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wissenschaftliche Prüfungsarbeit

1. Abstand zu Arbeitsplatz und Sch lern Regenerationsphasen in der Wo che und am Wochenende Pausen im Schulalltag Austausch in den Stufen 2 3 mal pro Woche Fachunterricht Klare Vorgaben f r Berichte Kollegiale Zusammenarbeit mit den Kinderdorfmitarbeitern in den Familien miteinander nicht gegeneinander Gesundheitsprophylaxe zum Beispiel Supervision Sicherheit dass Interna intern bleiben vertraulicher Umgang damit R cksichtnahme und Vertrauen im Kollegium Unterst tzung durch Schulleitung und Kollegium in Krisensituationen 174 Supervision Information zu St rungsbildern regelm ige Pausen f r die Kollegen Klassenr ume mit Gruppenr umen gegenseitige kollegiale Unterst tzung Finanzmittel f r Erlebnisp dagogik P nktlichkeit Wertsch tzung Zusammenschau der Arbeitsgruppenergebnisse an der Flipchart 175 Am h ufigsten genannt wurden die folgenden Bed rfnisse von Lehrern die damit in dieser TOP 5 aufgenommen wurden WAS BRAUCHT DER LEHRER DIE TOP 5 PAUSEN AUSATMEN RAUM F R EIGENE BED RFNISSE REGELN UND IHRE EINHALTUNG P DAGOGISCHE GESCHLOSSENHEIT GEMEINSAME HALTUNG VERTRAUEN UNTERST TZUNG R CKSICHTNAHME AUSTAUSCH SUPERVISION WERTSCH TZUNG BEGEGNUNGSTZEIT Jeden Mittag nach der Schule treffen sich alle Lehrer im Lehrerzimmer In der Zeit von 12 45 Uhr bis 13 15 Uhr verbringen wir hier eine GEMEINSAME
2. Ich bin spontan in der Interaktion mit dem anderen gebe auch Einblick in mein pers nliches Erleben Meine Gef hle und deren Ausdruck in Sprache Mimik und Gestik stimmen berein Der Gespr chspartner wird vertrauensvol ler und kann offener ber sich und seine pers nlichen Erlebnisinhalte spre chen Osterland 2009 Sie ist die grundlegendste und zugleich die am schwersten zu realisieren de Grundhaltung Sie setzt eine Pers nlichkeit voraus die sowohl die ei genen als auch die Gef hle des Gegen bers sensibel wahrnimmt und ak zeptiert ohne eine professionelle Maske aufzusetzen 3 Empathie ein einf hlendes Verstehen f r die Erlebniswelt des Klienten und m glichst genaue Verbalisierung seiner emotionalen Erlebnisinhalte Ich versuche mich in das Erleben des anderen einzuf hlen Ich bem he mich ihn von seinem Standpunkt aus zu verstehen und teile ihm das Ver standene mit Dabei konzentriere ich mich auf die emotionale Bedeutung des Gesagten f r den anderen Dem Gespr chspartner wird es so m glich die ei genen Vorstellungen neu aus der Distanz zu sehen dahinter stehende Ein stellungen und Werthaltungen in Frage zu stellen Osterland 2009 Empathie bedeutet das Erleben und die Gef hle des Gegen bers sensi bel gleichwohl pr zise zu erfassen und dadurch zu verstehen Die Verwirklichung dieser drei Verhaltens Einstellungsmerkmale durch den Berater schafft zwischen Ratsuchendem und Berate
3. vor dem Hintergrund des jeweiligen Kontextes Globe von gleicher Wichtig keit sind Um einen Lernprozess optimal zu gestalten m ssen sich alle Kom ponenten des Kugel Dreiecks vgl Sielert 1995 S 253 in Balance befinden d h sie m ssen ausreichend Beachtung finden Wird ein Aspekt nicht ber ck sichtigt entsteht ein Ungleichgewicht das wieder ausbalanciert werden muss um eine dynamische Balance zu gew hrleisten Geht dabei innerhalb der ge gebenen Rahmenbedingungen GLOBE die Aufmerksamkeit zwischen ICH WIR und THEMA hin und her mal auf den einen mal auf den anderen kon zentriert ohne die anderen dabei ber l ngere Zeit zu vernachl ssigen las sen sich Gelingensprozesse beobachten 89 ES Lehrstoff Aufgabe A ICH Person Individuum Gruppe Interaktion Das Vierfaktorenmodell der Themenzentrierten Interaktion Das ICH in der TZI Das ICH steht f r die Gesamtheit aller Aspekte der individuellen Pers nlichkeit f r die eigene Identit t den individuellen Weg der Selbstentwicklung das Selbstkonzept des einzelnen Ber cksichtigt wird der einzelne ganze Mensch in all seinen Facetten seinen Einstellun gen Werten biographischen Erfahrungen Handlungen und vor allem sei nen Zielen Die ausdr ckliche Beachtung des ICH in der TZI bedeutet auch dass dem Individuum eine zentrale Rolle bei der Gestaltung von Lern und Wachstumsprozessen zugesprochen wird Das WIR in der TZI Jeder Men
4. 19 Nach unserem heutigen Kenntnisstand basiert Resilienz auf einer Wechsel wirkung zwischen individuellen M glichkeiten und sozialen Angeboten Sie ist demzufolge vom Kindergartenalter bis wie Interventionsstudien mit jungen arbeitslosen M nnern und Frauen in der Schweiz zeigen ins Erwachsenenal ter hinein lernbar Je fr her allerdings Kinder lernen Zugang zu ihren St rken zu finden und je fr her sie lernen Hilfen von au en anzunehmen desto leich ter f llt es ihnen eine stabile Identit t aufzubauen Burghardt 2005 S 5 98 Die verschiedenen Forschungsergebnisse weisen darauf hin dass eine ge zielte Resilienz F rderung auf vielen Ebenen gleichzeitig ansetzen kann bei der Selbststeuerung des Einzelnen in seinem Kontakt zu anderen Menschen und bei den umgebenden Einflussfaktoren Resilienz fungiert nicht als Eigen schaft die ein Mensch von Natur aus mitbringt Sie ist kein Pers nlichkeits merkmal sondern eine F higkeit die im Rahmen der Mensch Umwelt Interaktion erworben wird vgl Rutter 2000 Sie beschreibt eine Veranla gung die in jedem Menschen unterschiedlich ausgepr gt ist und aktiv ange sto en sowie gest rkt werden kann Bruno Hildebrand Professor f r Mikroso ziologie und Psychotherapeut verwendet in diesem Zusammenhang den Be griff des Musters Im Verst ndnis der Forschung handelt es sich bei der Resilienz um Hand lungs und Orientierungsmuster die Individuen in der K
5. Bildungsgang Vorqualifizierungsjahr Arbeit Beruf VAB Im Aufbau begriffen und beim Kultusministerium beantragt ist zudem e ein Vorqualifizierungsjahr VABO f r unbegleitete jugendliche Fl chtlinge UMF ohne Deutschkenntnisse aus der Inobhutnahmestelle des Pestalozzi Kinderdorfes Obwohl es hier konzeptionelle personelle und wirtschaftliche Verzahnungen gibt geht es im Folgenden unter der Fragestellung dieser Arbeit immer nur um die Schule f r Erziehungshilfe Der Verfasser ist Schulleiter und dar ber hinaus auch Ressortleiter Schule im Pestalozzi Kinderdorf Das bedeutet dass er neben den klassischen Schullei tungsaufgaben auch Schultr geraufgaben wahrnimmt die Schule also auch zum Beispiel gegen ber der Oberen Schulaufsichtsbeh rde in finanziellen und personellen Fragen repr sentiert und vertritt Er ist fachlicher und disziplinari scher Vorgesetzter aller Mitarbeiter im Ressort Schule und f r das Personal wesen und das Controlling in seinem Ressort verantwortlich Die Schule f r Erziehungshilfe besteht seit 16 Jahren und ist seitdem als eine Schule am Heim bzw nach heutigem Sprachgebrauch als eine Schule an einer Jugendhilfeeinrichtung staatlich anerkannt Obwohl alle Lehrer privat rechtliche Arbeitsvertr ge haben bedeutet dies dass f r jeden Lehrer bei Einstellung eine Unterrichtsgenehmigung beim Regierungspr sidium Freiburg einzuholen ist Es bedeutet aber auch dass die Personalkosten vom Sozial mini
6. Gewahrsein zu erm glichen und zu f r dern bezieht sich auf die von der Humanistischen Psychologie angenomme nen F higkeit des menschlichen Organismus sich selbst zu regulieren wenn Impulse von innen und Eindr cke von au en mit allen Sinnen wahrgenommen und damit der bewussten Steuerung zug nglich werden F rderung von Ge wahrsein hei t deshalb F rderung der Wahrnehmung dessen was Hier und Jetzt mit mir und um mich herum wirklich geschieht Sie ist eine Vorausset zung daf r seine Aufmerksamkeit auf eine Sache richten zu k nnen Kontakt und Begegnung Der Kontakt Begriff in der Gestaltp dagogik stammt aus der Gestalttherapie und wurde von Buber 1951 bernommen Begegnung ist mehr als Kontakt Sie geschieht da wo wir f r einen Moment des anderen inne werden vgl Rahm u a 1993 S 169 also existentiell ber hrt sind Begegnung k nnen wir nicht machen sie vollzieht sich Im Sinne eines Prozesses einer T tigkeit in der Wahrnehmung und Verarbei tung des anderen des Verschiedenen des Neuen des Fremden Laura Perls 1989 S 109 geschieht nehme ich Kontakt auf an der Grenze zwi schen mir und dem anderen ebd Innerhalb dieses Prozesses gibt es typi sche Formen der Unterbrechung Kontakt ist nur im Zusammenhang mit Ge wahrsein m glich Unterst tzung Unterst tzung geschieht in der Gestaltp dagogik intrapersonal Dabei wird davon ausgegangen dass der gesunde Mensch ein gro es zum
7. Sohn bring etwas Holz herein Ich hol te das wozu ich zu tragen f hig war und wenn es nur ein St ck war Mutter w rde mir irgendwie ihre Freude dar ber zeigen Hassrick R 1964 Erfolg und Meisterschaft rufen sowohl gesellschaftliche Anerkennung als auch eigene Zufriedenheit hervor Da alle das Bed rfnis teilen Kompetenz zu er werben besteht die einfache indianische Weisheit darin dass alle bei diesem Streben ermutigt werden m ssen Man bem hte sich ein pers nliches Ziel zu erreichen aber nicht um einem Gegner berlegen zu sein Ebenso wie je mand sich mit dem Erfolg eines anderen eins f hlte musste man lernen die pers nlichen Erfolge mit anderen zu teilen Erfolg war der Besitz von vielen nicht das Privileg einiger weniger vgl Brendtro 1995 S 44 4 6 3 Der Geist der Unabh ngigkeit Die traditionelle indianische Kultur legte gro en Wert auf individuelle Freiheit Um au erhalb des Lagers berleben zu k nnen brauchte man die F higkeit unabh ngig Urteile zu f llen Deshalb begann das Training zur Eigenst ndig keit schon fr h Kann man erst seine eigenen Entscheidungen treffen so mo tiviert dies weiter dazu ein vorgegebenes Ziel zu erreichen und die Verant wortung f r Fehlschl ge wie f r Erfolge zu tragen Der Mensch folgt eher selbstgesteckten Zielen als den Forderungen anderer vgl Edelmann 1989 S 20 30 Im Gegensatz zu den Gehorsamkeitsmodellen von Disziplin ist die Kindererziehung
8. aber auch in einer Mehrschichtgruppe Das Kinderdorf hat den Anspruch einen gesch tzten Rahmen zu bieten einen sicheren Ort f r belas tete Kinder und Jugendliche es ist ein Dorf im Dorf das aber nicht durch Mauern oder Z une abgegrenzt ist Zum Kinderdorf z hlen auch zahlreiche einrichtungseigene Betriebe in denen Ausbildung stattfindet und die Produkte herstellen im Hinblick auf die hoch wertige Selbstversorgung von Kindern und Mitarbeitern gerade im Lebensmit telbereich Demeter Qualit t G rtnerei Obstbau Bauernhof Schreinerei Malerei B ckerei K che und Dorfladen Neben den beiden Schulen gibt es seit wenigen Jahren auch eine von der Agentur gef rderte Berufsvorbereitende Bildungsma nahme BvB sowie eine artemis Fachstelle in der alleinerziehende M tter Beratung und Beglei tung bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz erfahren So pr sentiert sich das Kinderdorf mit einer ganzen Palette von Angeboten und Vernetzungsm glichkeiten Diese Struktur mit dieser Vielfalt zeichnet die Einrichtung in besonderer Weise aus und macht sie in der Region einzigartig 2 2 Die Dr Erich Fischer Schule Unter dem Dach der Dr Erich Fischer Schule am Pestalozzi Kinder und Ju genddorf in Stockach Wahlwies gibt es zwei Schularten die beide staatlich anerkannt sind e die Schule f r Erziehungshilfe Bildungsg nge Grundschule Hauptschule Werkrealschule F rderschule e die Einj hrige Sonderberufsfachschule
9. derschulen immer wieder gefordert wird k nnte irreversible Sch den anrich ten wenn f r Kinder mit au ergew hnlichen p dagogischen Bed rfnissen keine ad quaten F rderinstitutionen mehr best nden Speck ebd L sun gen von Fragen zur zuk nftigen Beschulung von Kindern mit Behinderungen liegen nicht in den Extremen und in dem mit ihnen verbundenen Rigorismus Speck 2011 Seite 91 In der wissenschaftlichen Diskussion wird von niemandem bestritten dass ein Teil von Sch lern mit Behinderungen zuk nftig in allgemeinen Schulen inte griert oder inkludiert werden kann unter bestimmten Voraussetzungen die die Ausstattung mit s chlichen und personellen Ressourcen betreffen Inklusion darf aber nicht zum Zwang werden Speck 2011 Seite 90 Es m ssen unterschiedliche Wege offengehalten werden und ich glaube nicht sagt Bernd Ahrbeck dass der inklusive Weg immer der richtige ist Ahrbeck 2012 Diese Einschr nkung muss gemacht werden Und zur Unter scheidung welches Kind welche F rderung an welchem F rderort braucht ist eine Kl rung auf fachlicher Basis unter Ber cksichtigung des Elternwahlrechts angebracht ideologische Betrachtungen f hren ins Abseits Letztlich geht es um den Zugang zu einem selbstbestimmten und gleichbe rechtigten Leben siehe Bildungsplan f r die Schule f r Erziehungshilfe im letzten Kapitel Und da braucht es auch Differenzierungen
10. gerschaft an Jugendhilfeeinrichtungen die zumeist entweder der Diakonie der Caritas oder dem Parit tischen Wohl fahrtsverband als Spitzenverband zugeh ren In allen diesen privaten Einrich tungen gibt es verzahnte Leistungen von Jugendhilfe und Schule Es gibt also keine Beschulung an einer privaten Schule f r Erziehungshilfe in Baden W rttemberg ohne ein begleitendes kooperativ ausgerichtetes p dagogisches Angebot in der Regel vom gleichen Tr ger in einem station ren oder teilsta tion ren Setting Neben der Stammschule in Wahlwies einem Dorf und Stadtteil von Stockach im Landkreis Konstanz in der Bodensee Region unterh lt die Schule seit zwei Jahren eine staatlich genehmigte Au enklasse mit etwa 10 Sch lern an der Gemeinschaftsschule in Eigeltingen unter inklusiven Rahmenbedingungen deren Sch ler im Rahmen von Jugendhilfeleistungen zus tzlich eine Soziale Gruppenarbeit an zwei Nachmittagen und oder eine systemische Familienbe ratung im Rahmen eines modularen Inklusionsmodells erhalten Diese etwa 10 Sch ler sind Sch ler der Schule f r Erziehungshilfe verbleiben aber in ihrem angestammten Klassenverband in dem sie am gemeinsamen Unterricht prinzipiell voll umf nglich teilnehmen Aktuell verteilen sie sich auf vier Klassen in denen zwei Sonderschullehrerinnen der Dr Erich Fischer Schule neben dem Lehrer der Gemeinschaftsschule ganz f r sie da sind Alle Sch ler haben auf der Grundlage eines in einem sonderp
11. glichen Erz hlrunden gef rdert e Es wird Wert gelegt auf die Anbahnung und den Ausbau der individuellen Kontakt und Kommunikationsf higkeit in freien und angeleiteten Spielsi tuationen Es gibt ein bewegtes Pausenangebot e ber gezielte Bewegungsangebote aus dem Bereich der Psychomotorik wird eine nachholende und umfassende F rderung der Wahrnehmung und der Sensomotorik verfolgt 2 4 Schulentwicklung Was das Lehrerkollegium auszeichnet das nach dem hier nur grob skizzierten Konzept arbeitet ist das alle miteinander verbindende Interesse an der Arbeit mit belasteten Kindern deren schwierige biographische Erfahrungen alle be r hren und denen sie etwas entgegensetzen m chten das den jungen Men schen hilft ihren Platz im Leben und in der Gesellschaft zu finden Und es ist dar ber hinaus der innere Zusammenhalt und die gelebte Gemeinschaft in der einer f r den anderen da ist Dies erweist sich immer dann besonders deutlich wenn es am n tigsten ist in schwierigen oder krisenhaften Situatio nen Die meisten der in Vollzeit besch ftigten Lehrer sind Grund und Hauptschul lehrer lter als 50 Jahre alt seit mehr als 10 Jahren in der Schule t tig und mit einem gro en Erfahrungsschatz ausgestattet Sie kommen aber gerade bei den zunehmenden herausfordernden Problemlagen an Grenzen und be n tigen Unterst tzung und Entlastung Zudem ergeben sich vermehrt gesund heitliche Problemstellungen mit h ufigen Erkrank
12. gung damit die Sch lerinnen und Sch ler Verhal tensmuster Routinen Kenntnisse und Fertigkeiten entwi ckeln k nnen Dies erm glicht den individuellen Zugang zu einem selbstbestimmten und gleichberechtigten Leben Der Bildungsplan beschreibt grundlegende Kompetenzen die sich an allgemeinen Bildungsanforderungen sowie den Lebensaufgaben der Sch lerinnen und Sch ler orientieren Der Aufbau der anzustrebenden Kompetenzen versteht sich als Prozess der auf den individuellen Entwicklungsstand und die aktuellen und zuk nftigen M glichkeiten der Sch lerinnen und Sch ler bezogen ist Anhaltspunkte zeigen beispielhaft auf woran sich Kompetenzen der Sch lerin nen und Sch ler erkennen lassen Dar ber hinaus geben sie Anregungen f r Unterrichtsplanung Leistungsfeststellung und Evaluation Der Bildungsplan enth lt ferner Verbind lichkeiten die konkret Aufgaben beschreiben mit denen sich die Schule insgesamt befassen muss damit die Sch le rinnen und Sch ler die erwarteten Kompetenzen erreichen DER BESONDERE BILDUNGS UND ERZIEHUNGSAUFTRAG 11 k nnen Teilweise richten sich die Verbindlichkeiten aber auch an die einzelne Lehrerpers nlichkeit Die Fragestel lungen sind beispielhaft und geben Impulse zur praktischen Umsetzung der Verbindlichkeiten Deren inhaltliche Ausge staltung kl rt die einzelne Schule im Rahmen ihres Schul entwicklungsprozesses Jede Schule f r Erziehungshilfe erarbeitet sich ein Aufgaben und Arbei
13. ler zu neu en Sichtweisen und alternativen Handlungsstrategien einzuladen Neutralit t und Einnehmen der Lehrerposition In Lernblockaden wie in Leistungsfortschritten finden sich h ufig verdeckte Botschaften die Probleme auf der Beziehungsebene verbergen sollen Eine zun chst neutrale Haltung gegen ber den damit ausgedr ckten Ambivalenzen ist Grundlage f r einen Kl rungsprozess in dem unerf llte Bed rfnisse be nannt werden um gemeinsam einen Weg zu visionieren diese Bed rfnisse auf angemessene Weise zu erf llen vgl RAP Bei Regelverletzungen kann die Methode des Triangulierens hilfreich sein um aus dem Beziehungskon flikt hinauszutreten und die nicht erf llten W nsche zu benennen die das kon flikthafte Verhalten motivierten Gileichrangigkeit und Vorrang Aus der Definitionsmacht des Lehrers die mit sanktionieren und zensieren einhergeht ergibt sich eine besondere Position in der Interaktion mit Sch lern wie auch mit Eltern Diese Vorrangigkeit die zudem gen hrt wird durch Gene rationsgrenzen Erwachsener Jugendlicher endet bei interpersonellen Kon 116 flikten und Beziehungsproblemen Signalisieren Eltern oder Sch ler ernsthafte Schwierigkeiten auf der Beziehungsebene ist Achtsamkeit und Behutsamkeit als Fragender nicht als Wissender die Grundlage daf r dass Probleme zu n chst angenommen und verstanden werden um schlie lich auf der Grundla ge der eigenen inneren Resonan
14. ndnis f r die Alternativlo sigkeit der Schule f r Erziehungshilfe f r Kinder mit sozialen und emotio nalen F rderbedarfen die im Zuge der Ver nderung der schulischen Landschaft nicht in inklusiven Settings an allgemeinen Schulen zu integrie ren sind ein erfahrenes Lehrerkollegium mit einer Vielfalt von Kompetenzen und einem guten Zusammenhalt als Gruppe ein guter und hoffnungsvoller Anfang im ersten Jahr der Zusammenarbeit von neuer Schulleitung und Lehrerkollegium die gute Motivation des Lehrerkollegiums in der inhaltlichen Arbeit zu grundlegenden sonderp dagogischen Fragestellungen in Verbindung mit einer guten allgemeinen Weiterbildungs Lern und Entwicklungsbereit schaft die Begeisterung des Schulleiters f r seine Vision von Schule die berzeugenden M glichkeiten eines anderen Handelns und erfolgrei chen Wirkens in allen Beziehungen auf der Grundlage eines an Ressour cen ansetzenden systemisch l sungsorientierten Denkens und Handelns Misslingensfaktoren und m gliche Stolpersteine sind oder k nnten sein ein nicht wertsch tzendes Handeln oder Auftreten des Schulleiters dem Lehrerkollegium gegen ber eine Rollenunklarheit des Schulleiters in seinem Agieren in P dagogi schen Konferenzen die Macht der Gewohnheit ist nicht zu untersch tzen alte Muster k nnten handlungsleitend werden und die Beziehungen belasten die Umstellung unseres gesamten Denk und Sprechmusters im Sinne der Vision ist e
15. rend der Ferien schrieb die Mutter dem Verfasser die folgenden Zeilen Danke nochmal f r alles Hoffe J findet seinen Platz dort und ist gl cklich Er freut sich hat jedoch auch etwas Angst aber ich denke es wird alles gut wer den W hrend die Eltern vor einem Jahr der ersten gleichlautenden Begutachtung durch den Gutachter einer anderen Schule noch widersprochen hatten und der Dissenzfall vom Staatlichen Schulamt durch die probeweise Genehmigung zum Besuch der allgemeinen Schule entgegen der sonderp dagogischen Be gutachtung aber dem Elternwillen entsprechend gel st wurde gibt es jetzt ein Einvernehmen auf der Basis von Vertrauen Der Junge hat zum Gutachter Vertrauen gefasst die jungen Eltern auch Damit ist eine gute Grundlage f r den Neuanfang gegeben Die Mutter dr ckt in ihrer Nachricht Hoffnung aus und Zuversicht Das ist hilf reich und verdeutlicht dass die Beziehungsarbeit mit den Eltern fruchtbar ge 33 Ausz ge aus diesem Gutachten befinden sich im Anhang dieser Arbeit 119 wesen ist Es gibt eine gute Ausgangssituation an der Schwelle des Wechsels an die neue Schule Dies ist von besonderer Bedeutung weil bergangssitua tionen immer besonders sensibel sind und besondere Beachtung verdienen Entscheidend dabei ist dass aus dem Vertrauen das uns Eltern und Kind entgegenbringen der Anspruch erw chst diesem Vertrauen gerecht zu wer den und sich als w rdig zu erweisen Die Mutter dr ckt es ganz
16. zusammen Gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten ist es zusammen mit den Jugendlichen und den Eltern oder Dritten eine berufliche Vorbereitung und Erprobung zu erm glichen um eine umfassende Teilhabe am Arbeitsle ben zu sichern Das Netzwerk zwischen vorschulischen Einrichtungen all gemeinen Schulen Partnern die Angebote f r junge Men schen bei berg ngen sowie in einem Sozialraum vorhalten und der Schule f r Erziehungshilfe muss im Interesse der jungen Menschen verl sslich gestaltet werden Unterst tzt wird dieser Auftrag durch das Bewusstsein aller Beteilig ten dass auch bei einem Wechsel in ein Schulangebot der Schule f r Erziehungshilfe die Sch lerin oder der Sch ler Teil der Lebensgemeinschaft im Sozialraum bleibt und f r sie oder ihn weiterhin Verantwortung zu tragen ist Ein solches Verst ndnis von Verantwortungsgemeinschaft 13 DER SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE kann durch gemeinsame Unterrichtsvorhaben durch gegen seitige Beteiligungen bei der Ausgestaltung des Schulle bens sowie durch Vorhaben die Gemeinschaft erleben lassen ma geblich unterst tzt werden BEZIEHUNGSGESTALTUNG Die Schule f r Erziehungshilfe legt bei allen Lernprozes sen besonderen Wert auf die Gestaltung der Beziehung zwischen den Sch lerinnen und Sch lern insbesondere aber auch zwischen den Lehrkr ften und den Kindern und Jugendlichen Damit erm glicht sie grundlegende Erfah rungen wie emotionale N he und Verl sslichkei
17. 2004 Aus der Verstehbarkeit und Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit meiner Welt entsteht ein Koh renzgef hl bzw ein Koh renzsinn Auf dieser Grundlage kann sich Gesundheit stets neu entwickeln Das Koh renzgef hl ist gerade auch unter Belastungen entscheidend f r un sere k rperliche und seelische Gesundheit Im Unterschied zur Einzelk mpfe rideologie in der gegenw rtigen Konkurrenzgesellschaft betont Antonovsky dass es f r das Koh renzgef hl genauso wichtig sei u ere Anbindungen Familie Freunde Nachbarschaft Gemeinde Gruppe der Gleichaltrigen Sportgruppen Schulklassen etc zu haben vgl Netzwerkorientierung in der Resilienzforschung 64 Die Lebenserfahrungen besonders in der Kindheit formen das Koh renzge f hl Stehen in dieser Zeit viele innere Ressourcen z B Begabungen die sich im Spiel entfalten k nnen vgl Kapitel Spielen oder bereits verinnerlich te u ere Ressourcen zur Verf gung entwickelt sich daraus ein starkes Ko h renzgef hl ber dieses k nnen dann wiederum im Bedarfsfall die vorhan denen Ressourcen in geeigneter Weise mobilisiert und organisiert werden Es erinnert uns daran dass wir motiviert und nicht hilflos sind sondern ber unterschiedliche innere und u ere Ressourcen verf gen Spiel und Dialog er ffnen R ume in denen innere und u ere Ressourcen f r ein starkes Ko h renzgef hl optimal zug nglich sind vgl Schiffer 2006 S 66ff Das Koh
18. 51 Ist der Kreis der Zuversicht zerbrochen ger t das Leben der Menschen au er Harmonie und Balance Unter die Oberfl che zu sehen und die Ausgleichbewegungen der Menschen f r ihre Verletzungen wahrzunehmen macht indianisches Denken aus Verletzung der Zugeh rigkeit Jugendliche die sich zur ckgewiesen f hlen k mpfen oft darum wenigstens k nstliche und verbogene Zugeh rigkeiten zu erhalten indem sie die Aufmerksamkeit anderer auf sich ziehen oder sich Banden anschlie en Andere haben die Suche danach aufgegeben und sind abgeneigt irgendwelche Bindungen einzugehen Ihre unbefriedigten Bed rf nisse lassen sich durch den Aufbau vertrauensvoller und enger Beziehungen erf llen Verletzung der Meisterschaft Frustriert bei ihren Versuchen etwas zu leisten suchen die Kinder ihre Kompetenz auf krummen Wegen zu beweisen etwa durch Geschicklichkeit bei kriminellen Aktivit ten Andere haben es gelernt sich angesichts schwieriger Herausforderungen zur ckzuziehen Sie haben aufgegeben Das Heilmittel f r diese Probleme ist in einer Umwelt mit vielf l tigen Gelegenheiten etwas Sinnvolles zu leisten Verletzung der Autonomie Indem sie gegen die Gef hle von Ohnmacht Machtlosigkeit ank mpfen behaupten sich einige Jugendliche auf rebelli sche und aggressive Art und Weise Diejenigen aber die glauben sie seien zu weich oder inkompetent ihr eigenes Leben zu f hren fallen anderen in die H nde Diese jungen Menschen brauche
19. Anken am Institut f r Sonder p dagogik der Universit t Landau besucht hat und dem er wesentliche Anre gungen verdankt die sein Denken erweitert und ver ndert haben Hieraus ist ein Arbeitspapier einer Studierenden Arbeitsgruppe entstanden der der Ver fasser angeh rt hat Es enth lt eine Aufstellung von 22 Geboten f r Lehrer Landau anno 2008 und wendet konstruktivistische Gedanken konsequent und ganz praktisch auf Schule und Unterricht an W hrend sich die komplette Sammlung im Anhang dieser Arbeit befindet soll hier ein kurzes Blitzlicht mit 7 von 22 Geboten gen gen das die Bedeutung und den Geist des Konstruk tivismus f r die Vision des Verfassers verdeutlichen kann 1 Der Lehrer ist sich bewusst dass jeder Mensch seine Wirklichkeit selbst konstruiert und somit auch Lernen nur selbstgesteuert funktionieren kann Deshalb f hrt er die Lernenden langfristig zu einem selbstorganisierten selbstgesteuerten und vernetzten Lernen hin 2 Der Lehrer hat mit der Lerngruppe ein Forscherteam zu bilden und be r cksichtigt dabei die jeweils unterschiedliche Erfahrungswirklichkeit der Lernenden Er sieht sich vornehmlich in der Rolle des Lernbegleiters gt Christine Eichel 2014 S 37 129 3 Die individuellen Voraussetzungen der Lernenden m ssen vom Lehrer kontinuierlich in die aktuelle Lernplanung integriert und die Interessensge biete einbezogen werden so dass intrinsische Motivation und die L
20. Ansatzes der Kurzzeittherapie Als weitere Vertreter sind vor allem Ben Furman Tapani Ahola und J rgen Hargens mit ihren darauf aufbauenden Arbeiten zu nennen Zu den zentralen Methoden geh ren Skalierungsfragen die Wunderfrage Komplimente sowie Beobach tungs und Hausaufgaben Die Vertreter gehen davon aus dass Ratsuchende allein durch spezifische Gespr chs und Fragetechniken gest rkt werden k n nen Die Grundannahmen des l sungsorientierten Beratungsmodells sind 1 L sung und Problem sind voneinander unabh ngig 2 Es ist g nstig wenn der Klient die L sung selbstst ndig findet und ent deckt 3 Der Klient tr gt alle Ressourcen in sich um das Problem zu l sen In der l sungsorientierten Beratung geht es also darum mit dem Ratsuchen den gemeinsam in einer ihm angenehmen Sprache ein neues Bild von seiner Zukunft zu entwickeln das ihm angenehmer w nschenswerter und besser erscheint als das bisherige so dass es sich f r ihn lohnt Neues auszuprobie 5 Steve de Shazer und Yvonne Dolan 2011 Mehr als ein Wunder L sungsfokus sierte Kurztherapie heute Carl Auer Verlag Heidelberg 6 Insoo Kim Berg und Therese Steiner 2013 Handbuch L sungsorientiertes Arbei ten mit Kindern Carl Auer Verlag Heidelberg Ben Furman Tapani Ahola und J rgen Hargens 1999 Die Kunst Nackten in die Tasche zu greifen Systemische Therapie Vom Problem zur L sung Borg mann Verlag Dortmund 111 ren Problemt
21. Beschulung Forschungsstand im F rderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung In Empirische Sonderp dagogik 4 Jg Heft 2 2012 Foerster Heinz von 2002 Lethologie Eine Theorie des Erlernens und Er wissens angesichts von Unwi barem Unbestimmbarem und Unentscheidba rem In Vo Reinhard Hrsg Die Schule neu erfinden Systemisch konstruktivistische Ann herungen an Schule und P dagogik Luchterhand Verlag Neuwied Foerster Heinz von P rksen Bernhard 2001 Wahrheit ist die Erfindung ei nes L gners Fr hlich Gildhoff Klaus 2012 Von der Defizit zur Ressourcenorientierung Resilienzf rderung in der Schule In Stark st rker WIR Pr vention an Schulen in Baden W rttemberg Eine Handreichung f r Schulen S 13 16 Ministerium f r Kultus Jugend und Sport Stuttgart 2012 Fr hlich Gildhoff Klaus 2012 F rderung der Resilienz und Lebenskompe tenzen in der Schule Pr sentation zum Vortrag auf der Herbsttagung der Landesarbeitsgemeinschaft der Schulleiter von Schulen f r Erziehungshilfe in freier Tr gerschaft in Baden W rttemberg LAG am 22 11 2012 in Sinsheim Fr hlich Gildhoff Klaus Hrsg Gest rkt von Anfang an Resilienzf rderung in der Kindheit Beltz Verlag Weinheim 2012 Fr hlich Gildhoff Klaus Einf hrung in den Pr ventionsgedanken Manuskript ohne Jahr Furman Ben 2014 Revolutionierte Therapie Probleme von Kindern und Jugendlichen geht Ben Furman l sungsorientiert
22. Der Bildungsplan f r die Schule f r Erziehungshilfe In dieser Schulentwicklung zu deren Vision Kapitel 6 noch zu kommen sein wird spielt der schon mehrfach erw hnte Bildungsplan der Schule f r Erzie hungshilfe 2010 eine zentrale Rolle Das Gute daran Er ist in Baden W rt temberg am 01 August 2010 in Kraft getreten und gilt also seit dem Schuljahr 2010 2011 verbindlich Wenn er in seinem Wesen in seinem besonderen Bil dungs und Erziehungsauftrag im Interesse unserer Sch ler und Lehrer um gesetzt wird kann er eine gro e Kraft entfalten Alle Zukunftsvisionen des Verfassers sind auch ber diesen Bildungsplan begr ndbar Wenn auch eine umfassende Darstellung hier den Rahmen sprengen w rde geh ren grundlegende Informationen zum Bildungsplan zwingend auch in diese Bestandsaufnahme weil er den rechtlich verbindlichen Rahmen dar stellt der die Ausgangssituation wesentlich mit gestaltet Hier sollen einige bedeutsame Aussagen dieses Bildungsplanes in denen eine grunds tzliche Haltung deutlich wird kurz beleuchtet werden Eine Kurzform des Bildungs planes mit den 13 wichtigsten der insgesamt 93 Seiten befindet sich im An hang dieser Arbeit Der Bildungs und Erziehungsauftrag der Schule f r Erzie hungshilfe erstreckt sich auf Sch lerinnen und Sch ler die aufgrund ihrer pers nlichen Voraussetzungen und ihrer Lebenssituation sowie der von ihnen ausgebildeten Erle bens und Verarbeitungsweisen einer besonderen schu li
23. Die weiter vorn vom BVkE angef hrte Praxis einiger Bundesl nder erwartungswidrig agierende Sch ler beim Scheitern in allgemeinen Schulen von der Schulpflicht bereits in jungen Jahren zu befreien und auszuschulen kennt der Verfasser aus eigener Erfah rung aus dem Bundesland Brandenburg wo er f r einen Jugendhilfetr ger im Siehe das Blockzitat auf Seite 31 dieser Arbeit 33 Jahr 2010 einen Schulantrag zur Errichtung einer Schule f r Erziehungshilfe in einer privaten Jugendhilfeeinrichtung gestellt hat und sich mit den dortigen Realit ten im allgemeinen und sonderschulischen Bereich wie auch im Be reich der Jugendhilfe vertraut machen konnte Im Land Brandenburg gibt es Schulen f r Erziehungshilfe nur von Klasse 1 6 Im Anschluss gibt es eine Zwangsinklusion f r alle in die Oberschulen Klasse 7 10 die aber nicht bei allen erfolgreich verl uft Sonderschullehrer stehen in diesen Oberschulen zur Verf gung allerdings in sehr kleiner Zahl Wenn Sch ler in der Oberschule den Rahmen sprengen ist man recht schnell zu Ausschulungen bereit und dies bereits in Klasse 7 F r das System Schule ist der Fall damit erledigt Die Jugendhilfe versucht diese Jugendlichen irgend wann wieder von der Stra e einzusammeln Dann werden Jugendhilfema nahmen in anderen Bundesl ndern finanziert gerne auch in Baden W rttemberg gerne auch in Einrichtungen mit angeschlossener Schule f r Erziehungshilfe Aus der Statistik fallen diese
24. Elemente im Gleichgewicht befinden Dieser ganzheitliche Ansatz wirkt bis heute im Pestalozzi Kinder und Jugenddorf Wahlwies in den Kinderdorffamilien im Kindergarten und in der Schule ebenso wie in den Therapien und in der Berufsvorbereitung und Berufsausbildung Mit und in der Natur leben Wir m chten im Einklang mit der Natur leben Deshalb produzieren die Ausbildungsbetriebe in biologisch dynamischer Landwirtschaft und deshalb haben wir uns 1999 f r ein systematisches Umweltmanagement entschieden Das bedeutet dass wir in allen Bereichen den Umweltschutz ber cksichtigen uns Ziele setzen und j hrlich in einem Umweltbericht ber die Aktivit ten be richten Die Kinder und Jugendlichen im Pestalozzi Kinder und Jugenddorf sollen die Natur kennen und lieben sch tzen und bewahren lernen 157 Informationen f r Jugend mter P dagogische Grundhaltung Unsere p dagogische Grundhaltung ist durch gegenseitige Annahme Achtung und R cksichtnahme gekennzeichnet Das Kind der Jugendliche wird ernst und in sei nem Sosein angenommen Krisen sind Aufforderungen unsere Beziehungsangebo te auf ihre Belastbarkeit zu pr fen Wir verstehen sie als Impuls unseren Alltag und unseren Auftrag zu reflektieren Kinder haben Rechte wir respektieren und unter st tzen diese und verschaffen ihnen Zugang zu Bildung und Lernen Die Bindungen an die Herkunftsfamilien und die Beziehungen zu den leiblichen Eltern werden stabili siert si
25. Erfolgserfahrungen auch schulische Leistungserfolge tragen ma geb lich dazu bei dass Kinder ein Gef hl davon bekommen was f r sie bew ltig bar und handhabbar ist Burghardt 2005 S 5 102 Ausgeformte Resilienz f rdernde Konzepte die allesamt hilfreich sind bei ei ner schulischen Entwicklung zur Resilienz und Gesundheitsf rderung sind zum Beispiel e Stark st rker WIR Pr ventionskonzept f r Schulen in Baden W rttemberg e PRiGS Pr vention und Resilienzf rderung in Grundschulen e Lebenskompetenzen life skills WHO e Perik Positive Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag e ICH DU WIR Gewaltpr ventionsprogramm e Ben Furman Ich schaff s e Portfolio Arbeit e Resilienzf rderung nach Michaela Sit e FAUSTLOS Gewaltpr vention durch F rderung sozial emotionaler Kompetenzen 103 5 5 Respekt als Antwort und Prinzip RAP Das von dem amerikanischen Psychologen indianischer Herkunft Larry Brend tro zusammen mit Lesley du Toit entwickelte Konzept des Response Ability Pathways RAP gr ndet auf dem in dieser Arbeit im Kapitel 4 6 bereits dar 16 gestellten Circle of Courage und wird ins Deutsche bertragen mit Res 17 Die Autoren haben hier Kommunikations pekt als Antwort und Prinzip Techniken entwickelt mit deren Hilfe auch solche Jugendliche und junge Er wachsene wieder erreicht und wiedergewonnen werden k nnen die Erwach sen
26. Institut f r Rehabilitati onswissenschaft der Humboldt Universit t zu Berlin 18 05 2012 http bildungsklick de a 83752 ich glaube nicht dass der inklusive weg immer der richtige ist Artikel Anken Lars 2008 Gebote f r Lehrer Anno 2008 Studierenden Gruppenarbeit im Seminar Lernbehinderungen Behinderungen konstrukti vistisch interpretieren und verstehen Institut f r Sonderp dagogik der Uni versit t Landau WS 2007 2008 Anken Lars 2010 Konstruktivismus und Inklusion im Dialog Radikal konstruktivistische Epistemologie als m gliche Grundlage f r inklusive Erzie hung Verlag f r Systemische Forschung im Carl Auer Verlag Heidelberg Antonovsky Aaron 1997 Salutogenese Zur Entmystifizierung der Gesund heit Deutsche erweiterte Herausgabe von Alexa Franke Deutsche Gesell schaft f r Verhaltenstherapie T bingen Asmussen S St ppler T 2011 Inklusive Bildungsangebote Vielfalt si chern qualitative individuelle L sungen entwickeln In Lehren amp Lernen 2011 H 1 S 4 9 Bauer Christiane und Hegemann Thomas 2012 Ich schaffs Cool ans Ziel Das l sungsorientierte Programm f r die Arbeit mit Jugendlichen Carl Auer Verlag Heidelberg Bauer Christoph 2013 Was sagt die Neurologie zum Thema Motivation http www wandelraum de blog 2013 04 was sagt die neurobiologie zum thema motivation Bauer Joachim 2005 Warum ich f hle was du f hlst Hoffmann und Campe Verlag Ham
27. Maria Aarts und Gerald H ther mit ihrem Pl doyer f r den Aufbau einer guten Lern und Beziehungskultur Vgl auch Martina Hoanzi 2014 zum Begriff des Mentalisierens bei Fonagy 43 Hoanzl 2014 Maria Aarts und Gerald H ther 2010 Beziehung wirkt Wunder Was Kinder und Jugendliche zum Aufwachsen brauchen Vortrag auf dem Aachener Bil dungstag Z nd Stoff vom 01 10 2010 DVD Auditorium Verlag M llheim 126 Mit einem ausf hrlichen Zitat soll an dieser Stelle noch Christine Eichel zu Wort kommen die hier mit deutlichen Worten unter Bezugnahme auf Ernst Bloch John Hattie Albert Bandura und die Bindungsforschung die Frage der Motivation und der Selbstwirksamkeit die Bedeutung des Lernklimas mit sei ner notwendigen Atmosph re von Ermutigung und Gelingen sowie die Bedeu tung der Pers nlichkeit des Lehrers mit seiner Beziehungsbereitschaft be leuchtet Motivation gelingt nur dann wenn Erfolge wie Misserfolge als Teil des Lern prozesses zugelassen werden ohne dass das emotionale Verh ltnis zum Lehrer dadurch ersch ttert wird Erst durch diese Gewissheit entsteht ein er mutigendes Lernklima Intelligenz und Wissen wirken weniger motivierend als das unersch tterliche Vertrauen darauf alle Schwierigkeiten zu bew ltigen Es ist die Erwartung des Gelingens die zum Gelingen f hrt Ernst Bloch pr g te die sch ne Formulierung man k nne ins Gelingen verliebt sein In der Ein leitung zum Prinzip Hof
