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Anregung statt Aufregung

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1. Viele Eltern sind emp rt und Herr Meier erg nzt Das muss man sich als Eltern schon einge stehen da ist dann mit dem Fernsehen schon mal ein Aufpasser da Gerade die lteste die guckt morgens fr h schon mal ihre Herr Meier berlegt Was gibt es denn da alles Ich kenn das nicht auswendig Und was meinen Sie Meldet sich bei ihnen ein Nein so etwas darf doch wohl nicht sein oder aber eine Meinung wie Der sagt end lich mal wie es auch in den Familien aussieht Beginnt in der Familie von Herrn Meier die Medienverwahrlosung von der in letzter Zeit die Rede ist Im Folgenden werden zun chst medienerzieherische Aufgaben in der Familie beschrieben Die Grund berlegung dabei ist dass Mediener zieherisches Verhalten in der Familie sich auch mit der Mediennutzung und dem Alter der Kinder ver ndert also Eltern vor immer neue me dienerzieherische Herausforderungen stellt Das medienerzieherische Verhalten ist also bei Vorschulkindern anders als bei Grundschulkin dern Nat rlich sind die berg nge dieser folgenden Tabelle flie end und sie kann auch nur eine grobe Orientierung sein Im Anschluss an die Tabelle werden Schritte genannt die Familien bei der Suche nach einem verantwortungsvollen Medienumgang unterst tzen k nnen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung unter 3 J hrige Vorschulkinder 3 bis 6 Jahre Grundschul kinder 6 bis 12 Jahre Jugendliche 12 bis 18 Jahre bet
2. 2009 Auf den Online Spuren von Jugendlichen und ihre Vorstellung von Privatsph re In K ein Ende der Privatheit Berlin Abrufbar unter http www onsitecatalog com catalogs 552 1764 Stand 27 05 2010 Gaidies 2009 Sensibilisierungskampagne in sozialen Online Netzwerken In Gap ski H Gr er I Medienkompetenz in Communitys Schriftenreihe Medienkompe tenz des Landes Nordrhein Westfalen Gerstmann M 2009 ExpertInnenkonferenz Ein Angebot des ServiceBureau Ju gendinformation f r die Arbeit mit Schulklassen In K ein Ende der Privatheit Berlin Abrufbar unter http www onsitecatalog com catalogs 552 1764 Stand 27 05 2010 Hebenstreit K 2010 Guerilla Marketing Abrufbar unter http koljahebenstreit de schulervz guerilla marketing in der iw business 193 Stand 21 02 2010 Poli D 2009 Die Jugendkampagne watch your web In Gapski H Gr er Medienkompetenz in Communitys Schriftenreihe Medienkompetenz des Landes Nordrhein Westfalen Anregung statt Aufregung R ll F J 2009 Web 2 0 eine Herausforderung f r die Jugendmedienbildung In Laufer J R llecke R Ber hmt im Netz Bielefeld Schmidt J H Paus Hasebrink 1 Hasebrink U unter Mitarbeit Lampert C 2009 Heranwachsen mit dem Social Web Kurzfassung des Endberichts f r die Landes medienanstalt f r Medien Nordrhein Westfalen LfM Sieding B 2009 Projekttag Tatort Internet Abrufbar unter http
3. Die Freizeit Sozial getrennte Kinderwelten In Hurrelmann u a a 4 0 S 95 140 Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest Hg 2009 KIM Studie 2008 Kinder und Medien Computer und Internet Basisstudie zum Medienumgang 6 bis 13 J hriger in Deutschland Stuttgart Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest Hg 2011 KIM Studie 2010 Kinder und Medien Computer und Internet Basisuntersuchung zum Medienum gang 6 bis 13 J hriger in Deutschland Stuttgart Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest Hg 2010 JIM Studie 2010 Jugend Information Multi Media Basisstudie zum Medienumgang 12 bis 19 J hriger in Deutschland Stuttgart Neu N 2004 Ich hab mal was gelernt In TELEVIZION 17 2004 1 S 29 32 Neu N 2009 Medienp dagogische Entgegnungen Eine Auseinandersetzung mit den popul ren Auffassungen von Prof Spitzer aus Sicht der Elternbildung In Lauf fer J R llecke R Hg Dieter Baacke Preis Handbuch 4 Kinder im Blick Medien kompetenz statt Medienabstinenz Bielefeld S 15 35 Paus Haase 1998 Heldenbilder im Fernsehen Opladen Wiesbaden Paus Haase 1999 Medienrezeption und Medienaneignung von drei bis zehn j hrigen Kindern und daraus resultierende Ansatzpunkte f r die F rderung von Me dienkompetenz In Schell F Stolzenburg E Theunert H Hg Medienkompetenz Grundlagen und p dagogisches Handeln M nchen S 81 91 Paus Hasebrin
4. E Gesundheit Bundeszentrale und f r Schule gesundheitliche Aufkl rung Anregung statt Aufregung Herausgeberin Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung K ln Anregung statt Aufregung Neue Wege zur F rderung von Medienkompetenz in Familien Eine medienp dagogische Bestandsaufnahme von Norbert Neu und Wolfgang Schill Anregung statt Aufregung Konzept Prof Dr Norbert Neu und Dr Wolfgang Schill Gesellschaft f r Medienp dagogik und Kommunikationskultur GMk Bielefeld Fotos Fotolia Redaktion vonseiten der GMK Renate R llecke Dr Wolfgang Schill Redaktion und Projektleitung vonseiten der BZgA Dr Eveline Maslon Gestaltung und Lithografie mediabunt GmbH Essen Druck Schallowetz St Augustin Auflage 1 20 05 12 Best Nr 20283000 Herausgegeben von der Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung im Auftrag des Bundesministeriums f r Gesundheit K ln 2012 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Einf hrung Norbert Neu und Wolfgang Schill Kindheit und Familie in der Mediengesellschaft 4 Theoretische Grundlagen Norbert Neu Medien in Kindheit und Familie 12 Zum medienp dagogischen Umgang mit Leitmedien 2 1 Wolfgang Schill Fernsehen und Familie 31 2 2 Sonja Ganguin und Thorsten Junge Computerspiele und Familie 61 Anregungen f r Unterrichtsvorhaben und die Kooperation zwischen Schule und Elternhaus 3 1 Markus Schega Handys in der
5. Heldenbilder im Fernsehen Opladen Wiesbaden 1998 Rogge J U Kinder k nnen fernsehen Reinbek b Hamburg 1999 Oerter R Hoppe Graff S Hg Spielen und Fernsehen ber die Zusam menh nge von Spiel und Medien in der Welt des Kindes Weinheim und M nchen 2000 Anregung statt Aufregung Generell kann man zweierlei feststellen Zum einem dominiert die her k mmliche Kernfamilie Vater Mutter Kind auch heute noch als Fami lienform erweist sich aber nur noch als eine m gliche Familienform Zum anderen ergibt sich insgesamt ein g nstiges Bild vom Kinderleben in bundesdeutschen Familien Doch es ist nicht zu bersehen was sich auch schon vor gut f nfzehn Jahren f r Ein Eltern Familien und Familien mit mehr als zwei Kindern abzeichnete dass sozio kono mische und lebensr umliche Benachteiligungen f r Kinder emotionale und intellektuelle Behinderungen mit sich bringen die sich dann auf ihr allt gliches Leben und nicht zuletzt ihre schulischen Leistungen ne gativ auswirken k nnen Denn Eltern die sich von Arbeitslosigkeit und wom glich Armut bedroht sehen ist es kaum noch m glich ihren Kindern einen normalen Lebensstandard zu bieten Dass dies vor al lem f r die Freizeitbesch ftigungen von Familien zutreffen und damit zur Versch rfung sozialer Unterschiede in Sachen Lebensstandard bei tragen d rfte liegt nahe So berichtet in der 1 World Vision Studie ein Viertel der 8 bis 11 J hrigen von vielf ltigen
6. Kinder und Medien 2003 2004 Eine Studie der ARD ZDF Medienkommission Baden Baden 2 Der Medienp dagogische Forschungsverbund S dwest gibt konti nuierlich Basisuntersuchungen zum Medienumgang von Kindern und Jugendlichen heraus die sogenannten KIM und JIM Studien g Die KIM Studie 2010 Kinder Medien Computer Internet Ba sisuntersuchung zum Medienumgang 6 bis 13 J hriger ist 2011 erschienen Sie kann beim Medienp dagogischen Forschungsver bund S dwest kostenlos als Brosch re ber das Internet bestellt werden und auch als pdf Datei heruntergeladen werden http www mpfs de g Die JIM Studie 2010 Jugend Information Multi Media Basis untersuchung zum Medienumgang 12 bis 19 J hriger ist 2011 erschienen Sie kann beim Medienp dagogischen Forschungsver bund S dwest kostenlos als Brosch re ber das Internet bestellt werden und auch als pdf Datei heruntergeladen werden http www mpfs de o Im Februar 2012 ist erstmals die Familienstudie Familie Inter aktion amp Medien FIM erschienen Sie liefert neue Erkenntnisse zur Kommunikation und Interaktion in deutschen Familien sowie repr sentative Ergebnisse ber die Mediennutzung im Familien kontext Sie kann beim Medienp dagogischen Forschungsverbund S dwest kostenlos als Brosch re ber das Internet bestellt werden unter http www mpfs de Anregung statt Aufregung Theorie und Praxis Medienp dagogik Die Dieter Baacke Preis Ha
7. g Fr h lernen aus den Angeboten auszuw hlen dazu geh ren auch Medienangebote g Angebote bewerten lernen Kriterien der Kinder und Kriterien der Eltern gegen berstellen g aktiv und kritisch mit Werbung umgehen gemeinsam ber Fern sehsendungen Werbeclips Plakate Werbung im Internet spre chen Kindern fr h die Unterscheidung zwischen Werbung und nichtwerblichen Angeboten bewusst machen g die Medienleidenschaften Perspektiven und Wahrnehmungen der Kinder ber cksichtigen jedoch nicht jede Medien Mode sofort mitmachen die Konsumw nsche der Kinder nicht sofort erf llen sondern herausz gern EI Computerspiele oder Lernsoftware ausleihen testen Kriterien entwickeln Tauschen und leihen statt kaufen im gesetzlichen Rahmen auf kostenlose Software Downloads Mitschnittm glich keiten zur ckgreifen Bew hrtes und Besonderes ggf kaufen le gale Kopierm glichkeiten Privatkopie nutzen Konsolen ggf mit mehreren Familien gemeinsam kaufen und gegenseitig ausleihen kostenlose ffentliche Angebote nutzen z B von der Bundeszen trale f r politische Bildung www bpb de g die vorhandenen Kompetenzen und Kriterien der Kinder wahrneh men Sie sind kritisch sie haben nur andere Bewertungskriterien als Eltern Diskurskompetenz und Diskussionen f rdern g je nach Alter und M glichkeit ein Budget f r Medien und Spielzeug einf hren ber das die Kinder verf gen k nnen ggf zus tzlich de finieren was vom Taschen
8. static pe schuelervz net media de pdf VZ_Konzept_Tatort 2Olnternet pdf Stand 27 05 2010 Hinweis In der Suchmaschine von Google ist die Quelle unter dem Titel Projekttag Tatort Internet schnell auffindbar W rfel M 2009 Jugendliche in Sozialen Online Netzwerken und ihr Umgang mit Privatheit In K ein Ende der Privatheit Berlin Abrufbar unter http www onsite catalog com catalogs 552 1764 Stand 27 05 2010 Hinweis In der Suchmaschine von Google ist die Quelle unter dem Titel Jugendliche in Sozialen Online Netzwer ken schnell auffindbar Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest 2009 JIM Studie 2009 Ju gend Information Multi Media Basisuntersuchung zum Medienumgang 12 bis 19 J hriger Stuttgart Abrufbar unter www mpfs de Stand 10 03 2010 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 3 Kooperationen mit Eltern in schulischer und au erschulischer Medienpraxis Sabine Sonnenschein ELTERN IN SCHULISCHER UND AUSSERSCHULISCHER MEDIENPRAAIS KOOPERATIONEN MIT 3 3 Hits der kreativen Medienarbeit ein Streifzug durch die Praxis vom Elementarbereich bis zur Jugendarbeit Erst Lampenfieber dann gl nzende Augen und vor Stolz geschwellte Brust die ffentliche Pr sentation von Medienproduktionen aus Kin der und Jugendhand macht den Effekt kreativer Medienarbeit augen f llig Aktive kreative Medienarbeit st rkt Die jungen Macherinnen und Macher haben die vielf lti
9. thematisch voreingenommen aus dem Medienangebot den Stoff f rs Leben und die Orientierungshil fen herausl sen die ihnen f r die Bew ltigung ihrer Entwicklungsauf gaben dienlich sind Eher pessimistische Auffassungen besagen dass Medien die emotionale und kognitive Entwicklung sowie das soziale Lernen der Kinder negativ beeinflussen k nnen Je weniger Kinder die Chance haben ihre Bed rfnisse nach Sinneserregung Sicherheit und Orientierung Zugeh rigkeit Liebe und Achtung im Rahmen ihrer Le benswelten zu befriedigen umso mehr werden sie vermutlich versu chen diese Bed rfnisse mithilfe von Medien zu befriedigen Bei einer insgesamt entwicklungsf rderlichen Umwelt kann ein Kind sich so darf man annehmen gegen ber medialen Belastungen selbst behaupten Die notwendigen Kr fte dazu kann es in diesem Falle aus der pers nlichen Kommunikation und Interaktion sch pfen Es ist deshalb eine wichtige Aufgabe nicht nur der Familie sondern auch von Kindergarten Hort und Grundschule Kinder immer wieder erleben zu lassen dass sie in diesen Sozialraumen sicher sein und er mutigende Erfahrungen mit sich selbst und anderen machen k nnen Wenn die Lebenswelt der Kinder dagegen eher entwicklungshemmend als f rderlich ist wenn keine angemessene Chance besteht Gef hle zu entwickeln und zu verarbeiten Vorstellungen im Zusammenhang mit unmittelbaren Erfahrungen auszubilden und sich positive Ver haltensmuster anzueignen dann i
10. 2 Satz 2 JMStV zug nglich gemacht werden Dies bedeutet dass vonseiten des Anbieters sichergestellt sein muss dass die Inhalte nur Erwachsenen zug nglich sind N here Informationen zu den Voraus setzungen unter www kjm online de Soweit die indizierten Telemedi en auch strafrechtsrelevante Inhalte enthalten z B gewaltverherrli chende Inhalte gem 8 131 StGB sind sie absolut unzul ssige Inhalte und d rfen von deutschen Anbietern berhaupt nicht verbreitet wer den auch nicht in geschlossenen Benutzergruppen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 1 3 Stufe 3 Altersdifferenzierte Verbote Altersgrenzen bei Tr germedien Kinofilme sowie Filme oder Spiele auf Bildtr gern wie DVDs k nnen Kindern und Jugendlichen in der ffentlichkeit zug nglich gemacht werden wenn sie von einer Einrichtung der Selbstkontrolle wie z B der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH FSK in Wiesbaden www fsk de f r Filme oder der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle GmbH USK in Berlin www usk de f r Computer spiele f r die entsprechende Altersstufe freigegeben worden sind Die Alterskennzeichnungen erfolgen ausschlie lich gem dem in 8 14 Abs 2 JuSchG genannten Wortlaut in den Varianten Freigegeben ohne Altersbeschr nkung Freigegeben ab sechs Jahren Freigege ben ab zw lf Jahren Freigegeben ab sechzehn Jahren und Keine Jugendfreigabe Ein Bildtr ger wird zug nglich gema
11. Compu terspiele und Videogames in formellen und informellen Bildungskontexten Abruf bar unter http www medienpaed com 15 lampert0903 pdf Stand 26 04 2011 Luca R Aufenanger S 2007 Geschlechtersensible Medienkompetenzf rderung Schriftenreihe Medienforschung der LfM Band 58 Berlin Magdans F 2008 Game Generations Spielentwickler und Szenekenner erz hlen wie Computer und Videospiele unsere Freunde wurden Marburg Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest 2009 JIM Studie 2009 Ju gend Information Multi Media Basisuntersuchung zum Medienumgang 12 bis 19 J hriger Stuttgart Palme H J Deibele E 2009 Das SingStar Festival Der spiel kulturp dagogische Mehrwert eines Computerspiels In gruppe amp spiel Zeitschrift f r kreative Grup penarbeit H 1 2 2009 Prensky M 2001 Digital Game Based Learning New York Rahmen J 2008 Die Gamer Generation Zur heimlichen Kulturrevolution im Kin derzimmer In Zimmermann O Gei ler T Hg Streitfall Computerspiele Compu terspiele zwischen kultureller Bildung Kunstfreiheit und Jugendschutz Deutscher Kulturrat Berlin S 101 103 Abrufbar unter http www kulturrat de dokumente streitfall computerspiele pdf Stand 26 04 2011 Rheinberg F 2006 Intrinsische Motivation und Flow Erleben In Heckhausen J Heckhausen H Hg Motivation und Handeln Berlin S 331 354 Schaub H Zenke K G 2005 Spiel Digita
12. Computer verarbeiten Was Kindern im Unterricht am Beispiel der Fernsehhelden erm glicht werden soll namlich die produktive Auseinanderssetzung mit ihrer In nen und Au enwelt ist auch bertragbar auf die Elternarbeit Auch Eltern haben ihre Fernseh oder Medienhelden ganz gleich ob sie real sind wie der Fernseh Entertainer Thomas Gottschalk oder f ktiv wie die Buch und Filmfigur Harry Potter Im brigen sind manche Fern seh und Videohelden von Kindern wie beispielsweise Harry Potter auch identisch mit denen der Eltern Eine entsprechende Einf hrung in diesen Problemzusammenhang finden Lehrkr fte im Ratgeber vgl Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2009b S 56ff Die dazu geh renden Tipps f r Eltern bieten ihnen dann eine weite re Orientierungshilfe um die Heldenthematik mit Eltern praxisnah zu bearbeiten Werden Eltern dann bei der Planung und Umsetzung eines Unter richtsprojekts dazu aufgefordert sich mit selbst gebastelten Fern sehstars auseinanderzusetzen wie man es hnlich als Lehrkraft im Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Unterricht mit den Kindern vorhat s Abb 2 kann es mithilfe dieses medienbiografischen Vorgehens gelingen g dass Eltern ihren eigenen W nschen Bed rfnissen und Gef hlen n her kommen g dass sie wahrnehmen wie unterschiedlich ihre Helden Bilder sind g dass sie ins Gespr ch ber ihre Deutungsmuster und Ansicht
13. Natur und Kinderfilme an und die gibt es leider recht selten Peter hat mit uns gemeinsam vor Wochen das letzte Mal geguckt An den Inhalt dieses Films k nnen wir uns kaum noch erinnern Wir lesen lie ber vor und unternehmen etwas Peter wird hier also kaum mitarbei ten k nnen Beste Gr e von Ihrer Familie Schulz Der Brief kann zun chst im Plenum vorgestellt und dann kurz in Klein gruppen besprochen werden Im Plenum k nnen schlie lich die ge fundenen L sungsm jglichkeiten diskutiert und praktikable L sungen entwickelt werden In der Regel halten Eltern die Auseinandersetzung mit dem Thema Fernsehen in der Schule f r wichtig und schlagen in diesem Zusam menhang eine Reihe von Unterrichtsthemen vor zum Beispiel die kontinuierliche Nutzung von logo der wirklich guten Nachrichten sendung f r Kinder im Kinderkanal von ARD ZDF vgl dazu auch Schumacher Schlinker 2009 Beispiel 2 Den Eltern k nnte dargestellt werden was zu welchem Zweck mit welchen Methoden im Unterricht geschehen soll Dies lie e sich fol genderma en organisieren Anregung statt Aufregung Zun chst wird von der Lehrkraft das vorgesehene Unterrichtsvor haben in Form einer Planungsskizze vorgestellt vgl die Unterrichts Bausteine in Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2009a S 49ff Uns gef llt das Ai l Abb 3 Materialbogen Ein sch nes Kinderzimmer In kleinen Gruppen arbeit
14. Toaster oder ein Auto Sie sind umgeben von Medien sie beobach ten ihre Eltern bei der Mediennutzung und sie nutzen Medien schon sehr fr h Meistens beginnt es mit den nur wenige Seiten umfassen den Plastikbilderb chern die angeschaut oder in den Mund genom men werden Sp ter wird das Aufwachsen dann mehr und mehr auch durch elektronische Medien begleitet bzw beeinflusst Folgende Erfah rung schildert eine Mutter Heute kam meine sechsj hrige Tochter aus dem Kindergarten und sagt zu mir Ich will ein Antendo Ich bin berrascht Was willst du Sie antwortet bestimmt Na ein An tendo Das haben andere Kinder auch zu Weihnachten bekommen Ich verstehe langsam Es geht um Nintendo DS die kleine Compu terspielkonsole Ich gebe mich z gerlich Es fallen Bemerkungen wie vielleicht sp ter mal oder vielleicht zum Geburtstag Meine Tochter l sst nicht locker Dann will ich ein Handy Spiel machen Ich antwor te ihr dass ich gar kein Handyspiel habe wir also auch keins spielen k nnen Das ist eine kleine Alltagssequenz die bereits einige Themen famili rer Medienerziehung andeutet 12 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung g Die Kinder und Freunde der Gleichaltrigengruppe setzen Ma st be die nicht unbedingt den Ma st ben der Eltern entsprechen m ssen g die W nsche sind schon sehr fr h mediale Konsumw nsche die Eltern nicht bedienen wollen oder k nnen g Reaktionen
15. Zeit schrift f r Entwicklungspsychologie und P dagogische Psychologie 35 1 S 12 26 Feil C Hg 2001 Internet f r Kinder Medienp dagogische Hilfen f r Eltern Erzie her und Lehrer Opladen Ferchhoff W Neubauer G 1997 Patchwork Jugend Eine Einf hrung in postmo derne Sichtweisen Opladen H ther J Schorb B Brehm Klotz Ch Hg Grundbegriffe Medienp dagogik M nchen Hurrelmann K Albert M 2007 15 Shell Jugendstudie Jugend 2006 Eine prag matische Generation unter Druck Hamburg Kurth B M Schaffrath Rosario M 2007 Die Verbreitung von bergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland Ergebnisse des bundeswei ten Kinder und Jugendgesundheitssurveys KiGGS S 1 8 Neu N 1999 Symbolische Verarbeitung von Fernseherlebnissen in Kinderzeich nungen Eine empirische Studie mit Vorschulkindern M nchen Neu N 2008 Web 2 0 M gliche Gewinner und medienp dagogische Heraus forderungen In Lauffer J R llecke R Hg Ber hmt im Netz Neue Wege in der Jugendhilfe mit dem Web 2 0 Bielefeld S 16 37 Neu N Gro e Loheide M Hg 2007 K rper Kult Medien Inszenierungen im Alltag und in der Medienbildung Bielefeld Anregung statt Aufregung Peuckert R 2008 Familienformen im sozialen Wandel Wiesbaden Robert Koch Institut Hg 2009 Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendli chen in Deutschland www kiggs d
16. dass sie selbst die Gruppen gr nden In jedem Fall k nnen Bekanntheit und Coolnessfaktor der Produkte auf diese Art gesteigert werden Auch das oben erw hnte virale Marketing durch im Internet von Nutzer zu Nutzer verbreitete witzige Clips ist zu einer weiteren wichtigen Me thode geworden z B der VW Clip mit dem kleinen Darth Vader oder Anregung statt Aufregung auch die in einer Choreografie arrangierten mit LEDs ausgestatteten Schafe von Samsung An Relevanz gewinnen zudem die Meinungs u erungen zu Produkten Dienstleistungen oder Marken im Web 2 0 Ein von Usern im Inter net schlecht bewertetes Produkt l sst sich schlechter verkaufen auch wenn professionelle Kritiker es noch so stark loben Und vice versa Werber wissen um den Einfluss der Gruppen im Netz und um die neue potenzielle Macht der Konsumenten und appellieren daran die nachlas sende Wirkung von klassischer Werbung durch den aktiven Einsatz von Social Media in der Markenkommunikation auszugleichen Social Me dia k nne zu einem positiven Image der Produkte beitragen Die neue Macht der Konsumenten macht den Werbern aber zu schaffen Die Trag die sozialer Medien ist dass ein schlechtes Produkt nicht mehr durch effektvolle Werbung unterst tzt werden kann Die Wahrheit kommt durch Erfahrungsberichte binnen Stunden ans Licht Mielau Schmiegelow 2010 S 113 Dies verdeutlicht zwei Aspekte der neuen Strategien im Netz Erstens Werber mischen in den n
17. eine Person heimlich oder gegen ihren Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Willen in einer Wohnung oder einem vergleichbar gesch tzten Raum aufzunehmen wenn dadurch ihre Intimsph re verletzt wird Wer absichtlich und heimlich eine Mitsch lerin auf der Schultoilette oder einer Umkleidekabine filmt kann sich also strafbar machen Nimmt man also andere Personen in einer pers nlichen oder sogar intimen Weise auf sollte man sich vorher ihrer Zustimmung vergewissern Mit demselben Schutzgedanken ist es auch gem 8 201 StGB verbo ten z B mit dem Handy das nicht ffentlich gesprochene Wort einer anderen Person in unbefugter Weise also heimlich oder gegen den Willen aufzunehmen Unter das nicht ffentlich gesprochene Wort fallen alle u erungen die nicht an die Allgemeinheit sondern an ei nen abgrenzbaren Personenkreis gerichtet werden Eine Schulklasse ist grunds tzlich ein solch abgeschlossener Zuh rerkreis wer dort also die Ausf hrungen des Lehrers oder anderer Mitsch ler aufnimmt ohne dass die Betroffenen dies wissen kann sich strafbar machen Verbreitungsverbote Alle Aufnahmen die gem 88 201 201a StGB in verbotener Weise erstellt wurden d rfen nicht verbreitet also ins Netz gestellt wer den Der Schutz des Rechts am eigenen Bild geht aber noch wesent lich weiter Grunds tzlich d rfen gem 8 22 Kunsturhebergesetz alle Personenaufnahmen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet ode
18. entwickelt gezeichnet und in Vortr gen den Mit sch lern pr sentiert o Handyregeln f r die Schule entwickelt die den anderen Klas sen und den Gremien der Schule zur Entscheidung vorgelegt wurden http www nuertingen grundschule de fileadmin schulwebj redakteure bzga handyregeln pdf Abb 4 Handyr ckseite mit Logo Kameraauge und Blitz Handys f r M dchen sehen anders aus Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung g zahlreiche Sachaufgaben rund um das Thema Handy ausgedacht eine Aufgabensammlung f r den Mathematikunterricht zusam mengestellt und Handytarifmodelle f r ihre Sch ler Powerhandys entworfen g mit Problemszenen http www nuertingen grundschule de fi leadmin schulweb redakteure bzga handy szenen probleme doc in Rollenspielen typische Konfliktsituationen rund um die Handy nutzung in der Schule durchgespielt und diskutiert Kasten 1 Problemszenen f r den Unterricht und die Diskus sion mit Eltern Die Szenen wurden von den Sch lern in Rollenspielen dargestellt Im Anschluss entwarfen und spielten sie kl rende Gespr che vor Der Lehrer erwischt Ali dabei wie er w hrend der Mathematikstunde seine Ergebnisse mit dem Taschenrechner im Handy kontrolliert Auf dem Schulhof weint Jana weil sie gest rzt ist und sich am Knie ver letzt hat Robert hat sein Handy in der Hand und filmt die Szene Danielas Handy hat eine Diktierfunktion Sie hat es unauff llig unter den Tisch gelegt und sch
19. mentars entlarvt j t einer erwachsenen Haltung Kindern gegen ber die schon immer zweierlei ausdr ckt 1 moderne Kinderspiele gar im digitalen Zeitalter sind von bel und 2 Kinder sind nicht ernst zu nehmen Schlie lich entlarvt der Kommentar von j t einige Unkenntnis denn seine ironische berh hung in Bezug auf m gliche Computerspiele die mit Kindern aufr umen und K rperpflege ben gibt es schon l ngst In dem modernen Puppenspiel SIMS z B geht es den Protagonis ten sehr schnell schlecht wenn ihnen durch die kindliche Steuerung basale Versorgungen verwehrt bleiben Hier lernen Kinder von Beginn an dass eigene Fantasien nur begrenzt auszuleben sind und immer mit bestimmten Regeln die in diesem Fall von den Spielmachern ein gebaut worden sind abgeglichen werden m ssen Anregung statt Aufregung Der aktuelle Kommentar aus der FAZ schreibt etwas fort was sich in der Auseinandersetzung mit der Jugend schon immer manifestiert hat Es scheint besonders schwer nicht misstrauisch und pessimis tisch auf die nachwachsende Generation zu blicken Dies wird umso schwieriger je mehr sich kindliches und oder jugendliches Verhalten mit moderner Technik mischt weil auch jeder technischen Innovation neben dem Jubel mit Skepsis und Angst begegnet wird So wird auch in diesem Kommentar ein Unbehagen deutlich wie es sich auch schon 1932 in dem Roman Brave New World von Aldous Huxley ausge dr ck
20. nden k nnen weshalb sie nicht mehr fern sehen wollen So muss man bei der Zusammenarbeit mit Eltern Folgendes ber cksichtigen o Manche Eltern verstehen sich als Fernsehkompetent und wollen nicht belehrt werden EI Manche Eltern verstehen sich ebenso wie auch p dagogische Fachkr fte als Fernsehkritiker und stehen der Thematik distan ziert gegen ber o Manche Eltern artikulieren Fernsehprobleme in der Familie und erwarten von den p dagogischen Fachkr ften handfeste Problem l sungen und Handlungsrezepte o Manchen Eltern ist das Thema egal weil sie f r sich keine Prob leme mit dem Fernsehen erkennen k nnen und g manche Eltern bei denen man einen problematischen Umgang mit dem Fernsehen vermuten kann lassen sich nur schwer erreichen Vor allem der letzte Aspekt erweist sich nach wie vor als eine grund s tzliche Schwierigkeit denn viele Fernsehprobleme in Familien haben strukturelle Ursachen und lassen sich nicht allein durch Medienp da gogisches Handeln bearbeiten sondern m ssten eher in Verbindung mit sozialp dagogischer Familienhilfe gel st werden Gerade in sozi al benachteiligten Familien haben Eltern Schwierigkeiten ihre Erzie hungsaufgaben zu erf llen und erwarten dann dass diese von Kinder garten und Schule bernommen werden vgl dazu Paus Hasebrink Bichler 2009 S 59 5 Ein prominenter Lieferant von Argumenten gegen das Fernsehen ist der Hirnfor scher M
21. r die Foto oder Video aufnahmen der Familiengeschichte Wer hat so ein faszinierend altes Ger t wie einen Super 8 Filmprojektor oder Diaprojektor Wer ist zust ndig wenn der Computer mal wieder nicht funktio niert Wer kann mit dem Handy umgehen und die neuesten Apps herunterladen Und wer hat welche Alltagsriten mit Medien z B das Abendessen vor der laufenden Tagesschau der Tatort am Sonntag als Muss Das gibt Gespr chsstoff und Handlungsim pulse f r Familienaktionen 3 Wer mag was in unserer Familie ber Geschmack l sst sich bekanntlich heftig streiten Jugendliche am sieren sich dar ber was f r schmarren ihre Eltern sich antun und Eltern sch tteln den Kopf ber die Cartoons und Serien ihrer Kids oder erschrecken gar wenn sie mitbekommen was ihre jugendlichen S hne und T chter h ren sehen spielen Aber was die Generationen da an den Medien der anderen wahrnehmen ist nur die Oberfl che Diese u ere H lle ist nicht unbedeutend aber zu unterscheiden von der subjektiven Bedeutung eines Mediums f r den Nutzer Film Musik Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Fotos etc entstehen erst im Kopf des Zuschauers Sie l sen individuelle Gef hle aus die f r die Bewertung entscheidend sind Und sie tref fen auf Vorwissen bzw Vorerfahrungen des jeweiligen Nutzers Eine Mediengeschichte egal in welchem Medium zeigt niemals alles was man wissen muss um sie richtig verstehen und eino
22. uferangst gab es als das Holzspielzeug durch Spielzeug aus Kunststoff abgel st wurde und zu einer Renaissance des guten Holzspielzeugs f hrte Dieses Beispiel macht deutlich dass es eine implizite Bewertung gibt die unterstellt dass Dinge aus der Natur gut sind w hrend technisch neu hergestellte Materialien grunds tzlich schlechter oder schlecht sind Eine hnliche Dichotomi sierung gibt es bei Lebensmitteln oder auch bei Pharmaka Wir unter stellen grunds tzlich dass Stoffe aus der Natur besser oder ges nder sind als chemisch synthetisierte Substanzen Dieser Aufteilung liegt eine reggressiv romantische Grundhaltung zu Grunde die den Men schen zumindest historisch als eins mit der Natur fantasiert Grund s tzlich muss man allerdings davon ausgehen dass jeder Stoff den ein Mensch zu sich nimmt ein Fremdk rper im wahrsten Sinne des Wortes f r den eigenen K rper darstellt Entscheidend wird immer die Wirkung sein die ein Stoff in einem K rper ausl st Nat rlich macht es dabei Sinn zwischen sch digenden und nicht sch digenden oder gar f rderlichen Substanzen zu unterscheiden Diese gibt es allerdings sowohl in der Natur als auch in der synthetischen Herstellung hnlich wird es sich mit Spielzeug verhalten Wer vermag zu entscheiden ob die haptisch weniger ansprechende Oberfl che eines Kunststoffspiel zeugs durch ihre ansprechende Farbigkeit in ihrer letztlichen Wirkung auf das kindliche Gehirn nicht k
23. und Musikkassetten CDs Digitalkameras oder auch Handys geh ren heute wie selbstverst ndlich zur Lebens und Freizeitkultur von Kin dern Faszinierend f r Kinder ist nach wie vor das Fernsehen heute in seiner Funktion durch Video und Computer Internet noch gestei gert das ihnen nicht nur Spa Spannung und Unterhaltung bie ten kann sondern das sie auch am Leben der Erwachsenen teilhaben lasst Doch Kinder haben noch nicht die F higkeiten sich der Sache angemessen mit verschiedenen Medienangeboten und inhalten dif ferenzierter auseinanderzusetzen Aber sie versuchen offensichtlich Anregung statt Aufregung auf der Grundlage ihrer Entwicklung und ihrer vorhandenen Medien Kompetenzen den nicht fiktiven und fiktiven Angeboten der Medien einen Sinn zu entnehmen Wie sie die Medienangebote dabei im Ein zelnen wahrnehmen und verarbeiten h ngt im Wesentlichen mit den Erfahrungen zusammen die sie mit und ohne Medien in ihren Lebens welten machen konnten Dass die Familie als Sozialisationsagentur Nr 1 dabei eine bedeutsame Rolle spielt liegt auf der Hand Denn im Erlebnis und Erfahrungsraum einer Familie erwerben Kinder und auch Jugendliche nicht nur ein be stimmtes Bildungskapital um in der Gesellschaft handlungsf hig zu sein sondern hier machen sie auch jene sinnstiftenden Selbst und So zialerfahrungen die ihnen Wohlbefinden und Lebensfreude bringen Nicht selten erweisen sich Medien bei solchen Erfahrung
24. 2004 Eine Studie der ARD ZDF Medienkommission Baden Baden G tz M Ensinger C 2002 Faszination Dragon Ball Z Zwischen starken inneren Bildern und Aggressionsbereitschaft Herausgegeben von Internationales Zentralin stitut f r das Jugend und Bildungsfernsehen IZI M nchen G tz M Holler A 2009 Da lacht man einfach besser Sehen Kinder lieber allein oder gemeinsam mit der Familie fern In TELEVIZION 22 2009 1 S 19 21 Hurrelmann B Hammer M Stelberg K 1996 Familienmitglied Fernsehen Opladen Hurrelmann K Andresen S TNS Infratest Sozialforschung 2007a 1 World Vision Kinderstudie Frankfurt Hurrelmann K 2007b Sozial schwache Kinder f hlen sich fr h benachteiligt Er gebnisse der 1 World Vision Kinderstudie Bielefeld Abrufbar unter http www uni bielefeld de gesundhw ag4 projekte worldvision html Stand 15 01 2010 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Hurrelmann K Andresen S TNS Infratest Sozialforschung 2010 Kinder in Deutschland 2010 2 World Vision Kinderstudie Frankfurt Kuchenbuch K 2003 Die Fernsehnutzung von Kindern aus verschiedenen Her kunftsmilieus In Media Perspektiven 1 2003 S 2 11 K bler H D Swoboda W 1998 Wenn die Kleinen fernsehen Berlin Lauffer J R llecke R Hg 2009 Dieter Baacke Preis Handbuch 4 Kinder im Blick Medienkompetenz statt Medienabstinenz Bielefeld Leven 1 Schneekloth U 2010
25. Blick auf diese Ausgangslage wurde im Rahmen eines Projekts der Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung ein offener Materialverbund entwickelt vgl Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 20093 2009b 2009c um p dagogischen Fachkr ften praxisnahe Orientierungs und Handlungshilfen zu bieten und um Eltern absichtsvoll in die medienp dagogische Arbeit einzubin den Der Materialverbund besteht aus drei Teilen Themen des Unterrichts Baukastens Fernsehen Beispiele f r Unterrichts Bausteine Schuljahre 1 2 Schuljahr Ey Schuljahr Zielbereiche Selbstkompetenz Unterrichts Bausteine nE Din A o Auseinandersetzung mit Selbst Bildern Manchmal f hle ich mich klein Auseinandersetzung mit pers nlichen St r ken und Schw chen Sozialkompetenz Unterrichts Bausteine Freie Zeit was wir damit machen Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Medien und Freizeiterfahrungen Meine besten Freunde Auseinandersetzung mit den kommunika tiven Funktionen von Medien Sachkompetenz Unterrichts Bausteine Kleine Helden wie wir Auseinandersetzung mit Identifikations Projektionsangebo ten des Fernsehens Ich bin jetzt im Fernsehen Produktive Ausein andersetzung mit Medienvorbildern 1 Unterrichtsmaterialien zum Thema Fernsehen f r die 1 bis 4 Klasse bieten Grundschullehrkr ften ausf hrliche Sachinforma t
26. Bob oder Kindliche Mediennutzung im Medienverbund In Lauffer J R llecke R Hg 2009 Kinder im Blick Medien kompetenz statt Medienabstinenz Bielefeld S 37 49 Medienp dagogischer Forschungsverband S dwest Hg 2011 KIM Studie 2010 Kinder und Medien Computer und Internet Basisdaten zum Medienumgang 6 bis 13 J hriger Stuttgart Medienp dagogischer Forschungsverband S dwest Hg 2011 JIM Studie 2010 Jugend Information Multi Media Basisdaten zum Medienumgang 12 bis 19 J hriger Stuttgart Mielau M Schmiegelow A 2010 Markenf hrung in sozialen Medien neue Wege zum Konsumentenherz In Beisswenger A Hg YouTube und seine Kinder Wie Online Video Web TV und Social Media die Kommunikation von Marken Medien und Menschen revolutionieren Baden Baden S 105 120 Paus Hasebrink I Hammerer E Lampert C Poitecker M Medien Marken Mer chandising in der Lebenswelt von Kindern Ergebnisse einer qualitativen Rezepti onsstudie Abrufbar unter http www lpr hessen de files Markenzeichen_Qualita tive_Rezeptionsstudie pdf Stand 08 06 2010 Paus Hasebrink 1 Neumann Braun K Hasebrink U Aufenanger S Hg 2004 Medienkindheit Markenkindheit Untersuchung zur multimedialen Verwertung von Markenzeichen f r Kinder Schriftreihe der LPR Hessen Bd 18 M nchen Sander U 2009 Werbung und ihre Wirkung bei Kindern In v Gottberg J Rosen stock R Hg Werbung aus all
27. Dabei werden die vertrauten Rollen meist auf den Kopf gestellt denn am Computer erweisen sich Kinder schnell als Experten die ihren Eltern zeigen wie es richtig geht Das tut ihrem Selbstbewusstsein gut und er ffnet den Erwachsenen manch inter essanten Blickwinkel auf den Nachwuchs Eine gute Gelegenheit mit pubertierenden Teenagern die zunehmend pers nliche Gespr che in ihren Freundeskreis verlagern ins Gespr ch zu kommen bildet das ge meinsame Anschauen von Jugendserien z B Serien wie die Gilmore Girls oder OC California En passant l sst sich ber Liebesdinge Drogen richtiges und falsches Handeln wunderbar reden Viele der oben genannten Medienspiele Zaubern mit der Kamera und Aktionen Geocaching lassen sich nat rlich auch in der Familie umsetzen Sehr viel Spa macht auch eine Fotoaktion in der Fami lie f r die zun chst aus dem Freundeskreis Digitalkameras f r jedes Familienmitglied zusammengeliehen werden m ssen Dann str men Eltern und Kinder mit ihren Kameras ins Viertel hinaus und machen spannende Fotos ihrer Wahl die anschlie ende Pr sentation der un terschiedlichen Sichtweisen ist meist sehr lustig und aufschlussreich f r alle Beteiligten Aktive Mediennutzung in der Familie aber vor allem auch die vorge stellten Projekte in den Institutionen zeigen exemplarisch eine krea tive Medienarbeit auf die Fantasie Aktion und Kommunikation f r dert Vor allem erm glicht die Medienarbei
28. Fa milien zusammenbringt entspannt oder langfristig st rt und ggf zu auch finanziellen Belastungen f hrt Dass Kinder und Jugendliche in der Pubert t und Adoleszenz Medien phasenweise nutzen um sich von Erwachsenen zu unterscheiden oder sich zur ckzuziehen geh rt zum normalen Aufwachsen Problematisch kann die Situation sein wenn Gemeinschaft und Austausch innerhalb der Familie und der Ge nerationen nicht mehr stattfinden Was die Mediennutzungszeiten betrifft so nutzen Erwachsene durch schnittlich immer noch etwa doppelt so lange Medien wie Kinder Den noch gibt es Kinder und Familien deren Quantit t teils auch Qualit t der genutzten Medien als problematisch angesehen werden muss Wer sich immer nur medial besch ftigt keine anderen Interessen pflegt ein Gro teil seines Geldes in mediale Hobbys steckt und Al tersfreigaben nicht ber cksichtigt kann sich in einer problematischen Situation befinden Zudem kann es prek r sein wenn der Medienge brauch sei es der der Eltern oder der Kinder die innerfamili re Kom munikation massiv st rt Auch an dieser Stelle setzt Konsumerziehung und Medienerziehung an denn es geht darin u a darum kritisch zu hinterfragen welche Medienprodukte angeschafft werden sollen und welche Qualit ten oder Problematiken damit verbunden sein k nnen Denn die Leidenschaft f r die Medien kann mitunter nicht nur die Fi nanzmittel aufbrauchen sondern auch andere Kostbarkeiten unseres Anregun
29. Figuren laden zum Kauf ein Neben der klassischen Clipwerbung werden auch andere Mittel ge nutzt um Produkte bekannt zu Machen und positiv zu besetzen 3 2 Wichtigste Werbeformen im berblick Werbeclips in Fernsehen und Radio Plakat und Zeitschriftenwerbung Werbebanner im Internet und in Computerspielen Produktplatzierung in Computerspielen und Fernsehsendungen Banner und Trikot Werbung bei Sport Events Sponsorenhinweise im Fernsehen und im Radio sowie auf Veranstaltungen Werbewirksame Figuren aus Filmen Computerspielen und Fern sehsendungen auf Kleidung Brotdosen Trinkflaschen oder in Form von Spielfiguren und Sammelkarten sogenannte Merchan dising oder Lizenzprodukte g Sogenanntes virales Marketing z B witzige oder schrille Clips im Internet die mehr oder weniger offensichtlich f r Marken oder Produkte werben und von Nutzer zu Nutzer verbreitet werden oder auch Ausstattung jugendlicher Trendsetter Eine wesentliche Rolle spielt zudem die Platzierung von Marken und Ausstattung von Stars oder Protagonisten als Trendsetter also die Ausstaffierung von Models Stars Jurys Serienprotagonisten Sport lern oder auch Moderatorinnen und Moderatoren Weitere Mit tel sind das Aussenden von Trendscouts und das schnelle Erreichen von technisch und modisch besonders orientierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit neuer Mode und besonderen Produkten Coolness Marker 3 3 Computerspiele als Umfeld von Werb
30. Grundschule 84 3 2 Markus Gerstmann Zeige dich wie du nicht bist Umgang mit Selbstdarstellung und Fremddarstellung im Internet 93 3 3 Sabine Sonnenschein Hits der kreativen Medienarbeit ein Streifzug durch die Praxis vom Elementarbereich bis zur Jugendarbeit 105 3 4 Renate R llecke Konsumkids Neue Aufgaben f r die Medienp dagogik 116 Ansichten und Aussichten zum Umgang mit Medien in Familien 4 1 Bernward Hoffmann Acht Blickpunkte f r eine intergenerative Medienbeziehung in der Familie 137 4 2 Michael Schulte Markwort Kindheit im digitalen Zeitalter eine kinder und jugendpsychiatrische Sicht 154 4 3 Norbert Neu und Wolfgang Schill Wie werden Familien in Zukunft mit Medien umgehen 163 Zum Thema Medienrecht 5 1 Sebastian Gutknecht Gesetzlicher Jugendmedienschutz der rechtliche Rahmen f r gefahrlose Mediennutzung in der Familie 172 Materialien Informationen 180 Autorenverzeichnis 186 Anregung statt Aufregung Einf hrung Norbert Neu und Wolfgang Schill EINF HRUNG Kindheit und Familie in der Mediengesellschaft Wir leben in einer Mediengesellschaft hei t es Und je nach Perspek tive werden statt dieses Kompositums manchmal auch Begriffe wie Informations oder Wissensgesellschaft gebraucht Den Unterschied zwischen diesen Gesellschaftsbegriffen hat der Kommunikationsfor scher Klaus Merten 2008 auf folgende Formel gebracht Der Begriff Informationsgesellschaft macht sich pri
31. Handys in der Grundschule Audio http www nuertingen grundschule de fileadmin schulweb redakteure bzga handy schule mp3 Sch ler sprechen sich gegen ein Handyverbot in der Schule aus alternativ Handyregeln der Klasse Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung F Kasten 2 Regeln f r die Handynutzung in der Schule MED g Im Unterricht stellt man das Handy in der Regel aus o Das Handy kann man in der Schule zum Lernen benutzen wenn man andere Sch ler und den Unterricht nicht st rt und wenn es die Lehrer erlauben Man kann interessante Tafelbilder fotografieren Im Sportunterricht kann man die Stoppuhr verwenden wenn man z B ein Wettrennen macht Im NAW I Unterricht kann man interessante Experimente filmen oder fotografieren Im Kunstunterricht kann man seine gemalten Bilder fotografieren Auf Ausfl gen kann man auch f lmen oder fotografieren Auch im Musikunterricht kann man das Handy benutzen Im Mathematikunterricht kann der Taschenrechner im Handy helfen Bei Auff hrungen oder besonderen Ereignissen kann man mit dem Handy fotografieren wenn man andere nicht st rt Beim Lesen kann man Stimmen aufnehmen das gilt auch f r Dik tat bungen und Interviews og Wenn du Kinder und Lehrer fotografieren filmen oder Tonaufnahmen von ihnen machen willst musst du sie vorher um Erlaubnis bitten o Wenn man mit dem Handy w hrend der Schulzeit te lefonieren oder eine SMS schreiben
32. Hierbei werden auch wichtige Begriffe erl utert Sehr viel bedeutsamer ist allerdings der praktische Anteil Die Erwachsenen ha 16 F r weitere Informationen siehe http www 1 fh koeln de spielraum level3 schulische_medienpaedagogik 00457 index html 17 Eltern LAN ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bundeszentrale f r politische Bildung der Firma Turtle Entertainment dem Spieleratgeber NRW des Vereins ComputerProjekt K ln e V von Spielraum dem Institut zur F rderung von Medi enkompetenz an der Fachhochschule K ln und GameParents e V Als Schirmherr fungiert Armin Laschet ehemaliger Minister f r Generationen Familie Frauen und Integration des Landes Nordrhein Westfalen Diese umfassende Koopera tion der verschiedenen Einrichtungen macht es m glich bundesweit Veranstal tungen anzubieten Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung ben die M glichkeit unter padagogischer Anleitung selbst ausgew hlte Computerspiele auszuprobieren Dadurch k nnen sie die Faszination von Kindern und Jugendlichen direkt nachempfinden bzw zumindest besser beurteilen Indem sie nicht nur ber Spiele informiert werden sondern eigenst ndig diese Spiele erproben erhalten sie einen besseren Einblick Die p dagogische Anleitung unterst tzt sie dabei anf ngliche Schwierig keiten zu berwinden So k nnen schneller Ber hrungs ngste abgebaut werden Der Ehrgeiz den manche Kinder und Jugendliche beim Spielen entwickeln kann direkt n
33. Identit t aufzubauen und damit auch die symbiotische N he zu ihnen immer mehr zu verlassen Jeder Schritt der Autonomie stellt auch eine Entfernung zu den Eltern her Die ei gene Position zu finden bedeutet f r Kinder sich einerseits etwas zu trauen bzw zuzutrauen und andererseits das Vertrauen auf Gebor genheit und Liebe nicht zu verlieren Dieser fein zu balancierende Pro zess wird h ufig von Medienfiguren wie Pumuckl Pippi Langstrumpf oder Ronja R ubertochter begleitet die die Autonomiebestrebungen von Kindern unterst tzen Mit dem Sichwidersetzen k nnen auch ngste des Liebesverlustes oder Liebesentzugs in Verbindung stehen Beziehungen Mit der zunehmenden Selbstst ndigkeit und der Erwei terung der Erfahrungsr ume stellen Kinder auch Kontakte und Bezie hungen zu anderen Erwachsenen und Kindern her Hier stellen Kinder fest dass sie nicht aufgrund einer famili ren Beziehung gemocht und anerkannt sind sondern weil sie in ihrer Pers nlichkeit und ihrer Art akzeptiert werden Im Alltag der Kinder zeigt sich dies bei der Suche nach Freundschaften gemeinsamen Interessen oder Gruppenzugeh rigkeit eine Bande gr nden Aber auch innerfamili re Beziehungen werden mit Hilfe von Medien thematisiert und sind f r Kinder beson ders dann von Bedeutung wenn sich die gewohnte Familienkonstel lation ndert Nicht selten entsteht mit der Geburt eines Kindes bei dem lteren Kind Eifersucht auf Geschwister eigenen Raum
34. Inszenierung Ver dichtung Besonderheiten und Realit t Normalit t unterschei den zu k nnen Daf r brauchen Kinder das Gespr ch mit lteren erfahrenen Menschen Und manchmal brauchen auch wir Erwach sene einen kritischen Kommentar z B aus jugendlicher Sicht um nicht vorschnell die Medienwelten f r Realit t zu nehmen 7 Er Lebt unsere Familie auch Alternativen zu Medien Viele der genannten Anregungen haben ein gemeinsames Element dar ber sprechen denn ein solches Gespr ch beeinflusst Medienwir kung Medien sind ein unverzichtbares Forum sozialer Kommunikati on und Information das direkte Gespr ch miteinander ist ein anderer wesentlicher Teil Aber betrachtet man nur die Handy und Internet nutzung junger Menschen dann wird deutlich wie sehr sich mediale und direkt personale Kommunikation heute mischen wie untrennbar sie geworden sind Jede Form des Gespr chs bedeutet Aktivit t und erst so k nnen wir Menschen begreifen und uns bewusst machen was da mit den Worten Bildern und T nen in unseren Gehirnen pas siert wie sie uns bewegen was sie bewegen und was uns bewegt Ein Kernproblem unserer Zivilisation verst rken die Medien besonders Wir Menschen von heute sitzen zu viel und bewegen uns zu wenig Mediennutzung ist meist ohne dass wir es explizit merken eine sit zende T tigkeit die oft auch vergleichsweise lang andauert Wenn Kinder im Durchschnitt t glich weniger als 90 Minuten fernsehen so ist
35. Obwohl die Notwendigkeit der Medienkompetenzf rderung nicht zuletzt durch vielf ltige F rderma nahmen immer mehr Leh rer erreicht werden aufgrund der vielf ltigen Anforderungen durch neue Themen vor allem aber durch die Schulzeitverk rzung G8 die Freir ume f r zeitintensive kreative Medienarbeit immer geringer Ak tive Medienarbeit wird deshalb gerne noch immer in die freizeitorien tierten Angebote der Offenen Ganztagsschule verschoben Dennoch entstehen auch im regul ren Unterricht der Grundschule und Sekun darstufe immer wieder Medienprodukte Wir drehen einen Film produzieren ein H rspiel dieser Klassiker der medienp dagogischen Arbeit wird vielfach mit gro em Erfolg in der Grundschule umgesetzt W hrend f r Kindergartenkinder eine Filmproduktion noch viel zu komplex ist k nnen sich Lehrkr fte im Primarbereich durchaus an die Produktion einer Mediengeschichte heranwagen Sei es die Umsetzung einer im Unterricht behandelten Kurzgeschichte als Spielfilm H rspiel die Dokumentation eines Ereig nisses oder die Entwicklung einer eigenen Fantasiegeschichte Jenseits des normalen Schulalltags werden die Kinder beim aktiven teamo Anregung statt Aufregung rientierten Learning by Doing an Produktionstechnik herangef hrt und lernen viel ber Filmsprache H rspieldramaturgie Animationsfilme spielen gerade in der Altersgruppe der 6 bis 10 J h rigen eine gro e Rolle vielleicht weil sie der Fantas
36. Stichwort Mobilit t g Neue Medien verkn pfen mehr und mehr die Funktionen verschie dener Medien in einem einzigen Ger t Auch f r diese Form des Alles in einer Hand Ger tes steht heute schon das Handy und f r die n here Zukunft zeichnet sich bereits als neues elektroni sches Haushaltsger t das Hybridmedium Fernseher plus Internet ab Stichwort Medienkonvergenz g Neue Medien bringen uns die ganze Welt ins Haus und f hren zu neuen Formen der Kommunikation und Interaktion Hier gilt der zeit vor allem das Web 2 0 als virtueller und realer Spielraum f r die aktive Beteiligung der Nutzer im Netz Diese Mitmachidee scheint heute vor allem in den sogenannten privaten Netzwerken zu funk tionieren die es besonders der jungen Generation erm glichen sich mit sich selbst mit anderen und mit den Sachen der Welt auseinanderzusetzen Stichwort Identit ts Beziehungs und In formationsarbeit im Social Web g Neue Medien regen zu Konsumhandlungen und Gesch ften al ler Art an Das hei t nicht nur Programmangebote lassen sich individuell und unabh ngig von Ort und Zeit erwerben und nut zen sondern man kann auch mithilfe von Medien jederzeit ein Anregung statt Aufregung kaufen verkaufen und Geldgesch fte erledigen Stichwort Kommerzialisierung Es liegt auf der Hand dass solche Medienentwicklungen auch f r den zuk nftigen Mediengebrauch in Familien von Bedeutung sein werden Welche Handlungsm glic
37. Vor und Grundschulalter werbefreie Ein stiegsseiten s o und eine Linkliste mit werbefreien Seiten ein o Kl ren Sie es dar ber auf wie Werbung auf das Handy kommt und wie man damit umgeht Gewinnspiele Umfragen MMS etc g Machen Sie Kinder ab dem Grundschulalter auf die subtilen und offenen Werbeformen im Internet aufmerksam und erkl ren Sie m glichst fr h deren Funktion Sie k nnen hierf r die speziellen Angebote von internet abc de und mediasmart de nutzen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung g Unerw nschte Abos oder Bestellungen sollten m glichst schnell wieder r ckg ngig gemacht werden Kl ren Sie Ihr Kind dar ber auf dass es solche abgeschlossenen Vertr ge nicht verschweigt bis die Rechnung auf dem Tisch liegt Gemeinsam kann man bin nen einer Frist noch etwas unternehmen Verbraucherzentralen helfen weiter s u Literatur Baacke D 1997 Das kompetente Kind In Baacke D Lenssen M R llecke R Von M usen und Monstern Kinderfernsehen unter der Lupe Bielefeld S 213 224 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Hg 2009 Gut hinsehen und zu h ren Ein Ratgeber f r p dagogische Fachkr fte zum Thema Mediennutzung in der Familie K ln Egmont Ehapa Verlag GmbH Hg 2009 KidsVerbraucherAnalyse 2009 Junge Ziel gruppen 6 bis 13 Jahre Berlin Fuhs B Rosenstock R 2009 Kinder Werbung Wertekommunikation In v Gott berg J Rosenstock R Hg Werbu
38. auf diese W nsche Kinder tragen ihre W nsche in die Familie und Eltern m ssen darauf kompetent erzieherisch reagie ren und g Fragen nach dem Sinn und Zweck von Medien in der Kindheit ent stehen Sollte das Kind nicht einen offenen Zugang zu Nintendo und Handy bekommen Aus der Sicht der Erwachsenen und Eltern ist die Selbstverst ndlich keit mit der Kinder Medien begegnen viel weniger selbstverst ndlich Medien liefern nicht nur Inhalte die Eltern nicht immer als geeignet f r ihre Kinder ansehen sondern sie bekommen auch im Familienall tag einen festen Platz einger umt Gerade junge Eltern und Familien haben eine besondere Aufmerksamkeit und Sensibilit t f r Themen der Erziehung Dies f hrt nicht selten zu der Frage welchen Einfluss die Medienangebote auf die Entwicklung und Sozialisation ihrer Kinder haben Hier herrschen auch Vorbehalte und ngste vor ob nicht die Mediennutzung zu einer passiven Haltung f hrt und ob nicht zu fr he Mediennutzung gar zu gesundheitlichen sprachlichen oder kognitiven Beeintr chtigungen f hrt Wenn es um die Beschreibung der Bildungs Entwicklungs und So zialisationsbedingungen von Heranwachsenden geht kann dies nur unter Einschluss der Medien und ihrer individuellen Nutzung gesche hen Medien geh ren als Sozialisationsinstanz zentral zur Kindheit und zur Jugendphase dazu Medienangebote und Mediennutzung m ssen daher vor dem Hintergrund weiterer gesellschaftlicher Entwicklungen und
