Home

wachstum durch technologische innovationen

1. ber den Terroristen oder Rogue State bis hin zu anderen Staaten denen man etwa Wirtschaftsspionage unterstellt Und auch befreundete Staaten sollten nicht damit rechnen dass sich die USA bei einer etablierten Dominanz besonders r cksichtvoll und schonend verhalten und Eigeninteressen zugunsten der Interessen von Partnern zur ckstellen Es ist Teil des amerikanischen Selbstverst ndnisses dass Konkur renz und gegenseitige Dominanz zu einem funktionierenden Gesamtsystem geh ren und eine gewisse R cksichtslosigkeit nicht als unfair eingestuft wird Fairness bedeutet HOCHTECHNOLOGIEN IN DER WEHRTECHNIK nach amerikanischem Verst ndnis allenfalls dass man dem anderen die gleichen Ver haltensweisen ohne weiteres genauso zubilligt und sie respektiert Die eingesetzten Mittel werden aus dem Verteidigungshaushalt bereitgestellt flie en aber selbstverst ndlich in die nationale IT Industrie ZUSAMMENFASSUNG Die Dynamik der technologischen Entwicklungen hat sich in den letzten Jahrzehnten immer st rker von den rein milit risch dominierten hin zu den zivil geforderten Anwen dungen verschoben Der durch milit rische oder allgemein sicherheitspolitische Forde rungen bestimmte Bedarf wird daher immer st rker durch die Anpassung und Nutzung ziviler Entwicklungen gedeckt dual use add on Ein Anwender mit militarischem oder sicherheitsrelevantem Bedarf ist heute ein NutznieBer der allgemeinen technolo gischen Entwicklung wie vi
2. Das dritte Beispiel betrifft die Region Berlin Brandenburg Entscheidend ist dass man neben Hamburg im Norden und M nchen im S den ein drittes Kompetenzzentrum zu sammen mit den neuen Bundesl ndern schaffen m chte Diesem ehrgeizigen Ziel stellen sich allerdings Hindernisse in den Weg Berlin kann sich an diesem Zentrum finanziell nur im bescheidenen Umfang beteiligen Brandenburg nutzt gezielt einen Teil seiner Mittel die es auch vom Bund erh lt um die Region in der Luftfahrt zu st rken und zu erhalten Hierbei spielen die Triebwerksfirmen MTU und Rolls Royce als Hochtechnologie firmen eine besondere Rolle Berlin kann nur indirekt an einer solchen Entwicklung teil haben indem Firmen wie Air Berlin Germania Lufthansa und Bombardier den Stand ort Berlin vertreten Sp ter sollte auch der Gro flughafen Berlin Brandenburg der nun schon viele Jahre auf seine Realisierung wartet einen Beitrag hierzu leisten Wir hoffen sehr darauf dass Berlin und Brandenburg eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines dritten Kompetenzzentrums Luftfahrt spielen k nnen Bild 3 Auch hier geht es nicht ohne staatliche F rderung Bild 3 Berlin Brandenburg eine Luftfahrtregion hebt ab gt Die Luftfahrtregion Berlin Brandenburg besitzt durch qualifizierte Fachkr fte und eine leistungsf hige Forschungsinfrastruktur eine zentrale Erfolgsgrund lage gt Der Gro flughafen Berlin Brandenburg International BBI ist das bedeutendste Infrastr
3. Die Schnittstellen zwischen den verschiedenen an dem Entstehen einer Innovation beteiligten Bereichen durch die entsprechenden Ma nahmen zu gestalten und zu berbr cken sind enorm wichtig Ein Forscher der wenig vom Management versteht wird dauerhaft keinen Erfolg haben weil er lediglich Technologieorientierung betreibt Zum Beitrag von Prof Dr Ing G nther Schuh In Analogie an die Kognitionslehre kann man eine Anatomie der technischen Sys teme schaffen vor allen Dingen um die Planbarkeit von eigentlich schon nicht mehr berschaubaren Systemen zu erm glichen Man m sste es schaffen auch die sozialen Prozesse richtig zusammenzuf gen Marktforschung liefert nicht unbedingt eine Garantie f r gute Innovationen Eine der wesentlichen technologischen Erfindungen sind die Toleranzen und das Denken in Toleranzen Wenn ich ein Unternehmen haupts chlich nach return on capital employed bewer te dann ist ein guter Unternehmer ein Fabrikant ohne Fabrik Wir m ssen mit unserem Gesamtprozess in der Lage sein die Innovationsf higkeit am Standort Deutschland zu steigern Zum Beitrag von Rolf Jungnickel Innovation ist nicht nur eine Technologie Innovation ist ganz im Schumpeterschen Sinne eine Leistung die sich auf dem Markt durchsetzt m glichst hohe Gewinne beschert und von der Konkurrenz nicht gleich kopiert werden kann Innovation ist in der Regel eine Zusammenf hrung von Wissen und insbesondere von technologischem Wi
4. Erfolgspotenziale und Handlungsoptionen der Zukunft Produktfindung Produkt und ggf Dienstleistungsideen Anforderungen Von den Erfolgspotenzialen der Zukunft zur Erfolg ver sprechenden Produktkonzeption Geschaftsplanung Gesch ftsstrategie Produktstrategie Geschaftsplan Produktplanung v o u f D g s 5 a tronik Virtuelles Produkt Virtuelle Produktion Digitale Fabrik Markteintritt Erster Zyklus Von den Erfolgspotenzialen der Zukunft zur Erfolg versprechenden Produktkonzeption Dieser Zyklus charakterisiert das Vorgehen vom Finden der Erfolgspotenziale der Zukunft bis zur Spezifikation einer Erfolg versprechenden Produktkonzeption der so genann ten prinzipiellen L sung Er umfasst die Aufgabenbereiche Potenzialfindung Produkt findung Gesch ftsplanung und Produktkonzipierung Das Ziel der Potenzialfindung ist die Erkennung der Erfolgspotenziale der Zukunft sowie die Ermittlung entsprechender Handlungsoptionen Es werden Methoden wie die Szenario Technik Delphi Studien oder 75 76 JURGEN GAUSEMEIER Trendanalysen eingesetzt In der Produktfindung geht es um Produktideen gegebe nenfalls auch um erg nzende Dienstleistungsideen zur Aussch pfung der erkannten Erfolgspotenziale Wesentliche Hilfsmittel sind Kreativit tstechniken wie das laterale Denken nach DE BONO oder TRIZ Ferner eignen sich auch Verfahren zur Technologie planung wie Technology Roa
5. digitaler Netzwerkkapitalismus dr ngt sich auf Wissen wird tech nologisch erzeugt im Netz logistisch verteilt und konomisch verwertet Das Wissens potenzial der Welt entwickelt einen Innovationsdruck der von Eigendynamik gepr gt die Realit t des gegenw rtigen Zustands weit bertreffen wird In der digitalen Welt wird der Fortschritt der Technik kunstvoll errechnet Das Bauwerk entsteht zwar in der sinnlichen Vorstellung des Gestalters erscheint aber als digitale Erleuchtung am Bildschirm Die Informationstechnik hat die Schwungmasse der nat rlichen Kreativit t erweitert und gleichzeitig beschleunigt Die Kompositeure der digitalen Technologiekul tur sind die Aufbereiter einer neuen Lebens und Arbeitsweise der Gesellschaft Informationsmaschinen transformieren die geistigen Ressourcen der menschlichen Natur in eine Nutzungswelt zweckorientierter Wissensprozesse und begr nden eine digitalisierte Hilfswelt im Dienste der Gesellschaft Die Globalisierung des Innovations marktes f hrt auch zur Globalisierung des Arbeitsmarktes Kompetenz und Kreativit t konvergieren in ihrer Wirkung als vernetzte Innovationswellen auf einen globalen Aus gleich der Lebensqualit t LITERATUR Habermas J 1968 Technik und Wissenschaft als Ideologie Frankfurt a M Freeman Ch Hrsg 1986 Design Innovation and Long Cykles in Economic Deve lopment Royal College of Art Kornwachs K 2004 Vertrauen in das Neue In
6. e Netztechnik bewirkt durch kommunizierende Verkn pfung qualitative und quan titative Verst rkungseffekte e Soziotechnik ist gesellschaftlich durch Mensch Maschine Schnittstellen bestimmt und damit im Dienstleistungsbereich wirksam F r die Technikwissenschaften ergeben sich als System von wissenschaftlichen Er kenntnissen und Methoden zur Anwendung in der Technik durch Analyse von Nutzungs potenzialen und durch die Entwicklung von Innovationspotenzialen folgende wissen schaftliche Aufgabenstellungen Bild 2 Bild 2 Aufgaben der Technikwissenschaften Technikwissenschaften bilden ein System von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden zur Anwendung in der Technik INNOVATIONSPOTENZIALE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN e Bestimmung des Forschungsgegenstands e systemwissenschaftliche Differenzierung e Wechselwirkungen mit anderen Wissenschaften e Konkretisierung wissenschaftlicher Problemfelder sowie e Entwicklung der fachspezifischen Methoden Eine zentrale Aufgabe der Technikwissenschaften besteht darin geeignete Methoden zur Innovationsf rderung zu entwickeln oder zu verbessern Hierbei ist Multidisziplinarit t in besonderer Weise zu ber cksichtigen Weiterhin sind die wissenschaftstheoretischen Voraussetzungen sowohl f r die analytisch urs chliche als auch f r die synthetisch kons truktive Methodik zur Aufbereitung von Innovationen zu schaffen Hierbei spielen die Wechselbeziehungen zwischen The
7. Es ist auch nach wie vor der entscheidende Treiber der technologischen Substitution weil irgendwann eine neue Technologie eine ltere die sich asymptotisch ihren Gren zen n hert doch berfl geln wird bertr gt man diese Betrachtung so sind auch die McKinsey S Kurven nur eine andere Darstellung der Economies of Scale Kurven Das war das dritte Paradigma Heute reden wir bei Innovationsprozessen von drei industriellen Revolutionen Ver meintlich befinden wir uns innerhalb der dritten Die erste ist die der Kraftmaschine Hier wurden die achtzig Watt der menschlichen Leistung ber die Kraftmaschine die Dampfmaschine ersetzt und erheblich gesteigert Der zweiten industriellen Revolution dem Taylorismus der Betriebswissenschaft kommt die gr te wirtschaftliche Bedeutung zu Sie hat zu einer sprunghaften Einkom mensentwicklung gef hrt Damit leite ich zur dritten industriellen Revolution ber zur Informatisierung die aus zwei Elementen der Speicherf higkeit und der Rechenleis tung besteht und in der wir uns gerade befinden Deren Wirkungen beginnen sich aber erst darzustellen Allen drei industriellen Revolutionen ist etwas gemeinsam Sie fangen immer zentral an und h ren dezentral auf In den Textilfabriken stand mitten drin eine Kraftmaschi ne So ist die Idee der Fabrik entstanden Die Transmissionsriemen haben die Leistung in die verschiedenen Hallen gebracht Irgendwann konnte man die Maschine kleiner machen und die Fa
8. 214 gt ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE GUNTER SPUR Die Gesellschaft kann die existenziellen Probleme ihrer Zukunft nur auf der Grundlage von Forschung und Technologie l sen eingebunden in das Spannungsfeld des industri ellen Fortschritts Die damit verbundenen Aufgaben machen es erforderlich dass alle verf gbaren Innovationskr fte mobilisiert werden Die Werkzeuge kommen aus der Wis senschaft die in enger Wechselbeziehung mit Technik und Wirtschaft das zukunftstra gende Innovationsprofil der Gesellschaft aufbereitet Die Sicherung von Wohlstand und Fortschritt ist eine Herausforderung f r alle Leistungspotenziale in Wissenschaft und Wirtschaft Bild 1 Bild 1 Innovation als soziotechnischer Wandlungsprozess der Gesellschaft In kritischen Wirtschaftsphasen wird die Mangelhaftigkeit von Vorsorgema nahmen besonders deutlich Wir haben angesichts der demografischen Entwicklung unserer Be v lkerung keine Zeit zu verlieren Deshalb muss die F rderung der Innovationsforschung h chste Priorit t erhalten Hieraus entwickelt sich die Wirtschaftskraft der Zukunft Staatliche Innovationspolitik sollte Anreize f r eine Ausrichtung der Industrie auf neue strategisch bedeutsame Technologiefelder mit Schl sselfunktionen entwickeln 215 216 GUNTER SPUR Der schnelle und nachhaltige Wandel durch Innovationen dr ngt zu einer Reform der Wissenschaftsstruktur Die derzeitige Fakult tslandschaft der Universi
9. Bild 1 Bild 1 Portfolioanalyse ausgew hlter Ideenfindungs und Kreativit tstechniken nach Gausemeier u a intuitives Denken 0 niedrig 1 mittel 2 hoch 3 diskursives Denken Einzelne Methode mit hoher Garantie Methodensammlung auf innovative Produkte E mit mittlerer Garantie auf innovative Produkte BEE nit niedriger Garantie auf innovative Produkte TRIZ DIE THEORIE DES ERFINDERISCHEN PROBLEML SENS Eine Methode die diese Bedingungen erf llt und sich f r die Entwicklung von neuen Produktideen besonders bew hrt hat ist TRIZ Bei dieser Abk rzung handelt es sich um ein russisches Akronym welches sich ins Deutsche als Theorie des erfinderischen Probleml sens bersetzen l sst was der urspr nglichen russischen Bedeutung am n chs TECHNOLOGISCHE INNOVATION ALS ZU GESTALTENDER PROZESS ten kommt Sp ter wurde es auch h ufig als Theorie der Evolution technischer Systeme bezeichnet ohne das Akronym welches sich bereits durchgesetzt hatte zu ver ndern Diese zweite Bezeichnung ist meines Erachtens die bessere da sie weitreichender ist Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden einen berblick ber die wesentlichen Elemente von TRIZ zu vermitteln Dieser berblick erhebt keinen Anspruch auf Vollst ndigkeit sondern will eher anhand der beispielhaften Darstellung von Kern elementen einen groben Eindruck ber die Hintergr nde und die M glichkeiten von TRIZ vermitteln F r ei
10. Insbesondere gilt die Forderung nach begleitender Risikoabsch tzung f r weit rei chende Innovatisierungsprozesse Angestrebt werden informationsintegrierte dezentral wirksame Regulative deren autonome Intelligenz eine periphere berwachung aller relevanten Prozessschritte erm glicht Eine solche risikobezogene Ablauforganisation w rde konsequenterweise informationstechnisch gestaltet werden und zur Rechnerun terst tzung von Innovationsprozessen Computer Aided Innovation CAI f hren Sie zielt auf Entlastung von ereignisorientierten Planungsarbeiten mit komplexen Zeit Raum Mengen Problemen und bildet ein Instrumentarium das von m hsamer berwachung komplexer Planungsabl ufe entbindet Eine solche regulative Innovatisierung f hrt zu einer risikosicheren Verdichtung von Planungsquanten und damit auch zur Steigerung der Innovationsgeschwindigkeit VIRTUELLE PROZESSOPTIMIERUNG Die methodische berf hrung eines Innovationsprozesses in einen rechnerintegrierten Ablauf mit gleichzeitiger ereignisorientierter Darstellungsm glichkeit des m glichen Risikoverhaltens auch bei nderung der Eingangsparameter wird virtuelle Innovatisie rung genannt In diesem Sinne sind virtuelle Konstruktions und Arbeitsplanungspro zesse sowie in erweiterter Form auch logistische Innovationsprozesse eingeschlossen Bild 15 ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Bild 15 Virtueller Innovationsprozess als Planungswerkzeug cn u a
11. Luftverkehrs Raumfahrt Zukunft der Flugsicherung Wie kann die Verkehrsver teilung zwischen Bahn und Flugzeug optimiert werden FAZIT Was erwarten wir von der Zukunft Es wird weiterhin eine staatliche F rderung der Luft fahrtforschung geben m ssen Investitionen bei GroBprojekten wie Airbus und Galileo setzen eine staatliche Unterst tzung wenn auch in unterschiedlicher Form voraus Eine ausgewogene Technologiepolitik darf nicht nur die Industrie f rdern sondern muss insbe sondere Wissenschaft und Grundlagenforschung als Basis st rken Im Hochschulbereich stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft pro Jahr 22 Millionen Euro f r Grundlagen forschung in der Luftfahrt bereit Das dritte Luftfahrtforschungsprogramm des Bundes LuFo III und das 6 Forschungsrahmenprogramm der EU bieten weitere wichtige Eckpunkte der F rderung Das Institut f r Luft und Raumfahrt der TU Berlin ist beispielsweise derzeit in LuFo III mit etwa 2 5 bis 2 8 Millionen Euro beteiligt Diese Mittel k nnten niemals aus Haus haltsmitteln der Hochschule bereitgestellt werden Im Ergebnis bedeutet dies dass ohne F rderung des Staates keine innovative Luft fahrtentwicklung m glich ist Der Gewinn innovativ und volkswirtschaftlich gesehen rechtfertigt sicher diese Aufwendungen des Staates Eine ad quate F rderung der Luftfahrtforschung ist auch in Zukunft unabdingbar gt ROLLE UND INHALT STAATLICH GEFORDERTER INNOVATIONSFORSCHUNG
12. ZWF 99 1 2 S 6 7 Spur G 2004 Moderne Technikwissenschaften als Motor der Innovationen ZWF 99 7 8 S 360 364 Spur G 2004 Innovatisierung eine Herausforderung der Produktionswissenschaft ZWF 99 12 S 682 683 Spur G 2005 Mehr Planungssicherheit bei Innovationen ZWF 100 10 S 548 549 Weingart P 1981 Wissenschaftssoziologie und Technik Report Wissenschaftsforschung Nr 7 Kleine Verlag Bielefeld Zimmerli W Ch 2005 ber das Vorurteil f r das Neue Akademische Tagung Braun schweig 05 Mai 2005 239 240 gt BEITR GE AUS DER DISKUSSION WORKSHOP I 12 13 MAI 2003 THEMA TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN THEORIE UND PRAXIS Zum Beitrag von Prof Dr Ing G nter Spur Zwischen Innovation und Invention gibt es einen wesentlichen Unterschied Innovation ist eine geeignete Aufeinanderfolge kleiner Schritte mit Tastschritten Fehlschritten und auch gelungenen Schritten Der Bereich der Kundenorientierung mit dem Bereich der Vermarktung ist der Sozio technik zugeordnet Die Neuerung muss am Markt erfolgreich sein muss akzeptiert werden Die Innovationsforschung muss im multi disziplin ren Wissenschaftsverbund erfolgen Nach welchen Kriterien sollen die Technikwissenschaften entwickelt werden Gibt es m glicherweise ganz harte Kriterien Das erste Prinzip ist die Sicherheit des Staates Jede Innovation kostet viel Geld Wenn es nicht zur ckflie t war es ein Feh
13. auf die wiederum zahlreiche Interessengruppen einwirken sind sehr viel schwieriger durchzusetzen als technische oder strukturelle Innovationen in einzelnen Unternehmen weshalb auch die Innova tionsf higkeit zentral verwalteter Volkswirtschaften erkennbar hinter der von marktwirt schaftlichen Systemen zur ckbleiben musste was liberale konomen wie Ludwig von Mises schon zu Beginn der zwanziger Jahre des 20 Jahrhunderts erkannt haben WAS K NNEN WIR AUS DER GESCHICHTE DER INNOVATIONEN LERNEN 1 Innovationen begleiten die Geschichte der Menschheit nicht nur sie sind ein wesentlicher Bestandteil ihrer Geschichte 2 Sie beschr nken sich nicht auf die industrielle Welt Ihre Schwerpunkte wechseln aber im Laufe der Geschichte 3 Ihre Bedeutung ist schwer vorauszusehen Hoch gepriesene Neuerungen k nnen sich als Sackgassen erweisen unscheinbare eine lang dauernde Wirkung entfal ten 4 Innovationen k nnen einzelnen K pfen entspringen zu ihrer Durchf hrung und oft auch zu ihrer Konzeption bedarf es jedoch des Zusammenspiels vieler Kr fte 5 Fast immer sind innovationshemmende Kr fte ja Blockaden zu berwinden Diese m gen in Traditionen festgefahrenen berzeugungen oder Gewohnheiten liegen im Mangel an Phantasie aber auch in Mangel an Kapital oder an politischen und gesetzlichen Beschr nkungen 6 Diese zu berwinden ist eine Daueraufgabe eine der wichtigsten Voraus setzungen f r einen Erfolg 8 von Mises 19
14. entweder als Furcht vor der Freiheit oder als destruktives Ideal angesehen Zu den Determinanten des Vertrauens geh ren auch die Einstellungen zur Tech nik Allerdings kann diese auch nach Techniken differenziert ausfallen Die Varianz ist sehr gro da zum Beispiel die Einstellung zur Medizintechnik und zur Pharmakologie erheblich davon abh ngt ob man gesund ist oder nicht Auch h ngt die Vertrauensbe reitschaft sehr stark davon ab ob ein solches Verh ltnis freiwillig eingegangen wird indem die Nutzung einer bestimmten Technik bewusst entschieden wurde und wie weit die bernommene Verantwortung reicht Je h her die Technikbegeisterung um so h her ist auch die Einsch tzung der Notwendigkeit eine Technik einzuf hren Auch spielt die Kontroll berzeugung in der jeweiligen Situation eine gro e Rolle Die erfahrene eigene Effizienz in der Beherrschung komplexer Sachverhalte reduziert 49 Vgl Langenbach Ulrich 2002 50 Vgl Langenbach Ulrich 2002 S 60 51 Vgl Langenbach Ulrich 2002 S 63 ff 52 Wie dies R K cher 2004 gezeigt hat 53 Vgl Langenbach Ulrich 2002 S 63 ff 201 202 KLAUS KORNWACHS die Angst vor der Risiko bernahme bzw beeintr chtigt die Wahrnehmung von Risiko Dasselbe gilt auch wenn die berzeugung gewonnen wurde dass Andere daf r sorgen dass nichts schief geht Angesichts der Komplexit t von Technik ihrer Untiberschaubarkeit und gelegent lichen berfunktionalit t
15. gibt es leider auch in der viel gelobten Ingenieurdisziplin Es gibt zu viele Pseudo For schungsinstitute und Transferstellen die nicht gut genug sind und die auch an diesem Forschungs Topf h ngen Es sollte vor allem weniger gleichmachende und letztendlich immer noch auf einer Entwicklungshilfe Motivation basierende EU Forschungsprojekte geben F r ein f hrendes Forschungsinstitut ist es furchtbar Aktivit ten in manchen EU Projekten vorantreiben zu m ssen wo Proporzgedanken und letztendlich Transfer und Entwicklungshilfeleistungen gebracht werden m ssen was von der Spitzenforschung abh lt Es braucht deshalb mehr autonome F amp E Mittel der ffentlichen Hand die in der Scientific Community unter wissenschaftlichen Kriterien und bez glich ihrer industriellen Relevanz bewertet werden 169 170 gt INNOVATION AM STANDORT DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH ROLF JUNGNICKEL DANIELA WITCZAK EINLEITUNG Es ist eine Binsenweisheit dass ein Land das ber wenige nat rliche Ressourcen ver f gt seine St rken in anderen Bereichen entwickeln und f rdern muss Wo materielle Inputfaktoren f r die Produktion von G tern und Dienstleistungen knapp sind kommt der Qualit t des vorhandenen Humankapitals eine umso st rkere Bedeutung zu um im internationalen Vergleich Wohlstand und Wirtschaftswachstum erhalten und steigern zu k nnen F r Deutschland als hochentwickelte Volkswirtschaft liegen die komparativen Vorteile vor al
16. glichen Tem peraturen Dr cken Brennstoffen Die jeweiligen Komponenten k nnen durchaus ber den Stand der Technik hinausgehen Es werden damit denkbare Entwicklungsrichtungen als Grundlage von Innovationsprozessen in die Betrachtungen einbezogen Aus diesen Komponenten k nnen eine Vielfalt neuer Kraftwerkstypen und betriebsweisen entste hen die das Potenzial f r beachtliche Innovationen haben Aber eines ist klar aus einer solchen Superstruktur entsteht keine Brennstoffzelle kein Windrad und auch keine Pho tovoltaik Anlage Beliebige unvorhersehbare Kreativit t ist bei diesem methodischen Ansatz ausgeschlossen Alles m gliche an Kombinatorik steckt in der Vorgabe der Super struktur Das ist eine Einschr nkung allerdings wiederum keine so gro e dass nicht doch noch ein gro es Innovationspotenzial freigesetzt werden k nnte Viele Innovationen ent stehen aus einer Kombinatorik von bekannten Strukturelementen Unbedingt von gro er Bedeutung ist die Erkenntnis dass bei einem praktischen Innovationsprozess ein reales Problem mit schlecht strukturierter Problemsituation vor liegt Es ist also nicht so dass sich ein Innovationsprozess ohne weiteres auf ein mathema tisch l sbares Problem zur ckf hren lie e wie es die gew hnlichen Optimierungsaufga ben voraussetzen Es ist daher notwendig dass der Innovationsprozess eine zunehmende Strukturierung durch Konstruktion eines Entscheidungsmodells erf hrt und in ein gut strukturier
17. mit Schrot geschossen und gehofft dass wir mit positiver Energie im Schrot das eine oder andere Pfl nzchen zum schnelleren und st rkeren Wachstum gebracht haben Aber viele Schrotk rner gingen auch daneben Heute wollen wir das gezielter machen Das tun wir nat rlich nicht vom gr nen Schreibtisch oder nur mit ausgew hlten Wissenschaftlern aus der Landschaft heraus sondern in einem sehr intensiven Dialog mit verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen vor allen Dingen mit der Wirtschaft In diesem Zusammenhang kommt der schnellen Verf gbarkeit des Wissens ein ganz gro er Stellenwert zu ebenso eine st rkere Fokussierung der Forschungspolitik auf neue Technologien Dabei orientieren wir uns nat rlich unter anderem an den gro en Trends den so genannten Megatrends wie zum Beispiel Miniaturisierung Individualisierung und Vernetzung DREI PRIORIT TEN ODER PRIM RE ZIELE Das erste Ziel ist Unterst tzung bei der Profilbildung der Wirtschaft und dieses nicht in dem Sinne dass der Staat etwa kl ger ist als die Wirtschaft Nein die Wirtschaft besser das Unternehmen denkt betriebswirtschaftlich der Staat volkswirtschaftlich Das ergibt oft eine andere Denk und damit auch staatliche F rderphilosophie Uns geht es nicht um den rein individuellen Benefit einer Firma sondern um Schaffung neuer Arbeitspl tze 87 88 PETER KRAUSE Wir diskutieren langfristige Strategien die sich am Bedarf des Standorts Deutschland orientiere
18. schaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zusammen F r die inhaltliche Vorbereitung und Moderation der hier dokumentierten Work shops ist den Beiratsmitgliedern f r Wissenschaft in der Stiftung Brandenburger Tor zu danken Mit hoher Fachkenntnis und Engagement haben Professor Dr Eckard Minx und Professor Dr G nter Spur diese Veranstaltungen geleitet Zu danken ist dar ber hinaus den Referenten f r ihre sachkundigen Beitr ge und den Teilnehmern f r ihre anregenden Diskussionsbeitr ge Der Dank gilt auch den Mitarbeitern der Veranstalter die die Ta gungen und diese Ver ffentlichung organisatorisch betreut haben GELEITWORT Die Verantwortlichen der Stiftung Brandenburger Tor hoffen dass sie mit der vor liegenden Publikation allen Interessierten Anregungen geben und den Dialog zwischen Wissenschaft und Unternehmen in die ffentlichkeit tragen k nnen Heinz Grimm Berlin im M rz 2006 gt TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN THEORIE UND PRAXIS gt INNOVATIONSPOTENZIALE DER TECHNIKWISSEN SCHAFTEN GUNTER SPUR DIFFERENZIERUNG UND AUFGABEN DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN Die Technikwissenschaften basieren auf einem geordneten folgerichtig aufgebauten zusammenh ngenden System von wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischer Erfahrung Ihre Einbindung in verschiedene Wissensbereiche ist vielseitig und nicht im mer eindeutig zu erkennen Eine Differenzierung der Technikwissenschaften nach Wirk bereichen ist
19. sondern nur nicht ein Bedienungshandbuch von vorne bis hinten lesen m chte hat die Systeme die heute m glich sind bisher nicht gebraucht Ihn als Kunden zu gewinnen setzt meines Erachtens drei wichtige Innovationen voraus Erstens Die Mikroelektronik ist in Bezug auf die Produktionstechnik erwachsen geworden Bis zum Beginn der 90er Jahre war die Mikroelektronikfertigung im Grunde genommen eine vergr erte Laborfertigung Bauelemente wurden mit Ausbeuten von zum Teil unter f nfzig Prozent hergestellt Das ist keine stabile Industriefertigung und darum wurde auch das Wort Ausbeute nach Goldgr berstimmung gew hlt Heute ist es so dass die Bauelemente die auf den Markt kommen sicherlich mit Ausbeuten von ber siebzig Prozent gefertigt werden zum gro en Teil schon ber neunzig Prozent Bei den einfachen Bauelementen wie zum Beispiel bei Leistungsbauelementen in unserem MIKROELEKTRONIK UND MIKROSYSTEMTECHNIK Werk in Itzehoe schwanken die Ausbeuten zwischen 98 Prozent und 99 Prozent Es w re durchaus angebracht das Wort Ausbeute durch den Begriff Ausschuss zu ersetzen wie es in der Industriefertigung eigentlich blich ist Diese Fortentwicklung der Produktionstechnik hat auch zur Folge dass sich Qua lit t und Zuverl ssigkeit v llig ver ndert haben was sich beispielsweise anhand des Automobils zeigen l sst In der Anfangsphase betraf die Mikroelektronik nur Ger te die zumindest verzichtbar sind wie Autoradios oder Telefon
20. um hier das Machbare an Funktions zuw chsen in Richtung Sicherheit Verf gbarkeit Notlaufeigenschaften und Umkon figurierungsm glichkeiten zu lenken Zum Beitrag von Prof Dr Ing J rgen Gausemeier Das Informationszeitalter rottet die Arbeit aus Die neuen Techniken f hren praktisch zur Abschaffung des Flie bandarbeiters Sinnvolle Jobs wird es jenseits der her k mmlichen Besch ftigungsfelder geben Der Maschinenbau f hrt das Wissen aus vielen Disziplinen zu L sungen zusammen die gro en Nutzen stiften Dabei ist nicht nur das Erzeugnis zu entwickeln sondern auch der Produktionsprozess Der Innovationspfad f hrt uns ber Grundlagenforschung und angewandte For schung zur Entwicklung und Kommerzialisierung eines Produkts Erfolgspotenziale von heute und morgen f hren ber Produktinnovationsmanage ment zu erfolgreichen Produkten sowie ber strategisches Produktionsmanagement zu effizienter Auftragsabwicklung bzw Produktion Strategische Produkt und Produktionsprozessplanung ist ein wesentlicher Hebel f r den nachhaltigen Unternehmenserfolg 243 244 BEITRAGE AUS DER DISKUSSION WORKSHOP II 14 15 OKTOBER 2003 THEMA STAATLICHE VERANTWORTUNG FUR HOCHTECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN Zum Beitrag von Ministerialdirektor Dr Peter Krause Die Forschungslandschaft in Deutschland ist nicht schlecht und wird oft unter Wert verkauft gerade im Vergleich zu den USA Forschungslandschaft Bildung und Kultur sowie g
21. 5 2004 Weiler H N 2003 Proximity and Aff nity Regional and Cultural Linkages between Higher Education and ICT in Silicon Valley and Elsewhere in Wende M van der Ven M van de Eds The Use of ICT in Higher Education A Mirror of Europe Lemma Publishers Utrecht Weizs cker E U Lovins A B Lovins L H 1995 Faktor vier Doppelter Wohlstand halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Knaur 79 80 gt STAATLICHE VERANTWORTUNG FUR HOCHTECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN 82 gt SCHLUSSELTECHNOLOGIEN UND DIE VERANTWORTUNG DES STAATES PETER KRAUSE Meine sehr geehrten Damen und Herren ich m chte im Folgenden anhand von Bei spielen ganz unterschiedlicher Art zeigen wie sich F rderung von Technologien f r den Innovationsstandort Deutschland in den letzten Jahren ausgewirkt hat Es muss in den fr hen 80er Jahren gewesen sein als eine kleine Bonner Gruppe von Biologen ins BMFT damals hie en wir noch Bundesministerium f r Forschung und Technologie kam und eine Antragsidee f r den Lotosblatteffekt vorgetragen hat Wie das damals so blich war wurden solche Ideen in einem Sachverst ndigenkreis von hochrangigen Professoren Professorinnen hatten wir damals kaum vorgelegt Die ent schieden kurz und b ndig Spinnerei wird nicht gef rdert macht keinen Sinn Gott sei Dank hatte das BMFT einen klugen Projekttr ger der in J lich ans ssig war Er schlug vor da zum dama
22. 8 Produktivitat von Innovationsprozessen Nebenprodukt Innovative Produktivitat Storprodukt WIRKRICHTUNG VON INNOVATIONSPOTENZIALEN Technikwissenschaftliche Forschung ben tigt immer wieder Innovationsinitiativen die von Visionen geleitet Ideenreichtum entfalten Hierzu muss ein geeignetes Klima zwi schen Forschung und Praxis entwickelt und gepflegt werden Die Innovationsf higkeit ist dann besonders hoch wenn sich Innovationspotenziale interdisziplin r miteinander verdichten Technische Systeme sind zweckbestimmt und wirken als geordnete Menge von Elementen die wiederum durch eine Menge komplexer Beziehungen untereinander verkn pft sind Strukturierung und Wirkverhalten technischer Systeme sind Objekt wissenschaftlicher Forschung Die systemtheoretische Analyse sieht die Technik in ihrer ganzheitlichen Wirkung aber gleichzeitig auch in ihren elementaren Strukturen und Funktionen Innovationspotenziale technischer Systeme f hren zur Verfeinerung Pr zi sierung zur Vermehrung Komplexisierung und zur Verbesserung Optimierung dieser Funktionen Bild 9 25 26 GUNTER SPUR Bild 9 Wirkrichtung von Innovationstechnologien m Innovationspotenziale technischer Systeme Verfeinerung der Funktionen ee v Vermehrung der Funktionen Verbesserung der Funktionen ee Aus der Innovationsblickrichtung gesehen sollte die technikwissenschaftliche For schung grunds tzlich inn
23. A S 1975 Ein Buch f r die Eltern in Makarenko A S Werke Bd IV Verlag Volk und Wissen Berlin S 13 364 Makarenko A S 1975 Ein p dagogisches Poem in Makarenko A S Werke Bd IV Volk und Wissen Berlin Mittelstra J 2001 Bildung und ethisches Ma Vortrag zweites Werkstattgespr ch Initiative McKinsey Galerie der Gegenwart Hamburg Zentrum Philosophie und Wissen schaftstheorie Universit t Konstanz Nadin M Hrsg 2001 Trust Das Prinzip Vertrauen Beitr ge zum Internationalen Kolloquium Synchron Wiss Verlag Heidelberg Novak M A May R M Sigmund K 1998 Das Einmaleins des Miteinander in Ernst A M Hrsg Kooperation und Konkurrenz Spektrum der Wissenschaften Digest 1 1998 S 68 75 VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Novotny H 2004 Von disclaimer zu Vertrauen in http www ethlife ethz ch articles kolumne Nowotny4 html 5 6 2004 Perspektive Deutschland 2004 In Der Stern Nr 18 2004 S 46 62 Pestalozzi J H 1947 Wie Gertrud ihre Kinder lehrt in Briefe an einen Freund ber den Aufenthalt in Stans Berlin Leipzig Platzk ster M 1990 Vertrauen Theorie und Analyse interpersoneller politischer und betrieblicher Implikationen Rapoport A 1966 Two Person Game Theory Univ of Michigan Press Ann Arbor Riehm U et al 2002 E Commerce TAB Arbeitsbericht Nr 78 B ro f r Technikfol
24. Amtszeiten lang bte er das Amt des Pr sidenten der Universit t aus Er ist bis heute Mitglied im Senat der Helmholtz Gemeinschaft berdies wirkte er unter anderem als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesmi nister f r Verkehr und als Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsanstalt f r Luft und Raumfahrt Au erdem war er Mitglied des Aufsichtsrates der Lufthansa Consulting GmbH Er promovierte und habilitierte an der Technischen Universit t Berlin im Bereich Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Flugtechnik Fricke erhielt 1994 das Bundesver dienstkreuz 1 Klasse J RGEN GAUSEMEIER Prof Dr Ing ist Professor f r Rechnerintegrierte Produktion am Heinz Nixdorf Institut der Universit t Paderborn Gausemeier ist seit 2003 ordentliches Mitglied von acatech berdies ist er Vorstandsmitglied und Gesch ftsf hrer des Berliner Kreis Wissenschaft liches Forum f r Produktentwicklung e V sowie Initiator und Aufsichtsratsvorsitzender der UNITY AG Aktiengesellschaft f r Unternehmensf hrung und Informationstechno logie Er promovierte an der Technischen Universit t Berlin HEINZ GRIMM Prof Dr ist Professor f r Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule des Bundes Fachbereich Sozialversicherung in Berlin Grimm studierte Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universit t Berlin Nach Abschluss seines Studiums war er als Wissenschaft licher Mitarbeiter am Institut f r Volkswirtschaftslehre der Technischen
25. Arbeit also auch ber neue Formen industrieller Innovationen im volkswirt schaftlichen Sinne vor allem auch ber die zuk nftige Bedeutung von Arbeit nach gedacht werden Die L sung des Besch ftigungsproblems kann als Jahrhundertaufgabe angesehen werden Sie wird wahrscheinlich nur allm hlich durch ein Zusammenwirken der bereits auf allen Ebenen diskutierten Vorschl ge zu erreichen sein Festzuhalten bleibt aller dings dass die Sicherung von Arbeit in der industriellen Produktionswirtschaft langfristig vor allem durch einen Vorsprung in Forschung und Entwicklung also durch Technologie und Innovation erreicht werden kann Damit angesprochen ist auch der vorgelagerte und begleitende Bildungsprozess Der Fortschritt unserer Industriegesellschaft wird durch wissenschaftsgetriebenen Innovationsdruck erzeugt der von theoretischem Wissen praxisgef hrter Erfahrung entscheidungsstarker Handlungsf higkeit sowie einer bewussten Einf hlung in die Empfindsamkeit des Zeitgeistes der Gesellschaft gepr gt ist Technologischer Fortschritt bedarf einer permanenten wissenschaftlichen Analyse durch eine innovationsorientierte Begleitforschung die sich aus seiner kl renden Auf bereitung durch die einzelnen Fachdisziplinen im Sinne eines neuen Selbstverst ndnisses der Technikwissenschaft integrativ zu einer bergreifenden Technischen Innovations lehre entwickeln k nnte Damit w rde ein prozessorientiertes Wissenschaftssystem von Erkenntni
26. Arbeitsmarkts vordringlich an Bedeutung gewinnen Wachstumsstar ke Wirtschaftsstrukturen setzen eine kreative Entfaltung sozialer Leistungsf higkeiten 223 224 GUNTER SPUR voraus Damit ist auch die Schl sselfunktion des Bildungspotenzials unserer Gesellschaft angesprochen Technologische Innovationen sind nur dann wirklich erfolgreich wenn das Neue vom Markt permanent nachgefordert wird sodass eine anhaltende Aktivierung des Arbeitsmarktes eintritt AUFBEREITUNG DES INNOVATIONSPOTENZIALS Innovation verbindet sich mit Lust zum Neuen Je mehr das Innovatiospotenzial angeregt wird desto st rker sprudeln die Ideen die dem Werden des Neuen voraus gehen Bevor das Neue real existiert muss es gedacht werden Ideen setzen bewusstes Seinserleben voraus sie basieren auf kreativem Denken F hlen und Wollen Ideen sind ein Produkt des Geistes Sie erscheinen uns als manifestierter Wille Neues vern nftig zu gestalten Ideen bed rfen eines Sinns sie m ssen Sinn geben sie m ssen sinnvoll sein Ideen bed rfen eines Anlasses eines Ansto es oder eines Bed rfnisses Ideen haben ein Motiv das auf eine Hinwendung zum Ver ndern zum Schaffen des Neuen zielt Dient diese innovative Ver nderung einer Verbesserung unseres Seins steht zumindest nichts dagegen so empfinden wir Ideen vern nftig Stehen Ideen der Qualit t des existierenden Seins entgegen nennen wir sie unvern nftig Die technische Vernunft wirkt als Richtfeld
27. BEN Kraftwagen EEE Pharmazeutika Quelle Legler 2003 S 50 bis 1999 in DIE OUTPUT SEITE Letztlich geht es bei der Frage nach der Innovationskraft deutscher Standorte um Ar beitsplatze und Einkommenssteigerungen durch Innovation und zwar nicht nur um 14 Ahnliche sektorale Schwerpunkte bestehen in der deutschen Beteiligung an den internationalen Patentan meldungen vgl BMBF 2004 181 182 ROLF JUNGNICKEL die mit dem Innovationsprozess direkt verbundenen Einkommen und Jobs sondern auch um solche die aus der Anwendung von Innovationen entstehen Die erfolgreiche Anwendung von Innovationen schl gt sich in Verk ufen der entsprechenden Produkte im In und Ausland nieder Insofern sind Output Indikatoren noch besser geeignet zur Kennzeichnung der Innovationsst rke eines Standorts als die Input Indikatoren Im Folgenden werden mit der Einf hrung neuer Produkte den Anteilen am Welthandel und den Anteilen an der Weltproduktion drei derartige Indikatoren herangezogen Die Evi denz im Hinblick auf solche Indikatoren ist nicht eindeutig NEUE PRODUKTE In Bild 6 das im brigen einen zusammenfassenden Vergleich von Innovationsindika toren liefert wird die relative Position deutscher Unternehmen im Vergleich zu denen aus anderen EU Staaten beim Anteil neu auf den Markt gebrachter Produkte ausgewiesen Dabei handelt es sich um Produkte die nicht nur neu f r das Unternehmen sondern neu f r den gesamten Markt sind Si
28. BETREIBT EIN UNTERNEHMEN F amp E In den letzten drei ig Jahren haben wir einen Paradigmenwechsel erlebt Von einem urspr nglich sehr stark technologieorientierten Fokus haben die Unternehmen ber ver schiedene Stufen gelernt ihre F amp E direkt auf den Kunden zu fokussieren und diesen in den Vordergrund zu stellen Die Themen f r industrielle Forschung von heute sind nicht nur der Technologiefokus sondern auch neue Gesch fte Wissensmanagement Interdis ziplinarit t Technologievermarktung und Kooperationen mit strategischen Partnern Warum eigentlich betreibt ein Unternehmen F amp E Darauf gibt es vier grunds tzliche Antworten die im Folgenden kurz umrissen werden sollen Die erste Antwort lautet F amp E wird betrieben um technologische Vorsorge zu betreiben und Innovationen zu sichern indem Wissen f r Produkt und Verfahrensin novationen generiert wird Das ist der Gesch ftsauftrag der Siemens Zentralabteilung Corporate Technology 115 116 DIETMAR THEIS Die zweite Antwort hei t ein Unternehmen ben tigt stets eine kompetente Monitor funktion Externes Wissen muss ausgewertet absorbiert und nach Innen bersetzt wer den Hier ist die Vernetzung der Forschungsabteilung mit der ffentlichen Wissenschaft von entscheidender Bedeutung Die dritte Antwort lautet F amp E wird betrieben um technologische Unterst tzung bei aktuellen Schwierigkeiten vorzuhalten Corporate Technology mit seinen rund 1 900 Wissenschaftler
29. Biologie Energie kologie in J lich heute PTJ Von 1982 bis 1986 war er Wissenschaftsreferent an der Deutschen Botschaft Brasilia Anschlie end war er bis 1995 im Bundesministerium f r Forschung und Technologie auf den Gebieten Energieforschung und Technologie sowie Umweltforschung t tig Er studierte Geowissenschaften und wissenschaftliche Politik in Marburg und Frankfurt am Main 255 256 AUTORENVERZEICHNIS KLAUS LUCAS Prof Dr Ing ist seit 2000 Inhaber des Lehrstuhls f r technische Thermodynamik an der RWTH Aachen Lucas ist ordentliches Mitglied von acatech und Mitglied der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Zuvor war er Professor f r Thermo dynamik an der Universit t Duisburg Zudem war Lucas bis 2002 Wissenschaftlicher Leiter am Institut f r Energie und Umwelttechnik in Duisburg Lucas studierte und promovierte an der Technischen Universit t Berlin im Bereich Chemieingenieurwesen Er habilitierte an der Ruhr Universit t Bochum G NTHER SCHUH Prof Dr Ing Dipl Wirt Ing ist seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls f r Produktionssystema tik an der RWTH Aachen und Mitglied in den Direktorien des WZL und des Fraunhofer IPT in Aachen Er ist in mehreren Aufsichts und Verwaltungsr ten t tig Zuvor war er an der Universit t St Gallen HSG Professor f r betriebswirtschaftliches Produktions management und zugleich Mitglied des Direktoriums am Institut f r Technologiema nagement Er ist Gr nd
30. Busse S Schierwagen Ch 1990 Vertrauen in Sandk hler H J Hrsg Europ ische Enzyklop die zu Philosophie und Wissenschaften Meiner Hamburg Bd 4 S 719 721 Cicero Marcus Tullius 1998 De inventione hrsg von Th N lein Artemis und Winkler D sseldorf Cicero Marcus Tullius 1990 De officiis hrsg von H Gunermann Reclam Universal bibliothek Stuttgart Cicero Marcus Tullius 1997 Tusculum disputationes hrsg von E A Kiefel Reclam Ditzingen Delhaye J P Mathieu Ph 1998 Altruismus mit Ktindigungsm glichkeit in Ernst A M Hrsg Kooperation und Konkurrenz Spektrum der Wissenschaften Digest 1 1998 S 82 88 Diels H 1923 Fragmente der Vorsokratiker VS Weidemannsche Buchhandlung Berlin 4 Aufl VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Diels H Kranz Z W 1937 Fragmente der Vorsokratiker DK Weidemannsche Buchhand lung Berlin 5 Aufl Dr sser C R 2002 Stimmt s Neue moderne Legenden im Test Rowohlt Reinbeck Fichte J G 1991 Grundlagen des Naturrechts nach den Prinzipien der Wissenschafts lehre 2 819 Meiner Hamburg Formula Baetica 1968 Fontes luris Romani Antejustiniana pars tertia Negotia ed V A Ruiz Florentinae Frevert U Hrsg 2002 Vertrauen Eine historische Ann herung Vandenhoeck und Rupprecht G ttingen Gloyna T 2001 Vertrauen in Ritter J Gr nder K Gabriel G et al H
31. Deutschlands in der Welt oder auch dem Anteil an der gesamten Wertsch pfung ameri kanischer Unternehmen als es dem wirtschaftlichen Gewicht Deutschlands in der Welt oder auch dem Anteil an der gesamten Wertsch pfung amerikanischer Auslandst chter entspricht Tabelle 2 US Investoren in der deutschen Wirtschaft 2000 Besch ftigte Wertsch pf Produktivit t F amp E Anteil F amp E Intensit 1000 Deutschland 7 4 9 9 100 3 15 2 5 2 Frankreich 6 7 5 9 65 8 7 2 4 1 Schweiz 0 7 0 20 20 4 14 25 5 UK 14 5 17 7 93 3 20 1 3 7 Niederlande 2 1 3 5 121 7 1 8 1 8 Europa 45 4 54 4 88 6 62 9 3 9 Welt 100 0 100 0 74 2 100 0 3 4 Quelle BEA Surgey of Current Business Das Gewicht auslandskontrollierter Unternehmen an den internen F amp E Aufwen dungen der Unternehmen in Deutschland ist in den 90er Jahren weiter angestiegen auf nunmehr fast ein Viertel Auf der anderen Seite betreiben deutsche international orientierte Unternehmen in hnlich hohem Ausma wie die Ausl nder hierzulande F amp E Aktivit ten bei ihren aus l ndischen T chtern Die entsprechenden Aufwendungen sind ebenfalls in den 90er Jahren kr ftig gestiegen sie belaufen sich bereits auf ber ein Drittel des globalen F amp E Aufwands der betreffenden Unternehmen Die deutsche Wirtschaft ist somit intensiv in internationale Forschungsnetzwerke eingebunden Aus der zahlenm igen Gleichheit der von Auslandsfirmen in Deutschland und deutsche
32. F rdermitteln Es ist jedoch schwie rig es in Europa zu vertreten e _ Interessanterweise entstehen gro e Innovationssch be in Deutschland seitens der mittelst ndischen Unternehmen die oftmals an bestimmten Forschungsvorhaben berhaupt nicht partizipieren e In Deutschland muss das gesellschaftliche nationale Klima daf r geschaffen sein dass Innovation berhaupt ein Thema ist Zum Beitrag von Prof Dr Dietmar Theis e Auch in den Gro unternehmen gibt es eine Schwerf lligkeit gegen ber neuartigen Themen und internationalen Orientierungen Bis vor zehn f nfzehn Jahren waren viele europ ische Unternehmen national verwurzelt e In Europa sind die nationalen Interessen immer noch offensichtlich sodass man sich doch nicht zu einer intensiven Zusammenarbeit im Sinne des europ ischen Geis tes zusammenfindet Zum Beitrag von Dr Uwe Wiemken e Viele technologische Fragestellungen werden in Amerika als ein nationales Sicher heitsproblem aufgefasst e Uberraschungsfreiheit ist keine apodiktische Forderung sondern ist ein Ziel Durch br che sind nicht prognostizierbar aber trotzdem muss versucht werden m glichst berraschungsfrei zu sein e Die Amerikaner haben einen sehr gut etablierten Prozess des Ableitens der Vorga ben f r die Planung aus politischen Visionen heraus Zum Beitrag von Prof Dr Anton Heuberger e Um etwas Funktionierendes zu bauen muss man eigene Erkenntnisse und einen Entwicklungsstil f r die Fors
33. Forschung der Stiftung Brandenburger Tor konzentrierte sich unsere Arbeit sowohl auf die Grundfragen des Wissens und Technologietransfers als auch auf die Verbesse rung des Dialogs zwischen Wissenschaft und Praxis Dem Kuratorium der Stiftung Brandenburger Tor unter dem Vorsitz von Herrn Bun despr sident a D Prof Dr Roman Herzog sowie dem Vorstand namentlich Prof Monika Gr tters und Prof Dr Heinz Grimm gilt mein besonderer Dank f r die Unterst tzung und F rderung dieser Thematik seitens der Stiftung Es ist mir ein herzliches Bed rfnis allen Teilnehmern der Workshop Reihe f r das eingebrachte Interesse zu danken insbesondere dem Vorstand von acatech unter dem Vorsitz von Prof Dr Ing Joachim Milberg allen Mitgliedern unseres Arbeitskreises Tech nikwissenschaften und Innovation sowie Prof Dr Ing Dieter Spath und Prof Dr Klaus Kornwachs f r die zuk nftige Unterst tzung zur Weiterf hrung dieser Workshop Reihe G nter Spur Berlin im M rz 2006 gt GELEITWORT Was einmal gedacht wurde kann nicht mehr zur ckgenommen werden l sst D rren matt in Die Physiker den Forscher M bius ber die Entwicklung des technologischen Fortschritts sinnieren Diese Feststellung gilt heute sicherlich immer noch Doch ist es inzwischen zumindest in Deutschland so dass viele Entdeckungen technologischer Art zwar gedacht im Sinne von erfunden werden diese aber nicht mehr ihren Weg als Produkt oder neue Technolo
34. Frage entstehen lassen ob mit unterschied lichen Formen der Corporate Governance Folgen f r die Innovationsf higkeit der Unter nehmen verbunden sind W hrend man innerhalb eines Landes davon ausgehen kann dass Unternehmen sich diejenige Rechtsform suchen die unter Abw gung aller damit verbundenen Aspekte f r sie die angemessenste ist erh lt das Problem in internationaler Perspektive eine besondere Dimension Hier kann die Aufgabe einer unvorteilhaften Corporate Gover nance zugunsten einer vorteilhaften allenfalls durch Standortverlagerung f r den Fir mensitz erreicht werden Tats chlich gibt es Hinweise darauf dass dies in Unternehmen erwogen wird V llig unabh ngig von rechtlichen Verboten f r bestimmte Forschungen oder von Aufsichts und Kontrollregelungen f r grunds tzlich zul ssige Forschungen die in einzelnen L ndern unterschiedlich sind und damit unterschiedlichen Aufwand verur sachen kann die Corporate Governance Einfl sse auf das Technologie und Innovations management aus ben Allerdings sind nicht alle damit zusammenh ngenden Fragen schon zu beantworten Beispiele f r bisher nicht eindeutig beantwortete Fragen k nnen leicht gegeben wer den Erstens ist unklar wie die Eigent merstruktur und die Wahrnehmung von Eigent merrechten zum Beispiel bei Vertretungsstimmrechten mit unterschiedlich beauftragten opportunistisch handelnden Vertretern auf die Forschungs und Entwicklungsintensit t wirken Zweitens ist
35. Jochs f r die Ochsen erh hte die Produktivit t des wichtigsten Zugtieres Europas erheblich der Steigb gel die Verwendbarkeit des Pferdes nicht nur im Kampf Von gro er Bedeutung ber Europa hinaus war die Einf hrung und st ndige Verbesserung von Was 4 Nelson R 1968 S 339 Einen kurzen berblick ber den Stand der Forschung bietet der Beitrag Inno vation von Freeman C 1998 S 858 860 INNOVATIONEN IN DER GESCHICHTE ser und Windm hlen die den nat rlichen Gegebenheiten und ihrem jeweiligen Zweck als Getreidemahlm hlen Papierm hlen oder Holzs gem hlen sowie den jeweiligen Wasser oder Windverh ltnissen angepasst wurden und die die europ ischen M hlen bauer auch im Orient einf hrten Innovationen finden wir auch in der Bautechnik im Bau von Kirchen und Festungen bei der Befestigung von Wegen und im St dtebau Wohlbekannt sind die Innovationen in der Waffentechnik erst beim Bau von R stungen dann von Kanonen und schlie lich die Einf hrung des Buchdrucks der keine einmalige Erfindung sondern eher eine Kette von Innovationen gewesen ist Nicht nur Betriebs wirte betonen die gro e Bedeutung die die Einf hrung der doppelten Buchhaltung in Italien f r die Entwicklung moderner Unternehmen und Banken bedeutete dazu geh rte die Erweiterung von M rkten zu Messen in denen nicht nur Waren sondern auch W h rungen gehandelt wurden und das nicht nur zum Zeitwert sondern auch als Futures und
36. Kommu nikation die eine immer gr ere Verbreitung findet Mit einer drahtlosen Kommunika tion ergibt sich eine gro e Flexibilit t im Produktionsumfeld da einzelne Anlagen leicht versetzbar oder austauschbar werden selbst ganze Fabrikhallen lassen sich mit einem wesentlich geringeren Aufwand umkonfigurieren Zum anderen ergeben sich auch in der drahtgebundenen Kommunikation neue Einsatzfelder wie die Telewartung die Telewertung und der Teleservice Unternehmen in Deutschland setzen nach einer Studie des VDMA gro e Wachstumserwartungen in diese Branche Neue Prozesse Es sind verschiedene innovative Verfahren und Ans tze im Entstehen die sich in der Produktion m glicherweise durchsetzen werden e Mit generativen Fertigungsverfahren wie beispielsweise dem Pr zisionslaser strahlsintern einer Kombination aus High Speed Cutting und Laserstrahlsintern lassen sich mit verh ltnism ig geringem Aufwand komplexe Geometrien herstel len Diese Technologie st tzt sehr stark das Thema Individualisierung da eine sonst aufw ndigere Herstellung unter zu Hilfenahme von Werkzeugen entf llt e Integration verschiedener Verfahren bei der spanenden Fertigung auf einer Maschine Es lassen sich beispielsweise die Prozesse Drehen Fr sen und Bohren in der Weichbearbeitung auf einer Maschine durchf hren Dies vermeidet die beim Umspannen m glichen Nachteile wie zum Beispiel Genauigkeitseinbu en und Liegezeiten TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN I
37. Lebensta tigkeit anzusehen als Voraussetzung menschlichen Lebens berhaupt dann ist die Ver k rzung des Vertrauensbegriffs darauf die einzige m gliche Haltung bei Kontrollverlust zu sein nicht sinnvoll Denn auch und gerade bei bewusstem Kontrollverzicht baut sich Vertrauen auf VERTRAUEN IN TECHNOLOGIE Vertrauen in Technik kommt nur zustande wenn gewisse Bedingungen gegeben sind Dazu geh rt eine gewisse Sozialvertr glichkeit innovativer Techniken wie e bereinstimmung mit geltenden Werteordnungen e subjektive Interessen der Nutzer bzw deren Repr sentanten e gerechte zu erwartende Verteilung zwischen Nutzen und Kosten einer Techno logie e Beteiligung der Betroffenen e Akzeptanz m glichst vieler Nutzer und Bev lkerungsgruppen Dabei kann man Basishaltungen unterscheiden wie Allgemeine Besorgnis Das Sicherheitsverlangen nimmt mit dem Niveau der bereits erreichten Sicherheit zu Die Tendenz geht zur Null Risiko Bereitschaft Pragmatische Technikakzeptanz Die Notwendigkeit und Unausweichlichkeit der Techniknutzung wird pragmatisch das hei t als nicht ver nderbar anerkannt Technikbegeisterung Dies ist die Freude am Einsatz von Technik schlechthin Neugier verhalten als Triebhandlung will das Neue zum Gewohnten machen das m glicherweise ngstigende Unbekannte zum Bekannten um so neue Schwierigkeiten immer wieder zu beherrschen und Unsicherheit in Sicherheit zu verwandeln Streben nach Sicherheit wird
38. S 163 199 200 KLAUS KORNWACHS Institutionen wie in Bild 1 eine bedenkliche Entwicklung Vertrauen wirkt sich da her unmittelbar auf die soziale Interaktion wie auch gesellschaftliche Kommuni kation aus Zwischen Personen und Systemen bzw deren Geschehnissen Prozessen Es geht bei dieser Ebene haupts chlich darum was eine vertrauensw rdige Tech nik ist zum Beispiel bei dertechnisch vermittelten Kommunikation Paradigmatisch wird dies behandelt beim Problem der digitalen Signaturen also dem Problem wie sich die Kommunikationspartner durch die verwendete Technik ihrer Authen tizit t versichern k nnen Ist die Unterschrift unter einen rechtlich relevanten Abmachung bindend wenn sie elektronisch vorliegt Wie kann dies technisch abgesichert werden ohne den direkten Weg der Kontrolle zu beschreiten der ja die Vorteile der elektronischen Kommunikationsm glichkeiten wieder auf heben w rde Allgemein kann man f r alle Ebenen Vertrauen kennzeichnen als a positive Erwartung Hoffnung die sich auf die Glaubw rdigkeit Zuverl ssig keit und Wohlgesonnenheit des Anderen bezieht Dabei muss unterstellt werden dass der Andere nach bestem Wissen und Gewissen handelt falls die Bedin gungserhaltung verantwortlichen Handelns gegeben ist Man kann sich auf seine oder ihre Kompetenz st tzen mit den guten Absichten rechnen seinen oder ihren Aussagen glauben sich ihm oder ihr anvertrauen Vertrauen unterstellt a p
39. Steuerung Technische Systeme durchlaufen eine Evolution zu h herer Dynamisierung und Steuerbarkeit ber Komplexit t zur Einfachheit Technische Systeme werden im Verlauf ihrer Evolution zun chst immer komplizierter dann genial einfach Die Kombination einfacher Systeme l t diesen Zyklus neu beginnen Evolution mit passenden und gezielt nicht passenden Komponenten Technische Systeme entwickeln sich in Richtung zusammenpassender oder gezielt nicht zusammenpassender Komponenten Miniaturisierung und verst rkter Einsatz von Felden Die Weiterentwicklung von Makro ber die Mini zur Mikro Ebene ist typisch f r technische Systeme gleicherma en auch der vermehrte Einsatz von Feldern Geringere menschliche Interaktion Technische Systeme entwickeln sich in Richtung reduzierter menschlicher Interaktion Stufenweise Evolution Der Reifegrad eines Systems wird h ufig mit der so genann ten S Kurve dargestellt Patentanalysen haben zu der sehr interessanten Erkenntnis ge f hrt dass sowohl die Zahl der Erfindungen f r das System als auch das Niveau der Erfindungen in einer gewissen Art und Weise mit den Abschnitten dieser S Kurve korre lieren Am Anfang steht eine kleine Anzahl von herausragenden Erfindungen wie zum Beispiel die Lasertechnologie Es dauert dann aber eine ganze Weile bis jemand mit dieser Technologie etwas anfangen kann bis es entsprechende Produkte gibt und bis TECHNOLOGISCHE INNOVATION ALS ZU GESTALTENDER PROZESS d
40. TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Bild 7 Gesellschaftlicher Innovationsbedarf Wissenschaft ge Wirtschaft Innovationsgesellschaft Hierzu geh ren alle Ma nahmen die das kreative Leistungspotenzial unserer Inno vationsgesellschaft zur optimalen Entfaltung bringen Wichtig ist eine zielgerichtete und intensive Begleitung der Innovationsprozesse durch die Politik wobei auf einen Interes senausgleich aller Beteiligten zu achten ist Ein organisiertes Wechselspiel zwischen den Kooperationspartnern kann sehr kreativ wirken Technikwissenschaftliche Forschung ben tigt immer wieder Innovationsinitiativen die geleitet von Visionen Ideenreichtum entfalten Hierzu muss ein geeignetes Klima zwischen Forschung und Praxis entwickelt und gepflegt werden Die Innovationsqualit t ist dann besonders hoch wenn sich die Ideen marktorientiert verdichten Die theoretische und empirische Innovationsforschung zielt berwiegend auf Deu tung des gesellschaftlichen Wandels Ihr wissenschaftliches Interesse ist meist darauf ausgerichtet die technische und sozio konomische Entwicklung aus einem historischen Blickwinkel darzustellen um daran Hypothesen ber die Zusammenh nge zwischen Innovationen und wirtschaftlicher Entwicklung abzuleiten Technologische Innovationen bewirken einen gesellschaftlichen Fortschritt wenn sie vernunftsorientiert auch ethisch sozialen Anspr chen gen gen Dabei wird das Ziel einer Aktivierung des
41. Universit t Berlin t tig wo er auch zum Dr rer oec promovierte Bis 2003 arbeitete er als Chefvolkswirt der Bankgesellschaft Berlin Neben seiner T tigkeit an der Fachhochschule des Bundes ist Grimm Vorstand der Stiftung Brandenburger Tor der Bankgesellschaft Berlin Lehrbe auftragter der Bankakademie in Frankfurt Main sowie Berater der BGB Invest ANTON HEUBERGER Prof Dr ist seit 1994 Professor f r Halbleitertechnologie an der Christian Albrechts Universit t Kiel 1994 wurde er zum Leiter des Fraunhofer Instituts f r Siliziumtech nologie ISIT berufen das er seit 1990 mit aufgebaut hatte Zuvor war er seit 1983 Inhaber des Lehrstuhls Technologie hochintegrierter Schaltungen im Institut f r Mikroelektronik der Technischen Universit t Berlin und Leiter des neugegr ndeten Berliner Fraunhofer Instituts f r Mikrostrukturtechnik IMT Heuberger promovierte im Fach Physik an der Technischen Universit t M nchen AUTORENVERZEICHNIS ROLF JUNGNICKEL Dipl Volkswirt ist wissenschaftlicher Referent am HWWA Institut f r Wirtschaftsfor schung Er leitet dort den Schwerpunkt Internationale Mobilit t von Unternehmen und Arbeitskr ften Seine Arbeiten konzentrieren sich auf die Analyse von internationalen Direktinvestitionen und Europ ischer Integration insbesondere europ ischer Industrie und Technologiepolitik Gegenw rtig stehen Fragen der Migration Hochqualifizierter im Mittelpunkt HENNING KLODT Prof Dr i
42. Verh ltnis der Zahl der G nge zum Durchmesser einer Schraube befolgt worden Jede Schraubenmutter und spindel waren so eine Besonderheit f r sich Sie besa en und gestatteten auch keinerlei Gemeinsamkeit mit ihren Nachbarn So weit war diese Praktik gef hrt worden dass alle Spindeln und die entsprechenden Muttern als zueinander ge h rig besonders bezeichnet werden mussten Irgendeine Verwechslung die bei ihnen vorkam f hrte zu endlosem Verdruss und Zeitaufwand sowie zu fruchtloser Verwirrung besonders wenn Teile zusammengesetzter Maschinen als Reparaturst cke verwandt werden mussten Nur jene die in diesen verh ltnism ig fr hen Tagen des Maschinenbaus lebten k nnen sich einen hinrei chenden Begriff von dem Verdruss der Verz gerung und den Kosten machen den dieser vollkom mene Mangel an System mit sich brachte Nur jene k nnen auch die umfassenden Dienste w rdi gen die der mechanischen Technik von Herrn Maudslay erwiesen wurden welcher als erster die praktischen Ma verh ltnisse einf hrte die sich als n tig erwiesen um Abhilfe von den Schwierig keiten zu schaffen In seinem System der Schraubenschneidmaschinen und in seinen Gewindeboh rern und Pr gest cken sowie Schraubenger ten im Allgemeinen gab er in der Tat ein Beispiel und die Grundlage f r alles was seitdem in diesem wesentlichen Zweig des Maschinenbaus geschaffen worden ist Jene die das gro e Gl ck hatten unter ihm zu arbeiten und den Nutzen seiner Praktik
43. Zyklus der Produktionssystementwicklung sind die vier Hauptaspekte Arbeitsablaufplanung Arbeitsst ttenplanung Arbeitsmittel planung und Produktionslogistik zu konkretisieren Die strategische Produktplanung sie schlie t also die strategische Planung des Produktionssystems in der Regel mit ein bildet den ersten Hauptabschnitt des Produk tentstehungsprozesses Bei der Betrachtung von Bild 1 f llt auf dass wir die Aufgabe der Produktkonzipierung die ja Sache der Ingenieure ist diesem Zyklus zurechnen Wir treffen in den Unternehmen h ufig auf eine unsichtbare Mauer auf der einen Seite die Marketing Experten die sich um die Potenzialfindung die Produktfindung und insbe sondere um die Gesch ftsplanung k mmern auf der anderen Seite die Ingenieure die geduldig auf den Entwicklungsauftrag warten und sich dann als erstes mit der Pro duktkonzipierung befassen Diese Mauer muss berwunden werden weil es in der stra tegischen Produktplanung doch darum geht eine Gesch fts und Produktkonzeption vorzulegen die aus technischer und unternehmerischer Sicht Erfolg versprechend ist Um dies zu erreichen m ssen Fachleute aus den Bereichen Vertrieb Produktmarketing Entwicklung und Fertigungsplanung eng zusammenarbeiten An dieser Sichtweise orientierte sich auch das BMBF Verbundprojekt Strategische Produkt und Prozessplanung SPP in dessen Verlauf in sechs repr sentativen Mitglieds firmen des VDMA das Instrumentarium der strategische
44. achtziger Jahre in Forschung und Lehre etabliert Dabei erfolgte diese Etablierung zun chst und in erster Linie in wirtschaftswissenschaftlichen Fakult ten und hier zun chst mit der Konzentration auf das Management industrieller Forschung und Entwicklung Die Innovationsaspekte sind auch Gegenstand der Erforschung des Neu produktmanagements und der Diffusionsforschung neuer Produkte im Marketing Damit ist zugleich das Signal verbunden dass die vom Management zu ber cksichtigenden wirtschaftlichen Aspekte dieser Problemfelder im Vordergrund stehen In den USA und in Gro britannien waren schon etwa 15 Jahre fr her als in Deutschland entsprechende Lehr und Forschungseinrichtungen entstanden Diese waren sowohl in wirtschaftswis senschaftlichen als auch in ingenieurwissenschaftlichen Departments anzutreffen Diese sp te Besch ftigung der Betriebswirtschaftslehre mit dem Problemfeld ist aus wenigstens zwei Gr nden erstaunlich Erstens hatten Unternehmen in Deutschland insbesondere solche der Chemieindustrie schon zu Ende des 19 Jahrhunderts Labor bereiche eingerichtet um systematisch Forschung und Entwicklung zu betreiben Das Management dieser Aktivit ten h tte damit einen Untersuchungsgegenstand geboten der aber lange bersehen wurde Das mag daran liegen dass andere Untersuchungsob jekte als beherrschbarer empfunden wurden Nat rlich hat es auch Argumente gegen die wirtschaftliche Betrachtung der in den Labors ablaufenden Prozesse geg
45. aufgebaut ist Dabei zeigt sich dass der wahre Egoist kooperiert Die von A Rapoport entwickelte Strategie lautet TIT FOR TAT und beginnt damit dass im ersten Spielzug eines Spiels immer kooperiert wird Dies ist in gewisser Weise ein Vertrauensvorschuss Danach tut man alles was der Spielgegner einen Zug vorher auch getan hat kooperieren oder mogeln Entscheidend ist dass man nie als erster betr gt Es zeigt dass diese Strategie unter bestimmten Bedingungen im 24 Vgl Simmel 1992 S 11 25 Vgl Luhmann 1968 S 1 26 Vgl Luhmann 1968 S 18 27 So eine Kritik an Luhmans Position durch Busse Schierwagen 1990 28 Vgl Platzk ster 1990 S 20 43 29 Frei bersetzt Wie Du mir so ich Dir Vgl Rapoport 1966 VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Alltag wie in Experimenten im Schnitt offensichtlich die erfolgreichere ist sowohl f r den einzeln Handelnden wie f r die Gemeinschaft ausgedr ckt in einer Gewinn oder Verlustfunktion f r die Gesamtsituation Wechselseitige Kooperation kann auch ohne zentrale Kontrolle in einer Welt von Egoisten entste hen wenn sie von einer Gruppe von Einzelwesen ausgeht die auf Zusammenarbeit setzt In der Verhaltensbiologie scheint man zum anderen neuerdings ein Hormon ge funden zu haben Oxytocin das bei Verhaltensexperimenten bei denen Vertrauen als Haltung getestet wird eine entscheidende das hei t f rdernde Rolle spielen soll Aller di
46. befriedigen kann zum Beispiel der PC als universales Werkzeug sodass die Wahl der Mittel bei freier Setzung der Zwecke auch frei bleiben kann Hier sei allerdings eine Einschr nkung genannt und gefordert Man kann Technik fehlerfreundlich gestalten umweltfreundlich nachhaltig und letztlich auch friedensf rdernd Anders ausgedr ckt Beim Entwurf ist der Missbrauch mit zu bedenken und nach M glichkeit nicht blo durch gesetzgeberische sondern vor allem durch technisch organisatorische Ma nahmen zu erschweren oder zu verunm glichen s Zwar ist zuzustimmen wenn gesagt wird Von dem Moment an da der Einsatz einer Technologie als eine Frage der Moral definiert wird kann man auch ohne Detailkenntnisse ber Funktion und Auswirkungen einer bestimmten Tech nologie mitdiskutieren Es gen gt die Tatsache da prinzipiell negative Auswirkungen m glich sind und damit moralischen Kategorien unterliegen Wenn aber Positionen zu einer Technolo gie mit moralischen Positionen gleichgesetzt werden gibt es keine Diskussion mehr ber die Zweckm igkeit einer Technologie sondern nur noch um die moralische Bewertung der Bef rworter oder Gegner 67 J Seetzen m ndliche Mitteilung Cottbus siehe Seetzen 1997 68 Man denkt hier nur an die Sicherheitstechnik und organisation die entwickelt wurde um einen versehent lichen nuklearen Schlagabtausch zu verhindern Vgl Afheld Roth 1971 Wiener Kahn 1967 69 Siehe dazu
47. ber elektrische Leitungen die sozusagen als Signalwege genutzt werden weitergeleitet werden um das Flugzeug zu steuern So gibt es eine Reihe von Vorteilen wie zum Beispiel den geringeren Luftwider stand auf Grund besserer Aerodynamik und ein geringeres Gewicht bei Einzelsystemen 107 108 MANFRED FRICKE die dann in eine gr ere Wirtschaftlichkeit des Flugzeugs m nden Dieses Programm ist technisch gesehen den Boeing Flugzeugen weit voraus gewesen Erst mit der Boeing 777 hat die Firma technisch zu Airbus aufgeschlossen GALILEO EIN PROJEKT MIT ZUKUNFT Ein zweites Projekt das ohne staatliche F rderung nicht realisiert werden kann ist Galileo Dieses Raumfahrtprojekt er ffnet Europa in Erg nzung zum amerikanischen GPS und russischen GLONASS neue M glichkeiten der Kommunikation der Navigation und der Unterst tzung der Logistik Nat rlich wird auch hier dar ber diskutiert ob ein solches Projekt notwendig ist da wir doch GPS haben mit dem bereits heute schon viele Tagesaufgaben weltweit erledigt werden k nnen Die Argumente f r ein europ isches System sind bekannt und liegen nahe Europa m chte unabh ngig sein von dem russischen GLONASS und dem amerikanischen GPS das letztlich ein milit risches System ist und auch bleiben wird Man wei nat rlich auch dass das Projekt Galileo das sich in der Entwicklungs und Aufbauphase etwa bis 2006 erstreckt immerhin mit 3 2 bzw 3 4 Milliarden Euro ffentlich gef rdert we
48. ber redet dass etwas unternommen werden m sste Durch unternehmerische Kraft entstehen neue Produkte f r neue M rkte Dies f hrt zu neuen Arbeitspl tzen die wir ben tigen weil sich die bestehenden auf Dauer nicht sichern lassen Doch wo liegen nun die Chancen Um diese zu erkennen m ssen wir heute wahr nehmbare Entwicklungen aufgreifen diese phantasievoll antizipieren und zu schl ssigen Zukunftsbildern verkn pfen ZUKUNFTSFELD MASCHINENBAU Forschung und Innovation m ssen den Menschen dienen Aus diesem Postulat erge ben sich auch Innovationsfelder Die wichtigsten technisch wissenschaftlich zu l senden Probleme sind 1 die nachhaltige Energieversorgung 2 der Erhalt der nat rlichen Lebensgrundlagen 3 ressourcenschonende Verfahren und 4 der Umgang mit dem berma an Informationen Die ersten drei Punkte orientieren sich an dem Leitbild Faktor Vier des Club of Rome Wenn wir diese grunds tzliche Ebene verlassen und konkrete Industrieerzeugnisse betrachten f llt auf dass der Maschinenbau und mit ihm verwandte Branchen wie zum Beispiel die Automobilindustrie die Medizintechnik und der Flugzeugbau nach wie vor ein Erfolg versprechendes Zukunftsfeld darstellen Maschinen sind allgegenw rtig Sie produzieren sie transportieren Maschinen erleichtern die Arbeit und helfen Jeder f nfte Arbeitsplatz resultiert aus dem Maschi nenbau und verwandten Branchen Aus der zunehmenden Durchdringung des Maschi n