28. Morgan 1984 haben festgestellt dass die Amygdala zum Zeitpunkt der Geburt reif ist und dass der Hippocampus zwi 56 schen dem zweiten und dritten Lebensjahr reift Die Kenntnis dieser unter schiedlichen Zeitpunkte sowie der Funktionen dieser beiden Gehirnstrukturen erkl ren zumindest teilweise das Ph nomen dass wir uns an unsere fr he Kindheit gew hnlich nicht bewusst erinnern Da der Hippocampus noch nicht funktionsf hig ist beinhaltet die durch die Amygdala verarbeitete und gespei cherte Erinnerung an fr hkindliche Erlebnisse zwar die mit den Ereignissen verbundenen Gef hle und K perempfindungen gibt jedoch keinerlei Auf schluss ber den Kontext oder die genaue Ereignisfolge vgl Nadel amp Zola Morgan 1984 Nur wenn Amygdala und Hippocampus voll funktionst chtig sind k nnen wir die Ereignisse in ausreichendem Ma e verarbeiten Dies gilt insbesondere f r belastende Ereignisse wobei traumatische Erlebnisse eine Verarbeitung nicht immer zulassen Bei starkem Stress werden m glicherweise Hormone ausge sch ttet die die Hippocampus Aktivit t unterdr cken die Amygdala hingegen unbeeinflusst lassen vgl Gunnar amp Barr 1998 Der Thalamus ist ebenfalls ein Teil des Mittelhirns Seine beiden Teile flankie ren das limbische System Diese Station passieren alle sensorischen Informa tionen aus dem ganzen K rper auf dem Weg zum Kortex Die primitiveren Hirnstrukturen werden vom Kortex der Gro hirnrinde u
29. PAUSE Es geht nicht um t gliche Konferenzen sondern um informelle Begegnungen in einem offenen Raum Hier wollen wir gt Kollegen treffen gt den Schulleiter treffen gt miteinander sprechen gt uns gegenseitig informieren gt Kaffee trinken gt ausatmen und entspannen gt Gemeinsamkeit erfahren gt st hnen l stern uns Luft machen gt zusammen lachen gt Konflikte kl ren gt uns Beistand holen und uns gegenseitig helfen gt ein WIR erleben gt Zugeh rigkeit sp ren Wir machen keine Termine vor 13 15 Uhr diese halbe Stunde geh rt uns Dies ist unsere Kommunikationszeit OPEN SPACE Auch der Schulleiter ist t glich mit dabei und reserviert die Zeit bis 14 Uhr f r den internen Gespr chsbedarf es sei denn er hat zwingend andere Verpflichtungen In der Zeit von 13 15 Uhr bis 14 00 Uhr nehmen wir v die schulische Einzelf rderung v Einzelgespr che mit Sch lern v Teambesprechungen v Stufenkonferenzen v Telefonate mit Eltern Hausleitungen der Erziehungsleitung v den Austausch mit der Tagesgruppe v Besuche in den H usern v ausf hrliche Gespr che mit dem Schulleiter Es geht um die Entwicklung einer KOMMUNIKATIVEN KULTUR F Bildungsplan 2010 Schule f r Erziehungshilfe Inhalt Vorwort DER BESONDERE ERZIEHUNGS UND BILDUNGSAUFTRAG DER SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE Aufgaben und Ziele nueseneennnsseneenn 8 Bildungsber
30. Strategien und Konzepten f r die Gestaltung gelingender interperso neller Beziehungen J braucht in seiner momentanen psychosozialen Teilhabesituation eine f rsorgliche Beobachtung und Begleitung durch Erwachsene Ein nachgehendes und aufmerksa mes Konfliktmanagement kann ihm langfristig angelegt zu Prozessen der Selbstreflek tion Entschuldigung Wiedergutmachung und sozialem Lernen f hren Der Unterricht sollte in seinen Themen und in seiner Ausgestaltung die Wahrnehmung der eigenen Person das Selbstkonzept und selbstgesteuertes Verhalten f rdern Identit tsstiften de und an seinen lebensweltlichen Erfahrungen ansetzende Themen W rdigung Lob und Ermutigung helfen ihm langfristig sein Selbstvertrauen zu erh hen und Frustrati onen eher auszuhalten Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Gelingen ist f r ihn wichtig J muss drin gend aus der Spirale negativer Stigmatisierung herausgef hrt werden Er muss auch in der Schule die Erfahrung machen k nnen n tzlich und in seinen besonderen Ta lenten anerkannt zu sein Hilfreich ist f r J eine klare Strukturierung und Rhythmisie rung des Lernens und des Schultages Angesichts seiner hohen Ablenkbarkeit ist er auf unterst tzende Aufmerksamkeitslenkung angewiesen Alle am Erziehungsprozess beteiligten Personen sollten in regelm igem und offenem Austausch miteinander stehen In der abschlie enden Bewertung des Gutachters wurde die derzeitige psy chosoziale Lage in se
31. Teil unge 85 nutztes Potential an selbstunterst tzenden F higkeiten self support vgl Burow 1988 S 104 hat Um diese Ressourcen zu st rken und nutzen zu k nnen ist eine Lernatmosph re notwendig die Misstrauen Angst Druck und Konkurrenz vermeidet Lernende die sich selbst unterst tzen k nnen verlas sen sich mehr auf ihre eigene Wahrnehmungen und verhalten sich unabh n giger ohne dabei egozentrisch zu sein vgl TZI Sei dein eigener chairman Das Spielerische und die Kreativit t Spielerische und kreative Handlungen sind urspr ngliche Ausdrucksformen des Menschen Sie haben eine gro e Bedeutung f r die Entwicklung und F r derung bzw Wiederherstellung von Ich St rke Rollenspiele Bewegungs spiele Phantasiereisen Ausdrucks bungen mit kreativen Medien Farben Ton Texten Musik u a spielen deshalb in der Gestaltp dagogik eine we sentliche Rolle wegen ihrer Bedeutung f r die Entwicklung von Gewahrsein Kontakt und Ich Funktionen vgl Schiffer Winnicott 5 1 3 Pers nlich bedeutsames Lernen und integrative P dagogik Die Gestaltp dagogik verf gt nicht ber ein allgemein anerkanntes p dagogi sches Konzept des Lehrens und Lernens In den Ans tzen zeigt sich berein stimmung in den philosophisch anthropologischen Grundlagen und in der Er kenntnis dass die Pers nlichkeit des Lehrenden Erziehung und Lernen ent scheidend beeinflusst Im Folgenden wird das Konzept des Pers
32. Wachsen der Person zu der man eine Beziehung hat Unter Wissen ist keine oberfl chliche Wahrneh mung zu verstehen sondern das echte Verst ndnis f r die Gef hle des ande ren auch wenn sie nicht offensichtlich sind Respekt ist die F higkeit eine Person zu sehen wie sie ist und ihr zu erlauben sich selber zu entwickeln Verantwortung bedeutet in diesem Kontext so zu handeln dass die ausge sprochenen und nicht ausgesprochenen Bed rfnisse des anderen erf llt wer den 2 In der Krise steckt eine Chance Die schwierigsten Jugendlichen sind diejenigen die dauernd Schwierigkeiten heraufbeschw ren anstatt Freundschaften zu schlie en Die Erwachsenen k nnen diese Situationen als Gelegenheiten wahrnehmen um Beziehungen aufzubauen H ufig intensivieren junge Menschen die sich in einer Stress Situation befinden ihr Bindungsverhalten In solchen Zeiten ist der Einzelne eher verletzlich und empf nglich f r die Bindung an einen Erwachsenen 3 Die nicht Liebenswerten lieben Kinder m ssen viel Liebe und Anteilnahme bekommen ob sie es verdienen oder nicht erstrebenswerte Lebenslagen d rfen nicht zu Verhandlungs Instrumenten f r p dagogische Minimalerfordernisse des Lebensunterhaltes eines Jugendlichen gelten unter Absehung von den Problemen des Verdiens tes Fritz Redi 1 zitiert in Brendtro et al 1995 S 70 106 Einige Kinder erhalten nicht die notwendige F rsorge von Erwac
33. an Interview mit Michael Haberer In Der Sonntag 18 05 2014 Glasser W 1986 Control theory in the classroom New York Harper amp Row Publishers Glasersfeld Ernst von 2007 Einf hrung in den radikalen Konstruktivismus In Watzlawick Paul Hrsg Die erfundene Wirklichkeit Wie wissen wir was wir zu wissen glauben Beitr ge zum Konstruktivismus Gl ckler Michaela Schiffer Eckhard Sch rholz J rgen 2007 Wie entsteht Gesundheit Zur Salutogeneseforschung Perspektiven und praktische Kon sequenzen Gesundheit aktiv Anthroposophische Heilkunst Bad Liebenzell Grawe Klaus 2004 Neuropsychotherapie Hogrefe G ttingen John Hattie 2013 Lernen sichtbar machen Schneider Verlag Hohengehren Hentig Hartmut von 2006 Bew hrung Von der n tzlichen Erfahrung n tz lich zu sein Carl Hanser Verlag M nchen 150 Herz Birgit 2014 P dagogik bei Verhaltensst rungen An den Rand ge dr ngt Seite 4 14 In Zeitschrift f r Heilp dagogik 2014 Heft 1 Jahrgang 65 Reinhardt Verlag Hillenbrand Clemens 1999 Einf hrung in die Verhaltensgest rtenp dago gik M nchen Basel E Reinhardt UTB Heller Jutta 2013 Resilienz Der Schl ssel f r mehr innere St rke Gr fe und Unzer Verlag M nchen Hildebrand Bruno 2006 Resilienz Krise und Krisenbew ltigung In Hilde brand Bruno Welter Enderlin Rosmarie Resilienz Gedeihen trotz widriger Umst nde Heidelberg Carl Auer Hoanzl
34. an Eltern die Beziehung zu Lehrerinnen und Lehrern zu f rsorglichen Erwachsenen oder anderen Kin dern und Jugendlichen die ein positives Modellverhalten vorleben wirkt sich beg nstigend auf die Entwicklung der Sch lerinnen und Sch ler aus Die Schule unterst tzt die jungen Menschen Freundschaften und Partnerschaften einzugehen tiefere Bindungen zu Mitmenschen zu entwi ckeln und diese zu pflegen Die Sch lerinnen und Sch ler lernen mit ngsten Unsicherheiten und Entt uschungen in Beziehungen umzugehen BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE 60 BILDUNGSBEREICH LEBEN IN DER GESELLSCHAFT Bildungsbereich Leben in der Gesellschaft BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE LEITGEDANKEN Die Schule f r Erziehungshilfe gibt ihren Sch lerinnen und Sch lern Orientierung in einer Gesellschaft in der sie als m ndige B rgerinnen und B rger leben und gebraucht wer den Sie bereitet die jungen Menschen darauf vor die Gesell schaft aktiv mitzugestalten und ihre Interessen zu vertreten Die Schule bezieht die Sch lerinnen und Sch ler in einem klar definierten Rahmen in die Gestaltung des Schullebens ein Sie zeigt ihnen M glichkeiten auf sich in einer gesell schaftlich akzeptierten Weise in das Gemeinwesen und das engere politische Umfeld aktiv einzubringen Dadurch k nnen sich die Kinder und Jugendlichen als wirksam erleben Sie lernen dass und wie individuelles Handeln Auswirkungen auf das eigene emot
35. bem hen eine Kultur der Zugeh rigkeit zu schaffen in der Beziehungen gedeihen 109 5 5 1 2 Kl rung erarbeiten Kl rung im Blick auf abweichendes Verhalten bedeutet f r uns den Jugendli chen zum Umdenken zu bringen Um die Bereitschaft eigenes Verhalten zu hinterfragen zu wecken greifen wir auf eine Eigenschaft unseres Gehirn zu r ck das stets bem ht ist ungel ste Probleme zu l sen und damit zu erledi gen Zeigarnik Effekt Wenn es dies allein nicht schafft steigt die Motivati on mit jemandem zu sprechen dem die Person vertraut Genau an dieser Stelle kann Ver nderung angesto en werden wenn eine tragf hige Bezie hung gegeben ist In der anschlie enden Phase geht es darum herauszufinden an welcher Stel le der Circle of Courage unterbrochen und wo Wiederherstellung also n tig und m glich ist Die CLEAR Technik hilft Ordnung in das Problem zu bringen indem nacheinander die folgenden Fragen in den Blick genommen werden Tatsachen Was ist geschehen Was hat den Stress ausgel st Logik Was hast du gedacht Was waren deine Ziele Emotionen Was hast du gef hlt Was waren deine Motive Welche Gef hle haben dein Handeln motiviert Handeln Was hast du getan um mit der Krise klarzukommen Reaktionen Was waren die Konsequenzen deines Verhaltens Ein wichtiges Ziel dabei ist es die Jugendlichen ihren jeweiligen F higkeiten entsprechend zu eigenverantwortlichem Handeln zu motivieren Bei der ge mei
36. deine Gewohnheiten denn sie werden dein Charakter Achte auf deinen Charakter denn er wird dein Schicksal Diese Haltung geht einher mit einem neuen Bewusstsein und f llt niemandem in den Scho Es geht darum sich auf einen Suchprozess einzulassen und einen pers nlichen Entwicklungsweg zu beschreiten Eine gewisse neugierige Offenheit und ein Interesse an p dagogisch psychologischen Fragestellungen sind dabei sicher hilfreich Vielleicht braucht es aber auch eine Unzufrieden heit und einen gewissen Leidensdruck an der schulischen Realit t mit ihren grenzwertigen Herausforderungen und ein sich daraus ableitendes Interesse an neuen Ideen und neuen Wegen Dabei kann Ver nderung immer nur mit der eigenen Ver nderung beginnen mit dem eigenen Denken und Handeln Das ist eine Begrenzung aber auch die gro e Chance Ein alter Indianer erz hlt seinem Enkel In meiner Brust k mpfen zwei W lfe Einer ist der Wolf der Dunkelheit der Angst des Misstrauens der Verzweif lung und des Neides Der andere ist der Wolf des Lichtes der Liebe der Lust und Lebensfreude Fragt der Enkel Und welcher der beiden wird gewin nen Der alte Indianer antwortet Der den ich f ttere Auf dem pers nlichen Wachstums und Entwicklungsweg des Einzelnen wie auch des Lehrerkollegiums braucht es Begleitung Es braucht ein spiegelndes Gegen ber das beim inneren Sortieren behilflich ist Supervision ist in diesem Prozess unentbehrlich und ein
37. der Bindungsforschung interpretiert bie tet sie dem Sch ler die Chance sich selbst als wertvoll und lernf hig zu erfah ren Daraufhin kann er initiativ werden k nftig eigenst ndig lernen Mit einem Begriff des Psychologen Albert Bandura spricht man von Selbstwirksamkeit die subjektive Gewissheit neue oder schwierige Anforderungssituationen auf Grund eigener Kompetenz bew ltigen zu k nnen Isler Selbstwirksamkeit In Berner lsler Immer noch Lehrer Portraits und Essays 2009 Auch Remo Largo der wie Christine Eichel die Forschungsergebnisse aus John Hatties Metaanalyse Lernen sichtbar machen rezipiert stellt die Be deutung der Beziehungsqualit t als einer emotionalen Bindung zwischen Leh rer und Sch ler heraus Wir denken zu wenig dar ber nach wie ein Lehrer mit einem Kind umgehen sollte Entscheidend ist das Zusammenspiel von Lehrern und Sch lern Merkmale erfolgreichen Unterrichts nach Hattie mit starken Effekten d gt 0 61 sind zum Beispiel die Glaubw rdigkeit des Lehrers d 0 90 oder ein positives Lehrer Sch ler Verh ltnis d 0 72 Gemeint ist die Art des Umgangs der Lehrperson mit den Lernenden wobei der Fokus auf die folgenden Charakte ristiken der Beziehung gelegt wird Lehrermitgef hl Verst ndnis bedingungslose positive Beachtung W rme Echtheit Nondirektivit t Aktivit ten werden vom Lernenden initiiert und reguliert Ermutigung zum kriti
38. der Person und ihrem gezeigten Verhalten zu unterscheiden Die eigene innere Landkarte kennenzulernen und sie als gleichrangig zu den Landkarten der Interaktionspartner anzusehen erm glicht innere Gelassen heit in der Auseinandersetzung und verhindert Spiralen von Feindseligkeit und innerer Entwertung 117 Im Prozess sind Lehrer verantwortlich f r die eigene Professionalit t Lehrin halte didaktische Aufbereitung methodische Kompetenz kommunikative Kompetenz e professionelle Lernangebote und eine passende Lernatmosph re e die eigenen Uhnterrichtsgef hle in der Unterrichtssituation e die Empathie f r sich und andere Respekt f r die eigenen wie die Grenzen anderer Ma nahmen die die dazu dienen eigene Bed rfnis se zu erf llen ohne die Grenzen anderer zu verletzen e die Kl rung der eigenen Position e die Transparenz der eingesetzten Methoden Lernziele Regeln e die Grenzziehung bei Verletzung der Grenzen e die Auseinandersetzung zur Kl rung und Verbesserung schwieriger Si tuationen e Beratung von Sch lern die nicht ihr Potential aussch pfen e gemeinsame Suche nach L sungen wobei die Sch ler selbst verant wortlich f r die Umsetzung bleiben Sch ler sind verantwortlich f r e die eigene Motivation zum Schulbesuch e ihr Verhalten im schulischen Kontext e ihre Gef hle in der Schulsituation signalisieren Beratungsbedarf in den F llen wo sie nicht weiter wissen e f r ihre Empathi
39. ein ganzes System wie ein Kollegium oder eine Organisation Die Fragestellung dieser Arbeit lautet Wie kann eine gemeinsame und koope rative Schulentwicklung im Angesicht der gegebenen Ausgangssituation und unter den gegebenen schulpolitischen sowie institutionell und personell ge pr gten Rahmenbedingungen gelingen und dabei Zukunftsvisionen verfolgen 34 Kapitel 1 Einleitung Seite 7 120 die aus der sonderp dagogischen Erfahrung und der Anwaltschaft f r beson dere Kinder mit besonderen Bed rfnislagen erwachsen sind Die reale Ausgangssituation von der aus Schulentwicklung zu denken und zu gestalten ist wurde im 2 Kapitel dargestellt und wertsch tzend gew rdigt Die Entwicklungsrichtung wurde so beschrieben Von der Vision des Verfassers von einer guten gelingenden gesunden und gesund machenden Schule siehe Kapitel 6 ist die aktuelle Realit t noch ein wenig entfernt Dabei geht es dem Verfasser zentral um Fragen einer sonder p dagogisch begr ndeten Haltung in Verbindung mit der Bereitschaft sich auf konstruktivistische und systemisch l sungsorientierte Gedanken einzulassen siehe Kapitel 6 und auf dieser Basis gemeinsam Schule zu gestalten Im 3 Kapitel zur Inklusionsdebatte wurde ein klarer Bedarf f r parallele inklusive und sonderschulische Strukturen gesehen und begr ndet gerade auch an Schulen f r Erziehungshilfe in Jugendhilfeeinrichtungen W hrend im 4 Kapitel der theore
40. eine haltende und Grenzen setzende Um welt verk rpert wobei es den Lehrkr ften gleichzeitig gelingt die innere Welt dieser Kinder zu verstehen und sie in ihrer Autonomie zu f rdern Verhaltens probleme sind nicht nur situativ zu verstehen sie basieren in vielen F llen auf einer Geschichte von Vernachl ssigung Ausgrenzung sozialer Deklassierung und oft von Erfahrungen von Missachtung und Gewalt Fitzgerald Crain 2013 Seite 37 Birgit Herz argumentiert in ihrem wegweisenden Aufsatz in dem sie sich ge gen eine politisch affirmative Inklusionsapologetik Herz 2014 S 6 wendet nicht nur gegen eine von manchen Vertretern der Sonderp dagogik geforderte Birgit Herz 2014 P dagogik bei Verhaltensst rungen An den Rand gedr ngt Zeitschrift f r Heilp dagogik Heft 01 2014 32 Dekategorisierung und kann darlegen dass sie anstelle der damit intendier ten Befreiung von Stigmatisierung und Ausgrenzung vielmehr zu einer Ver sch rfung von Exklusion f hrt Herz ebd sie bringt auch die oft ausge sparte gesellschaftliche Dimension mit in die Debatte ein und benennt das Spannungsverh ltnis zwischen rhetorischer Inklusionsprogrammatik und der bildungs konomisch buchstabierten sozialen Realit t Herz ebd Inklusion ist allerdings kein p dagogischer sondern ein gesellschaftspoliti scher Begriff Es ist bemerkenswert dass in einer historischen Epoche in der sich vor allem i
41. einfach und in wundervoller Klarheit aus Sie w nscht sich dass ihr Sohn seinen Platz findet und gl cklich ist Das ist ein gro artiges Ziel f r alle Sch ler Wer an der Schule seinen Platz findet und gl cklich ist dem geht es gut der kommt gern in die Schule der kann sich in der schulischen Lebenswelt beheimaten und sich zugeh rig f h len Aber was braucht es denn dass ein Sch ler seinen Platz findet Was braucht es dass er sich wohlf hlen kann Was braucht er zu seinem Gl ck Wie muss Schule beschaffen sein dass ein Sch ler gerne kommt Aus den vor handenen Ressourcen sind Bedingungen zu gestalten die bei jedem einzel nen Sch ler dazu f hren dass dies gew hrleistet ist Bei J zum Beispiel m ssen ihn besch digende Erfahrungen von Scheitern abgel st werden von guten Erfahrungen des Gelingens die sich verankern damit er wieder an sich glaubt und sich wachsend entwickeln kann Im Hinblick auf die weitere Orientierung mag es an dieser Stelle hilfreich sein die Gedanken aus der Einleitung aufzugreifen Diese Vision orientiert sich daran was ein Kind braucht also an den vorhan denen F rderbed rfnissen der besonderen Sch lerpopulation in einer Schule f r Erziehungshilfe sie muss aber an den vorhandenen realen s chlichen und personellen Ressourcen und Rahmenbedingungen ansetzen wenn sie in der Realit t wirksam werden will So wie ein Kind dort abzuholen ist wo es sich befindet gilt dies auch f r
42. f r Der Kreis der Zuversicht ist ungebrochen ist gleich dem Zei chen f r alles und wird vom geistigen F hrer der Indianer mit einem von der Hand geformten Kreis auf H he des Herzens verdeutlicht Alle Dinge sind eins der Stein die Wolke der Baum der B ffel der Mensch 83 5 P dagogische Konzepte 5 1 Gestaltp dagogik Ein Prozess ist eine fortschreitende Aktion von einer gewissen Dauer die durch lebendige organische und spontane Bewegungen gekennzeichnet ist bogenf rmig verl uft eine Struktur besitzt und sich in st ndigem Fluss befin det Nur wer seinen eigenen Prozess ganz bewusst erlebt ist wirklich leben dig Aus Sicht der Gestaltpsychologie ist der Mensch seinem Wesen nach ein Pro zess das hei t der Mensch befindet sich st ndig in einem Zustand des Werdens sein Wesen ist durch Potentialit t gekennzeichnet und nicht vorher bestimmt auch unsere Grenzen ver ndern sich unentwegt Zinker Auf der Suche nach gelingender Partnerschaft Gestalttherapie mit Paaren und Familien Paderborn 1997 294 In der Gestaltp dagogik liegt der besondere Akzent auf der Beachtung der Beziehungsdimension zwischen den Menschen untereinander wie zwischen den Menschen und den Themen und Aufgaben vgl B rmann 1993 Dabei betont sie die Bedeutung dieser Dimension f r das Lernen wie f r den Unter richtsprozess Sie hat einerseits eine aufbauende und st tzende Funktion f r die Per
43. f r Erziehungshilfe von 2010 be zeichnet dabei einen verbindlichen zirkul ren Prozess der individuellen Diag nostik und F rderung Die Implementierung dieses Bildungsplanes wurde be In unserer besonderen Schule gehen besondere Lehrer mit besonderen Kin dern besondere Wege Wir versuchen zun chst die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen in ihrem auff lligen erwartungswidrigen und oft herausfor dernden Verhalten zu verstehen Daraus entwickeln wir F rderans tze im Hinblick auf ihre soziale und emotionale Entwicklung geben spezielle Hilfen und begleiten unsere Sch ler auf ihrem Weg ganz individuell Dabei ermuti gen wir sie und schaffen Gelingenserfahrungen gonnen ist aber noch nicht in allen Bereichen abgeschlossen Es liegt eine differenzierte stufenbezogene Ausarbeitung zum Schulprofil und zu curricularen Zielen und Grunds tzen des Unterrichts vor sie stellt eine gute Grundlage f r den gegenw rtigen schulischen Alltag und die weitere Schul entwicklung dar Hier sollen kurz einige besondere und bergreifende Aspekte des Schulprofils exemplarisch benannt werden Kooperative F rderplanung Diagnostik Dokumentation Individuelles Bildungsangebot Leistungs feststellung Abbildung 3 Individuelle Lern und Entwicklungsbegleitung ILEB Alle Sch ler werden jeden Morgen im Foyer von allen Lehrern pers nlich mit Handschlag freundlich namentlich begr t Im Interesse e
44. finden wer sie aush lt in schwierigen Zeiten wer ihnen im mer wieder Wege zeigt und sich Wege von ihnen zeigen l sst wer im Um gang mit ihnen geduldig ist und sich nicht aus der Ruhe bringen und entmuti i Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben Gemeinsam lernen K Ehrhardt ist Journalistin und Mutter von Henri 25 gen l sst wer sie niemals aufgibt auch wenn sie sich selbst schon aufgege ben haben wer an sie glaubt und an ihre F higkeiten die sie bei allen Ein schr nkungen immer auch haben wer sich ber ein normales Ma hinaus f r diese jungen Menschen einsetzt weil sie diese Unterst tzung ben tigen und mitunter sonst niemanden haben der f r sie da sein und gerade jetzt an ihrer Seite sein k nnte wer so handelt obwohl ihn diese Kinder und Jugendlichen nicht selten an Grenzen bringen wer so viel Einsatz zeigt ohne damit rech nen zu k nnen dass er sich auszahlt und ein junger Mensch vielleicht sogar nach Jahren noch einmal in die Schule kommt was mitunter geschieht sei nen alten Lehrer besucht und sich bedankt wer so handelt und sich ent schieden hat sich als Lehrer mit seiner ganzen Person einzubringen und sei ne Beziehung anzubieten der hat diese Kinder und Jugendlichen in sein Herz geschlossen In sein Herz geschlossen eingeschlossen inkludiert und das unab h ngig von jeder Debatte darum Das ist wahre gelebte Inklusion das ist die schulische Inklusion die Kinder brau
45. ihre F higkeiten sich selbst zu versorgen Dazu geh rt auch andere mitzuversorgen oder f r jemand anderen Sorge zu tragen Die Sch lerinnen und Sch ler k mmern sich um die eigene Gesundheit und Ern hrung und gestalten Wohn und Arbeitsbereiche nach eigenen Vorstellungen und unter Ber cksichtigung ihrer M glichkeiten so aus dass sie sich darin wohlf hlen Die Schule unterst tzt die Kinder und Jugendlichen darin die in unterschiedlichen Kontexten des ffentlichen und des schulischen Lebens an sie gerichteten Verhaltenser wartungen wahrzunehmen und ihr Verhalten dem jewei ligen Kontext anzupassen eventuell unter Zur ckstellung aktueller Befindlichkeiten So bef higt sie die Sch lerin nen und Sch ler zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Die Schule f r Erziehungshilfe bereitet auf eine gelin gende Lebensf hrung unter erschwerten Bedingungen vor und bietet ein gesch tztes Erfahrungs und Lernfeld das zugleich Herausforderungen bereit h lt die vom Ein zelnen zu bew ltigen sind Bei der Bearbeitung alltags relevanter Sachverhalte setzt sie an den Ressourcen und Bew ltigungsstrategien der Kinder und Jugendlichen an Gemeinsam mit allen Beteiligten gilt es Bedingungen zu schaffen die die Handlungsf higkeit der Sch lerinnen BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE und Sch ler im schulischen und au erschulischen Alltag erhalten beziehungsweise erweitern und einen Beitrag zur Erarbeitung gelingender L sung
46. im Gegenteil davon ausgehen m ssen radikal dass diese unter anderem durch Selektion einflie Bende Bewertungen Erfahrungswerte individuellen und in der Person stattfindenden Manipulationen unterworfen sind Damit ver lagert sich der Fokus der Aufmerksamkeit weg vom Beobachteten dem Ob jekt hin zum Beobachter vgl Palmowski 2011 S 37ff Das Kriterium zur Beurteilung einer Theorie ist nicht die Wahrheit oder Rich tigkeit der Theorie sondern ihre Brauchbarkeit und N tzlichkeit vgl Heinz von Foerster 1992 Unser Erkenntnissystem bildet die Realit t nicht ab son dern konstruiert eine Welt in der wir uns orientieren und in der wir leben Schl sselbegriff einer konstruktivistischen Handlungstheorie ist der evoluti onsbiologisch beeinflusste Begriff Viabilit t Glasersfeld 1997 Viabel sind Handlungen die individuell und gesellschaftlich lebensdienlich funktionell und n tzlich sind Der Mensch neigt dazu den individuellen Nutzen hier und jetzt h her zu bewerten als z B einen Konsumverzicht im Interesse einer kologi schen Zukunft oder einer globalen Gerechtigkeit 4 3 1 Sozialer Konstruktivismus Auch im Sozialen Konstruktivismus Gergen 1996 2002 2009 geht man davon aus dass unsere Vorstellungen ber unsere Wirklichkeit Konstruktio nen sind aber im Mittelpunkt steht hier die Sprache als Ansatzpunkt Kern aussagen sind e Unsere Vorstellungen von Wirklichkeit sind soziale Konstruk
47. in Stammesgesellschaften die Verbannung eines Mit glieds oft zu dessen Tod f hrte auch wenn er genug Nahrung h tte finden k nnen Das Bed rfnis nach Zugeh rigkeit erscheint als der grundlegende Antrieb zur Kommunikation f r soziale Verhaltensweisen und zur Anpassung 67 Das Zugeh rigkeitsgef hl als bergeordneter innerer Ma stab f r die Kom munikation kann uns verstehen lassen warum Menschen oft dazu neigen sich anzupassen trotz tiefster Verletzungen und trotz Missachtung wichtigster menschlicher Bed rfnisse und W rde Die autonome Selbstregulation des Menschen beinhaltet ein soziales Verhalten aufgrund seines existenziellen Bed rfnisses nach Zugeh rigkeit wie es im Autonomietraining nach Gross arth Maticek ber cksichtigt wird Diese Erkenntnisse k nnen f r die Pr venti on und Gesundheitsf rderung in sozialen und kulturellen Systemen ange wandt werden indem man allen Mitgliedern M glichkeiten der Bed rfnisbe friedigung im Rahmen der Zugeh rigkeit erm glicht Auch f r die Therapie von vielerlei St rungen wie insbesondere von Angstst rungen Depressionen und S chten k nnen diese Erkenntnisse zu neuen Inhalten sowie Therapiesettings f hren 4 5 4 1 Voraussetzung f r Zugeh rigkeit Bevor wir uns den Einzelheiten der Kommunikation um das Bed rfnis nach Zugeh rigkeit zuwenden werden noch elementare Voraussetzungen f r das Entstehen eines Zugeh rigkeitsgef hls beschrieben da diese auch immer wied
48. nach Behinde Aber selbst bei den Sch lern mit einem Bildungsanspruch im Sinne der F rderschu le die die meisten Fachvertreter zu einem gro en Teil f r inkludierbar halten betont Hiller nach Ahrbeck 2011 dass die schulische Integration oder gar Inklusion die zentralen Lebensprobleme dieser Sch lergruppe nicht l se Dies sei eine Illusion die die Macht der u eren Lebensrealit t verkenne Auch un ter ver nderten schulischen Bedingungen geh rten diese Kinder zu den Aus gegrenzten aufgrund ihrer Herkunft und weiteren Lebensperspektive nach Ahrbeck Hiller kritisiert das stillschweigende Dogma die Angebote und An forderungen der allgemeinen Schulen seien ausnahmslos f r alle n tzlich und zweckdienlich Hiller 2010 Seite 403 zitiert nach Ahrbeck 2011 S 50 29 rungsarten Eine Zwangsinklusion aber f hrt eher zu einer versch rften Exklu sion bestimmter Sch ler und darf getrost als ein ideologischer Unfug und In klusionswahnsinn bezeichnet werden wie der Verfasser es k rzlich von einer Jugendamtsleiterin vernehmen konnte Ein Zugang zu einem selbstbestimmten und gleichberechtigten Leben a a O muss sichergestellt werden Das ist eine gesellschaftliche und im en geren Sinne auch eine schulische Aufgabe Im diesem Sinne hat Josef Kraus Pr sident des Deutschen Lehrerverbandes am 18 Mai 2014 in der Sendung der ARD G nther Jauch Mit Down Syndrom aufs Gymnasium Freie Sch
49. nlich bedeutsamen Lernens vor gestellt weil es von B rmann 1992 als die Charakterisierung gestaltp da gisch strukturierten Lernens vorgeschlagen wird Ein Lernen dieser Art findet dort statt wo sich die individuelle Lebensgeschichte der Kern der Pers nlich keit und der Lerngegenstand treffen Die integrative P dagogik betont den ph nomenologischen und existenzphi losophischen Hintergrund der Gestaltp dagogik Sie sieht den Menschen als K rper Seele Geist Wesen in einem sozialen und kologischen Umfeld Petzold 1989 S 392 Diese Annahme beinhaltet zum einen die intra personelle Bezogenheit des Menschen also die von K rper Seele und Geist 86 sowie die besondere Weise der einzelnen Person mit der Lebenswelt in Be ziehung zu treten interpersonelle Bezogenheit Sie betont die Prozesshaf tigkeit menschlicher Entwicklung und relativiert damit die Zielorientierung schulischen Lernens die Erziehung hin zu Abschl ssen Sie er ffnet Per spektiven f r lebenslanges Lernen und Neugier 5 1 3 4 Die vier Arten von pers nlich bedeutsamen Lernprozessen Ganzheitliches Lernen Merkmal dieser Art des Lernens ist das Sich selbst Erleben als K rper Seele Geist Subjekt in kreativ experimentellen T tigkeiten und die Erfahrung der Unterschiede im Wahrnehmen und Er leben anderer Menschen Die Gelegenheit zu unmittelbarer selbstgesteu erter Interaktion Erz hlen Spielen Ber
50. renzgef hl ist entscheidend bei der Frage ob Menschen u ere Belastung wie z B schulische Anforderungen als bedrohlichen Stress als nervend berfl ssig rgerlich und erm dend erleben oder als Herausforde rung ansehen f r die es sich anzustrengen lohnt um sie meistern zu k nnen 4 5 3 Koh renzgef hl als Stimmigkeitserleben Der Psychotherapieforscher und Begr nder der Neuropsychotherapie Klaus Grawe ist zu dem Schluss gekommen dass das bergeordnete pervasive alles durchdringende menschliche Bed rfnis dem Streben nach Konsistenz und Kongruenz Grawe 2004 gilt was hier mit dem Wort Stimmigkeit zu sammengefasst wird vgl Petzold 2011 S 17 Mit Stimmigkeit wird auch das englische Wort f r Koh renz coherence bersetzt Petzold 2011 S 17 Konsistenzregulation findet ganz berwiegend unbewusst statt und durch zieht so sehr das ganze psychische Geschehen dass es angemessen er scheint von einem obersten oder pervasiven Regulationsprinzip im psychi schen Geschehen zu sprechen Grawe 2004 S 190f Daraus resultiert dass unser implizites und explizites Streben letztendlich dem attraktiven Ziel aufbauender Koh renz dem Erleben von Stimmigkeit dient Koh renzregulation oder Stimmigkeitsregulation bedeutet dann dass wir st ndig nach Signalen in unserer Umgebung suchen die uns gut tun bzw 65 von denen wir annehmen dass sie uns gut tun wie z B nach gut
51. rigkeit zusammen gesehen wird 4 6 4 Der Geist der Gro z gigkeit Kinder in indianischen Kulturen wurden immer dazu angehalten ohne Zur ck haltung gro z gig zu teilen Menschen beschenkten sich schon bei kleinsten Anl ssen die Kinder brachten Essen zu den Tipis ihrer Stammes ltesten und Frauen machten n tzliche und k nstlerische Geschenke f r Waisen und Wit wen Hohes Ansehen genossen diejenigen die ohne zu z gern gaben w h rend diejenigen die nicht zu geben hatten bedauert wurden Eigentum um seiner selbst Willen anzuh ufen galt als anr chig Dinge waren weniger wichtig als Menschen und die Probe f r die richtige Wertvorstellung eines einzelnen bestand darin dass er zu geben vermochte ohne dass sein Puls sich beschleunigte 80 W hrend die gesellschaftliche Funktion der Gro z gigkeit darin bestand Reichtum zu verteilen war das Geben mehr als nur ein wirtschaftliches Grundprinzip Wertvorstellungen wie Teilen und gemeinschaftliche Verantwor tung waren tief verwurzelt in der Gemeinschaft vgl Beck amp Walters 1977 Die Kultur der Indianer hat den fundamentalen Grundsatz der westlichen De mokratie verwirklicht verantwortlich f r das Wohlergehen aller in der Gemein schaft zu sein Eine R ckbesinnung auf den Geist des Dienens innerhalb der zeitgen ssischen Jugend sei w nschenswert um der Einstellung zuerst komme ich die immer mehr um sich greift zu begegnen vgl Conrad amp He din 198
52. sich verbinden zu einem Mosa ik von wundervoller Sch nheit und Klarheit oder zu einem herrlich schil lernden Regenbogen das ist ein den Verfasser begeisterndes Ergebnis eines Erkenntnisprozesses Es f gt sich alles zusammen Kernpunkt dieses Mosaiks das bekanntlich im mer mehr ist als die Summe seiner Steine ist eine ganz besondere Sicht auf jeden Einzelnen auf Sch ler Eltern Lehrer und alle anderen Beteiligten im System auf jeden Einzelnen der in seiner Besonderheit anerkannt wird W r digung erf hrt und eine tiefe Wertsch tzung Die Haltung die in den Gedanken dieser hier dargestellten Vision zum Aus druck kommt hat konsequent gelebt eine ungeheure und alles verbinden 130 de Kraft Sie ist geeignet Grenzen zu berschreiten und Br cken zu bauen zwischen den Menschen in allen Lebensbereichen Sie berwindet eine schulische Realit t wie sie der Psychoanalytiker Kurt Singer der Schulp dagogik und P dagogische Psychologie gelehrt hat und viele Jahre f r eine humane Schule eingetreten ist in B chern mit Titeln wie Die W rde des Sch lers ist antastbar 1999 Wenn Schule krank macht 2000 oder Die Schulkatastrophe 2009 kritisiert hat Seine Gedanken zur Ver nderung einer Schule in der Schuln te leib haftig kr nken in der Schulangst ein gesundheitliches Risiko darstellt Unterdr ckung Blo stellung Entwertung Kr nkung und Verletzung geschieht passen gut zu d
53. so mit Misserfolgen immer besser umzugehen Wertsch tzung und Anerkennung ihrer Leis tungen werden in f r Sch lerinnen und Sch ler angemes sener und aufrichtiger Weise vermittelt Die Sch lerinnen und Sch ler lernen zunehmend sich R ckmeldungen einzuholen diese mit eigenen Bewertungen abzugleichen und so ihre Leistungen einzusch tzen und zu beurtei len Arbeits und berpr fungszusammenh nge werden geschaffen in denen Sch lerinnen und Sch ler ihre Poten ziale entdecken und entfalten k nnen Leistungs berpr fungen machen erkennbar ob der Einzelne im Rahmen seiner M glichkeiten sein Lernen weiterentwickelt Die Sch lerinnen und Sch ler dokumentieren ihre Erfahrun gen und F higkeiten und machen auf diese Weise ihre Lernfortschritte sichtbar
54. sowie institutionell und personell gepr gten Rah menbedingungen gelingen und dabei Zukunftsvisionen verfolgen die aus der sonderp dagogischen Erfahrung und der Anwaltschaft f r besondere Kinder mit besonderen Bed rfnislagen erwachsen sind Im Hinblick auf die Beantwortung dieser zentralen Fragestellung sollen sowohl Gelingensfaktoren herausgestellt als auch Misslingensfaktoren als Stolper steine identifiziert werden Zu der Fragestellung dieser Arbeit aus der Einleitung hat der Verfasser am konkreten Beispiel der von ihm geleiteten Schule f r Erziehungshilfe auf der Basis eines fundierten theoretischen Hintergrundes mit der klaren Vision einer guten gelingenden gesunden und gesund machenden Schule und einer kla ren Vorstellung von dorthin f hrender Schulentwicklung die bereits ihren An fang genommen hat eindeutig Stellung bezogen Als Gelingensfaktoren k nnen herausgestellt werden eine solide aufgestellte Schule f r Erziehungshilfe in privater Tr gerschaft die hervorragenden Vernetzungsm glichkeiten in einer modernen Jugend hilfeeinrichtung als deren Teil sich diese Schule versteht die Besonderheit der Schule f r Erziehungshilfe in Baden W rttemberg mit ihrem Alleinstellungsmerkmal und der besonderen Vernetzung von Schule und Jugendhilfe als Erfolgsmodell 6 Gerald H ther Zitat aus unbekannter Quelle 7 aus der Einleitung dieser Arbeit 145 die Hoffnung auf ein bildungspolitisches Verst