39. aufrechterhalten k nnen und in denen sie sich mit Gleichgesinnten ber Themen aller Art verst n digen k nnen Als Symbolsystem f r diese Zukunftsperspektive kann schon jetzt das Netzmedium Internet gelten Denn es spielt bereits heute im Leben fast aller Heranwachsenden den zu k nftigen Eltern eine zentrale Rolle und wird sich vermutlich in Kombination mit dem Fernsehen im zuk nftigen Familienalltag als ein Art hybrides Familienmedium erweisen Es wird nicht nur der bewussten Kommunikation und Interaktion mit anderen dienen sondern es wird auch als selbstverst ndliches Reproduktions und Produktionsmittel genutzt um sich Unterhaltungsangebote aller Anregung statt Aufregung Art zu verschaffen um nach interessierenden und interessanten Inhalten zu suchen oder um Alltagsgesch fte zu erledigen die sich am besten dort erledigen lassen Zudem bieten sich im Sinne von Partizipation vielf ltige M glichkeiten um sich aktiv am politisch gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben zu beteiligen und um das Netz selbst zu kontrollieren Dies ist insofern von gro er Bedeutung weil immer damit zu rechnen ist dass die digitale Selbstdarstellung Beziehungs und Konsumt tigkeit auch Risiken birgt Ph nomene wie Missbrauch oder Aussp hen von pers nli chen Daten Online Mobbing Abzocke und sexuelle Anmache im Netz die uns aus der aktuellen gesellschaftlichen Debatte bekannt sind werden sich vermutlich in neuen Spielarten auc
40. dargestellt bieten Computerspiele ein Konglomerat unterschied licher Bed rfnisbefriedigungen Dies erkl rt ihren hohen Stellenwert im Alltag vieler Jugendlicher und k nnte somit auch positiv interpre tiert werden Die starke Aufgabenorientierung und die Bereitschaft der Spieler innen sich auf Herausforderungen im Grenzbereich ih res Leistungsverm gens einzulassen d rften beispielsweise f r gro e Lehr Lern Potenziale sorgen Inhaltlich l sst sich vermuten dass ganz unterschiedliche Kompetenzbereiche beim Computerspielen ge schult werden k nnen Klimmt 2004 S 10 Doch um welche Kompe tenzdimensionen handelt es sich bzw welche stehen zur Disposition Betrachtet man den heutigen Stand der Forschung ber Kompetenz dimensionen von Computerspielen dann bieten die Forschungsarbei ten von Gebel Gurt und Wagner einen ersten aktuellen berblick vgl Gebel Gurt Wagner 2004 Die Autoren schlagen in diesem Zusam menhang eine Differenzierung vor die die Kompetenzdimensionen von Computerspielen in f nf Bereiche gliedert kognitive Kompeten zen soziale Kompetenzen personale bzw pers nlichkeitsbezogene Kompetenzen Medienkompetenz und Sensomotorik In diesem Zu sammenhang bildet die M glichkeit kompetenzf rderlicher Potenziale von Computerspielen auch eine neue empirische Basis und theoreti sche Legitimation sich der Frage nach informellen aber auch forma len Lern und Bildungsprozessen durch Computerspiele zu
41. der umgehen ob es ein oder mehrere Fernsehger te gibt und wie es um die Lebensqualit t der Familie bestellt ist So d rfte das soziale Milieu aus dem die Kinder kommen einen we sentlichen Einfluss darauf haben wie sie das Fernsehen nutzen und welche Programme ihnen wichtig sind Es gibt empirisch fundierte An haltspunkte daf r dass Kinder aus verschiedenen Herkunftsmilieus ein sehr unterschiedliches Fernsehverhalten zeigen Je nach sozialer Lage Werteorientierung der Herkunftsmilieus und famili rer Konstellation werden unterschiedliche Nutzungsprofile im Hinblick auf Sehdauer Sender und Programmpr ferenzen sichtbar Unter anderem wird Fol gendes deutlich g Wenn Eltern viel fernsehen sehen auch die Kinder viel fern o Kinder aus dem Unterschichtmilieu sehen deutlich Mehr fern als Kinder die aus Mittel und Oberschicht stammen Anregung statt Aufregung g Vielsehende Kinder stammen vorwiegend aus einer jungen Unter schicht die stark an Spa und Action interessiert ist EI Wenigsehende Kinder kommen vor allem aus dem intellektuellen Milieu oder traditionell b rgerlichen Milieu sehen tags ber we nig und bevorzugen die ffentlich rechtlichen Kinderprogramme o Kinder aus moderneren Milieus gemeint sind u a Junge Unter schicht und modernes b rgerliches Milieu sehen intensiv fiktio nale Genres g Kinder aus niedrigen und mittleren sozialen Lagen verbringen berdurchschnitt
42. eigenen Ver ffentlichungen ber die Chancen und Risiken von Computerspielen aufzukl ren da diese nach Auffassung des Instituts mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil jugendlichen Medienalltags geworden sind Computerspiele k nnen beim Spieler verschiedene Emotionen hervorrufen Sie k nnen Spannung und Aufregung er zeugen Heiterkeit und Ausgelassenheit ausl sen oder auch ngste und Anspannung verursachen Gleichsam k nnen Jugendliche durch Computerspiele auch Emotionen ausdr cken es wird das passende Spiel zur pers nlichen Befindlichkeit gew hlt wodurch die eigene Be findlichkeit sichtbar wird Im Rahmen des Projekts Artworks Contest pic your game life wurde der Zusammenhang zwischen Compu terspielen und Emotionen aufgegriffen Es ist in drei Modulen orga nisiert und beinhaltet einen Wettbewerb eine Web Community und Schul Workshops Im Wettbewerb dem ersten Modul waren Spielerinnen und Spieler vom 1 M rz bis zum 31 Mai 2010 dazu aufgerufen Screenshots also Bilder von Spielen einzusenden die eine pers nliche bewegende Ge schichte erz hlen Erg nzend sollte die Entstehung des Bildes und die damit verbundene Absicht des Bildes erl utert werden Die Spielerin nen und Spieler sollten also vorher zur Reflexion und zum Austausch angeregt werden Teilnehmen konnten Kinder ab 12 Jahren und die Preisvergabe wurde nach drei Alterskategorien in Kinder zwischen 12 und 14 Jahren Jugendliche zwischen 15 und 2
43. etc und Chancen Lernpotenzi ale der Handynutzung geht Unter folgenden Internet Adressen finden sich dazu verschiedene H rdokumente Audio http www nuertingen grundschule de fileadmin schulweb redakteure bzga 800euro mp3 Vater berichtet von einer Handyre chung ber 800 Euro Anregung statt Aufregung Audio http www nuertingen grundschule de fileadmin schulweb redakteure bzga handy schule mp3 Sch ler sprechen sich gegen ein Handyverbot in der Schule aus http www nuertingen grundschule de fileadmin schulweb redakteure bzga gewaltvideos mp3 Diskussion mit Sch lerinnen und Sch lern ber das Filmen von Gewaltszenen mit dem Handy 3 Das Thema im Unterricht Die Webseiten des Informationszentrums Mobilfunk IZMF http www schulprojekt mobilfunk de und von lehrer online http www lehrer online de bieten zahlreiches gut geeignetes Unterrichtsmate rial das im Vorfeld des Elternabends genutzt und erprobt wurde eine SMS schreiben und Texte und Informationen auf 160 Zeichen verdich ten Telefonieren ben Handykosten berechnen und Handyvertr ge vergleichen technische Grundlagen der Handykommunikation mit Ex perimenten Handy Erreichbarkeit an unterschiedlichen Orten in der Schule Abschirmung etc Erg nzend haben die Sch ler in meinem Unterricht EI Powerhandys f r Sch ler ausgedacht deren Funktionen speziell auf die Bed rfnisse von Schulkindern zugeschnitten sind Die Han dys wurden
44. ihre Verweildauer doch deutlich h her sie schauen eben nicht je den Tag aber wenn sie vor dem Fernseher sitzen dann im Schnitt f r Anregung statt Aufregung 145 Minuten Unter diesem Blickwinkel sollte man sich eigentlich ber mobile Medien freuen weil sie eben auch unterwegs in Bewegung ge nutzt werden k nnen Und die Welle der neuen Konsolenspiele die mit Bewegung und Interaktion mehrerer Spieler einhergehen ist un ter diesem Aspekt positiv Bewegung ist aber nicht nur die Motorik des K rpers auch unser Ge hirn unsere Fantasien und Gedankenwelten brauchen Bewegung Wer immer nur mehr des Gleichen sieht und h rt wird kaum An regungen zur Weiterentwicklung erhalten Auch wer st ndig nur in B cher guckt kann viele Aspekte der Wirklichkeit so nicht begreifen Menschen so scheint es sind von Natur aus bequem und Medien nutzung kommt dieser Bequemlichkeit entgegen Don t leave the house hie vor einigen Jahren ein Werbespruch des Musiksenders MTV Die Medienh ndler sehen die Menschen am liebsten vor den Ge r ten sie brauchen ja nicht einmal mehr das Haus zu verlassen um Geld ausgeben Au erdem kosten Freizeitalternativen Geld und die Medien sind ohnehin bezahlt Freizeitverhalten ist gelernt Und Alternativen zum Medienkonsum muss man entdecken und erleben k nnen Dies Kindern und Jugend lichen zu erm glichen ist eine Aufgabe der Gesellschaft die von den Eltern ausgef hrt werden muss
45. ihren Lebensalltag hineinwirkt und welche Bedeutung sie dem Fernse hen f r das eigene Familienleben zuschreiben und g mit Eltern zu ermitteln welche Bed rfnisse sie und ihre Kinder mit dem Fernsehen sowie anderen Medien und Warenangeboten be friedigen nicht befriedigen In Bezug auf die medienbezogene Sozialkompetenz bedeutet dies vor allem g Eltern f r die Beziehung zwischen vermittelter Wirklichkeit Fiktion und eigener Lebenswirklichkeit zu sensibilisieren und g mit Eltern herauszufinden welche Handlungsm glichkei ten sie haben um ihren Alltag produktiv zu bew ltigen und wie sich Interessen und Bed rfnisse der Familienmitglieder auch ohne Fernseh und Medienkonsum befriedigen lassen In Bezug auf die medienbezogene Sachkompetenz bedeutet dies vor allem g mit Eltern verschiedene Fernsehangebote auf ihre Inhalte und Ge staltungsformen hin zu untersuchen und zu bewerten und o Eltern zu bef higen handhabbare Medien wie Kassetten digitaler Audiorekorder Foto Videokamera oder Computer Internet zum Zwecke der Selbst u erung der Verst ndigung des gemeinsamen Erlebens und der aktiven Freizeitgestaltung zu nutzen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2 Fernsehen als Gegenstand medienp dagogischer Arbeit mit Eltern Schwerpunkt Grundschule 2 1 M glichkeiten und Grenzen medienp dagogisch orientier ter Elternarbeit F r eine medienp dagogisch orientierte Elternarbeit fehlt nach wie vor ein theor
46. ihren Kindern oder Enkeln ganz bewusst zu mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung verhelfen Um ihre verschie denen Zielgruppen zu erreichen und zu berzeugen setzen Werber heute insgesamt ein vielschichtiges System aus Medialer Werbung Produktplatzierung Ausstattung von Prominenten oder Sponsoring ein Dabei werden die unterschiedlichen Wertorientierungen und Le bensstile verschiedener Milieus einbezogen und gezielt angesprochen Wenn alles gut funktioniert muss dieses eine stilisierte K tzchen die ser eine Musical Star auf den Rucks cken T Shirts etc prangen wird diese und keine andere Turnschuhmarke getragen und genau dieser und auf keinen Fall ein anderer MP3 Player auf den Gabentischen lie gen und es werden immer wieder neue Versionen nachgekauft 4 Die Werbekompetenz der Kinder f rdern 4 1 Werbekompetenz in der kindlichen Entwicklung Wann Kinder Werbung unterscheiden k nnen ist von verschiede nen Faktoren abh ngig z B vom generellen Entwicklungsstand und der Medienkompetenz Die meisten Kinder im Kindergartenalter sind noch nicht in der Lage beispielsweise Radio oder Fernsehwerbung klar vom Programm zu unterscheiden und Werbeabsichten kritisch wahr zunehmen Daher wird diese Zielgruppe deren Einfluss auf die Eltern vergleichsweise gro ist auch besonders umworben Kinder dieses Al ters singen Werbeslogans nach und adaptieren Werbung spielerisch zumeist unkritisch Ein Grund mehr sich medienp dagogisch in der Fa
47. ist und bleibt spannend und wird beispielhaft f r die Auseinandersetzung mit dem Thema Handy in der Grundschule und die grunds tzlich kontroversen Diskussionen im p dagogischen Ar beitsfeld sein vor allem wenn es um mediale Erziehung geht P da gogische Fachkr fte stehen vor der Entscheidung aktuelle Medien aus Unterricht und Schule m glichst fern zu halten oder Medien konst ruktiv aufkl rend aber immer auch kritisch und risikobereit in den Unterricht zu integrieren und mit ihnen mehr aktueller und besser zu lernen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 3 Kooperationen mit Eltern in schulischer und au erschulischer Medienpraxis Markus Gerstmann ELTERN IN SCHULISCHER UND AUSSERSCHULISCHER MEDIENPRAAIS KOOPERATIONEN MIT 3 2 Zeige dich wie du nicht bist Umgang mit Selbstdarstellung und Fremddarstellung im Internet Einleitung W hrend die Medienp dagogik vor f nf Jahren noch mahnte dass Jugendliche keine privaten Daten Bilder usw ins Netz stellen sollten nutzten zeitgleich immer mehr junge Menschen soziale Netzwerke Zuerst waren es die Studierenden in Deutschland die sich Massiv auf der Plattform studiVZ versammelten sich austauschten und Kon takte kn pften Mit einer Guerilla Aktion vgl Hebenstreit 2007 auf den Schulh fen startete dann 2007 sch lerVZ Innerhalb von 2 Jahren konnten sich ber 5 Millionen Sch ler f r diese Seite begeistern End lich vermochten die Sch l
48. kaum Dazu k nnen Eltern sich folgende Fragen stellen Welche Medien habe ich fr her gern genutzt Wie und wo habe ich als Kind Medien genutzt Was waren meine Lieblingssendungen oder b cher Mit wem habe ich gern ferngesehen Welche Fernsehfiguren waren mir wichtig Welche Medien habe ich fr her auch mal heimlich benutzt Wenn Sie an die Fragen denken kommen Ihnen vielleicht l ngst ver gessene Situationen oder Mediengeschichten in den Sinn Manche er innern sich vielleicht an das Lesen eines Comics unter der Bettdecke und manche an das erste Kinoerlebnis Nur wenn man sein eigenes Verh ltnis zum Mediengebrauch gekl rt hat und bereit ist es laufend zu berpr fen kann man eine verantwortungsvolle realistische Pers pektive einnehmen 4 2 Die Medienvorlieben der Kinder verstehen lernen Ausgehend von dem Bewusstsein unserer eigenen Medienbiografie k nnen wir uns verst ndnisvoller den Medienvorlieben der Kinder zu wenden und herausfinden was sie fasziniert Dazu m ssen wir uns auf die Interessen der Kinder einlassen und nicht mit pauschalen und schnellen Urteilen die Medienlieblinge der Kinder verurteilen Gehe ich mit der inneren Haltung an die Medienlieblinge der Kinder heran dass es sich um den letzten Schrott handelt dann werde ich auch keinen Zugang zu der Medienwelt der Kinder bekommen Setzen Sie sich also aktiv mit den Medienvorlieben auseinander indem Sie sich die Medien
49. medialen Sozialisationserfahrungen der Beteiligten umfassend einbezieht Medienp dagogische Arbeit zeigt sich hier als Spannungsfeld von Akzeptanz und p dagogischer Zielorientierung Hier liegt ein enormes Potenzial aber auch eine gro e Herausforderung Luca Aufenanger 2007 S 181 3 3 Spieletester AG der Lise Meitner Gesamtschule in K ln Porz Im Folgenden soll ein Projekt vorgestellt werden welches im Rahmen einer schulischen Arbeitsgemeinschaft an einer Ganztagsschule rea lisiert werden konnte Die Idee sich in der Schule mit einem Projekt dem Thema Computerspiele zu widmen entstand w hrend eines Elternabends Es resultierte aus der Feststellung dass Computerspiele einen breiten Raum im Leben der Sch lerinnen und Sch ler einneh men Es konnte eine Kooperation mit dem Verein Computerprojekt K ln realisiert werden aus der zwei Arbeitsgruppen hervorgingen Um Eltern und P dagoginnen einen besseren berblick ber das Ange bot an Computerspielen zu verschaffen hat der Verein Computerpro jekt K ln einen umfassenden Ratgeber erstellt Der besondere Wert dieses Ratgebers ergibt sich dadurch dass er in Zusammenarbeit mit den eigentlichen Experten entsteht den Kindern und Jugendlichen 13 Eine besondere Anerkennung erfuhr das Projekt 2009 als es mit dem Dieter Baacke Preis der GMK ausgezeichnet wurde 14 Unterst tzt wurde diese Initiative vom NRW Landesministerium f r Generatio nen Familie Frauen und Integ
50. nlichkeitsentwicklung Sie nehmen Einfluss auf die kognitiven sprachlichen emotionalen moralischen und politi schen Vorstellungen und Kompetenzen von Menschen Durch Prozes se der Sozialisation gewinnt das Individuum seine Identit t als eine in der Gesellschaft handlungsf hige Pers nlichkeit Der Prozess der So zialisation ist durch zwei unterschiedliche Vorg nge zu beschreiben Vergesellschaftung und Besonderung Mit Vergesellschaftung sind die Prozesse der bernahme und Verinnerlichung Internalisierung von soziokulturellen Werten Verhaltenserwartungen und sozialen Rollen gemeint Weil alle ein Nintendo DS haben will ich auch eins haben Mit Besonderung sind Prozesse der individuellen Auseinandersetzung mit den Angeboten und Einfl ssen der Gesellschaft gemeint die zur Einzigartigkeit des Menschen f hren und diese erkennen lassen Bei de Prozesse lassen sich bei Heranwachsenden in ihrer Medien kologie beobachten Eine besondere Rolle nimmt dabei das Angebot von Weltbildern durch Medien ein Medien konstruieren die soziale Wirklichkeit wesentlich mit Sie bereiten sie nach bestimmten medienimmanenten Regeln auf Personifizierung Katastrophenorientierung Emotionalisierung Visualisierbarkeit usw Die Konstruktion dieser Weltbilder oder me dialen Deutungsmuster kann man anhand geschlechtsspezifischer Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung politischer sthetischer oder ethisch moralischer Orientieru
51. rgen Lauffer Renate R llecke Hg Be stellbar bei kopaed de Materialien der Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Hg 2009 Fernse hen Materialien zur Suchtpr vention f r die 1 4 Klasse K ln Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Hg 2009 Gut hin sehen und zuh ren Ein Ratgeber f r p dagogische Fachkr fte zum Thema Mediennutzung in der Familie K ln Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Hg 2009 Gut hin sehen und zuh ren Tipps f r Eltern zum Thema Mediennutzung in der Familie K ln Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Hg 2011 Online sein mit Ma und Spa Elternratgeben zum richtigen Umgang mit digitalen Medien K ln Anregung statt Aufregung 7 Autorenverzeichnis AUTORENVERZEICHNIS Ganguin Sonja Dr Dipl P d promovierte an der Universit t Bielefeld zum Thema Computerspiele und lebenslanges Lernen seit Novem ber 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakult t f r Kultur wissenschaften der Universit t Paderborn im Bereich Medienp da gogik und empirische Medienforschung Jurymitglied des Deutschen Computerspielpreises Gerstmann Markus Medienp dagoge im ServiceBureau Jugendinfor mation Bremen Web www jugendinfo de Gutknecht Sebastian Ass jur Referent f r Jugendschutzrecht und Jugend
52. schlie en aus und dissen diese Hierf r ist das Internet ein einfaches Medium dessen weitreichende Auswirkungen von den NutzerInnen nicht erkannt werden und sie mitunter verbl fft Anregung statt Aufregung Um ber diese Themen mit den Community Mitgliedern ins Gespr ch zu kommen gibt es in Deutschland verschiedene Wege Ein kleiner Einblick soll hier gew hrt werden 1 sch lerVZ An dieser Stelle wird die ehemals beliebteste Community von jungen Menschen exemplarisch erw hnt weil sie selber Projekte mit Nutze rinnen entwickelt hat Das derzeit favorisierte Facebook ist selber noch nicht im medienp dagogischen Bereich t tig geworden sch lerVZ ist eine der wenigen deutschen Communitys die Medi enp dagoginnen besch ftigen Die KollegInnen beantworten nicht nur die vielen Fragen der jungen NutzerInnen Eltern P dagogen Polizei und Presse sondern entwickeln selber Ideen f r einen ver antwortlichen Umgang mit den eigenen Daten und den anderen Community Mitgliedern Als erster gro er Erfolg ist der Wettbewerb zum sch lerVZ Verhal tenskodex zu bewerten Fast niemand liest sich einen Verhaltenskodex bzw die AGBs einer Internetseite durch sch lerVZ rief seine Nutze rinnen auf zu den einzelnen Aussagen des Kodex Videos zu drehen Insgesamt sind ca 1000 Videos gedreht und eingestellt worden Die einzelnen Videos wurden bis zu 700 000 Mal aufgerufen vgl Gaidies 2009 Zum Safer Internet Day 2009 initiierte sch
53. spielen Jugendliche und hier vor allem Jungen so gerne Computerspiele Computerspiele besitzen eine Funktionsvielfalt vgl Vollbrecht 2003 S 15 einen multifunktionalen Charakter der sie auszeichnet Da mit ist gemeint dass sie gleich mehrere und unterschiedliche Be d rfnisse befriedigen k nnen Obwohl die Lebenswelten heutiger Jugendlicher durch Heterogenit t gekennzeichnet sind lassen sich auf der Metaebene hnliche Strukturen nachzeichnen die die unter schiedlichen Nutzungsmotive in bestimmten Dimensionen b ndeln 7 F r eine ausf hrliche Beschreibung der Nutzungsmotive sowie zur Faszination von Computerspielen siehe Ganguin 2010 S 236ff Anregung statt Aufregung Die Tabelle gibt einen berblick ber die unterschiedlichen Dimensionen von Nutzungsmotiven Tabelle Dimensionen von Nutzungsmotiven Nutzungsmotiv Lebenswichtige Strukturelle Kopplung f o Lebenstypische Auswahl von Dimension Computerspielen Leistungsbezogene Herausforderung o Ausgang ist ungewiss Bestehe Ich die Aufgabe Piman or Wettbewerb o Austesten der eigenen F higkeiten o Hohe Motivation Erfolg o Erfolgserlebnis im Spiel steigert Selbst wertgef hl z B Weiterentwicklung der eigenen F higkeiten Personale Identit sbildung o Spielfiguren Inhalte Angebot f r Identit sfl chen AANEEN o Erprobung von unterschiedlichen Rollen und Identit sentw rfen o Erfolge im Spiel Erh hung der Zuversicht sich auch im r
54. tallation auf dem Rechner ben tigen die sogenannten Browserspiele Animiert sind sie meistens ber Flash HTML und Java vgl Zeh 2008 S 28 Sie haben in den letzten Jahren stark an Relevanz gewonnen und werden nun als wichtiger Zweig der Computerspielindustrie wahrge nommen Um Online Spiele spielen zu k nnen ben tigen die Jugend lichen einen Rechner bzw Laptop und einen Internetzugang Haushal te in denen Jugendliche aufwachsen sind wie bereits erw hnt zu 100 mit einem Rechner ausgestattet hnlich verh lt es sich mit dem Internetzugang Im Durchschnitt sind 1 6 Internetzug nge pro Haus halte mit Heranwachsenden zu verzeichnen und 54 der befragten Jugendlichen k nnen im eigenen Zimmer ins Internet gehen Jungen 55 M dchen 54 Bei den jugendlichen Internetnutzern entfallen dabei 14 auf Online Spiele vgl Medienp dagogischer Forschungs verbund S dwest 2009 S 33 Der geschlechtsspezifische Unterschied ist hier sehr deutlich Knapp ein Viertel der Jungen widmet die Online Nutzung den Computerspielen im Netz w hrend dies lediglich auf 8 der befragten M dchen zutrifft In Bezug auf den Bildungsgrad nutzen vor allem Hauptsch ler das Internet zum Spielen sowie die Altersgrup pe der 12 15 J hrigen Mit zunehmendem Alter nimmt diese Form der Mediennutzung wieder ab Dies trifft allgemein auf alle Formen von Computerspielen zu Obwohl Heranwachsende Online Spiele auch t g lich mehrmals pro Woche alleine nutzen
55. ter nicht oder nur mit unverh ltnism igem Aufwand ermittelbar W nschenswert w re eine verbesserte Rechtssicherheit im Netz durch mehr Aufsicht und durch mehr Sanktion von offensichtlichen Verst en Ebenso sind die Anbieter gefragt dass verbotene Inhalte auf Hin weis der Nutzer schnell gel scht werden Realistisch muss also bei der Nutzung heutiger Medien durch Kinder und Jugendliche davon ausgegangen werden dass staatlicher bzw ge setzlicher Jugendschutz alleine keinen effektiven Schutz bieten kann Erforderlich ist ein aufgekl rter verantwortungsvoller und hilfsberei ter Mediennutzer der sich selbst sch tzt der aber auch f r andere Nutzer einsteht Gesetze definieren die Grenzen dazu muss ich diese Gesetze aber berhaupt erst einmal kennen und auch wissen warum sie etwas verbieten bzw was die Folgen des verbotenen Verhaltens sind Zu einer Aufkl rung ber die rechtlichen Regeln im Netz geh rt daher neben einer Kenntnis der wichtigen Verbote auch das Bewusst sein ber die eigenen Rechte und ber die Folgen wenn diese Rech te nicht beachtet werden Es verh lt sich wie bei einer roten Ampel Ein Kind muss erst einmal die Regel kennen dass die Stra e bei Rot nicht berschritten wird Diese Regel wird es umso mehr akzeptie ren je eher es ihren Sinn und auch ihren Nutzen erkennt Schlie lich muss es lernen dass es selbst verantwortlich handeln muss und sich m glicherweise in gro e Gefahr begibt wenn es ber R
56. unsere Medien und zu unseren Medien Und welche Beziehung haben wir zu den Medien der anderen Generation Diese Fragen betreffen alle Me ANSICHTEN UND AUSSICHTEN ZUM UMGANG MIT MEDIEN IN FAMILIEN Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 137 dien vom Buch Telefon und Handy bis zu Fernsehen MP3 Player und Internet Etwas weiter ausgeholt Wie stellen wir uns eine Welt vor in der Kinder aufwachsen sollten Und welches Bild haben wir von der Welt in der sie tats chlich aufwachsen Was sind die Unterschiede zwischen beiden Vermutlich wird die ideale Kinderwelt aus Sicht vieler Eltern eine heile Welt sein mit viel Natur wenig Autos und Industrie und wenigen oder gar keinen technischen Medien Aus Sicht vieler Kinder k nnte schon eher eine Art Medien Schlaraffenland w nschenswert sein Wir alle wissen dass es weder die heile Welt noch das Schlaraffenland gibt sondern dass viele Elemente unserer allt glichen Lebenswelt f r Kinder eher ungesund und gef hrlich sind Die Medien geh ren zu diesen ris kanten Erlebniswelten Bachmair 2009 in denen Menschen von heute aber leben m ssen und meist auch wollen Die Familie ist der Teil der Lebenswelt von Kindern in dem Freizeit und somit die meiste Mediennutzung der Kinder stattfindet und ge lernt wird Die Familie ist nicht ein Nebeneinander von Einzelmenschen und medien kleinen und gro en alten und jungen sondern ein Be ziehungsnetz ein System W
57. von Computerspielen im Alltag von Jugendlichen spielen sie bei der famili ren Mediennutzung eine untergeordnete Rolle Daher ist es wichtig dass sich Eltern in formieren und sich entsprechendes Hintergrundwissen aneignen Aus diesem Grund soll im Folgenden ein berblick ber die Compu terspielnutzung von Jugendlichen gegeben werden Zun chst wird der Begriff Computerspiele erl utert und darauf eingegangen wie sich die Zielgruppe der Spieler Spielerinnen eigentlich zusammensetzt Da raufhin werden die Motive der Computerspielnutzung thematisiert Was macht die Faszination f r den User aus Anschlie end folgt ein Praxisteil in dem medienp dagogische Projekte rund um Computer spiele dargestellt werden Diese Projekte sollen Eltern und weiteren P dagoginnen und P dagogen Anreize und Anregungen bieten sich konstruktiv mit Kindern und Jugendlichen ber Computerspiele aus zutauschen Abschlie end wird ein kurzes Fazit gezogen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 1 Computerspielnutzung von Jugendlichen ber Computerspiele wird in j ngster Zeit sehr viel ver ffentlicht Aller dings l sst sich bei der Frage nach der Definition von Computerspiel eine zum Teil recht verwirrende Begrifflichkeit ausmachen vgl Kunczik Zipfel 2004 S 227 so existieren unterschiedliche Bezeichnungen wie Bildschirmspiele Mobile Spiele Konsolenspiele Handyspiele Handhelds Arcade Spiele Videospiele und Computerspiele
58. w hrend bei Jungen wettkampfartiges Spielen und Sammeln im Vor dergrund stehen Filme Fernsehserien Konsolenspiele Ssammelkarten und viele andere Produkte auf denen die Stars Protagonisten erschei nen wirken dabei zusammen Hierf r gibt es noch unz hlige andere Beispiele unterschiedlicher Qualit t und f r unterschiedliche Altersziel gruppen z B Hase Felix Prinzessin Lillifee Hexe Lilly oder Die wilden Fu ballkerle A ns Lizenz Produkte Werbung und Kinder Kultur bilden hierbei sehr eng maschige Beziehungen B cher Filme und Musicals werden nicht nur als kauf und konsumorientierte Angebote der Kinderkultur vermark tet Die Kinder greifen die Figuren und Inhalte kreativ auf und adaptie ren sie frei in ihrem Spiel und ihren eigenen kreativen Produkten was zu einer vertiefenden Wirkung des Gesamtkonzeptes f hrt Kinder brauchen Heldinnen und Helden und sie nutzen sie aktiv zur Unter st tzung Herausbildung und Erprobung eigener Identit ten Das ist an sich sinnvoll und wird zugleich kr ftig mit wirtschaftlichen Interes sen verbunden Das Ph nomen an sich ist nicht neu in den Sechzigerjahren wartete in Deutschland schon Disneys Micky Maus mit dem entsprechenden Club und vielf ltigen Produkten auf Im zuckrigen Flockenfr hst ck waren witzige Plastikfiguren versteckt die zum Sammeln und Spielen anregten Die Figuren der Sesamstra e oder der Muppet Show waren schon in den Siebzigerjahren vielf ltig als Stofft
59. widmen Es geht folglich darum Computerspiele didaktisch so zu gestalten dass durch sie ein Mehrwert konkret ein bestimmter Lernerfolg eintritt Lernen soll Spa machen F r diesen didaktischen Ansatz stehen bei Anregung statt Aufregung spielsweise die Serious Games die als unterhaltsame interaktive Bil dungsprogramme betrachtet werden aus Lampert Schwinge Tolks 2009 S 1 und im Gegensatz zu normalen Computerspielen eine p dagogische Intention beinhalten In diesem Zusammenhang hat auch die Politik ein Interesse am Computerspiel welches sich nicht zuletzt in der Initiative widerspiegelt gemeinsam mit der Spieleindustrie ei nen deutschen Computerspielpreis ins Leben zu rufen Dieser wurde erstmals im Fr hjahr 2009 verliehen und zwar mit dem Ziel p ada gogisch wertvolle Spiele zu f rdern Deutscher Bundestag 2008 S 1 Drucksache 16 10041 Computerspiele werden dar ber teilweise ih res schmuddelimages entkleidet und sowohl als Freizeitmedien wie auch als Motivationsf rderer f r p dagogische Prozesse anerkannt Eine ganzheitliche Perspektive auf Computerspiele gewinnt an Raum Dieses Umdenken ist bedeutsam um Kinder und Jugendliche zu f r dern und ihre Mediennutzung und Bed rfnisse ernst zu nehmen Trotzdem gilt es weiterhin problematische Aspekte zu thematisie ren und aufzuzeigen Aus p dagogischer Sicht ist es etwa proble matisch wenn Kinder oder Jugendliche Spiele spielen die nicht f r
60. will muss man den Lehrer fragen Gr nde f r das Telefonieren k nnen sein Verlet zungen Versp tungen Fr hst ck vergessen Federtasche B cher Brille Sportsachen Schl ssel vergessen etc o In Notf llen darf man das Handy ohne zu fragen benut zen wenn man beispielsweise bei Unf llen Hilfe holen muss o Gespr che im Unterricht oder im Stuhlkreis oder Auff h rungen d rfen nicht von Handys gest rt werden l Diese Regeln wurden von der Klasse 5c erarbeitet http www nuertingen grundschule de fileadmin schulweb redakteure bzga handyregeln pdf Pro und Kontra Diskussion Vor stellung des Arbeitsmaterials des IZMF Leitgedanke Die Positionen der Sch ler werden auf dem Elternabend vorgestellt die Meinungen der Eltern werden auf dem Elternabend ge sammelt und der Klasse am n chsten Tag zur ckgemeldet Anregung statt Aufregung 4 3 Gemeinsame Entscheidung hier Darf das Handy mit auf die n chste Klassenfahrt genommen werden Unter welchen Bedingungen Leitgedanke Die Eltern werden in wichtige p dagogische Entschei dungen einbezogen die sich aus dem Diskussionsverlauf des Eltern abends ergeben Alternativ Darf das Handy in die Schule mitgebracht und dort genutzt werden 5 Der gemeinsame Elternabend Nach der Begr ung durch die Elternvertreterin und den Lehrer wer den die Eltern kurz in das Thema und die Intention des Elternabends eingef hrt An der Tafel steht die Tagesordnung mi
61. zu Hause zum Fotografieren und Filmen von Ereignissen Bei der anschlie enden Abstimmung gibt es eine Mehrheit 9 zu 5 welche die Mitnahme von Handys auf der Klassenfahrt erlauben will 8 Eltern enthalten sich und akzeptieren die Mehrheitsentscheidung 6 Handyverbot in der Schule Gleichzeitig zur Besch ftigung mit dem Thema Handy in der Klasse entstand in der Schule eine Diskussion ber ein allgemeines Handyver bot Elternsprecher hatten es gefordert und einige Lehrer aufgegriffen Auf einer Gesamtkonferenz entbrannte eine kontroverse Diskussion Einerseits wurde ein Handyverbot gefordert um den zahlreichen Pro Anregung statt Aufregung blemen zu begegnen die Handys in die Schule tragen angefangen bei Unterrichtsst rungen bis hin zu Verletzungen der Pers nlichkeitsrechte und Straftaten unerlaubtes Filmen und Fotografieren Gewaltvideos Eine andere Gruppe von Lehrern vertrat die Meinung dass gerade diese Probleme und der Handybesitz von immer mehr Sch lern eine p dagogische Intervention erfordern die sich konstruktiv mit den Problemen auseinandersetzt Der Autor dieses Beitrags konnte unter anderem Unterrichtsbeispiele zeigen die einen Mehrwert der Besch f tigung mit dem Thema deutlich machten Er legte der Gesamtkonfe renz auch die Handyregeln einer f nften Klasse s Kasten 2 vor Eine Arbeitsgruppe bereitet nun Entscheidungen f r die n chste Ge samtkonferenz vor 7 Schlussbemerkung Diese Diskussion
62. zunehmend der Computer das Internet auf dem ja auch Fernsehinhalte abgerufen werden im Mittelpunkt des Interesses vgl Medienp dagogischer Forschungsverband S dwest 2011 KIM Studie 2010 und JIM Studie 2010 Fernsehen ist ein besonders aufmerksam keitsintensives Medium daher spielt Werbung im Fernsehen f r das Marketing von Marken und Waren nach wie vor eine wichtige Rolle Klassische Werbeclips werden zwischen Kindersendungen oder in be liebten Vorabendserien oder Familienprogrammen platziert Davon ab gesehen sind die Zeitschriftenwerbung und zunehmend die Werbung auf Internetseiten f r die Werbewirtschaft wichtig Was das Fernse hen betrifft so werden gezielt Zeichentrick oder Realf lmserien mit extrakurzen Folgen entwickelt um m glichst viel Werbung schalten zu k nnen und Produkte rund um die Serie selbst zu vermarkten Einzelne Folgen von Kinderserien d rfen in Deutschland nicht von Werbung un terbrochen werden daher kommen in diesen Programmen mitunter kurze Folgen zum Einsatz Serien im Medienverbund und mit vielen Zu satzprodukten sind besonders geeignet da sie die Kinder besonders an das Programm oder und an die Produkte und Marken binden A ns In Fernseh und Internetwerbeclips wird Kindern und Jugendlichen vermittelt was cool und in ist Clips f r Kinder werben tempo und actionreich f r S igkeiten Spielzeug Medien und Kleidung wobei nach wie vor starke geschlechtsspezifische Klischees bedient und g
63. 0 Jahren und Er wachsene gestaffelt Die besten Bilder wurden sowohl von einer Jury als auch von den TeilnehmerInnen ausgew hlt und mit verschiede nen Preisen pr miert In einer aufwendigen Brosch re werden die 15 Preistr ger mit ihren Bildern und den Hintergrundgeschichten sowie der Jury Beurteilung vorgestellt Zus tzlich wurden die besten Bilder in einer bundesweiten Wanderausstellung vorgef hrt Als Hilfestellung wurden verschiedene Rubriken angegeben an denen sich interessierte Kinder und Jugendliche orientieren konnten In der Anregung statt Aufregung Rubrik Avatare konnte man bspw ein Bild ausw hlen welches eine konkrete Spielfigur abbildet Die Beschreibung konnte dann kl ren warum diese Figur bevorzugt wird welche Verbindung zur eigenen Person hergestellt werden kann und welche Aussage dies beinhaltet Bei Spielaktionen konnte eine konkrete Szene gezeigt werden die besonders interessant ist Hierbei sollte beschrieben werden welche Gef hle mit diesem Handlungsmoment im Spiel verbunden werden Die Rubrik Spielpanoramas umfasst atmosph risch beeindruckende Spielumgebungen mit denen besondere Emotionen ausgel st wur den werden Zudem sollte in der Beschreibung eine Verkn pfung zur eigenen Alltagswelt hergestellt werden Neben dem reinen Wettbewerb haben die Initiatoren als zweites Modul eine online basierte Artworks Community eingerichtet URL www artworks community de W hrend f r den Artwork
64. 18 stellen sie doch auch eine attraktive Form des sozialen Miteinanders dar 19 der heutigen Jugendlichen spielen Multi User online t glich mehrmals pro Woche Betrachtet man nur die Computer spielenden Heranwachsenden dann sind dies sogar 48 die sich f r Online Spiele mit anderen begeistern wobei dies abermals haupts chlich ein jungentypisches Ph nomen darstellt Jungen 58 M dchen 22 vgl Medienp dagogischer For schungsverbund S dwest 2009 S 40 Eine weitere f r heutige Kinder und Jugendliche sehr wichtige Form elektronischer Spiele sind solche die ber station re Standger te am Fernseher oder auch Beamer gespielt werden Dies sind die Konso lenspiele die ber Ger te gespielt werden die haupts chlich f r den Zweck des Spielens konzipiert wurden z B Wii oder Playstation Eine Spielkonsole die am Fernseher angeschlossen wird findet sich zu 68 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung in Haushalten mit Jugendlichen wobei 45 der Heranwachsenden eine eigene Spielkonsole besitzen Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest 2009 S 6f In diesem Zusammenhang sind geschlechtsspezi fische Unterschiede auffallend W hrend M dchen nur zu 33 angeben ihnen geh re eine eigene Spielkonsole sind dies bei den Jungen 56 vgl ebd S 8 Interessant ist weiter dass die Konsolenspiele Jugend liche auch zum gemeinsamen Spielen einladen So geben 51 der Ju gendlichen an Konsolenspiele alle
65. 8 130 Abs 2 StGB Ver breitung volksverhetzender Schriften oder in 88 86 86a StGB Ver breiten von Kennzeichen und Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen Soweit eine personensorgeberechtigte Person also z B ein Elternteil seinen Kindern entsprechende Inhalte zug nglich macht liegt kein strafbares Handeln vor solange die Erziehungspflicht nicht gr blich verletzt wird Diese Ausnahme gilt nicht f r andere Personen z B p d Fachkr fte selbst wenn diese in bereinstim mung mit einer personensorgeberechtigten Person handelt In Telemedien stellt 8 4 Abs 1 JMStV klar welche Inhalte unbeschadet strafrechtlicher Verantwortlichkeit unzul ssig sind und nicht gezeigt werden d rfen Dies gilt allerdings nur f r Anbieter aus Deutschland Hierzu z hlen unter anderem Angebote die Anregung statt Aufregung g zum Hass gegen Teile der Bev lkerung oder gegen eine nationa le rassische religi se oder durch ihr Volkstum bestimmte Grup pe aufstacheln zu Gewalt oder Willk rma nahmen gegen sie auffordern oder die Menschenw rde anderer dadurch angreifen dass Teile der Bev lkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe be schimpft b swillig ver chtlich gemacht oder verleumdet werden EI grausame oder sonst unmenschliche Gewaltt tigkeiten gegen Menschen in einer Art schildern die eine Verherrlichung oder Ver harmlosung solcher Gewaltt tigkeiten ausdr ckt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs
66. Anregungen g Fr her gab s noch einen Sendeschluss heute k nnen alle Medien praktisch nonstop genutzt werden Den Ausschaltknopf muss man selber dr cken Manchmal m ssen da fremde Worte oder H nde helfen wenn Kind Frau oder Mann den Schlusspunkt nicht selber rechtzeitig findet Was rechtzeitig hei t daf r gibt es keine allge meing ltige Norm Menschen egal welchen Alters gehen ja auch zu unterschiedlichen Zeiten zu Bett und schlafen unterschiedlich lange Aber wenn jemand st ndig m de ist oder selten eigenst n dig den Ausschaltknopf findet dann muss er sie Hilfe akzeptieren o Ein Dasein als Couch Potato ist f r niemanden gesund Kinder zeigen es normalerweise noch dass sie viel Bewegung brau chen Leider wird ihr Bewegungsdrang nicht nur durch Medien nutzung sondern z B auch in der Schule ausgebremst Deshalb ist Bewegung in der Freizeit um so wichtiger Das geht nicht per Zwangsanweisung sondern nur durch anregende Angebote z B im Sportverein o Es gibt gemeinsame Medienerlebnisse die man planen kann und die fast schon wieder eine Alternative zum Medienkonsum allein zu Haus darstellen z B das Kino als gemeinsames Erlebnis In den Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung letzten Jahren erscheinen regelm ig recht attraktive Familienfil me die man auch mit Kindern ab 6 Jahren gut besuchen kann Und f r Filme mit einer FSK Freigabe ab 12 Jahren gilt die gesetz liche Regel dass Kinder unter 12 Jahre
67. Auf der einen Seite steht der Versuch die Faszination von Computerspielen und ihre Bedeutung in der Lebenswelt von Jugendlichen zu verstehen und ihre Bed rfnisse zu respektieren und auf der anderen Seite gibt es die Notwendigkeit Risiken der Computerspielnutzung wie etwa jugendschutzrelevante Aspekte mit Heranwachsenden zu diskutieren und sie daf r zu sensi bilisieren Da die Beziehungen von Kindern und Jugendlichen zu ihren Eltern eine bedeutsame Dimension des Wohlbefindens von Jungen und M dchen darstellen ist die Kommunikation untereinander ent scheidend Dazu z hlt auch das Gespr ch ber die allgemeine Medi ennutzung und Computerspielnutzungsmotive Im internationalen Vergleich stellt sich allerdings heraus dass sich Eltern in Deutschland erschreckend wenig Zeit nehmen um mit ihren Kindern einfach nur zu reden So geben nur etwas mehr als 40 der deutschen 15 J hri gen an dass sich ihre Eltern mehrmals in der Woche einfach nur mit ihnen unterhalten Deutsche Eltern reden offenbar besonders selten mit ihren Kindern im Vergleich von 25 Industriel ndern liegen sie hier auf dem letzten Platz UNICEF Bericht 2007 S 3 Fragt man Jugendliche danach welche Medien ihnen in ihrer Freizeit am wichtigsten sind um Zeit mit der Familie zu verbringen dann werden Computerspiele nicht angef hrt Medienp dagogischer For schungsverbund S dwest 2009 S 21 Trotz der hohen Bedeutung und der subjektiv empfundenen Wichtigkeit
68. Aus diesem Grund er scheint es sinnvoll zun chst eine kurze Kategorisierung vorzunehmen F r den vorliegenden Beitrag wird folgende Unterscheidung getroffen PC Online und Konsolenspiele da Kinder und Jugendlichen diese drei Spielformen sehr intensiv nutzen Da im allgemeinen Sprachgebrauch der Terminus Computerspiele vorherrschend ist wird dieser Begriff f r alle drei Spielformen verwendet wenn inhaltlich keine Differenzierung vonn ten ist Um nun im Folgenden berblicksartig die Computerspielnutzung von Jugendlichen n her zu betrachten soll die Unterscheidung getroffen werden ob Jugendliche eher alleine oder gemeinsam mit anderen spielen Diese Differenzierung ist insofern wichtig da h ufig das Ste reotyp des einsamen kontaktlosen Spielers die ffentliche Diskussion um Computerspiele dominiert Diesem Vorurteil soll nun n her nach gegangen werden Unter die Kategorie PC Spiele fallen solche Spiele die offline am Desk top Rechner respektive am Laptop gespielt werden Betrachtet man die Medienausstattung von Jugendlichen vgl Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest 2009 S 6ff bez glich eines PCs oder Laptops dann kann man hier von einer Vollversorgung in deutschen Haushalten sprechen in denen Jugendliche wohnen Im Durchschnitt sind 2 6 Computer oder Laptops vorhanden wobei drei Viertel der 12 bis 19 J hrigen ein eigenes Ger t besitzen Jungen 77 M dchen 72 Folglich ist die ger tebedingte
69. Besch ftigungen neben sozialen Kontakten Sport und Bewegung vor allem von h ufigem Lesen Tanzen Theater spielen und nur m igem Fernsehkonsum und Playstation und Computerspielen Ein anderes Viertel der Kinder verh lt sich dagegen genau umgekehrt und geht daf r intensiv mit Medien aller Art um Die brige H lfte der Kinder l sst sich als ganz normale Freizeitler bezeichnen weil es diesen Kindern gelingt ihre Freizeitbesch ftigungen relativ ausgewogen zu kombinieren Aufgrund dieser Befunde kommt man in der Studie dann zu folgen dem Schluss der tendenziell auch durch die 2 World Vision Kinderstu die best tigt wird in die man auch die 6 und 7 J hrigen einbezog vgl Leven Schneekloth 2010 S 95ff so deutlich ist noch nie der Zusammenhang zwischen dem Frei zeitverhalten und dem kreativen Entwicklungspotenzial bei Kindern nachgewiesen worden der sich bei Eintritt in die Grundschule ent sprechend auswirkt 49 der Kinder aus der untersten Schicht haben einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer nur 16 aus der obersten Schicht 11 der Unterschicht lesen t glich aber stolze 46 der Ober schichtler Bei der Mitgliedschaft in Musikgruppen ist das Verh ltnis 4 zu 41 Wie gesagt Das sind getrennte Lebenswelten damit auch getrennte Kultur und Bildungswelten Hurrelmann 2007b S 6 Selbst wenn sich der Mediengebrauch in Familien inzwischen durch die Vielfalt neuer Medienangebote gewandelt hat so spie
70. Buschfunk mit was sie gera de machen denken oder f hlen A ns In alle Netzwerke werden diese Daten eingetragen egal ob in MySpace wo sich fast nur noch Musikinteressierte und Subkulturen treffen Xing Beruf und Karriere StayFriends mit wem habe ich damals mei nen Realschulabschluss gemacht bei Facebook oder bei den VZ Ver zeichnissen f r Sch lerInnen sch lerVZ StudentInnen studiVZ und Freundeskreise meinVZ Fast 100 der Jugendlichen sind in einer Community angemeldet und nutzen das Mitmach Netz regelm ig Die H lfte der Internetnut zer sucht t glich das eigene Profil oder die Profile anderer auf und von diesen wiederum 57 sogar mehrmals am Tag Medienp dago gischer Forschungsverbund S dwest 2009 Sie sind oft nicht nur in einer Community angemeldet sondern nutzen auch andere Dienste wie MSN ICQ YouTube Netlog oder Yuppi Jugendliche suchen sich f r ihre Zwecke die passenden Plattformen aus und oder wechseln zwischen ihnen hin und her Der Medienp dagoge Franz Josef R ll sieht darin eine relevante Kompetenz Nur die reaktionsschnelle anpassungsf hige Pers nlichkeit ist in der Lage sich gegen ber dem flexiblen Kapitalismus zu behaupten R ll 2009 S 43 Jugendliche m ssen sich den wechselnden Anforderungen des Umfeldes anpassen und die Schl sselkompetenz wird ihnen durch das Web 2 0 vermittelt R ll weist darauf hin dass die vielen Kontakte der Jugendlichen von
71. Erfolgserlebnisse stellen sich ein So f hrt der positive Spielausgang zu gew nschten Emotionen und kann das eigene Selbstwertgef hl erh hen wie dies beispielsweise ein M dchen im Alter von 8 bis 10 Jahren ausdr ckt Ich schlage den Computer und deshalb mag ich es Durkin Aisbett 1999a S 85 3 Computerspielprojekte Nachdem in den vorangegangenen Abschnitten eine wissenschaftlich theoretische Er rterung zum Thema Computerspiele vorgenommen wurde sollen nun anschlie end verschiedene medienp dagogische Projekte vorgestellt werden in deren Mittelpunkt Computerspiele stehen Damit soll aufgezeigt werden welches p dagogische Poten zial in diesem Medium steckt und wie Computerspiele die bei Kindern und Jugendlichen beliebt sind sinnvoll in die au erschulische Jugend arbeit eingebunden werden k nnen Dar ber hinaus sollen Projekte vorgestellt werden die sich konkret an Eltern richten Oftmals wird noch eine gro e Differenz zwischen den Generationen festgestellt die durchaus mit Irritationen und Unverst ndnis auf der Elternseite ver bunden sein k nnen was wiederum restriktive Erziehungsma nah men nach sich ziehen kann mussten wir f r diese Ver ffentlichung eine begrenzte exemplarische Auswahl treffen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 3 1 SingStar Festival in M nchen und Freising Das SiN Studio im Netz ist eine p dagogische Einrichtung in M n chen die sich bereits seit v
72. Erwachsenen als negativ bewertet werden und auf die wahren paar Freunde im realen Leben hingewiesen werden Ge rade diese offensichtlich fl chtigen Beziehungen sind in einer dyna mischen Gesellschaft weit hilfreicher als die bisherigen Beziehungen ebd S 43 Mittels vieler schw cherer Beziehungen k nnen die In dividuen schneller an neuwertige Informationen kommen als wenn Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung sie wenige starke Beziehungen haben Nicht nur im beruflichen Leben kann das von Vorteil sein sondern auch in der Peergroup erh hen In formationen das Ansehen Viele Erwachsene und P dagogiInnen sehen in den sozialen Netzwer ken Gefahren f r die Privatsph re und im Bereich Datenschutz Sie predigen bewahrp dagogische Ratschl ge Unter anderem raten sie keine Profile auszuf llen oder nur ganz wenig dort zu kommunizie ren Solche Ratschl ge werden in der Regel von den Sch lerInnen nicht befolgt was auch die hohen Nutzerzahlen belegen Der Umgang mit den sozialen Netzwerken wird ma geblich davon bestimmt wen die Jugendlichen als Gegen ber vor Augen haben und als solche wahrneh men W rfel 2009 S 104 Das Internet und soziale Netzwerke sind f r die Jugendlichen abstrakt denn m gliche Konsequenzen wie sp tere Nachteile im Berufsleben liegen nicht in der aktuellen Lebenswelt der Jugendlichen Das Verst ndnis hat nicht nur r umliche und da mit personenbezogene sondern auch z
73. Erziehung Nur wer wei was er sie tut kann sich bewusst entscheiden es zu lassen 4 Wie entwickeln sie sich die Heranwachsenden und die Medien Das Wort Heranwachsende verweist auf wachsende F higkeiten aber in gleichem Ma e ver ndern sich auch die Medien formate Das macht die Entscheidung dar ber welche Medien bzw welche Inhal te und Formen denn f r welches Alter relevant und akzeptabel sind so schwierig Der Opa freut sich vielleicht ber ein einfaches Handy mit gro en Ziffern dessen Bedienung einfach ist und das er gut lesen kann Umgekehrt sind Erotik und harte Actionprogramme im Fern sehprogramm zu Recht in die Nachtstunden ab 22 oder eher noch ab 23 Uhr verbannt da man davon ausgeht dass zu diesen Zeiten keine Kinder und Jugendliche unter 16 bzw 18 Jahren mehr vor dem Ger t sitzen sollten f r deren Entwicklung solche Sendungen als sch dlich angenommen werden Regelungen des Kinder und Jugend Medienschutzes in unserem Lan de sollen eine m gliche Gef hrdung von Kindern und Jugendlichen verhindern In Deutschland gibt es vergleichsweise gut funktionieren de Regeln und Systeme des Kinder und Jugendschutzes Aber bei den Medien stellen Kopierm glichkeiten und das weltweit offene Internet system ein gro es Problem dar Deshalb ist die Aufmerksamkeit und Mitwirkung der Eltern und Erziehenden so wichtig Es gibt keine simplen Rezepte wer in welchem Alter wie lange welches Medium bzw welche Inhalte nutz
74. J hri gen ein Gesamtvolumen von 2 5 Milliarden Euro zusammen Vgl Icon kids amp youth 2011 Die Gruppe der 13 bis 19 J hrigen in der auch Auszubildende und Sch ler mit Neben oder Ferienjobs zusammengefasst sind verf gte 2009 ber rund 19 Milliarden Euro vgl icon kids amp youth 2009 Viele Kinder und Jugendliche sind sparsam sie geben noch nicht so viel aus wie sie k nnten Das interessiert Marketingstrategen und Indus trie besonders Und was die Nebenbei oder Extraausgaben aus dem Familienbudget betrifft so appellieren Werbemacher mit subtilen oder expressiven Mitteln an die Quengelf higkeiten der Kinder Sieben Arten des Quengelns sog Whining Strategies unterscheidet der amerikanische Marketing Professor James McNeal Die niedrigste Eskalationsstufe beschreibt er als bittendes Quengeln dann folgen die schmeichelnde andauernde entt uschte Oh Mann ey und energi sche Form der gern dann frage ich eben meinen Vater hinzugef gt werde Demonstratives Heulen und Schreien in der ffentlichkeit ord net McNeal als Quengeln Nummer sechs ein w hrend die letzte und ultimative Waffe der Kinder sei mit ewigem Hass zu drohen vgl Ha mann 2004 Marketingstrategen wie McNeal nutzen dieses Wissen um M rkte zu erschlie en und ber die F higkeiten der Kinder Waren zu verkaufen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2 M chtige Werber ohnm chtige Kunden Gleichwohl sind Kinder wie Erwach
75. Jugendliche hat in den letzten Jahren allerdings negative Schlagzeilen gemacht da k rperliche bergriffe und Schl gereien un ter Jugendlichen gefilmt Happy Slapping und die Clips anschlie end anderen Jugendlichen pr sentiert ins Internet gestellt bzw an andere Jugendliche weiterversendet wurden Die neueste JIM Studie besta tigt dass knapp ein Viertel der Jugendlichen in ihrem Alltag mit Han Anregung statt Aufregung dy Videogewalt in Ber hrung kommt vgl mpfs 2009 S 56 Leider wird die Handyvideo Funktion jedoch eher selten f r kreative Filmar beit genutzt Dabei bietet das Handy die Chance ohne gro en Auf wand jederzeit und berall eine eigene Geschichte zu erz hlen Auch in der Schule oder Jugendarbeit l sst sich mit dem Jugendmedium Nr 1 hervorragend arbeiten und beim Handy Video Wettbewerb Ohren blick mal www ohrenblick de mit dem fertigen Clip vielleicht noch ein Preis gewinnen 3 1 Handyvideo Ein Handyvideofilm der Jugendliche an eine kreative Handynutzung heranf hrt kann problemlos an 1 bis 2 Tagen realisiert werden Da es sich um Clips f r ein relativ kleines Display handelt wirken dort eher Musik Gag oder Experimental Clips mit vielen Gro aufnahmen als ein Spielfilm mit vielen Totalen und f lmischen Details Die geplanten Einstellungen sollten dann am besten im Querformat gedreht wer den Das Filmmaterial wird im n chsten Schritt per Bluetooth oder mit Datenkabel auf einen PC be