49. beste Know how In der Tat ist der Raum Dresden heute zum Halbleiterstandort Nummer 1 in Europa geworden 16 000 neue Arbeitspl tze wurden geschaffen 11 000 davon alleine in der Region Dresden Das haben wir rechnen lassen Wortlicher Redebeitrag gehalten am 14 Oktober 2003 auf dem Workshop der Stiftung Brandenburger Tor der Bankgesellschaft Berlin 83 84 PETER KRAUSE weil hier ja mehrere ffentliche H nde an der F rderung beteiligt waren Es war nicht nur das BMBF das damals mit der 300 Millimeter Wafer Technologie sozusagen den tech nologischen Grundstein gelegt hat sondern auch das Bundeswirtschaftsministerium der Freistaat Sachsen und die Europ ische Union die in erheblichem Umfang F rdergelder in diesen Raum investiert haben Kluge Zukunftsinvestitionen wie wir heute wissen Wir haben eine Studie erstellen lassen in der eine Gegen berstellung von Einnah men und Ausgabenstr men von 1994 bis zum Jahre 2010 abgesch tzt wird Dabei stellt sich heraus dass den staatlichen F rderausgaben in H he von 1 2 Milliarden Euro Einnahmen von fast sechs Milliarden Euro gegen ber stehen Das hei t also dass die ffentlichen Investitionen was letztendlich die B rger dieses Landes ber Forschung in den Standort investiert haben sich bereits heute amortisiert haben Zur Ausgangslage noch ein paar weitere Daten und Fakten Die USA werden uns im mer als leuchtendes Vorbild vorgehalten Ich bin da im brigen nicht
50. bestimmte Leistungen nicht mehr selbst aufbringen k nnen die EU einspringen sollte Gemeinschaftsforschung in europ ischem Kontext ist f rderbar bei Forschungst tigkeiten in sehr gro em Umfang bei erkennbaren finanziellen Vorteilen f r die Gemeinschaft oder bei Forschungst tigkeiten die sich ge genseitig so erg nzen dass sie zu einem europ ischen Raum f r Wissenschaft und Tech nik f hren zum Beispiel im Bereich einheitlicher Normen und Standards Schlie lich sollte das Prinzip der Exzellenz die Auswahl der Projekte und Verteilung der F rdermittel regeln Auch hier kann es nicht nur formal mindestens darum gehen das man juste retour bekommt ganz egal wie die Qualit t der Projekte ist Wenn gro e Geberl nder wie Deutschland mit dem Bewusstsein zahlen ihr Geld wieder zur ckhaben zu wollen dann sollten sie eben entsprechend gute Projekte einreichen und juste retour ber die Qualit t seines wissenschaftlichen Angebots erzielen Im derzeit noch laufenden sechsten F amp E Rahmenprogramm der EU wurden neue F rderinstrumente eingef hrt zum Beispiel integrierte Projekte mit gr erem Umfang und erheblich mehr Beteiligten als bei den kleineren Projekten der vorherigen Rahmen programme Die Erfahrungen die unser Haus im Wesentlichen im Bereich der Technolo gien f r die Informationsgesellschaft IST und bei der Materialforschung gemacht hat sind durch starke berzeichnungen der Programme und erheblichen administrativen Auf
51. das Rad nicht so einfach zur ckdrehen aber es gibt vielleicht eine Innovation die Chan cen er ffnet diese Technologie wieder nach Europa zur ckzuholen Es gibt verschiedene Stufen der Entwicklung in der Aufbau und Verbindungstech nik Zum einen ist die klassische Aufbautechnik zu nennen frei von den Kontaktspinnen Diese Form der Aufbautechnik wird mittlerweile fast nur noch bei alten Bauteilen ange wendet Dann gibt es Zwischenstufen bei der die Verdrahtung in einem Zwischensubs trat erfolgt und dann nach au en gef hrt wird sodass man die ganze Fl che nutzen kann w hrend hier nur die Seiten f r Kontakte nutzbar sind Diese Neuerung macht es m glich den Aufbau auch in den existierenden Firmen in Europa und Deutschland durchzuf hren In Zusammenarbeit mit Philips haben wir bereits die erste Pilotlinie f r das so genannte Waverbonding mit einer Kapazit t von 50 000 Scheiben in Itzehoe aufbauen k nnen Sobald diese Kapazit t ausgelastet ist plant Philips die Produktion auf 300 000 Waver pro Jahr zu steigern Das w re eine Chance um diese wichtige Aufbau und Verbindungstechnik wieder nach Europa zu holen und zwar basierend auf einer Innovation die gl cklicherweise in Deutschland entwickelt wurde Ein kurzer R ckblick reicht aus um zu zeigen dass uns schon vor Jahren das Inno vationsmanagement gefehlt hat Die Mikroelektronik hat ungef hr ein Alter von f nfzig Jahren erreicht je nachdem wie man den Anfang definiert De
52. das deutsche Gewicht war in diesem Zeitraum r ckl ufig von gut 10 auf 8 3 Prozent wenngleich der F amp E Anteil noch immer ann hernd dem wirtschaftlichen Gewicht Deutschlands in der OECD entspricht Die h chsten Zuw chse verzeichnen meh rere kleinere europ ische L nder sowie einige Schwellenl nder zum Beispiel Finnland D nemark Spanien oder Korea Die F amp E Position eines Landes ist auch eine Frage der L ndergr e Es ist nur nat r lich dass generell in gro en L ndern mehr F amp E Aktivit ten erfolgen als in kleinen ver gleichbar entwickelten L ndern Aussagef higer f r einen internationalen Vergleich ist daher die Relation F amp E Personal Gesamtbesch ftigte bzw F amp E Aufwand BIP vgl Bild 1 Hier zeigt sich dass deutsche Standorte nach einem deutlichen Zur ckfallen Mitte der 90er Jahre wieder deutlich ber dem OECD Durchschnitt liegen Mit einer F amp E Quote 4 Dabei muss nicht noch betont werden dass Wirtschafts und Besch ftigungswachstum nicht monokausal auf eine erh hte Innovationst tigkeit zur ckzuf hren ist sondern auch zahlreiche andere Faktoren eine Rolle spielen Doch gerade solche indirekten Indikatoren beinhalten diejenigen Innovationen die auch tats chlich wirtschaftliche Verwendung gefunden haben 5 F r eine Definition der F amp E Aktivit ten in der OECD vgl OECD 2002 das sog Frascati Handbuch INNOVATION AM STANDORT DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH von rund 2 5 Prozent
53. dass dabei bisher auf berechenbare Optimierung gesetzt werden k nnte Ebenso schlimm ist die Gefahr dass die jeweilige Umsteuerung zum falschen Zeitpunkt erfolgt Das ist auch auf der Ebene von Branchen oder sogar von Nationen von beson derer Problematik weil die Folgen der jeweiligen Steuerung also die Outcomes erst mit erheblicher zeitlicher Verz gerung berhaupt feststellbar werden Wenn dabei Ver z gerungen von zehn bis f nfzehn Jahren auftreten ist nicht nur die Ursachenanalyse schwer sondern auch das Gegensteuern Die Strategieanalyse technologieorientierter Unternehmen h lt hierf r lehrreiche Beispiele bereit so etwa ber die Unternehmens entwicklung von DuPont oder Alcoa Die Verantwortung des Managements f r die nach haltige Sicherung der Wettbewerbsf higkeit erfordert hier den Mut gegebenenfalls auch gegen modische Str mungen eine Strategie zu formulieren und durchzuhalten die auf relativ langen Planungshorizonten begr ndet ist Die h here Bedeutung der Finanzm rk te f r die Steuerung von Unternehmen wie sie insbesondere in der j ngsten Vergangen heit sichtbar wurde kann durch die dabei beobachtete Kurzfristorientierung erhebliche Auswirkungen haben In der Wettbewerbsposition der Unternehmen m gen diese nur dadurch gemildert erscheinen dass praktisch alle potenziellen Wettbewerber hnlichen Bedingungen unterliegen die durch systematisch betriebene Betriebsvergleiche bench marking wie man heute sagt auch i
54. die Einf hrung des Wechsels als Zahlungsmittel und Kreditinstrument Schlie lich ist die allm hliche Ausbildung des modernen Staates zu nennen wenn auch zun chst nur in Westeuropa mit seinen Attributen einer zentralen Verwaltung einer hierarchischen Gliederung einer eindeutigen Staatshoheit und einem durchsetzungsf higen Rechts system sowie einer Milit rmacht die freilich erst im 17 und 18 Jahrhundert in stehen den Heeren ihren Ausdruck fand Die europ ische Expansion nach bersee seit dem 15 Jahrhundert brachte neue Herausforderungen die ohne Innovationen nicht zu l sen gewesen w ren z B im Schiff bau in der Navigationstechnik der Schaffung astronomischer Instrumente der Einf h rung der Schiffskanone Die Begegnung mit fremden Kulturen und deren Pflanzen f hrte zu zahlreichen Innovationen in der europ ischen Landwirtschaft Mais und Tabak der K rbis und schlie lich die Kartoffel wurden bernommen und weiter gez chtet Eine lang dauernde Innovationskette in der Landwirtschaft m chte ich noch erw h nen weil sie oft untersch tzt wird aber bis in das 19 Jahrhundert ja in die Gegenwart reicht und weil man an ihr den bergang vom blo en Experimentieren zur wissenschaft lichen Forschung als Voraussetzung f r Innovationen studieren kann Die Gewinnung von Zucker aus Zuckerrohr und R ben Die Europ er hatten das urspr nglich wohl in Indien dann auch in den arabischen L ndern und am Mittelmeer vorkommende Zucke
55. eine ex ante Bewertung von Internationalisierungsprozessen im F amp E Bereich problematisch Innova tionssysteme stellen sich zunehmend als internationales Netzwerk dar in dem die Loka lisierung der F amp E ebenso von Angebotsfaktoren vorhandenes technisches Wissen unter nehmerische Rahmenbedingungen wie von der Nachfrage abh ngt Aufgeschlossenheit der Nachfrager f r Neues Ein Vergleich der F amp E Aktivit t von auslandskontrollierten Unternehmen sowie inl ndischen Firmen mit und ohne Auslandsforschung vgl Bild 4 l sst vermuten dass die Internationalisierung den Innovationsanstrengungen am Stand ort Deutschland zumindest nicht geschadet hat Unternehmen mit Auslandsforschung forschen auch im Inland berdurchschnittlich und auch auslandskontrollierte Unterneh men weisen eine berdurchschnittliche F amp E Intensit t auf Bild 4 Internationalisierte Unternehmen in der F amp E am Standort Deutschland Fahrzeugbau Herst v DV Ger ten Elektr Feinmech Uhren Optik Maschinenbau Chemische Industrie BEI auslandisches Unternehmen in Deutschland BEE deutsche Unternehmen ohne FuE im Ausland ESS deutsche Unternehmen mit FuE im Ausland Anteil des FuE Personals an den Besch ftigten in forschenden Unternehmen Quelle SV Wissenschaftsstatistik Berechnungen des DIW Berlin Aus BMBF Forschungsbericht 2004 179 ROLF JUNGNICKEL Nach allem was empirisch verf gbar ist hat der Stando
56. einzelner St rparameter ist eine theoretisch abgeleitete Vorhersage der Innovationsqua lit t technischer Systeme sehr erschwert Deshalb sind theoretische experimentelle und empirische Untersuchungen von Innovationsprozessen unverzichtbar Aus dem Modell abstraktiver Systemeigenschaften werden materiell darstellbare Wirkfunktionen so abgeleitet dass eine physische Entstehung des geplanten Systems optimal m glich wird Aus den Systemparametern werden schlie lich Innovationspara meter die die angestrebte Funktionsqualit t sichern m ssen F r die Optimierung der Systemauslegung ist der Wahrheitswert aller Entschei dungen von hoher Bedeutung Insbesondere ist bei schwierigen Verkn pfungen der Findungsprozess zu einer optimalen L sung so aufw ndig dass der erreichbare Wahr heitswert eingeschr nkt ist Oft sind die Entwicklungsprozesse von technischen Systemen mehrl ufig f hren also nicht zu einer einzigen L sung sondern zu einer mehrfachen Wahrheit Hierin liegt ein Dilemma der Entwicklung technischer Systeme Das L sungsmodell der Aufgabenstellung l sst sich meist nicht mit Hilfe einer formulierbaren Handlungs vorschrift direkt aus dem Anforderungsmodell ableiten Sowohl die Eigenschaftspara meter als auch die L sungsparameter bilden einen mehrdimensionalen Funktionsraum der nicht frei von Widerspr chen und Zw ngen ist Hinzu kommt erschwerend dass nicht alle Systeme Neuentwicklungen sind Durch Vorgabe des Vorhandenen k nne
57. erfahren haben sind ihm mit Eifer und Geschick gefolgt Und so ist sein bewundernswertes System in die mechanische Welt eingef hrt worden Interessanterweise f gt Nasmyth eine Bewertung hinzu die uns zeigt dass schon damals der Unterschied zwischen Innovation und grundlegender Erfindung bekannt war wenn er meint Einige m gen dies als Verbesserung bezeichnen aber es sollte das was Herr Maudslay einf hrte fast eine Revolution im Gebiete der mechanischen Technik genannt werden Innovationen dieser Art sind meist vergessen wenn sie auch hunderttausendfach vorgekommen sein m gen Im Ged chtnis bleibt manchmal als zweite Industrielle Re volution bezeichnet die Schaffung gro er Kommunikationsnetze seit dem Ende des 19 Jahrhunderts einmal durch Elektrizit t sowohl in der Starkstrom wie der Schwachstrom technik als Kommunikation ber Funk Telegrafie Telefon wie als Versorgung erst ein zelner Stra enz ge dann ganzer St dte und schlie lich gro er Teile der Erde mit Licht und Energie zum Antrieb von Maschinen und Verkehrsmitteln zum anderen nach der Erfindung des Verbrennungsmotors die Entstehung eines raumgreifenden Kraftfahrzeug und schlie lich Luftverkehrs Auch innerhalb dieser gro en Systeminnovation gibt es zahlreiche fast vergessene seinerzeit aber h chst wirksame Innovationen die Wachstum und Struktur der Wirtschaft erheblich beeinflusst haben So ist in den neunziger Jahren des 19 und zu Beginn des 20 Jah
58. erfolgt auch keine F rderung dieses Bereiches Der m sste aufgebaut werden Ein weiteres gutes Beispiel ist die Display Technik Der Mensch ist ein Augentier und wir sind erst am Anfang dieser Technik Hier m ssten Gro forschungseinrichtungen ansetzen um marktstimulierend zu wirken bis hin zu dem Auftrag Firmenausgr ndungen durchzuf h ren und tats chlich fr hzeitig eine Anwenderindustrie zu initiieren Nat rlich kann man die Geschichte nicht zur ckdrehen und Industrien zur ckholen die sich l ngst in anderen L ndern angesiedelt haben zum Beispiel die Kameraindus trie oder die Entertainment Elektronik Aber in neuen Gebieten k nnten die genannten Einrichtungen beginnen unterst tzend auf die Entwicklung einzuwirken 61 62 gt TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN IM BEREICH DES MASCHINENBAUS MICHAEL F ZAH EINFUHRENDES ZUM THEMA Trends in der Produktionstechnik bzw im Maschinenbau lassen sich verfolgen beobachten und clustern Innovationen wenn sie per se entstehen k nnen neue Trends begr nden In der Produktionstechnik verfolgen Trends das Ziel der kosteng nstigen Produktion Ein Trend kann sich verst rken oder abschw chen es k nnen sogar Quantenspr nge ent stehen Bild 1 Bild 1 Was ist ein Trend Kenngr e 4 Gegenwart Zeit 63 64 MICHAEL F ZAH Beispiele aus der Produktionstechnik machen diesen Trend deutlich so hat sich die Ma genauigkeit von Fertigungssystemen in hundert
59. ffentliche Forschung soll in Richtung auf weitere Exzellenzintensiviert werden e Weitere innovative Verbindungen zur Industrie sind zu schaffen um die PS auf die Strasse zu bringen e Die ffentlichen Finanzierungsinstrumente die direkten Ma nahmen die steuer lichen Ma nahmen sowie das Thema Wagniskapitel m ssen erheblich aufge stockt und verbessert werden e ffentliche Ausgaben sollten st rker f r Forschung und Innovation eingesetzt werden die ffentliche Beschaffung muss Innovation ermutigen e Die ffentliche Akzeptanz von Innovationen muss gesteigert und die Begeiste rung f r das Neue muss verst rkt gef rdert werden den Leuten muss die Angst genommen werden 121 122 DIETMAR THEIS e Die Verantwortung der Medien f r eine innovative Stimmungslandschaft muss gelebt und umgesetzt werden e Ein F amp E freundliches gesetzliches Umfeld ist notwendig Ein Vorschlag der Wirt schaft ist neue gesetzliche Regelungen auf ihre Innovationsfreundlichkeit hin zu pr fen zum Beispiel bei Regelungen Schutzrechten und Patenten sowie bei der Gestaltung der Regeln f r staatliche Beihilfen e Die Koh renz der nationalen Politiken in Bereichen F amp E F rderung Forschungs Bildungs und Hochschulpolitik muss gew hrleistet werden um Europas Rolle im globalen Konzert zu st rken ZUSAMMENFASSUNG Der Einfluss des Staates ist entlang der gesamten Innovationskette signifikant Er setzt die Rahmenbedingungen bei den Schu
60. glichen Ver nderung 205 206 KLAUS KORNWACHS Tabelle 3 Vertrauenstypen und Ebenen beim Innovationsprozess Bezug auf Bild 2 Vertrauenstypen Gegestand des Zeithorizont Ebene Vertrauens Vertrauen in die Zukunft Stetigkeit der Dauer des Systeme Verh ltnisse Innovationszyklus Vertrauen in das Konzept Richtigkeit des Dauer der G ltigkeit Technik technologischen Wissens einer Technologie Vertrauen in die F amp E Kompetenz von Personen und Organisation Dauer des F amp E Prozesses Handlung Institutionen Vertrauen in die Effektivit t der technolo Dauer der G ltigkeit der Technik Umsetzung gischen Regel technologischen Regel Vertrauen in die Akzeptanz Kollektives Verhalten Dauer des Institutionen Systeme der Nutzer Marktgeschehens Vertrauen in die technisch Eigenschaften des Lebensdauer des Technik Systeme organisatorische Umset Produkts und der Produkts zungsf higkeit organisatorischen H lle Zuverl ssigkeit Vertrauen in die Eigenschaften des Dauer des Technik Systeme R ckbaubarkeit Produkts und der Entsorgungszyklus organisatorischen H lle Vertrauen in Produkt System Dauer der Technik Nachhaltigkeit Wechselwirkung Substitutionszyklen Vertrauen in k nftige Weit in die Zukunft Generationen Kompetenz eines zuk nftigen Kollektivs von Betroffenen und Nutzers Institutionen Systeme Die Ebenen beziehen sich auf das Vertrauen zwischen Per
61. gt WACHSTUM DURCH TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN BEITRAGE AUS WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT GUNTER SPUR Hrsg acatech DISKUTIERT ia acatech Wissen schafft Zukunft acatech DISKUTIERT gt WACHSTUM DURCH TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN BEITRAGE AUS WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT GUNTER SPUR Hrsg Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ber http dnb ddb de abrufbar ISSN 1861 9924 ISBN 3 8167 7021 5 Alle Rechte vorbehalten Dieses Werk ist einschlie lich aller seiner Teile urheberrechtlich gesch tzt Jede Verwertung die ber die engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes hinausgeht ist ohne schriftliche Zustimmung von acatech unzul ssig und strafbar Dies gilt insbesondere f r Vervielf ltigungen bersetzungen Mikroverfilmungen sowie die Speiche rung in elektronischen Systemen acatech Konvent f r Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften e V 2006 Gesch ftsstelle M nchen Gesch ftsstelle Berlin Residenz M nchen Hofgartenstra e 2 J gerstra e 22 23 80539 M nchen 10117 Berlin Telefon 49 0 89 520 30 90 Telefon 49 0 30 39 885071 Telefax 49 0 89 520 3099 Telefax 49 0 30 39 88 5072 E mail info acatech de Internet www acatech de Koordination Jens Pape acatech Lektorat Yetvart Ficiciyan F
62. hohes Potenzial zur L sung technischer Problemstellungen aufweist und zuk nftig durchaus eine Schl sselrolle im Prozess der L sung komplexer technischer Probleme spielen kann SCHLUSSBEMERKUNG Zwar liegen heute in den meisten Unternehmen noch keine praktischen Erfahrungen mit TRIZ vor in vielen Unternehmen ist TRIZ berhaupt noch nicht bekannt Dieses wird sich aber in den n chsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit ndern So ist es durch aus denkbar dass TRIZ f r die technische Probleml sung in der Zukunft die gleiche Bedeutung haben wird wie heute QFD in der Produktentwicklung oder Six Sigma im Qualit tsmanagement TECHNOLOGISCHE INNOVATION ALS ZU GESTALTENDER PROZESS LITERATUR Gausemeier J Ebbesmeyer P F Kallmeyer 2001 Produktinnovation Carl Hanser Verlag M nchen Wien Altschuller G 1996 And suddenly the inventor appeared translated by Shulyak L Technical Innovation Center Inc Worcester MA USA Gimpel B Herb R Herb T 2000 Ideen finden Produkte entwickeln mit TRIZ Carl Hanser Verlag M nchen Wien Zobel D 2001 Systematisches Erfinden expert Verlag Mannheim Sch ler Hainsch E 2003 Einsatz von TRIZ zur Entwicklung von Fahrzeugkonzepten Vortrag im Rahmen des 3 Europ ischen TRIZ Kongresses Z rich Sch ler Hainsch E Ahrend C 2003 Applying the TRIZ Principles of Technological Evolution to Customer Requirement Based Vehicle Concepts Vortrag im R
63. hrt ist obsolet e Der reine unidirektionale Innovationsfluss der Science Push hat in der Regel einem komplexen r ckgekoppelten Prozess Platz gemacht e Das nationale Wissenschaftssystem muss sich zunehmend dem Wettbewerb in der globalen Forschungslandschaft stellen Die Frage nach dem gesellschaftlichen Nutzen der Wissenschaft und nach dem Bei trag zur Wettbewerbsf higkeit in Deutschland wird sowohl von der Presse als auch von der ffentlichkeit deutlich st rker gestellt als es in der Vergangenheit der Fall war Die Forschungsf rderung im Wissenschaftsbereich beeinflusst zweifellos die Dynamik der Entwicklung in der Wissenschaft Anzustreben w re eine Kombination von Erkenntnis fortschritt in etablierten Bereichen und gleichzeitig eine Erschlie ung v llig neuer The mengebiete sodass das Gesamtsystem optimiert wird W NSCHE AN DIE DEUTSCHE FORSCHUNGSPOLITIK Die gesellschaftliche Nachfrage nach Probleml sungen und nachhaltiger Wissenschafts entwicklung muss strategisch sinnvoll zusammengef hrt und risikoreiche Wege in der Wissenschaft m ssen gef rdert werden Das Ziel sollte die Schaffung von Wissensbasen f r die L sung k nftiger Probleme sein Die Firmen der deutschen Elektroindustrie sind der Ansicht dass die technologische Projektf rderung des BMBF gest rkt werden muss 2003 und 2004 war es so dass in den Haushalten bei der Projektf rderung Abstriche etwa in der Gr enordnung von acht Prozent hinzunehmen waren D
64. innovativer Ideenpotenziale zur Schaf fung des Neuen Von der Einsicht zur vern nftigen Handlungsweise getragen wird das Neue durch strategische Planung aufbereitet So gesehen w re die Technik des Menschen ein Produkt seiner innovativen Vernunft die der sinnlichen Kreativit t seines Geistes entspringt und sich durch das Machbare beweist Ihre fortschreitende Entwicklung ist von Rationalit t bestimmt Sie beruht auf wissenschaftlicher Forschung auf Erfindungsf higkeit im praktischen Gestalten und auf innovativem Handlungsverm gen Bild 8 ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Bild 8 Strategische Aufbereitung des Innovationspotenzials Innovationsstrategie Die Kulturgeschichte des Menschen ist auch ein Ausdruck seiner technologischen Innovationsf higkeit Am Anfang stand die Bew ltigung der Natur als Voraussetzung zur Entfaltung kultureller Kreativit t Aus der Werktechnik der Fr hzeit entstanden die N tzlichen K nste zur Nutzung der Natur Die Entwicklung der Naturwissenschaften und Technik der beginnenden Neuzeit zielt auf eine Beherrschung der Natur Sie gipfelt schlie lich in der Wandlung der Natur zur Gebrauchswelt des Menschen vom Wirkfeld seiner technologischen Kreativit t im globalen Wettbewerb gestaltet EINLEITUNG DES INNOVATIONSPROZESSES Voraussetzung und Erfolgsfaktor jeder innovativen technologischen Entwicklung ist und bleibt die Kreativit t des Menschen Alle Ma nahmen des Innovationsm
65. ist das Kognitive Das hei t von kognitiven Systemen auszugehen die mit verschiedenen Kognitionsebenen ihre Kooperationen organisieren was wiederum bedeutet dass es Ebenen gibt die in kleinen Regelkreisen reflexartig bew ltigt werden k nnen und dass damit auch viele Systeme zu automatisierten oder teilautomatisierten kognitiven Systemen mutieren k nnen Wir sind nat rlich in weiten Teilen der Technik davon noch meilenweit entfernt Wir sind sehr froh dass man berhaupt die wichtigsten Prozesse in Modelle fassen und Steuerungsprogramme daf r entwickeln konnte Das sind fast normative Steuerungen INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER INGENIEURWISSENSCHAFTEN Besonders peinlich wird dies wenn man sich den Bereich der so genannten Bewegungs daten also der Auftragssteuerung der Auftragsabwicklung anschaut Da zappeln wir seit drei ig Jahren herum und versuchen unter der Erst berschrift der PPS oder dann EAP und heute Supply Chain Management SCM irgendetwas zu steuern was fernab von jeglichem Optimum ist Nicht nur fernab weil es aufgrund der Datenvolumina nicht rechenbar ist sondern weil wir schon in der Grundlogik noch mangelhafte Modelle bzw auch fehlende Standards haben Das ist etwas was die Ingenieurwelt auf der konstruk tiven Seite schon viel fr her sehr sch n gel st und damit dem Erfindertum gute Dienste getan hat Das sind meine Vorschl ge f r die ausgew hlten Dinge die man vielleicht etwas drastis
66. lange nicht dass auch A hinreichende Gr nde h tte C zu vertrauen da das Vertrauen von B sich ja auf eine ganz andere Handlung H beziehen kann als auf die Handlung H von B auf die A vertraut Die Beziehung umfasst also mindestens zwei Personen und eine Handlung der einen Person oder zumindest die Potenzialit t dieser Handlung ausgedr ckt zum Beispiel durch Kompetenz und Bereitschaft Die Begr n dung dieser Vertrauensbeziehung zwischen A und B geht von der Erfahrung von A aus dass B in hnlichen Situationen hinreichend oft so gehandelt hat das hei t er kann auf diese Handlungsweise zu der die erwartete Handlung A geh rt vertrauen Dies ist jedoch lediglich ein Induktionsschluss Beim Problem der digitalen Signatur wo es um die Authentifizierung des Autors bzw Urhebers oder berbringers Boten einer Nachricht geht kann man sich das am Beispiel des Boten klar machen der dem K nig eine versiegelte und verschlossene Botschaft berbringen soll Der Absender des Boten wie der K nig als Empf nger m ssen seiner Identit t seinen F higkeiten und der Echtheit des Siegels trauen und darauf vertrauen dass der Bote selbst die Botschaft nicht liest oder missbraucht und dass die Botschaft auch die Botschaft selbst ist Die Ebenen Vertrauen verortet sich damit in eine Reihe von Ebenen auf denen eine solche Relation aufgebaut werden kann e Zwischen Personen und deren Handlungen Hier gelten all die berlegungen die bereits ob
67. liegt Deutschland vor Frankreich und insbesondere Gro britannien allerdings hinter den USA und Japan Besonders auffallend ist der Auf und berholpro zess von Finnland Nokia und Korea Elektronik die mit 3 4 bzw 2 9 Prozent bereits eine h here F amp E Intensit t aufweisen als Deutschland Bild 1 F amp E Aufwand in Prozent des BIP im internationalen Vergleich 1991 2002 3 50 3 00 2 50 2 00 150 T T T T T j T j j 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 BEN Japan Mm USA BEE Germany BEE France UK Finland Korea Quelle OECD 2003 1999 Patentanmeldungen Patentanmeldungen k nnen insofern einen aussagekr ftigen Indikator f r die Innovati onskraft einer Volkswirtschaft darstellen als sie einen Erfolg der F amp E Aktivit ten doku mentieren Allerdings ist die Aussagekraft dieses Indikators eingeschr nkt e Zum einen werden nicht alle F amp E Ergebnisse zum Patent angemeldet weil damit auch die zugrundeliegende Forschung offengelegt werden m sste Nachahmer k nnten dann eigene Produkte und Verfahren um das Patent herumentwickeln und selbst Patentschutz beantragen zumindest auf den M rkten die nicht durch die Originalanmeldung abgedeckt sind e Zum anderen h ngt die Frage inwieweit f r F amp E Ergebnisse Patentschutz bean tragt wird stark von nationalen Regelungen und Traditionen ab Ein internatio naler Vergleich des Patentindikators kann daher verzerr
68. mit dieser Forschung auch der Ausbildungsauftrag der Hochschulen gest tzt wird Denn der Industrie muss daran gelegen sein einen qualifizierten Nachwuchs von den Hochschulen zu erhalten Man geht beim BDLI davon aus dass pro Jahr 800 Luft und Raumfahrtab solventen ben tigt werden wir aber im Moment nur 400 Absolventen pro Jahr aus den Hochschulen entlassen Und bis 2004 nimmt diese Zahl noch ab Danach geht es wieder aufw rts Wir haben heute wieder gr ere Bewerberzahlen wobei die Attraktivit t so wohl der nationalen als auch der EU Programme eine wichtige Rolle spielt Dass man in speziellen F llen auch mit teilweise staatlicher Unterst tzung erfolg reich agieren kann sieht man an einem Beispiel der TU Berlin Bild 8 Wir haben an der TU Berlin ein Simulationszentrum mit einem Simulator Airbus A330 340 gegr ndet Insgesamt erforderte dieses Zentrum ZFB GmbH eine Investition von damals wir sind jetzt neun Jahre in Betrieb etwa vierzig Millionen DM die teilweise vom Staat teilweise durch Kredite teilweise auch von den Gesellschaftern der ZFB GmbH Zentrum f r Flugsimulation Berlin GmbH Lufthansa EADS DLR und dem Simulatorhersteller CAE aufgebracht worden sind Wir verfolgen mit dem Zentrum das Ziel durch Verkauf von Trainingsstunden an Fluggesellschaften den Forschungsbetrieb zu finanzieren Betriebs kosten von 2 5 bis 2 8 Millionen DM pro Jahr Der Simulator ist insofern eine Sonderheit als er zwei Funktionen bernehm
69. noch dieses und jenes Derivat auf den Markt bringt Der Tatsache dass man damit mittlerweile Konstellationen erreicht hat die mehrheitlich innovationshem mend sind sind sich die wenigsten bewu t Im Zuge der Besch ftigung mit diesem Variantenthema ist festzustellen dass im Querschnitt unserer ber 300 Umsetzungsprojekte zwei Drittel der Variantenvielfalt die wir mit unseren consumer markt n heren wie auch investitionsg tern heren Produkten anbieten keinen Kundennutzen generieren Ein berproportional gro er Anteil des Ent wicklungs und Planungsaufwands flie t in die Exoten und Sonderl sungen was eine Verzettelung von Energie ist von der man sagen k nnte diese k nnte auch in echte Innovation flie en Das ist nicht das Aus oder Absch pfen eines Marktes denn dazu m sste man damit das Marktbed rfnis treffen Muss das nicht eigentlich hei en dass wir als n chsten Schritt in etwas wie Mass Innovation kommen k nnten oder kommen m ssten 163 164 GUNTHER SCHUH Lassen Sie mich das Vielfaltsphanomen noch etwas vertiefen Wir haben hier einen typischen Effekt der uns h ufig an Innovation hindert und den wir nicht professionell steuern Es beginnt damit dass Sie ein sch nes neues Produkt mit ein paar wenigen Derivaten erfinden und bekommen so eine sch ne Gau kurve mit einem ordentlichen Markterfolg Nach einiger Zeit kommt durch Wettbewerber durch S ttigung im Markt Druck auf und Sie verlieren etwas von diesem Volu
70. schlep pende Au enkommunikation wenig Vernetzungs und Kooperationsf higkeit Schwierig keiten interdisziplin re Ideen aufzunehmen und schlie lich das Rekurrieren auf immer dieselben beratenden Personen Old Boys Networks Dies f hrt dazu dass wieder DIE ROLLE DES STAATES BEI ERFOLGREICHEN INNOVATIONEN berspitzt gesprochen Administrationen die Tendenz haben so lange ein Thema intern zu bearbeiten bis es die Struktur der Administration angenommen hat nicht aber mehr die Struktur der Wirklichkeit widerspiegelt die das Potenzial f r Innovationen birgt FUTUR ALS MODELL Unter anderem vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium f r Bildung und Forschung BMBF vor rund zwei Jahren die Initiative Futur der deutsche Forschungs dialog gestartet Zwei Zitate geben einen evaluativen Blick auf die ersten zwei Jahre von Futur Der Wissenschaftsrat begr t den Versuch des BMBF im Rahmen des Futur Prozesses langfristige an gesellschaftlichen Problemen orientierte Leitvisionen zu entwickeln Die Einbeziehung von Experten aus verschiedenen T tigkeitsfeldern auch au erhalb der Wissenschaft er ffnet die Chance disziplin re oder branchenspezifische Konventionen aufzubrechen Futur wurde 2003 auch international von einem hochrangigen Panel evaluiert Futur is meeting its objectives and there is a clear case for continuation of this path breaking experiment This is the first attempt in any country to e
71. sein und kommuniziert werden muss Daraus sind zwei sehr wesentliche Folgerungen zu ziehen Erstens ist deutlich zu erkennen dass ein hoher technischer Neuheitsgrad keine Gew hr daf r bietet damit auch einen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen Studien einzelner Unternehmen die diese Erkenntnis unber cksichtigt lie en oder einzelner Neuerungen die trotz spektakul rer Technik erfolglos bleiben haben dies mehrfach gezeigt Insbesondere das mutig erscheinende Beharren auf sehr herausragenden tech nischen Zielen bei komplexen von mehreren Vertragspartnern gemeinsam geplanten Neuerungen auch bei technischen R ckschl gen oder Ver nderungen des Zielmarktes ist Grund wirtschaftlicher Misserfolge Eine detaillierte Analyse der Gro en Windkraft anlage GROWIAN hat dies klar erkennen lassen Pulczynski Zweitens lenkt der Blick auf die Notwendigkeit von Markterfolgen zugleich die Aufmerksamkeit auf die Schnittstelle zwischen den Entwicklungsbereichen und den Produktions sowie Marketingbereichen der Unternehmen Nur durch die berbr ckung dieser Schnittstelle durch organisatorische kommunikative oder Steuerungsma nahmen ist Erfolg zu erreichen Damit wandelt sich die Betrachtung von einem vor allem auf die Erzeugung neuen Wissens gerichteten Technologiemanagement zu einem auch die Verwertung dieses Wissens innerhalb und au erhalb eines Unternehmens umfassenden Technologie und Innovationsmanagement In dieser Perspektive stellt sich die b
72. so hundert Prozent der gleichen Auffassung Es kommt bei uns eigentlich darauf an dass wir mit unseren eigenen Kulturen und Zivilisationen versuchen die Zukunft zu meistern und nicht abkup fern was die Amerikaner machen Sicherlich haben wir nicht so etwas wie die milliarden schwere Treiberforschung durch den Verteidigungshaushalt der USA In diesem Punkt sind wir in Deutschland aus guten Gr nden sehr bescheiden Wir m ssen jedoch schauen dass wir vielleicht auf anderen Wegen die Philosophie einer Treiberforschung ebenfalls anwenden k nnen Mit reinem Geld schaffen wir das nicht Aber ich meine dass wir auf einigen Gebieten hier sehr erfolgreich sind Ich bringe noch einige Beispiele Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Hinweis dass in den USA mehr als zwei Drittel des privaten Kapitalbesitzes nach 1970 geschaffen worden ist Und die vom Marktwert her gr ten Unternehmen der Welt sind alle j nger als drei ig Jahre und zu gro en Teilen Technologieunternehmen die innovative Technologien produzieren und vermarkten Dass Deutschlands Wirtschaftskraft ganz entscheidend von Schl sseltechnologien und Innovationen abh ngt ist uns allen bekannt Denn es gibt ja sehr viele Branchen in denen Deutschland auch heute noch zumindest in der Spitzengruppe mitspielt Mehr als die H lfte der Industrieproduktion und ber achtzig Prozent der Exporte Deutschlands h ngen heute vom Einsatz moderner Informations und Kommunikations tec
73. tisch angewendet zuerst zu Beginn des 18 Jahrhunderts in britischen Bergwerken zum Abpumpen von Wasser Ihre industrielle Anwendung gelang nachdem James Watt 1765 bis 1784 verschiedene Arten von Niederdruckdampfmaschinen entwickelt hatte und ihre Bedeutung f r den Verkehr erlangte sie bei der Eisenbahn seit dem ersten Drittel des 19 und dann auch in der Seeschifffahrt seit dem letzten Drittel des 19 Jahrhunderts schlie lich bei der Erzeugung von elektrischem Strom Die Dampfmaschine allein h tte jedoch keine Industrielle Revolution bewirken k n nen Hinzu kamen zahlreiche andere Erfindungen im Maschinenbau wof r zun chst vor allem die Textilindustrie als Abnehmer zur Verf gung stand dann aber auch alle wei teren industriellen Produktionsgebiete Zur erfolgreichen Revolution der Produktionstechnik geh rten aber auch scheinbar winzige Innovationen von denen ich eine herausgreifen m chte weil sie in meinen Vor lesungen bei den Studenten immer wieder einen Aha Effekt und Heiterkeit ausgel st hat Henry Maudslay der um 1800 die erste selbstt tige Drehbank mit verbessertem 5 Zu Achard M ller 2002 zu der Innovationskette siehe Fischer 1978 S 71 113 INNOVATIONEN IN DER GESCHICHTE Support ganz aus Eisen gebaut hatte hat auch andere Pionierleistungen vollbracht von denen sein Sch ler James Nasmyth der Erfinder des Dampfhammers in seiner Autobio graphie berichtet Vor seiner Zeit war keinerlei System ber das
74. und Nagasaki schlagartig klar wurde E Teller einer der Mitv ter der Wasserstoffbombe sagt in Heina Kipphardts In der Sache J Robert Oppenheimer Ich meine dass Entdeckungen weder gut noch b se sind weder moralisch noch unmoralisch sondern nur tats chlich Man kann sie gebrauchen oder missbrauchen In schmerzhaften Entwick lungen haben es die Menschen schlie lich immer gelernt sie zu gebrauchen Manche haben daraus geschlossen dass diese fundamentale Ambivalenz keine technische oder wissenschaftliche sondern eine moralische und damit nur ethisch reflek tierbare Angelegenheit sei Wenn die Entdeckung nur die Entdeckung ist dann w rde dies stimmen ein Elek tron ist in der Tat moralisch neutral Sobald aber eine technische oder wissenschaft liche Entdeckung im Rahmen der Anwendung zu einem Mittel wird verliert dieses Mittel die moralische Neutralit t Nicht die CD als CD bzw ihre Technik ist unmoralisch son dern die CD speziell auf der sich zum Beispiel Kinderpornographie befindet als Mit tel in einem bestimmten Handlungskontext Die Neutralit t des Mittels w rde n mlich voraussetzen dass wir in der Wahl und dem Gebrauch eines Mittels v llig frei w ren Dann w re die Entscheidung zu Gebrauch oder Missbrauch nur ethisch aber nicht technisch oder organisatorisch reflektierbar 65 Vgl Kipphardt 1966 S 91 66 Vgl Leisinger 2002 207 KLAUS KORNWACHS Die Tatsache aber dass schon der Besitz einer
75. und in seiner Allgemeinheit sicherlich nicht einl sbar Aber man kann doch Teill sungen demonstrieren und Ans tze aufzeigen wie noch nicht l sbare Probleme systematisch angegangen werden k nnen Worum geht es Das Bild 1 zeigt die m gliche Ablaufstruktur eines Produktinnovationsprozesses Zun chst soll eine neue Idee generiert werden eine Invention zum Beispiel ein neues technisches Produkt ein neuer energie oder verfahrenstechnischer Prozess oder ein neu er betriebswirtschaftlicher Ansatz in einem Unternehmen Danach muss die Invention umgesetzt werden Hierzu sind zun chst technische und konomische Machbarkeitsstu dien erforderlich Es muss ein Prototyp eine versuchsweise Realisation gestaltet wer den Und schlie lich muss der Markt die Invention aufnehmen das hei t sie muss einen Bedarf befriedigen und daf r einen angemessenen Preis erl sen bis zum Verschwinden des Produkts auf dem Markt Alle diese Schritte geh ren zusammen sind aufeinander bezogen und unentbehrlich Nat rlich gibt es vielf ltige R ckkopplungen die in Bild 1 nicht eingezeichnet sind Wie lassen sich solche Innovationsprozesse einer systematischen Analyse und Steuerung zuf hren Der hier gew hlte methodische Ansatz besteht darin die nat rlichen Entwicklungsparadigmen Mutation und Selektion auf die Teilschritte des 41 42 KLAUS LUCAS Innovationsprozesses anzuwenden Das Ziel sind Analyse und Optimierungsmodelle fiir Innovationsprozesse Bi
76. unklar wie die Organisation der F hrungsebene beispielsweise das System der deutschen Vorstands und Aufsichtsratsverfassung im Unterschied zur ame rikanischen Board Verfassung auf das Technologiemanagement wirkt Die jeweiligen Systeme k nnten unterschiedliche Risikobereitschaften zur Folge haben Drittens w re zu pr fen ob die Beteiligung von Arbeitnehmern oder Arbeitnehmervertretern in der Unternehmensmitbestimmung also auf der Ebene des Aufsichtsrats einen Einfluss auf die Innovationsf higkeit hat Hier k nnte daran gedacht werden den Einfluss auf die Durchsetzung von Prozessinnovationen zu untersuchen die auch ohne Arbeitsplatzef fekte zumindest ein unbequemes Umlernen erfordern k nnen Auch ein Einfluss auf Pro duktinnovationen ist denkbar wenn diese beispielsweise bisher produzierte Produkte INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE ersetzen oder Folgen fiir den Vertrieb haben Es gibt Untersuchungen beispielsweise zur pharmazeutischen Industrie die schwedischen und deutschen Unternehmen im Ver gleich zu britischen Unternehmen aus solchen Gr nden eine Wettbewerbsschw che at testieren Casper Matraves Aus diesen Beispielen wird deutlich dass die wirtschaftswissenschaftliche Untersu chung von Governance Strukturen von gro er Bedeutung f r die k nftige technologische Entwicklung und damit auch f r die k nftige Einkommensentwicklung ist Allerdings darf man nicht bei der Untersuch
77. verbunden Es gab zwar Ans tze die Abl ufe zu automatisieren und zu rationalisieren wobei SEL in Freiburg ein Vorreiter war Dies hat sich aber nicht durchgesetzt sondern stattdessen wurde der einfachere Weg eingeschlagen diese Arbeit nach Fernost zu trans ferieren Das Ergebnis ist das daraus in der Aufbau und Verbindungstechnik in Fernost eine wirklich dominierende Industrie geworden ist Die sechs Top Players in der Aufbau und Verbindungstechnik sind alle dort zu finden Wenn f r zwei dieser Firmen die USA als Heimatland angegeben werden ist das irref hrend weil deren Fertigungseinrich tungen sich ebenfalls im Fernen Osten befinden Diese Industrie hat mittlerweile einen Stand erreicht dass sie auch modernste Technologien bei denen es um Rationalisierung und Automatisierung geht anbieten kann Heute ist es soweit dass die industrielle Pro duktion die Aufbautechnik in Fernost erfolgt weil wir nicht rechtzeitig in Automatisie rung und Rationalisierung investiert haben Dass das wirklich keine akzeptable Situation ist kann man daran erkennen dass sich mittlerweile bei einem typischen elektronischen Bauelement schon sechzig Prozent der Wertsch pfung auf Geh use und Aufbautechnik beziehen Da sich die Integration vielleicht verlangsamen wird werden wir immer mehr Systemintegrationen ber die Aufbautechnik l sen m ssen also eine Technologie die wir dringend f r die Systemindustrie in Deutschland und Europa br uchten Man kann
78. von Innovationen die oft einzelnen K pfen ent springen bedarf es des Zusammenspiels vieler Akteure Um Innovationen voranzubringen sind innovationshemmende Kr fte bzw Blocka den zu berwinden Zur Durchsetzung von Innovationen geh rt aber auch die sch pferische Zerst rung von Altem Gewohntem bzw Vertrautem Zum Beitrag von Prof Dr Ing G nter Spur Wenn man Gro technologien als Innovation vorantreiben m chte muss man jemanden haben der den kleinen und mittelst ndischen Unternehmen selbst sogar gro en Firmen das Risiko abnimmt Insbesondere Ingenieure sollten Innovationsprozesse bewusst unter dem Gesichts punkt der Ertr ge sehen Mit der Virtualit t von Innovationsabl ufen h tten wir die M glichkeit w hrend des laufenden Prozesses auf einen besseren konomischen Erfolg umzusteuern Der Vorrang der Milit rtechnik den die Amerikaner aus ben hat langfristig zwei Folgen Zum einen steigen die Staatsschulden zum anderen bleibt die Handelsbi lanz immer negativ Zum Beitrag von Prof Dr Klaus Brockhoff Es gibt nicht mehr nur den Einzelerfinder in den Unternehmen sondern es sind h u fig gruppengetriebene Prozesse die Innovationen voranbringen Innovationen finden nicht nur in den Produktionseinstellungen statt sondern auch in unserer Volkswirtschaft Innovationen sind Nicht Routineprozesse haben hohe Risiken und erfordern beson dere Managementf higkeiten 247 248 BEITRAGE AUS DER DISKUSSION
79. wird Es muss uns gelingen die jungen Menschen schon in den allgemeinbildenden Schulen f r Naturwissenschaft und Technik zu begeistern Hier muss mit h chster Priorit t investiert werden Das gilt im bertragenen Sinne auch f r die Unternehmen die sich heute sehr schwer tun einem Sch ler oder einer Sch lerin einen Ferienjob zu geben der ihnen auch gute Einblicke in die Technik verschafft Was die vision re Kraft anbetrifft sehe ich ebenfalls erhebliche Defizite Vielleicht liegt es daran dass der Begriff Vision bei uns in Deutschland eher negativ belegt ist weil wir darunter ein Traumbild verstehen Vision bedeutet nach dem Duden aber auch Zukunftsentwurf Ich meine dass wir das Entwerfen der Zukunft und das Gewinnen von Mitmenschen f r Zukunftsentw rfe vernachl ssigen Wir konzentrieren uns auf das Managen des Mangels bzw des vermeintlichen Mangels Auch viele Unternehmen be tonen ausschlie lich das Operative und steigern die Effizienz des etablierten Gesch fts Das ist sicher wichtig aber zu wenig um die Zukunft des Unternehmens zu sichern In einer Zeit voller Chancen ben tigen wir Vorw rtsstrategien also Strategien die die Produkte f r die M rkte von morgen hervorbringen 73 JURGEN GAUSEMEIER Nun zur dritten Triebkraft die neue Kultur der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft Es gibt in der Welt eine Reihe von Regionen die sich durch eine schon legend re Innovationsdynamik auszeichnen die offensicht
80. 22 INNOVATIONEN IN DER GESCHICHTE 7 Innovationen voran zu bringen ist nicht nur Aufgabe von Ingenieuren oder Managern sondern auch von Juristen und Politikern im Grunde der gesamten Gesellschaft Initiatoren werden aber immer einzelne oder wenige sein in Schum peters Sprache Pionierunternehmer 8 Zur Durchsetzung von Innovationen geh rt aber auch wiederum in Schumpeters Terminologie die sch pferische Zerst rung von Altem Gewohnten Vertrautem Das tut weh und darum wehren sich viele zum Beispiel Gewerkschaften Innova tionen erfordern daher au er Ideen auch viel Kraft Zuversicht und Ausdauer LITERATUR Brockhaus Enzyklop die 17 Aufl Bd 5 1968 S 683 Bd 9 1970 S 136 Diderot d Alembert 1781 Enzyklop die Band 18 2 S 737 Fischer Wolfram 1978 The Role of Science and Technology in the Economic Development of Modern Germany in William Beranek Jr Gustav Ranis eds Science Technology and Economic Development A Historical and Comparative Study New York etc S 71 113 Freeman C 1998 Innovation in The New Palgrave A Dictionary of Economics Paper back ed London S 858 860 Hughes Thomas 1991 Die Erfindung Amerikas Der technischer Aufstieg der USA seit 1870 M nchen Klemm Friedrich 1954 Technik Eine Geschichte ihrer Produkte Freiburg M nchen S 289 f M ller Hans Heinrich 2002 Franz Carl Achard 1753 1821 Berlin Nelson R 1968
81. ALS ZU GESTALTENDER PROZESS IM SINNE DER SYSTEMATISCHEN GENERIERUNG VON IDEEN ECKHARD SCHULER HAINSCH Die F higkeit immer wieder neue technologische Innovationen generieren zu k nnen ist eine ganz wesentliche Grundvoraussetzung f r die Wettbewerbsf higkeit unserer Wirt schaft Doch wie kommt man eigentlich zu Innovationen Wie findet man neue Ideen Der folgende Beitrag betrachtet vor allem den Prozess der Ideengenerierung als einen Teil des gesamten Innovationsprozesses und beleuchtet neue methodische Ans tze dazu INNOVATIONSPROZESSE Zwar kennt die Literatur viele Darstellungsvarianten von Innovationsprozessen doch wesentliche Kernelemente finden sich immer wieder In der Regel wird ein Innovations prozess durch einen Innovationsansto ausgel st sei es nun durch das Auftreten eines Problems oder durch den einfachen Wunsch noch bessere und erfolgreichere Produkte zu erzeugen Dem Innovationsansto folgt die Phase der Ideengewinnung Die in dieser Phase gewonnenen Ideen sind anschlie end zu bewerten und zu priorisieren und zwar vor dem Hintergrund der m glichst zuk nftigen Kundenw nsche Die anschlie ende Phase der Umsetzung und Markteinf hrung schlie t den Innovationsprozess ab Die Phase der Ideengewinnung selbst l sst sich differenzieren in die Teilprozesse Problemanalyse Suchfeldbestimmung und Ideenfindung Ideenfindung erfordert dabei nicht zwangsl ufig die Generierung neuer Ideen sondern kann stattdessen auch dur
82. ATIONSMANAGEMENT IN DER PRAXIS J RGEN GAUSEMEIER HERAUSFORDERUNG PRODUKTINNOVATION Wir erleben seit einigen Jahren den Wandel von der nationalen Industriegesellschaft zur globalen Informationsgesellschaft Informations und Kommunikationstechnik durch dringen alle Lebensbereiche die Grenzen von gestern verlieren ihre Bedeutung Dieser Wandel wird so tief greifend sein wie der Ubergang von der Agrar zur Industriegesell schaft im 19 Jahrhundert Der Unterschied ist dass uns wesentlich weniger Zeit gelas sen wird den Wandel zu vollziehen Dementsprechend sp ren wir selbst im engeren Bekanntenkreis dass immer mehr Menschen in klassischen Industriebereichen ihre Arbeit verlieren obwohl vielerorts das Produktionsvolumen steigt Eine Hauptursache ist die Rationalisierung die seit etwa zwei Jahrzehnten stark durch die Computertechnik getrieben wird und inzwischen auch den B robereich erfasst hat So gesehen rottet die Informationstechnik die Arbeit aus wie ja auch die Mecha nisierung die Arbeitspl tze in der Landwirtschaft auf einen Bruchteil reduziert hat Ver st ndlicherweise beklagen wir den Verlust von Arbeitspl tzen vor allem dann besonders lautstark wenn es Bekannte oder Familienangeh rige trifft Doch wenn wir ehrlich sind m ssen wir einr umen dass wir froh sind dem Schwei roboter bei der Arbeit zusehen zu k nnen statt selbst zu schwei en Wir freuen uns auch dar ber dass unsere Autos im Vergleich zu den Autos unser
83. AUS DER UNTERNEHMERSICHT DIETMAR THEIS Etwa f nfzig Prozent der Mitarbeiter von Siemens die in Forschung und Entwicklung F amp E eingesetzt werden arbeiten an Standorten in Deutschland wahrend nur 21 Prozent des Umsatzes von Siemens in Deutschland erreicht wird Stand 2005 Dies zeigt dass Siemens dem Innovationsstandort Deutschland eine ganz gewaltige Rolle einr umt In der Vergangenheit war der F amp E Anteil in Deutschland noch h her Mit Blick auf die Globalisierung der Gesch fte wird dieser Anteil zuk nftig weiter abnehmen da der Aufbau weiterer F amp E Kapazit ten in den dynamisch wachsenden M rkten des Auslands schneller erfolgt als in Deutschland Die Aufwendungen f r F amp E von Siemens sind nicht gleichm ig auf die verschie denen Arbeitsgebiete verteilt Die Aussage 5 2 Milliarden Euro oder 6 8 Prozent vom Umsatz f r F amp E sagt an sich wenig ber die F amp E Intensit t in den einzelnen Arbeitsge bieten aus In Information und Kommunikation werden 30 Prozent des gesamten F amp E Einsatzes investiert in Energie nur neun Prozent Vom Gesamtvolumen sind 60 bis 65 Prozent durch Software Aufwendungen bestimmt im Wesentlichen im Bereich Embed ded Software Development In der Zentralabteilung Corporate Technology werden etwa f nf Prozent der F amp E Aufwendungen eingesetzt Im Sinne von industrieller Forschung ist das der Teil in dem von Forschung im eigentlichen Sinn gesprochen werden kann WARUM EIGENTLICH
84. B hohes Vertrauen mehr als der andere j Kooperativ beide Nutzen maximieren max n A und max n B maximales Vertrauen win win Situtation Andererseits kann jedes gezeigte Vertrauen ausgenutzt und missbraucht werden Vertrauen ist immer eine riskante Vorleistung es braucht deshalb zur Ver ringerung des Risikos Strukturen Verfahren Prozesse Systeme und Rituale als ver trauensbildende Ma nahmen Die Strategie c w re ein Modell f r die P dagogik Vertrauen gilt als Vorausset zung der Erziehung Erst das von den Z glingen verstandene Vertrauen des Erziehers in seine F higkeiten schafft bei den zu Erziehenden Vertrauen in die eigenen F higkeiten und Vertrauen zum Erzieher Trotz des Risikocharakters gibt es eine Pflicht des Erziehers zum Vertrauen Es ist die Kunst das rechte Ma an 39 Diese Strategie scheint nicht sehr sinnvoll in dieser Reihe zu stehen Masochismus ist eine psychologisch verstehbare Haltung die sich selbst Nachteile und Schmerzen zuf gt um damit ein bestehendes Problem zu l sen das sehr vielf ltig sein kann Selbstbestrafungstendenzen Minderwertigkeitskompensation Lust am Schmerz selbst in gewisser Weise eine Verschiebung des psychophysiologischen Arbeitspunktes in der Interpretation von Sinneswahrnehmungen Das Minimieren des eigenen Nutzen kann rational daher nur ein taktischer Schritt in einer Gesamtstrategie sein die sich auf mehr als nur die Relation der Nutzenfunk tionen der Betei
85. Bezogen auf den Begriff der Idealit t bedeutet dies dass die Summe aller sch dlichen Funktionen genau die Geb hr ist die man zahlen muss um etwas zu erreichen Der gleiche Gedankengang lie e sich beispielsweise auch auf eine Projektionsleinwand bertragen die sich durch die dahinter stehende einfache wei e Wand ersetzen lie e und damit keine zus tzliche Geb hr mehr erforderte da die Wand ja aus statischen oder raumgestalterischen Gr nden bereits vorhanden ist Die ideale Projektionsleinwand ist also keine Projektionsleinwand ANWENDUNGSERFAHRUNGEN In der industriellen Forschung f hrt die theoretische Erkenntnis gro er Nutzenpotenziale einer neuen Methode konsequenterweise zu einer pilothaften Anwendung um beurtei len zu k nnen ob sich diese Potenziale auch in dem realen Umfeld realisieren lassen Dazu haben wir mit zwei unterschiedlichen Fragestellungen f r die ersten beiden Pi lotprojekte verschiedene methodische Schwerpunkte definiert zum einen die Nutzung der widerspruchsorientierten Probleml sungsans tze und zum zweiten die Nutzung der Muster der technologischen Evolution 1 Die Erh hung der Umweltvertr glichkeit ist ein allseits akzeptiertes Ziel der Auto mobilentwicklung Dabei ist aber darauf zu achten dass sich die f r die Auto mobilkunden wichtigen Kriterien wie Sicherheit Leistungsf higkeit und Komfort nicht verschlechtern Im Sinne von TRIZ ist dies ein typischer technischer Konflikt Unterst tzt durch e
86. CD mit kinderpornographischem In halt strafbar ist ohne dieses Mittel je benutzt zu haben zeigt dass strafrechtlich bereits das Mittel selbst schon moralisch bewertet wird man kann es zu gar nichts anderem als zum Missbrauch benutzen Deshalb sind zum Beispiel auch Waffen in Europa nicht frei verk uflich und ihr nicht genehmigter Besitz strafbar Die Gebrauchszw nge bei technischen Mitteln die wohlgemerkt keine Sachzw nge sind kommen aus drei Eigenschaften der Technik 1 Die Intentionen und Interessen der Hersteller die es immer gibt wirtschaftlich politisch milit risch etc sorgen f r einen gewissen Druck zur Pr ferenz be stimmter Anwendungen 2 Technik ist machtschl ssig das hei t sie schmiegt sich im Laufe der Innova tionszyklen an die vorgegebenen Organisationsstrukturen an und ver ndert sie auch allm hlich 3 Die Intentionen und Motivationen der Benutzer und Bediener von Technik sind nicht klinisch rein oder von vorneherein festgelegt Das hei t vorhandene tech nische M glichkeiten ver ndern die urspr nglichen Zwecke das kann aus kono mischen Gr nden sogar ein Zwang sein Daraus kann man folgern dass nicht die Technik im eingeschr nkten Sinne der blo en Apparate und Instrumente sondern die gesamte Einbettung von Technik in ihre organisatorische H lle zum Gegenstand von Verantwortung wird Deshalb sollte Technik so gestaltet sein dass sie eine m glichst gro e Anzahl von freien Zwecken
87. Harald 2003 Forschungs und Entwicklungsaktivit ten im internationalen Vergleich Studien zum deutschen Innovationssystem Nr 9 2004 hrsg vom Bundesminis terium f r Bildung und Forschung Hotz Hart Beat Reuter Andreas Vock Patrick 2001 Innovationen Wirtschaft und Politik im globalen Wettbewerb Bern OECD 2003 und 2004 Main Science and Technology Indicators OECD Statistics Paris OECD 2002 The Measurement of Scientific and Technological Activities Proposed Stan dard Practice for Surveys on Research and Experimental Development Frascati Manual 2002 Paris OECD 1999 Main Science and Technology Indicators OECD Statistics Paris OECD 1999a Measuring Globalization The Role of Multinationals in OECD econo mies Paris 187 188 ROLF JUNGNICKEL Radu Dragos 2003 Characteristics and Performance of East European Migrants in Germany What prospects for integration HWWA FLOWENLA Discussion Paper Nr 7 Hamburg Reker Christoph 2001 Ursachen und Verflechtung deutscher Direktinvestitionen Lang Frankfurt et al Statistisches Bundesamt 2004 Importabh ngigkeit der deutschen Exporte1991 1995 1998 bis 2000 und 2002 Wiesbaden Stolz Peter Camenzind Paul 1992 Innovationen Besch ftigung und Arbeitswelt Chancen und Risiken aus konomischer Sicht Chur WTO versch Jgge http www wto org english res_e statis_e statis_e htm gt VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTW
88. Innovation in International Encyclopedia of the Social Sciences ed By Daniel L Sills vol 7 S 339 von Mises Ludwig 1922 Die Gemeinwirtschaft Untersuchungen ber den Sozialismus Wien Zingerle A 1976 Innovation in Historisches W rterbuch der Philosophie hrsg von Joachim Ritter u Karlfried Gr nder Bd 4 S 391 393 147 148 gt INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE KLAUS BROCKHOFF EINE JUNGE TEILDISZIPLIN Die Er ffnung dieser Tagung legt es nahe auch die Rolle der Betriebswirtschaftslehre f r Technologie und Innovation wie brigens das zwischen 1990 und 1999 bestehende Graduiertenkolleg hie ebenfalls in historischer Weise zu skizzieren Obwohl es seit 1715 Empfehlungen gab die Betriebswirtschaftslehre als Universit tsfach zu etablieren er folgte dies im deutschen Sprachraum erstmals im Jahre 1923 an der Universit t Z rich Damit ist die Betriebswirtschaftslehre selbst eine junge Disziplin Innerhalb des Faches gab es immer schon an den jeweiligen Untersuchungsobjekten orientierte Teildiszipli nen Dazu geh rt das Management of Technology wie es im anglo amerikanischen Sprachraum genannt wird oder das Technologie und Innovationsmanagement wie es heute im deutschen Sprachraum hei t In Deutschland wurde dieses Teilgebiet in der For schung zwar relativ fr h in einzelnen Studien beachtet in systematischer Weise aber erst seit der Mitte der
89. Jahren aus dem mm Bereich in den um Bereich entwickelt Das gleiche gilt auch f r die Messgenauigkeit Ein weiteres Beispiel behandelt die Entwicklungstendenzen bei der spanenden Fertigungstechnik So ist die Schnittgeschwindigkeit bei den Schneidstoffen in den letzten hundert Jahren zum einen durch die Verbesserung vorhandener Schneidstoffe zum Beispiel klassischer Schnellarbeitstahl und zum anderen durch die Einf hrung neuer Schneidstoffe zum Beispiel Oxidkeramik polykristalliner Diamant CBN enorm gestiegen Bild 2 Bild 2 Trendbeispiele aus der Produktionstechnik Erreichbare Ma genauigkeit Entwicklungstendenzen bei Schneidstoffen 10 000 2 000 mittlere Arbeitsgenauigkeit m um des Fertigungssystems min Oxidkeramik 100 2 500 e E T gt 5 100 gesintertes 5 Hartmetall gegossenes S Hartmetall 2 50 a Schnellarbeitsstrahl 0 01 10 elektronische 0 001 Messger te o 1900 1950 2000 1900 1950 2000 TRENDS IN DER GESELLSCHAFT Treibende Faktoren f r die Trends in der Gesellschaft sind die Globalisierung die Minia turisierung sowie das Verlangen nach individualisierten Produkten Heute spielen die Einmaligkeit sowie Innovations und Lernf higkeit eines Produkts neben dem Preis bzw der Produktivit t der Qualit t der Produktflexibilit t und dem Zeitfaktor eine gro e Rolle sodass sich die Produktion an den individuellen Bed rfnissen des Kunden anpassen und orient
90. M BEREICH DES MASCHINENBAUS e Fertigungsintegriertes Randschichth rten durch Schleifen Durch Nutzung der im Schleifprozess generierten W rme f r den Umwandlungs prozess im Gef ge der zum H rten des Bauteils f hrt lassen sich die Fertigungs kosten senken Verfahren zur Substitution herk mmlicher Schwei prozesse Reib R hr Schwei en Beim Reib R hr Schwei en werden zwei Bleche im Stumpfsto aneinander gebracht Mit einem Werkzeug Pin wird eine Reib R hr Bewegung vollzogen Dadurch wird soviel an Energie eingebracht dass sich die beiden Bleche wie eine teigige Masse verr hren lassen Es entstehen so Schwei n hte hoher Quali t t der Prozess ist gut automatisierbar und bewegt sich unterhalb der Schmelz temperatur der F gepartner Es treten kaum Emissionen auf Es besteht ein hohes Anwendungspotenzial in der Luft und Raumfahrttechnik Neue Materialien Die Entwicklung neuer Materialien so genannte aktive piezokeramische Faserverbund werkstoffe erlaubt uns ber relativ weit ausgedehnte fl chige Bauteile Kr fte aufzu bringen Dar ber hinaus gibt es Hydraulikfluide die auf Befehl ihre Viskosit t ndern Auf Befehl hei t bei Anlegen einer Spannung ndert sie ihr Verhalten und damit sind bestimmte Effekte realisierbar Ein sehr interessanter Ansatz sind Schl uche die sich wie Muskeln kontrahieren k nnen Es ist gewisserma en Bionik das hei t Effekte die aus der Biologie bernommen sind und in der Techn
91. ONEN IN DER GESCHICHTE WOLFRAM FISCHER Der Begriff Innovation stammt aus dem Lateinischen und kann ebenso mit Erfindung wie mit Erneuerung bersetzt werden was ihn bis heute zwischen beiden changieren l sst Im lateinischen Mittelalter wurde er in Konkurrenz mit renovatio vor allem in der theologischen und kirchenpolitischen Diskussion benutzt um Erneuerungen im theolo gischen Denken in der Liturgie oder in der Kirchen und Kl sterorganisation zu bezeich nen Im Franz sischen wird der Begriff bereits seit dem 13 Jahrhundert im Englischen seit dem 16 Jahrhundert verwendet unter anderem von Shakespeare vor allem aber von Francis Bacon der 1625 einen Essay On Innovations geschrieben hat in dem er poli tisch soziale Neuerungen anspricht Auch die gro e franz sische Enzyklop die von Dide rot und d Alembert die am Vorabend der Franz sischen Revolution erschien kennt den Begriff der Innovation wendet ihn aber vor allem auf politische Ideen an In Deutsch land taucht er hingegen erst an der Wende vom 18 zum 19 Jahrhundert auf und wird sehr unterschiedlich verwendet in der Wissenschaft zum Beispiel in der Botanik wo In novationsknospen oder Erneuerungsknospen diejenigen Knospen genannt werden die als Ersatz f r das in den Wintermonaten abgeworfene Laub oder die abgestorbenen oberirdischen Sprosse der Gew chse dienen Das ist noch 1970 der einzige Eintrag un ter Innovation in der Brockhaus Enzyklop die Interess
92. ORTEN ZUR PHILOSOPHISCHEN SEMANTIK DES VERTRAUENSBEGRIFFS KLAUS KORNWACHS EINLEITUNG Wenn die Begriffe Verantwortung Mut und Vertrauen als Eckpfeiler f r die Bef rderung von Innovationen genannt werden dann sind damit Themen angesprochen die weni ger mit den klassischen Hemmnissen einerseits und den f rdernden Faktoren anderer seits im Sinne technischer organisatorischer und konomischer Bestimmungen zu tun haben Es wird vielmehr ein Themenfeld er ffnet das mit Haltungen Einsch tzungen und Gestimmtheiten auf der pers nlichen wie gesellschaftlichen Ebene zu tun hat Kommt so w rde die negativ gestellte Frage lauten eine mangelnde Innovationskraft durch fehlenden Mut und Vertrauen in das Neue zustande und wo spielen Fragen der Verant wortung eine Rolle Es geht offenkundig nicht nur um Produktinnovation die dann vorhanden ist wenn sich eine technische Neuheit von der Invention zum wirtschaftlich erfolgreichen Pro dukt durchgesetzt hat sondern auch um Prozessinnovationen die mittels neuer Technik und neuer Verfahren sowie neuer Organisationsformen zum Beispiel zu neuen durchset zungsf higen und konomisch sinnvollen Dienstleistungen werden Der folgende Beitrag will den Schwerpunkt auf den Begriff des Vertrauens im Zu sammenhang mit diesem etwas weiter gefassten Begriff von Innovation legen Der wohl einschl gigste Satz zu unserer Thematik stammt angeblich von Wladimir Iljitsch Lenin und lautet bekanntlich Vert
93. Overengineering sind wir im Alltag gezwungen uns verein fachte Modelle von Technik zu machen um sie berhaupt als vertrauensw rdige Technik zu verstehen Die wiederholte Erfahrung des Erfolges solcher Modelle verst rkt das Ver trauen Zur Bildung solcher Modelle geh rt das Wissen ber die Technik also Kausal zusammenh nge Funktionalzusammenh nge Regelwissen Zuverl ssigkeitswissen und nicht zuletzt organisatorisches Wissen Generell d rfte gelten e Technische Neuerungen Innovationen im engeren Sinne m ssen wegen der Wechselwirkung mit ihrer organisatorischen H lle eben auch vor diesem Hinter grund verstanden werden Das reine Ger t allein ist technisch funktional ge sprochen nichts es kann seine Funktionalit t nicht entfalten e Wir begehen jeden Tag Akte des Vertrauens gegen ber Technologien die uns zwar im Gebrauch vertraut sind die wir aber unbewusst benutzen z B Aufzug Haus Kugelschreiber Autos Telefon bzw die wir von ihrer Technologie her garnicht durchschauen k nnen Hier ist Transparenz nicht die Voraussetzung f r das Vertrauen sondern es herrscht eine gewisse Grundvertrautheit die nur in schweren Havarien kurzfristig gest rt wird e Vertrauen gegen ber neuer Technologie oder k nftiger Technologie bedarf auch des Vertrauens nicht nur in die einzelnen Ger tetechniken sondern auch in die organisatorische H lle Dies sieht man besonders bei Handys und Computern Hier setzt Misstrauen nicht a
94. Pers nlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft Getragen von der Expertise und Reputation seiner Mitglieder will acatech seine Leitbildfunktion f r Wissenschaft Wirtschaft Politik und Gesellschaft aktiv wahrnehmen www acatech de 259 ISSN 1861 9924 ISBN 3 8167 7021 5
95. Quersubventionierung hinnimmt die manchmal sinn voll sein kann die aber nur gesteuert sinnvoll ist Wir bringen nun Sortimente in den Markt die im Prinzip erfolgreich sein k nnten die allerdings dadurch stark geschw cht werden und damit die Durchdringung auch nicht bef rdern dass sie au en erhebliche Verlustdreiecke mittragen m ssen Um aus dieser Verzettelung zur ckzufinden hat man vor einiger Zeit mit der Modu larisierung begonnen Ferdinand Pi ch hat die Plattformkonzepte popul r gemacht um den Innovationsprozess st rker zu b ndeln Im Moment rechnet die Branche nach aktu ellen Konferenzberichten im Jahr 2012 mit etwa f nfzig Prozent der Automobile die auf Produktplattformen aufbauen was ja schon eine reife Leistung w re Ich wei nicht ob die derzeit noch etwa hundert chinesischen Automobilhersteller dann schon auf die glo balen unabh ngigen und konsolidierten sechs zur ckgef hrt sind Was steckt dahinter Die Erfindung ist die gro e 6 1 wie J rgen Schrempp das nennt sechs plus Porsche Ich bin nicht sicher dass sich das so ganz durchziehen l sst Sie sind gefordert nicht mehr nur Innovationen mit einem sensationellen vielleicht einzigartigen Produkt zu bringen sondern dahin zu kommen eine Produktstruktur zu manifestieren um wirklich auf physische Produktplattformen zu kommen Wie schwer das ist gerade wenn man es maschinenbaulich und nicht elektronisch steuerungstechnisch oder softwaretechnisch sieht z
96. Reform beginnt im Kopf Die Politik hat die Wissenschaft entdeckt Sie soll die Zukunft retten Aber wie S 46 Erst fragen dann forschen Ein Chemieunternehmen h rt auf seine Kunden Das steigert den Gewinn S 47 Gut gemeint ist schlecht erfunden Ob schneller Br ter oder Bildtelephon Die meisten Innovationen sind Misserfolge Das wird gern verschwiegen und kaum untersucht Eine Floppologie k nnte Fehler vermeiden helfen S 48 Hier zeigt sich ebenfalls dieses uneinheitliche fast diffuse Stimmungsbild Gleich zeitig wird aber darauf verwiesen dass Innovationen auch Flops sein k nnen So sollen 85 bis 95 Prozent aller Entwicklungen nie zur Marktreife gelangen Anders ausgedr ckt Innovationen sind nicht immer synonym mit Erfolgen Innovationen aber keine Er folge waren Kalkar Schneller Br ter Toll Collect Hochtemperaturreaktor THTR 3000 Siemens Gro rechner Telebus Transrapid Cargolifter Riesenwindrad Growian Bildtele fon und andere mehr Gr nde f r das Scheitern nennt der Artikel von Schnabel 2004 ebenfalls Technische Schwierigkeiten falsches Management Hybris fatale Subven tionspolitik des Staates mangelnde Anpassungsf higkeit des Produkts Untersch tzung oder bersch tzung der Kundenbed rfnisse technikzentrierte Entwicklung ohne die sozialen Konsequenzen zu berdenken bertragung in andere Kulturen zum Beispiel Sonnen fen zum Kochen abends in Afrika das Auftreten zum falsche
97. Roegelin Grebmer 1988 S 60 f 208 VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Allerdings schlie t eine ethische Debatte eine Diskussion ber die Zweckhaftigkeit einer in Frage stehenden Technik nicht aus Sachkunde hat noch keinem Diskurs ber Technik und ihrer moralischen Bewertung geschadet Doch Leisinger der dies im Kon text einer zunehmenden Moralisierung technologischer Debatten sieht meint dar ber hinaus Wo Konflikte in Sachfragen auf diese Weise zu Gesinnungsfragen gemacht werden sind einver nehmliche L sungen fast nicht mehr erreichbar Unter solchen Umst nden werden Wissenschafts debatten zu Geltungskonflikten ber menschliche Selbst und Weltverst ndnisse und somit zu Auseinandersetzungen ber die Sinnhaftigkeit von Strukturen des menschlichen Zusammenlebens innerhalb einer Gesellschaft und ber die sinnstiftende Interpretation der jeweiligen Wirklichkeit Letzteres scheint mir aber gerade der Vorteil und bei Diskussionen um Innovati onen auch notwendig zu sein Denn Gestaltung von Technik und damit jede Innovation greift durch die Wirkm chtigkeit der modernen Technik weit in die Lebensgestaltung der Menschen ein von der Globalisierung bis zur v lligen Umw lzung der Arbeitswelt Damit werden Technikdebatten und Sachfragen zu Fragen der Lebensgestaltung und ihrer Sinnhaftigkeit gerade dann wenn sie durch Technik ge ndert werden Diskussions verbote dieser Art n tzen gar nichts und zerst ren das