55. stets bezogen auf den sonderp dagogischen Alltag In diesem Sinne ist hier zun chst einmal eine Bestandsaufnahme zu erstellen um die Ausgangssituation mit ihren Rahmenbedingungen Errungenschaften und M glichkeiten aber auch Limitierungen und Gefahren in den Blick zu be kommen Im Anschluss sind die bereits vollzogenen und die noch zu erwartenden Ver nderungen in der sonderp dagogischen Landschaft und auch der schulpoliti sche Hintergrund mit der UN Resolution und der vor allem daraus resultieren den sonderp dagogischen also wissenschaftlichen Inklusionsdebatte wie auch der politischen Inklusionsbestrebungen insbesondere im Land Baden W rttemberg darzustellen Der theoretische Bezugsrahmen wird dargestellt in einer Sammlung von Theo rien und Konzepten die den Verfasser in seinem Denken wesentlich gepr gt haben und die f r ihn in seinem sonderp dagogischen Alltag handlungsleitend geworden sind Sie generieren eine fundamentale Haltung und leiten sein Denken in den permanenten Verstehensprozessen in der Arbeit mit belasteten und belastenden also herausfordernden Kindern und Jugendlichen Auf dieser Grundlage soll Schulentwicklung beschrieben werden Es geht um w nschenswerte Schulentwicklung auf der Basis von Erkenntnissen was Kin der brauchen um sich gesund entwickeln zu k nnen und es geht insbeson dere um w nschenswerte Schulentwicklung auf der Basis von Erkenntnissen was die besonderen Kinder und Jugendli
56. trotz m g licherweise extremen Lebensbedingungen gesund zu bleiben Pathogenese fragt nach Krankheit Salutogenese aber stellt die Gesundheit in den Fokus 4 5 1 Kriterien f r salutogene Orientierung Eine Arbeit f r Gesundheit ist dann salutogenetisch orientiert wenn sie 1 an Stimmigkeit Koh renz Verbundenheit und aufbauender Kommuni kation orientiert ist Das Streben nach Koh renz ist ein bergeordnetes und wahrscheinlich allen Lebewesen innewohnendes Prinzip das da f r sorgt dass sich Lebewesen aus dem Chaos entgegen den physika lischen Gesetzen der Entropie komplex und gesund organisieren k n nen 2 auf Gesundheit ausgerichtet ist 3 ressourcenorientiert ist 4 das Subjekt wertsch tzt d h nicht versucht das Individuum in eine Norm zu pressen sondern die Selbstwahrnehmung die Gef hle Deu tungen Bewertungen und die individuellen Gesundheitsziele des Indi viduums anerkennt 5 dynamisch prozess und l sungsorientiert ist auf Entwicklung und Evo lution sowie auf Selbst Regulation Das Bild des Schwimmens im Fluss des Lebens hat Antonovsky f r die salutogenetische Sichtweise gepr gt 6 Aufmerksamkeit f r systemische kommunikative Selbstorganisation und regulation hat und individuelle soziale kulturelle und globale Kontextbez ge einbezieht k w Petzold 2013 Stiftung f r Salutogenese GmbH www solutogenese zentrum de vgl 63 7 die dichotome Sichtweise von entwed
57. und Arbeitsmedien zur Verf gung Schaffen von Lernr umen Dabei beachtet der Lehrer die unterschiedli chen Lerntypen seiner Lerngruppe Der Lehrer versteht sich als Teil sowohl des Systems Schule als auch seiner Lerngruppe und ist sich dessen bewusst dass er sich hierbei als ganze Pers nlichkeit einbringt welche Einfluss auf die Interaktionsprozes se innerhalb der Lerngruppe hat Der Lehrer soll die Lernenden dazu bef higen neben vernetztem Erfahrungslernen auch Methoden und Sozialkompetenz zu entwickeln Die Lernenden sollen aktiv in den Prozess der eigenen Lernentwicklung einbezogen werden Dies erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den eigenen sehr komplexen Warnehmungsqualit ten Der Lehrer f rdert die Selbstverantwortung hinsichtlich der Teilhabe der Lernenden an den eigenen Lernprozessen Der Lehrer soll zur Selbstreflexion f hig sein systemisch beraterische F higkeiten besitzen und diese im Schulalltag verantwortungsvoll anwen den k nnen Der Lehrer bezieht die Eltern der Lernenden und deren Ressourcen aktiv mit ein und nutzt diese sowohl f r den Lernraum Schule als auch f r die Elternarbeit als solche 166 16 17 18 19 20 21 22 Unter Einbezug der Zirkularit t hinsichtlich allen individuellen Tuns reflek tiert der Lehrer sich und seinen Einfluss auf die Lernenden und entwickelt dabei immer wieder neue Handlungsans tze unter Ber cksichti
58. unter schiedlichen Ursprungs sein k nnen und unterschiedliche Bedeutung f r den einzelnen haben Wenn St rungen dazu f hren dass der Einzelne sich nicht mehr konzentrieren kann es ihm nicht mehr m glich ist am Lernprozess wei ter teilzunehmen greift dieses Postulat Unterbrich das Geschehen das Ge spr ch wenn Du nicht wirklich teilnehmen kannst wenn Du gelangweilt r gerlich oder in einer anderen Form unkonzentriert und abgelenkt bist Cohn 1975 zit nach Langmaack 1996 S 89 Um weiteres gemeinsames Lernen zu erm glichen m ssen die St rungen beachtet und bearbeitet und nicht un terdr ckt werden 92 5 3 Gewaltfreie Kommunikation GfK Die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg ist eine h chst effi ziente Methode um eine empathische Grundhaltung zu ben und sich der Voraussetzungen f r Empathieprozesse bewusst zu werden Rosenberg ent wickelte seine Methode um in Konflikten zu vermitteln und an den Ursachen von Gewalt zu arbeiten Sein Grundlagenwerk wurde von vielf ltigen gesell schaftlichen Str mungen aufgegriffen und adaptiert Die Gewaltfreie Kommunikation f hrt zu Klarheit im Selbstausdruck und funk tionierenden Beziehungen Empathisches Miteinander ver ndert die Qualit t des Zuh rens und der Teamarbeit Selbstempathie f rdert die Gesundheit des Einzelnen ein bed rfnisorientiertes Aushandeln von Interessen die Entwick lung des Einzelnen und des Systems Gewaltfreie K
59. vgl Winnicott 1989 S 49ff F r die Welt des Spielens gilt ungef hr das Gleiche was Erich Fromm in Die Revolution der Hoffnung f r die Welt des Tr umens sagt Er beschreibt dies als eine Sph re in der in einer geradezu provokativen Form das Leistungs denken ignoriert w rde Der schlafende Mensch bef nde sich tr umend in einem Zustand in dem er von der Notwendigkeit befreit sei f r sein berle ben zu sorgen da das Traumbewusstsein den Zw ngen der gegenw rtigen Gesellschaft nicht mehr unterworfen sei Von daher weise der Traum jene eigent mliche Kreativit t auf mit Hilfe derer der Mensch Einsichten in die Na tur seines Lebens und seiner Pers nlichkeit gewinnen k nne die ihm nicht m glich seien solange er den Notwendig keiten dem L rm und Get se sei nes Alltags ausgesetzt sei Aber Tr ume seien eben nur Spezialf lle jener anderen nicht an der Zweckm igkeit orientierten Ebene des menschlichen Lebens Diese Ebene ist die des Singens und Tanzens des Malens Musizie rens und Dichtens und des Spielens Hier besteht viel bereinstimmung mit dem was Winnicott als Intermedi rraum beschreibt vgl Winnicott 1989 S 6Aff 75 Eckhard Schiffer definiert diesen Raum folgenderma en Intermedi rr ume w rtlich bersetzt Zwischenr ume sind nicht sichtbar aber erlebbar Gemeint sind die Zwischenr ume die sich im Spielen wie im Dialog und nat rlich auch im spielerischen Dialog oder dialogische
60. 04 S 50ff Wenn es um die Speicherung und Verarbeitung stressreicher Ereignisse geht stehen uns Menschen die beiden in ihren Funktionsweisen verschiedenen Systeme zur Verf gung die sich gegenseitig erg nzen Das Amygdala System wird von Janet Metcalfe das hot system of memory under stress und das Hippocampus System entsprechend das cool system genannt vgl Metcalfe Columbia University Normalerweise werden Reize die vom Gehirn aufgenommen werden im lim bischen System zum Thalamus geleitet von dort aus zur Amygdala und zum Hippocampus dann wieder ber den Thalamus zur ck zu beiden Hirnh lften 60 dort zu den Sprachzentren und zum Vorderhirn So beginnt eine innere Verar beitung der aufgenommenen Reize Das ist das cool system Nicht so bei einem als hei stressreich identifizierten Reiz Um einen Reiz als hei zu identifizieren gibt es einen extrem schnellen Temperaturf hler eine nur aus einer einzigen Nervenzelle bestehende Schnellverbindung vom Thalamus zur Amygdala Wenn die Amygdala deren Aufgabe es ist Spit zenwerte von Reizen zu identifizieren und Alarm zu schlagen dies tut wird im gesamten Organismus Feueralarm gegeben vgl Le Doux 1998 Die Amygdala bestimmt wesentlich ob es zu einer Reaktion auf Stress kommt und setzt gegebenenfalls den Aktivierungsprozess f r neurochemische und neuroanatomische Schaltungen f r Angst in Gang Die Amygdala p
61. 2012 die 30 Frage ob man f r bestimmte Kinder weiterhin spezielle Schulangebote be reithalten sollte F r Kinder n mlich die in inklusiven Klassen nicht gut zu rechtkommen Besonders sensible Kinder Kinder die sich leicht gemobbt f h len oder Kinder die einen stabilen vertrauten Rahmen brauchen kommen oft in kleinen berschaubaren Gruppen mit engeren intensiveren Bindungen besser zurecht Ahrbeck 2012 S 2 In der ffentlichen Diskussion scheinen sich gerade eher vorsichtige und kriti sche Stimmen zu melden was vielleicht auch mit dem Fall des 11 j hrigen Henri aus Walldorf einem Kind mit Down Syndrom zu tun hat den seine Mut ter aufs Gymnasium schicken m chte weil seine Freunde aus der Grundschu le auch dorthin wechseln Wulf R skamp zum Beispiel kommentiert in der Ba dischen Zeitung vom 15 04 2014 Das Nachdenken ber Inklusion sollte aber nicht beim moralischen Anspruch sondern an den Bed rfnissen der Kinder ansetzen und damit bei p dagogi schen Fragestellungen Die entscheidende Frage muss sein Was hilft dem Kind am besten in seiner Entwicklung Und schlie lich Selten gefragt wird jedoch beim Vorurteil gegen die Son der Schule wie gro deren Integrationserfolge aufs ganze Leben gesehen sind R skamp ebd Auch der Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erzie hungshilfen BVkE wendet sich in einem Positionspapier vom 13 09 2013 g
62. 7 4 6 5 Die Wiederherstellung des zerst rten Kreises Der Kreis ist ein heiliges Symbol des Lebens Einzelne Teile des Kreises sind alle miteinander verbunden und was einem geschieht oder was der eine tut geschieht allen im Kreis Virginia Drivin Hawk Sneve So wie die Indianer denken hei t unter die Oberfl che zu sehen tiefere Ver wandtschaften auszumachen und sie einfach und klar zu erkl ren Es bedeu tet auch nach Harmonie zwischen scheinbaren Gegens tzen zu suchen und dabei die Falle zu einfacher Polarisierung zu vermeiden Ambivalenzen aus zuhalten Einfachheit ist eine Tugend der Kommunikation aber es gibt nur wenig Ein faches im Hinblick auf menschliches Verhalten Das gleiche Problem z B Aggression kann aus verschiedenen Ursachen hervorgehen Das gleiche unbefriedigte Bed rfnis kann zu entgegengesetztem Verhalten f hren das eine Kind dem man keine Liebe entgegenbringt sucht umso mehr nach ihr w hrend sich ein anderes in sich selbst zur ckzieht Um einen Sinn in sol chen Paradoxien zu sehen gen gt es nicht das Verhalten nur zu beobachten Man muss lernen Verhalten zu entschl sseln um hinter seine Bedeutung zu kommen 14 vgl Brendtro 1995 S 50 81 Ohne Zugeh rigkeitsgef hl Meisterschaft Unabh ngigkeit und Gro z gigkeit gibt es keine Zuversicht sondern nur Entmutigung Entmutigung ist der ver neinte Lebensmut vgl Brendtro 1995 S
63. A En 43 4 2 2 Merkmale humanistischer P dagogik 44 4 2 3 Prinzipien humanistischer P dagogik 44 4 2 4 Die Rogers Variablen 22 44 u4n gt 45 4 3 K nsiruktivistiussr sestie ek 48 4 3 1 Sozialer Konstruktivismus en 49 4 3 2 P dagogischer Konstruktivismus Lernen als Konstruktion von Wirklichkeit 51 4 4 Neurobiologische Erkenntnisse nnnnnnnn nenn 53 4 4 1 Die Kommunikation innerhalb des Nervensystems ae 53 4 4 2 Amygdala Hippocampus und Co Gehirnbereiche und ihre Funktion 55 4 4 3 Freude und das Belohnungssystem im menschlichen K rper Oxytozin Dopamin k rpereigene Opiate nunnnennnnnnnnnnnnn nen 56 4 4 4 Verarbeitung von Stress im Gehirn 58 4 4 5 Kampf fight oder Flucht flight K mpfe gegen den Stressor an oder fliehe davor 60 4 5 SAalUIOgENESeN ae een ee ee ee 62 4 5 1 Kriterien f r salutogene Orientierung 62 4 5 2 Koh renz und Gesundheit nnnsssssssnnnnnnnnnnnnnn 63 4 5 3 Koh renzgef hl als Stimmigkeitserleben 64 4 5 4 Zugeh rigkeitsgef hl und Verbundenheit 66 4 5 5 Kommunikation und Gesundheit 69 4 6 Circle of courage 04n0snenennnnnennnnnnnnnnnnnnnnennnnnnernn 76 4 6 1 Der Geist der Zugeh rigkeit nnnnnnneeeneeee
64. Basis f r Selbstvertrauen schafft Konkretes Handeln eines jeden das signalisiert In deiner Einzigartigkeit bist du hier willkommen setzt voraus dass Menschen eine Sprache des Sich K mmerns und der Wertsch tzung beherrschen erlernen die alle Kinder ver stehen vgl Koskus G rtner in Petzold 2009 S 85 4 5 5 Kommunikation und Gesundheit Bei anderen Resonanz zu finden anderen selbst Resonanz zu geben und zu sehen dass sie ihnen etwas bedeutet ist ein biologisches Grundbed rfnis jedenfalls l sst sich das f r h here Lebewesen nachweisen Unser Gehirn ist neurobiologisch auf gute soziale Be ziehungen geeicht Bauer 2006 S 169 Kommunikation ist Resonanz Der Begriff Resonanz bezeichnet eine Ant wort ein Mitschwingen in Eigen Schwingungen vgl Petzold 2000 2007 Mit diesem Begriff f r Beziehungen wird die Tatsache betont dass das neugebo rene Kind ein eigenes kommunikatives Wesen System ist Das Bindende in der Kommunikation sind die eigenen Bed rfnisse auf die es eine Antwort Resonanz sucht und die eigenen F higkeiten auf die es Resonanz findet Unser Gehirn ist ausgestattet mit Spiegelneuronen die mit den Bewegungen und Gef hlen und wahrscheinlich auch Gedanken der Bezugsperson in Reso 70 nanz treten k nnen Gehirnphysiologisch zeigen sie genau solche Aktivit ten als w rde der Beobachter selbst die Bewegung ausf hren und die Gef hle empfinden Diese Spiegelneuronen
65. CHULE F R ERZIEHUNGSHILFE Pers nlichkeitsentwicklung unterst tzen Gestalten und Lernen bietet den Sch lerinnen und Sch lern hierbei in besonderer Weise die Chance ihre pers nlichen Kr fte und F higkeiten wahrzunehmen und diese zu entfalten ber den Erwerb von Lern und Verhaltensstrategien die Entwicklung von Anstrengungs und Reflexionsbereit schaft sowie ber die Entwicklung von Routinen entwi ckelt sich die Lernf higkeit des Einzelnen weiter BILDUNGS UND ERZIEHUNGSPARTNERSCHAFT MIT ELTERN UND ANDEREN PARTNERN Wesentlich f r die Bildungs und Erziehungsarbeit der Schule f r Erziehungshilfe ist die gemeinsame Verantwor tung aller an der Bildung und Erziehung Mitwirkenden insbesondere die der jungen Menschen und ihrer Eltern Bildungs und Erziehungspartnerschaft setzt Offenheit Vertrauen und gegenseitige Wertsch tzung voraus Die damit verbundenen Einstellungen und Haltungen wirken sich modellhaft auf die Sch lerinnen und Sch ler aus Die an der Erziehung Beteiligten erkl ren welche Lern und Erziehungsziele sie haben wie sie sich in besonderen Situ ationen verhalten und informieren sich gegenseitig ber die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen Um Gef hlen der Ohnmacht und des Scheiterns ngsten Abwehrhaltungen und Schuldzuschreibungen auf Seiten aller Beteiligten entgegen zu wirken steht im Zentrum der Bildungs und Erziehungspartnerschaft das pers nliche Gespr ch mit dem Ziel Vorurteile a
66. Eine Handreichung f r Schulen Ministerium f r Kultus Jugend und Sport 154 Van der Kolk Mc Farlane amp Weisarth 1996 Traumatic Stress The Effects of Overwhelming Experience on Mind Body and Society Guilford Press New York Vernooij Winkler 1998 Systemischer Ansatz In Wittrock Manfred Hrsg Verhaltensst rungen als Herausforderung P dagogisch therapeutische Erkl rungs und Handlungsans tze Oldenburg Universit tsverlag S 157 176 Vo Reinhard Hrsg Die Schule neu erfinden Systemisch konstruktivistische Ann herungen an Schule und P dagogik Luchterhand Verlag Neuwied 2002 Wellensieck Sylvia Kere 2011 Handbuch der Resilienz Beltz Verlag Wein heim und Basel Werner Emmy E 1989 Sozialisation die Kinder von Kauai Spektrum der Wissenschaft Heft 6 1989 Winnicott Donald W 1989 Vom Spiel zur Kreativit t Stuttgart Klett Cotta S 49 86 Wustmann Corinna 2005 Das Konzept der Resilienz und seine Bedeutung f r das p dagogische Handeln In Bohn Irina Hrsg Dokumentation der Fachtagung Resilienz Was Kinder aus armen Familien stark macht am 13 09 2005 in Frankfurt am Main Wustmann Seiler Corinna 2012 Resilienz Widerstandsf higkeit von Kin dern in Tageseinrichtungen f rdern Cornelsen Verlag Berlin Zinker 1997 Auf der Suche nach gelingender Partnerschaft Gestalttherapie mit Paaren und Familien Paderborn 155 10 Anhang 156 So l
67. Erwachsenenbildung und lebenslangem Lernen haben Zu diesem Zweck stellen die Vertragsstaaten sicher dass f r Menschen mit Behinderungen angemessene Vorkehrungen getroffen werden In der deutschen bersetzung der UN Behindertenrechtskonvention wurde der englische Be griff inclusive mit integrativ bersetzt V lkerrechtlich bindend ist jedoch die englische Fas sung die korrekt mit inklusiv zu bersetzen ist 161 Aus einem sonderp dagogischen Gutachten des Verfassers zu einem Sch ler der Klasse 1 einer Grundschule im Land kreis Konstanz in Baden W rttemberg J zeigt sich in der Schule als ein freundlicher und liebenswerter Junge der gerne den Kontakt zu Erwachsenen sucht und das Bed rfnis hat sich ihnen ausgiebig mit zuteilen und anzuvertrauen J zeigt ein ausgepr gtes Bed rfnis zu spielen Er spielt mit seinen Arbeitsmaterialien und mit allen Objekten die seine Aufmerksamkeit erre gen und ihn interessieren Unterbrechungen in seinem spielerischen Handeln kann er nur schwer oder gar nicht aushalten Auff llig ist auch seine motorische Unruhe Er wippt mit seinem Stuhl kriecht unter den Tisch springt oder kriecht durch die Klasse J braucht lange und deutlich l nger als andere Sch ler der Klasse bis er sich auf eine geforderte Aufgabe einlassen kann Wenn ihm dies schlie lich gelungen ist ist die Zeit schon wieder fast vorbei und es steht eine andere Aufgabe an bevor er mit seiner Aufgabe fert
68. F hig keiten und Wahrnehmungsleistungen werden weitere Grundlagen f r das Lernen entwickelt Die Schule f rdert Sprache und Kommunikation und unterst tzt damit die Entwicklung des Denkens und Lernens Die Lehrkr fte unterst tzen die Sch lerinnen und Sch ler in ihrer Neu gier f rdern ihre Entdeckerfreude und ermutigen sie neue Erfahrungen zu machen und Anforderungen anzunehmen Sie verbessern dadurch die Lernmotivation und die Bereit schaft gestellte Aufgaben zu erledigen Unterrichtsinhalte haben f r Sch lerinnen und Sch ler unterschiedliche Bedeutung Diese wird von Lehrerinnen und Lehrern in ihre didaktischen berlegungen einbezo gen Durch individuell auf die einzelnen Sch lerinnen und Sch ler abgestimmte Lernangebote werden Interesse und Motivation am Lernen geweckt und erhalten Die inneren Themen der Kinder und Jugendlichen sowie ihre aktuell und lebensgeschichtlich bedeutsamen Probleme werden aufgegriffen Die Schule vergewissert sich inwieweit die erworbenen Kompetenzen den Sch lerinnen und Sch lern helfen ihren Alltag zu bew ltigen Gemeinsam mit den Sch lerinnen und Sch lern werden die Lernprozesse und Lernergebnisse reflektiert und bilden so die Grund lage zur Gestaltung k nftigen Lernens Die Schule f r Erziehungshilfe bietet klare und verl ssli che Strukturen die den Sch lerinnen und Sch lern eine sichere Orientierung geben und sie zunehmend zur Selbst organisation bei der Erarbeitung eines Lern
69. Grund haltungen Respekt und Wertsch tzung gepr gt sind Die Orientierung an demokratischen Werten bestimmt die Interaktionen an der Schule f r Erziehungshilfe und ver mittelt den Sch lerinnen und Sch lern ein Modell f r den Umgang mit anderen Im Kontakt mit anderen Menschen lernen die Heranwach senden Beziehungen zu gestalten Sie hinterfragen ihre Rolle indem sie die R ckmeldungen anderer ber die Wirkungen ihres Verhaltens berdenken Die Kinder und Jugendlichen erfahren dass Zusammenleben und Gemein schaft gegenseitige Wertsch tzung und die Bereitschaft zur bernahme von Verantwortung f r sich und andere vor aussetzen Durch die Erweiterung ihrer kommunikativen und sozialen Kompetenzen sind sie zunehmend in der Lage sich sowohl mit anderen zu identifizieren als auch sich von ihnen abzugrenzen Die Sch lerinnen und Sch ler erfahren dass ihre Interak tionen mit anderen in hohem Ma e durch die unterschied liche Wahrnehmung sozialer Situationen gepr gt sind Sie werden darin unterst tzt Sichtweisen von anderen gegen ihre eigenen abzuw gen und ihr soziales Miteinander auf der Basis eines zunehmenden gegenseitigen Verst ndnis ses zu gestalten Das Zusammenleben in einer Gemeinschaft bedarf der Einhaltung von Regeln An der Schule f r Erziehungshilfe lernen die Sch lerinnen und Sch ler Regeln als Hilfen zu erkennen die Sicherheit vermitteln und das Funktionieren der Gemeinschaft gew hrleisten Die Bindung
70. Interaktion TZI Begr nderin der Themenzentrierten Interaktion TZI ist die Psychologin Ruth Cohn eine deutsche J din die 1933 zun chst in die Schweiz und sp ter in die USA emigrierte Von 1974 an lebte und arbeite sie in der Schweiz wo sie 2010 verstarb Die Themenzentrierte Interaktion ist ein gruppenp dagogi sches Konzept das pers nlich bedeutsames Lernen f r alle Menschen inten diert Im Gegensatz zu herk mmlichen Lernprozessen in denen oft keine Verbindung zwischen individuell bedeutsamem und sachlichem Lernen be steht soll genau diese Verbindung in der TZI hergestellt werden Dabei strebt die TZI nach einer Balance zwischen dem pers nlichen Beteiligt Sein und dem Interesse am Inhalt und an Interaktion und will dabei die Reali t t des jeweiligen Umfeldes mit einbeziehen Langmaak 1996 S 6 Jeder Prozess der mit TZI gestaltet wird besch ftigt sich mit einem bestimmten Thema eine tnemenlose TZI gibt es nicht 5 2 1 Axiome der TZI e Existentiell anthropologisches Axiom Der Mensch ist eine psycho biologische Einheit Er ist auch Teil des Univer sums Er ist darum autonom und interdependent Autonomie Eigenst ndig keit w chst mit dem Bewusstsein der Interdependenz Allverbundenheit Cohn 1975 S 120 Cohn verdeutlicht in diesem Axiom die Wechselbeziehung zwischen Auto nomie und Interdependenz als Charakteristikum des Menschen Die ganz heitliche Sicht des Menschen spiegelt sich hier eben
71. Jugendlichen aber heraus so gibt es wenigstens statistisch betrachtet und offiziell im System Schule des Landes Brandenburg kein Problem Die andere Alternative ist eine Jugendhil fema nahme im Land Brandenburg selbst Die Landeskooperationsstelle Schule Jugendhilfe gibt eine Brosch re heraus mit 44 Bildungsangeboten f r Schulverweigerer kobra net 2009 von denen der Verfasser vier Projekte in Potsdam kennenlernen konnte die eine Lernumwelt gestaltet haben von der der Verfasser angetan war Wenn diese Jugendlichen pr fungsreif waren wurden sie zu einer Schulfremdenpr fung an einer allgemeinen Schule an gemeldet Hier wurden erfolgreiche Modelle der Jugendhilfe installiert und hier werden sie auch gelebt Dass aber das System Schule hier die Verantwortung vermeidet und auf eine menschenverachtende Weise schulische Drop outs produziert und sich mit Statistiken br stet die mehr verschweigen als sie aus sagen war eine einschneidende pers nliche Erfahrung der Verfasser zur Kenntnis nehmen musste Der Schulantrag erfuhr nat rlich keine Genehmi gung durch das Ministerium MBJS in Potsdam Solche Erfahrungen m chte der Verfasser in Baden W rttemberg das als letzte Bastion der Sonderp dagogik gelten kann nicht machen Noch ist in Baden W rttemberg aber der inklusive Umbau des gesamten Schulsystems Poreski 2013 auf der Agenda Die bisherigen Sonderschulen sollen sich zu Sonderp dagogischen Bildungs und Beratungszentre
72. Kap 4 5 Die Resilienzforschung fragt in saluto genetischer Perspektive danach welche Eigenschaften und F higkeiten jene Kinder und Jugendlichen auszeichnen die sich trotz vorliegender Risikokons tellation erstaunlich positiv und gesund entwickeln Wustmann 2004 S 26 Der Gedanke einer absoluten Unverwundbarkeit dieser Kinder konnte sich nicht best tigen diese Kinder sind nicht mit einer Gl ckshaut Rampe 2004 S 8 ausgestattet Die aller Belastung gewachsenen gef hrdeten Kinder hatten aber zumindest einen Menschen der sie vorbehaltlos akzeptierte mit ihren charakterlichen Eigenarten und k rperlichen oder geistigen Behinde rungen Werner 1989 S 6 Das Risiko und Schutzfaktorenkonzept ist auch kein Kausalit tskonzept es handelt sich vielmehr um ein Wahrscheinlichkeitskonzept 97 Unsere Ergebnisse stimmen optimistischer als die Lekt re der umfangreichen Literatur zum Thema Problemkinder die Therapeuten Sozialp dagogen und Sozialarbeitern gemeinhin unter die Augen kommt Aus Risikofaktoren und ei ner belastenden Umwelt resultiert nicht zwangsl ufig ein Mangel an Sozialisa tion Es scheint klar zu sein dass in jedem Stadium individueller Entwicklung von der Geburt bis zur Reife ein Wechselspiel zwischen belastenden Er eignissen besteht die die Gef hrdung erh hen und Einfl ssen und Umst n den die die Widerstandskraft steigern Werner 1989 S 6 Nac
73. Klassenlehrer nimmt er an kritischen Hilfeplangespr chen teil und ist in der Kommunikation mit schwierigen Eltern in seinen Bera tungskompetenzen gefordert Er ist auch in der Kooperation mit allgemeinen Schulen t tig und erstellt sonderp dagogische Gutachten zur Kl rung des Bildungsanspruchs im Sinne der Schule f r Erziehungshilfe Insgesamt ver antwortet er die p dagogische Qualit tssicherung und versteht sich als Motor von Schulentwicklung Die Schulsekret rin ist an f nf Vormittagen pr sent unterst tzt den Schulleiter und bildet mit ihm ein starkes Team Als Ressortleiter Schule im Pestalozzi Kinder und Jugenddorf hat der Schul leiter neben den Interessen der Schule immer auch zugleich die Interessen der gesamten Einrichtung im Blick f r die er als Ressortleiter Schule einer von f nf Entscheidungstr gern in der Einrichtung ist Lebendige Netzwerke auf allen Ebenen zu pflegen auszugestalten und zu erweitern ist sein besonderes Anliegen Dies betrifft die interne und externe Kommunikation Interaktion und kooperative Zusammenarbeit e schulintern im Lehrerkollegium e schulintern schulart bergreifend e mit dem p dagogischen Bereich des Kinderdorfes Erziehungsleitung Hauseltern Tagesgruppe Soziale Gruppenarbeit e mit den Betrieben des Kinderdorfes e mit dem Therapeutikum des Kinderdorfes e mit dem Kindergarten des Kinderdorfes e mit dem Parit tischen Wohlfahrtsverband in Stuttgart e mit einer gro en P
74. Kurs bilden sich fort pr fen die Vernetzung nach au en und die Bedingungen f r das Weiterkommen Sie sprechen Herausforderungen und St rungen offen an und kl ren Konflikte so rasch als m glich Gut gel ste Konflikte vertiefen den Zusammenhalt Rollenverteilung Jedes Teammitglied bernimmt seine Aufgabe entspre chend den eigenen F higkeiten und wird in seiner Ein zigartigkeit anerkannt Schw chen werden ausgeglichen individuelle St rken eingebracht und anerkannt Leistungsstarke gehen vor werden gesch tzt All das macht ein Team erfolgreich Ordnung anerkennen den Kurs anpassen Tag Zusammenspiel 171 Was braucht das Kind P dagogische Konferenz zum Thema Arbeitsgruppenergebnisse vom 3 April 2014 Einen Lehrer der ihm Sicherheit Vertrauen Zuwendung und Liebe geben kann Wertsch tzung und Annahme der kindlichen Pers nlichkeit durch die be gleitenden Lehrer erfahren Best ndigkeit in den Beziehungen Rituale die den Schulalltag strukturieren und dem Kind Sicherheit geben Nachreifungsm glichkeiten um basale Grunderfahrungen nachzuholen im Bereich des Gleichgewichts der Sensomotorik und vielf ltige Sinneser fahrungen eine Schule die Spielen und lernen verbindet eine Schule die Zeit f r individuelle Entwicklungsabl ufe zul sst eine Schule die Lernen mit allen Sinnen erm glicht ein individualisiertes Lernen ohne Konkurrenz und Leistungsdruck positive G
75. Martina 2010 Kliniklehrer und ihre Sch ler Verquickungen und Ver strickungen im Netz von P dagogik und Medizin Verschrifteter Vortrag vom 5 November 2010 auf dem HOPE Kongress in M nchen Hoanzl Martina 2014 Problematisierung inklusiver Entwicklungen Blick auf das schwierige Kind Powerpoint Pr sentation zum Vortrag auf dem Fachtag E rziehungshilfe in Stuttgart Rohr am 4 Juni 2014 Hoellen Burkhard und Ungerer Tomi 2006 Don t hope cope Mut zum Le ben dgvt Verlag T bingen Hoffmann E 1988 The right to be human A biography of Abraham Maslow Los Angeles Jerema P Tarcher Inc Huber Michaela 2003 Trauma und die Folgen Junfermannsche Verlags buchhandlung Paderborn Huber Michaela 2005 Der innere Garten Junfermannsche Verlagsbuch handlung Paderborn H ther Gerald 1999 Biologie der Angst G ttingen Vandhoeck amp Ruprecht H ther Gerald 2001 Bedienungsanleitung f r ein menschliches Gehirn G ttingen Vandenhoeck amp Ruprecht H ther Gerald 2004 Die Macht der inneren Bilder Wie Visionen das Ge hirn den Menschen und die Welt ver ndern G ttingen Vandenhoeck amp Rupprecht H ther Gerald 2009 Ohne Gef hl geht gar nichts Worauf es beim Lernen ankommt Vortrag gehalten auf der Veranstaltung Schule tr umen im Thea ter in Freiburg Juni 2009 DVD Auditorium Verlag M llheim Kellmer Pringle Mia 1979 Was Kinder brauchen Verlag Klett Cotta Stutt
76. St ck Wissen dass das entstehende Selbst die Quelle der m tterlichen Freude ist Das Kind wei nun dass es f r die anderen ein Geschenk ist Krause 2000 S 333 72 Dieses Wissen sch tzt das Kind vor Ekel Besch mung Verachtung und Hass Das wahrnehmende L cheln der Eltern sch tzt vor negativen Stress einwirkungen denen das Kind im Laufe seiner Entwicklung ausgesetzt ist Kinder mit intensiven L cheldialogerfahrungen reagieren weniger angstvoll oder aggressiv sie k nnen bei vor bergehender Trennung weitaus gelasse ner bleiben Das erste L cheln eines Kindes erfolgt spontan im Traumschlaf Die H ufig keit dieses kindlichen L chelgeschenks wird dann im wachen Dialog wenn es wahrgenommen wird durch das antwortende L cheln der Eltern Bezugs personen verst rkt was wiederum deren L cheln und Freude f rdert Solche aus dem L cheldialog hervorgehenden sich selbst verst rkenden Zirkel ent stehen berall da wo ein Kind im Spiel sch pferisch etwas hervorbringt und oft auch als Geschenk pr sentieren m chte Aus dieser kindlichen Vorerfah rung werden sp ter jede Erzieherin Grundschullehrerin jeder Lehrer und Lehrmeister denen die Kinder etwas zeigen wollen oder sollen zu Eltern gestalten 4 5 5 1 1 Neurobiologische Erkenntnisse zur Bedeutung der L cheldialoge Ohne einen ausreichenden Schutz durch das wahrnehmende L cheln kommt es unter Belastung ber einen dauerhaft erh hten Blutsp
77. Tragen kommen und Ausgrenzungen nicht stattfinden Die Schule arbeitet deshalb mit Einrichtungen der fr hen Hilfen eng zusammen und begleitet die Kinder und ihre Eltern beim bergang in die Schule Um dem Anspruch ihrer Sch lerinnen und Sch ler auf m glichst fr hzeitige R ckschulung gerecht zu werden steht die Schule f r Erziehungshilfe in engem Kontakt mit allgemeinen Schulen Sie initiiert gemeinsame berlegun gen zu M glichkeiten der Um und R ckschulung ebenso wie geeignete Ma nahmen der Erprobung gemeinsamen Unterrichts ber t die Eltern sowie die Kolleginnen und Kollegen der anderen Schule und begleitet die Sch lerinnen und Sch ler Hierf r entwickelt die Schule f r Erziehungshilfe ihre Beratungs Unterst tzungs und Bil dungskonzepte in enger Kooperation mit den allgemeinen Schulen weiter und passt sie den Erfordernissen vor Ort an Aber auch in Fragen der Gestaltung des Schullebens ist das enge Zusammenwirken zu suchen Der bergang von der Schule in die Arbeitswelt ist ein weiterer Bereich auf den die Schule f r Erziehungshilfe ihre Sch lerinnen und Sch ler vorbereitet und den sie begleitet In der Berufsorientierung sowie in der Vorberei tung des Berufswahlprozesses und der beruflich sozialen Eingliederung arbeitet die Schule f r Erziehungshilfe mit der Arbeitsverwaltung Tr gern der berufsvorbereitenden und berufsbildenden Ma nahmen beruflichen Schulen und insbesondere mit Betrieben der freien Wirtschaft
78. UM Hrsg Sonderp dagogische F rderung in den Berliner Schulen Teil 4 F rderung im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung Ludwigsfelde 2008 Langmaak Barbara 1996 Themenzentrierte Interaktion Einf hrende Texte rund ums Dreieck 5 Aufl Weinheim Psychologie Verlags Union Largo Remo 2013 Auf Leistung getrimmt Interview In Der Spiegel Heft 38 2013 Largo Remo 2014 Wer bestimmt den Lernerfolg Kind Schule Gesell schaft Archiv der Zukunft Flugschriften Beltz Verlag Weinheim 2014 Larsson Liv und Hoffmann Katharina 2013 42 Schl sselunterscheidungen in der GfK Junfermann Verlag Paderborn Le Doux J 1998 Das Netz der Gef hle Wie Emotionen entstehen M n chen Carl Hanser Levine Peter A 2011 Sprache ohne Worte Wie unser K rper Trauma ver arbeitet und uns in die innere Balance zur ckf hrt K sel Verlag M nchen Luca Renate Lehrerin werden Lehrerin sein Pers nlich bedeutsames Ler nen f r Studentinnen der P dagogik In Glumpler E Hrsg Ertr ge der Frauenforschung f r die LehrerInnenbildung Bad Heilbrunn 1993 S 243 258 Macho T 1996 Wittgenstein Diederichs M nchen 152 Maturana Humberto R Varela Francisco J 2009 Der Baum der Erkennt nis Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens Fischer Verlag Frankfurt Main Nadel amp Zola Morgan 1984 Infantile amnesia In M Moscovitch HG Infan tile memory S 145 172 New York Ple
79. Wissenschaftliche Pr fungsarbeit gem 821 der Landesverordnung ber die Erste Staatspr fung f r das Lehramt an F rderschulen vom 28 04 1993 GVBl S 220 ge ndert durch Artikel 4 der Landesverordnung vom 13 09 2005 GVBl S 372 des Kandidaten Christoph Borchert Wilke Fach Verhaltensbehindertenp dagogik Thema Schule f r Erziehungshilfe im Spannungsfeld der aktuel len Inklusionsdebatte und der Vision einer gesunden und gesund machenden Schule 1 Beurteiler Ludwig Auer 2 Beurteiler Dr Lars Anken Abgabedatum 28 06 2014 Inhaltsverzeichnis InhalksveorzBichnistsne areas 2 1 Einleitung anseans ea eek 6 2 Bestandsaufnahme Ausgangssituation und Rahmenbedingungen zes Beer 9 2 1 Das Pestalozzi Kinderdorf 4unnn44nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnne 9 2 2 Die Dr Erich Fischer Schule 44444 44444 gt 10 2 3 Die schulische F rderung 444444444nnn ernennen 15 2 4 SCHUIERTWICKIUNG Aa Hase een 17 2 5 Der Bildungsplan f r die Schule f r Erziehungshilfe 20 2 5 1 Die Bildungsbereiche 44444 gt 22 3 Im Spannungsfeld von UN Behindertenrechtskonvention und Inklusionsdeballen 2 28 Haase aan re an 24 4 Der theoretische Bezugsrahmen 4444444440nnnn nn 38 4 1 Systemische Theorie ers 40 4 2 Humanistische P dagogik 444444444nnn ernennen 43 4 2 1 Das Menschenbild in der humanistischen Padag0g k 2
80. alk creates problems Solutiontalk creates solutions Steve de Shazer 1994 In der L sungsorientierten Beratung folgt der Berater deshalb immer drei grundlegenden Prinzipien 1 Reparieren Sie nicht was nicht kaputt ist 2 Finden Sie heraus was gut funktioniert und passt und f rdern Sie mehr davon 3 Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert dann h ren Sie damit auf und versuchen Sie etwas anderes Daraus ergibt sich als entscheidende Aufgabe f r Beratende den Aufmerk samkeitsfokus vorwiegend auf Ziele Ressourcen und den imaginierten L sungszustand zu lenken Ressourcenorientierung hei t positive Zust nde wie Selbstwert Selbstachtung und Selbstvertrauen zu aktivieren und individuelle F higkeiten der Ratsuchenden wahrzunehmen zu w rdigen und zu nutzen In der Beratung von Sch lern Eltern und Kollegen gilt es aus der Analyse verschiedener Sichtweisen diejenige n her zu betrachten die am meisten l sungs und ressourcenorientierte Wirklichkeitskonstruktion erm glicht Das Ziel ist hierbei die kontinuierliche Beeinflussung des Selbstbildes der Jugend lichen und ihrer Bezugssysteme im Hinblick auf die Wahrnehmung ihrer St r ken F higkeiten und Ressourcen Dieses sogenannte Sponsoring stellt eine gewaltfreie und tiefgreifende M glichkeit dar Ver nderungsprozesse zu er m glichen sofern es dem Lehrer gelingt eine soziale Passung herzustellen 5 6 1 Die innere Haltung d
81. alten Kinder und Jugendliche mit besonderem F rderbedarf und Behinderungen Empfehlungen zur Schul und Unterrichtsentwicklung Landesinstitut f r Schulentwicklung Stuttgart Stuttgart 2013 gt Leitfragen f r die Gestaltung von F rderung innerhalb der Klasse Welche M glichkeiten haben Lehrkr fte Interaktionsprozesse einzelner Sch ler sowie deren Verhalten zu beobachten und beschreiben Welche Faktoren kennen und nutzen die Lehrer und Lehrerinnen um be obachtetes Verhalten zu interpretieren Welche Rahmenbedingungen ste hen ihnen f r diesen Schritt zur Verf gung Welche M glichkeiten in der Unterrichtsplanung und durchf hrung nutzen die Lehrkr fte um Verhaltensst rungen vorzubeugen oder ihnen zu be gegnen Wie sichern die Lehrkr fte dass Sch ler die eigenen F higkeiten und Grenzen wahrnehmen und sich als Person mit St rken und Schw chen akzeptieren k nnen Welche M glichkeiten der Partizipation und der Verantwortungs bernah me f r Sch ler bieten Lehrkr fte Wie gestalten Lehrkr fte die Bewertung von Leistung und Kompetenzen Welche M glichkeiten nutzen die Lehrkr fte um den Grundbed rfnissen der Sch ler gerecht zu werden Wie unterst tzen die Lehrkr fte die Entwicklung von kontextangemesse nem Verhalten 168 9 Wie unterst tzen die Lehrkr fte den Aufbau von tragf higen sozialen Netzwerken f r Einzelne 10 ber welche Regel und Ordnungssysteme verf gt d
82. ammenarbeit tr gt ihren Teil bei ist mehr unterst tzt andere als ein Houfen Steine Zusammenhalt Bindung und Wertsch tzung Die Mitglieder des Teams f hlen sich einander verbun den und sch tzen einander Jeder Beitrag z hlt und wirkt sich auf das Ganze aus Erfolge werden gemeinsam gefeiert O UALOR 2 f Jedes Teammitglied f hlt sich zugeh rig wird geh rt olle h ngen zusammen und hat die M glichkeit die Qualit t der Teamarbeit anzusprechen Was k nnen wir in der Zusammenarbeit verbessern Ausgleich und Fairness Geben und Nehmen Einsatz und Anerkennung sind aus geglichen Alle Teammitglieder f hlen sich frei ihre L 7 W nsche aneinander auszusprechen einander Wert lt gt I sch tzung zu geben und Anerkennung zum Thema zu machen z B Wie siehst Du meine Arbeit Was findest Geben und Nehmen Du gut Durchsetzungsstarke ordnen sich ein Zur ck haltende bringen sich ein 170 Innere Ordnung und Respekt Jede Person hat ihren Platz im Team und wird respek tiert Die Teamleitung wird eindeutig und f rderlich wahrgenommen Personen die fr her da waren werden geachtet J ngere zeigen Respekt indem sie ltere um ihre Erfahrung fragen ihnen eine gewisse Vorrang stellung geben Unabh ngig davon z hlen Einsatz und Verantwortung Lernen und Weiterkommen Die Teammitglieder achten gemeinsam auf die Ar beitsatmosph re korrigieren wenn n tig den