76. Kleidungsst cke an Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Gruselwerkstatt Die Kinder experimentieren mit einer Ger usche kiste die eine F lle von Materialien enth lt Die Spielleitung f hrt vor wie man Regen machen kann Erbsen langsam in einen Schuhkarton rasseln lassen oder knisterndes Feuer mit Zeitungspapier rascheln und Holzst ckchen zerbrechen Dann versuchen die Kinder selber Ge r usche zu erfinden die m glichst schaurig sein sollten Die einzelnen Ger usche werden dann mit einem Audioger t aufgezeichnet An schlie end m ssen andere Kinder die verschiedenen Ger usche erra ten viele Anregungen f r die Audioarbeit unter http www auditorix de Fotogeschichte Die Kinder berlegen sich mit der Spielleitung eine kleine Geschichte Welche Bilder k nnten dazu passen Die einzelnen Bilder werden in einem kleinen Storyboard kurz illustriert Die Kinder verkleiden sich wie Schauspieler und fotografieren die kleinen Szenen mit der Digitalkamera W hrend die Bilder anschlie end auf dem Fern seher pr sentiert werden erz hlt ein Kind die Geschichte dazu Anregungen f r die Medienarbeit in der Kita finden sich au erdem un ter www kita nrw de www bibernetz de ww3ee medienerziehung php www blickwechsel org 2 Filmische Fantasien in der Grundschule Kommen die Kinder in die Schule beginnt f r sie h ufig der Ernst des Lebens denn seit der Pisa Studie steht die Schule unter enormem Druck
77. M dchen in der auch f r Medienbildung so grundlegenden Lesekompetenz Jungen haben ein instrumentelles Verh ltnis zu ihrem eigenen K rper Belastungen des K rpers und der Psyche werden eher heroisch ertra gen ein Junge weint nicht Das f hrt zu einer oft unrealistischen Selbsteinsch tzung ihrer Begabungen F higkeiten und M glichkeiten In der modernen Leistungsgesellschaft ist ein quasi selbstverst ndli cher sozialer Status f r M nner nicht mehr gesichert M dchen bau en sp testens mit der ersten Menstruation ein eher sensibles und bewusstes Verh ltnis zu ihrem K rper auf Als bisher benachteiligtes Geschlecht haben Frauen den Zusammenhang von Leistung und Auf stieg entdeckt Heranwachsende Jungen und M dchen brauchen erlebbare soziale Modelle f r das Mannsein und das Frausein sind aber auch mit me dialen Rollenbildern konfrontiert Frauen und M nnerdarstellung im Fernsehen und auch in anderen Medien sind stark geschlechtsstereo typ ausgerichtet Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Auch die Nutzung der Medien ist tendenziell geschlechterspezifisch un terschiedlich Frauen scheinen sich gerne gef hlsorientierten Genres zuzuwenden Interaktion Beziehung Gemeinschaft w hrend M n ner actionbetonte Genres bevorzugen Aktion Herausstellen eigener St rke Sieg Das Interesse von Jungen richtet sich somit auf entspre chende Themen in fantastischen meist f ktiven Fernsehgeschichten bev
78. Medienumgang ihrer Kinder Lassen sie sich vorzugsweise medi al berieseln oder w hlen sie aus dem Angebot gezielt aus gehen sie kommunikativ und aktiv gestaltend mit den Medien um Medienp d agogische Elternarbeit durch die sich Eltern ber Information und Dis kussion zur Medienlandschaft zu Medienwirkungen und Mediennut zungsverhalten ihrer Verantwortung bewusst werden und Tipps f r ihren Erziehungsalltag erhalten sensibilisiert Eltern f r die liebevolle Begleitung der Medienerlebnisse des Nachwuchses Dabei gelten die gezielte Auswahl aus dem riesigen Medienangebot die konsequente Begrenzung des Konsums und der respektvolle Dialog mit den Kindern ber die Erfahrungen und die Risiken in den Medienwelten als wichtige Parameter f r moderne Medienerziehung Aber auch der produktive kreative Umgang mit Medien spielt bereits in der Elternarbeit eine Rol le So l sst sich vermuten dass die gemeinsame produktive Nutzung von Medien z B die gemeinsame Erstellung eines kleinen Videofilms sich sowohl positiv auf das Verh ltnis der Eltern zu ihren Kindern als auch auf die Medienerziehung insgesamt auswirkt Kinder erleben ihre Eltern nicht nur als passive Medienkonsumenten sondern als aktive kreative und kommunikative Mediennutzer Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Medien bieten wunderbare M glichkeiten das soziale Miteinander zu st rken Eltern kommen beim gemeinsamen Spielen am Computer nah an ihre Kinder heran
79. Thema soll verdeutlichen dass die Wahr nehmung durch eine individuelle Bed rfnisstruktur gelenkt wird die durch bestimmte psychodynamische Prozesse beim Medienrezipienten bestimmt ist Trotz individueller Medienaneignung treten folgende handlungsleitende Themen in den medienbezogenen u erungen der Kinder immer wieder auf vgl Neu 1999 Kleinsein und Gro werden Identifikation l uft bei Kindern h ufig ber die Perspektive der Kleinen F r Kinder gliedert sich danach die Welt in Kleine und Gro e in Zwerge und Riesen in M chtige und Ohnm ch tige So entsteht der Wunsch die eigene Kleinheit zu berwinden schnell gro zu werden um die damit wahrgenommenen Privilegien mehr zu d rfen oder zu k nnen auch zu genie en Ganz unterschied liche Medien bieten f r dieses Thema ihre Geschichten an Gerechtigkeit und Moral Kinder wachsen in eine Kultur hinein in der sie sich auch mit den dort bestehenden Wert und Normvorstellungen auseinandersetzen m ssen In ihrer Entwicklung setzen sie sich immer auch mit Fragen nach Moral Regeln und Gerechtigkeit auseinander Alleinsein oder Trennung Verlassensein oder werden ist ein Thema mit dem sich Kinder in vielf ltigster Form auseinandersetzen Auch Medien und M rchengeschichten wie K nig der L wen oder H nsel und Gretel konfrontieren Kinder mit diesen Fragen Im Zusammen hang damit steht h ufig das Gef hl der Ohnmacht einer Situation schutzlos ausgeliefert zu sein ode
80. Voraussetzung zum Spielen am Rechner f r Jugendliche aufgrund der durchschnittlichen Medienausstattung ge geben Vergegenwartigt man sich nun wie die Nutzung von PC Spielen konkret aussieht dann spielen 20 aller befragten Jugendlichen t glich bzw mehrmals pro Woche offline alleine Folglich k nnen ein F nftel der befragten Jugendlichen als sogenannte Vielspieler identifiziert werden Betrachtet man nur die am PC spielenden Jugendlichen dann sind dies insgesamt 36 die alleine am PC spielen 23 M dchen 45 der Jungen Mit anderen Personen offline am PC zu spielen ist dagegen f r heutige 12 bis 19 J hrige weniger attraktiv 5 Von den Compu ter spielenden Jugendlichen sind dies im Vergleich 14 und zwar 10 der M dchen und 16 der Jungen die t glich oder mehrmals pro Wo che spielen vgl ebd S 39f Das Spielen gegen den Computer ist im Anregung statt Aufregung Gegensatz zum Spielen mit anderen Personen folglich vorherrschend Anders sieht dies allerdings mit den Online Spielen aus Obwohl Online Spiele ebenfalls am PC gespielt werden sind sie auf grund ihrer Besonderheit hier als eine spezifische eigene Kategorie von Computerspielen aufgef hrt Zu den Online Spielen geh ren Spiele die nur im Internet existieren Dies sind meist Rollenspiele wie etwa World of Warcraft Allerdings ben tigen diese Spiele eine Software Installa tion auf dem Rechner Weiter gibt es auch Online Spiele die keine Ins
81. abei Hand in Hand mit der Konsumerziehung geht Die Schnittmenge zwischen Verbraucherschutz Konsumerziehung und Medienp dagogik bezieht sich nicht nur auf die Herausbildung der Werbekritikf higkeit als Bestandteil des kritischen Konsumenten Auch die Ausstattung mit immer neuen Ger ten Software kosten pflichtigen Downloads technischem Support etc erfordert von Famili en ein kritisches Hinsehen und Handeln eine F higkeit zum Abwagen Er rtern Diskutieren ja manchmal auch einfach zum Abwarten Aus Anregung statt Aufregung sitzen Nichthandeln Damit die medialen Hobbys und Spielzeuge der Kinder und Eltern den Haushalt der Familien nicht zu stark belasten sind hier kritische und kreative Ans tze gefragt und starke Alternati ven wie Tauschen Leihen Testen Damit es nicht zur Alternative Spiel konsole statt Klassenfahrt iPhone statt Nachhilfe kommt Doch Ziel des Werbens und Wirkens der Wirtschaft ist nicht allein das elterliche Finanzbudget Im Fokus stehen auch die keineswegs gerin gen Mittel der Kinder und Jugendlichen Das durchschnittliche Taschengeld von 6 bis 13 J hrigen betr gt der zeit monatlich rund 25 Euro Zu diesen j hrlich 300 Euro kommen noch rund 200 Euro an Geldgeschenken Auch viele Vorschulkinder erhalten schon ein Taschengeld rund 12 Euro monatlich und der Betrag an Geldgeschenken differiert in dieser Altergruppe kaum von dem der l teren Kinder Laut Studie kommt bei der Gruppe der 6 bis 12
82. achempfunden werden Im gemeinsamen Aus tausch k nnen dann die kurzen Eindr cke in einem Erfahrungsgespr ch mit den anderen erwachsenen TeilnehmerInnen diskutiert werden Ziel ist es das die Erwachsenen mit Kindern und Jugendlichen auf Augenh he ber Computerspiele sprechen k nnen Im aktuellen Programm sind u a die Spiele Trackmania Forever und Counter Strike vorgesehen Insbesondere die Ber cksichtigung des Taktik Shooters Counter Strike zeigt dass der gesellschaftliche Diskurs ber Computerspiele nicht ausgeblendet wird handelt es sich doch hierbei um ein h ufig kritisch diskutiertes Spiel Aus p dagogischer Sicht ist die Ber cksichtigung der Eltern als beson dere Zielgruppe von gro em Wert Da Computerspiele inzwischen ein wesentlicher Bestandteil der Jugendkultur sind aber die gesellschaft liche Debatte zum Thema h ufig noch recht undifferenziert gef hrt wird k nnen bei Eltern leicht Irritationen entstehen Insofern ist es wichtig Eltern und P dagoginnen die bislang noch keine Erfahrungen mit aktuellen Computerspielen haben an dieses Thema heranzuf h ren Die Mitwirkung der Bundeszentrale f r politische Bildung und die Schirmherrschaft durch das Landesministerium zeigen dass es sich bei diesem Projekt keinesfalls um eine Charmeoffensive der Computer spiele Industrie handelt Vielmehr dr ckt sich hierin der politische Wille aus p dagogisch sinnvolle Aufkl rungsarbeit zu leisten Durch die
83. achte Er meinte damit im Gegensatz zu den ffentli chen Medien wie beispielsweise Fernsehen H rfunk oder Print medien kleine damals noch analoge Medien wie Fotoapparat Fiimkamera Videorekorder Diapositiv Tonbandger t oder selbst gemachte Wand Zeitungen Und er charakterisierte die Eigen schaften dieser Medien von denen etliche schon immer zum normalen Familienbesitz geh rten folgenderma en vgl Baacke 1977 S 98 g Sie erm glichen Information Kommunikation f r mehrere aber meist mit begrenzter Reichweite o Es sind Ger te die man in die Hand nehmen kann ohne Bindung an Institutionen und organisierte ffentliche Kontrollen g Man muss nicht unbedingt Medienspezialist sein um sie zu handhaben g Adressaten der Inhalte sind in der Regel Mitglieder der eigenen Gruppe Nachbarn oder ausgesuchte Zielgruppen g Die selbst erfahrene Wirklichkeit kann medienspezifisch darge stellt werden g Die handhabbaren Medien unterliegen nicht den Aussagestruktu ren die sich f r die ffentlichen Medien entwickelt haben g Mit handhabbaren Medien kann man selbst etwas machen ge gen ber den ffentlichen Medien bleibt man in der Regel Rezipient Wenn man diese Charakterisierung der handhabbaren Medien in unser digitales Zeitalter bertr gt findet man Essentials wieder die heute in der Medienp dagogik mit den Chancen der Neuen handhabbaren Medien in Verbindung gebracht werden vor allem wenn e
84. ale f r gesundheitliche Aufkl rung 163 Aber wer in unseren Tagen Medien p dagogisch sinnvoll handeln will und dies gilt f r Eltern wie p dagogische Fachkr fte gleicherma en muss sich auch ernsthaft dieser prognostischen Frage stellen will man nicht immer wieder wie eine Art Feuerwehr auf brennende Probleme reagieren die sich beim Mediengebrauch in Familien zeigen Auch wenn Prognosen nur selten eintreffen so sch rfen sie zun chst einmal unse ren Blick f r die gegenw rtige Situation und regen zur Diskussion dar ber an wie man zuk nftig mit solch einer Situation umgehen will In diesem Sinne stellen wir aus medienp dagogischer Sicht drei Thesen vor wobei uns bewusst ist dass wir nur andeutungsweise die gesellschaftli che Entwicklung in Bezug auf wirtschaftliche Prozesse demografischen Wandel Werthaltungen Lebensstile Konsumverhalten oder politisch gesellschaftliche Handlungsorientierungen antizipieren k nnen 1 Die Familie wird in unserer Gesellschaft ihren hohen Stellenwert im Leben von Kindern Jugendlichen und Erwachsenen behalten 2 Die technischen Medien der Kommunikation werden f r Familien nicht nur nandhabbarer sie werden f r Familien auch neue kommu nikative Herausforderungen und Problemlagen mit sich bringen 3 Die Aneignung von Medienkompetenz erweist sich f r Familien als ein wesentliches Erziehungsziel das man durch bewusste Zusammenarbeit mit p dagogischen Einrichtungen wie Kinder
85. alle kommer ziell vertriebenen Filme oder Spiele in Deutschland Alterskennzeichen Altersgrenzen bei Telemedien Die Grundregel f r Inhaltsbeschr nkungen gem bestimmter Alters stufen findet sich in 8 5 Abs 1 JMStV Sofern Anbieter Angebote die geeignet sind die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen zu einer Anregung statt Aufregung eigenverantwortlichen und gemeinschaftsf higen Pers nlichkeit zu beeintr chtigen verbreiten oder zug nglich machen haben sie daf r Sorge zu tragen dass Kinder oder Jugendliche der betroffenen Alters stufen sie blicherweise nicht wahrnehmen Ist eine entwicklungsbeeintr chtigende Wirkung auf Kinder oder Ju gendliche anzunehmen erf llt der Anbieter seine Verpflichtung nach 8 5 Abs 1 JMStV wenn das Angebot nur zwischen 23 Uhr und 6 Uhr verbreitet oder zug nglich gemacht wird Gleiches gilt wenn eine entwicklungsbeeintr chtigende Wirkung auf Kinder oder Jugendliche unter sechzehn Jahren zu bef rchten ist und wenn das Angebot nur zwischen 22 Uhr und 6 Uhr verbreitet oder zug nglich gemacht wird Diese Regelungen betreffen in erster Linie Angebote im Rundfunk sind theoretisch aber auch auf das Internet anwendbar Au er im Falle der bernahme einer vorhandenen Kennzeichnung von FSK oder USK m ssen der Anbieter selbst oder eine Selbstkontrolleinrichtung wie die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e V in Berlin www fsf de bzw die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia e V in B
86. amilie Senioren Frauen und Jugend Hg Ein Netz f r Kinder Surfen ohne Risiko Berlin 2010 Hinweis Die Brosch re ist kostenlos und kann beim BMFSFJ be stellt werden Sie steht dort auch als pdf Datei zum Download zur Verf gung Siehe auch unter http www surfen ohne risiko net materialien Bundespr fstelle f r Jugendgef hrdende Medien Hg Computerspie le 20 Fragen und Antworten zur gesetzlichen Regelung und zur Me dienerziehung BPjM Bonn 2007 pdf download unter http www bundespruefstelle de bpjim redaktion PDF Anlagen broschuere comp uterspiele property pdf bereich bpjm sprache de rwb true pdf Jugendschutz net Hg Chatten ohne Risiko Was Eltern und P dago gen wissen sollten jugendschutz net Mainz 2006 pdf download un ter http www jugendschutz net pdf Chat_Faltblatt_erw pdf Jugendschutz net Hg Wollen wir chatten Ja sicher Chatten ohne Risiko jugendschutz net Mainz 2006 pdf download unter http www Jugendschutz net pdf Chat_Faltblatt_kids pdf Landesanstalt f r Medien Nordrhein Westfalen LfM Hg Mit Medi en leben gewusst wie Recherchieren und Informieren aber rich tig 2011 pdf download unter http Ifmpublikationen Ifm nrw de catalog downloadproducts MML_3_Infokompetenz_web pdf Ministerium f r Familie Kinder Jugend Kultur und Sport des Landes Nordrhein Westfalen und Landesanstalt f r Medien Nordrhein West falen und Landesanstalt f r Medien NRW Hg Mit Medien l
87. amilie nachzudenken und miteinander ins Gespr ch zu kommen Anregungen g 8 Fragen Wie viele Medienger te gibt es in ihrer Familie Wo stehen die Medienger te der Fernseher der Computer Dr ckt sich im Standort eine bestimmte Funktion des Ger tes aus Bei spiel das Telefon im Flur damit man es gut h rt und es schnell f r jeden erreichbar ist Wem geh rt welches Ger t Wer nutzt welches Medium am meisten Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Wer bestimmt die Einschaltzet und das Programm Fernbedienung Auf welches Ger t k nnte wer am besten wenigsten verzichten Was passiert wenn der Strom f r mehrere Tage ausf llt g Betrachten Sie einmal mit der ganzen Familie das Medienarrange ment in ihrem Haushalt Versuchen Sie es zun chst spielerisch auf dem Papier oder in der Fantasie umzuraumen Oft ist es gut wenn jeder erst ein eigenes Umr umen f r sich vornimmt um sich dann gemeinschaftlich ber die Ideen auszutauschen Und vielleicht trifft der Familienrat ja dann tats chlich eine Entscheidung dass etwas umgestellt werden sollte 2 Wie ist die Medienbeziehung zwischen den Generationen In der Familie werden soziale Normen und Werte an die nachfolgende Generation weitergegeben dieses geschah und geschieht ber gelebte Vorbilder und Erz hlungen also verbal aber auch ber Gewohnheiten und materiale Gegebenheiten Aus vielerlei Gr nden ist dieses Traditi onsmodell heute br chig geworden M
88. an Gutknecht ZUM THEMA MEDIENRECHT 5 1 Gesetzlicher Jugendmedienschutz der rechtliche Rahmen f r gefahrlose Mediennutzung in der Familie Im folgenden Beitrag sollen die wesentlichen Vorgaben des gesetz lichen Jugendmedienschutzes dargestellt werden Unter den Begriff werden hier Regelungen zum Schutz vor problematischen Inhalten sowie zum Schutz vor Verletzungen der Pers nlichkeit von Kindern und Jugendlichen gefasst 1 Schutz vor problematischen Inhalten Der gesetzliche Jugendmedienschutz in Deutschland ist weltweit nicht nur eines der strengsten sondern auch der detailliertesten rechtlichen Systeme zur Fernhaltung problematischer Inhalte von Kindern und Jugendlichen Jugendschutz hat Verfassungsrang zur Wahrung eines effektiven und sachgerechten Jugendschutzes kann in andere Grund rechte wie Meinungsfreiheit oder Kunstfreiheit eingegriffen werden Die bestehende Rechtslage sieht grob gesagt drei unterschiedliche Ein griffsstufen zugunsten des Jugendschutzes vor g Allgemeine Inhaltsverbote Diese stellen den st rksten Eingriff dar und gelten auch gegen ber Erwachsenen 172 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung g Verbote gegen ber Minderj hrigen Die zweite Stufe verbietet be stimmte Inhalte f r Kinder und Jugendliche v llig und sieht weit reichende Verbreitungsverbote vor g Altersdifferenzierte Verbote Die dritte und schw chste Stufe ent h lt Beschr nkungen f r bestimmte Altersstufen Geset
89. anfred Spitzer 2005 der dazu auch ein popul res Buch mit dem Titel Vorsicht Bildschirm verfasst hat Eine sachliche Auseinandersetzung mit den Thesen Spitzers bietet Norbert Neu 2009 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Auch wenn man davon ausgehen muss dass man im Kontext von Schule und Unterricht die Medienkompetenz von Kindern nur teilweise f rdern kann so bietet sich im Rahmen schulischer Lehr Lernprozes se doch eine einmalige Chance Es ist prinzipiell m glich alle Kinder zu erreichen und gemeinsam mit ihnen neue Medienerfahrungen zu machen wenn man sich vom ersten Schuljahr an kontinuierlich mit ihren medienbezogenen Selbst Sozial und Sacherfahrungen ausei nandersetzt Wom glich k nnen die Lernerfahrungen die die Kinder im Laufe der Zeit machen dann in Familien hineinwirken wenn auch die Eltern am Lernprozess ihrer Kinder teilhaben Deshalb ist es von wesentlicher Bedeutung f r die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem lehrplanbezogenen Thema Fernsehen dass die Handlungzsziele von Elternhaus und Schule aufeinander abgestimmt werden und dass es den Eltern erm glicht wird sich am Planen und Realisieren des Un terrichts zu beteiligen Wie sich dies umsetzen l sst wird im Folgen den beispielhaft veranschaulicht 2 2 Das Thema Fernsehen in der schulischen Eltern arbeit Zwei M glichkeiten bieten sich vor allem an um das Thema Fernse hen in die schulische Elternarbeit a
90. attackieren werden es die Kinder sein die uns retten und die Abwehrraketen ins Ziel bringen Da l sst es sich verkraften wenn sie im Umgang mit technischen Ger ten fr herer Generatio nen Strommasten noch nicht so vertraut sind Zugleich zeigt der Fall dass bei der Erziehung unserer Kinder neben Eltern und Schule eine wichtige Rolle auch den Spieleherstellern zukommen k nnte Wir warten also auf die Games Clean up your room sowie K rperpflege id Level 2 Ohrwaschen Was will uns der Autor oder die Autorin j t mit dieser Geschich te und ihrer Deutung sagen In der Tat ist die Geschichte ein Beispiel f r eine ungew hnliche Eigeninitiative Und sie mag auch ein Beispiel daf r sein dass Kinder durch Computerspiele F higkeiten in diesem Fall sogar motorische erwerben die es ihnen erm glichen sie ohne weitere bung relativ gut umzusetzen Indes klingt der Kommentar ironisch wenn er unmittelbar eine Verbindung zu au erirdischen At tacken und deren Abwehr durch technisch versierte Kinder herstellt Bedeutet dies das Verhalten des Sechsj hrigen muss nicht ernst ge nommen werden Bedeutet es wirklich die Unvereinbarkeit von fr he rer und heutiger Technik Als wenn es in Computerspielen bei denen es um Autorennen geht keine Hindernisse von fr her g be Ist es schlecht wenn Kinder durch Computerspiele Techniken des t glichen Lebens fr hzeitig erlernen Der abwertend ironische Ton des Kom
91. auch zum Datenschutz laufen leer wenn man leichtfertig oder aus Unkenntnis auf die bestehenden M glichkeiten zum eigenen Schutz verzichtet 3 M glichkeiten f r die Praxis Bewusst soll hier etwas zur ckhaltend von M glichkeiten gespro chen werden Es gibt zwar wie gesehen eine ganze Reihe von einschl gigen Straftatbest nden allerdings bestehen einige wesentliche Wir kungshindernisse Dies f ngt bei der h ufigen Unkenntnis sowohl bei jungen als auch bei erwachsenen Mediennutzern der zu beachtenden Verbote an Nicht selten besteht sogar die irrige Annahme im Netz gelten viel weniger Verbote als in der realen Welt Das Internet ist je doch kein rechtsfreier Raum vielmehr sind im Hinblick auf den Schutz der Pers nlichkeit oder auf verbotene Inhalte dieselben Regelungen zu beachten wie sonst auch Es f llt in diesem Zusammenhang auf dass ein Bewusstsein ber verbotene Handlungen oder Inhalte bzw dahinterstehende ethisch moralische Grunds tze bei Jugendlichen oft nicht vorhanden ist obwohl man mit vierzehn Jahren strafm ndig ist und nach den Regelungen des Jugendgerichtsgesetzes bestraft werden kann Ein weiteres Problem liegt darin dass problematische oder verbotene Inhalte sich in vielen F llen gar nicht oder nur sehr schwer aus dem Netz wieder beseitigen lassen Auch die Strafverfol gung st t h ufig schnell an ihre Grenzen so sind in vielen F llen die Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung T
92. ben Medien f r Kinder hnliche Funktionen und geh ren heute wie selbstverst ndlich zu ihrer Lebens und Freizeitkultur Vor allem das Fernsehen in seiner Funktion durch Video und Computer Internet noch gesteigert fasziniert Kinder besonders und erlaubt ih nen auch die Teilhabe am Leben der Erwachsenen Doch Kinder haben noch nicht die F higkeit sich der Sache angemessen mit verschiede nen Medienangeboten und inhalten differenzierter auseinanderzu setzen Aber sie versuchen offensichtlich auf der Grundlage ihrer Entwicklung und ihrer vorhandenen Medien Kompetenzen den nicht fiktiven und fiktiven Angeboten des Fernsehens und anderer Medien einen Sinn zu entnehmen Wie sie die Medienangebote dabei Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung im Einzelnen wahrnehmen und verarbeiten h ngt im Wesentlichen mit den Erfahrungen zusammen die sie mit und ohne Medien in ihren Lebenswelten vor allem in der Familie machen konnten Mehr oder weniger bedeutsam tauchen Einzelmedien oder umfang reiche Medien und Warenverb nde in den Lebens und Erfahrungs bereichen von Kindern auf Wie dabei das Fernsehen allein oder in Ver bindung mit anderen Medien und Warenangeboten langfristig auf Kinder wirkt ist allerdings noch viel zu wenig untersucht So verwun dert es nicht dass die Bedeutung von Medien f r die Entwicklung des Kindes als ambivalent angesehen wird Eher optimistische Deutungen gehen davon aus dass Kinder sich
93. che Perspektiven des Aufwachsens in Medi enwelten Opladen S 13 24 Warkus H 2010 Die ComputerSpielSchule in Leipzig Ein Projekt handlungsorien tierter Medienp dagogik In tv diskurs 53 Heft 3 2010 14 Jg S 16 19 Wolf B 2008 Exotische Welten direkt vor der Haust r Elektronische Spiele ein Einordnungsversuch In Zimmermann O Gei ler T Hg Streitfall Computerspie le Computerspiele zwischen kultureller Bildung Kunstfreiheit und Jugendschutz Deutscher Kulturrat Berlin S 98 100 Abrufbar unter http www kulturrat de dokumente streitfall computerspiele pdf Stand 26 04 2011 Zeh C 2008 Zielgruppen und Nutzerprofile In Picot A Zahedani S Ziemer A Hg Spielend die Zukunft gewinnen Wachstumsmarkt Elektronische Spiele Berlin Heidel berg S 101 108 Anregung statt Aufregung 3 Anregungen f r Unterrichtsvorhaben und die Kooperation zwischen Schule und Elternhaus Markus Schega ELTERN IN SCHULISCHER UND AUSSERSCHULISCHER MEDIENPRAAIS KODPERATIONEN MIT 3 1 Handys in der Grundschule Computer und Handy geh ren f r immer mehr Kinder zum Alltag und sie bringen diese Handys mit in die Schule Dort bleiben sie zumeist ausgeschaltet in den Schultaschen oder werden versch mt durch die Schule geschmuggelt Wenn doch mal jemand beim Handygebrauch erwischt wird nehmen die Lehrkr fte die Ger te an sich als seien sie gef hrliche Gegenst nde Vielleicht sind sie das ja a
94. chen Zielgruppen und Medien sowie eine gro e Methodenvielfalt bei Projek ten zu einem breiten Themenspektrum Entlang der Entwicklungsstu fen von Kindern und an den verschiedenen p dagogischen Bereichen orientiert werden im Folgenden exemplarisch einige Medienprojek te in Kurzform vorgestellt die aufzeigen wie lebendig und vielf ltig eine Medienarbeit sein kann die Kindern und Jugendlichen im Sinne einer gesunden Entwicklung an einen kreativen Mediengebrauch heranf hrt 1 Einfach anfangen in der Kita Die Ausbildung von Kritikf higkeit Selektionsverm gen einem eige nen medialen Geschmack vor allem aber auch die produktive kreative Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Nutzung von Medien gilt heute in allen Bildungsbereichen als Teil mo derner Erziehung Auch in Richtlinien und ministeriellen Empfehlungen der Vorschulerziehung ist die F rderung dieser F higkeiten mittlerwei le integriert Aber wie werden Kinder nun fit f r den heutigen Mediendschungel Einfach anfangen mit aktiver Medienarbeit in der Kita die sich auf die Interessen und die Medienkompetenzen der Kinder bezieht und die positiven Seiten der Medien f r die Arbeit in der Tageseinrichtung nutzt um Medienerlebnisse spielerisch zu bearbeiten erste medien praktische Kenntnisse zu vermitteln um die Lebenswelt der Kinder darzustellen und zu bearbeiten und um Medien als Werkzeuge einzu setzen und sie spielerisch zu reflektieren In d
95. chen Jugendeinrichtungen an geboten in denen das Medienverhalten der Kinder und Jugendlichen thematisiert und reflektiert wurde Nach einer Experimentierphase in der verschiedene Vorgehensweisen ausprobiert und angepasst wur den folgte im Dezember 2007 die erste ExpertInnenkonferenz vgl Gerstmann 2009 Grundlegend f r dieses Konzept ist der akzeptieren Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung de Ansatz Die Kinder und Jugendlichen werden als MediennutzerInnen ernst genommen und ihre Eigenverantwortung wird gest rkt Ziel der ExpertInnenkonferenz ist es einen Ansto zur Reflexion der eigenen Mediennutzung zu geben bzw das Bewusstsein daf r zu sch rfen dass das Internet ein ffentlicher Raum ist In der ExpertInnenkonferenz werden die jugendlichen Teilnehmen den als Expertinnen anerkannt Nach eigener Einsch tzung haben sie mehr Web 2 0 Kenntnisse als ihre Lehrer und Eltern Somit sind sie die Fachleute die die Inhalte und Themen des Projekttages vorgeben Sie b ndeln ihre Kenntnisse in der Gruppenarbeit und pr sentieren die Arbeitsergebnisse vor der Klasse oder Jugendgruppe Am Anfang der ExpertInnenkonferenz stellt sich die der eingeladene Referentin vor und baut eine Kommunikation auf Augenh he auf Mit vielen Fragen zur Mediennutzung der Jugendlichen wird die Relevanz der Medien f r die Jugendlichen deutlich Angeregt durch die Fragen berichten die Jugendlichen ber ihre Mediennutzung und erfahrun gen Ne
96. chende Gestaltungskraft h ngt allerdings auch mit den konomischen Ressourcen von Famili en zusammen Schwierige Lebenslagen beispielsweise in Gestalt von Armut oder Arbeitslosigkeit erschweren es Familien zunehmend ihre Freizeit vielseitig zu verbringen Wenn Medienkonsum die Freizeitakti vit ten in der Familie dominiert wird das Alltagsleben wom glich in ein unterhaltungsorientiertes Mit Leben bergehen Vielseitige Freizeitm glichkeiten liefern informelle Bildungsimpulse und sind ausgesprochen f rderliche Capabilities Ein guter Freundeskreis hilft soziale Kompetenz zu entwickeln Familie Freizeit Freundeskreis und Schule m ssen von daher zusammen gedacht werden und vor allen Dingen dann auch praktisch zusammen gebracht werden um Kindern ein gutes Leben zu erm glichen Schneekloth Pupeter 2010 S 221 Anregung statt Aufregung Dies ist eine wesentliche Option f r die Zukunft die in unserer Gesell schaft als Richtlinie f r die Familien Bildungs und Medienpolitik der n chsten Jahre zu gelten hat These 2 Die technischen Medien der Kommunikation wer den f r Familien nicht nur handhabbarer sie werden f r Familien auch neue kommunikative Herausforderungen und Problemlagen mit sich bringen Wenn hier von der zuk nftigen Handhabbarkeit der Medien ge sprochen wird dann greifen wir damit einen Begriff auf den Dieter Baacke Ende der 1970er Jahre in die medienp dagogische Diskus sion einbr
97. cht wenn dadurch die Kenntnis nahme seines Inhalts erm glicht wird Hierunter f llt grunds tzlich jede Form der Abgabe Verkauf Vermietung und Verleih bzw Aush n digung an Kinder und Jugendliche nicht aber schon das Ausstellen der Bildtr ger im Laden Verst t ein Gewerbetreibender vors tzlich oder fahrl ssig gegen diese Regelung begeht er eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bu geld belegt werden Bildtr ger die berhaupt nicht oder mit Keine Jugendfreigabe gekennzeichnet sind d rfen Minderj hrigen auch im privaten Bereich nicht angeboten berlassen oder sonst zug nglich gemacht werden F r die Eltern oder andere Er wachsene die im Einverst ndnis der Eltern handeln gilt dieses Verbot jedoch nicht Die Altersfreigaben k nnen in der ffentlichkeit dagegen nicht durch die Eltern au er Kraft gesetzt werden also beispielsweise durch eine schriftliche Erkl rung dass ein F nfzehnj hriger einen ab sechzehn Jahren freigegebenen Kinofilm anschauen d rfe Bei sonstigen Tr germedien z B B cher Musik CDs gibt es keine Al tersfreigaben Die Vorlage eines Films oder eines Computerspiels zur Alterskennzeichnung vor Ver ffentlichung ist nicht verpflichtend da dies dem verfassungsrechtlich verankerten Zensurverbot widerspre chen w rde Allerdings darf in so einem Fall der Film oder das Spiel ohne eine Alterskennzeichnung dann Kindern und Jugendlichen eben nicht zug nglich gemacht werden Daher haben nahezu
98. d selbstst ndig nutzen Kinder nutzen Medieninhalte auch um g sich zu informieren Fernsehsendungen Internetportale DVD g zu reflektieren eigene Entwicklungsthemen oder aktuelle Prob lemlagen bearbeiten g sich zu entspannen und Spa zu haben Unterhaltung ist ein legi timer Nutzungsgrund g mit anderen zu kommunizieren Medien bieten f r Kinder einen gemeinsam geteilten Erlebnisraum g Kontakte zu schlie en Freundschaften und Bekanntschaften werden heute auch in sozialen Netzwerken richtig sch lerVZ geschlossen g sich zu beteiligen Medien bieten auch die M glichkeit ber The men zu diskutieren Kinder partizipieren ber Chats und eigene Kinderwebsites an diesen Themen und Diskussionen 4 4 Kindern eine Orientierung bieten Neben dem Vertrauen darauf dass Kinder und Jugendliche die Medien selbstst ndig und sinnvoll nutzen sind wir Erwachsene jedoch auch verantwortliche Vorbilder f r die Heranwachsenden Unser Medienver halten liefert den Kindern unmittelbare Orientierung So wie Eltern mit den unterschiedlichen Medien umgehen lernen es auch die Kinder im positiven wie im negativen Sinne Um sich in der Vielfalt der me dialen Inhalte und M glichkeiten zurechtzufinden ben tigen Kinder unsere Orientierungshilfen Dabei geht es nicht darum die Medien zu verdammen sondern die St rken und Schw chen die Chancen und Gefahren der unterschiedlichen Medien zu erkennen Medienerzie Anregung statt Aufreg
99. denen Verfahren der pr natalen Diagnostik z B Feinultraschall Chorionzottenbiopsie oder Amniozentese eine Anzahl von Krankheiten und Behinderungen erkannt und h ufig wird ein Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer Indikation vorgenom men da gemeinhin der Wunsch nach einem potenziell leistungsf hi gen gesellschaftlich gut gestellten Kind die Gef hle vieler werdender Eltern bestimmt Erkenntnisse der Psychologie Hirnforschung und Medizin werfen Fra gen auf die Huxley schon thematisierte wie zum Beispiel Was ist frei es Denken Welches Verhalten ist unproduktiv Wie viel Andersartig keit ist gesund und wird von einer Gesellschaft geduldet Wie k nnten die Erkenntnisse der Psychologie Hirnforschung und Gentechnik zur Kontrolle der Gesellschaft eingesetzt oder missbraucht werden Vieles scheint darauf hinzudeuten dass Huxleys Konsumgesellschaft eine extreme aber logische Entwicklung der konomischen Werte darstellt in denen pers nliches Gl ck durch die F higkeit beschrieben wird Konsumg ter anzuh ufen und Erfolg durch Wachstum und Wohlstand definiert wird Wie hnlich unsere Welt der sch nen neuen Welt ist oder einmal sein wird wurde im September Oktober 1999 mit gro er Anteilnah me der bildungsb rgerlichen ffentlichkeit in der ZEIT diskutiert Die Diskussion basierte auf einem Vortrag des Philosophen Peter Sloterdijk mit dem Titel Regeln f r den Menschenpark An der folgenden De batte beteilig
100. der Individualisierung beschworen Jeder ist f r sein Leben verantwortlich Aber diese Chance ist auch ein Zwang Wenn du nichts aus deinem Leben machst bist du halt ein Versager eine Niete selbst schuld Aber Menschen sind nun mal unterschiedlich mit F higkeiten und Selbstbewusstsein ausgestattet beides kann man trainieren und verbessern aber auch das geschieht in unterschiedlichem Tempo und Ma weil eben jeder Mensch ein Unikat ein Individuum ist Seit vielen Jahren gilt Ich St rke als wesentliches Ziel von Erziehungsbe m hungen Damit ist nicht k rperliche Kraft und Durchsetzungsf hig keit gemeint nach der Devise rmel hochkrempeln und durch Es geht um ein gesundes Selbstbewusstsein Was kann ich wo liegen meine St rken wo sind meine Schw chen oder L cken die ich f llen sollte Recht verstanden hat Ich St rke mit ganzheitlicher Bildung zu tun Jede r braucht Wissen und K nnen K rper wie Verstand und Gef hl Auch im Umgang mit Medien ist Ich St rke gefragt Ich muss mich in der Vielfalt der Angebote zurechtfinden und bewusst herausfinden was mir zutr glich ist und was ich anderen gegen ber verantworten kann Dabei schwimmen nat rlich auch viele Kinder und Jugendliche mit dem Strom finden das toll was eben angesagt von den Medi en ist und was ihre Cliquen oder Freunde toll finden ber Medienvor lieben grenzen sich gerade Kinder und Jugendliche untereinander und gegen ber Erwachsenen ab Gerade mi
101. der in der ffentlichen Diskussion umstritten sind wie zum Beispiel die Teletubbies eine Serie f r Kleinkinder Dabei kann es aber auch zu widerspr chlichem Verhalten der Eltern kommen Beispielsweise wenn V ter und M tter mit Vorliebe solche Programme nutzen Beispiel die Kriminalserie Tatort die sie als un geeignet f r ihre Kinder bezeichnen Wie berhaupt festzustellen ist dass manche Eltern selbst nur schwer den Slalom zwischen den In formations Unterhaltungs und Bildungsangeboten des Fernsehens meistern k nnen Dieses Problem in Sachen Medienkompetenz gilt vor allem f r die Eltern die sich in sozialen und kommunikativen Problem lagen befinden und die den allt glichen Fernsehgebrauch in der Familie in Form eines entlastenden ablenkenden und die Frei Zeit f llenden Dauer Fahrplans in Sachen Unterhaltung gestalten Am Beispiel der vorgestellten famili ren Erfahrungsmomente wird deutlich dass der vielschichtige und mehrdeutige Erfahrungszusam menhang Fernsehen Kindern f r ihr allt gliches Leben Sinn und Struk tur geben kann und dass Kinder ber famili re Fernseherlebnisse situationen Beziehungen zu ihrer sozialen Umwelt aufnehmen und aufrechterhalten k nnen Nicht zu bersehen ist aber auch g dass Erfahrungs und Handlungsdefizite f r Kinder entstehen k n nen wenn Gespr che und Begegnungen mit anderen ausbleiben g dass die verl sslichen und auf Knopfdruck verf gbaren Fern s
102. deren F higkeiten anerkannt und gelobt werden und die ge fordert sind mitzutun und Verantwortung zu bernehmen Medien k nnen dabei unterst tzen aber k nnen nicht ersetzen dass Ich St rke im Miteinander von Menschen gewonnen wird 7 Andere Freizeitm glichkeiten erleben und sich bewegen d rfen und m ssen sind wichtige alternative Erfahrungen zum Reiz und Risiko der Medienwelten Aber diese Alternativen m ssen reizvoll und manchmal riskant sein 8 Wenn man miteinander leben will muss man sich abstimmen Interessen Bed rfnisse und Regeln des Miteinanders m ssen ausge handelt werden Ziel oder Leitmotiv sollte es sein Medien gegen ber kritisch zu sein und kreativ f r die eigenen Bed rfnisse und das soziale Miteinander mit Medien umzugehen Literatur Bachmair B 2009 Medienwissen f r P dagogen Medienbildung in riskanten Erlebniswelten Wiesbaden McLuhan M Powers B 1995 The Global Village Der Weg der Mediengesellschaft in das 21 Jahrhundert Paderborn Scarbarth H Straub V 1986 Die heimlichen Miterzieher Hamburg Anregung statt Aufregung 4 Ansichten und Aussichten zum Umgang mit Medien in Familien Michael Schulte Markwort ANSICHTEN UND AUSSICHTEN ZUM UMGANG MIT MEDIEN IN FAMILIEN 4 2 Kindheit im digitalen Zeitalter eine kinder und jugendpsychiatrische Sicht Einleitung In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 18 01 2009 erschien auf der Titelseite eine kurze Nac
103. die f r bereits 81 der heutigen 12 bis 19 J hrigen zum Alltag geh ren vgl Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest 2009 S 39 Die hohe Bedeutung von Computerspielen im Alltag Jugendlicher sowie ihre mediale Struktur die erheblich von der des Fernsehens differiert hat sogar dazu gef hrt den Habitus einer neuen Genera tion zu benennen Abgesehen von der Frage welcher Begriff favori siert wird sei es etwa Game Generation vgl z B Prensky 2001 S 35ff Rahmen 2008 Magdans 2008 oder Generation Gameboy Wolf 2008 S 98 wird doch deutlich dass sich die soziale und die technische Rahmung des Aufwachsens heutiger Kinder und Jugend licher wesentlich von den Bedingungen fr herer Generationen unter scheidet Eltern oder auch anderen Erwachsenen ist diese Form der 6 Im Gegensatz zum Medium Fernsehen sind Computerspiele z B interaktiv und erfordern aufgrund der eigenen Aktivit t im Spiel die gesamte Aufmerksamkeit des Spielers Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 61 Mediennutzung daher h ufig fremd Computerspiele geh rten oft mals nicht zu der eigenen Mediensozialisation oder Medienbiografie Eltern haben insofern h ufig Bef rchtungen und ngste bez glich der Computerspielnutzung ihrer Kinder Auch kann der hohe Stellenwert von Computerspielen im Alltag der Heranwachsenden von der lte ren Generation oft nicht nachvollzogen werden Aus diesem Grund ist ein Generationenaustausch wichtig
104. e Schlack H G 2004 Neue Morbidit t im Kindesalter Aufgaben f r die Sozialp d latrie Kinder rztliche Praxis 75 S 292 299 Schlack R 2007 Dick dumm krank Zur Beziehung von Bildschirmmedienkon sum und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen In Neu N Gro e Lohheide M Hg K rper Kult Medien Inszenierungen im Alltag und in der Medienbildung Bielefeld S 153 166 Tr ger J 2009 Familien im Umbruch Wiesbaden Treumann K P Meister D M Sander U u a 2007 Medienhandeln Jugendlicher Mediennutzung und Medienkompetenz Wiesbaden Zacharias W 1996 Zwischen Sinnenreich und Medienwelt Spekulationen f r die Kindheit im 3 Jahrtausend In Medien Concret Magazin f r die p dagogische Pra xis Heft 1 1996 S 4 9 Zehendner C Filker C 2001 Surfen chatten spielen zappen Wie sie die Welt Ihrer Kinder besser verstehen Wuppertal und Kassel Zentrum f r Kindheits und Jugendforschung Hg 1993 Wandlungen der Kind heit Theoretische berlegungen zum Strukturwandel der Kindheit heute Opladen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2 Zum medienp dagogischen Umgang mit Leitmedien Wolfgang Schill ZUM MEDIENP DAGOGISCHEN UMGANG MIT LEITMEDIEN 2 1 Fernsehen und Familie 1 Wie Familien mit dem Fernsehen umgehen 1 1 Fernsehen als Erfahrungsangebot in Familien Als Bettina Hurrelmann Mitte der 1990er Jahre mit ihren Mitarbeitern eine Studie zum F
105. e neriert werden Pink f r M dchen Action f r Jungen betitelten 1998 Schnatmeyer und Seewald ihren Beitrag ber geschlechtsspezifische Werbung Schnatmeyer Seewald 1998 S 238f An der geschlechts spezifischen Ausrichtung von Produktlinien und Werbung hat sich auch eine Dekade sp ter nicht viel ge ndert Vorabendserien und Familienprogramme d rfen von Werbebl cken unterbrochen werden Bilder Musik und Sprache der Werbeclips ver kn pfen das Produkt mit einer bestimmten Atmosph re und be stimmten Gef hlen Werbung belegt Dinge mit Emotionen und f gt sie in die bestehende Wertewelt ein Fuhs Rosenstock 2009 S 34 Mittlerweile ist in Deutschland die Platzierung von Produkten in sol chen Produktionen des deutschen Privatfernsehens erlaubt die nicht explizit zum Kinderprogramm geh ren Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Kinder die sehr viel Werbung schauen sind oftmals Kinder die generell einen erh hten Medienkonsum haben der mit weniger Bewegung mehr Kompensation durch Konsum und erh hter Nahrungsmittelzu fuhr zum Beispiel der beworbenen S igkeiten einhergehen kann Ein werbefreies Kinderprogramm als Alternative zum werbefinanzierten kann Kinder und Familien entlasten Jedoch sind Serienfiguren wie die Maus Shaun das Schaf K pt n Blaub r oder auch Formate wie Willi will s wissen oder Wissen macht Ah ebenfalls in komplexe Marketing konzepte eingespannt B cher CDs DVDs Filme und
106. e Fernsehbeitr ge die durch ihre sp te Sendezeit als f r Kinder un geeignet gekennzeichnet sind EI Medien sind keine Machtinstrumente in der Familie Eltern sollten es vermeiden Medien zur Belohnung oder Strafe einzusetzen weil dadurch das Medium aufgewertet wird Auch generelle Medien verbote bewirken in der Regel das Gegenteil 4 5 Medien mit den eigenen Kindern genie en und praktisch ausprobieren Zum Schluss sollten wir nicht vergessen dass viele Medien Spa ma chen So wie wir die Welt mit unseren Kindern fantasievoll interessiert und Spa bringend erkunden sollten wir es auch mit den verschie densten Medien tun Um ihre Chancen und Gefahren einsch tzen zu k nnen m ssen wir uns auch dem Mediengebrauch der Kinder zu wenden Mehr noch Wir k nnen unsere Kinder durch Gespr che ei genes Handeln und praktischen Umgang zu einem verantwortungs vollen Medienumgang erziehen Gerade der praktische Umgang mit den Medien in der Familie erm glicht es den Kindern auch die gestal Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung terischen M glichkeiten der verschiedenen Medien zu erkennen Dazu m chte ich nur stichwortartig einige Anregungen geben g Legen Sie schon mit Kleinkindern eine Fotoschachtel an zu der sie selbstst ndig Zugang haben Medien sind n mlich Erz hl und Erinnerungshilfen EI Wenn Sie einen Kassettenrekorder oder ein anderes Tonaufzeich nungsger t haben machen Sie doch mal ein Ger usch
107. e Beliebtheit des Spiels um damit medienp dagogisch zu arbeiten 2011 findet bereits zum f nften Mal in M nchen das SingStar Festival statt Un ter dem Motto Einmal selbst ein Star sein k nnen Hortkinder den Auftritt wagen und sich mit ihrer Performance einer Jury stellen Da bei k nnen sie in verschiedenen Kategorien berzeugen Eine Kinder und Jugendjury bewertet Bester Gesang Originellstes Outfit und Bandname Tollste Choreografie Kreativstes Plakat sowie Coolste Band 9 Siehe www sin net de 10 Die engagierte Arbeit wurde u a 1999 mit dem Dieter Baacke Preis der GMK ausgezeichnet 11 Seit 2008 findet das SingStar Festival auch in Freising statt Hier bildet das Pro jekt Aktive Medienarbeit an Freisinger Horten den notwendigen Rahmen Das Festival wird von den Firmen Sony und Terzio finanziell unterst tzt Anregung statt Aufregung Im Mittelpunkt des Projekts soll f r die Kinder der Spa am Gesang stehen F r die Projektinitiatoren ist vor allem der kulturp dagogische Aspekt bedeutsam Sie sehen eine sinnvolle Verkn pfungsm glichkeit zu Computerspielen und somit zu den Interessen von Kindern und Jugendlichen Das Computerspiel SingStar bietet eine interessante M glichkeit die medialen Vorlieben der jungen Menschen mit kul turp dagogischen Anliegen zu verbinden Palme Deibele 2009 Das Spielen eines Computerspiels wird im Rahmen dieses Projekts nicht als Defizitgr e vers
108. e Lieblingsseiten im Internet Wof r wird dort geworben b Werbung kreativ Junge Fashion Designer und Trendscouts denken sich neue witzige Trends aus und berlegen wie sie sie am besten be werben wollen treten in Gruppen gegeneinander an jede Gruppe hat eine Minute Zeit ihr Produkt zu bewerben Punkte werden vergeben 5 3 Tipps f r die Medienerziehung in der Familie Einige der oben genannten Anregungen k nnen auch in Familien um gesetzt werden und finden sich unten wieder Auch umgekehrt k nnen die Vorschl ge in die p dagogische Arbeit an Kinderbildungseinrichtun gen einflie en Die folgenden Tipps f r Eltern sind dem Ratgeber Gut hinsehen und zuh ren Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkla rung 2009 entnommen g Ab etwa sechs Jahren sind Kinder in der Lage Werbung im Fern sehen vom Programm zu unterscheiden Sprechen Sie mit Ihrem Kind ber die Produkte und dar ber wie und was in der Werbung dargestellt wird Vielleicht haben Sie ja auch das eine oder andere der Produkte in Ihrem Haus dann lassen Sie ihr Kind die Darstel lung der Werbung mit dem realen Produkt vergleichen g Lassen Sie ihr Kind seine Kinderzeitschrift untersuchen und z hlen wie viele Seiten Werbung darin sind und wof r geworben wird DI Erkl ren Sie Werbung ist einerseits n tig damit Produkte bekannt gemacht werden und evtl gekauft werden Andererseits muss der Kunde zum Beispiel Ihr Sohn weil er ja nicht sein ganzes Geld ein
109. e in diesen Einrichtungen t tigen Erzieherinnen Erzieher Lehrkr fte oder Sozialpa dagogen p dagoginnen sollten zu k nftig ber medienp dagogische Kompetenzen verf gen So k nnen ma geschneiderte Hilfs Beratungs und F rderangebote gemacht werden die beispielsweise f r spezielle Ziel und Altersgruppen ge dacht sind oder sich gezielt an Eltern wenden die einen besonderen Bildungshintergrund haben beziehungsweise einem bestimmten so zialen Milieu angeh ren Wenn diese Angebote auch in eine kinder und jugendfreundliche Kommunal und Stadtteilarbeit integriert sind k nnten Familien zu k nftig bei ihrer mMedienbezogenen Erziehungsarbeit wirkungsvoll entlastet und unterst tzt werden Literatur Baacke D 1977 Probleme der Medienp dagogik mit der Realit t In Rundfunk und Fernsehen Heft 1 2 S 95 100 Leven I Quenzel G Hurrelmann K 2010 Familie Schule Freizeit Kontinuit ten im Wandel In Shell Deutschland Holding a a O S 53 128 Schneekloth U Pupeter M 2010 Wohlbefinden Wertsch tzung Selbstwirksam keit Was Kinder f r ein gutes Leben brauchen In Hurrelmann K Andresen S TNS Infratest Sozialforschung Kinder in Deutschland 2010 2 World Vision Kinderstudie Frankfurt am Main S 187 221 Shell Deutschland Holding 2010 Hg Jugend 2010 Eine pragmatische Generation behauptet sich Frankfurt am Main Anregung statt Aufregung 5 Zum Thema Medienrecht Sebasti
110. ealen Leben zu behaupten und zu bestehen Kompensatorische Aus bung von Macht e Virtuelle vs reale M glichkeiten Dimension und Kontrolle o Ausleben von bestimmten Bed rfnissen Eskapismus o Flucht aus dem Alltag o Verdr ngung Stress und o Wunsch nach Reduktion Aggressionsabbau von Stress und rger o Wunsch nach Entspannung Erholung und Lust Bek mpfung von o Wunsch nach Unterhaltung Langeweile o H ufig sind aber PC Spiele zweite Wahl o Gewalt inszenierte Bedrohung verz gert ein Abflachen des Erregungsniveaus Soziale Dimension Geselligkeit o Vermittlung sozialer Gratifikationen Gemeinsame Gespr che o Wettbewerb gegen andere Erlebnisbezogene Fantasie Virtuelle Welten Di Spa o Handlungen und Szenarien die unter Imension i a Spannung realen Umst nden nicht m glich sind Unterhaltung z B Rennwagen fahren Abenteuer erleben etc o Elektronischer Stellvertreter unterschiedliche Rollen bieten Quelle Ganguin 2010 S 245 Zusammenstellung der Tabelle nach einschl giger Fachliteratur In Bezug auf die Tabelle ist hervorzuheben dass beim Computerspiel dessen Strukturbesonderheiten eine ma gebliche Rolle zum An reiz dieser Mediennutzung spielen Mit Strukturbesonderheiten ist gemeint dass Computerspiele im Vergleich zu anderen Medien be stimmte Besonderheiten besitzen die zu ihrer Faszination Ma geblich beitragen a der Aktivit tsgrad beim Spielen b das w hlbare Anfor derungspr
111. eben ler Anregung statt Aufregung nen Tipps f r Eltern von Kindergartenkindern D sseldorf 2012 Kos tenlose Brosch re auch in T rkisch und Russisch Sch ler 2011 Online_Offline Aufwachsen in virtuellen Welten Wissen f r Lehrer herausgegeben vom Friedrich Verlag www klicksafe de Jugend und Informationsportal der Landeszentra le f r Medien und Kommunikation LMK Rheinland Pfalz und der Lan desanstalt f r Medien Nordrhein Westfalen LfM Enth lt umfang reiche Tipps und Informationen zum Thema Computer Internet und Medienerziehung Ebenso gibt es Handreichungen und Unterrichtsma terialien f r MultiplikatorInnen zu den Themen Cybermobbing Social Communitys Handy und Pornografie im Netz Zum Thema Handy und Mobiltelefonie Bundesministerium f r Familie Senioren Frauen und Jugend Hg Handy ohne Risiko Mit Sicherheit mobil ein Ratgeber f r Eltern BMFSFJ Berlin 2011 Hinweis Die Brosch re ist kostenlos und kann beim BMFSFJ bestellt werden Sie steht dort auch als pdf Datei zum Download zur Verf gung Handysektor Sicherheit in mobilen Netzen Portal der Landesanstalt f r Medien NRW in Zusammenarbeit mit dem Medienp dagogischen Forschungsverbund S dwest Enth lt vielf ltige Informationen rund um Mobiltelefone Erreichbar unter http www handysektor de Zum Thema Medienkompetenz und Medienp dagogik Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest Hg Infoset Me dienkompetenz und Medi
112. edienerziehung im Kinder garten Teil 1 Padagogische Grundlagen Opladen S 171 184 Barthelmes J 1996 Der Beitrag der Medien zur Familienkultur Gewinn statt Gef hrdung In Kind Jugend Gesellschaft 3 1996 S 67 81 Bundesministerium f r Familie Frauen Senioren und Jugend 2009 Hg Bericht ber die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder und Jugendhilfe in Deutschland 13 Kinder und Jugendbericht Berlin Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Charlton M Neumann K 1992 Medienkindheit Medienjugend Eine Einf hrung in die aktuelle kommunikationswissenschaftliche Forschung M nchen D ring N 2006 HandyKids Wozu brauchen sie das Mobiltelefon In Dittler U Hoyer M Hg Machen Computer Kinder dumm M nchen S 45 65 Duncker L Lieber G Neu N Uhlig B Hg 2009 Bildung in der Kindheit Das Handbuch zum Lernen in Kindergarten und Grundschule Velber Eder S Neu N Tilemann F 1996 Methoden der medienp dagogischen Eltern arbeit In Aktion Jugendschutz Bayern Hg Alles auf Empfang Einstiege zur medi enp dagogischen Elternarbeit Familie und Fernsehen M nchen S 8 15 Eder S Orywal Ch Roboom S Hg 2008 Pixel Zoom und Mikrofon Medienbil dung in der Kita Berlin Ennemoser M Schiffer K Reinsch C Schneider W 2003 Fernsehkonsum und die Entwicklung von Sprach und Lesekompetenzen im fr hen Grundschulalter