98. TWORTEN sein sollten sei es in einem projektorientierten Studium Dies kostet Zeit und Geld w rde aber f r einen Selektionsdruck auf unsere Lehrpl ne sorgen und endlich zur Entr mpe lung zwingen Das Herstellen eines vertrauensvollen Klimas in allen Stufen des Innovationszyklus wird eine gro e Aufgabe darstellen da die bisherigen Formen der Organisation der Forschung und Entwicklung F amp E durch ihre Fragmentierung und Flexibilisierung eine Identifikation der Beteiligten mit dem Prozess und die Bildung eines Kontextes in dem entsprechend offen und frei kommuniziert werden kann oftmals verhindern Ausnahmen sind erfreulich aber eben selten Der Mut zu Neuem bleibt Rhetorik wenn wir unsere Finanzierungsmodalit ten nicht umstellen Das Alte wird zu gut das Neue zu schlecht bezahlt Die seit Basel I1 bestehen de Risikoscheu der Banken ihr Ansehensverlust in der Bev lkerung ihre z gerliche Un terst tzung beim Aufbau neuer Unternehmen all dies tr gt nicht zu einem innovations freudigen Klima bei Gerne wird in einem solchen Zusammenhang gesagt dass alle Beteiligten die Seite der Forschung und der Finanzierung der Unternehmer wie des Bildungssystems Verant wortung f r den Aufbau eines solchen innovationsfreudigen Klimas tr gen Was hei t das VERANTWORTUNG REVISITED Der Begriff der Verantwortung der Wissenschaften kam nach dem 2 Weltkrieg in das ffentliche Bewusstsein als die Rolle der Wissenschaft nach Hiroshima
99. Vertrauen in die Innovationsf higkeit Denn wer ber Innovationen ihre Sinnhaftigkeit und ber Geltungsfragen der Gestaltung von Technologie und ihrer Organisation ausgeschlossen wird verliert schnell das Vertrauen in die zuk nftigen M glichkeiten wird misstrauisch und vermutet andere Motive der Technikhersteller als die genannten Verantwortliches Handeln auch bei Innovationen ist wohl nur m glich wenn man die Betroffenen des Handelns zumindest im Sinne eines Delegationsverfahrens an der Gestaltung teilnehmen l sst Dass dies Kompetenz erfordert steht au er Zweifel Es steht aber auch au er Zweifel dass sich das Innovationsgeschehen das mit zur wirt schaftlichen Weiterentwicklung beitr gt keine Vertrauenskrise leisten kann Vertrauen wird aufgebaut aus der berzeugung dass nicht nur der Andere aus den genannten und erkennbaren Motiven und Interessen heraus handelt die ja meist legitim sind sondern dass der Andere auch die begr ndete Hoffnung haben kann dass sich auch nach der Innovation nicht gleich aber ebenfalls verantwortlich handeln l sst Mit anderen Worten Innovationen und der Prozess der Innovation verdienen dann Vertrauen wenn sie die Bedingungen verantwortlichen Handelns f r alle Beteiligten erhalten Dies ist keine Moralisierung von Technik sondern die gesellschaftliche Voraus setzung f r ihr Funktionieren 70 Vgl Leisinger 2002 71 Vgl hierzu das Prinzip der Bedingungserhaltung f r verantwortl
100. Vorhangs Glasnost und Perestroika hatten sie die Gelegenheit auszureisen und haben dies auch in groBer Zahl getan Viele sind in die USA emigriert und haben dort Unternehmen gegriindet um TRIZ kommerziell zu verwerten Sie haben Consulting Aktivitaten entfaltet sowie Software und Schulungen entwickelt sodass der noch h ufig vorgebrachte disqualifizierende Vorbehalt die Methode stamme aus Russ land einem konomisch erfolglosen Land unberechtigt ist Zum einen handelt es sich nicht um eine konomische Methode sondern um eine technisch wissenschaftliche In diesem Bereich kann sicherlich nicht so einfach von einer sowjetischen Unterlegenheit gesprochen werden Zum anderen ist festzuhalten dass die Anwendung und Weiterent wicklung der Methode in den USA in den letzten zehn Jahren bereits unter marktwirt schaftlichen Bedingungen erfolgt sind TRIZ ist tats chlich eine empirisch begr ndete Technikwissenschaft die auf der Beobachtung basiert wie sich technische Systeme ber einen Zeitraum von mittlerweile einhundert Jahren weiterentwickelt haben TRIZ strukturiert die technologische Evolu tion des 20 Jahrhunderts und hat ein hohes Potenzial wesentliche Beitr ge f r die technologische Evolution des 21 Jahrhunderts zu leisten DIE VIER S ULEN VON TRIZ Betrachten wir nun die wesentlichen S ulen von denen TRIZ getragen wird Systematik Wissen Analogie und Vision Bild 2 Bild 2 Die vier S ulen von TRIZ Quelle www triz onl
101. W hlt man als Ausgangspunkt ein typisches Kraftwerk von 1960 und f ttert die Superstruktur mit den bis 2000 bekannt gewordenen Komponenten Werkstoffen sowie Brennstoffen dann f hrt die hier gezeigte Analyse recht genau zu den Kraftwerkstypen die wir heute als Innovation bauen 47 48 KLAUS LUCAS Bild 4 Pareto Menge optimaler L sungen 4 5e 07 rt Result sets after 730 generations 4e 07 F Br eh 200 generations 4 i rae 150 generations ur c i i aet 0 generation 3 5e 07 b is i A 30 generations 3e 07 N 2 S 25e 07 c o g E 2e 07 Fr z 1 5e 07 F J le 07 F 3 5e 06 L 5e 06 le 07 15e 07 2e 07 2 5e 07 3e 07 35e 07 4e 07 45e 07 Operation costs US Ich will diese prinzipiellen Gedanken also die bertragung der nat rlichen Evo lutionsparadigmen auf den Innovationsprozess nun mit Hilfe eines zweiten Beispiels erweitern und verallgemeinern Dieses Beispiel ist insofern besonders geeignet weil es keine bekannte bereits im Wesentlichen abgelaufene Innovation sondern ein noch voranzutreibendes Innovationsprojekt darstellt Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen also liegen noch keine Endergebnisse vor aber es lassen sich Einblicke in die Uberle gungen geben Der eigentliche kreative Akt hat l ngst stattgefunden eine zum Patent angemeldete Erfindung eines neuen dynamischen Fl chenheizsystems als Antwort auf die neuen Herausforderungen die durch
102. Wehrtechnik ist dar ber hinaus aber auch ein Instrument allgemein wirtschaftlicher Dominanz in der globalen Politik Im Rahmen der Reinventing the Government Initiative wurde in den neunziger Jahren folgerichtig ein umfassendes Neustrukturierungsprogramm f r die Na tional Labs auf den Weg gebracht Ziel ist letzten Endes insbesondere die St rkung der amerikanischentechnologischen globalen Konkurrenzf higkeitdurch dieVerbesserung der Nutzung von Forschungsergebnissen durch die nationale Industrie Wie eng die Verbindung der Befriedigung der Sicherheitsinteressen mit dem Anspruch der globalen wirtschaftlichen Dominanz ist zeigt sich auch im Bereich der Weiterentwicklung von Computernetzwerken etwa dem Internet Vor dem Hintergrund der Tatsache dass die Informationstechnologien zwar einerseits zu signifikanten Effi zienzsteigerungen bei allen informationellen Prozessen f hren andererseits aber auch neue schwerwiegende Bedrohungen mit sich bringen wird der umfassenden globalen F hrerschaft in allen Facetten der technologischen Entwicklungen auf den Gebiet der Informationstechnologien allererste Priorit t f r die nationalen Sicherheitsinteressen ein ger umt Es werden Milliardenbetr ge investiert um in Bezug auf die Beherrschung und Kontrolle von Computernetzwerken auf keinen Fall von Gegnern berrascht werden zu k n nen zum Beispiel Information Warfare Cyberwar Gegner umfasst dabei durchaus das ganze Spektrum vom Hacker
103. Zingerle 1976 Innovatio 142 WOLFRAM FISCHER zwar bei einem schwedischen Geographen der die Verbreitung l nger bekannter Tech nologien wie der Elektrizit t oder des Telefons ber das Land und deren konomische Konsequenzen untersuchte Auch bei ihm findet sich die inzwischen sehr gebr uchliche Unterscheidung von Erfindung und Innovation in der er eine breite Anwendung einer Erfindung sieht Den meisten konomen wird die Verbreitung einer Erfindung nicht ge n gen sondern sie werden mit Richard Nelson dem Verfasser des Artikels Innovation in der International Encyclopedia of the Social Sciences eher sagen Generally the term innovation is reserved to denote a change which requires a significant amount of ima gination represents a relatively sharp break with established ways of doing things and thus essentially creates a new capability Aber Nelson f gt sofort hinzu But these qualifiers are not precise Innovation clearly is a matter of degree Um ein Beispiel aus Naturwissenschaft Technik und Medizin der j ngeren Vergangenheit zu nennen Der Laser ist eine Erfindung seine Anwendung in der Optik Augenheilkunde oder Metallfor schung eine Innovation BEISPIELE VON INNOVATIONEN IN DER GESCHICHTE In der Geschichte der Menschheit sind Innovationen allgegenw rtig ja man kann sagen der Mensch sei von Natur aus ein Innovator sonst w rde er auf dem primitivsten Stand stehengeblieben sein ber Millionen
104. a ne ne ne o iz Der neuerdings zu beobachtende Trend zur virtuellen Fabrik basiert auf Simulati onssystemen mit Hilfe digitaler Modelle F r Innovationsplanungen k nnten digitale Assistenzsysteme hilfreich sein die der Orientierung und operationalen Bew ltigung von Handlungsalternativen dienen Neben Modellen zur Innovatisierung materieller Produkte sind Modelle zur Innovati sierung immaterieller Produkte von Bedeutung die zu einer Innovationslehre f r Neues Wissen entwickelt werden k nnten Eine solche instrumentalisierte Wissensverarbeitung erfordert sowohl generative als auch kommunikative Wirkprozesse in Informationsma schinen die Wissensquanten nach Leitfunktionen verarbeiten Die Digitalisierung von Innovationsprozessen basiert auf einer rechnerintegrierten Verarbeitung digitaler Modellprozesse mit visueller Darstellung durch Simulation Sie dient der Optimierung von Innovationssystemen und erlaubt eine optimierende An passung der Gestaltungsparameter vor einer prototypischen Realisierung Eine solche virtuelle Innovatisierung kann somit als Planungswerkzeug f r die reale Innovatisierung dienen Klaus Lucas interpretiert Innovationen als evolution re Strukturbildungsprozesse und stellt in einer Studie der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die Frage nach der Entwicklung von Optimierungsmodellen f r Innovationsprozesse Dabei erweist sich die Verkn pfung des Anforderungsprofils mit den Handlungs und Gesta
105. a B Frankreich BEE GroBbritanien p Deutschland BEE Japan China Quelle WTO 2000 2003 183 184 ROLF JUNGNICKEL Fur den Export zeigen sie in den letzten Jahren eine leichte Erholung bis auf fast zehn Prozent des Weltexports In den sp ten 80er Jahren waren es zwar schon einmal rund zw lf Prozent gewesen Stand und Entwicklung m ssen allerdings vor dem Hinter grund verschiedener Faktoren beurteilt werden Das gegen ber fr heren Zeiten niedrigere Niveau entsteht teilweise gewisserma en zwangsl ufig dadurch dass in den 90er Jahren neue Nationen massiv in den Welthan del eingetreten sind Auf der anderen Seite hat der in letzter Zeit gestiegene Kurs des Euro gegen ber dem US Dollar zusammen mit der hohen EU Orientierung die deutschen Exportwerte nach oben getrieben Ebenso wird gegen eine positive Bewertung der rela tiv guten deutschen Exportposition eingewandt dass die Werte durch umfangreiches Outsourcing aufgebl ht werden was die deutsche Wirtschaft zu einer Basar konomie Sinn mache Demnach enthalten die deutschen Exporte in zunehmendem Ma e vorher importierte Komponenten so dass die Exportwerte nicht mehr inl ndische Wertsch p fung widerspiegelten Dies Argument erscheint jedoch weder theoretisch noch praktisch besonders stichhaltig zu sein Theoretisch ist eine verst rkte Einbindung in die internatio nale Arbeitsteilung eher positiv als negativ zu sehen zumal wenn sie gleichgewichtig er folgt Zudem betrif
106. abzielen Aus der Sicht des Produktionstechnikers gliedert sich das gesamte Thema in Fabrik als oberste Ebene in Anlage und darunter in die Detailsicht in die Prozesse wie zum Beispiel Fertigungs prozesse Montageprozesse oder technische Prozesse Bild 4 TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN IM BEREICH DES MASCHINENBAUS Bild 4 Trends in der Produktionstechnik Ubersicht Flexibilierung der Organisationsformen Modularisierung Dezentralisierung Standardisierung Digitalisierung Vernetzung Neue Materialien und Prozesse Nachhaltigkeit Fabrik Anlage Prozess Flexibilisierung der Organisationsformen Unternehmen verb nden sich in zunehmendem Ma e f r eine befristete bzw unbe stimmte Zeit zur Erg nzung ihrer komplement ren Kompetenzen um so dem Kunden ein umfangreicheres Angebot bieten zu k nnen Die Betriebe treten als virtuelles Unterneh men auf Dies erfordert eine Identifizierung aller an einem gesamten Produktionsprozess beteiligten Teilprozesse sowie die Modularisierung und Zuordnung dieser Teilprozesse Hieraus ergibt sich welches Unternehmen des Netzwerks am besten geeignet ist diesen Prozess durchzuf hren Modularisierung Dezentralisierung Standardisierung Am Beispiel des Werkzeugmaschinenbaus l sst sich der Trend der Modularisierung und Standardisierung ablesen Viele Werkzeugmaschinenhersteller sind dazu berge gangen ihre Maschinen nach dem modularen Baukastenprinzip herzustellen Es gibt keine
107. ach Aufgaben im Prozess werden eher kreative Akteure oder fachlich versierte Experten in die Diskussi onen eingebunden Knapp die H lfte der Akteure kommt aus der reinen Wissenschaft bei denen alle Fachgebiete vertreten sind Dazu kommt ein Drittel aus der Wirtschaft und den Rest bilden zivilgesellschaftliche Gruppen unterschiedlicher Art INNOVATIONSSYSTEME Die Beschreibung zeigt dass Futur eine international anerkannte politische Innova tion ist Futur greift die eingangs beschriebenen Defizite in der deutschen Innovations landschaft auf und gibt Antworten Die Erarbeitung von Forschungsinhalten orientiert sich st rker am gesellschaftlichen Bedarf Demand pull die Leitvisionen f r die For schungsf rderpolitik tragen einen dezidiert interdisziplin ren Charakter Anreize f r in terdisziplin re Themen Futur f hrt Akteure aus sehr verschiedenen Bereichen zusammen 97 98 HENNING BANTHIEN und baut somit Netzwerke als Basis f r Innovationen auf und Futur zeigt f r das BMBF einen neuen Weg Forschungspolitik zu betreiben das hei t vor allem ein Ver nderungs prozess innerhalb des BMBF hin zu mehr interdisziplin rer Zusammenarbeit und inten siverer Kommunikation mit den Stakeholdern des BMBF Ausgehend von der Defizitbeschreibung und der Skizzierung von Futur als poli tischer Innovation lassen sich abschlie end einige bergeordnete Aspekte benennen die den Kontext in dem sich Forschungs und Innovationspo
108. achs INHALT Ansatz f r eine technologische Innovationstheorie G nter Spur gt Beitr ge aus der Diskussion gt Teilnehmer der Workshops gt Autorenverzeichnis 215 241 249 253 gt VORWORT Das G tesiegel Made in Germany wird weltweit mit dem hohen Leistungsstand deut scher Technologien verbunden Grundlage hierf r ist der ungebrochene Erfindergeist der Menschen in unserem Land verbunden mit dem Anspruch Produkte h chster Qualit t herzustellen Durch den globalen Wettbewerb forschungsintensiver Erzeugnisse entstand jedoch zunehmend ein Innovationsdruck auf den Produktionsstandort Deutschland der zu einer Reform unserer Forschungspolitik herausfordert Ein wesentlicher Beitrag f r einen wirtschaftlichen Aufschwung wird dabei durch die produktive Umsetzung von For schungsergebnissen in wettbewerbsf hige Produkte und Prozesse erwartet Technologische Innovationen sind Triebkr fte des konomischen Systems Die Glo balisierung der M rkte macht es volkswirtschaftlich notwendig die regionale Innova tionsf higkeit zukunftsorientiert zu st rken Die Bedeutung von Innovationen muss nach haltig in der Unternehmenskultur verankert werden Es gilt ein Innovationsbewusstsein zu schaffen Insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung ist ein gezieltes Inno vationsmanagement aufzubauen das auf eine permanente Erneuerung technologischer Innovationsprozesse zielt Es geht dabei nicht nur um die Anpassung der organ
109. ahmen der ETRIA World Conference TRIZ Future Aachen 39 40 gt EVOLUTIONARE MODELLE FUR TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN KLAUS LUCAS Die Vielfalt der Arten in unserer Welt einschlieBlich des Menschen ist ein Innovations prozess der Natur der sich bekanntlich wie wir seit Darwin wissen nach den Gestal tungsparadigmen Mutation und Selektion entwickelt hat Nur Arten die auf dem Markt ihrer speziellen Lebensr ume erfolgreich akzeptiert wurden haben sich durchgesetzt Immer wieder neue sind entstanden und nicht mehr erfolgreiche haben sich verabschie det Schon diese oberfl chliche Betrachtung l sst Analogien von Evolutionsprozessen und Innovationsprozessen erahnen Neue Produkte werden geschaffen als Variationen bestehender Produkte durch mehr oder weniger zuf llige Ideen einzelner Einige davon finden ihren Markt das hei t werden zur Innovation die meisten verschwinden wieder sind Fehlschl ge Dies gilt f r kleine aber auch f r gro e Inventionen Niemand will Fehlschl ge jeder will Innovation Es besteht also Bedarf an einer Theorie der Innovati onsprozesse die praktisch operativ einsetzbar ist und zeigt wie man Fehlschl ge vermei den und erfolgreiche Innovation steuern kann Angesichts der erkennbaren Analogie zur Artenentwicklung liegt es nahe den Versuch zu unternehmen bei der Entwicklung einer solchen Theorie die Prinzipien der nat rlichen Evolution zur Grundlage zu machen Dies ist offenbar ein gro er Anspruch
110. ahren von Chruschtschow begnadigt Erstaunlicherweise beschreibt er diese vier Jahre als seine kreativsten und wichtigsten Jahre hinsichtlich der Entwicklung von TRIZ Aller dings war er in Sibirien nicht alleine und isoliert sondern von der gesamten russischen Intelligenz umgeben In diesem in geistiger Hinsicht trotz aller widrigen Umst nde f r derlichen Umfeld hat er einen gro en Teil der Zeit damit verbracht an seiner Theorie weiterzuarbeiten Nach seiner Begnadigung wurde in der Sowjetunion damit begonnen Erfinderschu len aufzubauen und das Erfinden wurde an Universit ten gelehrt Allerdings war dieser Aufbruch von kurzer Dauer da die Erfinderschulen unter dem folgenden Regime wie der in Ungnade fielen Es wurde verboten TRIZ zu lehren woraufhin Altschuller sich einer sehr kreativen List bediente Er begann Science Fiction Romane zu schreiben und lie darin die Methode von seinen Protagonisten erkl ren und anwenden Somit hatte er die Chance und Gelegenheit sie weiter zu verbreiten Altschuller hat pers nlich bis 1986 sehr intensiv an der Weiterentwicklung von TRIZ gearbeitet Danach ist er schwer erkrankt und verstarb im Jahr 1998 31 ECKHARD SCHULER HAINSCH Die zuvor getroffene Aussage dass TRIZ bis zum Beginn der neunziger Jahre eine russische Methode war bezieht sich darauf dass bis zu diesem Zeitpunkt die ausgewie senen TRIZ Experten in Russland bzw in der Sowjetunion zu finden waren Nach der Offnung des Eisernen
111. al so weit ein dass ein ganz bestimm ter Kraftwerkstyp n mlich ein Gas und Dampfkraftwerk GuD vorgegeben ist und dass die potenzielle Innovation darin bestehen soll unter Verwendung neuer Werkstoffe und 43 44 KLAUS LUCAS Komponenten Temperaturen und Dr cke der Prozessecksteine neu zu realisieren Dies ist nicht wenig Durch neue Werkstoffe und Komponenten wie zum Beispiel neue Turbinen generationen sowie neue Verbrennungsf hrungen lassen sich ber den Weg neuer Zu standsparameter Druck und Temperatur erhebliche Wirkungsgradverbesserungen erzielen Die GuD Technik an sich ist schon eine Innovation gewesen von der gehen wir hier aus Wir nutzen etablierte Kostenkorrelationen f r die Komponenten in Abh ngigkeit der Dr cke und Temperaturen denn die Wirkungsgradverbesserungen durch neue Werkstof fe und Komponenten haben ihren Preis In einem ersten groben Ansatz definieren wir das Zielprofil also letztlich den Erfolg am Markt dadurch dass wir ein Kraftwerk mit mi nimalen Gesamtkosten also Investkosten und annualisierten Betriebskosten entwickeln wollen Bild 2 zeigt das Schaltschema des Prozesses wobei die Grenzen der Dr cke und Temperaturen durch die heute m gliche Spannweite an Technologie vorgegeben sind Es geht darum durch Einsatz neuer Technik in ihrer Parameterkombination solche Werte zu finden die die Gesamtkosten minimieren Dies sei hier verk rzt die Innovation wobei Realisierung und Marktakzeptanz durch mini
112. alifizierter Fachkr fte wenn sie erfolgreich sein sollen Und sie ben tigen institutionelle Rahmenbedingungen die Leistungsanreize bieten und Flexibilit t erm glichen So gesehen sind es vor allem die Bildungs und Ausbildungspolitik sowie die Ordnungspolitik die f r die Innovationskraft eines Wirtschaftsstandorts ausschlaggebend sind Der Versuch die technologische Entwicklung mit massiv gef rderten Einzelprojekten vorantreiben zu wollen ignoriert zudem die historischen Erfahrungen die sich aus der Entstehung bahnbrechender Erfindungen fr herer Jahrzehnte und Jahrhunderte ablei ten lassen Was im Nachhinein als isolierte Pioniertat von Einzelerfindern erscheint ist in der Regel aus einem Ineinandergreifen vielf ltiger komplement rer technologischer Entwicklungen entstanden So war Heinrich G bel 1818 1893 als Erfinder der Gl h birne weniger erfolgreich als Thomas Alva Edison weil er als Stromquelle auf wenig leistungsf hige Akkumulatoren angewiesen war w hrend Edison bereits ber den Dyna mo verf gte Noch weiter in seiner Zeit voraus war der englische Mathematiker Charles Babbage 1792 1871 der eine lochkartengesteuerte automatische Datenverarbeitungs maschine erfand die sich erst mehr als einhundert Jahre sp ter technisch realisieren lie M glicherweise wird sich sp ter einmal wenn komplement re Technologien zur Beherrschung extrem hoher Temperaturen verf gbar sind die Kernfusion in die Liste dieser Beispiele ein
113. als eigenes Instrument verschwindet fast Dies wird eine Ver nde rungswelle in fast alle Objekte und Branchen bringen Das f nfte Paradigma die Kollaboration ist mehr eine Hypothese denn ein schon bewiesener Trend Das hei t nicht nur mehrstufig in Kooperationen von Mensch zu Mensch sondern auch von Organisationseinheit zu Organisationseinheit und auch late ral multilateral miteinander umzugehen Das ist nicht so neu Wir reden seit zehn f nf zehn Jahren im Zusammenhang mit Supply Chains und jetzt in j ngerer Vergangenheit mit Supply Nets dar ber Die Gardner Group hat im Jahre 1999 mitten im E Business Hype das Postulat aufgestellt Die n chste Welle wird C Business sein Collaborative Commerce ohne das genau zu pr zisieren Der interessante Teil wird dabei sein dass es etwas mit Optimierung zu tun hat mit Intelligenz und wahrscheinlich auch mit dem Abnehmen der Unternehmensgrenzen Was die Zusammenarbeit angeht rein menschlich und in der Organisation gerade von Innovationsprozessen kennen wir das schon ein bisschen Es gibt viele F lle wo es f r den Entwickler angenehmer ist mit jemandem au erhalb seiner Unternehmung in einem Entwicklungsprojekt zusammenzuarbeiten als mit der Nachbarabteilung des eigenen Unternehmens weil das irgendwie doch kooperativer oder wird man dann vielleicht sagen kollaborativer ist Die Steigerung die wahrscheinlich hinter den opti mierten oder den intelligenten L sungen zu vermuten ist
114. altend t tig Er will et was aufbauen Er kann eine L sungshilfe eine Methodik oder gar ein Produkt gestalten Was w re eine konstruktive Hilfe f r einen Ingenieur Danach ist der Filter unseres Pro gramms angelegt worden Was k nnten die relevanten Paradigmen sein die es zu erkennen und dann zu beherrschen zu kultivieren gilt um technologisch und innovativ weiterzukom men Wir sind auf f nf Paradigmen gekommen Wissensmanagement Industrialisier ung Rationalisierung Informatisierung und Kollaboration Das erste Paradigma ist vielleicht das zur Innovation berhaupt fast eine Begr n dung der Ingenieurwissenschaft Die Forschungsmethode schlechthin f r Ingenieure und auch f r viele Naturwissenschaftler ist das Experiment Das Experiment war der eigent liche Durchbruch zu dem was wir heute noch Wissensmanagement nennen Volkswirte sagen zum Beispiel ceteris paribus Es geht darum relevante Parameter festhalten andere systematisch variieren zu k nnen Konstellationen wiederholbar zu machen um dadurch Zusammenh nge und letztendlich Gesetzm igkeiten zu erkennen Mit der Einf hrung des Experimentes was erst Mitte des 18 Jahrhunderts seine Verbrei tung gefunden hat steigt auch die Kurve des j hrlichen Wissensfortschritts erkennbar an Erst seit dem ersten Drittel des 19 Jahrhunderts ist das Wissen der Menschheit ber die Grenzen des theoretischen Fassungsverm gens des einzelnen menschlichen Ge d chtnisses angestiegen Na
115. anagements aber auch die Verf gbarkeit von Zeit als Voraussetzung f r die Entfaltung von Kreati vit t erhalten k nftig eine wettbewerbsentscheidende Bedeutung Kreativit t ist eine F higkeit die es immer wieder zu entwickeln gilt insbesondere durch Aktivierung des unverzichtbaren Innovationsfaktors Motivation Bild 9 225 226 GUNTER SPUR Bild 9 Einleitung des Innovationsprozesses Innovationskultur bl Innovationsplanung BE Innovationsprozess Die Organisation sch pferischen Denkens muss zielgerichtet auf Innovationssteige rung entwickelt werden Obwohl individuell gepr gt wird Innovativit t entscheidend durch das soziale Umfeld kreativer Wechselwirkungen beeinflusst Die breite Nutzung aller Erfahrungs und Informationspotenziale f hrt bekannterma en bei jeder Neu und Weiterentwicklung zu Gruppeneffekten die neue Optimierungspotenziale erschlie en Es werden F hrungskr fte ben tigt die auf der Basis fachlicher Kompetenz Ideen entwickeln unterschiedliche Interessenlagen zu einem konsenstragenden Leitbild zusammenf hren und diese Leitvorstellungen umsetzen k nnen Dies erfordert Risiko bereitschaft und gleichzeitig Verantwortungsbewusstsein Eigenkreativit t eine cha rismatische Pers nlichkeit Engagement Durchsetzungsverm gen und Gemeinschafts geist Es gilt Anreizsysteme zu entwickeln oder zu verbessern die besonders qualifizierte Menschen zur bernahme verantwortungsvoller Aufgabe
116. anat Projekts mit den Partnern Infineon Siemens Eppendorf und der November AG als Mittelst ndler realisiert Dort ist in einem ersten Projektschritt ein konfigurierter mitteldichter Chip mit 128 Positionen entstanden Unter jeder der Positionen ist die gesamte Elektronik die wir in unserem Schuhkarton als eine H lfte haben integriert Dabei handelt es sich um eine Technologie die man auf signifikante Positionszahlen erweitern kann Dieses Projekt hat einen ungef hren Umfang von zehn Millionen Euro Wir haben im Institut mit dieser Konzeption im Jahr 1990 begonnen indem wir eine Erfindung von Herrn Dr Hintsche aus der Grundlagenforschung der nach der Wiedervereinigung aus dem Forschungszen trum Buch bei Berlin zu uns wechselte aufgriffen haben Anschlie end hat es zehn Jahre gedauert um ein einigerma en vern nftiges System zu entwickeln ohne Projektertrag und ausschlie lich aus den Reserven des Instituts finanziert Die ben tigte Summe belief sich auf ca zw lf Millionen Mark Das Institut war zeitgleich noch durch den Umzug von Berlin nach Itzehoe belastet und w re beinahe an dieser Vorlaufforschung zugrunde gegangen 135 136 ANTON HEUBERGER Die heutige Grundfinanzierung eines Fraunhofer Instituts und das l sst sich meines Erachten auf alle Verb nde bertragen reicht nicht f r eine qualifizierte Vorlauffor schung In unserem Institut in Itzehoe befinden sich zum Beispiel im Augenblick drei bis f nf grundlegend neue In
117. and in zivilen sehr anwendungsfernen Forschungs einrichtungen durchgef hrt wird kann in den USA durchaus vom Verteidigungshaus halt getragen werden 127 128 UWE WIEMKEN In den USA haben wir deshalb eine grunds tzlich andere Situation als in Deutsch land Dort ist es eine selbstverstandliche vom ganzen Land getragene Voraussetzung dass die Ausr stung der Streitkr fte im gesamten Spektrum von niemandem berboten werden sollte und erst danach fragt man sich wie man dies national sicherstellen kann In den Jahrzehnten nach dem Krieg konnte dies erreicht werden indem man mit vielen Milliarden Dollar Gro forschungseinrichtungen die National Labs mit milit rischer Zielsetzung betrieb Der dort investierte Aufwand war zivil ber Marktprozesse nicht im Entferntesten aufzubringen und so war Wehrtechnik einerseits am besten ausgestat tet und stellte andererseits eine wichtige Dom ne der staatlichen Vorsorge dar Man kann anmerken dass sie damit nat rlich der vollst ndigen Kontrolle durch die Beh rden unterworfen war Seitdem sich herausgestellt hat dass insbesondere durch die Informationstechno logie zivile Kapitalgeber auftreten die auch dem amerikanischen Staat die techno logische Dominanz durchaus streitig machen k nnen hat sich die Situation merklich ver ndert Schon in den fr hen achtziger Jahren gab es Hinweise dass die Nutzung der Informationstechnologie selbstverst ndlich auch ein Muss aus Sicht der
118. ansteckend sein wenn Vorgesetzte erken nen lassen dass sie diesem Syndrom erlegen sind Gegenma nahmen k nnen nicht nur in entsprechender Aufkl rung liegen Daneben ist beispielsweise dar ber nachzudenken wie ein Anreizsystem zu gestalten ist das nicht nur dann Pr mien vorsieht wenn im eige INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE nen Unternehmen eine Erfindung gelingt sondern auch dann wenn ein besonders vor teilhafter Import einer extern entwickelten Technologie zu einer Innovation f hrt Noch weiter reichen Uberlegungen wie ein erfolgreiches Imitationsmanagement zu gestalten ist Ihnen stehen vor allem dann Werturteilsblockaden gegen ber wenn man sich selbst in einer Spitzenposition der Entwicklung w hnt Die Empirie zeigt dass gerade in solchen Situationen der Blick auf potenzielle Wettbewerbstechnologien verstellt ist INFORMATIONEN F R DAS TECHNOLOGIE UND INNOVATIONSMANAGEMENT Die Steuerung der Prozesse nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfordert ebenso wie die Beurteilung der Alternativen auf die Ressourcen gelenkt werden sollen Informati onen Die Prozessteuerung ist dabei in den letzten Jahren vor allem durch die Ver n derung der Informations und Kommunikationstechnik wesentlich beeinflusst worden Neben der Einf hrung von Planungs und Kontrolltechniken ist hierbei auch auf elektro nische Kommunikation hinzuweisen Letztere hat der Arbeitsteilung zwischen einzelnen Erze
119. anterweise wird er im 18 und 19 Jahrhundert auch von der deutschen und schweizerischen Rechtswissenschaft und zwar im Prozess und Schuldrecht gebraucht nicht jedoch in der National konomie wo Schumpeter zwar die Sache in seiner Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung von 1912 verhandelt aber erst die deutsche bersetzung seiner zweib ndigen Konjunktur theorie und Geschichte Business Cycles 2 Bde 1939 die er w hrend seiner T tigkeit in Harvard in den drei iger Jahren des 20 Jahrhunderts auf Englisch verfasst hat bringt den Begriff in den sechziger Jahren auch in der deutschen National konomie in Umlauf da der bersetzer in der 1961 erschienen deutschen bersetzung den englischen Begriff stehen lie Seitdem ist die Schumpetersche Definition als Durchsetzung neuer Kom binationen bei Produkten Produktionsverfahren Absatz oder Beschaffungsstrukturen bzw der Organisation von Unternehmen auch im Deutschen in aller Munde sozusagen als Standarddefinition Mir selbst ist der Begriff wenn ich mich recht erinnere zum ersten Mal bei meinen Arbeiten ber die fr he Industrialisierung schon in den f nfziger Jahren begegnet und 1 Diderot d Alembert 1781 S 737 2 Brockhaus Enzyklop die 1968 S 683 1970 S 136 3 W hrend wirtschafts und sozialwissenschaftliche Enzyklop dien noch in den 1960er Jahren den Begriff nicht verzeichnen findet sich ein vorz glich kurzer berblick in dem Beitrag von 141 A
120. are Bereich angewendet werden kann Deshalb handelt es sich dabei hinsichtlich der St ckzahl um einen u erst interessanten Markt Das Prinzip ist einfach Ein Biochip besteht aus einem Substrat einem Tr gerchip auf dem es verschiedene Positionen gibt die mit unterschiedlichen F ngermolek len belegt sind Ein Molek hl in der Messl sung spricht die Position an die nach dem Schl s selprinzip genau dazu passt Die Auswertung der Bindungen liefert die Information welche Komponenten vorgelegen haben Im optischen Bereich hier liegen die Patent rechte zu hundert Prozent in den USA regeneriert dieser Verbindungsvorgang einen Farbumschlag Folglich kann der Vorgang optisch ber die Farbe ausgel st werden Wir nutzen fast dieselbe Reaktion aber bei uns werden durch den Bindungsvorgang Ladungen erzeugt die durch die darunter liegende Elektronik nachgewiesen werden INNOVATIONSFORDERUNG DURCH DEN STAAT AUS SICHT DER FRAUNHOFER GESELLSCHAFT Meines Erachtens begehen die Amerikaner einen Fehler indem sie sich nur auf der Ebene der Optik bewegen Ich bin der Meinung dass man nur mit dem elektrischen Bildchip so billig werden kann sodass die erw hnten Massenanwendungen auch zu realisieren sind Bei dem Chip den wir zurzeit fertigen und auch schon in ersten Industrieprojekten an interessierte Kunden verkaufen werden von den Messfeldern interdigitale Elektroden zur Signalerfassung nach au en gef hrt Das bedeutet dass eine solche Techn
121. auf die schon bei ihrer Konzipierung ber cksichtigt werden m ssen Deshalb werden beispiels weise in der Pharmaindustrie in die Generierung des naturwissenschaftlichen Wissens schon fr h Wissenselemente aus den Sozial oder Geisteswissenschaften einbezogen Im Handel bereitet die Metro AG die Nutzungspotenziale der RFID zum Beispiel durch einen future store vor Innovationen kommen auch ohne technologische Neuerungen zustan de wie man an Organisationsinnovationen beispielhaft erkennen kann In diesen Ent wicklungen sind Richtungen k nftiger Ausdehnung der Aufgaben f r das Management von Technologie und Innovation zu sehen Die Bestrebungen der betriebswirtschaftlichen Betrachtung gehen auch hier dahin die zugrunde liegenden Prozesse sowohl effektiv oder zielbezogen als auch effizient zu gestalten Beides ist erforderlich insbesondere wenn sich die entscheidenden Wettbe werbselemente immer st rker auf die Wissensgenerierung und Wissensnutzung konzent rieren Hierbei m ssen ebenso wie in den bisher schon besser beherrschten Produktions 157 158 KLAUS BROCKHOFF Finanzierungs oder Marketingprozessen Wettbewerbsvorspr nge erarbeitet und m g lichst lange erhalten werden Hier wurde skizziert dass auch auf der Ebene der Unter nehmen Mut Verantwortung und Vertrauen wichtige Einfl sse auf die Wettbewerbsf higkeit haben So hei en zwar nicht die Variablen betriebswirtschaftlicher Modelle Aber es wurde deutlich dass di
122. aufgeschlossenheit der Menschen erh hen Wir m ssen mit den Menschen sprechen die den gesellschaftlichen und technischen Wandel gestalten Wir brauchen das Zusammenspiel von Politik Wirtschaft Wissenschaft und Gesellschaft so Bundes ministerin Bulmahn Neben den grundlegenden Kennzeichen von Futur als partizipativem Dialog gilt es wesentliche Charakteristika zu nennen die mit Blick auf die Zielsetzung des For schungsdialogs von gro er Bedeutung sind und daher auch in die Prozesskonzeption eingeflossen sind e Ziel und Ergebnisorientierung F r den Erfolg des Foresight Prozesses ist die kon sequente Ziel und Ergebnisorientierung entscheidend Dementsprechend ist der Diskurs konzeptionell und methodisch auf die zu erreichenden Ziele also die am Bedarf orientierten Leitvisionen ausgerichtet Die Leitvisionen sollen so beschaf fen sein dass sie klare Priorit ten f r die Forschungspolitik formulieren und auch in konkrete F rderprogramme umgesetzt werden k nnen Die Transparenz des Prozesses sowie die durchg ngige Orientierung an zum Teil im Prozess entwi ckelten Kriterien tragen ebenfalls hierzu bei e Dimension Futur konzentriert sich nicht allein auf Wissenschaft und Technologie sondern erfasst auch Ethik Werte und Religion sowie Aspekte gesellschaftlicher Systeme Querthemen also die sich durch die einzelnen Fragen zu Wissenschaft und Technologie ziehen und diese mit dem absehbaren bzw erw nschten Bild der Gesellscha
123. bedeutende Effekte nach sich ziehen k nnen In der Regel n mlich m ssten diese Aktivit ten relativ zu den anderen Unternehmensaktivit ten verst rkt werden Vor diesem Hintergrund der empirisch belegten Aussagen zur Wirkung von Forschung und Entwicklung in Unternehmen k nnte man vermuten dass ihnen und ihren Ergebnissen kaum Hindernisse im Wege stehen w rden Tats chlich weist aber schon Joseph Schumpeter in seiner Theorie der wirtschaft lichen Entwicklung von 1912 darauf hin dass Neuerungen interne und externe Wi derst nde gegen berstehen Das gilt nach seiner Meinung vor allem im Bereich der Wirtschaft Deshalb besch ftigt sich die Betriebswirtschaftslehre mit Fragen nach den Ursachen solcher Widerst nde ihrer Verbreitung und der M glichkeiten der Beeinflus sung der Widerst nde durch organisatorische Ma nahmen oder die Gestaltung von Anreizsystemen Hier stellt vor allem die Frage der Gestaltung von Anreizen f r Teams und die Aufteilung der Anreize auf die Teammitglieder noch ungel ste Probleme Ihre L sung ist aber erforderlich wie einerseits aus der notwendigen Integration von Tech nologiemanagement und Innovationsmanagement abzuleiten ist und andererseits aus der Kritik an der Normierung von Anreizsystemen wie sie beispielsweise gegen ber dem Arbeitnehmererfinderrecht in Deutschland bisher wirkungslos erhoben wurde Eine rechtliche Regelung die unterschiedliche Forschungs Entwicklungs und Innovations prozesse
124. bei der Beseitigung der Engp sse versprechen Ertr ge sind da auf die Zukunft gerichtet erwartete Gr en Sp testens in den siebziger Jahren war allgemein erkennbar geworden dass Technologie und Innovationen vor allem als Produkt und Prozessinnovationen durch damit verbundene hohe Ertr ge wesentlich die Zukunft von Unternehmen und Volkswirtschaften bestimmen EINE SKIZZE DER WIRTSCHAFTLICHEN BETRACHTUNG Wie erw hnt wird Technologieentwicklung wesentlich durch Gewinnerwartungen stimuliert und gesteuert Um die Erwartungswerte herum gibt es Streuungen die Risiken und Chancen zum Ausdruck bringen Die Risiken liegen in der Entt uschung der Erwar tungen und damit dem wirtschaftlichen Misserfolg von Technologieentwicklungen Die Chancen liegen umgekehrt in zum Teil au ergew hnlichen Pioniererfolgen Streuungen werden in allen unternehmerischen Entscheidungen relevant die von Entscheidungs tr gern getroffen werden die nicht risikoneutral eingestellt sind Tats chlich sind viele Manager risikoscheu eingestellt Sie ziehen bei gleichem Erwartungswert die Investiti onen mit geringerer Streuung denen mit h herer Streuung vor Je gr er die Streuungen sind umso geringer ist das Vertrauen in die Erwartungen Erwartungswert und Streuung bestimmen gemeinsam die Vorteilhaftigkeit von Investitionen auch der Investitionen in den technischen Fortschritt Streuungsreduktion kann auf technischer Seite zum Bei spiel durch Parallelprojekte auf d
125. benzuckerproduktion in Frankreich gro z gig subven tioniert deutsche Staaten schlossen sich dem an und mit Hilfe von Subventionen und Z llen schlie lich auch durch europaweite Kartellabsprachen und Vertr ge gelang es der R benzuckerindustrie im Laufe des 19 Jahrhunderts die Rohrzuckerindustrie welt weit zu berfl geln Das Zusammenspiel von wissenschaftlicher Forschung und industrieller aber auch landwirtschaftlicher forstwirtschaftlicher und g rtnerischer Anwendung gelang seit dem sp teren 18 und im 19 Jahrhundert auch auf anderen Gebieten Ich erw hne nur die Pharmazie wo zun chst Schweden die F hrung innehatte die Einrichtung botanischer G rten mit ihrem Einfluss auf Blumenzucht und Pflanzenbau die Er ffnung forstlicher Schulen und schlie lich weithin bekannt die chemische Industrie die seit der Mitte des 19 Jahrhunderts erst in England und Frankreich dann aber vor allem in Deutschland und der Schweiz in enger Verbindung mit universit rer Forschung das erste gro e Bei spiel einer forschungsfundierten Gro industrie wurde zu der Innovationen als t gliches Brot geh rten Wo aber bleiben der Maschinenbau und die eigentlich industrielle Revolution in der Produktion Dieses Thema ist so komplex dass ich es nur kurz an Hand zweier sehr unter schiedlicher Beispiele erw hnen will Das wichtigste Symbol der Industriellen Revolution ist die Dampfmaschine Erfunden wurde sie Ende des 17 Jahrhunderts von Papin prak
126. ber hier nicht gemeint und auch nicht allgemein m glich Vielmehr geht es darum Heuristiken also Expertenwissen oder auch Bauch wissen in die Analyse und Optimierung des Innovationsprozesses einzuf hren Es gibt eine Vielzahl von weichen Regeln die nicht in strengen formalen Beziehungen abge bildet werden k nnen in allen technischen Bereichen wie auch im Kraftwerksbereich Zum Beispiel welche Komponenten eignen sich bei welchen Standort Bedingungen welche Risiken werden durch welche Struktur und Betriebsparameter in Kauf genom men welche unkalkulierbaren zum Beispiel politische Faktoren sind in Abh ngigkeit der unterschiedlichen Gestaltungsvarianten noch im Spiel Diese Fragestellungen beeinflus sen den Innovationsprozess ganz wesentlich Ihre Behandlung ist bisher nicht gel st Hier verlassen wir die Grenzen des im Grunde etablierten und durch plausible Forschung erweiterbaren disziplin ren Wissens und gelangen zu wirklich neuen Ans tzen wie sie dem Gegenstand n mlich dem Entwurf von Analyse und Optimierungsmodellen f r Innovationsprozesse angemessen sind Sie sind grunds tzlich transdisziplin r Klare L sungen wie sie dem gleichungsorientierten Ingenieur vorschweben kann es nicht geben Aber durch die Methoden die durch naturanaloge evolution re Algorithmen in Kombination mit Modellen f r Wirkungszusammenh nge und Ans tzen zur Ber cksichti gung begrenzter Rationalit t gekennzeichnet sind l sst sich systematisch
127. blich viel Elektronik bewegen m s sen Er wird auch keine ausgebeulten Taschen wegen gro er Handys haben All diese Funktionen k nnen integriert werden da es m glich ist den Dialog ber die gespro chene Sprache zu f hren Wenn man ber Sprache Daten eingeben kann dann sind allerlei neue Systeme denkbar zum Beispiel ein in die Armbanduhr integriertes Handy MIKROELEKTRONIK UND MIKROSYSTEMTECHNIK oder sogar in einem Schmuckst ck um es praktisch im Ohr zu tragen Das heutige Lap top wird so etwas wie eine Smart Foil sein und hnliche Eigenschaften wie Papier ha ben Man wird durch gesprochene Befehle ganz verschiedene Effekte auf dieser Smart Foil erzeugen k nnen oder sie auch zum Arbeiten benutzen Text kann mittels Diktat generiert werden was sehr viel einfacher ist als ihn ber eine Tastatur einzugeben Folg lich werden Systeme m glich sein die heute berhaupt noch nicht vorstellbar sind Damit w rden wir auch das Zeitalter verlassen in dem viele elektronische Systeme eine gr ere und schwerere Bedienungsanleitung als das eigentliche Ger t besitzen Diese Systeme werden dann nur noch einen Knopf zur Bedienung haben zum Ein oder Ausschalten und ansonsten ber Sprache gesteuert werden Bedienungsschwierigkeiten sind das gr te Hindernis f r die breite Durchdringung der Bev lkerung mit Mikroelek tronik Sprachgesteuerte Systeme werden auch Eingang finden in die Haushaltstechnik der den Freak M rkten diametral gege
128. brik aufteilen Ebenso der Taylorismus Wir konnten die Arbeitstei ligkeit nur am Flie band realisieren Sp ter haben wir die Arbeitsteilungseffekte in kleineren Einheiten in verteilten Einheiten hinbekommen Bei der Informatisierung sind wir am Anfang alle in das Rechenzentrum gerannt um an dem Rechner zu arbeiten 161 162 GUNTHER SCHUH Die erste industrielle Revolution hat sich natiirlich im Wesentlichen durch Produk tivit tsfortschritte geoutet Zum Gl ck kam die zweite industrielle Revolution hinterher um die enorme Freisetzung von Arbeitskr ften aufzunehmen Die dritte industrielle Revo lution verh lt sich wie die erste Sie setzt und wird jetzt erst beginnend massiv Arbeits pl tze freisetzen Das hat sie bisher erst teilweise Dazu gibt es verschiedenste Quellen Wir haben noch keine Antwort was mit den weiterhin freizusetzenden Arbeitskr ften dann passieren soll Dieses Vom Zentralen zum Dezentralen f hrt uns zum vierten Paradigma dem Moore schen Gesetz was ja irgendwann physikalisch an seine Grenzen st t und trotz dem fortgesetzt werden wird weil man eben immer noch zu der Verdopplung der Leis tungsdichte innerhalb von 18 Monaten kommen wird Praktisch wird jedes Objekt seine eigene Intelligenz bekommen k nnen Wie weit wir dann damit umgehen k nnen ist noch eine zweite Frage Es wird aber eine ganze Landschaft von anderen Produkten geben Die hei en dann nicht mehr Computer Der Computer f r sich
129. ch bernehmen oder Adaptieren vorhandener Ideen aus verwandten oder auch entfernteren Anwendungsfeldern erfolgen Die grunds tzlichen Herangehensweisen zum Finden neuer Ideen lassen sich mit Hilfe zweier gegens tzlicher Pole verdeutlichen Auf der einen Seite findet sich das intuitiv kreative Denken bei dem Ideen als Geistesblitze aus den geballten Wolken der Kreativit t entstehen und auf der anderen Seite das diskursive Denken die systematisch analytische Herangehensweise die alle vorhandenen M glichkeiten in Betracht zieht um schlie lich daraus zur L sungsidee zu gelangen Denkt man dar ber nach welche der beiden Methoden wohl die Bessere ist kommt man unweigerlich zu dem Schluss dass es weder nur die eine noch nur die andere sein kann Das Beste ist sich der n tzlichen Elemente beider Methoden zu bedienen Eine solche Verkn pfung findet sich tats chlich in vielen Ideenfindungsmethoden und Kreativit tstechniken Ordnet man nun die Viel zahl an Ideenfindungs und Kreativit tstechniken in einem Portfolio in dem auf einer 29 30 ECKHARD SCHULER HAINSCH Achse der Grad des diskursiven Denkens und auf der anderen Achse der Grad des intu itiven Denkens dargestellt werden so l sst sich daraus nach Gausemeier eine Aussage zur Garantie auf innovative Produktideen treffen Je st rker diskursives und intuitives Denken gleicherma en in Ideenfindungsmethoden integriert sind umso h her ist die Garantie auf innovative Produktideen
130. ch allm hlich die berzeugung heraus gebildet dass man das Problem elektronisch l sen musste Heute werden die Bauelemente in Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik entwi ckelt die man f r die aktive Fahrwerksregelung ben tigt Das ist beispielsweise ein in Silizium aufgebauter Drehratensensor der aus einer beweglichen Platte besteht die in Schwingungen gesetzt und durch die Corioliskraft bei der Drehung aus der Ebene ge kippt wird Die ver nderte Kapazit t zwischen der beweglichen und der festen Struktur ist das Ma f r die Drehung Die Strukturen werden auf der Siliziumoberfl che erzeugt und durch Opferschichten freige tzt sodass sie beweglich werden Darunter sitzt die Elektro nik die man braucht um dieses System auszuwerten Auf diese Weise kann aktive Fahr werksregelung betrieben werden die sogar ber den Einfluss des Fahrers hinausgeht Das System ist also letztlich das Entscheidende In einigen Jahren wird voraussichtlich Drive by Wire eingef hrt wobei die direkte mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und R dern aufgebrochen wird Dann wird das Automobil einzig und allein von Elektronik und Mikrosystemtechnik beherrscht werden und meines Erachtens wird die Mikroelek tronik die Mittel hervorbringen die notwendig sind um diese Abl ufe fortw hrend zu kontrollieren und damit sogar sicherer als die Mechanik sein 58 ANTON HEUBERGER Der zweite wichtige Punkt betrifft die Mikrosysteme insbesondere wenn es um
131. ch das Ergebnis von Gemeinschaftsarbeit die neben der Leistungsbereitschaft auch Bildungsf higkeit einschlie t Zuk nftige Arbeits kulturen sind f r humane Werte sensibilisiert die von der Gesellschaft als Grundlage ihrer Innovationsf higkeit aufgezeigt werden 217 218 GUNTER SPUR Technischer Fortschritt vollzieht sich trotz kontinuierlicher Entwicklung in dosierten Phasenspr ngen Diese ben tigen vorbereitete Arbeitsstrukturen die den zunehmenden technologischen Innovationsdruck verkraften und verarbeiten k nnen Die Sicherung un serer wirtschaftlichen Existenz setzt global orientierte Innovationsstrategien voraus Sie st rken unsere Arbeitsgesellschaft indem sie auch wirtschaftspolitische Zielsetzungen zur berwindung des Wettbewerbs einbeziehen Dabei darf die Gefahr der Verschwen dung verf gbarer Innovationspotenziale nicht bersehen werden Andererseits verf gte der Mensch noch nie ber so viel wissenschaftliches und technologisches Wissen wie heute damit aber auch noch nie ber so viele Chancen zum innovativen Wandel unseres Arbeitssystems Das technologische Innovationspotenzial der Welt ist offen es muss nur kreativ genutzt werden Ein wesentlicher Beitrag f r einen wirtschaftlichen Aufschwung wird durch produk tive Umsetzung von Forschung in wettbewerbsf hige Produkte und Prozesse geleistet Es wird dabei auf die Innovationskraft der technologischen Ressourcen ankommen Um leistungsf hige Schl sselindustrien
132. ch oder krass mit Paradigmen bezeichnen k nnte Wenn wir versuchen das auf Branchen zu bertragen dann finden wir die meisten der Dinge dort wieder allerdings auch noch einen zus tzlichen wesentlichen Effekt Sie kennen den bergang zur indus triellen Produktion den man Henry Ford und dem Taylorismus attestiert Der wichtigste Schritt der noch wenig diskutiert wurde war der bergang der aus der S ttigung ent steht Dieser Effekt ist auch in unserer Diskussion bisher noch wenig herausgekommen Wir m ssen konstatieren dass wir bis zur Osterweiterung bis mindestens Mitte der 80er Jahre in den westlichen L ndern berwiegend noch in richtigen Wachstums m rkten t tig waren Dann gab es einen Zusatz Booster durch die Osterweiterung der einen Nachholbedarf offenkundig hat werden lassen Danach wurde weitestgehend eine S ttigungsgrenze erreicht Fast alle Produkte entstehen in M rkten die es als M rkte schon gibt wo zumindest hnliche wenn nicht unmittelbare Vorg ngerprodukte dazu existieren Dies hat sich auch manifestiert indem man irgendwann in die Vernischung gegan gen ist was vielleicht ein anderer Begriff f r das Mass Customizing ist Das ist teilweise ein sinnvolles Programm teilweise auch Ausrede f r das Umgehen mit dem Risiko es ist Risikoaversit t die sich darin ausdr ckt Wenn man nicht genau wei ob sich eine Innovation durchsetzt ob man diese Kundengruppe erreicht rettet man sich im Zweifel damit dass man
133. che denn die gro en Projekte sind an denen deutlich wird dass ohne staatliche F rderung die ehrgeizigen Ziele der Luftfahrt industrie nicht erreichbar gewesen w ren In den siebziger Jahren gab es in Deutschland eine zersplitterte kleinteilige Luftfahrtindustrie Seinerzeit wurde auch durch Franz Josef Strau ma geblich unterst tzt das Airbus Projekt sehr stark forciert Die deut sche Luftfahrtindustrie musste einen Konzentrationsprozess durchlaufen um auch als europ ischer Partner bestehen zu k nnen Gleichzeitig war die Sorge jedoch sehr gro dass das Airbus Projekt einmal mehr ein Projekt werden k nnte von denen es in der Ver gangenheit in der Bundesrepublik Deutschland schon viele gegeben hatte Sie endeten meist ohne je wirtschaftlichen Erfolg zu haben Das europ ische Airbus Projekt wurde damals mit massiver Unterst tzung der beteiligten Staaten aufgelegt und ist innerhalb von drei ig Jahren zu einem gro en Erfolg gef hrt worden Das Beispiel zeigt dass man in der Hochtechnologie einen langen Atem ben tigt um Erfolg zu haben Wir wissen dass heute die Subventionen die damals in das Airbus Projekt geflossen sind alle zur ck gezahlt werden konnten weil es dem Unternehmen Airbus gelungen ist wirtschaft lich erfolgreich zu sein und den Weltmarktf hrer Boeing nahezu zu erreichen Wenn man jetzt noch den A380 Airbus einbezieht und dieses Marktsegment mitbetrachtet dann kann man sich vorstellen dass Boeing auf di
134. chen Massen und ausreichender Komplementarit t und Kompetenz Mit einem gemeinsamen Ansatz kann die Markteinf hrung eines Produkts deutlich verk rzt werden Eine konsor tiale Struktur hilft die eigene Strategie zu sch rfen weil die Abstimmungsprozesse alle Beteiligten zwingen sich die Zusammenh nge wiederholt klarzumachen Strategische Vorteile sind auch darin zu sehen dass durch die Fremdbetrachtung des gleichen Themas eine neue Sicht gewonnen werden kann Eine konsortiale Struktur ROLLE UND INHALT STAATLICH GEFORDERTER INNOVATIONSFORSCHUNG verschiedener Firmen f rdert Standardisierungsbestrebungen auch und gerade weil sie bewusst angegangen werden k nnen Netzwerke werden aufgebaut und eigene F amp E Positionen einem benchmarking ausgesetzt Es kann durchaus sein dass Unternehmen aus einem F rderprojekt heraus so viel Vertrauen untereinander aufbauen dass sie in bestimmten Gebieten auch bilateral ungef rdert weiter zusammenarbeiten Schlie lich ist zu erw hnen dass man sich im Verbund in Bezug auf innovations feindliche staatliche Regularien besser artikulieren und durchsetzen kann Die strategische F rderung im Bereich der Wissenschaft selber sollte neue Heraus forderungen bei der Umsetzung der Ergebnisse in Innovationen ber cksichtigen e Das lineare Innovationsmodell bei dem Innovation ber die erkenntnisorientierte Grundlagenforschung die anwendungsorientierte und dann die angewandte Forschung und Entwicklung f
135. chung haben 245 BEITRAGE AUS DER DISKUSSION e Volkswirtschaftlich ist es falsch gedacht nur die Ideenfindung zu f rdern Bis zu einer gesicherten Produkterkenntnis m ssen wir wesentlich mehr tun als nur die Idee zu haben e Die Qualit t der Universit tsforschung nimmt immer mehr ab da die Ressourcen einfach zu bescheiden sind e In der Halbleitertechnik ist es blich geworden dort neue Produkte und Technolo gien zu entwickeln wo sie auch produziert werden e Wissenschaft und Forschung haben auf der Stra e keine Lobby Man ist froh wenn sich Politik dazu als Partner bereit findet 246 BEITRAGE AUS DER DISKUSSION WORKSHOP III 21 22 JUNI 2004 THEMA ECKPFEILER F R INNOVATIONEN VERANTWORTUNG MUT VERTRAUEN Zum Beitrag von Prof Dr Wolfram Fischer Eine Maschine ist immer etwas Einzigartiges und muss einen bestimmten Zweck er f llen Daher kann es auch Konstruktionslehren f r spezielle Aufgabenstellungen geben die zu ganz speziellen Produkten f hren Innovationen begleiten nicht nur die Geschichte der Menschheit sie sind ein wesent licher Bestandteil ihrer Geschichte Innovationen beschr nken sich nicht nur auf die industrielle Welt Ihre Schwerpunkte wechseln im Laufe der Geschichte Die Bedeutung der Innovationen ist schwer vorauszusehen Hoch gepriesene Neue rungen k nnen sich als Sackgassen erweisen unscheinbare dagegen eine lang dau ernde Wirkung entfalten Zur Konzeption und Durchf hrung
136. d Prozessinnovationen unterschiedlich Prozessinnovationen senken die St ckkosten was bei starkem Preiswettbewerb auf den Absatzm rkten zu Preissenkungen und somit zu einem Mehrabsatz f hren kann kostensenkende Verfahren k nnen au erdem zu Gewinn Lohnsteige rungen f hren was wiederum Ansto zu neuen Investitionen bzw Konsumausgaben ist Produktinnova tionen erschlie en neue M rkte und verbessern die Konkurrenzf higkeit im internationalen Qualit tswett bewerb au erdem werden die Produktlebenszyklen durch die Einf hrung neuer Technologien verk rzt was zus tzliche Nachfrage schafft 2 Vgl Stolz Camenzind 1992 S 15 3 Hier wird zun chst davon abgesehen dass Innovationen auch au erhalb des technologisch wissenschaft lichen Bereichs erfolgen k nnen etwa in Form von berlegenen Organisationsformen und Arbeitsabl ufen 171 172 ROLF JUNGNICKEL organisatorischer Art ist vorhergehende Forschungs und Entwicklungstatigkeit F amp E Im n chsten Abschnitt besch ftigen wir uns daher zun chst mit dieser Input Seite des Inno vationsprozesses wobei hier das Augenmerk auf den F amp E Aufwendungen und den Patent anmeldungen als zwei Schl sselgr en liegt Der n chste Abschnitt geht zus tzlich auf die auch national bernommene Drei Prozent Vorgabe der EU und die daf r notwen digen Voraussetzungen ein Da die am Standort Deutschland verwendete Technologie nicht zwingend auch in Deutschland entwickelt worden s
137. d der Wirklichkeit gewordenen Vergangenheit zu vermitteln und auf ein Ma zu reduzieren das den einzelnen in seiner sozialen Umwelt je aktuell handeln und leben l sst Die wachsende Komplexit t kommt durch die Freiheit anderer in die Welt und wird reduziert indem durch Vertrauen auf weitere Kontrolle und Information verzichtet wird Vertrauen steht in der Kopplung der Funktionalit t personaler und sozialer Systeme und reduziert Komplexit t durch berziehen verf gbarer Information Abbau von Un sicherheit und Schaffen weiterer Verhaltensm glichkeiten In der Fortentwicklung wird dann pers nliches Vertrauen durch Systemvertrauen ersetzt Dies kann aber unter bestimmten Verh ltnissen zur subjektiven Basis der Legitimation von Herrschaftsverh lt nissen Herrschaftsmechanismen und Systemintegration des Individuums f hren In der zweiten H lfte des 20 Jahrhunderts wird schlie lich Vertrauen mit Risiko in Verbindung gebracht als ein sich Verlassen auf ein Gegen ber angesichts eines ungewissen und risikobehafteten Aus gangs einer Handlung unter freiwilligem oder erzwungenem Kontrollverzicht Mittlerweile haben sich wie oft bei langandauernden Debatten um philosophische Begriffe die Wissenschaften wie die Systemtheorie und die Verhaltens und Soziobiologie dieses Themas angenommen Zum einen wird spieltheoretisch untersucht wie die Struktur von Konflikten zum Beispiel im herk mmlichen Gefangenendilemma
138. d stets sowohl die Futur Akteure als auch das BMBF beteiligt Bild 2 Bild 2 Priorisierungs Design Entscheidung ber Leitvisionen und Annahme BMBF Leitung Ausarbeitung zu Leitvisions Vorschlagen Akteure Akteure Priorisierung und Auswahl der Themen Konsortium BMBF Referate 2 2 Erste Bearbeitung der Themen Tagung 1 Tagung 2 Akteure 2 Auswahl von 7 Themen als potenzielle Leitvisionen Konsortium BMBF Auswahl und Verdichtung geeigneter Futur Themen Konsortium BMBF i Futur bis 2003 95 96 HENNING BANTHIEN In diesem Fr hstadium bleiben die Themen aber noch recht vage es kommt noch zu keiner weiteren fachlichen Vertiefung Auch wird ganz bewusst mit einem sehr hete rogenen Teilnehmerkreis gearbeitet um eine weitgehende Offenheit in der Themenfor mulierung zu haben Erst in einer anschlie enden Sequenz von drei Sitzungen wird die fachliche Vertiefung vorangetrieben Bild 3 Prozess Design Dez 4 Arbeitsschritt Ergebnis 2004 Leitvisionserstellung Endg ltige Formulierung Szenario Konstruktion Ausarbeitung Szenario 3 Sitzung Szenario Workshop 2 Sitzung Fachliche Vertiefung Il 1 Sitzung Fachliche Vertiefung Fokusgruppe Themenauswahl und Teilnehmer Auswahl fiir Kreativ Workshops und Fokusgruppen Sept Okt Tagungen Erste Bearbeitung ausgew hlter Themen 2003 Nach den drei Fachworkshops findet ein Szenario Workshop statt der noch einmal die vision re Qualit t des Themas st r
139. der Fortschritt des Innovationsprozesses unterst tzen 51 52 gt MIKROELEKTRONIK UND MIKROSYSTEMTECHNIK ANTON HEUBERGER Beginnen m chte ich mit drei Feststellungen die an und f r sich Rivalit ten sind Erstens bin ich der Meinung dass eine Volkswirtschaft von der Gr e Deutschlands die produzierende Industrie braucht und die Fiktion von einer Dienstleistungsgesellschaft schlichtweg falsch ist Im Konkurrenzkampf mit den Niedriglohnl ndern kann man die Produktion nur ber permanente Innovationen und Neuentwicklungen erhalten Es steht au er Frage dass jeder Unternehmer bestrebt ist seine Kosten zu optimieren und folg lich gezwungen ist mit lteren Produktionen in Niedriglohnl nder auszuweichen Das ist ein konomischer Zwang Produktion kann man nur ber Innovationen im Land halten Zweitens kommt Innovationen im Bereich der Produktionstechnik Automatisierung und Rationalisierung eine besondere Bedeutung zu was den Erhalt von Arbeitspl tzen betrifft Das klingt zwar etwas gegens tzlich aber nur durch diese Innovationen kann man die Produktion in Europa und in Deutschland berhaupt noch halten Ein positives Beispiel ist die Fertigung in der Mikroelektronik Dort haben wir eine Kostenstruktur erreicht in der die Personalkosten so gut wie keine Rolle mehr spielen An erster Stelle stehen Abschreibungen auf Equipment an zweiter Stelle Materialkosten dann Medien Ver und Entsorgung und erst an vierter Stelle kommen di
140. der Produktivit t d h der Wertsch pfung pro Besch ftigtenstunde ausgedr ckt in Kaufkraftparit ten liegt Deutschland nur noch im Mittelfeld der hoch entwickelten Lander leicht ber dem EU Durchschnitt Der Produktivit tszuwachs seit Mitte der 90er Jahre lag sogar nur knapp beim EU Durchschnitt wichtige Konkurrenz l nder wie die USA Frankreich und Gro britannien sowie eine Reihe kleinerer L nder verzeichnen deutlich st rkeres Wachstum Differenziert man die Wertsch pfung nach ihrer Wissens und Forschungsintensit t zeigt sich das vertraute Bild Im Vergleich zu den restlichen G6 Staaten ist Deutschland im Bereich der hochwertigen Technik besser bei der Spitzentechnik hingegen nicht 17 EU Kommission 2003a S 76ff 18 Vgl BMBF 2004 185 186 ROLF JUNGNICKEL In der Summe von High und Medium Technology Industrien verzeichnet Deutschland der zitierten EU Statistik zufolge deutlich berdurchschnittliche Zuwachsraten ERGEBNIS I Es gibt ein wirtschaftliches Problem Deutschlands im Vergleich mit anderen L ndern Das Pro Kopf Einkommen ist auf gutes Mittelma unter den hochent wickelten L ndern zur ckgefallen Dies kann man nicht nur auf die Belastungen aus der Wiedervereinigung schieben Es f llt schwer das relative Zur ckfallen auf Innovationsschw che im techno logischen Sinne am Standort Deutschland zur ckzuf hren Bei den Input Faktoren wie auch bei der Integration ausl ndischen Wiss
141. der Schl ssel zur eigentlichen Industrialisierung INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER INGENIEURWISSENSCHAFTEN Die Dampfmaschine war auch zun chst mal ein zurechtgefeiltes Objekt bevor es das gab was wir gern als industrielle Produktion bezeichnen Die industrielle Produktion unterscheidet sich klassisch von der handwerklichen dadurch dass ein Experte berlegt wir nennen das Arbeitsplanung wie man einen Vorgang optimal ausf hrt w hrend in der handwerklichen Produktion der Ausf hrende gleichzeitig berlegt wie er es tut und auch was er als n chstes tut Das Schaffen dieser Standards hing an der Messbarkeit der Austauschbarkeit der Teile und damit der Teiligkeit des Prozesses Das hat dann etwas Organisatorisches und war vielleicht die wichtigste Erfindung die betriebswirtschaftlich eine Rolle gespielt hat hin zu den eigentlichen Economies of Scale Effekten Vorsicht vor der Sprachverwirrung zwischen Betriebwirtschaft und Betriebswissen schaft Die deutsche bersetzung des Taylorismus ist Betriebswissenschaft Ich verstehe viele Betriebswirte gut die sagen das hat mit Betriebswirtschaft gar nichts zu tun sondern beschreibt vielleicht ein ganz anderes Ph nomen Was die Industrialisierung eigentlich befl gelt hat ist das Ph nomen des St ck kosteneffektes bestehend aus drei Bestandteilen der Lernkurve der gr ten Degres sion und dem technischen Fortschritt Dieses Ph nomen kultivieren wir nach wie vor
142. dern wenn sie diese Gefahr recht zeitig erkennt Technische Vernunft muss selbstkritisch die F higkeit zur Reflexion einschlie en Es kommt darauf an die Planfunktionen technischen Handelns so zu verarbeiten dass ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Risiken von Fehlhandlungen die zum Misserfolg f hren minimiert werden Es geht um das fr he Erkennen von Fehlerpotenzialen bevor sie zur Wirkung kommen Die tech nische Vernunft gebietet den Zwang zur permanenten Fehlersuche den Zwang zur technischen Vollkommenheit Bild 14 Bild 14 Regulierung von Innovationsprozessen me mn 4 as an A Wenn die Funktionalit t der Technik auf einer objektivierten Ordnung ihrer Vernunft auf einem der Wirklichkeit inne wohnenden Prinzip der absoluten Rationalit t beruht dann entsteht unter dem Aspekt der fortschreitenden Informationstechnik die Frage wie sich Innovationsprozesse als System koordinierter technischer Planung mit Hilfe digitaler Modelle simulieren lassen ber die Methodik einer vorlaufenden simulativen Planung k nnen M glichkeiten erschlossen werden Innovationsprozesse in ihrer Zuverl ssigkeit Robustheit Sicherheit und Produktivit t zu verbessern Mit Hilfe komplexer Algorithmen lassen sich sowohl strategische Zielsetzungen als auch operative Einzelabl ufe in ihrer kommunikativen Ver kn pfung durch Anpassung der Parameter optimieren Der globale Zwang zur permanenten Innovatisierung technolog
143. dern auch durch Schein Akademisierung bestimmter Berufe zum Beispiel Krankenschwestern berh ht und gleichzeitig die deut sche Performance durch Unterbewertung von Fachschulausbildungen und eine l ngere Studiendauer untersch tzt wird so weckt doch der im Schaubild dargestellte Vergleich Skepsis hinsichtlich einer massiven Steigerung der F amp E Quote Diese Skepsis wird verst rkt durch die deutsche Position bei Absolventen in ingenieur und naturwissenschaftlichen 175 176 ROLF JUNGNICKEL Studieng ngen Deren Quote liegt ausweislich des Bundesforschungsberichts 2004 in Deutschland nahezu stabil bei gut 0 7 Prozent aller Erwerbstatigen zwischen 25 und 34 Jahren in Finnland Gro britannien und Frankreich dagegen etwa doppelt so hoch Auch die wichtigsten weiteren Konkurrenzl nder haben deutlich h here Absolventenquoten in diesen Bereichen Sollen Forschung und Entwicklung in Deutschland also massiv ausge weitet werden bedarf es relativ kurzfristig erheblicher Anstrengungen im Bildungssektor Bislang liegt Deutschland einer Zusammenstellung der EU Kommission zufolge bei ffentlichen Ausgaben f r Bildung mit rund 4 5 Prozent des BIP nur im unteren Mittel feld der EU Mitgliedsstaaten Eurostat Jahrbuch 2004 Damit ist die zweite Voraussetzung f r mehr F amp E angesprochen das Vorhandensein entsprechender Finanzmittel Diese k nnen ffentlich oder privat aufgebracht werden ffentliche F rderung von F amp E l ss
144. dmaps f r die systematische Generierung von Produktideen In der Gesch ftsplanung geht es zun chst um die Gesch ftsstrategie das hei t um die Beantwortung der Frage welche Marktsegmente wann und wie bearbeitet werden sol len Auf dieser Grundlage erfolgt die Erarbeitung der Produktstrategie Diese enth lt Aus sagen beispielsweise zur Gestaltung des Produktprogramms zur wirtschaftlichen Be w ltigung der vom Markt geforderten Variantenvielfalt zu eingesetzten Technologien oder zur Programmpflege ber den Produktlebenszyklus Die Produktstrategie m ndet in einen Gesch ftsplan der den Nachweis erbringt ob mit dem neuen Produkt bzw mit einer neuen Produktoption ein attraktiver Return on Investment zu erzielen ist Zweiter Zyklus Produktentwicklung Virtuelles Produkt Dieser Zyklus umfasst die Produktkonzipierung den dom nenspezifischen Entwurf und die entsprechende Ausarbeitung sowie die Integration der Ergebnisse der einzelnen Dom nen zu einer Gesamtl sung Da in diesem Zusammenhang die Bildung und Ana lyse von Computermodellen eine wichtige Rolle spielt hat sich der Begriff Virtuelles Produkt bzw Virtual Prototyping verbreitet Dritter Zyklus Prozessentwicklung Digitale Fabrik Hier steht die Planung des Herstellprozesses im Vordergrund Diese Phase erstreckt sich ausgehend vom entwickelten Produkt ber die Fertigungsplanung und den Serienan lauf Wir verstehen unter Fertigungsplanung Synonym Arbeitsplanung alle einmal