83. auen Erwachse ne den Jugendlichen genauso wenig wie anders herum Es gibt einen Weg Vertrauen aufzubauen man muss es erweitern Die Suche nach M glichkei ten um Jugendlichen Gelegenheiten zu geben sich vertrauensw rdig zu er weisen sollte im Mittelpunkt stehen Der junge Mensch fasst erst dann Ver trauen wenn ihm eine Anzahl von Erfahrungen beweisen dass dieser Er wachsene ein Risiko wert ist 6 Der Aufbau von Beziehung ist eine Sache der Ausdauer Es kostet Einiges an Beharrlichkeit und Geduld um sich jeden Tag aufs Neue einem Jugendlichen zuzuwenden der das Entgegenkommen zu ignorieren scheint Es hilft sich vor Augen zu halten dass die Zeit ein Verb ndeter ist 7 Therapie vor Ort der galoppierende Therapeut Fritz Redl hat ein neues System der Sitz im Leben Beratung als galoppie rende Therapie beschrieben Sein Sitz im Leben Gespr ch bietet eine Alter native zu den moralistischen Ansprachen die Erwachsene h ufig an Kinder richten Seine Beratungen finden in der Welt des Kindes statt und werden von Erwachsenen gef hrt die Teil des kindlichen jugendlichen Lebensraumes sind Man muss nicht auf einen vorgegebenen Beratungstermin warten son dern kann sich mit einem Vorfall besch ftigen wenn er in der Erfahrung des 3 vgl Nick Hobbs 1982 zitiert nach Brendtro 1995 108 Kindes noch aktuell ist Redl hat diese praktische Methode f r Gespr che und Probleml sungen in folgende Punkt
84. ausf llt h ngt von Vorerfahrungen ab die der Einzelne in hnlichen Situationen gemacht hat die in Nervenzell Netzwerken gespeichert sind und mit denen das Gehirn die aktuelle Situation abgleicht Aufgrund der Unterschiede individueller Biografien f llt dieser Abgleich auch wenn eine Situation noch so identisch erscheint von Person zu Person verschieden aus Wird eine Situation aufgrund von Vorerfahrungen in hnlichen fr heren Situa tionen von der Gro hirnrinde und dem limbischen System als alarmierend eingesch tzt so werden unter Federf hrung der Amygdala die Alarmzentren des Gehirns Hypothalamus und Hirnstamm aktiviert die ihrerseits massive K rperreaktionen in Gang setzen Durch die unterschiedliche Bewertung des Einzelnen kommt es auch zu unterschiedlichen Ausma en bei der Aktivierung des Alarmsystems Fr h nach der Geburt gemachte Erfahrungen von sicherer Bindung zu Bezugspersonen hinterlassen im biologischen Stresssystem einen Schutz sodass die biologische Stressreaktion auf sp ter im Leben auftreten de Belastungsereignisse im Rahmen bleibt Umgekehrt f hren fr he Erfah rungen von Stress zu einer erh hten Empfindlichkeit Sensibilisierung des Stresssystems Sichere Bindungen soziale Unterst tzung und zwischen menschliche Beziehungen bleiben das ganze Leben hindurch der entschei dende Schutzfaktor gegen ber bersteigerten und potenziell gesundheitsge f hrdenden Folgen der Stressreaktionen vgl Bauer 20
85. benslangem Lernen erreicht werden kann Ein Fokus auf die St rken und M glichkeiten der Lernenden ist dabei wesentlich 4 Der Lehrer ber cksichtigt die unterschiedlichen Sch ler Biografien unter Einbeziehung der sozio kulturellen und intraindividuellen Lern Arbeits und Pers nlichkeitsvoraussetzungen Er aktiviert und nutzt die pers nli chen Kompetenzen und sozialen Ressourcen der Lernenden und beo bachtet und f rdert individuelle Lernwege und prozesse bei den Lernen den 5 Der Lehrer ist Beobachter seines eigenen Unterrichts und seines Verhal tens im Kontext der Schule Er muss eine geschulte Selbst und Fremdwahrnehmung sowie eine gute Portion Gelassenheit und Humor besitzen 165 10 11 12 13 14 15 Der Lehrer begegnet den Lernenden mit Wertsch tzung Empathie Tole ranz Akzeptanz und ist in Gespr chsf hrung geschult Jegliches schulisches bzw unterrichtliches Handeln soll im Bewusstsein von Freiheit Gleichheit und Mitmenschlichkeit Br derlichkeit geschehen Der Lehrer soll keine vorgefertigten Wissensstrukturen vermitteln sondern die Lernenden zu einem eigenaktiven F hlen Denken und Handeln anre gen Er soll Suchprozesse initiieren k nnen damit die Lernenden sich aktiv und kreativ mit ihren L sungen einbringen und sich mit den Lernprozessen identifizieren k nnen Der Lehrer hat f r eine anregende Lernatmosph re und Umgebung zu sor gen und stellt hierf r vielf ltige Lern
86. bilden die neurophysiologische Grundlage f r das Abgucken von Bewegungen f r das Lernen von Vorbildern und f r unser Mitgef hl Wie sich herausgestellt hat ist das System der Spiegelneu rone das neurobiologische Format das diese Austausch und Resonanzvor g nge m glich macht Bauer 2006 S 17 Die Kommunikation von Bed rfnissen verl uft im Prinzip nach einem Ablauf plan Aus einer Erwartung resultiert eine Erregung die eine Aktivit t nach sich zieht Die darauf folgende Antwort ist die Grundlage f r die sich einstellende Emoti on Befriedigung kann zu Gl cksgef hl Freude Entspannung und Zufrieden heit f hren Zur ckweisung zu Frustration Traurigkeit Wut und innerer An spannung Mit dieser Kommunikationsschleife ist es m glich die autonome Selbstregulation eines Individuums in einem Regelkreis in Verbindung zu sei nem soziokulturellen Kontext zu bringen ber die Befriedigung des konkreten Bed rfnisses durch einen Mitmenschen wird gleichzeitig auch das allgemeine re Bed rfnis nach Zugeh rigkeit befriedigt Die Bed rfniskommunikation be ginnt im Individuum mit einer Spannung zwischen dem Istwert und dem Soll wert z B ein Kind hat Hunger weil sein Blutzucker nicht dem inneren Bild vom Sollwert entspricht Das Kind wird wacher und sucht Nahrung Dabei spielt das Hormon Noradrenalin die Hauptrolle Wenn die attraktive Nahrung nicht bald in Sicht kommt w chst die Wachheit zur Erregung und das Kind begi
87. burg Bauer Joachim 2006 Prinzip Menschlichkeit Hoffmann und Campe Verlag Hamburg Bauer Joachim 2007 Lob der Schule Sieben Perspektiven f r Sch ler Lehrer und Eltern Verlag Hoffmann und Campe Hamburg 148 Bauer Joachim 2008 Das kooperative Gen Hoffmann und Campe Verlag Hamburg Brendtro Larry K Brokenleg M Van Bockern S 1995 Kindheit und Ju gend zwischen Entmutigung und Zuversicht Verlag Edition Erlebnisp dago gik L neburg Brendtro Larry K Lesley du Toit Beate Kreisle 2009 RAP Respekt als Antwort und Prinzip In Sanders Bock Hrsg Kundenorientierung Partizipa tion Respekt Neue Ans tze in der Sozialen Arbeit VS Verlag Wiesbaden Bueb Bernhard 2009 Kein Kind darf verloren gehen Die Zukunft der schuli schen Erziehung In Caspary Ralf Hrsg Zukunft jetzt Wie wir leben ler nen arbeiten Franz Steiner Verlag Stuttgart B rmann J 1993 Was ist Gestaltp dagogik Ein Nachwort in Heinel J Der K nig ruht im Klassenzimmer Frankfurt am Main 1993 S 83 107 Buddrus Volker Sielert Uwe Pallasch Waldemar Winschermann Monika 1995 Humanistische P dagogik eine Einf hrung in Ans tze integrativen und personenzentrierten Lehrens und Lernens Bad Heilbrunn Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen e V BVkE 2013 Bildungsperspektiven f r F rderschulen in den Erzie hungshilfen vor dem Hintergrund der Inklusions
88. bzubauen und verfes tigte Einstellungen zu korrigieren Mit dem Ziel einer Unterst tzung der Kinder und Jugend BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE DER BESONDERE BILDUNGS UND ERZIEHUNGSAUFTRAG lichen in allen Lebensbereichen werden schulische Hilfen mit den Angeboten der Jugendhilfe sowie mit sozialen und medizinischen Fachdiensten verzahnt Regelm iger fachlicher und pers nlicher Austausch beg nstigt die Kooperation mit den Eltern Vertreterinnen und Vertre tern der sozialen Dienste sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Jugendhilfeeinrichtungen Ma nahmen wie beispielsweise erzieherische Hilfen Beratung und Therapie die Begleitung von R ckschulungen und die Benennung der Prozessverantwortlichen werden gemein sam abgestimmt NETZWERKE UND BERG NGE Sch lerinnen und Sch ler mit Anspruch auf ein sonderp dagogisches Beratungs Unterst tzungs und Bildungsange bot im Bereich des emotionalen Erlebens und des sozialen Handelns und ihre Familien haben oftmals wenig Zugang zu allgemeinen Netzwerken In au erschulischen Erfah rungsr umen treffen die Sch lerinnen und Sch ler auf Menschen die eine Vielzahl von Orientierungsm glichkei ten und Modellen zur Lebensgestaltung bieten Die Schule wirkt daran mit dass f r ihre Sch lerinnen und Sch ler ein tragf higes soziales Netzwerk im Sozialraum entsteht In dieses k nnen Kirchengemeinden und Vereine Nach barschaftsvereinigungen und Stadtteilinitiat
89. ch da ihr Sprachzentrum dann wieder arbeitet mithilfe Au enstehender die sie zur 61 Hilfe rufen Umgekehrt werden Menschen die entweder schon fr her trauma tisiert wurden oder ber generell wenig Impulskontrolle verf gen in Situatio nen mit extremem Stress heftiger reagieren vgl Huber 2003 S 42f Wenn aber alles nichts hilft no Fight no Flight dann bleibt dem Gehirn nichts anderes brig um der u ersten Bedrohung n mlich der Aufl sung des Selbst zu entkommen als Freeze and Fragment Huber 2003 S 43 Freeze w rtlich bersetzt Einfrieren meint die L hmungsreaktion des K r pers Es ist als ob das Gehirn sich sagt Ich bringe den Organismus nicht er folgreich aus der Situation heraus und ich kann den aggressiven Reiz nicht u erlich niederringen also muss ich genau dies intern tun Autonomie als Schutz Ich mache den aggressiven Reiz unsch dlich und erlaube dem Or ganismus sich innerlich davon zu distanzieren Eine Flut von Endorphinen schmerzbet ubenden k rpereigenen Opiaten hilft bei diesem geistigen Wegtreten und der Neutralisierung akuter Todesangst Auch das Noradre nalin aus der Nebennierenrinde das zun chst zum Tunnelblick verhilft kann die normalerweise integrative Wahrnehmung blockieren Der Mensch m sste jetzt eigentlich schreien um Hilfe rufen weinend zusammenbrechen doch oft bedeutet die Freeze Reaktion nichts ander
90. ch Stimmigkeit und Koh renz ist eng verbunden mit dem Begriff des Wohlf hlens Menschen suchen in ihrer Umwelt permanent nach positiven Attraktoren die ihnen ein gutes Gef hl machen Gute Gef hle haben wir Menschen dann wenn wir Gelingenserfahrungen machen Im Folgenden wird der Gedanke leitend was die Menschen die im System Schule miteinander verbunden sind brauchen um sich als gelingend gelingend im Umgang mit anderen gelingend beim Lernen gelingend beim Arbeiten gelingend im Kontakt erleben zu k nnen Die indianische Orientierung des Circle of Courage kann auf die Frage nach den grundlegenden Bed rfnissen des Menschen eine Antwort mit einer einfa chen und berzeugenden Systematik geben wenn sie Zugeh rigkeit Auto nomie Meisterschaft und Gro z gigkeit als zentrale Werte herausstellt die zusammen den Kreis der Zuversicht ausmachen Ich bin geliebt ich kann wachsen ich entscheide ich sehe dich Die Frage nach der Erf llung oder Nicht Erf llung dieser Bed rfnisse bei ei nem Sch ler weist dabei den Weg zum Verstehen 38 H ther Gerald 2009 Ohne Gef hl geht gar nichts Worauf es beim Lernen an kommt er vgl den Circle of Courage Schaubild auf Seite 88 dieser Arbeit 123 Auf der Ebene der p dagogischen Konzepte hat das Konzept der Gewalt freien Kommunikation GfK berzeugende Antworten zu der Frage Wie ge hen wir miteinander um Zur Frage des Umgan
91. chen P dagogik Die humanistische P dagogik vertritt ein optimistisches Menschenbild Sie stellt die guten Anlagen des Menschen in den Vordergrund ohne jedoch dies trifft zumindest auf die hier vorliegende Arbeit zu negative Aspekte zu leugnen Der Mensch ist von Natur aus von seinem Wesen aus gut und strebt nach Wachstum innerhalb der organismischen Selbstregulation und Harmonie mit sich und seiner Mitwelt Dies schlie t mit ein dass jeder Mensch auch zerst rerische Anlagen und Tendenzen hat die jederzeit hervorgebracht werden k nnen Buddrus 1995 S 36 Die kritisch optimistische Sicht des Menschen beinhaltet auch die Annahme dass jeder Mensch zeitlebens entwicklungsf hig und entwicklungsbed rftig Buddrus 1995 S 37 ist wobei die Potentiale prinzipiell vorhanden aber nicht immer schon geweckt sind Jeder Mensch ist bef higt seine Pers nlichkeit sein Verhalten und Erleben selbstst ndig im Sinne einer zunehmenden Reifung und Selbstverwirklichung zu entwickeln und Konflikte in angemessener Weise zu l sen Osterland 2009 Um das Wachstum des Menschen zu f rdern sind die Vielf ltigkeiten von F higkeiten und Anlagen die Eigengesetzlichkeiten des Organismus sowie das Seelenleben Buddrus 1995 S 37 zu ber cksichtigen 44 4 2 2 Merkmale humanistischer P dagogik Im Zentrum humanistischer P dagogik steht das pers nlich bedeutsame Ler nen als s
92. chen ben tigen die einen sozialen und emotionalen F rderbedarf haben bzw um es in der neuen sprachlichen Regelung der Schulaufsicht zu sagen die einen sonderp dagogischen Bil dungsanspruch im Sinne der Schule f r Erziehungshilfe aufweisen und diese Schule besuchen ob nun direkt in der Schule f r Erziehungshilfe als einer Sonderschule oder im Setting einer Au enklasse an einer kooperierenden allgemeinen Schule unter inklusiven Ranmenbedingungen Es soll aber nicht nur um W nsche an die Entwicklung und Weiterentwicklung von Schule gehen vielmehr sollen auch die tats chlichen Entwicklungspro zesse in Schule und Einrichtung dargestellt werden wie sie real in Angriff ge nommen worden sind und wie sie real ihre Fortsetzung erfahren sollen Schlie lich soll ein vorsichtiges Fazit gezogen werden im Hinblick auf die Be antwortung der zentralen Fragestellung dieser Arbeit Dabei gilt es auch ei nen kritischen Blick auf den bisherigen Prozess und seine bisherigen Ergeb nisse zu werfen und Gelingensbedingungen herauszustellen Neben den posi tiven Erfahrungen und gelungenen Entwicklungen sind aber auch die Stolper steine zu betrachten die im bisherigen Verlauf eher hinderlich waren und auch f r die weitere Entwicklung als nicht f rderlich angesehen werden k n nen 2 Bestandsaufnahme Ausgangssituation und Rahmenbedingungen Ein Beginn mit einer Bestandsaufnahme dessen was ist ist notwendig um die Ausgangssit
93. chen und die ihnen gut tut Demgegen ber sprechen radikale Sonderschulgegner in der ffentlichen Dis kussion immer wieder von der Aussonderung die im Sonderschulsystem betrieben werde A Palzer von der LAG GLGL In Inklusion muss Schule machen aber welche S 11 pl diert zum Beispiel daf r die in Deutsch land perfektionierte Aussonderungskultur zu durchbrechen und einen Mentali t tswandel anzusto en Deutschland hatte und hat zum Teil noch ein hervorragend ausdifferenziertes hoch professionelles sonderschulisches System zum Wohl von Kindern mit Behinderungen In sonderschulischen Systemen werden keineswegs Kinder ausgesondert wie immer wieder gern ideologisch argumentiert wird vielmehr werden hier Kindern mit entsprechenden Bedarfen gute angemessene und behinderungsgerecht ausgestattete F rderorte zur Verf gung gestellt die ih rer je besonderen und passenden individuellen F rderung zu Gute kommen weil Kinder hier das bekommen k nnen was sie ben tigen 26 Kinder die mit einem gutachterlich und schulamtlich festgestellten F rderbe darf und Bildungsanspruch im Sinne der Schule f r Erziehungshilfe die allge meine Schule verlassen k nnen erfahren dies als Chance und bl hen auf weil sie jetzt Lernbedingungen erfahren die ihnen helfen ihr Potenzial zu ent falten An der allgemeinen Schule haben sie permanente Erfahrungen von Scheitern Misslingen und sozialer Ausgrenzung gemacht Die i
94. cher P dagogik e Prinzip der Personenorientierung und des Kontaktes Der Mensch als handelndes Subjekt steht im Zentrum humanistischer P da gogik Dabei wird immer auch der Kontext das kosystem des einzelnen Menschen betrachtet Pers nlich bedeutsames Lernen ist nur m glich wenn der Mensch in seinem Kontext im Mittelpunkt steht 45 e Prinzip der Ganzheitlichkeit und der Kongruenz Diese ganzheitliche Sicht des Menschen erfordert auf der Seite der P dago gen nach Carl Rogers 1983 Therapeut und Klient S 67 kongruentes echtes Verhalten um ein wachstumsf rderndes Klima zu schaffen e Prinzip der Bewusstheit und der Integration Die F higkeit sich bewusst zu machen ob unsere Handlungen und Reaktio nen der aktuellen Situation angemessen sind oder nur alte Rollenkonserven wiederholen ist Grundlage sch pferischer Gestaltung Kreatives sch pferisches Handeln entsteht vielleicht nur oder wenigstens am h ufigs ten in einem mittleren Modus des Gewahrseins einer Haltung also die we der zielfixiert noch selbstvergessen ist und zwischen Selbstverwirklichung und Selbstaufgabe pendelt Dauber 1997 S 188f e Prinzip des Hier und Jetzt und der Kontextbezogenheit Die Lebenswelt des Menschen seine individuellen Kontexte m ssen beachtet werden um pers nlich bedeutsames Lernen zu erm glichen 4 2 4 Die Rogers Variablen Der Beziehungsgestaltung kommt in der humanistischen P dagogik
95. chule f r Erziehungshilfe so entwickeln kann dass auff llige Kinder und Jugendliche gesund lernen k nnen steht im Mittel punkt dieser Arbeit Von der Leitfrage ausgehend was die der Schule anver trauten Kinder und Jugendlichen brauchen sollen Haltungen Leits tze Struk turen und Sicherheiten im Sinne einer Vision f r das System Schule und des sen Entwicklung herausgearbeitet werden In den folgenden Ausf hrungen werden zun chst grunds tzliche berlegun gen dargestellt mit dem Ziel das theoretische Geworden Sein des Verfassers darzustellen Sie dienen auch der Selbstreflexion Selbstvergewisserung und der eigenen Standortbestimmung Die Auswahl ist sicher nicht vollst ndig So wird zum Beispiel auf eine Darstellung psychoanalytischer Theoriebildung Grundlagen Abwehrmechanismen bertragungsgeschehen Objektbezie hungstheorie ebenso verzichtet wie auf eine Darstellung bindungstheoreti scher Erkenntnisse obwohl beide wichtige Beitr ge leisten und Einsichten er ffnen beim Verstehen der psychischen Prozesse und inneren N te von sozial und emotional belasteten Kindern und Jugendlichen in der Schule f r Erziehungshilfe Auch reformp dagogische Ans tze werden hier nicht darge stellt obwohl auch sie mit ihren Konzepten den Verfasser erreicht und gepr gt haben Aber es muss eine Auswahl getroffen werden und sie konzentriert sich auf die wichtigsten und zukunftsweisenden theoretischen Einfl sse Sie dient nicht der Abgrenzu
96. d Angst durch einen regulierenden Ein fluss auf das Angstzentrum der Mandelkerne Amygdala Serotonin schafft im Gegensatz zu Dopamin das eher f r den Kick sorgt f r ein Gef hl der Zufriedenheit und Gelassenheit vgl Schiffer 2006 Zuviel Serotonin macht gleichg ltig Fehlt Serotonin kann das depressiv machen Moderne Antidepressiva die sogenannten Serotonin Wiederaufnahme Hemmer SSRI sorgen f r eine Wirkungsverst rkung von Serotonin Sonnen strahlen und auch der Genuss von Schokolade und gute Ger che f hren zur Aussch ttung von Serotonin Das Gl cksgef hl dabei entsteht jedoch nicht nur auf chemischem Wege sondern wird wesentlich bestimmt von Erwartun gen und dessen Erf llung Die Wirkung der Gl ckshormone Serotonin und Dopamin wird wesentlich beeinflusst durch das Zusammenspiel von Gef hl und Bewusstsein und der Wechselwirkung von limbischen System und pr f rontalem Kortex 4 4 4 Verarbeitung von Stress im Gehirn Die biologische Reaktion auf Belastungen Stress ist von Person zu Person unterschiedlich Entscheidend f r die seelische und k rperliche Reaktion auf 59 eine u ere Situation ist von Extremsituationen abgesehen siehe weiter unten nicht die objektive Lage sondern die subjektive Bewertung durch die Seele und durch das Gehirn Die Bewertung aktueller neuer Situationen erfolgt durch die Gro hirnrinde und das mit ihr verbundene limbische System Wie die Bewertung
97. d wie konzeptuell vorgesehen ganz unterschiedlich genutzt Wenn es beruflichen Gespr chsbedarf gibt findet ein notwendiger Austausch statt zumeist in der Gro gruppe und wenn nicht so gibt es ge nug zu erz hlen So entsteht N he und so wird sie gelebt 140 Der Schulleiter hat sein Anliegen von Schulentwicklung bisher in zwei P da gogischen Konferenzen gestaltet In das Zentrum der ersten Konferenz hat er die allgemeine Frage gestellt Was braucht das Kind und sich dem Thema mit dem Kollegium insbesondere ber eine Fallvorstellung eines gerade auf genommenen Kindes gen hert Nach der beispielhaften Darstellung der Situa tion dieses Kindes vorwiegend auf Grundlage des vorliegenden Sonderp da gogischen Gutachtens wurde in Arbeitsgruppen die Frage bearbeitet was dieser Junge braucht Der Focus sollte dabei aber nicht nur ganz eng auf dem Bedarf dieses einen Kindes liegen die Frage sollte vielmehr dar ber hinaus etwas allgemeiner beleuchtet werden mit der Fragestellung was ein Kind braucht das mit einem sonderp dagogischen Bildungsanspruch im Sinne der Schule f r Erziehungshilfe an die Dr Erich Fischer Schule kommt Im An schluss wurden die Arbeitsgruppenergebnisse im Plenum zusammengetragen und schlie lich mit den Antworten des Gutachters zum Bedarf dieses Sch lers verglichen Es entstand eine ungemein lebendige Lehrerkonferenz Sowohl beim Gang durch die Arbeitsgruppen als auch im Plenum konnte der Schulleiter h
98. dagogischen Gutachten herausgestellten sozialen und emotionalen F rderbedarfs einen schulamtlich festgestellten sonderp dagogischen Bildungsanspruch im Sinne der Schule f r Erziehungshilfe Das Kollegium besteht aus 18 Lehrern auf etwa 15 Stellen Vier Lehrer sind Sonderschullehrer die meisten anderen Grund und Hauptschullehrer oder Fachlehrer mit langj hriger Erfahrung im Sonderschulbereich Der Stamm des Kollegiums ist seit vielen Jahren konstant die Fluktuation gering 20 Lehrer wochenstunden werden vom Staatlichen Schulamt f r die Kooperation im Sonderp dagogischen Dienst an allgemeinen Schulen zur Verf gung gestellt so dass grob gerechnet etwa 14 Lehrerstellen f r die eigene Sch lerschaft zur Verf gung stehen davon 11 Stellen f r die 8 kombinierten jahrgangs bergrei fenden Klassen an der Stammschule und zwei Stellen f r die Au enklasse an der Gemeinschaftsschule Der Schulleiter beteiligt sich nicht planm ig am Unterricht steht aber f r Ver tretungen zur Verf gung f r Pr fungen und f r besondere kritische Situatio nen wenn Konflikte mit Sch lern durch den Klassenlehrer nicht zu bew ltigen sind und eine h here Instanz erfordern Wichtig f r das Kollegium ist seine Pr senz am Vormittag in der Schule die er soweit es seine externen Ver pflichtungen zulassen zu gew hrleisten sucht Er ist der erste Ansprechpart ner f r Schul mter und Jugend mter und steuert die Aufnahmeanfragen Zu sammen mit dem
99. de ein Funke berspringen Die Kommunikation von Zelle zu Zelle kann entweder durch das berspringen eines elektrischen Impulses oder durch einen berwechselnden chemischen Botenstoff einen sogenannten Neurotransmitter erfolgen Epinephrin und Norepinephrin sind solche Neurotransmitter vgl H ther 2001 Diese Hormone werden bei Angst und Stress ausgesch ttet Epinephrin durch die sympathischen Nerven in den Nebennieren Norepinephrin durch die sym pathischen Nerven im restlichen K rper vgl Sapolsky 1994 Wenn im ge samten K rper gen gend Norepinephrin aus den sympathischen Nervenen den von Synapse zu Synapse bergesprungen ist ist der K rper bereit zu k mpfen oder zu fliehen Synapsenstr nge verbinden Neuronen zu Gebilden die Gehirn und K rper zu komplexen Aktivit ten veranlassen k nnen Jeder dieser Synapsenstr nge hat dabei eine bestimmte Aufgabe einen bestimmten Muskel zusammenziehen die Erinnerung an ein Bild aktivieren ein Auge blinzeln lassen ein Prickeln im Magen erzeugen das Herz schlagen lassen das berraschung anzeigende Japsen erzeugen In Kombination verm gen verschiedene Synapsenstr nge kompliziertere Resultate zu erzeugen Gehen Reden ein mathematisches Problem l sen einen geschriebenen Absatz verstehen sich an die Einzelhei ten eines Films erinnern erkennen dass einem kalt ist und anschlie end die Heizung h herstellen Alle mit den Sinnen aufgenommenen Informationen die K rper und Gehir
100. debatte Positionspapier Burghardt Manfred 2005 Benachteiligungen entgegenwirken Kinder stark machen Ergebnisse der Resilienzforschung Impulsreferat auf dem P dago gischen Kongress Karlsruhe am 17 10 2005 Burghardt Manfred 2011 Inklusive Bildung ja zur Vielfalt W nschenswer te Entwicklungen unter den Vorzeichen inklusiver P dagogik aus sonderp dagogischer Perspektive Ein Beitrag zum Berliner Symposion Fr hf rderung Burow Olaf A 1988 Grundlagen der Gestaltp dagogik Dortmund Crain Fitzgerald 2005 F rsorglichkeit und Konfrontation Psychoanalyti sches Lehrbuch zur Arbeit mit sozial auff lligen Kindern und Jugendlichen Psychosozial Verlag Gie en Crain Fitzgerald 2013 Inklusive integrative oder demokratische Schule Vortragsmanuskript Heilp dagogischer Kongress Bern Crain Fitzgerald Gelingt Integration In Schweizerische Zeitschrift f r Heil p dagogik Heft 2 2013 S 35 41 Dauber Heinrich 1997 Grundlagen humanistischer P dagogik Integrative Ans tze zwischen Therapie und Politik Bad Heilbronn Obb Klinkhardt Dauber Heinrich 2014 Trauma und Schule oder Schule als Trauma die Perspektive der Humanistischen P dagogik Pdf Datei 03 2014 http www heinrichdauber de uploads media 149 Egle U T et al 2002 Fr her Stress und Langzeitfolgen f r die Gesundheit Z Psycholsom Med Psychother 48 S 411 434 Ellinger Stephan und Stein Roland 2012 Effekte inklusiver
101. den k nnen dass ein Sinn deutlich wird wenn es gelingt eine pers nliche und gemeinschaftliche Bedeutung herzustellen wenn vermittelt werden kann dass es das Ziel ist das Schulleben f r Sch ler und Lehrer stimmiger und weniger konfliktreich zu gestalten dann kann es gelingen dieses Kollegium f r den Weg einer gemeinsamen Entwicklung zu gewinnen und eine Auf bruchsstimmung zu erzeugen in der alle zusammenstehen gemeinsam gerne an einem Ziel arbeiten und einander dabei unterst tzen Schulentwicklung als innere Qualit tsentwicklung ist eine zentrale Aufgabe die angegangen werden muss und die nur gemeinsam erfolgreich gestaltet werden kann Zu ihrer Begr ndung l sst sich objektiv folgendes sagen e Die Schullandschaft ver ndert sich Dieser Tatsache haben sich alle Schu len zu stellen Zum Beispiel sind die Sonderschulen aufgefordert sich zu Sonderp dagogischen Bildungs und Beratungszentren SBBZ zu entwi ckeln e Es gibt eine Konkurrenzsituation am Markt Um sicher bestehen zu k n nen ist das Schulprofil zu sch rfen e Der Bildungsplan der Schule f r Erziehungshilfe 2010 ist weiter umzuset zen Dazu geh rt Entwicklung e Als eine Schule am Heim bzw in einer Jugendhilfeeinrichtung ist die Ver besserung der Zusammenarbeit der verschiedenen Ressorts immer wie der neu anzugehen Eine gemeinsame und kooperative Entwicklung ist die klare Zielvorstellung aller Ressortleiter e Es gibt ver nderte Anforderungen
102. der Betrachtung gleichwohl seine Bedeutung vielfach erst dann deutlich wird wenn er sich ung nstig gestaltet und damit die Komponenten des Dreiecks negativ beeinflusst Vor diesem Hintergrund ist die konsequente Beach tung des GLOBES besonders wichtig vgl Langmaack 1996 S 71ff 5 2 3 Postulate der TZI Sei dein eigener Chairman H re auf deine inneren Stimmen Deine verschiedenen Bed rfnisse W n sche Motivationen und Ideen Gebrauche alle Deine Sinne h re sieh rie che und nimm wahr Gebrauche Deinen Geist Dein Wissen Deine Urteils kraft Deine Verantwortung Deine Denkf higkeit W ge Entscheidungen sorg f ltig ab Niemand kann Dir Deine Entscheidungen abnehmen Du bist die wichtigste Person in Deiner Welt so wie ich in meiner vgl Lahninger 2005 S 90 Hier Selbstsicherheit leben wir vor allem im De klarieren unserer Bed rfnisse Die Balance zwischen Autonomie und Interdependenz zwischen kognitiven emotionalen und sozialen Elementen vgl Langmaack 1996 S 86 in den Fokus zu r cken beinhaltet nicht die Forderung ohne R cksicht auf die Emo tionen anderer die eigenen Ideen durchzusetzen sondern beinhaltet immer die Reflexion der eigenen Entscheidungen indem nicht nur die Autonomie 91 sondern auch die Interdependenz beachtet werden soll bevor eine Entschei dung getroffen wird St rungen haben Vorrang In Lernprozessen in Gruppen treten immer wieder St rungen auf die
103. der Indianer stark beeinflusst durch das Prinzip der F hrung ohne Einmischung Die lteren lehren Werte und geben Beispiele und das Kind erh lt mehr und mehr Gelegenheit zu lernen eine Wahl ohne Zwang durch Erwachsene zu treffen 79 Der Zweck jeder u eren Disziplin ist der Aufbau einer inneren Disziplin Die se Sichtweise gr ndet auf dem Respekt vor dem Recht aller Menschen ihr eigenes Schicksal zu bestimmen und dem Glauben dass Kinder auf eine po sitive Zuwendung reagieren aber nicht dadurch zur Verantwortung gebracht werden k nnen dass man ihnen den eigenen Willen aufzwingt vgl Maslow in Hoffmann 1988 Vor allem der Jugend m sse es erlaubt sein Macht ber ihr eigenes Leben zu haben vgl Glasser 1986 Seine Pr misse beschreibt dass Disziplin nie mals erfolgreich sein kann wenn sie nicht das universale Bed rfnis aller Men schen anerkennt frei zu sein die Kontrolle ber sich selbst auszu ben und Einfluss auf andere zu nehmen Maier stellt den Zusammenhang des Strebens nach Unabh ngigkeit und gleichzeitigem Bed rfnis nach Zugeh rigkeit junger Menschen auf folgende Weise dar Die F higkeit der Kinder sich abzul sen und selbst ndig zu wer den ist in der Sicherheit ihrer Bindungen verankert Maier 1987 Die indianische Philosophie der Kindererziehung geht auf die Notwendigkeit der Harmonisierung von einander widersprechenden Bed rfnissen ein in dem Autonomie mit dem Gef hl nach Zugeh
104. des Kindes und der Herkunftsfamilie Bedeutsame biografische Daten die Motivation das Ver halten und das Lern und Leistungsniveau des Kindes werden erfragt und festgehal ten Es kommen vorwiegend folgende diagnostisch methodische Instrumentarien zur Anwendung e _Explorationsgespr che mit dem Kind und seinen Eltern gegebenenfalls auch mit weiteren Familienangeh rigen e Verschiedene testpsychologische Verfahren sowohl im Verhaltens wie im Schulleistungsbereich e rztliche Eingangsuntersuchung ggf unter Beteiligung von Fach rzten Hilfeplanung Wir orientieren uns an den Vorgaben des 36 SGB VIII und gehen davon aus dass die p dagogischen Entscheidungen unter Einbeziehung der beteiligten Fachkr fte und der Kinder oder Jugendlichen einvernehmlich fortgeschrieben werden Dabei ist uns die angemessene Beteiligung der bei uns lebenden Kinder ein besonderes Anliegen Einrichtungsintern sind Standards entwickelt worden die diesen Bedarfen Rechnung tragen Als Prozesseigner steuern die Jugend mter die Hilfeplanung d h wir gehen davon aus dass die belegenden Jugend mter zur regelm igen halbj hrlichen Hilfe planung im Kinderdorf einladen Einrichtungsintern liegt die Verantwortung f r die Vorbereitung und Nachbereitung der Hilfeplanung bei unserer Erziehungsleitung Diese sorgt f r die Beteiligung der internen Fachkr fte sowie gegebenenfalls der ex ternen Fachkr fte wie z B Lehrer etc Zur Vorbereitung des Hilfeplanges
105. des pers nlich bedeutsamen Lernens eine Sicht des Lernenden als Subjekt seines Lernprozesses die Bedeutung eines angstfreien und nicht bestrafenden Klimas die Bedeutung positiver Wertsch tzung und emotionaler W rme Echtheit und Selbstkongruenz sowie Empathie als ein einf hlendes Verstehen in der Kommunikation Die Geistesstr mung des Konstruktivismus lehrt uns eine neue Sicht der Wirk lichkeit in der wir leben und handeln als einer nur scheinbar objektiven Reali t t Tats chlich konstruieren wir alle h chst subjektiv unsere je eigene Wirk lichkeit Wir k nnen keine Aussage ber Welt und Wirklichkeit treffen die nicht an unsere pers nliche und subjektive Wahrnehmung gebunden ist Das hat weitreichende Konsequenzen Auf Grundlage dieses Denkens stehen jetzt immer Verstehensprozesse mit der Frage im Vordergrund wie ein Kind oder ein Jugendlicher seine Wirklichkeit konstruiert Dabei ist der Lehrer der Gut achter in seiner Beobachterperspektive immer auch Teil der beobachteten Wirklichkeit und sein Verst ndnis ber die Wirklichkeitskonstruktion des Sch lers ist nicht objektiv und wahr sondern Ausdruck einer eigenen Vorstel lung von der Wirklichkeit des Sch lers Konstruktivistisches Denken sensibili siert f r Wahrnehmungen Beurteilungen und Kategorisierungen und somit f r berufsethische Fragen Erkenntnisse neurobiologischer Forschungen lehren uns dass unsere Ge hirnstrukturen spezialisierte Systeme besitzen d
106. e etwa in der Rolle als Eltern Lehrer Sozialarbeiter als ernstzuneh mende Gespr chspartner l ngst abgeschrieben haben ber den Beziehungsaufbau soll mit Hilfe verschiedener p dagogischer Techniken eine Dimension respektvoller Kommunikation geschaffen werden die auch dem Erwachsenen hilft sich immer wieder selbst neu zu reflektieren Es handelt sich um einen st rken und wachstumsorientierten Ansatz zum Umgang mit Konflikten Sein Ziel ist es den Kreislauf zu durchbrechen bei dem auf negativen Gef hlen beruhende negative oder abweichende Verhal tensweisen von Jugendlichen bei uns Erwachsenen negative Gef hle und Disziplinierungshandlungen ausl sen die dann ihrerseits neue negative Ge f hle und daraus folgend entsprechende Verhaltensweisen auf Seiten der Jugendlichen hervorrufen Der Ansatz setzt auf die emotionale Macht menschlicher N he die Wirkung von auf Respekt fu ender Autorit t statt auf Macht fu ender Hackordnung und die Ersetzung von Strafe durch auf Verantwortungs bernahme fu ender Wiedergutmachung Durch den Aufbau innerer St rke und verbunden mit u Berer Unterst tzung soll die Harmonie zwischen den vier sozialen Vitalfunkti onen des Circle of Courage Zugeh rigkeit Autonomie Meisterschaft und Altruismus und damit Resilienz gef rdert werden Eine erfolgreiche Umset zung des RAP steht und f llt mit einer authentischen Haltung auf Seite des Erwachsenen die keine p dag
107. e ihre W nsche Ziele und Gef hle Respekt Einhal tung der Grenzen anderer e f r ihren Lernerfolg e Bereitschaft zur Kl rung von Konflikten e ihren Beitrag zur Verbesserung des Lernklimas e ihren Anteil am Lernerfolg e die Aufrechterhaltung hinreichender kologischer Bedingungen e das Signalisieren von Beratungsbedarf in Konfliktsituationen 31 vgl Herrmann 2012 S 147 148 32 ebd 6 Die Vision einer gesunden und gesund machenden Schule have a dream that we live in a world that is both creative and caring Um das zu erreichen brauchen wir dreamers with showels in our hands Tr umer mit Spaten in unseren H nden Pekka Himanen finnischer Philosoph Ein Tr umer mit einem Spaten in der Hand ist einer der es beim Tr umen nicht bel sst sondern tatkr ftig daran geht seinen Traum zu verwirklichen Er ist kein blo tr umender vielmehr ein handelnder Vision r der aus seinen Tr umen die Motivation und den Antrieb f r sein Tun bezieht Dazu geh rt zentral auch die allt gliche Verantwortung f r die der Schule an vertrauten jungen Menschen Der im 3 Kapitel dieser Arbeit beschriebene Erstkl ssler der vom Verfasser begutachtet wurde wechselt am 23 06 2014 also unmittelbar nach den Pfingstferien von seiner bisherigen Grundschule in die laufende 1 Klasse der Dr Erich Fischer Schule Vor den Pfingstferien hatte der Junge seinen Abschied an der Grundschule genommen und w h
108. e in den K pfen der Lehrer wahrge nommen werden wie sie sich in deren Spiegelsystem abbilden An der Art und Weise wie sie von ihren Eltern und Lehrern wahrgenommen werden er kennen Kinder und Jugendliche nicht nur wer sie selbst sind sondern vor allem auch wer sie selbst sein k nnten das hei t worin ihre Potenziale und Entwicklungsm glichkeiten bestehen Bauer 2007 S 26 27 Sie leben in einen Korridor der Vorstellungen und Visionen hinein die sich ihre Bezugspersonen von ihnen machen Jugendliche verwerten beides das Vorbild der Erwachsenen und die Spiegelung ihres eigenen Bildes um so St ck f r St ck ein Selbst zu entwickeln und zu einer Pers nlichkeit zu werden Durch diese Beziehungen die wir als Vor Bilder mit den Kindern und Jugendlichen gestalten tragen wir entscheidend dazu bei was aus ihnen wird Bauer 2007 S 27 Ob schulisches Lernen bzw Entwicklung gelingt h ngt bei allen Kindern und existentiell bei emotional hoch belasteten Kindern von drei wesentli chen Beziehungsebenen ab von der Beziehung zu anderen bedeutsamen Menschen vgl Largo M ller von der Beziehung zur dinglichen Welt bzw zum Schulstoff vgl Speck und von der Beziehung zu sich Selbst Selbst wert Selbstwirksamkeit vgl Adler Bandura Dies gilt es im weiteren Schulentwicklungsprozess zu ber cksichtigen Beziehung wirkt Wunder das ist pr gnant verk rzt die Aussage von
109. e sind uns ein wichtiges Mittel im p dagogischen Prozess Die Auseinander setzung mit der bisherigen Lebensgeschichte wird begleitet und gef rdert Die Kinder und Jugendlichen werden ermutigt ihren Platz in der Herkunftsfamilie neu zu be stimmen Die Entscheidung ber den weiteren Lebensweg wird als Prozess begriffen den die Kinder aktiv mitgestalten und f r den sie Ressourcen haben und entwickeln k nnen Kontakte zum leiblichen Elternhaus und Elternarbeit Die p dagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Familien Jugendhaus gruppen und im Betreuten Wohnen e gestalten die Aufnahmesituation die Erziehungsplanung und die t gliche Ar beit soweit m glich unter aktiver Einbeziehung der Herkunftsfamilien e unterst tzen die Betreuten bei regelm igen Telefon Brief und Besuchs kontakten e entwickeln wenn m glich Aktivit ten Alltagsabl ufe und Freizeitunterneh mungen mit den Eltern Familien der Kinder 158 e begleiten bei Bedarf Besuche der Herkunftsfamilien im Kinderdorf bzw Be suche des Kindes Jugendlichen in der Herkunftsfamilie e bereiten selbstst ndige Besuche des Kindes des Jugendlichen in der Her kunftsfamilie vor und nach und e lassen die Herkunftseltern Herkunftsfamilie an Festen und Feiern des Kin des des Jugendlichen teilhaben und beziehen sie nach M glichkeit aktiv mit ein Eingangsdiagnostik Die Eingangsdiagnostik gibt Aufschluss ber die aktuelle Lebenssituation