113. ehfreunde der Kinder sich zu Ersatzpartnern entwickeln k nnen wenn Freundschaften nicht zustande kommen und Erwachsene als Vorbilder fehlen oder versagen und g dass wom glich auf lange Sicht ihre aktive Teilnahme am sozialen Leben in ein Mit Leben bergeht das von den Inszenierungen des Fernsehens und anderer Medien bestimmt wird Anregung statt Aufregung Sacherfahrungen Ebenso wie ihre Eltern beziehen Kinder aus Fernsehsendungen Wis sen ber unsere Welt Aus eigenem Interesse aus Neugier aufgrund von Unterricht Bildungs Schulfernsehen an ihren Lebensthemen orientiert oder nebenbei erfahren und lernen sie etwas ber die Sachen dieser Welt Dabei verbinden sie neue Wissenselemente mit dem Wissen das sie sich bereits ber die Welt angeeignet haben Vor handene Wissensst cke k nnen sie durch unmittelbare Erfahrungs prozesse in ihren Lebenswelten oder durch vermittelte Erfahrungen beispielsweise ber m ndliche Erz hlungen H r B cher Kinderma gazine oder das Fernsehen erworben haben Dabei eignen sie sich nicht nur Wissen aller Art an sondern auch Wissen ber die Besonderheiten von bestimmten Medien ber deren Medialit t So lernen Kinder vielfach dass sich bestimmte Fernsehsendungen die in der Familie und der Gruppe der Gleichaltrigen aktuell angesagt sind als Kommunikations und Interaktionsmittel nutzen lassen Dies zeigt sich auch manchmal darin dass Eltern gemeinsam mit ih
114. eht Kann keine Gruppe die Aufgabe in der vorgegebenen Zeit erf llen hat niemand gewonnen Am n chsten Tag werden die Erfahrungen untereinander ausge tauscht Das eigene Handeln wird ausf hrlich reflektiert Dabei wird auch eine direkte Verkn pfung zu den virtuellen Gewaltdarstellungen im Computerspiel hergestellt Anregung statt Aufregung Im Vordergrund des Projekts geht es darum die Kinder f r mediale Gewaltdarstellungen zu sensibilisieren Sie sollen verstehen was dort auf dem Bildschirm gezeigt wird und welche gravierenden Unterschie de in ihrer realen Umwelt zu beachten sind Dies soll die Kinder dabei unterst tzen eine klare Trennung zu vollziehen Die Konsequenzen von Gewalt die im Computerspiel h ufig unbeleuchtet bleiben sollen ihnen bewusst werden Dadurch wird ein verantwortungsvoller Um gang mit Computerspielen m glich und dies w re eine sinnvolle Er ganzung zu den Ma nahmen des Jugendmedienschutzes Was paradox erscheint reale Gewaltaus bung schafft Bewusstsein f r virtuelle Gewalthandlungen gelingt in der Praxis Der Erfolg des Hardliner Konzepts dr ckt sich darin aus dass es bereits seit vielen Jahren mit unz hligen Jugendgruppen durchgef hrt wurde Lobend u erten sich auch Luca und Aufenanger Das Konzept von Hardliner stellt eine bedeutsame Ausnahme dar Es verdeutlicht wie komplex und anspruchsvoll eine geschlechtersensible medienp dagogische Ar beit ist welche die
115. eiche gilt f r Bilder von Versamm Anregung statt Aufregung lungen Aufz gen und hnlichen Vorg ngen an denen die dargestell ten Personen teilgenommen haben Eine Versammlung liegt grund s tzlich immer dann vor wenn mindestens f nf Personen auf einem Foto erkennbar sind Wer also ein Klassenfoto auch ohne Einwilligung aller Abgebildeten ins Netz stellt handelt nicht strafbar Dennoch soll te auch hier die Regel gelten dass alle abgebildeten Personen ber die geplante Ver ffentlichung des Fotos informiert werden vor allem in der Schule oder bei einem Angebot der Jugendhilfe Selbstgef hrdung Ein wichtiger Aspekt bei der Nutzung des Internets aus Sicht des Ju gendschutzes ist die Gefahr selbstgef hrdenden Verhaltens im Hinblick auf die eigenen Pers nlichkeitsrechte Schnell werden u erungen oder eigene Aufnahmen eingestellt mit denen man einige Zeit sp ter nicht mehr in Verbindung gebracht werden m chte Leider vergisst das Internet nichts und viele Dinge lassen sich gar nicht mehr oder nur unter gro em Aufwand beseitigen Zwar greift hier kein strafrechtli ches Verbot da ja jeder selbst bestimmen kann was er ver ffentlicht oder wie er in der ffentlichkeit wahrgenommen wird Jedoch sollten die Nutzer des Netzes zu ihrem Schutz nicht nur die zu beachtenden Verbote sondern auch eine verantwortungsvolle Wahrnehmung ihrer Rechte im Auge haben Die Regelungen zum Schutz der Pers nlich keit oder beispielsweise
116. eigenen Erfahrungen k nnen Eltern und P dagogiInnen das Interesse Jugendlicher an Computerspielen unter Umst nden besser nachvollziehen Mitunter ergeben sich dadurch auch Optionen ge 18 Es handelt sich hierbei um ein Autorennspiel mit einem integrierten Editor der den eigenst ndigen Bau verschiedener Rennstrecken erm glicht Von der USK hat es die Kennzeichnung Freigegeben ohne Altersbeschr nkung erhalten wei tere Informationen zum Spiel http www spieleratgeber nrw de siteid 1868 19 Im Mehrspieler Modus treten zwei Gruppen Terroristen und Polizisten gegenei nander an Hierbei ist besonders die Kommunikation zwischen den Spielern einer Gruppe wichtig um das Spielziel zu erreichen Das Spiel ist ab 16 Jahren freigege ben n here Informationen und eine p dagogische Bewertung des Spiels http www spieleratgeber nrw de siteid 769 Anregung statt Aufregung meinsam zu spielen wenn die Kinder dies w nschen Das gesteigerte Wissen Interesse der Eltern und P dagoginnen sollte den jugendlichen Freiraum den sie bei Computerspielen finden nicht in unzul ssiger Weise beschr nken 3 5 ComputerSpielSchule Leipzig W hrend die Projekte Eltern LAN und einfach erwachsen die Eltern Computerspiel Party in Form von eint gigen Veranstaltun gen stattfinden ist die ComputerSpielSchule Leipzig ein dauerhaftes Angebot das werktags genutzt werden kann In den R umen einer Leipziger Schule haben Kinder
117. eine F lle von Untersuchungen z B Seiffge Krenke 2009 die zeigen dass Kinder Jugendliche unter dem Einfluss der modernen Me dien wie Fernsehen Video und PC auch spezifische St rungen entwi ckeln Dies verwundert nicht geh rt doch zu jeder Anpassungsleistung zu einem gewissen Prozentsatz der Bev lkerung auch ein Anpassungs versagen Allerdings addiert sich die Anzahl dieser St rungen nicht zu den vorhandenen sondern tritt offensichtlich eher an die Stelle ande rer St rungen die in der Folge weniger werden Insgesamt m ssen wir von 5 computers chtigen Jungen und 0 3 der M dchen ausgehen Die Trennung nach Geschlechtern ist besonders wichtig weil deutlich wird dass Suchtst rungen auch im Bereich der modernen Medien jun genlastig sind In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage ob psychische St rungen bei Kindern und Jugendlichen bis zum 18 Lebensjahr in Deutschland insgesamt zugenommen haben Diese Frage wird zuneh mend kontrovers diskutiert Sicherlich findet eine Zunahme immer dann statt wenn immer mehr Experten gut ausgebildet sind weil sie dann auch sogenannte Randbereiche psychischer Auff lligkeiten er fassen Sicher ist dass Armut und Migration die Pr valenz psychischer Erkrankungen erh hen Und es zeichnet sich ab dass die psychosoma tischen Erkrankungen zunehmen beziehungsweise mehr und fr her zu einer Behandlung gebracht werden vgl Erhart u a 2011 Bark mann Schulte Markwort 2010 Anregun
118. einen Seite kann diese Situation in Familien dazu beitragen dass individuelle Interessen und Be d rfnisse befriedigt werden dass Nachdenklichkeit und Gespr chs f higkeit gef rdert werden und dass sich ber die gemeinsame Besch ftigung mit neuen Wissensbest nden Weltansichten oder Erzahlstoffen gemeinsame Freizeit Aktivit ten ergeben Auf der anderen Seite kann diese Situation aber auch dazu f hren dass Familien das erweiterte Medienangebot nutzen um sich psychisch zu stabilisieren um sich von Alltagsproblemen abzulenken oder um sich in Fantasie und Spielr ume zur ckzuziehen Vor allem in Familien die sozial benachteiligt sind liegt ein solcher Medien gebrauch nahe Wer sich von Arbeitslosigkeit und Armut bedroht sieht und gleichzeitig vom Medienangebot gut unterhalten f hlt f r den wird Mediengebrauch vielfach zum tr stlichen Versprechen auf bessere Zeiten und dient meist dazu leere Zeit durch vermit Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung telten Sinn zu f llen und den Alltag zu strukturieren Es liegt auf der Hand dass eine derartige Unterhaltungsdominanz der Medien im Leben einer Familie deren Unterhaltungen sowie Probleml sungs und Handlungsf higkeiten auf Dauer begrenzen kann g Die neuen Medien und vor allem das Internet als Leitmedium f r die Wissensgesellschaft bieten Familien Bildungsr ume an So k nnen Edutainment Applikationen Eltern anregen gemeinsam mit ihren Kinder drin
119. eitliche Grenzen ebd S 104 Das Hans Bredow Institut vervollst ndigt dazu dass viele NutzerIn nen glauben dass sie in geschlossenen und privaten Communitys Schmidt Hasebrink Hasebrink 2009 S 19 seien Im Gegensatz dazu sehen die Nutzerinnen der Communitys ihre Daten auch als W h rung Br ggen 2009 S 122 f r einen Austausch von interessanten Inhalten Die Profile werden von den Jugendlichen immer wieder ver ndert und an die jeweils neuen Interessen und Hobbys angepasst und mit Selbst aussagen versehen Sie berpr fen ihre Darstellung anhand der Reak tionen ihrer Profilbesucher und deren Kommentare Die eigenen An gaben werden daran verifiziert Die Arbeit am eigenen Profil bedeutet somit auch Identit tsarbeit Wie m chte ich im richtigen Leben sein wie m chte ich wirken und wie will ich sein In der Phase der Pubert t wird mittels der eigenen virtuellen Profilarbeit das eigene Ich miten twickelt Die Kommunikation mit den eigenen Freunden und neuen Bekannten unterst tzt dies Uber die Internetplattformen kommu nizieren die NutzerInnen ber das Allt gliche ber die vielen neuen spannenden Aspekte im Prozess des Erwachsenwerdens Die Nutze rinnen berichten ber Erlebtes Hoffnungen und Sehns chte in diesem Reifungsprozess Genauso schlie en sie sich in Interessengruppen zu sammen Es kommt zu Abl sungen von alten Freunden und Distan zierungen von den anderen und dem Anderssein Sie setzen Grenzen
120. en die Eltern dann selbst mit ausgew hl ten Unterrichtsmaterialien Beispielsweise k nnen sie den Cartoon Ein sch nes Kinderzimmer diskutieren s Abb um sich mit der Frage auseinanderzusetzen ob man und welche Medien man Kindern zur selbstbestimmten Nutzung berlassen will Im Plenum werden die Gespr chsergebnisse schlie lich vorgestellt und besprochen Anhand der konkreten Unterrichtsergebnisse k nnen die Eltern dann selbst se hen ob sie ihre Kinder richtig wahrgenommen haben Dies wieder um k nnte dann auf dem n chsten Elternabend thematisiert werden Beispiel 3 Die Eltern k nnten nach einem kurzen Einf hrungsreferat der Lehrkraft in kleinen Gespr chsgruppen verschiedene Situationen aus dem Erziehungsalltag diskutieren Etwa 20 Minuten lang wird in den Gruppen ber Fallbeispiele gesprochen die von der Lehrkraft auf Gespr chsk rtchen zusammengestellt worden sind s auch die Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Fallbeispiele in Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2009c Se 1217 Muster f r Gespr chsk rtchen Daniel sieht sehr gern fern Er hat auch einen eigenen Fernseher in seinem Zimmer Manchmal wenn er eine Klassenarbeit verhauen hat entfernen seine Eltern das Fernsehger t aus dem Zimmer und verbieten Daniel eine Zeit lang das Fernsehen In der Klasse 4a ist der Gespr chskreis am Montagmorgen eine feste Einrichtung Die Kinder erz hlen sich dann
121. en Raum zum Spielen und Lernen f r Aktionen mitei nander und mit Freunden und um sich zur ckzuziehen 2 Beziehung ist die Grundlage jeder Erziehung Eltern sind Modell auch f r das Medienverhalten ihrer Kinder Und wenn Jugendliche sich ab setzen und scheinbar ganz anders bis gegenteilig agieren ist das h ufig auch ein verkehrter Spiegel des Modells Beziehungen kann man durch Gespr che aber vor allem durch konsequentes Handeln beeinflussen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 3 Familien mit Kindern verf gen ber viele Medien Medienbesitz definiert manchmal auch sozialen Status mit Aber man muss nicht alle und immer die neusten Medienger te haben Sinn und Unsinn neuer Medienger te kann und sollte man miteinander in der Familie aushandeln 4 Entwicklung folgt nicht einem festliegenden Plan und ist keine Ab wicklung von klein zu gro Kinder entwickeln sich im Rahmen ihrer Anlagen und der sie umgebenden Anregungen und M glichkeiten Dies sind in erster Linie Menschen und dann auch Anregungen wie gute Medienangebote 5 Jungen bevorzugen Action M dchen Kommunikation und Bezie hungsgeschichten so oder so hnlich werden Unterschiede in der Me diennutzung der Geschlechter zusammengefasst Eine geschlechts sensible Erziehung sollte auch die unterschiedliche Mediennutzung und die angebotenen Rollenbilder kritisch betrachten 6 Ich stark werden Heranwachsende die gef rdert und gefordert werden
122. en dreht sich alles um aktuelle Medienangebote Neben Medienkritik geht es um Mediengestaltung Kommunikation und die F rderung der Film Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Medienkultur Kinder und Jugendliche lernen in den Redaktionen viel ber die Machart ihrer Lieblingsmedien und wie sie diese verst ndlich f r andere junge Leute kritisieren k nnen Und wenn man so viel ber Medien diskutiert recherchiert und formuliert dann m chte man auch einmal selber welche gestalten Die Produktion von kleinen Film Foto und Audiogeschichten ist deshalb fester Bestandteil der Arbeit in der Kritikerredaktion Neuen Redaktionsgruppen liefert das medienp dagogische Projekt Spinxx de mit seinem Netzwerk von Lokalredaktionen praktische Hilfe stellung Impulse und Austausch Die Frei zeit raume von Kindern und Jugendlichen schrumpfen im Zuge der Einrichtung von Ganztagsschulen immer mehr bzw wandern in die Schulen Die Kooperation von Einrichtungen der Jugendmedienarbeit mit Schulen ist daher ebenso sinnvoll wie auch notwendig Nach wie vor ist es aber noch immer die au erschulische Kinder Jugendmedienarbeit aus der die meisten innovativen Ideen f r sch pferische produktionsori entierte Medienarbeit erwachsen die neben der F rderung der Kritikf higkeit auch die demokratische Teilhabe der Kinder und Jugendlichen im Auge haben Gerade bei stadteilorientierten Projekten ist eine Koope ration von Schule und Jugendarbeit
123. en kommen Was leisten Heldenfiguren f r mich Woher kommen meine besonderen Heldenansichten und wie beeinflussen sie wo m glich mein medienerzieherisches Handeln Wie gehe ich mit den Ansichten anderer meines Kindes um g dass sie bei aller berechtigten Kritik an bestimmten Helden erken nen k nnen dass sie auch immer ber eigene Kommunikations bed rfnisse und Befindlichkeiten sprechen und g dass sie Verst ndnis f r die Ziele die Methoden und den Verlauf des geplanten Unterrichtsvorhabens gewinnen Abb 2 Materialbogen Wir basteln uns zwei Kinderstars Aufgrund eines offenen Erfahrungsaustausches k nnen Eltern und Lehrkr fte miteinander und voneinander lernen sich gegenseitig an regen und ihre vorhandenen Kompetenzen im Umgang mit dem Me dium Fernsehen nicht nur anwenden sondern auch weiterentwickeln Und wenn dann schlie lich die Helden Bilder von Kindern und Eltern im Rahmen einer Ausstellung in der Klasse oder im Schulgeb ude pr sentiert werden k nnen hnlichkeiten und Unterschiede entdeckt Anregung statt Aufregung werden und es kann in einem n chsten Schritt gemeinsam berlegt werden welche Handlungsm glichkeiten sich Familien bieten um sich f r den Lebensalltag so stark wie m glich zu machen Beispiel Elternabende zum Thema Fernsehen Nach wie vor bieten Elternabende eine sehr gute M glichkeit g um mit den Eltern das F r und Wider zum Thema zu be sprechen o um Fragen Ein
124. en M glichkeiten aktiver Medienarbeit zeigt Sabine Sonnenschein bei ihrem eindrucksvollen Streifzug durch die Praxis der vom Elementarbereich bis zur Jugendarbeit reicht Mit dem Beitrag von Renate R llecke wird das 3 Kapitel abgeschlos sen Sie greift eine Thematik auf die f r viele Eltern von besonderer Bedeutung ist Ein vielschichtiges System aus Merchandising und Wer bung animiert Kinder und Jugendliche heute zum Konsum und Kauf Das Tempo in dem neue Versionen auf den Markt gebracht oder neue Produktlinien aufgelegt werden ist erh ht und der Druck auf die Fi nanzbudgets der Familien steigt Die Strategien mit denen die Auf merksamkeit der Kinder und Familien erreicht werden soll sind subtil und stark mit dem Alltag und den Interessen der Kinder verwoben Kinder Jugendliche und Familien ben tigen Werbekompetenz Die Me dienp dagogik verf gt ber Methoden diese altersgerecht und kreativ zu vermitteln Der Beitrag zeigt die verschiedenen Wege der medialen Werbung und crossmedialer Vermarktungsstrategien auf und m ndet in praktische Anregungen f r Familie Kindergarten und Schule Im 4 Kapitel werden zun chst aus sozialp adagogischer und kinder psychiatrischer Perspektive Ansichten zum Umgang mit Medien in der Familie entwickelt Bernward Hoffmann versucht dabei mithilfe von acht Leitfragen zu kl ren welche Rolle die verschiedenen Medien im Miteinander der Familienmitglieder spielen Zu den acht Fragen u ert er
125. en Medien der Kommunikation werden f r Familien nicht nur handhabbarer sie werden f r Familien auch neue kommunikative Herausforderungen und Problemlagen mit sich bringen 3 Die Aneignung von Medienkompetenz erweist sich f r Familien als ein wesentliches Erziehungsziel das man durch bewusste Zusammenarbeit mit p dagogischen Einrichtungen wie Kindergarten Schule Jugendhilfe und sozialp dagogischer Familienhilfe wirkungsvoll anstreben kann Den Abschluss des Bandes bildet im 5 Kapitel die Auseinandersetzung mit dem Thema Jugendschutz Im Beitrag von Sebastian Gutknecht der den rechtlichen Rahmen f r die gefahrlose Mediennutzung skiz ziert werden die wesentlichen Regelungen zum Schutz vor problema tischen Inhalten sowie zum Schutz vor Verletzungen der Pers nlichkeit von Kindern und Jugendlichen dargestellt Dabei setzt er auf einen auf gekl rten verantwortungsvollen und hilfsbereiten Mediennutzer der nicht nur sich selbst sch tzt sondern auch f r andere Nutzer einsteht Literatur Hurrelmann B Hammer M Stelberg K 1996 Familienmitglied Fernsehen Opladen Merten K 2008 Medien und Wirklichkeit In Sander U von Gross F Hugger K U Hg Handbuch Medienp dagogik Wiesbaden S 479 487 Anregung statt Aufregung 1 Theoretische Grundlagen Norbert Neu THEORETISCHE GRUNDLAGEN Medien in Kindheit und Familie Medien in der Kindheit sind f r die Kinder so selbstverst ndlich wie ein
126. en Menschen und ihre Einsch tzung kennen Im Dialog auf Augenh he wird die Mediennutzung reflektiert und die Jugendlichen ver ndern ggf ihr Medienverhalten aus eigenen Erkennt nissen Da die ExpertInnenkonferenz nicht thnemengebunden ist kann sie unabh ngig von der Medienentwicklung eingesetzt werden Die p dagogischen Fachkr fte schaffen als Moderierende den Raum zum Lernen fungieren nicht mehr als Allwissende oder Navigato ren sondern sind gleichberechtigte Partner im Prozess der Kommu nikation Im Lernraum Schule Jugendzentrum entwickeln sich somit gemeinsame Lernprozesse von Jugendlichen und Erwachsenen Eine Kultur des sich f reinander Interessierens Zuh rens und gemeinsa men Lernens schafft die Grundlage f r einen konstruktiven Dialog In der Regel ver ndert sich das Nutzungsverhalten der jungen Menschen nach einer solchen ExpertInnenkonferenz hin zu einem reflektierten Umgang mit dem Web 2 0 4 Elternarbeit Viele engagierte Eltern melden sich in den verschiedenen medienp dagogischen Einrichtungen und wollen sich ber Angebote f r Eltern bzw f r ihre Kinder informieren Gr tenteils wollen sie einen Input f r ihre Kinder einkaufen In den Gespr chen wird aber schnell deut lich dass sie selbst wenig Kenntnisse ber die Mediennutzung ihrer Kinder haben Empfehlenswert ist deshalb ein Informationsabend f r die Eltern gepaart mit einem zeitnahen Vortrag einem Workshop oder Projekttagen f r Jugendliche Aus de
127. en Richtungen Crossmediale Markenstrategien als Herausforderung f r den Jugendschutz M nchen S 39 44 Schnatmeyer D Seewald K 1998 Pink f r M dchen Action f r Jungen Rollen bilder in interspezifischer Werbung Ergebnisse einer Studie In Beinzger D et al Hg Im Wyberspace M dchen und Frauen in der Medienlandschaft Bielefeld S 238 251 Synovate Research reinvented 2007 Synovate Taschengeldkalender 2007 Ergeb nisse des Synovate Kids Teens Sommerbus 2007 M nchen www erfurter netcode de kinderseite kinderkampagne de ein Angebot der Verbraucherzentrale Bundesverband Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 4 Ansichten und Aussichten zum Umgang mit Medien in Familien Bernward Hoffmann 4 1 Acht Blickpunkte f r eine intergenerative Medienbeziehung in der Familie Die Acht ist ein sch nes Symbol f r Beziehung Zwei Kreise die miteinander verbunden sind vielleicht sogar ineinander greifen aber dennoch f r sich geschlossen sind Ein manchmal kleinerer Kreis steht auf dem anderen aber wenn man sie auf den Kopf stellt bleibt es dennoch eine Acht Das Wort Acht hat noch andere soziale Bedeutungen achten oder chten Achtsamkeit oder Achtung Acht geben oder achtlos lassen Erziehung baut auf Achtsamkeit vor und aufeinander auf Beziehung in der Familie und das auch mit und gegen ber Medien Welche Be ziehung haben wir Erwachsene wie Kinder zueinander ber
128. en kann ohne Schaden zu nehmen Weder gibt es eindeutige Aussagen ob es einem S ugling schadet wenn er beim Fernsehen der Familie im Raum ist noch sch tzt be kanntlich Alter vor Torheiten auch im Mediengebrauch Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Die Eignung von Medien und ihren Inhalten einerseits und Gef hrdung durch sie andererseits sind abh ngig vom Entwicklungsstand des Nut zers Kinder reagieren dabei oft anders als Erwachsene annehmen Sie k nnen z B mit Trickserien ohne nachhaltige ngstigung umgehen die Erwachsene oberfl chlich als zu actionreich oder gar gewalthaltig betrachten Andererseits haben Kinder oft Angst bei Passagen die Er wachsene als unproblematisch und normal empfinden z B Situati onen von Verlassenheit Einsamkeit selbst in vermeintlich harmlosen Serien oder Tierfilmen Die p dagogische Begleitung von Vorschulkin dern ist anders als die von Schulkindern und Jugendlichen Mit dem Al ter der Kinder wechseln die Medien in ihrer Bedeutung Mit den Jahren und Jahrzehnten ndern sich die gesellschaftlichen Bewertungen von Medieninhalten Und auch die Medien und Medienformate entwickeln sich in rasantem Tempo weiter Niemand wei wie das in 10 oder 20 Jahren aussehen wird F r ihre Entwicklung brauchen Kinder und Jugendliche Herausfor derungen aber keine berforderungen Offene Freir ume geh ren ebenso dazu wie anregende Umgebungen und Angebote Dabei sind diese Materialien im
129. enn ein Teil sich ver ndert z B krank wird oder sehr viel Zeit in eine T tigkeit investiert dann ver ndern sich auch alle anderen und ihre Beziehungen zueinander Im Familiensystem haben Eltern eine Vorbildfunktion auch dann wenn sie mit sich oder ihrer Rolle Schwierigkeiten haben oder meinen nicht gesehen zu werden ltere Geschwister ver ndern die Situation f r die J ngeren Einzelkinder sind in einer besonderen Situation Und Gro eltern oder andere Familienmitglieder beeinflussen das System durch ihre besondere Rolle In diesem System spielen auch Medien eine Rolle Sie geh ren wie selbstverst ndlich dazu oder kennen Sie eine Familie ohne Telefon Radio Fernsehen und Computer und halten teilweise das Familien system in Gang Sie erm glichen Kommunikation Man kann sich per Handy erreichen kann sich per Kopfh rer oder lauter Musik im eigenen Zimmer abgrenzen gemeinsames Fernsehen oder Musik teilen Man er f hrt ber die Art der Mediennutzung viel voneinander Zeig mir deine Medien sag mir was du siehst und h rst und ich sage dir wer du bist Eine durchschnittliche Familie in Deutschland hatte noch vor drei Jahr zehnten durchschnittlich zwei Elternteile zwei Kinder und einen Fern sehapparat Inzwischen ist die Zahl der Elternteile pro Familie aufgrund vieler Alleinerziehender geringer geworden oder gr er wenn man die gut funktionierenden Patchwork Familien einrechnet und die Zahl der Bundeszentrale
130. enp dagogik in einer sich wandelnden Welt Enth lt Hefte zu Themen wie Medien und Wirklichkeit Gewalt und Fernsehen Fernsehen Lesen Multimedia Werbung Internet oder Handy Die Hefte k nnen bestellt oder im pdf Format heruntergela den werden unter http www mpfs de Daten und Informationen zum Mediengebrauch von Kindern und Jugendlichen Zum Handwerkszeug von Medien p dagogischen Fachkr ften ge h rt heute auch die Kenntnis von aktuellen Daten zum Medienge brauch von Kindern und Jugendlichen Dazu k nnen in der Bundesre publik zwei profunde Quellen genutzt werden ber die kontinuierlich entsprechende Daten und Informationen ver ffentlicht werden und die zudem gut zug nglich sind Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 1 Die monatlich erscheinende Zeitschrift Media Perspektiven http www media perspektiven de ver ffentlicht regelm ig im Fr hjahr repr sentative Analysen zur Fernsehnutzung 3 bis 13 J hriger Die letzte Analyse Was Kinder sehen findet sich im Heft 4 2011 auf den Seiten 170 188 Sie kann als pdf Datei aus dem Internet herunterge laden werden Im Rahmen der Schriftenreihe Media Perspektiven ist im Jahre 2006 eine umfassende Studie erschienen die grundlegende Informationen und Daten zur Mediennutzung von Kindern bietet unter anderem auch zur Lebenswelt von Eltern und Kindern und zur Rolle der Eltern bei der Medienerziehung Frey Vor G Schumacher G 2006 Hg
131. enzen nicht selten in einer Art Pioniert tigkeit zuerst von den Heranwachsenden ausge lotet werden Dass dies zu unerwarteten Problemen f hren kann die auch gesamtgesellschaftlich nicht erw nscht sind zeigt uns die heftige Diskussion ber das neue Kinder und Jugendmedium Nr 1 das Handy Diese Debatte hat zum Beispiel dazu gef hrt dass das Thema Handy an vielen Schulen zum Tabu erkl rt wurde Dass es aber auch anders geht zeigt Markus Schega in seinem Beitrag auf Er leitet damit das 3 Kapitel ein in dem die Zusammenarbeit mit Eltern in schulischer und au erschulischer Medienpraxis thematisiert wird Bedeutsam ist die Elternarbeit in der Schule insofern weil hier poten ziell alle Kinder und ihre Eltern durch die medienp dagogische Arbeit erreicht werden k nnen So hat Markus Schega im Rahmen seiner Un terrichtsarbeit zum Thema Handy in der Grundschule auch beispiel haft versucht Kinder und Eltern ins Gespr ch zu bringen indem die Kinder ihren Eltern zeigen welche Lernm glichkeiten im Handy ste cken und welche Regeln sie f r die Nutzung des Handys in der Schule vereinbart haben Weil sie ihre Eltern aufgrund dieser Aufkl rungsar beit als Verb ndete gewinnen k nnen gemeinsam Probleme ange sprochen entschl sselt bearbeitet und gel st werden Zu den f r Eltern meist nur schwer zug nglichen aktuellen Medien ph nomenen geh ren die bei Kindern Jugendlichen und jungen Er wachsenen sehr beliebten Komm
132. equiz Jedes Familienmitglied darf heimlich unterschiedliche Ger usche auf nehmen Wer err t die meisten Ger usche g Benutzen Sie Ihre Videokamera nicht nur zum Dokumentieren Ih rer Kinder sondern gestalten Sie zusammen mit Ihren Kindern eine kleine Geschichte Sie k nnen mit der Vertonung und Verfilmung eines Bilderbuches beginnen und dann eine eigene Geschichte er finden und aufnehmen Durch derartige Aktivit ten erleben Kinder dass man Medien auch zum Ausdruck eigener Gedanken und Erfahrungen nutzen kann Medi en sind nicht nur zum Konsumieren da sondern man kann mit ihnen kreativ und gestalterisch umgehen 4 6 Handlungsalternativen anbieten Medien gewinnen dann magisches Interesse wenn keine Erlebnis und Handlungsalternativen angeboten werden Hier kann ein Teufelskreis f r eine Vielnutzerproblematik entstehen Wenn keine alternativen Freizeitangebote gemacht werden wird die Mediennutzung zu ei nem besonders interessanten Zeitvertreib Die so entstehende sozi ale Isolierung kann dazu f hren dass die Motivation f r das Zugehen auf neue Erfahrungsbereiche eingeschr nkt ist und dann gelegentlich Suchtzust nde zu beobachten sind Hier sind Eltern gefragt klare Grenzen f r Kinder und Heranwachsende zu setzen und f r eine aus gewogene Freizeitbesch ftigung zu sorgen Neben der Mediennutzung sind das Spiel k rperliche Aktivit t sthetisch gestalterische Ange bote Sozialkontakte oder auch andere Aktivi
133. er Kita passt sich die Medienarbeit in einen situationsorientierten Ansatz ein in dessen Mittelpunkt das Erfahrungslernen steht Dabei werden immer wieder Verbindungen zwischen Medienwelt und rea ler Welt geschaffen Wenn in der Kita das Thema Tiere behandelt wird geh rt ein Zoobesuch nat rlich dazu Tiere werden gemalt und Tierstimmen nachgemacht Aber warum nicht auch die Tierstimmen im Zoo mit einem Audioger t aufzeichnen und daraus ein Tierstim menquiz anfertigen das das genaue H ren schult Warum nicht Fotos machen die Erinnerung damit sch n lebendig halten oder einen Film einsetzen mit dem sich das Thema Jungtiere hervorragend vertie fen l sst Praktische Medienarbeit muss nicht immer am Computer stattfinden Schon mit Kleinmedien wie Digitalkamera alten Kassettenrekordern oder nat rlich digitalen Aufnahmeger ten mit Mikro sowie Diapro jektoren die sich auch in vielen armen Einrichtungen finden lassen sich vielf ltige Medienerfahrungen schaffen Die hier exemplarisch auf gezeigten Beispiele eignen sich f r den Einsatz in Kita Gruppen Selbst verst ndlich k nnen auch Eltern einige der Medienspiele daheim mit ihren Kindern und deren Freunden spielen Die ersten Spiele zur Sensi bilisierung f r die Medienwelt f rdern pr zises Sehen und H ren unter Beachtung der eigenen Gef hle Die Spiele mit Video oder Audiore korder f hren die Kinder an den praktischen Umgang mit den Ger ten heran verdeutlic
134. er Startseite f r alle Interessierten der Verhaltenskodex Klartext Infos zu aktuellen Themen Videos und Tipps zu fast allen ffentlich diskutierten The men in Bezug auf soziale Netzwerke Datensicherheit Bewerbungen Passw rter Datenschutz etc bereitgestellt Inzwischen ist die Masse der jungen Menschen von sch lerVZ zu Facebook umgezogen und haben bisher ihr Profil bei sch lerVZ noch nicht gel scht F r Eltern steht auf der Startseite von sch lerVZ ein Informations bereich zur Verf gung In diesem finden sie auf fast alle Fragen eine Antwort 2 watch your web Die Kampagne watch your web ist auf Initiative der Fachstelle f r In ternationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e V IJAB mit Unterst tzung des Bundesministeriums f r Familie Senioren Frauen und Jugend und des Bundesministeriums f r Ern hrung Land wirtschaft und Verbraucherschutz ins Leben gerufen worden Die Idee der Kampagne wurde mit vielen relevanten Akteuren aus Medienp d agogik Jugendinformation Jugendschutz Datenschutz Internetwirt schaft und den sozialen Netzwerken vorbereitet Die Schwerpunkte der Kampagne waren die Internetseite watchyourweb de und die Pr senz in sozialen Netzwerken sch lerVZ Lokalisten wer kennt wen Face book Watchyourweb de stellt jugendgerechte Filme und viele Tipps Tricks und Tutorials zu den einzelnen sozialen Netzwerken bereit Die Kampagne wurde mit den Protagonisten Webman und Data De
135. er gro en Show bei der man Punkte vergibt ausgenommen f r die eigene Pr sentation M glich ist es auch einen Basar zu veranstalten bei dem die einzelnen Mitglieder ihre Waren besonders anpreisen o Besprechen Sie mit lteren Kindern die vielf ltigen Wege der Wer bung Kl ren Sie ber die Platzierung von Werbung auf und ber Product Scouts also beliebte oder angesagte Typen die Produkte z B bestimmte Handys in Jugendszenen popul r machen Un tersuchen Sie gemeinsam Werbeclips im Fernsehen siehe Kasten nebenan 5 4 Fragen zur Untersuchung von Werbeclips Welche Personen werben f r das Produkt Alter Geschlecht Grup penzugeh rigkeit soziale Stellung evtl Beruf evtl bekannte Per s nlichkeiten aus Sport und Medien o Welche Stimmung wird mit welchen Mitteln erzeugt Bilder Musik Tempo Schriftz ge EI Welche sprachlichen Mittel werden eingesetzt Jugendsprache Di alekt Stolpersteine wie unkaputtbar EI Welches ist der zentrale Slogan oder Werbespruch g F r wen ist die Werbung wohl gemacht welche Zielgruppe steht im Mittelpunkt Wendet sich die Werbung eher an Kinder oder Ju gendliche an M dchen an Jungen an Familien an Senioren 5 5 Werbung auf Handys Werbebanner im Internet g Zeigen Sie Ihrem Kind wie es Pop Ups im Internet unterdr cken oder wieder wegklicken kann Machen Sie es auf werbefreie Inter netseiten aufmerksam www seitenstark de ED Richten Sie Kindern im
136. er mit dem Zusammenbau eines gypti schen Puzzles den Geist eines Pharaos freisetzt Gemeinsam mit die sem muss er in verschiedenen K mpfen die Welt vor dem Untergang bewahren Viele Freunde stehen ihm dabei unterst tzend zur Seite Die Karten symbolisieren verschiedene Monster und Kr fte die gegen einander antreten Je nach F higkeit und Seltenheit sind die Karten unterschiedlich bewertet und erzielen unterschiedliche Preise Inzwi schen gibt es mehr als 3500 unterschiedliche Karten mit entsprechen den Monstern oder Funktionen Doch Yu Gi Oh funktioniert nicht al lein als Kartenspiel sondern in einem komplexen Verbund an Medien Karten und Events Das Medienverbund System Yu Gi Oh o Karten alle 3 bis 4 Monate erscheinen neue Decks Zeitschrift Konsolenspiele PC Spiele etc Fernsehsendung wenn die Staffel l uft dann t glich Film Kino und DVD Tauschb rse Spielort Schulhof und privat Tauschb rse Event offiziell organisiert regional berregional Berichte ber Events in Kinder oder Jugendmagazinen Spielen Tauschen Kaufen kleinere oder gr ere Wettbewerbe me diale Repr sentationen der Figuren in einer Zeitschrift und eine mit unter t glich ausgestrahlte Fernsehsendung mit entsprechendem Werbeumfeld wirken dabei zusammen Wer genauer etwas ber die F higkeiten der auf den Karten abgebildeten Figuren wissen m ch te neue Produkte und Spielweisen kennenlernen will kauft sich die Zeitschrift und schaut re
137. er nichtehelichen Lebensgemein schaften zugenommen Vor diesem Hintergrund haben sich neue Fami lienformen und Partnerschaftsmodelle entwickelt die die traditionelle Familie Elternpaar mit zumindest einem Kind erg nzt haben Hinzu kommt dass durch die steigende Scheidungsquote auch zunehmend mehr Kinder betroffen sind Zugleich kommt es h ufiger zu Wiederver heiratungen daher haben heute zahlreiche Kinder Stiefv ter oder Stief m tter Die h heren Mobilit tsanforderungen der Berufswelt haben die sogenannte Commuter Familie Commuter Pendler hervor gebracht bei der die Ehepartner aus arbeitsmarktbedingten Gr nden r umlich voneinander getrennt in zwei Haushalten leben und lediglich am Wochenende gemeinsame Zeit verbringen Dieser Familientyp stellt an die Kinder neue Anforderungen und belastet sie Aufgrund der ar beitsmarktbedingten Anforderungen und der damit verbundenen Mo bilisierung leben die Gro eltern oftmals in einem anderen Haushalt und stehen zur Entlastung der famili ren Anforderungen nicht unmittelbar zur Verf gung Somit ist die Situation der Kinder durch die Abnahme prim rer Bezugspersonen Vater und Mutter Geschwister Gro eltern gekennzeichnet Vor diesem Hintergrund nehmen die Bedeutung der sekund ren Bildungs und Sozialisationsinstanzen Kindergarten Schu le Gleichaltrigengruppe sowie die der Medienangebote zu 1 2 Spiel und Kommunikationsm glichkeiten im sozialen Nahraum Der Lebensraum
138. erInnen in ihrem Umfeld zu zeigen mit wem sie befreundet waren was sie gut finden wor ber sie sich aufregen und sie konnten ihre alten Freunde aus dem Kindergarten wieder finden Hierf r wurden die Sch lerInnen exklusiv von Insidern einge laden Ohne diese Einladung kam niemand rein und somit hatte dies erst mal etwas Besonderes In den verschiedenen sozialen Netzwerken erstellen die NutzerInnen ein eigenes Profil in dem sie Angaben zu ihrem Namen Geburtsda Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 93 tum Wohnort Hobbys Job Schule und Klasse machen und in offenen Rubriken die wichtigsten Merkmale ihres Seins oder Scheins angeben Zum Wiedererkennen der Person werden Profilfotos eingestellt oder sie stellen Schnappsch sse von den pers nlichen Highlights ihres Le bens ins Netz Partybilder Urlaubsbilder Ich werde erwachsen Bil der vor dem Spiegel ch und meine beste Freundin f r immer BF4ever oder Personen die sie cool finden Die NutzerInnen verkn p fen sich mit Freunden und Bekannten und halten dar ber Kontakt teilweise sehr lose und unverbindlich Andernteils wird die ganze Peer group ber diese Kontaktm glichkeiten gemanagt Die Communitys vereinen verschiedene Kommunikationsm glichkeiten miteinander sodass Mitglieder sich asynchrone Nachrichten schicken k nnen Mit teilungen auf dem Profil posten oder aber auch synchron miteinander chatten k nnen Ferner teilen sie durch
139. ereitete Speisen zu werben Kitakinder lieben zum Beispiel das Spiel mit Slogans Verkleidung und Rollenspielen Sie k nnen erkl ren woher sie ihre Spielzeughelden oder Figuren auf Kleidung oder Accessoires kennen welche Rolle dabei Wer bung spielt und was ihnen an der Werbung oder den Figuren beson ders gef llt Sie k nnen ihr Lieblingskuscheltier bewerben oder in der magischen Phase einen unsichtbaren Helden Grundsch ler sind in der Lage Zeitschriften oder andere Medien auf Werbung hin zu untersuchen und k nnen so ihre Differenzierungs und Kritikf higkeit erweitern Kinder ab der 3 Klasse bis hin in die ersten Sekundarstufenjahre ha ben gro en Spa daran Werbung zu erfinden und umzusetzen statt neue oder bekannte Produkte mit unterschiedlichen medialen Mitteln anzupreisen Slogans und Plakate zu entwerfen Produktlinien oder absurde witzige Produkte Gespensterf nger Zimmeraufr umer zu entwickeln und zu bewerben 22 Immer noch aktuell dazu der Beitrag von Hans Magnus Enzensberger Reminis zenzen an den berflu Der neue und der alte Luxus in Der Spiegel 51 1996 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Bei lteren Sch lern Sekundarstufe sind neben der Erweiterung der Analysef higkeiten f r komplexere Medien wie das Internet oder Me dienverbund Systeme auch kreative Methoden die bewusst Scherz Satire und Ironie einbeziehen sinnvoll 5 1 Drei leicht umsetzbare Anregungen Kinder mac
140. erhalten die Sch lerInnen fol genden Arbeitsauftrag Wenn ihr die Expertinnen seid die mehr Ahnung haben als die Erwach senen dann k nnt ihr ja mal sch lerVZ Handynutzung YouTube Com puterspiele oder hnliches erkl ren In der dritten und vierten Stunde sollt ihr in Kleingruppen von 3 bis 4 Sch lern vier Fragen beantworten und sie mit einer Wandzeitung pr sentieren Gerstmann 2009 S 144 Die vier Fragen sind g Was findest du gut an g Was ist doof an g Was sollte man beachten wenn man benutzt EI Wenn ihr als ExpertInnen Regeln f r j ngere oder nicht so schlaue Jugendliche aufstellen m sstet wie sahen diese Regeln aus F r die Recherchephase k nnen die Jugendlichen am PC arbeiten Statt sich direkt ins Thema zu st rzen loggen sich viele Sch lerinnen zu n chst in ihren Communitys ein beantworten Nachrichten und Ein tr ge auf ihrem Pinboard Jungs besuchen oftmals Onlinespiele Sei ten und tauschen sich ber die neuesten Spiele aus Die Jugendlichen brauchen eine Zeit der Orientierung und teilen ihre Arbeitszeit selber ein Aus der Ferne l sst sich das Nutzungsverhalten der jungen Leute sehr gut beobachten Auf welche Seiten gehen sie was Machen sie da Teilweise haben die Jugendlichen Gespr chsbedarf Sie zeigen den Fachkr ften und der dem Referentin Internetseiten Profile oder Filme Diese Gespr chsangebote sollten nicht nur in der ExpertInnenkonfe renz angenommen werden Be
141. erlin www fsm de eine Einsch tzung vornehmen ob und f r welche Altersgruppe das Ange bot entwicklungsbeeintr chtigend sein kann Die genannten Vorschriften greifen nicht soweit es sich um ein aus landisches Angebot handelt In diesem Falle k nnen h chstens noch freiwillige Angaben wie z B das PEGI Alterskennzeichen auf Compu terspielen eine Hilfestellung geben Rechtsfolgen l sen solche Kennzei chen jedoch nicht aus 2 Schutz vor Verletzung der Pers nlichkeit Die Praxis der Nutzung der heutigen Kommunikationsm glichkeiten im Internet wie z B der sozialen Netzwerke durch Kinder und Ju gendliche zeigt dass dort weniger die Gefahr des Auffindens proble matischer Inhalte sondern der Verletzung von Pers nlichkeitsrechten der jungen Nutzer besteht Der Schutz der Pers nlichkeit der Nutzer wird zun chst ber die eher allgemeinen Straftatbest nde wie Belei digung ble Nachrede oder Verleumdung 88 185 ff StGB sowie N ti gung 8 240 StGB oder Bedrohung 8 241 StGB abgedeckt Als speziel le Regelungen kommen insbesondere folgende strafrechtliche Verbote in Betracht die teilweise bereits schon bei der Aufnahme sonst bei der Verbreitung bestimmter Inhalte ansetzen Aufnahmeverbote Viele Aufnahmen die sp ter ins Internet gestellt werden m ssen erst einmal produziert werden Soweit man dies selber machen m chte wird in vielen F llen die eigene Handykamera benutzt Es ist gem 8 201a Abs 1 StGB strafbar
142. ernsehgebrauch in Familien ver ffentlichte Hurrel mann u a 1996 gab sie ihr den Titel Familienmitglied Fernsehen Damit sollte vor allem angezeigt werden dass das Fernsehen als Massenmedium Nr 1 drei bedeutsame Sozialisationsaufgaben ber nommen habe Erstens beeinflusse es die Organisation des famili ren Alltags mit Kin dern zweitens gestalte es die Beziehungen zwischen den Personen mit und drittens vermittle es die soziale und kulturelle Umwelt im Binnenraum von Familien Was durch die Studie auch deutlich gemacht wurde war die plausible Erkenntnis dass Familien nicht gleich Familien sind und dass sich auf grund unterschiedlicher Familienformen beispielsweise Ein Eltern Familien Zwei Eltern Familien mit einem Kind mit zwei oder meh reren Kindern auch unterschiedliche Umgangsweisen und Probleme Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 31 mit dem und durch das Familienmitglied Fernsehen ergeben Da bei spielen dann auch Bedingungen wie Bildung und soziales Milieu kommunikative Problemlagen oder das p dagogische Konzept einer Familie eine wichtige Rolle Neben einer mehr oder weniger gut aus balancierten Fernsehnutzung in Familien wurden allerdings drei gro e Problembereiche in der Studie sichtbar die in allen Familienformen auftraten g Ma losigkeit und Orientierungslosigkeit in der Fernsehnutzung Stichwort Fernsehen als Alltagskulisse EI berfunktionalisierung des Fernsehens f r da
143. es den Eltern m glich sich nicht nur dem Thema Fernsehen sondern der Medienthematik insge samt inhaltlich zu n hern Auf diese Weise lie e sich vielleicht auch ein f r die Eltern wichtiges Thema finden das auf dem Elternabend diskutiert werden kann 2 Zum Verlauf von Elternabenden Auch wenn das Thema feststeht so kann man doch oft Folgendes erleben Manche Eltern erwarten dass ihnen an diesem Abend ganz konkrete Rezepte zur Fernseherziehung mit auf den Weg gegeben werden Solche Rezepte gibt es jedoch nicht Es gibt allenfalls allgemei Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung ne Grunds tze die Eltern und auch Lehrkr ften dabei behilflich sein k nnen f r sich und seine Familie eigene Regeln f r den Umgang mit dem Medium Fernsehen zu finden Um in ein sinnvolles Gespr ch zu kommen m ssen Eltern wie Lehr kr fte auch respektvoll miteinander sprechen k nnen Dazu eignen sich der Erfahrungsaustausch in Kleingruppen und die Diskussion im Plenum Wie sich dies organisieren l sst wird mithilfe der folgenden Beispiele skizziert Beispiel 1 Die Lehrkraft k nnte ein p dagogisches Problem diskutieren lassen wie es in folgendem Original Elternbrief erkennbar wird Sehr geehrter Herr M ller zum Gl ck f r unseren Sohn Peter haben wir in der Familie unser eige nes Programm Damit wollen wir sagen Peter sieht sehr selten fern Wenn berhaupt so sind wir dabei In erster Linie sehen wir uns gute
144. eschieht einbringen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Lassen wir die Jugendlichen die Welt von morgen mitgestalten indem wir sie in die Diskussion einbeziehen und uns nicht als Wissende in ei nem unbekannten Gebiet pr sentieren Die Ans tze der P dagogik der Irritation und die der ExpertInnen konferenz sind partizipative Ans tze um von den Jugendlichen und mit ihnen gemeinsam zu lernen Maren Gaidies betont dass bei der Entwicklung zuk nftiger Konzepte immer neue Wege zu suchen sind die gleichzeitig Adressaten berra schen und sie auf eine vertraute und passende Art und Weise anspre chen Und um dies zu erreichen empfiehlt es sich Jugendliche selbst umfangreich in die Konzeptentwicklung einzubinden oder sie sogar ihre Konzepte mit entsprechender Unterst tzung im Sinne des peer to peer umsetzen zu lassen Gaidies 2009 S 47 Jugendarbeit und Medienp dagogik m ssen sich weiterhin auf die Themenfelder der jungen Menschen einlassen und dar ber kommuni zieren Das wird gelingen wenn wir uns auf die Jugendkommunikati on der Digital Natives einlassen und junge Menschen dort erreichen wo sie tagt glich sind im Web 2 0 Poli 2009 S 64 R ll unterstreicht diesen Gedanken mit einer alten p dagogischen Maxime wie schon Maria Montessori betont hat ist es notwendig die Kinder und Ju gendlichen da abzuholen wo sie bereits sind R ll 2009 S 43 Literatur Br ggen N
145. etisch fundiertes Gesamtkonzept das f r Kindergarten Schule und sozialpadagogische Familienhilfe als in sich stimmige Orientierungs und Handlungshilfe dienen kann Zum gro en Teil hat dies seine Ursache darin dass sich in der Vergangenheit die p dagogischen Einrichtungen Kindergarten und Schule der Medienbildung weitgehend verweigert hat ten Dies zeigte sich vor allem darin dass Medienthemen in Bildungs programmen und Lehrpl nen nur marginal auftauchten und dass Aus Fort und Weiterbildung p dagogischer Fachkr fte Erzieher innen Grundschullehrkr fte Sozialpadagoginnen p dagogen in Sachen Me dienp dagogik lediglich rudiment ren Charakter hatten Dies hat sich inzwischen soweit ge ndert dass im letzten Jahrzehnt mehr und mehr medienp dagogische Unterst tzungssysteme bereitgestellt wurden und dass vermehrt medienp dagogisch in Kindergarten und Grundschu le gehandelt wird vgl dazu besonders Lauffer R llecke 2009 Dennoch muss man realistisch sehen dass medienp dagogisches Handeln von der Mehrzahl der Erzieher innen und Grundschullehrkr fte nicht als selbst verst ndliches professionelles Handeln verstanden wird So zeigt sich oftmals dass p dagogische Fachkr fte die es nicht gelernt haben sich kontinuierlich und selbstreflexiv mit der immer komplexer werdenden Medienwelt und ihren Einfl ssen auf das allt gliche Zusammen Leben auseinanderzusetzen nur ungern Medienthemen fragen und proble me von Elte
146. euen Treffpunkten und Austausch plattformen selbst kr ftig mit mal offen oft auch subtil wom glich auch verdeckt Zweitens Kinder und Jugendliche und auch wir Erwach senen verf gen durch Bewertungen etc tats chlich auch ber ein machtvolles Instrumentarium welches zu nutzen wir lernen sollten Insgesamt zeichnet sich ein feinmaschiges Konzept von unterschied lichen Methoden ab die uns Verbraucher umgarnen Klassische Wer beformen werden mit Informationen auf Internetenzyklop dien so zialen Netzwerken Videoclips SMS und MMS verbunden vgl Lampert 2009 S 20 Dar ber hinaus begegnen Kinder im Internet vielf ltig offener oder verdeckter Werbung oder geraten in Abos oder unbeabsichtigte Kauf vertr ge Deshalb wurden vom Erfurter Netcode e V Qualit tskrite rien f r Werbung auf Internetseiten f r Kinder entwickelt Ein wich tiger Hinweis sind hier die Informationen des Verbraucherschutzes Sie halten beispielsweise Vordrucke zur K ndigung von online abge schlossenen Vertr gen bereit s u Literaturhinweise am Ende dieses Beitrags 3 6 Wer soll erreicht werden Zielgruppen von Werbung sind dabei nicht nur die Kinder und Jugend lichen selbst M tter V ter oder Gro eltern haben mitunter selbst Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung ein starkes Interesse daran ihre Kinder hervorzuheben und modisch auszustatten Durch Marken Produkte vor allem aus den Bereichen Mode Technik m chten sie
147. f r das Ler nen genutzt werden k nnen alleine Die Sch ler nennen zahlreiche Beispiele k nnen aber die Eltern nicht berzeugen Taschenrechner im Handy Diktat bungen mit der Audio Aufnahmefunktion Tafelbild fotografieren Fotos auf Ausfl gen und auf der Klassenfahrt Kalender und Notizfunktion als Hausaufgabenheft etc In der weiteren Diskussion wird klar dass es Regeln f r die Handy nutzung der Sch ler geben muss da viele Kinder bereits ein Handy haben und in die Schule mitbringen Die erarbeiteten Regeln der Kinder werden den Eltern zur Verf gung gestellt aber nicht weiter diskutiert Es wird verabredet dass es einen weiteren Elternabend zum Thema Handy geben wird bei dem die Diskussion weitergef hrt wird insbe sondere fokussiert auf Probleme Gewaltfilme Pers nlichkeitsrechte Handykosten 5 2 Auswertung und Entscheidung Der Lehrer fragt die Eltern ob Handys mit auf die Klassenfahrt genom men werden d rfen Die Klassenreise findet zwei Wochen nach dem Elternabend statt Auch diese Frage wird sehr kontrovers diskutiert Manche Eltern wollen den Kontakt zu ihren Kindern ber das Han dy halten und versprechen sich einen Zuwachs an Sicherheit manche sorgen sich weil der Handykontakt Heimweh ausl sen k nnte man che Eltern haben Angst vor Diebstahl oder Besch digung der Handys Es wird ein Kompromiss ausgehandelt Handys werden vom Lehrer eingesammelt und ausgegeben wenn sie gebraucht werden f r den Anruf
148. f r gesundheitliche Aufkl rung Kinder ebenfalls Die Zahl der Fernseher aber hat zugenommen und ihre Gr e vermutlich auch Hinzu kommen in vielen Familien Spielkonsole und nat rlich Computer mit Internetzugang als wichtige und relevante Medien Und dann gibt es da noch digitale Medien wie Fotoapparat Videokamera Multifunktions Handy und viele Aspekte von Compu ter und Internet die nicht nur Programme nach Auswahl abspielen sondern auch aktiv produzierend genutzt werden k nnen z B um die Kommunikation in der Familie in Takt zu halten oder das Familienleben mit allen Licht und Schattenseiten zu dokumentieren Familien mit Kindern sind in Deutschland vergleichsweise berdurchschnittlich mit Medien ausgestattet Und das ist im Interesse der Kinder auch gut so Aber wie sind die verschiedenen Medien in ein Miteinander der Fami lienmitglieder integriert Anhand von acht Fragen folgen dazu einige Gedanken und Anregungen 1 Wer und was hat welchen Raum in der Familie Wie ist die Medienbeziehung zwischen den Generationen Wer mag was in unserer Familie Wie entwickeln sie sich die Heranwachsenden und die Medien Unterscheiden sich M dchen und Jungen auch in ihren Medien Wie kann ICH stark mit Medien umgehen Er Lebt unsere Familie auch Alternativen zu Medien o N O UV A WW N Wie k nnten wir miteinander kritisch und kreativ mit Medien leben 1 Wer und was hat welchen Raum Die Wohnfl c
149. fach zum Fenster rauswerfen will gut berlegen ob er eine Sache wirklich ben tigt und ob sie wirklich gut f r ihn ist Die Werbung erzeugt immer neue Bed rfnisse Sie will zeigen dass man ein Produkt ben tigt und dass es einem besonders gut damit geht Unterst tzen Sie Ihr Kind darin Nein zu sagen und loben Sie es wenn es einigen Verlockungen der Werbung widersteht g ltere Kinder etwa ab 9 bis 10 Jahren haben viel Spa dabei Wer bung nachzuspielen oder Werbeclips zu erfinden Bieten Sie Ihrem Kind Gelegenheit dazu lassen Sie es f r unsinnige Dinge werben Das ist eine kindgerechte Art der Medien und Werbekritik g Ausstellung Alle Familienmitglieder holen Kleidungsst cke oder Accessoires ins Wohnzimmer auf denen Medienfiguren abgebil det sind oder die mit Produktnamen Logos verbunden sind Ge meinsam wird berlegt wie man auf das Produkt aufmerksam gemacht wurde oder woher die Idee stammte genau das zu kau fen Sind die lustigen oder coolen Helden der Hintergrund Geht es Anregung statt Aufregung darum zu einer bestimmten Gruppe dazuzugeh ren Wurde man durch Nachbarn oder Freunde inspiriert Hat man direkt auf Wer bung aus Radio oder Fernsehen reagiert Wurde eine bestimmte Qualit t angenommen g Machen Sie einen Werbe Contest die Familienmitglieder und oder Freunde der Kinder ziehen sich mit einigen Produkten zur ck und berlegen wie sie diese am besten anpreisen k nnen Dann trifft man sich zu ein