145. e Den Ausfall kann man verschmerzen und ihn beim n chsten Besuch in der Werkstatt beheben lassen In den 80er Jahren wurde die Elektronik bei der Motorsteuerung eingef hrt und nahm somit schon eine wichtigere Funktion ein Inzwischen ist es so dass lebenserhaltende Systeme im Automobil ganz von der Elektronik abh ngen Man k nnte es als eine Revolution im Denken der Automobilhersteller bezeichnen Begonnen hat es mit den Airbagsensoren die mikrosystemtechnisch und mikroe lektronisch ausgelegt wurden Aber das Misstrauen der Automobilhersteller gegen alles was nicht mechanisch gebaut war war damals noch so gro dass es immer noch den so genannten Sicherheitsschalter gab Dabei handelte es sich um einen einfachen Schalter bei dem durch massive Beschleunigung oder durch einen Unfall eine Kugel auf Kontakte gedr ckt wurde was letztlich dar ber entschied ob der Airbag ausgel st wurde oder nicht Nicht die Elektronik sondern der mechanische Sicherheitsschalter war die letzte Kontrolle f r das Ausl sen des Airbags Viel Sinn ergab das nicht denn die Mikroe lektronik bietet den t glichen Selbsttest Jedesmal wenn man den Z ndschl ssel dreht wird das System getestet und zeigt an wenn es nicht funktioniert Die Ausl sung der mechanischen Kugel in diesem Sicherheitsschalter erfolgte h chstens einmal im Leben des Autos Ob die Kugel eingerostet war oder nicht konnte man berhaupt nicht pr fen Gegen den Widerstand der Mechaniker hat si
146. e Lohnkosten Deshalb steht die Qualit t der Arbeitnehmer im Vordergrund Zum Beispiel hat die neue AMD Fabrik in Dresden die beste Ausbeute und die geringsten Kosten verglichen mit amerikanischen Konkurrenzunternehmen Auch wir haben in unserem eigenen Fertigungsbetrieben h here Ausbeuten und geringere Kosten als unser Schwesterwerk in Kalifornien Die Quali t t der Arbeitnehmer in Deutschland ist nicht schlecht aber das Lohnkostenniveau kann man nicht reduzieren Das hat auch dazu gef hrt dass unter den ersten zehn der Mikroelektronikhersteller den Top Ten der Welt drei europ ische Firmen sind An dritter Stelle STM also der fran z sisch italienische Hersteller von Mikroelektronik an sechster Stelle Infineon und an neunter Stelle Philips Wir liegen im Ranking besser als die japanische Industrie und das ist eigentlich nur durch Rationalisierung und bessere Beherrschung der Produktion m glich gewesen Es gibt aber auch das Negativ Beispiel die Aufbau und Verbindungstechnik in der Mikroelektronik also die Technik die man braucht um Mikroelektronik so aufzubauen dass sie im System verarbeitbar ist Die Chips werden auf Kontaktspinnen aufgebaut die 53 54 ANTON HEUBERGER dann zum Beispiel mit Plastik umspritzt werden In diesem Bereich haben wir in der Ver gangenheit Fehler gemacht hier in Europa und auch in den USA Die hierf r ben tigten Drahtverbindungen waren anfangs mit einem sehr hohen Anteil an manueller Arbeit
147. e k nnen daher als eigentliche Innovationsprodukte angesehen werden Die deutsche Position ist in dieser Hinsicht deutlich schlechter als bei allen anderen Indikatoren der Standortqualit t Insbesondere gilt dies f r Dienstleis tungen Bild 6 Innovationsstandort Deutschland St rken und Schw chen VA h tech manuf m 84 ICT exp O O internet 12 3 New to mark prods SER mu 19 New to mark prods MAN me 67 Innov exp SER m 39 Innov exp MAN p l3 SMEs innov in hse SER m 5 7 SMEs innov in hse MAN m 47 USPTO pats m 8 4 EPO pats m 2 Business R amp D exp ES 35 Public R amp D exp mumm O06 Emp h tech serv es 93 Emp h tech manuf p 5 3 Work pop w 3rd educ m 4 S amp E grads 7 0 50 100 150 200 250 Quelle EU Scoring Board 2003 15 Die Notwendigkeit zur internationalen Vermarktung ergibt sich schon aus den kiirzer werdenden Produkt zyklen INNOVATION AM STANDORT DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH POSITION IM WELTHANDEL Die Welthandelsanteile wie sie in Bild 7 ausgewiesen sind geben den internationalen Vermarktungserfolg der in und aus Deutschland gehandelten Produkte im internationa len Vergleich wieder Bild 7 Welthandelsanteile im internationalen Vergleich 4 0 2 0 0 0 1999 2000 2001 2002 14 0 12 0 10 0 8 0 6 0 4 0 2 0 007 T T 1999 2000 2001 2002 EE s
148. e zu investieren Um auch hier einigerma en gegenzusteuern macht es Sinn F amp E ffentlich zu f rdern Ein weiteres Argument ergibt sich aus der internationalen Wettbewerbssituation unter dem Stichwort Level Playing Field Gemeint ist hier m glichst vergleichbare Aus 117 118 DIETMAR THEIS gangspositionen bei der staatlichen F rderung industrieller F amp E zu haben W hrend im Jahr 2001 die Quote in den USA zw lf Prozent betrug lag sie in der EU im Mittel bei nur 8 5 Prozent Hier ist Handlungsbedarf vorhanden weil man sehen muss dass sich gerade die deutsche Volkswirtschaft in einer relativ schlechteren Ausgangsposition befindet Die zw lf Prozent in den USA schlie en allerdings auch die vom Pentagon gef rderten Unternehmungen mit Milit rforschung ein Dar ber hinaus gibt es die Notwendigkeit f r den Staat die Forschung f r Gemein schaftsaufgaben die sich aus den gesellschaftlichen Bed rfnissen ergeben zu f rdern Die wichtigsten Themen sind hier Gesundheit Verteidigung Bildung Energie Umwelt und Verkehr Diese Themen werden zum Teil auch direkt von der Wirtschaft bearbeitet der Staat tr gt aber die Gesamtverantwortung Auch das Thema Wissenstransfer im Innovationssystem Netzwerke Partnerschaften und auch Mobilit t von Forschern ist ein wichtiges innovationspolitisches Thema bei dem eine staatliche F rderung sinnvoll und notwendig ist Das Wesentliche f r die Unternehmen bei staatlich gef rderten Gem
149. eben In verschiedenen Branchen war es eine zeitlang Mode die typischen Zyklen zu verk rzen 165 166 GUNTHER SCHUH Einige Branchen zum Beispiel das Handy Geschaft leben von dieser Konstellation Die Autoindustrie insbesondere die japanische hat das in Teilen probiert und festge stellt dass man sich dabei auch verhaspeln kann wenn Zyklen nur drei vier Jahre lang sind Mittlerweile kommen wir dazu dass sich die Automobilhersteller eine Produktlinie nur noch f r das Fahrzeug leisten k nnen f r den Powertrain gilt schon l nger dass diese zwei Fahrzeuggenerationen genutzt werden k nnen Das ist die eine Innovations richtung Die andere Innovationsrichtung ist die Diversitat das Produktprogramm in der Brei te viele Produktlinien nebeneinander Ich bleibe hier auch bei der Automobilindustrie Fast alle haben vor ein zwei Jahren Programme aufgelegt um in den n chsten f nf oder sechs Jahren f nfzig ja hundert Prozent mehr Fahrzeugtypen als in der Vergangenheit herzustellen Kann man das fortsetzen Ist das wirklich noch innovativ Kommen da nicht Segmente heraus die f r ein Fahrzeug noch maximal drei ig vierzig f nfzigtau send Fahrzeuge im Jahr bringen werden Ist das die Innovationsrichtung die Markt durchdringung Eine dritte Richtung fragt nach Innovation in der Produktstruktur Dann w rde sich etwas Wesentliches ndern Dann gewinnt wieder die Technology push Komponente eine h here Bedeutung weil man bestim
150. eben die vor allem auf Zweifeln an der Steuerbarkeit von Kreativit t beruhten Sie k nnen aber 149 150 KLAUS BROCKHOFF auch darauf gr nden dass die Vermeidung wirtschaftlicher Betrachtungsweisen der Prozesse Freir ume schafft so genannte X Ineffizienz Leibenstein begr ndet die un gern aufgegeben werden Der wechselseitige Bezug von Wirtschaft und Technik war in der Theorie fr h erkannt worden So hatte von Gottl Ottlilienfeld in seinem Werk Wirt schaft und Technik schon 1923 formuliert Technik ist um der Wirtschaft willen da aber Wirtschaft nur durch Technik vollziehbar Damit w re ein guter Ankn pfungspunkt f r eine fr he Besch ftigung mit dieser wechselseitigen Beziehung gegeben gewesen der aber ebenfalls ungenutzt blieb Der wesentliche Grund mag darin liegen dass die als dr ngender einer L sung bed rfenden Probleme der Betriebswirtschaftslehre zu der damaligen Zeit beispielsweise im Aufbau der Grundlagen f r die Kostenrechnung sowie der in der Inflation notwendigen Elimination von Scheingewinnen aus der Bilanz ge sehen wurden Gutenberg Allgemein ist n mlich zu erkennen dass sich die Betriebswirtschaftslehre wie dies generell von Jacob Schmookler f r Investitionen in technischen Fortschritt 1966 nach gewiesen wurde mit denjenigen Teilproblemen schwerpunktm ig besch ftigt die je weils die gr ten Engp sse f r die weitere Entwicklung bieten und damit auch den h chsten Ertrag oder Gewinn
151. echnische Innovationsdruck auch die Erwartungen des Marktes erf llt 24 GUNTER SPUR INNOVATIONSFAHIGKEIT DER UNIVERSITATEN STEIGERN Universit ten sind nach ihrem Gr ndungsauftrag auf Forschung ausgerichtet Ideen und Fragestellungen kommen von den Wissenschaftlern kommen von den Professoren Bei ihnen liegt neben den Lehraufgaben die Verantwortung f r den Fortschritt ihrer Fach disziplinen In den Fakult ten existiert mit den graduierten Studenten und Assistenten ein hoch motiviertes Potenzial der Forschung das sich in jedem Semester erneuert Im Rahmen der laufenden Forschungsprojekte k nnen zahlreiche Diplomarbeiten betreut werden Durch eingeworbene Drittmittel wird bei entsprechenden Investitionen die For schungsf higkeit in den Instituten erheblich verbessert Eine wichtige Voraussetzung zur Steigerung der Forschungsleistung ist das per s nliche Engagement der Wissenschaftler Die in der deutschen Universit tsstruktur gew hrten Freiheiten bieten einen gro z gigen Rahmen f r wissenschaftliche Entfal tungsm glichkeiten eine Herauforderung aber auch Verpflichtung Die Wissenschaft ist k nftig als Ideengeber mehr denn je auf eine Selbstaktivierung ihrer Forschungspotenziale angewiesen Die Erneuerung unserer Innovationskultur ist kein Luxus sie ist bittere Notwendigkeit f r die Sicherung unserer Lebensbedingungen Die Technikwissenschaften m ssen sich zu ihrer Eigenverantwortung bekennen und ihre Innovationsf higke
152. eigt die schlechte Trefferquote die selbst der Erfinderkonzern VW dabei hat Stellen Sie sich das einmal auch physisch bei Blechteilen bei einem Tiefziehprozess vor hnlich ist nicht gut genug Knapp daneben ist auch daneben Wenn Sie einen sieben hubigen Tiefziehprozess haben und die ersten vier H be sind gleich und die letz ten drei sind dann aber doch noch leicht unterschiedlich dann haben Sie immer noch einen Werkzeugwechsel dann haben Sie immer noch eine Umstellung dann haben Sie nur einen kleineren Teil des Erfolges den Sie angestrebt haben geholt Wir versuchen die Kommunalit tspotenziale zu erschlie en Es kommt auf den Kon zern an ob das Wort Plattform dann ein Unwort oder ein Propagandabegriff ist Interes santer ist im Moment die Herausforderung an die Ingenieurwelt zu nicht nur physischen hnlichkeiten zu Geometriegleichheit von bestimmten Komponenten und Baugruppen zu kommen sondern man k nnte sagen nur zu Design hnlichkeiten zu Architekturen die erm glichen alle Derivate mit relativ wenig Anlauf mit weniger Vorleistung letzt endlich auch mit weniger Investment in den F amp E Bereich zu bringen Ich will noch ein paar Ergebnisse einer aktuelle Studie zur Innovationsproduktivit t anrei en Wohin also innovieren Wenn wir versuchen das ingenieurm ig zu betrach ten gibt es verschiedene Sto richtungen Die typische Innovationssichtweise ist Vor g nger Nachfolger Produkt Da hat es verschiedene Wellen geg
153. ein muss und ebenso deut sche Entwicklungen nicht nur in Deutschland sondern auch im Ausland eingesetzt werden k nnen wird im n chsten Punkt auf die Internationalisierung von Forschung und Entwicklung eingegangen und deren Implikationen f r die Innovationsperformance am Standort Deutschland diskutiert Das darauf folgende Kapitel befasst sich mit den strukturellen Besonderheiten in Deutschland hinsichtlich des Innovationspotenzials An schlie end werden mit einem internationalen Vergleich neu auf den Markt gebrachter Produkte und der weltweiten Positionen in Handel und Produktion drei Hauptaspekte der Output Seite beleuchtet Der letzte Abschnitt fasst die wesentlichen Erkenntnisse zusammen DIE INPUT SEITE DER INNOVATION Forschungs und Entwicklungsaufwand Forschung und Entwicklung in den OECD Staaten haben in den 90er Jahren kr ftig zu genommen Die Anzahl der als Forscher und Entwickler klassifizierten Besch ftigten ist von 1991 bis 2000 um gut 40 Prozent auf 3 400 000 gestiegen die F amp E Aufwendungen haben seit 1991 sogar um ber siebzig Prozent zugenommen auf fast 650 Milliarden US im Jahr 2002 OECD 2004 Die Gesamtentwicklung wird wesentlich gepr gt von den USA und Japan die f r rund 60 Prozent aller F amp E Aufwendungen aufkommen Al lerdings haben insbesondere japanische Standorte einiges von ihrer Position eingeb t ihr Anteil ist von 19 Prozent im Jahre 1991 auf nur noch 16 Prozent im Jahre 2002 gefallen Auch
154. eine Absenkung der Investkosten auf weniger als 10 US nicht erreichbar weil dies mit unbegrenzten Betriebskosten verbunden w re Damit ist der Bereich sinnvoller Optionen abgesteckt Jede Tangente an die Pareto Kurve repr sentiert eine bestimmte Wichtung von Betriebs und Investkosten Beginnt man zum Beispiel mit der blau gestrichelten Kurve bei A eine starke Wichtung der Betriebskosten und dreht sie um den Drehpunkt bei A gegen den Uhrzeigersinn so ndert sich zun chst nicht viel an dem Kraftwerk auch wenn nun die Investkosten relativ st rker gewichtet werden Erreicht man allerdings die gr n gestrichelte Kurve so findet man pl tzlich zwei Kraftwerkstypen die technisch v l lig unterschiedlich sind und dennoch die gleichen Wirtschaftlichkeitsparameter haben Solche instabilen Gebiete der Pareto Menge sind wichtige Entscheidungsdeterminanten in einem Innovationsprozess in dem die Gewichtsverteilung der einzelnen Bestandteile eines Anforderungsprofils ja nie fest vorgegeben ist Es lassen sich stabile von instabilen Bereichen unterscheiden Auf dieser Grundlage k nnen wir eine optimale Gestaltung des Kraftwerks in Abh ngigkeit einer speziellen Zielordnung ausw hlen eine wesentliche Voraussetzung f r den sp teren Markterfolg Eine Bemerkung zum Schluss Das Kraft werksbeispiel hat den Vorteil das grundlegende Innovationsmodell auf seine Aussage f higkeit berpr fen zu k nnen Wir kennen die Historie der Kraftwerksentwicklung
155. eine innovationsorientierte Industriegesellschaft notwendige Kreativit ts und Bildungsniveau eines verf gbaren Leistungspotenzials wird der Engpass f r den Fort schritt sein These 6 Die Zukunft der Technik entwickelt sich als Strukturver nderung sozio technischer Sys teme die h here Pr zision mehr Komplexit t aber auch eine Steigerung von Zuverl s sigkeit und Sicherheit aufweisen These 7 Da Innovationen technischer Systeme durch gestalterische Freiheitsgrade mehrl ufig sind also nicht nur zu einer einzigen L sung f hren auch Widerspr che und Zw nge aufweisen k nnen stellt sich die Frage nach einer regulativen Planung der Innovations prozesse 27 28 GUNTER SPUR These 8 Der Fortschritt in der Hochtechnologie kann nur von einer kapitalstarken Industriegesell schaft mit staatlicher Absicherung des vermehrten Innovationsrisikos erbracht werden was einen technopolitischen Innovationsdruck auf die Wissenschaftsentwicklung zur Folge hat These 9 Die Technikwissenschaften erforschen Wege zur Reform unserer Industriegesellschaft unter Aktivierung der gesellschaftsformenden Handlungspotenziale in Wissenschaft Wirtschaft und Politik These 10 Durch Globalisierung wird unsere Industriegesellschaft zu einer Harmonisierung ko nomischer kologischer und ethischer Prinzipien gezwungen sein was ein reformiertes Selbstverst ndnis der Technikwissenschaften voraussetzt gt TECHNOLOGISCHE INNOVATION
156. einschaftspro jekten sind die Partnerschaften mit anderen F amp E Akteuren die zur Effizienzsteigerung und der Erlangung strategischer Vorteile f hren Die Rechte und Pflichten der beteiligten Firmen in Konsortialstrukturen der Ver bundforschung werden in einem staatlichen Rahmen festgelegt Das schafft Vertrauen in die Regularien der Zusammenarbeit Mit dem F rdergeber vereinbarte Regelungen zu Patentfragen und Mechanismen des Interessensausgleichs zwischen den Konsortial partnern verringern die entsprechenden Transaktionskosten in der Kooperation In der Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Firmen und Wissenschaftseinrich tungen w chst auch der pers nliche und berufliche Erfahrungsschatz der Mitarbeiter des eigenen Hauses Das ist f r sich genommen ein Wert der sehr gesch tzt wird Nicht unwichtig vor allem f r die kleineren und mittleren Unternehmen ist neben diesen Argumenten auch die Entlastung des eigenen F amp E Budgets durch die staatliche F amp E F rderung Partnerschaften in F amp E tragen zur Steigerung der Innovationskraft und der Effizienz bei Es geht um die Aufteilung von F amp E Risiken und Kosten und um die bessere Nutzung der Humanressourcen allgemein Die Zahl der guten Leute in den einzelnen Firmen ist begrenzt Wenn f r ein gemeinsames Projekt ein Team mit Experten aus verschiedenen Firmen gebildet werden kann profitieren alle davon Gemeinschaftsforschungerm glichtdieErreichungderEconomyofScalemit kritis
157. eitige Erkennen von Anwendungschancen Ob ein Innovationsmanagement das leisten k nnte wei ich nicht aber ich glaube unsere wichtigste Aufgabe ist die Entwicklungen immer wieder zu berdenken und zu berlegen wo man sie noch anwenden und best m glich nutzen kann Noch zu erw hnen sind die klassischen Innovationshemmnisse Die Technologie feindlichkeit die wir ohne Zweifel in Schulen und Ausbildung haben muss abgebaut werden insbesondere bei der weiblichen Bev lkerung Des Weiteren m ssen wir endlich erreichen dass die Studenten von technischen Berufen nicht bei der geringsten Rezes sion sofort abgehalten werden Deutschland kann keine Insel der Seligen bilden schon gar nicht angesichts der F hrungsmacht USA die sich so geb rdet wie sie es gegenw rtig tut Deutschland ist zu klein um im Sozialbereich den Takt anzugeben aber vielleicht kann sich in Europa eine Sozial Charta herausbilden die vern nftig ist MIKROELEKTRONIK UND MIKROSYSTEMTECHNIK Der wichtigste Standortfaktor aus Sicht der Mikroelektronik und Mikrosystemtech nik ist dass wir eine starke lokale Anwenderindustrie haben Uberall dort wo die lokale Anwenderindustrie stark ist ist auch die Technologie sehr gut vertreten Ein Negativ beispiel ist die Computerindustrie Nachdem wir es nicht geschafft haben bei Compu tern wirklich Fu zu fassen ist auch die Herstellung der elektronischen Schaltkreise f r Computer nicht so sehr die Dom ne der Deutschen De
158. el Innovation ist erforderlich hoch fo g Mass Innovation gt Customization gej B A D B g s a D S M x hi oe ii Continuous roduction ee Improvement gering gt gering Anderungsrate der Prozesse hoch Nach Pine Il 1998 Wir haben zusammen mit der Firma PTC eine Untersuchung durchgef hrt und ber 200 Firmen intensiv befragt 55 Prozent in Amerika 5 Prozent in Japan und 40 Prozent in Europa Wir wollten wissen Was sind wenn wir Innovation eng gefasst im Sinn von Produktinnovation betrachten wollen die erfolgskritischen Fahigkeiten Es sind Kreativi tat Kundenfokus Produktstrukturierung Robustheit Produktionsgerechtheit Inside out Fahigkeit also Mehrfachverwendung von Technologie oder technologischer Kompetenz und vor allen Dingen auch Prozessbeherrschung Fazit In Deutschland fehlt nicht die Innovationsfahigkeit sondern die Innovations kultur Das ist ein st ckweit der Versuch einer Entwarnung Gerade im so genannten Benchmarking mit anderen Wirtschaftsregionen habe ich weniger Zweifel dass das an der Innovationsf higkeit liegt Allerdings ist die L cke zur Innovationskultur zu anderen Regionen eklatant Die Motivation nicht nur bei den Entwicklern und Erfindern in den Unternehmen etwas zu versuchen neu zu erfinden oder zu verbessern ist bei uns gesell schaftlich ein Wert an sich und besser als es nicht zu versuchen Diese Innovationskultur hat riesige M ngel Ich glaube dass man die Werte setzen kan
159. ele andere auch Allerdings hat er je nach nationaler Priori t t zumeist ausreichende finanzielle Mittel um sicherzustellen dass die Ausr stung der Sicherheitskr fte dem h chsten Stand der Technik entspricht und damit in die Kategorie High Tech einzustufen ist Es gibt in Deutschland keine industriepolitisch begr ndete nennenswerte F rde rungskonzeption durch das BMVg F amp T aus dem Verteidigungshaushalt ist kein indus triepolitisch relevantes Instrument Schon die geringe finanzielle Ausstattung des F amp T Haushaltes im Vergleich etwa zu den zivilen F amp T Aufwendungen der Industrie macht einen solchen Ansatz von vornherein aussichtslos Es ist zwar durchaus eine Sorge dass in der deutschen wehrtechnischen Industrie die Grundf higkeit zur Deckung des notwen digen Ausstattungsbedarfs f r die nationale Sicherheit verloren geht bzw ins Ausland abwandert das Problem kann aber sicher nicht in der Dom ne F amp T gel st werden Dies k nnte bestenfalls ber Steuerung gro er nationaler Beschaffungsma nahmen versucht werden mit dem Ziel Einfluss auf die langfristige Strategie und Standortpolitik der wehr technischen Industrie zu nehmen LITERATUR Steinbuch Karl 1968 Die informierte Gesellschaft Geschichte und Zukunft der Nach richtentechnik Reinbek bei Hamburg rororo Taschenbuch 129 130 gt INNOVATIONSFORDERUNG DURCH DEN STAAT AUS SICHT DER FRAUNHOFER GESELLSCHAFT ANTON HEUBERGER Die Fraunh
160. ellschaft als der damalige Pr sident Herr Dr Keller mit dem BMBF vereinbarte dass die Sollfinanzierung eines Instituts jeweils zu einem Drittel aus einem der T pfe kommen sollte Das hat sich in der heutigen Realit t sehr stark ver ndert Zum einen war daf r das rasche Wachstum der Fraunhofer Gesellschaft verantwortlich welches aber nur zu einem Teil auf die Gesellschaft selbst zur ckzuf hren ist Ein Gro teil des Wachstums ist unter politischem Druck entstanden wie zum Beispiel die Aufnahme der Institute der Gesellschaft f r Mathematik und Datenverarbeitung mbH GMD Das hat dazu gef hrt dass die Grundfinanzierung sehr stark gesunken ist Sie betr gt im Durchschnitt bei den Instituten der Mikroelektronik zehn bis zwanzig Prozent Das ist nicht mehr ausreichend f r eine ad quate Zukunftsvorsorge insbesondere weil diese Mittel teilweise zweckentfremdet werden m ssen zum Beispiel zur Zusatzfinanzierung bei falsch kalkulierten Festpreisprojekten f r die Industrie oder f r die Gegenfinanzie rung von nicht zu hundert Prozent gef rderten Projekten Durch die EU werden diese 131 132 ANTON HEUBERGER ohnehin nur zu f nfzig Prozent gef rdert W hrend es fr her beim BMBF m glich oder sogar die Regel war dass unsere Projekte zu hundert Prozent gef rdert wurden ist das jetzt grunds tzlich nicht mehr m glich Trotzdem ist diese Projektart au erordentlich wichtig f r die Fraunhofer Institute und eine gegen Null gehende Bewi
161. ellung ist sogar eine negative Zahl zu entnehmen weil wir immer noch die Aufwendungen zur ckzahlen m ssen die entstanden sind als das Institut von Berlin nach Itzehoe gezogen ist Der Sozialplan und die ganzen Aufbaukosten f r die Inbe triebnahme des neuen Standorts wurden uns nur geliehen und m ssen zur ckerstattet werden Das bedeutet dass unser Budget zu 75 Prozent aus der Industrie zu 14 Prozent aus der EU zu drei bis vier Prozent vom Land Schleswig Holstein und zu 6 9 Prozent vom Bund kommt Der Rest sind sonstige Quellen wie zum Beispiel AIF DFG Es ist nur m glich mit diesem Finanzierungskonzept zurechtzukommen weil wir das Institut auch in Richtung Produktion erweitert haben Wir produzieren Dinge die wir selbst entwickelt haben die aber nicht ohne weiteres an einen Industriepartner zu transferieren sind sei es aufgrund nicht ausreichender Seriengr e oder nicht vorhan dener Technologien Zum Beispiel produzieren wir am Tag 2000 Chipkarten f r die Laseroperation am Auge Sowohl der Chip als auch die Pr zisionsblende die man braucht um den Laserstrahl genau auf das Auge richten zu k nnen wird von uns eingebaut Das passte wegen der ben tigten Technologie zu keinem industriellen Anbieter und konnte deswegen nicht ausgelagert werden Folglich hat man uns den Auftrag nur bertragen weil wir sicherstellen konnten dass wir diese Chipkarte auch im Anwendungsfall herstel len Mangels Konkurrenz haben wir einen sehr guten Pre
162. elprofil identifiziert Zahlenm ig liegt das Ergebnis noch nicht vor weil die umfangreichen Modellierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind Der grunds tzliche Aufbau ist in Bild 5 dargestellt Das schwar ze Energiesystem eignet sich f r hohe Anspr che an Komfort bei Inkaufnahme eines hohen Energiebedarfs Es entspricht der gew hnlichen wasserbasierten Fu bodenhei zung Das Umgekehrte gilt f r das blaue Energiesystem das der Elektrofl chenheizung entspricht Die resultierende Pareto Menge weist den unterschiedlichen Heizsystemen ihre jeweiligen Anwendungsbereiche zu In dem Ma e wie die hier qualitativ dargestell ten Abh ngigkeiten durch Zahlen belegt werden und tats chlich alle relevanten Para meter und Teilziele ber cksichtigen erh lt man ein klares Bild ber die Marktposition eines Heizsystems im Vergleich zu anderen Nur auf einer solchen Grundlage kann der Innovationsprozess rational ablaufen Insbesondere kann man ermitteln ob ein spezi elles Nutzerverhalten tendenziell die errechnete Komforteinbu e von Dynamotherm irre levant erscheinen l sst zum Beispiel der intermittierend genutzte B roraum Auf diese Weise kann die dynamische Elektrofl chenheizung sich als System der Wahl ergeben 49 50 KLAUS LUCAS Bild 5 Pareto Mengen unterschiedlicher Heizsysteme KomforteinbuBe resultierende Pareto Menge g ee Energiebedarf Mehrkriterielle Performance ist ein typisches Merkmal eines Inn
163. em Weg der Wissensgewinnung oder auf der Marktseite durch Produktportfolios herbeigef hrt werden Trotzdem k nnen Streuungen zu einem gro en Teil von Unternehmen nicht beherrscht werden und so eine lahmende Wirkung entfalten Rasche Politikwechsel zum Beispiel hinsichtlich der Zulassung von Produkten oder Forschungen sind daf r ebenso Beispiele wie Nachfragever nderungen die durch INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE Kriege oder Naturkatastrophen ausgel st werden Politische Einflussnahme k nnen Unternehmen auf mittlere und lange Sicht durch Standortwechsel kompensieren In der Risikoeinstellung wird sichtbar dass Mut und Verantwortung zur Wahl der gerade noch akzeptierten Streuungsniveaus bei gegebenen Erwartungen und Vertrauen in diese Erwartungen die unternehmerischen Entwicklungen beeinflussen Die mit der Initiierung von technologischen Entwicklungen verbundenen wirt schaftlichen Erwartungen k nnen sich erst mit der wirtschaftlichen Nutzung des neuen Wissens insbesondere in neuen Produkten erf llen Es ist ein Charakteristikum von Projektmisserfolgen dass zwar die technischen Probleme h ufig gel st werden konnten nicht aber die marktbezogenen Probleme Die Erforschung von Faktoren die den Markt erfolg neuer Produkte erkl ren k nnen hat gezeigt dass ein wahrnehmbarer Nutzen f r den Verwender oder Konsumenten einer Neuerung im Vergleich zu anderen nutzenstif tenden Angeboten gegeben
164. en konomie aktiver begegnet werden Hier sind neben dem Staat auch die Unter nehmen und die privaten Aus und Weiterbildungsanbieter sowie die einzelnen Arbeitnehmer im Sinne eines Life Long Learning gefragt 19 Vgl Holz Hart et al INNOVATION AM STANDORT DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH LITERATUR Belitz Heike 2004 Forschung und Entwicklung multinationaler Unternehmen DIW Berlin BMBF 2004 Bundesbericht Forschung 2004 Bonn Berlin Borrmann Christine Ulrike Dennig Rolf Jungnickel et al 2001 Standort Deutschland im internationalen Verbund Baden Baden Nomos Bureau of Economic Analysis BEA versch Jgge Survey of Current Business Wahington D C Deutsche Bundesbank versch Jgge Kapitalverflechtung mit dem Ausland Statistische Sonderver ffentlichung Nr 10 Frankfurt EU Kommission 2003 Promotion of Innovation and Encouragement of SME Partici pation Innobarometer www cordis lu innovation smes src innobarometer htm EU Kommission 2003a Towards a European Research Area Key Figures 2003 2004 Br ssel Eurostat Jahrbuch QV auf S 10 EU Scoring Board 2003 file U usr Vortr E4ge Innovation 20Berlin germany html Grenzmann Christoph 2004 Zunahme der Verflechtung deutscher Unternehmen in Stifterverband F amp E Info Nr 1 2004 Essen S 12 19 Kleinert J rn et al 2000 Globalisierung Strukturwandel und Besch ftigung T bingen 2000 Legler
165. en Dies insbesondere vor dem Hintergrund dass in praktisch allen anderen Nationen der NATO ganz selbstverst ndlich davon ausgegangen wird dass eigene staatliche Forschungseinrichtungen eine wichtige Rolle in der Weiterentwicklung der Wehrtechnik im wohlverstandenen nationalen Interesse spielen Dar ber hinaus m ssen wir festhalten dass wehrtechnische Forschung und Tech nologie in Deutschland immer Ressortforschung f r den unmittelbaren Bedarf des Ressorts Verteidigung war Damit verbunden ist die Notwendigkeit f r alle Forschungs aktivit ten den unmittelbaren Nachweis zu f hren welches ressortspezifische Problem damit gel st werden soll Vor diesem Hintergrund tritt in Deutschland das Problem auf dass es f r die deut sche wehrtechnische Industrie zunehmend attraktiv wird sich st rker auf zivile M rkte zu konzentrieren oder die wehrtechnischen Anteile ins Ausland zu verlagern Dies hat durchaus die Gefahr zur Folge dass die F higkeit die national f r notwendig gehal tene Ausr stung auch national sicher stellen zu k nnen immer st rker eingeschr nkt wird Problem der nationalen Mindestkapazit ten vor dem Hintergrund sinkender Beschaffungsvolumina f r die Ausr stung der Sicherheitskr fte Es sollte durchaus eine gr ndliche politische Diskussion dar ber geben wie weit man eine solche Entwicklung zulassen will Der F amp T Haushalt des BMVg spielt hierbei im brigen kaum eine Rolle da das Volumen viel zu klein
166. en gemacht wurden Man kann dies weiter danach systematisieren welche Strategie der Partner A gegen ber dem Partner B verfolgt und danach pr fen welche Vertrauensanteile ben tigt werden Man sieht leicht wie ein Vertrauensdilemma entstehen kann Einigung ist nur dann m glich wenn beide Partner ein Minimum an Vertrauen aufbringen 38 Vgl Langenbach Ulrich 2002 197 KLAUS KORNWACHS Tabelle 2 Strategien und Vertrauen Partner A und B M gliche Strategie von A Formal Vertauensanteil a h nach Langenbach Ulrich 2002 S 51 f n A Nutzenfunktion A hat braucht Vertrauen in B a Individualistisch Maximierung max n A gering des eigenen Nutzens b Masochistisch Minimierung min n A unklar des eigenen Nutzens 39 c Altruistisch Maximierung des max n B Kann eine Immunisierung gegen Partnernutzens B sein von dem erwartet wird dass er einen ohnehin betriigen wird d Aggressiv Partnernutzen minimieren min n B gering e Destruktiv nihilistisch Minimierung min n A und min n B sehr gering beider Nutzen f Konkurrenzorientiert eigener Nutzen n a gt n B Minimalvertrauen in die gr er als Partnernutzen Verhaltensvorhersage g Egalit t gleicher Nutzen n A n B mittlerer bis hoher Anteil h Defensiv nicht weniger gewinnen n A n B mittlerer Anteil als der Andere Man kann diese Liste erg nzen i Defensiv gerecht eigener Nutzen nicht n A lt n
167. en kann Zum einen ist er ein amtlich anerkanntes Trainingsger t f r Fluggesellschaften und zum anderen ist er ein Forschungsger t das es erlaubt die Flugeigenschaften zu ver ndern die Flugmechanik zu beeinflussen oder auch neue Fluginstrumente zu entwickeln und zu testen Basis des Simulators sind zwei parallele Rechnerkan le f r Training und Forschung Jeder Kanal kann wahlweise angew hlt werden Die ZFB GmbH die an der TU beheimatet ist schreibt schwarze Zahlen bersch sse werden in das Ger t investiert Studenten werden am Simulator ausgebildet Viele Diplom und Studienarbeiten sind am Simulator bearbeitet worden Ein hnliches Vorgehen haben wir im Flugsicherungsbereich etabliert wo wir mit der Flugsicherung sehr konkret zusammenarbeiten und auch hier gro e Unterst tzung von der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH erfahren Beide Beispiele zeigen wie attraktiv ein funktionierendes Netzwerk Hochschule Industrie und Gro forschung DLR ist 113 114 MANFRED FRICKE Bild 8 TU Berlin Institut fiir Luft und Raumfahrt Infrastruktur Gesundheit Luftfahrtpersonal Sicherheit Nachhaltigkeit Wie kann die Sicherheit Hauptkarte Luftverkehr im Luftraum gesteigert Uberblick werden Wie k nnen die Emis sionen des Luftverkehrs vermindert werden Luftfahrt technik Problem Wie kann die L rment ebeden wicklung des Luftver Wettbewerb _kehrs vermindert werden Kapazit tsfragen des
168. en technische Spitzenleistungen h u fig entweder direkte wehrtechnische Entwicklungen oder entstanden in ihrem Umfeld Diese Vorreiterrolle war lange ein Charakteristikum und hat dazu gef hrt dass Wehr technik in unserer Zeit beinahe als Synonym f r High Tech wahrgenommen wird Man ging auch gew hnlich zu Recht davon aus dass die zivile Technik von der Wehrtechnik in gro em Umfang profitiert Im Zusammenhang mit der US Initiative SDI Anfang der achtziger Jahre war sogar davon die Rede dass allein der sekund re zivile Nutzen den finanziellen Aufwand rechtfertige bzw lohne diese Einsch tzung wurde in Deutschland nicht geteilt Die Begriffe spin off spill over oder gar fall out deuteten diese Wahr nehmung an Die Situation hat sich seitdem grundlegend gewandelt und ich pers nlich glaube dass dies eine direkte Folge aus den Entwicklungen der Informationstechnologien ist namentlich der Entdeckung der Planartechnik 1959 Seit dieser Zeit erleben wir eine rasante Zunahme zun chst insbesondere der wehrtechnischen sehr schnell aber auch der zivilen IT Entwicklungen mit klaren zivilen Marktperspektiven Das Potenzial der Informationstechnologien war so offensichtlich und dominant dass auch zivil orientierte Investoren den Einsatz von sehr viel Geld als gerechtfertigt annehmen konnten Eine Prognose von Karl Steinbuch aus dem Jahr 1966 illustriert die Situation Es wird in wenigen Jahrzehnten kaum mehr Industrieprodu
169. en wir nicht raus Technologie kann man abkupfern aber das Wissen nicht Solche und hnliche Beispiele zeigen uns wo es hingeht SCHLUSSELTECHNOLOGIEN UND DIE VERANTWORTUNG DES STAATES Diese Art Forschung und Technologie hat f r diese Bereiche schon lange den fach spezifischen Rahmen verloren Wir werden uns den Themen der morgigen Welt in einer ganz ver nderten Zusammensetzung widmen m ssen Wir brauchen fach und disziplin bergreifende F amp E Auf einem Nanotechnologie Symposium traten beispielsweise ein Halbleiteringenieur und ein Mediziner gemeinsam auf und berichteten wie erfolgreich sie bei der Bek mpfung des Krebses zusammen arbeiten Wir haben uns als Ministerium f r Bildung und Forschung den Bed rfnissen der Fachwelt anzupassen und unsere Instru mente in dieser Richtung zu sch rfen und nicht umgekehrt Das hei t wir machen nicht mehr nur die bew hrten und auch erfolgreichen F rderprogramme sondern f rdern zunehmend so genannte Leitinnovationen Mobiles Internet etwa wo wir im Vorfeld der Entwicklung neuer Mobilfunksysteme eine extrem gut aufgestellte Fach und Wis senschaftslandschaft haben die auch das Ausland in Form von hiesigen Ansiedlungen erkannt hat und nutzt Oder wir haben so etwas wie Nano Mobil im Kopf wo dann geradezu revolution r f r ein Ministerium mehrere Referate sogar aus unterschied lichen Abteilungen mit ihren dahinterstehenden Fachbereichen zusammen arbeiten um unseren Wissensvorspr
170. en zu einem Innova tionsklima zu einer innovationsf higen Landschaft und zu einem innovationsf higen Standort Und wenn wir das vernachl ssigen dann verzichten wir auf eine St rke die wir hier im alten Europa haben Wir d rfen auch die gesellschaftliche Dimension von innovativen Technologien nicht au er Acht lassen Es muss beispielsweise die Nanotechnologie anders als bei der Kern energie fr her und auch noch lange Jahre in der Gen und Biotechnik nicht in geschlos senen Zirkeln diskutiert werden Wir m ssen sie von vornherein offensiv transparent und f r die Menschen verst ndlich angehen und nicht nur m gliche Missbr uche solcher Tech nologiefelder zeigen sondern auch in Abw gungsprozessen die Chancen hervorheben die diese Technologien f r uns und unseren Standort mit sich bringen DIE INNOVATIONSSTRATEGIE Unter den vielen Aufgaben der Bundesregierung scheinen mir zwei von besonderer Wich tigkeit zu sein Die eine im Moment sehr sichtbar ist die Reform der Sozialsysteme und die andere ist die nachhaltige Sicherung des Standorts Deutschland Denn die Schaffung zukunftsf higer Besch ftigung in Deutschland ist die innenpolitisch zentrale Frage einer jeden Regierung Wir sehen hierzu in der F rderung von Bildung Forschung und Technologie einen ganz wichtigen Schl ssel und glauben dass wir die Forschungsf rderung noch st rker als bisher auf Innovationen ausrichten m ssen Ich bringe einen Vergleich Fr her haben wir
171. enbaus mit Informationstechnik er ffnen sich erhebliche Nutzenpotenziale Der Begriff Mechatronik bringt dies zum Ausdruck Gemeint ist hier das enge symbiotische Zusam menwirken von Mechanik Elektronik Regelungstechnik und Softwaretechnik um das Verhalten eines technischen Systems zu verbessern Daf r werden mit Hilfe von Sensoren Informationen ber die Umgebung aber auch ber das System selbst erfasst und in Mikroprozessoren verarbeitet Dies f hrt zur Ansteuerung von Aktoren und somit zur Beeinflussung des Systems K nftige Systeme des Maschinenbaus werden aus Konfigu rationen von Systemelementen mit einer inh renten Intelligenz bestehen Das Verhalten des Gesamtsystems wird durch die Kommunikation und Kooperation der intelligenten Systemelemente gepr gt sein Aus informationstechnischer Sicht handelt es sich nach 1 Treusch 2004 2 Weizs cker Lovins Lovins 1995 INNOVATIONSMANAGEMENT IN DER PRAXIS unserem Verst ndnis um verteilte Systeme von miteinander kooperierenden Software agenten Daraus er ffnen sich faszinierende M glichkeiten f r die Gestaltung der maschinenbaulichen Erzeugnisse von morgen Der Begriff Selbstoptimierung charakteri siert diese Perspektive Unter Selbstoptimierung eines technischen Systems wird die en dogene nderung der Systemziele auf ver nderte Umfeldbedingungen sowie die daraus resultierende zielkonforme autonome Anpassung der Parameter und gegebenenfalls der Struktur und somit des Verhalt
172. ens dieses Systems verstanden Selbstoptimierung erm g licht handlungsf hige Systeme mit inh renter Intelligenz die in der Lage sind selbst st ndig und flexibel auf ver nderte Umgebungsbedingungen zu reagieren WORAUF ES IM WESENTLICHEN ANKOMMT Das Beispiel Maschinenbau zeigt dass es nicht an Chancen mangelt Das Problem scheint in der zu wenig ausgepr gten F higkeit des Gemeinwesens zu liegen diese Chancen im Sinne von Wachstum und Besch ftigung auch wahrzunehmen Das reine Beschw ren des Begriffs Innovation hilft da offensichtlich nicht weiter Aber worauf kommt es nun an beim Aussch pfen der Erfolgspotenziale Aus meiner Sicht sind drei Punkte beson ders wichtig Freude an Naturwissenschaft und Technik vision re Kraft und eine neue Kultur der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft Das Interesse junger Menschen an Naturwissenschaft und Technik ist die Basis f r den Erfolg von morgen Mehr und mehr beschr nkt sich das Interesse auf das Nutzen von Technik verstehen will die Technik kaum noch jemand Das u ert sich unter anderem in der zu geringen Anzahl von Studierenden in den Ingenieurwissenschaften Dies ist eine Bedrohung weil der daraus resultierende Ingenieurmangel den Trend zur Verla gerung von Produktentwicklungsaktivit ten ins Ausland verst rken wird Produkte die im Ausland entwickelt werden werden auch dort hergestellt was die galoppierende Erosion der Arbeitspl tze in der Produktion beschleunigen
173. ens steht der Standort Deutsch land relativ gut da wenngleich mit Risiken in der l ngeren Perspektive wegen Schw chen in expandierenden Spitzenbereichen und im Bildungswesen Eine zu hohe Konzentration der Wettbewerbsst rken auf wenige Sektoren vor allem des Automobilsektors stellt ein zus tzliches Risiko dar Technologische Innovationsschw che mag gegeben sein aber sie ist nicht st rker als fr her in den 80er Jahren als sie auch die wirtschaftliche Entwicklung nicht beeintr chtigt hat Hauptursache f r die gegenw rtigen Probleme d rften interne Hemmnisse sein f r einen Strukturwandel der Massenarbeitslosigkeit nicht ent stehen l sst Dennoch gibt es Anlass die aufgezeigten technologischen Schw chen anzu gehen zumal die Globalisierung und k rzere Produktzyklen Schw chen immer schneller aufdecken Mit besserer Innovationsperformance allein in technologischer Hinsicht werden sich die Arbeitsmarktprobleme in Deutschland kaum l sen lassen Die Technolo gie und Innovationspolitik kann nur ein Teil allgemeiner Standort und Struktur politik sein Es geht in der Politik auch um eine attraktive Innovative Gestal tung der Rahmenbedingungen f r Innovation und Wirtschaft generell sowie um Verbesserungen im Bildungssystem als einem der wenigen Bereiche die noch relativ standorteigenst ndig gestaltbar sind Den steigenden technikbezogenen Kompetenzanforderungen muss in einer hoch entwickelten wissensbasiert
174. er Albert Einstein zitierend Die genaue Formulierung eines Problems ist wesentlich schwieriger als des sen L sung welche dann nur noch eine Frage des abstrakten Denkens und der experi mentellen Kenntnis ist Die zweite S ule von TRIZ ist Wissen Bild 3 vermittelt einen Eindruck von der prin zipiellen Begrenztheit des Wissens einzelner Personen Teams oder Unternehmen und macht deutlich dass es dar ber hinaus noch weiterreichendes Wissen gibt das man sich zur Probleml sung nutzbar machen kann und sollte Doch wie l sst sich dies m glichst effizient erreichen Bild 3 Wissensebenen und TRIZ Wissensbasis F m Technisches Wissen in fa i A nicht wettbewerblichen piles was gewusst Werden kan Industrien BE Technisches Wissen in der wettbewerblichen Industrie BEE Technisches Wissen Indifiduelles eines Unternehmens technisch a EEE Technisches Wissen N eines Teams 33 34 ECKHARD SCHULER HAINSCH Im Rahmen der Entwicklung von TRIZ sind Effekte Datenbanken aufgebaut worden Wenn zum Beispiel ein Ingenieur an irgendeiner Stelle in einem technischen System die Temperatur messen m chte so kennt er unter Umst nden zehn oder f nfzehn Metho den dies zu tun Tats chlich ist aber bereits heute eine dreistellige Zahl von naturwis senschaftlichen Effekten bekannt die zum Messen von Temperaturen genutzt werden k nnen Schon ein Blick in eine Datenbank von naturwissenschaftlichen Effekten k nnte also den e
175. er Eltern nahezu wartungsfrei sind obwohl wir wissen dass es dadurch in den Werkst tten immer weniger zu tun gibt Offensichtlich f hrt unser Erfindergeist dazu dass wir mit weniger Arbeit mehr erreichen und das Leben an genehmer wird Im Gro en und Ganzen akzeptieren wir diese Entwicklung Trotz aller Einsicht bleibt die Frage Wo kommen die neuen Arbeitspl tze her die die alten ersetzen Der R ckgang der Besch ftigung im Industriesektor wird nicht wie viele hoffen durch neue Arbeitspl tze im Dienstleistungsbereich kompensiert werden k nnen Besch ftigungsr ckgang in der Industrie hei t auch nicht wie viele naiv mei nen dass dieser Wirtschaftszweig bedeutungslos wird Auch in Zukunft wird sich der Lebensstandard einer hoch entwickelten Nation auf der F higkeit begr nden innovative Industrieerzeugnisse hervorzubringen und auf dem Weltmarkt mit Gewinn zu verkaufen In der Informationsgesellschaft hat die industrielle Produktion also nach wie vor eine Schl sselstellung es finden nur weniger Menschen Arbeit in diesem Bereich Zukunft gestalten hei t daher auch neue innovative Erzeugnisse entwickeln und produzieren 72 JURGEN GAUSEMEIER Ein hoher Lebensstandard erfordert ad quate Spitzenleistungen an Kreativit t und in dustrieller Wertsch pfung Produktinnovation ist eine konzertierte Aktion an der viele mitwirken Die zentrale Figur in diesem Konzert ist der Unternehmer also jemand der etwas unternimmt und nicht dar
176. er der GPS Firmengruppe in W rselen St Gallen und Atlanta G nther Schuh studierte Maschinenbau und Betriebswirtschaftslehre an der RWTH Aachen und promovierte am WZL 1991 wurde ihm die Otto Kienzle Gedenkm nze der Wissenschaftlichen Gesellschaft f r Produktionstechnik verliehen ECKHARD SCH LER HAINSCH Dr Ing ist seit 2002 Leiter des Fachgebiets Innovationsumfeld in der Forschungsgruppe Gesellschaft und Technik der DaimlerChrysler AG Zuvor war er ebenfalls in der Konzern forschung bei DaimlerChrysler von 1991 bis 2000 in der Verkehrsforschung und von 2000 bis 2001 in der Forschungsgruppe Fahrzeugkonzepte t tig Er studierte an der Technischen Universit t Berlin und promovierte dort am Institut f r Verkehrsplanung und Verkehrswegebau F r seine Dissertation wurde er 1992 mit der Beuth Medaille der Deutschen Maschinentechnischen Gesellschaft DMG ausgezeichnet UWE WIEMKEN Dr ist seit 2001 Leiter des Fraunhofer Institutes f r Naturwissenschaftlich Technische Trendanalyse INT Euskirchen Das INT ist Mitglied des Fraunhofer Verbundes Verteidi gungs und Sicherheitsforschung und unterst tzt das BMVg bei der Schaffung von nati onaler Urteilsf higkeit zu langfristigen Entwicklungen von Naturwissenschaft und Tech nik Wiemken befasst sich als Mitglied des INT seit 1974 mit diesen Fragestellungen und ihren Implikationen f r staatliche Planung Schwerpunkte der letzten zehn Jahre waren die Internationalisierung der Verteidigun
177. er deutschen Unternehmen leicht ber dem internationalen Durchschnitt UNCTAD 2003 Das Ausland ist etwas weniger stark in Deutschland vertreten Immerhin stellen die gut zwei Millionen Besch ftigten bei auslandskontrollier ten Unternehmen aber rund sechs Prozent der gesamten Inlandsbesch ftigten in der Industrie sind es sogar 15 Prozent die f r ber ein Viertel der inl ndischen Industriepro duktion aufkommen 9 Borrmann et al 2001 S 240 ff Grenzmann 2004 S 12ff BMBF 2004 S 504ff 10 Es mag verlockend sein zwischen den ungef hr gleich hohen Zahlen der Auslandsbesch ftigten und der Arbeitslosen in Deutschland einen Kausalzusammenhang herzustellen Dies w re jedoch verfehlt Empi rische Untersuchungen lassen eher vermuten dass sich besch ftigungsf rdernde und besch ftigungs sch dliche Auswirkungen der Direktinvestitionen ann hernd die Waage halten siehe dazu zum Beispiel H rtel Jungnickel et al 1998 Kleinert et al 2000 und die Literatur bersicht in Reker 2001 177 178 ROLF JUNGNICKEL Die nur f r wenige L nder verf gbaren Informationen OECD 1999a lassen erkennen dass Deutschland traditionell ein von ausl ndischen Konzernen bevorzugter Standort f r F amp E wie auch generell f r einkommensstarke Produktionen ist Mit gut 15 Prozent beherbergen deutsche Standorte einen weit gr eren Anteil an der gesamten Auslandsforschung amerikanischer Unternehmen als es dem wirtschaftlichen Gewicht
178. erstere betrachtet wurden Gleiches wird erreicht wenn als vermeintlich notwendige Folge turbulenter werdender Umwelten die Pla nungshorizonte verk rzt werden In diesen F llen ist die Gefahr gro dass wirtschaftliche Anpassungen verst rkt den angeblich ausschlie lich Aufwendungen ausl senden Ent wicklungsbereichen angelastet werden Die Investitionsperspektive mit langen Planungs horizonten wirkt einer solchen Betrachtung entgegen NEUERUNGEN ZWISCHEN TECHNOLOGIEDRUCK UND NACHFRAGESOG Die wirtschaftliche Betrachtung darf nicht zu dem Schluss f hren dass ausschlie lich durch Kundenbefragungen oder hnliche Instrumente die wirtschaftlich bedeutendsten Neuerungen gefunden werden k nnten Tats chlich gibt es gen gend Hinweise darauf dass die scharfe Beobachtung der Bed rfnisse des Durchschnitts der bekannten Kunden eines Unternehmens allenfalls zu inkrementalen Neuerungen f hrt Sie werden durch Nachfragesog ausgel st und inhaltlich definiert Die mit ihnen verbundenen Risiken sind meist relativ klein die Erl se allerdings auch zumal sie im Wettbewerb relativ schnell aufzuholen sind Selbst Schutzma nahmen rechtlicher oder tats chlicher Art stellen hier keine verl ssliche Imitationssicherheit her Das zeigen beispielsweise die Umgehungser findungen f r Patente oder die relativ kurzen Zeitr ume in denen technische Geheim nisse aus Unternehmen herausdiffundieren Mansfield F r beides gibt es empirische Studien Risikoreic
179. ese Elemente sind durch welche die betrachteten Variablen und die sie umgebenden Erwartungen beeinflusst werden gt INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER INGENIEURWISSENSCHAFTEN GUNTHER SCHUH Nachdem das Thema Technologie Management sp t und dann zun chst nur von Be triebswirten aufgegriffen worden ist reizt es mich sich mit Technologiemanagement im Verh ltnis zum Innovationsmanagement zu befassen Der Ingenieur tr umt davon dass sich im Leben immer das Gute die bessere tech nische L sung durchsetzt Die Wirtschaftsgeschichte zeigt aber mehr Beispiele daf r dass sich die technisch bessere L sung nicht durchgesetzt hat als umgekehrt Wir ken nen alle das technisch bessere Prinzip der Dampfmaschine gegen ber dem Benzinmotor Die Wenigsten kennen jedoch die fast paradoxe Erfindung der Qwerty Tastatur Mit der Schreibmaschine konnte man endlich eine sch ne Schrift produzieren aber man konnte nicht schnell schreiben da sich die Hebel der Schreibmaschinen verhakten Man hat also eine Tastatur geschaffen die das Schnellschreiben verhindert brigens um dann beispielsweise Sekret rinnen an den Anschl gen pro Minute zu messen Das ist f r das Technologie und auch f r das Innovationsmanagement interessant Denn es setzen sich historisch bis heute nicht notwendigerweise noch nicht einmal mit einer gr eren Wahrscheinlichkeit die besseren gegen ber den schlechteren Technolo gien durch Das sollte uns Ingenieu
180. esellschaftliche Dimension sind die tragenden S ulen der hochtechnologischen Innovationen Die Voraussetzung f r einen zukunftsf higen Standort Deutschland sind gut ausge bildete Menschen Leitvisionen sind gesellschaftliche Bed rfnisfelder f r die Zukunft Demgegen ber orientieren sich Leitinnovationen st rker an der Technologie Eine klare Korrelation ist dass Spitzenforschung automatisch auch das Geld anzieht Zum Beitrag von Henning Banthien Gesellschaftlicher Bedarf Forschungsrelevanz und Umsetzbarkeit sind drei Kriterien bl cke der Innovationsf rderung Man muss Mut zur Priorisierung haben und Schwerpunkte setzen k nnen in die inves tiert werden soll sodass Architekturen f r Innovationen aufgebaut werden Innovationen entstehen eigentlich immer an den Schnittstellen von altbekannten Systemen indem diese mit neuen Ideen kombiniert werden Deswegen ist es auch logisch dass Interdisziplinarit t eine h here Aussicht auf Innovationen bringt Das Thema Innovation sollte tats chlich politische und gesellschaftliche Aufbruch signale setzen und den Kreis der interessierten ffentlichkeit vergr ern Zum Beitrag von Prof Dr Henning Klodt Durch den h heren Produktivit tsfortschritt in der Industrie im Vergleich zum Dienst leistungssektor vollzieht sich ein Prozess der vergleichbar ist mit der Verschiebung von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft Das gr te Wachstum haben wir zurzeit im Dienstleistung
181. esellschaftlicher Ziele gerichtet GESELLSCHAFTLICHER INNOVATIONSBEDARF Das Neue entsteht durch Forschung Ideen und Fragestellungen kommen von den Wis senschaftlern kommen von den Universit ten Bei ihnen liegt neben den Lehraufgaben die Verantwortung f r den Fortschritt ihrer Fachdisziplinen In den Fakult ten existiert ein hoch motiviertes Potenzial der Forschung das sich in jedem Semester erneuert Im Rahmen der Drittmittelforschung lassen sich gezielte Innovationsprozesse ausl sen Eine wichtige Voraussetzung zur Steigerung der universit ren Forschungsleistungen ist das pers nliche Engagement der Wissenschaftler Die in der deutschen Universit ts struktur gew hrten Freiheiten bieten einen gro z gigen Rahmen f r wissenschaftliche Entfaltungsm glichkeiten eine Herausforderung und Verpflichtung zugleich Dennoch ist die Wirtschaft k nftig als Ideengeber mehr denn je auf eine Selbstak tivierung ihrer Forschung angewiesen Die Erneuerung ihrer Innovationskultur ist kein Luxus sie ist bittere Notwendigkeit f r die Sicherung von Wachstum Wissenschaft und Wirtschaft m ssen sich zu ihrer besonderen Eigenverantwortung bekennen und ihre Innovationsf higkeit zur L sung gesellschaftlicher Probleme der realen Welt steigern sich also vordringlich auf das Wachstum unseres Wirtschaftspotenzials konzentrieren Es gilt diesen Innovationsbedarf zu erkennen und darauf angepasste Forschungsstrategien zu entwickeln Bild 7 ANSATZ FUR EINE
182. esem Feld in der Zukunft einige Probleme bekommen wird Nat rlich ist anfangs viel staatliches Geld in das Projekt geflossen Immerhin kann man heute feststellen dass allein bei Airbus in Toulouse Hamburg und Gro britannien insgesamt 45 500 Mitarbeiter t tig sind In Deutschland selbst sind es 17 180 Besch f tigte Das ist eine immense Wirkung die von einem solchen Programm ausgeht Und wenn man jetzt noch den A380 hinzunimmt der ja immerhin mit Entwicklungskosten von etwa zehn Milliarden Euro zu Buche schl gt dann werden wir noch weitere 15 000 Ar beitspl tze in Deutschland neu schaffen k nnen Zulieferer nat rlich eingeschlossen Der Bund hat eine B rgschaft f r zwei Milliarden Euro gegeben was seinerzeit f r den Start dieses Projekts sehr wichtig war Wenn dieses Flugzeug die technischen und wirtschaftlichen Anforderungen wie vorhergesagt erf llt dann wird es im Gro flugzeug bau den Markt gegen ber Boeing beherrschen Denn die Boeing 747 der Jumbo ist ja nun weit ber drei ig Jahre alt und kann einfach nicht mehr konkurrieren Der Airbus hatte gegen ber Boeing von Anfang an in allen Bereichen eine neue und bessere Technologie Er hatte eine weitaus bessere Aerodynamik mit dreidimensional gestalteten Fl geln und verf gte ber eine neue Flugf hrungstechnologie durch Fly by Wire also keine Gest nge und Seilz ge mehr zur Bet tigung von Rudern und Klappen Die F hrungsbefehle k nnen mit dieser Technik unmittelbar
183. essung von Wissen nach kono mischen Kriterien sehr erw nscht Da dies bisher nicht erkennbar ist m ssen Hilfswege beschritten werden Die Bereitstellung von Patentinformation in leicht zug nglichen Datenbanken hat eine deutliche Verbesserung der Analysem glichkeiten gebracht die f r das Management nutzbar gemacht werden Patentportfolios die Identifikation von Schl sselerfindern die Analyse der Dynamik technologischer Entwicklungen und viele andere Fragen k nnen dadurch heute relativ leicht dennoch ein hohes Ma an Fach kunde erfordernd beantwortet werden Auch die statistische Qualit tsbeurteilung von 155 156 KLAUS BROCKHOFF Patenten ist wesentliche Schritte weiter gekommen Holger Ernst kann damit heute bei spielsweise zeigen dass Unternehmen mit relativ hohen Forschungsanteilen selbst in klassischen Branchen wie dem Spezialmaschinenbau zu berproportional vielen quali tativ herausragenden Patenten gelangen k nnen CORPORATE GOVERNANCE UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT Die Unternehmensverfassung sowie die dadurch definierten Prozesse der Entscheidungs findung und durchsetzung unterscheiden sich innerhalb eines Landes nach Rechtsform und Gr e der Unternehmen zwischen den L ndern aber ebenfalls auf Grund unter schiedlicher Rechtssysteme und Rechtstraditionen bzw der Funktionsf higkeit anderer Instrumente wie der Kapitalm rkte zur Kontrolle des Managements Insbesondere die Globalisierung des Wettbewerbs hat die
184. etriebenen Technology push Prozessen und den bedarfsorientierten Demand pull Prozessen Andererseits besteht ein Spannungsverh ltnis zwischen einem stark diszipli n r gebundenen Vorgehen und einem eher interdisziplin r orientierten Arbeiten Bislang war die Denkweise sehr stark technologie und angebotsgetrieben sowie disziplin r im Arbeiten Die Innovationsforschung hingegen zeigt auf dass erfolgreiche Innovationen an Schnittstellen zwischen Institutionen und Disziplinen und aus einer gemeinsamen Betrachtung von gesellschaftlichem Bedarf und technischen Entwicklungen entstehen Hier ist also Entwicklungsbedarf Wie steht es um die Anreize ein Verhalten zu f rdern die ein st rker interdiszip lin res bedarfsorientiertes Vorgehen bef rdern w rden Sicherlich gibt es diese bereits Allerdings sind kontr re Anreizsysteme noch weit verbreitet So evaluieren Forscherpa nels regelm ig disziplin re Forschungsarbeiten besser als interdisziplin re was nicht gerade der wissenschaftlichen Karriere eines interdisziplin r orientierten Wissenschaft lers f rderlich ist Auch sprechen die finanziellen Interessen oft gegen allzu intensive For men der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachinstitutionen Eine Zusammen arbeit ber die Grenzen des eigenen Bereichs hinweg birgt immer die Gefahr dass zum einen der eigene Etat schw cher w chst zum anderen mag auch das Profil des eigenen Bereichs verschwimmen und man k nnte so im Buhlen um Aufme
185. etriebs wirtschaftliche Teildisziplin heute in aller Regel dar Verantwortung im Unternehmen ist damit nicht nur die Verantwortung f r einen isolierten Teilbereich sondern f r eine bergreifende als ganze betrachtete Wertsch pfungskette Zur Erzielung wirtschaftlicher Erfolge durch neue Technologien und neue Techniken geh rt auch dass diese Erfolge auf einer Optimierung von Inputs im Vergleich mit Out puts beruhen Vorgegebene Outputs zum Beispiel Leistungsparameter einer technischen Neuerung sollen mit minimalen Kosten erreicht werden Das ist die typische Aufgabe des target costing oder der Zielkostenrechnung Alternativ sollen mit gegebenen Inputs m glichst hohe Erl se erwirtschaftet werden Das kann beispielsweise eine Marketing 151 152 KLAUS BROCKHOFF aufgabe f r eine gegebene Neuerung sein Mit der L sung dieser Optimierungsaufgabe ist Verantwortung nach au en angesprochen da auf beiden Wegen die Wettbewerbsf higkeit erhalten bleiben soll Das zeitliche Auseinanderfallen von Inputs zur Wissenserzeugung Outputs als neuem Wissen in Produkten oder Prozessen und Outcomes als den damit erreichten wirtschaft lichen Wirkungen weisen auf einen weiteren Aspekt hin Wir haben es mit Investitionsvor g ngen zu tun Dies ist wichtig zu betonen da allzu lange die relative Sicherheit der Auf wendungen f r die Inputs und die Unsicherheit der Erl se durch Outcomes dazu f hrten dass letztere unber cksichtigt blieben und nur
186. etzung f r technische Innovationen und Wettbewerbsf higkeit geworden Noch immer ist ein deutlicher Vorsprung wissenschaftlicher Erkenntnis gegen ber dem Stand der Technik in der industriellen Realisierung zu erkennen Die skizzierte Entwicklung verdeutlicht dass der Einfluss von Wissenschaft und Forschung im Rahmen technologischer Innovationsprozesse fortw hrend zugenommen hat Eine Dominanz der Grundlagen und der angewandten Forschung bei der Entste hung von Basisinnovationen ist unverkennbar Allerdings bekommt auch die Verbindung von Forschung und industrieller Praxis durch Technologietransfer eine zunehmende Bedeutung INNOVATISIERUNG ALS PLANUNGSSYSTEM Technik befindet sich in einer permanenten Zustands nderung Jede Beschreibung des Entwicklungszustands technischer Systeme ist immer nur die Beschreibung eines Momentanzustands Der nderungsgradient technischer Systeme ist auf das Neue gerichtet Dies wird einerseits durch bestimmte also gezielt geplante Funktionsparame ter andererseits auch durch unbestimmte und zuf llige unerw nschte St rparameter beeinflusst Der Funktionszustand eines technischen Systems ist planungsgem wenn der Funktionsprozess die vorgegebenen Toleranzen st rungsfrei einh lt Bild 12 ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Bild 12 Optimierung technischer Systeme durch Innovatisierung tm ues od Auf Grund der hohen Komplexit t und der meist vorhandenen Wechselwirksamkeit
187. eugnen aber in Bezug auf Projekte ben tigen wir eine weniger komplizierte Antragstellung und k rzere Bearbeitungszeiten INNOVATIONSFORDERUNG DURCH DEN STAAT AUS SICHT DER FRAUNHOFER GESELLSCHAFT Die staatliche F rderung von Innovationen ber die Industrieverbundforschung ist meines Erachtens das Wichtigste was das BMBF leisten muss Das darf nicht zur Disposition gestellt werden wenn Finanzknappheiten eintreten Wir k nnen nicht von einer international blichen Praxis abweichen Die F rderung ist f r den Mittelstand und die Gro industrie gleicherma en wichtig Wir haben einige Punkte die verbessert wer den m ssen zuallererst das finanzielle Volumen sowie die Kontinuit t und Planbarkeit Des Weiteren ben tigen wir angepasste Strukturen Meiner berzeugung nach erfolgen echte Innovationen an den interdisziplin ren Schnittstellen die zwar administrative Pro bleme nach sich ziehen die aber nicht wirklich von Bedeutung sind Eine vereinfachte Antragstellung fachliche Fokussierung und Flexibilit t w rden helfen neue Projekte anzusto en Dass F rdermittel oder Projekte im Wettbewerb auszuschreiben sind halte ich nicht f r eine vern nftige Regelung Nat rlich sind Qualit tskriterien vonn ten aber der Aufwand muss verantwortbar sein Andernfalls handelt es sich meiner Ansicht nach um Verschwendung von Volksverm gen 137 138 gt ECKPFEILER FUR INNOVATIONEN VERANTWORTUNG MUT VERTRAUEN 139 140 gt INNOVATI
188. ft sie nicht nur Deutschland sondern auch die konkurrierenden Indus triel nder ndert somit wenig an der relativen Exportposition Deutschlands Praktisch hat nicht zuletzt eine Untersuchung des Statistischen Bundesamtes 2004 gezeigt dass zwar die exportinduzierten Importe weit berdurchschnittlich zunehmen Die export induzierte inl ndische Wertsch pfung ist aber dennoch seit Mitte der 90er Jahre weit schneller gewachsen als das deutsche BIP Auch die deutschen Anteile am Weltimport sind in den letzten Jahren nicht gestiegen sondern sie haben stagniert Welthandelsanteile umfassen alle Produkte nicht nur die aus technologischen Innovationen hervorgegangenen In der sektoralen Perspektive BMBF 2004 ergibt sich das bereits vertraute Bild Die deutsche Exportst rke wird von hochwertigen Produkten gepr gt vor allem vom Maschinen und Fahrzeugbau Spitzentechnologie ist jedoch nur unterdurchschnittlich vertreten Zusammenstellungen der EU Kommission zufolge schneiden deutsche Standorte allerdings etwas besser im Export von Spitzentechnologie ab Anders als wichtige Konkurrenzlander ergeben sich f r Deutschland seit Mitte der 90er Jahre sogar Zuw chse im Welthandelsanteil von Spitzenprodukten POSITION IN DER WELTPRODUKTION Die Position in der Weltproduktion liefert einen allgemeinen Ma stab f r den Erfolg oder Misserfolg eines Standorts im internationalen Wettbewerb und im internationalen Vergleich wenngleich sich der Erfol
189. ft von morgen verbinden e Zeithorizont Futur nimmt bewusst eine Langfristperspektive ein und fokussiert Gesellschaftsbilder und Forschungsszenarien die sich am Jahr 2020 und dar ber hinaus orientieren 4 Pressekonferenz am 17 Juli 2001 in Berlin Anlass war der Abschluss der 1 Diskursrunde von Futur sowie die konstituierende Sitzung des Innovationsbeirates DIE ROLLE DES STAATES BEI ERFOLGREICHEN INNOVATIONEN e Teilnehmernutzen Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Futur k nnen durch ihre Beteiligung in mehrfacher Weise pers nlich von Futur profitieren was zu gleich zu ihrer Motivation beitr gt Sie wirken nicht nur an der Neuorientierung der Forschungspolitik mit sondern erhalten im Laufe des Dialogs wertvolle Informationen f r ihre eigene T tigkeit Dar ber hinaus k nnen sie Kontakte kn p fen und sich interdisziplin r vernetzen DER FUTUR ARBEITSPROZESS Wie sieht der Arbeitsprozess bei Futur aus Am Anfang werden Workshops und Tagungen durchgef hrt in denen zun chst versucht wird wichtige Fragestellungen zu sammeln und einzelne Schwerpunkte zu definieren So wurden zu Beginn von Futur etwa 10 000 Einzelideen gesammelt die dann zu 25 Themenclustern verdichtet wurden Um aus der F lle der im Laufe des Prozesses generierten Themen f r das BMBF Priorit ten setzen zu k nnen werden die Themen im Prozess fortlaufend in Cluster zusammengef hrt und in ihrer Bedeutung priorisiert Bei diesen Priorisierungsschritten sin
190. g nicht kausal auf die Innovationskraft am Standort zur ckf hren l sst vgl Bild 8 Anders als die Au enhandelsindikatoren enth lt das BIP nur die inl ndische Wertsch pfung wenngleich diese nicht zwingend aus inl ndischen Innovationen herr hrt oder berhaupt mit Innovationen zusammenh ngt Dennoch ist die Produktion und damit das Einkommen wenn es pro Kopf berechnet wird von 16 EU Kommission 2003a S 72 ff INNOVATION AM STANDORT DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH zentraler Aussagekraft da sie die Einkommens und letztlich auch die Beschaftigungs situation der Bev lkerung in einem Land widerspiegelt Bild 8 BIP pro Kopf im internationalen Vergleich 38000 00 36000 00 34000 00 32000 00 30000 00 28000 00 26000 00 24000 00 22000 00 20000 00 1997 1998 1999 2000 2001 2002 I s BEE Japan I NL Germany UK Finland France Quelle OECD 2003 In den letzten Jahren ist Deutschland gegen ber seinen wichtigsten Konkurrenz landern beim Pro Kopf Einkommen etwas zurtickgefallen es wurden nur noch geringe Wachstumsraten verzeichnet Analog dazu stagniert auch die Zahl der Besch ftigten in Deutschland seit Jahren Diese Entwicklung zumindest sechzehn Jahre nach der Wiedervereinigung kann nicht mehr auf deren Belastungen zur ckgef hrt werden allenfalls teilweise auf die Fehlkalkulation der f r den Osten aufgewandten Mittel Auch im Vergleich
191. geht ohne Vertrauen nichts aber dieses Vertrauen ist spezifisch f r die jeweilige Situation zu bestimmen Tabelle 3 fasst die Vertrauenstypen den Zeithorizont und die Ebenen f r den Inno vationsprozess schematisch zusammen Bild 2 Innovationsphasen und Vertrauenstypen Vertrauens Typen Phasen Phasen e cash flow c Grad der noch m glichen Ver nderungen V in die Zukunft i Idee Markt Wille V in das Konzept VinF amp E A gt B Konzeptalternativen V in Umsetzung F amp E B per A do A Einsatzalternativen V in Akzeptanz amp e x Markteinf hrung V in die tech org F Funktionsf higkeit lel Technologieeinsatz V in R ckbaubarkeit V in Nachhaltigkeit Abschaffung Substitution V in k nftige u Entsorgung Generationen le Die klassischen Phasen des Innovationsgeschehens sind nach einer Invention oder einer Entdeckung die Konzeption zu einem Produkt Idee Markt berlegung Wille zur Innovation die Erforschung der Umsetzungsm glichkeiten eines Zusammenhangs aus A ergibt sich B zu einer Anwendung B ist per A erreichbar und dessen Machbarkeit do A Der Markteinf hrung und dem Technologieeinsatz auf dem Markt folgt die Substitution durch eine nachfolgende Technolo gie bis hin zu Entsorgungsaufgaben Die klassische Kurve des erwarteten Return of Invest wird berlagert von dem Grad der in der jeweiligen Phase noch m
192. genab sch tzung des Deutschen Bundesstages Berlin Karlsruhe Juni 2002 Roeglin H C von Grebmer K 1988 Pharma Industrie und ffentlichkeit Basler Zeitungs Verlag Basel S 60 f Schnabel U 2004 Gut gemeint ist schlecht erfunden in DIE ZEIT Nr 23 vom 27 Mai 2004 S 48 Seetzen J 1997 M ndliche Mitteilung auf dem Workshop der BTU Cottbus Technik philosophie in Deutschland Cottbus September 1997 Simmel G 1992 Soziologie 1908 hrsg von R Ramstedt Spinoza B 1975 Ethik Ethica more geometrico demonstrata bers von J Stern Ph Reclam jun Leiprig Stadler R 2004 Mit Sicherheit ein gutes Gef hl in S ddeutsche Zeitung Magazin Nr 28 vom 9 Juli 2004 S 4 7 Thomas von Aquin 1985 Summe der Theologie 3 Bde Kr ner Stuttgart 1985 Wiener A Kahn H 1963 Ihr werdet es erleben Die Welt im Jahr 2000 Molden Wien Mohn G tersloh 1967 Engl The Year 2000 A Framework for Speculations on the next thirty three years Crouton on Hudson New York Zak P 2004 Trust in CAPCO Institute for Financial Transformation p 17 24 in Zugriff Juli 2004 http fac cgu edu zakp publications CAPCOtrust pdf Zak PJ Knack S 2001 Trust and Growth The Economic Journal 111 2001 p 295 321 Zumsteg F 2004 Die Bedeutung von Vertrauen ftir den Erfolg von E Government Diplomarbeit Institut f r Informatik Universitat Z rich 213