110. e zusammen mit den Tr gern der Ju gendhilfe Hoffnungsvoll stimmt auch die zunehmende fachliche Diskussion und Positio nierung renommierter Sonderp dagogen die auch mit empirischen Befunden aufwarten k nnen die deutlich machen dass gerade die Zielgruppe der sozial und emotional beeintr chtigten Kinder und Jugendlichen zu einem erheblichen Teil F rderbedarfe haben denen unter inklusiven Rahmenbedingungen nicht Rechnung getragen werden kann In diesem Sinne tr gt Stephan Ellinger 2012 empirische Ergebnisse zu den Effekten inklusiver Beschulung bei verhaltensauff lligen Kindern zusammen und kommt zu der Aussage dass es in Deutschland keine belastbaren empi rischen Befunde gibt die integrative Beschulung von Sch lern mit Verhal tensst rungen in der Halbtagsschule nahe legen aber positive Befunde und vielversprechende Ans tze in Ganztagsschulen Sch ler mit Verhaltensst So hat der Verfasser wie andere Schulleiter Kollegen auch Vertreter der Politik und der Gewerkschaft in die Schule und Einrichtung eingeladen um ihnen vor Ort ein realistisches Bild zu vermitteln und eine fachliche Diskussion zu f hren Der Begriff der F rderschule ist in Nordrhein Westfalen der allgemeine Begriff f r Sonderschulen 35 rungen geh ren demnach in Regelschulen zu den Au enseitern und sind die am meisten abgelehnte und isolierte Gruppe von allen Je heterogener die Gruppe desto st rker ist die Ausgr
111. e zusammengefasst e W hle aus und setze Akzente e bernimm die Wahrnehmung des Kindes e Kl re Verzerrungen auf e Entwickle einen Handlungsplan Es handelt sich hier um einen Prototyp des Gespr chs das den Umgang mit einander fruchtbar macht Offen f r die Sichtweise des anderen und in einer nicht moralisierenden Art alternative Sichtweisen vorstellend kann es leicht gelingen den anderen dabei zu unterst tzen lebenswichtige Entscheidungen zu treffen vgl Brendtro 1995 S 75 8 Respekt ruft Respekt hervor Gehorsam kann von einem schw cheren Individuum verlangt werden aber Respekt kann man niemals erzwingen nur vorleben 9 Freude lehren Nicholas Hobbs der in den USA die Wiedereingliederungs Schulen f r Kinder gr ndete die mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren entwickelte das Prin zip demzufolge Kinder jeden Tag etwas Erfreuliches erfahren und sich auch f r den folgenden Tag auf eine Sache freuen sollten Die M glichkeit Freude im Leben der Kinder zu verankern sei der Vermittlung von Angst und Schuld vorzuziehen Ein Kollegium das Freude mit den Kindern teilt k nne auch Freude lehren 10 Die Einladung zur Zugeh rigkeit Jeder Mensch hat ein tiefes Bed rfnis danach dazuzugeh ren Jugendliche mit dem st rksten Beziehungs Defizit sind oft diejenigen deren Entfremdung von Erwachsenen und Gleichaltrigen am weitesten erscheint Schule und Ju gendarbeit sollten sich nach Brendtro planvoll und gemeinsam
112. eben und arbeiten wir Unsere Leitlinien amp Grunds tze Das 1947 gegr ndete Pestalozzi Kinder und Jugenddorf Wahlwies ist eine Dorfgemeinschaft die sozial entwurzelten und in Not geratenen Kindern und Jugendlichen eine individuelle F rde rung und angemessene Entwicklung erm glicht Das Herz unserer Dorfgemeinschaft sind die verschiedenen vom Urbild der Familie inspirierten Lebensformen die von einem Kindergarten einer Schule am Heim einem Therapeutikum und selbstversorgenden Ausbildungsbetrieben unterst tzt werden Ein sicherer Ort und eine feste Bindung Kinder brauchen einen sicheren Ort und eine feste Bindung Dies ist die elementare Grundlage damit sich junge Menschen sozial geistig und k rperlich entwickeln k nnen Deshalb leben wir mit den Kindern und Jugendlichen wie in einer Familie Das gesamte Pestalozzi Kinderdorf ist ein Beziehungsangebot an die jungen Menschen Mit Kopf Herz und Hand Das erste Kinderdorf Deutschlands bezieht sich mit seinem Namen auf Johann Heinrich Pestalozzi 1746 1827 Schon vor ber 200 Jahren erkannte der P dagoge aus Z rich was Kinder brauchen Durch die Ausbildung von Herz Kopf und Hand soll die Erziehung eine har monische Entwicklung f rdern Das Herz als Organ der Mitte sollte in der h uslichen Wohnstu be ausgebildet werden Der Kopf das Intellektuelle in der Schule und die Hand durch das Er lernen eines soliden Handwerks Dabei ist darauf zu achten dass sich alle drei
113. efizit Hyperaktivit ts syndroms angesehen vgl Egle U T et al 2002 4 5 5 2 Die Bedeutung des Spiels im Intermedi rraum Nur die Kinder wissen wohin sie wollen sagte der kleine Prinz Sie wenden ihre Zeit an eine Puppe aus Stoff Fetzen und die Puppe wird ihnen sehr wertvoll und wenn man sie ihnen wegnimmt weinen sie Sie haben es gut sagte der Weichensteller Antoine de Saint Exupery in Schiffer 1997 S 136 Spielen erm glicht Reifung und damit Gesundheit vgl K gler 2009 F r Winnicott ist das Spiel das Universale eine stets sch pferische Erfahrung eine Grundform des Lebens In seiner Vorstellung erm glicht Spielen Reifung und damit Gesundheit vgl Winnicott S 64ff Das Spiel ist der zentrale Vor gang beim Lernen sagen uns die Neurobiologen vor allem durch die beteilig ten Gef hle Dabei ver ndern sich nicht die Neuronen selbst sondern die Verbindungen zwischen Ihnen also die Synapsen In der Sprache der Neuro biologen ausgedr ckt ver ndert sich die Signaleffizienz und damit der Aufbau des neuronalen Netzes Welche Neurotransmitter welche Gene aktiviert wer den ist aber wiederum ein Spiel unterschiedlicher Kr fte und nicht voraus sehbar Spiel ist Dialog So gesehen ist das Spiel eine Art Weichmacher Es entsch rft unertr gliche Gef hle und Konflikte an denen wir zerbrechen k nnten Mit kreativen subjektiven Mitteln k nnen wir spielerisch die unerbittliche Real
114. egen den Zwang zur Inklusion Aufgrund der Erwartung m glichst st rungs freier und effizienter Lernprozesse bei Eltern von Sch lern in allgemeinen Schulen wird die Gefahr einer Stigmatisierung der Sch ler mit einem emotio nalen und sozialen F rderbedarf gesehen weil durch sie St rungen vorpro grammiert seien Insbesondere gelte das f r die Gruppe der Sch ler mit ei nem externalisierend ausagierenden Verhalten auf die die allgemeine Schule nicht eingestellt sei Und auch die andere Gruppe mit dem eher internalisie renden Verhalten die eher ngstlichen und unsicheren jungen Menschen die sich zur ckziehen und nicht auffallen bleiben inkludiert h ufig ohne ad quate F rderung BVkE 2013 S 5 Inklusion schafft eben noch keine F rderqualit t Daher sind die Schulbiogra fien junger Menschen mit F rderbedarf in der emotionalen und sozialen Ent wicklung ohne entsprechende Hilfe in hohem Ma vom Scheitern bedroht ebd 31 Zwar w rde in einem inklusiven Schulsystem vorgesehen dass die allgemei ne Schule der Ort der notwendigen sonderp dagogischen F rderung w re jedoch sehen die Schulgesetze schon heute in einigen Bundesl ndern nach Aussch pfung aller M glichkeiten der sonderp dagogischen Unterst tzung das Ruhen der Schulpflicht vor wenn die bestehenden Schwierigkeiten nicht erkennbar gemildert oder gel st werden oder wenn der betroffenen Schule also den anderen Kindern und Jugendlichen
115. ei denn er hat zwingend andere Verpflichtungen In der Zeit von 13 15 Uhr bis 14 00 Uhr nehmen wir uns Zeit f r die schulische Einzelf rderung Einzelgespr che mit Sch lern Teambesprechungen Stufenkonferenzen Telefonate mit Eltern Hausleitungen der Erziehungslei tung den Austausch mit der Tagesgruppe Besuche in den H usern ausf hrliche Gespr che mit dem Schulleiter Es geht um die Entwicklung einer kommunikativen Kultur Diese Begegnungszeit ist seit April 2014 eingerichtet und wird vom Kollegi um gut angenommen Jeden Mittag bildet sich eine gem tliche Runde in dem mit Sofas ausgestatteten Teil des Lehrerzimmers Dem mit diesem Termin bei einigen Lehrern zeitlich kollidierenden basalen Bed rfnis nach mitt glicher Nahrungsaufnahme begegnen die Einzelnen wie die Gruppe erfinderisch Anfangs hat der Schulleiter etwas mitgebracht und bereitgestellt ein Brot aus der B ckerei des Kinderdorfes mit Butter oder ei nem leckeren Brotaufstrich aus dem Dorfladen des Kindesdorfes dann wurde anl sslich von Geburtstagen S es oder Herzhaftes mitgebracht und vor al lem sind Kollegen dazu bergegangen hin und wieder einfach so etwas f r alle mitzubringen Es entsteht Gemeinsamkeit es entsteht Atmosph re das Lehrerzimmer zeugt von einer gelebten Beziehungskultur Auch zun chst eher kritisch eingestellte Kollegen kommen inzwischen gern was sich eindeutig in ihren Gesichtern ablesen l sst Die Zeit wir
116. eiche sregeesaneinei 10 Individuelle Lern und Entwicklungsbegleitung 11 Bildungs und Erziehungspartnerschaft mit Eltern und anderen Partnern oe 12 Netzwerke und berg nge eeeee 12 Beziehungsgestaltung eeeeeeee 13 BILDUNGSBEREICHE Identit t und Selbststeuerung 15 Leitgedanken eeeeennee 16 Wahrnehmung der eigenen Person 17 Selbstkonzept Selbstgesteuertes Verhalten Alltagsbewa ltigung een 27 Leitgedanken usa rss 28 Befriedigung grundlegender Bed rfnisse erfahren sich selbst versorgen enee 29 Kontextangemessenes Verhalten 31 Handlungsf higkeit im Alltag ee 33 Interessen Perspektiven und Genussf higkeit entwickeln 39 Einbindung in soziale Netzwerke 42 Mobilit t an era E 45 Umgang mit Anderen 47 Leitgedanken cute nennen 48 Werte vermitteln Grundhaltungen entwickeln 49 Beziehungen gestalten Regeln einhalten uuu uu u ae Freundschaften und Partnerschaften pflegen eeee 57 Leben in der Gesellschaft 59 Leitgedanken u 60 Werth ltungen aussen 61 Demokratie lernen und leben 65 Medienkompetenz eeeeenneses 68 INHALTSVERZEICHNIS 5 BILDUNGSBEREICHE Arbeit asserien ei iea
117. eine be sondere Bedeutung zu Carl Rogers als Vertreter der humanistischen Psychologie hat die Begriffe Akzeptanz Echtheit und Empathie als die drei fundamentalen Prinzipien in p dagogischen Kontexten gepr gt Sie sind als die Rogers Variablen in die Geschichte eingegangen Vgl auch Pallasch 1995 S 165 1 Positive Wertsch tzung und emotionale W rme ein warmherziges nicht an Bedingungen gekn pftes Akzeptieren der Person des Klienten Der andere wird von mir angenommen unabh ngig davon wie er sich u ert und verh lt Das uneingeschr nkte Akzeptieren ist unvereinbar mit einer wer tenden Stellungnahme durch mich Uneingeschr nktes Akzeptieren bedeutet andererseits auch nicht blo e Billigung Mein Verhalten f hrt beim Ge spr chspartner zu gr erer Offenheit vermehrter Achtung und Wertsch tzung sich selbst gegen ber Meine Bereitschaft den Gespr chspartner in seiner gegenw rtigen Lage in seinen Gedanken und in seinem Erleben zu akzeptie ren kann ich ihm nicht zuletzt durch nicht sprachliche Verhaltensweisen deut lich machen Dazu geh ren Kopfnicken freundliche Zuwendung angemesse ner Blickkontakt u mehr Osterland 2009 Das ist die F higkeit dem Gegen ber positiv entgegenzutreten und es in seinem So Sein ohne jegliche Vorbedingung anzunehmen 2 Echtheit und Selbstkongruenz ein mitmenschlich echtes nicht fassaden haftes Reagieren des Therapeuten im Gespr ch mit dem Klienten
118. einem Minimum an Reibung und einem Maximum an gutem Willen zusammenleben Key E 1909 Eine ruhige freundliche Art miteinander umzugehen ist das Ergebnis der Weltsicht dass jeder zu jedem geh rt und dementsprechend behandelt werden sollte vgl Wolins Am und Wozner Y 1982 4 6 2 Der Geist der Meisterschaft ber die biologischen und zwischenmenschlichen Bed rfnisse hinaus streben Kinder wie Erwachsene nach der Beherrschung ihrer Umgebung Wenn das Bed rfnis des Kindes nach Kompetenz befriedigt wird w chst die Motivation f r weitere Leistungen Ziel der indianischen Erziehung war es geistige psy chische soziale und spirituelle Kompetenz zu entwickeln Man lehrte die Kin der dass Weisheit vom Zuh ren und vom Beobachten der lteren kam und durch Wiederholung in wichtigen bedeutsamen Situationen gr ere Bedeu tung bekam Die Geschichten erleichterten das Speichern und Erinnern von Informationen 78 Kompetenz wurde ebenso durch Wettk mpfe und Spiel kultiviert bei denen die Verantwortung der Erwachsenen simuliert wurde W hrend einerseits durch das Spielen die bernahme von Verantwortung gef rdert und trainiert wurde wurde andererseits viel Wert auf Arbeit die angemessen und erfolg reich zu bew ltigen war gelegt Schon fr h lehrten die Eltern mich Verantwortung zu tragen Ich wurde be auftragt kleine Besorgungen zu machen und mein Stolz auf deren Ausf hrung entwickelte sich Meine Mutter sagte
119. eismodell des Konflikts um Lehrer und Jugendarbeiter darin zu ben sich im Umgang mit schwierigen Jugendlichen nicht auf das selbstzer st rerische Verhalten der Jugendlichen einzulassen 5 Das Vertrauen der Jugendlichen erwerben Vertrauen entwickelt sich ber einen gewissen Zeitraum hin in vorhersehbaren Stufen die die Autoren mit den Begriffen Ausschlie en Grenzen setzen und Verl sslichkeit bezeichnen Meist sind Jugendliche bei der ersten Be gegnung unsicher und haben das Bed rfnis den Erwachsenen zu pr fen Sie wollen wissen wieviel Einfluss der Erwachsene hat wie andere auf ihn rea gieren und was er ausstrahlt Diese Beobachtungen sind wesentlich f r die 2 vgl Long 1980 Conflict in the classroom Zitiert in Brendtro 1995 107 Beurteilung ob der Erwachsene als Bedrohung wahrgenommen wird H ufig schr nken die Jugendlichen ihr Verhaltensrepertoire w hrend dieser soge nannten honeymoonphase ein Nachdem der Erwachsene hinreichend ge pr ft worden ist entsteht das Bed rfnis Wechselwirkungen selbst auszupro bieren Der Jugendliche verh lt sich absichtlich schlecht und provozierend Ein ruhiges aber klares und festes Verhalten ist sinnvoll um zu zeigen dass die Werte die der Erwachsene vermitteln will auch von ihm vorgelebt werden Dies ist die Grundlage f r eine sichere und verl ssliche Beziehung Vertrauen ist ein auf Gegenseitigkeit beruhender Prozess Oftmals vertr
120. eiteren und darauf folgenden Kapitel werden auf einer Ebene un terhalb dieser Theorien Konzepte dargestellt aus denen sehr viel direkter kla re Handlungsorientierungen zu gewinnen sind Gestaltp dagogik Themen zentrierte Interaktion Gewaltfreie Kommunikation das Resilienzkonzept die systemisch l sungsorientierte Beratung und schlie lich auch noch eine Ebene darunter das Interaktionsmodell des RAP Respekt als Antwort und Prinzip das aus dem Circle of courage abgeleitet worden ist Die Konsequenzen f r methodisch didaktisches Handeln und f r die Diagnos tik sind umf nglich und bedeutsam Der Verfasser h lt es f r unabdingbar sie in einem eigenen Rahmen darzustellen und zu beleuchten an dieser Stelle jedoch darauf zu verzichten 40 4 1 Systemische Theorie Die wissenschaftliche Grundlage f r die Beobachtung und das Verstehen von Systemen ist die systemische Theorie als disziplin bergreifendes Konzept Prinzipiell finden sind unter diesem Dach Ans tze aus Forschungsrichtungen wie Soziologie Anthropologie Kybernetik Biologie usw die unterschiedliche Schwerpunkte setzen und verschiedene Zugangsweisen bieten so dass man m Plural von systemischen Theorien sprechen muss vgl Hillenbrand 1999 S 90 Durch Wissenschaftler wie Humberto Maturana Heinz von Foerster Franzis co Varela und Paul Watzlawick werden die systemischen Theorien gepr gt Gemeinsam ist allen Herangehensweisen der Grundbe
121. elbstverantwortetes und selbstt tiges Beteiligt Sein an den eigenen Aktivit ten Dauber 1997 S 183 Bei einem solchen Lernen steht immer der ganze Mensch also emotionale k rperliche seelische soziale mentale As pekte gleicherma en im Vordergrund es ist ganzheitlich orientiert Men schen die sich in pers nlichen Wachstumsprozessen befinden und aus ihrer eigenen Mitte und Befindlichkeit sowie aus ihren bereits entwickelten M glich keiten heraus an den Wachstumsangeboten teilnehmen werden als selbst verantwortlich Lernende als Subjekte ihres Lernprozesses angesehen Ler nen ist nicht fremd sondern nur selbstbestimmt m glich vgl Rogers 1974 Entwicklung der Pers nlichkeit Die Rolle der P dagogen besteht vor allem in der Bereitstellung entsprechen der ad quater Lernsituationen in denen aktives und pers nlich bedeutsames Lernen stattfinden kann Sie fungieren als Lernhelfer als Coaches damit begleiten sie den Lernprozess und unterst tzen ihn im positiven Verlauf sowie in problematischen Situationen Die eigenen Erfahrungen der P dagogen werden in professioneller Art und Weise in den Lernprozess eingebracht die P dagogen erleben in den Lern prozessen anderer immer auch eigenes Wachstum und neue Erkenntnisse vgl Budarus 1995 S 47 4 2 3 Prinzipien humanistischer P dagogik Dauber 1997 S 208ff benennt ausgehend von den erkenntnistheoreti schen Grundlagen vier Prinzipien humanistis
122. elingenserfahrungen erlebnisp dagogische Unternehmungen Hilfen bei der Alltagsbew ltigung Hilfen bei Konflikten begleitetes ben im Umgang mit Konflikten Selbstwahrnehmungen und Selbsterfahrungen zum Beispiel in musikali schen oder k nstlerischen T tigkeiten eine schulische Betreuung im kleinen Rahmen in der kleinen Gruppe wenige daf r sehr klare verst ndliche Regeln die ihm immer wieder an schaulich vermittelt werden Verhaltens Regeln k nnen von ihm nur be achtet werden wenn er sie versteht und sie ihm veranschaulicht werden am besten wenn man ihm vormacht wie er sich verhalten soll damit er es nachmachen und verinnerlichen kann 172 Rituale Zutrauen Verst ndnis und Verl sslichkeit Abwechslung bei der Gestaltung des Schulvormittags um berforderung zu vermeiden gt spielen und lernen spielerisches Lernen viel Bewegung um seinem ausgepr gten Bewegungsdrang entgegen zu kommen gute K rperbeherrschung viel Kraft gut ausgepr gte Motorik sprachliche F rderung Vertrauen in sich und seine eigenen F higkeiten zum Beispiel beim Spie len mit den anderen Kindern gt zum Beispiel An der Hand nehmen und ihm zeigen wie es gelingt mit anderen Kindern ins Spiel zu kommen ihn immer wieder anstupsen intensive Zusammenarbeit mit der Mutter Sicherheit Sichere Beziehungen Verl sslichkeit und Vorhersehbarkeit in den Reaktionen des Gegen bers Konsequentes Handeln
123. empfiehlt hier den Rollen wechsel zwischen diesen Aufgaben bewusst zu vollziehen und kenntlich zu machen vielleicht auch zu benennen und nonverbal zu betonen beispielswei se stehend zu moderieren Diskussionsleitung und sitzend eigene Beitr ge einzubringen Diskussionsbeteiligung Qualit ten in Team Moderation und Coaching im Hinblick auf die erfolgreiche Begleitung eines Prozesses in dem die Beteiligten frei und ergebnisoffen ihre L sung erarbeiten sind nach Lahninger sinnvoll durch folgende Aspekte einer Haltung gekennzeichnet an der der Schulleiter sich orientiert e Enthaltsam begleiten e Beteiligung st rken e Arbeitsauftr ge klar und zielorientiert anbieten e Zuh ren und Beitr ge ansprechend visualisieren e L sungsalternativen erfragen e Gespr chskultur f rdern e Ideen wertsch tzen e Teamgeist f rdern St rungen kl ren 67 Lahninger 2013 S 156 Lahninger 2013 S 158 159 144 8 Fazit Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge Es braucht Aufgaben an denen es wachsen kann Es braucht Vorbilder an denen es sich orientieren kann Und es braucht Gemeinschaften in denen es sich aufgehoben f hlt Gerald H ther An dieser Stelle ist ein Blick zur ck auf die in der Einleitung er ffnete Frage stellung zu richten Wie kann eine gemeinsame und kooperative Schulent wicklung im Angesicht der gegebenen Ausgangssituation und unter den ge gebenen schulpolitischen
124. en Begutachtung so formuliert J braucht eine Schule die ihn mit dem ganzen Spektrum seiner Affekte und Impulse N te ngste und Unsicherheiten aushalten kann und ihm sicheren Halt Orientierung und Unterst tzung bieten kann J bedarf eines auf Langfristigkeit angelegten schulischen Settings mit Rahmenbedin gungen die es ihm erm glichen ein Grundvertrauen in diese Situation und die ent sprechenden Beziehungen zu finden In einem f rdernden schulischen Umfeld braucht J belastbare Lehrerpers nlichkeiten als verl ssliche Bezugspersonen Er braucht von seinen erwachsenen schulischen Interaktionspartnern kontinuierliche tragf hige und nachhaltige Beziehungsangebote die seinem ausgepr gten Bed rfnis nach Aufmerksamkeit und Wertsch tzung Zuwendung und Ermutigung entgegen kommen 163 Die Unterrichtsanforderungen und die Atmosph re in der Lerngruppe sollten f r ihn inhaltlich berschaubar und erfolgversprechend angelegt und gestaltet werden ber forderungen sollten vermieden werden damit er nicht das damit verbundene Gef hl der Insuffizienz erleiden muss J ben tigt eine kleine und berschaubare Klassen und Gruppengr e in der er beim Erlernen sozialer Wahrnehmungs und Handlungsweisen intensiv begleitet werden kann Bewusst reflektierte Vorbildsituationen k nnen ihm helfen dem Kontext ange messene Verhaltensweisen zu entwickeln J ben tigt Lernm glichkeiten und Hilfen zum Aufbau von
125. en eines Kindes Auch diese Konferenz war richtig gelungen Entscheidend f r diese Einsch t zung ist die vom Schulleiter wahrzunehmende Arbeitsatmosph re in den Ar beitsgruppen wie im Plenum Die Moderation des Plenums beim Zusammen tragen der Arbeitsgruppenergebnisse in Verbindung mit der Schreib und Strukturierungsarbeit an der Flipchart bernahm dabei spontan eine Kollegin Eine Darstellung der Dokumentation dieser Konferenz befindet sich ebenfalls im Anhang Dass das was ein Kind braucht und das was ein Lehrer braucht sich gar nicht so sehr unterscheidet sondern vielmehr in Vielem bereinstimmt wurde erkannt und darauf zur ckgef hrt dass es sich dabei um grundlegende Be d rfnisse handelt die allen Menschen gemein sind Sicherheit Wertsch tzung Zutrauen Verst ndnis Erfahrung von Zuwendung Annahme der Pers nlichkeit Gelingenserfahrungen Best ndigkeit in den Beziehungen In den vergangenen Monaten wurde damit ein Prozess angesto en der kon tinuierlich weiter verfolgt werden wird Die weiteren den Prozess leitenden Fragestellungen werden zun chst sein Wie kann das Kind das bekommen was es braucht Wie kann der Lehrer das bekommen was er braucht Dazu ist es hilfreich reflektierend innezuhalten und sich zu fragen wo man steht und wo man den eigenen weiteren Weg sieht Eine Bestandsaufnahme und eine Zukunftswerkstatt steht an an den Ressourcen ansetzend syste misch l sungsori
126. en ihm zu sitzen Mehrere Sch lerinnen waren aufgrund ihrer F higkeit sich einzuf hlen und sich hoch individuell auf J einzu lassen gut in der Lage in Partnerarbeitsphasen mit ihm umzugehen Durch seine Ausraster allerdings ist die Bereitschaft von Mitsch lern zur Zusammenarbeit mit J deutlich gesunken J hat Angst zu versagen den Anforderungen nicht gewachsen zu sein und zu scheitern Im Bereich feinmotorischer Aufgaben und Anforderungen hat er im Vergleich zu gleichaltrigen Sch lern Defizite F r unterst tzende kleine Tipps und F hrung in der Einzelbegleitung ist er offen und kann sie dankbar umsetzen J f hlt sich h ufig von Mitsch lern ausgelacht nicht selten hat er ein Lachen auf sich bezogen das ihm gar nicht gegolten hat Wenn er Gelingenserfahrungen macht platzt er fast vor Stolz Sein Bed rfnis sein K nnen immer wieder zu zeigen st t dann aber an die Grenzen des in der Gruppe Machbaren Aggressive Impulse Mitsch lern gegen ber f hrten mehrfach dazu dass die Mutter verst ndigt wurde um ihren Sohn abzuholen und in die elterliche Obhut zu nehmen Zwischenzeitliche Fortschritte gaben Anlass zu Hoffnung letztlich aber m nden alle Erfahrungen trotz der ernsthaften Bem hungen aller Lehrkr fte der Grundschule in die Bef rchtung J nicht gerecht werden zu k nnen ihn zu besch digen und den Klas senfrieden zu gef hrden Was der Sch ler braucht hat der Gutachter in seiner zusammenfassend
127. en in soziale Netzwerke Diese schafft Zug nge zu unterschiedlichen Unterst tzungstessourcen wie zum Beispiel sozialer Anerkennung Informationen dem Auf bau n tzlicher Verbindungen bis hin zum Finden von Arbeits beziehungsweise Ausbildungspl tzen Aufgabe der Schule ist es die Einbindung der jungen Menschen in soziale Netzwerke zu unterst tzen F r die Schule f r Erziehungshilfe sind alle Lebensr ume also auch alle Au enr ume Bildungsr ume Leben und Lernen findet an unterschiedlichen Orten statt und bedarf dementsprechend der Mobilit t Der Begriff der Mobili t t ist umfassend zu verstehen und reicht von elementaren Bewegungsfertigkeiten ber die selbstst ndige Teilnahme am Stra enverkehr bis zur berwindung gr erer Entfer nungen mit ffentlichen Verkehrsmitteln Die F rderung der Mobilit t der Sch lerinnen und Sch ler verlangt part nerschaftliche Absprachen zwischen Schule und Eltern 48 BILDUNGSBEREICH UMGANG MIT ANDEREN Bildungsbereich Umgang mit anderen LEITGEDANKEN Die Schule f r Erziehungshilfe bereitet die Sch lerinnen und Sch ler auf ein Zusammenleben mit anderen Men schen vor und unterst tzt sie darin ihre Individualit t in der Auseinandersetzung mit der Gemeinschaft weiterzu entwickeln Die Schule ermutigt ihre Sch lerinnen und Sch ler sich mit ihren bisherigen Beziehungserfahrungen auseinanderzusetzen und im Umgang mit anderen Men schen neue Erfahrungen zu machen die von den
128. ende Situation eines Erstkl sslers an der allgemeinen Schule eindr cklich zum Ausdruck kommt befindet sich im An hang dieser Arbeit 3 Der Artikel 24 Bildung der BRK befindet sich im Wortlaut im Anhang dieser Arbeit 27 Diese beiden Artikel sind insofern von besonderer Bedeutung als einerseits dem Wohl des Kindes Vorrang einger umt wird und andererseits klar betont wird dass besondere Ma nahmen nicht dem Diskriminierungsverbot unter liegen Dies wird gerne unterschlagen Aber auch im Artikel 24 in dem es um das Recht von Menschen mit Behin derungen auf Bildung geht um ihre Gleichberechtigung um ein integratives inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen lebenslanges Lernen das Be wusstsein der W rde das Selbstwertgef hl und dessen volle Entfaltung die Achtung der Menschenrechte der Grundfreiheiten und der menschlichen Viel falt die Entfaltung der Pers nlichkeit der Begabungen der Kreativit t und der k rperlichen und geistigen F higkeiten sowie die Bef higung zu einer wirkli chen Teilhabe an einer freien Gesellschaft auch hier steht nirgendwo etwas von einer Schule f r alle Die Idee einer Schule f r alle wird aber von radikalen Inklusionsbef rwortern als utopische Heilsvorstellung g nzlich unkritisch dogmatisch und hoch ideo logisch propagiert Es besteht die Gefahr dass die heilp dagogischen Be d rfnisse bestimmter Kinder in der Heterogenit t einer Schule f r alle zu kurz
129. entiert mit den folgenden Leitfragen 142 Was gibt es schon Was l uft gut Und was sch tzen wir daran Was zeichnet uns aus Was ist unsere Qualit t Was haben wir schon entwickelt Was fehlt uns noch Was wollen wir entwickeln Wo wollen wir noch besser werden Was wollen wir liebevoll pflegen Wo se hen wir Entwicklungsbedarf Was m chten wir gerne installieren Was k nnte uns gut tun Wer oder was k nnte uns dabei helfen Wo haben wir Ressour cen Welche Ressourcen gilt es vielleicht wieder neu zu entde cken Wo k nnen wir uns etwas holen Wie k nnen wir uns dabei gegenseitig helfen Welche Hilfe holen wir uns von au en Was k nnen wir nicht leisten Wo sehen wir unsere Grenzen Was liegt uns eher nicht Wo m ssen wir unsere Grenzen anerkennen Und wo k nnen wir sie erweitern Wovor haben wir Angst Wo sehen wir Gefahren Wie k nnen wir dem begegnen Woran haben wir als Einzelne und als Gruppe die gr te Freude Was begeistert uns Wof r k nnen wir andere begeistern Wer in unserer Runde ist ein Experte wof r Welche Ansammlung von St rken vereinigen wir in unserer Runde Worin sehen wir unsere Besonderheit als Schule Was macht uns als Schule einzig Worin sehen wir besondere Chancen in der Zu kunft gerade f r uns Was ist eigentlich unser Traum von Schule und Schulleben Was ist unsere Idee einer guten gelingenden gesunden und gesund machenden Schule Wie sehen wir die Zu
130. enzung Hyperaktive Kinder sind beson ders bei Lehrern unbeliebt weil sie mehr als alle anderen das soziale Ge schehen dominieren Und was den Einfluss von Sch lern mit Verhaltensst rungen auf das Verhalten von Regelsch lern betrifft so beg nstigt die Freundschaft mit ihnen im Jugendalter aggressives Verhalten Alkoholmiss brauch das Rauchen von Nikotin und Marihuana sowie Suizidalit t bei den Regelsch lern Dies kann getrost als soziales Dynamit angesehen werden Nach Ellinger 2012 brauchen Risikokinder und traumatisierte Kinder einen sicheren Ort um zurechtzukommen und Kinder mit unsicheren Bindungs mustern sind am effektivsten in einer ganzt gigen Beziehung zu f rdern Martina Hoanzl 2014 hat in ihrem Schlussvortrag auf dem Fachtag E am 4 6 2014 in Stuttgart die These vertreten dass die Inklusion von emotional hoch belasteten Kindern besonders schwierig ist und dass eine intensive Bindungs bzw Beziehungskultur in kleinen Gruppen f r sie not wendig ist Wenn eine intensive und zugleich einsch tzbare Kleingruppen Beziehungs und Lernkultur in inklusiven Settings f r schwierige Kinder nicht gesichert ist verkehrt sich die Inklusion von Kindern mit sozialem und emotionalem F rder bedarf in ihr Gegenteil in wiederholte Ausgrenzung und Exklusion Hoanzl 2014 Hoanzl begr ndet ihre These 1 neurologisch Spiegelneurone 2 mit einer p dagogischen Theorie des Lernens unter Hinwei
131. er und Jugendlichen die Bedeutung schulischen Lernens wie der entdecken beziehungsweise neu entdecken Dem Subsidiarit tsgedanken der Sonderp dagogik ent sprechend bietet die Schule f r Erziehungshilfe allge meinen Schulen sonderp dagogische Unterst tzung und Beratung an Vielfach erfolgt dies dadurch dass sie die DER BESONDERE BILDUNGS UND ERZIEHUNGSAUFTRAG allgemeine Schule bei der Entwicklung von Konzepten f r Sch lerinnen und Sch ler mit F rderbedarf im Bereich des emotionalen Erlebens und des sozialen Handelns unter st tzt Sonderp dagogische F rderung in der allgemeinen Schule legt somit besonderen Wert auf die Schaffung von Unterrichtssituationen die Selbst und Fremdwahrneh mung st rken gegenseitige Wertsch tzung erm glichen kooperatives und kommunikatives Handeln f rdern sowie zur Entwicklung tragf higer Konfliktl sungsstrategien und zur Stabilisierung des Selbstwertgef hls der Sch lerinnen und Sch ler beitragen Wenn der sonderp dagogische Bil dungsanspruch nur an einer Schule f r Erziehungshilfe beziehungsweise in kooperativen Formen der Bildung und Erziehung an einer allgemeinen Schule eingel st werden kann muss die Frage der R ckschulung in die allgemeine Schule regelm ig berpr ft werden Zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der sonderp da gogischen Kompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer ent wickelt die Schule f r Erziehungshilfe eigene Konzepte Sie stellt dar ber hinaus M glichkei
132. er Luft nach Wohltuendem f r Augen und Ohren nach schmackhafter Nahrung Bewe gungsraum sichere R ume nach freundlichen Mitmenschen nach Arbeit die uns erf llt und auch f r unsere Existenzgrundlage sorgt nach einem Glauben der uns einen sinnvollen Weg im Leben weist Es handelt sich also um eine sehr komplexe mehrdimensionale Stimmigkeits regulation Derartige attraktive Ziele Attraktoren regen unser Ann herungs system an das mit unserem Lustzentrum im Gehirn verschaltet ist Dort wird der Motivationsbotenstoff Dopamin ausgesch ttet Ann hern an attraktive Zie le bereitet uns Menschen Lust vgl Petzold 2011 S 17 Bei dieser Suche nach aufbauender Resonanz treffen wir oft auf Unstimmig keiten Hindernissen und Gefahren Indem wir sie vermeiden l sen berwin den beseitigen oder verdr ngen wollen wir sie abwenden Bei der Wahrneh mung solcher Unstimmigkeiten wird unser neuropsychologisches Abwen dungssystem aktiviert das mit dem Angstzentrum verschaltet ist und zur Aus sch ttung von Stresshormonen f hrt Wenn wir ein aufbauendes Stimmigkeitserleben als unser st ndiges berge ordnetes Bed rfnis und Ziel als bergeordnete Motivation betrachten erken nen wir einen funktionellen Zusammenhang zwischen unserer Wahrnehmung und den beiden neuropsychologischen Motivationssystemen explizites und implizites System Unsere Wahrnehmungsorgane dienen der Wahrnehmung von Stimmigkeit und Unstimmigkeit zwisc
133. er Vision von Schule die hier vorgestellt wird wie einige von Kurt Singers Kapitel ber schriften verdeutlichen k nnen Den Sch lern Angst nehmen und Mut machen Kinder mit Neugier die Welt entdecken lassen Jedem Sch ler sein pers nliches Zeitma Lehrer k nnen Sch ler auffangen statt aufgeben Aktiv sein die h chste Lebensqualit t f r Kinder Akzeptiert werden st rkt den Lernwillen Motivation und Lernerfolg durch ein sozial angenehmes Klima Lernen in Freiheit und Verantwortung Alle Sch ler sind wertvoll Ermutigen statt ngstigen Eltern Lehrer Gespr ch Miteinander statt gegeneinander Kinder brauchen Aufmerksamkeit statt berwachung Lebendiger Unterricht Lernbereitschaft Lernerfolg Kinder individuell f rdern statt zensieren Ohne Liebe ist alles nichts Heilende Kr fte in der Lehrer Sch ler Beziehung Die W rde des Sch lers ist in der Tat antastbar die des Lehrers allerdings auch Von einer Ver nderung sollen und k nnen alle profitieren und einen entspannteren und gel steren Umgang pflegen k nnen in einer Beziehung die neu austariert wird 131 p Der folgende Text betont die Achtsamkeit die zentral notwendig ist wenn wir uns mit dieser neuen Haltung anfreunden Achte auf deine Gedanken denn sie werden deine Worte Achte auf deine Worte denn sie werden deine Taten Achte auf deine Taten denn sie werden deine Gewohnheit Achte auf
134. er eingesetzt werden um Zugeh rigkeitsgef hl zu erzeugen Sicherheit und Nahrung Durch Entzug von Sicherheit und Nahrung kann ein Zugeh rig keitsgef hl schnell zusammenbrechen Andererseits kann durch das Gew h ren von Sicherheit und Nahrung schon elementares Zugeh rigkeitsgef hl er zeugt werden allerdings meist erst dann wenn vorher ein Mangel daran war Im Laufe gesunder Entwicklung muss f r die Entstehung des Lebens eine hinreichend gute Umwelt vorhanden sein die genug Sicherheit und Nahrung bietet Das Zugeh rigkeitsgef hl ist dann etwas was dazu kommt So hat sich in Versuchen gezeigt dass weder junge Schimpansen noch S uglinge ber leben k nnen wenn sie nur eine physisch sichere Umgebung und ausrei chend Nahrung haben aber keine soziale N he und Zuwendung erfahren Kommunikation ist Resonanz Bei anderen Resonanz zu finden anderen selbst Resonanz zu geben und zu sehen dass sie ihnen etwas bedeutet ist ein biologisches Grundbed rfnis jedenfalls l sst sich das f r h here Lebe wesen nachweisen Unser Gehirn ist neurobiologisch auf gute soziale Be ziehungen geeicht Bauer 2006 S 169 68 4 5 4 1 P dagogik des Willkommenhei ens Eng verbunden mit dem Koh renzsinn ist der Verbindungssinn vgl Nadja Lehmann in Krause Lehmann Lorenz Petzold Hrsg 2007 S 108 123 Dabei handelt es sich um einen Sinn der die Verbindungen mit anderen Men schen anderen Gruppen einem Volk der Menschhei
135. er ermutigenden Suggestion ebenfalls an die M glichkeit von L sungen zu glauben Die F higkeiten und Kompetenzen werden wahrgenommen und in ihrer positiven Wirkung benannt Der daraus abgeleitete individuelle Erfolg wird best tigt und durch die damit verbundene Wertsch tzung verst rkt Der Blick richtet sich darauf im Hier und Jetzt W nsche und Kompetenzen wahrzunehmen und ermutigt Erfahrungen sofort zu machen und Verhalten direkt auszuprobieren Etwas Neues kommt zeitnah zur Ausf hrung und wirkt auch unter neurobiologischem Blickwinkel direkt verst rkend Dopamin als Motivationshormon gt Zielorientiertes Denken und Handeln Das Erreichen von Entwicklungszielen ist von verschiedenen Aspekten ab h ngig e Grundlage ist die psycho physische Ausstattung e Die Erreichung des Ziels erscheint n tzlich e Ziele werden gemeinsam verabredet e Die Ziele sind positiv formuliert e Ziele k nnen w hrend des Prozesses modifiziert werden e Der Zielzustand wird operationalisiert und sensorisch definit beschrieben visuell auditiv und kin sthetisch e Handlungsleitend dabei sind die Fragen Wie Woran kannst du erken nen h ren sehen f hlen dass das Ziel erreicht ist Wie woran k nnen an 113 deren deine Eltern Freunde Chefs erkennen h ren sehen sp ren dass das Ziel erreicht ist e Die Ziele sind S M A R T e S f r spezifisch genau exakt pr zise e M f r messbar e A f r attraktiv akzepti
136. er krank oder gesund erweitert durch die Erkenntnis dass im Lebensprozess immer beides vorhanden ist sowohl Krankheit als auch Gesundheit 4 5 2 Koh renz und Gesundheit Koh renz kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Zusammen hang Zusammenhalt oder auch inneren und u eren Halt haben Das Koh renzgef hl und die damit einhnergehende gedankliche Aktivit t der Koh renz sinn sind entscheidend f r die Gesundheit des Menschen Auf die Darstellung des dazugeh rigen theoretischen Modells Salutogenese Modell von Aaron Antonovsky wird an dieser Stelle verwiesen vgl Schiffer 2001 Das Koh renzgef hl meint eine Grundstimmung oder Grundsicherheit inner lich zusammengenhalten zu werden nicht zu zerbrechen und gleichzeitig auch Unterst tzung und Halt zu finden Der Koh renzsinn beschreibt eine mit die sem Gef hl einhergehende und an gedankliche Aktivit ten gekn pfte Sicht der Welt F r mich ist meine Welt verst ndlich stimmig geordnet Probleme und Belastungen die ich erlebe kann ich in einem gr eren Zusammenhang begreifen Verstehbarkeit Das Leben stellt mir Aufgaben die ich l sen kann Ich verf ge ber innere und u ere Ressourcen die ich einsetzen kann um mich in meinem Leben zurechtzufinden und es bew ltigen zu k nnen Hand habbarkeit F r meine Lebensf hrung ist Anstrengung sinnvoll Ich engagiere mich f r Ziele und Projekte die sich f r mich lohnen Sinndimension vgl Schiffer