150. faszinieren lassen Weiterhin wird an einfachen Beispielen gezeigt wie Medien genutzt werden k nnen um in der Familie gemeinsam zu spielen zu lernen sich zu unterhal ten und miteinander im Gespr ch zu bleiben 3 Tipps f r Eltern zum Thema Mediennutzung in der Familie wollen Eltern helfen sich im oft schwer durchschaubaren Medien Netz werk aus Fernsehen Computer Internet Mobilfunk oder Radio zurechtzufinden dabei die Vor und Nachteile der Mediennutzung kritisch wahrzunehmen und auf Probleme angemessen zu reagie ren die Mediengebrauch im allt glichen Zusammenleben mit sich bringen kann Dabei geht es vor allem darum folgende Fragen zu beantworten Was fasziniert Kinder an unterschiedlichen Medi en Was kann man in einer Familie tun um den Medienkonsum zu regeln Wie nehmen Kinder unterschiedlichen Alters Medienan gebote wahr und was ist bei der Medienerziehung in der Familie zu beachten Was kann man als Nutzungszeiten f r den t glichen Medienkonsum von Kindern empfehlen Was ist bei einzelnen Me dien wie Fernsehen Computer und Internet dem Handy oder den H rmedien zu beachten Fallbeispiele aus dem Familienalltag zei gen dabei auch wie sich schwierige Mediensituationen bearbeiten lassen Alle drei Materialangebote k nnen unabh ngig voneinander genutzt werden lassen sich aber auch im Rahmen medienp dagogisch akzen tuierter Vorhaben sinnvoll kombinieren Wie man diese drei Materi alangebote f r die unterricht
151. g Gut hinsehen und zu h ren Tipps f r Eltern zum Thema Mediennutzung in der Familie K ln Bundeszentrale f r politische Bildung 2010 Spielbar de Leitfaden f r Lehrkr fte Basisinformationen und praktische Tipps zum p dagogischen Umgang mit Com puterspielen Bonn Abrufbar unter http www spielbar de neu wp content uploads 2010 03 spielbar_leitfaden_lehrkraefte pdf Stand 026 04 2010 Busse A et al 2011 Busse A Kohring T Mazari 1 Miller T Pohlmann H Slee gers J Wei A 2011 Mit Ballerspielen gegen p dagogische No Go Areas Erfahrungen mit Eltern LANs In Jugend und Medien Bundeszentrale f r politische Bildung Aus Politik und Zeitgeschichte 3 2011 S 30 34 Abrufbar unter http www bpb de publikationen SUZGCW 0 Mit_Ballerspielen_gegen_p E4dagogische_ NoGoAreas_Erfahrungen_mit_ElternLANs html Stand 26 04 2011 Byte24 2010 Hardliner Abrufbar unter http www byte42 de page_id 145 Stand 26 04 2011 Deutscher Bundestag 2007 Antrag Wertvolle Computerspiele f rdern Medien kompetenz st rken Drucksache 16 7116 Abrufbar unter http dip21 bundestag de dip2 1 btd 16 071 1607116 pdf Stand 26 04 2011 Durkin K Aisbett K 1999 Computer games and Australians today Sydney Exe cutive Summary Abrufbar unter http www ag gov au Den Original Text findet man schnell mit der suchmaschine von Google wenn man unter PDF 1999 Computer Games and Austral
152. g auf Websei ten Wie sch tze ich mich davor Worum geht es bei vielen Preis r tseln Wof r wirbt meine Lieblingszeitschrift Mein Lieblingsclip claim Das spricht mich an Poster Referat Meine Lieblingsfiguren und was sonst noch alles dazugeh rt Analyse von Merchandising b Medien kreativ Das brauchst du sofort Werbung f r ein absurdes Produkt Kinder denken sich ein witziges innovatives Produkt aus der Schreibti schaufr umer der elektronische Haarw scher der Hausaufgaben Ko bold etc und bewerben es vielf ltig auch als Gruppenarbeit sinnvoll sie berlegen Claims und gestalten Plakate spielen Werbeclips wo m glich k nnen die Werbebotschaften auch medial gestaltet werden Radiowerbung aufnehmen Videoclip erstellen c Medien kreativ Werbung entwickeln f r Aktivit ten an Schule Hort Gemeindezentrum Theater Flohmarkt Akrobatik Fu ballspiel Spen denaktion etc bergang Erprobungsstufe Sek I ab 5 6 Klasse Werbung und Merchandising a Werbekritik In and out von Teen zu Teen Werbedetektive bege ben sich auf die Spur nach Trends und Produkten Woher stammt was angesagt ist und wer sagt was in ist Wie viel Produktwerbung findet sich rund um Sportevents Filme Musik und beliebte Fernsehsendungen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Mitbringen von Produkten die etwas mit Marken Werbung oder Mer chandising Hannah Montana High School Musical etc zu tun haben Mein
153. g statt Aufregung Dies muss immer angef hrt werden wenn Studien zitiert werden die sich dem pathologischen Einfluss der Medien zuwenden Damit soll der Einfluss dieser Technik nicht bagatellisiert werden allerdings gilt es auch einer dramatisierenden Haltung entgegenzutreten die bersieht dass die berw ltigende Mehrheit unserer Kinder eine her vorragende Anpassung an die aktuelle Welt leistet Diese Welt ist ge kennzeichnet durch h here Leistungsanforderungen als noch vor 30 Jahren durch h here Komplexit t und durch mehr Technik mit all ih ren Erleichterungen Erfordernissen und Erschwernissen Literatur Barkmann C Schulte Markwort M 2010 Prevalence of emotional and behavi oural disorders in German children and adolescents a meta analysis In Journal of Epidemiology and Community Health 2010 Oct 1 DIE ZEIT 1999 Regeln f r den Menschenpark Onlineressource http www zeit de 1999 38 199938 sloterdijk3_ xml Stand 20 10 2011 Erhart M Weimann A Bullinger M Schulte Markwort M Ravens Sieberer U 2011 Psychological comorbidity in children and adolescents with chronic somatic diseases In Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2011 Jan 54 1 S 66 74 Parsons T 1951 The Social System New York Parsons T 1971 The System of Modern Societies New York Seiffge Krenke I 2009 Erwachsen Noch lange nicht Kindliche Entwicklung heute In Resch F Sc
154. g statt Aufregung Lebens Zeit und Aufmerksamkeit Heute k nnen Fernsehen oder Computer nicht nur einfach Zeit rauben sondern sofern jedem Fa milienmitglied einzeln solche Medien zur Verf gung stehen auch Zeit miteinander Dabei sollte sich jede Familie individuell fragen ob Me dien zur Entspannung der Familiensituation durch individuelle R ck zugsm glichkeiten zur F rderung gemeinschaftlicher Aktivit t Spie len und gemeinschaftlichen Austausches Fernsehen Radio H rspiele beitragen dies w re beides als positiv zu bewerten oder ob sie zu Konflikten gravierenden St rungen langfristiger Separation beitra gen Hier m ssen nach und nach Alternativen aufgebaut werden bei kostenpflichtigen medialen Hobbys k nnten beispielsweise Budgets eingef hrt werden Eine F rderung nonmedialer Besch ftigungen als Erg nzung der medialen Lebenswelten ist ohnehin empfehlenswert A u 5 Methoden und Anregungen f r Familie Kindergarten Schule Die Medienp dagogik verf gt ber vielseitige Ans tze um Kinder und Jugendliche altersangemessen in ihrer Werbekompetenz zu f rdern Ziel dabei ist es weniger Kinder gegen Werbung zu immunisieren Viel mehr geht es darum statt ihnen Kenntnisse zu vermitteln Werbung und Marketing zu durchschauen und sich die Mittel kreativ anzueignen um so evtl auch f r eigene Zwecke Theaterauff hrung Flohmarkt Konzert Umweltaktion oder Produkte Gem lde Videos Fotos selbstzub
155. garten Schule Jugendhilfe und sozialp dagogischer Familienhilfe wirkungsvoll anstreben kann These 1 Die Familie wird in unserer Gesellschaft ihren ho hen Stellenwert im Leben von Kindern Jugendlichen und Er wachsenen behalten Wenn man Jugendlichen heute die Frage stellt ob sie eine Familie f r ihr Lebensgl ck brauchen dann bejaht dies die Mehrheit der Jungen 71 und M dchen 81 Dabei bezieht sich diese Frage sowohl auf ihr Leben in der Herkunftsfamilie und erfragt bei den Jugendlichen auch ob sie selbst einmal eine eigene Familie gr nden m chten vgl Leven u a 2010 S 57 Offensichtlich erweist sich die Familie f r die nachwachsende Ge neration nach wie vor als eine Art eine Art psycho soziales Basislager das ihnen f r ihr zuk nftiges Leben wichtige Lebens Mittel zur Verf gung stellt Bei aller Vielfalt der Familienformen angefangen von der traditionellen Vater Mutter Kind Familie der Ein Eltern Familie bis hin zur Patchwork oder Gro familie und bei aller Ungleichheit der sozialen Lebenslagen scheint das Leben in und mit einer Familie f r junge Menschen als Zukunftsmodell zu taugen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung In Zeiten hoher Anforderungen in Schule beruflicher Ausbildung und ersten qualifizierten T tigkeiten wird die Herkunftsfamilie zu einem sicheren sozialen Heimathafen Hier findet eine gro e Mehrheit der Jugendlichen den notwendigen R ckhalt und die posit
156. geld finanziert werden soll g den Kindern die finanziellen M glichkeiten und Grenzen des Haus haltsbudgets deutlich Machen sagen was machbar und was zu teuer ist g regelm ig medienfreie Zeit einplanen anbieten Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung g gemeinsame Familienmedienevents schaffen die mit Gespr chen ber das Erlebte einhergehen g Eltern und Kindern in Kinderbildungsst tten Kitas Schulen die Funktionsweise von Werbung Merchandising vermitteln g Medienkritik als Basiskompetenz f rdern z B durch Plattformen f r junge Filmkritik wie Spinxx www spinxx de EI Selbstbewusstsein Kreativit t und Anerkennung f rdern z B durch aktive Medienarbeit in Schule und Einrichtungen der Kinder und Jugendarbeit und g Eltern motivieren ihren eigenen Umgang mit Konsum und Medien kritisch zu beleuchten denn Kinder orientieren sich daran Special Medienkonsum in der Familie Mediale Besch ftigungen sind heute allt glicher Bestandteil von Spiel und Unterhaltung in Familien Gemeinschaftlich erlebte Fernsehsen dungen oder Filme auf DVD k nnen die innerfamili re Kommunikation f rdern gemeinsames Computer Konsolenspielen zu positiven fami liaren Erlebnissen f hren Nonmediale Besch ftigungen sind nicht per se als besser zu bewerten als mediale Wichtig ist es eine Mixtur von medialen und nonmedialen Besch ftigungen innerhalb von Familien zu etablieren Wichtig ist auch die Frage ob der Medienkonsum
157. gelm ig die Sendung Die regionalen und berregionalen Tausch und Spielevents sorgen f r eine tiefergehende Einbindung der Spieler in die Szene und die Produktlinien Durch immer wieder neue Auflagen der Karten und Spielinnovationen werden neue Kaufbed rfnisse geweckt hnlich funktionieren andere Medienverbund Systeme Ein beson derer Aspekt der Trading Card Systeme ist der Einbezug vielseitiger Aspekte des Handels und Wettbewerbs Auch das stark diskutierte Computerspiel World of Warcraft wartet mit einer eigenen Trading Card Linie auf Der hohe Wert einzelner Karten kann Begehrlichkeiten unter den Kindern ausl sen und sie zu Tricksereien oder gar Diebst h len verf hren was unter anderen Aspekten mitunter dazu f hrt dass das Spiel in manchen Schulen verboten ist Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Der Umgang mit den Trading Cards verbindet wirtschaftliche Inter essen der Hersteller mit der Herausbildung von folgenden Interessen und Kompetenzen der Kinder g wettbewerbsartiges Spielen z T gegen erfahrene Erwachsene g Sich auskennen mit den Funktionsweisen und F higkeiten der Kar ten vielf ltiges Wissen Merkf higkeit g vielf ltige strategische Kenntnisse g Tauschhandel marktwirtschaftliche Kompetenzen positiver und negativer Art L ngst sind Schulh fe zu Tausch und Handelsb rsen geworden Die P dagogik steht vor einem Dilemma Verbote bringen oft nicht viel sie schlie en die Interessen u
158. gen H rden die eine Medienproduktion mit sich bringt gemeistert und nun ein beachtliches Produkt vorzu weisen Mit aktiver Medienarbeit lassen sich Jugendliche genauso wie auch Kinder begeistern Dabei ist die p dagogisch initiierte und be gleitete Medienproduktion u erst lehrreich ohne zu belehren Viele Kinder und Jugendliche entdecken im Verlauf neue F higkeiten an sich und st rken ihr Sozialverhalten im Rahmen der Gruppenarbeit die f r viele Medienproduktionen eine Grundvoraussetzung ist Zudem lernen sie die Hintergr nde einer Medienproduktion die Mediensprache bzw die Funktionsweise der Mediengestaltung kennen und erweitern ihre M glichkeiten sich medial auszudr cken In Zeiten von Web 2 0 gestaltet sich der bergang vom Medienkon sumenten zum Medienproduzenten zunehmend flie end Die Technik Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 105 audiovisueller Bild und Tonaufzeichnung entwickelt sich rasant die Preise sinken dabei stetig Produktions und Rezeptionsm glichkeiten weiten sich aus und verschmelzen in Multimediager ten wie Handys und Computern Gerade auch das als Mitmachnetz bezeichnete In ternet Web 2 0 macht aus Konsumenten auch Produzenten Onli nern mit Mitteilungs und Partizipationsbed rfnis bietet es vielf lti ge M glichkeiten Bisher nutzen Jugendliche die Aktiv Angebote des Webs vor allem in den Social Communitys wo sie miteinander kom munizieren und Fotos einstellen Einige Ki
159. gendlicher bez glich der Teilnahme an der Gesellschaft deutlich Im gesamten Bundesgebiet gibt es zahl reiche medienp dagogische Einrichtungen und Initiativen Aus diesem Grund Anregung statt Aufregung forderung die losgel st von realen Zwecken und N ten ist Die He rausforderung ergibt sich aus dem Abgleich von Anforderung und F higkeit Rheinberg 2006 S 347 Die Anforderung des Spiels muss also zu den eigenen F higkeiten passen damit man sie als Heraus forderung erlebt F r die Herausforderung und die richtige Passung sorgt die M glichkeit im Computerspiel unterschiedliche Schwierig keitsgrade einzustellen Trotzdem bleibt die Spannung Bestehe ich die Aufgabe Weil die Spielenden die Aufgabe unbedingt meis tern wollen wird diese Ungewissheit von starken emotionalen Reaktionen begleitet die in der Kommunikationswissenschaft als Spannungserleben rekonstruiert worden ist Klimmt 2004 S 8 Spannungserleben ein Spielelement das bereits Huizinga her vorhob vgl Huizinga 1997 S 19 impliziert Unterhaltung Das Spiel ist ein Wettkampf ein Wettbewerb um Leistungen Es geht darum besser zu sein als andere oder die k nstliche Intelligenz des Computers kurzum Es geht ums Gewinnen Gleichzeitig erh lt der Spieler w hrend seines aktiven Spielens durchweg ein Feedback so dass er sich stets perfektionieren und weiter ausprobieren kann Die eigenen F higkeiten werden weiterentwickelt und
160. gesetzt wurden Da es nicht wieder zu einem solchen Krieg kommen sollte versuchten die damaligen Regierungen eine Konsumideologie in der Bev lkerung durchzusetzen Damit trafen sie aber in bestimmten Bev lkerungs teilen auf massiven Widerstand den sie auch mit Massakern nicht brechen konnten Die Regierungen formten deshalb eine Weltregie rung und begannen eine friedliche Reformation Sie handelten in dem Glauben dass um eine fortw hrend gl ckliche und wohlhabende Gemeinschaft zu schaffen die Menschen manipuliert die Meinungs freiheit und die der Berufswahl abgeschafft und sowohl intellektuel les Streben als auch tiefe Gef hle unterdr ckt werden m ssen Diese Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Kampagne beinhaltete das Schlie en samtlicher Museen die Zerst rung aller Denkm ler und das Verbot von B chern die vor dem Jahr 2038 geschrieben wurden Der Roman spielt in einer Zeit in der sich der Weltstaat vollst ndig etabliert hat und fast alle Menschen auf der Erde unter seiner Kontrolle stehen Dieser Gesellschaft wird eine primitive Indianerkultur entgegenge setzt die in einem kleinen isolierten Reservat von der Weltregierung geduldet wird Im Reservat leben die Menschen in extremer Armut und sind auch nicht frei da sie sich auch hier bestimmten Normen unterwerfen wie wir am Beispiel von Michels Mutter beobachten k nnen Die wichtigste Frage in diesem Buch ist ob es wirklich erstrebenswert
161. gezeigt werden wenn sie zum Selberlernen angeregt werden wenn ihnen auch das Gef hl vermittelt wird etwas lernen zu k nnen und wenn Eltern Erzieher innen oder Lehrkr fte die Anregungen aus den Sendungen aufnehmen und in spielerisches Handeln und Ge sprache mit den Kindern integrieren Sicherlich spielt es dabei auch eine wichtige Rolle ob Kinder in der Familie erfahren k nnen dass den Wissens und Informationssen dungen wie zum Beispiel den t glichen Nachrichtensendungen in Bezug auf die Aneignung und Verarbeitung von Wirklichkeit ein ho her Stellenwert zugeschrieben wird Ein Zusammenhang mit den Her kunftsmilieus der Kinder liegt dabei nahe Auch wenn Kinder prinzi piell deutlich weniger Informationsprogramme als die Erwachsenen nutzen so wollen Kinder wie Eltern aus dem Unterschichtenmilieu offensichtlich am wenigsten von Informationsangeboten wissen Da gegen finden sich berdurchschnittliche Nutzungswerte bei Kindern und Erwachsenen in den traditionellen Milieus die gutes Kinder fernsehen offensichtlich als eine n tzliche Erziehungshilfe ansehen vgl Simon Feierabend 2006 5 191 ff Anregung statt Aufregung Mit Blick auf solche Unterschiede und um m gliche Bildungsdefizite zu bearbeiten w re es sinnvoll dass Kindern die M glichkeit geboten wird sich beispielsweise in der Schule kontinuierlich mit dem Genre Thema Nachrichten auseinanderzusetzen gleichsam als quivalent und Korrek
162. grafen ge w nschten Blickwinkel erfassen kann Nun l st der Fotograf mit dem Ruf Klick und vielleicht einem starken Druck auf den roten Punkt auf der Schulter die Kamera aus Das Kamerakind ffnet die Augen bis der Fotograf noch einmal Klick sagt Nach einigen Aufnahmen malt das Kamerakind seine Fotos auf Dann wird gewechselt 1 2 Spiele mit Medien Zaubern mit der Kamera Ein einfacher Stopptrick l sst Kinder staunen und l ftet das einfache Geheimnis eines Filmtricks Das Prin zip des Stopptricks beruht auf einer chronologischen und sekunden schnellen Aneinanderreihung einzelner Bilder in immer gleicher Ein stellung und l sst sich beliebig variieren Die Videokamera steht dabei auf einem Stativ mit fester Einstellung Nur w hrend der kurzen Auf nahmepausen bzw nach einem Schnitt wird das Bild ver ndert k n nen Gegenst nde bewegt werden Verschwinden und Erscheinen Ein Kind bedient die Videokame ra und nimmt mit Unterst tzung der Spielleitung zun chst 5 Sekun den eine ganze Kindergruppe auf W hrend nacheinander jeweils ein Kind aus der Gruppe heraustritt nimmt das Kamerakind jeweils im 1 bis 2 Sekunden Rhythmus die langsam schwindende Gruppe auf bis schlie lich nur noch der leere Raum zu sehen ist Wichtig ist dass sich die Kinder im Bildausschnitt w hrend der Aufnahmen m glichst wenig bewegen Magische Kleidung Hierbei zieht das Kind w hrend der Aufnahme pausen immer mehr
163. guren Hintergr nde angefertigt bzw zusammengesammelt ha ben kann die Filmproduktion losgehen Sollen z B ein Mann und ein Fernseher durch den Raum purzeln dr cken die Kinder daf r circa 30 Mal auf den Ausl ser der Kamera Wer noch eine Trickboxx mit einer DV Kamera zur Verf gung hat die noch einen Animationsmodus mit 5 bis 8 Frames pro Sek hat muss den Film h ufig nicht mal schneiden sondern kann ihn direkt anschau en bzw anschlie end nachvertonen Da solche Kameras leider nicht mehr gebaut werden muss die Aufnahme durch eine Digitalkamera heute mit dem Computer gekoppelt werden bei dem Pr sentations und Videoschnittprogramme zum Einsatz kommen z B Aufnahme mithilfe des Stop Motion Pro Programms Zum Schluss wird das gedrehte Material am Computer geschnitten und mit Musik und Ge rauschen unterlegt Vertonung z B ber das Magix Programm Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Ein Stop Motion Film bei dem z B Playmobil Figuren animiert wer den kann nat rlich auch ohne Trickboxx auskommen Die Kinder bauen dann f r jede Szene Guckkastenb hnen aus Schuhkartons und machen mit einer Videokamera auf Stativ in H he der Guckk sten bei fester Einstellung nach jeder kleinen Bewegung einer Figur eine Aufnahme Info www trickboxx festival de 2 2 Werbung auf den Kopf gestellt Wie m ssen Frauen und M nner laut Werbung sein Zun chst sam meln die Kinder viele Attribute oder Konsumarti
164. h in Zukunft zeigen Sie werden Familien permanent dazu herausfordern die Chancen der neuen Medien gemeinsam zu entdecken und sich im mer wieder der Frage zu stellen wie man deren Risiken vermeiden kann Dieses famili re Medienlernen das als lebenslange Aneig nung von Medienkompetenz verstanden werden kann erweist sich f r Familien als eine schwierige und komplexe Aufgabe die sich sinnvoll durch Zusammenarbeit mit anderen p dagogischen Einrichtungen bew ltigen l sst These 3 Die Aneignung von Medienkompetenz erweist sich f r Familien als ein wesentliches Erziehungsziel das man durch bewusste Zusammenarbeit mit p dagogischen Ein richtungen wie Kindergarten Schule Jugendhilfe und sozi alp dagogischer Familienhilfe wirkungsvoll anstreben kann F r Familien kann man sich die Aneignung von Medienkompetenz ide altypisch folgenderma en vorstellen Eine Familie organisiert ihr Me dienlernen selbst indem sie sich auf die inhaltlichen und technischen Angebote neuer Medien aus Interesse Neugier oder berzeugung einl sst Dieses informelle Lernen bei dem sich heute vielfach Kinder und Jugendliche als Medienpioniere erweisen l st in der Familie ei nen Prozess gemeinsamen Arbeitens Sprechens und Handelns aus Dabei verst ndigen sich Eltern und ihre Kinder dar ber was ihnen be stimmte Inhalte bedeuten wie sie zu bewerten sind und wie man sich handelnd mit ihnen auseinandersetzen will Im Idealfall entwickelt ei
165. haben ein Profil in einem oder mehreren Netz werken angelegt Die Diskussion ber Privatsph re Datenschutz und Datenklau ist noch nicht auf dem H hepunkt Es werden wahrschein lich noch einige Wellen der Emp rung Aufregung und Entsetzen auf uns zu kommen und parallel dazu werden immer mehr Menschen sich selbst im Internet pr sentieren Zeitgleich gibt es immer mehr Appli kationen zur Kontaktpflege Ortsbestimmung und Statusmeldung f r die sozialen Netzwerke und Handys Viele Fachleute aus den unter schiedlichsten Disziplinen werden ihre differenten Statements abge ben Jugendliche orientieren sich aber nicht so sehr an der ffentlichen Diskussion sondern an ihren Peergroups Erwachsene sollten sich auf die Diskussionen mit den Jugendlichen auf gleicher Augenh he einlas sen und bereit sein zu lernen Das Internet und die aktuellen Diskussionen stellen zurzeit 300 Jah re Urheberrecht und 200 Jahre Privatsph re in Frage Alle bisherigen Antworten liegen im Bereich der Vermutungen und deshalb ist ein ge meinsames Entwickeln von Thesen und neuen Ansichten wichtig da mit die freie Meinungs u erung und eine lebendige Demokratie nicht verloren gehen sondern durch digitale Beteiligungsformen ausgebaut werden Das hei t nicht dass wir die alten Werte und Anschauungen willk r lich ber Bord werfen sollen Vielmehr sollten wir sie in eine ver nderte Welt in der gerade eine Revolution durch neue Technik und Applikati onen g
166. he pro Kopf liegt in Deutschland bei gut 40 qm das ist luxuri s Kinderzimmer werden von Architekten in der Regel eher klein mit max 10 qm geplant Sie m ssten eigentlich flexibel sein und sich den heranwachsenden Bed rfnissen anpassen k nnen Die Lebens welt eines Kindes ist nicht auf das Kinderzimmer beschr nkt Kleinere Kinder wollen oft gar nicht in ihrem Zimmer isoliert spielen sondern mittendrin dabei sein entsprechend breiten sie ihr Spielzeug mitten in K che oder Wohnzimmer aus Und viele Schulkinder setzen die Tradi tion fort und packen ihre Schularbeiten auf dem K chen oder Wohn zimmertisch aus Irgendwann so glauben wir Erwachsenen sollten Kinder dann Abgrenzung lernen und bestimmte T tigkeiten bestimm ten R umen zuordnen Teenager w nschen sich die eigenen vier W n de als R ckzugsm glichkeit die sie mit gleichaltrigen Freunden teilen k nnen da sind 10 qm nicht viel aus denen man oft als Gestaltungs raum auch nicht viel machen kann oder darf Anregung statt Aufregung Aber letztlich geht es gar nicht um die Quadratmeter an Raum son dern um Raum im bertragenen Sinn den jeder im eigenen Zuhause und dar ber hinaus nutzen kann Dieser Raum im privaten und f fentlichen Bereich ist ein subjektives Gef hl und von vielen Befindlich keiten im System Familie und im sozialen Umfeld abh ngig Der Raum au erhalb eines Hauses oder Gartens die Stra e ist f r Kinder nur bedingt nutzba
167. hen Werbung g In einem selbstgebastelten Fernseher z B einem ausgeschnitte nen Karton k nnen bekannte Spots mit individueller Note nach gespielt Heldinnen und Helden z B Lieblingsstofftiere beworben werden oder selbsterfundene Spots f r witzige Produkte oder f r Aktionen der Schulklasse Kita inszeniert werden Mit einer Video kamera aufgenommen k nnen die Ergebnisse anderen Gruppen bei Elterntreffen pr sentiert werden Werbedetektive DI Kinder bringen ihre Zeitschriften mit und untersuchen sie kritisch Wie viel Anzeigenwerbung findet sich in verschiedenen Kinderzeit schriften hier kann eine kleine Statistik erstellt werden Wof r wird geworben Was ist auf der Anzeige zu sehen und zu lesen Wer soll angesprochen werden Wie bewerte ich das Als Haus aufgabe k nnen Kinder zudem die Werbung rund um ihre Lieb lingssendung untersuchen Bei Magazinsendungen und Kinder zeitschriften lohnt es sich auch zu schauen welche Produkte z B B cher Spielzeug DVDs im redaktionellen Teil vorgestellt werden Je nach Alter und F higkeiten k nnen auch Internetwerbestrate gien untersucht und die Werbeformen rund um das Handy the matisiert werden Collagen Fotoinszenierungen g Die Kinder k nnen Collagen aus Prospekten Katalogen und Zeit schriften Werbung zusammenstellen zum Beispiel zu den Themen ein sehr volles Spielzimmer 5 bis 6 J hrige Pink f r M dchen Action f r Jungen 8 bis 9 J hrige Su
168. hen zugleich aber auch grundlegende Elemente und Funktionsweisen dieser Medien 1 1 Spiele zur Sensibilisierung f r die Medienwelt H rspaziergang Die Kinder bewegen sich durch die Stadt und no tieren alle Ger usche die sie h ren z B VerkeHger usche Signale Stimmen Kaufhauslautsprecher Anschlie end tauschen die Kinder die H rerlebnisse untereinander aus und ahmen die Ger usche nach Anregung statt Aufregung Die Ger usche werden viel intensiver wahrgenommen wenn die Kin der mit verbundenen Augen gef hrt werden T nende Reise Die Kinder unternehmen eine spannende t nende Reise durch eine vorher erdachte Geschichte Wichtig ist dabei dass in der Geschichte viele Ger usche und klingende Gegenst nde vorkom men Zu Beginn der Geschichte bekommt jedes Kind eine Ger usch figur Lokomotive Ente etc W hrend des Vorlesens m ssen die Kinder nun an den richtigen Stellen ihre Ger usche machen und vor allem aufpassen dass sie ihre Stelle zum Ger uschemachen nicht berh ren A n is Kamera Klick Zwei Kinder bilden ein Paar Ein Kind ist die Kamera Es hat die Augen geschlossen bekommt eine farbige Papprolle mit Gummi als Objektiv vor das Gesicht und einen roten Punkt als Aus l ser auf die Schulter Das zweite Kind ist die Fotografin oder der Foto graf es f hrt die menschliche Kamera vor ein Motiv und richtet ihren Kopf behutsam so aus dass die Kamera den vom Foto
169. hkeiten werden sich f r Familien durch die se neuen handhabbaren Medien ergeben Werden Familien sie durch gut ausbalancierte Medienwahl als eine Bereicherung erfahren oder werden sie wom glich zu berm igem Mediengebrauch in Familien beitragen und gemeinsames Sprechen und Handeln der Familienmit glieder einschr nken Eine Antwort auf diese Fragen ist kaum m glich Denn auch hier gilt nur wer sich die neuen Medien leisten kann oder will kann deren M glichkeiten und Grenzen ausloten und nur was sich auf dem Markt durchsetzt weil es jeder Mann jede Frau und jedes Kind verstehen und im doppelten Wortsinne gebrauchen kann garan tiert in Zukunft den Erfolg von Medien Niemand kann zum Beispiel derzeit sagen ob die mobilen Medien Internet und Computer auf grund neuer Attraktionen dem Familienmedium Fernsehen wom g lich seine Nutzer entziehen werden Prinzipiell muss man aber davon ausgehen dass die neuen Me dien in Familien f r die Heranwachsenden eine mehr oder min der bedeutsame Rolle als Sozialisationsfaktoren spielen wer den Dabei sind diesen Medien bei aller Handhabbarkeit oder auch gerade deswegen immer Chancen wie Risiken immanent Folgende Merkmale der neuen Medienwelt die in einer Wechselbezie hung zu sehen sind kann man in dieser Hinsicht annehmen g Die neuen Medien werden das Informations und Unterhaltungs angebot sowohl f r die ganze Familie als auch f r das einzelne Fa milienmitglied erweitern Auf der
170. hle Vorstellungen und Fantasi en sowie unser Denken Sprechen und soziales Handeln Deshalb wird in unserer Mediengesellschaft Kindheit auch vielfach als Medienkindheit bezeichnet Denn schon sehr fr h k nnen Kinder in der Familie erfahren dass die direkte Kommunikation und Interak tion mit ihren Eltern und Geschwistern von technischen Medien der Kommunikation gleichsam durchwirkt und beeinflusst wird Bereits als Kleinkinder k nnen sie nebenbei oder direkt Erfahrungen mit Ger ten wie Fernseher Radio Video und Kassettenrekorder machen lernen familienspezifische Muster der Mediennutzung kennen und werden vertraut mit bestimmten Medieninhalten und inszenierungsformen Nach und nach erfahren sie somit auch welche Funktionen Medien aller Art f r Erwachsene haben k nnen g Sie k nnen Informationen ber die Wirklichkeit Orientierungshil fen f r die Auseinandersetzung mit der Realit t und Lernanregun gen bieten g Sie k nnen entspannen und unterhalten und sinnliches Erleben steigern g Sie k nnen aus der Wirklichkeit entf hren und von der Wirklich keit ablenken g Sie k nnen neue virtuelle Welten erschaffen und Fantasieraume erzeugen g Sie liefern Gespr chsstoff und erm glichen soziale Kontakte Prinzipiell haben Medien f r Kinder hnliche Funktionen Ebenso wie ihre Eltern sind meist schon Grundschulkinder Nutzer von Medien aller Art Video und Computerspiele Comics und Kinderliteratur H rspiel
171. hnischer Medien in Zusammenhang mit kommunikativer Entfremdung und soziokul turellem Niedergang gebracht In diesem Kontext entstehen vor allem erzieherische Konzepte die Kinder und Jugendliche vor den sch dlichen Einfl ssen der Medien bewahren wollen Auf der anderen Seite wird die Entwicklung technischer Medien als Gewinn f r die medien erzie herische und kulturelle Praxis angesehen In diesem Kontext entwickeln sich vor allem Konzepte die in Medien sinn und handlungsstiftende Mittel sehen und die mithilfe von Medien zur sthetisch kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen beitragen wollen Als geradezu beispielhaft f r diese Erziehungskontroverse k nnen die Auseinander setzungen ber das alte Medium Fernsehen und das neue Medium Computer gelten Denn sie sind in unserer Mediengesellschaft aktuell die am meisten verbreiteten Medien dominieren vielfach allein oder zusammen die allt gliche Mediennutzung in Familien und bringen da durch nicht selten auch besondere Problemlagen hervor die die fami liare Medienerziehung betreffen Auf diese Ausgangssituation wird im 2 Kapitel Bezug genommen in dem es um den medienp dagogischen Umgang mit den Leitmedien Fernsehen und Computerspiel geht i G 7310 Mhai j Ea Wolfgang Schill setzt sich in seinem Beitrag mit dem Familienmitglied Fernsehen auseinander und verdeutlicht dabei welche Selbst Sozial und Sacherfahrungen Kinder im Umgang mi
172. hricht mit Kommentar unter der ber schrift Ja ja die Jugend auf der berholspur Der Text lautet Es gibt auch noch gute Nachrichten zu verk nden um die Jugend steht es weniger schlimm als erwartet Davon berzeugt uns die Geschichte eines sechs Jahre alten Amerikaners aus dem Ort Wicomico Church Virginia der vor einigen Tagen den Schulbus verpasste und sich da der Vater schon arbeiten war und die Mutter noch schlief selbst zu helfen wusste Er setzte sich ans Steuer des m tterlichen Ford Tau rus und fuhr 16 km durch den morgendlichen Berufsverkehr zur Schu le Zwar erreichte er sein Ziel nicht ganz ein ung nstig postierter Strommast beendete die Reise doch hat sich der Knabe der gott lob nur leicht verletzt wurde unseren Respekt verdient Sein Antrieb 23 berarbeitete Fassung aus Resch F Schulte Markwort M Hg 2009 Kindheit im digitalen Zeitalter Kursbuch f r integrative Kinder und Jugendpsychothera pie Weinheim Basel S 91 105 154 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung waren all jene Werte die dem Nachwuchs gemeinhin abgesprochen werden Pflichtbewusstsein Bildungsdrang Eigeninitiative Mut und Medienkompetenz Die Quelle seiner Fahrk nste n mlich waren die Videospiele Grand Theft Auto 4 und Monster Truck Jam denen er sich offensichtlich mit nimmerm dem Einsatz gewidmet hatte Das gibt uns Zuversicht Sollten unseren Planeten dereinst au erirdische Raumschiffe
173. hritt sollten sie das auf intellektuelle Leistungen ber tragen k nnen g Geschlechtssensible P dagogik erfordert zumindest zeitweise ge schlechterhomogene Gruppen nicht weil M dchen oder Jungen die jeweilige Defizitgruppen sind sondern weil dies Freir ume ffnet die jeweils starken Seiten des anderen Geschlechts auch zu probieren Solche Freir ume bieten auch gute Communitys im Web z B die Plattform www lizzynet de f r M dchen 6 Wie kann ICH stark mit Medien umgehen Medieninformationen dienen dazu ber andere Menschen etwas zu erfahren und sich zu anderen Menschen in Beziehung zu setzen Wie sieht s bei anderen aus Wie verhalten sie sich Haben sie mehr als Anregung statt Aufregung ich Essen sie anders Diese Informationen brauchen wir Menschen weil wir einerseits dazu geh ren wollen und deshalb wie alle anderen sein wollen gleichzeitig nat rlich etwas Besonderes und anders als alle anderen sein wollen das ist ein Konflikt den wir st ndig ausbalancie ren m ssen Diese Balance in der Identit tsentwicklung zu lernen ist f r Jugendliche eine gro e Herausforderung Manchmal geht es nicht ohne etwas subjektiven Selbstbetrug Ich bin tats chlich viel mehr wie alle anderen als ich selbst meine halte mich aber f r etwas Besonde res und das ist auch gut so Anders als zu fr heren Zeiten gibt es f r Heranwachsende weit weni ger ein soziales Korsett in das sie hineinwachsen Allenthalben wird die Chance
174. hulte Markwort M Hg Kindheit im digitalen Zeitalter Weinheim Basel Small G 2008 iBrain Surviving the Technological Alteration of the Modern Mind New York Wolf M 2007 Proust and the Squid The Story and Science of the Reading Brain New York Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 4 Ansichten und Aussichten zum Umgang mit Medien in Familien Norbert Neu und Wolfgang Schill ANSICHTEN UND AUSSICHTEN ZUM UMGANG MIT MEDIEN IN FAMILIEN 4 3 Wie werden Familien in Zukunft mit Medien umgehen Diese Frage l sst sich kaum beantworten denn sie umfasst zwei viel schichtige Aspekte g Zum einen geht es darum die Bedeutung und Entwicklung der Fa milie f r unsere Gesellschaft in die Zukunft zu projizieren und g zum anderen geht es nicht nur darum die zuk nftige Entwicklung unserer Mediengesellschaft abzusch tzen sondern auch um eine Vorstellung davon wie das gesamte Ensemble zuk nftiger Medien der Kommunikation die Organisation des famili ren Alltags bestim men wird wie es die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern beeinflussen und wie es die soziale und kulturelle Welt in den Bin nenraum von Familien vermitteln wird Beide Aspekte das Zusammenleben und das allt gliche Umgehen mit Medien in Familien h ngen untrennbar zusammen wie auch die meisten Beitr ge in diesem Band immer wieder erkennen lassen und sie k nnen nicht analytisch voneinander getrennt werden Bundeszentr
175. i der Recherche tauchen teilweise Schwierigkeiten auf z B wenn Ju gendliche die komplette Frage einfach bei Google eingeben und sich wundern wenn auf diesem Weg kein vern nftiges Ergebnis gefunden wird Hier sind kleine Interventionen notwendig Die Pr sentationen der Jugendlichen am Ende des Projekttages fallen sehr unterschiedlich aus Einige tragen allgemein g ltige Thesen vor andere betonen ihre eigene Meinung Einige engagieren sich mehr an dere weniger Eine h ufig gemachte Erfahrung ist dass sich gerade bei den schulischen Leistungen schlecht eingestufte Sch lerInnen bei den ExpertInnenkonferenzen stark einbringen und so eine positive Erfah rung in der Schule machen Sie d rfen ber ihre Interessen reden und nicht ber Schulthemen Andere Beitr ge f hren zu interessanten Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Diskussionen z B u erte ein zw lfj hriger Junge in einem Referat ber Computerspiele dass er sowieso alle Spiele spielt und daher die Altersfreigaben unsinnig sind Ein M dchen antwortete daraufhin dass bis zum 18 Lebensjahr alle Klassenkameradinnen wohl noch eine Ent wicklung durchmachen und bestimmt einige Dinge anders beurteilen als jetzt Daraufhin diskutierten sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln den Jugendschutz Die ExpertInnenkonferenz gibt keine Themen vor sondern die Jugendli chen bearbeiten ihre Interessengebiete So lernt die der Referentin die aktuellen Themen der jung
176. ians today recherchiert Stand 26 04 2011 Ganguin S 2010 Computerspiele und lebenslanges Lernen Eine Synthese von Gegens tzen Wiesbaden Gebel C Gurt M Wagner U 2004 Kompetenzbezogene Computerspielanalyse In medien erziehung Merz Zeitschrift f r Medienp dagogik Jg 48 Nr 3 2004 S 18 23 Gebel C Gurt M Wagner U 2005 Kompetenzf rderliche Potenziale popul rer Computerspiele In QUEM report E Learnen Hybride Lernformen Online Com munitys Spiele Heft 92 S 241 376 Abrufbar unter http www abwf de content main publik report 2005 report 92b pdf Stand 29 01 2012 Groos K 1922 Der Lebenswert des Spiels In Groos K Hg Das Spiel Zwei Vor trage Jena S 1 19 Huizinga J 1997 Homo Ludens Vom Ursprung der Kultur im Spiel Reinbek Anregung statt Aufregung Klimmt C 2004 Der Nutzen von Computerspielen ein optimistischer Blick auf interaktive Unterhaltung In medien erziehung merz Zeitschrift f r Medienp d agogik Jg 48 Nr 3 2004 S 7 11 Kunczik M Zipfel A 2004 Medien und Gewalt Befunde der Forschung seit 1998 Projektbericht f r das Bundesministerium f r Familie Senioren Frauen und Jugend Mainz Lampert C Schwinge C Tolks D 2009 Der gespielte Ernst des Lebens Bestands aufnahme und Potenziale von Serious Games for Health In MedienP dagogik Zeitschrift f r Theorie und Praxis der Medienbildung Themenheft Nr 15 16
177. ich steht auch die Mittelschicht unter Druck sie muss Engp sse berwinden oder Kredite tilgen Nicht nur die individuelle Haushalts f hrung kann zu Schr glagen f hren Auch soziale finanzielle Unter schiede das Bed rfnis mitzuhalten und den Kindern m glichst viele auch materielle W nsche zu erf llen k nnen dazu beitragen dass Familien mehr ausgeben als ihnen zur Verf gung steht oder als ihnen gut tut Zeitweise oder dauerhafte Arbeitslosigkeit Trennungen fa milienbedingte Teilzeitarbeit oder auch der Erwerb eines Eigenheims zwingen Familien zu besonderer Sparsamkeit und k nnen mit ber schuldung einhergehen Das Einkaufen kurz Shoppen ist f r viele Jugendliche eine wichtige Freizeitbesch ftigung und tr gt zur Steigerung des Selbstwertes bei vgl Hurrelmann nach Hamann 2004 In Internetprofilen von Ju gendlichen vor allem von M dchen wird h ufig als Hobby Shoppen genannt Die Werbewirtschaft hat ihre Methoden und Strategien verfeinert mit denen sie die einflussreichen Kinder die selbstst ndig einkaufen den Jugendlichen und ihre Eltern erreichen m chte Vielf ltige Medien und Wege werden genutzt um Produkte und Marken bekannt zu ma chen und immer wieder neue Bed rfnisse zu generieren Dabei wird an vorhandene Wertorientierungen und Milieus angekn pft Werbung und Werbestrategien zu erkennen zu durchschauen und wo m glich kreativ zu bearbeiten sind wesentliche Ziele der Medien p dagogik die d
178. ie keine Grenzen setzen So wurde als Best Practice Projekt f r den Grundschulbereich hier einmal die Produktion eines Trickfilms gew hlt Das zweite Pro jekt thematisiert die Werbung da die Rahmenrichtlinien des Grund schulunterrichts eine Besch ftigung mit diesem Thema vorsehen 2 1 Produktion eines Trickfilms Am einfachsten ist die Trickfiimproduktion mit der Trickboxx einem mobilen Trickfilmstudio mit Leuchten und digitaler Kamera das bei dem TV Sender Kika und bei zahlreichen Medienzentren ausgelie hen werden kann siehe im Internet unter http www kika de fernsehen a_z t trickboxx trickboxx was_ist_die_trickboxx index shtml etbbewerbungen Mit der Trickboxx an die zur st ndigen Kon trolle ein Fernseher angeschlossen wird k nnen schon die J ngsten einfach und schnell Bilder und Gegenst nde zum Leben erwecken Ein h bscher Hintergrund auf dem Einzelbild f r Einzelbild ein paar Figu ren langsam Schritt f r Schritt bewegt werden A ns Wie beim Stopptrick hat die Kamera eine feste Einstellung und die Bilder und Gegenst nde d rfen nur w hrend der Aufnahmepausen ver ndert werden Verschiedene Formen des Trickfilms lassen sich hier realisieren Zeichentrick mit selbstgemalten Motiven Knetfigurenfil me oder Legetrick bei dem sich gezeichnete Figuren auf festem Hin tergrund bewegen Nachdem die Kinder eine Idee f r eine Geschichte entwickelt ein Storyboard entworfen und die Produktionsmaterialien Fi
179. ielen Jahren mit dem Thema Computer und den Ber hrungspunkten zur P dagogik auseinandersetzt In Kooperation mit dem Schul und Kultusreferat M nchen veranstal tet SiN das SingStar Festival welches sich speziell an Hort Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren richtet Das SingStar Festival stellt auch im Sommer 2011 den Abschluss H hepunkt f r die M nchener Hort Kinder dar und steht somit in einer Reihe von unz hligen kleinen und gro en Projekten Das Konsolenspiel SingStar wurde f r die Playstation 2 konzipiert und erfreut sich nicht nur bei Kindern gro er Beliebtheit Das Spielprin zip ist am ehesten mit einer Karaoke Show vergleichbar Statt eines Joysticks oder Pads agieren die Spieler mit einem Mikrofon Auf dem Monitor erscheint der Songtext und nun gilt es dieses Lied passend zur Musik nachzusingen SingStar bewertet hierbei wie gut die Spie ler den bekannten Song nachsingen und wie hnlich sie dem Origi nal sind Bunte Farbbalken symbolisieren die Tonlage des Originals die es zu treffen gilt Dieses Spiel kann entweder mit mehreren Spielern oder allein gespielt werden Mittlerweile hat sich dieses Spiel auch als Party Unterhaltung etabliert Dabei gibt es thematisch sortierte CD Pakete wie bspw Pop Hits Schlager Rock Ballads Disco Klassi ker oder auch konkrete Band Pakete wie Abba Queen oder Die Toten Hosen Die Medienwerkstatt Studio im Netz SiN nutzt die gro
180. iere in Kinderzimmern vertreten und regten nachhaltig zu vielf ltigen spielerischen und ko m diantischen Adaptionen an Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Neu ist die Komplexit t und quasi Unumg nglichkeit einer viele Me dien Waren und Freizeitaktivit ten umfassenden Durchdringung von Marketingkonzepten die Spielzeugserie zum Fast Food das Fast Food zum Film das T Shirt zum Musical oder zum MP3 Player die App oder der Klingelton zur Lieblingsserie Neu ist die Geschwindigkeit mit der aktuelle Versionen z B von High School Musical oder Kinder Fu ball filmen oder auch Spielkonsolen mit immer neuen Produktlinien fol gen in der Werbefachsprache wird das Versioning genannt Neu ist auch dass Kinder nicht nur aus ihrem Portemonnaie heraus bezah len sondern auch online per Internet Account der Eltern Gro eltern oder Geschwister nicht immer mit deren Wissen und Zustimmung per Gutschein oder ganz einfach per Handy mit einer Prepaidkarte die zum Erwerb von Software zum Beispiel der virtuellen Ausstattung in Computerspielen eingesetzt wird Kinder im Kitaalter sind als Zielgruppe f r Merchandising Konzepte wie Spongebob Pokemon Kim Possible besonders begehrt ihre Interessen wechseln noch schnell sie sind leicht zu begeistern und den W nschen von Kindern dieses Alters verschlie en sich Eltern nur selten vgl Marci Boehncke 2009 S 38 3 4 1 Genauer betrachtet Yu Gi Oh Trading Cards Am Beispiel de
181. iese neuen Medien spielerisch handelnd experimentierend lernend und interagierend in ihr allt gliches Leben einf gen Dagegen 2 In diesem Sinne bezeichnet man Kinder heute auch als digital natives weil sie schon sehr fr h in der Familie digitale Medien kennen und nutzen lernen Dage gen werden die lteren Erwachsenengenerationen die den Umgang mit den digi talen Medientechniken erlernen m ssen als digital immigrants charakterisiert Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung ist ein Teil der Elterngeneration in den 1970er Jahren noch haupts ch lich mit analogen Medien wie Fernsehen Film Radio Festnetz Telefon und Printmedien gro geworden Diese Generation ebenso wie die Generation der Gro eltern muss sich heute gezielt in die Nutzung der digitalen Medien einarbeiten sei es im Berufs oder im Privatleben wenn sie auf dem Stand der Medienentwicklung bleiben will Was den Wandel der Sozialisationsagentur Familie angeht wird im Folgenden beispielhaft Bezug auf die beiden repr sentativen World Vi sion Kinderstudien genommen vgl Hurrelmann u a 2007a Schnee kloth Pupeter 2010 S 62ff Diese Studien zeichnen ganz allgemein folgendes Familienbild f r das erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts EI Kindsein in Deutschland hei t auch heute noch Aufwachsen in ei ner Familie Nach wie vor leben fast drei Viertel der deutschen Kin der in Familien mit verheirateten Eltern Vorherrschendes Fami
182. iheit und eigene Entscheidung zuzugestehen aber auch zu erkennen wann diese Wege eine problematische Richtung annehmen Anregungen EI Kinder k nnen ihren Medien Qualit ten abgewinnen die Er wachsenen an der Oberfl che r tselhaft bleiben Kennen Sie die Medienvorlieben ihres Kindes bzw ihrer Kinder Versuchen Sie die Perspektive Ihres Kindes einzunehmen g Die symbolische Bedeutung der Medienwelt Jugendlicher ist f r viele Eltern schwer zu durchschauen das Angebot ist un bersicht lich Die vermeintlich problematischen Inhalte Gewalt Sex haben oft eine symbolische Komponente manchmal wollen Ju gendliche damit provozieren sich abgrenzen oder sich ausprobie ren Verbote und rigidere Ma nahmen sind dann n tig wenn die Anregung statt Aufregung Grenzen zur Selbst oder Fremdgef hrdung der Heranwachsenden berschritten werden o Kinder finden im TV Programm Hinweise und Anregungen zu so genannten Anschlussmedien crossmediale Vermarktung Ist das Interesse geweckt werden die W nsche mit Energie an El tern Gro eltern und andere Bezugspersonen herangetragen Die Vorlieben f r Anschlussmedien sind bei Jungen und M dchen unterschiedlich Solche Vermarktungsstrategien Verweise auf In ternetseiten Gewinnspiele kostenpflichtige Downloads Handy Klingelt ne Zeitschriften PC Spiele Figuren S igkeiten etc den Kindern immer wieder bewusstzumachen ist zerm rbende aber notwendige Medien J
183. ihr Alter ausgerichtet sind So geben knapp zwei Drittel der 12 bis 19 J ahrigen an dass sie bereits Computerspiele gespielt haben die nicht f r ihr Alter freigegeben waren 82 Jungen 38 M d chen vgl Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest 2009 S 43 Dies kann die Entwicklung Heranwachsender ma geblich st ren sie sozial ethisch desorientieren ngstigen oder f r Gewalt de sensibilisieren Aus diesem Grund sollten die Alterskennzeichnungen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle USK beachtet und ju gendschutzrelevante Aspekte bei Eltern Anbietern und auch Spielen gef rdert werden Insgesamt geht es um eine ganzheitliche Perspek tive auf Computerspiele die Chancen und auch Risiken gleicherma en beleuchtet Literatur Baacke D Sander U Vollbrecht R 19908 Medienwelten Jugendlicher Bd 1 Le benswelten sind Medienwelten Opladen Baacke D Sander U Vollbrecht R 1990b Medienwelten Jugendlicher Bd 2 Le bensgeschichten sind Mediengeschichten Opladen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2009a Hg Fernsehen Materia lien zur Suchtpr vention f r die 1 4 Klasse K ln Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2009b Hg Gut hinsehen und zu h ren Ein Ratgeber f r p dagogische Fachkr fte zum Thema Mediennutzung in der Familie K ln Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2009c H
184. ihrer Wechselwirkungen betrachtet werden 1 Ver nderte Bedingungen des Aufwachsens Kindheit hat sich stark ver ndert Die Ver nderungen von Kindheit heu te lassen sich mit folgenden Stichworten umschreiben Reduktion von Eigent tigkeit Mediatisierung der Erfahrung Expertisierung der Erzie hung Zeitknappheit der Bezugspersonen inselhaftes Raumerleben geringe Verantwortungserfahrung geringe gefahrlose Erkundung des sozialen Nahraums Verringerung der eigenst ndigen Bewegungsfrei heit Reduktion von prim ren Bezugspersonen Geschwistern Gro eltern sowie teilweise Wohlstandsverwahrlosung viel materielle und wenig emotionale Zuwendung Zwei Bereiche m chte ich hier etwas ausf hrlicher umschreiben Anregung statt Aufregung 1 1 Ver nderungen der Familienbeziehungen Sozialwissenschaftliche FamilienforscherInnen konnten Individualisie rungs und Pluralisierungsprozesse von Familienstrukturen und bezie hungen zeigen die deutlich zum gesellschaftlichen Wandel beitragen So ist die Kinderzahl pro Ehe im 20 Jahrhundert von durchschnittlich vier auf 1 4 Kinder pro Familie gesunken Die erh hte Anzahl von Ein Kind Familien hat dazu gef hrt dass viele Kinder heute ohne Geschwis ter aufwachsen was gleichzeitig die gestiegene Bedeutung der Gleich altrigen erkl rt Als Gr nde f r die abnehmende Kinderzahl wird u a die Verl ngerung der Bildungs und Ausbildungszeiten genannt Neben der traditionellen Ehe hat die Anzahl d
185. in einer die Men schenw rde verletzenden Weise darstellt EI Kinder oder Jugendliche in unnat rlich geschlechtsbetonter K r perhaltung darstellen oder die EI pornografisch sind und Gewaltt tigkeiten den sexuellen Miss brauch von Kindern oder Jugendlichen oder sexuelle Handlungen von Menschen mit Tieren zum Gegenstand haben dies gilt auch bei virtuellen Darstellungen 1 2 Stufe 2 Verbote gegen ber Minderj hrigen Soweit Tr ger oder Telemedien jugendgef hrdend sind k nnen sie von der Bundespr fstelle f r jugendgef hrdende Medien BPjM indi ziert und in die Liste jugendgef hrdender Medien aufgenommen wer den Im Laufe der Jahre hat sich bei der BPjM hierzu eine detaillierte Spruchpraxis entwickelt weitere Hinweise unter www bundespruef stelle de Zu beachten ist dass aufgrund des verfassungsrechtlich ver ankerten Zensurverbotes eine Indizierung vor der Ver ffentlichung ei nes Mediums nicht m glich ist Soweit ein Film oder ein Computerspiel bereits ein Alterskennzeichen der FSK oder USK erhalten hat scheidet eine Indizierung aus Die BPjM wird in der Regel auf Antrag t tig an tragsberechtigt sind unter anderem die kommunalen Jugend mter Eine Indizierung von Tr germedien hat zur Folge dass weitreichende Vertriebsbeschr nkungen siehe 8 15 Abs 1 JuSchG greifen ein Ver sto gegen diese ist strafbar Indizierte Telemedien d rfen grunds tz lich nur im Rahmen einer geschlossenen Benutzergruppe gem 8 4 Abs
186. inder beeinflussen zudem was in der Familie gekauft wird vom M sli ber den PC bis zum Auto Das kann an sich positiv bewertet werden denn es zeigt dass Kinder in der Familie et was zu sagen haben und sich auch mitunter durchsetzen Das wei auch die Werbewirtschaft zu sch tzen und versucht Kinder m glichst schon in jungen Jahren f r Marken und M rkte zu gewinnen Auch wenn die meisten Eltern und Kinder lernen mit dem Konsum im Rahmen ihrer Familienkasse umzugehen f hlen sich viele unter Druck gesetzt Immer neue Konsolen Handys Markenkleidung Produktlini en oder neue Software werden auf den Markt gebracht Multimediale Vermarktungsstrategien tragen zu einer durch Kommerzialisierung gepr gten Kindheit und Jugend bei vgl Paus Hasebrink et al 2004 116 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Konsum treibt unsere Wirtschaft an erh lt und schafft Arbeitspl tze und steht nicht nur ber den Umweg der Steuern im Zusammenhang mit mehr Wohlstand Zugleich stehen Familien in Deutschland unterschiedliche Budgets zur Verf gung Bei jedem 7 Haushalt besteht ein Armutsrisiko jedes 4 Kind ist von Armut bedroht vgl Lebenslagen in Deutschland Der 3 Armuts und Reichtumsbericht der Bundesregierung 2008 Einer Er hebung des Wirtschaftsinstituts DIW zufolge sind 40 der Alleiner ziehenden 22 der Familien mit drei Kindern und 38 der Familien mit vier und mehr Kindern armutsgef hrdet vgl Grabka Frick 2010 Zus tzl
187. ine zu spielen sei es t glich bis selte ner in einem Monat Das gemeinsame Spielen ist dagegen f r 61 der Heranwachsenden eine beliebte Freizeitbesch ftigung vgl ebd S 39 Als Fazit kann festgehalten werden dass das Spielen alleine und das gemeinschaftliche Spielen sich ausgewogen verhalten Insofern l sst sich bez glich der Computerspielnutzung Jugendlicher folgendes Fazit ziehen Das Bild des isolierten Dauergamers der Tag und Nacht spielt alles um sich herum vergisst und keinerlei soziale Kontakte unterh lt sollte in der ffentlichen Diskussion um Computerspiele nicht l nger als typischer Vertreter einer ganzen Generation dienen Dieses Bild ist zwar eing ngig greift aber viel zu kurz vgl Medienp dagogischer For schungsverbund S dwest 2009 S 39 2 Motive der Computerspielnutzung Wenn es um den Nachvollzug der Computerspielnutzung von Jugend lichen geht sind die Nutzungsmotive entscheidend Obwohl diese indi viduell variieren lassen sie sich auf der Metaebene dimensionieren Die unterschiedlichen Motivgr nde der Spielnutzung zu kennen und diese daraufhin auf individueller Ebene auszumachen ist ein entscheidender Aspekt des Verstehens um aufgrund dessen auch problematischen As pekten der Computerspielnutzung zu begegnen Spielt mein Kind weil es aus dem Alltag fl chten will um sich im Wettbewerb mit anderen zu messen oder weil ihm langweilig ist und es nicht wei was es anderes machen soll Warum