193. gestellt zwar nicht ausreichend gut um ganz sicher in die Zukunft zu kommen da sind wir uns alle einig aber wir haben eine sehr gute Ausgangs position um unsere internationale Wettbewerbsf higkeit weiter auszubauen Deutsch land verf gt trotz PISA ber ein anerkannt gutes Ausbildungssystem das verbesserungs bed rftig ist Aber welche Fachgruppe nur um ein Beispiel zu nennen stellt in den USA die gr te Ausl nderquote Das sind die deutschen Ingenieure weil sie eine hervor ragende Ausbildung haben und weil sie dort gebraucht werden Wir haben eine exzellent gegliederte Forschungslandschaft die ihresgleichen sucht wie zum Beispiel die Fraunhofer Gesellschaft bundesweit mit ihren hervorragenden Ins tituten Sie hat das gleiche Problem wie wir Die Fraunhofer Gesellschaft muss bei ihren Kunden aus der Industrie Gelder akquirieren Das geht nur wenn die Institute gute Ideen anbieten und Bescheid wissen was an der Front passiert Wenn sie das nicht wissen verdienen sie auch kein Geld und dann bekommen sie auch vom BMBF keine Projekt f rderung Einer von mehreren unserer Paradigmenwechsel ist also dass wir um im Beispiel zu bleiben nicht die Fraunhofer Gesellschaft sondern die Wirtschaft f rdern und diese nimmt die Fraunhofer Gesellschaft als Projektpartner und wissenschaftlichen Ideengeber mit in die F rderung Fr her war es teilweise umgekehrt Auch um unsere weltweit hochgesch tzte Max Planck Gesellschaft werden wir be ne
194. gie in den Markt finden Aber erst wenn eine neue Technik das Labor verl sst und Wirtschaft und Gesellschaft ver ndert wird sie zur Innovation Deutschland liegt nach wie vor bei den Patentanmeldungen nach den USA und Japan weltweit auf Platz drei und ist europaweit unangefochten an der Spitze doch mangelt es an der Umsetzung in Form neuer Produkte Worin besteht dieser Mangel Sind es gesellschaftliche oder politische Voraussetzungen wissenschaftliche oder wirtschaft liche Rahmenbedingungen die sich ver ndert haben und die Umsetzung behindern Welche Faktoren sind zu ver ndern um ein innovationsfreudigeres Klima zu schaffen In einer Workshop Reihe ist der Bereich Wissenschaften innerhalb der Stiftung Bran denburger Tor diesen Fragen nachgegangen Die interdisziplin ren Veranstaltungen er m glichten es mit Wissenschaftlern Unternehmern und Politikern in einen Meinungs austausch zu treten So ist der Sitz der Stiftung das Max Liebermann Haus zu einem Ort des Dialogs zwischen den verschiedenen Disziplinen geworden Seit 1999 veranstaltet die Stiftung Workshops die sich mit den Fragen von Wis sens und Technologietransfer Technikkultur und Innovationsprozessen besch ftigen Es geh rt inzwischen zur Tradition des Hauses Ergebnisse dieser Veranstaltungen in einer Ver ffentlichungsreihe einer breiten ffentlichkeit zug nglich zu machen Die Stiftung Brandenburger Tor arbeitet dabei eng mit acatech dem Konvent f r Technikwissen
195. gien Bonn Prof Dr Ing J rg Kr ger Technische Universit t Berlin Institut f r Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb Prof Dr Stefan Kuhlmann Fraunhofer Institut f r Systemtechnik und Innovationsforschung Karlsruhe Abteilung Technikbewertung und Innovationsstrategien Peter Langer German Scholars Organization f r Wissenschaft und Forschung Vorstand Universit ts kanzler a D Berlin Prof Dr Ing Klaus Lucas Rheinisch Westf lische Technische Hochschule Aachen Institut f r Technische Thermo dynamik TEILNEHMER DER WORKSHOPS Prof Dr Bernd Mahr Technische Universitat Berlin Institut f r Telekommunikationssysteme Prof Dr Ing Horst Meier Universit t Bochum Lehrstuhl f r Produktionssysteme Prof Dr Eckard Minx DaimlerChrysler AG Forschung Gesellschaft und Technik Berlin Dr Thomas M ller Kirschbaum Henkel KGaA Produktentwicklung Wasch Reinigungsmittel D sseldorf Prof Dr Ing Reimund Neugebauer Fraunhofer Institut f r Werkzeugmaschinen und Umformtechnik Chemnitz Dr Franka Ostertag B ro Einstein Jahr 2005 Berlin Dieter Schliek Bayerische Motorenwerke AG Sparte Motorrad Berlin Dr Eckhard Sch ler Hainsch DaimlerChrysler AG Forschung Gesellschaft und Technik Berlin Prof Dr Ing G nther Schuh Rheinisch Westf lische Technische Hochschule Aachen Lehrstuhl f r Produktionssyste matik Prof Dr Ing G nther Seliger Technische Universit t Berlin Institut f r Werk
196. gs und Sicherheitsforschung sowie grunds tz liche Aspekte der wechselseitigen Beeinflussung von Technik und Gesellschaft Wiemken hat einen Lehrauftrag an der Fachhochschule K ln AUTORENVERZEICHNIS GUNTER SPUR Prof Dr Ing Dr Ing E h mult Dr h c mult ist emeritierter Professor der Technischen Universitat Berlin Uber mehr als drei Jahrzehnte leitete er das Institut fiir Werkzeug maschinen und Fabrikbetriebe der Technischen Universitat Berlin und gr ndete 1976 das Fraunhofer Institut f r Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik Von 1991 bis 1996 war er Gr ndungsrektor der Brandenburgischen Technischen Universitat Cottbus Spur hat bedeutende Beitr ge zur Produktionswissenschaft vor allem auf den Gebie ten der Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der Automatisierungstechnik des Fabrikbetriebes sowie der rechnerintegrierten Produktionsplannung geleistet G nter Spur ist Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen und Akademien Seine Verdienste als Wissenschaftler und Hochschullehrer wurden national und international durch hohe Auszeichnungen und Ehrungen gew rdigt DIETMAR THEIS Prof Dr Ing ist Leiter des Fachzentrums Cooperation and Media in der Zentralabteilung Corporate Technology der Siemens AG Er ist zust ndig f r Fragen der Forschungs und F rderpolitik der Kooperation mit der ffentlichen Forschung und der Marketing Kom munikation f r Corporate Technology Theis promovierte am Instit
197. h gesteigert werden Es geht mir dabei nicht um eine Intensivierung des einseitigen Wissenstransfers von der Universit t zu den Unternehmen sondern um eine neue Kultur und neue Formen der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft deren Zielsetzung Produktinnovationen sind die am Ende zu attraktiven Arbeitspl tzen f hren Statt Transfer brauchen wir Interaktion Beide Seiten m ssen sich aufeinander zu bewegen und die erforderliche Kooperationskultur entwickeln STRATEGISCHE PRODUKT UND PRODUKTIONSSYSTEMPLANUNG ALS WICHTIGES INSTRUMENT F R DEN INNOVATIONSERFOLG Produkte und die damit verbundenen Produktionssysteme sind Ergebnisse eines kom plexen Prozesses Dieser Produktentstehungsprozess erstreckt sich von der Produkt bzw Gesch ftsidee bis zum erfolgreichen Markteintritt er umfasst nach Bild 1 die Aufga benbereiche strategische Produktplanung Produktentwicklung und Prozessentwicklung synonym Produktionssystementwicklung Die Prozessentwicklung beinhaltet im Prinzip die Fertigungsplanung bzw Arbeitsplanung nach AWF REFA Unserer Erfahrung nach kann der Produktentstehungsprozess nicht als stringente Folge von Prozessschritten gesehen werden Vielmehr handelt es sich um ein Wechselspiel von Aufgaben die sich in drei Zyklen gliedern lassen 3 Weiler 2003 4 REFA Verband 1991 INNOVATIONSMANAGEMENT IN DER PRAXIS Bild 1 Der Produktentstehungsprozess als Folge von Zyklen Produkt Gesch ftsidee Potenzialfindung
198. haft und Innovation scheint die Lage anders zu sein Renate K cher sah keinen Anlass in ihrem Vortrag bei acatech Technik ngste oder Misstrauen zu diagnostizieren Das Problem ist nicht dumpfe Feindseligkeit gegen ber Technik und Innovationen Die Barrieren und Schwachstellen in den Einstellungsmustern sind vielmehr vor allem e eine ausgesprochene Distanz zu Gro technologien e eine Untersch tzung ihrer Bedeutung f r die Zukunft des Landes e Mangel an konomischem Gefahrenbewusstsein e die Verdr ngung des Konstruktionsinteresses durch Anwendungsinteresse und e die r ckl ufige Wertsch tzung f r Pr zision und Detailgenauigkeit Die Bev lkerung hat keine einheitliche Einstellung zu Technik und Innovationen Vielmehr m ssen bei der Analyse der Einstellung der Bev lkerung zu Technik und technischem Fortschritt verschie dene Technologien unterschieden werden Allen Alltagstechnologien die Beruf oder Privatleben erleichtern oder faszinierender machen steht die Bev lkerung au erordentlich positiv gegen ber w hrend Gro technologien ob Kraftwerke gro e Industrieanlagen oder der Transrapid mit erheb licher Distanz gesehen werden nicht feindlich gestimmt aber ohne Faszination ohne das Gef hl dass das eigene Leben und die Zukunftschancen dieses Landes auch ganz wesentlich davon abh n gen dass Deutschland ein Spitzenland f r die Produktion von Gro technologien bleibt Die Wahl der Begriffe Vertrauen Mut und Verantwor
199. her sind in der Regel die auf Technologiedruck zur ckgehenden Neue rungen Die Verf gbarkeit technologischen Wissens oder die Bed rfnisse v llig neuer Kunden k nnen Anl sse f r solche Neuerungen sein Es ist plausibel zu fordern dass in Unternehmen beide Arten von Neuerungen in einem die Wettbewerbsf higkeit des Unternehmens maximierenden Ausma e angebo ten werden sollten Dies ist allerdings bisher nicht wirklich zu operationalisieren was in Anbetracht der dabei zu ber cksichtigenden Unsicherheiten nicht verwundern darf Ver suche zur Operationalisierung f hren zu grunds tzlichen strategischen Entscheidungen wie beispielsweise der relativen Bedeutung die der Forschung im Vergleich zur Entwick lung im Unternehmen gegeben wird Aus ersterer werden eher Technologiedruck Neu erungen erwartet w hrend letztere in Zusammenarbeit mit dem Marketing den Nach fragesog Neuerungen eine besonders hohe Realisierungschance gibt Die historische INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE Betrachtung von Unternehmen ber viele Jahrzehnte hat gezeigt dass die Suche nach einem Optimum der Forschungs im Vergleich zu den Entwicklungsaufwendungen beides als Ma f r die Inputs genommen am ehesten durch eine Pendelbewegung beschrieben werden kann Entt uschte Erwartungen bei den jeweils weitesten Auslenkungen des Pendels aus der Vertikalen f hren zu korrigierenden Neudispositionen der Mittelzuwei sungen ohne
200. hnik und elektronischer Systeme ab deren Wechselwirkung mit Produktionstechnolo gien Material und Werkstofftechnologien Mikrosystemtechnik unverkennbar sind Das hei t also Dort wo die Treibertechnologie IT in andere klassische Bereiche hineingewandert ist wie zum Beispiel in die Produktionstechnik oder Anlagentechnik hat sie ihre positive Rolle erf llt und dort zumindest den Abschwung geringer ausfallen lassen In der Automobilindustrie ist das relativ deutlich belegbar Auch dazu gibt es eine Studie die belegt dass der weltwirtschaftlich begr ndete Abschwung gr er geworden w re wenn nicht in IT Techniken und in Mikrosystemtechnik investiert worden w re Somit hat die Automobilindustrie zumindest Komfort und Standardsetzung betreffend noch die Weltmarktf hrung erhalten SCHLUSSELTECHNOLOGIEN UND DIE VERANTWORTUNG DES STAATES Sichtbar wird dies auch darin dass beispielsweise in den Autos der oberen Mittel und Oberklasse fast schon drei ig Prozent Elektronikanteil vorhanden ist Die Schl ssel technologien beeinflussen damit unmittelbar Wachstum und Besch ftigung in der gr ten deutschen Industriebranche Die Automobilindustrie ist die wirtschaftlich st rkste Branche Ungef hr jeder siebte Arbeitsplatz in diesem Lande h ngt davon ab Jeder vierte Steuer Euro kommt im weitesten Sinne aus der Automobilwirtschaft Auch die folgende Aussage ist interessant In den Branchen Chemie Informations und Kommunikationstech
201. i Personen sondern auch ein Verh ltnis zu sich selbst in die Begriffsbestim mung mit auf Selbstvertrauen ist bei Cicero eine Sekund rtugend zur Tapferkeit Vertrauen ist wodurch ein Geist in gro en und ehrenhaften Angelegenheiten in sich selbst Zutrauen und sichere Hoffnung vereint Allerdings bleibt Vertrauen eine Beziehung die auch zum Bestandteil des r mischen Privatrechts wird bereink nfte die eingehalten werden sollen pacta sunt servanda erfordern das Vertrauen des einen wie die Zuverl ssigkeit und Treue des anderen Part ners Dies gipfelt in der Lebenserfahrung dass Vertrauen Vertrauen erzeugt Bei Thomas von Aquin ist Vertrauen eine f r das Leben notwendige Haltung sie ist die Bedingung f r die Tugenden der Gro mut und der Tapferkeit Sie wird eine durch Erfahrungswissen bekr ftigte Hoffnung auf k nftige Erf llung von erwarteten Zust n den Mangel an Vertrauen ist Furcht 6 Man k nnte auch die Zivilcourage als eine besonders situationsabh ngige Form von Mut ansehen 7 Dieses Kapitel wurde angeregt durch den Stichwortartikel von Gloyna 2001 Vgl dort riot g gr fiducia lat trust engl confiance franz 8 Vgl Demokrit Fragment VS 68 b 67 in Diels VS 1923 9 Vgl Hesiod Erga Vers 372 in Hesiod 1995 9 Vgl Georgias Fragment VS 83 B11a in Diels VS 1923 1 Vgl Pythagoras Fragment DK 1 477 26 in Diels Kranz DK 1934 2 Vgl Aristoteles Nikomachische Ethi
202. ich nicht beklagen wenn die Innovationskraft des eigenen Landes zu w nschen brig l sst Dies ist seit vielen Jahren das Ceterum censio jeder technologie politischen Grundsatzdebatte aber das Karthago der konservierenden Subventions politik steht immer noch INDUSTRIELABORS ODER GESCH FTSMODELLE Doch auch der Technologiepolitik selbst ist es bislang nur unvollkommen gelungen sich auf den Strukturwandel in der Wirtschaft angemessen einzustellen Sie orientiert sich nach wie vor weitgehend am Leitbild der Industriegesellschaft w hrend der Wandel zur Dienstleistungs und Informationsgesellschaft kr ftig voranschreitet F r die Schaf fung neuer Arbeitspl tze in der deutschen Wirtschaft sind innovative Gesch ftsmodelle von Dienstleistern mindestens so wichtig geworden wie die technologische Qualit t der Industrieproduktion Ein Beispiel daf r bietet die dritte Generation des Mobilfunks UMTS Die Technologien stehen bereit doch es mangelt an Ideen und Konzepten daf r wie das erh hte Potenzial mit kundengerechten Mehrwertdiensten genutzt werden kann Hier sind Innovationen gefragt die den herk mmlichen Ans tzen der Forschungs und Technologiepolitik nicht zug nglich sind Wenn sie es nicht schafft sich diesem Wandel zu stellen wird sie selbst im Strukturwandel an Bedeutung verlieren LITERATUR Klodt Henning 1987 Wettlauf um die Zukunft Technologiepolitik im internationalen Vergleich Kieler Studien 206 T bingen Mohr S
203. iches Handeln in Kornwachs 2000 209 210 KLAUS KORNWACHS LITERATUR Afheld H Roth H 1971 Verteidigung und Abschreckung in Europa in Weizs cker C F von Hrsg Kriegsfolgen und Kriegsverh tung M nchen S 285 416 Aristoteles 1995 Nikomachische Ethik in Rolfs E Hrsg Bien G Bearb Aristoteles Schriften in sechs B nden Band 3 Meiner Hamburg Aristoteles 1995 Politik in Rolfs E Hrsg Aristoteles Schriften in sechs B nden Band 4 Meiner Hamburg Axelrod R Hamilton W D 1981 The Evolution of Cooperation Science 212 March Nr 4489 p 1390 1396 Bailey T 2002 On Trust and Philosophy in http www open2 net trust downloads docs ontrust pdf Stand 16 01 04 Bauer R 2004 Fehlgeschlagene technische Neuerungen Habilitationsarbeit an der Fakult t f r P dagogik Fachbereich Geschichte Universit t der Bundeswehr Hamburg Bechmann A Bechmann G 2003 Verwaltungsmodernisierung im bergang zur Wissensgesellschaft Von der politischen Planung der 70er Jahre zum e government der 2 Generation in Bechmann A Hrsg Verwaltungsmodernisierung durch Wissensmana gement Notwendigkeiten Chancen Konzepte Instrumente Edition Zukunft Barsing hausen S 39 220 B hme G 1998 Vertrauen in Gestalttherapie 12 Heft 2 S 24 34 Brauer H J ed 1992 Failed Innovations Social Studies of Sciene Special Issue 22 Nr 2
204. icklungen des Luftverkehrs aufzeigen Bild 1 Es ist erkennbar dass unterschiedliche Szenarien ausgearbeitet wur den Frost Winter Eiszeit Ein bleibendes Absinken der Luftverkehrsleistungen w rde Eiszeit bedeuten Wenn die Zahl der verkauften Personenkilometer PKT dagegen auf den alten Wachstumspfad der Jahre 2003 2004 zur ckkehrt spricht Lufthansa von der Prognose Frost oder Winter Entsprechende Erhebungen zeigen dass bei der Zahl der Starts bereits der urspr ngliche Bereich der Prognose wieder erreicht ist Die Einbr che der Jahre 2001 und 2002 sind also bereits weitgehend kompensiert Es wird davon ausgegangen dass sich der Luftverkehr weiter erholt und der alte prognostizierte Wachstumspfad sich fortsetzt Eine bleibende verringerte Luftverkehrs leistung ist nicht zu erwarten Bild 1 Der Luftverkehr ist eine stark dynamisch wachsende Industrie gt Selbst pessimistische Szenarien gehen nach den Anschl gen vom 11 September 2001 lediglich von einem ged mpften Luftverkehrs Wachstum aus PKT in 1 000 der AEA Gesellschaften 900 000 Prognose Frost Prognose Eiszeit Prognose Winter 800 000 Wachstum 5 8 p a ee 700 000 600 000 500 000 T T 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Quelle Klingenberg DLH HOCHTECHNOLOGIE FORDERUNG IM BEREICH DER LUFT UND RAUMFAHRT AIRBUS EINE EUROP ISCHE ERFOLGSGESCHICHTE Eine entscheidende Frage lautet immer wieder wel
205. idet Au erdem stellen die Helmholtz Gemeinschaft die Institute der so genannten Blauen Liste und die Hochschulen ebenfalls ein gro es Forschungspotenzial dar Wichtig f r unsere Zukunft ist es diese Forschungslandschaft ohne staatliche G ngelung noch zielgerichteter als bisher zu vernetzen Der Forschungs und Wissenschaftsstandort Deutschland wird auch von vielen aus l ndischen Firmen gesch tzt General Elektrik hat beispielsweise ihr neues Forschungszen trum nach Bayern gebracht und baut hier seine firmeninterne Forschung aus weil dort die wissenschaftlichen und fachlichen Cluster vorhanden sind die f r das Forschungsin stitut von General Elektrik genau die richtigen Partner darstellen Das ist brigens das Modell mit dem auch Dresden erfolgreich geworden ist Trotz aller Einbr che R ckschl ge und Modernisierungsbed rfnisse haben wir im mer noch eine sehr gut aufgestellte Wirtschaft die besonders in den alten klassischen Branchen in der letzten Zeit sehr gut berwintert hat Aber Innovationen sind nicht nur allein an den Technologiefeldern festzumachen Wenn man Innovationen wirklich vorantreiben m chte muss man die Innovationskraft von Politik Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt f rdern Wir brauchen nicht nur mehr SCHLUSSELTECHNOLOGIEN UND DIE VERANTWORTUNG DES STAATES Techniker und Naturwissenschaftler sondern wir brauchen auch Geistes und Kulturwis senschaftler Denn auch unsere Kultur und Sozialsysteme geh r
206. ie institutionelle F rderung zielgerichteter zu gestalten sollte eine Konsequenz aus den strategischen Notwendigkeiten sein Mehr Wettbewerb in der Forschungslandschaft bedeutet mehr Ausschreibung von Themen Erste erfreuliche Umsetzungen sind beispielsweise bei der Forschungsplanung etwa der Helmholtz Gemeinschaft zu erkennen Dieser Weg sollte konsequent fortgesetzt werden 119 120 DIETMAR THEIS Autonomie der Forschung bei Personal und Investitionen ist ein Thema bei dem we sentlich mehr M glichkeiten einer freien Entscheidung existieren m ssten beispielsweise bei der Einkommensgestaltung vor allem von hoch qualifizierten Wissenschaftlern Ein weiterer Vorschlag w re eine Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft durch eine Zulage zu f rdern Dahinter steht im Grunde genommen die Idee dass wir uns incentives einfallen lassen m ssen um den schwierigen Prozess der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft weiter zu f rdern Strategische Forschungsplanung sollte gemeinsam von staatlicher und privatwirt schaftlicher Seite angegangen werden Mit Programmen wie IT 2006 hat das BMBF schon gute Beispiele gegeben wie so etwas gemeinsam mit allen Beteiligten realisiert werden kann EUROP ISCHE FORSCHUNGSF RDERUNG In Bezug auf europ ische Forschungsf rderung sei auf das Subsidiarit tsprinzip hinge wiesen das die Aufgabenverteilung zwischen EU und Mitgliedsstaaten bestimmt Es bedeutet dass nur da wo einzelne Staaten
207. iebeck Klodt Henning 1995 Grundlagen der Forschungs und Technologiepolitik WiSo Kurz lehrb cher M nchen Vahlen Landes David S 1969 The Unbound Prometheus Cambridge M A Cambridge University Press Landes David S 1998 The Wealth and Poverty of Nations New York Norton Mokyr Joel 1990 The Lever of Riches Technological Creativity and Economic Progress New York Oxford University Press 4 Zur Begr ndung und Konzeption einer allgemeinen Forschungsf rderung siehe auch Klodt 1995 gt HOCHTECHNOLOGIE FORDERUNG IM BEREICH DER LUFT UND RAUMFAHRT UNTER BESONDERER BERUCKSICHTIGUNG DER DEUTSCHEN WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT MANFRED FRICKE AUSGANGSSITUATION UND PERSPEKTIVEN DER LUFT UND RAUMFAHRT Der Titel dieses Beitrags Hochtechnologief rderung in der Luft und Raumfahrt deutet schon an dass in dieser Branche eine staatliche F rderung immer bestand Die Luft und Raumfahrt ist eine Schrittmachertechnologie von der viele Innovationen f r andere Industriebereiche ausgehen wie zum Beispiel im Werkstoffbereich im I amp K Bereich in der Flugf hrung und heute auch in der Logistik zum Beispiel Airbusprogramm Man k nnte viele weitere Felder benennen in denen diese technologischen Erkenntnisse auf andere Bereiche bertragen wurden Es wird immer wieder diskutiert ob die Luft und Raumfahrt auch heute noch einer staatlichen Unterst tzung bedarf Sie ist in Europa erfolgreich Airbus hat B
208. ieren muss Greifen wir uns die Autoindustrie als Beispiel heraus Es gen gt nicht mehr einfach Autos zu produzieren und anzubieten das hei t ein Grundbed rfnis zu befriedigen Men schen deren Grundbed rfnisse ges ttigt sind haben das Verlangen sich aus der breiten Masse abzuheben also eine pers nliche Note auszupr gen Und dieses Auspr gen einer TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN IM BEREICH DES MASCHINENBAUS pers nlichen Note findet beim Auto zum Beispiel dort statt wo man Wert darauf legt eine spezielle Farbe auszuw hlen den Stoff und das Muster der Sitzpolsterung und vieles mehr Als weiterer Aspekt kommt hinzu was Individualisierung zur Folge hat Wir m s sen das Paradigma der rein zeitorientierten Produktion aufgeben und zur individuellen Produktion kommen Vorbei ist die ra der schnellen Produktion die in Deutschland in der Nachkriegszeit relevant war als es darum ging den Wiederaufbau zu leisten und die Haushalte mit dem Notwendigsten an Equipment auszustatten Jetzt haben wir es mit einer Produktion zu tun die an die Kundenbed rfnisse angepasst sein muss oder sich an den Kundenbed rfnissen orientiert Eine solche Produktion tr gt der Individualisierung Rechnung Hierbei wird oftmals der Gedanke vernachl ssigt dass sich die Alterspyramide umgekehrt hat und ein deutlicher Trend zur beralterung unserer Gesellschaft zu ver zeichnen ist Daher m ssen sich zuk nftige Produkte st rker an den Bed rfnissen lterer Men
209. iese irgendwann neue Erfindungen in gro er Zahl nach sich ziehen Kindheitsphase Im n chsten Abschnitt nehmen das Niveau und die Zahl der Erfindungen ab das Sys tem wird kommerziell eingesetzt und vermarktet Erwachsenenphase Nun erreicht das System so langsam seine Leistungsgrenze Weiterentwicklungen f hren zu keinem Durchbruch mehr Reife In der letzten Phase geht dann auch die Zahl der Erfindungen zur ck ebenso der kommerzielle Erfolg da Nachfolgesysteme schon einen erheblichen Leistungsstand erreicht haben Idealit t Der Begriff der Idealit t wird definiert als die Summe aller n tzlichen Funk tionen eines Systems dividiert durch die Summe aller sch dlichen Funktionen wobei die Betonung auf aller liegt Daraus ergibt sich einerseits dass die Idealit t eines Systems immer noch erh ht werden kann Andererseits hat ein System dann die maximale Idea lit t erreicht wenn der Nenner Null geworden ist das System also gar nicht mehr not wendig ist um die gew nschte Funktion zu erf llen Denkt man dies zu Ende dann hei t das dass die ideale Maschine also gar keine Maschine mehr ist denn eine Maschine ist eigentlich nur eine Geb hr die wir bezahlen um einen Nutzen zu erlangen Sie hat eine Funktion so wie ein Computer w hrend einer Pr sentation nur als Unterst tzung dient Man w rde nicht z gern sich einer einfacheren L sung zu bedienen wenn sie den glei chen Nutzen und die gleiche Funktionalit t bieten w rde
210. ig zu treffenden Ma nahmen bez glich der Gestaltung eines Fertigungssystems und der darin stattfindenden Fertigungsprozesse Aufgabenbereiche der Fertigungsplanung Arbeitsplanung sind die Arbeitsablauf Arbeitsst tten Arbeitsmittel Arbeitszeit Bedarfs Arbeitsfristen und Arbeitskostenplanung Im Rahmen des Produktentstehungs prozesses sind die drei erstgenannten Bereiche sowie die Gestaltung der innerbetrieb lichen Logistik Produktionslogistik von besonderem Interesse Im Serienanlauf erfolgt eine Optimierung des Produkts und des Fertigungssystems Der aufmerksame fachkundige Leser wird sich bei der Betrachtung des Zyklenmo dells in Bild 1 daran sto en dass sich die Prozessentwicklung bzw Produktionssystement wicklung an die Produktentwicklung anschlie t Zu Recht weil Produkt und Produktions system im Wechselspiel zu entwickeln sind Dies gilt insbesondere f r komplexe Erzeug nisse die wir hier betrachten So wird beispielsweise bei mechatronischen Erzeugnissen die sich h ufig durch eine Integration von Mechanik und Elektronik auf engem Raum auszeichnen bereits das Produktkonzept durch die in Betracht gezogenen Fertigungs technologien determiniert Dies hat uns veranlasst die Produktionssystementwicklung 5 Spur Krause 1997 6 Dangelmaier 1999 INNOVATIONSMANAGEMENT IN DER PRAXIS parallel zur Produktentwicklung anzuordnen und den entsprechenden dritten Zyklus zu pr zisieren Im weiteren Verlauf des dritten
211. igente Systeme herzustellen Jedes intelligente Ger t ben tigt Mikro elektronik und Mikrosystemtechnik Meines Erachtens ist sie immer noch die innovativste Industrie mit dem gr ten und schnellsten Wachstumsanteil die wir haben Mikroprozessoren sind technologisch kompliziert Das hei t sie entwickeln sich nicht so rasant weiter wie Speicher die regul re Bausteine bilden welche leichter zu realisieren sind Inzwischen gibt es verschiedene Generationen Wir bewegen uns heute zum Beispiel im Bereich des 256 Mbit Speichers Es gibt mutige Prognosen die besagen 55 56 ANTON HEUBERGER dass sich diese Kurve bis 2015 linear fortsetzen wird wie jene der SIA der Semicontact Industrial Association der fast alle Halbleiterhersteller weltweit angeh ren Die SIA hat eine Roadmap aufgestellt wonach dieses Wachstum unver ndert weitergeht Wir h tten dann um 2010 den 64 Gbit Speicher Es stellt sich jedoch die Frage ob das immer so weitergehen wird und welche Antriebskraft dahintersteckt Festzuhalten ist vor allem dass sich mit der Integrations technik der Preis der Funktion verbilligt Wenn man in Bezug auf die Komplexit t von 1 Mbit Speichern die Preisentwicklung der letzten drei ig Jahre betrachtet stellt man fest dass man erst 1973 den 1 Mbit Speicher aus 4 Kbit Speichern zusammenbauen konnte Der Wert eines solchen Speichers lag bei 150 000 DM zur damaligen Zeit un gef hr der Preis eines Reihenhauses Seither sind die Kosten
212. ik ein entsprechendes Analogon finden Schl uche die sich unter Druck zusammenziehen und mit denen man Kr fte aufbringen kann Hier sieht man gro es Potenzial beispielsweise in explosionsgesch tzten R umen wo Auf Grund der Umgebungsbedingungen klassische elektrische Antriebe zu vermeiden sind Bezogen auf die piezokeramischen Folien ist die Anwendung an Werkzeugmaschi nenstrukturen in der Weise vorstellbar dass die auf Zug und Druck belasteten Fasern der Gestellkomponenten unterst tzt werden durch Kr fte die ber aufgebrachte Folien wir ken So ist es eines Tages m glich dass Maschinen im klassischen Aufbau eigenst ndig auf Schwingungen reagieren und diese kompensieren indem sie ihr dynamisches Steifig keits und D mpfungsverhalten ndern und an den Bearbeitungszustand anpassen Nachhaltigkeit Die Nachhaltigkeit wird eine immer st rkere Rolle einnehmen So f hrt beispielsweise eine Verbesserung der Ausfallzeiten verschiedenster Produkte zum Beispiel Kolbenmo tor zu einer Verl ngerung der Lebensdauer Eine integrierte Sicherheitstechnik sch tzt den Bediener von Maschinen Das Wissen wird immer umfangreicher und komplexer daher ist die Strukturierung und das Management von Wissen unabdingbar Der Umweltschutz spielt auch im Werkzeugmaschinenbau eine immer gr ere Rolle So besteht beispielsweise bei der spanabhebenden Fertigung und Umformung ein hohes Einsparpotenzial bei den K hlschmierstoffen 69 70 gt INNOV
213. ikrosystemtechnik auf denen wir an unserem Stand ort das hohe fachliche Wissen mit operationellen Produktionsprozessen zusammenbin den k nnen Hierzu ist es notwendig dass es gelingt m glichst alle in unserem Land vorhande nen fachlichen Ressourcen zielgerichtet zu vernetzen Hierbei kann sich der Staat auch helfend in die gro en Forschungsorganisationen einbringen denn er ist dort berall 89 90 PETER KRAUSE Miteigent mer Allerdings nur unter der Voraussetzung diese nicht zu bevormunden Der Staat diskutiert mit bei der Frage was am Standort Deutschland geforscht werden soll nicht jedoch wie das ist alleinige Verantwortung der Wissenschaft Langfristige Perspektiven sind gefragt die als wichtigste Ressource die Men schen und mit ihnen die Arbeitspl tze in zukunftsf hige und damit zukunftssichere Entwicklungen einbinden F r diesen anspruchsvollen Prozess ist es von besonderer Wichtigkeit wenn sie mir abschlie end diese pers nliche Bemerkung gestatten dass diejenigen in unserem Land die die Macht haben und da meine ich nicht vorrangig die Politik daf r sorgen dass in den Vorst nden vor allem unserer gro en Unternehmen wieder mehr Techniker und Naturwissenschaftler mit langfristigen Denkans tzen zu Wort kommen als die heute dominierenden Quartalsdenker gt DIE ROLLE DES STAATES BEI ERFOLGREICHEN INNOVA TIONEN AUS DER SICHT DES FORSCHUNGSDIALOGS FUTUR HENNING BANTHIEN Zu Beginn mag ein Beispiel zu
214. ild 7 Wirkung der Innovationsprozesse auf den Arbeitsmarkt Technologische Innovationspotenziale z z Die globalen Ver nderungen im Wirtschaftswettbewerb bewirken eine zunehmende Instabilisierung der Arbeitsm rkte Hochqualifizierte Fachkr fte sind die Gewinner dieser Entwicklung Kompetenz ist gefragt Verlierer sind die minderqualifizierten Hilfskr fte deren Arbeitsproduktivit t nicht mehr wettbewerbsf hig ist Oft kann die erforderliche Arbeitsqualit t von Menschen deshalb nicht erbracht werden weil die technologischen Anforderungen das Leistungsverm gen menschlicher Arbeit bersteigen Dies betrifft sowohl die Schnelligkeit von Handhabungen als auch deren Genauigkeit Sehr oft ist die Feinheit und Sauberkeit von Arbeitsverrichtungen durch Menschen nicht mehr zu erbringen Der Arbeitsmarkt wird zuk nftig weniger durch konomische Zw nge bestimmt sondern zunehmend am technologischen Leistungsangebot gemessen Dabei ist zu be achten dass fachliches Handlungsverm gen allein nicht ausreicht gefragt sind genauso Tugenden wie zum Beispiel Zuverl ssigkeit Gr ndlichkeit P nktlichkeit und Ordnungssinn Die Triebfeder des innovativen Forschrittes kommt aus der Informatik aus informa tionstechnischen Entwicklungen nat rlich auch nach wie vor aus der Werkstofftechnik und der Energietechnik Technik bildet kein in sich abgeschlossenes System sondern kann nur sozio technisch verstanden werden Voraussetzung ist dass der sozio t
215. in Bild 1 dargestellt Bild 1 Differenzierung der Technikwissenschaften nach Wirkbereichen Wirkbereiche Urtechnik Strukturtechnikfi Prozesstechnik Netztechnik Soziotechnik gt Entbergen gt Gestalten gt Wandeln gt Verteilen gt Nutzen gt Naturwerke f gt Bauwerke gt G terwerke gt Netzwerke gt Dienstwerke Mit seinen kooperierenden Teilsystemen aus Grundlagenforschung angewandter Forschung und Industrieforschung begr ndet der komplexe Wissensverbund die Bildung einer f r die Technikwissenschaft entwicklungsnotwendigen methodisch orientierten Theorie Die Naturwissenschaften Wirtschaftswissenschaften Sozialwissenschaften und Geis teswissenschaften werden zwar unterschiedlich in Anspruch genommen sind aber doch als Wirkungsfeld f r die Entwicklung der Technikwissenschaft insgesamt unentbehrlich Das System Technik l sst sich grundlegend nach aufbauorientierten und transforma tionsorientierten Funktionen gliedern Nach ihren Wirkbereichen lassen sich technische Systeme in Urtechnik Strukturtechnik Prozesstechnik Netztechnik und Soziotechnik un terteilen GUNTER SPUR e Urtechnik zielt umweltorientiert auf einen unmittelbaren Eingriff in die Natur e Strukturtechnik wirkt durch ihren raumorientierten konstruktiven Aufbau funk tional e Prozesstechnik basiert auf energetischer materieller und informationeller Trans formation von Operanden aus einem Eingangszustand in einen Ausgangszu stand
216. in Blutverd nnungsmittel das sehr wirksam ist daran dass bei 0 8 Prozent der Bev lkerung Abbau des Knochenmarks erfolgt An solchen Effekten sind unglaublich viele Wirkstoffe gescheitert die mit Milliardenkosten entwickelt wurden Zum Beispiel Lipobay ist das mit Abstand beste Mittel mit den geringsten Nebenwirkungen Nur ein zelne Patientengruppen vertragen es nicht Lipobay w re sehr viel besser als das Alter nativmedikament welches heute in den USA verkauft wird Aber man m sste mit Sicherheit wissen ob man es dem Patienten verordnen darf oder nicht Das hei t wir werden solche Mess Systeme noch in diesem Jahrzehnt in der Praxis des Arztes haben Der dritte Punkt betrifft den bergang zu sprachgesteuerten Ger ten und Syste men der meines Erachtens den absoluten Durchbruch der Mikroelektronik darstellt und eine Befreiung von der Dateneingabe ber Tastaturen bedeutet Damit ist eine ganze Reihe von neuen Anwendungen denkbar die heute in Vorbereitung sind Meiner ber zeugung nach wird es noch in diesem Jahrzehnt die ersten sprachgesteuerten Systeme geben Nicht Systeme die einzelne Worte oder Satzfetzen verstehen wie es heute schon der Fall ist sondern Systeme die tats chlich den logischen Inhalt eines Satzes verstehen und mit denen man in Dialog treten kann Der Mensch der Zukunft der komplett ver netzt ist wird wieder aussehen wie ein Mensch der Vergangenheit Er wird nicht mehr schwere Laptops mit sich herumtragen und unglau
217. in in den Sozialwissen schaften etablierter Begriff Dahinter verbirgt sich die Erkenntnis dass wir viel weniger wissen als wir oft glauben und das ber cksichtigen sollten Alle unsere Projekte ste cken voller Unsicherheiten und damit Risiken auch jeder Innovationsprozess Nehmen EVOLUTIONARE MODELLE FUR TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN wir wieder das einfache Kraftwerk als Beispiel zur Erl uterung dieser Problematik Wir k nnen zwar hierf r ein gleichungsbasiertes Modell f r den Zusammenhang zwischen Gestaltungsparametern und Anforderungsprofil aufstellen aber stimmt das wirklich so genau Das Beispiel Kraftwerk wurde bewusst gew hlt weil man hier wirklich recht genau modellieren kann Und doch gibt es auch hierbei Unsicherheiten Ein reales Kraftwerk verh lt sich eben nicht so wie ein virtuelles Kraftwerk auf dem Computer Es gibt Fragen der Verf gbarkeit Toleranz gegen ber Bedienungsfehlern Sensitivit t gegen ber Standortproblemen und Umwelteinwirkungen Unsicherheit in den Kosten funktionen und vieles andere mehr Risiken in den Innovationsprozessen die bis zum v lligen Fehlschlag f hren k nnen sind allgemein bekannt Wie k nnen wir einen re alistischen Innovationsprozess unter diesen Bedingungen analysieren und optimieren Im Falle des Kraftwerks kann man sich vorstellen Sensitivit tsstudien auf der Grund lage des Gleichungssystems durchzuf hren also zu simulieren wie sich potenzielle Unsicherheiten auswirken Dies ist a
218. in sicherheitstechnischen Anwendungen anzupassen Diese Situation wird etwa in den USA bereits als nationales strategisches Sicherheitsrisiko eingesch tzt da es vorkommen kann dass eine zivile Technologie die f r die Ausr stung der Streitkr fte unverzichtbar ist von einem fremden Land dominiert wird und so eine Abh ngigkeit entsteht Selbst in den USA geht man nicht davon aus auf allen Technologiegebieten Marktf hrer und Speerspitze der Forschung sein zu k n nen Technologische F hrerschaft kann de facto in vielen F llen nur noch durch einen Hersteller gesichert werden der gleichzeitig Massenm rkte bedient Die Aufrechterhal tung eines isolierten milit rischen Marktes zur Deckung des milit rischen Bedarfs w re dagegen sehr ineffizient bis unm glich Dies war zum Beispiel bei den Flachbildschirmen in den neunziger Jahren der Fall Die hier besonders dynamische Weiterentwicklung und Fertigung wurden von japanischen HOCHTECHNOLOGIEN IN DER WEHRTECHNIK Herstellern dominiert deren Lieferbereitschaft an die amerikanischen Streitkrafte nicht als sicher eingestuft werden konnte Dies war Anlass fiir die so genannte National Flat Panel Display Initiative mit der der Versuch gemacht wurde aus strategischem Interesse durch Subventionen die nationale Industrie auch auf den zivilen Markten an die japa nische Konkurrenz heranzuf hren Die L sung den Bedarf durch eine rein milit risch ausgerichtete Produktionskapazit t auf Spitzenni
219. ine de S Kurve Innovationsebenen Evolutionsprinzipien 76 Std L sungen Techn Widerspruch Physik Widerspruch ae N Analogie Systematik Wissen Effekte Datenbanken Stoff Feld Analyse Widerspruchsanalyse Zwerge Modell Ressourcen Problem Formulierung Innovations Checkliste ARIZ Idealit t Operator MZK TECHNOLOGISCHE INNOVATION ALS ZU GESTALTENDER PROZESS F r die erste S ule von TRIZ die Systematik steht vor allem der so genannte ARIZ Bei dieser Abk rzung steht das A f r Algorithmus das vor die letzten drei Buchstaben von TRIZ gesetzt wurde und es handelt sich dabei folglich um einen Algorithmus zum erfinderischen Probleml sen eine schrittweise Anleitung zur L sung von komplexen Pro blemen Dieser ARIZ ist seit den f nfziger Jahren immer wieder weiterentwickelt worden und hat dabei durch st ndige Verfeinerung der Schritte zunehmend an Umfang und Komplexit t gewonnen Wenn auch die letzte Version des ARIZ in ihrer Anwendung sicherlich die h chsten Chancen auf eine erfolgreiche Probleml sung bietet so greifen doch TRIZ Anwender je nach Komplexit t der Fragestellung auch h ufig auf fr here Ver sionen oder auf Abwandlungen davon zur ck Welche Version oder Abwandlung auch immer Verwendung findet ein wesentliches Grundprinzip kommt dabei immer zum Tragen Bei all diesen Probleml sungsprozessen kommt der Erarbeitung einer klaren For mulierung des eigentlichen Problems eine hohe Bedeutung zu od
220. inen der Zufall Es gibt Elemente im Innovationsprozess f r die nur teilweise L sungsans tze be kannt sind In Zusammenarbeit mit Sozialwissenschaftlern werden Methoden zugespielt die nicht gleichungsorientiert sondern sprachorientiert sind sodass man erkennen kann wo die Grenzen von Risiken sind Gr ere technologische Phasenspr nge sind aufw ndig Und je aufw ndiger sie sind desto weniger hat man die M glichkeit nachzuweisen dass das investierte Geld auch zur ckflie t Das Risiko der wirtschaftlichen R ckf hrung wenn man das in einer freien Markt wirtschaft erzwingen will wird immer nur als eine Sache kleiner Schritte zu bewalti gen sein Die Bereitschaft eines Investors h ngt sehr von Produkt Mittelbedarf und Risiko deckung ab Wir brauchen den Staat als Investor wenn es sich um gro e risikobehaftete Vorha ben handelt Gro e Innovationen kommen schneller voran wenn der Staat daran Interesse hat Innovationen befolgen betriebswissenschaftliche und gesellschaftliche Ziele In der Regel erfordert mehr gesellschaftlicher Nutzen auch mehr Aufwand Auch das Wohlergehen eines kleinen Unternehmens stellt einen hohen gesellschaft lichen Nutzen dar Wir k nnen unglaublich viel f r Innovation tun wenn wir das unterlassen was wir falsch machen Zum Beitrag von Prof Dr Anton Heuberger Die Konkurrenzsituation zu Niedriglohnl ndern kann in der produzierenden In dustrie nur durch kontinuierlich erfolgende In
221. inen externen Coach haben wir in einer Serie von vier Workshops Konzeptideen f r ein Umweltauto entwickelt Im ersten Work 37 38 ECKHARD SCHULER HAINSCH shop erfolgte die Vereinbarung der Zielsetzung und des Ablaufplanes Im zweiten Workshop folgte die Problemanalyse mit Hilfe einer Innovations Check liste AnschlieBend fand die Ideengenerierung mit den geeigneten TRIZ Werk zeugen statt gefolgt von der Strukturierung der Konzeptsynthese und der Bewertung Am Ende des erfolgreichen Pilotprojekts standen tats chlich einige interessante Konzepte und Konzeptelemente 2 In einem zweiten und dieses Mal ohne externen Coach durchgef hrten Pilot projekt stand die Nutzung der Entwicklungsmuster der technologischen Evolution im Vordergrund Aus empirischen Erhebungen gewonnene und in die Zukunft projizierte Kundenanforderungen einer spezifischen Zielgruppe wurden mit den Mustern der technologischen Evolution verkn pft um herauszufinden welche m glichen zuk nftigen technologischen Konzepte die f r diese Kunden wichtigen Funktionen in Zukunft besser erf llen k nnten als dies heute der Fall ist Im Rahmen dieses Projekts wurden drei unterschiedliche Fahrzeugkonzepte f r drei unterschiedliche Zielgruppensegmente beschrieben Diesen beiden Pilotprojekten sind mittlerweile mehrere erfolgreiche TRIZ Anwen dungsprojekte in Fahrzeugentwicklung und produktion gefolgt Die praktischen Anwen dungen haben gezeigt dass TRIZ tats chlich ein
222. inhaltet im klassischen TRIZ genau 39 Para meter Auch wenn bereits Weiterentwicklungen mit leicht ver nderten Parameterzahlen vorgestellt wurden so lautet die Kernaussage aber doch Es gibt eine endliche Anzahl von Parametern mit der man die Eigenschaften technischer Systeme beschreiben kann Aufbauend auf diesen Parametern wird ein technisches Problem beschrieben in dem die Anforderungen hinsichtlich unterschiedlicher Parameter in einem Konflikt miteinander stehen dass beispielsweise die angestrebte Verbesserung des einen Pa rameters zur Verschlechterung des anderen f hrt Ein Beispiel dazu Die Automobil industrie unternimmt vielf ltige Anstrengungen um den Kraftstoffverbrauch zu reduzie ren Ein wesentlicher Parameter den es dabei zu reduzieren gilt ist das Fahrzeuggewicht Leichtbau Konventionelle Ans tze wie die Reduzierung der Materialst rken f hren aber zu einem Abnehmen der Stabilit t Damit ist das Problem beschrieben als ein Kon flikt zwischen den Anforderungen Masse reduzieren und Stabilit t nicht reduzieren Der standardisierten Problembeschreibung auf der einen Seite stehen standardi sierte L sungsans tze auf der anderen Seite gegen ber Die Analyse von 2 5 Millionen TECHNOLOGISCHE INNOVATION ALS ZU GESTALTENDER PROZESS Patenten f hrte zu der Extraktion von vierzig innovativen L sungsprinzipien mit deren Hilfe die jeweiligen technischen Konflikte berwunden wurden also auch hier eine end liche Zah
223. ir erreichen wollen den Anteil von Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt wieder auf 2 5 Prozent zu steigern Er war schon einmal bei 2 2 Prozent Die in Europa vereinbarte Zielmarke betr gt 3 Prozent Ich bin zuversichtlich dass wir wenn vor allem die Wirtschaft mitzieht diese Marke auch bald wieder erreichen Der internationale Wettbewerb ist h rter geworden Die Zahl der Wettbewerbsteil nehmer ist gestiegen Wir sind dabei nicht schlechter geworden sondern die anderen besser Andere L nder haben gerade im Bereich von Ausbildungsstand und Innovati onskraft deutlich aufgeholt Wenn man sich das Ganze als volkswirtschaftliche Wert sch pfungskette vorstellt von der Schule mit der Aussch pfung der hier vorhandenen Potenziale an jungen Leuten Ganztagsschule ist daf r auch ein Stichwort ber die ganzen Bildungsinstitutionen bis in die Wissenschaftslandschaft und in die Wirtschaft dann sind wir zurzeit dabei die Stellschrauben hierf r noch ein bisschen sch rfer und 85 86 PETER KRAUSE standortgerechter zu stellen Das Ziel ist dass wir auch Bildung und Ausbildung daran messen was fiir Gesellschaft und Wirtschaft erforderlich ist Oftmals ist dieser Prozess sehr angebots und nicht so sehr nachfrageorientiert Wir k nnen nicht ich bertreibe nur wenig in den Schulen mit Tafel und Kreide arbeiten weil es manche Lehrer nur so k nnen wenn uns das praktische Leben den Computer verordnet Deutschland ist gut auf
224. is vereinbaren k nnen was uns neben anderen Einnahmequellen in die Lage versetzt die fehlende Grundfinanzierung zu kompensieren Doch es handelt sich dabei nicht um einen allgemeing ltigen Weg Wir haben zum Beispiel auch die Produktion von Chips f r Philips aufgebaut und vermarkten sie mit Philips zusammen Wir haben auch hier einen vern nftigen Preis vereinbaren k nnen sodass wir einige Projekte haben die uns mit dem Industrieertrag zu Gewinn 133 134 ANTON HEUBERGER anteilen verhelfen Gem Satzung d rfen wir in Einzelprojekten Gewinn erwirtschaften wenn wir diesen Gewinn reinvestieren Das geschieht in Form von Gegenfinanzierung an derer Projekte bzw der Vorlaufforschung Zwar ist dieses Modell rein rechtlich gesehen m glich aber es ist fraglich ob andere Institute es so leicht umsetzen k nnen Wir haben beim Aufbau des Instituts in Schleswig Holstein die Gunst der Stunde genutzt und eine industrietaugliche Technologie realisiert Das zahlt sich jetzt aus indem man die feh lende ffentliche F rderung teilweise kompensieren kann aber es bleibt ein Sonderfall Ein gutes Beispiel f r das Zusammenwirken von Vorlaufforschung Grundlagenent wicklung und Industrieprojektf rderung ist der Aufwand f r den Aufbau des Arbeitsfeldes elektrische Biochiptechnologie Das technische Konzept ist relativ einfach Wir haben zum Beispiel gelernt wie man biochemische Reaktionen direkt auf der Chipoberfl che ablaufen lassen kann um
225. isato rischen Strukturen sondern auch um die Aktivierung aller Kreativpotenziale f r innova tives Handeln Ebenso sollte staatliche Innovationspolitik Anreize f r eine Ausrichtung der Industrie auf neue strategisch bedeutsame Technologiefelder mit Schl sselfunk tionen entwickeln Die in den Jahren 2003 bis 2005 von acatech Konvent f r Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften durchgef hrten Symposien machten deutlich wie stark die Wettbewerbsf higkeit der deutschen Wirtschaft und da mit der Wohlstand unserer Gesellschaft von der Entwicklung innovativer Technologien abh ngen Ohne Wachstum ist eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft nicht denkbar Der acatech Arbeitskreis Technikwissenschaften und Innovation hat in den Jah ren 2003 bis 2005 gemeinsam mit der Stiftung Brandenburger Tor zu dieser Thematik eine Workshop Reihe durchgef hrt Unter Mitwirkung von Experten aus Wissenschaft Wirtschaft und Politik wurden zentrale Fragestellungen zur Aktivierung und Optimierung des technologischen Innovationspotenzials am Industriestandort Deutschland durch Referate vertieft und in Arbeitsgruppen diskutiert VORWORT Die ersten Zwischenergebnisse dieser Workshops sind in der vorliegenden Buchreihe acatech diskutiert mit dem Blick auf die Entwicklung einer technologischen Innovati onstheorie zusammengefasst Gemeinsam mit meinem Kollegen Prof Dr Eckard Minx im Bereich Wissenschaft und
226. ischer Produktions prozesse ist eine Herausforderung zur Neugestaltung technischer Planungssysteme 235 236 GUNTER SPUR Mangelnde Planungsverl sslichkeit f hrt zu instabiler Verf gbarkeit der meist sehr kapi talintensiven Investitionen und damit zu erheblichen Kostensteigerungen Eine solche Planungskultur darf nicht nur an technologischen Kriterien gemes sen werden sie muss sich insbesondere an den Kriterien der konomischen Vernunft ausrichten Der permanente Innovationsdruck vermittelt eine neue Qualit t planerischer Arbeitsleistung und erm glicht dadurch eine periodische Erzeugung des Neuen Gewis serma en als Handlungsbevorratung denkbar kann das Neue bei Bedarf kurzfristig abgerufen werden Dabei verlagert sich der Schwerpunkt der Innovationsstrategie zu nehmend auf informationstechnische Werkzeuge dezentral organisierter Zulieferer betriebe die im Netzwerkverbund untereinander abgestimmt agieren Die zunehmende Komplexit t technologischer Prozesse ist eine Herausforderung der Informationstechnik Mangelnde Planungsverl sslichkeit f hrt zu instabiler Verf g barkeit der meist sehr kapitalintensiven Investitionen und damit zu erheblichen Kos tensteigerungen Die Risikohaftigkeit komplexer Innovationen f hrt zur Forderung nach Absicherung gegen Fehlplanungen Hier sind Methoden des Qualit tsmanagements geeignet die durch rechnerunterst tzte Regulierung entscheidungsrelevanter Teilpro zesse optimiert werden k nnen
227. ist um strategisch f r die Industrie von Bedeutung zu sein HOCHTECHNOLOGIEN IN DER WEHRTECHNIK Der spin off Aspekt war in Deutschland nie besonders herausragend wenn auch nicht ganz verschwindend Wenn dann fand diese bernahme von Ergebnissen und Erfahrungen aus der Wehrtechnik innerhalb der Industrie im Rahmen konkreter Entwick lungsauftrage statt Derzeit sind in Deutschland Bem hungen darauf gerichtet die Rolle der Verteidi gungsforschung und der wehrtechnisch orientierten Forschungseinrichtungen neu zu be werten und ihre Struktur und grunds tzliche Orientierung der neuen Lage anzupassen WEHRTECHNISCHE F amp T IN DEN USA Schon seit der Gr ndung der Vereinigten Staaten hat die Technik dort eine besondere Rolle gespielt Sie ist geradezu Bestandteil der Staatsidee da sie ein sehr gutes Instru ment darstellt auch Menschen ohne lange tradierten kulturellen Hintergrund durch den Einsatz von Flei Kreativit t und rationalem Verstand im Sinne der Aufkl rung eine M glichkeit f r das Fortkommen zu verschaffen Das Land der unbegrenzten M glich keiten wurde deshalb schon zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts in Deutschland misstrauisch beobachtet und der deutsche Idealismus sprach etwas angewidert von Polytechnismus Materialismus und Amerikanismus wenn es um die Bef rchtung des kulturellen Niedergangs durch das Maschinenwesen ging In der amerikanischen Kultur gibt es eine starke Verankerung der Vors
228. it zur L sung anstehender Probleme der realen Welt steigern Diese konzentrieren sich als vordringliche Herausforderung auf das Wachstum unseres Wirt schaftspotenzials Es gilt den Innovationsbedarf zu erfassen und darauf angepasste For schungs und Entwicklungsprozesse auszul sen Diese F higkeit zu steigern ist eine der wichtigsten Aufgaben des Wissenschaftsma nagements Hierzu geh ren alle Ma nahmen die das kreative Leistungspotenzial der Mitarbeiter zur optimalen Entfaltung bringen Wichtig ist eine zielgerichtete und inten sive Begleitung der Innovationsprozesse durch die Leitungsorgane wobei auf eine wir kungsvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten zu achten ist Hierbei kann ein anregendes Wechselspiel zwischen internen und externen Kooperationen sehr erfolgreich sein Wir m ssen vielleicht lernen dass es nicht nur auf das Hauptprodukt ankommt Wenn dieses in Ordnung ist hat man zwar gewonnen aber die Nebenprodukte k nnen auch eine wirtschaftliche Bedeutung erlangen Man kann sie nutzen Es gibt allerdings auch St rprodukte Dies sind teilweise Umweltprodukte und auch solche die misslungen sind die nicht funktionieren die St rungen haben Das Innovationsrisiko f hrt dazu dass in der Entwicklung die Angst vor neuen Produkten zunimmt Kein Unternehmen kann es sich heute erlauben dass ein mit gro em Aufwand eingef hrtes Produkt nicht auf St ckzahlen kommt Bild 8 INNOVATIONSPOTENZIALE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN Bild
229. iterhin an der Ver besserung der Mechanik w hrend amerikanische Firmen bereits begannen ber elektro nische Koppelpunkte nachzudenken Das f hrte bei uns zu einem ungeheuren Nachlauf in der Integrationstechnik gefolgt vom gro en Branchensterben Die erste Branche die ausstarb war die Uhrenindustrie anschlie end die Kameraindustrie und schlie lich war auch der Bereich Entertainment Elektronik betroffen um nur die wichtigsten zu nennen Der Grund daf r war dass wir nicht rechtzeitig mit der integrierten Schaltkreistechnik angefangen haben und die mechanischen L sungen in Deutschland zu lange domi nierten Als n chstes folgte ein ungeheurer Aufholwettkampf Die erste Branche der es gelang den hohen Stand in der Mechanik mit einer elektronischen Systemtechnik zu verbinden war die Automobilindustrie Mittlerweile beruht die Wertsch pfung in der Automobilindustrie zu rund drei ig Prozent auf Elektronik und Mikrosystemtechnik Die Innovationen sowohl in der Mechanik als auch in der automobilspezifischen Elektronik und Mikrosystemtechnik stammen zu einem erheblichen Teil aus Deutschland Es ist das Mutterland der Automobiltechnik geblieben aber nur weil man sich allm hlich dessen gewahr wurde dass man f r das System Kraftfahrzeug die Mikroelektronik genauso be n tigt wie die Materialtechnik f r alle m glichen Teilkomponenten Die Mikroelektronik nimmt einen dominanten Stellenwert ein weil sie das einzige Mittel ist um intell
230. itionierung erreicht werden kann Dies erfor dert es f r die konkurrierenden Heizsysteme also Dynamotherm im Vergleich zu bereits etablierten Marktteilnehmern systematische Zielerf llungsvergleiche durchzuf hren Jedes Heizsystem kann irgendwie aber doch unterschiedlich gut an die speziellen Pa rameter einer Heizaufgabe angepasst sein Solche unterschiedlichen Parameter ergeben sich durch unterschiedliche geb udephysikalische Gegebenheiten zum Beispiel Neubau Altbau durch unterschiedliche Anspr che der Nutzer an die Dynamik durch unter schiedliche Temperaturbedingungen und viele andere Kriterien mehr Auch das Zielprofil kann sehr unterschiedlich sein Wir greifen hier zur Illustration zwei Teilziele aus dem Ziel profil heraus nach denen die Entscheidung ber ein Heizsystem oft f llt n mlich Kom fort und Energieverbrauch Im Sinne eines Strukturierungsprozesses m ssen auch hier wieder zun chst die Wirkungszusammenh nge zwischen der Variation der Parameter und dem Anforderungsprofil dann die Ergebnisbewertung und schlie lich ein L sungs verfahren bereitgestellt werden Dies gelingt wieder durch ein geeignetes Software Tool im Zusammenspiel mit einem geeigneten evolution ren Algorithmus Details sollen hier nicht er rtert werden F r jedes untersuchte Heizsystem ergibt sich eine Pareto Menge ihre berlagerung f hrt zu einer so genannten resultierenden Pareto Menge die das jeweils geeignete Heizsystem f r ein bestimmtes Zi
231. itskulturen erkennen Attraktive Standorte sind nicht nur Niedriglohnl nder sondern zunehmend auch L nder mit hoher technischer Kompetenz und einer verf gbaren 233 234 GUNTER SPUR modernen Industriestruktur Das globale Produktionspotenzial ist ein vernetztes Zellen werk verdichteten Wissens das von innovativen Zulieferern im Wettbewerb laufend erneuert und bereichert wird Diese Entwicklung erzwingt einen globalen Wettbewerb der Innovationen Es kommt entscheidend auf eine optimale Nutzung der kapitalstarken Investitionen an Die zuneh mende Eigendynamik technologischer Innovationen treibt den Markt Das Innovations potenzial der Welt steht im Wettbewerb Eine solche Entwicklung erzwingt aber auch einen globalen Wettbewerb der wissen schaftsorientierten Technologiekulturen Sie beruht auf Innovationswellen des jeweils verf gbaren Kreativpotenzials und ist damit Ausdruck des Leistungswettbewerbs men taler Kunstfertigkeit des Menschen Permanente Innovatisierungswellen sind die Folge Sie erhalten ihre Dauerimpulse aus Kreativfunktionen die laufend in das Handlungspotenzial zum Erfinden und Erkennen einflie en Sie beruhen auch auf Verbesserung und Erneuerung der Innovationspotenzi ale indem sie neue Medien Methoden und Systeme anbieten die zu einer qualitativen Anreicherung entscheidungsorientierter Handlungen f hren Sie kann dann intelligente Innovatisierung genannt werden wenn ihre St rwirkungen im Voraus erkennbar sind
232. iviert werden zum Beispiel l rm und emissionsarmes Flugzeug Staatliche Basisleistungen sind bei der Realisierung komplexer Infrastruk turen zum Beispiel Galileo erforderlich Bei Marktversagen ist die Bereitstel ung von Infrastrukturen ffentliche Aufgabe zur Verhinderung sch dlicher Monopole Technologische Schl sselbereiche ben tigen zur Standortsicherung staat iche Anschubfinanzierungen Erfolgsbeispiel Airbus Bei der Beteiligung der Bundesl nder sind gro e Unterschiede festzustellen Zu einem gibt es sehr aktive Luftfahrtl nder Dazu geh rt im Norden Hamburg und partiell auch Bremen aus der alten Zeit von VFW Fokker Wir haben im S den fr her MBB heute EADS und m ssen nun feststellen dass sich einige Bundesl nder am Programm nicht oder nur beschr nkt beteiligen k nnen oder wollen Das verst rkt auf Dauer die Luftfahrtfor schung an den Stellen wo sie ohnehin stark ist Und sie l sst sie nicht wachsen wo es notwendig w re Dieser Prozess w rde verst rkt wenn die Bundesl nder mit gro en Finanzbeitr gen zur Luftfahrtforschung eines Tages darauf achten dass ihre Mittel in ihren L ndern verbleiben und damit ein Finanzausgleich mit schw cheren Bundesl n dern nicht mehr stattfinden k nnte Die inhaltlichen Ziele gelten sowohl f r das EU Rahmenprogramm das mit 1 075 Millionen Euro ausgestattet ist und davon 835 Millionen Euro f r die Luftfahrt vorsieht als auch f r das nationale Vorhaben Man m chte de
233. ix herausgele sene L sungsprinzip 1 Segmentierung und Zerlegung f hrt beispielsweise zu bereits ver wendeten L sungen wie Gitter oder Profilstrukturen sowie zu Faserverbundwerkstoffen und er ffnet dar ber hinaus ein kreatives Suchfeld f r den Ideenfindungsprozess Dieser 35 36 ECKHARD SCHULER HAINSCH kreative Prozess der Ideenfindung erfordert dann aber wieder den Menschen TRIZ zeigt die Richtung stellt die richtigen Fragen aber die Antworten m ssen wir selbst liefern Bleibt noch die vierte S ule von TRIZ die Vision Sie bezieht sich auf die Betrachtung der zuk nftigen Evolution von technischen Systemen Jede Probleml sung entwickelt ein technisches System weiter sodass sich die Muster der Probleml sung auch auf Muster und sogar Gesetze der technischen Evolution bertragen lassen Bild 5 zeigt die Entwicklungsmuster der technischen Evolution Auf die ersten beiden Muster soll beispielhaft detaillierter eingegangen werden Bild 5 Entwicklungsmuster der technologischen Evolution Stufenweise Evolution Jedes technische System durchl uft eine Phase der Schwangerschaft der Geburt der Kindheit des Erwach senseins der Reife und des Dahinscheidens Vergr erung der Idealit t Technische Systeme entwickeln sich in Richtung h herer Idealit t Uneinheitliche Entwicklung der Systemteile Subsysteme technischer Designs entwickeln sich nicht gleichm ig was zu Widerspr chen f hrt Erh hung der Dynamik und
234. k Buch VIII 1157 a20 1162 b30 In Aristoteles 1995 Bd 2 3 Vgl Aristoteles Politik Buch V 11 1313a34 ff In Aristoteles 1995 Bd 4 4 Vgl Cicero De inventione 2 163 In Cicero 1998 Vgl auch Tusculum disputationes IV 80 In Cicero 1997 5 Vgl Cicero De Officiis 3 92 In Cicero 1990 6 In der Formula Baetica lautet dies fidi fiducia causa Vgl Formula Baetica Ruiz 1968 S 296 7 Vgl Thomas von Aquin Summa Theologie 1985 Bd Il 11 129 qu 6 ad 3 ad 1 8 Ibid 129 qu 6 ad 2 VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Thomas Hobbes hatte in seiner Staatstheorie den Urzustand den Kampf aller gegen alle durch den Leviathan den K rper eines starken Gemeinwesens eind mmen wollen Hierf r gibt jeder der Angeh rigen des Staates von seiner Handlungsfreiheit und Souve r nit t ein St ck preis und bereignet sie dem Staat Im Urzustand beim Kampfe aller gegen alle bei dem das Recht des St rkeren herrscht w re jedes Vertrauen selbstm rde risch Denn ohne staatliche Rahmenbedingungen berwiegen bei Hobbes die pozentiellen Kosten des unangebrachten Vertrauens normalerweise die potenziellen Vorteile des an gebrachten Vertrauens Wollen die Menschen also in geordneten Austauschbeziehungen leben so ist ein starker Staat notwendig der in der Lage ist bei Vertragsbruch Sank tionen durchzuf hren Nur unter diesen Zwangsmassnahmen ist Vertrauen notwendig und sinnvoll wenn ein Au
235. kannt Es wurden einige Forschungseinrichtungen ins Leben gerufen oder ausgebaut die sich mit wehrtech nischen Problemen auseinander setzten aber unausgesprochen wurde die Vorausset zung gemacht dass in Deutschland kein eigenes staatliches Vorantreiben der Wehr technik vorgenommen werden sollte Allerdings musste die in der damaligen politischen Situation entwickelte Dynamik nachvollzogen werden da man sich den politischen Rah menbedingungen Kalter Krieg Mitgliedschaft und damit Kooperation in der NATO nicht entziehen konnte Das bedeutete dass in zwar nicht sehr gro em aber auch nicht zu vernachl ssigendem Umfang eigene Forschung durchgef hrt werden musste Die eigentliche Forschung und Entwicklung zu wehrtechnischen Systemen geh rt jedoch nach deutschem Verst ndnis in die Dom ne der Industrie und ist keine Aufgabe des Staates Dieser beschr nkt sich darauf der Industrie einen Auftrag zu geben einen als notwendig erachteten Ausr stungsbedarf zu befriedigen Allenfalls ist eigenst ndige kreative Forschung in Bezug auf explizite Schutzfragestellungen zul ssig und selbst verst ndlich muss die Urteilsf higkeit und internationale Kooperationsf higkeit auf allen Gebieten sichergestellt werden Ich will hier keine Wertung vornehmen aber es ist wohl klar dass die verschiedenen Dom nen und Sichtweisen bei gleichzeitig nicht sehr konsistenten politischen Rahmenbedingungen nicht immer ganz einfach gegeneinan der abzugrenzen war
236. kauft werden Marketing und Vertrieb m ssen funktionieren der Kunde muss das Produkt annehmen erst dann handelt es sich um eine Innovation Der industrielle Innovationsprozess ist unl sbar mit dem Markt verkn pft Wenn man die Ziele und Bed rfnisse der Kunden richtig und kompetent erkannt und daraus neue Ideen gewonnen hat ergibt sich auf der Basis des technischen Wissens eine Rea lisierungsm glichkeit die Innovation Der betriebswirtschaftliche Erfolg der mit dieser Innovation erzielt werden kann birgt in sich die M glichkeit die gewonnenen Mittel f r die Entwicklung und Herstellung der n chsten Generation von Produkten einzusetzen Kurz Forschung verwandelt Geld in Wissen und Innovation verwandelt Wissen in Geld Analog hat die ffentlich gef rderte Forschung in der Volkswirtschaft die Aufgabe L sungen f r gesellschaftliche Herausforderungen zu finden Wenn sie dies erfolgreich tut tr gt sie zur Schaffung von Arbeitspl tzen und neuen Unternehmungen bei ber diesen Mechanismus verhilft sie dem Staat zu mehr Einnahmen mit denen er wiederum die ffentliche Forschung finanzieren kann Der gleiche Regelkreis wie er f r ein Unter nehmen gilt gilt also im Grunde genommen auch im volkswirtschaftlichen Kontext ROLLE UND INHALT STAATLICH GEFORDERTER INNOVATIONSFORSCHUNG Bei diesem Prozess stellt der Staat nat rlich die Rahmenbedingungen Dabei kann man zwischen direkten und indirekten Instrumenten ebenso unterscheiden wie z
237. ken um die Zukunft nicht ersetzen Die Entschlossenheit zur Ubernahme von Verantwortung weckt Vertrauen zum gemein schaftlichen K nnen Es geht bei Innovationen immer um eine Zukunft die nicht von der Unsicherheit des Neuen frei ist Wir m ssen deshalb versuchen Risikopotenziale nicht zu Risiken werden zu lassen Die technologische Forschung von heute beeinflusst die Gesellschaft von morgen Deshalb ist es zwingend notwendig ber Schritte nachzudenken die eine regulative Anpassung unserer Forschungspolitik bewirken Oder wollen wir unsere Zukunft der tech nologischen Eigendynamik als Selbstl ufer berlassen Technologische Innovationen entstehen als Handlungsprozesse zur Schaffung des Neuen Viele Fragestellungen zum Innovationsmanagement dr ngen sich auf Wer ent scheidet Wer l st die Innovationsprozesse aus Wer setzt sie durch Wer verantwortet das Risiko des Neuen Die Erfolgserwartungen sind hoch sie k nnen so sehr berstei gert werden dass sie den Mut zur Innovation wegen des Risikos sogar verz gern oder behindern Innovationsprozesse sind bergeordnete Handlungsprozesse in der Gesellschaft Sie sind mehr als Produktentwicklung und Produktionsplanung Sie umfassen das gesamte Handlungspotenzial von Wissenschaft und Wirtschaft und reichen tief in den Markt hinein Sie dienen der Beg nstigung des Kunden als Nutzer des erreichten Fortschritts Die Innovationen sind auf einen Endzweck also auch auf die konkrete Verwirklichung g
238. ken und in der Form eines Szenarios die Leitvision anschaulich beschreiben soll Bild 3 Das hei t eine Leitvision besteht aus einem Fach text der sozusagen die Basis f r Ausschreibungen darstellt und einem Szenario das plastische Zukunftsbilder beschreibt Einzelne Ergebnisse von Futur die in die Forschungspolitik Eingang gefunden ha ben waren unter anderem die Leitvision Das Denken verstehen die sich auf die Hirn forschung und ihren Nutzen etwa f r Informationstechnologie Robotik und Medizin kon zentriert die Leitvision Vernetzte Welt die darauf zielt moderne Kommunikationsnetze insbesondere im Zusammenwirken von sozialen und technischen Netzen zu erschlie en oder die Leitvision Gesund durch Pr vention die M glichkeiten zur Schaffung und Sicherung einer anspruchsvollen Lebensqualit t bis ins hohe Alter erforscht und entwi ckelt DIE ROLLE DES STAATES BEI ERFOLGREICHEN INNOVATIONEN Die Basis von Futur bilden die Akteure Sie sind sozusagen das Kapital mit dem gearbeitet wird Bild 4 versucht zu vermitteln dass f r jeden Schritt bei Futur eine spezi fische Teilnehmer Expertise eingesetzt wird Bild 4 Priorisierungs Design Interessierte ffentlichkeit f Akteurskreis Pool f f Tagung t Erste Bearbeitung der 7 ausgew hlten Themen Futur hat einen gro en Pool von ca 1 000 Akteuren die laufend nominiert werden Es ist also kein geschlossener Kreis sondern ein offenes System Je n
239. kontinuierlich gesunken und zwischen 1984 und 1987 gelang es zum ersten Mal die Komplexit t eines 1 Mbit Speichers auf einen Chip zu packen zu einem Preis von ungef hr 60 DM Anschlie end ist die Summe bei h herer Komplexit t weiter gesunken Heute kostet ein 1 Mbit Spei cher noch so viel wie ein Streifen Kaugummi und die Extrapolationen gehen dahin dass ein 1 Mbit Speicher in zehn Jahren vielleicht weniger als einem Cent wert sein wird Die dramatische Kostenentwicklung ist die eigentliche Antriebskraft immer neue Fabriken f r h here Komplexit ten zu bauen Ich wage zu behaupten dass ohne diesen Preisabfall niemand solche hohen Inves titionskosten f r eine Halbleiterfertigung aufbringen w rde Nat rlich ist vieles auch anwendungsgetrieben aber die Haupttriebkraft in dieser Entwicklung der Komplexit t ist die Verringerung der Kosten pro Funktionseinheit Dabei erhebt sich die Frage ob es berhaupt einen Marktbedarf gibt um die hohen Integrationsdichten von einem 64 Gbit Speicher verkaufen zu k nnen Die Mikroelektronik berwindet derzeit gewaltige Anwendungsbarrieren Danach wird die Mikroelektronik wahrscheinlich ein ganz anderes Potenzial haben und dann wird praktisch der gesamte Alltag der Bev lkerung mit Mikroelektronik durchdrungen sein Im Augenblick sind die Anwender der Mikroelektronik haupts chlich im professi onellen Markt und unter den Freaks zu finden Der Normalverbraucher der nicht tech nikfeindlich ist
240. kte geben in welche die Computer nicht hineingewoben sind etwa so wie das Nervensystem in Organismen hineingewoben ist In wenigen Jahrzehnten wird es weder Werkzeugmaschinen noch Fahrzeuge noch Belehrung noch B rotech nik noch wissenschaftliche Forschung noch technische Entwicklung noch irgendeinen Bereich produktiver T tigkeit geben dessen Konkurrenzf higkeit nicht von der originellen und virtuosen Beherrschung der Computertechnik abh ngt 1 Steinbuch 1966 123 124 UWE WIEMKEN Sehr schnell stellte sich heraus dass die Verf gbarkeit von immer leistungsf hige rer Informationstechnologie ein sehr effektiver Motor insbesondere f r Forschung und Entwicklung auf allen Gebieten war und in immer st rkerem Ma e verwendbare und massenmarktf hige Ergebnisse hervorbrachte die ihrerseits wiederum die Entwicklung der Informationstechnologien vorantrieben Gerade hier war auch Personal vorhanden das nicht erst von dem Nutzen der Informationstechnologien berzeugt werden musste sondern begierig die neuen M glichkeiten aufgriff Der Staat als F rderer und Geber von Risikokapital nahm zunehmend zur Kenntnis dass die technologische Konkurrenz f higkeit ein wichtiger Parameter des zivilen wirtschaftlichen Erfolgs und in der Folge der internationalen und politischen Durchsetzungsf higkeit war Die M rkte wurden immer st rker von der Dynamik technologischer Forschung und Entwicklung dominiert und durchaus folgerich