137. er systemisch l sungsorientierten Beratung Die innere Haltung systemisch l sungsorientierter Beratung zeichnet sich durch die folgenden vom systemisch l sungsorientierten Paradigma abgeleite ten zentralen Aspekte 8 Steve de Shazer 1994 Worte waren urspr nglich Zauber Von der Problemspra che zur L sungssprache Carl Auer Verlag Heidelberg Die Darstellung dieser Aspekte bezieht sich auf Peter Hermann 2012 Eckpunkte einer systemisch l sungsorientierten P dagogik In Zeitschrift f r systemi sche Therapie und Beratung 4 2012 112 gt Orientieren an einem ressourcenorientierten Denken und Handeln Auf der Grundlage der Systemischen Theorie l sst sich leicht folgern dass alle Informationen die ein System braucht um sich zu ver ndern bereits im System vorhanden sind auch wenn sie nicht zu jedem Zeitpunkt f r jedes Mitglied zur Verf gung stehen Der Fokus der Beratung liegt auf der Konstruk tion hilfreicher Kontexte die den zu Beratenden Sch ler Eltern Lehrer dazu einladen eigene L sungsressourcen zu aktivieren und weiterzuentwi ckeln gt L sungsorientiert denken und handeln Durch die innere berzeugung und Haltung des Beraters die darauf vertraut dass der zu Beratende Experte f r sich selbst ist und die f r ihn passende L sung am besten findet wenn er zu einer Suchhaltung ermutigt wird die die Neugier f rdert und damit die Kompetenz erweitert bewirkt er im Sinne ein
138. erfahrungen Stress und innerpsychische Konflikte die kindliche Psyche berfordern nimmt die Mentalisierungsf higkeit deutlich ab Konkret Die Reflexivit t ist massiv eingeschr nkt und die Kampf bzw Fluchtreaktionen nehmen massiv zu Dann gen gt ein Blick und das Kind schl gt zu weil kein psychischer Pause Knopf Reflexion ge dr ckt werden kann Dysfunktionales Mentalisieren ist Ausdruck massiv belastender Bezie hungserfahrungen und zementiert verhaltensauff llige Kinder in ihrer Prob lemlage bzw versch rft diese weiter wenn eine Nachreifung z B in schuli schen Beziehungsangeboten nicht erm glicht wird Das erschwert die Inklusi on schwieriger Kinder massiv bzw bringt diese zum Scheitern Je weniger die Mentalisierungsf higkeit im Kind selbst entwickelt ist umso massiver ist der innere Kraftaufwand sich auf Andere einlassen bzw einstel len zu k nnen Hier zeigt sich der Grad der Gruppenf higkeit emotional hoch belasteter Kinder Die massiven Problemlagen von verhaltensauff lligen Kindern wurzeln di rekt in den Beziehungserfahrungen mit sich und anderen Deshalb k nnen diese auch nur durch gelingende Gegenerfahrungen vgl H ther genau in diesem Bereich einged mmt und gewendet werden Es reicht also nicht aus es mit der Inklusion verhaltensauff lliger Kinder gut zu meinen sondern wir haben mit der Ratifizierung der UN Konvention die Verantwortung bernommen I
139. ert e R f r realistisch z B in Bezug auf Zeit Kosten Arbeitsaufwand e T f r terminiert gt Prozessorientiertes Handeln und Denken Da sich Leben st ndig ver ndert ver ndern sich auch die Bedingungen die als Grundlage f r Entscheidungen wahrgenommen werden Damit einher geht die Erkenntnis dass innerhalb eines L sungsprozesses die eigenen Handlun gen stets an sich neu ergebende Bedingungen angepasst werden Aus dem Bewusstsein dass kein Prozess innerhalb einer Interaktion einseitig kontrol liert werden kann erw chst das Vertrauen auf die Tendenz der Gestalt die davon ausgeht dass sich Prozesse in Richtung L sung entwickeln Dabei kann die als stimmig wahrgenommene L sung eine ganz andere Gestalt an nehmen als zu Beginn des Prozesses vermutet gt Sinneskan le ffnen Aus der Sichtweise dass eine benannte und beschriebene Wirklichkeit im mer ein Konstrukt des Beobachters ist folgt das Bem hen e stets die eigene Wahrnehmung zu berpr fen und sich zur Eigenrefle xion und zum Aufl sen begrenzender Glaubenss tze zu verpflichten e und gleichzeitig das eigene Bauchgef hl kin sthetisches Referenzsys tem zu beachten und die Intuition durch Selbstreflexion zu st rken gt Feedback Schleifen einbauen Das Bewusstsein ber m gliche Wahrnehmungsverzerrungen und Problem verstrickungen geht einher mit der Strategie durch kollegiale Fallarbeit und externe Supervision eine Meta Ebene einz
140. es als eine Entfremdung vom Geschehen Viele Menschen zeigen erst deutlich sp ter die normale Reaktion wenn sie hinterher wieder in Sicherheit sind und ihr gesamtes Hirn wieder heruntergeschaltet ist aus dem Alarmzustand Weinen zusammenbrechen schreien und zittern sind Reaktionen die der K rper als Ausgleich zum Ein frieren des Hormon berschusses zeigt Im Falle eines Traumas gelingt dieser normale und w nschenswerte k rperli che Ausgleich jedoch nicht Die Menschen erstarren innerlich Die Energie bleibt im K rper Dann kommt das Mittel des Fragmentierens hinzu Die Erfahrung wird zersplit tert und diese Splitter werden so weggedr ckt dass das u ere Ereignis nicht mehr zusammenh ngend wahrgenommen und erinnert werden kann vgl Levine Peter A 2011 Sprache ohne Worte Wie unser K rper Trauma verar beitet und uns in die innere Balance zur ckf hrt S 35 ff 62 4 5 Salutogenese Salutogenese ist ein von Aaron Antonovsky 1997 gepr gter Begriff den er dem Begriff der Pathogenese gegen berstellt Die Pathogenese besch ftigt sich mit der Betrachtung von kranken Menschen mit der Betrachtung der Krankheitsentstehung mit der Prognose einer Krankheit mit den diagnosti schen und therapeutischen M glichkeiten welche bei der jeweiligen Krankheit eingesetzt werden k nnen Der Begriff der Salutogenese beschreibt eine an dere Perspektive Hier wird betrachtet wie es Menschen gelingt
141. fnung schreibt er dass diese Grundhaltung bei verun sicherten furchtsamen Menschen fehle Der Boden wankt sie wissen nicht warum und von was Dieser ihr Zustand ist Angst Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen Seine Arbeit entsagt nicht sie ist ins Gelingen verliebt statt ins Scheitern Im Kontext der sozialen Lerntheorie spricht man von Kontroll berzeugung jemand geht fest davon aus dass er den Erfolg seines Han delns in der Hand hat Diese internale Kontroll berzeugung unterscheidet sich von der externalen bei der man u ere Umst nde f r Gelingen und Scheitern verantwortlich macht Nur die berzeugung die eigene Leistung k nne wirk lichkeitsver ndernd sein ist ermutigend und motivierend Erfolgserlebnisse st tzen diese Erwartung Und das hei t nicht etwa anstrengungslose Erfolge vielmehr die Erfahrung aller Schwierigkeiten zum Trotz am Ende doch noch zu einem positiven Ergebnis zu kommen Die Kontroll berzeugung allein reicht aber nicht aus um Hindernisse zu berspringen Hierf r brauchen Sch ler die aktive bindungsstarke Unterst tzung des Lehrers seine Er mutigung unabh ngig von der aktuellen Leistung Lehrer die sich auf konstruktive Beziehungen einlassen tun intuitiv das Rich tige folgt man John Hatties Metaanalyse der wichtigsten Faktoren f r den Lernerfolg Neben dem Vertrauen in die eigene Leistung z hlt er den Respekt vor dem Sch ler als Person die Qualit t der Lehrer Sch ler Beziehung u
142. gan 1007 S 62 Beobachtersysteme Es gibt kein System ohne einen Beobachter Ein System ist immer die Erfindung eines Beobachters Entsprechend ist der Beobachter Teil des Systems vgl Baecker 1997 In Foerster Heinz von S 17 24 Systemisch zu denken und zu handeln bedeutet Ereignisse zu kontextualisie ren Eine systemische Betrachtung versteht ein Problem und den Menschen der damit lebt innerhalb seines Lebenszusammenhangs und abh ngig von diesem Die Schwierigkeiten werden beschrieben indem sie mit aktuellen Systemkonstellationen und Beziehungsstrukturen in Verbindung gebracht werden mit dem Ziel Verbindungen zwischen Systemgeschichte L sungsan laufen und Symptomgeschichte zu finden oder zu erfinden Damit erschlie en sich neue Erkl rungs oder Sinnzusammenh nge 43 4 2 Humanistische P dagogik Die humanistische P dagogik ist ein vielf ltiges und buntes Feld mit unter schiedlichen Auspr gungen Sie wurde vor allem durch die humanistische Psychologie hier vor allem Carl Rogers und Abraham Maslow aber auch von verschiedenen Richtungen der Reformp dagogik und der emanzipatori schen P dagogik beeinflusst vgl Dauber 1997 Dar ber hinaus hat sie in Ans tzen auch die Ideen des Konstruktivismus der Existenzphilosophie und der Ph nomenologie aufgegriffen vgl Buddrus 1995 S 44f Die zentrale Rolle in der humanistischen Theorie spielt die Beziehungsgestaltung 4 2 1 Das Menschenbild in der humanistis
143. gart Kobra net Landeskooperationsstelle Schule Jugendhilfe 2009 Bildungsan gebote f r Schulverweigerer in Brandenburg Potsdam 2009 K gler Michael Hrsg M glichkeitsr ume in der analytischen Psychothera pie Winnicotts Konzept des Spielerischen 2009 Psychosozialverlag 151 Krause R 2000 Neue Befunde der Affektforschung zur Depression Z Pschosom Med 46 S 331 248 Krause R 2001 Affektpsychologische berlegungen zur menschlichen De struktivit t Psyche Z Psychoanal 55 S 934 960 Kretschmer Mariana 2014 Jetzt reicht s aber Wie man mit Kindern gewalt frei kommunizieren kann In Erziehungskunst Waldorfp dagogik heute Stuttgart Juni 2014 Lahninger Paul 2013 Reise zur L sung Coaching Kompetenz in Beratung Teamentwicklung F hrung Lehrt tigkeit Gespr chsf hrung managerSemi nare Verlag Bonn Landesinstitut f r Schulentwicklung Stuttgart 2013a Individuelle Lern und Entwicklungsbegleitung ILEB Fr hkindliche und schulische Bildung von jun gen Menschen mit Behinderung in Baden W rttemberg Grundlagen und Handlungsempfehlungen Stuttgart 2013 Landesinstitut f r Schulentwicklung Stuttgart 2013b F rderung gestalten Kinder und Jugendliche mit besonderem F rderbedarf und Behinderungen Modul D Herausforderndes Verhalten Empfehlungen zur Schul und Unter richtsentwicklung Stuttgart 2013 Landesinstitut f r Schule und Medien Berlin Brandenburg LIS
144. gegenstandes bef higen Sie lernen ihr Handeln zu planen ihr Lernen zu steuern und ihre Leistungen einzusch tzen Die Schule verst ndigt sich ber Ordnungen und Regeln die den Schulalltag berschaubar und verl sslich machen sowie dem Einzelnen wie der Lerngruppe Schutz vor unvorher sehbaren Ereignissen und aufkommenden ngsten bieten Die Schule bietet Handlungsfelder an in denen die Sch lerinnen und Sch ler erfahren dass sie Verantwortung f r BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE ihr Lernen haben Sie entwickeln zusammen mit den Lehr kr ften Lernstrategien Diese Strategien werden mit Eltern und au erschulischen Partnern abgestimmt Planen Han deln und Auswerten werden dabei als Regelkreis erfahren Durch bung und Wiederholung erwerben die Kinder und Jugendlichen Routinen und Handlungssicherheit Auf diese Weise erfahren sie dass ihre Anstrengungen wirksam sind Dies st rkt das Selbstwertgef hl und das Vertrauen in die Selbststeuerungsf higkeit Die Schule sorgt daf r dass es den Kindern und Jugend lichen zunehmend besser m glich wird Kritik auszuhal ten und konstruktiv zu verarbeiten Sie lernen dass Fehler und Missverst ndnisse nicht notwendigerweise mit einer Abwertung oder Zur cksetzung verbunden sein m ssen sondern als Lernchancen genutzt werden k nnen Sie erle ben sich mit ihren Fehlern als von den Lehrkr ften und den Mitsch lerinnen und Mitsch lern angenommen und gest tzt und lernen
145. gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines st ndigen Austauschs mit ihr All dies wird durch hom ostatische Prozesse erreicht die das Funktionie ren des Systems auf der Basis des heute als negatives Feedback bezeich neten Vorgangs regulieren und kontrollieren Abweichungen von einem Re gelma oder einer Norm setzen Abl ufe in Gang durch die diese Abweichung korrigiert wird Morgan 1997 S 60f Anforderungsvielfalt Dieses Prinzip besagt dass die inneren Regulationsme chanismen eines Systems genauso vielf ltig sein m ssen wie die Umwelt mit der es in Wechselwirkung steht Denn nur durch die Einbeziehung der erfor derlichen Vielfalt in die interne Kontrolle kann ein System mit der Vielfalt und 42 den Anforderungen seitens der Umwelt interagieren Jedes System das sich von der Vielfalt der Umwelt isoliert neigt zur Auszehrung und verliert seine Komplexit t und seine Eigenheit Anforderungsvielfalt ist demnach ein wichti ges Merkmal lebender Systeme jeder Art Morgan 1997 S 62 Systemevolution Dieses Prinzip beschreibt die F higkeit von Systemen sich zu entwickeln zu ver ndern komplexe Formen der Differenzierung und In tegration anzunehmen Eine gr ere Vielfalt innerhalb des Systems erh rt die F higkeit mit Anforderungen und M glichkeiten seitens der Umwelt zu intera gieren Dies erfordert einen zyklischen Prozess von Variation Selektion und Bewahrung der ausgew hlten Charakteristika Mor
146. griff System der je nach Wissenschaftsrichtung unterschiedlich gef llt wird Allen Ausrichtungen gemeinsam ist das Verst ndnis eines Systems als verbundenes zusammen gestelltes Gebilde Petzold 2007 S 110 Hillenbrand 1999 S 91 betont daher Systemisches Denken ist ein flexibles Erkl rungsmodell Heurismus ein Modell f r die Suche nach Erkenntnissen Systemisches Denken verneint lineares dualistisches Denken und betrachtet das Verhalten des einzelnen vor dem Hintergrund der komplexen Vernetzung in kosystemen vgl Palmowski 2000 S 44 Was unter einem System und insbesondere einem sozialen System zu verstehen ist l sst sich anhand der folgenden Annahmen zu Eigenschaften und Merkmalen beschreiben Ganzheit Eine Ver nderung in einem Teil des Systems beeinflusst notwen digerweise das ganze System Steve de Shazer 1998 S 40 alle Elemente eines Systems sind wie in einem Mobile miteinander verbunden Im Einzelnen finden sich die Bewegungen des Ganzen wieder und Bewegungen Einzelner bertragen sich auf das Ganze bersummativit t Das Ganze unterscheidet sich von der Summe der Teile Steve de Shazer 1998 S 40 Wie bei einem Musikst ck die Melodie mehr als die Summe der Noten ist kann ein Team anders und mehr als mehrere Einzelk mpfer 41 Zirkul re Kausalit t Nichtlinearit t Eine Folge von Ursachen und Wirkungen die zur Ausgangsursache zur ckf hren und diese bes
147. grund von Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden und dass Kinder mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltli chen und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom Besuch wei terf hrender Schulen ausgeschlossen werden b Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft in der sie leben Zugang zu einem integrativen inklusi ven hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht an Grundschulen und weiterf hrenden Schulen haben c angemessene Vorkehrungen f r die Bed rfnisse des Einzelnen ge troffen werden d Menschen mit Behinderungen innerhalb des allgemeinen Bildungs systems die notwendige Unterst tzung geleistet wird um ihre erfolg reiche Bildung zu erleichtern e in bereinstimmung mit dem Ziel der vollst ndigen Integration In klusion wirksame individuell angepasste Unterst tzungsma nahmen in einem Umfeld das die bestm gliche schulische und soziale Entwick lung gestattet angeboten werden 160 3 Die Vertragsstaaten erm glichen Menschen mit Behinderungen lebens praktische Fertigkeiten und soziale Kompetenzen zu erwerben um ihre volle und gleichberechtigte Teilhabe an der Bildung und als Mitglieder der Gemein schaft zu erleichtern Zu diesem Zweck ergreifen die Vertragsstaaten geeigne te Ma nahmen unter anderem a erleichtern die das Erlernen von Birailleschrift alternativer Schrift erg nzenden und alternativen Formen Mittel
148. gs mit Gruppen bekommen wir Antworten von der Gestaltp dagogik und der Themenzentrierten Interaktion TZI Von der Resilienzforschung bekommen wir Erkenntnisse und abgeleite te F rderkonzepte zur Frage wie gerade benachteiligte Kinder gest rkt wer den k nnen Das Respekt als Antwort und Prinzip Modell RAP gibt uns wertvolle Hinweise zum Umgang mit schwierigen Jugendlichen Und das an den Ressourcen ansetzende systemisch l sungsorientierte Beratungskonzept schlie lich generiert eine neue Haltung in der Kommunikation mit allen schuli schen Interaktionspartnern Verbunden im System der Schule f r Erziehungshilfe sind die Menschen die hier in unterschiedlichen Zusammenh ngen leben und arbeiten Sch ler El tern Lehrer Schulleiter und Schulsekret rin begegnen sich t glich in unter schiedlichen Situationen die durch einen u eren Rahmen gestaltet und be grenzt werden Sie kommen zusammen jeder mit einer eigenen Geschichte einem eigenen inneren Auftrag eigenen F higkeiten in einer eigenen Rolle mit einer eigenen Erfahrungswelt einer eigenen Vorstellung von Leben und Wirklichkeit mit einem eigenen Interesse eigenen Beweggr nden einer ei genen Begeisterung insgesamt mit einer ganz eigenen Gef hlswelt um ge meinsam den Bildungsauftrag der Gesellschaft zu erf llen Zu den Zielvorstellungen zur Schulentwicklung geh rt Schule ist ein sicherer verl sslicher Raum in dem die dort lebenden und arbei
149. gung des bisherigen Entwicklungsverlaufs der Lernenden Der Lehrer soll die Lernenden in m glichst lebensnahe handlungsorien tierte und lebenspraktische Kontexte Gemeinde Stadt Projekte einbinden Lebensweltbezug Er soll aktiv gestaltend am ffentlichen Leben teil nehmen und soziales Engagement zeigen Teamorientierung prozesse Feedback und Supervision sind wichtige Begleiter im schulischen Leben des Lehrers Um die komplexen Lernprozesse der Lernenden zu unterst tzen regt der Lehrer immer wieder zur Reflexion von Gef hlen Verhalten Problemen L sungswegen und Ergebnissen an Sowohl Lehrer als auch Lernende gestalten aktiv das Schulleben und wir ken an der Weiterentwicklung von Schule mit Die Lehrer verstehen sich hierbei als Team und als gleichberechtigte Mitglieder einer von hierarchi schen Strukturen losgesagten Schule In der Arbeit mit schwierigen Sch lern konstruiert der Lehrer Hypothesen die die komplexen Zusammenh nge kl ren sollen Dabei soll eine Vielfalt der Hypothesen zu einer Vielfalt von Perspektiven und M glichkeiten f h ren Der Lehrer hat ein besonderes Gesundheitsbewusstsein und geht dementsprechend verantwortungsvoll mit sich um K rper Geist und See le sollen sich hierbei in einheitlicher Balance befinden Sollte er dennoch aus dem Gleichgewicht geraten so sucht er sich systemisch l sungsorientierte Beratungshilfe 167 Modul D Herausforderndes Verhalten F rderung gest
150. h den Forschungsergebnissen von Emmy Werner k nnen alle Kinder Be lastungen besser ertragen wenn die Erwachsenen in ihrer Umgebung ihre Selbstst ndigkeit f rdern ihnen vermitteln wie man mit anderen richtig redet und umgeht ihnen zeigen wie man Probleme selber bew ltigt und Hilfsbereitschaft und soziale Verantwortung vorleben und belohnen ebd Die Voraussetzungen um resiliente Schutzfaktoren die die innere St rke be einflussen zu erwerben erhalten wir normalerweise in der Kindheit Emmy Werner konnte nachweisen dass die Kinder die keinerlei Verhaltensauff llig keiten aufwiesen die weder straff llig noch Schul oder Drogenprobleme auf zeigten sondern selbstbewusst leistungsorientiert und zuverl ssig auftraten diejenigen mit psychisch sch tzenden Faktoren in ihrem Umfeld waren Sie wurden als gutm tig liebevoll und ausgeglichen beschrieben Au erdem wa ren sie kommunikativ wenig ngstlich konnten analysieren und planen Sie besa en gute Probleml sef higkeiten und konnten Dinge realistisch einsch t zen Auffallend waren die psychisch sch tzenden Faktoren in ihrem Umfeld Sie konnten eine stabile Bindung an einen Erwachsenen aufbauen und wur den von diesem zuverl ssig unterst tzt Die resilienten Kinder neigten dazu sich in Krisenzeiten nicht nur auf Eltern zu verlassen sondern Rat und Trost bei Verwandten Freunden Nachbarn oder lteren Menschen in ihrer Ge meinde zu suchen vgl Wellensieck 2011 S
151. hemaligen Sch lerinnen und Sch ler ein Beratungsm glichkeiten zu berufsvorbereiten den Ma nahmen und Ausbildungswegen werden fr hzei tig aufgezeigt und in Anspruch genommen Die Schule f r Erziehungshilfe initiiert eine kontinu ierliche ber die Schulzeit hinausgehende individuelle Begleitung ihrer Sch lerinnen und Sch ler Sie verst ndigt sich mit den am bergangsprozess Beteiligten ber die Umsetzung von vereinbarten Entwicklungszielen und legt bergabemodalit ten fest die den individuellen F rder bedarf der Jugendlichen ebenso im Blick haben wie die Suche nach passenden Anschl ssen Ziel ist es einen m g lichst reibungslosen bergang in Berufsausbildung oder Erwerbsarbeit zu sichern aber auch Br che aufzufangen 82 BILDUNGSBEREICH ANFORDERUNGEN UND LERNEN Bildungsbereich Anforderungen und Lernen LEITGEDANKEN Die Schule f r Erziehungshilfe stellt in Kooperation mit Eltern und anderen Erziehungspartnern die Erf llung der k rperlichen sozialen und emotionalen Grundbed rfnisse der Sch lerinnen und Sch ler sicher Damit schafft sie eine Basis f r gelingende Bildungsprozesse Die Lehrkr fte respektieren die Kinder und Jugendlichen in ihrem So Sein Sie ber cksichtigen in ihrer Unterrichts gestaltung den engen Zusammenhang zwischen Lernpro zessen und der aktuellen emotionalen Befindlichkeit ihrer Sch lerinnen und Sch ler und schaffen ein Klima das Lernen erm glicht Durch die F rderung basaler
152. hen unserem Innenleben und der Umgebung zwischen unseren aktuellen Bed rfnissen und den u eren Be dingungen Die Motivationssysteme bewegen uns ber entsprechendes Ver halten in die ein oder andere Richtung Damit wir Stimmigkeit erleben k nnen setzen wir unsere F higkeiten und andere Ressourcen ein mit denen wir uns unseren attraktiven Zielen ann hern und Gefahren abwenden k nnen 4 5 3 1 Explizites und implizites Verarbeitungssystem Um f r unser Leben ein h chst m gliches Ma an Stimmigkeit zu erreichen verf gen wir ber zwei Verarbeitungsweisen eine explizite also bewusst ge wollte die auch ber Sprache vermittelt werden kann und eine implizite die meist unbewusst verl uft und den berwiegenden Teil der vegetativen Selbst regulation betrifft Beide Verarbeitungsmodi k nnen gleichzeitig und parallel 66 verlaufen Im Unterschied zur expliziten Selbstregulation mit 40 Bits pro Se kunde kann die implizite etwa 50 Millionen Bits verarbeiten Damit wird deut lich dass es unm glich w re bewusst und willentlich eine komplexe Selbstre gulation auszuf hren Wir bauen im Laufe unseres Lebens ein hohes Ma an Vertrauen in unsere implizite Selbstregulation auf die meist fehlerloser als unsere bewusst willentliche verl uft W hrend wir kommunizieren schenken wir mit unseren Augen und Ohren diesen beiden Verarbeitungs und Kommu nikationsmodi unsere Aufmerksamkeit ein Auge und ein Ohr f r die expliziten Bo
153. hren unter Ber cksichtigung der K rperlichkeit und zur Vertiefung von Erfahrungen durch Umsetzen von Begriffen und Theorien in Bewegung Pantomime oder Malerei er ffnen Autonomieerleben Lebensgeschichtliche Vertiefung und Selbsterfahrung Die Lernenden k nnen ihre eigenen Muster entdecken sich in ihrer Umwelt zu erleben und sich mit ihr auseinanderzusetzen Sie erhalten ebenfalls die Chance andere m gliche Verhaltensmuster kennenzulernen und sich in ihnen zu erproben und damit ihre Handlungsm glichkeiten zu erweitern Aktive selbstverantwortete Lebensgestaltung Pers nlich bedeutsames Lernen hei t auch die Verantwortlichkeit jeder Person f r die Gestaltung des eigenen Lebens bewusst zu machen und ber Lebensziele und Le benssinn nachzudenken Es geht dabei um die Anregung und Auseinan dersetzung mit existentiellen Fragen und darum den einzelnen die Kost barkeit von unwiederbringlicher Lebenszeit begreifbar zu machen Vertiefte Vergegenw rtigung und Reflexion der sozialen und historischen Dimension der Existenz Bei dieser Art des Lernens geht es darum Identi t tsentwicklung sowohl als Prozess pers nlicher Erfahrungen als auch eingebettet und beeinflusst von den jeweiligen historischen Umst nden zu sehen Generationstypische und geschlechtsspezifische Erfahrungen Luca 1993 wie einzelne zeitgeschichtliche Ereignisse pr gen die aktuelle Lebenssituation ebenso wie die Zukunftsvorstellungen 87 5 2 Themenzentrierte
154. hsenen und Gleichaltrigen weil sie diesen nicht hinreichend attraktiv erscheinen Er wachsene k nnen positiv eingreifen um die Attraktivit t aller jungen Men schen f r die Gleichaltrigen zu erh hen Sie k nnen den Sch lern beibringen dass sie positive Eigenschaften in allen Menschen sehen und den bezie hungsarmen Jugendlichen helfen attraktive Kandidaten f r Freundschaft aus sich zu machen 4 Sich aus dem Regelkreis des Konflikts herausl sen Eine der wichtigsten Fertigkeiten die die Autoren benennen besteht darin Gegenaggressionen auf schwierige Jugendliche zu vermeiden Die Bed rfnis se dieser Jugendlichen sind nicht erf llt worden und sie haben eine negative Sichtweise von sich selbst und der Welt entwickelt Dies f hrt zu einer Art sich selbst erf llender Prophezeiung wenn das Kind oder der Jugendliche versucht die negative Bewertung der Erwachsenen zu verstehen und zu rati onalisieren Es macht dann Sinn den Erwachsenen zu misstrauen und ihre freundschaftlichen Ann herungen zur ckzuweisen bertragung Demzufolge wird es mit Feindseligkeit und Abweisung reagieren wenn es hilfreichen Er wachsenen begegnet Reagiert der Erwachsene auf dieselbe Art Gegen ber tragung erf llt sich die negative Prophezeiung des Jugendlichen Dies f hrt h ufig zu weiteren negativen Wechselwirkungen so dass ein sich selbst er haltender Regelkreis des Konflikts in Gang kommt Nicholas Long entwickelte ein Regelkr
155. ht entwickeln l sst und dass Lehrer eingeladen berzeugt mitgenommen und begleitet werden m ssen So objektiv notwendig Schulentwicklung auch begr ndet werden kann ohne die wertsch tzende Beteiligung des Kollegiums die allen ein gro es Bed rfnis ist und ohne dass der Funke berspringt und Resonanz und Begeisterung ausl st wird es keine Schulentwicklung geben Ein direktorialer Habitus des Schulleiters beim Entwickeln eines systemisch l sungsorientierten Ansatzes zur Schulentwicklung w re auch ein Wider spruch in sich Nichts berzeugt einen Menschen mehr als eine L sung die er selbst gefun den hat sagt Paul Watzlawick und spricht damit einen Kerngedanken aus Diese Er kenntnis sollte nicht nur auf das Lernen des Sch lers Anwendung finden son dern im Entwicklungsprozess der Schule auch auf das Kollegium und jeden einzelnen Lehrer bedacht werden Das bedeutet dass der Verfasser und Schulleiter als ein Sp her vorausgeht von seinen Streifz gen in der regionalen und berregionalen Schul und Ju gendhilfelandschaft oder auch aus den Tiefen der p dagogisch psycholo gischen Theorien und Konzepte mit reicher Beute zur ckkommt und seine Kollegen einl dt um seine Sch tze mit ihnen zu teilen mit leuchtenden Augen mit ihnen am Feuer zu sitzen und von den fremden K sten den bl henden Landschaften den gro artigen Gedankengeb uden und anderen Errungen schaften zu erz hlen Der Fu
156. i Brendtro um das Zusam menspiel von Vertrauen aufbauen Respekt haben und ausdr cken Verste hen wollen Bef higung zum Aufbau von St rke und Selbstvertrauen Es wird unterschieden zwischen der Kontaktaufnahme also dem ersten Ver bindungsaufbau und dem dann folgenden Aufbau einer Bindung im Sinne ei ner tragf higen Beziehung Selbst Beziehungsangebote zu machen und auch die Beziehungsangebote von Jugendlichen wahrzunehmen ist oft eine Sache des Augenblicks der die Weichen bei der Kontaktaufnahme in eine g nstige Richtung stellt Signale zu senden die klarmachen 1 Ich bin keine Gefahr f r dich und 2 Ich k nnte interessant f r dich sein ist die Herausforderung f r die ersten Momente der Kontaktaufnahme zu Jugendlichen die gelernt haben Erwachsenen grund s tzlich zu misstrauen 2 vgl ebd 105 Brendtro et al 1995 entwickeln aus ihrem Praxiswissen das die Elemente einer positiven Beziehung mit Verantwortung F rsorge Respekt und Wissen beschreibt zehn Konzepte die als Leitfaden f r eine Renaissance von Be ziehungstechniken gelten k nnen Dabei geht es ihnen um die Entwicklung einer Systematik um auf die Bed rfnisse der Kinder eingehen zu k nnen als einer wirkungsvollen Art und Weise auf abweisende Menschen zuzugehen vgl Georg Thomas 1989 zitiert nach Brendtro 1995 S 67 68 1 Beziehung ist eine T tigkeit nicht ein Gef hl F rsorge hei t Anteil nehmen am Leben und
157. ich zu freuen was ihnen gut tut was sie st rt was sie belastet und was sie f rchten Die Wirklichkeitskonstruktion ei nes Interaktionspartners einf hlend verstehen zu wollen ist ein zentraler As pekt des Beziehungsprozesses und tr gt ma geblich zu einem Wohlgef hl bei Der Beziehungsprozess ist dabei durch folgende Qualit ten gepr gt Erwachsene Bezugspersonen m ssen da sein lat inter esse und die Kinder und Jugendlichen mit Interesse Wertsch tzung Annahme Nach fragen Ansporn Forderungen Anteilnahme Hilfe Ermutigung Anspruch und Motivation begleiten Sehen und gesehen werden Wertsch tzung und Zuneigung erlangen und geben Emotionale Resonanz und Empathie Gemeinschaftliche Aufmerksamkeit gegen ber etwas Drittem gemeinsa mes Tun spielen essen lernen arbeiten erz hlen lachen weinen Wechselseitiges Verstehen von Motiven und Absichten vgl Bauer 2007 j vgl Hartmut von Hentig Bew hrung Von der n tzlichen Erfahrung n tzlich zu sein 125 Einf hlung und Spiegelung als unsichtbares Band das Kinder und Jugendli che ins Leben f hrt sind ein neurobiologisch verankertes Geschehen das Bindung erst m glich macht Bindung beruht auf der Erfahrung dass ein anderer Mensch so f hlen kann wie man selbst f hlt Bauer 2007 S 129 Das was Lehrer tun bildet sich in den K pfen von Kindern und Jugendlichen ab Gleichzeitig registrieren sie wie si
158. ichen Tatsachen ins Auge schauen L sungsorientierung Klare und realistische Zielsetzungen Denken von der L sung her Die Opferrolle verlassen Der Schutzraum hilft nicht auf Dauer Sich auf den Weg machen Handeln Besinnung auf die eigenen St rken Verantwortung bernehmen Bereitschaft und Reife Verantwortung f r das eigene Tun zu ber nehmen Netzwerkorientierung Was wir alleine nicht schaffen das schaffen wir dann zusammen Xavier Naidoo Die wahren Helden sind keine Einzelk mpfer Zukunftsplanung Vorbeugen Alternativen entwickeln Da es schon immer die Aufgabe der Sonderp dagogik gewesen ist in risiko reichen Lebensumst nden aufgewachsene Kinder in ihrem Lernen und Ver halten zu st rken liefert ihr das Resilienzkonzept gerade auch mit seiner Kompetenz vs Defizit Orientierung und mit seinem Blick auf internale und externale Gelingensfaktoren bedeutsame Anhaltspunkte f r pr ventive Hand lungskonzepte Vgl Burghardt 2005 Nach Manfred Burghardt 2005 verf gen resiliente Kinder und Jugendliche ber e ein aktives Bew ltigungsverhalten e angepasste Probleml sestrategien Coping e ein positives Selbstkonzept e Zielorientierung e Selbstwirksamkeits berzeugung e Optimismus e sowie einen realistischen und objektiven Erkl rungsstil 100 Als protektive Faktoren stellt Burghardt 2005 heraus e stabile Beziehung en zu Vertrauenspersonen e Vertrauenspersonen die be
159. iduellen Formen der Erlebnisverarbeitung zu achten Sie schaffen die Voraussetzungen daf r dass die Kinder und Jugendlichen lernen sich mit ihrem Selbst konzept ihrem emotionalen Befinden und ihrem sozialen Handeln auseinander zu setzen Dies schlie t die Ber ck sichtigung religi ser Welt und Selbstdeutungskonzepte ein Schulische Bildungs und Erziehungsarbeit bietet eine individuelle Lern und Entwicklungsbegleitung deren Aufgabe es ist eine Passung herzustellen zwischen indi viduellen Lebens und Bed rfnislagen der Sch lerinnen und Sch ler gesellschaftlichen Anforderungen sowie der Ausgestaltung von Bildungs und Unterst tzungsangebo ten Im Zusammenwirken mit Eltern Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jugendhilfe und anderen Erziehungs partnern gestaltet sie die Erziehungs und Bildungspro zesse so dass die Sch lerinnen und Sch ler ihre F hig keiten und Begabungen entfalten sowie ihre individuellen Interessen entwickeln Die Lehrerinnen und Lehrer bem hen sich die Dynamik und innere Logik des Verhaltens der Kinder und Jugend lichen zu verstehen Die Schule bietet einen verl sslichen und Grenzen setzenden Rahmen Alltagsbezogene und f r den Einzelnen bedeutsame Inhalte und Themen werden im Unterricht aufgegriffen M glichkeiten f r L sungen aktueller Problemlagen werden erarbeitet Dies alles tr gt zur Verbesserung des Selbstwertgef hls sowie zur ber zeugung bei selbstwirksam zu sein und l sst die Kind
160. ie Klasse 11 Wie unterst tzen die Lehrkr fte die Sch ler in belastenden Situationen 12 Wie verstehen und gestalten Lehrkr fte und Eltern ihre Zusammenarbeit B Leitfragen f r die Entwicklung eines Schulkonzeptes 13 Wie sichert die Schule dass Lehrkr fte im Umgang mit belastenden Situa tionen Unterst tzung erhalten 14 Welche M glichkeiten schafft die Schule zur Unterst tzung der Sch ler in f r alle herausfordernden Situationen 15 Mit welchen Ma nahmen wirkt Schule Stigmatisierungen beziehungsweise Ausgrenzungen Gewalt Mobbing entgegen 16 Welche demokratischen Grunds tze Werte Normen und Regeln pr gen das Schulleben 17 Welche Partner unterst tzen die Schule bei der Wahrnehmung von Schwierigkeiten und der Planung von F rderung bei der Einbindung der Sch ler in soziale Netzwerke beim Aufbau von tragf higen Netzwerken f r Einzelne 18 Wie sichert Schule die Befriedigung der Grundbed rfnisse der Sch ler 169 Paul Lahninger Reise zur L sung Coaching Kompetenz in Beratung Teamentwicklung F hrung Lehrt tigkeit Gespr chsf hrung Bonn 2013 S 144 145 Etappe IV Teamentwicklung begleiten Teamarbeit in Symbolen Thesenblatt Wesentliche Qualit ten als Leitbilder f r Teamentwicklung rw Gemeinsame Verantwortung Teamarbeit entsteht wenn alle gemeinsam die Verant ein wortung f r das Erreichen von Zielen bernehmen Jede Torbogen Person bejaht die Zus
161. ie auf Beziehungsaufnahme und gestaltung angelegt sind berall wo zwischenmenschliche Beziehungen quantitativ und qualitativ abnehmen nehmen Gesundheitsst rungen zu Alles schulische Lehren und Lernen ist eingebettet in ein interaktives und dia logisches Beziehungsgeschehen Bauer 2007 S 14 Lernprozesse sind Beziehungsprozesse Emotionen stehen dabei im Vorder grund Hoanzl 2014 Emotionen die als positiv erlebt werden verbreitern die Aufmerksamkeit und das Denken sie reduzieren negative Erregung sie steigern die Resilienz sie bauen pers nliche Ressourcen St rken auf und sie l sen eine positive Spi 122 rale aus In positiver Stimmung lernen Menschen besser und haben mehr Wi derstandskraft Oder um es pr gnant mit Gerald H ther zu sagen Ohne Ge f hl geht gar nichts Erkenntnisse zur Salutogenese geben uns Antworten auf Fragen zu Bedin gungen und Faktoren gesunder Entwicklung Heilsame Systeme gesund und gesund machend sind Kontexte die m glichst vielen Beteiligten ein m g lichst hohes Ma an gesunder Entwicklung erm glichen Gesunde Entwick lung wird durch Verbundenheit Bedeutsamkeit Verstehbarkeit Handhabbar keit durch Koh renz und durch das Erleben von Stimmigkeit gef rdert Damit einher geht die Schlussfolgerung dass gesunde heilsame Systeme Stim migkeitserleben erm glichen vgl Petzold 2011 S 24 Dieses alles durchdringende menschliche Bed rfnis na
162. iegel des Stresshor mons Cortisol zu einer Besch digung des f r das Kurzzeitged chtnis ent scheidenden Teils des Gro hirns des Hippocampus Da der Hippocampus zugleich auch f r die Kontrolle der Cortisolfreisetzung zust ndig ist kommt es durch dessen Besch digung zu einer weiteren dauerhaften Erh hung des Cortisolspiegels die dann von der urspr nglichen Stresseinwirkung unabh n gig ist Auf diese Weise werden Hirnstrukturen ber einen erh hten Cortisol spiegel im Sinne eines verselbstst ndigten Teufelskreises weiter besch digt auch ohne dass hierf r eine neuerliche von au en kommende Stresseinwir kung erforderlich ist Weitere Folgen zeigen sich insbesondere dann wenn fehlende L cheldialoge in besonders empfindliche Entwicklungszeitfenster fallen ber die Cortisol einwirkung wird nicht nur der Hippocampus besch digt sondern ber einen gleichzeitig erh hten Dopamin Noradrenalin Spiegel siehe Kapitel Neurobio 73 logische Grundlagen auch die praefrontale Hirnrinde in Mitleidenschaft gezo gen Dieser Bereich des vorderen Gro hirns stellt eine Schaltzentrale f r die Planung und Organisation von Handlungen dar die wir ben tigen um Stress einwirkungen zu meistern Insbesondere werden unsere gedanklich vor weggenommenen Reaktionen auf ihre m glichen Folgen durchmustert Eine Besch digung dieser Gro hirnrindenregion wird heute auch als eine der Ur sachen f r die Entwicklung eines Aufmerksamkeitsd
163. ig geworden ist Die jeweiligen Anforderungen des Lehrers und eigene Handlungsimpulse passen bei J selten zusammen Er vermag seine eigenen Impulse auch nicht zugunsten einer vom Lehrer geforderten T tigkeit und sei sie auch noch so kindgem und spielerisch pr sentiert zur ckzustellen Insofern kommt J in diesem Spannungsfeld permanent in innere Konflikte die er nicht steuern oder regulieren kann Seine typischen Verhaltensauff lligkeiten zeigt J dann wenn er sich einer Aufgabe oder Anforderung nicht gewachsen f hlt und er in eine vielleicht auch nur vermeintliche berforderungssituation kommt die ihn frustriert J kommt auch immer wieder in Konflikt mit Klassenregeln W hrend die meisten an deren Mitsch ler diese Regeln verinnerlicht zu haben scheinen kommt er so immer wieder in eine Au enseiterrolle Zunehmend bekommt er auch Hinweise von anderen Sch lern die sein Verhalten nicht tolerieren m chten weil es st rt Besonders freie Unterrichtssituationen mit offeneren Lernformen berfordern ihn Er kann sich nicht an Gespr chsregeln halten weil er seine eigenen Bed rfnisse und Impulse nicht zugunsten seiner Mitsch ler zur ckhalten kann In f r ihn entt uschenden oder frustrierenden Situationen reagiert J schnell mit Wei nen Schluchzen Schreien Weglaufen sich Verkriechen aggressiven Impulsen ge gen Sachen und auch gegen Mitsch ler oder mit einer verweigernden R ckzugshal tung Er kann zwar meist innerhalb