188. ines Kindes bestimmt gleichsam die Perspektive mit der es Fernsehgeschichten oder figuren sieht Mit dieser besonderen Sicht nimmt es das soziale Handeln in den Fernsehprogrammen wahr und holt sich aus dem medialen Handlungsangebot im positiven Falle An regungen und Orientierungen um das eigene Thema nachdenkend spielend und handelnd zu bearbeiten den Eltern Geschwistern oder Freunden mitzuteilen und verst ndlich zu machen Solche Vorbilder k nnen reale Personen wie beispielsweise Fernseh Entertainer Thomas Gottschalk eine f ktive Figur aus der Daily Soap Gute Zeiten Schlechte Zeiten wie Paula bis 2009 gespielt von Josie Schmidt oder eine klassische virtuelle Kinderheldin wie Pippi Langstrumpf sein Vor allem handlungs und spannungsreiche Hel den Taten die von den vielen Action Heldinnen und Helden der Vor abendprogramme vollbracht werden kommen unter Umst nden die sem Orientierungsbed rfnis von Kindern entgegen Wenn Kinder sich f r Fernsehfiguren begeistern dann hilft ihnen das manchmal sich mit solchen Lebenssituationen aktiv auseinanderzusetzen in denen sie sich klein und unterlegen f hlen und in denen sie nach Sicherheit und Geborgenheit verlangen Serienheldinnen helden und ihre seriellen Abenteuer sind in der Re gel wie gestanzt Die Handlung ist klar gegliedert wer gut und wer b se ist ist leicht zu unterscheiden das gesamte Medienpersonal ist berschaubar die Spannung b
189. ionen zum Thema sowie einen Unterrichts Baukasten der ins gesamt 14 Unterrichts Bausteine f r die Schuljahre 1 2 und 3 4 enth lt s bersicht Diese Unterrichts Bausteine enthalten An gaben zum Thema eines Bausteins zur Unterrichtsintention zu den Fachbez gen zu Materialien und Medien zur Kombination mit anderen Bausteinen zum Zeitrahmen und zum m glichen Unterrichtsverlauf 50 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2 Ein Ratgeber f r p dagogische Fachkr fte zum Thema Mediennut zung in der Familie bietet aus medienp dagogischer Sicht vor allem einen informativen berblick ber die aktuelle Medienwelt sowie Orientierungs und Handlungshilfen dazu wie sich Medien aller Art von Eltern berlegt verantwortungsvoll und gekonnt in das all t gliche Familienleben einbeziehen lassen Zum einen findet man in der Brosch re grundlegende Informationen zu Fernsehen und Video Computer Internet Mobilfunk und H rmedien wie H rbuch und Ra dio Ebenso werden Themen wie der Umgang mit Medienverb n den und Werbung aufgenommen und der Problemzusammenhang Medien und Gesundheit wird untersucht Zum anderen regen Fall beispiele aus dem echten Familienleben dazu an gemeinsam mit Eltern einen guten Weg f r den Umgang mit Medien in der Familie zu finden Dabei soll auch verst ndlich gemacht werden was Medien nutzung f r Kinder bedeuten kann und weshalb sich Kinder oftmals von bestimmten Medieninhalten
190. ischen ihnen abzubauen Warkus 2010 S 17 20 F r weitere Informationen siehe http www spielbar de neuj eltern lan inkl aktueller Termine und http www bpb de files OoHTQ56 pdf Hand out Ein hnliches Konzept wie bereits eben beschrieben verfolgt ein An gebot der Landesstelle Kinder und Jugendschutz Sachsen Anhalt eV welches sich ebenfalls an Eltern und p dagogische Fachkr fte richtet N here Informationen unter http www einfach erwachsen de index php Weitere Informationen finden Sie unter http www uni leipzig de compsp Csl index html und unter http www freie allgemeine de artikel news einzige computerspielschule erfolgreich gestartet Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Der besondere Vorteil in der ComputerSpielSchule liegt darin dass es sich um ein dauerhaftes Angebot handelt Im Gegensatz zu einmali gen Workshops ist dadurch die Teilnahme erleichtert Zudem k nnen interessierte Eltern einen dauerhaften Kontakt aufbauen Die strikte Beschr nkung der Spielzeit soll gew hrleisten dass es keine reine Spie lumgebung f r Kinder wird Der verst ndnisvolle Austausch zwischen den Generationen soll im Mittelpunkt stehen 3 6 Artworks Contest pic your game life Das Institut f r Computerspiel Spawnpoint in Erfurt versteht sich als Schnittstelle zwischen Medienp dagogik Computerspielern und Skeptikern Ziel ist es mit unterschiedlichen Projekten Veranstaltun gen und
191. it den Medien haben sich Fami lienmitglieder hinzugesellt die die Fenster in die Welt weit aufmachen und damit das kleine System aufzul sen drohen so sehen es jedenfalls manche Zeitgenossen Das Pantoffelkino und erst recht das Internet mit all seinen M glichkeiten scheinen die Welt zum Dorf zu machen McLuhan Powers 1995 Und die Generationen haben keine Geheim nisse mehr voreinander sodass sich Kindheit ver ndert hat Schafft das Fernsehen ab diese Droge im Wohnzimmer mit der wir uns zu Tode am sieren und die das Verschwinden der Kindheit verursacht in diesem Satz stecken vier Buchtitel von drei popul ren Medienkritikern der letzten Jahrzehnte Wie immer man diesen Fortschritt beurteilt er l sst sich offensichtlich nicht aufhalten und die meisten Menschen nutzen ihn auch flei ig Mit jeder neuen Generation werden die neu en Medien allt glicher und selbstverst ndlicher Werden sie auch von selbst verst ndlicher f r uns Viele derzeit Erwachsene werden das be zweifeln weil sie keine digital natives sind Medien Erziehung wird in diesem Kontext oft zu einseitig gedacht Sie richtet sich auf die Kinder aber die Eltern er ziehen Ziehen kann nur derjenige der voran geht den Weg wei Vorbild ist Aber wie kann man auf Wegen voran gehen auf denen man sich viel weniger auskennt als manche von denen die nachfolgen Die Medien wurden schon vor Jahrzehnten als die heimlichen Miter zieher entlarv
192. ive emotionale Unterst tzung auf dem Weg ins Erwachsenenleben Shell Deutsch land Holding 2010 5 17 Es ist also zu erwarten dass die Familie als Lebensform in Zeiten von Globalisierungs und Individualisierungsprozessen die in unserer Ge sellschaft eine nie zuvor gekannte Unsicherheit und Un bersichtlich keit Vielfalt der Lebensformen und Wertorientierungen mit sich brin gen auch zuk nftig hoch im Kurs stehen wird Denn die Familie als gesellschaftliche Einrichtung verspricht ihren Mitgliedern im Normal fall wie keine andere Sozialisationsinstanz emotionale Zuwendung Zugeh rigkeit Vertrauen Sicherheit Handlungsorientierung Schutz und Gemeinschaft Vor allem f r Kinder ist sie mit ihrer Wir Botschaft der psycho so ziale Referenzrahmen der ihr kulturelles In der Welt Sein entschei dend mitbestimmt der sie erleben und erfahren l sst welche Medien der Familie zur Verf gung stehen was deren Inhalte ihnen selbst und den anderen Familienmitgliedern bieten k nnen und welche Spielr ume ihnen zugestanden werden um selbstst ndig handelnd mit Medien der Kommunikation umzugehen Dass diese Ausgangsla ge aber auch immer an die Lebensbedingungen und stile einer Familie gebunden ist ist evident Wie also in Zukunft Familien mit Medien umgehen werden wird auch immer davon abh ngen welche Bedeu tung sie den Medien zuschreiben und wie sie mit und ohne Medien ihren Lebensalltag gestalten Die entspre
193. jeder Schule gibt es aber einen Konferenzraum mit St hlen und Tischen f r Erwachsene Vielleicht sollten Sie auch Mineralwasser und S fte anbie ten das tut der Atmosph re gut Elternabende d rfen keine Monologe von Lehrkr ften sein Die Eltern wollen mitreden und sich austauschen Sie brauchen Diskussionsanl s se und echte Probleme Sie wollen an Entscheidungen beteiligt sein und etwas ber ihre Kinder erfahren Wenn Kinder auf Elternabenden etwas pr sentieren oder Produkte der Kinder gezeigt werden sind die Eltern und die Kinder stolz Au erdem werden Eltern dabei ber Un terrichtsinhalte und die Leistungen der Kinder informiert Elternabende m ssen gut moderiert werden und Gespr che auf Au genh he erm glichen Dazu geh ren eine gut sichtbare Tagesord nung mit Zeitangaben eine Visualisierung der Gespr chs oder Ar beitsergebnisse Gespr chsmoderation und die Beteiligung der Eltern an Entscheidungen 4 1 Zum Beispiel Verlauf eines Elternabends zum Thema Handy erprobt in einer 5 Klasse 1 Begr ung der Eltern durch den Elternvertreter und den Lehrer Vorstellung der Tagesordnung und der Ziele des Abends 4 2 Vorstellung der Arbeitsergebnisse der Kinder Vortr ge von Kindern zum Thema Mein Powerhandy Entwurf f r Sch ler Die Vortr ge k nnen auch als Videofilme oder Audiodateien aufgezeichnet und medial pr sentiert werden Meinungs u erungen der Eltern Diskussion ber das Thema
194. jeweils seine medienp dagogischen berlegungen und l sst sie in erzieherische Anregungen m nden die Eltern auf das Medienhandeln in ihrer Familie beziehen k nnen Michael Schulte Markwort zeigt in seinem Essay ber die Kindheit im digitalen Zeitalter auf dass Kinder heute zwar unter dem Einfluss der Medien eine Reihe von spezifischen St rungen entwickeln k nnen So scheint es dass die psychosomatischen St rungen bei Kindern und Ju gendlichen bis zum 18 Lebensjahr in Deutschland gegenw rtig zuneh men Doch ob intensive Mediennutzung dabei eine wesentliche Rolle spielt l sst sich nur schwer erkennen Dies ist allerdings kein Grund Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung die Bedeutung der Medien zu bagatellisieren Aber es ist auch kein Grund ihre Bedeutung zu dramatisieren weil es der berw ltigenden Mehrheit der Kinder gelingt sich in unserer Mediengesellschaft gut zu rechtzufinden und selbstbewusst zu handeln Aus medienp dagogischer Sicht setzen sich Norbert Neu und Wolf gang Schill im letzten Beitrag dieses Kapitels mit Aussichten zum Umgang mit Medien in der Familie auseinander indem sie die prog nostische Frage stellen Wie werden Familien in Zukunft mit Medien umgehen Zu dieser nur schwer zu beantwortenden Frage stellen sie drei Thesen zur Diskussion 1 Die Familie wird in unserer Gesellschaft ihren hohen Stellenwert im Leben von Kindern Jugendlichen und Er wachsenen behalten 2 Die technisch
195. k I Bichler M 2009 Zur Rolle von Medien in sozial benachteiligten Familien Eine sterreichische Panelstudie In TELEVIZION 22 2009 1 S 56 59 Schill W 2008 Integrative Medienerziehung in der Grundschule M nchen Anregung statt Aufregung Schneekloth U Pupeter M 2010 Familie als Zentrum Bunt und vielf ltig aber nicht f r alle Kinder gleich verl sslich In Hurrelmann u a a a 0 S 61 93 Schumacher G Schlinker U 2009 logo Akzeptanz und Gefallen der Kinder nachrichtensendung des ZDF im KIKA Ergebnisse empirischer Untersuchungen In Media Perspektiven 11 2009 S 566 576 Simon E Feierabend S 2006 Die Vielseher unter den Kindern Freizeitverhalten sozialer Kontext und Fernsehnutzung In Frey Vor Schumacher a 4 0 S 184 203 Spitzer M 2005 Vorsicht Bildschirm Elektronische Medien Gehirnentwicklung Gesundheit und Gesellschaft Stuttgart Theunert H Lenssen M Schorb B 1995 Wir gucken besser fern als ihr Fern sehen f r Kinder M nchen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2 Zum medienp dagogischen Umgang mit Leitmedien Sonja Ganguin und Thorsten Junge ZUM MEDIENP DAGOGISCHEN UMGANG MIT LEITMEDIEN 2 2 Computerspiele und Familie Lebenswelten sind heute Medienwelten Baacke Sander Vollbrecht 1990a b und f r die heranwachsende Generation geh ren Medien selbstverst ndlich zum Alltag Dies betrifft auch Computerspiele
196. kel die f r attraktive werbetaugliche Typen beiderlei Geschlechts zwingend notwendig sind Diese Begriffe werden dann Frauen bzw M nnerbildern zugeordnet Danach berlegen sich die Kinder kleine Geschichten f r Werbespots in denen genau das Gegenteil der bekannten Werbeversprechungen geschieht Die Sketche werden mit der Videokamera aufgenommen Bei der Produktion des Spots werden Bild Filmsprache mitreflektiert und das Vorwissen der Kinder ber Werbung flie t ein Weitere Beispiele zur Medienarbeit in der Grundschule unter http www schule bw de schularten grundschule 2gsunterricht 2multimed 3 Mission Mitmischen in weiterf hrender Schule Jugendarbeit Die M glichkeiten der kreativen Medienarbeit wachsen mit zuneh mendem Alter der Kinder immens Ab dem Alter von 10 bis 12 Jahren nutzen Kinder nun nahezu das gesamte Medienspektrum zudem n hert sich die kindliche Intelligenz der von Erwachsenen Sie verf gen nun bereits ber eine geh rige Portion Medienkompetenz und erfas sen soziale Beziehungen und abstrakte Zusammenh nge in Medien produkten Beste Voraussetzungen f r eine Medienarbeit die jungen Leuten Orientierung und Impulse bietet um Medien bewusst kritisch und kreativ f r ihre Zwecke zu nutzen Handys sind die von Jugendlichen am meisten genutzten Multimedia ger te Viele der mobilen Allesk nner werden nicht nur zum Telefo nieren sondern auch als Videokamera genutzt Das Thema Handy video und
197. le Bibliothek Band 65 dtv W rterbuch P dagogik CDRom Berlin Scheuerl H 1979 Das Spiel Untersuchungen ber sein Wesen seine p dagogi schen M glichkeiten und seinen Grenzen Weinheim Basel Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Sleegers J 2007 Und das soll Spa machen Faszinationskraft In Kaminski W Witting T Hg Digitale Spielr ume Basiswissen Computer und Videospiele M nchen S 17 20 Theunert H Gebel C 2007 Untersuchung der Akzeptanz des Jugendmedien schutzes aus der Perspektive von Eltern Jugendlichen und p dagogischen Fachkr f ten Eigenst ndige Teilstudie des JFF zur Analyse des Jugendmedienschutzsystems Endbericht M nchen Abrufbar unter http www jff de dateien JFF_JMS_LANG pdf Stand 26 04 2011 Unicef Bericht 2007 UNICEF Bericht zur Situation der Kinder in Industriel ndern Deutschland nur Mittelma Wie sorgt Deutschland f r seine Kinder internatio naler Vergleich Bereich Grundsatz und Information Abrufbar unter http www unicef de fileadmin content_media presse fotomaterial Kinderarmut StudieD pdf Stand 26 04 2011 Vollbrecht R 2003 Aufwachsen in Medienwelten In Fritz K Sting S Vollbrecht R Hg Mediensozialisation P dagogische Perspektiven des Aufwachsens in Medi enwelten Opladen S 13 24 Vollbrecht R 2003 Aufwachsen in Medienwelten In Fritz K Sting S Vollbrecht R Hg Mediensozialisation P dagogis
198. leibt ertr glich und eine Serienepi sode kommt stets zu einem guten Ende Jungen sch tzen vielfach die bernat rliche St rke die Energie das besondere Aussehen und die magischen Kr fte von Heldenfiguren die diese beim Kampf gegen das B se zeigen Es werden ihnen gleichsam Vorbilder geliefert um sich im richtigen Leben erfolgreich zur Wehr zu setzen M dchen finden solche Sendungen nicht selten deswegen gut weil sie sich dadurch offensichtlich gegen ber ihren Eltern oder Erwachsenen abgrenzen Anregung statt Aufregung k nnen und auch zeigen k nnen wie hart sie sind So k nnen die Serienheldinnen und helden Jungen wie M dchen in bestimmten Le benspassagen passende Anl sse liefern vgl G tz Ensinger 2002 o um ein Bild von sich selbst zu entwerfen So stark m chte ich auch sein So M chte ich auch aussehen Das m chte ich auch k nnen o um innere und u ere Konflikte zu bearbeiten So gut so b se m chte ich auch einmal sein oder g um in der unmittelbaren Fernsehsituation starke Gef hle wie Freude Erleichterung Angstlust berraschung Mitleid Abscheu Zustimmung oder Ablehnung zu erleben und auch durch aktives Mitgehen bei einer Sendung z B durch Lachen Aufschreien sich intensiv mit allen Gliedma en bewegen sich vor Angst verkrie chen oder verkrampfen den eigenen K rper zu sp ren vgl Paus Haase 1998 S 114ff Auch wenn solche Fern
199. lerVZ die Aktion Re spekt im Netz Mit dieser Aktion wollten die Betreiber ein Zeichen gegen Cybermobbing setzen und die NutzerlInnen als Teil dieser Ak tion einschlie en Von der Betreiberseite wurde die Gruppe Re spekt im Netz gegr ndet Jugendliche die sich dieser Gruppe anschlossen bekamen ein Respekt im Netz Stempel auf das ei gene Profil Innerhalb von einigen Tagen wuchs die Gruppe auf ber 1 5 Millionen Mitglieder an Aktive NutzerlInnen lieferten ber 65 000 Diskussionsbeitr ge im Themenforum Weitere 20 000 Beitr ge wurden im Forum zu eigenen Erfahrungen mit Mobbing im Netz gepostet In Workshops wird die Gruppe Respekt im Netz von den Sch lerIn nen als ihnen bekannt genannt wobei einige nicht benennen k nnen was die Intention der Gruppe ist Einen anderen Weg geht sch lerVZ in Kooperation mit dem Krimifes tival Tatort Eifel An dem Projekttag Tatort Internet werden mittels einer Geschichte und eines fiktiven Falls inhaltliche Fragen zu sozialen Netzwerken bearbeitet Die Antworten sollen am Ende im Plenum Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung vorgestellt und diskutiert werden Ziel des Schulprojekttages soll die Optimierung einer internetspezifischen Medienkompetenz aller be teiligten Akteure Sieding 2009 S 2 sein Den Tatort Internet und weitere Schulmaterialien ver ffentlicht sch lerVZ auf seiner Seite un ter Eltern und Lehrer Genauso werden unten auf d
200. li enmodell ist dabei die Kernfamilie mit ein zwei oder mehr Kindern o Gut 10 der Kinder leben in Familien in denen die Eltern wieder verheiratet oder nicht verheiratet sind g 16 der Kinder leben bei einem alleinerziehenden Elternteil g Mehr als ein F nftel der 6 bis 11 J hrigen w chst heu te nicht zusammen mit den beiden leiblichen Elternteilen auf Deutsche Kinder sind offensichtlich Familienmenschen Die Beziehung zu den Eltern wird von fast allen Kindern als ange nehm konfliktarm und innig geschildert Nur 6 der Kinder haben re gelm igen Streit mit ihren Eltern nur aktuell 14 der Befragten be richten von Ohrfeigen und anderen k rperlichen Z chtigungen hier zeigen sich deutliche Entspannungen der Eltern Kind Beziehungen gegen ber fr heren Untersuchungen Diese positive Entwicklung gilt f r alle Familienformen f r einheimische deutsche ebenso wie f r die fast 25 Kinder die einen Migrationshintergrund haben Hurrelmann 2007b S 4 vgl auch Hurrelmann u a 2010 S 20 3 vgl z B Charlton M Neumann K Medienkonsum und Lebensbew ltigung in der Familie T bingen 1987 Bachmair B TV Kids Ravensburg 1993 in neu bear beiteter Fassung Bachmair B Abenteuer Fernsehen M nchen 2001 Theunert H Pescher R Best P Schorb B Zwischen Vergn gen und Angst Fernsehen im Alltag von Kindern Berlin 1992 K bler H D Swoboda W Wenn die Klei nen fernsehen Berlin 1998 Paus Haase l
201. lich viel Zeit mit Erwachsenen vor dem Bildschirm g Kinder aus einem Milieu dem Selbstbestimmung wichtig ist schei nen berdurchschnittlich viel allein fernzusehen Bringt man diese Ergebnisse auf den Punkt dann kann man Folgendes annehmen Eltern vermitteln offensichtlich ihr eigenes Nutzungsver halten an ihre Kinder Dabei spielt die Milieuzugeh rigkeit eine bedeu tende Rolle somit werden milieuspezifische Unterschiede von einer Generation an die n chste weitergegeben Kuchenbuch 2003 S 11 Auch wenn die Individualisierung des Fernsehgebrauchs in Familien aufgrund der stark vermehrten Programmangebote und der erh hten Zahl der Fernsehger te in Haushalten mehr und mehr voranschreitet durchschnittlich sind gut zwei Ger te in Familien vorhanden und in vier von zehn Kinderzimmern steht inzwischen ein Fernseher so kommen Eltern und vor allem j ngere Kinder nach wie vor gern zusammen um gemeinsam fernzusehen Dabei sch tzen es Kinder vor allem dass man gemeinsam Zeit miteinander verbringen gleiche Programminte ressen befriedigen Vergn gen und N he Kuscheln erleben und die Fernsehsituation beispielsweise durch gezielte Programmauswahl gemeinsam inszenieren kann vgl G tz Holler 2009 Dass dabei vor allem Familienserien eine vorbildliche Rolle spielen k nnen wenn sie sich f r Kinder und Eltern mit ihren Figuren und Geschichten als erfahrungsnah witzig und ernsthaft zugleich erweisen kann
202. lt jedoch das zeigen alle aktuellen Ver ffentlichungen zur Mediennutzung in der Bundesrepublik Deutschland vgl z B Feierabend Klingler 2011 S 170ff das Familienmitglied Fernsehen nach wie vor eine bestim Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung mende Rolle Auf welche Fernsehangebote Eltern und Kinder dabei in ihren konkreten Lebenssituationen tats chlich zugreifen ist keines wegs homogen und h ngt offensichtlich ab g von den Interessen Motiven und Bed rfnissen der Familien mitglieder DI von ihren Lebensbedingungen und chancen g vom greifbaren Medienangebot und von entsprechenden Medienerfahrungen Zu diesem Themenkomplex hat eine praxis und nutzerorientier te p dagogische psychologische und soziologische Forschung seit den 1980er JJahren eine F lle von aufschlussreichen Ergebnissen zusammengetragen Nutzerorientierte Forschungspraxis spielt sich im Alltagsleben von Kind und Familie ab und versucht dabei unter anderem zu kl ren g wie Kinder im Kontext ihres sozialen Umfeldes mit Medien umge hen und g welche Rolle vor allem das Mittel Fernsehen f r die Bew ltigung des Alltags von Kind und Familie spielt Welche Erfahrungen k nnen Kinder nun beim famili ren Umgang mit dem Fernsehen machen welche Bedeutung hat es in ihrem t glichen Leben Was vermittelt das Fernsehen einem Kind wenn es sich g mit sich selbst g mit seiner sozialen Umwelt und g mit den Sache
203. lten umgehen k nnen Die Medienbilder dieser Medienkultur k n nen helfen sich selbst zu thematisieren die Wirklichkeit zu ordnen sich in ihnen zu sehen sie in sich zu sehen oder sich in ihnen sehen zu wollen Sie k nnen zu Suchbildern f r eigene Erfahrungen werden und sie k nnen neue Erfahrungen freisetzen Dies ist aber nicht vorausset zungslos Die entsprechende F higkeit wird mit dem Begriff Medien kompetenz beschrieben Die Medienerziehung hat die Aufgabe Medi enkompetenz zu vermitteln Ziel der Medienerziehung ist es m glichst alle Menschen fr h in die Lage zu versetzen in einer durch Medien gepr gten Welt kompetent selbstbestimmt sozial verantwortlich kritisch und solidarisch handeln zu k nnen Wo dies nicht geschieht kann sich die sogenannte Wissenskluft zwischen denjenigen vergr Bern die die neuen Medien f r ihre Bildungsziele einsetzen k nnen und denjenigen die die Medien unkreativ und monoton verwenden Nicht nur in diesem Zusammenhang spielt die medienp dagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in schulischen und au erschuli schen Bildungseinrichtungen eine zunehmend wichtigere Rolle Literatur Agi J Hennemann Th Hillenbrand C 2010 Kindliche Verhaltensauff lligkeiten aus der Sicht von Erzieherinnen In Zeitschrift f r Heilp dagogik 2 S 44 50 Bachmair B 1994 Handlungsleitende Themen Schl ssel zur Bedeutung der be wegten Bilder f r Kinder In Deutsches Jugendinstitut M
204. m r am quantitativen Prob lem der Informationsvermittlung in modernen Gesellschaften fest Umgangssprachlich dr cken wir dies manchmal selbst dadurch aus dass wir meinen wir w rden in der heutigen Zeit von Informationsla winen f rmlich berrollt Der Begriff Mediengesellschaft hingegen bezeichnet die qualitative Seite der Informationsvermittlung n m lich die Bedeutung der Medien f r die Konstruktion unserer aktuellen Wirklichkeit Wir sprechen von Mediengesellschaft wenn sich neben der realen Wirklichkeit eine f ktionale Wirklichkeit derart etabliert hat dass beide gleichberechtigt sind und in ihrem Zusammenwirken eine aktuelle handlungsleitende Wirklichkeit erzeugen Merten 2008 S 481 Um es anders auszudr cken Das gesamte uns derzeit zur Ver f gung stehende Medienensemble angefangen von den Printmedien z B Buch Zeitung Zeitschrift weiter ber die H rmedien z B H r funk MP3 Player Mobilfunk H rbuch und die Bildschirmmedien wie 4 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Fernsehen und Computer bis hin zum Netzmedium Internet wirkt mehr oder minder intensiv in nahezu alle unsere Lebensbereiche hi nein Diese technischen Medien der Kommunikation bringen zum Teil neuartige kulturelle Umwelten hervor und beeinflussen mehr oder weniger bedeutsam in einem manchmal schwer durchschaubaren Zusammenspiel unsere Wahrnehmungen von Wirklichkeit unser Verst ndnis von der Welt unsere Gef
205. medienschutz bei der Arbeitsgemeinschaft Kinder und Ju gendschutz Landesstelle Nordrhein Westfalen e V AJS in K ln Hoffmann Bernward Prof Dr Professor f r Medienp dagogik an der Fachhochschule M nster FB Sozialwesen Mitglied im Bundesvorstand der GMK Junge Thorsten Dipl P d seit August 2008 wissenschaftlicher Mitar beiter des Lehrgebiets Bildungstheorie und Medienp dagogik Prof Dr de Witt an der FernUniversit t in Hagen 186 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Neu Norbert Prof Dr Professor f r P dagogik am Fachbe reich 03 der Justus Liebig Universit t Gie en im Bereich P dagogik der Kindheit und von 2007 bis 2011 Vorsitzender der Gesellschaft f r Medienp dagogik und Kommunikatioskultur Arbeits und Interessensschwerpunkte Medienp dagogik stheti sche Bildung Fr he Kindheit und Elternbildung R llecke Renate MA Referentin f r Medienp dagogik und Medienbil dung in der Gesellschaft f r Medienp dagogik und Kommunikations kultur GMK Schega Markus Schulleiter an der N rtingen Grundschule in Berlin Kreuzberg Schill Wolfgang Dr phil t tig im Berliner Projektb ro der Gesell schaft f r Medienp dagogik und Kommunikationskultur GMK Ar beitsschwerpunkte Medienp dagogik in der Schule Entwicklung von medienp dagogischen Materialien Schulte Markwort Michael Prof Dr med Leitender Arzt der Ab teilung f r Psychosomatik im Altonaer Kinderk
206. mer verbunden mit Bezugspersonen die Vorbil der und Begleiter sein sollten Anregungen g Was k nnen Heranwachsende besser als Erwachsene Schnel le Wahrnehmung und Reaktionsverm gen visuelles Ged chtnis k rperliche Geschicklichkeit Risikobereitschaft und der Mut zum Ausprobieren sind Kennzeichen jugendlichen Medienumgangs Diese F higkeiten m ssten p dagogisch an erkannt werden ohne dass sie andere Grundf higkeiten wie z B Lesef higkeit und Ge spr chsf higkeit verdr ngen d rfen Wie die relevanten F higkei ten ver ndern sich auch die Medien Handy Computer und Inter net sind die Allround Medien vieler Jugendlicher mit denen alle anderen Medienbed rfnisse auch abgedeckt werden Diese Multi funktionalit t und ihre soziale Einbettung m ssen Eltern oft erst begreifen Lassen Sie Jugendliche erkl ren g Im Familiensystem gerade mit mehreren Kindern ist es nicht leicht den unterschiedlichen F higkeiten und Bed rfnissen in Sachen Me dien gerecht zu werden Kinder unter 3 Jahren brauchen eigent lich kein Fernsehen Bilderb cher und H rmedien sind f r sie eine gute Alternative sein Damit verschiedene Altersstufen zu ihrem Medienrecht kommen sind r umliche oder zeitliche Trennungen hilfreich das erm glicht ein Aufzeichnungsger t das p dagogisch sehr hilfreich ist Fernsehverhalten von Kindern muss begleitet und reguliert werden aber W nsche von Kindern m ssen respektiert werden Anregung statt Aufreg
207. milie und auch in den Kinderbildungsst tten intensiv und spielerisch mit dem Thema zu besch ftigen Nach Rosenstock Fuhs lassen sich verschiedene Stufen der Werbe kompetenz unterscheiden vgl Fuhs Rosenstock 2009 g 3 bis 5 J hrige erkennen die Intention von Werbung noch nicht sie k nnen zugleich stark werbegepr gte Kaufw nsche haben g Ab ca 7 8 Jahren beginnt das Verstehen der Werbeintentionen zugleich tr gt Werbung weiterhin zur Kaufentscheidung bei g Ab ca 10 Jahren sind viele Kinder in der Lage subtilere Werbefor men zu erkennen g Ab ca 11 Jahren nimmt die Glaubw rdigkeit vor allem klassischer Werbeformen allm hlich ab Konsumw nsche orientieren sich st rker an Freunden Anregung statt Aufregung Wie sich die Werbung auf das Konsumverhalten auswirkt ist immer auch intensiv von den Erfahrungen Verhaltensweisen und Einstellun gen der Bezugsgruppen abh ngig Eltern Geschwister und Freunde pr gen das Konsumverhalten mit Konsumorientierte Milieus und Verhaltensweisen stehen konsumkritischeren Milieus gegen ber doch h ufig gibt es auch berschneidungen so sind bestimmte Marken oder Produkte milieu bergreifend begehrt 4 2 Ziele der Konsumerziehung und Medienp dagogik Kinder Familien und Jugendbildungsst tten sollten an einem Strang ziehen und gemeinschaftlich altersangemessen die Werbekompetenz als Teilbereich der Medien und Konsumkompetenz f rdern Dabei las sen sich folgende Ziele ableiten
208. n dieser Welt auseinandersetzt Wie sich in entsprechenden Untersuchungen zeigt k nnen Kinder im Umgang mit dem Fernsehen bestimmte Selbst Sozial und Sacher fahrungen machen die untereinander in einer dynamischen Wech selbeziehung stehen vgl Abb 1 Fernsehen als Erfahrungsangebot in Familien 4 Kinder gelten als Vielseher wenn ihre t gliche Fernsehnutzung ber 145 Minuten liegt Mit durchschnittlich 206 Minuten pro Tag ist der Fernsehkonsum der Vielse her doppelt so hoch wie der der Durchschnittsseher wobei der Anteil der Kinder der mit mehr als vier Stunden sehr viel fernsieht bei 5 liegt Anregung statt Aufregung Selbsterfahrungen Lebensthemen Selbstempfinden Gef hle personale Vorbilder ZUM MEDIENPADAGOGISCHEN UMGANG MIT LEITMEDIEN Sozialerfahrungen Fernsehfiguren als sozial Partner ethisch normative Orientierungen Hinweise zur Bewa lti gung sozialer Probleme Konflikte Gespr chsstoff und Kontaktm glichkeiten Abb 1 Fernsehen als Erfahrungsangebot in Familien Fernsehen als Erfahrungsangebot Sacherfahrungen Weltwissen und sicht Lernstoff Orientierungs und Handlungswissen Medienkenntnis und verst ndnis Selbsterfahrungen Wenn Kinder sich mit Medien besch ftigen geschieht dies nicht wie von selbst vielmehr muss man davon ausgehen dass Mediennutzung f r Kinder eine bestimmte Bedeutung oder einen Sinn hat Dabei ist zu ber cksich
209. n Erfahrungen des Service Bureau Jugendinformation sind Eltern am besten auf Elternabenden bzw Informationsveranstaltungen in Schulen erreichbar Diese Aben de werden in der Regel von 50 bis 300 Eltern besucht Organisieren die se Abende andere Bildungstr ger wie Volkshochschulen Bibliotheken o kommen deutlich weniger TeilnehmerInnen Einige Veranstaltun gen fielen komplett aus weil kaum jemand kam Qualit tskriterium ist an dieser Stelle wie nah der Tr ger an den Erwachsenen vor Ort ist Anregung statt Aufregung Das ServiceBureau Jugendinformation versucht Eltern f r einen Dia log mit Jugendlichen ber Medienthemen zu begeistern Kommen die eigenen Kinder z B von einem sportlichen Wettkampf nach Hause werden diese interessiert nach Erfolg und Niederlage befragt und die Eltern lassen sich den Verlauf berichten Warum kann dieses Interesse nicht auch nach einem Computerspiel gezeigt werden Hast du den Drachen bek mpfen k nnen Genauso ist ein interessiertes Fragen nach Verabredungen und Partys in der realen Welt selbstverst ndlich Und wie sieht es nach der Kommunikation der Jugendlichen in den sozialen Netzwerken und Messengern aus Dabei gilt es nat rlich das eigene Kind nicht auszufragen sondern ein Interesse an den Aktivit ten zu zeigen 5 Fazit Soziale Netzwerke k nnen nicht l nger von der schulischen und au er schulischen Bildung ignoriert werden Fast alle Jugendlichen und im mer mehr Erwachsene
210. n als ihre nat rliche gegenst ndliche und soziale Umwelt Die m glichen Gr nde daf r herauszufinden zu untersuchen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung und zu kl ren ist eine komplexe Aufgabe die sich Kindern Eltern und p dagogischen Fachkr ften gleicherma en stellt Dabei k me es dar auf an die medienbezogen Selbst Sozial und Sacherfahrungen der Beteiligten in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen um gemeinsam neue Medien JErfahrungen zu Machen und um handlungsf hig er im Umgang mit Medien zu werden In Bezug auf die Auseinandersetzung mit sich selbst bedeutet dies vor allem ED gemeinsam zu untersuchen wie Medien in den Lebensalltag hin einwirken und welche Bedeutung den Medien f r das Familien Leben zugeschrieben wird sowie go zu ermitteln welche Bed rfnisse mit Medien und auch Warenan geboten befriedigt nicht befriedigt werden In Bezug auf die Beteiligung am sozialen Leben bedeutet dies vor allem o gemeinsam die Beziehung zwischen vermittelter Wirklichkeit Fik tion und eigener Lebenswirklichkeit aufzukl ren und DJ herauszufinden welche Handlungsm glichkeiten sich bieten um den Alltag produktiv zu bew ltigen und wie sich Interessen und Bed rfnisse auch ohne Medienkonsum befriedigen lassen In Bezug auf die Auseinandersetzung mit den Medienofferten selbst bedeutet dies vor allem og gemeinsam verschiedene Medienangebote in Bezug auf ihre Inhal te und Gestaltungsformen z
211. n dem online ver ffentlichten Projektbericht wird die Begeisterung der Jugendlichen betont Die M glichkeit neue Spiele zu erproben motiviert sie sich intensiv und engagiert mit Computerspielen ausein anderzusetzen Dazu geh rt auch die Besch ftigung mit dem wissen schaftlichen Hintergrund z B zu Wirkungsvermutungen Da sie im Rahmen des Projekts einen Expertenstatus einnehmen erfahren sie eine zus tzliche Wertsch tzung Wissen das sie sich in ihrer Freizeit angeeignet haben und welches h ufig absch tzig beur teilt wird erf hrt nun besondere Beachtung Gleichsam erweitert sich auch die Perspektive der Sch lerInnen Sie lernen die kritische Besch f tigung mit einem Unterhaltungsmedium Aber auch f r die PadagogInnen ergeben sich wichtige Impulse durch die Zusammenarbeit mit den Sch lerInnen Sie erhalten Hinweise da rauf wie Computerspiele in p dagogischen Settings nutzbar gemacht werden k nnen und welche Aspekte beachtet werden sollten Durch die Initiatoren des Spieletester Projektes werden diese Informationen geb ndelt Anregung statt Aufregung Indem die Schule im Rahmen der beschriebenen AGs die Auseinander setzung mit Computerspielen unterst tzt nimmt sie die Bedeutung von Computerspielen in jugendlichen Lebenswelten wahr und ernst Gleichsam wird nicht unber cksichtigt gelassen dass der Computer spiele Konsum auch kritische Facetten hat Hierbei geht es vor allem um Spiele die noch nicht f r die je
212. n in Begleitung einer erzie hungsberechtigten Person mitkommen dieses Unterschreiten der eigentlichen Altersgrenze sollte aber in bewusster Verantwortung der Eltern geschehen 8 Miteinander kritisch und kreativ mit Medien leben Die Familie als Zusammenleben von Eltern teil und Kind ern bleibt f r Heranwachsende und Erwachsene ein wichtiger Lebensort F r kleinere Kinder im Vor und Grundschulalter ist das sehr wichtig ltere Kinder und Jugendliche werden sich verst rkt von Zuhause l sen das hei t aber keineswegs dass die Auseinandersetzung mit den Eltern f r sie nicht mehr wichtig ist Medienkompetenz lernt man in ihrer sozialen Dimension nicht f r sich allein vor dem eigenen Ger t sondern im Mit einander gemeinsame Nutzung Austausch im Gespr ch gemeinsame Aktivit ten mit Medien auf diese Weise kann man lernen kritisch und kreativ mit Medien zu leben Das Miteinander bezieht sich auch auf Ge schwister J ngere Kinder lernen von lteren Geschwistern Und wenn Gro eltern noch erreichbar sind sollten sie eine Rolle spielen d rfen Gemeinsame Nutzung hei t nicht st ndig gemeinsam vor dem Fern sehger t oder dem Computerbildschirm zu sitzen Aber gemeinsam geteilte Medienerlebnisse eine gesehene Sendung ein Computerspiel schieben die direkt personale Beziehungsebene vor die Medien nutzung Die Medien sind dann das was sie sein sollten Mittel zum Zweck Viele kleinere Kinder suchen auch in der Mediennu
213. n p dagogisch akzeptierten Bilderb chern und H rspielkassetten aber auch mit Kinderfernsehen und dem wachsenden Angebot an Compu terlernspielen f r Heranwachsende eine immer bedeutendere Rol le In allen Medienangeboten ob im Fernsehen im Internet oder im Radio gibt es heutzutage f r Heranwachsende p dagogisch sinnvolle Bildungsangebote Und in der Tat lernen Kinder und Jugendliche heute mit und aus Medien eine ganze Menge Neben den medientechnischen Anwendungsf higkeiten die sie auch sp ter in der Schule und in der Ausbildung ben tigen lernen Kinder heute aus Medien auch vielf lti ges Sachwissen kennen Der kompetente Umgang mit Medien gilt in unserer Informations und Wissensgesellschaft als Schl sselqualifikati on Manche werten die sogenannte Medienkompetenz sogar als vierte Kulturtechnik So sind die neuen Medien in fast allen Berufen und vielen Alltagszusammenh ngen unumg nglich Wer moderne Medien nicht bedienen und verstehen kann gilt als medialer Analphabet 3 3 Medienerfahrungen in der Entwicklung von Heran wachsenden Die medienp dagogische Rezeptionsforschung vgl Charlton Neumann 1992 Bachmair 1994 Neu 1999 hat gezeigt dass Medienangebo te von Kindern in sehr individueller Weise verarbeitet werden Kinder Anregung statt Aufregung suchen in den Medien auch Inhalte die ihnen Hinweise zur Bew lti gung von entwicklungsbedingten Themen oder aktuellen Problem lagen liefern Der Begriff
214. nd Leidenschaften der Kinder aus der Schule oder anderen Einrichtungen aus und f hren zu Heimlichkeiten Besser ist es die Interessen einzubeziehen und p dagogisch zu begleiten in dem das Medienverbund System transparent gemacht und diskutiert wird Hier fehlen auch Eltern h ufig Kenntnisse und Strategien 3 5 Werbestrategien im Internet Einflussnahme der Kunden Das Internet ist reich an Werbung und verf gt neben klassischen f r das Internet adaptierten Mitteln ber neue Strategien des Produktmarketings Ein Werbeclip startet bevor wir das begehrte witzige Filmchen auf YouTube oder Clipfish anschauen k nnen und am Rand oder auch mit ten im Text erscheinen mehr oder weniger nervenzehrende blinken de oder beim Surfen unbeabsichtigt aktivierte Banner Haben wir am Wochenende bei Google nach Rucks cken oder Schuhen gesurft dann erscheint bald auch schon gezielt Werbung f r solche Produkte am Rand Noch besser lassen sich Produkte durch die Strategie Kunden motivieren Kunden vermarkten hierbei spielt nicht nur die Mund zu Mund Propaganda auf dem guten alten Schulhof eine Rolle immer wichtiger werden auch die neuen sozialen Netzwerke Unter den bei Sch lerinnen und Sch lern so beliebten Gruppen im sch lerVZ finden sich viele wie I 9 my ipod oder love chucks Dabei sei dahinge stellt ob diese Gruppen gezielt von Werbern ins Netz gestellt wurden oder ob die Sch ler sich so stark ber die Produkte identifizieren
215. nd wie genutzt werden und wie sich dies auf den Tagesablauf in der Familie auswirkt Jetzt herrscht Ruhe wir wollen die Tagesschau sehen g dass das Fernsehen verschiedene Funktionen wie Unterhaltung Entspannung Orientierung Alltagsflucht oder Entlastung Lass mich jetzt bitte in Ruhe guck lieber fern bernehmen kann g dass man einen kollektiven Fundus an Fernsehstoffen aufbau en kann wie er Familien beispielsweise durch bestimmte Genres Soaps Shows Serien aller Art oder Sportsendungen zugespielt wird g dass man solch einen Erlebnis und Erinnerungsschatz sowohl f r Gespr che im famili ren Binnenraum als auch au erhalb der eigenen vier W nde nutzen kann zum Beispiel wenn es im Kreise der Spiel und Klassenkameraden ums Mitreden geht g dass man sich durch Nicht Fernsehen und Nutzung eigener Medien wie H rbuch Radio Buch oder Computerspiel der elterlichen Kon trolle entziehen kann g dass man sich durch kontinuierliche gemeinsame Fernseherlebnis se symbolisch immer wieder versichern kann dass man zusam mengeh rt oder g dass es gute oder schlechte Fernsehangebote gibt die man se hen oder nicht sehen darf Solche Sozialerfahrungen im Rahmen des Familienlebens werden aber auch von mehreren Faktoren beeinflusst beispielsweise ob die Familie intakt ist wie gro sie ist und wie alt die Kinder sind welche Normen und Werte das Familienleben pr gen wie Eltern und Kinder miteinan
216. ndb cher greifen relevante und aktuelle Themen der Medienp dagogik und Medienbildung auf und stellen aus gezeichnete medienp dagogische Praxisprojekte vor Damit liefern die B cher eine gute Kombination von Wissenschaft und Praxis Folgende B cher sind erh ltlich und teilweise als PDF im Internet abrufbar Dieter Baacke Preis Handbuch 1 Methoden und Konzepte medien p dagogischer Projekte J rgen Lauffer Renate R llecke Hg zum Teil als PDF abrufbar unter http www dieterbaackepreis de index php id 81 Dieter Baacke Preis Handbuch 2 Mediale Sozialisation und Bildung Methoden und Konzepte medienp dagogischer Projekte J rgen Lauf fer Renate R llecke Hg zum Teil als PDF abrufbar unter http www dieterbaackepreis de index php id 80 Dieter Baacke Preis Handbuch 3 Mit Medien bilden Der Seh Sinn in der Medienp dagogik J rgen Lauffer Renate R llecke Hg zum Teil als PDF abrufbar unter http www dieterbaackepreis de index php id 79 Dieter Baacke Preis Handbuch 4 Kinder im Blick Medienkompetenz statt Medienabstinenz J rgen Lauffer Renate R llecke Hg zum Teil als PDF abrufbar unter http www dieterbaackepreis de index php id 78 Dieter Baacke Preis Handbuch 5 Jugend Medien Kultur Medien p dagogische Konzepte und Projekte J rgen Lauffer Renate R llecke Hg Bestellbar bei kopaed de Dieter Baacke Preis Handbuch 6 Gender und Medien Schwerpunkt Medienarbeit mit Jungen J
217. nder und Jugendliche greifen jedoch in Eigeninitiative zu Camcorder Handyvideokamera oder Web cam und nutzen den Computer zur Nachbereitung der Aufnahmen Archivierung und anschlie enden Pr sentation auf jugendaffinen Internetplattformen Dennoch die demokratischen Potenziale des Netzes die Chance dort individueller Kreativit t Ausdruck zu verleihen und den Interessen von Kindern und Jugendlichen ein Sprachrohr zu bieten sind noch lange nicht ausgesch pft Es bleibt eine wesentli che Herausforderung unserer Mediengesellschaft allen Kindern und Jugendlichen die Teilhabe an einer kreativ kritischen Mediennutzung zu erm glichen A ns Aktive Medienarbeit die in der p dagogischen Fachwelt nach wie vor als K nigsweg der Medienp dagogik gilt musste im Zeichen von Multimedia nicht neu erfunden werden wenngleich auch zahlreiche Ans tze und Arbeitsformen modernisiert und durch neue Projektfor men z B Handyfilmproduktion erg nzt wurden Ihren Ausgangs punkt nimmt sie immer an den Grundbed rfnissen den Interessen der Kinder unter Beachtung der altersbedingten F higkeiten Kreative Medienarbeit verfolgt dabei das Ziel den Heranwachsenden entwick lungsspezifische Erfahrungen zu bieten an denen sie wachsen k nnen In der Jugendmedienarbeit und auch in der Schule Schulfotografie hat produktive kreative Medienarbeit bereits jahrzehntelange Traditi on Es existiert eine F lle an Praxiserfahrungen mit unterschiedli
218. ne Familie bei ihrem Verst ndigungsprozess spezifische Regeln und Handlungsmuster die anzeigen wie man selbstbestimmt und verant wortlich mit Medien umgehen kann und sollte Eltern die solch einen Lernprozess sinnvoll moderieren wollen m ss ten unter anderem reflektiert haben welche Rolle die Medien speziell im eigenen und auch im Familienleben spielen m ssten auch wissen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung was ihre Kinder in der Freizeit tun und mit welchen Medien sie sich aus welchen Gr nden besonders besch ftigen und sie m ssten ein sch tzen k nnen welche unterschiedlichen Entwicklungsaufgaben ihre Kinder wom glich durch Mediengebrauch zu l sen versuchen und wie man unaufgeregt mit Medienproblemen in der Familie umgehen k nnte Vielen Eltern wird diese Arbeit in Sachen Medienerziehung ge lingen wenn sie sich zusammen mit ihren Kindern medienbezogene Selbst Sozial und Sachkompetenzen aneignen Doch dies kann nicht f r alle Eltern angenommen werden Aber Eltern sollten sich zuk nf tig darauf st tzen k nnen dass in p dagogischen Einrichtungen wie Kindergarten Ganztags Schule Jugendheimen und Medienzentren systematisch mit und ber Medien gelernt wird dass Eltern dort von Fall zu Fall an den Lernprozessen ihrer Kinder beteiligt werden und dass sie Gelegenheit erhalten Medienbezogene Problemlagen mit anderen Eltern und p dagogischen Fachkr ften Experten zu er rtern und zu kl ren Denn di
219. neidet die Mathematikstunde mit Es ist eine schwierige Klasse und der Lehrer mahnt die Kinder oft zur Ruhe J rg packt auf dem Schulhof sein Handy aus und zeigt Mitsch lern einen Film in dem ein blutiger Kampf zwischen zwei Jugendlichen zu sehen ist die er kennt Katja bekommt das mit und berichtet dem Klassenlehrer davon Melis hat ein neues Fotohandy Heimlich fotografiert sie im Unterricht immer wieder den Lehrer Am Ende der Stunde f llt das dem Lehrer auf Moritz schreibt im Unterricht unter der Bank eine SMS Der Lehrer be merkt das nimmt ihm das Handy weg und liest die SMS allen Sch lern vor Hallo Papa wir haben hitzefrei Komme schon um 13 Uhr Aufgeregt kommen einige M dchen zum Lehrer der Aufsicht f hrt Sie beschweren sich dar ber dass ein anderes M dchen sie st ndig fotografiert Audio http www nuertingen grundschule de fileadmin schulweb redakteure bzga gewaltvideos mp3 Anregung statt Aufregung 4 Anmerkungen zur Planung eines Elternabends Wann sind Elternabende erfolgreich Wenn der Elternabend gut besucht wird und das ist keine Selbst verst ndlichkeit ist eine Grundlage f r die Kooperation mit den El tern gelegt Eltern m ssen sich eingeladen f hlen mitreden d rfen und von ihren Kindern aufgefordert werden diese Veranstaltungen zu besuchen Der Klassenraum ist daf r oft nicht geeignet Man sitzt auf kleinen Holzst hlen und f hlt sich an die eigene Schulzeit erinnert In
220. nellen Unterrichtssituationen Small vermutet dass die Wirkung am st rksten bei Personen ist die jetzt zwischen 20 und 30 Jahre alt sind und die bereits seit ihrer Kind heit mit dem Computer vertraut sind Der Wissenschaftler nennt sie digital natives digitale Eingeborene im Unterschied zu den digital immigrants die ihre Kindheit und Jugend noch in rein analogen Zu sammenh ngen verbracht haben und als digitale Zuwanderer erst in einem sp teren Lebensabschnitt mit den M glichkeiten des Compu ters vertraut geworden sind Small hat seine berlegungen in einem Buch ausgebreitet mit dem Ti tel iBrain Surviving the Technological Alteration of the Modern Mind Er r umt ein dass er keinen eindeutigen Fall kennt der die These von der ver ndernden Wirkung digitaler Lebenswelten auf die Struktur der Nervenbahnen im Gehirn beweist Den Einfluss der digitalen Lebenswelt auf das Lesen hat Maryanne Wolf an der Tufts University bei Boston untersucht Wenn ein Kind lesen lerne entwickle sein Gehirn Pfade die nach und nach ein im mer komplizierteres Verst ndnis und entsprechende Gedankeng nge erm glichten Dieser von ihr als deep reading bezeichnete Vorgang braucht allerdings seine Zeit auch wenn es oft nur Sekundenbruch teile sind In der vernetzten Welt aber geht es um Geschwindigkeit um das schnelle Sammeln von oft nur oberfl chlichen Informationen Die Au torin der Studie Proust and the Squid The S
221. nen wie drau en zu spielen und zu lernen Kommunikationsplattformen aller Art stehen der ganzen Familie zur Verf gung um sich f r ein gemeinsames Vorhaben gezielt In formationen zu beschaffen um sich selbst organisiert Sach und Fachwissen anzueignen um sich mit anderen ber Arbeits und Bildungsprozesse auszutauschen und um lebenslang zu lernen So kann eine Familie zum einen ihr Zuhause zum Lernort machen wie sie zum anderen auch beispielsweise mithilfe von mobilen Me dien wie dem Handy die Welt vor der eigenen Haust r zu einem Ort gemeinsamen Lernens machen kann Doch dabei kann sich zweierlei zeigen g Zum einen kann sich die massive Zunahme von Bildungsangeboten f r Familien als ein Informationsdickicht erweisen das nur noch schwer zu durchschauen und zu durchdringen ist Zum anderen kann sich immer dann wenn Bildung zur Ware gemacht wird und bezahlt werden muss eine Kluft zwischen Familien auftun die sich Bildungsangebote leisten k nnen und denjenigen denen dies nicht m glich ist Dies lie e sich nur dann verhindern wenn auch sozial schw cheren Familien tendenziell der Zugang zu Bildungsangebo ten aller Art offen steht und wenn Familien in Kindergarten Schule und Jugendhilfe Unterst tzungssysteme vorfinden die ihnen le benslanges Lernen erm glichen g Die neuen Medien bieten den Familienmitgliedern soziale Netz werke an in denen sie sich selbst darstellen zu anderen Kontakt herstellen ihn intensivieren und
222. ng aus allen Richtungen Crossmediale Marken strategien als Herausforderung f r den Jugendschutz M nchen S 25 38 Grabka M Frick J 2010 Weiterhin hohes Armutsrisiko in Deutschland Kinder und junge Erwachsene sind besonders betroffen In Deutsches Institut f r Wirt schaftsforschung DIW Wochenbericht des DIW Berlin Nr 7 2010 S 2 11 v Gottberg J Rosenstock R Hg 2009 Werbung aus allen Richtungen Cross mediale Markenstrategien als Herausforderung f r den Jugendschutz M nchen Hamann G 2004 Kindermarketing Habe alles bekomme mehr In Die Zeit 22 2004 Abrufbar unter http www zeit de 2004 22 Kinder Konsum Stand 08 06 2010 Iconkids amp youth international research GmbH 2011 Trend Tracking Kids 2011 Ergebnisse zu High Interest Themen bei 6 bis 19 j hrigen Kindern und Jugendlichen in Deutschland M nchen Institut f r Jugendforschung Roland Berger Market Research 2005 Die Finanz kraft der 13 bis 17 J hrigen in der Bundesrepublik Deutschland 2005 Daten Fak ten Trends M nchen Lampert C 2009 Marken als multimediale Brandzeichen In v Gottberg J Ro senstock R Hg Werbung aus allen Richtungen Crossmediale Markenstrategien als Herausforderung f r den Jugendschutz M nchen S 13 23 Anregung statt Aufregung Lebenslagen in Deutschland Der 3 Armuts und Reichtumsbericht der Bundesre gierung Berlin 2008 Marci Boehncke G 2009 Hallo Sponge
223. ngen ver deutlichen Offensichtlich wird dies bei der idealisierten Darstellung von K rperbildern in den Medien vgl Neu Gro e Loheide 2007 Wenn wir es nun im Rahmen von Bildungs und Erziehungszusammenh ngen f r notwendig halten Kindern und Jugendlichen bei der Suche nach einer eigenst ndigen Identit t behilflich zu sein dann m ssen diese medi alen Wirklichkeitskonstruktionen von Erwachsenen wahrgenommen werden um sie entsprechend einordnen relativieren und reflektieren zu k nnen Dabei geht es in Erziehungs und Bildungssituationen dar um Medien zwar als M glichkeiten von Informations und Erfahrungs gewinnung anzuerkennen aber dennoch ihre Darstellungs Informa tions Distributions und Manipulationsmuster wahrzunehmen Im Hinblick auf die Wirkung von K rperdarstellung in den Medien auf Heranwachsende beschreibt Baumann vgl 2007 S 64f z B dass k r perbezogene Inhalte wie Modefotos mit extrem schlanken Darstelle rinnen auch die Einstellungen zum eigenen k rperlichen Ideal beein trachtigen Dies wiederum kann auf das Selbstbild zur ckwirken und in eine Manipulation des eigenen Ern hrungsverhaltens m nden Der artige medial konstruierte Weltbilder bed rfen p dagogischer Reflexi onsprozesse die bei Kindern und Jugendlichen auch durch produktive Medienarbeit angeregt werden kann 3 2 Medien in der Informations und Wissensgesellschaft Wie schon erw hnt spielen Medienerfahrungen sei es mit de
224. ngsstand zusammen als auch mit den Wirklichkeitskonzepten die es sich unter bestimmten Lebensbedingungen in seinen Lebenswelten mit und ohne Medien Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung angeeignet hat Mit anderen Worten Identische Fernsehwirklichkeit wird von Kindern nicht identisch wahrgenommen und verarbeitet Wie gehen nun Kinder speziell mit den Sendungen um die vor allem Eltern f r wertvoll halten Sendungen mit deren Hilfe sich Kinder Sachwissen aneignen k nnen Klassiker unter den Wissensangeboten f r j ngere Kinder sind seit Jahrzehnten Die Sendung mit der Maus die Sesamstra e oder L wenzahn vgl K bler Sswoboda 1998 S 234ff die von Eltern vor allem als lehrreich eingesch tzt werden Sie tauchen gleichsam als Markenartikel mit ungebrochenem Erfolg seit eh und je in den Hitlisten von Kindern auf weil sie Kinder offensicht lich mit ihren Inhalten und aufgrund ihrer unterhaltsamen Machart erreichen Was Kinder dabei im Einzelnen lernen ist nicht eindeutig zu fassen Dies h ngt wie gesagt sowohl mit ihrem Entwicklungsstand dem Fernsehformat und den Sendeinhalten als auch deren didakti scher Aufbereitung zusammen Dass Kinder allein oder zusammen mit anderen jedoch Wissens wertes vom Fernsehen ber die Welt lernen k nnen scheint vor allem dann der Fall zu sein wenn es um ihre Interessen Fragen oder Probleme geht wenn ihnen Lernwege und zusammenh nge auf