241. l Beispiele f r solche L sungsprinzipien lauten Segmentierung und Zerlegung Eigenschafts nderungen periodische Wirkungen billige Kurzlebigkeit oder Me chanik ersetzen Kommen wir zur ck zu dem Beispiel aus dem Automobilleichtbau Vor dem Hinter grund des dargestellten Konflikts k nnte man sich nun f r einen Kompromiss entschei den indem man das Fahrzeug konventionell ein wenig leichter und nur geringf gig we niger stabil macht Aber irgendwann ist dieses Vorgehen ausgereizt und ein Durchbruch erfordert v llig neue L sungskonzepte Diese bietet TRIZ mit den vierzig innovativen L sungsprinzipien Bleibt nur noch die Frage welche Prinzipien denn am besten geeignet sind Hier kommt die so genannte Widerspruchs oder Konfliktmatrix zum Zuge Sie stellt in einer Matrix 39 ber 39 die zu verbessernden Parameter auf der einen Achse und die sich verschlechternden auf der anderen Achse dar In dem Schnittfeld dieser Parameter findet man dann entsprechend Bild 4 die Nummern derjenigen drei bis f nf innovativen L sungsprinzipien die bei solchen Konflikten in der Vergangenheit besonders h ufig zum Erfolg gef hrt haben auch dies wieder ein Ergebnis der Patentanalysen Bild 4 Ausschnitt aus der TRIZ Widerspruchsmatrix innovative L sungsprinzipien Die so gefundenen L sungsprinzipien dienen nun als spezifische Suchrichtungen f r die kreative L sungsfindung Das in dem Leichtbaubeispiel aus der Matr
242. l Aristoteles Nikomachische Ethik 1107a 1107v in Aristoteles 1995 S 36 f 191 192 KLAUS KORNWACHS abgesch tzt werden k nnen Mut setzt Vertrauen in das eigene K nnen voraus Mut schlie t nicht aus dass der Betreffende Angst hat aber sie ist durch den Mut berwind bar Optimismus ist eher eine von der Weltanschauung herr hrende Haltung wonach das Dasein in der Welt nicht sinnlos ist sondern es immer eine M glichkeit gibt die Din ge zum Besseren zu wenden Zuversicht oder das Bessere sehen und w hlen zu k nnen Der geschichtliche Optimismus glaubt an die Kontinuit t des Fortschritts in der mensch lichen und gesellschaftlichen Entwicklung und setzt ein Vertrauen in die Mechanismen und Faktoren voraus die diesen Fortschritt erm glichen KURZE BEGRIFFSGESCHICHTE In der griechischen Antike findet sich der Begriff der riot g im Spannungsfeld von Treu und Glauben In den Fragmenten des Demokrit findet man die Aufforderung nicht allen Personen sondern nur dem Bew hrten Freund zu vertrauen bei Hesiod ist bedachtes aber nicht blindes Vertrauen eine Sache der Ehre Georgias erkennt dass ohne Ver trauen Leben nicht gelebt werden kann und bei Pythagoras wie bei Aristoteles wird Vertrauen zum wesentlichen Bestandteil der Freundschaft wo hingegen Misstrauen die Voraussetzung zur Tyrannei und Gewaltherrschaft darstellt Der lateinische Begriff des Vertrauens fiducia nimmt nicht nur die Beziehungen zwischen zwe
243. laus Lucas Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik Anton Heuberger Technologische Innovationen im Bereich des Maschinenbaus Michael F Z h Innovationsmanagement in der Praxis J rgen Gausemeier gt Staatliche Verantwortung f r hochtechnologische Innovationen Schl sseltechnologien und die Verantwortung des Staates Peter Krause Die Rolle des Staates bei erfolgreichen Innovationen aus der Sicht des Forschungsdialogs Futur Henning Banthien 11 29 41 53 63 71 81 83 91 INHALT Die Rolle des Staates bei erfolgreichen Innovationen 101 aus wissenschaftlicher Sicht Henning Klodt Hochtechnologie F rderung im Bereich der Luft und Raumfahrt 105 Manfred Fricke Rolle und Inhalt staatlich gef rderter Innovationsforschung 115 aus der Unternehmersicht Dietmar Theis Hochtechnologien in der Wehrtechnik 123 Uwe Wiemken Innovationsf rderung durch den Staat aus Sicht der 131 Fraunhofer Gesellschaft Anton Heuberger gt Eckpfeiler f r Innovationen Verantwortung Mut Vertrauen 139 Innovationen in der Geschichte 141 Wolfram Fischer Innovations und Technologiemanagement aus Sicht der 149 Betriebswirtschaftslehre Klaus Brockhoff Innovations und Technologiemanagement aus Sicht 159 der Ingenieurwissenschaften G nther Schuh Innovation am Standort Deutschland im internationalen Vergleich 171 Rolf Jungnickel Daniela Witczak Vertrauen in das Neue Innovationen verantworten 189 Klaus Kornw
244. ld 1 M gliche Ablaufstruktur eines Produktinnovationsprojekts Produktions Zyklus Markt Zyklus Konsumenten Zyklus Im Die Methode ist zun chst grundlegend verkn pft mit einigen Pr zisierungen und Einschr nkungen die von Anfang an deutlich gemacht werden m ssen Da ist zun chst der Begriff neu Die nat rlichen Entwicklungsparadigmen schaffen nichts grunds tz lich Neues zumindest nicht in einem gro en Wurf wie man es sich von Innovationen gelegentlich erhofft Sie gehen vielmehr von Bestehendem aus und verbessern es in vielen scheinbar endlosen kleinen Tastschritten Dennoch kann dabei etwas gro es Neu es entstehen wie wir alle wissen Das ist auch bei den hier betrachteten Analyse und Optimierungsmodellen f r Innovationsprozesse so Es wird ein Raum m glicher Gestal tungsoptionen a priori festgelegt Der kann sehr gro und vielf ltig sein aber er ist doch begrenzt Wenn die Innovation zum Beispiel auf dem Kraftwerkssektor stattfinden soll was ja bekanntlich eine der gro en zuk nftigen technischen Herausforderungen ist dann besteht der Raum m glicher Gestaltungsoptionen die so genannte Superstruktur EVOLUTIONARE MODELLE FUR TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN wie wir sagen zum Beispiel aus allen denkbaren Komponenten eines thermischen Kraft werks also Turbinen Dampferzeugern und W rme bertr gern in verschiedenen tech nischen Auspr gungen und damit auch Kosten sowie einer Vielzahl von m
245. lem in der F higkeit technologische Produkt und Prozessinnovationen auf hohem Niveau zu erzeugen und im Inland einzusetzen Ebenso weit verbreitet ist auch die Erkenntnis dass die Grundlagenforschung allein nicht ausreicht um wirtschaftlich sp rbare Impulse zu erzeugen Hierf r ist unabding bar dass die entwickelten Innovationen auch ihre konomische Verwertung finden Erst dann also wenn Neuerungen technisch angewandt als G ter bzw Dienstleistungen in den Markt eingef hrt und anschlie end verbreitet werden kann auch das Meta Ziel der Besch ftigungs und Einkommensgenerierung welches dem gesamten Innovationspro zess bergeordnet ist erreicht werden Um die Innovationskraft am Standort Deutschland im internationalen Vergleich einzusch tzen muss der Innovationsbegriff also weiter gefasst werden als der reine Entdeckungsprozess auf wissenschaftlicher Ebene Begreift man Innovation als einen breiten Prozess von Bildung Forschung Produktentwicklung und Produktion bis hin zum erfolgreichen Absatz so m sste auf quantifizierbare Indikatoren aus all diesen Bereichen zur ckgegriffen werden um die internationale Vergleichbarkeit zu erm glichen und un tersuchen zu k nnen wie wettbewerbsf hig der Innovationsstandort Deutschland ist Innovation erfordert zumindest wenn sie im technischen Bereich erfolgt und nicht nur Hamburgisches Welt Wirtschafts Archiv HWWA jungnickel hwwa de Die Wirkungsweise ist f r Produkt un
246. lich auf dem Zusammenwir ken von Wirtschaft und Wissenschaft beruht Dazu z hlen die Route 128 in Massachu setts der Hsinahn Science Park in Taiwan der Zhongguancun Science Park in Beijing Silicon Fen im Umfeld der Cambridge University in England Sophia Antipolis in S dfrank reich und selbstredend Silicon Valley Ein Erfolgsfaktor dieser Regionen ist durch die Ressourcen gegeben Damit ist das Kapital gemeint das in Forschungsprojekte investiert wird aber auch die beeindruckende Anzahl von Spitzenkr ften Beides bedingt sich Wir werden nicht daran vorbeikommen unsere Universit ten besser auszustatten um den Anschluss nicht v llig zu verlieren Zwei weitere Erfolgsfaktoren der genannten Vorbildregionen sind nach Hans N Weiler Professor an der Stanford University Proximit t und Aff nit t Proximitat bedeutet r umliche N he und physische Nachbarschaft von erstklassigen technolo gischen Forschungseinrichtungen und innovativen Firmen Die rtliche N he von leis tungsf higen potenziellen Partnern ergibt noch keine konzertierte Aktion H ufig erle ben wir das Gegenteil es geht uns teilweise wie dem viel zitierten Propheten im eigenen Land Der entscheidende Erfolgsfaktor ist der Gemeinschaftsgeist nach Weiler die kul turelle Affinit t von Unternehmen und Wissenschaftslandschaft einer Region Die Anzahl von neuen Produkten die unter ma geblicher Beteiligung von Hochschulinstitu ten entstehen kann noch erheblic
247. liegen Technologie potenziale zeitlichen Ver nderungen nicht zuletzt durch den Fortschritt der Wissenschaft Auch ist Stetigkeit der Entwicklung nicht immer gegeben oft haben Phasenspr nge zu unerwarteten Marktver nderungen beigetragen ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITFORSCHUNG Die Erforschung der Zusammenh nge von Entstehung Entwicklung Durchsetzung Verbreitung und Abl sung von Technik somit das Ph nomen Innovation ist Gegenstand einer Vielzahl von Wissenschaftsdisziplinen Im Zentrum des Interesses stehen dabei neben der Technik selbst vor allem auch die Einfl sse die zu bestimmten Krisen f hren k nnen und die zu ihrem Erfolg oder Scheitern beitragen Die multidisziplin re Innovationsforschung vollzieht sich vor dem Hintergrund eines zunehmenden Bewusstseins der Zusammenh nge zwischen technischer wirtschaftlicher gesellschaftlicher und kultureller Ver nderung Es zeigt sich eine gro e Bandbreite an Forschungsans tzen und Konzepten die Grundlage einer F lle historisch empirischer Untersuchungen der Entwicklung und Ver breitung von technologischen Innovationen sind Sie spiegeln unterschiedliche wissen schaftliche Traditionen Fachdisziplinen und Interessenlagen wider Eine Innovationslehre die zwar in ihrem Ursprung regelm ig den Wirtschaftswis senschaften zugeordnet wurde entwickelt sich so zu einer integrativen multidiszip lin ren Wissenschaft Die st rksten Ei
248. ligen Zeitpunkt viel F rdergeld f r die Waldschadensforschung zur Verf gung stand diese Projektidee aus der Waldschadensforschung als Grundlagenforschung zur Schnittstelle Pflanze Atmosph re zu f rdern Die Bonner Forschungsgruppe hat die F rdermittel wie wir alle wissen hervorragend genutzt Aber dieses nur als Einstiegs beispiel aus der Biotechnologief rderung die in unserem Lande wie sie ja wissen viel Erfolg gebracht hat Beispielsweise stieg die Zahl der in jungen Unternehmen der Biotechnologiebranche t tigen Personen von 2000 bis 2001 um 66 Prozent Ein anderes Beispiel ist die Laserstrahlquellenforschung In der Mitte der 80er Jahre waren wir nur Entwicklungsland ein paar Jahre sp ter Importland Heute sind wir Exportweltmeister Unser Weltmarktanteil bei Produkten der Lasertechnologie produ ziert vornehmlich in kleinen und mittleren Unternehmen KMU betr gt zurzeit rund vierzig Prozent Lediglich 7 000 Menschen sind im Jahr 1987 in dieser Branche t tig gewesen 2001 waren es ca 60 000 Ein drittes Beispiel K rzlich wurde in Dresden ein Maskenhaus eingeweiht das von drei gro en Firmen getragen wird Der deutsche Partner ist Infineon die beiden anderen Unternehmen sind AMD und DuPont Dieses Maskenhaus ist eines von mehreren auf der Welt aber von der Konzeption her gilt es als das beste und zukunftsf higste Und der Kommentar des amerikanischen Partners war Das sollen die deutschen Jungs mal machen Dort ist das
249. ligten bezieht zum Beispiel religi se Gr nde Dies ist aber eher beim Altruismus gegeben 40 Vgl Langenbach Ulrich 2002 S 51 198 VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Kontrolle und kritischer Distanz zu finden Misstrauen f hrt zu Argwohn und zum mangelnden Selbstvertrauen Dies war die berzeugung Pestalozzis aber auch Makarenkos bei ihren Versuchen verwahrlosten und erziehungsschwierigen Kindern zu helfen Diese Strategien k nnen sich auch auf sich selbst beziehen Vertrauen wird dann zum Selbstvertrauen und man kann die Liste oben in Tabelle 2 als eine Klassi fikationdesUmgangsmitsichselbstansehen SiekannauchallgemeinereFormenan nehmen Das Seinsvertrauen als positiver Weltbezug des Menschen in Um kehrung eines existentialistischen postmodernen oder fundamental ko logischen Pessimismus Gegen die Angst und die Ungeborgenheit stellt der Mensch lebensgeschichtlich ein Grundvertrauen her das in neue Geborgen heit m ndet Die dazu geh rende Grundhaltung ist die Zuversicht Hier kann Vertrauen dann als anzustrebender Zustand der Ruhe und der Sicherheit ge deutet werden e Zwischen Personen und deren Handlungsdispositionen wie z B Kompetenz Be reitschaft Handlungsweisen Hier wird das Vertrauen in die objektive Glaubw rdigkeit angesprochen der Andere gilt auf Grund von Pers nlichkeitsmerkmalen als verl sslich Vertrauen kann auch als Attribut von Wohlwollen angesehen werden Dies ge
250. litik und damit Futur heute bewegt beschreiben Eine wichtige Grundeinsicht in Bezug auf die zuk nftige Innovationslandschaft ist die Tatsache dass Wissen heute verteilt vorliegt Heute ist es kaum noch sinnvoll zu behaupten es gebe die eine Forschungseinrichtung die ber alles relevante Wissen ver f gt und die daher ein Thema in allen relevanten Facetten bearbeiten k nnte Es gilt sich zu vergegenwartigen dass nur jene langfristig erfolgreich Innovationen umsetzen werden k nnen die in der Lage sind relevantes Wissen an ganz unterschiedlichen Stellen einzu holen und f r sich fruchtbar zu machen Der Austausch mit anderen Disziplinen mit der Gesellschaft mit dem Nutzer mit der Politik ist integraler Bestandteil einer Innovation Hinzu kommt die Beobachtung dass Schl sselverbindungen also das Zusammenwirken aus verschiedenen Disziplinen entscheidend f r die Entstehung von Innovationen sind Demzufolge werden diese mindestens ebenso wichtig wie isoliert betrachtete Schl ssel technologien Ein optimales Zusammenwirken unterschiedlicher Wissenstr ger zur Gene rierung von Innovationen und das dabei geschaffene institutionelle Arrangement nennt man Innovationssystem Der Innovationsprozess wird heute in der Forschung anders analysiert Er wird nicht mehr als linearer Prozess von der Forschung zur Anwendung gesehen sondern eher als ein iterativer Prozess der eine Interaktion aus verschiedenen Institutionen darstellt Ent
251. lligung neuer Projekte hat f r die Fraunhofer Gesellschaft schwerwiegende Konsequenzen Unsere Zielperspektive besteht darin dass die Grundfinanzierung f r angewandte Vorlaufforschung auf f nf bis zehn Jahre angesetzt wird in der Hoffnung sie anschlie Bend in Industrieprojekte umsetzen zu k nnen Fr her beschr nkte sich die Zielper spektive auf einen Zeitraum zwischen einem halben und einem Jahr Das ist sehr viel kurzfristiger geworden Mein Institut setzt im Augenblick mit Kleinstauftr gen in der Gr enordnung von einigen tausend Euro eine Million Euro um Die Firmen neigen auch dazu Projekte in Scheiben aufzuteilen und St ck f r St ck zu bewilligen um dadurch immer wieder die M glichkeit zu haben ein Projekt wieder abzubrechen wenn es sich nicht den Erwartungen gem entwickelt Das bedeutet dass die Kurzfristigkeit der Industrieprojekte sehr stark zugenommen hat Die Grundfinanzierung h ngt auch zu einem geh rigen Ma von den Industrie ertr gen ab und wird nach einem bestimmten Schema zugeteilt Es gibt au erdem einen Sockelbetrag den jedes Institut erh lt Hinzu kommt ein Betrag von zehn Prozent des Betriebshaushaltes entsprechend der Gr e des jeweiligen Instituts Der dritte und wichtigste Teil richtet sich nach dem Industrieertrag wobei die gr te Steigerung sich im Bereich zwischen 25 bis 50 Prozent bewegt Das bedeutet dass ein eingeworbenes Industrieprojekt im Wert von einem Euro genau vierzig Cent aus de
252. ls Bezugsgr e weniger geeignet als die Wertsch pfung zweitens bleibt der Vorleistungseinsatz von technischen Spitzenprodukten anderer Unternehmen ebenso unber cksichtigt wie nicht technologische Innovationskraft 180 INNOVATION AM STANDORT DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH mobilbau Chemie o Pharma und Maschinenbau In den als Spitzentechnologie ausgewiesenen Bereichen ist das deutsche Gewicht geringer wenngleich teil weise ansteigend Kritisiert wird die deutsche Position in zweierlei Hinsicht Zum einen wird oft und schon seit vielen Jahren kritisiert dass Defizite in der Spitzenforschung auf die Dauer mit Einkommensverlusten verbunden sind Dies Argument wird wesentlich durch die international gute Performance der nur als hochwertig eingestuften Branchen relativiert Denn deutsche Standorte sind lange Jahre mit nur hochwertiger Technik recht gut gefahren Des Weiteren wird die hohe Abh ngigkeit der deutschen F amp E Position von zu wenigen Branchen vor allem von der Automobilindustrie kritisiert Die Erfahrung der j ngsten Zeit zeigt dass hier in der Tat ein Risiko liegt wenn die bisher st rkste Branche der Automobilbau schw chelt Bild 5 Anteil Deutschlands an den internen F amp E Aufwendungen der OECD in ausgew hlten Sektoren 1973 25 20 15 10 5 73 83 91 95 97 99 L Industriechemikalien 7 Maschinenbau EE Nachrichtentechnik Verarbeitendes Gewerbe DV Hardware
253. lschlag Wie kann man Gesch ftsmodelle aufbauen um den Aufwand wieder zu erwirtschaf ten Den Nutzen im Voraus zu identifizieren wird zunehmend schwieriger Zum Beitrag von Dr Eckhard Sch ler Hainsch In TRIZ gibt es eine Klassifizierung von Erfindungen hinsichtlich ihres Niveaus in f nf Stufen TRIZ war eine russische Methode ist aber jetzt eine amerikanische geworden und findet in Amerika eine gro e Verbreitung zum Beispiel in der chemischen In dustrie Da jeder Algorithmus auch wie ein Highway zu einer bestimmten Richtung f hrt ist es wichtig zu wissen welche L sungswege TRIZ verbaut Die Schwachstelle dieser Methode ist der gro e Aufwand zur Problemanalyse In der ehemaligen DDR gab es Erfinderschulen die mit TRIZ erfolgreich gearbeitet haben Dieses modellorientierte und modellbasierte Entwickeln ist durch die Art des Den kens in den 90er Jahren aufbereitet Redaktionell bearbeitet durch Yetvart Ficiciyan 241 242 BEITRAGE AUS DER DISKUSSION An TRIZ beeindruckt am meisten der ungeheuer gro e Wissensspeicher mit Losungs prinzipien Zum Beitrag von Prof Dr Ing Klaus Lucas Die Gefahr ist immer sehr gro dass man in einem hoch dimensionalen Optimie rungsrahmen schnell in ein lokales Optimum f llt Es gibt in der Geschichte gen gend Beispiele dass sich nicht immer die besten L sungen durchgesetzt haben Um hier mit D rrematt zu sprechen Je sorgf ltiger man plant umso h rter trifft e
254. lsystemen den ffentliche Forschungseinrich tungen der Forschungsf rderung dem Technologietransfer sowie bei der Verf gbarkeit von Risikokapital Erfolgsfaktoren im Innovationsprozess sind die Qualit t des Bildungssystems und die Aufwendungen daf r die Ausstattung und Qualit t der ffentlichen Forschungs einrichtungen die Schwerpunkte Instrumente und Mittel der Forschungsf rderung die Effizienz des Technologietransfers und die Rahmenbedingungen f r industrielle For schung Im Bereich der Produkteinf hrung sind die Erfolgsfaktoren die Art und H he der Investitionen die Strukturen und Prozesse im Arbeitsablauf das Patentrecht das Arbeitnehmererfindungsgesetz und die steuerliche Behandlung von Innovationsinvesti tionen Erfolgsfaktoren im letzten Teil des Innovationsprozesses der Marktumsetzung sind die Technologieakzeptanz das richtige Marketing aber auch die Verf gbarkeit von Wagniskapital gt HOCHTECHNOLOGIEN IN DER WEHRTECHNIK UWE WIEMKEN VORBEMERKUNG Die Wehrtechnik bzw Kriegstechnik geh rt zu den fr hesten technischen Erzeugnissen der Menschheit Vermutlich dienten die ersten Waffen der Verteidigung etwa gegen Raubtiere oder zur Jagd aber sehr bald d rften sie auch in der Auseinandersetzung mit den Artgenossen genutzt worden sein und hatten naturgem als Machtinstrument f r die jeweils Herrschenden einen hohen Stellenwert Geld f r Waffen und Waffenent wicklungen war in der Regel vorhanden und so war
255. ltungsparametern besonders schwierig weil die Zielsetzungen die in technischen oder sozialen Systemen verfolgt werden sollen ihrerseits teilweise nur unscharf formu lierbar sind und sich im Lauf der Zeit in ihren Inhalten und beim Vorliegen mehrfacher Teilziele in ihrer relativen Bewertung ndern k nnen 237 238 GUNTER SPUR Es ist zu erwarten dass die informationstechnischen Komponenten und Systeme bei abnehmenden Kosten ihre Leistungsf higkeit weiter steigern werden Die Ausrichtung der Innovatisierungssysteme wird in Zukunft verst rkt auf Zuverl ssigkeit gerichtet sein Hierbei nimmt die Verf gbarkeit von qualifiziertem Personal eine Schl sselfunktion ein was nicht ohne Einfluss auf spezielle Ausbildungsstrukturen sein wird Die gesellschaft liche Bedeutung einer permanenten Innovatisierung macht die Transparenz ihrer Genese erforderlich Mehr ffentlichkeitswirken ist nicht nur eine Bringschuld der Wirtschaft sondern auch der Wissenschaft Innovationen erwirtschaften Ressourcen die gesamt gesellschaftlichen Nutzen bringen Sie f hren zu Produkten die der Mensch allein nicht erzeugen k nnte Die Abh ngigkeit der Lebensf higkeit unserer Gesellschaft von intelli genten Hilfswelten einer innovativen Technologiekultur ist unverkennbar Zukunftsorientiertes Handeln steht unter permanentem Zeitdruck Jeder will der erste sein Wettbewerbsf higkeit gen gt nicht mehr absolute Marktf hrerschaft ist das Ziel So etwas wie
256. male Gesamtkosten als gesichert gelten m gen Solch ein Innovationsprozess ist relativ leicht l sbar Er ist zugegebenerma en stark idealisiert und kann nicht mehr als ein grobes Modell angesehen werden Bild 2 GuD Prozess Schaltbild Erdgas oF MT Pup lt 200 bar Pyp lt 200 bar T c lt 1650K 1 8 rl If Mo T lt 16 Luft gt I Typ lt 850K Typ lt 850K a G gt ES P gt 6kPa Tem 433K Abgas EVOLUTIONARE MODELLE FUR TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN Der erste Teilschritt zur Strukturierung des Problems das hei t die Herstellung eines Wirkungszusammenhangs zwischen den denkbaren Varianten der Kraftwerkrealisierung und dem Anforderungsprofil ist hier durch physikalisch technische Gleichungen und Kostenkorrelation gegeben und als bekannt vorauszusetzen Der zweite Teilschritt die Bewertung erfolgt nach den Gesamtkosten Den dritten Schritt des Losungsverfahrens leistet ein spezieller evolution rer Algorithmus die Evolutionsstrategie Ein entspre chender Computercode ist auch schnell geschrieben Ausgehend von einer beliebigen Anfangskonfiguration zum Beispiel dem Stand der Technik k mpft sich der Algorith mus in vielen kleinen Tastschritten ber den Weg selbst lernender Mutationen durch den L sungsraum und pr sentiert schlie lich die Innovation das GuD Kraftwerk mit den niedrigsten Gesamtk
257. meinschaftsarbeit Dabei erh lt die Motivation im Sinne von Teamgeist eine besondere Bedeutung Ideenreichtum als Treiber innovativer Wissenschaftskultur hat immer wieder au er gew hnliche Erfolge erzielt Angesichts der hohen Komplexit t des wissenschaftlichen Fortschritts hat kooperative Forschung einen zunehmenden Stellenwert erhalten wobei das nat rliche Bed rfnis nach Anerkennung der individuellen Leistung nicht zu ber sehen ist Wissenschaft ist zukunftsorientiert sie verarbeitet das Neue das sie entdeckt aber auch das was durch sie als Neues erfunden wird Neue Fragestellungen f hren zu neuen Forschungsrichtungen Sie aktivieren neue Strukturen der wissenschaftlichen Zusammen arbeit Das Neue sichert die Zukunft Der Zukunft wegen m ssen wir das Neue wollen Wissenschaftler sind als Tr ger der Innovationen auch Unternehmer Um das Neue zur Nutzung zu f hren muss der sch pferisch t tige Ingenieur auch unternehmerisch denken Dazu muss er den Markt kennen wobei auch der Zeitpunkt f r einen Innovationserfolg richtig gew hlt sein will Nicht immer ist der Erste auch der Erfolgreichste Der Sinn von Innovationen liegt in ihrem Nutzen Dabei kann sich dieser sprung haft oder allm hlich entwickeln Das Neue allein bewirkt noch keinen wirtschaftlichen Fortschritt dieser ist erst mit der Durchdringung des Marktes erreicht Innovationen sind dann erfolgreich wenn der Aufwand nachhaltig zur ckfliesst Der Erfolg des Neuen en
258. men und enden bei einem geringen Volumen Was tun wir Europ er jetzt wir in Deutschland ganz besonders Die Ameri kaner und Japaner machen es deutlich anders Wir sind geneigt zu sagen jetzt gehen wir in die Nischen in die Exotenrichtung Das w re wunderbar wenn es denn in einer Deckungsbeitragsrechnung betriebswirtschaftlich sinnvoll w re Der typische Verlauf ist allerdings der dass die Preiskurve dann schon so ist dass man f r die Exoten etwas h here Preise bekommt als f r den Standard oder das Volumenprodukt dass allerdings in aller Regel die Kostenzuordnung zu wesentlich h heren Kosten f r die Exoten f hren w rde Bild 1 Bild 1 Innovation vs Vielfalt Menge Preise Kosten verursachungsgerecht verteilte Kosten Verlust Preise H ufigkeitsverteilung Exoten Standard Exoten Jetzt sei mir als geborenem Ingenieur eine kleine ketzerische Bemerkung in Richtung der Betriebswirtschaftslehre erlaubt Man kennt diese Kurve in der Realit t relativ selten Die Betriebswirtschaftslehre ist mit Innovationen im Bereich der Kosten und Leistungs INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER INGENIEURWISSENSCHAFTEN rechnungsmethoden u erst zur ckhaltend Die letzte gro e Innovation die Deckungs beitragsrechnung liegt vierzig Jahre zur ck Unterst tzend w re jetzt wenn man hier tats chlich eine Zuordnung schaffen k nnte Dann w rde man zumindest erkennen ab welchem Punkt man wirklich eine
259. miker L cke und bisher relativ nied riger Bildungsausgaben auch bei Realisierung dieser Reformen einer durchgreifenden Verbesserung des Bildungssystems Oftmals wird eine Vergemeinschaftung der Forschungsf rderung in der EU als pro bates Mittel zur Steigerung der Innovationskraft gesehen nat rlich vor allem von der EU Kommission selbst Prinzipiell erscheint dies sinnvoll bei Gro projekten mit beson ders hohen Erfolgsrisiken Als generelle Ma nahme erscheint eine Vergemeinschaftung jedoch eher ungeeignet insbesondere aus Sicht gro er Mitgliedsstaaten wie Deutsch land die ber ein gro es heimisches Forschungspotential verf gen Dies umso mehr als in der EU die Forschungseffizienz leicht durch Verteilungsk mpfe der beteiligten Regie rungen und Standorte leiden kann 8 Eine Alternative l ge in der Zuwanderung hochqualifizierter Ausl nder siehe Abschnitt Integration aus l ndischen Wissens am Standort Deutschland INNOVATION AM STANDORT DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH INTEGRATION AUSLANDISCHEN WISSENS AM STANDORT DEUTSCHLAND Mit der zumindest nicht prinzipiell positiv zu wertenden Vergemeinschaftung von F amp E in der EU wird selbstverstandlich nicht die internationale Kooperation der Forschung generell kritisiert Soweit komplement re F higkeiten grenz berschreitend zusammenge f hrt werden und ein m glichst wenig von staatlichen Aktionen verzerrter Wettbewerb erhalten bleibt sind im Gegenteil durch die In
260. mit dem darunter liegenden Schaltkreis die Reaktionsprodukte aus der biochemischen Reaktion nachzuweisen Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Ladungen oder Str me und muss als eine wahrhaft interdisziplin re Problematik betrachtet werden die ein Zusammenwirken der Biochemie der Mikroelektronik und der Mikrosystemtechnik voraussetzt Wir haben in Kooperation mit der Grundlagenfor schung gelernt wie der biochemische Reaktionsablauf aussehen muss um Ladungstr ger zu erhalten die der Schaltkreis nachweisen kann Der Schaltkreis kann Ladungen lediglich registrieren aber nicht selektiv biochemisch arbeiten Die Ladungstr ger f h ren zu Str men die im Fempo Ampere Bereich liegen Das muss bei gleichzeitiger Mess l sung gemessen werden die einen galvanischen Kurzschluss darstellt Die elektrischen Biochips dienen dazu Proteine Nukleins uren oder so genannte Haptene also niedermolekulare Verbindungen zu identifizieren Es ist m glich so gut wie alles zu identifizieren wozu es einen Antik rper gibt Es gibt eine Vielzahl von An wendungen die zum Teil aufgelistet sind Das Wichtigste ist die DNA Analyse f r die der h ufigste Chip ben tigt wird weil in Zukunft wahrscheinlich bei jedem Besuch in einer Arztpraxis bestimmte Eigenschaften der DNA Struktur gemessen werden um zum Beispiel das richtige Medikament verordnen zu k nnen Es muss eine Einfachtechnologie werden damit sie vom Arzt am Point of Care vielleicht sogar im Homec
261. mte Entwicklungen und Erfindungen die man f r bestimmte Leistungsumf nge f r Funktionskomplexe getroffen hat wo man dann gezielt und systematisch im Rahmen des Technologie Managements eine Wiederverwen dung weitere Anwendungen suchen und finden w rde Wir haben nun verschiedene Schritte des Innovations und Technologiemanagements durchlaufen kamen bei der zweiten industriellen Revolution an sind dann etwas japa nischer geworden und haben das vor allem als nderungsrate der Prozesse verstanden Dann sind wir wieder ein bisschen europ ischer geworden wobei wir das Continuous Im provement in verschiedenen anderen Branchen au erhalb der Automobilindustrie immer schon besonders gut konnten Anlagen oder Maschinenbau ist in kleinen St ckzahlen schon immer gut in diesem Bereich gewesen Bild 2 Wir haben zusammen mit der Firma PTC eine Untersuchung durchgef hrt und ber 200 Firmen intensiv befragt 55 Prozent in Amerika 5 Prozent in Japan und 40 Prozent in Europa Wir wollten wissen Was sind wenn wir Innovation eng gefasst im Sinn von Produktinnovation betrachten wollen die erfolgskritischen F higkeiten Es sind Kreativi t t Kundenfokus Produktstrukturierung Robustheit Produktionsgerechtheit Inside out F higkeit also Mehrfachverwendung von Technologie oder technologischer Kompetenz und vor allen Dingen auch Prozessbeherrschung INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER INGENIEURWISSENSCHAFTEN Bild 2 Wievi
262. n Das n chste Ziel ist Erhaltung und Ausbau der wirtschaftlichen St rken unserer Wirtschaft Das hei t dass wir uns davon verabschiedet haben Mittelma zu f rdern Dass da ab und zu noch mal Mittelma dazwischen kommt k nnen wir nicht verhindern weil wir keine Einzelf rderung sondern nur Verbundf rderung betreiben in der Industrie und Wissenschaft als Partner zusammen in Gro projekten verbunden sind Au erdem wollen wir zugleich die Felder herausfinden die neue Entwicklungen aus der Wirtschaft Wissenschaft und Technik aufzeigen Wir haben da ein Schlagwort gepr gt Wir wollen in diejenigen Branchen und an die Stellen herangehen wo die volkswirtschaftliche Hebelwirkung am gr ten ist Wir wollen uns nicht dort aufhalten wo wir keine gr eren Effekte erwarten sondern dort wo wir Arbeitsplatzabbau vermeiden k nnen bei gr eren Unternehmen und da wo wir neue und innovative und damit zukunftsf hige Arbeitspl tze bei kleineren und mittelst ndischen Unternehmen schaffen k nnen Dar ber hinaus m ssen wir uns darauf konzentrieren wo wir Alleinstellungsmerk male in Deutschland finden Gerade im Zeitalter der Globalisierung ist es wichtig zu wissen wo unsere deutschen Tugenden beheimatet sind Was k nnen wir vielleicht besser als die anderen Ein gutes Beispiel sind die Mikrosystemtechniken die in vielen Anwendungsfeldern erfolgreich sind Automobile Anlagen oder im Softwarebereich wo wir ein ganz bestimm
263. n bersteht Aus diesen Gr nden bin ich der ber zeugung dass wir die immensen Integrationsdichten auch aus marktwirtschaftlichen Gr nden brauchen Laut der bereits erw hnten SIA Roadmap wird es im Jahr 2010 den 64 Gbit Speicher geben der eine Feinstruktur von 70 nm haben wird und eine Justiergenauig keit von Lage zu Lage im 6 Sigma Wert von 7 nm Noch ist nicht erwiesen ob das tech nisch beherrschbar sein wird die erw hnte SIA Gruppe die dies gefordert hat kann diese Frage auch noch nicht beantworten Die ben tigte Technologie muss erst noch entwickelt werden In Bezug auf die SIA Roadmap kann eindeutig festgestellt werden dass keine harten physikalischen Grenzen existieren die einer wirtschaftlichen Nutzung von Bauelementen kleinster physikalischer Strukturen von 100 nm oder 50 nm widerspr chen Das Haupt problem ist jedoch die Finanzierung Von Generation zu Generation der Schaltkreistech nik steigt die Produktionstechnik exponentiell im Preis an Die Kosten f r eine mittlere Waver map mit einem w chentlichen Start von 5000 Wavern sind enorm gestiegen Eine solche Fabrikation hat bei einem Mikrometer noch deutlich unter 500 Millionen Dollar gekostet doch bei 0 18 Mikrometern handelt es sich bereits um eine Gr enordnung von drei Milliarden Dollar Wenn das bei den n chsten Generationen in den 100 nm Bereich fortgesetzt wird wird man f r eine Fabrikation bald das Bruttosozialprodukt kleinerer L nder erreichen Die Frage is
264. n bietet auch hierf r im Bedarfsfall eine gute Basis Eine vierte Antwort betrifft die strategische Technologieberatung Der Vorstand soll beraten werden in Bezug auf k nftige Entwicklungen Wo sind Diskontinuit ten Gefordert sind Bewertungen um das bestehende Gesch ft gegen neue Entwicklungen abzuw gen diese entsprechend aufzunehmen und zu integrieren WIE WIRD F amp E IN DEUTSCHLAND FINANZIERT Zwei Drittel der F amp E Aufwendungen in Deutschland geschehen durch die Wirtschaft und etwa ein Drittel kommt vom Staat Dieser f rdert neben den Universit ten vorwiegend L nder Finanzierung zahlreiche wissenschaftliche Institutionen wie die Max Planck Gesellschaft die Helmholtz Gemeinschaft die Leibniz Gemeinschaft die Fraunhofer Gesellschaft und eine Reihe von Bundes oder L nder Instituten mit unterschiedlichen Finanzierungsschl sseln zwischen Bund und L ndern Im Bereich der Industrieforschung spielt Siemens eine wichtige Rolle auch als Partner der Universit ten und der ffent lichen Forschung Die Definition industrieller Innovationen muss klar sein Innovation ist nicht nur Invention das hei t F amp E im engeren Sinne sondern sie ist deutlich mehr Zwei entschei dende Komponenten kommen hinzu Zum einen muss das Unternehmen Gesch ftspl ne aufstellen und f r die Finanzierung und Bereitstellung der Ressourcen sorgen damit eine Umsetzung der innovativen Ideen erfolgen kann Schlie lich muss das Produkt auch am Markt ver
265. n dass man in einem Unternehmen zumindest den Versuch starten muss Auch ein solcher Kreis kann das sehr sch n tun und ist bereits auf dem Weg wie acatech es auch bereits beeindruckend tut n mlich diese Innovationskultur zu f rdern Die Politik kann dazu auch noch mehr beitragen 167 168 GUNTHER SCHUH Zweitens sollte die Innovationsleistung in Deutschland nicht nur zur Forderung deut scher Unternehmen eingesetzt werden also nicht wettbewerblich gezielt nur f r deut sche oder prim r deutsche Unternehmen Sie sollte eingesetzt werden um m glichst viele Innovationen MP3 ist f r mich ein gutes Beispiel f r jegliche Unternehmen in Deutschland stattfinden zu lassen Deutschland sollte ein Ort sein wo Erfindungen entstehen f r wen auch immer Die h ufig ge u erte Meinung wir m ssten die Inno vationsf higkeit steigern um unseren deutschen Unternehmen zu helfen um dann zu Arbeitspl tzen zu kommen ist Unsinn Unser Konzept war und ist in der Struktur wie wir es bisher betrieben haben besser Ich glaube das sollte ein Pl doyer f r den Erhalt unseres Innovationszehnkampfs sein das hei t also breite Technologief rderung auch aufbauend auf dem wo man schon St rken hat wo man Tradition hat wof r man auch in der Weltwirtschaft steht Ein Beispiel sage ich als Produktionstechniker Deutschland ist aus internationaler Sicht die Produktionstechnifikation Wenn ich h re wir m ssen uns auf Bio Nano und Medizin
266. n einzelner Kriterien eine Entscheidung kippen k nnen oder in welchen Bereichen sie stabil ist Dies bringt Vertrauensw rdigkeit in den Innovationsprozess auch wenn die u eren Bedingungen sich ndern Wir k nnen auch dies an unserem Kraftwerksbeispiel exemp larisch darstellen wenn wir die zuvor zusammengefassten Kriterien Investkosten und Betriebskosten wie es sich geh rt trennen und getrennt betrachten Diese beiden Teil ziele sind offensichtlich f r ein Kraftwerk konfliktion r denn durch teurere Werkstoffe und Komponenten also h here Investkosten k nnen wir den Wirkungsgrad erh hen und da mit die Betriebskosten reduzieren Einzelne Marktteilnehmer werden Investkosten und EVOLUTIONARE MODELLE FUR TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN Betriebskosten ganz unterschiedlich gewichten je nachdem ob kurz oder langfristige Interessen dominant sind Abw gungsprobleme dieser Art f hren bekanntlich zur Ermitt lung der so genannten Pareto Menge die alle L sungen angibt die nur unter Verschlech terung im Hinblick auf ein Teilziel ein anderes verbessern k nnen Auch dies ist mit evo lution ren Algorithmen l sbar Das Ergebnis f r das betrachtete Kraftwerksbeispiel ist in Bild 4 dargestellt Wie ist es zu interpretieren Eine erste Analyse zeigt zwei extreme Situa tionen Die Absenkung der Betriebskosten unter etwa 2 2 10 US a ist praktisch nicht m glich da die damit verbundenen Investkosten dann senkrecht ansteigen Analog ist
267. n ob sie es schafft technologisches Niveau und Produktivit t in den gef rderten Bereichen zu st rken sondern auch daran ob sie ihr Geld wert ist das hei t ob Produktivit t und Besch ftigung auch in der Wirtschaft insgesamt gef rdert werden Aus der Reihe von Einzelfragen die sich aus dieser Sichtweise ableiten lassen wird in diesem Beitrag eine herausgegriffen die von besonderer Bedeutung f r die techno logiepolitische Debatte in Deutschland erscheint Es geht darum wie die staatliche F rderung von Forschung und Innovation ausgestaltet sein sollte ob sie eher selektiv und gezielt oder eher allgemein und nicht diskriminierend sein sollte In den abschlie en den Bemerkungen dieses Beitrags wird eine weitere Frage kurz angerissen bei der es um 101 102 HENNING KLODT die Konsequenzen des strukturellen Wandels von der traditionellen Industriegesellschaft zur modernen Dienstleistungs und Informationsgesellschaft geht die in der bisherigen technologiepolitischen Debatte weitgehend vernachl ssigt worden sind B CHSE ODER FLINTE Hat der Staat berhaupt eine Aufgabe bei der F rderung von Innovationen im Hochtech nologiebereich Wer die Erfahrungen aus den siebziger und achtziger Jahren rekapituliert kann den Eindruck erhalten dass die Geschichte der staatlichen Forschungsf rderung eher eine Geschichte der Misserfolge ist In einer Studie aus dem Institut f r Weltwirt schaft wurde damals eine schlichte Gegen berstell
268. n Firmen im Ausland betriebenen F amp E darf nicht auf ein Nullsummenspiel geschlossen werden etwa in dem Sinne dass die Auslandsfirmen hierzulande eine Kom pensation f r die ins Ausland verlagerte Forschung deutscher Unternehmen darstellen Auslands F amp E kann komplement r oder substitutiv zur Forschung des Stammhauses sein 11 Grenzmann 2004 12 Grenzmann 2004 Belitz 2004 INNOVATION AM STANDORT DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH F amp E Verlagerungen in L nder mit besseren Rahmenbedingungen k nnen dem Auslage rungsland Einkommensm glichkeiten entziehen aber dies kann man nicht verallgemei nern Verfolgen die Auslandsinvestoren Asset seeking Strategien Dunning deren Ziel der Zugang zum Wissen des Gastlandes ist so d rfte sich dies positiv auf das Stammland auswirken aber m glicherweise Probleme f r das Gastland mit sich bringen Wissensab fluss In diesem Zusammenhang sind die in den internationalen Direktinvestitionen dominierenden Akquisitionen zu nennen Sie k nnen mit einem Kompetenzabzug ver bunden sein allerdings auch mit einem Zufluss von Wissen und Zust ndigkeiten im Rahmen des bernehmenden Unternehmens Konzernweite Spezialisierung der in ver schiedenen L ndern gelegenen Forschungsst tten eines Konzerns d rfte sich positiv auf alle beteiligten Standorte wie auch auf Produktionsstandorte an denen nicht geforscht wird auswirken Angesichts dieser sehr unterschiedlichen Wirkungsweisen erscheint
269. n Fortschritt Vortrag anl sslich des acatech Symposiums Innovationsf higkeit Bildung Forschung Innovation Wie k nnen wir besser werden am 11 Mai 2004 Berlin Aus www acatech de de home koecher 110504 htm Kornwachs K 2000 Das Prinzip der Bedingungserhaltung Eine ethische Studie Lit M nster London Kornwachs K 2004 Electronic Overtaxing in Wenchao L Poser H eds Wis senschafts und Technikethik Proceedings der Deutsch Chinesischen Konferenz vom 6 9 September 2003 TU Berlin Lit M nster in Vorbereitung 2004 Deutsch Die elektronische berforderung in Albert M Th Herter J Hrsg Querschnitte V Stu dien des Zentrums f r Technik und Gesellschaft Cottbus 2004 im Druck Langenbach C J Ulrich O Hrsg 2002 Elektronische Signaturen Kulturelle Rah menbedingungen einer technischen Entwicklung Springer Berlin Heidelberg u a Leisinger K M 2002 Wissenschaft und ffentliches Vertrauen 1st Dialogue on Sci ence Engelberg Switzerland October 23 25 in www academia engelberg ch de pdf LeisingerWissenschaft pdf L bbe Weyma 2004 Vertrauen zwischen individueller Not und sozialer Tugend Schlo Neuhardenberg Konferenz Die Erfindung des Vertrauens Mai 2004 Luhmann N 1972 Soziale Systeme Suhrkamp Frankfurt a M Luhmann N 1968 Vertrauen ein Mechanismus der Reduktion von Komplexit t Suhrkamp Frankfurt a M Makarenko
270. n Passagierkomfort erh hen Das gilt nat rlich vor allem f r das Gro flugzeug A380 das v llig andere Anforderungen an das System stellt als es die bisherigen Flugzeuge getan haben Die Sicherheit des Luftverkehrs muss erh ht werden Man unterstellt noch immer dass bis zum Jahr 2020 eine Verdopplung des Luftverkehrsaufkommens eintreten kann Was man nat rlich infolge dieser Verdopplung nicht haben m chte ist dass sich die Unfallrate verdoppelt Obwohl die Unfallrate jetzt schon sehr gering ist muss diese auch bei einer Verdopplung des Luftverkehrsaufkommens weiter sinken Nat rlich soll auch die Umweltbelastung reduziert und die Wettbewerbsf higkeit der europ ischen Industrie gegen ber anderen gest rkt werden vor allen Dingen gegen ber den USA Boeing hnliche Zielsetzungen gelten auch f r das Lufo Ill Auch dieses Programm soll nicht nur Technologien f rdern sondern dabei auch die sozio konomischen Aspekte HOCHTECHNOLOGIE FORDERUNG IM BEREICH DER LUFT UND RAUMFAHRT des Systems Luftverkehr mit betrachten Eine besondere Bedeutung hat das Air Traffic Managementsystem mit einem angestrebten einheitlichen europ ischen Himmel der heute noch flugsicherungstechnisch stark zergliedert ist und viel Aufwand an Koordina tion vor allem f r die Flugsicherung erfordert Das Programm f rdert auch die Hochschulen und legt Wert darauf dass die For schung in Zusammenarbeit mit der Industrie erfolgt Weiterhin wird anerkannt dass
271. n Planung erfolgreich eingef hrt wurde Die Methoden und Werkzeuge die wir in dieses Instrumentarium eingebracht haben sind in Bild 2 den Aufgaben der strategischen Produktplanung zugeordnet Bild 2 Zuordnung von Methoden zu den Aufgaben der strategischen Produktplanung Produkt Szenario Technik Gesch ftsidee Potenzialfindung Erfolgspotenziale und Technologieplanung Handlungsoptionen der Zukunft Ideentrichter Produktfindung Produkt und ggf Dienstleistungsideen Von den Erfolgspotenzialen Anforderungen der Zukunfts zur Erfolg ver sprechenden Produktkonzeption Integrative Spezifikation Gesch ftsplanung von Produkt und Gesch ftsstrategie Produktionssystem Produktstrategie Gesch ftsplan 7 Gausemeier Lindemann Schuh 2004 8 Gausemeier Wenzelmann 2005 D 3 O ane g 3 S 9 ac VITOSTRA 77 78 JURGEN GAUSEMEIER Kern der Technologieplanung ist eine Datenbank die sowohl den Technology Push welche Anwendungen k nnen erschlossen werden und den Market Pull welche Technologien helfen eine identifizierte Anwendung zu l sen unterst tzt Das Ideen management zeigt auf wie aus den vielen Ideen die richtigen ausgew hlt werden und wie zun chst zur ckgestellte Ideen automatisch in die Wiedervorlage gelangen k nnen wenn sich die Rahmenbedingungen ver ndert haben Das Verfahren VITOSTRA beruht auf der Erkenntnis dass eine erfolgreiche Strategie auf einer in
272. n Zeitpunkt Kurzum Am besten lernt man aus Fehlern und am billigsten aus den Fehlern anderer 5 INNOVATION BRAUCHT MUT Dieser Mut ist aber nicht eine berwindung von ngsten denn Technikangst gibt es in Deutschland so gut wie nicht Es ist eher eine diffuse Gleichg ltigkeit vorhanden Die Technik wird berwiegend als selbstverst ndliche vorhandene Kulturleistung angesehen Es wird aber nicht gesehen dass Technik nicht nur Technik erzeugt sondern dass ein 58 Vgl DIE ZEIT Nr 23 vom 27 Mai 2004 S 48 59 Vgl Schnabel 2004 60 Mit Verweis auf eine Habilitationsarbeit von Bauer 2004 an der Bundeswehruniversit t Hamburg Fachbe reich Geschichte Vgl auch fr her Brauer 1992 61 So Bernd Kriegsmann Institut f r angewandte Innovationsforschung Bochum zit in Schnabel 2004 S 48 62 Vgl K cher 2004 Siehe auch Hennen 2002 203 204 KLAUS KORNWACHS bisher erreichter Standard an technischer Funktionalitat und damit auch an Wohl fahrt nur durch einen steten Strom von Innovationen zu halten ist Das h ngt mit einem grundlegendem Prozess zusammen Technik auf dem gehaltenen Stand verschlei t nicht nur durch die Verminderung der Zuverl ssigkeit ihrer Komponenten und Organisations formen sondern auch durch die Reibungsverluste die ein Ersatz vorbeugend oder kom pensierend mit sich bringt Diese Reibungsverluste f hren auch dazu dass man die Er setzung am besten mit neuen erweiterten Funktionali
273. n der Hardware sondern an der Software und dem damit zusammenh ngenden marktstrategischen Verhalten f hrender Software hersteller an Microsoft unter anderem e Vertrauen in funktionierende Technik bertr gt sich mit der Zeit auf die dahinter stehenden Institutionen und deren Verhaltensweisen Anbieter Firma Entwickler sowie auf die organisatorische H lle selbst also die Co Systeme einer funktionie renden Technik ECKPFEILER DER INNOVATION Die Stimmung im Lande scheint berhaupt nicht gegen Innovationen zu sein Vielleicht ist die momentane Gesellschaft auch nur zu sehr mit ihren Krisen besch ftigt als dass sie ihre Chancen wahrnehmen k nnte deshalb nimmt sie vielleicht auch die Frage nach der Bedeutung von Innovationen nicht richtig wahr wie dies die Umfragen zeigen 54 Ibid 55 Vgl Kornwachs 2004 56 Damit wird ja auch geworben um das Firmenimage zu verbessern 57 Vgl K cher 2004 VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN So befindet DIE ZEIT in ihrer Rubrik Wissen Spezial Innovation in den jeweiligen Untertiteln Den Miesmachern zum Trotz Innovation findet auch bei uns statt S 41 Gr nder haben es heute schwer an Geld zu kommen Die Banken setzen lieber in etablierte Unternehmen S 42 Mit einem alten Trick verbessert ein Jungunternehmer die Mikroskopie Doch Banken und B rokraten fehlt der Durchblick S 43 Mit Vollgas in die Nanowelt S 44
274. n die gestalterischen Freiheitsgrade bereits eingeschr nkt sein Gleiches gilt auch f r die fortge schrittenen Phasen des Entwicklungsprozesses Hieraus wird deutlich dass reale Systeme nach dem Stand der Technik nicht immer die einzige optimale L sung darstellen Es fehlt nicht an Ans tzen um technische Entwicklungsprozesse zu steuern oder nor mativ zu regulieren Damit ist die Frage nach einem Imperativ f r technisches Handeln 231 232 GUNTER SPUR angesprochen der im Handlungspotenzial der Ingenieurwelt von dem Innovationspro zesse ausgehen wirksam wird Ingenieure unserer Zeit arbeiten berwiegend als Spezi alisten im Netzwerk wobei es immer schwieriger wird ein Innovationsobjekt in seiner ganzheitlichen Nutzungswirkung im Voraus zu reflektieren Die meisten Ingenieure sind zeitlich hoch beansprucht im Bem hen die sich stellenden technischen Probleme als optimale Funktion mit niedrigstem Aufwand bei h chster Zuverl ssigkeit im vorgege benen Zeitraster zu l sen Zunehmend wichtiger und aufw ndiger wird es im Entwick lungsprozess alle relevanten technischen Regelwerke zu ber cksichtigen um nachweis lich die Gebote nach h chster Sicherheit und Vorsorge f r einen m glichen Schadensfall zu erf llen Technologische Innovationsprozesse werden nicht nur hinsichtlich ihrer Nutzungs funktion sondern auch hinsichtlich ihrer Absicherung gegen St rwirkungen auf die Umwelt bewertet Die Weiterentwicklung von Technologie mu
275. n motivieren Eine auf Innovation gerichtete Unternehmensf hrung muss sich immer wieder bem hen Hemmnisse der kreativen Entfaltung zu beseitigen Um das vorgegebene Innovationskapital optimal zu nutzen muss ein zeitorientiertes Innovationsmanagement betrieben werden das fr hzeitig erkennt welche Einfl sse kontraproduktiv gegen ber stehen ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Die existenzielle Bedeutung von Innovationen muss st rker in der Unternehmens kultur verankert werden Die Entwicklung innovationsf rdernder Ma nahmen beginnt mit einer zielgerichteten von dem Gedanken der Vereinfachung geleiteten Umstrukturie rung vorhandener Arbeitsformen und Hierarchietiefen Ans tze zur Optimierung zielen nicht nur auf den Leistungserstellungsprozess sondern bereits auf dessen Planung Ins besondere m ssen bei der Entwicklung neuer Produkte solche Strategien zur Anwendung gelangen die zeitlich aufeinander abgestimmte betriebliche Abl ufe flexibel umstellen k nnen BEWERTUNG VON INNOVATIONEN Die zuk nftigen Innovationsstrukturen verlangen nach mehr Wissen und K nnen und zwar auf jedem Ausbildungsniveau Dabei sind Eigenschaften wie Vernunft und Gr nd lichkeit ebenso gefragt wie Kreativit t und Innovationsf higkeit In modernen Produk tionssystemen werden Spezialisten und Generalisten gefordert die sich zu einem inno vationszentrierten Arbeitsverbund erg nzen Als Konsequenz muss ber g nzlich neue Formen der
276. nen tieferen Einstieg wird schon an dieser Stelle auf die abschie enden Literaturhinweise verwiesen Bis zum Anfang der neunziger Jahre galt TRIZ als eine rein russische sowjetische Methode da sie dort ihren Ursprung hatte Der Erfinder von TRIZ Genrich Altschul ler war ein Russe der in den zwanziger Jahren des 20 Jahrhunderts geboren wurde mit vierzehn seine erste Erfindung machte mit sechzehn sein erstes Patent anmeldete und sp ter Patent Offizier bei der sowjetischen Marine wurde Die Patente mit denen er arbeitete hatten den f r die Entwicklung von TRIZ ganz wesentlichen Vorteil dass sie entgegen der heutigen Praxis sehr einfach strukturiert waren und eine relativ klare Beschreibung des Problems und der Methode mit der es gel st wurde enthielten In der Arbeit mit diesen Patenten hat Altschuller zum einen erkannt dass sich die dort beschriebenen Probleme auf immer wieder hnliche Problemtypen zur ckf hren las sen konnten und zum anderen dass diese Probleme auch mit immer wiederkehrenden L sungsprinzipien berwunden werden konnten Daraus entwickelte er Beschreibungen erster allgemeing ltiger innovativer Prinzipien zur L sung sich widersprechender tech nischer Ziele Als er sich 1948 mit dem Vorschlag an Stalin wandte mit Hilfe dieser Prinzipien die UdSSR Wirtschaft wettbewerbsf higer zu machen wurde er als Zweifler nach Sibirien deportiert Urspr nglich war er zu 25 Jahren verurteilt worden wurde aber nach vier J
277. nfl sse wissenschaftlicher Untersuchungen technologischer Inno vationen gehen dabei vor allem von den Theorien und empirischen Analysen der technik geschichtlichen Forschung der technisch konomischen Innovationsforschung sowie der sozialwissenschaftlichen Technikgeneseforschung aus Bild 11 Bild 11 Innovationsorientierte Grundlagenforschung _ Handlungsf higkeit Theorie gt Wissenschaftsorientierte Innovationslehre Erfahrung gt ge Flexibilit t Forschungsgebiete 229 230 GUNTER SPUR Die Technik unserer Zeit sucht den Dialog mit Geistes und Sozialwissenschaften Sie geht damit ber ihre Einbettung in Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften bewusst hinaus Aus den langwelligen Entwicklungsphasen der Technik ist abzuleiten dass nach dem technologischen Aktionismus des 19 Jahrhunderts und dem technolo gischen Rationalismus des 20 Jahrhunderts nunmehr ein auf Erhaltung unseres Wohl stands gerichteter technologischer Humanismus den Innovationsschub begleitet Die heutige Phase ist gekennzeichnet durch eine systematische Verkn pfung von Wissenschaft und Technik Sie beginnt in der zweiten H lfte des 19 Jahrhunderts und erreicht unter dem Einfluss der derzeitigen Diskussion um Forschungs Technologie Innovations und Wissenschaftspolitik einen H hepunkt Wissenschaften und Techno logien werden nach wirtschaftsgesellschaftlichen Zielen bewertet Die Wissenschaft ist zu einer unabdingbaren Vorauss
278. nforderungen die durch moderne Innovations systeme entstehen wie interessant und treffend Futur als Vorhaben f r die Innovations politik ist weil der Prozess Priorit ten setzt nach dem gesellschaftlichen Bedarf fragt einen transdisziplin ren Diskurs f hrt Akteure vernetzt und Grundlagen f r konkrete F rderpolitik erarbeitet Zum erfolgreichen Aufbau eines deutschen Innovationssystems geh rt die Koordi nation und das Management von Innovationssystemen auf regionaler wie nationaler Ebene Denn der Staat kann Settings Architekturen f r Innovation gestalten die f rderliche Rahmenbedingungen und dazu geh rt auch eine gezielte Qualifizierung der Akteure im Innovationssystem und Anreize f r Innovationen schaffen LITERATUR Wissenschaftsrat 2003 Strategische Forschungsf rderung Empfehlungen zu Kommuni kation Kooperation und Wettbewerb im Wissenschaftssystem Mai 2003 Drs 5654 03 BMBF 2003 Unver ffentlichter Evaluationsreport f r das BMBF OECD 2005 Governance of Innovation Systems 99 100 gt DIE ROLLE DES STAATES BEI ERFOLGREICHEN INNOVATIONEN AUS WISSENSCHAFTLICHER SICHT HENNING KLODT Es ist geradezu eine Binsenweisheit geworden dass ein Land mit wenig Rohstoffsch t zen und hohen Einkommensanspr chen auf ein hohes technologisches Niveau seiner Produkte und Produktionsprozesse angewiesen ist Insbesondere in jenen Wirtschafts bereichen die der Konkurrenz auf den Weltm rkten ausgese
279. ngage socially oriented foresight with national research policy making This input has the potential to improve the eventual success rate of innovations by improving the appreciation and embodiment of social factors in technological development Mit Futur der deutsche Forschungsdialog hat die damalige Bundesministerin des BMBF Edelgard Bulmahn im Sommer 2001 einen nationalen Foresight Prozess initi iert dem folgende Kernfragen zugrunde liegen e Setzt die Forschungsf rderung des BMBF auf die richtigen zukunftsorientierten Themen und Forschungsschwerpunkte e Wie tr gt die Forschungsf rderung zur Probleml sung in unserer Gesellschaft und auf dem Globus bei e Mit welchen Themen kann die Forschungsf rderung die Innovationskraft Deutsch lands im internationalen Wettbewerb st rken e Mit welchen strategischen Prozessen kann eine begr ndete transparente und verst ndliche Priorit tensetzung erfolgen Futur ist als ein Beitrag zur Neuausrichtung der deutschen Forschungspolitik kon zipiert Anhand von Zukunftsszenarien werden Leitvisionen entwickelt die auf einen Ausschnitt der zuk nftigen Wirklichkeit zielen und einen ganz konkreten lebenswelt lichen Bezug aufweisen Sie sollen so pr zise formuliert sein dass sie als Ausgangspunkt f r konkrete Forschungsprojekte dienen k nnen Der grundlegende Gedanke von Futur und damit der Anspruch an jede Leitvision ist die Orientierung am gesellschaftlichen Bedarf Die technol
280. ngs u ert sich ein Forscher dahingehend Sprechen triftige Gr nde dagegen einem Menschen zu vertrauen wird uns das Oxytocin jedenfalls kaum umstimmen SYSTEMATIK Bereits aus dem kurzen geschichtlichen berblick aber auch in der zeitgen ssischen Verwendung des Begriffs Vertrauen auch hinsichtlich der neuen Fragen zum Internet zur digitalen Signatur zu E Commerce zu E Government unter anderem l sst sich doch eine gewisse Systematik des Begriffsfeldes herausarbeiten Handeln des Menschen Jedes menschliche Handeln besteht aus zwei Anteilen einem rationalen und einem irra tionalen Der irrationale Anteil speist sich aus den Affekten wie Leidenschaft Eifersucht sthetik Anerkennung Erf llung Vollendungsw nschen von Lebensentw rfen fixen Ideen und vieles mehr Die Zusammenstellung beispielsweise der 46 Affekte in Baruch Spinozas Ethik stellt eine gute Liste dar die Unw gbarkeit menschlichen Handelns wenigstens ansatzweise in ihrer Komplexit t zu er rtern 30 Vgl Rapoport 1966 Hofstadter 1998 Novak Sigmund 1998 Delhaye Mathieu 1998 31 Axelrod Hamilton 1981 zit nach Hofstadter 1998 S 66 32 So Paul Zak zit nach Stadler 2004 S 6 Vgl auch Zak 2004 Dort und in Zak Knack 2001 wird auch ein Vertrauensniveau angegeben das bei Gesch ftsabschl ssen in unterschiedlichen L ndern herrschen soll So liegen Norwegen und Schweden an der Spitze gefolgt von China Finnland und De
281. nicht integrierend ber cksichtigt oder betriebliche Gegebenheiten vernachl ssi gt die aus der Internationalisierung der Unternehmen und den heute blichen Prozess gestaltungen erwachsen ist unvorteilhaft Bei einer individualisierten Gestaltung von Anreizsystemen werden F hrungsfragen angesprochen die Mut bei den F hrungskr ften und Vertrauen bei den Gef hrten zugleich erforderlich machen Eine diskussionsw rdige Alternative zur gesetzlichen Regelung k nnte im Angebot der Einbeziehung einer gr e ren Anzahl von Mitarbeitern auch aus Forschungs und Entwicklungsbereichen in ein mit tel bis langfristig orientiertes Wertmanagement der Unternehmen liegen das gegl ttete Wertzuw chse als Grundlage f r die Anreizgew hrung vorsieht Da die Prozesse der Wissensgewinnung und der Wissensverwertung nicht auf das jeweils eigene Unternehmen beschr nkt bleiben d rfen er ffnet sich dar ber hinaus ein weites Feld h ufig verzerrter Einstellungen zum Wissenstransfer Dazu z hlt bei der Wissensgewinnung das bekannte not invented here syndrome dem hinsichtlich der Wissensverwertung Vorbehalte gegen ber der Abgabe nicht genutzten oder nicht wirt schaftlich nutzbaren Wissens an andere auch an Wettbewerber zur Seite stehen Eine erste noch nicht repr sentative Messung von Herwig Mehrwald zeigt dass das not invented here syndrome bei etwa vierzig Prozent der Mitarbeiter in Forschungs und Ent wicklungsbereichen auftreten kann Es kann
282. nik Maschinen und Anlagenbau sowie Automobilindustrie werden ca 36 Prozent des Brutto inlandsprodukts erbracht Auch die Exportquoten f r die Produkte dieser innovativen Technologiefelder liegen teilweise ber f nfzig Prozent im Gegensatz zu den anderen nicht wissensintensiven Branchen und Bereichen wo sie ungef hr 25 Prozent ausmachen Diese genannten Branchen decken ca 84 Prozent der Forschungs und Entwicklungs F amp E Aufwendungen und etwa 80 Prozent des privat finanzierten F amp E Personals in Deutschland ab Es liegt auf der Hand Diese innovativen Branchen personalintensiv mit hohem F amp E Anteil sind Exportschlager und f r die Zukunftssicherung des Standorts Deutschland auch unter F rdergesichtspunkten unsere Hauptzielgruppe Hinzu kommt der Bereich wissensintensiver Dienstleistungen das Handy ist hierf r ein interessantes Beispiel wo eigentlich die gro e Wertsch pfung nicht im Hardware Bereich oder in der Handyproduktion gemacht wird sondern in den Vertr gen in den vielseitigen Ein satzm glichkeiten sowie in der Software Entwicklung Die Frage ist ob der Staat hier die Aufgabe hat diesen Prozess an der einen oder anderen Stelle auch zielgerichtet zu unterst tzen DIE F amp E POLITIK Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren klare Priorit ten f r Bildung Forschung und Wissenschaft im weitesten Sinne gesetzt Immerhin ist es uns gelungen wenn es auch noch nicht befriedigend ist gemessen an dem Ziel das w
283. novationen in Produktionstechnik und Produkten bzw Systemen erfolgreich bestanden werden Der Marktbedarf f r Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik erscheint gesichert zu sein Deshalb werden die notwendigen Innovationen weltweit betrachtet mit Sicherheit erfolgen Die entscheidende Frage ist ob sich Deutschland daran ange messen beteiligen kann BEITRAGE AUS DER DISKUSSION Zur Beseitigung von Innovationshemmnissen soll die angewandte Forschung und Entwicklung als Briicke zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung verst rkt werden d h ein fr hzeitiges Erkennen von Anwendungschancen ist erfor derlich Die St rkung der lokalen Anwenderindustrie ist ein wichtigster Standortfaktor Eine starke Anwenderindustrie erzwingt eine hohe Investitionsrate in Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik Als positives Beispiel sei hier die Automobil Industrie ge nannt als negatives Beispiel die Computer Industrie Zum Beitrag von Prof Dr Ing Michael F Z h Modularisierung f hrt letztlich zur Wiederverwendbarkeit Durch Standardisierung und Wiederwendbarkeit kann man die Kosten niedrig halten Der Werkstattmann wird nicht programmieren er wird auch das System nicht selbst warten Es geht darum integrative Prozessketten zu gestalten die weit ber den Metall verarbeitenden Produktionstechnik hinausgehen Es m sste eigentlich ein Paradigmenwechsel f r bestimmte Anwendungen auch im Bereich der Werkzeugmaschinen stattfinden
284. novationen verantworten Stiftung Brandenburger Tor Arbeitsgruppe Wissenschaft und Forschung Workshop 21 22 Juni 2004 Berlin ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Lucas K Roosen P 2005 Strukturbildung und Innovation BBAW Jahrbuch 2004 Akademie Verlag Berlin S 241 Mittelstra J 1992 Leonardo Welt Uber Wissenschaft Forschung und Verantwortung Suhrkamp Verlag Frankfurt a M Mittelstra J 1998 Die H user des Wissens Wissenschaftstheoretische Studien Suhr kamp Verlag Frankfurt a M Mittelstra J 1989 1997 Der Flug der Eule Suhrkamp Verlag Frankfurt a M Picht G 1969 Mut zur Utopie Die Gro en Zukunftsaufgaben R Piper amp Co Verlag M nchen Ropohl G 1999 Allgemeine Technologie Eine Systemtheorie der Technik 2 Auflage Carl Hanser Verlag M nchen Ropohl G 1998 Wie die Technik zur Vernunft kommt Beitr ge zum Paradigmenwech sel in den Technikwissenschaften Verlag Fakultas Amsterdam Schumpeter J 1912 Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Leipzig Schumpeter J 1908 Wesen und Hauptinhalt der theoretischen National konomie Leipzig Spengler O 1931 Der Mensch und die Technik Beitrag zu einer Philosophie des Lebens C H Beck sche Verlagsbuchhandlung M nchen Spur G 1998 Technologie und Management Carl Hanser Verlag M nchen Spur G 2004 Eliten an die Front Technologische Innovationen sind gefragt
285. novationen zum Aufbau neuer Arbeitsgebiete in verschie denen Entwicklungsstadien Das bersteigt bei weitem die normale Grundfinanzierung in unserem Fall ohnehin da wir noch R ckzahlungen zu leisten haben Eine Erh hung der Grundfinanzierung ist zurzeit sicherlich nicht m glich und nicht diskutierbar Es w re erstrebenswert eine hnliche Position zu haben wie das ber hmte IMEC in Belgien das gr te Halbleiterforschungszentrum in Europa welches sechzig Prozent Grundlagen f rderung vom Land erh lt Meiner Erfahrung nach k nnen Projekte mit einer Zielperspektive von mehr als zwei oder drei Jahren ohne F rderung so gut wie nicht realisiert werden Gleichzeitig werden wir bei diesen Vorhaben sofort von unseren Industriepartnern gedr ngt F rderung ein zuwerben Ohne eine solche Zusicherung von Seiten des Instituts kommen die Projekte meist nicht zustande Insbesondere sehr risikoreiche interdisziplin re L sungsans tze werden nur schwer aufgegriffen und das gilt meiner Ansicht nach sowohl f r die Gro industrie als auch f r den Mittelstand Ich habe die Erfahrung gemacht dass auch die meisten Gruppen in der Gro industrie mittelst ndisch gef hrt werden und ber mittel st ndische Ressourcen verf gen F rderung wird dringend ben tigt um zum Beispiel das Management insbesondere das finanzielle Controlling zu berzeugen Ein Institutsmitar beiter mit einer F rderungszusage wird es mit einem Projekt leichter haben was meine
286. ntensiv kommuniziert werden AKZEPTANZ VON NEUERUNGEN Die Investitionen in Forschung und Entwicklung zeigen auch dies ist empirisch belegt deutlich h here Umsatz oder Wertsch pfungswirkungen je eingesetzter Geldeinheit als alternative Verwendungen der Mittel im jeweiligen Unternehmen Brockhoff Das ist selbst bei forschungsintensiven Unternehmen die wichtigste wirtschaftliche Begr ndung f r weitere Investitionen zur Erzeugung neuen Wissens unbeschadet der dauernden Not wendigkeit zu einer effizienten und effektiven Prozessgestaltung Es kann sogar gezeigt werden dass unter den gegebenen Umst nden ein gleicher in Forschung investierter Betrag eine h here Wirkung hat als bei einer Investition in Entwicklung Ebenso sind die relativen Wirkungen der Investitionen in Forschung und Entwicklung im Unterschied zu solchen in Marketing untersucht worden wobei auch die unterschiedlichen zeitlichen Ausreifungsdauern der Aktivit ten ber cksichtigt wurden Die Interdependenz der Akti vit ten darf bei den gegebenen Ergebnissen nat rlich nicht dazu verleiten daraus den Schluss zu ziehen man k nne die jeweils weniger produktive Mittelverwendung v llig aufgeben Vielmehr ist was auch in den Sch tzmodellen unterstellt wird eine gemein same Optimierung der Aktivit ten vorzunehmen Das bedingt schrittweise nderungen 153 154 KLAUS BROCKHOFF der Mitteleins tze die allerdings gerade aus der Optimierung von Forschung und Ent wicklung
287. ntscheidenden Schritt zur Probleml sung bedeuten Die Nutzung von Effekten unterst tzt vor allem dann die Probleml sung wenn bereits erkannt wurde was zu tun ist zum Beispiel Temperatur messen aber noch ein Weg gefunden werden muss wie es zu tun ist Die dritte S ule von TRIZ ist die Analogie Nachdem Altschuller erkannt hatte dass immer wieder hnliche Problemstellungen mit immer wieder hnlichen L sungsprin zipien berwunden wurden entwickelte er aus dieser Erkenntnis einen Handlungsansatz der sich folgenderma en beschreiben l sst Abstrahiere dein spezifisches Problem in ein typisches technisches Problem und nutze dann die erfolgreichen L sungsprinzipien der Vergangenheit zum Finden deiner spezifischen L sung Ein anschauliches Beispiel f r diese Vorgehensweise sind mathematische Formeln bei denen das Problem zuerst abstrahiert wird in eine Formel gegossen formuliert und dann auf die konkrete Problemstellung angewendet wird Einsetzten der Werte In TRIZ wird dieses Vorgehen anstatt auf mathematische auf technische Problemstellungen bertragen Dazu hat Altschuller ein System von Parametern entwickelt mit dem alle Eigen schaften technischer Systeme beschrieben werden k nnen Dabei handelt es sich um einfache Beschreibungsgr en wie Masse L nge Geschwindigkeit und Temperatur aber auch um komplexere wie Materialverluste Messgenauigkeit Fertigungsqualit t und Bedienungsfreundlichkeit Dieses System be
288. oeing bei der Zahl der j hrlich produzierten Flugzeuge erreicht Allein bei der Einsch tzung der prog nostischen Entwicklung gibt es auf Grund unvorhersehbarer Ereignisse 11 September 2001 SARS Unw gbarkeiten Dabei gibt es Stimmen die vor bergehende Einbr che bei den Luftverkehrsleistungen zum Anlass nehmen den Luftverkehr als einen stagnie renden Verkehrstr ger zu sehen dessen Infrastruktur keinen weiteren wesentlichen Aus bau erfordert zum Beispiel Flugh fen Das f hrt dazu dass diejenigen die generell gegen den Ausbau des Luftverkehrssystems sind fordern Haltet inne wir kommen mit dem was wir heute haben auch in Zukunft aus Es stellt sich die Frage was am Standort Deutschland geschieht wenn wir die nationale F rderung einstellen Die Antwort ist einfach Bei Einstellung dieser F rderung wird es nicht m glich sein die nationale Kompetenz zu erhalten und weiterzuentwickeln Daraus folgt auf Dauer ein Standortnachteil f r unsere Industrie und Hochschulen Das Wissen wandert in andere L nder ab und wir werden dann wie schon heute vielfach bef rchtet wird zur verl ngerten Werkbank Solche Entwicklungen w ren f r unsere Volkswirtschaft l ngerfristig verheerend 105 106 MANFRED FRICKE Nattirlich haben sich viele Gedanken dartiber gemacht wie die Entwicklung des Luftverkehrs trotz teils massiver Einbr che aussehen k nnte Lufthansa hat beispiels weise Szenarien entwickelt die k nftige m gliche Entw