164. in feste Strategievorstellungen F r die Kl rung eines Konfliktes ist es deshalb wichtig ber Bed rfnisse zu spre chen und davon zu erz hlen welche Gef hle durch die Nichterf llung dieser Bed rfnisse ausgel st werden Wenn alle Worte und Handlungen als Ausdruck menschlicher Bed rfnisse verstanden werden gibt es kein Richtig und kein Falsch denn alle Bed rf nisse dienen dem Leben Wenn wir die Lebendigkeit hinter jeder Aktion und jeder Aussage sehen und akzeptieren lernen k nnen wir ber L sungen ver handeln die zuvor undenkbar waren 4 Die Unterscheidung von Bitten und Forderungen Wenn eine Person wei wie sich ihr Gegen ber f hlt und was es braucht steigt die Wahrscheinlichkeit dass eine Bitte auf offene Ohren st t Die GFK 95 kennt Handlungsbitten und Verbindungsbitten Eine Handlungsbitte ist eine Bitte um eine konkrete Handlung im Hier und Jetzt Verbindungsbitten sind besonders wichtig f r die Beziehung zwischen den Gespr chspartnern Wie geht es dir wenn du das h rst siehst beobachtest Gibt es etwas was du dir w nschst W rst du bereit mir zu sagen was du bei mir geh rt hast M Rosenberg betont dass Menschen nur ungern zu Dingen gezwungen wer den vgl Circle of courage Autonomie als wichtiges Grundbed rfnis Die GFK ermutigt Beziehungen zu pflegen die auf Offenherzigkeit und freiwilliger gegenseitiger Unterst tzung basieren anstatt eine Kultur der Domina
165. ine gro e Herausforderung und ein hohes Ziel Der An spruch darf wie die anderen Aspekte der Vision auf keinen Fall verordnet werden der Entwicklung muss bei aller Zielgerichtetheit und Zielstrebigkeit Zeit einger umt werden da es sich um vor allen Dingen innere Entwicklungs prozesse handelt Zeit zum praktischen ben muss regelm ig eingerichtet werden 71 Seite 132 dieser Arbeit 146 Die meisten Kinder vermissen Wertsch tzung sie sehnen sich nach dem Gef hl in ihrer Schule am richtigen Platz zu sein Ihnen fehlt eine grundle gende Lernerfahrung die sie langfristig ermutigt So wie ich bin kann ich er folgreich sein und Ansehen gewinnen Solch eine Erfahrung tr gt einen durch das ganze Leben Remo Largo 7 Remo Largo 2013 Auf Leistung getrimmt Interview In Der Spiegel Heft 38 2013 147 9 Literaturverzeichnis Aarts Maria und H ther Gerald 2010 Beziehung wirkt Wunder Was Kinder und Jugendliche zum Aufwachsen brauchen Vortrag auf dem Aachener Bil dungstag Z nd Stoff vom 01 10 2010 DVD Auditorium Verlag M llheim Ahrbeck Bernd 2011 Der Umgang mit Behinderung Kohlhammer Verlag Stuttgart Ahrbeck Bernd Fickler Stang Ulrike 2012 Verhaltensst rungen ein zeit gem es Konstrukt In Sonderp dagogik in Berlin Heft 3 2012 Ahrbeck Bernd 2012 Ich glaube nicht dass der inklusive Weg immer der richtige ist Interview mit Prof Dr Bernd Ahrbeck vom
166. iner Lernumgebung an der allgemeinen Schule vor dem Hintergrund seiner gesamten Lebenssituation in Familie und Freizeit als Be sorgnis erregend und einer umfassenden und tiefgreifenden Unterst tzung und Begleitung bed rftig betrachtet Dementsprechend wurden die derzeitigen Teilhabem glichkeiten von J im schulischen und au erschulischen Kontext als deutlich eingeschr nkt und der Bildungsanspruch im Sinne einer Schule f r Erziehungshilfe als gegeben angesehen 164 Gebote f r Lehrer Anno 2008 Studierenden Arbeitsgruppenpapier Universit t Landau Institut f r Sonderp dagogik Wintersemester 2007 2008 Seminar Lernbehinderungen Behinderungen konstruktivistisch interpretieren und verstehen Seminarleiter Lars Anken 1 Der Lehrer ist sich bewusst dass jeder Mensch seine Wirklichkeit selbst konstruiert und somit auch Lernen nur selbstgesteuert funktionieren kann Deshalb f hrt er die Lernenden langfristig zu einem selbstorganisierten selbstgesteuerten und vernetzten Lernen hin 2 Der Lehrer hat mit der Lerngruppe ein Forscherteam zu bilden und be r cksichtigt dabei die jeweils unterschiedliche Erfahrungswirklichkeit der Lernenden Er sieht sich vornehmlich in der Rolle des Lernbegleiters 3 Die individuellen Voraussetzungen der Lernenden m ssen vom Lehrer kontinuierlich in die aktuelle Lernplanung integriert und die Interessensge biete einbezogen werden so dass intrinsische Motivation und die Lust an le
167. iner hoch individualisierten F rderung wird in kleinen Lern gruppen von maximal 8 Sch lern unterrichtet Dem erh hten Bedarf der Sch ler an unterst tzenden Strukturen wird mit dem Klassenlehrer bzw Klassenlehrerteamprinzip t glich wiederkehren den Ritualen und festen Regeln mit Visualisierungshilfen im Unterricht und einem bewussten Leben im Jahreslauf mit seinen Festen Rechnung getragen Lernblockaden und ngsten von Sch lern wird einf hlend begegnet Die Insel ist ein permanent mit einer Lehrkraft besetzter Raum zum Erho len Reflektieren Aussprechen und Planen eines neuen Starts f r ge stresste Sch ler In der Struktur des Stundenplanes wechselt sich kognitives Lernen mit k nstlerischen handwerklichen oder sportlichen Aktivit ten ab um dem Bewegungsdrang der Sch ler gerecht zu werden und sie nicht zu berfor dern e Es gibt erlebnisp dagogische Angebote in allen Klassenstufen in der Grundstufe zum Beispiel einen regelm igen Tag im Wald und auf dem Bauernhof in der Mittelstufe einen regelm igen w chentlichen Wander tag und eine anspruchsvolle mehrt gige erlebnisp dagogische Wander woche e Es gibt thnemengebundene Projektwochen Eurythmie den Schulsanit ts dienst nachmitt gliche Neigungsangebote Bogenschie en Zirkusk nste und einen von den Sch lern organisierten M lldienst zur Umwelterzie hung e Die sprachlichen Mitteilungsm glichkeiten der Sch ler werden in t
168. ionale Erleben und soziale Handeln wie auch das von anderen hat Ebenso werden sie sich bewusst dass ihr Handeln Auswirkungen auf die Entwicklung der Gemeinschaft in der Schule und im gesellschaftlichen Raum haben kann In einem von Wertsch tzung und gegenseitiger Achtung gepr gten Miteinander erfahren die Sch lerinnen und Sch ler Werthaltungen die Fragen nach Sinngebung und Lebenseinstellungen zulassen und beantworten helfen Sie werden angeleitet ihr gegenw rtiges und zuk nftiges Handeln auch im Hinblick auf den verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Natur zu pr fen Die Sch lerinnen und Sch ler erleben in der Schule und im Gemeinwesen Verst ndigungsprozesse und lernen nach demokratischen Grunds tzen zu handeln ber die Refle xion solcher Erfahrungsprozesse und der daraus erwach senden Erkenntnisse werden sie ermutigt sich in einer Gemeinschaft zu engagieren und lernen wie sie f r ihre Interessen und Rechte eintreten k nnen Der Grundsatz Demokratie lernen und leben ist Basis f r die Gestaltung des gesamten Schullebens Die freiheitlich demokratische Grundordnung wird den Sch lerinnen und Sch lern als Voraussetzung f r friedliches Zusammenleben und als Fundament f r die Teilhabe an gesellschaftlichem und politischem Handeln bewusst Die Sch lerinnen und Sch ler lernen die Bedeutung unterschiedlichster Medien in einem demokratischen Gemeinwesen kennen und kritisch mit verschiedenen Medieninhalten um
169. it t ertragen lernen Das Gegenteil von Spiel ist nicht Ernst sondern Realit t Das Spiel bewirkt eine Verfl ssigung der bedrohlich gewordenen oder bedrohlich erlebten Realit t und f hrt zur ck zu nun spielerisch gestalteter Potentialit t 74 Der Spielbereich ist nicht Teil der intrapsychischen Realit t Er liegt au erhalb des Individuums ist aber auch nicht Teil der u eren Welt Das Spielen klei ner Kinder ist durch eine bestimmte Art von Vertieftsein gekennzeichnet Das spielende Kind bleibt in einem Bereich den es einfach nicht verlassen kann und in dem es bergriffe nicht einfach zulassen kann Es besteht eine direkte Entwicklungsfolge von bergangsph nomenen zum Spielen vom Spielen zum gemeinsamen Spielen und von hier zu kulturellen Leben Spielen ist stets eine sch pferische Erfahrung eine Grundform von Leben Spielen setzt Ver trauen voraus und geh rt zum potentiellen Bereich zwischen Kleinkind und Mutter indem das Kind v llig abh ngig ist und die Mutter Anpassungsfunktio nen bernimmt die das Kind f r selbstverst ndlich h lt Auf der Grundlage des Spielens baut die gesamte menschliche Erfahrungs welt auf Wir erfahren das Leben im Bereich der bergangsph nomene in der aufregenden Verflechtung von Subjektivit t und objektiver Beobachtung und in einem Bereich der zwischen innerer Realit t des Einzelmenschen und wahr nehmbarer Realit t des Einzelmenschen au erhalb des Individuums angesie delt ist
170. it der Ratifizierung der UN Konvention zu den Rechten von Menschen mit Behinderungen BRK vom 13 Dezember 2006 durch die Bundesregierung im Jahr 2009 ausgel st worden ist wenn er gleichzeitig schon im Titel dieser Arbeit eine Vision f r diese Schule als einer gesunden und gesund machenden Schule anspricht und im weiteren Verlauf dieser Ar beit siehe Kapitel 6 ausbreiten wird dann wird an dieser Stelle bereits deut lich dass der Verfasser zumindest diesen Sonderschultyp grunds tzlich be f rwortet und ihm auch Bedeutung im Sinne eines Zukunftsmodells beimisst Damit hat er eine Position bezogen die in der Inklusionsdebatte von radikalen Gegnern des Sonderschulwesens zwar nur dem Beharrungsverm gen des Systems K Ehrhardt LAG GLGL In Protokoll UAG Inklusion der Gr nen 2012 Seite 8 und dessen selbsterhaltendem Interesse zugeschrieben wird die er gleichwohl aber fachlich begr nden kann Wer sich dazu entschieden hat als Lehrer an einer Sonderschule mit sozial und emotional belasteten Kindern und Jugendlichen zu arbeiten der muss diese jungen Menschen mit all dem wie sie sich zeigen und womit sie ihn konfrontieren m gen k nnen Wer diesen Beruf ber Jahre aus bt und diese jungen Menschen begleitet Ihnen beisteht und sie annimmt mit jeder Faser ihrer Pers nlichkeit und mit ihrem oft erwartungswidrigen und herausfordern den Verhalten wer sich auf den Weg macht sie zu verstehen um einen Zu gang zu ihnen zu
171. itung zu achten Sie schaffen die Voraussetzungen daf r dass die Kinder und Jugendlichen lernen sich mit ihrem Selbst konzept ihrem emotionalen Befinden und ihrem sozialen Handeln auseinander zu setzen Dies schlie t die Ber ck sichtigung religi ser Welt und Selbstdeutungskonzepte ein Schulische Bildungs und Erziehungsarbeit bietet eine individuelle Lern und Entwicklungsbegleitung deren Aufgabe es ist eine Passung herzustellen zwischen indi viduellen Lebens und Bed rfnislagen der Sch lerinnen und Sch ler gesellschaftlichen Anforderungen sowie der Ausgestaltung von Bildungs und Unterst tzungsangebo ten Im Zusammenwirken mit Eltern Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jugendhilfe und anderen Erziehungs partnern gestaltet sie die Erziehungs und Bildungspro zesse so dass die Sch lerinnen und Sch ler ihre F hig keiten und Begabungen entfalten sowie ihre individuellen Interessen entwickeln Die Lehrerinnen und Lehrer bem hen sich die Dynamik und innere Logik des Verhaltens der Kinder und Jugend lichen zu verstehen Die Schule bietet einen verl sslichen und Grenzen setzenden Rahmen Alltagsbezogene und f r den Einzelnen bedeutsame Inhalte und Themen werden im Unterricht aufgegriffen M glichkeiten f r L sungen aktueller Problemlagen werden erarbeitet Dies alles tr gt zur Verbesserung des Selbstwertgef hls sowie zur ber zeugung bei selbstwirksam zu sein und l sst die Kinder und Jugendlichen die Bedeutung
172. iven Ange bote der offenen Kinder und Jugendarbeit sowie anderer kommunaler Einrichtungen aber auch einzelne engagierte Menschen eingebunden sein Die Netzwerkbildung wird beg nstigt durch die ffnung der Schule f r Partner von au en Aufgabe der Schule f r Erziehungshilfe ist es ihre Sch lerinnen und Sch ler bei der Entwicklung und Pflege von Kontakten zu Personen informellen Gruppierun gen und Einrichtungen des Gemeinwesens zu unterst t zen Sie f rdert die Ausbildung von F higkeiten sich in Gemeinschaften einzubinden und in diesen mitzuwirken Die Schule sucht nach Erfahrungsr umen in denen sich die Sch lerinnen und Sch ler in ihrem sozialen Handeln erproben k nnen Die Lebensgeschichte und Bildungsbiografie der Sch le tinnen und Sch ler ist oft gekennzeichnet durch Ver n derungen und Wechsel im schulischen und im au erschu lischen Bereich Geplante aber auch nicht geplante oder gewollte Wechsel und berg nge sind f r die Sch lerin nen und Sch ler Chance und Risiko zugleich Erfolgreich bew ltigte berg nge st rken das Vertrauen in die Gestalt barkeit der Zukunft Daher bereitet die Schule f r Erzie DER BESONDERE BILDUNGS UND ERZIEHUNGSAUFTRAG hungshilfe berg nge sorgf ltig vor Vielfach kann Fr hf rderung als Angebot der Schule f r Erziehungshilfe im vorschulischen Bereich dazu beitra gen dass eventuell zu erwartende oder sich abzeichnende Beeintr chtigungen der Entwicklung nicht zum
173. je nee Leitgedanken Grundhaltungen in Anforderungssituationen 73 Erfahrungen in Arbeitsprozessen und mit Ausbildungsanforderungen eee 76 Arbeits Berufs und Lebensperspektiven 78 Anforderungen und Lernen eee 81 Leitgedanken css 82 Grundlagen f r das Lernen weiterentwickeln 83 Handlungen planen Lernen steuern und Leistungen einsch tzen eeeseeeee 88 BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE 8 DER SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE DER BESONDERE BILDUNGS UND ERZIEHUNGSAUFTRAG Der besondere Bildungs und Erziehungsauftrag der Schule f r Erziehungshilfe AUFGABEN UND ZIELE Der Bildungs und Erziehungsauftrag der Schule f r Erzie hungshilfe erstreckt sich auf Sch lerinnen und Sch ler die aufgrund ihrer pers nlichen Voraussetzungen und ihrer Lebenssituation sowie der von ihnen ausgebildeten Erle bens und Verarbeitungsweisen einer besonderen schu lischen F rderung bed rfen Es handelt sich um Kinder und Jugendliche bei denen die Entwicklung im emoti onalen Erleben und sozialen Handeln beeintr chtigt ist Diese Beeintr chtigungen sind weder als unver nderliche Eigenschaften der Pers nlichkeit noch als situationsun abh ngige Tatsachen zu verstehen sondern als Ausdruck einer inneren Erlebens und Erfahrungswelt die sich aus Interaktionsprozessen im pers nlichen famili ren schu lischen und gesellschaftlichen Umfeld he
174. kommen Speck 2011 Seite 86 weil man diesen Bed rfnissen auch mit dem Prinzip der Individualisierung des Lernens in einer allgemeinen Schule nicht hinreichend gerecht werden kann Eine Schule f r alle ist im Grunde eine Metapher Sie steht f r eine gute alte p dagogische Idee Wie schwer und bislang unm glich es war und ist diese in Praxis umzusetzen belegen die Geschichte und auch die Gegenwart Die Vorstellung dass alle Sch ler in unbegrenzter Vielfalt von den hochbe gabten bis zu den schwer und mehrfach behinderten in einer Schule bzw Klasse nicht nur willkommen sein sollen sondern auch das Optimum ihrer Lernleistungen erreichen k nnen ist geradezu mit der Quadratur des Kreises zu vergleichen Abgesehen von der gesellschaftlich fragw rdigen Umsetzbar keit eines auf totale Vielfalt umgebauten Schulsystems besteht die Gefahr dass bei der gegenw rtigen Priorisierung des Prinzips der sozialen Teilhabe nicht nur die spezielle Lernf rderung zu kurz kommt sondern auch das per s nliche Bed rfnis bestimmter Sch ler nach einer psychisch und sozial ad quaten Lernumgebung Es f hlt sich nicht jedes lernende Kind in jeglicher Umgebung wohl Auch in der inklusiven Schulklasse kann sich ein Kind ex kludiert f hlen Speck 2011 Seite 89 28 Eine Schlie ung aller Sonderschulen wie sie in der ffentlichen Diskussion um eine Schule f r alle in einer diffamierenden Kampagne gegen die Son
175. kunft unserer Schule Und wo und wie sehen wir uns in dieser Schule Gibt es einen gemeinsamen Traum von Schule Was k nnen wir tun um diesem Traum ein St ckchen n her zu kommen Was ist unser n chster Schritt An dieser Stelle ist es wichtig abschlie end noch grunds tzlich die Rolle n des Schulleiters im Schulentwicklungsprozess zu betrachten Einerseits hat er als disziplinarischer und fachlicher Vorgesetzter die Rolle einer F hrungskraft und ist hierarchisch h her gestellt Die Aussagen eines F hrungsrolleninhabers haben von vorneherein mehr Gewicht er ist inhaltlich 143 direkt beteiligt er nimmt Stellung gibt konkrete Arbeitsziele vor trifft oft auch die letzte Entscheidung und manchmal ist seine Willensdurchsetzung gefragt In der Rolle des Moderators oder Coachs muss der Schulleiter inhaltlich all parteilich auftreten und daf r sorgen dass alle Beteiligten Beachtung finden In dieser Rolle tr gt der Rolleninhaber die methodische Verantwortung f r den Prozess und nicht f r die inhaltlichen Ergebnisse Gefragt ist hier die Kompe tenz der Gespr chsleitung wobei eigene inhaltliche Priorit ten nicht zu erken nen gegeben werden sollen Die Wahrnehmung beider Rollen wenn der Schulleiter als F hrungskraft ei gene Besprechungen im Team moderiert und er sowohl die inhaltliche Ver antwortung tr gt als auch die Aufgabe der allparteilichen Moderation hat stellt eine besondere Herausforderung dar Lahninger
176. l sen eine positive Spirale aus In positiver Stim mung lernen Menschen besser und haben mehr Widerstandskraft vgl Red demann Dehner Rau 2011 Gef hle besser verstehen Trias Verlag Stuttgart Beim Empfinden von Freude ist das sogenannte Belohnungssystem aktiv Es kann durch viele verschiedene Dinge aktiviert werden und ist gekn pft an die Aussicht auf erfolgreiche Umsetzung eines Bed rfnisses Das Belohnungssys tem entspringt dem Mittelhirn und geh rt zum limbischen System dessen Bo tenstoff Neurotransmitter Dopamin ist Es ist aktiv wenn eine Belohnung erwartet wird und steigert seine Aktivit t wenn die Belohnung besser ist als erwartet Durch das Belohnungssystem wird lernen gef rdert und das erlernte Verhalten verst rkt Viele Suchtstoffe aktivieren das dopaminerge Beloh nungssystem wobei unterschiedliche Suchtstoffe an unterschiedlichen Orten des Belohnungssystems wirken vgl Reddemann 2011 S 52ff Unser seelisches Gleichgewicht steht in engem Zusammenhang mit der Re gulierung durch Nervenbotenstoffe wie Noradrenalin Serotonin und Dopamin Sie sind entscheidend f r unsere Stimmungen Dopamin wird wie gerade beschrieben als Neurotransmitter des Belohnungs systems immer dann ausgesch ttet wenn ein wohliges Gef hl erwartet wird Dies wirkt sich positiv auf die menschliche Konzentration aus Ein Zuviel an Dopamin dagegen kann zu Besessenheit Machtrausch und Gr enwahn f h ren Medikamente die die Dopaminreze
177. laubenss tze lebendig und leiten unser Handeln Um handlungsf hig und gesund zu blei ben gilt es einen Schritt zur ckzutreten innezuhalten und zu reflektieren wenigstens im Nachhinein in der Supervision Was die Umsetzung der Vision im Sinne eines ressourcen und systemisch l sungsorientierten Prozesses in Verbindung mit all den anderen Mosaikstei nen oder Farben des beschriebenen Regenbogens im Rahmen von Schul entwicklung betrifft ist festzustellen dass die Vision mit dem Bildungsplan der Schule f r Erziehungshilfe des Landes Baden W rttemberg der hier einen mehr als hilfreichen Rahmen absteckt f r die Entwicklung von Schule eine gro e Passung aufweist Der Bildungsplan l sst all das zu Zudem gibt es vom Landesinstitut f r Schulentwicklung LS in Stuttgart ausgiebige und erst klassige Handreichungen die ausdr cklich einer systemischen Sichtweise von schulischem Lernen Leisten Verhalten und Erleben folgen und hervor ragend geeignet sind Schulentwicklung hilfreich und fruchtbar zu unterst tzen und zu strukturieren So werden im Modul D in Orientierung am Bildungsplan f r die Schule f r Erziehungshilfe 18 Leitfragen f r die Entwicklung von Handlungskonzepten f r den Unterricht und f r die Schule im Gesamten herausgearbeitet und vertie fend dargestellt Die Leitfragen unterst tzen bei der Reflexion des p dagogischen Selbstver st ndnisses sowohl der einzelnen Lehrkraft als auch der Sch
178. lbst und Weltkonstruktion ein lebenslanger Prozess Die Sinnfrage stellt sich auf dem Hintergrund des sozialen Wandels stets neu Damit begr ndet der Konstruktivismus nicht nur in strumentelles Anpassungs und Qualifizierungslernen sondern auch ein reflexives expansives Holzkamp kritisches Lernen Miteinander leben hei t Perspektivenverschr nkung ein ben Wir berleben gesund nur mit Mitmenschen Wir sind mitmenschlich Un sere Lebensgrundlage ist Mitmenschlichkeit Daraus l sst sich ablei ten dass eine Verst ndigung mehrerer autopoietischer Systeme ber z B sinnvolles gemeinsames Handeln unverzichtbar ist 53 4 4 _Neurobiologische Erkenntnisse Zwischenmenschliche Beziehungen sind mehr als eine kulturelle Lebensform auf die wir zur Not auch verzichten k nnten Beziehungen sind nicht nur Me dium unseres seelischen Erlebens sondern ein biologischer Gesundheitsfak tor Die Entdeckung eines im Gehirn vorhandenen Systems von Spiegel Neuronen Spiegel Nervenzellen zeigt dass unsere Gehirnstrukturen spezia lisierte Systeme besitzen die auf Beziehungsaufnahme und Beziehungsge staltung angelegt sind berall dort wo zwischenmenschliche Beziehungen quantitativ und qualitativ abnehmen nehmen Gesundheitsst rungen zu vgl Bauer 2004 S 19 Wir verdanken es den neuen bildgebenden Verfahren wie PET Positionen Emissions Tomografie Bilder Kernspin Magnet Resonanz Tomografie MRT und anderen das
179. ldet Wirklichkeit nicht nur ab sondern erzeugt sie Palmowski betont dass sich die beiden Erkenntnistheorien Radikaler Kon struktivismus und Sozialer Konstruktivismus aufeinander beziehen und mit einander verkn pft werden k nnen ohne trennscharf voneinander abge grenzt werden zu m ssen Er folgt dabei den Gedanken Wittgensteins der das Beispiel Schmerzen anf hrt um die Verbindung auszuf hren Der Schmerz den ein Mensch erlebt ist etwas das diese Person in seinem Inneren erlebt Ein anderer Mensch hat niemals direkten Zugang zu dem Schmerz eines anderen sondern immer nur zu dessen Versprachlichung des Schmerzes Die Versprachlichung ist aber niemals identisch mit dem Schmerz selbst sondern nur eine soziale Konstruktion die hinreichendes aber niemals 51 vollst ndiges Verstehen erm glicht Gel nge einem Menschen eine vollst n dige bereinstimmung zwischen seinem Schmerz und seiner Versprachli chung w rde dies nach Gergen 1996 dazu f hren dass der andere ihn nicht mehr verstehen w rde da seine individuelle Schmerzerfahrung eine andere ist Der Versuch einen Traum zu erz hlen einen Geschmack zu beschreiben oder einen Genuss zu erkl ren den das H ren einer bestimmten Musik er zeugt macht deutlich wie weit eine konkrete Erfahrung und der Versuch die se sprachlich mitzuteilen auseinander liegen vgl Palmowski 2011 Es gibt eine Ebene die wir mit niemandem teilen k nnen die Ebene
180. llen In diesem Spannungsfeld hat eine engagierte Schulleitung die eine am Wohl der Kinder und Jugendlichen orientierte Schulentwicklung betreiben m chte daneben aber auch die Vision einer zu entwickelnden Qualit t von Schule und Unterricht Diese Vision orientiert sich daran was ein Kind braucht also an den vorhan denen F rderbed rfnissen der besonderen Sch lerpopulation in einer Schule f r Erziehungshilfe sie muss aber an den vorhandenen realen s chlichen und personellen Ressourcen und Rahmenbedingungen ansetzen wenn sie in der Realit t wirksam werden will So wie ein Kind dort abzuholen ist wo es sich befindet gilt dies auch f r ein ganzes System wie ein Kollegium oder eine Organisation Die Fragestellung dieser Arbeit lautet Wie kann eine gemeinsame und koope rative Schulentwicklung im Angesicht der gegebenen Ausgangssituation und unter den gegebenen schulpolitischen sowie institutionell und personell ge pr gten Rahmenbedingungen gelingen und dabei Zukunftsvisionen verfolgen die aus der sonderp dagogischen Erfahrung und der Anwaltschaft f r beson dere Kinder mit besonderen Bed rfnislagen erwachsen sind Der Verfasser wird in dieser Arbeit das allgemeine Thema am Beispiel der von ihm geleiteten Schule f r Erziehungshilfe bearbeiten Dabei kann und muss sich die theoretische Arbeit immer auf den konkreten Erfahrungshintergrund und die konkrete Schulentwicklung beziehen und geschieht nicht im Elfenbein turm sondern
181. m h llt Der Kortex steuert alle h heren Geistesfunktionen wie Sprache und Denken sowie das semantische und das prozedurale Ged chtnis Gro es Interesse besteht an den verschiedenen Informationsverarbeitungsfunktionen der rechten und linken Hirnh lften und ihrer Beziehung zum limbischen Sys tem Der rechte Teil des Kortex scheint bei der Speicherung von sensori schem Input eine wichtigere Rolle zu spielen Auf ihrem Weg in die rechte Kortexh lfte passiert die sensorische Information offenbar die Amygdala Die linke Kortexh lfte hingegen ist enger mit dem Hippocampus verbunden vgl van der Kolk McFarlane amp Weisarth 1996 4 4 3 Freude und das Belohnungssystem im menschlichen K rper Oxytozin Dopamin k rpereigene Opiate Freude wird von allen Gef hlen am besten erkannt Bei der Untersuchung von Freude und Erheiterung versuchen Neurophysiologen ihre Probanden im 57 Kernspintomografen auf alle m gliche Arten zu erfreuen Betrachten freudiger Gesichter Gl cksspiele Essen sch ne Bilder phantasieanregende Worte und vieles mehr In Bezug auf aktivierte Hirnbereiche gibt es hohe bereinst immungen bei Freude und Trauer die sich allerdings in unterschiedlichen Subregionen zeigt Als positiv erlebte Emotionen zeigen in vielerlei Hinsicht Vorteile Sie verbreitern die Aufmerksamkeit und das Denken sie reduzieren negative Erregung sie steigern die Resilienz sie bauen pers nliche Ressour cen St rken auf und sie
182. m sonderp dagogischen Dienst der Sonderschule t tigen Sonderschul lehrer machen Unterst tzungsangebote f r Sch ler und Lehrer der allgemei nen Schule und versuchen einen Wechsel an die Sonderschule zu vermeiden wo immer es m glich ist Der Verbleib eines Kindes an einer allgemeinen Schule ist aber dann nicht mehr sinnvoll wenn es mit seiner Emotionalit t und seinem Verhaltensrepertoire immer wieder schulische Misserfolge erf hrt und so mehr und mehr zum Au enseiter wird und eine Etikettierung erf hrt die es besch digt Eine Beschulung und besondere F rderung in einer von den F r derbedingungen auf das Kind zugeschnittenen Schule ist dann eine gro e Entlastung und kann von ihm wie eine Erl sung erlebt werden Wenn von der BRK gesprochen wird wird zumeist der Artikel 24 Bildung zitiert es lohnt sich aber auch ein Blick auf zwei weitere Artikel Artikel 5 Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung 4 Besondere Ma nahmen die zur Beschleunigung oder Herbeif hrung der tats chlichen Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen erforder lich sind gelten nicht als Diskriminierung im Sinne dieses bereinkommens Artikel 7 Kinder mit Behinderungen 2 Bei allen Ma nahmen die Kinder mit Behinderungen betreffen ist das Wohl des Kindes ein Gesichtspunkt der vorrangig zu ber cksichtigen ist Ein Auszug aus einem aktuellen sonderp dagogischen Gutachten des Verfassers vom 30 03 2014 in dem diese belast
183. man nicht mehr allzu sehr darauf angewiesen ist zu spekulieren sondern dem Gehirn bei der Arbeit zusehen kann Man kann di rekt und unmittelbar beobachten und messen Wenn ein bestimmter u erer Reiz erfolgt reagiert das Gehirn dieses Menschen auf eine bestimmte Art und Weise Wenn viele Menschen hnlich reagieren scheint es sich um typische Muster zu handeln Das Gehirn ist das Kontrollzentrum des Nervensystems Es reguliert die K r pertemperatur sagt uns wann wir etwas zu essen brauchen und steuert alle Funktionen die mit Essen Verdauung und Ausscheidung zusammenh ngen Es veranlasst unser Herz zu schlagen und sorgt daf r dass wir ein und aus atmen Ohne das Gehirn w re die Fortpflanzung unm glich und das Men schengeschlecht w rde aussterben Au erdem verarbeitet das Gehirn Infor mationen Es nimmt sie mit Hilfe aller Sinnesf higkeiten des K rpers auf durch das Sehen durch das H ren durch das Schmecken Ber hrungswahr nehmung Riechen Eigenwahrnehmung die uns ber die r umliche Position und die inneren Zust nde unseres K rpers informiert und durch das Gleich gewichtsgef hl das uns erkennen l sst wo oben ist vgl Rothschild 2002 S 40ff 4 4 1 Die Kommunikation innerhalb des Nervensystems Eine Synapse ist eine Verbindung zwischen zwei Nervenzellen Neuronen Dort wo eine Synapse ist werden Signale oder Informationen von einer Ner 54 venzelle zur anderen bermittelt so als w r
184. n Die Sch lerinnen und Sch ler entwickeln die F higkeit eigene Empfindungen und Bed rfnisse mitzuteilen und die Belange der anderen zu achten Dies erm glicht ihnen den Aufbau und Erhalt von Freundschaften die Sch lerinnen und Sch ler direkt mit ihrem Verhalten konftontieren oder ob sie die Bearbeitung des Konfliktes zur ckstellen Aufgabe der Schule f r Erziehungshilfe ist es den Sch le rinnen und Sch lern neue durch Wertsch tzung Klarheit und Verl sslichkeit gekennzeichnete Beziehungs und Interaktionsmuster erfahrbar zu machen Das Verhalten der Lehrerin und des Lehrers wird zum Modell an wel chem die Sch lerinnen und Sch ler erfahren k nnen wie zwischenmenschliche Auseinandersetzungen und gegen seitige Verst ndigungen gelingen k nnen Mit wachsen dem Vertrauen in die Tragf higkeit ihrer Beziehungen zu den Lehrkr ften aber auch zu den Mitsch lerinnen und Mitsch lern werden Grenzsetzungen f r die Sch lerin nen und Sch ler ertragbar k nnen angenommen und als Unterst tzung begriffen werden Lernprozesse sind unabdingbar mit Emotionen verbun den Die emotionalen Beziehungen der Lernenden zu f r sie bedeutsamen Menschen und deren R ckmeldungen bilden eine wichtige Basis f r den Zugang zu den Lern gegenst nden Anhand dieser Spiegelungen k nnen die Sch lerinnen und Sch ler auch ihr Selbstkonzept weiter entwickeln Deshalb bem hen sich die Lehrkr fte um die Schaffung einer angstfreien wert
185. n SBBZ entwickeln in denen zuk nftig sehr viel weniger Unterricht stattfinden soll und die sich selbst auch zu inklusiven Schulen entwickeln sollen vgl Poreski ebd Wenn auch 7 Thomas Poreski ist sozialpolitischer Sprecher der Fraktion GR NE im Landtag von Baden W rttemberg Er ist Mitglied im Bildungs Sozial und Integrationsaus schuss 34 in pers nlichen Statements von Verantwortlichen immer wieder zu h ren ist dass die Schule f r Erziehungshilfe in diesem Umbauprozess einen Sonder status hat so ist die Gefahr des Verlusts eines notwendigen sonderschuli schen Angebots auch in Baden W rttemberg noch nicht v llig gebannt und braucht ein eindeutiges auch politisches Eintreten f r die Sache In Ham burg das schon fr h auf Inklusion gesetzt hatte kehrt man inzwischen f r bestimmte Kinder wieder zu eigenst ndigen L sungen au erhalb der allge meinen Schule zur ck w hrend aber in Nordrhein Westfalen vom neuen Schuljahr 2014 2015 an eine ganz Reihe von F rderschulen geschlossen werden Hoffnungsvoll stimmt beim Eintreten f r den Erhalt der Schulen f r Erzie hungshilfe in Baden W rttemberg die Tatsache dass sich die meisten Schu len in privater Tr gerschaft befinden und Teil von Jugendhilfeeinrichtungen sind auf die die staatliche Schulaufsicht keinen direkten Einfluss hat Ein wei terer Faktor sind die diesbez glich eindeutig positionierten Spitzenverb nde und die verzahnten Ganztagesangebot
186. n Angebote die ihnen helfen Fertig keiten und Selbstsicherheit zu entwickeln so dass sie eine positive F hrungs rolle bernehmen und Selbstdisziplin gewinnen k nnen Verletzung der Gro z gigkeit Ohne Gelegenheit jemand anderem etwas zu geben k nnen junge Menschen sich nicht zu f rsorglichen Personen entwi ckeln Einige m gen in pseudoaltruistischen Hilfeleistungen engagiert sein oder sie stecken in Abh ngigkeit von jemandem der sie missbraucht Andere st rzen sich in einen hedonistischen und narzisstischen Lebensstil 82 Man kann den Kreis nicht wiederherstellen ohne zu verstehen wo er zerbro chen ist Wenn die Zuversicht versperrt ist verlieren die Menschen jenes Harmoniege f hl zischen sich selber und anderen das Karl Menninger das lebensnotwen dige Gleichgewicht nennt vgl Menninger 1982 Die Harmonie kann nur in einer Umwelt entstehen oder zur ckgewonnen werden die die Grundwerte enth lt die mit dem Kreis der Zuversicht repr sentiert sind Ohne dass das Bed rfnis eines Kindes nach Autonomie vernachl ssigt wird kann das Be d rfnis nach Zugeh rigkeit innerhalb dieser Gemeinschaften gestillt werden Die Jugend wird darin gelehrt und unterst tzt unabh ngige Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig die Weisheit und den Rat von Erwachsenen zu res pektieren Leistungen und Meisterschaft geben Kraft zu gr erer Hilfsbereit schaft Der Kreis der Zuversicht ist ungebrochen Das Zeichen
187. n Spiel er ffnen Schiffer 1996 In solchen dialogisch er ffneten Intermedi rr umen kann sich nach Schiffer starkes Koh renzgef hl und Sinnhaftigkeit entwickeln Im Intermedi rraum k nnen Kinder mit lebendiger wachsender bl hender und gedeihender Phantasie Welt erfahren und gestalten Ihr Spiel ist spontan und nur den eigenen Regeln verpflichtet Das Spiel ist ein Geschehen in dem der Prozess selbst und nicht das Produkt das Entscheidende darstellt vgl Schiffer 1993 S 110 Es handelt sich also um das Spielen im Sinne des Englischen play und nicht Spielen im Sinne von game wo der Prozess ge gen ber dem Ergebnis zur cktritt Diesen Unterschied arbeitet Schiffer in sei nem Buch ber die Lebenswirklichkeit der Romanfigur Huckleberry Finn her aus Er sieht das Spielen das den Prozess in den Mittelpunkt stellt play durch das game Prinzip der Erwachsenen in dem Regeln und Leistung als Ziel definiert sind bedroht Die von ihm beobachtete Zunahme der leistungs orientierten Durchorganisation der au er oder vorschulischen Zeit im Hinblick auf Wettbewerbe durch die Eltern spreche B nde Die Jugend musiziere ma le turne tanze lese reite spiele Schach Tennis usw und zwar wettbe werbsm ig Es stehe nur noch das Produkt n mlich der Sieg im Vorder grund Schiffer S 112 Steht jedoch der Prozess im Vordergrund entstehen Intermedi rr ume Sie sind gef llt von Intensit t de
188. n der Soziologie ein breiter Diskurs ber Exklusion etabliert hat in bestimmten Kreisen der akademischen Sonderp dagogik das Thema Inklusion Hochkonjunktur hat Herz ebd Der Grundgedanke der integrativen oder inklusiven Schule sei emanzipato risch sagt Crain aber der neoliberale Grundgedanke des globalen fortw h renden und lebenslangen Wettbewerbs zwischen den Menschen den Gesell schaften den Staaten widerspricht dem Grundgedanken der integrativen Schule Es ist das Gegenteil dessen was man sich unter Inklusion bezie hungsweise unter Heterogenit t oder Diversity vorstellt Crain 2013 S 7 Birgit Herz f hrt diesen Gedanken ebenfalls aus Exklusion wird versch rft durch den globalen neoliberalen Umbau der auf der Wettbewerbs und Leistungsorientierung einer exklusiv auf Kapitalakkumula tion ausgerichteten Dominanzkultur basiert dies schlie t weite Teile der Be v lkerung von der Teilhabe am symbolischen kulturellen sozialen und mate riellen Reichtum der Sozialwelt aus Herz 2014 S 6 Sowohl Herz als auch Crain a a O sprechen beide die Bef rchtung aus dass die BRK von 2006 durch eine neoliberal ausgerichtete Politik dazu miss braucht werden k nnte im Bildungsbereich zu sparen also teure Ma nahmen im sonderschulischen Bereich abzubauen und die notwendigen Ressourcen f r ein inklusives System nicht zur Verf gung zu stellen Exklusion zeigt sich auch noch in anderer Gestalt
189. n erreichen werden durch bestimmte Gruppen von Synap sen sortiert und registriert Jeder Reflex jedes Verhalten jedes Gef hl und jeder Gedanke entsteht durch bestimmte Synapsengruppen Erlebnisse wer den durch Synapsen kodiert aufgezeichnet und als Erinnerung reaktiviert Das Gehirn steuert die K rperprozesse und Verhaltensweisen mit Hilfe von Synapsen die mit den motorischen Nerven verbunden sind Umgekehrt be richtet auch der K rper dem Gehirn ber seinen inneren Zustand und ber seine r umliche Position mit Hilfe von Synapsen die mit den zentripetalen Nerven Empfindungsnerven verbunden sind Auch einzelne Gedanken wer den durch Synapsengruppen zu Konzepten oder spezifischen Ereignissen verbunden Die kognitive Erinnerung basiert auf Synapsenverbindungen zwi schen Nervenzellen im Gehirn Die somatische Erinnerung basiert auf der durch Synapsen entstandenen Verbindung von Sinnesnerven mit dem Gehirn sowie auf der Aufzeichnung der bermittelten Information im Gehirn vgl Rothschild 2002 S 42 4 4 2 Amygdala Hippocampus und Co Gehirnbereiche und ihre Funktion Rothschild beschreibt verst ndlich wie man sich ein Gehirn vorstellen kann Ballen Sie die rechte Hand zur Faust und halten Sie diese empor Ihr Handge lenk stellt das Stammhirn dar und Ihre Faust Mittelhirn und limbisches Sys tem Umh llen sie nun mit der linken Hand die zur Faust geballte rechte Dies stellt die Gro hirnrinde dar die u ere Hi