225. nicht verwundern In all diese Zusammenh nge spielen zweifellos auch implizite wie ex plizite Erziehungskonzepte der Eltern hinein die von Fernsehbejahung Kinder d rfen selbstbestimmt sehen ber Gleichg ltigkeit Fernse hen der Kinder wird nicht kontrolliert bis hin zur Fernseh kritik Kin der d rfen nur ausgew hlte Sendungen und oder nicht allein sehen oder Fernsehablehnung Kinder d rfen nicht fernsehen reichen k n nen Mehrheitlich gehen Eltern heute relativ gelassen mit der Fern sehnutzung ihrer Kinder um und gestatten es ihnen im Rahmen von Fernsehregeln und absprachen welche Sendungen sie sehen d rfen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung und wie lange sie sehen d rfen vgl Medienp dagogischer Forschungs verbund S dwest 2009 S 18 vgl auch Leven Schneekloth 2010 S 132ff Eltern versuchen aber auch vielfach in der Weise Einfluss zu nehmen dass sie ihren Kindern selbstbestimmtes Fernsehen nicht zu gestehen vgl Frey Vor Schumacher 2006 S 61 ff Wenn Eltern dabei Sendungen als geeignet ansehen m ssen diese sthetisch ansprechend inhaltlich lehrreich und gewaltfrei sein H ufig trifft dies auf solche Sendungen zu die sie als Kind schon selbst gesehen haben und die man als unverd chtig einordnen kann wie beispielsweise Die Sendung mit der Maus Wenn man Sendungen ablehnt geht es f r gew hnlich um Sendungen die prim r f r Er wachsene bestimmt o
226. nsauff lligkeiten z B Aufmerksamkeitsst rungen Ge waltbereitschaft Alkohol und Drogenmissbrauch etc stellen zuneh mend eine Herausforderung f r Eltern Erzieherinnen oder Lehrer dar Kinder und Jugendbericht 2009 S 78 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Ennemoser et al 2003 stellten in ihrer 4 j hrigen L ngsschnittun tersuchung zum Einfluss des Fernsehkonsums auf die Entwicklung von Sprach und Lesekompetenzen fest dass Grundschulkinder mit nied rigem Sozialstatus h here Fernsehzeiten und schw chere Sprach und Lesekompetenzen aufwiesen berraschend war dass vielsehende Kinder mit hohem sozio konomischen Status in ihren Leistungen be sonders schlecht abschnitten Schlack 2007 S 159 Diese Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit f r eine verantwor tungsbewusste Medienerziehung und eine ausgewogene Freizeitge staltung in der Familie 3 Mediensozialisation Heranwachsende in ihrer Medien kologie verstehen Wenn man sich die Bildungs und Erziehungsprozesse in der Familie dem Kindergarten der Schule oder der offenen Kinder und Jugend arbeit anschaut sieht man sich als erwachsener Partner der Kinder immer wieder dazu herausgefordert sich auch mit der Medien ko logie der Heranwachsenden auseinanderzusetzen Diese Auseinan dersetzung wird durch aktuelle Medientrends durch Medienvorlieben der Kinder und Jugendlichen durch neue Medientechniken und deren als problematisch wah
227. oder Be sitz verteidigen weil sich die emotionale Zuwendung auf zwei Kin der verteilt Gerade Kinder benutzen also Medien um diese entwicklungsbeding ten Themen zu bearbeiten Die Bearbeitung geschieht zumeist un bewusst indem Medienhandlungen oder auch Medienfiguren in den famili ren Alltag spielerisch integriert werden Wenn dies geschieht und den Eltern auff llt k nnen sie oftmals an diesen Medienspuren im Alltag auch Hinweise auf die Themen des eigenen Kindes finden Das Beobachten der Medienspuren kann somit auch helfen das eigene Kind besser zu verstehen 4 Schritte zum Verstehen und Handeln in Familien Gibt es einen richtigen Umgang mit Medien Dieser Frage m chte ich mit einem Gespr ch von einem Elternabend im Kindergarten begeg Anregung statt Aufregung nen Ein Vater nennen wir ihn Herr Meier erz hlt Folgendes Da gibt es auch Samstage wo es schon mal um f nf Uhr losgehen kann oder vielleicht noch fr her Und man ist schon mal froh dass bei RTL so um sechs Uhr dann Kinderprogramm kommt Dort habe ich dann auch schon mal eingeschaltet Es gibt da wirklich ein bis zwei Stunden Pro gramm das kann man den Kindern wirklich vorsetzen Zeichentrick serien und so weiter Daraufhin sprechen viele der zuh renden Eltern und Erzieherinnen durcheinander Eine Erzieherin fragt irritiert nach ob er morgens meine Der Vater antwortet daraufhin Morgens ab sechs man muss dann noch nicht aufstehen
228. ofil c die erforderliche Aufmerksamkeit d die unverz gli che R ckmeldung Diese Strukturbesonderheiten f rdern das Erleben von Selbstwirksamkeit und Flow vgl Ganguin 2010 S 245ff Exemp larisch sollen im Folgenden Computerspielnutzungsmotive kurz nach Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung gezeichnet werden wobei der Schwerpunkt der Ausf hrungen auf der leistungsbezogenen Dimension liegt Jugendliche suchen Herausforderungen um sich auszuprobieren Hierbei bieten ihnen Computerspiele einen idealen Schonraum Spie le divergieren von der ernsten Wirklichkeit wie viele Wissenschaftler hervorheben In diesem Sinn spricht etwa Scheuerl vom Spielmerkmal der Scheinhaftigkeit Scheuerl 1979 S 79ff Groos nennt dies im Vergleich eine Scheinwelt des Spiels Groos 1922 S 13 Huizinga er kl rt das Spiel als nicht so gemeint Huizinga 1997 S 18 und Schaub und Zenke schreiben vom Als ob Charakter vgl Schaub Zenke 2005 S 2025 Folglich k nnen Computerspiele als Gegensatz zum Ernst bzw zur Realit t des Lebens verstanden werden die dadurch eine kom pensatorische Funktion einnehmen Kunczik Zipfel 2004 S 239f So stehen Kinder und Jugendliche wie auch Erwachsene in ihrem Alltag durchweg vor neuen Anforderungen und m ssen dementsprechend agieren In vielen Situationen ob in Schule Beruf oder Familie m s sen sie sich bew hren und nicht immer z hlen sie zu den Siegern Oft gen
229. ompensiert wird Ohne Zweifel sind Kinder in ihrer Grobmotorik heute schlechter entwi ckelt als die Kinder vor 30 Jahren Vielfach wird dieser Bewilligungsr ck Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung gang auch bem ngelt und als ein dramatisches Zeichen des schlechten Einflusses der medialen Welt gedeutet Es gibt keine Untersuchungen die zeigen dass Kinder heute feinmotorisch schneller und weiter ent wickelt sind als vor 30 Jahren weil es keine vergleichbaren Daten gibt Es ist allerdings anzunehmen dass die Feinmotorik heute fr her und besser entwickelt ist als damals Wer vermag zu entscheiden was f r ein zufriedenes Leben wichtiger ist Immerhin ist eine gute Feinmoto rik eine wichtige Voraussetzung f r den Umgang mit Computern Die se Liste lie e sich fortsetzen F r die meisten Entwicklungen unserer Kinder die wir als Verlust empfinden gibt es alternative kompensato rische Entwicklungen die dazu geeignet sind dass die Kinder die An forderungen ihrer aktuellen Umwelt m glichst gut bew ltigen Wer wollte dagegen sein Betrachtet man die Entwicklung wertfreier und nicht unter dem Aspekt der Dichotomisierung von Natur und Technik so wird man feststellen dass es sich lediglich um eine Anpassungsleis tung der Kinder handelt und um ihre spezifische kollektive Entwicklung global betrachtet allerdings nicht von einem mehr zu einem weniger oder umgekehrt sondern lediglich von einem blau zu einem gelb Es gibt
230. orzugt auch Zeichentrick Dieses Interesse f hrt sie eher in das Erwachsenenprogramm M dchen richten ihr Interesse an Fernsehfi guren h ufig auf soziale Beziehung und innere Handlung die realit ts nah sind Auch in der Handy und der Internetnutzung unterscheiden sich die Geschlechter mit hnlicher Tendenz M dchen bevorzugen Kommunikationsmedien Chat Mail Communitys und sind intensive Handynutzer w hrend Jungen eher die Technik ausprobieren und sich deutlich st rker den actionhaften Computerspielen zuwenden In der famili ren Medienbildung w re es wichtig Vielf ltigkeit anzu bieten und entwickeln zu k nnen Kinder brauchen im realen Mitein ander sowie in ihren Medien Angebote f r originelle vielschichtige und zeitgem e Frauen und M nnerrollen Anregungen g Es ist durchaus wichtig den Kindern ihre geschlechtsspezifischen Vorlieben zuzugestehen aber Eltern sollten sich mit Rollenbildern in den bevorzugten Medien auseinandersetzen und die Frage zu lassen in welchem Bezug die medialen Vorbilder Vorlieben zu Vor bildern und Gespr chspartnern in der famili ren Realit t stehen g Jungen brauchen M glichkeiten zu k rperlichen Aktivit ten sie m ssen unruhig sein d rfen Formen nicht destruktiver Aggressivi t t sollten zugelassen und in konstruktive Bahnen gelenkt werden Jungen m ssen insgesamt die Chance erhalten K rpersensibilit t zu entwickeln mit St rken und Schw chen umgehen lernen Im zweiten Sc
231. ot geht im Allgemeinen kommt niemand der einen zur ckrei t Es ist daher f r einen wirksamen Jugendschutz erforderlich die rechtli chen Vorgaben noch st rker im Rahmen der Medienerziehung zur Wir kung zu bringen Das rechtlich und moralisch richtige Verhalten bei der Ver ffentlichung von Inhalten im Internet aber nat rlich auch im Hinblick auf den Konsum problematischer Inhalte muss Gegenstand heutiger Erziehung sein und von den Erwachsenen auch glaubhaft vor gelebt werden hnlich wie bereits kleinere Kinder ber grundlegende H flichkeitsregeln Bescheid wissen sollten so liegt es auch bei den Kommunikationsregeln im Internet Soweit sich Eltern bez glich der zu beachtenden rechtlichen Grundregeln unsicher f hlen sei auf die zahlreichen Informationsangebote verschiedenster Anbieter verwie sen Hierbei gilt sicher dass weniger oft mehr ist Zumeist sind inten sive und theoretische Fortbildungen in Medienkompetenzfragen gar nicht erforderlich sondern es reichen einfache Erkl rungen Anregun gen und vor allem eigene Praxiserfahrungen dass sich Eltern im viel beschworenen Mediendschungel pl tzlich doch ganz gut auskennen Anregung statt Aufregung 6 Materialien Informationen MATERIALIEN INFORMATIONEN Zum Thema Fernsehen Bundesministerium f r Familie Senioren Frauen und Jugend Geflim mer im Zimmer Informationen Anregungen und Tipps zum Um gang mit dem Fernsehen in der Familie 8 ak
232. pergirls Superboys und ihr tolles Zubeh r oder auch M ssen wir das alles kaufen 10 bis 11 J hrige Zu einigen der Themen k nnen auch inszenierte Foto arbeiten erstellt werden die Kinder m ssten daf r die entsprechen den Gegenst nde mitbringen sich eine Dekoration und Inszenierung ausdenken und fotografieren Digitalfotos lassen sich zus tzlich be arbeiten und mit schriftlichen Slogans verbinden So k nnen auch Plakate und Handzettel erstellt werden um f r eigene Produkte oder Aktivit ten s o zu werben Anregung statt Aufregung 5 2 Projektvorschl ge f r bestimmte Altersgruppen Vorschulalter a Medienkritik mit Eltern und Kindern Vorschulalter 5 bis 6 J hrige Kinder bringen ihre Lieblingsfiguren mit und berlegen woher sie sie kennen Kinder bringen Gegenst nde mit auf denen Figuren aus dem Fernsehen aus B chern etc abgebildet sind sie berlegen gemein sam woran man im Fernsehen Radio erkennen kann dass es sich um Werbung handelt b Werbung kreativ mit Vorschulkindern 5 bis 6 J hrige Werkstatt in mehreren Gruppen z B Gestaltung eines Werbeposters f r ein be stimmtes Produkt selbstgebackene Weihnachtspl tzchen selbstge staltetes Spielzeug wie soll der Slogan lauten was soll zu sehen sein Malen Fotografieren der Schriftzug kann nach Idee der Kinder von Erzieherinnen umgesetzt werden Grundschulalter ab 3 4 Klasse a Medienkritik Werbung erkennen Wo steckt Werbun
233. produziert und Profile f r Data Devil erstellt Somit haben sie sich in vielf ltiger Art mit den Aussagen und Inhalten der Kampagne auseinandergesetzt Ohne ein virales Marketing w re die Idee von watch your web bei den Jugend lichen nicht angekommen Daniel Poli Initiator der Kampagne res miert dass die Kampagne watch your web modellhaft zeigen konnte dass es in einer ver nderten Medienwelt notwendig ist neue Wege der Medienkompe tenzbildung zu gehen um junge Menschen im Web 2 0 zu erreichen und Prozesse einer Peer to Peer Kommunikation in Bezug zum Span nungsfeld eines verantwortungsvollen Umgangs mit pers nlichen Daten zu initiieren Es wurden unterschiedliche Medieninhalte dort platziert wo sich Jugendliche aufhalten und in Form einer P dagogik der Irritation Kommunikation unter der Zielgruppe angeregt sodass Jugendliche selbst auf unterschiedliche Art und Weise zum Tr ger und zu Multiplikatoren der Lerninhalte werden ebd S 63 3 Expertinnenkonferenz Seit Herbst 2007 besch ftigt sich das ServiceBureau Jugendinforma tion mit dem Thema Soziale Netzwerke Es wurden jugendgerechte Kurzbrosch ren zur Selbstdarstellung in Communitys Big Brother is watching you Auflage 40 000 St ck und zum Umgang unterein ander Cyberbullying Auflage 110 000 St ck erarbeitet und her ausgegeben Gleichzeitig hat das ServiceBureau Workshops f r junge Menschen in Schulen und au erschulis
234. r ffentlich zur Schau gestellt werden soweit auf der Aufnahme die abgebildete Person eindeutig erkennbar ist Generell darf also jede Person bestimmen welche Bilder von ihr ver ffentlicht werden sollen und wie sie in der ffentlichkeit dargestellt wird Folglich kann grund s tzlich auch jeder die Ver ffentlichung von Aufnahmen verbieten auf denen er deutlich erkennbar abgebildet ist Rechtlich erfolgt dies ber die zu erteilende Einwilligung vor der Ver ffentlichung Die M glichkeit zur Erteilung einer Einwilligung zur Ver ffentlichung von Aufnahmen ist nicht an eine feste Altersgrenze gebunden Das Gesetz zielt hier auf die sogenannte Einwilligungsf higkeit eines Minderj hrigen ab Die ist einfach gesagt immer dann gegeben wenn ein Minderj hriger aufgrund seiner Reife die Folgen seiner Einwilligung absch tzen kann Auch wenn damit zumindest ltere Jugendliche selbst entscheiden k nnen ob Aufnahmen von ihnen ver ffentlicht werden k nnen ist im Zweifel immer anzuraten sich die Einwilligung zur Ver ffentlichung von den Eltern geben zu lassen In einigen F llen k nnen Personenaufnahmen aber auch ohne Einwilli gung ver ffentlicht werden Die Einwilligung gilt im Zweifel als erteilt wenn der Abgebildete daf r dass er sich abbilden lie eine Entlohnung erhielt Ohne Einwilligung d rfen gem 8 23 Kunsturhebergesetz z B Bilder verbreitet werden auf denen Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft erscheinen Das Gl
235. r Jugendliche suchen sich ihre R ume oft auf ffentli chen Pl tzen oder am Rande Medien sind ein Teil dieses Raumes sie erweitern den engen Wohn raum in die Welt hinein aber sie beanspruchen auch Raum um sie aufzustellen und sie je nach Bedarf allein oder mit anderen ohne St rung anderer oder durch andere Familienmitglieder nutzen zu k nnen Nicht selten sind Medienangebote auch ein Ersatz f r Spielr ume und Erlebnisorte die f r Kinder und Jugendliche nicht mehr verf gbar sind Obwohl die Mehrheit der Familien inzwischen mehr als ein Fernseh ger t hat und fast 50 der Kinder mit sp testens 12 Jahren ein ei genes Ger t im Kinderzimmer haben ist der Ort des Fernsehger tes kaum weniger zentral als fr her In vielen Wohnungen ordnet sich die Wohnzimmereinrichtung diesem Ger t zu oder unter Telefon und Computer sind anders verortet Der Computer steht weil er urspr nglich einmal vor allem als Schreibger t angeschafft wurde auf dem Schreibtisch eines Elternteils Ein passender Spielort oder Platz zum Surfen ist das f r beide Seiten nicht Die Spielkonso le dagegen steht traditionell im Kinderzimmer Aber mit TV Laptop und oder Spielkonsole im Kinderzimmer steigen bekannterma en die Nutzungszeiten So hat jedes Medium seinen Platz im System der Familie und auf seine Art mit den Beziehungen der Familienmitglieder untereinander zu tun Es lohnt sich ber den Zusammenhang von R umen Personen und Medien in der F
236. r keinen Einfluss zu haben Geschlechtlichkeit Fragen nach dem eigenen Geschlecht und den da mit zusammenh ngenden Erwartungen Verhaltensweisen und u erlichkeiten werden bereits im Vorschulalter thematisiert und for mieren sich bereits im Alter von f nf bis sechs Jahren Laut Schnack Neutzling haben Jungen bei dem Prozess der Suche und Ausformung der eigenen Geschlechtsrollenidentit t mehr Schwierigkeiten als M d chen Weil Jungen die realen oder echten Vorbilder fehlen benutzen sie auch mediale Vorbilder um diese Fragen zu thematisieren Tod und Sterben Kinder werden nicht nur in den Medien mit Tod und Sterben konfrontiert sondern auch Religion oder M rchen themati 1 Aus statistischer Sicht versteht man unter Familien alle Eltern Kind Gemein schaften mit mindestens einem im Haushalt lebenden minderj hrigen Kind Eltern mit mehreren minderj hrigen Kindern sind hier genauso inbegriffen wie Eltern die minder und vollj hrige Kinder im Haushalt betreuen Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung sieren diese Frage auf ihre jeweils spezifische Art Jedoch ist es zumeist weniger das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit sondern vielmehr das Verwundertsein und die Suche nach Erkl rungen die Kinder hier besch ftigt Kinder werden auch im Alltag unvorbereitet und spontan mit derartigen Themen konfrontiert Soziale ngste Kinder erleben die Spannung sich nach und nach von den Eltern zu l sen eine eigene
237. rankenhaus Profes sur f r Kinder und Jugendpsychosomatik am Universit tsklinikum Hamburg Eppendorf Sonnenschein Sabine Fachbereichsleiterin Medien reflektieren beim jfc Medienzentrum in K ln Redaktion MedienConcret Magazin f r die p dagogische Praxis Leitung des Projektes Spinxx de Onlinema gazin f r junge Medienkritik Anregung statt Aufregung Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Ostmerheimer Stra e 220 51109 K ln
238. ration 15 Siehe www spieleratgeber nrw de Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Sie erproben die Spiele in Gruppen und entwickeln in einem gemein schaftlichen Diskurs eine Bewertung der Spiele Als Lerneffekt begin nen die Kinder neben dem reinen Konsum der Computerspiele auch die Reflexion des eigenen Medienhandelns Die Kinder werden mit der Aufgabe nicht allein gelassen Die Spieletests werden von der Fachstel le f r Jugendmedienschutz Medienp dagogik des K lner Jugendamtes koordiniert Die Betreuung erfolgt i d R durch P dagogik Studieren de die vorab entsprechend geschult wurden Sie helfen den Kindern auch bei der abschlie enden Formulierung ihrer Bewertung f r den Online Ratgeber Die Lise Meitner Gesamtschule in K ln gr ndete im Schuljahr 2005 2006 zwei Spieletester Arbeitsgruppen Beide Gruppen bestan den aus jeweils zehn Sch lerinnen und Sch lern der 6 und 7 Jahr gangsstufe Da das Thema Computerspiele vor allem Jungen an spricht waren in beiden Gruppen jeweils nur zwei M dchen aktiv Die Erprobung der Spiele fand in den Computerr umen der Schu le statt Innerhalb von zwei Schulstunden testen die Sch lerinnen in Zweier Teams die PC und Konsolenspiele Wenn die Spiele nur einen Einzelspieler Modus vorsehen muss man sich dementsprechend ab wechseln Im Anschluss daran wird ein Testbericht verfasst Es findet also neben dem reinen Spielen auch eine schriftliche Auseinanderset zung statt I
239. rdnen zu k nnen Sie spielt mit dem Wissen des Zuschauers und erwartet dessen F hig keit zu Erg nzungen Kinder und Jugendliche suchen f r Fragen des Heranwachsens und der Orientierung Hilfen in ihrer sozialen Umgebung dazu geh ren auch die Medien allen voran das Fernsehen Es erlaubt Blicke in unbekannte Welten der Erwachsenen zeigt Trends und Ungewohntes So finden Heranwachsende Ansatzpunkte ihre eigenen realen Erfahrungen und Erlebnisse zu berpr fen aber auch neue Verhaltensmuster und Ideen Unterschiedliche Jugendstudien zeigen allerdings deutlich dass Kinder und Jugendliche vor allem nach erlebbaren personalen Vorbil dern suchen Mediale Vorbilder sind weiter weg und treten nur dann an die Stelle real erlepbarer Modelle wenn diese nicht vorhanden oder zu schwach sind Welche Medienfiguren und geschichten Kinder in bestimmten Phasen bevorzugen welchen Themen sie sich zuwenden das sagt etwas ber die derzeit f r sie wichtigen entwicklungsbedingten Themen aus Auch die Medienvorlieben Erwachsener sagen ja etwas ber ihre Bed rfnisse und Interessen Man muss sich in den anderen ein wenig hineinverset zen um ein Medienprodukt mit seinen Augen zu sehen mit ihren Oh ren zu h ren und dann vielleicht etwas besser zu verstehen weshalb er sie diesen Film oder dieses Musikst ck mag Erziehung hei t auch Begleitung der kindlichen und jugendlichen Wege durch die Medienwelt Dabei geht es darum m glichst viel Fre
240. ren Kin dern in einen Medien und Warenverbund aus Fernseh Video und H rbuchangeboten B chern Comics Sammelkarten Postern und Gebrauchsartikeln aller Art einsteigen als exemplarisches Beispiel kann das Harry Potter Universum gelten So ergibt sich vielfach ein komplexes Wechselspiel von Mediennutzung aller Art Freizeitgestal tung und Kaufhandlungen das auf den eigen wie gleichsinnigen Inte ressen und Motiven der Familienmitglieder beruht Abgesehen davon dass Kinder einen anderen Lernbegriff als p da gogische Fachkr fte Stichwort Lernen als Verhaltens nderung und als Wissenserwerb haben d rften zeigt sich in der Regel dass sie aus sehr vielen Angeboten des Fernsehens Lernanregungen beziehen die sie mit ihren Selbst Sozial und Sacherfahrungen verkn pfen Bei Wer wird Million r lernt man antworten Bei Was ist was TV lernt man ber Vulkane Dinosaurier oder ber Piraten Bei Galileo lernt man alles Bei Schuh des Manituh lernt man die Verarschung von Winnetou Bei Traumhochzeit lernt man heiraten Neu 2004 S 32 hei t es beispielsweise im Aufsatz eines 10 J hrigen zum The ma Lernen beim Fernsehen der damit aus seiner Sicht gleichsam das Lernpotenzial von Fernsehgenres definiert Was ein Kind aber im Einzelnen von den Wirklichkeitsangeboten des Fernsehens wahrnimmt verarbeitet beh lt oder sprachlich wieder gibt h ngt sowohl mit seinem Entwicklu
241. rgenommener Nutzung angesto en In kon kreten p dagogischen Handlungssituationen sind Medien und ihre Inhalte oftmals der Stein des Ansto es Auch wenn dies zun chst eine defensive Argumentationslinie ist Von Eltern und P dagogInnen werden Medien h ufig als Behinderung bei der Umsetzung einer ver antwortungsvollen Erziehung und einer identit tsf rdernden Bildung gesehen Diese Suche ist sowohl durch Besorgnis als auch durch In teresse motiviert Nat rlich fragen sich Eltern und P dagogiInnen ob und inwiefern Kinder eine eigene Identit t in einer Medien und In formationsgesellschaft ausbilden k nnen die eben auch fragw rdige Orientierungen gesundheitliche Folgen problematische Vorbilder In formationen und Handlungsmuster anbietet Insgesamt geht es bei dieser Suche darum eine Balance zwischen Verteufelung und Ver harmlosung zu finden Eine wichtige Erkenntnis ist auch dass Medienangebote heute netz artig verbunden sind Medienkonvergenz Beispielsweise sind diejeni gen Internetseiten f r Kinder besonders interessant und frequentiert die ihre beliebten Fernsehsendungen darstellen oder aufgreifen Als Fan der Fernsehsendung Gute Zeiten Schlechte Zeiten w rde man beispielsweise dann auf www gzsz de gehen um dort u a Zusatzin formationen zum Verlauf der Geschichte zu bekommen oder im GZSZ Shop Fanmaterialien zu bestellen Insofern verwundert es nicht dass entsprechend der Beliebtheit der Fernseh
242. rifft Kinder u Jugendliche Medienerzieherische Herausforderungen und Aufgaben in der Familie O Bewusstsein daf r entwickeln dass die famili re Mediennutzung die Medien nutzung der Kinder pr gt O elektronische Medien auf ein Minimum reduzieren O Bilderb cher und Bilderbuchgeschichten im umfassenden Gebrauch zur sprach lichen Anregung nutzen O H rmedien Musik einfache kurze H rgeschichten gezielt zur sprachlichen und musikalischen Anregung oder Entspannung nutzen O f r eine ausgewogene Mediennutzung durch Regeln und alternative Hand lungsm glichkeiten sorgen Kriterien f r qualitativ hochwertige Medienangebote entwickeln bzw medien erzieherische Hilfen kennen z B Flimmo Schau Hin usw Auswahl und Begleitung der kindlichen Mediennutzung Verarbeitungsangebote von Medienerlebnissen in Form von Gespr chen oder Spielen machen Mediennutzung auf ein Ma von ca 30 Minuten am Tag reduzieren Digitale Medien als Sprachanlass und zur Reflexion einsetzen Beginnen mit Medien aktiv zu experimentieren Foto Video Trickfilm Malprogramme Aushandeln und Zutrauen von eigenst ndigen medialen Nutzungsspiel raumen Einhalten von verabredeten Regeln Aushalten von eigenwilligen medialen Vorlieben und Medienhelden Anleitung und Begleitung von hinzukommenden Medieninteressen z B Nutzung des Internets Nintendo DS usw Mediennutzung auf ein Ma von ca 60 Minuten am Tag reduzieren Angebot von erlebnisintensiven und abwechslung
243. rn aufnehmen und nur wenig bereit sind diese gemeinsam mit ihnen zu bearbeiten Dies ist aber im Wortsinne angesagt wenn in Kindergarten und Grundschule Medienthemen situationsbezogen bearbeitet werden sollten oder aufgrund von Bildungsprogrammen Lehrplanvorgaben bearbeitet werden m ssen Dann gilt es n mlich die Medienerfahrun gen von Kindern f r die erzieherische und unterrichtsbezogene Arbeit aufzunehmen und diese Erfahrungen gemeinsam mit ihnen zu bear beiten Dies aber kann nur dann gelingen wenn auch die Eltern in den gemeinsamen Erfahrungs und Handlungszusammenhang einbezo gen werden Denn zum einen haben Kinder aufgrund unterschiedlicher Lebensbedingungen und Lebensstile in den Familien auch unterschied liche Alltags und Medienerfahrungen und zum anderen weichen die Erziehungsvorstellungen und praktiken von Eltern auch in Zusam menhang mit ihren Alltagstheorien ber das Fernsehen oft stark Anregung statt Aufregung voneinander ab So ergibt sich f r die Elternarbeit eine ambivalente Situation die in der Regel von folgenden Momenten bestimmt wird Erstens k nnen alle Eltern aufgrund ihrer allt glichen Fernseherlebnis se und erfahrungen inhaltlich etwas zum Thema beitragen Zweitens verstehen Eltern Fernseherziehung in der Familie vielfach als ihre ureigene Angelegenheit bei der sie keine Hilfe oder Unterst t zung von au en w nschen Das gilt besonders f r Nichtseher die in der Regel plausibel begr
244. rnseh und andere Mediennutzung vereinbaren aber auch Abweichungen vom Regelwerk zulassen wenn sie begr ndet sind o Eltern sollten darauf achten Alternativen zum Fernseh und Me diengebrauch anzubieten und immer wieder daf r sorgen dass die Familie etwas gemeinsam unternimmt Anregung statt Aufregung Dass diese Essentials auch immer auf die besondere Situation einer Familie zu beziehen sind wird Eltern vor allem dann bewusst EI wenn sie sich selbst und anderen im Laufe eines nachhaltigen ver trauensvollen und offenen Kommunikations und Lernprozesses n herkommen und ED wenn sie miteinander und voneinander lernen wie man selbstbe stimmt und berlegt mit Medien in der Familie umgehen kann und wie sich Medienprobleme in der Familie wom glich l sen lassen Literatur Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Hg 2009a Fernsehen Materia lien zur Suchtpr vention f r die 1 4 Klasse K ln Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Hg 2009b Gut hinsehen und zu h ren Ein Ratgeber f r p dagogische Fachkr fte zum Thema Mediennutzung in der Familie K ln Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Hg 2009c Gut hinsehen und zu h ren Tipps f r Eltern zum Thema Mediennutzung in der Familie K ln Feierabend S Klingler W 2011 Was Kinder sehen In Media Perspektiven 4 2011 S 170 181 Frey Vor G Schumacher G Hg 2006 Kinder und Medien 2003
245. robleme der Medien und ihrer Nutzung im Vordergrund stehen zu viel zu grausam nicht altersgeeignet illegale MP3 Songs und Videos Spielkopien etc Selbstverst ndlich gibt es eine elterliche Aufsichtspflicht die auch f r die Internetnutzung des minderj hrigen Kindes und seine Aktivit ten dort gilt Aber das Wort Aufsichtspflicht signalisiert bereits ein Misstrauensverh ltnis ein In teresse f r das was Kinder und Jugendliche mit Medien tun w re ein vorsorglicherer Schritt Anregungen EI Wenn man Medienangebote erproben will muss man nicht gleich alles in der neuesten Variante kaufen Oft tun es gebrauchte Ger te oder man kann z B eine Spielkonsole erst einmal mit befreun deten Familien zusammen ausprobieren oder mal f r eine Zeit ausleihen das kostet etwas aber oft ist der Reiz des Neuen viel schneller vorbei als das Ger t abbezanhlt ist o Es gibt in fast jeder Region viele soziokulturelle Veranstaltungen die sich ber mehr Besucher freuen w rden Solche Angebote zu entdecken auch aufmerksam werden wenn im Medienprogramm etwas als p dagogisch wertvoll empfohlen ist ist Aufgabe der Eltern Auf sinnvolle Freizeitangebote gute Sendungen und Me dienangebote z B in der B cherei sto en Kinder nicht von selbst 9 Zum guten Schluss acht kleine Zusammenfassungen 1 Den Raum beachten den Medienger te einnehmen und den die Mitglieder der Familie in der Wohnung und im sozialen Nahraum zur Verf gung hab
246. rtragen Dort wird das Video z B mittels Apple QuickTime Pro in avi Dateien konvertiert und mit einem Schnitt programm Windows Movie Maker Magix iMovie etc nachbearbeitet A ns Eine Bedienungsanleitung f r die Herstellung von Handyvideos findet sich unter http ohrenblick netzcheckers net assets ohrenblick datei box 1257451025_Handy 20Clips pdf Das Medienangebot f r junge Leute ist gigantisch Hier souver n das Richtige f r sich auszuw hlen und die Bilder mit ihren vielf ltigen Bot schaften zu entschl sseln will gelernt sein Im Unterricht vor allem aber auch im Bereich der Kinder und Jugendarbeit gibt es eine enor me Methodenvielfalt zur F rderung der Medienkritikf higkeit wobei sich sowohl rezeptions als auch produktionsorientierte Praxisans tze finden lassen Medienkritik in der p dagogischen Praxis das bedeutet heute Partizipation in der Medienlandschaft aktive und selbstkritische Mediennutzung die auch Fragen der Lebensorientierung nicht au en vor l sst kreative Mediengestaltung sowie Spa Kommunikation und Aktion 3 2 Junge Kritikerredaktionen ber den neuesten Film schreiben das neueste Autorennspiel ordent lich verrei en ein Interview mit einer Regisseurin f hren oder eine Foto reportage zum Kinderfilmfest erstellen und diese unter dem Webportal f r junge Medienkritik www spinxx de ver ffentlichen in den Kritiker redaktionen an Schulen in Jugendeinrichtungen oder Medienzentr
247. s Contest nur ein Bild eingereicht werden konnte besteht hier die M glichkeit verschiedene Bilder zu pr sentieren Die Teilnehmerinnen und Teil nehmer konnten dann untereinander ber die Bilder und Geschichten diskutieren und diese gegenseitig kommentieren So findet ein Aus tausch statt der auch von Dritten mitverfolgt werden kann Dadurch k nnen auch Au enstehende einen interessanten Einblick erhalten Als drittes Modul sind Workshops in Schulen vorgesehen Diese haben zum Ziel die eigene Bildwahrnehmung zu reflektieren und das eige ne Handeln im Spiel zu schulen Dar ber hinaus geht es darum kre ative Ausdruckm glichkeiten im Sinne einer sthetischen Bildung zu f rdern Die Artworks School m chte damit Impulse aufgreifen die bereits vorhanden sind Jugendliche investieren in ihrer Lebenswelt viel Zeit in ihr Hobby Gaming das k nstlerische Potenzial von Games als Ausdrucksm glichkeit d rfte aber noch im Verborgenen liegen Die Workshops sollen einen Beitrag dazu leisten wie Kinder und Jugendli che ihre Einfluss und Ausdrucksm glichkeiten erweitern k nnen Zu dem sollen durch die Aktivit ten an den Schulen auch Kontakte zu Lehrkr ften intensiviert werden die bislang noch eine gro e Distanz zum Gaming haben Das Institut f r Computerspiel informiert auf seiner Homepage ber bereits durchgef hrte Workshops und stellt dort auch zus tzliche Ma terialien zum Download bereit Das Projekt greift ein Aktivit
248. s Familiensystem Stichwort Fernsehen als Sinnstifter g Problematischer Umgang mit der Freizeit berhaupt Stichwort wenige andere Freizeitbesch ftigungen Inzwischen sind f nfzehn Jahre seit Ver ffentlichung der Studie ver gangen In dieser Zeit hat sich die Medienwelt enorm ver ndert Im Alltag von Familien spielt heute nicht nur das Fernsehen eine Rolle auch technische Medien der Kommunikation wie Computer und Inter net Mobilfunk MP3 Player und Digitalkamera sind mehr und mehr in Haushalte mit Kindern und Jugendlichen eingezogen und spielen im Medienleben von Familien ihre jeweils eigenen oder aufeinander bezo genen Rollen vgl Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest 2010 S 6f und Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest 2011 S 7f In diesem Zusammenhang stellt sich dann die Frage ob sich im vergangenen Zeitraum auch die Familienformen derart signi fikant gewandelt haben dass sich dies wom glich auf den famili ren Fernsehgebrauch auswirkt Denn Medien wie Familienwandel treffen sich offensichtlich in der Mediensozialisation von Kindern und Jugend lichen und entfalten dann mehr oder minder gut erkennbar eine be sondere Dynamik Was den Medienwandel betrifft haben wir es heute mit Familien zu tun in denen die Kinder seit Mitte der 1990er Jahre mit dem gesam ten Medienensemble einschlie lich der digitalen Medien wie Compu ter Internet Mobilfunk CD MP3 Player und Digitalkamera aufwach sen und d
249. s um Infor mation Kommunikation und Interaktion geht Was allerdings einen entscheidenden Unterschied ausmacht ist die Tatsache Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung g dass die neuen technischen Medien die man vielfach auch un terwegs in die Hand nehmen kann in ihrer Reichweite nahezu grenzenlos sind wie beispielsweise der Computer in Kombination mit dem Netzmedium Internet oder das Handy g dass die selbst produzierten Inhalte user generated content nicht nur f r mehrere sondern theoretisch f r alle bestimmt sein k nnen und damit tendenziell ffentlichkeit und Partizipation erm glichen g dass Kommunikation und Interaktion zeitgleich und oder zeitver setzt m glich sind g dass die Funktionen verschiedener nun bereits digitaler Ger te wie Video Fotokamera oder Audiorekorder in einem einzigen Ger t wie beispielsweise dem Computer oder dem Klein Computer Han dy vereinigt sind und g dass die Inhalte ffentlicher Medien wie Fernsehen H rfunk und Zeitung auch ber die neuen handhabbaren Medien zug nglich sind Fasst man alle Punkte prospektiv zusammen dann l sst sich f r die weitere Medienentwicklung Folgendes annehmen g Neue Medien der Kommunikation machen uns mehr und mehr unabh ngig von Zeit und Raum Das enorme Tempo in dem sich beispielsweise das Handy innerhalb eines Jahrzehnts fast zu einem K rperteil entwickelt hat kann daf r als exemplarisches Beispiel gelten
250. s weitverbreiteten und viel diskutierten Ssammelkarten spiels Yu Gi Oh soll verdeutlicht werden wie geschickt Konzerne ans Taschengeld gelangen und welche Sehns chte aber auch F higkeiten der Kinder gef rdert werden Es war schon bei den Pokemon Karten so Kinder die sich kaum das Einmaleins merken konnten waren in der Lage alle ca 160 verschie denen Karten und Eigenschaften der munteren Figuren auseinander zuhalten Sie lie en die Figuren kompetent und clever gegeneinander antreten sie tauschten und verkauften und bertrumpften sich ge genseitig in ihrem Wissen Anstatt sich von p dagogischer Seite aus den erstaunlichen Merk und Spielf higkeiten der Kinder zu widmen ihrem tiefen Verst ndnis f r Marktwirtschaft lief die erste Welle der Emp rung gegen die fremdartigen Figuren und den Handel auf den Schulh fen Es folgten Verbote Sanktionen etc Nun sind die netten Pokemons seit einigen Jahren durch ihre martialischeren Verwandten von Yu Gi Oh und Nachfolgern abgel st worden Besonders Jungen zwischen 5 und 15 investieren Taschengeld und Ersparnisse f r die Lei denschaft an Spiel und Tausch Auf den gro en Events sind auch viele erwachsene Spieler anzutreffen Yu Gi Oh basiert auf einer japanischen Manga Serie von Kazuki Taka hashi Es steht in der Tradition der Shonen Mangas die sich gezielt an Anregung statt Aufregung Jungen und junge M nner richten Die Geschichte handelt von dem 16 j hrigen Sch ler Yugi d
251. sbezogene Elternarbeit nutzen kann wird im Folgenden beispielhaft skizziert Anregung statt Aufregung Beispiel Gemeinsame Auseinandersetzung mitFernsehhelden F r Kinder besteht die Faszination vieler ihrer Fernsehsendungen darin dass die Wirklichkeit gleichsam au er Kraft gesetzt wird wenn Serien Helden die Naturgesetze spielerisch berwinden oder wenn m chtige Autorit ten auf menschliches Ma gebracht werden In diese Helden k nnen Kinder all das hineinsehen was das Alltagsleben sonst nicht hergibt was man sich vielleicht selbst nicht zutraut oder wie man gern sein m chte So haben die Fernseherlebnisse von Kindern oft mehr mit ihren Lebenserfahrungen Problemen Bed rfnissen oder Interessen zu tun als mit den Geschichten die die Fernsehmacher dem Publikum erz hlen Wenn man es Kindern nun im Rahmen des vorgeschlagenen Unter richtsvorhabens Kleine Helden wie wir vgl Bundeszentrale f r ge sundheitliche Aufkl rung 2009a S 81ff erm glicht sich produktiv handelnd mit allt glichen Fernsehhelden und figuren auseinander zusetzen k nnen sie g spielerisch mit der Fantasie und der Wirklichkeitsebene umgehen Unterschiede zwischen Fiktion und selbst erfahrener Wirklichkeit herausarbeiten sowie g Identifikations und Projektionsangebote des Fernsehens durch Spielen Zeichnen Gestalten und durch praktisches Handeln mit Medien Video Fotoapparat Kassettenrekorder digitaler Audiore korder
252. sehangebote zur individuellen Lebensbew lti gung von Kindern beitragen k nnen entsch rft dies nat rlich nicht die grunds tzliche Problematik g dass Kindern von solchen Medienvorbildern die manchmal auch f r die Eltern sehr bedeutsam sind vielfach auch fragw rdige Handlungsmuster angeboten werden und g dass Kinder bei der emotionalen spielerischen und nachdenklichen Auseinandersetzung mit derartigen Vorbildern von den Eltern nicht beachtet allein gelassen oder abgewertet werden Sozialerfahrungen Kinder haben das Bed rfnis sich selbst und die anderen verstehen zu lernen Dieses Bed rfnis kann vom Fernsehen teilweise befriedigt werden wenn Figuren und soziale Handlungen f r Kinder lebendig werden und sich in Sachen Alltagsbew ltigung gleichsam als Ratge ber und Helfer erweisen Das ist nur dann m glich wenn ein Kind die dargestellten Handlungen versteht und wenn es den Fernsehfiguren bestimmte Eigenschaften zuschreibt Auf diese Weise kann es eine Fernsehfigur wie einen Sozialpartner erleben dessen Handlungen es akzeptieren ausprobieren oder ablehnen kann Zu dieser fast sozi alen Erfahrung bei der Auseinandersetzung mit den Fernsehinhal ten kommen konkrete Sozialerfahrungen hinzu So k nnen Kinder im Rahmen des allt glichen Familienlebens erfahren g welche Fernsehvorlieben ihre Eltern und Geschwister haben und Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung g welche Programme von wem wann u
253. sender KI KA und Super RTL Anregung statt Aufregung auch die Internetseiten dieser Sender www kika de und www toggo de bei Kindern am beliebtesten sind Dies verdeutlicht einmal mehr dass bei der Medienerziehung nicht einzelne Medien getrennt vonein ander zu betrachten sind sondern man von einer kindlichen Medien kologie auszugehen hat Diese vernetzte Mediennutzung mit der Kinder aufwachsen wird zwar vom Medienmarkt vorstrukturiert aber Kinder schaffen sie auch selbst indem sie ihre Interessen und Themen ausdr cken und kommunizieren 3 1 Mediensozialisation Sozialisation ist der Prozess der Entstehung und Entwicklung der Per s nlichkeit in wechselseitiger Abh ngigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt Vorrangig thematisch ist dabei die Frage wie der Mensch sich zu einem gesellschaftlich hand lungsf higen Subjekt bildet Geulen Hurrelmann 1980 S 51 In Abgrenzung zu erzieherischen Prozessen die eher einer bewussten Planung und Reflexion unterliegen sollten finden Prozesse der Sozia lisation einfach statt Zur Sozialisation geh ren alle Vorg nge und Ein fl sse in deren Verlauf Heranwachsende zu aktiven Angeh rigen einer Gesellschaft und Kultur werden Sozialisation ist also der umfassendere Begriff zu dem auch die Sozialisationsinstanz Medien gerechnet wird Die Sozialisationsinstanzen haben unterschiedliche Sozialisationseffek te im Hinblick auf die Pers
254. sene l ngst nicht so einfach zu beeinflussen wie in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch von Vance Packard angenommen Die geheimen Verf hrer Auch wenn der Druck durch die Werbung vor allem auf Kinder Jugend liche und ihre Familien zunimmt und sicher auch Wirkungen zeigt Die meisten von uns sind nicht so leicht zu berrumpeln Und viele Eltern haben gelernt mit der Quengelkompetenz ihrer Kinder und den fami liaren Budgets umzugehen Doch Waren wollen verkauft werden und das bedeutet nach wie vor dass Bed rfnisse k nstlich und k nstle risch also mit Mitteln der Werbekunst erzeugt werden Dabei spielen auch Emotionen Atmosph ren Sehns chte und soziale Bed rfnisse eine wichtige Rolle Die Strategien der Werber werden den Lebenswel ten Wertorientierungen und Milieus der verschiedenen Zielgruppen angepasst und alle hierf r zur Verf gung stehenden Wege und Medien werden genutzt Mediennutzung ist f r Werbung oder Merchandising von zentraler Relevanz Nach Gudrun Marci Boehncke ist Konsum neben kreativem Spiel die Hauptfolge von kindlicher Mediennutzung Kinder im Vor und Grundschulalter sind eine besonders interessante Werbe Zielgruppe da ihre Werbekritikf higkeit sich erst langsam her ausbildet vgl Marci Boehncke 2009 Insgesamt ist der kritische kompetente Verbraucher genauso wenig ein Mythos wie das von Dieter Baacke erw hnte kompetente Kind vgl Baacke 1997 Beide entstehen nicht von selbst
255. sinnvoll damit Jugendliche durch die Auseinandersetzung mit dem nahen Umfeld Politikverst ndnis Ver antwortungsbewusstsein und den Willen zur Mitgestaltung entwickeln 3 3 Aus meiner Sicht Ist der Spielplatz im Viertel heruntergekommen mangelt es an Freizeit m glichkeiten f r Jugendliche an Prober umen Wie sehen Kinder und Jugendliche die Schule Sich mit Hilfe von Medien im Selbstlernprozess neue Segmente des Sozialraums anzueignen erm glichen Film und Fotoprojekte bei denen Kinder und Jugendliche ihre Lebenswelt erfor schen sich eine eigene Meinung bilden und St rken wie auch Schw chen medial darstellen Eine ffentliche Pr sentation der Ergebnisse ist not wendig um die Sichtweisen nach au en zu tragen und sie ggf politisch wirksam zu machen Zum Alltag junger Leute geh ren heute Bildschirmspiele und Inter net die sie mitunter ber Stunden an den Computer binden An der Faszination f r virtuelle Spiele anzusetzen diese aber durch attraktive Erfahrungsm glichkeiten in der realen Welt zu erweitern ggf das Me dienhandeln dabei noch spielerisch zu reflektieren ist eine Herausfor derung der sich Schule und Jugendarbeit stellen sollte Die Integration erlebnisp dagogischer Elemente in die Medienarbeit verfolgt das Ziel die virtuelle mit der realen Welt zu verbinden Anregung statt Aufregung Jl i 3 4 Digital und drau en Bewegung Kreativit t Neugier und Teamgeist sind gefragt bei dieser Mixtur a
256. sondern aus Erfahrung und Erziehung unterst tzt durch formelle wie informel le Bildung Medienp dagogik kann und muss im Rahmen ihrer ver schiedenen Aktionsfelder vom Kindergarten ber Schulen bis in die Jugend und Elternarbeit diesen Prozess durch kritische und kreative Angebote zur Durchleuchtung und spielerischen Auseinandersetzung mit den aktuellen Facetten der Werbung beitragen Wer Kindern beim Argumentieren und berzeugen denn auch das ist ein Teil ihrer all t glichen Kompetenz f r den Erwerb bestimmter Produkte oder den Gebrauch bestimmter Medien zuh rt kann schnell erkennen dass sie ber ein B ndel an ausgekl gelten Kriterien verf gen die nicht allein durch klassische Werbung entstehen sondern angebunden sind an Bed rfnisse wie Spielen Kommunizieren oder auch W nschen nach Distinktion oder Zugeh rigkeit 21 Die geheimen Verf hrer Sachbuch zum Thema Werbung das der US amerika nische Konsumkritiker Vance Packard im Jahr 1957 unter dem englischen Origi naltitel The Hidden Persuaders ver ffentlichte Es geht darin um verschiedene Marketingstrategien unter anderem durch unterschwellige Werbung Anregung statt Aufregung 3 Mediale Werbung Wege der Einflussnahme 3 1 Fernsehen Fernsehen ist f r die meisten Kinder und auch viele Jugendliche nach wie vor das wichtigste Medium Bei den 12 bis 13 J hrigen und den Ju gendlichen haben Computer Internet gleichgezogen bei den Jugendli chen steht
257. sprozessen gleichsam als Familienmitglieder vgl Hurrelmann u a 1996 g weil sie die Organisation des famili ren Alltags mit Kindern beein flussen k nnen g weil sie die Beziehungen zwischen den Personen mitzugestalten verm gen und g weil sie die soziale und kulturelle Umwelt in den famili ren Binnen raum vermitteln k nnen Welche Rolle die symbolischen Sinnwelten der Medien allerdings in ei nem Familienleben spielen k nnen h ngt auch immer davon ab wie sich eine Familie mit den Medien besch ftigt und auseinandersetzt Dass dabei dann auch Bedingungen wie Bildung und soziales Milieu kommunikative und soziale Problemlagen oder das p dagogische Konzept einer Familie von wesentlicher Bedeutung sind ist evident Eltern die die Kommunikations und Handlungsbed rfnisse ihrer Kin der ernst nehmen und respektieren werden den Umgang mit Medien auch als eine wichtige Entwicklungsaufgabe von Kindern verstehen Und wenn sie f r ihre Kinder eine Alltags und Lebenswelt schaffen in der diese ihre Bed rfnisse auch immer wieder unabh ngig von Me dien befriedigen k nnen werden sie die medialen Sinnstifter eher als Bereicherung des Familienlebens ansehen k nnen und weniger als Problem wahrnehmen Wenn die Lebenswelt der Kinder dagegen eher entwicklungshemmend als f rderlich ist dann ist nicht selten mit negativen Folgen des Me dienkonsums zu rechnen Ein Anzeichen daf r kann sein dass Kinder Medien mehr beachte
258. sreichen Prim rerfahrungen Kinder zur medialen Dokumentation und kreativen Bearbeitung ihrer Erfahrungen ermutigen Reflexion ber mediale und nonmediale Alltagsgestaltung anregen offenes Interesse an den Medienvorlieben von Jugendlichen aufrecht erhalten Diskussion ber medientechnische Entwicklungen z B Gesichtserkennung auf dem Handy pers nliche Daten im Web 2 0 usw Widerstandsf higkeit gegen ber Medientrends vermitteln Chatten Twittern Surfen Ansprechen von Gefahren bei der Internetnutzung sowie Verhaltensregeln z B Anonymit t aus Gr nden des Pers nlichkeits schutzes wahren Decknamen benutzen keine Kontakt oder Adressdaten Passw rter oder Familiendaten herausgeben Hinweise auf Kostenfallen bei der Mediennutzung Mediennutzung als identit tskonstituierende Werkzeuge im Rahmen jugendlicher Selbstdarstellung erkennen z B soziale Netzwerke Handynutzung usw den kreativen Mediengebrauch f rdern O Schutz vor entwicklungsbeeintr chtigen jugendgef hrdenden Inhalten Altersfreigaben beachten THEORETISCHE GRUNDLAGEN 23 4 1 Sich an die eigene Medienbiografie erinnern Um vorschnelle Kritik und pauschale Urteile zu verhindern ist es sinn voll sich zun chst einmal an die eigenen Medienvorlieben und den eigenen Mediengebrauch von damals und heute zu erinnern Gera de P dagogen sehen h ufig in den elektronischen Medien und ihren Inhalten eine Gefahr bedenken aber ihre eigene Medienfaszination
259. ssion h ufig in der Kritik da in einer eindimensionalen Betrachtungsweise die mediale Gewaltdarstellung betont wird Mitunter wird bef rchtet dass den am PC ausge bten Gewalthandlungen in Computerspielen auch rea le Gewalttaten folgen k nnten Dieses Thema wird von dem Projekt Hardliner behandelt Der Hardliner Ansatz wurde bereits vor mehreren Jahren von dem Medienp dagogen Jens Wiemken entwickelt und seitdem in vie 12 http www byte42 de page_id 145 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung len Projekten erfolgreich durchgef hrt Das Interesse der Kinder und Jugendlichen an gewalthaltigen Computerspielen wird aufgegriffen und in einem mehrt gigen Seminar auf unterschiedliche Weise the matisiert Statt eines reinen Verbots ist die p dagogische Antwort also hierbei die intensive Auseinandersetzung mit dem Komplex Ge walt und Aggression Wiemken bevorzugt nach seinen eigenen Wor ten eine aktive medienp dagogische Jugendarbeit als eine Art be ziehungsaufbauenden erzieherischen und aktiven Jugendschutz byte24 2010 online Das besondere Interesse an Gewalt in Compu terspielen betrachtet er nicht als eine Ursache von Aggression und Gewalt sondern eher als ein Symptom als einen Versuch Pro bleme mit und Fragestellungen zu Gewalt in unserer Gesellschaft zu bearbeiten ebd Ergo w re eine strengere Reglementierung z B durch h ufigere Indizierungen nur eine Behandlung der Symp
260. st auch bei die ser Aussage dass so den Tendenzen zur organisierten und berwach ten Kindheit Vorschub geleistet wird Kindheit hat sich durch den Wandel von Lebensr umen gesellschaft lichen Werten Familienstrukturen und situationen ver ndert Bei zahlreichen Kindern zeigen sich auch k rperliche seelische und soziale berforderungen hinsichtlich schulrelevanter Kompetenzen wie Wahr nehmungsst rungen Konzentrationsschw chen Verhaltensauff l ligkeiten und Aggressivit t vgl Agi Hennemann Hillenbrand 2010 Diese sind zwar nicht allein den Medien oder dem Medienkonsum zuzuschreiben dennoch sind mit der Mediennutzung auch bestimmte gesundheitliche Beeintr chtigungen verbunden Anregung statt Aufregung 2 Gesundheitliche Aspekte in der kindlichen Entwicklung Machen die Medien dick dumm krank Diese Frage nach der Wirkung auf die Entwicklung von Sozialisation und Entwicklung von Kindern ist nicht einfach zu beantworten denn die zuvor genannten ver nder ten Sozialisationsbedingungen durchdringen sich gegenseitig und sind kaum trennscharf empirisch zu isolieren Dennoch gibt es Hinweise aus empirischen Untersuchungen darauf dass die Art und Intensit t der Mediennutzung einen Einfluss auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nehmen kann Einige dieser Ergebnisse m chte ich zusam menfassend darstellen Die repr sentative KIGGS Studie weist einen Anteil von 15 berge wichtiger Kinder und J
261. st mit negativen Folgen des Fern sehkonsums zu rechnen vor allem bei Vielsehern Ein Anzeichen daf r kann sein dass Kinder das Fernsehen und andere Medien mehr beachten als ihre nat rliche gegenst ndliche und soziale Umwelt Die m glichen Gr nde daf r herauszufinden zu untersuchen und zu kl ren ist eine schwierige Aufgabe die sich Eltern Kindern und p dagogischen Fachkr ften gleicherma en stellt F r Eltern und p dagogische Fachkr f te bedeutet dies dass sie die Kommunikations und Handlungsbed rf nisse von Kindern ernst nahmen und respektieren und dass sie f r Kinder Anregung statt Aufregung eine Alltags und Lebenswelt schaffen in der diese ihre Bed rfnisse auch immer wieder unabh ngig von Medien befriedigen k nnen Dabei geht es in der medien p dagogischen Arbeit mit Eltern vor allem darum diese als Kommunikationspartner mit eigenen Interessen W n schen Bed rfnissen und Erfahrungen zu akzeptieren In Bezug auf die Auseinandersetzung mit dem Medium Fernsehen hie e dies f r padago gische Fachkr fte die ja auch vielfach selbst Eltern sind dann Folgendes Die medienbezogenen Selbst Sozial und Sacherfahrungen von Eltern werden in den Mittelpunkt der Arbeit gestellt um gemeinsam neue Medien JErfahrungen zu machen und um mehr Medienkompetenz zu gewinnen In Bezug auf die medienbezogene Selbstkompetenz bedeutet dies vor allem EI gemeinsam mit Eltern zu untersuchen wie das Fernsehen in
262. t Scarbath Straub 1986 Und wenn infolgedessen von Anregung statt Aufregung Medienerziehung die Rede war dann ging es eher um ein Von den Medien wegziehen Die Medienbeziehung zwischen den Generationen kann wohl nicht ber den traditionellen Erziehungsgedanken geregelt werden Wenn man sich klar macht dass auch Geschwister gleichaltrige Freunde und Gro eltern miterziehen und dass auch die Kinder ihre Eltern erziehen wenn sie direkt oder indirekt bestimmen wo es lang gehen soll dann wird das Geflecht von Beziehungen offensichtlich in dem auch Medi enbildung stattfindet Anregungen ED Wir lernen aus Medien wie andere Menschen leben Seit die erste Fernsehfamilie Hesselbach 1960 ins Fernsehen kam begegnen uns t glich Familienbilder in den Medien Das interessiert viele Kinder sie f hlen sich angesprochen wenn sie Bekanntes wiederentde cken aber anderes kann sie auch irritieren oder berfordern Je lter die Kinder werden desto mehr interessieren sie sich auch f r das sogenannte Reality TV Wenn sich Kinder ganz besonders f r Fernseh Familienleben interessieren ist das vielleicht ein Hinweis dass sie die Beziehungen in der eigenen Familie als unsicher erle ben Vielleicht kann das gemeinsam Gesehene ein Ausgangspunkt f r ein Familiengespr ch ber die eigene Situation sein der Anfang von Ver nderungen g Die Medienbeziehung zwischen den Generationen hat auch eine aktive Komponente Wer sorgt eigentlich f