289. ofer Gesellschaft hat sieben Verbiinde wovon einer der Verbund Mikroelektro nik ist der aus neun Instituten besteht Unl ngst ist das Berliner Heinrich Hertz Institut hinzugekommen was sich selbstverst ndlich auch in den Finanzzahlen niederschl gt Wir haben satzungsgem den Auftrag angewandte Forschung f r die Industrie durchzuf hren Das Problem ist dass wir zweifach von der staatlichen F rderung bei Innovationen abh ngen Die Grundfinanzierung kommt gem des Bund L nder Abkom mens zu 90 Prozent aus dem BMBF und zu 10 Prozent aus den L ndern Die jeweilige Einflussnahme w rde jedoch oft vermuten lassen dass das Verh ltnis umgekehrt sei Sowohl die Zielgr e die Industrieauftr ge so umfangreich wie m glich zu gestalten als auch die ffentliche Projektf rderung sind f r uns von gro er Bedeutung Der Zweck der Grundfinanzierung ist die angewandte Vorlaufforschung zur Vorbe reitung von Industrieprojekten In diesen Industrieauftr gen sind nat rlich auch alle Zu finanzierungen der Industrie in der Projektf rderung enthalten Der gr ne Bereich schlie t auch einen erheblichen Anteil an Bundesmitteln mit ein weil wir nicht unter scheiden aus welchen Quellen eine Firma den Auftrag den sie an uns vergibt bezahlt Das hei t eigentlich sind alle drei Bl cke sehr stark von der ffentlichen F rderung aus dem BMBF abh ngig Begonnen hat es Ende der 70er Jahre mit dem ber hmten Finanzierungsmodell der Fraunhofer Ges
290. ogische Entwicklung soll in den 1 Wissenschaftsrat 2003 2 BMBF 2003 3 www futur de 93 HENNING BANTHIEN Dienst des Menschen gestellt die Forschung am Bedarf der k nftigen Gesellschaft ori entiert werden Daraus erw chst f r Futur eine doppelte Aufgabe Zum einen sind Bilder der m glichen bzw wahrscheinlichen k nftigen Gesellschaft zu zeichnen und im Diskurs abzuw gen welche Chancen sich ihr bieten bzw welche Herausforderungen sie zu meis tern hat Zum anderen sollen aus diesen Bildern Fragen an Wissenschaft und Forschung abgeleitet Forschungsthemen identifiziert und in den Leitvisionen geb ndelt werden Auf Grund der offenkundigen Komplexit t gegenw rtiger und absehbarer gesell schaftlicher Fragestellungen wird bewusst ein interdisziplin rer und system bergreifen der Ansatz gew hlt Nicht nur sollen die Leitvisionen fach bergreifend sein und damit ber den Rahmen der bestehenden Fachprogramme des BMBF hinausgehen Auch versteht sich das BMBF als Moderator und Initiator eines Diskurses zwischen Wissen schaft Wirtschaft und anderen Teilen der Gesellschaft im Allgemeinen Futur ist als partizipativer Dialogprozess konzipiert und entwickelt die Leitvisionen durch das Zusammenspiel relevanter Akteure der Gesellschaft Indem der deutsche For schungsdialog weite Kreise von Multiplikatoren und Fachleuten sowie die ffentlichkeit einbezieht kann er Transparenz in den Entscheidungen des BMBF herstellen und die Zukunfts
291. ogramme festgeschrieben sind gef rdert Bild 6 Die derzeitige Programmatik endet etwa bei 2020 Es muss dankbar anerkannt werden dass alle Bundesregierungen Pro gramme der Luftfahrtforschung gef rdert haben Bild 7 Das derzeitige Luftfahrtfor schungsprogramm III ist ber vier Jahre mit insgesamt 160 Millionen Euro des Bundes ausgestattet Der Bund erwartet die gleiche Gr enordnung von den Bundesl ndern und etwa 300 bis 350 Millionen Euro von der Industrie als Eigenbeteiligung sodass das Programm eine solide finanzielle Basis hat HOCHTECHNOLOGIE FORDERUNG IM BEREICH DER LUFT UND RAUMFAHRT Bild 5 Nachhaltigkeit als Zukunftschance Future Opportunities Past Successes A380 Airbus family High By Pass Concorde engines Super Constellation Comet 8 Radio Radar The Commercial Age Ss Jet Engine All Metal Aircraft The 2 Pioneers Visual The Pioneering Age E Communication 1900 s 1950 s 2000 s 2050 s Strategic Research Agenda SRA Advisory Council for Aeronautical Research in Europe ACARE in dem EU Kommission Wirtschaft und Wissenschaft zusammenwirken Bild 6 Leitziele der europ ischen Forschungsstrategie gt Erh hung der Kapazit t der Luftverkehrssysteme und Beitrag zur Realisierung des Einheitlichen europ ischen Luftraums Flugsicherungssystem gt Erh hung des Passagierkomforts gt Erh hung der Sicherheit des Luftverkehrs trotz zunehmenden Luftverkehrsa
292. ologie nur bis zu einer Spot Dichte von f nfzig Positionen angewendet werden kann Deshalb haben wir in einem n chsten Schritt im Rahmen des Sibanat Projekts die gesamte Elek tronik unter jeder Messposition integriert Der einzige m gliche Partner in Europa f r dieses Vorhaben war Infineon Mittlerweile haben wir eine Patentfamilie von ungef hr zwanzig Patenten erworben die von den industriellen Partnern mehrfach berpr ft wurde Inzwischen haben wir eine Abteilung mit 15 Mitarbeitern und eine Elektronik und Chipplattform f r niedrig dichte Positionszellen zur Verf gung mit etwa zwanzig Positionen in ersten Kundenan wendungen Dar ber hinaus haben wir eine Firmenausgr ndung zur Vermarktung dieser Chips durchgef hrt Im Augenblick laufen zahlreiche Projekte um anwendungsspezifische Varianten der industriellen Nutzung zu entwickeln zum Beispiel ein Kontrollger t f r die Milchtank lastz ge eines Lebensmittelkonzerns um die Milch auf Belastungen hin zu testen bevor sie in den Tanklastzug gekippt wird Weitere Beispiele sind Nachweissysteme f r Legio nellen in Schwimmb dern oder f r Biokampfstoffe Das System hat etwa die Gr e eines Schuhkartons bestehend aus der Elektronik und einer feinmechanischen Mikrofluidik Der Chip hat eine Verbindung zur Elektronik und zur Mikrofluidik um die verschiedenen biochemischen Reaktionen auf der Chipoberfl che ablaufen zu lassen Das Ganze wird im Rahmen des schon mehrfach erw hnten Sib
293. onaler Art gt nichtrationaler Art Optimum Kostenfunktion mit Binnen ohne Binnen rationalitat rationalitiat unverf gbare Affekte rational irrational rational irrational Maximierung von Maximierung Definiert in eng Die Interessen Kriterien die von Gef hle Senti Gewinn Vorteile um jeden Preis begrenzten spiel definieren erst au en nicht als ment politische in definierten Minimierung von theoretischen die Situation rational angese Vorgabe Zwangs Fallen Verlust wegen Situationen Entscheidung hen werden wie vorstellung Angst was zur Kosten Glaube Liebe Opportunismus funktion dazu Hoffung Entw r Angst Furcht geh rt durch fe Ideologien Modellierungs Weltanschauung freiheit sthetik VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Man sieht aus der Tabelle sofort dass das Vertrauen des einen Partners auf die Handlungen des anderen Partners in einem Handlungszusammenhang sich nur auf Antriebe zum Handeln beziehen kann die in gewisser Weise prognostizierbar sind also einen berwiegend rationalen Anteil haben oder wenigstens eine gewisse nachvoll ziehbare Binnenrationalit t aufweisen In den anderen dunkleren Bereichen wird das Vertrauen zwangsl ufig blind Die Vertrauensbeziehung Die Beziehung des Vertrauens zwischen zwei Partnern kann man so darstellen A vertraut B dass BH tun wird Die Beziehung ist logisch gesehen intransitiv Wenn A B vertraut und B C vertraut hei t dies noch
294. orie und Praxis eine vermittelnde und anregende Rolle Technologische Innovationen entstehen im Wissenschaftsverbund von Wirtschafts wissenschaften Technikwissenschaften Naturwissenschaften Umweltwissenschaften Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften Sie sind als Gegenstand multidiszip lin rer Forschung zu betrachten Bild 3 Bild 3 Innovationsforschung im multidisziplin ren Wissenschaftsverbund Technologische Innovationen als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung Wirtschafts Technik Natur Umwelt Geistes Sozial wissenschaften wissenschaften wissenschaften wissenschaften wissenschaften wissenschaften INNOVATIONSORIENTIERUNG TECHNIKWISSENSCHAFTLICHER FORSCHUNG Technische Systeme sind zweckbestimmt und wirken als geordnete Menge von Elementen die wiederum durch eine Menge komplexer Beziehungen untereinander verkn pft sind Strukturierung und Wirkverhalten technischer Systeme sind Objekt innovationsorien tierter Forschung Eine systemtheoretische Analyse sieht die Technik in ihrer innovativen Wirkung und bewertet sie nach der Innovationsf higkeit ihrer elementaren Strukturen und Funktionen also nach ihrer Qualit ts und Produktivit tsf higkeit Bild 4 20 GUNTER SPUR Bild 4 Innovationsorientierung technikwissenschaftlicher Forschung Technikwissenschaften System von Erkenntnissen und Methoden zur Entwicklung von Innovationspotenzialen Fur das Wachstum technologieorientierte
295. orien Er besteht in der Maximierung einer bewussten oder unbewussten Kostenfunktion Zun chst ist es begr ndungsbed rftig weshalb das Maximum auch einen Wert f r sich und oder andere darstellen soll zum anderen sind die Kriterien f r eine Kos tenfunktion auf individueller Ebene immer von den jeweilig vorhandenen Interessen abh ngig Sowohl beim irrationalen Anteil des Handelns wie der Affekte aber auch bei den von den Interessen bestimmten Kostenfunktionalen und der Optimierung ist eine Berech nung nicht m glich Das hei t dass die Annahme man k nne den Menschen in einem Wirtschaftssystem als ausschlie lich rational agierendes Wirtschaftssubjekt modellieren nicht richtig sein kann Menschliches Handeln ergibt sich eben nicht nur aus einer Anbindung an die Ver gangenheit durch Erfahrung und Wissen sondern enth lt spontane Elemente die wir zun chst als nicht rational weil nicht prognostizierbar bezeichnen Dieses empfinden wir als berraschung Denn dieses Handeln hat seine Antriebe aus Bereichen die nicht nur die Orientierung an der Zukunft beinhalten sondern auch andere Gesichtspunkte wie zum Beispiel Vergangenheitsbew ltigung ber cksichtigen Hier noch zu vertrauen bedeutet subjektiv ein Risiko zu akzeptieren also ein Wagnis einzugehen Die folgende Tabelle 1 zeigt eine Schematisierung des oben er rterten Handlungs begriffs Tabelle 1 Systematik der Antriebe des Handelns Handeln Antriebe rati
296. osten An dem Verlauf des Innovationsprozesses ber Generationen Bild 3 die hier die Entwicklungsschritte symbolisieren erkennt man dass viele unter schiedliche L sungen mit nahezu denselben Gesamtkosten existieren Diese Information ist insofern wertvoll als dadurch Freiheitsgrade aufgezeigt werden andere Kriterien bei nahezu gleichen Gesamtkosten zu ber cksichtigen Jeder Punkt auf der Innovationslinie stellt eine bestimmte Realisation des Kraftwerks dar und k nnte gebaut werden Damit ist dieser Innovationsprozess erfolgreich beendet Die speziellen Parameter die das neue Produkt definieren sind in der Tabelle 1 zusammengestellt Das exergetische Optimum also die L sung mit minimalem Bedarf an Prim renergie ist hier ebenfalls aufgelistet Di ese Variante ist wesentlich teurer als diejenige mit minimalen Gesamtkosten verbraucht allerdings auch deutlich weniger Prim renergie Bild 3 Optimierung eines GuD Kraftwerks nach dem Kriterium minimaler Gesamtkosten 6000 1 100 ES konventionell Gesamtkosten h Optimum 5400 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Generationen 45 46 KLAUS LUCAS Tabelle 1 Parameter Konstellation verschiedener Individuen Kostenoptimum Zwischenwert exergetisches Optimum nach 500 Generationen IIv 11 798 11 844 16 T c 152721 K 152717 K 1650 K T AG min 433 K 433K 433 K Pup 79 347 bar 70 055 bar 200 bar Typ 806 15 K 806 38 K 850 K P
297. ovationsorientiert sein Das System von Erkenntnissen und Methoden der Technikwissenschaft dient der Entwicklung von Innovationspotenzialen Die Innovationsf higkeit darzustellen und auszubauen ist die Aufgabe der Technikwis senschaften Bild 10 Bild 10 F higkeit zur Innovatisierung technischer Systeme Innovationsf higkeit INNOVATIONSPOTENZIALE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN THESEN ZUR WEITERENTWICKLUNG DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN Im Folgenden werden zehn Thesen zur Weiterentwicklung der Technikwissenschaften zur Diskussion gestellt These 1 Die Technikwissenschaften berwinden die gewachsenen Strukturen ihrer Fachgebiete und begr nden eine innovationsorientierte allgemeine Wissenschaftslehre der Technik These 2 Das Innovationspotenzial von Wissenschaft und Technik betreibt durch interdisziplin re Zusammenarbeit eine wettbewerbsf hige Forschungswirtschaft mit gezieltem Techno logietransfer These 3 Die technikwissenschaftliche Forschung berwindet Erkenntnisdefizite in der methodolo gischen Reflexion technologischer Innovationsprozesse und entwickelt eine Allgemeine technologische Innovationstheorie These 4 Durch die zunehmende Verlagerung der Schwerpunkte technologischer Produktionen zu sozio technischen und immateriellen Innovationen ndern sich auch die Paradigmen der technikwissenschaftlichen Forschung was zu einer Neuorientierung der Wissenschafts strukturen f hrt These 5 Das f r
298. ovationsprozesses und es ist wie wir am Beispiel von Investkosten vs Betriebskosten sowie Komfort vs Energiebedarf gezeigt haben analytisch beherrschbar Nat rlich wird die Situation bei vielen Kriterien entsprechend komplexer und die Auswertung und Visualisierung der Pareto Menge ist dann noch nicht vollst ndig verstanden Es gibt weitere typische Merkmale die noch der L sung harren Eines ist zum Beispiel die variable Zielsetzung W hrend eines Innovationsprozesses ndern sich nicht selten die Ziele sei es durch sich ndernde Marktbedingungen durch Wettbewerb durch Ver nderungen im Zeitgeist und was es sonst noch alles geben mag Eine angelaufene Entwicklung hat dann schon Kosten verursacht wie kann sie also an die neue Sicht angepasst werden Im Rahmen eines computerunterst tzten Optimierungsmodells auf der Grundlage evolution rer Algorithmen kann man solche Bedingungen prinzipiell analysieren Jedes Entwicklungs stadium kann ja als Ausgangspunkt einer neuen Optimalit tssuche mit neuen Zielen angesehen werden sodass auch historische Entwicklungen in den Innovationsprozess eingebracht werden k nnen zum Beispiel als Randbedingungen oder als Bonus und Strafterme Die praktische Erprobung steht noch aus Schlie lich muss ein weiteres Merkmal von Innovationsprozessen das zwar beson dere Schwierigkeiten aber daf r einen gro en Schritt in die Realit tsn he macht be trachtet werden Wir nennen es die begrenzte Rationalit t e
299. ozent vgl BMBF 2004 Die Forschungsintensit t ist im deutschen Dienstleistungssektor unter durchschnittlich Damit wirkt sich das berdurchschnittliche Wachstum dieses Sektors hemmend auf die Erreichung des Drei Prozent Ziels aus Dies ndert sich allerdings im Zeitverlauf da die Dienstleistungs F amp E besonders rasch ansteigt e Im industriellen Bereich auf den in Deutschland neunzig Prozent der F amp E Aufwen dungen entfallen weist Deutschland dementsprechend einen Vorsprung auf Die ser betrifft jedoch nicht die ganze sektorale Breite Unterschiede zu anderen L ndern werden deutlich wenn man die Produktbereiche nach ihrer Techno logieintensit t unterteilt in forschungsintensive F amp E Intensit t mindestens 3 5 Prozent und andere Produkte und die forschungsintensiven wiederum in hochwertige F amp E Intensit t bis 8 5 Prozent und Spitzentechnologie ber 8 5 Prozent Diese Unterteilung ist zwar in mehrerer Hinsicht angreifbar sie wird mangels besserer Alternativen aber h ufig in empirischen Untersuchungen herangezogen Die Besonderheit Deutschlands liegt in einer starken Konzentration auf Bereiche hochwertiger Technologien w hrend die Spitzentechnik schw cher vertreten ist als in den wichtigsten Konkurrenzl ndern Die insgesamt rela tiv gute Position im internationalen F amp E Vergleich resultiert prim r aus den hohen Aufwendungen in den nur als hochwertig eingestuften Branchen Auto 13 Erstens ist der Umsatz a
300. projekte INNOVATIONSFORDERUNG DURCH DEN STAAT AUS SICHT DER FRAUNHOFER GESELLSCHAFT einwirbt wie man auf die Industrie zugeht und dass man sich nach dem Bedarf des Kunden richten muss statt dem Kunden das einzureden was er aus unserer Sicht haben m sste Ich h tte auf diese Weise beinahe einmal einen Mittelst ndler ruiniert der zu sehr auf meine Vorschl ge eingegangen war Es handelt sich also um einen Lernprozess Wenn man die Gro forschungseinrichtungen dazu bringen m chte mehr Industrieer tr ge zu generieren dann ist das ein langwieriger und schwieriger Prozess Die Fraun hofer Gesellschaft hat dazu auch ein erhebliches Ma an Zeit gebraucht F r diesen Prozess sind die Ertr ge aus der Projektf rderung des Bundes unglaub lich wichtig Diese Mittel sind aber nicht kontinuierlich planbar Die Hochrechnungen liegen zwischen acht und neun Millionen Euro ein drastischer Abfall dessen Bedeutung nicht zu untersch tzen ist Wenn man diese Zahlen in eine Kurve umsetzt sieht man wie die Projektf rderung des Bundes wechselt Es ist schwierig sich auf die ganzen Ent wicklungen einzustellen zumal es sich nicht um eine planbare Komponente handelt Die Ertr ge aus den L ndern wachsen stetig genauso wie die brigen Ertr ge und die Ertr ge aus der EU Der Haushalt meines Instituts weist noch drastischere Zahlen auf Wir haben ein Industrieniveau von 75 Prozent eine Grundfinanzierung die so gut wie nicht vorhanden ist Der Darst
301. r rohr w hrend ihrer fr hen Expansion nach bersee auf die Afrika vorgelagerten Inseln und in die Karibik verpflanzt Sie bauten es auf gro en Plantagen an und zu seiner Verar beitung nutzten sie nicht nur Sklaven sondern auch die ihnen bekannte M hlentechnik die sie f r diesen besonderen Zweck erheblich weiter entwickeln mussten Die Raff nade des Rohzuckers betrieben sie vorwiegend in Europa nicht nur in den gro en Koloniall n dern sondern beispielsweise auch in K ln Um vom importierten Rohrzucker unabh ngig zu werden experimentierte der Chemiker Marggraf im Labor der Preu ischen Akademie der Wissenschaften um die Mitte des 18 Jahrhunderts mit der Runkelr be Es ging ihm darum deren Zuckergehalt herauszufinden Marggrafs Nachfolger Achard der zuvor im Auftrag Friedrichs des Gro en an der Verbesserung der Tabakkultur gearbeitet hatte 143 144 WOLFRAM FISCHER f hrte diese Experimente fort ruinierte dabei das einzige Laboratorium der Akademie das seine Akademiekollegen ver chtlich als K nigliche Rohzuckerfabik bezeichneten experimentierte mit dem Anbau von R ben in der N he von Berlin in der Magdeburger B rde und in Schlesien wo er eine Fabrik zur Verarbeitung von R ben errichtete musste vom K nig mit Darlehen gerettet werden und starb verarmt 1821 auf seinem Gut in Cunern in Schlesien Inzwischen hatte aber Napoleon nach dem Ausbleiben von Rohrzucker w hrend der britischen Kontinentalsperre die R
302. r Meinung nach bedeutet dass die Schrittmacherdienste und die Initialkraft der F rde rung unverzichtbar sind Im internationalen Vergleich nehmen wir der F rderintensit t hierzulande keine Spitzenposition ein In anderen L ndern wird wesentlich mehr getan Die nationale F rderung ist au erordentlich wichtig denn die Zahlen belegen eindeutig dass nur dort wo wir eine vern nftige F rderung haben auch die R cklaufzahlen aus der EU F rderung hoch sind Ohne die Projektf rderung w re die deutsche Industrie von der Teilnahme an wich tigen europ ischen Programmen wie zum Bespiel EUREKA MEDEA EURIMUS ausge schlossen EUKLID k nnte hnlich funktionieren aber es gibt ohnehin keine Mittel Wir haben es aufgegeben im EUKLID Bereich t tig zu werden weil uns vom BMVg stets mitgeteilt wurde dass eine F rderung nicht m glich sei Der zum Teil politisch konstruierte Gegensatz zwischen Mittelstand und Gro indu strie ist alles andere als f rderlich Ein vern nftiges Verbundvorhaben braucht beides die Gro industrie und den Mittelstand Das zuvor beschriebene Sibanat Projekt w re ohne die Rolle von Infineon und Siemens nicht realisierbar gewesen Es gibt Referate im BMBF die sich zum Beispiel jahrelang geweigert haben Gro industrie im Bereich der Mikrosystemtechnik zu f rdern Meiner Ansicht nach ist das kein pragmatischer Ansatz denn f r ein vern nftiges Projekt wird beides ben tigt Der gewaltige Einfluss der EU ist nicht zu l
303. r teurer Tr ger es w re wichtig die dritte Dimension zu erschlie en Das w rde auch erm glichen komplexe Systeme mit relativ groben Strukturen herzustellen Allerdings ist das Erschlie en der dritten Dimension mit Schwierigkeiten verbunden wenn nicht unm glich weil sich die Fehler von Ebene zu Ebene summieren und die Ausbeute dem entsprechend reduziert wird Intelligente aufbauende Verbindungstechnik k nnte es erm glichen die verschiedensten Lagen die vorgetestet sind miteinander zu kombinie ren Deshalb kommt der Aufbau und Verbindungstechnik auch so viel Bedeutung zu Zusammenfassend m chte ich sagen dass der Raum f r Innovationen in Mikro elektronik und Mikrosystemen meiner Ansicht nach unbegrenzt ist Gute Beispiele hier f r sind rationelle Technologien f r Strukturdimensionen bis in den 50 nm Bereich die kubische Schichtung und die Integrationstechnik komplexer Gesamtsysteme Ich bin auch der Meinung dass der Marktbedarf f r diese Integrationsdichten ge sichert ist weshalb ich glaube dass im weltweiten Ma stab und Elektronik muss man weltweit betrachten diese Innovationen stattfinden werden Die entscheidende Frage lautet ob Deutschland dabei ist Wir m ssen dringend etwas tun um den Standort Deutschland besser im Wettbewerb zu positionieren Meiner Meinung nach m ssen wir die angewandte F amp E st rken also die Br cke zwischen Forschung und industrieller Anwendung Das Wesentliche dabei ist das fr h z
304. r Bereich in dem es wirklich sehr gut l uft ist die Automobilindustrie Laut der neuesten Trendanalyse des ZVEI hat die Automobilelektronik in Europa insbesondere in Deutschland eine absolute Spitzenstellung Das j hrliche Wachstum in Europa betr gt 11 6 Prozent w hrend es in der brigen Welt nur bei 5 1 Prozent bzw 1 0 Prozent liegt Deutschland ist mit Abstand der gr te Verbraucher dieser neuen Systeme mit 43 Prozent Weltmarktanteil Die betreffenden Autos werden zum gro en Teil auch in Deutschland hergestellt Es gibt f hrende Einrichtungen die in Deutschland ihren Sitz haben und eine starke Anwenderindustrie bedingt eigentlich auch eine starke Elektronikindustrie Meines Erachtens m sste die Idee oder der strategische Inhalt von Gro forschungs einrichtungen wieder reaktiviert werden Die Gro forschungseinrichtungen wurden ge gr ndet als man die Kernenergie noch f r richtig erachtet hat und sie haben damals dazu beigetragen dass Deutschland das f hrende Land in der Kernenergie wurde Heute sind die Gro forschungseinrichtungen zu Kleinforschungseinrichtungen verkommen wo alles untersucht wird von der Grundlagenforschung bis hin zu Dienstleistungen oder Technologiefolgenabsch tzung Der Gedanke der Gro forschung m sste gezielt dort ein gesetzt werden wo neue M rkte in Deutschland entstehen sollen Daf r gibt es unglaub liche viele Themengebiete wie die Offshore Technik Wir haben daf r keine Industrie und damit
305. r Grundfinanzierung einbringt Dabei sind 25 Prozent das Minimum was nicht so gef rdert wird wie die Gr enordnung zwischen 25 und 50 Prozent Neuerdings gibt es noch einen vierten Bestandteil da wir zus tzliche Grundfinanzierung entsprechend des EU Ertrags erhal ten Bis dato beschr nkte sich das im Allgemeinen bei der Fraunhofer Gesellschaft in der Mikroelektronik auf nur ein Prozent aber in meinem Institut sind es mittlerweile 15 Prozent Wenn man die einzelnen Ertragsarten des Fraunhoferverbundes Mikroelektronik zwischen 1982 und 2003 2004 betrachtet erkennt man zum einen dass der Verbund sehr stark gewachsen ist Zum anderen geht daraus hervor wie schwierig es ist einen ad quaten Industrieertragsanteil zu generieren Nachdem das bereits erw hnte Fraun hofer Modell wirksam wurde haben wir 1982 mit f nf Prozent begonnen und haben erst allm hlich die Zielregion von 25 30 Prozent erreicht Wir liegen mittlerweile bei deutlich ber f nfzig Prozent Die Aufnahme des Heinrich Hertz Instituts das relativ gro ist und nur wenig Industrieertr ge hat hat wiederum zu einem Abfall der Zahlen gef hrt Es ist au erordentlich schwierig den Industrieertrag zu erh hen weil man zun chst erkennen muss dass die Industrie andere Dinge ben tigt als Forscher sich vorstellen Schon der Prozess des Herausfindens was der Kunde wirklich m chte ist schwierig Ich pers nlich habe erst im letzten Jahrzehnt richtig verstanden wie man Industrie
306. r Illustration des Themas Innovation hilfreich sein Toll Collect das sich in der Einf hrung nun stark verz gernde Mautsystem ist ein beraus komplexes Vorhaben mit einem sehr hohen Innovationsgrad Nicht nur in technischer Sicht ist dies eine Herausforderung Auch die Projektmanagementaufgabe bei der Ein f hrung eines bundesweit fl chendeckenden Mautsystems das die gefahrenen Kilome ter mehr oder weniger kilometergenau erfasst ist immens Damit nicht genug Hinzu kommt noch die sehr enge Interaktion mit sozialen Nutzer Prozessen nehmen wir zum Beispiel einen russischen Fahrer der mit diesem System zurechtkommen muss Und zu guter Letzt Die aufgeregte Debatte um Toll Collect zeigt dass auch die Politik in nicht unerheblichem Ma e Einfluss auf Innovationen nimmt Der skizzierte Fall Toll Collect ist keine ungew hnliche Ausnahme im Innovations geschehen sondern wird in Zukunft eher der Regelfall sein hoffentlich nur hinsichtlich der Herausforderung nicht im Grad des Scheiterns Innovationen der Zukunft sind hoch gradig transdisziplin r sie vereinen technische politische wissenschaftliche und soziale Faktoren Nur wer dieses Geflecht zu gestalten versteht wird erfolgreiche Innovationen betreiben k nnen Bild 1 LKW Maut Toll Collect 91 92 HENNING BANTHIEN DEFIZITE DER DEUTSCHEN INNOVATIONSLANDSCHAFT Die Praxis der Innovation zeigt einerseits ein Spannungsverh ltnis zwischen den ange botsg
307. r Punkt Risikominderung ist ein Riesenthema Da haben wir gro en Hand lungsbedarf um die Innovationspotenziale auszusch pfen Die F higkeit zur Innovation w re da aber das Risiko behindert es Das Risiko ist nicht richtig verteilt Wir brauchen dazu mehr und auch gr ere Forschungsprogramme Wir brauchen sie auch zur Risiko minderung Dazu sind brigens die Private Public Partnership Konzepte sehr hilfreich Das kann man ausbauen Wir brauchen das mag jetzt vielleicht eine besonders kritisch wirkende Bemerkung sein eine wissenschaftlichere Bewertung unserer Forschungs und INNOVATIONS UND TECHNOLOGIEMANAGEMENT AUS SICHT DER INGENIEURWISSENSCHAFTEN Entwicklungsaktivitaten bei der Auswahl also schon beim Aufsetzen der Programme Ich halte nichts davon dass Politiker Programme besser aufsetzen k nnen als Fachleute aber wenn die Fachleute Vorschl ge machen m ssen diese wissenschaftlich bewertet werden Ich bin hier nicht ganz der Ansicht die wir eben schon bei den Naturwissen schaften diskutiert haben Ich glaube Naturwissenschaftler wie auch ganz besonders die Ingenieure k nnten mit etwas mehr Wissenschaftlichkeit und dazu geh ren auch noch ein paar mehr Methoden erheblich dazu gewinnen Wissenschaftlich hei t f r mich in erster Linie fundierter belegen zu k nnen dass etwas wirklich neu und sinnf llig ist und nicht einfach mal loszulegen Es sollte dabei weniger Pseudoforschung geben Forschung die dann doch keine ist
308. r Unternehmen sind Synergieeffekte be sonders wirksam wenn sie die Kriterien einer kalkulierbaren Wirtschaftlichkeit und einer nachhaltigen Innovation erf llen Schrittmachertechnologien ffnen den Fortschritt mit Anschwung als Schl sseltechnologien bringen sie das Wachstum zum Markterfolg und als Basistechnologien sichern sie durch Perfektion die Ertragserwartungen des Unterneh mens Bild 5 Bild 5 Aktivierung der Innovationspotenziale Aufl sung der Innovationshemmnisse I I Aktivierung der Innovationspotenziale INNOVATIONSPOTENZIALE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN Das Unternehmensmanagement muss jederzeit eine Substitutionstechnologie vor halten die einerseits den zunehmenden Druck von Konkurrenztechnologien abf ngt aber andererseits auch die Position einer Spitzentechnologie anstrebt Schl sseltech nologien sind Wachstumstechnologien die unter anderem durch folgende Indikatoren gekennzeichnet sind e hohe Investition in die Technologieentwicklung breiter potenzieller Markt e anf ngliche funktionale Unsicherheiten e Instabilit t von Kostenkalkulationen e Aktivierung der Personalqualifizierung sowie e Technologische Monopolstellung Wachstum st rkt die Marktposition verbessert das Image f rdert den Zuliefermarkt und beeinflusst den Marktpreis Meistens ist das quantitative Wachstum auch mit der all gemeinen Marktentwicklung verbunden Die Erfahrung beim Nutzer f hrt schrittweise zu Verbesser
309. rauen ist gut Kontrolle ist besser Neben der pessimistischen Grundeinstellung sagt er aber bereits etwas sehr grundlegendes ber das Thema Vertrauen aus Vertrauen und Kontrolle scheinen sich gegenl ufig zueinan der zu verhalten In entsprechenden Situationen mag die genau abgestimmte Mischung aus Vertrauen und Kontrolle ein optimales Ergebnis hinsichtlich des zu erwartenden Ver haltens einer Person eines Prozesses oder eines Systems erbringen aber die Mischung scheint eine Kunst f r sich zu sein Oft wird der Verlust des Vertrauens beklagt und das Vertrauen in die Politik scheint besonders geschwunden zu sein Vertrauen ist ein Zustand in einer Gesellschaft der st ndig neu erworben und erarbeitet werden muss Die zunehmende Verrechtlichung unseres Alltags vom Computerrecht bis hin zu den rechtlichen Bestimmungen bei Unternehmensgr ndungen scheint anzudeuten dass Vertrauen ein Thema auch f r diese Gesellschaft geworden ist Eine Gesellschaft der das Vertrauen abhanden kommt 1 Man schreibt dies zwar Lenin zu aber der Ausspruch ist explizit so in Lenins Werken nicht zu finden Eine russische Redewendung die lautet Vertraue aber pr fe nach soll zu den Lieblingss tzen Lenins gez hlt haben Vgl Dr sser 2002 S 18 Vgl auch DIE ZEIT Nr 12 2002 189 190 KLAUS KORNWACHS braucht um so mehr Juristen Ein weiteres Indiz ist die Woge von Publikationen ber den Vertrauensbegriff die in den letzten f nf Jah
310. raunhofer IPK Berlin Umschlaggestaltung und Layout Konzeption klink liedig werbeagentur gmbh M nchen Satz Layout Fraunhofer Institut fiir Medienkommunikation IMK Sankt Augustin Herstellung und Produktion Fraunhofer IRB Verlag Stuttgart Printed in Germany Verlag und Vertrieb Fraunhofer IRB Verlag Fraunhofer Informationszentrum Raum und Bau IRB NobelstraBe 12 70569 Stuttgart Postfach 80 04 69 70504 Stuttgart Telefon 49 0 711 970 25 00 Fax 49 0 711 970 25 08 E mail irb irb fraunhofer de Internet www IRBbuch de acatech DISKUTIERT gt WACHSTUM DURCH TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN BEITRAGE AUS WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT GUNTER SPUR Hrsg gt acatech DISKUTIERT Die Reihe acatech DISKUTIERT dient der Dokumentation von Symposien Workshops und weiteren Veranstaltungen des Konvents f r Technikwissenschaften Dar ber hin aus werden in der Reihe auch Ergebnisse aus Projektarbeiten bei acatech ver ffentlicht Die B nde dieser Reihe liegen generell in der inhaltlichen Verantwortung der jeweiligen Herausgeber und Autoren gt INHALT gt Vorwort G nter Spur gt Geleitwort Heinz Grimm gt Technologische Innovationen Theorie und Praxis Innovationspotenziale der Technikwissenschaften G nter Spur Technologische Innovation als zu gestaltender Prozess im Sinne der systematischen Generierung von Ideen Eckhard Sch ler Hainsch Evolution re Modelle f r technologische Innovationen K
311. rden muss Davon tr gt die Bundesregierung 21 Prozent der Kosten Hauptanteil am Gesamtprojekt Der Sitz des Unternehmens Galileo wird in der Bundesrepublik Deutschland sein und auch die Gesamtverantwor tung des Systems wird ma geblich durch deutsches Personal bernommen Hier muss man klar erkennen dass die Industrie allein nie in der Lage gewesen w re ein solches Projekt zu realisieren Da bedarf es der Anschubfinanzierung Man geht davon aus dass dieses Projekt ab 2008 in Betrieb geht ab dem Jahre 2010 ber 100 000 Arbeitspl tze in Europa entstehen und bis zum Jahr 2020 ein volkswirtschaftlicher Nutzen von etwa 74 Milliarden Euro in Europa entsteht Bild 2 Bild 2 Galileo gt Die Entwicklungsphase von Galileo wird mit jeweils 550 Millionen Euro von der EU und von der Europ ischen Weltraumagentur ESA finanziert werden gt Die Gesamtkosten liegen nach Berechnungen der EU Kommission im Bereich von 3 2 bis 3 4 Mrd Euro gt Deutschland bernimmt mit 21 den Hauptanteil am Gesamtprojekt Die Gesamtverantwortung des Systems und der Hauptsitz des Industriekonsorti ums Galileo Industries kommen nach Deutschland gt Galileo soll nach Sch tzungen der EU Kommission ab dem Jahr 2010 ber 100 000 hoch qualifizierte Arbeitspl tze in Europa schaffen und j hrlich bis zu 10 Milliarden Euro Einnahmen einbringen HOCHTECHNOLOGIE FORDERUNG IM BEREICH DER LUFT UND RAUMFAHRT BERLIN BRANDENBURG EINE LUFTFAHRTREGION HEBT AB
312. reihen Die zentrale Bedeutung von Komponenten und Komplementen f r die erfolgreiche Umsetzung von Innovationen ist auch von Wirtschaftshistorikern wie David Landes oder Joel Mokyr immer wieder betont worden Die Schlussfolgerung daraus lautet dass sich technologische Erfolge nicht mit der f rderpolitischen Brechstange erzwingen lassen und dass die F rderung eines innovativen Umfelds wichtiger ist als die gezielte F rde rung von Einzelprojekten Der Vorwurf ein solcher technologiepolitischer Ansatz komme einem Schrotschuss gleich kann nicht berzeugen Erfahrene J ger wissen dass die Schrotgarbe Vorteile hat wenn es darum geht ein bewegliches Ziel zu treffen Die Zukunftsentwicklung von Wis senschaft und Technik ist mindestens so schwer vorhersehbar wie der Lauf eines Hasen 2 Landes 1969 Landes 1998 3 Mokyr 1990 103 104 HENNING KLODT oder der Flug einer Ente Wer hier sein Ziel nicht verfehlen will sollte eher zur Schrotflinte einer breit angelegten allgemeinen Forschungsf rderung als zur Kugelb chse einer selektiven Projektf rderung greifen Bei aller Kritik an der selektiven Projektf rderung sollte allerdings nicht bersehen werden dass die ordnungspolitischen Verfehlungen in anderen Bereichen der Subventi onspolitik weitaus gravierender sind Eine Gesellschaft der die F rderung von Landwirt schaft und Kohlenbergbau finanziell wichtiger ist als die F rderung zukunftsgerichteter Industrien sollte s
313. ren erschienen sind In der Tat zeigt eine Umfrage des Nachrichtenmagazins STERN dass es ein erheb liches Misstrauen gegen ber staatlichen Institutionen gibt vgl Bild 1 Die Rangfolge auf der n chsten Seite spricht f r sich Den politischen Parteien dem System der ge setzlichen Rente dem Bundestag und dem Arbeitsamt wird kein Vertrauen mehr entge gengebracht gefolgt von Gewerkschaften und den Kirchen Die B rger scheinen einer Institution eher zu vertrauen je staatsferner sie ist Bild 1 Rangfolge des Misstrauens Kinderg rten Hochschulen ADAC Polizei fftl Krankenh Berufssch Offtl Schulen Caritas Diakonie Greenpeace Priv Kranken V Bundeswehr Staat Gem Verw Rechtssprechung Ges Krankenvers Ev Kirche Gewerkschaften Kath Kirche Arbeitsamt Bundestag Gesetzl Rente Pol Parteien _ oO N jo w oO gt u 60 70 80 Misstrauen Anteil der Teilnehmer die auf die Frage In welchem Ma e vertauen Sie den folgenden Institutionen auf einer Skala von 1 vertraue sehr bis 6 vertraue berhaupt nicht mit 5 oder 6 geantwortet haben Basis 450 000 Befragte Quelle Perspektive Deutschland Stern 18 2004 S 57 2 Vgl Novotny 2004 3 Als Beispiel Frevert 2002 Nadin 2001 Hartmann Offe 2000 B hme 1998 L bbe 2004 u a VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Bei Technik Wissensc
314. ren zu denken geben Vielleicht steckt darin schon eine Antwort wie man begrifflich das Verh ltnis von Technologie Management zum Innovations Management beschreiben k nnte In der Literatur gibt es mehrheitlich noch eine andere Definition die das Technolo gie Management mehr dem Forschungsbereich und das Innovations Management mehr dem Produktionsbereich zuordnet Diese Abgrenzung konnte sich aber nicht so ohne Weiteres durchsetzen Wir w rden eher eine Definition bevorzugen nach der das Techno logie Management der Oberbegriff ist der sich einerseits aus Management Kompetenz Management jetzt auch im engeren Sinne als Synonym f r die Betriebswirtschafts lehre als F hrungslehre verstanden und andererseits aus dem Technologieverst ndnis zusammensetzt Das Innovationsmanagement w re dann ganz bescheiden als ein Teil am Anfang dieser Kette zu verstehen bei dem sich allerdings die Technologien oder das Technologie Management auf s mtliche Bereiche und verschiedene Querschnittfunk tionen beziehen k nnten Vor wenigen Monaten haben wir ein Executive MBA Programm f r Technologie Manager gestartet an dem fast berwiegend promovierte Ingenieure teilnehmen was 159 160 GUNTHER SCHUH wir in Kooperation Aachen und St Gallen anbieten In diesem und zu diesem Pro gramm haben wir ein gewisses Visionsbild entwickelt in das auch diese Phanomene mit eingegangen sind Nach meinem Verst ndnis ist ein Ingenieur konstruierend gest
315. rgreifenden Technischen Innovationslehre entwi ckeln k nnte Damit w rde ein prozessorientiertes Wissenschaftssystem von Erkenntnis sen und Methoden entstehen das nicht nur der optimalen Gestaltung und F hrung von technologischen Wirksystemen dient sondern auch die Entfaltung des gesellschaftlichen Innovationspotenzials gezielt f rdert 21 22 GUNTER SPUR Mit der zunehmend wissenschaftsbestimmten global vernetzten Technik steht der Gesellschaft unserer Zeit ein Innovationspotenzial zur Verfiigung das in seiner Kom plexitat und M chtigkeit bisher nicht gekannte Dimensionen erreicht hat Bild 6 Innovationen durch Forschungswirtschaft Aufwand Staat Wirtschaft Ertr ge apical gt Produktionswirtschaft aleae Aadi gt Transformation Beka Wissen Sicherheit Staat Wirtschaft gt Forschungswirtschaft gt Innovation Staat Wirtschaft gt Wissenschaften gt Forschung DER ARBEITSMARKT IM WANDEL Die Lage am Arbeitsmarkt kann nur durch Innovationen einer technologisch gepr gten Produktionswirtschaft verbessert werden Sie ver ndern die Struktur der Arbeitswelt indem sie den Bedarf an qualifizierter Arbeit vermehren allerdings dabei den Mengen bedarf an einfacher Arbeit vermindern Technologische Innovationen ver ndern die Arbeitsinhalte erfordern Flexibilit t in der Arbeitsordnung und eine organisatorische Anpassung der Arbeitsabl ufe Bild 7 INNOVATIONSPOTENZIALE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN B
316. rhunderts auch statistisch abzulesen wie kleine Elek tromotoren nicht nur Dampfmaschinen abl sten sondern den Maschinenantrieb in zehn tausenden von kleinen Betrieben berhaupt erst erm glichten und so die Struktur der Industrie beeinflussten Handwerks und Kleinbetriebe konnten sich weiter behaupten 6 Zitiert nach Klemm 1954 S 289 f 7 Hughes 1991 145 146 WOLFRAM FISCHER Manche Forscher sprechen auch von einer dritten Industriellen Revolution die um die Mitte des 20 Jahrhunderts einsetzte und deren Symbol der Computer sei im Maschi nenbau die Automatisierung wobei milit rische und zivile Industrieforschung sich als Innovationszentren erg nzten hinter denen oft mathematische und naturwissenschaft liche Grundlagenforschung stand Nach Meinung von Umweltsch tzern haben manche dieser Innovationen in Sackgassen gef hrt wie die Atomindustrie oder die gr ne oder rote Gentechnologie Ich m chte das hier nicht bewerten sondern darauf hinweisen dass auch soziale und politische Innovationen die einst zu Recht als gro e Innovationen gefeiert wurden sich als Sackgassen erweisen k nnen bzw immer wieder der Renovie rung bed rfen das hei t neue Innovationen herausfordern Ich nenne nur die gro en Systeme der Sozialversicherungen f r die in Deutschland der Name Bismarcks steht und in England des 20 Jahrhunderts Lord Beveridge Solche gesamtgesellschaftlichen Innovationen die Beschl sse des Parlaments ben tigen
317. riori verantwortliches Handeln des Anderen und wird emotional positiv erlebt b praktische rationale Haltung im Zusammenhang mit der Gewissheit und oder Ungewissheit des eigenen und fremden Handelns dessen beschr nkte Kalkulier barkeit auch im Rahmen sozialer Umweltereignisse liegt c Handlungsweisen die trotz Risiko rational und vern nftig sind da sie eigene Handlungsm glichkeiten erweitern und weiteres Vertrauen induzieren Vertrauen schafft Vertrauen es hat sozial entlastende und bindende Funktion d sittlich moralische Norm Damit stellt sie einen Grundwert menschlichen Han delns dar Vertrauenserwartung A erwartet dass B A vertraut bindet an Insti tutionen Personen Autorit ten Gott etc Vertrauenserwartung verpflichtet Wird die Erwartung entt uscht gilt dies als Verrat und wird geahndet Vertrauen als Norm wirkt verhaltenssteuernd und einschr nkend e das Vern nftige das hei t ein angemessenes Ma zwischen blindem Glauben und Misstrauen Misstrauen kann hemmen zersetzen isolieren aber auch ange messen sein in gewissen Handlungszusammenh ngen wenn es um Machtfragen und interessegeleiteten Begr ndungen geht Vertrauen ohne Gr nde ist blind Musstrauen ohne Kontrolle ist t richt 46 Vgl Langenbach Ulrich 2002 S 49 ff 47 Ibid 48 Vgl Busse Schierwagen 1990 VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Macht man den Vorschlag Vertrauen als inneres Moment kooperativer
318. rksamkeit das Nach sehen haben Sehr viele Finanzt pfe die hinter Programmen oder Stellen zum Beispiel Re feraten Lehrst hlen stehen sind disziplin r sortiert Und solange die Situation so bleibt ist es nat rlich schwierig und wenig rational so einen Topf zu verlassen denn man wei ja nicht was danach kommt Schlie lich kann man auch an Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft h ufig erkennen dass die dahinter liegenden Interessen der Partner so unterschiedlich sind Erkenntnisinteresse vs Verwertungsinteresse dass eine produktive Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten problematisch ist Kurzum und pau schaliert gesprochen Die Kunst des inter und transdisziplin ren Arbeitens in Netzwerken ist wenig verbreitet weil weder die Anreize unseres Innovationssystems dies f rdern noch die handelnden Personen ber entsprechende Kompetenzen verf gen Dies liegt auch daran dass wir noch sehr stark in den Kategorien einzelner Instituti onen denken und deren fachlich disziplin re Qualit t bewerten statt des Geflechtes in dem sich eine Institution bewegt und damit die F higkeit aus einem gekonnten Gestalten der Schnittstellen zwischen Partnerinstitutionen Innovationen zu generieren Zu guter Letzt tragen administrative Strukturen in Ministerien und Beh rden vieler orts nicht gerade zur Dynamik von Innovationsprozessen bei Die Organisationsformen sind nicht mehr ad quat zu den heutigen Anforderungen zu viele Hierarchien
319. rsg Histo risches W rterbuch der Philosophie Wiss Buchgesellschaft Darmstadt Schwabe Basel Sp 986 990 Hartmann M Offe Cl Vertrauen Grundlage des sozialen Zusammenhalts Campus Frankfurt a M Hegel G W 1999 Ph nomenologie des Geistes in Hegel G W Werke in sechs B nden Akad Ausgabe 1980 Bd 2 Meiner Hamburg Hennen C 2002 Technikakzeptanz und Kontroversen ber Technik Positive Ver nderungen des Meinungsklimas konstante Einstellungsmuster TAB Arbeitsbericht Nr 83 B ro f r Technikfolgenabsch tzung des Deutschen Bundestages Berlin November 2002 Hesiod 1995 Erga kai hermia Werke und Tage hrsg von O Sch nberger Stuttgart Hobbes Th 1994 Leviathan with Selected Variants from the Latin Edition of 1668 edited by Edwin Curley Hackett Hofstadter D H 1998 TIT FOR TAT in Ernst A M Hrsg Kooperation und Kon kurrenz Spektrum der Wissenschaften Digest 1 1998 S 60 66 Hume D 1978 A Treatise of Human Nature edited by L A Selby Bigge revised by P H Nidditch Second edition Oxford University Press Oxford Hume D 1984 Eine Untersuchung ber das Prinzip der Moral Reden in Reclam Jun Stuttgart Kipphardt H 1966 In der Sache Robert J Oppenheimer Suhrkamp Frankfurt a M 211 212 KLAUS KORNWACHS K cher R 2004 Technikfeindlich und innovationsm de Die Reaktion der Bev l kerung auf den wissenschaftlich technische
320. rt Deutschland bisher dabei eine stabile vordere Position eingenommen Dies ergibt sich auch aus vergleichenden Untersuchungen im Innovationsbarometer der EU Kommission 2003 Bedeutend schlechter sieht es fiir den Standort Deutschland aus was die Anwerbung hochqualifizierter Arbeitskr fte aus dem Ausland betrifft Die nicht gerade zahlreichen Informationen deuten darauf hin dass hochqualifizierte Ausl nder eher in angels ch sische L nder vor allem in die USA gehen als dass sie sich in Deutschland ansiedeln Radu 2003 Mit einem neuen Zuwanderungsgesetz das den gesamtwirtschaftlichen Nutzen integrierter Hochqualifizierter in den Blickpunkt r ckt k nnte hier eine Verbes serung erreicht werden STRUKTURELLE FAKTOREN DER INNOVATIONSKRAFT IN DEUTSCHLAND Wie bereits oben erw hnt liegt mit ca siebzig Prozent der gr te Anteil der F amp E Finanzierung bei der Wirtschaft Dies ist im internationalen Vergleich keine Besonder heit Deutsche Spezifika liegen jedoch in den sektoralen Schwerpunkten e Wie in der Gesamtwirtschaft und im Au enhandel liegen deutsche Firmen auch bei Innovationsausgaben im Dienstleistungsbereich zur ck Dies gilt nicht nur f r den Vergleich mit den USA sondern sogar f r den Vergleich mit anderen EU L ndern Werden in Deutschland rund sieben Prozent der F amp E Aufwendungen im Dienstleistungsbereich eingesetzt so sind es in den USA ber drei ig Prozent und in wichtigen EU L ndern deutlich ber zehn Pr
321. sbereichen sowie Schaffung einer innovations freundlichen Kultur voraus Innovatisierung ist nicht allein Aufgabe von Forschung und Entwicklung Sie betrifft die gesamte Prozesskette innerhalb des Unternehmens wie aber auch den Umgang mit dem Markt Sie ist unternehmensspezifisch und deshalb von den Wettbewerbern nur schwierig zu kopieren viel schwieriger jedenfalls als rein technische Produkterneuerungen Um Innovatisierung erfolgreich zu betreiben muss das Manage ment die Innovationsf higkeit permanent zur Entfaltung bringen Die Informationstechnik hat eine weit reichende Reform unserer Technologiekultur eingeleitet Ihre nachhaltige Dynamik hat eine ver nderte Wirtschaftswelt erwirkt Die fortschreitende Automatisierungstechnik hat nicht nur eine Flexibilisierung der Produk tionstechnik erm glicht sondern auch eine globale Verf gbarkeit multikultureller Tech nologiekulturen zur Folge Dabei ist ein innovationsorientierter Marktdruck entstanden der die Unternehmen zwingt mit Hilfe hochleistungsf higer Kommunikationsmittel zielstrebig und permanent zur St rkung ihrer Wettbewerbsf higkeit beizutragen Eine solche Dynamisierung der Produktionswirtschaft bewirkt durch technologische und organisatorische Reformen eine Erh hung der Weltproduktivit t Treibende Fak toren sind die informationstechnisch orientierten Investitionen zur Erneuerung der Pro duktionstechnik Global lassen sich komparative Wettbewerbsvorteile der verschiedenen Arbe
322. schen orientieren Dies betrifft beispielsweise neben der Bedienbarkeit der mobilen Kommunikation und einer guten Zug nglichkeit zu den Transportmitteln auch die Ent wicklung von Service Robotern im Haushalt Bild 3 Bild 3 Trends in der Gesellschaft Produkte f r Senioren Mobile Kommunikation Transportmittel e Display ohne Brille lesbar e Leichtg ngige Hebel bzw T ren e Einfachbelegung gro er Tasten e Hoher Einstieg e Nat rlich sprachliche Interaktion e Ubersichtliches Informationsangebot e Verzicht auf Spielereien 65 66 MICHAEL F ZAH In seinem Buch Die deformierte Gesellschaft beleuchtet Meinhard Miegel diesen Trend Er tritt den Beweis an dass diese Entwicklung nicht r ckg ngig zu machen ist Auch die Zuwanderung die teilweise als Heilmittel gepredigt wird kann kaum Abhilfe schaffen denn sie wird in den L ndern aus denen Abwanderung erfolgt sehr gro e Probleme bewirken die wir nicht f rdern d rfen Andernfalls w rden wir das soziale Gef lle zementieren Das kann nicht in unserem Interesse liegen Zuk nftige Produkte werden sich also st rker an den Bed rfnissen lterer Menschen orientieren m ssen Zum Beispiel Handys Ein Display das ohne Brille lesbar ist oder gr ere Tasten die den spezifischen taktilen F higkeiten lterer Menschen Rechnung tragen sowie die sprachliche Interaktion und der Verzicht auf Spielereien Das Handy heute ist ja letztendlich nur mit einer Bedienungsanleitung volls
323. schieht unter der Annahme dass der Andere bereit ist konstruktiv zusammen zuarbeiten zum Nutzen beider Seiten sowohl bei Kooperation wie bei Wettbe werb F llt diese Annahme des Wohlwollens weg erzeugt dies einen Vertauens verlust Dabei ist Vertrauen das Ergebnis der Einsicht in die fehlende manipulative Absicht des Anderen Vertrauen kann in dieser Sicht dann geradezu erzwungen werden unter dem Aspekt der Kosten des L gens Man kann sich gar nicht leisten in einer gegebenen Situation zu betr gen oder zu l gen denn das Vertrauensver h ltnis erzwingt Ehrlichkeit e Zwischen Personen und Institutionen oder Kollektiven und deren Handlungen Vertrauen spielt in der sozialen Interaktion eine essentielle Rolle Interessengegen s tze und ihre L sungsm glichkeiten wie Kampf Drohen Blockieren Verf hren Eingehen auf Bed rfnisse Hilfe Befolgung sozialer Normen Gerechtigkeit oder Vermittlung sind in Intensit t und Verlauf direkt von dem Ma an Vertrauen bestimmt das Einzelpersonen der entsprchenden Institution also nicht nur deren Akteuren entgegenbringen In diesem Zusammenhang zeigt das Misstrauen in 41 Vgl Pestalozzi 1947 42 Vgl Makarenko 1975 Bd 4 und 1975 Bd 1 dort insbes Kap 24 S 205 213 43 Vgl Langenbach Ulrich 2002 S 49 ff 44 Ibid 45 Ibid Vgl auch die Strafe bei D Hume das Vertrauen nach einem Bruch endg ltig zu verlieren Vgl Zum steg 2004 S 44 sowie auch Hume 1984
324. sonen und deren Handlungsdispositionen wie Kompetenz Bereitschaft Handlungsweisen etc Handlungen zwischen Personen und Institutionen oder Kollektiven und deren Handlungen Institutionen zwischen Personen und Systemen bzw deren Geschehnissen Systeme oder zwischen Personen und Technologien Technik INNOVATION UND VERANTWORTUNG Oft wird in vorwurfsvollem Ton von Innovation um jeden Preis gesprochen Wenn das so w re dann h tten wir Innovationen in H lle und F lle aber sie w ren nicht bezahlbar Es geht in der Tat um den konomischen Preis der Innovation Dies sind eben nicht nur Gestehungskosten der Entdeckung der Forschung und Entwicklung und der Markteinf hrung Wir sind in Deutschland offenkundig weniger bereit als fr her die Voraussetzungen f r die Innovationen voll zu bezahlen Diese sind Breite Bildung und Spitzenkompetenz zugleich denn Elite die notwendig ist kann nur aus der Breite er wachsen ein nicht nur aus kultur sondern auch technikbewussten Schul Bildungs und Ausbildungssystem Das Erzeugen Erforschen und Vorhalten theoriefundierten Wissens ber die Zusam menh nge zwischen den Disziplinen ist ebenso wichtig wie der unbezweifelbare Primat der Erfahrung Gerade die fr hzeitige M glichkeit selbst Erfahrungen zu machen ist wichtig sei es in der Schule in der Projekttage nicht die Ausnahme sondern die Regel 64 Vgl Mittelstrass 2001 VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERAN
325. soziotechnischer Ressourcen Wachstum durch Innovationen ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Bei der Umsetzung der strategischen Ziele auf operativ wirksame Prozesse darf nichts dem Zufall berlassen bleiben Erfolge setzen eine systematische Erschlie ung aller Ressourcen zur Erreichung einer hohen Planungssicherheit voraus beruhen aber auch auf konsequenter und schneller Umsetzung des Neuen Wachstum erfordert die Aktivierung der gesamten technologischen und konomischen Unternehmenskompe tenz Wichtig ist die Motivation der Mitarbeiter Sie vermitteln letztlich durch ihr Wissen und K nnen den innovativen Erfolg am Markt WIRKUNG AUF DAS ARBEITSSYSTEM Innovationen vermehren und vermindern die Menge an Arbeit sie ver ndern aber auch ihre Inhalte um das Neue zu schaffen Sie beeinflussen das Arbeitsleben nicht nur zeit lich und rtlich sondern auch hinsichtlich der Arbeitsmittel und der Arbeitsmethoden Bild 3 Bild 3 Einfluss gesellschaftlicher Innovationspotenziale auf das Arbeitssystem Soziotechnische Innovationspotenziale Die gegenw rtige Phase der Technikentwicklung zielt auf Dezentralisierung der Arbeit und f hrt in eine neoindustrielle Arbeitswelt die durch den Fortschritt der Informations technik gepr gt wird Durch kontinuierliche Optimierung der Informationsnetzwerke erw chst gewisserma en als konzertierte Innovation eine neue Arbeitskultur Individuelle Lebensqualit t ist letztli
326. sprechend entsteht eine Innovation erst aus diesem komplexen Zusammenwirken verschiedenster Organisationen Personen und damit Wissensbest nden Es verwundert nicht dass in der Konsequenz dieser Analysen alle Institutionen des Innovationssystems unter einem hohen Lern und Ver nderungsdruck stehen Der anste hende institutionelle Wandel ist bedeutend und wird anhalten Die lernende flexible Institution wird zum Standard die sich immer wieder neu justiert je nachdem wie sie mit ihrem Umfeld interagiert Innovationssysteme werden immer wichtiger werden und damit die F higkeit der einzelnen Organisationen und Personen sich optimal in diesen neuen Netzwerken und Kooperationen zu bewegen Schlie lich ist Innovationsf rderung sicherlich keine Sache die nur das BMBF zu interessieren hat sondern sie muss dringend auch in anderen Ressorts aufgegriffen werden Deshalb bleibt zu hoffen dass dies immer mehr in ressort bergreifende Arbeit m nden wird Eine Innovationspolitik f r Deutschland die ein systematisches Bild des nationalen Innovationssystems zeichnet ist eine beraus dr ngende Aufgabe Umso deutlicher wird 5 Stellvertretend f r eine inzwischen sehr breite Literatur zu diesem Thema und Basis einer aufschlussreichen Studienreihe zu verschiedenen nationalen Innovationssystemen sei genannt OECD 2005 Governance of Innovation Systems DIE ROLLE DES STAATES BEI ERFOLGREICHEN INNOVATIONEN vor dem Hintergrund der skizzierten A
327. ss zu einer L sung gesamt gesellschaftlicher Probleme beitragen die Probleme der Gesellschaft und der Infrastruktur genauso ber cksichtigen wie die unproduktive Verschwendung nat rlicher Ressourcen Schwierig ist die Bewertung von langfristig wirkenden Technologieprozessen deren Stabilit t Sicherheit und Ergiebigkeit in ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft jedoch teilweise durch Szenarientechnik vorausgesehen werden kann PERMANENTE INNOVATISIERUNG Der konomische Zwang im Innovationsmanagement erfordert eine Innovatisierung mit gr tem Nutzen bei m glichst geringem Aufwand Grundlage ist eine Maximierung der Leistungsintensit t im Innovationspotenzial das zur Verf gung steht Dies bedeutet auch eine zielgerichtete volle Entfaltungsm glichkeit des technologischen Wissens zu schaffen Die Ans tze hierf r liegen in der Aktivierung von Wissen und K nnen sowohl innerhalb des Unternehmens als auch im erreichbaren Umfeld Eine solche Entfaltung ist allerdings kein Selbstl ufer Sie bedarf einer gezielten Stimulierung aller verf gbaren Ressourcen und der Erzeugung eines Produktivit tsdrucks der zu einer permanenten Innovationsdynamik f hrt Bild 13 ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Bild 13 Durchsetzung der Wettbewerbsf higkeit durch permanente Erneuerung Neuheitsgrad Zeit Die Durchsetzung der Marktf hrerschaft setzt eine kundenorientierte und marktnahe Innovatisierung in allen Unternehmen
328. ssektor bei unternehmens bezogenen Leistungen die wiederum Vorleistungen f r die Industrie produzieren Die Rolle wissensbasierter Dienstleistungen d h die Dienstleistungswirtschaft gewinnt zunehmend eine h here Bedeutung Im Umfeld von klassischen Institutio nen entsteht eine ganze Reihe von Einrichtungen die einen Netzwerk bildenden Charakter haben Wenn wir unsere nationale Kompetenzen nicht halten und f rdern dann haben wir auf Dauer auch einen Standortnachteil f r die Industrie Das Wissen wandert in an dere L nder ab und wir werden zu der ber hmten viel zitierten verl ngerten Werk bank BEITRAGE AUS DER DISKUSSION Zum Beitrag von Prof Dr Ing Manfred Fricke e Auch die Industrie selbst ist gefordert innovativ zu denken und zu handeln e Das Forschungssystem in Deutschland ist sehr fragmentiert Dabei sollte man die Komplexit t und langfristige Nutzungsm glichkeiten von gro technologischen Pro jekten zunehmend im europ ischen Kontext sehen e Die deutsche Forschungsf rderung besteht im Wesentlichen darin Technologien voranzutreiben die wirtschaftlich n tzlich sind und Arbeitspl tze schaffen sowie die Ausbildung einschlie en In den USA wird geforscht damit das Wirtschafts und Lebenssystem erhalten bleibt Dazu geh ren auch Technologien die wiederum die Staatspolitik st rken e Das Motiv sich in irgendeiner Weise sch tzen zu m ssen ist ein gutes Verkaufsargu ment f r die Allokation gro er Mengen von
329. ssen Innovation ist mehr als eine ber Forschung und Entwicklung zwangsl ufig entstan dene Erfindung Innovation ist eine Marktposition die wir durch eine intelligente L sung erreicht haben Eine zentrale Aufgabe f r Innovationsforschung w re zu dokumentieren wie die St rke in Spitzentechnologie sich auf einer Zehn bzw Zwanzigjahresbasis dann auch in den Arbeitspl tzen niederschl gt Am Ende der Forschungsf rderung muss ein Produkt stehen Zum Beitrag von Prof Dr Klaus Kornwachs In Deutschland gibt es keine einheitliche Einstellung zur technischen Innovation Man kann nicht ber Technikfeindlichkeit oder Misstrauen gegen ber der Technik in Deutschland sprechen Es gibt vielmehr ein Unverst ndnis und eine Gleichg ltig keit gegen ber Gro technologien Erfindungen sind politisch und moralisch neutral Mann kann sie gebrauchen oder missbrauchen Vertrauen in Technologien erfordert auch Vertrauen in ihre organisatorischen Struk turen gt TEILNEHMER DER WORKSHOPS Henning Banthien Leiter des Konsortiums des Forschungsdialogs Futur Berlin Dr Werner Borrmann A T Kearny GmbH D sseldorf Prof Dr Klaus Brockhoff Wissenschaftliche Hochschule fiir Unternehmensf hrung WHU Otto Beisheim School of Management Lehrstuhl fiir Unternehmenspolitik Vallendar Prof Drs Wolfram Fischer Freie Universitat Berlin Lehrstuhl f r Wirtschafts und Sozialgeschichte Prof Dr Ing Manfred Fricke Technische Universita
330. ssen und Methoden entstehen das nicht nur der optimalen Gestaltung und F hrung von technologischen Wirksystemen dient sondern auch die Entfaltung des gesellschaftlichen Innovationspotenzials gezielt f rdert Bild 10 227 228 GUNTER SPUR Bild 10 Wissenschaftliche Bewertung von Innovationen Technologische Innovationsprozesse Damit stellt sich die Aufgabe neue Technologien auf ihre Innovationsfahigkeit per manent zu pr fen Hierzu werden Kennziffern ben tigt die alle wichtigen zukunftsorien tierten Nutzungsfaktoren erfassen Eine solche prognostische Bewertung von Technolo giepotenzialen wird zwar zun chst von dem jeweilig vorherrschenden Markttrend also vom Zeitgeist beeinflusst kann aber dennoch mit hilfreichen Indikatoren als Gradient des technischen Fortschritts herangezogen werden Von der Planungstiefe des Innovationsmanagements h ngt es weitgehend ab wie nachhaltig die Effizienz von Optimierungsprozessen gesteigert werden kann Nach M g lichkeit sollen quantitative Vergleichskenngr en herangezogen werden wie Nutzungs grade des Leistungs und Wissenspotentials oder Ranking Werte im Wettbewerbsver gleich In diesem Zusammenhang wird deutlich dass ein Bedarf an Kennziffersystemen zur Technologiebewertung auch im Sinne einer Potenzialabsch tzung besteht Die besondere Schwierigkeit in der Bewertung von Technologiepotenzialen liegt in der Erfassung von vergleichbaren Parametern Weiterhin unter
331. st seit 2005 Leiter des Zentrums Bildungsprogramme am Zentrum f r Weltwirt schaft an der Universit t Kiel wo er 1999 zum Direktor und Professor ernannt wurde von 1997 bis 2005 war er Leiter der Forschungsabteilung Wachstum Strukturwandel und internationale Arbeitsteilung und von 1990 bis 1997 Leiter der Forschungsgruppe Strukturwandel und Besch ftigung des Instituts f r Weltwirtschaft Er studierte Volks wirtschaftslehre in Kiel und promovierte in den Politikwissenschaften KLAUS KORNWACHS Prof Dr ist seit 1992 Lehrstuhlinhaber f r das Fach Technikphilosophie an der Branden burgischen Technischen Universit t Cottbus und war berdies 1997 bis 1998 Direktor des Zentrums f r Technik und Gesellschaft an der BTU Cottbus Seit 2003 ist er ordent liches Mitglied von acatech Kornwachs gr ndete 1988 die Deutsche Gesellschaft f r Systemforschung e V und wurde 1990 zum Honorarprofessor an der Universit t Ulm ernannt 1991 erhielt Klaus Kornwachs den SEL Forschungspreis Technische Kommunika tion Dar ber hinaus war er beim Fraunhofer Institut f r Arbeitswirtschaft und Organisa tion Leiter der Abteilung Qualifizierungsforschung und Technikfolgenabsch tzung Korn wachs studierte Mathematik Physik und Philosophie Er promovierte und habilitierte im Fach Philosophie PETER KRAUSE Dr war Leiter der Abteilung Neue Technologien des Bundesministeriums f r Bildung und Forschung 1995 bernahm er die Leitung des Projekttr gers
332. stausch von vertraglich vereinbarten Leistungen zeitlich versetzt geschehen soll oder muss Dieses Vertrauen ist aber nur m glich wenn ein Vertragsbruch auch wirklich sanktioniert werden kann Hierf r ist die politische Ord nung also der Staat zust ndig und auch verantwortlich trust is a means of making our social life simpler and safer and of making possible coopera tive activities which each of us could not undertake alone Indeed trust is required for many cooperative activities which seem to make human life both liveable and worth living such as friendship and love the growing of food and the raising of children Auch hier gibt es aber auch ein Vertrauen zu sich selbst als Zeichen des Wissens um die eigenen F higkeiten Ein best ndiges Zweifeln an der eigenen F higkeit w rde zu einer Verwerfung des Selbst f hren David Hume bezieht Vertrauen wiederum eher auf die Seite der Sympathie wie bei engen pers nlichen Beziehungen Damit geht es um gegenseitiges Vertrauen bei Ver trag und Versprechen Die Strafe bei Verletzung des Vertrages liegt darin dass der Ver tragspartner bei einer Unterlassung seiner Leistung eine Strafe erh lt der er sich nicht entziehen kann ihm wird k nftig nicht mehr vertraut Es gibt bei Hume also einen gemeinsamen Vorteil den beide Seiten daraus ziehen wenn sie Wort halten Damit wird das eigene Interesse zum Grund des Vertrauens Gottlob Fichte hielt im personalen Bereich an der Treu
333. steht sich als operativ arbeitende Stiftung das hei t sie initiert und konzipiert ihre F rderprojekte eigenverantwortlich und begleitet diese bis hin zur prak tischen Umsetzung Sie verf gt ber keine Programme zur F rderung von Fremdprojekten ist aber offen f r Anfragen Die Arbeit in dem F rderbereich Wissenschaft und Forschung bezieht sich nicht auf Forschungsf rderung sondern sie konzentriert sich auf die Beschleunigung und Anrei cherung des Wissens und Technologietransfers sowie auf die Verbesserung des Dialogs zwischen den Technikwissenschaften und der Praxis www stiftungbrandenburgertor de gt acatech EIN DACH UND EINE STIMME FUR DIE TECHNIKWISSENSCHAFTEN acatech steht f r die Symbiose von Akademie und Technik Der gemeinn tzige Verein acatech Konvent f r Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften wurde im Februar 2002 gegr ndet Erstmalig sind damit die technik wissenschaftlichen Aktivit ten der sieben bisher weitgehend regional orientierten Akademien der Wissenschaften in Deutschland unter einem nationalen Dach vereint Als L nder bergreifende selbstst ndige und unabh ngige Institution vertritt acatech die deutschen Akademien in allen technikwissenschaftlichen Belangen im In und Ausland acatech versteht sich als Forum f r die kritische Beleuchtung technikwissenschaftlicher Fragen vor gesellschaftspolitischem Hintergrund Zu den Mitgliedern z hlen herausra gende
334. t schaftlicher Faktor ist der auch der staatlichen Zuwendung bedarf Bild 4 Bild 4 Die Luftfahrt als Wirtschaftsfaktor gt Die europ ische Luftfahrtindustrie erwirtschaftet mit ihren 440 000 direkten Arbeitspl tzen j hrlich einen Umsatz von ber 60 Mrd Euro und erzielt damit eine j hrliche positive Au enhandelsbilanz von ber 22 Mrd Euro gt In Deutschland bestehen bei etwa 120 Unternehmen 68 000 hochwertige industrielle Arbeitspl tze davon 16 000 in Forschung und Entwicklung die einen j hrlichen Umsatz von 14 Mrd Euro generieren gt Insgesamt sind es in Deutschland mit den luftfahrttechnischen Betrieben den Luftfahrtgesellschaften und den Dienstleistern zusammen sogar 630 000 Arbeitspl tze gt Es gilt diese Arbeitspl tze zu sichern und auszubauen Nun zur Nachhaltigkeit des Systems Luft und Raumfahrt Wir sehen in Bild 5 die Anf nge von den Pionieren der Luftfahrt bis hin zum Airbus 380 der bald seinen Erst flug absolvieren soll Der rote Kreis im Bild 5 markiert den gegenw rtigen Stand der Entwicklung und von da ab geht es in die weitere Zukunft Dieser Zukunft wenden sich in unserem Bereich zwei Programme zu Im nationalen Bereich ist es das Luftfahrtfor schungsprogramm III und im europ ischen Bereich das 6 Rahmenprogramm Luft und Raumfahrt das entsprechende Mittel bereitstellt In beiden Programmen werden be stimmte Technologien bestimmte Zielsetzungen der ffentlichen Geldgeber die durch Pr
335. t ndig zu erfassen die gr er ist als das Ger t selber Ein Handy bietet weit mehr Funktionen als wir sie nutzen und uns einpr gen k nnen Bei Transportmitteln wiederum sind es beispielsweise die Leichtg ngigkeit von Hebeln und T ren oder der einfache Ein und Ausstieg gute Sicht und ein bersichtliches Informationsangebot die die Zug nglichkeit f r ltere Menschen erschweren Und schlie lich das Thema Service Roboter f r den Hausbereich Im Grunde geht es hier darum dass wir einen sehr viel h heren Anteil pflegebed rftiger Menschen haben werden Pflegeheime und auch die Familie die Angeh rigen werden sehr bald berlastet sein F r eine pflegebed rftige Person ist es durchaus unangenehm 24 Stunden am Tag auf die Hilfe eines Menschen angewiesen zu sein dass man jemanden rufen muss der einem bei den einfachsten Handgriffen behilflich ist Die Nachfrage nach Ger ten die ein w rdiges Leben in einer h uslichen Umgebung trotz Pflegebed rftigkeit erleichtern wird daher sehr stark zunehmen TRENDS IN DER PRODUKTIONSTECHNIK Trends in der Produktionstechnik sollen den Anforderungen gerecht werden die sich zum Teil durch andere Aspekte ergeben haben Die Trends die in diesem Beitrag vorgestellt werden sind in sechs gr ere Gruppen gegliedert Das sind bergeordnete Trends die auf Einzelentwicklungen beruhen Unsere produktionstechnische Sichtweise beinhaltet dass die Entwicklungen jeweils auf Fabrik Anlage oder Prozess
336. t ob das noch wirtschaftlich machbar ist Die Erl se aller weltweit hergestellten Bauelemente bis zum Jahr 2010 sind von einem franz sischen Kollegen in einem halblogarithmischen Ma stab dargestellt und den Herstellungskosten dieser Bauelemente gegen ber gestellt worden So eine Darstel lung zeigt deutlich dass die beiden Kurven sich aufeinander bewegen und dass der Un terschied der die Triebkraft f r die neuen Fabs darstellt immer kleiner wird Deshalb bin ich der Meinung die Innovationen die wir brauchen liegen nicht so sehr im Bereich der grunds tzlichen Bauelementetechnologien sondern in einer rationelleren und besseren Fertigungstechnologie Aus diesem Grund m ssen die n chsten Innovationen erfolgen 59 60 ANTON HEUBERGER um sich von der Vorstellung einer optischen Lithographie zu entfernen zugunsten eines leistungsf higeren aber noch bezahlbaren Lithographieverfahrens zum Beispiel auf Elek tronen oder lonenbasis Es wird daran gearbeitet aber ein neues Lithographieverfahren braucht von der Idee bis zur Anwendung etwa zwanzig Jahre Meiner berzeugung nach wird sich die SIA Roadmap deshalb verlangsamen Die Entwicklungen werden in der Zukunft nicht so weit in den Nanometerbereich gehen wie manche Prognosen sugge rieren Aber es gibt Alternativen Auf einer Siliziumscheibe sind die Bauelemente lateral fl chig angeordnet und nur die ersten zwei Mikrometer in der Tiefe sind berhaupt in Funktion Der Rest ist nu
337. t rlich steigt das Fassungsverm gen exponentiell weiter an Dabei gibt es Grenzen die noch heute die Forschungsmethodik limitieren Die Ingenieur wissenschaft ist stolz auf die Methodik des Experiments wagt sich aber recht selten ber diese Forschungsmethodik hinaus und hat zum Beispiel wenig Bezug zur empirischen Sozialforschung und anderen Dingen die der Ingenieurwissenschaft einen guten Dienst leisten k nnten Das Ph nomen des systematischen Generierens von Wissen ist der Grundstein von Innovations und Technologiemanagement Dem folgt das was wir heute gerne mit Industrialisierung bezeichnen Die These von Wolfram Fischer dass die bedeutendste Erfindung wahrscheinlich die Dampf oder die Kraftmaschine war was ich aus ingeni eurmethodischer Sicht verneinen w rde Aus Produkt oder Objektsicht war sie es wahr scheinlich schon Ich glaube aber die wichtigste F higkeit die das Paradigma der Indus trialisierung ausgel st hat war die Austauschbarkeit der Teile Die Schl sself higkeit in der Technologie ist die F higkeit zum Messen kleiner Toleranzen Ich muss Teile nicht mehr individuell aufeinander anpassen sie nicht zurechtfeilen Wir konnten auch vorher schon Autos bauen wobei aber die Welle zur Nabe zurechtgefeilt werden musste damit diese beiden und nur diese beiden passten Die Standardisierbarkeit das Schaffen von Standards mit der Voraussetzung die Messbarkeit zu gew hrleisten war wahrschein lich industriehistorisch
338. t ten durchf hrt welche die Rei bungsverluste kompensieren und au erdem einen Mehrwert schaffen Die Prognose ob eine neue Funktionalit t genau dies leisten wird ist naturgem unsicher Daher geh rt zu jeder Innovation selbst wenn sie nur eine Erhaltungsinnovation ist ein gewisser Mut zum Risiko also im Bewusstsein dass etwas getan werden muss unabh ngig von den gegebenen Umst nden Dies sollte freilich nichts mit Tollk hnheit oder Waghalsigkeit zu tun haben Ob die Grundhaltung in unserer Gesellschaft hierf r gen gend ermutigend ist mag Gegenstand manigfacher technologiepolitischer bis sozialpolitischer Kontroversen sein INNOVATION BRAUCHT VERTRAUEN Nur im Vertrauen auf einen g nstigen Ausgang kann man Projekte wagen Die Beson nenheit geh rt dazu aber auch das Vertrauen in die Umst nde die Partner und das Wissen Die oben gegebene Begriffssystematik zeigt dass Vertrauen kein blo er Kon trollverzicht sein kann ndern wir das russische Sprichwort also um in Vertrauen ist gut Kontrolle ist auch gut Wissen ist noch besser Was fehlt ist das Vertrauen der Investoren an die innovative Leistungsf higkeit unserer Entwickler sie scheinen zu langsam zu teuer und zu konservativ zu sein Vertrauen stellt sich unter positiven Rahmenbedingungen als Folge nachhaltiger Kommunikation ein erst dann kann eine Versachlichung der Risikodiskussion erreicht werden Greifbare Resul tate mit einem erkennbaren positiven Nu
339. t ten ist auf integrative Innovation nicht vorbereitet Eine gegenseitige Durchdringung technikwis senschaftlicher und gesellschaftswissenschaftlicher Fragestellungen ist erforderlich um gewachsene Formen von Wissenschaftsabgrenzung zu berwinden Dies gilt auch f r die einzelnen Disziplinen innerhalb der Technikwissenschaften selbst ST RKUNG DER INNOVATIONSF HIGKEIT Die Globalisierung der M rkte macht es volkswirtschaftlich notwendig die regionale Innovationsf higkeit zukunftsorientiert zu st rken also Besch ftigungs und Wettbe werbssicherung durch F rderung von Forschung und Entwicklung gezielt zu betreiben An diesbez glichen Appellen mangelt es nicht Was fehlt ist die personelle Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft wobei der Zugriff auf ein hohes Qualifikationsniveau des verf gbaren Arbeitsmarktes zwingend ist Die Erneuerung eines Wirtschaftssystems schlie t die Bereitschaft ein iberkommene Strukturen in Frage zu stellen und eine Flexibilisierung des Denkens auf allen Ebenen des wirtschaftlichen Handelns anzustreben Mit dem Mut zur Ver nderung beginnt der Erfolg von Innovationen Das Wachstum einer Wirtschaft basiert auf konkreten Ma nahmen zur Belebung der M rkte und auf innovativen Strategien zur Steigerung von Kreativit t und Produk tivit t Die Absicherung der erreichten Wirtschaftsposition reicht nicht aus Es geht um permanentes Wachstum als unternehmerische Strategie Bild 2 Bild 2 Aktivierung
340. t Berlin Institut f r Luftfahrt und Raumfahrttechnik Walter Ganz M A Fraunhofer Institut f r Arbeitswirtschaft und Organisation IAO Stuttgart Prof Dr Ing J rgen Gausemeier Universit t Paderborn Heinz Nixdorf Institut Prof Dr Heinz Grimm Mitglied des Stiftungsvorstands der Stiftung Brandenburger Tor der Bankgesellschaft Berlin Prof Dr Anton Heuberger Fraunhofer Institut f r Siliziumtechnologie Itzehoe Dr Kurt Hornschild Deutsches Institut f r Wirtschaftsforschung DIW Berlin Abteilung Industrie Dienst leistungen Innovation 249 250 TEILNEHMER DER WORKSHOPS Prof Dr Ing Dr Dagmar H lsenberg Technische Universit t Ilmenau Fakult t f r Maschinenbau Prof Dr Reinhard F H ttl Brandenburgische Technische Universit t Cottbus Lehrstuhl f r Bodenschutz und Re kultivierung Rolf Jungnickel Hamburgisches Welt Wirtschafts Archiv HWWA Schwerpunkt Internationale Mobilit t von Unternehmen und Arbeitskr ften Prof Dr Ing Matthias Kleiner Universit t Dortmund Lehrstuhl f r Umformtechnik Prof Dr Henning Klodt Institut f r Weltwirtschaft Abteilung Wachstum Strukturwandel und Internationale Ar beitsteilung Kiel Prof Dr Klaus Kornwachs Brandenburgische Technische Universit t Cottbus Lehrstuhl f r Technikphilosophie Ministerialdirektor Dr Peter Krause Bundesministerium f r Bildung und Forschung Leiter der Abteilung Information und Kommunikation Neue Technolo
341. t in Europa st rken DIE BESCHL SSE VON LISSABON Nach den Beschl ssen von Lissabon soll Europa im Jahr 2010 drei Prozent seines Brutto sozialprodukts f r F amp E ausgeben wobei zwei Prozent von der Industrie und ein Prozent von der ffentlichen Hand kommen soll Die Industrie wird nur dann mehr F amp E in Europa investieren wenn sie die entsprechenden Returns on Investment erreichen kann Dazu muss die Politik die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen Es muss sehr konse quent gehandelt werden um das vorgenommene Ziel zu erreichen Alle Faktoren die die Leistungsf higkeit des Forschungs und Innovationssystems beeinflussen m ssen an gegangen werden die Eingangsgr en Forschung Humanressourcen und Finanzierung und die den Durchsatz bestimmenden Gr en wie Regulierungsfragen Innovations hemmnisse Dazu muss das Marktumfeld und die Infrastruktur systematisch gepr ft und aufeinander abgestimmt werden um schlie lich ein optimiertes Ergebnis in Form von Innovationen die die Unternehmen und die europ ische Wirtschaft st rken zu erzielen F r alle beteiligten Akteure ergibt sich hieraus eine Agenda von Handlungsfeldern die im Folgenden zusammengefasst werden soll e Europa und seine Mitgliedsstaaten m ssen die ffentliche F rderung von For schung steigern e Das Humanpotenzial f r F amp E muss verbreitert und verbessert werden und die Universit ten m ssen bei der Erf llung ihrer Aufgaben gest rkt werden e Die
342. t sich theoretisch durch externe Effekte begr nden Die F amp E betreibenden Institutionen k nnen die Ergebnisse nicht ausschlie lich f r sich nutzen da diese fr her oder sp ter an die Konkurrenz oder andere Interessenten dif fundieren Dies f hrt zu gesamtwirtschaftlich unteroptimalen F amp E Aufwendungen der Unternehmen wenn der Staat keine Kompensation durch F rderma nahmen bereitstellt oder F amp E in staatlichen Institutionen durchf hren l sst Die desolate Haushaltssituation auf allen staatlichen Ebenen l sst auf absehbare Zeit allerdings keinen gro en Sprung bei staatlichen oder staatlich gef rderten F amp E Aktivit ten erwarten Insofern erscheint die Realisierung des Drei Prozent Ziels am ehesten durch eine Steigerung der privaten das hei t der Unternehmens F amp E m glich die derzeit bei ca siebzig Prozent liegt Entscheidend daf r sind die Finanzierungsbedingungen und die Absatzerwartungen der Unternehmen Forschung und Entwicklung m ssten in einem Konjunkturaufschwung berproportional steigen Damit wird die generelle wirtschaft liche Dynamik und deren F rderung durch die Politik zum Hauptfaktor f r eine Steige rung der Innovation und auch die oft diskutierten Reformen auf dem Arbeitsmarkt bei der Regulierungsdichte und im Steuersystem sind im Zusammenhang mit einer gest rk ten Innovationsf higkeit zu sehen Allerdings bedarf es angesichts der schlechten Ergeb nisse der PISA Studien der bevorstehenden Akade
343. te Ergebnisse liefern 173 174 ROLF JUNGNICKEL Um derartige Probleme zu verringern wird der Patentindikator meist nur auf solche Anmeldungen bezogen die sowohl in Europa als auch in den USA und Japan einge reicht werden sog Iriade Patente Diese F lle werden nicht durch nationale Beson derheiten beeinflusst Ihnen d rfte eine hohe wirtschaftliche Bedeutung beigemessen werden sie trennen die Spreu vom Weizen Bild 2 Internationaler Anteil an Triade Patenten 2000 27 ma UK Germany USA BE France m Japan Other countries Quelle OECD 2004 Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland mit ca 14 Prozent der gesamten Triade Patente den dritten Rang hinter den USA 35 Prozent und Japan fast 28 Prozent ein Bild 2 weit mehr als es dem wirtschaftlichen Gewicht Deutschlands entspricht Dies l sst auf eine rege Forschungsaktivit t schlie en und verst rkt das positive Urteil auf Basis von F amp E Daten Deutschen Standorten kommt die unangefochtene Spitzenstel lung in Europa zu Das Drei Prozent Ziel Politische Vorgabe ist diesen Vorsprung zu halten und die Position vor allem gegen ber den USA zu verbessern Die EU wie auch die deutsche Politik hat als Ziel bis 2010 eine F amp E Quote von drei Prozent des BIP vorgegeben um die gewohnte Einkommenspo sition im internationalen Wettbewerb halten zu k nnen Voraussetzungen zur Erreichung dieses Ziels sind sowohl eine hinreichende Verf gbarkeit en
344. technik konzentrieren dann beeindrucken mich die Prozentzahlen des Wachstums Die absoluten Zahlen sind weniger relevant und haben vorerst keine vergleichbare volkswirt schaftliche Bedeutung Wir haben gro e Vorteile zum Beispiel gegen ber einem MIT oder anderen die im Prinzip keine Exklusiventwicklung machen k nnen bzw an ihren Erfindungen die exklu siven Intellectuel Property Rights IPR beanspruchen wodurch viele Zusammenarbeiten gar nicht zustande kommen Dies ist etwas was wir aber mit unseren zum Teil auch unterschiedlichen S ulen beispielsweise der Fraunhofer Gesellschaft besonders gut ma chen k nnen Wir haben ein viel weiter durchdrungenes Private Public Partnership Konzept was zu diesem Zehnkampf geh rt was ich keinesfalls aufgeben sondern st rken w rde Ich m chte best tigen was Herr Brockhoff ganz wesentlich in die Diskussion gebracht hat Vorsicht vor dem perfekten Kapitalmarkt Die Amerikaner haben den perfekten Kapital markt erfunden Wir haben ihn im Internet Hype ein st ckweit gelernt oder abgeguckt Der perfekte Kapitalmarkt in sich hat gerade wenn er perfekt ist eine klare Dominanz in der Kurzfristigkeit Innovation und erst recht Technologiemanagement Technologie entwicklung ist zum Teil langfristig Und eine Technologiestrategie ist erst recht lang fristig Das ist nur ganz bedingt drehbar so dass diese Asymmetrie der Fristigkeit ein gef hrlicher Angriff auf die Innovationsf higkeit ist N chste
345. telligenten Kombination von Auspr gungen vieler Variablen beruht Wir zeigen wie mit Hilfe der Konsistenz analyse in sich schl ssige Strategiealternativen entwickelt werden k nnen Das skizzierte Instrumentarium der strategischen Produktplanung wurde in vielen Unternehmen insbesondere des mittelst ndisch gepr gten Maschinenbaus eingef hrt Es hat sich gezeigt dass es sich einfach in den Unternehmensf hrungsprozess integrieren l sst und die Strategiekompetenz erheblich steigert INNOVATIONSMANAGEMENT IN DER PRAXIS LITERATUR Dangelmaier W 1999 Fertigungsplanung Springer Verlag Berlin Heidelberg New York Gausemeier J Lindemann U Schuh G 2004 Planung der Produkte und Fertigungs systeme f r die M rkte von morgen Ein praktischer Leitfaden f r mittelst ndische Unternehmen des Maschinen und Anlagenbaus VDMA Verlag Frankfurt Gausemeier J Wenzelmann C 2005 Auf dem Weg zu den Produkten f r die M rkte von morgen in Gausemeier J Vorausschau und Technologieplanung HNI Verlags schriftenreihe Band 178 Paderborn REFA Verband Hrsg 1991 Methodenlehre der Betriebsorganisation Carl Hanser Verlag M nchen Wien Spur G Krause F L 1997 Das virtuelle Produkt Carl Hanser Verlag M nchen Wien Treusch J 2004 Zukunft der Forschung Forschung f r die Zukunft Welche wissen schaftlich technischen Probleme m ssen im 21 Jahrhundert gel st werden Forschung amp Lehre
346. tellung dass die Menschheit durch die Weiterentwicklung der Technik und dadurch dass der Mensch sich die Erde untertan macht auf eine h here Stufe gebracht werden kann und sollte Praktisch alle wesentlichen Probleme sollten auf diese Weise vielleicht in kleinen Schrit ten und nicht von heute auf morgen aber letzten Endes doch gel st werden k nnen Dies ist eine Grundpr gung die man im Vergleich zum alten Europa als naiv und materialistisch einsch tzen mag die aber besonders bei denen die sich nur durch ganz individuelle F higkeiten oder Tugenden auszeichnen k nnen ein m chtiger Motor ist und die USA sind nicht zuletzt deshalb im zwanzigsten Jahrhundert zur f hrenden Wirt schaftsmacht aufgestiegen Ob dies eine kulturelle und politische F hrerschaft oder gar Vorherrschaft begr ndet sei dahingestellt Folgerichtig spielt die Technik jedoch in den USA eine integrale Rolle in allen Aspekten des politischen Handelns und der staatlichen Planung und es wird praktisch keinerlei Trennung danach vorgenommen ob sie Bedeutung aus Sicht der nationalen Sicherheit der nationalen Wirtschaftsentwicklung oder der internationalen Konkur renzf higkeit hat Insofern k nnen F amp T Aktivit ten die aus dem Verteidigungshaushalt finanziert werden ununterscheidbar sein von solchen die von der National Science Foun dation NSF gef rdert werden beim Department of Energy DOE oder der NASA Sogar Grundlagenforschung die in Deutschl
347. ternationalisierung klare Effizienzgewinne zu erwarten Die internationale Vernetzung von F amp E kann geradezu als Kennzeichen der modernen technologischen Entwicklung angesehen werden Auslandskooperationen steigen deutlich berdurchschnittlich Dies zeigt sich nicht zuletzt am rapidem Wachstum von Patentanmeldungen beim EPA die auf internationaler Kooperation beruhen Derar tige Patente machen bereits ber ein Zehntel aller Anmeldungen aus BMBF 2004 Zentrales Element der internationalen Vernetzung ist die Internationalisierung der Unternehmen Die Internationalisierung der Produktion geht mit einer Internationalisie rung der F amp E einher Deutsche Unternehmen produzieren und forschen im Ausland und ausl ndische Firmen produzieren und forschen an deutschen Standorten Tabelle 1 Internationalisierung der deutschen Wirtschaft 1995 und 2001 Ausland in Deutschland Deutschland im Ausland 1995 2001 1995 2001 Besch ftige 1000 1684 2165 2834 4689 Verarb Gewerbe 1086 1215 1917 2778 Umsatz Mrd 493 795 534 1411 Verarb Gewerbe 264 389 270 634 Quelle Deutsche Bundesbank Kapitalverflechtung mit dem Ausland Frankfurt versch Jgge Tabelle 1 zeigt dass die Verflechtung in beide Richtungen eine auch gesamtwirt schaftlich beachtliche Gr enordnung erreicht hat Mit gut 4 5 Millioen Besch ftigten im Ausland davon ber 2 5 Millioen in ausl ndischen Produktionsst tten liegt die Internationalisierung d
348. tes Know how zu komplexen Systemen haben Ein Entwurf eines hochkomplexen Chips beispielsweise kostet zurzeit ungef hr hundert Dipl Ing Mann jahre In zehn Jahren so sagen die Fachleute kostet er so viel wie der Airbus A380 Wir haben in Deutschland berechtigte Ans tze und Hoffnungen dass wir genau auf diesen Gebieten sehr exzellenten und umsetzbaren Fachverstand in Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln Beispielsweise Toll Collect ist eine innovative Idee interne und externe Autokommunikation die richtige Technologielinie also eine Leitinnovation Aber die Entwicklung und Umsetzung dieses Verfahrens machte marketingm ig so negative Schlagzeilen dass dadurch f r den Technologiestandort Deutschland ein Schaden entstanden ist Wir m ssen im Zusammenhang mit den deutschen Tugenden schauen welches unsere ureigensten Arbeitsgebiete sind in denen wir Leistung erbringen k nnen wie zum Beispiel bei System und Prozess Know how Das hei t dass wir im Wissen um die ganzheitlichen Prozesse nicht am Ende der Wertsch pfungskette um die billigsten L hne konkurrieren da sind wir sowieso immer Verlierer sondern wir m ssen uns mit unserem Know how an der Spitze positionieren Deutschland lebt von seinen Vorspr ngen nicht von den niedrigsten Lohnkosten Deutschland war mal der Ausr ster der Welt Unternehmen aus dieser Branche berichten Unser bestgeh tetes Geheimnis ist das Wissen um die Gesamtprozesse die bei uns ablaufen Und die geb
349. tes Problem was dann schon den Charakter einer Quasi L sung hat ber f hrt wird Dies wird bei dem hier vorgestellten evolution ren Ansatz wie folgt gel st Es wird im ersten Schritt ein Wirkungszusammenhang konstruiert der beschreibt welches Ergebnis eine Entwicklungsvariante hervorruft Welches Ergebnis im Rahmen einer Kraft werksinnovation l st zum Beispiel den bergang zu einer neuen Werkstoffklasse aus Die aus den unterschiedlichen Entwicklungsvarianten abzuleitenden Ergebnisse m ssen im zweiten Schritt bewertet werden Dies ist bei der in der Regel gegebenen Vielzahl von Kriterien keineswegs trivial Der neue Werkstoff erzeugt h here Kosten k nnen diese die erreichte Wirkungsgradsteigerung rechtfertigen Schlie lich als dritten Schritt muss ein effizientes L sungsverfahren zur Verf gung gestellt werden das zur Auswahl der opti malen Entwicklungsvariante in der Lage ist Wie kann man in zahlreichen durchgespie lten Entwicklungsvarianten auf dem Computer in Bezug auf ein Anforderungsprofil die optimale L sung finden Diese Teilschritte sind vermutlich einleuchtend wenn auch nicht in allen Phasen des Innovationsprozesses leicht zu realisieren Wir betrachten daher zwei Beispiele die sich mit den ersten Stufen eines Innovationsprozesses besch f tigen Diese Beispiele zeigen den Gedankenansatz Als erstes betrachten wir das bereits zitierte Kraftwerk Aus Gr nden der einfachen Darstellung schr nken wir das Innovationspotenzi
350. tig floss zunehmend Geld im Rahmen staatlicher Vorsorge und F rderung in allen Industriel ndern in gro e Forschung und Technologie F amp T F rder programme Auch die Hochschulen konnten und k nnen ihr kreatives Potenzial immer besser zur Geltung bringen Man mag dar ber streiten ob diese Hinwendung zur An wendung und technischen Umsetzung der naturwissenschaftlichen Forschung und zum Einloben von Drittmitteln an den Hochschulen langfristig richtig ist eine Verst rkung der Marktorientierung und starke Dynamisierung stellt sie auf jeden Fall dar Auf diese Weise kamen zivile Technologieentwicklungen in den Genuss gr erer Investitionsmittel als die Wehrtechnik selbst womit gro e Profiterwartungen verbunden wurden Diese Entwicklung hatte zwei Konsequenzen Auf der einen Seite ging die Entwick lungsdynamik und die Heimat dessen was man als High Tech bezeichnet in die zivile F amp T Landschaft ber Auf der anderen Seite war dies verbunden mit einer immer engeren Verflechtung der zivilen Forschung und Technologie mit wehrtechnischen Anwendungen Ausgenommen waren und sind ganz wenige und aus Sicht der Wehrtechnik bzw Sicher heitspolitik nicht einmal besonders grundlegende Gebiete Heute profitiert die Wehr technik auf den meisten Gebieten von der zivilen Technologie und es geht in erster Linie darum die dortigen Ergebnisse eventuell mit gro em Aufwand auf die speziellen Bed rfnisse der wehrtechnischen oder allgeme
351. tiv f r die Ge sellschaft Im Bild unserer Kultur verk rpert sich Technik nicht nur als gegenst ndliche Realit t sondern auch als Prozess gesellschaftlicher Zukunftsentwicklung Technik offenbart Kunst und K nnen getrieben vom Ideenreichtum der Menschen entsteht das Neue durch planvolles Handeln Im Kern des soziotechnischen Systems unserer Gesellschaft wirkt das Dreieck Wissenschaft Technik und Wirtschaft als Pulsator des Fortschritts Triebkr fte sind die Kreativit tspotenziale Der Innovationsprozess bis zur Markteinf hrung eines neuen Produkts verl uft nicht st rungsfrei Zur Begleitung sind Spezialisten gefragt von Erfahrung gepr gt und ver antwortungsbereit f r das Neue aber auch vom Bewusstsein bestimmt dass Neues kein Selbstl ufer ist Hast und Hetze sind f r das Neue verderblich Bew hrtes muss im Neuen erhalten bleiben Zuviel Neues erh ht das Risiko der Funktionalit t Die Weisheit des Konstrukteurs begr ndet sich in der Dosierung des Neuen Sorgfalt ist ein h chstes Gut im Innovationsprozess ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Es ist richtig und unbestreitbar dass die Durchsetzung des Neuen auch des Mutes bedarf Fragw rdig wird allerdings schon der Begriff Risikofreude Risiko ist f r jeden der es eingeht gef hrlich Besonders dann wenn sch dliche Folgen auf eine personifi zierbare Verantwortungskette zur ckzuf hren sind Risiko einzugehen ist deshalb eher eine Frage der Vernunft
352. tragbare kleine Systeme geht die h chste Integrationsdichten voraussetzen gen gt es nicht mehr nur die Logik zu integrieren das hei t die Datenverarbeitung und Daten speicherung sondern die gesamte Kette der Sensorik und Aktuatorik muss ebenfalls minaturisiert werden Das hei t das Silizium erf llt zus tzliche Funktionen an die man fr her gar nicht gedacht hat Ich m chte nur ein einziges Beispiel herausgreifen weil es die gesamte Bandbreite zeigt Dabei handelt es sich um den elektrischen Biochip der wahrscheinlich eine der wichtigsten Bauelemente der Zukunft in hohen St ckzahlen sein wird Das sind Chips die beispielsweise in der Lage sind die DNA Struktur oder RNA Struktur zu messen bzw auch andere Dinge wie Proteine oder Haptene nachzuwei sen Es gibt enorme Anwendungsbreite von Biologie ber Medizin Lebensmitteltechnik Umwelttechnik bis hin zur Sicherheitstechnik und Kryptologie Das Prinzip besteht darin dass man gelernt hat die biologischen Reaktionen auf der Oberfl che eines Chips ablau fen zu lassen und die dabei entstehenden Ladungen oder Str me in dem direkt darunter liegenden integrierten Schaltkreis zu messen Das wird wahrscheinlich der Schaltkreis mit der h chsten St ckzahl werden weil man das unter anderem bei jedem Arztbesuch ben tigen wird um beispielsweise festzustellen ob man dem Patienten ein gewisses Medikament verordnen kann oder nicht Zum Beispiel scheitert ein Anti Blut Gerinnungs mittel bzw e
353. tsprechend qualifizierter Wis senschaftler die ad quate Arbeitsbedingungen haben m ssen als auch entsprechend hohe Finanzmittel Beide Voraussetzungen sind jedoch nicht problemlos zu schaffen 6 Vgl Frietsch Breitschopf 2003 S 9 7 Vgl OECD 2004 INNOVATION AM STANDORT DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH Nur wenn gen gend qualifiziertes Humankapital aufgebaut wird ist eine Volkswirt schaft in der Lage Innovationen zu entwickeln und umzusetzen Vergleicht man den Anteil der Akademiker an der Gesamtbev lkerung in Deutschland mit anderen L ndern ergibt sich kein besonders g nstiges Bild Bild 3 Bild 3 Anteil Akademiker an Gesamtbev lkerung nach Altersgruppen und L ndern OECD USA Schweden Deutschland Gro britannien Niederlande Japan Frankreich m Korea o 5 N Ss Ww gt 3 uo ro 55 64 Jahre HM 25 34 Jahre Bei den 55 bis 64 j hrigen Akademikern liegt Deutschland mit einem Anteil von zwanzig Prozent noch deutlich ber dem OECD Durchschnitt von 15 Prozent Bei den 25 34j hrigen besteht mit ca 23 Prozent allerdings ein deutlicher R ckstand gegen ber dem OECD Durchschnitt 27 Prozent Anders als in den international wichtigsten Konkurrenz l ndern zum Beispiel Japan Korea und Frankreich ist die Akademikerquote in Deutsch land in den vergangenen Jahrzehnten offenbar nur wenig gestiegen Selbst wenn man bedenkt dass das Wachstum in anderen L n
354. tsteht nicht durch Zufall er entsteht durch einen geplanten Innovationsprozess Die L sung innovativer Aufgaben erfordert sowohl methodisches K nnen als auch praktische Kunstfertigkeit Die T tigkeit von Ingenieuren hat noch immer einen Hauch der Renaissance als ihr Tun den N tzlichen K nsten zugeordnet wurde Allerdings ist ihr Wirkfeld heute weniger k nstlerisch als wissenschaftlich pro filiert Jedoch bleibt die Ingenieurkunst des Individuums f r das Erfolgserlebnis der Planungsgemeinschaft unverzichtbar PRODUKTIVE ERNEUERUNG DURCH INNOVATIONSPLANUNG Systemtechnisch ausgedr ckt zielen Innovationen auf Erneuerung von Strukturen und Prozessen zur fortschrittlichen L sung bestehender Probleme durch gezielte Anwendung des Neuen Bild 5 219 220 GUNTER SPUR Bild 5 Produktive Erneuerung durch Innovationsplanung Technischer Innovationsprozess Zum Wesen der Innovation geh rt aber auch das Risiko Dies gilt insbesondere f r komplexe Innovationsprozesse unter dem Gesichtspunkt nachhaltiger St rwirkung Langwellige Innovationsprozesse lassen sich nicht unter der Annahme planen dass die wirtschaftlichen gesellschaftlichen und politischen Bedingungen gleich bleiben St rungspotenziale sind stets vorhanden und m ssen deshalb als Randbedingungen ber cksichtigt werden Technische Innovationen sind auf Wandel und Fortschritt gerichtet Sie wirken durch sch pferisches Erneuern unserer Lebens und Arbeitswelten produk
355. tung zeigen dass es wie man dem obigen Zitat entnehmen kann um die zuk nftige Gestimmtheit der Gesellschaft und ihrer Eliten pro innovatione also einer Erneuerung nicht nur der Technik sondern auch der Sichtweisen geht Der Zusammenhang zwischen Vertrauen und Innovationsprozessen der aufgewor fen und thematisiert werden soll weil man sich m glicherweise durch mehr Vertrauen eine h here Innovationsrate verspricht verlangt aber zun chst eine Kl rung dessen was wir unter Vertrauen verstehen wollen Deshalb soll zun chst eine Systematik des Bedeutungsfeldes des Vertrauensbegriffs vorgelegt werden um dann zum angestrebten Zusammenhang von Innovation und Vertrauen zu kommen Dabei wird sich herausstel len dass der in der zeitgen ssischen Ethik und Technikphilosophie ausf hrlich diskutierte Verantwortungsbegriff nochmals eine besondere Beachtung verdient ZUR GESCHICHTE UND SYSTEMATIK DES VERTRAUENSBEGRIFFS Um die Darstellung kurz zu halten m ssen wir zun chst das semantische Umfeld ein grenzen Oftmals wird Vertrauen mit Zuversicht Mut und Optimismus in Verbindung gebracht Mut gilt als eine Tugend die schon bei Aristoteles in der vern nftigen Mitte zwischen Tollk hnheit und Feigheit liegt und die wir heute eher als eine Charakter eigenschaft ansehen welche einen Menschen in die Lage versetzt notwendige Hand lungen auch dann zu vollziehen wenn die damit verbundenen Schwierigkeiten schwer 4 Vgl K cher 2004 5 Vg
356. tzen Risiko Verh ltnis schaffen ffentliches Vertrauen Vertrauen bilden hei t Kontext herstellen bedeutet die Notwendigkeit f r For schung Entwicklung Umsetzung und Organisation einsehbar machen Vertrauen kann man nicht erwerben man bekommt es geschenkt Der Genuss von Vertrauen ist Frucht jahrelanger Kommunikationsbem hungen Und Vertrauen ist schnell verspielt Die tech nologischen Flops zeigen wie Vertrauen zerf llt Verlust durch Missbrauch eklatantes Fehlverhalten falsch deklarierte oder verschleierte Interessen Geheimniskr merei nicht legitimierte Machtaus bung arrogantes Auftreten und daraus resultierend ein allm h licher berzeugungsschwund Man kann sich nochmals die bliche Beschreibung des Innovationszyklus vorneh men und versuchen Vertrauenstypen zu bestimmten Phasen im Innovationszyklus zu zuordnen vgl Bild 2 63 Vgl Leisinger 2002 VERTRAUEN IN DAS NEUE INNOVATIONEN VERANTWORTEN Man sieht dass die zugeordneten Vertrauenstypen auf allen Ebenen vorkommen sowohl in Form von pers nlichen Vertrauensverh ltnissen als auch in Kompetenzen Dispositionen Handlungserwartungen von Institutionen Kollektiven und schlie lich Systemverhalten wenn man zum Beispiel an das Vertrauen in die Akzeptanz an die technisch organisatorische Funktionalit t oder bis hin an das Vertrauen in die Problem l sungsf higkeit k nftiger Generationen bei der Entsorgung denkt In allen Schritten des Innovationsprozesses
357. tzt sind gibt es einen engen Zusammenhang zwischen technologischem Niveau der Produktion und Wettbewerbsf higkeit der Arbeitspl tze Die Steigerung der technologischen Leistungsf higkeit der hei mischen Wirtschaft ist deshalb ein naheliegendes und legitimes Ziel staatlicher Politik Angesichts der un bersehbaren Schw chen des Wirtschaftsstandorts Deutschland der es selbst in konjunkturellen Aufschwungphasen nicht mehr schafft aus seinen Strukturproblemen herauszukommen ist mit dem Wiederaufleben einer technologie politischen Debatte zu rechnen die in den vergangenen zehn bis f nfzehn Jahren weitge hend eingeschlafen war Dabei hat die Technologiepolitik f r den Politiker Verhei ungen bereit die etwa die Sozial oder die Arbeitsmarktpolitik nicht zu bieten haben In letzteren Politikbereichen sind Ma nahmen mit denen die Besch ftigung gesteigert und die Arbeitslosigkeit reduziert werden k nnen in aller Regel mit schmerzhaften Einschnit ten f r die Betroffenen verkn pft Eine Technologiepolitik dagegen die Grundlagen f r Produktivit tssteigerungen legt und damit mehr Arbeitspl tze rentabel macht tut nie mandem weh und verschreckt keine W hlergruppen Dies ist nat rlich eine naive Sicht denn die Technologiepolitik nimmt finanzielle Ressourcen in Anspruch die anderswo aufgebracht werden m ssen und dort die Renta bilit t von Produktion und Besch ftigung belasten Deshalb wird sie sich nicht nur daran messen lassen m sse
358. u zu bewerten ist Die enge res sortspezifische Sicht mit der scharf begrenzten Aufgabe der Landesverteidigung muss ab gel st werden durch ein alle Ressorts umfassendes Sicherheitsverst ndnis Man braucht nicht mehr damit zu rechnen von einem quantitativ hoch berlegenen Gegner bei Vor warnzeiten von Stunden angegriffen zu werden wie realistisch diese Szenarien damals auch gewesen sein m gen Dieses vielleicht teure aber politisch relativ einfache Szena rio ist heute abgel st durch ein m glicherweise noch teureres breites Spektrum von Sze narien in denen die Sicherheit des Gemeinwesens und ihrer Mitglieder von Au en und Innen bedroht ist Es reicht von der weiterhin zu ber cksichtigenden Landesverteidigung bzw dem Biindnisfall in der NATO ber die Teilnahme an UN gesteuerten Eins tzen irgendwo auf der Welt Angriffen durch terroristisch operierende Staaten oder internatio nale Vereinigungen auf zivile Ziele in der Heimat bis hin zu gewaltfreien Angriffen auf die IT orientierte Infrastruktur Schlie lich sollte man nicht au er Acht lassen dass auch befreundete Nationen durchaus friedliche wirtschaftliche berlegenheit nichtsdestowe niger als ein Instrument f r Dominanz auffassen und sich dementsprechend verhalten 125 126 UWE WIEMKEN WEHRTECHNISCHE F amp T IN DEUTSCHLAND Die Bundesrepublik Deutschland hat in der Folge des Krieges wehrtechnische Forschung nur sehr z gernd wieder als staatliche Notwendigkeit aner
359. uf kommens gt Verminderung der Umweltbelastung CO NOx L rm gt St rkung der Wettbewerbsf higkeit der europ ischen Industrie in den Be reichen Flugger te f r den gewerblichen Luftverkehr Antriebe und Ausr s tung gt Die EU Kommission hat im 6 Forschungsrahmenprogramm f r das Themen feld Aeronautics and Space ein Finanzvolumen von 1 075 Mrd bereitge stellt In diese F rderung sind auch die Hochschulen einbezogen s Bild 7 Sie werden mit etwa zehn Prozent am Programm beteiligt und erhalten eine hundertprozentige F rde rung Dieses Ergebnis ist wichtig weil die Hochschulen im Luftfahrtforschungsprogramm Il nicht mehr beteiligt waren 111 112 MANFRED FRICKE Bild 7 Rolle des Staates gt Der Staat hat die Aufgabe die Entwicklung neuer Technologien zu f rdern und die Wirtschaft bei deren Umsetzung zu unterst tzen gt Nur durch ein kooperatives Zusammenwirken von Staat und Wirtschaft ist eine erfolgreiche Technologiepolitik realisierbar gt Konkret sind folgende staatliche Aktivit ten erforderlich e Grundlagenforschung und Ausbildung m ssen durch den Staat finanziert werden Informationen ber Basistechnologien m ssen allen Marktteilneh mern offen stehen Durch die Vorgabe verl sslicher Rahmenbedingungen durch den Staat m ssen Risiken bei der Umsetzung neuer Technologien gemindert werden Dabei kann durch geeignete Rahmenbedingungen der Markt f r neue Technologien akt
360. ugern neuen Wissens eine weltweite Dimension gegeben die im Unterschied zu fr heren Zeiten praktisch in real time erfolgt Dass aber auch diesen M glichkeiten Grenzen gesetzt sind zeigt der Hinweis auf das nicht dokumentierte implizite oder tacit knowledge Sein Entstehen hat unterschiedliche Ursachen Nur soweit es nicht offenbart wird weil der Aufwand seiner Explizierung als zu hoch empfundenen oder die Anreize zur berwindung des Opportunismus eigener Wissensnutzung als nicht ausreichend ange sehen werden ist es durch Anreize zu beeinflussen Soweit tacitness unbewusst besteht kann allenfalls unmittelbare Beobachtung und pers nliche Zusammenarbeit zu einer auch wieder nur impliziten Wissensaneignung f hren Die beschr nkte Reichhaltigkeit in der Zeichen bermittlung elektronisch gest tzter Systeme l t hier nach wie vor Raum f r die Notwendigkeit pers nlicher Begegnungen in denen die Wissens bertragung auf Vertrauen unter Umst nden auch dem Vertrauen auf k nftige Gegenleistungen bei der Wissens bertragung gr ndet Eric von Hippel hat beispielsweise eine spieltheoretische Analyse dieser Situation gegeben die die empirischen Beobachtungen erkl ren oder nachzeichnen kann Auch die effiziente Nutzung elektronischer Informationssysteme erfordert also den vorherigen Aufbau von Vertrauen F r die Einsch tzung der eigenen technologischen Leistungen relativ zu denen anderer Anbieter technologischen Wissens w re eine M
361. ukturprojekt des Luftverkehrs der n chsten Jahrzehnte in Deutsch land gt Berlin ist ein Zentrum der erfolgreichen mittelst ndischen Luftverkehrswirt schaft Beispiele Air Berlin Germania Lufthansa Bombardier Aircraft Services gt Telematik und Softwareentwicklung sind Erfolgsbereiche der Region gt Berlin Brandenburg ist das Zentrum der Triebwerksindustrie in Deutschland und nicht weit vom Zentrum des Flugzeugbaus in Hamburg entfernt gt Der Standort liegt in unmittelbarer N he zu den Entscheidungstr gern der Hauptstadt und besitzt eine strategisch g nstige Lage zu den neuen Mit gliedsl ndern der EU 109 110 MANFRED FRICKE DIE ROLLE STAATLICHER FORDERPROGRAMME Die Luft und Raumfahrt ist in ihrer Rolle als Schrittmachertechnologie ebenso bedeutend wie als Wirtschaftsfaktor Die europdische Luftfahrtindustrie hat insgesamt ber 440 000 Arbeitspl tze geschaffen macht j hrlich einen Umsatz von ber sechzig Milliarden Euro und erzielt damit eine j hrliche positive Au enhandelsbilanz von 22 Milliarden Euro In Deutschland sind im Sektor Luftfahrt etwa 120 Unternehmen mit 68 000 hochwertigen industriellen Arbeitspl tzen davon 16 000 in Forschung und Ent wicklung mit einem j hrlichen Umsatz von 14 Milliarden Euro t tig Insgesamt sind in Deutschland 630 000 Arbeitspl tze der Luft und Luftverkehrsindustrie zuzurechnen Mit diesen Zahlen ist belegt dass die Luft und Raumfahrtindustrie ein wichtiger volkswir
362. und Glauben Konzeption fest vor allem auch bei gegenseitigen Vertr gen dagegen hielt er den Staat f r ein System das auf Misstrauen aufgebaut ist ihm werde nicht getraut und ihm sei auch nicht zu trauen F r G W Hegel ist Vertrauen eine Form der Anerkennung Wem ich vertraue dessen Gewi heit seiner selbst ist die Gewi heit meiner selbst ich erkenne mein F rmichseyn in ihm dass er es anerkennt und es ihm Zweck und Wesen ist Vertrauen ist aber auch der Glauben weil sein Bewu tseyn sich unmittelbar auf seinen Gegenstand bezieht und also auch dies anschaut dass es eins mit ihm in ihm ist 19 Vgl Hobbes 1994 Siehe auch Bailey 2002 20 Vgl Hobbes 1651 Lev I 6 21 Vgl Hume 1978 sowie Zumsteg 2004 S 44 22 Vgl Fichte 1991 2 19 23 Vgl Hegel 1980 1999 S 297 f 193 194 KLAUS KORNWACHS Soziologisch wird Vertrauen erstmals bei Georg Simmel behandelt Er geht nicht vom Vertrauen des Menschen in den Menschen aus sondern von einer sozialen Form des Vertrauens die als Hypothese k nftigen Verhaltens dient die sicher genug ist um praktisches Handeln darauf zu gr nden Vertrauen ist ein mittlerer Zustand zwischen Wissen und Nichtwissen Ebenfalls soziologisch bestimmt in neuerer Zeit Luhmann das Vertrauen Vertrauen ist das Zutrauen zur eigenen Erwartung dass die Funktion hat im Zusammenhang sozialer Wahrnehmungen und Interaktionen die Komplexit t der M glichkeit von Zukunft un
363. und das System dem Handelnden Einsichten vermittelt durch seine Entscheidungen den Innovationsprozess nachhaltig zu optimieren Intelligente Innovatisierung kann als idealer Zustand einer technologischen Evolu tionstheorie auch als das hohe Ziel einer Technikgenese verstanden werden die wie in der Natur zyklisch Neues hervorbringt Eine solche Innovatisierung unserer Technologie kultur erzwingt eine radikale Umstellung unserer Wirtschaft Sie betrifft nicht nur das Produktionssystem sondern vor allem das Forschungssystem unserer Gesellschaft Die so entstehenden Innovationswellen ben tigen ein Orientierungsparadigma zur Konzertierung aller strategischen Ma nahmen um der Dauerhaftigkeit des Marktdrucks durch ein nachhaltig wirkendes Innovationsmanagement gerecht zu werden Die F hig keit zur schnellen Anpassung an neue Anforderungen und zum raschen Nachholen ist Grundbedingung wettbewerbsorientierter Innovatisierung Ein solcher Reformdruck zielt auf innovative Entwicklungszyklen mit mehrl ufigen L sungen die je nach Wettbewerbs situation wahlweise umgesetzt werden k nnen Es kommt auf die Reserve an RISIKOSICHERUNG DER INNOVATIONSPLANUNG Technik strebt nach Beherrschbarkeit und Berechenbarkeit des Nutzungspotenzials der Natur zum Wohle der Menschheit Die Werte des technologischen Wandels werden durch technische Vernunft bestimmt Sie kann eine Instrumentalisierung der Technik durch die Macht des Unvern nftigen aber nur dann verhin
364. und des Wissens als die einer Freude die eher dem Leichtsinn nahe steht Nicht Mut und Risikofreude sondern Wagnis mit Vernunft sind die Begleit faktoren des Neuen F RDERUNG VON INNOVATIONSKULTUREN Die Vorsorge zur Stabilisierung der Lebensqualit t die eine Generation leisten kann reicht kaum mehr als ein Jahrzehnt Innovationswellen sind in ihren langfristigen Wir kungen deshalb nicht voraussagbar weil die Komplexit t ihrer Einflussparameter zu gro und nicht kalkulierbar ist Wenn es schon kein sicheres Wissen ber die Zukunft gibt dann aber doch wenigstens Vermutungswissen und Wahrscheinlichkeiten Wir m ssen Innovationskulturen anstreben die regulierbar sind also Kurskorrekturen einschlie en Die Gesellschaft erwartet von denjenigen die die Welt gestalten dass sie auch die Verantwortung f r die Folgen bernehmen Jedoch Wer sind die kreativen Leistungs tr ger Wie formiert sich der Markt und in welcher Funktion k nnen Menschen Verant wortung bernehmen Es ist ein Netzwerk technischer Kreativit t das die Zukunft der Industriewirtschaft gestaltet es ist ein Gemeinschaftswerk der unbekannten Akteure individuell t tig aber dem Trend der wissenschaftlichen Entwicklung folgend der durch die Wirkpotenziale innovativer Vernunft bestimmt wird Bild 6 Bild 6 Leistungstr ger von Innovationen Erneuerung der Innovationskultur 221 222 GUNTER SPUR Die Sorge um die Gegenwart darf das Nachden
365. ung auf diesem Gebiet in praktische Anwendungen umzusetzen Es erscheint mir in diesem Zusammenhang auch sehr wichtig unsere Bildungs und Forschungslandschaft insgesamt im Sinne einer besseren Vernetzung zu modernisieren Es geht weiter darum dass Wissenschaftler auf verschiedenen Gebieten dar ber nachdenken wie unsere Wissenschaftler und sp ter auch mal unsere Wirtschaftsleute Zugriff auf das Wissen bekommen das sie gerade auch f r ihre gegenw rtige Arbeit brauchen Das klingt so einfach und ist aber sehr kompliziert weil dahinter eine ge wachsene Informationslandschaft steht die modernisiert werden muss Unsere ameri kanischen Freunde gehen auf dem Gebiet der Wissensprodukte ganz aggressiv auf den Markt Wir m ssen darauf angemessen reagieren wenn wir nicht den f r unseren Standort wichtigen Faktor Wissensverf gbarkeit vernachl ssigen wollen FAZIT Forschungsf rderung muss sich an ganzheitlichen Prozessen orientieren denn nur diese Betrachtungsweise f hrt zu den richtigen Priorit tensetzungen Diese haben wir auch im Hinblick auf die Innovationsinitiative der Bundesregierung zumindest f r die technolo gieorientierten Bereiche vorgenommen Das betrifft f r meine Abteilung alle diejenigen Technologiefelder die ber eine belegbar zukunftsf hige Perspektive verf gen Es sind haupts chlich Bereiche wie zum Beispiel Material und Werkstoffforschung Nanotechnologien IT Automobilindustrie Maschinen und Anlagenbau und M
366. ung stehen bleiben Es w re viel gewonnen wenn Unternehmen die Wahl ihrer Governance Struktur aus der Menge der in den Wettbe werbsl ndern zul ssigen Strukturen frei gegeben w rde Es hat den Anschein dass die europ ische Rechtsprechung innerhalb der Europ ischen Union eine solche Entwicklung eingeleitet hat Wenn Misstrauen in die in einem Lande bestehende Governance Struktur bei den international orientierten Anlegern oder Partnern von Entwicklungen besteht wird dies die eigene Wettbewerbsf higkeit schw chen AUSBLICK Dass hier nur eine Skizze der erarbeiteten und m glichen Beitr ge einer Betriebswirt schaftslehre f r Technologie und Innovation pr sentiert wurde sollte zum Abschluss in Erinnerung gebracht werden Das Gebiet ist in Forschung und Lehre etabliert es existiert eine gr ere Zahl von Fachzeitschriften in Arbeitskreisen wird der Kontakt mit der Praxis gesucht und gepflegt was alles eine ersch pfende Bestandsaufnahme verhindert Die bisherige Konzentration der Betriebswirtschaftslehre f r Technologie und Inno vation auf industrielle Unternehmen und auf naturwissenschaftlich technisches Wissen als Grundlage f r neue Produkte und Prozesse wird zunehmend in Frage gestellt Dienst leistungsunternehmen betreiben Forschung und Entwicklung wie sich am Beispiel der Telekommunikationsdienstleister ebenso belegen l t wie an dem der Banken oder Han delsunternehmen Die Durchsetzung von Neuerungen wirft Akzeptanzprobleme
367. ung von urspr nglich geplanten und tats chlich realisierten Kosten und Terminen f r eine Reihe von Gro projekten vorge nommen Im Durchschnitt ergab sich dabei dass die vom damaligen BMFT gef rderten Gro projekte Kosten berschreitungen von 136 Prozent und Termin berschreitungen von 82 Prozent aufwiesen Und dies war nur ein Zwischenstand zur Mitte der achtziger Jahre Tats chlich hat bis heute kaum eines der damals massiv gef rderten Gro projekte darunter der Schnelle Br ter SNR 300 der Hochtemperaturreaktor THTR 300 und der Transrapid die Marktreife erreicht Es gibt vielf ltige Gr nde weshalb die Chronik ffentlich gef rderter Gro projekte eine Aufreihung von Fehlschl gen ist Rentabilit tsziele stehen meist im Schatten technischer Ziele Stellt sich heraus dass ein urspr nglich angestrebtes kommerzielles Ziel nicht erreicht werden kann wird allzu oft nicht das Projekt revidiert sondern die Zielvorgabe wird von der wirtschaftlichen auf die technische Ebene verlagert Fehlentscheidungen die sowohl bei privat als auch bei ffentlich finanzierten Vorst en in technologisches Neuland unvermeidlich sind werden zu sp t oder gar nicht korrigiert Gef rderte Unternehmen und Forschungsb rokratie haben ein gemeinsames Interesse daran ein geplantes Projekt gegen ber dem Parlament gegen ber an deren Ressorts und gegen ber der ffentlichkeit in einem m glichst g nstigen Licht erscheinen zu lassen Die Projekta
368. ungen der Produktfunktionen Die Entwicklung einer Technologie verl uft nach der biologischen Wachstumskurve je ausgereifter eine Technologie ist desto geringer ist der erzielbare Fortschritt und desto gr er der hierf r erforderliche Aufwand INNOVATIONEN DURCH FORSCHUNGSWIRTSCHAFT Die Forschung der Technikwissenschaften zielt nicht nur auf neue Erkenntnisse sondern auch auf deren gezielte Umsetzung in einer innovationsorientierten Forschungswirt schaft Bild 6 Im Forschungsgegenstand der Technikwissenschaften kommt zugleich ein Innova tionspotenzial zur Anwendung das auf sch pferisches Handeln f rdernd zur ckwirkt Durch die soziotechnische Vernetzung sind technologische Innovationen Tr ger gesellschaftlicher Wandlungsprozesse die Handlungspotenziale in Wissenschaft Wirt schaft und Politik integrieren Die Reform unserer Industriegesellschaft zu einer Forschungswirtschaft wird durch wissenschaftsgetriebenen Innovationsdruck erzeugt der von theoretischem Wissen praxis gef hrter Erfahrung entscheidungsstarker Handlungsf higkeit sowie einer bewussten Einf hlung in die Empfindsamkeit des Zeitgeistes der Gesellschaft gepr gt ist Ein solcher Fortschritt bedarf einer permanenten wissenschaftlichen Analyse durch eine innovationsorientierte Begleitforschung die sich aus seiner kl renden Aufbereitung durch die einzelnen Fachdisziplinen im Sinne eines neuen Selbstverst ndnisses der Tech nikwissenschaft integrativ zu einer be
369. uppe The Future of Key Research Actors in the European Research Area der EU Kommission und leitet den nationalen Foresight Prozess Futur Zuvor war er Mitglied im Ausschuss Innovationsnetzwerke des Verein Deutscher Ingenieure VDI und in der High Level Expert Group on Regional Foresight der EU Kommission Er studierte Philosophie Geographie und Umweltwissenschaften KLAUS BROCKHOFF Prof Dr Dr h c ist ehemaliger Rektor der Wissenschaftlichen Hochschule f r Unterneh mensf hrung in Vallendar bei Koblenz und dort Inhaber des Lehrstuhls f r Unterneh menspolitik Zuvor war er Direktor des Instituts f r Betriebswirtschaftliche Innovationsfor schung und des Instituts f r Betriebswirtschaftslehre der Christian Albrechts Universit t Kiel Er ist zudem Mitglied verschiedener Aufsichts und Beir te sowie wissenschaftlicher F rdereinrichtungen und Gesellschaften WOLFRAM FISCHER Prof em Drs Dr h c ist emeritierter Professor an der Freien Universit t Berlin Vor seiner Professur f r Wirtschafts und Sozialgeschichte an der FU Berlin war er Professor an der Universit t M nster Er studierte Geschichte Philosophie Wirtschafts und Sozialwissen schaften in Heidelberg und promovierte zun chst im Fach Geschichte und dann in den Wirtschaftswissenschaften 253 254 AUTORENVERZEICHNIS MANFRED FRICKE Prof Dr Ing ist emeritierter Professor f r Flugf hrung und Luftverkehr an der Tech nischen Universit t Berlin Zwei
370. uswahl steht h ufig unter dem Eindruck technologischer Erfolge die im Ausland erzielt wurden Eine derartige Politik des picking the winners orien tiert sich da die Gewinner von morgen nicht bekannt sind zwangsl ufig an den Gewinnern von gestern H ufig spielt auch das nationale Prestige eine derart wichtige Rolle dass wirt schaftliche und technologische Gesichtspunkte in den Hintergrund treten m ssen Schlie lich ist die Gefahr nicht zu verkennen dass bevorzugt bei jenen Projekten um staatliche Hilfe nachgesucht wird deren Erfolgsaussichten besonders un 1 Klodt 1987 DIE ROLLE DES STAATES BEI ERFOLGREICHEN INNOVATIONEN AUS WISSENSCHAFTLICHER SICHT sicher erscheinen adverse selection Ein Anreiz dazu ist vor allem dann gegeben wenn die Unternehmen bei unvorhergesehenen Kostensteigerungen auf eine Nachsubventionierung vertrauen k nnen Nicht zuletzt unter dem Eindruck der Misserfolge aus den siebziger und achtziger Jahren ist der Staat heute wesentlich zur ckhaltender wenn es um die Subventionierung von Gro projekten in der Industrieforschung geht Und es wird deutlich mehr darauf geachtet dass sich die gef rderten Unternehmen mit substanziellen eigenen Betr gen an der Finanzierung bet tigen Es w re allerdings voreilig und f r ein rohstoffarmes Land wie Deutschland kurz sichtig zu glauben der Staat habe gar keine Aufgabe bei der Technologief rderung Forschung und Innovation ben tigen eine solide Basis qu
371. ut f r Festk rperphysik der TU Berlin arbeitete auf den Gebieten Optoelektronik und Leistungshalbleiter und ist seit 2004 Honorarprofessor f r das Fachgebiet Displaytechnik an der TU M nchen DANIELA WITCZAK Dipl konomin studierte Wirtschafts und Sozialwissenschaften an der Universit t L neburg Sie ist seit 2005 als wissenschaftliche Referentin am Institut f r Angewandte Wirtschaftsforschung IAW in T bingen t tig Forschungsschwerpunkte sind ffentliche Finanzen und Steuersysteme MICHAEL F Z H Prof Dr Ing ist seit 2002 Leiter des Instituts f r Werkzeugmaschinen und Betriebswis senschaften iwb und Inhaber des Lehrstuhls f r Werkzeugmaschinen und Fertigungs technik und unter anderem Leiter der Logistik an der Technischen Universit t M nchen Bei der Gleason Pfauter Maschinenfabrik GmbH war er zuvor Mitglied der erweiterten Gesch ftsleitung und unter anderem Leiter der Logistik Er studierte Maschinenbau an der Technischen Universit t M nchen und promovierte am Institut f r Werkzeugmaschi nen und Betriebswissenschaften iwb 257 258 gt STIFTUNG BRANDENBURGER TOR DER BANKGESELLSCHAFT BERLIN Die Stiftung Brandenburger Tor der Bankgesellschaft Berlin wurde 1997 gegr ndet und ist eine rechtsf hige Stiftung des b rgerlichen Rechts die ausschlie lich gemeinn tzige Zwecke verfolgt und Aufgaben in den Bereichen e Bildung und Erziehung e Kultur e Wissenschaft und Forschung wahrnimmt Sie ver
372. utschland Erst an elfter Stelle folgen die USA die niedrigste Vertrauensbereitschaft scheint in Brasilien anzutreffen zu sein Vergleich von 42 L ndern 33 Vgl Zumsteg 2004 34 Vgl Riehm et al 2002 35 Vgl Bechmann Bechmann 2003 36 Vgl Zumsteg 2004 37 Spinoza 1662 Diese Affekte sind Abneigung ngstlichkeit Begierde Best rzung Bewunderung Dank barkeit Ehre Ehrgeiz Entr stung Ergebenheit Freude Furcht Gewissensbiss Grausamkeit oder Wut Gunst Habsucht Hass Hochmut Hoffnung Kleinmut K hnheit Liebe Lust L sternheit Menschenfreundlich keit Leutseligkeit Missgunst Mitgef hl Mitleid Niedergeschlagenheit Rachsucht Reue Scham Scheu Schwelgerei Sehnsucht Selbstzufriedenheit Trunksucht bersch tzung Unlust Untersch tzung Verach tung Verh hnung Verzweiflung Wetteifer Wohlwollen Zorn Zuneigung Zuversicht Jeder dieser Affekte stellt mit unterschiedlicher Intensit t sowohl eine Handlungsmotivation wie eine gewisse Gestimmtheit dar die sich auch auf das Ma des Vertrauens auswirken kann das man sich selbst und anderen entgegen bringt Vgl Spinoza 1975 5 232 254 195 196 KLAUS KORNWACHS Der rationale Anteil der eben nicht so hoch ist wie dies eine in v lliger Verken nung der Alltagserfahrung aufbauende philosophische Anthropologie vermutet bildet die Grundlage f r alle g ngigen Theorien des homo economicus einschlie lich der Macht und Wirtschaftsthe
373. utschland war daf r der Ausgangspunkt auch wenn das heute h ufig vergessen wird Das erste einkristalline Silizium wurde in Deutschland im Hause Siemens gezogen Die Patente wurden entwi MIKROELEKTRONIK UND MIKROSYSTEMTECHNIK ckelt und anschlie end Wacker Chemie berlassen welche noch heute einer der gr ten Anbieter f r Silizium Startmaterial ist Aber leider haben wir es vers umt zu bemer ken dass es f r das Silizium bedeutend mehr Anwendungsm glichkeiten gibt als man urspr nglich vermutete Die Forschergruppe war genialisch veranlagt kam aber leider aus dem Kraftwerksbereich Es ging darum hohe Str me und Spannungen zu schal ten um auf mechanische Schalter verzichten zu k nnen die sehr aufw ndig und sehr unzuverl ssig waren Spenke ein grandioser Festk rperphysiker kam auf den Gedan ken dass sich Silizium wegen seiner Bandstruktur am besten dazu eignen w rde einen Festk rperschalter herzustellen Zu diesem Zweck ben tigte man einkristallines Silizium Daraufhin wurden die Patente von Welker entwickelt um die diversen Bauelemente zu produzieren Die erw hnte Forschergruppe konnte nat rlich nicht ahnen dass Silizium in der Schwachstromtechnik von noch viel gr erem Nutzen sein kann Des Weiteren existierte damals als Innovationshemmnis die Perfektion der Mecha nik im Hause Siemens Die besten Hebdrehw hler die man f r die Telefonvermittlung brauchte wurden damals von Siemens hergestellt Man arbeitete we
374. veau zu sichern war als aussichtslos und nicht zu finanzieren eingestuft worden Interessant ist dass die Initiative durchaus den Versuch umfasste die nationale Industrie so zu subventionieren dass sie eine glo bal konkurrenzf hige Produktionskapazit t aufbauen konnte und damit wieder an die Sicherheitsinteressen angepasst war Heute spricht man nicht mehr von spin off sondern eher von add on oder dual use Dies bedeutet brigens nat rlich auch dass es immer schwerer f llt die Welt in gute weil zivile und schlechte weil wehrtechnisch oder milit risch orientierte Tech nologieentwicklungen aufzuteilen Unbenommen ist nat rlich dass Wehrtechnik weiterhin High Tech ist in dem Sinne dass die Verteidigungsf higkeit in den Industrienationen hohe staatliche Priorit t hat und die Ausr stung der Streitkr fte die technologischen M glichkeiten so weit aussch p fen wird wie man es aus den zivilen Entwicklungen herausziehen an den spezifischen Bedarf anpassen und last not least bezahlen kann bzw will Die unterschiedlichen Auspr gungen dieser Entwicklung in Deutschland und den USA werden weiter unten wieder aufgegriffen DIE POLITISCHEN RAHMENBEDINGUNGEN AUS SICHT DER NATIONALEN SICHERHEIT Die Ereignisse mit dem Zusammenbruch des Ostblocks der Wiedervereinigung und des 11 September 2001 haben dazu gef hrt dass das Problem der nationalen inneren und u eren Sicherheit auch in Deutschland grunds tzlich ne
375. ver ndertes Nutzerprofil und ver nderte Geb u debedingungen auf die Branche der Raumheiztechnik zukommen Die besonderen Eigen schaften bestehen in der hochdynamischen das hei t im Minutenbereich angesiedelten Bereitstellung eines angenehmen Raumklimas nach vorheriger Abk hlung ohne wesent liche Einbeziehung der thermischen Tr gheit der Raumwand So ist ein auf 15 C aus gek hlter Raum innerhalb weniger Minuten komfortabel das hei t Wandtemperatur 21 C Lufttemperatur 20 C Dies ist bei klassischen Heizsystemen bekanntlich nicht zu erreichen da W nde lange kalt bleiben Wenn der Raum verlassen wird und sei es EVOLUTIONARE MODELLE FUR TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN nur f r eine Stunde schaltet das dynamische Heizsystem ab und l sst ihn ausk hlen Bei erneuter Nutzung ist er binnen weniger Minuten wieder angenehm warm Das senkt nat rlich den Energieverbrauch Angesichts der zunehmenden Isolation im Geb ude bereich und der h ufigen Teilnutzung von R umen im modernen Lebensstil trifft ein Heizsystem mit solchen Eigenschaften tendenziell auf Bedarf Bevor man nun in eine Produktion geht und die Stufen des Innovationsprozesses weiter durchl uft ist eine Reihe von Fragen zu beantworten und zwar zun chst auf der Ebene der technischen und konomischen Machbarkeitsstudien siehe Bild 1 In der Heizungsbranche gibt es eine Reihe widerspr chlicher Teilziele Eine Innovation kann nur entstehen wenn eine erfolgreiche Marktpos
376. von Jahren waren es offenbar kleine und kleinste Verbesserungen an Ger ten beim Landbau im Fischfang in der Z chtung von Pflanzen und Tieren der Nutzung von Rohstoffen beim Bau von H usern und Wegen der Schiff barmachung von Fl ssen die ihn voranbrachten Man denke nur an die T pferei die Gewinnung von Kupfer dann Eisen und anderen Metallen und ihre Verarbeitung mit Hilfe des Feuers die Herstellung von Schmuck nicht zu vergessen und schlie lich f r das berleben einer Gruppe oft entscheidend die Waffentechnik Folgenreiche Innovationen erfolgten aber auch auf nicht technischem Gebiet schon zu sehr fr her Zeit die Erfindung und Verbreitung der Schrift des Geldes in seinen verschiedenen Formen die Einf hrung von Buchhaltung von Vertr gen und Verwal tungsprozeduren Herrschaftsformen und Zeremonien ja religi ser Rituale All das geschah vor bzw w hrend der ltesten Hochkulturen Die europ ische Antike konnte darauf aufbauen bernahm mathematische astro nomische und Kenntnisse der Segelschifffahrt aus dem Orient und schuf zahlreiche neue Innovationen von denen ich nur eine nennen m chte weil sie bis heute ihre Wirkung nicht verloren hat das R mische Recht Aber auch die Menschen des europ ischen Mittelalters fielen nicht in die Primitivit t zur ck sondern verbesserten ihre materiellen Lebensbedingungen durch Innovationen die oft bersehen worden sind Auch hier nur einige wenige Beispiele Die Einf hrung des
377. vordefinierten Typen bzw Modelle einer Werkzeugmaschine sondern ein Sortiment von Einzelkomponenten Aus diesem Sortiment werden auf dem jeweiligen Kunden wunsch abgestimmt die entsprechenden Komponenten ausgesucht und eine ma ge schneiderte Werkzeugmaschine zusammengebaut Dies erfordert auch eine Standardi sierung der Komponenten 68 MICHAEL F ZAH Digitalisierung Bei der Digitalisierung ist ein sehr ausgepr gter Trend erkennbar der es beispielsweise erlaubt Werkzeugmaschinen und deren Steuerung digital zu erfassen und zu erproben damit die Entwicklungs und Durchlaufzeiten verk rzt werden k nnen Dar ber hinaus ist es m glich an einem virtuellen Maschinenmodell eine vollwertige Bedienerschulung eine Fehlersimulation sowie eine St rungsanalyse durchzuf hren Ein weiterer Trend zeichnet sich ab zur Entwicklung und Produktionsplanung am virtuellen Objekt ber die drei Ebenen Fabrik Anlage und Prozess soll eine Virtualisierung und Simulation der Produktion am digitalen Abbild m glich sein Letztendliches Ziel einer solchen Virtualisie rung sollte es sein in der Simulation durchgehend alle Vorg nge von den vorgelagerten Prozessen wie der Produktentwicklung bis hin zu den nachgelagerten wie Entsorgung und Recycling erfassen und analysieren zu k nnen Vernetzung Als Internet der n chsten Generation ist vor allem in den Produktionsbetrieben eine st rkere Vernetzung anzustreben Diese basiert zum einen auf der drahtlosen
378. wand gekennzeichnet Das f hrt zu der Forderung nach st rkerer Fokussierung bei den Ausschreibungen Anpassung des Umfangs der Ausschreibungen an die verf gbaren Budgets und Verringerung des administrativen Aufwands f r die europ ischen F rder programme Auch das europ ische Zweistufenverfahren das zur Verringerung des administra tiven Aufwands beim Antragsteller eingef hrt wurde ist nicht ideal Zweistufenverfahren bedeutet dass erst einmal eine Skizze einzureichen ist Erst im Anschluss wird mitgeteilt ob die Skizze ausreichend Substanz und Chancen f r eine F rderung enth lt Die Reali ROLLE UND INHALT STAATLICH GEFORDERTER INNOVATIONSFORSCHUNG t t ist dass angesichts der gro en Konkurrenz bereits die Skizze so aufw ndig gestaltet wird dass sie praktisch einem normalen Antrag entspricht Gerade bei neu eingef hrten Instrumenten kommt es zu unterschiedlichen Aussagen der Mitarbeiter der Kommission ber die inhaltliche Vorgehensweise bei der Antragstel lung Dies sollte homogenisiert werden Daneben sollte auch mehr Industriebeteiligung bei Planung und Begutachtung vorgesehen werden Kompetente Begutachtung ist sehr wichtig denn hier entscheidet sich ob ein Projekt angenommen wird oder nicht So haben Hochschullehrer als Gutachter zwar die wissenschaftliche Kompetenz aber ihnen fehlt bisweilen der Blick f r die gesch ftlichen Notwendigkeiten schlie lich soll die F rderung ja die wirtschaftliche Wettbewerbsf higkei
379. wischen technologiespezifischen und unspezifischen Eine ffentliche F amp E Projektf rderung zum Beispiel ist ein direktes und technologiespezifisches Instrument Unspezifisch sind die Ma nahmen die zum Beispiel den Aufbau von F amp E Personal bei den Firmen f rdern oder steuerliche Anreize f r F amp E Investitionen geben Staatliche Regulierungen beispielsweise im Telekommunikations und Verkehrsbereich wirken meist indirekt Bildungspolitik ist ein extrem wichtiges aber meist unspezifisch und indirekt wirkendes Instrument Das vom Staat getragene Drittel der gesamten F amp E Aufwendungen geht vorwie gend in die ffentliche Forschung und nur zu einem geringen Teil in die Wirtschaft Der Anteil des Staates an den F amp E Aufwendungen der Wirtschaft betrug in Deutschland im Jahr 2000 nur noch 7 2 Prozent w hrend dieser Anteil in den USA und bei einer Reihe von EU L ndern deutlich h her lag Die ffentliche F rderung ist ber gr ere Zeitr ume einem relativ starken the matischen Wandel unterworfen Themen wie Mikroelektronik Fertigungstechnik Mikrosystemtechnik und physikalische Technologie erlebten von 1989 bis 1999 eine Zunahme der F rdermittel des BMBF w hrend andere Themen wie Energie oder Weltraum forschung in diesem Zeitraum sinkende F rderbudgets verzeichneten Die staatliche und private F amp E Finanzierung in Deutschland hat seit den 60er Jah ren vier Phasen unterschiedlichen Wachstums durchlaufen W hrend in den sech
380. wo 2 563 bar 2 035 bar 3 337 bar Two 433 90 K 413 38 K 458 26 K Pk 6 kPa 6 kPa 6 kPa Gesamtkosten 5446 02 h 5447 78 h 6768 10 h Exergieverlust 89 526 MW 90 008 MW 78 011 MW Dieses einfache Beispiel Teilprozess eines denkbaren realen Innovationsprozesses illustriert den methodischen Ansatz Es l sst sich auf analoge Weise auch die Struktur also zum Beispiel die Verschaltung der Kraftwerkskomponenten sowie das Innovations potenzial neuer Komponenten und Werkstoffe analysieren Als Prototyp eines typischen Innovationsprozesses greift das bisher Gesagte allerdings noch zu kurz Wir wollen es schrittweise erweitern um zu realistischeren Modellen des Innovationsprozesses vorzu dringen und die dabei auftretenden Schwierigkeiten zu w rdigen Betrachten wir als erste typische Erweiterung dieser Art die mehrkriterielle Performance Ein realistisches Anforderungsprofil an eine Innovation ist sicher mehrkriteriell Neben Kosten m gen die sthetik des Produkts die Vielfalt der Funktionalit ten die Umweltvertr glichkeit die Langlebigkeit die Schwierigkeit der Nachahmung durch Wettbewerber und viele andere Kriterien mehr das Anforderungsprofil bestimmen Wir sind damit bei den technischen und konomischen Machbarkeitsstudien angelangt die ber Innovation oder Fehlschlag entscheiden Solche Kriterien sind typisch konfliktion r das hei t es sind Abw gungen er forderlich Insbesondere m chte man wissen wann bestimmte Gewichtsverschiebunge
381. zeugmaschinen und Fabrikbetrieb Prof Dr Ing Dieter Spath Fraunhofer Institut f r Arbeitswirtschaft und Organisation IAO Stuttgart Prof Dr Ing G nter Spur Technische Universit t Berlin Institut f r Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb Ralf J rgen Striek BSH Bosch und Siemens Hausger te GmbH Zentrale Technik M nchen 251 252 TEILNEHMER DER WORKSHOPS Ralph Tarraf Bundeskanzleramt Leiter des Referats 023 Berlin Prof Dr Dietmar Theis Siemens AG Corporate Technology Strategisches Marketing M nchen Winfried Ventker Bundesministerium der Verteidigung Planungsstab Berlin Prof Dr Eicke Weber German Scholars Organization fiir Wissenschaft und Forschung Vorstandsvorsitzender Berlin University of California Department of Materials Science and Engineering Berkeley Dr Hans Dieter Weger t Institut f r Stiftsberatung Verl Prof Dr Axel von Werder Technische Universit t Berlin Institut f r Betriebswirtschaftslehre Dr Uwe Wiemken Fraunhofer Institut f r Naturwissenschaftlich Technische Trendanalysen INT Euskirchen Prof Dr Ing Michael F Z h Technische Universit t M nchen Institut f r Werkzeugmaschinen und Betriebswissen schaft gt AUTORENVERZEICHNIS HENNING BANTHIEN ist seit 1999 Leiter des Berliner B ros von IFOK und verantwortlich f r den Bereich In novation Seit M rz 2004 ist er Mitglied der Gesch ftsleitung Dar ber hinaus ist er Mit glied der Expertengr
382. ziger Jahren Staat und Wirtschaft ihre F amp E Aufwendungen parallel stark gesteigert haben und die Wirtschaft diesen Aufbau bis in die neunziger Jahre fortsetzte blieb der Anteil des Staates fast zwei Jahrzehnte konstant Anfang bis Mitte der 90er Jahre fuhr der Staat seine F rderung geringf gig zur ck w hrend die Wirtschaft ihre F amp E Aufwendungen in Deutschland deutlich reduzierte Von 1995 bis 2005 ist es zuvorderst wieder die Wirt schaft die die F amp E Aufwendungen vorantreibt w hrend der Staat fast auf das Niveau der sechziger Jahre zur ckgefallen ist ARGUMENTE F R EINE FFENTLICHE F amp E F RDERUNG Eine entscheidende Fragestellung ist Warum soll der Staat berhaupt industrielle F amp E f rdern Ein Argument ist dass die Erh hung des Niveaus der staatlichen F amp E Anstren gungen an sich ein treibendes Moment f r die Wirtschaft bedeutet Es gibt den Effekt der Externalit ten Wenn ein Unternehmen in F amp E investiert ist es gar nicht vermeidbar dass es zu den so genannten Spill over Effects kommt Das hei t die private Investition kommt anteilig automatisch der gesamten Wissensbasis der Volkswirtschaft also der Allgemeinheit zugute Daher ist es berechtigt dass Unternehmen daf r eine gewisse Kompensation zum Beispiel in Form von F amp E F rderung erhalten Kapitalgeber wie beispielsweise Banken sind zun chst zum Risiko wenig bereit und daher von vornherein nicht daf r aufgestellt in riskante F amp E Projekt
383. zukunftsfest zu entwickeln bedarf es einer strate gischen Perspektive neue Technologien permanent auf innovative Anwendungsbez ge zu pr fen IN ERWARTUNG DES NEUEN Das Neue entsteht in vielf ltiger Weise in der gesamten Breite von Wissenschaft und Wirtschaft Verlaufen die Erneuerungsprozesse in wissenschaftlichen Kan len hoher fachlicher Spezialisierung oder als interdisziplin re Integration Sicherlich liegt die Wirk lichkeit dazwischen Es kommt auf die Wirkfaktoren der Innovationsf higkeit an Bild 4 Bild 4 Wirkfaktoren f r die Effizienz der Innovationsf higkeit Innovationsf higkeit bewirkt durch Neues einen technologischen Fortschritt mit konomischen Vorteilen ANSATZ FUR EINE TECHNOLOGISCHE INNOVATIONSTHEORIE Die Zukunftsforschung hat die Schwierigkeit von Vorhersagen gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse immer wieder aufgezeigt Aber gilt dies auch f r technische Inno vationsprozesse Hier liegt das Problem des Neuen weniger im Was als im Wie Das Erfinden ist eine Kunstfertigkeit zur Schaffung des Neuen gekennzeichnet durch innovative Kreativit t die Wissen und K nnen Handlungsf higkeit und Inspiration ver einigt und sich der innovativen Vernunft als Regulativ bedient Dabei ist das Ergebnis meistens ein Gemeinschaftsprodukt wirksam als Netzwerk individueller Leistungen Es kommt auf spezialisiertes Wissen an das sich im gemeinsamen K nnen offenbart Hohe Komplexit t im Neuen erfordert Ge

wachstum durch technologische innovationen

Contents

Download Pdf Manuals

Related Search

Related Contents