263. t ten 5 Medienkompetenz Gerade in den letzten Jahrzehnten ist es der Medienp dagogik gelun gen neben einer defensiven Sichtweise Orientierung an Problemen die durch Medien entstehen oder ihnen zugeschrieben werden eine konstruktive Sichtweise zu entwickeln die die p dagogischen M g lichkeiten und Potenziale der Medien in das Blickfeld einbezogen hat Dabei wird beachtet dass die Angebote der Medien als symbolisches Material nicht nur konsumiert werden sondern dass die Menschen als aktive NutzerInnen mit diesem kulturellen Material umgehen und Anregung statt Aufregung es dar ber hinaus zur Identit tsbildung Kommunikation und Selbst darstellung benutzen Der Verdienst der Medienp dagogik ist es diese Tendenzen aufzudecken und als Bestandteil der heutigen Entwick lungs und Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen zu beachten Mit diesem ver nderten Bild von Medienkindheit und Me dienjugend entsteht auch ein ver nderter p dagogischer Zugang zu den Heranwachsenden und es entstehen der Medienkultur zugewand te p dagogische Handlungsstrategien Die Medienp dagogik sieht also die Medienerfahrungen der Heranwachsenden oder der Erwachsenen nicht ausschlie lich unter defizit ren Gesichtspunkten sondern un ter den Aspekten der Reflexivit t Kultivierung und Gestaltung Das bedeutet nicht schon davon auszugehen dass Heranwachsende von vornherein kompetent mit den angebotenen und ausgew hlten In ha
264. t Blick auf die neuen Kontakt und Pr sentationsm glich keiten im Web 2 0 ist Ich St rke wichtig Ich muss Verantwortung bernehmen weil ich etwas im Netz tue das Spuren hinterl sst ich muss vor aus sichtig sein weil ich die Folgen nicht so leicht bersehen kann und meinen Datenschatten kaum mehr los werde Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Anregungen g Lassen Sie sich von ihren lteren Kindern bzw Jugendlichen erkl ren was das Web 2 0 berhaupt ist Wie funktionieren Communi tys Was kann man da alles ber sich pr sentieren und ber ande re erfahren Was sind Blogs Chats RSS Feeds Foto Communitys a Googeln Sie nach ihren Namen oder denen von Freunden Sie werden berrascht sein Suchen Sie gemeinsam Lustiges oder In formatives auf Videoplattformen wie YouTube Und Informieren Sie sich gemeinsam per Netzsuche welche Regelungen es f r den Kinder und Jugendschutz im Web 2 0 gibt Soviel Zeit muss sein EI Zwischen Werbung und Programm unterscheiden k nnen Kinder in ihrer Entwicklung erst etwa in den ersten Jahren des Schulalters Deshalb ist ein ehrlich werbefreies Kinderprogramm oder ein Pro gramm das Werbebl cke deutlich absetzt f r Kinder im Vorschul und auch in den ersten Grundschuljahren so wichtig und auch im Internet w ren viel mehr entsprechende Seiten zu w nschen Allgemeiner m ssen Kinder die wichtige Kompetenz erst nach und nach erlernen die F higkeit zwischen medialer
265. t Kindern und Jugendlichen etwas was f r sie in der Adoleszenz extrem wichtig ist den Erfolg eine Herausforderung bew ltigt zu haben der sich in einem sichtba ren Produkt niederschl gt Literatur Medienp dagogischer Forschungsverbund S dwest mpfs Hg 2009 JIM Studie 2009 Jugend Information Multi Media Basisuntersuchung zum Medienum gang 12 bis 19 J hriger Abrufbar unter www mpfs de fileadmin JIM pdf09 JIM Studie2009 pdf Stand 29 03 2010 Prensky M 2001 Digital Natives Digital Immigrants Abrufbar unter www marcprensky com writing Prensky Digital Natives Digital Immigrants Part1 pdf Stand 21 05 2010 Hinweis In der Suchmaschine von Google ist die Quelle unter dem Titel Digital Natives Digital Immigrants schnell auffindbar Anregung statt Aufregung 3 Kooperationen mit Eltern in schulischer und au erschulischer Medienpraxis Renate R llecke ELTERN IN SCHULISCHER UND AUSSERSCHULISCHER MEDIENPRAAIS KODOPERATIONEN MIT 3 4 Konsumkids Neue Aufgaben f r die Medienp dagogik 1 Konsum Finanzmacht und Quengelkompetenz Kein Konsum kein Wohlstand lautet das Credo unserer Gesellschaft Zu viel Konsum oder hemmungsloser Konsum mit hoher Verschul dung das verdeutlicht wieder die j ngste Finanzkrise f hren zu Pro blemen und manchmal auch zum finanziellen Niedergang Nicht nur wir Erwachsenen auch Kinder konsumieren gern und werden intensiv und gezielt umworben K
266. t dem Fernsehen machen k nnen Er leitet daraus Konsequenzen f r die medienp dagogisch akzentuierte Zusammenarbeit mit Eltern ab und zeigt schlie lich an konkreten Beispielen f r die Grundschule auf wie Grundschullehrkr f te und Eltern sich konstruktiv mit eigenen und fremden Konzepten famili rer Medienerziehung auseinandersetzen k nnen Sonja Ganguin und Thorsten Junge nehmen das Reizthema Compu terspiele auf und er rtern die Thematik zun chst wissenschaftlich theoretisch indem sie die Computerspielnutzung von lteren Kindern und Jugendlichen untersuchen und auf die verschiedenen Dimensio nen der Nutzungsmotive eingehen Schlie lich stellen sie verschiedene medienp dagogische Computerspiel Projekte vor die sich zum einen an Kinder und Jugendliche richten und zum anderen an Eltern Da mit machen sie deutlich welches p dagogische Potenzial im Medium Computerspiel steckt und wie man die bestehende Skepsis und Dis Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung tanz von Eltern gegen ber diesem Medium sowohl ernst nehmen als auch abbauen kann Die Medienerziehung in der Familie steht ebenso wie die Medienp dagogik als erziehungswissenschaftliche Disziplin immer wieder vor neuen Herausforderungen weil sich die Mediengesellschaft und mit ihr auch Kindheit und Jugendzeit in einem permanenten Wandel und Fluss befinden So tauchen manchmal von heute auf morgen Medien im Familienalltag auf deren M glichkeiten und Gr
267. t dem Zeitplan Dann halten acht Sch ler jeweils zu zweit bebilderte Kurzvortr ge ber die von ihnen ausgedachten Powerhandys f r Sch ler Im wei teren Verlauf des Abends protokollieren die Sch ler die Meinungen der Eltern um sie am n chsten Tag in der Klasse zu referieren Die Kurzvortr ge werden trotz kleiner Unsicherheiten der Sch ler sehr gut aufgenommen und mit viel Applaus belohnt 5 1 Diskussion und Statements Die Eltern nehmen im Anschluss Stellung zu den Kurzvortr gen gute bung f r Vortr ge und Pr sentationen mutig originelle Ideen das sollten sie zu Nokia schicken etc Anschlie end u ern sie ihre Meinungen zum Thema Handy in der Grundschule Es gibt folgende fast durchgehend kritische u erun gen der Eltern die vom Lehrer f r alle sichtbar protokolliert werden Handys f rdern Aggression und Gewalt Handys sind nur zu 10 Prozent gut und haben in der Schule nichts zu suchen Handys st ren in der Schule nur das Lernen Das ist wie eine Krankheit Telefonieren mit dem Handy ist sehr teuer Es gibt da diese Filme mit Gewalt Das wollen wir nicht f r unsere Kinder Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Handys haben eine schlechte Wirkung auf Kinder Handys machen s chtig Der Lehrer und die Sch ler die sich hier in die Diskussion einmischen stehen mit ihrer Meinung dass Handys auch konstruktiv
268. t hat Dieser Roman erscheint paradigmatisch f r die Angst vor der zunehmenden Technisierung der Welt Die digitale Ausformung dieser Technisierung scheint die Angst noch mehr gesteigert zu ha ben Um diese Angst besser verstehen zu k nnen aber auch um die vision re Kraft des Romans zu beleuchten lohnt es sich Brave New World noch einmal zu rezipieren 1 Brave New World Der Roman In seinem Roman beschreibt Huxley eine Welt in der es gelungen ist mithilfe von Konditionierung und Gedankenkontrolle eine perfekt funk tionierende Gesellschaft zu erschaffen Au er den Angeh rigen der Al pha Kaste den intelligentesten der gez chteten Menschen haben alle Mitglieder der Gesellschaft eine vorbestimmte Aufgabe Die Menschen dieser Sch nen neuen Welt werden in einer Art Massenproduktion im Labor gez chtet und durch Konditionierung auf ihre Rolle vorbereitet Entwickelt hat sich diese Gesellschaft langsam aus den M glichkeiten und dem Schrecken die die industrielle Revolution mit sich brachte Die B rger benutzen einen Kalender dessen Zeitrechnung mit dem Jahr 1908 dem Jahr in dem das Model T von Ford erstmals vom Band lief be ginnt Laut dem Roman brach im Jahre 146 oder im Jahr 2054 nach un serer Zeitrechnung ein furchtbarer Vernichtungskrieg aus Obwohl der Leser nichts Genaues ber diesen Krieg erf hrt wird mehrfach erw hnt dass chemische und biologische Massenvernichtungswaffen gegen die Bev lkerung ein
269. t weitverbreitet unter Kindern manche haben gar ein Smart phone Damit haben sie Google in ihren Taschen was eine durchaus machtvolle Hilfe bei der Bew ltigung schulischer Aufgaben sein kann Eine amerikanische Lokalzeitschrift hat Lehrkr fte der rtlichen Schu len gebeten ein Quiz mit zwanzig Fragen zu kreieren damit die Leser testen k nnen ob sie schlauer sind als F nftkl ssler Ist der qua tor ein L ngen oder Breitengrad Welche Herzkammer empf ngt das Blut aus den Lungen Welche Wortart beschreibt das Verb Allen Fragen ist eine Eigenschaft gemeinsam Gibt man sie wortgleich bei Google ein erh lt man im ersten oder zweiten Link die korrekte Antwort Probieren Sie es selbst mit den Fragen oben aus 2 Elternhaus und Schule kooperieren Die Besch ftigung mit Handys und Computern in der Grundschule wird wichtig wenn man es als Aufgabe der Grundschule versteht in unsere Kultur einzuf hren Die Motivation der Sch ler ist dabei garan tiert Sie jubeln wenn ihre geliebten Mobiltelefone in den Mittelpunkt des Unterrichts r cken und es l sst sich in f cher bergreifenden Un terrichtsvorhaben viel dabei lernen Die Kooperation von Schule und Eltern kann von beiden Seiten als Iohnend erlebt werden weil fundamentale Erziehungsfragen ber hrt werden wenn es um Handyregeln Wann sind sie wo erlaubt Han dyvertr ge Kosten und Kostenkontrolle Probleme Suchtpotenzial Gewaltvideos Pers nlichkeitsrechte
270. tanden Vielmehr wird der produktive Anteil daran aufgegriffen indem die Kinder eigene Aktivit ten ausgestalten und sich ausprobieren die Kinder bilden eine eigene Musikgruppe ber legen sich einen passenden Bandnamen gestalten das eigene Outfit entwerfen das Bandplakat und nicht zuletzt muss die Choreografie des Auftritts einstudiert werden um einen berzeugenden Auftritt zu ab solvieren So f rdert die medienp dagogische Arbeit die Kompetenz zur kreativen Mediengestaltung Durch die Einbettung in die medienp dagogischen Projekte konn te das SingStar Festival in den letzten Jahren viele Hortgruppen zur Teilnahme motivieren Dies bietet den Kindern und Jugendlichen die Chance vor einem gro en Publikum aufzutreten Die Kompetenzen die sie sich im Projekt angeeignet haben k nnen sie somit der Au en welt pr sentieren Derartige Auftritte k nnen das Selbstwertgef hl von Kindern steigern zeigen ihnen die eigene St rke und verschaffen ihnen ein einzigartiges Erfolgserlebnis Und dies gilt nicht nur f r die Gruppen die tats chlich in einer Kategorie gewinnen Neben Urkun den erhalten die Kinder auch einen Video Mitschnitt der gesamten Veranstaltung So haben sie die M glichkeit allen Freunden und Ver wandten ihren Auftritt vorzuf hren haben eine sch ne dauerhafte Erinnerung an das Event und Vielleicht zeigen sie dieses sp ter mal ihren eigenen Kindern 3 2 Hardliner Computerspiele stehen in der ffentlichen Disku
271. ten sich Philosophen Rechtswissenschaftler und Bioethi ker wie Thomas Assheuer J rgen Habermas Manfred Frank und Ernst Tugendhat DIE ZEIT 1999 3 Brave New World 2010 Auch im Jahre 2010 besteht die Angst vor den Folgen einer digitalen Technisierung unserer Welt weiter Welchen Einfluss hat das Leben im digitalen Zeitalter auf die neuronale Verdrahtung des Gehirns Diese bisher vor allem von besorgten Eltern gestellte Frage besch ftigt jetzt auch zunehmend die Neurobiologie und Psychologie Einige Wissen schaftler sind berzeugt dass der regelm ige Aufenthalt im Netz die Art und Weise beeinflussen k nnte wie wir lesen lernen und mitein ander umgehen Beweise f r diese These liegen allerdings noch nicht vor Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Digitalisierung und Gehirnentwicklung Wenn das Gehirn mehr Zeit mit der Bedienung technischer Systeme verbringt so lautet z B die These des Psychologen Gary Small von der Universit t Los Angeles UCLA dann geraten grundlegende soziale F higkeiten in den Hintergrund etwa die F higkeit im pers nlichen Gespr ch den Gesichtsausdruck des Gegen bers zu deuten Die an der Face to Face Kommunikation beteiligten Nervenleitun gen k nnten bei st ndiger digitaler Besch ftigung schw cher werden meint Small Die m glichen Folgen seien soziale Unbeholfenheit eine Unf higkeit zur Deutung nonverbaler Botschaften Isolierung und nachlassendes Interesse an traditio
272. tigen dass f r ein Kind immer nur das eine Bedeutung hat was es im wirklichen Leben verstanden und begriffen hat Mithin be stimmt der kognitive und sozial moralische Entwicklungsstand eines Kindes welche Botschaft es einem Medium entnehmen kann So ist beispielsweise f r Kleinkinder die Fernsehwelt die wirkliche Welt und erst die 10 bis 13 Jahrigen haben die TV Welt als inszenierte Wirklich keit durchschaut und k nnen sich reflektiert mit ihr auseinanderset zen vgl z B Theunert u a 1995 S 49 und Paus Haase 1999 Eine wesentliche Bedeutung des Fernsehens kann beispielsweise da rin bestehen dass Kinder durch einen bestimmten Medieninhalt die Chance erhalten sich mit einem Lebensthema auseinanderzusetzen das f r sie bedeutsam ist Solche Themen k nnen 36 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung g mit der unverwechselbaren Pers nlichkeit und Lebensgeschichte eines Kindes zusammenh ngen z B Gr enfantasien Wunsch nach Selbstst ndigkeit und Geborgenheit Krankheit Trennung der Eltern h ufige Umz ge Verlust von Freunden DI schulische Konflikte und Probleme zum Hintergrund haben z B Schulwechsel Erfolgszwang Leistungsdruck Versagens ngste und oder g alters und gruppenbedingt sein z B Erprobung der Geschlechter rolle Abgrenzungsversuche gegen ber den Eltern Wunsch nach Zugeh rigkeit und Anerkennung in der Gruppe Emanzipationsver suche gegen ber der Gruppe Das Thema e
273. tiv zur Weltdarstellung durch die Fiction Programme Ei nerseits kann damit die Medienkompetenz von Kindern gef rdert werden andererseits kann damit zur Verbesserung ihres Weltwissens und zu einer differenzierten Wahrnehmung ihrer sozialen Wirklichkeit beigetragen werden 1 2 Schlussfolgerungen f r die F rderung fernsehbezogener Handlungsf higkeit in der Familie In unserer Gesellschaft ist Kindheit heute auch immer Medienkind heit Schon sehr fr h k nnen Kinder in der Familie erfahren dass die direkte Kommunikation und Interaktion mit ihren Eltern und Ge schwistern von technischen Medien der Kommunikation durchdrun gen ist und beeinflusst wird Bereits als Kleinkinder k nnen sie Erfah rungen mit Ger ten wie Fernseher Radio Video Kassettenrekorder und CD Player machen lernen sie familienspezifische Muster der Me diennutzung kennen und werden vertraut mit bestimmten Medienin halten und inszenierungsformen Nach und nach erfahren sie somit auch welche Funktionen Medien aller Art f r Erwachsene in der Fami lie haben k nnen g Sie k nnen Informationen ber die Wirklichkeit Orientierungshil fen f r die Auseinandersetzung mit der Realit t und Lernanregun gen bieten g Sie k nnen entspannen und unterhalten und sinnliches Erleben steigern g Sie k nnen aus der Wirklichkeit entf hren und von der Wirklich keit ablenken g Sie liefern Gespr chsstoff und erm glichen soziale Kontakte Prinzipiell ha
274. tome ohne den eigentlichen Kern zu treffen Ziel des Hardliner Ansatzes ist es vielmehr den Jugendlichen einen verantwortungsvollen und be wussten Umgang mit Computerspielen zu erm glichen Es geht hier folglich um die F rderung zur reflexiven und ethischen Medienkritik Dies geschieht ber einen innovativen praxisorientierten Weg Wiem ken l sst die Kinder und Jugendlichen gewalthaltige Computerspiele real nachspielen Zu Beginn des mehrt gigen Seminars steht in der Regel die kommu nikative Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt Aufbauend auf den eigenen Erfahrungen der Kinder werden zun chst Arten von Ge walt gesammelt die sie aus Computerspielen kennen Hierbei steht der offene Austausch im Vordergrund Anschlie end wird reale vs virtuelle Gewalt thematisiert und gemeinsam berlegt welche Ge waltarten in das reale Spiel bertragen werden k nnen d rfen und wie dies umgesetzt werden kann Den Kindern wird dadurch die Ernst haftigkeit der gespielten Gewalt deutlich Gemeinsam mit den Kin dern wird ein Vertrag ausgehandelt welche Gewaltformen im Nach Spiel erlaubt sind an diese Regeln haben sich alle zu halten Das reale Spiel findet in einer Paintball Halle oder im Freien statt Ausgestattet mit Luftpumpen und Korken als Munition sowie einer Schutzbrille werden die Kinder in zwei Gruppen eingeteilt Und nun gilt es einen Auftrag zu erf llen der ber die reine Eliminierung der anderen Gruppe hinausg
275. tory and Science of the Reading Brain fragt was passiert wenn bereits kleine Kinder immer mehr am Computer lesen Diese Technikangst ist allerdings nicht neu Vor mehr als 2000 Jah ren warnte Sokrates vor den Gefahren des geschriebenen Worts das Anregung statt Aufregung Risiko des oberfl chlichen Lernens sei da viel h her als bei der tradi tionellen m ndlichen Weitergabe von Erkenntnissen Im Jahr 1835 gab es wissenschaftliche Abhandlungen dar ber dass der Mensch f r Geschwindigkeiten ber 30 km h nicht geschaffen sei und sich erheb lichen Gefahren aussetze Und mit der Einf hrung des Fernsehens gab es Bedenken dass die Kinder gewaltsamer oder passiver oder lernun willig werden k nnten Als 1975 die Sesamstra e zum ersten Mal ge sendet wurde schaltete sich das dritte Programm des Bayerischen Fernsehens ab weil man der Meinung war diese Sendereihe sei sch d lich f r Kinder Diese Aufz hlung lie e sich fortsetzen Allerdings soll hier nicht der Eindruck geweckt werden es gehe ledig lich um eine Gegenposition zur Technikangst 4 Folgen f r die Kindheit Die Erwachsenen haben schnell das Gef hl dass Kindheit durch die Digitalisierung im Vergleich zu fr her durch Verluste gekennzeichnet ist Kinder erleben weniger Natur Kinder bewegen sich weniger Kin der haben weniger Beziehungen und sind in ihrem Erleben wesentlich auf den PC und das was dieser zu bieten hat reduziert Eine analoge Angst oder eine Vorl
276. tspotenzial auf das bei Computerspielern h ufig schon vorhanden ist Das Abspeichern von wichtigen Szenen via Screenshot ist bei computerspielenden Kindern und Jugendlichen durchaus blich Durch den Artworks Contest werden diese privaten Bilder nun zu ffentlichen Kunstwerken und Ausdrucksmitteln Sie die Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung nen hierbei als Sprachrohr f r eine h ufig als sprachlos betrachtete Gruppe Was bewegt Spieler Was erleben sie Was w nschen sie sich Und was haben sie zu sagen 4 Computerspiele in der Diskussion Die medienp dagogischen Projekte dienen dazu die Medienkompe tenz von Heranwachsenden zu f rdern deren Computerspielnutzung kennenzulernen und sich nicht von Meinungen und Mythen ber Com puterspiele leiten zu lassen Es ist wichtig sich selbst ein fundiertes Bild zu verschaffen Eltern und P dagoginnen sollten Sachkunde ber Computerspiele erlangen und mit den Spielenden in eine Diskussion treten Hier bietet zum Beispiel der Leitfaden f r Lehrkr fte von spiel bar de der Bundeszentrale f r politische Bildung Basisinformationen und praktische Tipps zum p dagogischen Umgang mit Computerspie len vgl Bundeszentrale f r politische Bildung 2010 Dar ber hinaus geben die Ratgeber der Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung Anregungen und Hinweise zur Mediennutzung in der Familie vgl Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2009a 2009b 2009c Wie
277. tualisierte und neu be arbeitete Auflage 2012 pdf download unter http www bmfsfj de RedaktionBMFSFJ Broschuerenstelle Pdf Anlagen Gefllmmer im Zim mer property pdf bereich bmfsfj sprache de rwb true pdf mekonet Medienkompetenz Netzwerk NRW Hg Medienbildung in der Familie auf einen Blick 4 aktualisierte Auflage Marl 2011 Hinweis In der Suchmaschine von Google ist die Publikation als pdf Datei unter dem Titel Medienbildung in der Familie schnell auffindbar Landesanstalt f r Medien Nordrhein Westfalen Ministerium f r Fa milie Kinder Jugend Kultur und Sport des Landes Nordrhein West falen Hg Mit Medien leben lernen Tipps f r Eltern von Vorschul kindern D sseldorf 2012 Hinweis Die Brosch re ist kostenlos erh ltlich ber www lfm nrw de publikationen oder www mfkjks nrw de publikationen 180 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung www flimmo de Programmberatung f r Eltern e V Informationen und Bewertungen von Fernsehsendungen auch als Brosch re im Abo f r Einzelperso nen kostenpflichtig f r Einrichtungen kostenlos www top videonews de Aktuelle Neuerscheinungen f r Kinder und Jugendliche auf DVD und Video sortierbar nach Altersempfehlun gen gesichtet vom Kinder und Jugendfilmzentrum in Deutschland Zum Thema Computer und Internet Arbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz Hg Computerspiele Fragen und Antworten ajs nrw K ln 2009 Bundesministerrium f r F
278. tzung vor allem die N he zu den Eltern Medien k nnen Gespr chsanl sse schaffen und sollten gerade auch mit Kindern und Jugendlichen immer dann besprochen werden wenn ein Beteiligter etwas nicht versteht oder Inhalte und Formen geschmacklos oder problematisch findet Das Gespr ch beeinflusst Wirkung und erm glicht Verst ndnis f r die Sichtweise von anderen Dabei m ssen Eltern nat rlich ihre drohenden Zeigefinger unter Kon trolle halten und sollten eher interessiert zuh ren bevor sie ihre Mei nung deutlich machen Da kleinere Kinder sich verbal noch nicht so ausdr cken k nnen sind hier andere Formen des Ausdrucks wichtig man sollte als Eltern ihr medienangeregtes Spiel oder ihre Malaktionen beachten und behutsam deuten Gemeinsame Aktivit ten mit Medien bieten inzwischen viele Chancen etwas Miteinander zu tun und zu erfahren Fr her haben Familien Anregung statt Aufregung gelegentlich gemeinsam Fotoalben gestaltet und sp ter dann auch wieder angesehen Heute hat fast jede Familie eine digitale Fotom g lichkeit und sei es im Handy die vielen Bilder die gemacht werden werden kaum mehr angeschaut Man kann daraus tolle Fotob cher gestalten oder ein digitales Familienalbum im Netz Und in der Welt der Computerspiele sind derzeit viel Bewegung und Interaktion ange sagt Da gibt es auch mit Medien viel gemeinsam zu tun Als Grundhaltung der Medienbeziehungen in der Familie sollten nicht die negativen Aspekte und P
279. u f r sie ist dass sich ein Erwachsener wirklich f r ihre Erfah rungen und Kenntnisse dieses Themas betreffend interessiert Durch genaues Hinsehen und h ren kann man als Referent Referentin das Wissen ber die Mediennutzung einzelner Jugendlicher und deren ge genseitiger Einsch tzung erh hen Wer verbringt viel Zeit am PC Wer spielt viel Wer spielt wie lange Wer ist h ufig in sozialen Netzwerken unterwegs Aber auch Wer ist kompetent im Umgang Zum Abschluss der Fragerunde fragt die der Referentin EI Wer hat schon mal rger mit den Eltern wegen der PC Nutzung gehabt und was waren die Ausl ser daf r g Die Antwort ist in der Regel der Faktor Zeit Ferner gibt es Prob leme was gespielt wird oder welche Inhalte angeschaut werden bzw Probleme mit Viren oder Kostenfallen Die abschlie enden Fragen lauten EI Wer glaubt dass er sie mehr Ahnung vom PC bzw Internet hat als seine ihre LehrerIn Sozialarbeiter n g Wer glaubt dass er sie mehr Ahnung vom PC bzw Internet hat als seine ihre Mutter g Wer glaubt dass er sie mehr Ahnung vom PC bzw Internet hat als sein ihr Vater In der Regel vermutet ein Gro teil der Jugendlichen er habe mehr Ah nung vom Internet bzw Computer als seine Eltern und Lehrer Sozialp a Anregung statt Aufregung dagogen Sie werden deshalb von dem Referenten bzw der Referentin zu ExpertInnen ernannt was meist erfreute Gesichter der Kinder und Jugendlichen nach sich zieht Daraufhin
280. u untersuchen und zu bewerten und Dr handelnd zu entdecken wie sich Medien zum Zwecke der Selbst au erung der Verst ndigung des gemeinsamen Erlebens und der aktiven Freizeitgestaltung nutzen lassen In den nun folgenden Beitr gen soll aufgezeigt werden wie diese schwierige medienp dagogische Arbeit bew ltigt werden kann Im 1 Kapitel erfolgt zun chst eine theoretische Grundlegung In sei nem Beitrag stellt Norbert Neu dar dass Mediensozialisation von Heranwachsenden mit anderen relevanten Sozialisationsinstanzen korrespondiert So wird gezeigt dass die Mediennutzung und die ge sundheitliche Entwicklung von Kindern sich durchaus bedingen k n nen und hier besondere Aufmerksamkeit n tig ist Neben m glichen Gefahren wird aber auch gezeigt dass Mediengeschichten in der Ent wicklung von Kindern eine f rderliche Rolle einnehmen k nnen Wei terhin zeigt der Beitrag von Norbert Neu welche medienerzieheri schen Herausforderungen und Aufgaben auf die Familie mit Kindern ZZ Anregung statt Aufregung 7 unterschiedlichen Alters zukommen und wie diese Herausforderungen schrittweise bearbeitet werden k nnen Seitdem uns die enorme Bedeutung technischer Medien der Kom munikation f r die individuelle wie gesellschaftliche Praxis bewusst geworden ist bestimmen immer wieder zwei Denkfiguren in vielen Spielarten und Mischformen die p dagogische Diskussion in der f fentlichkeit Auf der einen Seite wird die Nutzung tec
281. uch Oft m ssen die Eltern diese Handys dann in der Schule abholen und eine erzieheri sche Beratung erdulden Warum mag die Schule keine Handys Schwerwiegende Gr nde werden von P dagogen dazu aufgef hrt Dass die Ger te den Unterricht und die Konzentration der Lernenden und Lehrenden mit irritierenden Ger uschen st ren ist noch der harm loseste Heutige Handys erm glichen Video und Audioaufnahmen pl tzlich sieht man sich mit einem Mitschnitt von Unterrichtssequen zen konfrontiert wenn man davon berhaupt erf hrt Sch ler werden ohne ihre Zustimmung fotografiert und gefilmt manche von ihnen gar ber die Trennwand einer Toilettenkabine hinweg Und der Tausch ille galer Bilder und Filme findet auch schon im Grundschulalter statt F r die Bearbeitung von Konflikten zwischen Kindern ist es auch nicht ge 84 Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung rade hilfreich wenn pl tzlich die aufgeregten Eltern eines Beteiligten in der Klasse stehen die per Handy herbeigerufen wurden All das passiert und diese Konflikte sind Chancen f r aufkl rende p dagogische Arbeit Dieser Beitrag ist ein Pl doyer daf r die Handys aus den Schultaschen zu holen und mit ihnen und ber sie gemeinsam mit den Eltern zu lernen Der heimliche Gebrauch wird in diesem Projekt in einen sinn vollen lehrreichen und geregelten berf hrt 1 Google in der Tasche Immer mehr Ger te sind internetf hig Auch der WLAN f hige iPod touch is
282. ufzunehmen und zu bearbeiten g Die Eltern werden zum einen gezielt ber bestimmte Unterrichts vorhaben informiert g Die Eltern werden zum anderen bei bestimmten Unterrichtsvorha ben zur aktiven Mitarbeit eingeladen Beide M glichkeiten schlie en einander nicht aus und lassen sich je nach Lehr Lernsituation miteinander verbinden Will man als p dagogische Fachkraft mit Eltern ber das Thema Fern sehen ins Gespr ch kommen m sste man sich selbst soweit mit die ser komplexen Thematik auseinandergesetzt haben dass man es auch als ein bedeutsames Lebensthema von und in Familien versteht und von Anfang an in Kindergarten und Grundschule versucht die Medi enkompetenz von Kindern als Teil ihrer Lebenskompetenz zu f rdern Wer Kinder in der Grundschule in diesem Sinne handlungsf hig ma chen will g orientiert sich an ihren Entwicklungsaufgaben DI f rdert ihre Selbst Sozial und Sachkompetenz g kooperiert mit anderen Lernbereichen F chern und g plant die Zusammenarbeit mit Eltern sowie das Lernen an au er schulischen Orten mit ein Anregung statt Aufregung ZUM MEDIENPADAGOGISCHEN UMGANG MIT LEITMEDIEN Nun kann nicht erwartet werden dass Grundschullehrkr fte solch ein integratives medienp dagogisches Konzept vgl Schill 2008 problem los umsetzen k nnen wenn ihnen medienbezogenes Hintergrundwis sen fehlt und wenn sie kaum ber entsprechende unterrichtsprakti sche Erfahrungen verf gen Mit
283. ug erleben sie Misserfolge und sto en an ihre Grenzen Anders als im wahren Leben kann ein Spieler frei w hlen wann er sich welcher Herausforderung stellt Sleegers 2007 S 18 Die Herausforderung im Spiel gegen andere zu gewinnen und Erfolg zu haben ist losgel st von u eren Zwecken folgenlos f r die ernsthaf te Wirklichkeit und wird deshalb auch so gerne von den Jugendlichen aufgesucht So wurde laut einer empirischen Studie von Durkin und Aisbett das am h ufigsten angegebene Computerspielmotiv mit dem Wort Herausforderung respektive feeling challenged umschrieben Durkin Aisbett 1999 S XII und S 52 Insbesondere in der Pubert t spielen m nnliche Jugendliche Computerspiele Da die Pubert t eine Phase darstellt in der sich Jugendliche ausprobieren wollen mit Un sicherheiten konfrontiert werden und sich langsam vom Elternhaus dem bisherigen sozial kologischen Zentrum l sen scheinen Compu terspiele eine angemessene Freizeitaktivit t darzustellen um mit die sen Bed rfnissen und Anforderungen umzugehen W hrend demnach das reale Leben f r Jugendliche durch einen ernst haften Leistungsdruck gekennzeichnet ist gute Schulnoten zu be w ltigende Entwicklungsaufgaben etc ist das Computerspiel frei von diesen gesellschaftlichen Notwendigkeiten Es bietet Heraus 8 Der Titel der 15 Shell Jugendstudie Jugend 2006 Eine pragmatische Genera tion unter Druck macht die Anforderung heutiger Ju
284. ugendlicher im Alter von 3 bis 17 Jahren aus Hin zu kommen 6 3 die bereits adip s sind Das entspricht einem Anstieg gegen ber Daten aus den Jahren 1985 bis 1999 um 50 vgl KIGGS 2007 Schlack merkt dazu an Fernseh und Medienkonsum im Kin des und Jugendalter insbesondere in unkontrolliertem und hohem Ausma steht in begr ndetem Verdacht sich ung nstig auf die Ge sundheit von Kindern und Jugendlichen auszuwirken In der Literatur wird berwiegend die Meinung vertreten dass hoher Fernsehkonsum die Wahrscheinlichkeit bergewichtig zu sein und bereits in der Kindheit und Jugend an Gesundheitsproblemen zu leiden erh ht Schlack 2007 S 161 Untersuchungen an Vorschulkindern best tigen den Trend je mehr Kinder t glich fernsehen desto h ufiger lassen sich Defizi te im Bereich der motorischen und visumotorischen Hand Auge Koordination F higkeiten sowie der Sprachentwicklung feststellen ebd S 162 Unbestreitbar ist jedoch dass die motorischen F higkeiten der Kinder und Jugendlichen in den letzten 25 Jahren abgenommen haben Stark zugenommen hat hingegen die H ufigkeit von St rungen der Sprach entwicklung ebd 157 zum anderen ist bei Heranwachsenden eine Verschiebung von den somatischen Erkrankungen zu psychischen Auff lligkeiten zu beob achten Entwicklungsst rungen z B Sprachentwicklungsst rungen emotionale St rungen z B depressive und Angstst rungen etc so wie Verhalte
285. und Eltern die M glichkeit verschiedene Computerspiele zu erproben F r Kinder die ihre Eltern oder Gro el tern mitbringen ist die Nutzung kostenfrei Allerdings ist die Spielzeit auf zwei Stunden begrenzt Das Angebot richtet sich haupts chlich an Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren Zus tzlich werden Fortbildungs veranstaltungen f r p dagogische Fachkr fte angeboten Ins Leben gerufen wurde die ComputerSpielSchule von der Universi t t Leipzig Sie geht auf eine Idee der Wissenschaftler Hartmut War kus und Kai Thorsten Buchele zur ck Sie sahen in Bezug auf Compu terspiele einen gro en Wissensr ckstand bei Eltern und wollten ein Angebot schaffen das Abhilfe schafft Mittlerweile ist die Computer SpielSchule ein Kooperationsprojekt der HTWK Leipzig und der Uni versit t Leipzig mit Unterst tzung der Leipziger Messe GmbH und der Stadt Leipzig Die Firma Nintendo unterst tzt das Projekt indem es Spiele zur Verf gung stellt Das Konzept der ComputerSpielSchule sieht eine Umkehrung der klassischen Kompetenzvermittlung vor Die J ngeren sollen den lte ren ihr Medium n herbringen und erl utern Die bereits erworbenen Kompetenzen sollen an die eigenen Eltern und interessierte P dago gInnen weitergegeben werden Letztendlich ist die ComputerSpiel Schule der Tatsache geschuldet dass es eine unbedingte Notwen digkeit ist die Generationen auch im Computerspiel zu vereinen und Missverst ndnisse zw
286. und ihre Inhalte erkl ren lassen Dabei kann man die Aufgabe der Eltern und P dagogiInnen aber nicht auf das Verstehen der Kinder und ihrer Mediennutzung reduzieren Kinder wachsen in eine Welt hinein in der die Interessen von Kindern auch instrumentalisiert und geschickt ausgenutzt werden Werbung Kaufappelle usw Es w re naiv und gewisserma en auch verantwor tungslos die unterschiedlichen gesellschaftlichen und konomischen Interessen zu bersehen Eltern Familien und Medienp dagogen sind Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung hier kompetente Anw lte bei der Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen 4 3 Medien bedienen unterschiedliche Bed rfnisse Wir Erwachsenen nutzen verschiedene Medien um die unterschied lichsten Bed rfnisse zu befriedigen Da werden die Nachrichten ange schaltet um sich ber die Politik oder das Wetter zu informieren da wird das Autoradio eingeschaltet um die langweilige Fahrt zu ver sch nern da wird der Liebesfilm angeschaut um in eine andere Welt einzutauchen oder sich zu entspannen und da wird das Handy benutzt um einen kleinen Geburtstagsgru zu versenden Auch Kin der und Jugendliche leben mit der Vielfalt der Medien und nutzen die se aktiv f r ihre Bed rfnisse so z B Kommunikation Unterhaltung Zeitvertreib Entspannung und Information Bei genauer Beobachtung k nnen wir vielfach feststellen dass viele Heranwachsende die Medien aktiv un
287. ung g F r Computerspiele und Spielkonsolen sollten nur f r die jeweilige Altersstufe freigegebene Spiele verf gbar sein Zeitlich muss das digitale Spielen berschaubar bleiben daf r gibt es keine klaren Grenzen Aber mit dem Alter w chst das Medien Zeitkontingent ma voll es sollte immer im Vergleich zu anderen T tigkeiten eine von vielen Freizeitaktivit ten bleiben Wenn Spiele interaktiv mit einander genutzt werden kann die Spielzeit durchaus auch l nger sein In manchen Familien hat sich ein w chentliches Zeitkontin gent f r die Spielkonsole bew hrt 5 Unterscheiden sich M dchen und Jungen auch in ihren Medien Auch wenn viele Eltern sich heute um eine gleichberechtigte Erziehung bem hen bleibt eine geschlechtssensible Erziehung ein wichtiges The ma Medien verst rken in ihren Darstellungsklischees und in der unter schiedlichen Nutzungsweise von Jungen und M dchen eher traditionel le Klischeerollen M dchen zeigen in der heutigen Kindheit und Jugend oft ein kreativeres Freizeitverhalten und besch ftigen sich weniger mit elektronischen Medien Sie kombinieren eher mediale Anregungen mit Aktivit ten welche alle Sinne ansprechen Tanzen Musizieren Handar beiten Malen etc Das unterschiedliche Freizeitverhalten hat Auswir kungen auf die Lern und Bildungsmotivation der Geschlechter Jungen sind heute tendenziell als Bildungsverlierer gef hrdeter Die Pisa Studie zeigt weltweit einen deutlichen Vorsprung der
288. ung hung richtig verstanden soll zeigen wann es sinnvoll ist bestimmte Medien zu nutzen und wie diese Medien wirken Wenn wir selbst kaum auf eine Fernsehsendung verzichten k nnen k nnen wir dies auch nicht glaubw rdig von unseren Kindern verlan gen Wer dagegen als Erwachsener auch mal auf eine Sendung verzich ten kann weil gerade ein interessantes Gespr ch stattfindet oder das gemeinsame Abendessen noch nicht beendet ist der kann das Gleiche auch von seinen Kindern fordern Die n tige Voraussetzung daf r ist gegen ber sich selbst und auch gegen ber den Kindern Nein sagen zu k nnen also den Fernseher den Computer oder das Videospiel gelegentlich zugunsten einer anderen Freizeitaktivit t auszuschalten Folgende Hinweise w rden sicherlich auch Herrn Meier aus der einlei tenden Geschichte Orientierung bieten EI Medien sind keine Babysitter Einen verantwortungsvollen Um gang mit Medien lernen Kinder aber nur wenn wir ihnen nach und nach die Verantwortung f r ihr Medien Handeln zugestehen Nach und nach bedeutet aber in der Familie einen Aushand lungsprozess ber die Medieninhalte und die zeitliche Nutzung zu f hren und Absprachen zu treffen g Verbote sind n tig Medienverbote sind f r Kinder an den Stellen n tig wo gesetzliche Kinder und Jugendschutzbestimmungen bestehen Das betrifft z B im famili ren Bereich Videofilme und Computerspiele die Altersbeschr nkungen unterliegen sowi
289. ung Auch Computerspiele werden als Werbetr ger immer bedeutsamer sei es in Form klassischer Bannerwerbung oder als Bestandteil der Spielsze nerie Das stimulierende konzentrierte Spielen mache Spieler emoti onal besonders ansprechbar und f r Werbebotschaften empf nglich vgl Hamann 2004 Inzwischen ist In Game Werbung ein fester Be Anregung statt Aufregung standteil von Computerspielen Nicht nur Global Player wie bekannte M bel oder Limonadenhersteller platzieren ihre Produkte in den Spie len Der US amerikanische Marktforscher eMarketer erwartet bis 2012 bis zu 1 5 Milliarden Euro Umsatz f r In Game Advertising Allerdings lassen die Schnelllebigkeit der Spiele d stere Spielewelten und die Un geduld der Spieler einen Teil der Werber z gern zugleich sei von Vorteil dass das Spielen durch intensive Interaktion hohe Aufmerksamkeit for dert und die Spieler im Vergleich zu Fernsehzuschauern noch ber keine Werbevermeidungsstrategie verf gen vgl Meyer 2009 3 4 Cross Media Marketing Merchandising Lizenz Produkte Hannah Montana High School Musical oder auch die bei Jungen und jungen M nnern so beliebten Yu Gi Oh sind Beispiele f r sehr kom plexe und vielseitige Strategien die vielf ltige Produkte Filme DVDs T Shirts Schulutensilien etc an die Lebensgef hle und Interessen von Kindern und Jugendlichen ankn pfen Klassische Stereotype bedienend wird bei M dchen das Tanzen Singen und Performen angesprochen
290. unikationsm glichkeiten im Inter net wie beispielsweise Online Communitys Chat E Mail oder Instant Messenger In seinem Beitrag Zeige dich wie du nicht bist Umgang mit Selbstdarstellung und Fremddarstellung im Internet rei t Markus Gerstmann gleichsam das medienp dagogische Programm auf das ihm f r seine praktische Medienarbeit mit Heranwachsenden wichtig ist Nach einer Einf hrung in die Besonderheiten der sogenannten so zialen Netzwerke stellt er das Modell der ExpertInnenkonferenz vor bei dem die Jugendlichen als Fachleute f r soziale Netzwerke im In ternet anerkannt werden und die Inhalte und Themen eines Projekt tages vorgeben Ein Ansatz der sich auch als sinnvoll f r die Zusam menarbeit mit Eltern erweist Anregung statt Aufregung Was die Wirksamkeit medienp dagogischen Handelns angeht so wird die aktive oder produktive Medienarbeit als K nigsweg angesehen Die Gr nde daf r sind einleuchtend Durch praktisches Handeln mit handhabbaren Medien wie Video Digitalkamera Audio Recorder oder dem Computer als Universalwerkzeug f r Aufnahme Bearbei tung und Verbreitung von Bildern T nen Filmen und Texten k nnen nicht nur Heranwachsende sondern auch Erwachsene ihrer Fantasie und Kreativit t Ausdruck verleihen ihrer Lebenspraxis Sprache geben medienspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben sowie durch Ver ffentlichung ihrer Produkte Anschlusskommunikationen ausl sen Diese besonder
291. us Erlebnis und Medienp dagogik bei der die Jugendlichen im solidarischen Miteinander Aufgaben und Probleme mithilfe der neuen Medien l sen Jedes Team erh lt ein virtuelles R tsel in dessen L sung sich die Koordinaten f r ein GPS Ger t verstecken Dann geht es nach drau en und an einem geheimen Ort findet sich die zentrale Aufgabe des Teams Die Jugendlichen erwartet kreative Medienarbeit mit mo bilen Kleinmedien Handy Kamera und kleine tragbare Aufnahmege r te aber auch Sinnerfahrung der Umgebung beim Klettern und Ab seilen an Geb uden oder in der Natur beim Bau eines Flo es oder bei einem GPS Gel ndespiel Infos Erfahrungen bei Modellprojekt Digital und Drau en http www jfc info themen id5 detail NE KEITEN Allein mithilfe der Seite www geocaching de lassen sich Abenteuer mit Technik und Natur hervorragend miteinander verkn pfen Geocaching ist eine moderne Form der Schatzsuche bei der jede r ausgestattet mit einem GPS Empf nger in das man Koordinaten eingeben kann einen Schatz aus dem Internet finden kann 4 Kreative digitale Immigranten in der Elternarbeit Eltern und ihre Kinder entstammen unterschiedlichen Mediengene rationen Die gegens tzlichen Begriffe Digital Natives Digital Im migrants Prensky 2001 bezeichnen die Unterschiede zwischen den Generationen die mit bzw ohne Internet und digitale Medien auf gewachsen sind Als pr gendes Vorbild wirken sie entscheidend auf den
292. vil in die sozialen Netzwerke der Jugendlichen getragen u a hat sch lerVZ dies mit einem Edelprofil f r Webman unterst tzt Auf dem Profil sind knappe Informationen zu Webman und der Kampagne selbst zu f n den Vier Videos verdeutlichen die Kernbotschaften Das Internet vergisst nicht Was einmal im Internet steht kann sich schnell verbreiten Virtuelles ist real Im Internet ist man nicht immer ungest rt Desweiteren k nnen die Jugendlichen in einem Film ihren eigenen Namen platzieren und anschlie end das so entstandene Video an ihre Anregung statt Aufregung Freunde weiterleiten Poli 2009 S 59 Abgerundet wurde das Profil mit einem watchyourweb Web Test den die NutzerInnen direkt aus f llen und in ihr Profil einbinden konnten Das Profil von Webman wurde von ber 700 000 NutzerInnen besucht Knapp 80 000 haben ein H kchen bei ich finde Webman gut gesetzt und damit einen Direktlink in ihrem Profil zum Kampagnenprofil hin zugef gt ebd S 61 15 000 Bemerkungen wurden im Pinboard hin terlassen und ber 5 000 Nachrichten und Fragen an Webman her angetragen die auch zum gr ten Teil beantwortet wurden ebd S 61 20 000 Mal wurde der Webtest in das eigene Profil bernommen und die Videos 350 000 Mal auf der Plattform YouTube angeschaut A ns Die Jugendlichen haben nicht nur die Videos und die Profile angesehen sondern auch die Videos bearbeitet neue
293. von Kindern hat sich vor allem durch die Ausdeh nung des Autoverkehrs und der damit zusammenh ngenden Folgen mehr Parkfl chen Stra en Parkh user Garagen gravierend ver n dert Kamen 1950 noch auf 1000 Einwohner 11 Autos so sind es im Jahr 2009 ber 500 d h fast 50 Millionen angemeldete PKW inkl LKW in der Bundesrepublik Deutschland Mit der Ausdehnung von Stra en und Parkfl chen sowie dem erh hten Verkehrsaufkommen geht der Spielplatz Stra e selbst in reinen Wohngegenden verloren F r Eltern bedeutet dies nicht nur in der Stadt eine dauernde Angst vor ei nem Unfall Parallel zu dieser Entwicklung wurden Kinder auf eigens f r sie reservierte ffentliche Fl chen und Spielpl tze abgedr ngt Die Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung normierten Spielger te auf diesen Spielpl tzen kommen zwar dem Be d rfnis der Erwachsenen nach Sicherheit und bersichtlichkeit entge gen nicht jedoch dem Bed rfnis der Kinder nach Abenteuer und akti ven Gestaltungsm glichkeiten Zur Kompensation fehlender Erlebnis und Handlungsalternativen in ihrer direkten Lebenswelt nutzen Kinder auch verschiedene Medien angebote Von den vier bis f nfj hrigen Kindern haben bereits 10 einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer Dies f hrt zu einer l ngeren t glichen Mediennutzung auch in den sp ten Abendstunden Eben so nimmt die Nutzung des Computers als Spiel und Lerninstrument quantitativ zu Medien ben nicht zulet
294. w nde Unsicherheiten Erlebnisse und Erfahrungen zu diskutieren und g um das p dagogische Konzept darzustellen auf dem die Unter richtsarbeit der Lehrkraft basiert Unter diesem Aspekt werden im Folgenden einige Anregungen f r die Planung und Durchf hrung von Elternabenden gegeben 1 Das Thema eines Elternabends Ein Elternabend steht und f llt manchmal mit dem Thema Deshalb sollte es gemeinsam mit den Eltern verabredet werden Wie gesagt ber das Thema Fernsehen kann und will fast jeder mitreden nicht nur weil Fernsehen zu unserer Alltagskultur geh rt sondern weil die meisten von uns auch ihre eigenen Fernseherfahrungen in die Diskus sion einbringen k nnen Das gilt auch f r Wenig oder Nichtseher die ihre fernsehkritischen Argumente nicht selten aus Beobachtungen und Erfahrungen ableiten die sie mit fernsehenden Kindern gemacht haben Man sollte daher als Lehrkraft gut auf das Thema vorberei tet sein ohne dabei als Experte oder Expertin aufzutreten Wie un terrichtspraktische Erfahrungen gezeigt haben k nnen sich die bei den Materialien Gut hinsehen und zuh ren vgl Bundeszentrale f r gesundheitliche Aufkl rung 2009b 2009c f r die Vorbereitung von Lehrkr ften sowie f r die Information der Eltern als brauchbare Orien tierungshilfen erweisen So k nnten die Tipps f r Eltern zum Thema Mediennutzung in der Familie mit der Einladung zum Elternabend verschickt werden Auf diese Weise w rde
295. w re alle menschlichen Probleme wie Krankheiten Armut Trau er Liebeskummer Konkurrenz aus der Welt zu schaffen wenn dies m glich w re Der Autor l sst Michel in einem Gespr ch mit dem Weltaufsichtsrat sagen dass Schmerz und Leid einen notwendigen Bestandteil des Lebens darstellen da ohne sie Gl ck seine Bedeutung verl re Die sch ne neue Welt zeichnet sich aus durch strikte Zuchtwahl Konditionierung als Erziehungsmaxime Kastensystem totalit res politisches System nebenwirkungslose Gl cksdrogen Soma ein Name den Huxley nach Lekt re entsprechender Passagen in der englischen Ausgabe des Buchs Phantastica von Louis Lewin dem Rauschtrank Soma aus der hinduistischen Mythologie entlehnte Bildungsferne Gruppenzwang Am siersucht Hedonismus als Religion sexuelle Promiskuit t Gl ck durch Verzicht auf Freiheit Konsumzwang Massenproduktion 2 Ungebrochene Aktualit t Der im Jahre 1932 von Huxley geschriebene Roman Sch ne neue Welt ist heute aus einer ganzen Reihe von Gr nden vielleicht aktuel ler als je zuvor Wohl an erster Stelle zu nennen sind die Erkenntnisse Anregung statt Aufregung der Gentechnik die die von Huxley beschriebenen Verfahren immer greifbarer werden lassen Es ist schon technisch m glich Menschen k nstlich zu reproduzieren und sie physisch und psychisch ihren zu k nftigen Funktionen in der Gemeinschaft anzupassen Schon heu te wird mit verschie
296. was sie am Wochenende getan und erlebt haben oder was sie f r die kommende Woche vorha ben Ein Gespr chsthema ist allerdings Tabu das Fernsehen Die Klas senlehrerin begr ndet das so Die Kinder sehen sowieso st ndig fern Deshalb halte ich es f r ausgesprochen wichtig wenigstens einmal gemeinsam mit ihnen ber andere Aktivit ten zu sprechen Die Kinder wissen das und halten sich daran Die L sungsvorschl ge die in den Gruppen gefunden worden sind werden dann im Plenum gemeinsam besprochen 2 3 Zusammenfassung Aufgrund unserer Erfahrungen mit medienbezogener Elternarbeit l sst sich erkennen dass die meisten Eltern bereit sind sich konstruk tiv mit eigenen und fremden Konzepten famili rer Medienerziehung auseinanderzusetzen Dies zeigt sich vor allem in ihren praktischen Ratschl gen und Empfehlungen zur Fernseherziehung Dabei kommen in vielen Varianten vor allem vier Essentials zu Sprache o Eltern sollten immer wieder dar ber nachdenken inwieweit das eigene Fernsehverhalten vorbildlich ist und von Zeit zu Zeit bilan zieren was einem Fernseh und andere Mediennutzung tats ch lich f rs Familienleben bringen g Eltern sollten Kinder m glichst nicht alleine fernsehen lassen Denn beim gemeinsamen Fernsehen kann man unmittelbar erfahren was Kinder wie sehen und man kann mit Kindern auch im Ge spr ch ber ihre Sendungen bleiben g Eltern sollten gemeinsam mit den Kindern Regeln f r Fe
297. weilige Altersgruppe geeignet sind An die Stelle eines reinen Verbots tritt hier die gemeinsame Ausein andersetzung Das Ziel ist eine Verkn pfung der aktiven Nutzung der Spiele mit der gedanklichen Besch ftigung und Reflexion Die eigenen Bed rfnisse und der eigene Umgang mit Spielen kann so reflektiert werden 3 4 Eltern LAN Medienp dagogische Projekte die sich mit Computerspielen auseinan dersetzen richten sich h ufig an eine Zielgruppe Kinder und Jugendliche Daneben sollten jedoch auch die Eltern als besonders bedeutsame Ak teure nicht au er Acht gelassen werden Es gilt die bestehende Skep sis von Eltern ernst zu nehmen und die Distanz die zu Computerspielen besteht abzubauen Oftmals sind die Eltern nicht ausreichend ber das aktuelle Medienangebot informiert Zum Teil fehlt auch das notwendige Wissen ber bestehende Jugendmedienschutzma nahmen und Alters freigaben vgl Theunert Gebel 2007 Mit dem Projekt Eltern LAN wird der Versuch unternommen eine Br cke zwischen den Generationen zu schlagen Busse et al 2011 El tern interessierte Lehrkr fte und Padagoginnen und P dagogen aus der au erschulischen Jugendarbeit sollen einen direkten Zugang zu Compu terspielen erhalten um so einen besseren Eindruck von jugendlichen Me dienwelten zu erhalten Im Rahmen der Veranstaltung findet zun chst eine theoretische Ein f hrung zum Thema Computerspiele durch erfahrene Medienp dago ginnen statt
298. zlich wird zudem zwischen Tr ger und Telemedien unterschie den Tr germedien sind gem 8 1 Abs 2 Jugendschutzgesetz JuS chG Medien mit Texten Bildern oder T nen auf gegenst ndlichen Tr gern Hierunter fallen also z B DVDs CDs und B cher Regelungen zu Tr germedien finden sich im Jugendschutzgesetz Der Jugendmedien schutz Staatsvertrag JMStV enth lt hingegen die Regelungen zum Schutz vor problematischen Inhalten im Rundfunk sowie in Telemedi en Hierunter versteht man elektronische Kommunikations oder In formationsdienste die nach dem Telemediengesetz bermittelt oder zug nglich gemacht werden also z B das Internet Im Folgenden werden die wichtigsten gesetzlichen Vorgaben bei den einzelnen Eingriffsstufen kurz erl utert 1 1 Stufe 1 allgemeine Inhaltsverbote Die strengsten Inhaltsverbote finden sich im Strafrecht Es ist bei spielsweise gem 8 131 StGB eine Straftat vors tzlich gewaltver herrlichende Darstellungen zu verbreiten oder einem Minderj hrigen zug nglich zu machen Unter diesen Tatbestand k nnen beispielswei se Darstellungen von extremen K rperverletzungen Kampfhandlun gen oder sogar T tungsszenen fallen die in der Art und Weise ihrer Schilderung diese Gewaltt tigkeiten verharmlosen oder verherrlichen Entsprechende Inhalte sind auch unter dem Begriff Snuff Videos be kannt geworden Vergleichbare Inhaltsverbote finden sich in 8 184 ff StGB Verbreitung pornografischer Schriften
299. zt deshalb eine so gro e Fas zination aus weil die Lebenswelt der Kinder kaum noch M glichkei ten unmittelbarer sinnlicher Erfahrungen bietet Als weitere Reaktion auf fehlende unmittelbare Erfahrungsr ume ergibt sich vor allem f r Stadtkinder ein Freizeit Organisations Alltag Die Eltern werden da bei als Fahrdienst in Anspruch genommen um ihre Kinder vom Ten nistraining zum Musikkurs und zur Ballettgruppe zu fahren W hrend f r ltere Kinder auch ffentliche Betreuungsangebote existieren z B Hort oder Jugendtreff ist vor allem f r Kinder im Vor und Grund schulalter ein beunruhigender Mangel an autofreien Zonen im sozialen Nahraum zu bem ngeln Kinder brauchen jedoch erwachsenenfreie Bewegungs und Kommunikationsr ume f r ihre psychische Entwick lung Bei lteren Kindern ist eine eher steigende Selbstst ndigkeit zu verzeichnen sich ber die Familie und die Schule hinaus ihre Lebenswelt anzueignen Im ffentlichen Raum auf Stra en und Spielpl tzen etc in Vereinen und Verb nden Sport Musik etc und Jugendeinrichtun gen k nnen Kinder mit anderen Kindern in Kontakt treten ihre F hig keiten erproben Handlungsspielraume erweitern und sich aneinander messen Teilzuhaben an diesen Kontexten bedeutet aber auch dass Heranwachsenden bzw ihren Eltern die hierzu notwendigen Ressour cen z B Zeit Geld oder Gesundheit zur Verf gung stehen m ssen Kinder und Jugendbericht 2009 S 100 Zu bedenken i

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