190. n und Formaten der Kommunikation den Erwerb von Orientierungs und Mobilit tsfertigkei ten sowie die Unterst tzung durch andere Menschen mit Behinderun gen und das Mentoring b erleichtern sie das Erlernen der Geb rdensprache und die F rde rung der sprachlichen Identit t der Geh rlosen c stellen sie sicher dass blinden geh rlosen oder taubblinden Men schen insbesondere Kindern Bildung in den Sprachen und Kommuni kationsformen und mit den Kommunikationsmitteln die f r den Einzel nen am besten geeignet sind sowie in einem Umfeld vermittelt wird das die bestm gliche schulische und soziale Entwicklung gestattet 4 Um zur Verwirklichung dieses Rechts beizutragen treffen die Vertrags staaten geeignete Ma nahmen zur Einstellung von Lehrkr ften einschlie lich solcher mit Behinderungen die in Geb rdensprache oder Brailleschrift ausge bildet sind und zur Schulung von Fachkr ften sowie Mitarbeitern und Mitar beiterinnen auf allen Ebenen des Bildungswesens Diese Schulung schlie t die Sch rfung des Bewusstseins f r Behinderungen und die Verwendung ge eigneter erg nzender und alternativer Formen Mittel und Formate der Kom munikation sowie p dagogische Verfahren und Materialien zur Unterst tzung von Menschen mit Behinderungen ein 5 Die Vertragsstaaten stellen sicher dass Menschen mit Behinderungen ohne Diskriminierung und gleichberechtigt mit anderen Zugang zu allgemeiner Hochschulbildung Berufsausbildung
191. nd Lernfreude in der Schule und anderswo Beltz Verlag Weinheim Schiffer Eckhard 2010 Warum Huckleberry Finn nicht s chtig wurde Anstif tung gegen Sucht und Selbstzerst rung bei Kindern und Jugendlichen Beltz Verlag Weinheim Schmidt Volker und Mitglieder der LAG 2009 Schule f r Erziehungshilfe Chancen f r Teilhabe Positionspapier Shazer Steve de Dolan Yvonne 2011 Mehr als ein Wunder L sungsfokus sierte Kurztherapie heute Carl Auer Verlag Heidelberg Siebert Horst 2005 P dagogischer Konstruktivismus Weinheim Basel Beltz Verlag Signer R amp K ndig H Was ist und was will die Gestaltp dagogik In Schulblatt des Kantons Z rich Nr 6 Juni 1993 S 533 544 Singer Kurt 1999 Die W rde des Sch lers ist antastbar Vom Alltag in unse ren Schulen und wie wir ihn ver ndern k nnen Rowohlt Verlag Hamburg Singer Kurt 2009 Die Schulkatastrophe Sch ler brauchen Lernfreude statt Furcht Zwang und Auslese Beltz Verlag Weinheim Singer Kurt 2000 Wenn Schule krank macht Wie macht sie gesund und lernbereit Beltz Verlag Weinheim Speck Otto 2010 Schulische Inklusion aus heilp dagogischer Sicht Rheto rik und Realit t Speck Otto 2011 Wage es nach wie vor dich deines eigenen Verstandes zu bedienen Ideologische Implikationen einer Schule f r alle Zeitschrift f r Heilp dagogik 2011 Heft 3 Stark st rker WIR Pr vention an Schulen in Baden W rttemberg
192. nd die Einsch tzung des Lehrers durch den Sch ler als entscheidend auf All das ist ohne die Beziehungsbereitschaft des Lehrers nicht m glich ohne Bindung mit allen erw hnten Qualit ten Empathie Kontinuit t Verl sslichkeit Au thentizit t Vertrauen Ermutigung emotionale Intensit t Hattie nennt diese Haltung ethisch und zugewandt Das zuweilen kritisierte Verfahren seiner Studie sehr unterschiedliche Schultypen und p dagogische Konzepte zu ver gleichen ist gerade ihre St rke Denn sie zeigt unter anderem die Resistenz 45 Christine Eichel Deutschland deine Lehrer Warum sich die Zukunft unserer Kinder im Klassenzimmer entscheidet M nchen 2014 127 der Sch ler gegen Strukturen auch gegen solche die sich ung nstig auswir ken k nnten Zentral f r Sch ler ist die Person des Lehrers Nicht beantwortet bleibt allerdings die Frage was da eigentlich so erfolgreich gelernt wird Gute Noten machen noch keine gute Schule aus Im Idealfall ist Unterricht eine Initialz ndung der Eigenverantwortlichkeit Aus Vertrauen entsteht Selbstvertrauen und schlie lich Selbstverantwortlichkeit So wie das Kleinkind durch sichere Bindungen explorativ wird also neugierig seine Umwelt erforscht f hrt ein guter Beziehungsstatus zwischen Lehrer und Sch ler zur Unabh ngigkeit vom Lehrenden Hier schlie t sich der Kreis zur Bindungsforschung Die gelingende Beziehung zum Lehrer ist kein Modell re gressiver Abh ngigkeit Im Rahmen
193. nd kulturellen sowie transzendentalen Kontexten bewegen wir uns Wie sind wir auf sie bezogen und von ihnen beeinflusst wie beziehen wir uns auf sie gestalten wir sie 48 4 3 Konstruktivismus Der Konstruktivismus ist eine Erkenntnistheorie die davon ausgeht dass un sere Theorien und Begriffe Konstruktionen ber die Welt sind die auf unseren Wahrnehmungen beruhen und nie unabh ngig von diesen sein k nnen Die Wahrnehmungen werden von uns verarbeitet und daraus entwickeln wir unse re Sicht der Welt unsere Theorien Was wahrgenommen wird ist immer we sentlich abh ngig vom Wahrnehmungsapparat und von seiner Bauweise Dies ist von der Bauweise unseres Nervensystems abh ngig die bestimmt wie wir Informationen auswerten Die Hauptvertreter dieses Radikalen Konstruktivis mus Glasersfeld 1996 Foerster Poerksen 1998 Krieg Watzlawick 2002 f hren den Grundgedanken aus dass es unm glich ist eine Aussage ber Welt und Wirklichkeit zu treffen die nicht an unsere Wahrnehmung gebunden ist Alles was wir sagen k nnen ist wie wir die Wirklichkeit wahrnehmen Glasersfeld 1992 S 21 Wir erkennen nicht wie unser Gehirn erkennt Denken F hlen und Lernen sind an solche Prozesse gebunden die sich gro enteils einer bewussten Steuerung durch unser Ich entziehen Weil wir Reize der Umwelt in unserem Wahrnehmungssystem zu visuellen und akustischen Impulsen und dann zu kognitiven Inhalten verarbeiten ist der K
194. nd terminiert Auftragskl rung und Einflussnahme Aus der Strukturdeterminiertheit des Arbeitsfeldes Schule ergeben sich Auf tr ge f r Lehrer Sch ler und Eltern Gleichzeitig folgen die Menschen ihren Die Darstellung dieser Prinzipien bezieht sich auf Peter Hermann 2012 Eckpunkte einer systemisch l sungsorientierten P dagogik In Zeitschrift f r systemi sche Therapie und Beratung 4 2012 115 inneren Auftr gen Visionen und Begeisterungen Diskrepanzen zwischen den offiziellen und inneren Auftr gen wahrzunehmen und sie so zu kl ren dass jeder Beteiligte sich als handlungsf hig erlebt und eine sinnvolle und zufrie denstellende Arbeit m glich ist soll verhindern dass p dagogische Bem hungen scheitern Dazu ist es unabdingbar die Grenzen aller Interaktions partner und vor allem die eigenen wertsch tzend wahrzunehmen und sich gleichzeitig f r Weiterentwicklung einzusetzen Beobachterperspektive Aussagen ber Sch ler werden aus einer Beobachterposition von Lehrern gemacht die Teil des Systems Schule sind Es handelt sich um Aussagen ber die eigene Wahrnehmung von diesen Sch lern und sie unterliegen da mit den Restriktionen der eigenen inneren Landkarte vgl Peter Herrmann 2012 Andere Beobachter des gleichen Prozesses beschreiben diesen v llig anders Aus der Vielfalt der Beschreibungen ergibt sich die Chance das eige ne Verhalten zu berdenken und zu ver ndern um damit die Sch
195. nde Erkenntnis war Das nat rliche Ziel der Motivationssysteme sind soziale Gemeinschaften und gelingende Beziehun gen mit anderen Individuen F r den Menschen bedeutet das Kern aller Motivation ist es zwischen menschliche Anerkennung Wertsch tzung Zuwendung und Zuneigung zu finden und zu geben Wir sind aus neuropsychologischer Sicht auf soziale Resonanz und Kooperation angelegte Wesen Die Motivationssysteme schalten ab wenn keine Chance auf soziale Zuwen dung besteht und sie springen an wenn das Gegenteil der Fall ist wenn also Anerkennung im Spiel ist Auf diesem Weg mit dem der Verfasser selbst auch Neuland betritt hat er mit Paul Lahninger einen pers nlichen Coach als inspirierenden Begleiter zum Selbstcoaching gefunden Lahninger beschreibt in der Reise zur L sung Coaching Kompetenz als Zuh ren in Wertsch tzung Zuversicht und L sungsorientierung Joachim Bauer 2006 S 36 37 Paul Lahninger 2013 Reise zur L sung Coaching Kompetenz in Beratung Tea mentwicklung F hrung Lehrt tigkeit Gespr chsf hrung Paul Lahninger 2010 Lebendig und kreativ leiten pr sentieren moderieren Ar beits und Methodenbuch f r Teamentwicklung und qualifizierte Aus und Wei terbildung 137 Die Reise zur L sung wird getragen durch Werthaltungen Wertsch tzendes Begleiten ist eine Kommunikationsform die sich in unterschiedlichen Rah menbedingungen als u e
196. ng sondern soll als Pool verstanden werden auf den der Ver fasser zur ckgreift um gemeinsam mit seinem Kollegium neue ressourcen und l sungsorientierte Wege und Handlungsstrategien zu entwickeln und zu gestalten Wie die Gedankenstr nge aus verschiedenen Disziplinen und Geis tesstr mungen schlie lich alle zusammenlaufen und sich verbinden zu einem Mosaik von wundervoller Sch nheit und Klarheit oder um noch ein weiteres Bild zu gebrauchen zu einem herrlich schillernden Regenbogen das ist ein den Verfasser begeisterndes Ergebnis eines Erkenntnisprozesses der hier dargestellt und nutzbar gemacht werden soll Zun chst werden die theoretischen Grundlagen beleuchtet aus der der Ver fasser seine Haltung gewonnen bzw in denen er seine Haltung wiedergefun 39 den hat Sie k nnen als die Basis seiner Denk und Handlungsprozesse be trachtet werden Es sind dies zun chst der Humanismus die Systemische Theorie und der Konstruktivismus Hinzu kommen bedeutsame Erkenntnisse aus neueren neurobiologischen Forschungen die das Verstehen von Lern prozessen wesentlich bereichert haben Als f nfte S ule wird das Salutogene se Konzept Antonovskys und darauf fu ende Arbeiten von vor allem Petzold und Schiffer zu den Themen einer gesunden Beziehungsgestaltung und ei nem salutogenen Lernen dargestellt und als letzte S ule benennt der Verfas ser schlie lich den Circle of courage der indianischer Herkunft ist In einem w
197. ng zur ckzustellen Die Schule f r Erziehungshilfe bef higt die Sch lerinnen und Sch ler zu einer angemessenen Steuerung ihres Ver haltens Sie unterst tzt sie dabei eine Balance zu finden zwischen den oft widerspr chlichen inneren Impulsen und Bestrebungen sowie den vielf ltigen Erwartungen von au en Als Grundlage daf r lernen die Sch lerinnen und Sch ler sich selbst als eigene Person wahrzunehmen Hierzu z h len die Wahrnehmung ihrer K rperlichkeit ihrer Gef hle ihrer Gedanken und Interessen Ihre Sicht auf die eigene Biografie ihre Zukunftsvorstellungen und w nsche wer den ber cksichtigt R ckmeldungen von anderen zu ihrem Verhalten erleben die Sch lerinnen und Sch ler meist als widerspr chlich was zu Verunsicherungen f hren kann Besonders wich tig ist es deshalb dass die Schule f r Erziehungshilfe ihre Sch lerinnen und Sch ler in ihrem So Sein annimmt sie beim Aufbau eines positiven Selbstkonzepts unterst tzt BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE 28 BILDUNGSBEREICH ALLTAGSBEW LTIGUNG Bildungsbereich Alltagsbew ltigung LEITGEDANKEN Die Schule f r Erziehungshilfe unterst tzt die Sch le tinnen und Sch ler gemeinsam mit Eltern und anderen Erziehungspartnern bei der Bew ltigung ihrer aktuellen Alltagsfragen Die Sch lerinnen und Sch ler erfahren in der Schule die Befriedigung grundlegender Bed rfnisse Auf dieser Basis lernen sie auf sich selbst zu achten und erweitern
198. nke muss berspringen Es muss Resonanz entstehen Die gleichen Grunds tze die f r das Lernen von Sch lern gelten sind in absolut gleicher Weise auf die Gruppe der Lehrer anzuwenden Es soll schlie lich gelingen einen gemeinsamen Prozess anzusto en bei dem der Schulleiter den Impuls gegeben hat und mit seinem Input die Richtung bestimmen konnte Er wird 1 Seite 19 dieser Arbeit 136 sich am Prozess beteiligen aber er kann heute unm glich voraussehen was das Ergebnis sein wird Er kann und er wird mit seiner Begeisterung f r seine Ansichten eintreten und f r sie werben um die Kollegen zu berzeugen und zu gewinnen Aber der gr te Erfolg seines Bem hens wird sein wenn die Kollegen sich auf den Weg einlassen nicht auf ein vorgedachtes Ergebnis aber auf den Prozess den sie vom gleichen Moment an mitbestimmen und mitgestalten werden Das l sst sich systemisch l sungsorientiert humanistisch konstruktivistisch neurobiologisch salutogenetisch oder mit dem Circle of Courage begr nden dies sollte deutlich geworden sein Aus Sicht der Neurobiologie bringt es Joachim Bauer auf den Punkt wenn er zur Frage was die menschlichen Mo tivationssysteme stimuliert ausf hrt Motivation ist auf Iohnende Ziele ausgerichtet und soll den Organismus in die Lage versetzen durch geeignetes Verhalten m glichst g nstige Bedingungen zum Erreichen dieser Ziele zu schaffen Die selbst die Fachwelt verbl ffe
199. nklusion gut zu machen Dazu geh rt auch ein personalintensiver und zugleich berschaubarer kleiner Rahmen den schwierige Kinder aufgrund ihrer Problemlagen bzw St rungsbilder brau chen Bildungspolitisch Verantwortlichen muss klar sein Wer Stunden streicht streicht die Basis von Beziehungen Beziehungen sind jedoch wissenschaftlich begr ndet DIE Not wendige Voraussetzung um schulisches Lernen und pers nliche Entwicklung von emotional hoch belasteten Kindern berhaupt erst zu erm glichen Diese Erkenntnis ist nicht neu aber die Dringlichkeit der theoriegeleiteten Begr ndungen und deren praktische Umsetzung Martina Hoanzl 2014 37 Diese Argumentation von Martina Hoanzl ist auch eine Begr ndung f r den Erhalt der Sonderschule f r Erziehungshilfe Und in diesem Sinne positionie ren sich auch Volker Schmidt und Mitglieder der LAG 2009 in einem Positi onspapier Schule f r Erziehungshilfe Chancen f r Teilhabe Immer ist vom einzelnen Kind auszugehen jede F rderortbestimmung hat eine Einzel fallentscheidung zu sein bei der allein ma gebend der individuelle F rderbe darf des Kindes ist Schmidt et al 2009 S 8 Die Schule f r Erziehungshilfe muss als F rderort erhalten bleiben um auch Sch ler innen ohne Gruppen f higkeit und Integrationsmotivation die Teilhabe am Bildungsprozess und langfristige gesellschaftliche Integration zu erm glichen Schmidt e
200. nnn en 76 4 6 2 Der Geist der Meisterschaft 77 4 6 3 Der Geist der Unabh ngigkeit 78 4 6 4 Der Geist der Gro z gigkeit uuuunnssseennnn 79 4 6 5 Die Wiederherstellung des zerst rten KIEISSS E E REE A 80 P dagogische Konzeple see in brrenrereaghn 83 5 1 Gestallpadagoak tee ei 83 5 1 2 Prinzipien der Gestaltp dagogik 83 5 1 3 Pers nlich bedeutsames Lernen und integrative P dagogik eeeeeeseseeerrneesserrrrrree 85 5 2 Themenzentrierte Interaktion TZI sssssssssrrrrrrrrrrrrrrrrrrrnna 87 5 2 1 Axiome der TZI uuuneneeneennnennnnnnnnnnnnnnnnn nenn 87 5 2 2 Das Prinzip der Balance im Kugeldreieck 88 5 2 3 Postulate der TZk Hr ee 90 10 5 3 Gewaltfreie Kommunikation GfK s4nn nennen 92 5 4 Resilienzi un ei 96 5 5 Respekt als Antwort und Prinzip RAP 103 5 5 1 Drei Schritte Verbindung Kl rung Wiederherstellung us444444 nenn 104 5 6 An den Ressourcen orientierte systemisch l sungsorientierte Beratung 4444444Hennn nennen 110 5 6 1 Die innere Haltung der systemisch l sungsorientierten Beratung 111 5 6 2 Prinzipien der systemisch l sungsorientierten P dagogik und Beralungye anderen 114 Die Vision einer gesunden und gesund machenden Schule 118 Der Schulentwicklungsprozess uus444444444nnnnn
201. nnnnnnnnnnnnnannnnnnnnn 135 REA SIEB NE ARE VOR RASCH BEER A E AE NEE DEREN EHE EET EE 144 Eiferaturverze amp ichni sr a ernrene 147 ANNaNg ee een inserieren reed 155 So leben und arbeiten wir Unsere Leitlinien amp Grunds tze 156 Informationen f r Jugend mter 44444444nnnnnnnnn ne nnnnnnnnennnnnnn nn 157 Die UN Behindertenrechtskonvention Artikel 24 Bildung 159 Aus einem sonderp dagogischen Gutachten 44mn nn 161 Gebote f r Lehrer Anno 2008 224444440nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn nenn 164 Modul D Herausforderndes Verhalten un444 nennen 167 Paul Lahninger Reise zur L sung 2444444unnnnnnn en nnnnnnnennnnnnn nn 169 Was braucht das Kind recreen tiata aA aE AEN A iA ate 171 Was braucht der Lehrer uu 0uusnneennnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn 173 Begegn ngszeit nuairae ebenen 176 Der Bildungsplan f r die Schule f r Erziehungshilfe 2010 183 1 Einleitung Der Verfasser ist nicht nur Studierender am Institut f r Sonderp dagogik der Universit t Landau Pfalz sondern seit vielen Jahren Lehrer und Schulleiter in Schulen f r Erziehungshilfe in privater Tr gerschaft in Baden W rttemberg Aktuell hat er seit Juli 2013 die Schulleitung der Dr Erich Fischer Schule am Pestalozzi Kinder und Jugenddorf in Stockach Wahlwies in der Bodensee Region inne Hier i
202. nnt immer aktiver und intensiver zu suchen W hrend dieser Aktivit t in der Erwartung der Nahrungsquelle wird das Kind schon im Gehirn durch das Aussch tten von Dopamin belohnt das Suchen bereitet ihm Lust und die Aufmerksamkeit wird durch Dopamin auf das erwartete Ziel die Nahrungs quelle ausgerichtet Bekommt es dann von der Mutter oder einer anderen vertrauten Person die gew nschte Nahrung wird sein Hunger gestillt sein System kommt zur Entspannung und das Kind f hlt sich zufrieden zugeh rig Dieses Gef hl wird wahrscheinlich durch Serotonin erzeugt oder f hrt zu sei ner Aussch ttung Die Serotoninaussch ttung w re dann eine Resonanz auf eine positive befriedigende Antwort von einem Mitmenschen die dem inneren Bild der Befriedigung nahe kommt vgl Bauer 2006 71 Der Neurotransmitter Serotonin ist der biochemische Schl ssel zum Gl ck Er ist der laufend alles durchdringende Stimmungsaufheller Es vertreibt die Angst Kummer und Sorgen Pessimismus dauerndes Wiederk uen und Gr beln Dadurch macht es uns von vornherein durch und durch unbek mmerter gelassener ausgeglichener zufriedener und ges ttigter Serotonin ist lebens notwendig Es gibt uns das Gef hl der Gelassenheit Ausgeglichenheit inne ren Ruhe und Zufriedenheit Unter anderem ist es dadurch auch an unserem Appetit und Essverhalten dem Gef hl der Sattheit und Angstfreiheit beteiligt Ein ausreichend hoher Serotoninspiegel in den Synapsen bert
203. notwendiges Gut 51 Ob dieser Text chinesischer Herkunft ist oder aus dem Talmud stammt ist nicht eindeutig zu kl ren 132 Schulentwicklung auf diesen Wegen braucht seine Zeit Es braucht einen in haltlichen Input zu einem humanistischen systemisch l sungsorientierten und konstruktivistischen Denken und es braucht daf r einen gemeinsamen Erar beitungsprozess Es braucht einen Input zu p dagogischen Konzepten und F rderprogrammen aus denen eine Auswahl zu treffen ist Und es braucht bung richtig viel und regelm ige bung f r eine andere Beziehungsge staltung im schulischen Alltag Empathie ist mittlerweile in aller Munde So leicht es sich anh rt so verzwickt ist es sie im Alltag zu praktizieren Alte Muster sind schneller als unser Be wusstsein wenn wir agieren Die Umstellung unseres gesamten Denk und Sprechmusters dauert eine ganze Zeit Doch schaffen wir es dann wird die Welt sanfter und der Druck einen Schuldigen zu finden f llt weg Es gibt einen Ausweg aus dem Clinch der allt glichen und nicht selten unver s hnlichen vertrackten und wenig zielf hrenden Kampfsituation mit Sch lern Eltern oder Kollegen aber er erfordert offenbar die Umstellung unseres gesamten Denk und Sprechmusters dabei ist doch kaum etwas schwieriger als die gewohnten Bahnen zu verlas sen und gegen die Macht der Gewohnheit neu und anders zu handeln Diese alten Muster die schneller sind als unser Bewus
204. nsamen Suche nach L sungen greifen Skripte wie zum Beispiel die Sandwich Technik bei der die Kritik am Verhalten des Jugendlichen eingebet tet wird zwischen ehrlich gemeinter Wertsch tzung f r das was gut gelungen ist und greifbaren Unterst tzungsangeboten 5 5 1 3 Wiederherstellung Im letzten Schritt stehen positive Angebote und R ckmeldungen an die Ju gendlichen und gemeinsame berlegungen zu Wiedergutmachung an um die Harmonisierung der vier Grundbed rfnisse in den Fokus zu nehmen 4 RAP enth lt auch eine schwarze Liste von in der P dagogik weit verbreiteter aber nicht funktionierender Skripte 110 5 6 Anden Ressourcen orientierte systemisch l sungsorientierte Beratung Der systemische Ansatz versteht sich als Sicht und Denkweise die Unter richt Beratung und Erziehung nachhaltig beeinflusst Schwierigkeiten die im Lernen Leisten Verhalten oder Erleben wahrgenommen werden werden nicht als Resultat einer einzelnen Ursache angesehen Vielmehr geht man davon aus dass zahlreiche Faktoren aus verschiedenen Lebenskontexten und Systemen die in Wechselwirkung zueinander stehen das Lernen beein flussen es erleichtern oder erschweren Steve de Shazer und Insoo Kim Berg die sich zun chst stark an den hyp notherapeutischen Arbeiten von Milton Erickson und der Familientherapie von Virginia Satir orientierten entwickelten Anfang der Siebziger Jahre die Grund lagen ihres l sungsorientierten
205. num Olweus Dan 2002 Gewalt in der Schule Was Lehrer und Eltern wissen soll ten und tun k nnen Verlag Hans Huber Bern Osterland J rgen 2009 Partnerzentriertes Verhalten im Gespr ch mit Rat suchenden Seminar Papier Seminar Partnerorientierte Gespr chsf hrung Institut f r Sonderp dagogik an der Universit t Landau WS 2009 2009 Pallasch Waldemar 1995 Personenzentrierte Gespr chsf hrung In Buddrus Volker Hrsg Humanistische P dagogik Eine Einf hrung in Ans t ze integrativen und personenzentrierten Lehrens und Lernens Bad Heilbrunn Obb Klinkhardt S 153 172 Palmowski Winfried 2000a Anders handeln Lehrerverhalten in Konfliktsitu ationen 3 Aufl Dortmund Borgmann Palmowski Winfried 2000b Der Ansto des Steines Systemische Bera tungsstrategien im schulischen Kontext 4 Aufl Dortmund Borgmann Palmowski Winfried 2011 Systemische Beratung Stuttgart Kohlhammer Gmbh Petzold Theodor D 2000 Resonanzerleben Die Evaluation der Selbst Organisation Heckenbeck Gesunde Entwicklung Petzold Theodor D Hrsg 2009 Herz mit Ohren Salutogenese und Sinn Verlag Gesunde Entwicklung Bad Gandersheim Petzold Theodor D Hrsg 2010 Lust und Leistung und Salutogenese Verlag Gesunde Entwicklung Bad Gandersheim Petzold Theodor D Lehmann N Hrsg 2001 Kommunikation mit Zukunft Salutogenese und Resonanz Verlag Gesunde Entwicklung Bad Ganders heim Ram
206. nwohner Amerikas eine Sicht die sich auf die Weisheit der V lker beruft vgl Brendtro 1995 S 8 Sie sieht die Erzie hung der Kinder als h chste Aufgabe der Gesellschaft In der traditionellen indianischen Gesellschaft war es die Pflicht aller Erwach senen f r junge Menschen da zu sein und sie als Lehrer in allt glichen Situa tionen zu begleiten Die Kindererziehung wurde nicht nur den biologischen 77 Eltern berlassen vielmehr waren die Kinder schon von fr hester Kindheit an von einem Netzwerk sich sorgender und sich zust ndig f hlender Erwachse ner umgeben Wo immer ein Kind umherstreifte es war zu Hause da sich ihm alle verwandt f hlten Dabei wurde Verwandtschaft nicht auf biologische Ver wandtschaft begrenzt Es war eine Sicht all derer die eine Wohngemeinschaft bildeten Kinder wurden so erzogen dass sie sich mit allen Menschen mit denen sie regul ren Kontakt hatten verwandt f hlten Sie achteten echte Bindungen und f r diejenigen die niemanden hat ten wurden Beziehungen hergestellt so dass sich jeder eingeschlos sen f hlte in dem gro en Kreis von miteinander Verwandten Brendtro 1995 S 41 Die Sichtweise jemanden anderen als verwandt zu betrachten war ein m ch tiger gesellschaftlicher Wert der die menschlichen Beziehungen verwandelte Indem man alle Zusammenlebende in den Kreis der Zugeh rigkeit hineinzog wurden sie motiviert Respekt und Interesse zu zeigen und konnten mit
207. nz der Forderungen und der Rebellion von Generation zu Generation weiterzugeben Die Hypothesen Rosenbergs werden von Neurobiologen best tigt Der Mensch ist f r soziale Kooperation und bed rfnisorientiertes Miteinander ge schaffen vgl Bauer 2006 96 5 4 Resilienz Mit dem Begriff der Resilienz der sich von dem englischen resilience ablei tet wird eine psychische Widerstandskraft von Kindern und Jugendlichen gegen ber biologischen psychologischen und psychosozialen Entwicklungs risiken Wustmann 2004 bezeichnet Ausgehend von der Fragestellung wie es einer Anzahl von Kindern ganz of fenbar gelingen kann trotz schwieriger und widrigster Lebensumst nde ent gegen aller Prognosen seelisch unversehrt zu bleiben und sich gedeihlich zu entwickeln hat es in den letzten Jahren eine Vielzahl von Forschungsergeb nissen gegeben in denen Risikofaktoren und Schutzfaktoren herausgestellt und Resilienzmodelle entwickelt wurden Besonders die Langzeitstudie der amerikanischen Entwicklungspsychologin Emmy Werner die ber einen Zeitraum von 40 Jahren 698 im Jahr 1955 ge borene Hawailaner wissenschaftlich begleitet hat kam zu grundlegenden und international stark beachteten Ergebnissen die die Resilienzforschung voran getrieben und befl gelt haben Das Resilienzkonzept steht im Zusammenhang mit dem Paradigmenwechsel in den Human und Sozialwissenschaften durch das Konzept der Salutogene se von Aaron Antonovsky
208. och en gagierte aufmerksame und konzentrierte Kollegen erleben die sich in einen fruchtbaren Austausch miteinander begaben und mit sichtbarer Freude im besten Wortsinn interessiert bei der Sache waren obwohl in dem kleinen Computerraum der Schule in dem der Schulleiter seine Powerpoint Pr sentation zum Thema zeigte weder genug Sitzpl tze noch eine sauerstoff reiche Luft vorgehalten werden konnten Die schriftlichen Ergebnisse der drei Arbeitsgruppen befinden sich im Anhang dieser Arbeit In der zweiten P dagogischen Konferenz stand das mit der Fragestellung der ersten Konferenz eng verbundene Thema im Zentrum Was braucht der Leh rer Was braucht der einzelne Lehrer und was braucht das Lehrerkollegium als Gruppe um all die Aufgaben erf llen zu k nnen die damit verbunden sind den der Schule anvertrauten Kindern das zu geben was sie brauchen Es war ganz wichtig diese zweite Konferenz mit genau dieser Themenstel lung aus Lehrersicht zu gestalten und damit die Bed rfnisse der Lehrer zu betrachten und dies nicht nur aus dem sachlichen Grund einer Ressour cenorientierung sondern mit der klaren Botschaft an die Lehrerschaft dass der Schulleiter diese Fragestellung im gleichen Atemzug mit der Fragestellung 141 nach den Bed rfnissen des Kindes betrachtet dass er um die Verzahnung der Fragestellungen wei und dass er die Frage danach was ein Lehrer braucht genauso ernst nimmt wie die Frage nach den Bed rfniss
209. oder den Lehrkr ften die weite re Integration der Betreffenden nicht zuzumuten ist Die individuell und sozial benachteiligten Sch ler und Sch lerinnen w rden zus tzlich in erheblichem Ma strukturell an der Verwirklichung von Teilhabe gehindert F r sie k nnte sich ein gut gemeintes aber unzureichend abgesi chertes Bem hen um Inklusion tats chlich als deren Gegenteil erweisen und zu langfristigem gesellschaftlichem Ausschluss beitragen BVkE 2013 5 6 Birgit Herz 2014 weist darauf hin dass sich bei der Zielgruppe der hier ge meinten Kinder unabh ngig von der verwendeten Terminologie Verhaltens st rungen F rderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung Erzie hungshilfe oder SEBD Social Emotional and Behavioral Difficulties das Spannungsverh ltnis zwischen Inklusionsmentalit t und realit t berdeutlich zeigt Herz 2014 Seite 7 F r den Erfolg einer integrativen Schule ist es von gro er Bedeutung wie sie mit den verhaltensauff lligen Sch lern umgeht Verhaltensauff llige Kin der bilden keine klar definierte Kategorie weshalb F rdergelder und Ressour cen in der Regel nicht einzelnen Kindern zugesprochen werden Solche Kin der stellen eine gro e Belastung f r die Lehrkr fte dar und sind bei Gleichalt rigen meist wenig beliebt und oft gef rchtet Verhaltensauff lligkeiten bilden den wichtigsten Faktor bei fr hzeitigen Schulabbr chen Es ist entscheidend ob die Schule
210. ogische Masche ist 16 Brendtro Larry et al 1995 17 Larry K Brendtro Lesley du Toit Beate Kreisle 2009 ja http www jura uni mainz de bock 371 php 19 http www jura uni mainz de bock Dateien RAPHandbuch pdf 104 5 5 1 Drei Schritte Verbindung Kl rung Wiederherstellung Es geht um ein bewusstes und gezieltes Zusammenspiel von Beziehungsauf bau f r positive Unterst tzung Erarbeitung von Kl rung um Herausforderun gen und Probleme zu erkennen und um die Wiederherstellung von Harmonie und Respekt 5 5 1 1 Beziehung aufbauen ein Leitfaden Wir haben es kurz gesagt damit versucht sie durch Furcht auszurichten durch Liebe zu festigen und durch glamour se Vorbilder zu verf hren Wir ha ben sie mit Belohnungen manipuliert als ob sie die black boxes der Behavio risten seien haben ihnen mit wer nicht pariert fliegt gedroht haben von ihnen verlangt zu Versuchungen einfach nein zu sagen und wenn alles nichts geholfen hat haben wir sie in die Welt des sanktionierten Drogenge brauchs gef hrt durch die alles m gliche verhindert werden sollte von der Schwangerschaft bis zur Paranoia Als Quittung daf r dass wir uns den Entwicklungsbed rfnissen von Kindern immer weniger pers nlich widmen er halten wir immer mehr Respektlosigkeiten und Inkompetenzen zur ck George Thomas zitiert in Brendtro et al 1995 S 68 Auf dem Weg zu tragf higen Bindungen geht es be
211. ommunikation basiert auf drei S ulen 1 Der erste und wichtigste Bestandteil ist die Selbsteinf hlung Wer ber die F higkeit verf gt seine Gef hle und Bed rfnisse wahrzunehmen hat gute Voraussetzungen um seine Anliegen wirksam zu formulieren 2 Das zweite Fundament ist ein kraftvoller Selbstausdruck der bei dem Ge gen ber Verst ndnis erzeugt Statt anderen Vorw rfe zu machen oder nach Schuldigen zu suchen wird in Form einer Ich Botschaft berichtet was ein Er eignis oder ein Satz des Gegen bers ausgel st hat Ausgesprochen wird was wir f hlen und brauchen Konkrete Grenzen werden gesetzt klare Bitten wer den ge u ert 3 Der dritte Bestanteil Gewaltfreier Kommunikation besteht darin sich in an dere einzuf hlen Wie geht es dem Gegen ber Was braucht er Verstehen bedeutet nicht einverstanden sein Man kann andere Menschen verstehen auch ohne deren Handlungen zu bef rworten Nur wenn ich den anderen ver stehe kann ich mit ihm gemeinsam nach L sungen suchen welche die Be d rfnisse aller Beteiligten erf llen 93 Die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation sind 1 Die Unterscheidung von Beobachtung und Interpretation Wenn Aussagen mit einer wertfreien Beobachtung eingeleitet werden wei jeder Zuh rer auf welche Vorg nge Bezug genommen wird Wertfreie Be obachtungen erfordern gro e Achtsamkeit Die F higkeit zu beobachten oh ne zu bewerten ist die h chste Form men
212. onfrontation mit und der Bew ltigung von wichtigen Lebensumst nden herausbilden Hildebrand 2006 S 205 Der Begriff des Handlungs und Orientierungsmusters hebt hervor dass es einem resilienten Menschen m glich ist die eigenen Denk F hl und Verhal tensweisen positiv auszurichten und proaktiv zu gestalten Neben dieser konstruktiven Selbststeuerung gelingt es ihm unterst tzende Faktoren in seiner Umgebung die seine Person oder seine Arbeit wertsch t zen zu erkennen und gezielt zu nutzen Aus dieser Kombination kreiert er sich einen seinen souver nen Umgang mit Schwierigkeiten Resilienz ent steht demnach durch einen wechselseitigen Austausch zwischen Mensch und Umwelt der Aktivierung von inneren und u eren Ressourcen vgl Wel lensieck 2011 S 20 Micheline Rampe hat in ihrer Ver ffentlichung zum Geheimnis unserer inne ren St rke eine Vorstellung von Resilienz als ein Modell mit sieben sch tzen den Faktoren entworfen die sie als die Sieben S ulen innerer St rke be zeichnet Damit er ffnet sie eine neue Perspektive und ein Bewusstsein f r den Umgang mit krisenhaften widrigen und belastenden Lebenssituationen 99 1 S ule 2 S ule 3 S ule 4 S ule 5 S ule 6 S ule 7 S ule Optimismus Der Glaube an die eigenen Einflussm glichkeiten als Grundlage jeder Krisen und Konfliktbew ltigung Akzeptanz Die Annahme dessen was ist Den schmerzl
213. ontakt unseres Nervensystems zur Au enwelt nur mittelbar Das Gehirn ist unf hig die Au enwelt abzubilden Auf der Grundlage fr herer Erfahrungen und Erinnerungen werden Bedeutun gen intern konstruiert Das menschliche Bed rfnis Ordnung im Kopf herzustellen sich eine Orien tierung in einer un bersichtlichen Welt zu verschaffen koh rente stimmige Deutungsmuster zu erzeugen ist wesentlich emotional verankert Neuronale Strukturen und Erregungen sind eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung f r Denken Lernen und Vergessen Die Psyche das Bewusstsein die Reflexion also die Konstrukte der Psychologie sind gleichsam die an dere Seite der Medaille menschlicher Kognition vgl Siebert 2005 S 18 Die Kernthese im Konstruktivismus lautet Menschen sind autopoietische selbstreferenzielle operational geschlossene Systeme Die u ere Realit t ist uns sensorisch und kognitiv unzug nglich Wir sind mit der Umwelt lediglich 49 strukturell gekoppelt Dabei wandeln wir Impulse von au en in unserem Ner vensystem strukturdeterminiert also auf der Grundlage biografisch gepr g ter psychophysischer kognitiver und emotionaler Strukturen um vgl Sie bert 2005 Der Konstruktivismus als inter und transdisziplin res Paradigma Siebert 2005 S 11 kommt zu der Erkenntnis dass wir keine M glichkeit haben die Richtigkeit unserer Wahrnehmungen zu berpr fen sondern dass wir ganz
214. otenziert auch die Schreckreaktion auf Angst wie auch andere unverz gliche Vertei digungshandlungen sogar noch vor der Aktivierung des hormonellen Sys tems Yehuda 2001 Kommt es zu einer Stress berflutung reagieren wir meist g nzlich unbewusst und automatisch mit einem von zwei Reflexen der der stammesgeschichtlich lteste Teil unseres Gehirns uns vorschreibt vgl Huber 2003 S 41ff 4 4 5 Kampf fight oder Flucht flight K mpfe gegen den Stressor an oder fliehe davor Die Versorgung der Muskeln und lebenswichtigen Organen mit erh htem Blutzucker erm glicht eine Zuf hrung von mehr Energie in den Skelettmus keln was dem Organismus erlaubt besser zu k mpfen oder vor gef hrlichen Situationen zu fliehen Dies geschieht innerhalb von wenigen Millisekunden vgl Rachel Yehuda 2001 Obwohl dieser Vorgang meist ohne Beteiligung des Gro hirns abl uft scheint die Fight or Flight Reaktion auch situations und personenspezifisch ausgepr gt In manchen Situationen k nnen manche Personen die ohnehin stress resistenteren oder besonneneren Typen war ten bis sich zus tzlich zum Stammhirn auch ihr Pr frontaler Cortex einge schaltet hat also jener Teil des vorderen Gro hirns der Sinneseindr cke ein ordnen und interpretieren kann und dem Alltagsbewusstsein zuarbeitet Sie k nnen mit mehr bersicht planen und entscheiden ob es eher m glich ist zu fliehen oder den Aggressor niederzuringen unter Umst nden au
215. pe Micheline 2004 Der R Faktor Das Geheimnis unserer inneren St rke Eichborn Verlag Frankfurt Rilke Rainer Maria 1904 Samskola Zitiert nach Dauber Heinrich 2014 Trauma und Schule oder Schule als Trauma Die Perspektive der Humanisti schen P dagogik Rothschild B 2002 Der K rper erinnert sich Synthesis Verlag Essen Rutter Michael 2000 Resilience concidered Conceptual considerations empirical findings and policy implications In Shonkoff J P Meisels S J Hrsg Handbook of early childhood intervention Cambridge Cambridge Uni versity Press S 651 682 153 Sapolsky 1994 Why zebras don t get ulcers New York W H Freeman Schiffer Eckhard 1999 Warum Hieronymus B keine Hexe verbrannte Ge waltbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen erkennen Gewalt vorbeugen Beltz Verlag Weinheim Schiffer Eckhard 2001 Der kleine Prinz in Las Vegas Mit spielerischer Intel ligenz den Herausforderungen unserer Zeit begegnen Beltz Verlag Weinheim Schiffer Eckhard 2006 Reise zur Gelassenheit Den sicheren Ort in sich entdecken Herder Verlag Freiburg Schiffer Eckhard 2008 Warum Tausendf ler keine Vorschriften brauchen Intuition Wege aus einer normierten Lebenswelt Beltz Verlag Weinheim Schiffer Eckhard 2001 Wie Gesundheit entsteht Salutogenese Schatzsu che statt Fehlerfahndung Beltz Verlag Weinheim Schiffer Eckhard und Heidrun 2004 Lerngesundheit Lebensfreude u
216. pr ches wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamtes sp testens eine Woche vor dem Hilfeplangespr ch ein aktueller Entwicklungsbericht zur Verf gung gestellt Die Ergebnisse des Hilfeplangespr ches werden von der zust ndigen Mitarbeiter in des Jugendamtes protokolliert und gehen allen Beteiligten innerhalb von vier Wochen zu Das abgestimmte Protokoll bildet die Grundlage f r unsere Erziehungsplanung 159 Die UN Behindertenrechtskonvention Artikel 24 Bildung 1 Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinde rungen auf Bildung Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen gew hrleisten die Ver tragsstaaten ein integrativen inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen mit dem Ziel a die menschlichen M glichkeiten sowie das Bewusstsein der W rde und das Selbstwertgef hl des Menschen voll zur Entfaltung zu bringen und die Achtung vor den Menschenrechten den Grundfreiheiten und der menschlichen Vielfalt zu st rken b Menschen mit Behinderungen ihre Pers nlichkeit ihre Begabungen und ihre Kreativit t sowie ihre geistigen und k rperlichen F higkeiten voll zur Entfaltung bringen zu lassen c Menschen mit Behinderungen zur wirklichen Teilhabe an einer freien Gesellschaft zu bef higen 2 Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen die Vertragsstaaten sicher dass a Menschen mit Behinderungen nicht auf
217. ptoren also die Bindungsstellen blo ckieren nennt man Dopamin Antagonisten Sie blockieren die Dopaminwir kung hnliche Wirkung auf das Belohnungssystem haben Nikotin Alkohol und Kokain Noradrenalin ist beteiligt an der Erhaltung des Wachzustandes aber auch am Tr umen und der Regulierung der Stimmungslage Als Stresshormone l sen Adrenalin und Noradrenalin eine Stressreaktion aus die kurzfristig leistungs 58 steigernd wirkt l ngerfristig jedoch K rper und Geist sch digen siehe n chs ter Punkt Opioide wirken positiv auf das Ich Gef hl und die Stimmung ein und sie ver mindern gleichzeitig die Schmerzempfindlichkeit Aktiviert wird das k rperei gene Opioidsystem durch zwischenmenschliche Zuwendung und das Gef hl der Unterst tzung Die Opiatdrogen Heroin und Opium zielen auf dieses Sys tem ab Oxytocin ist als Wohlf hlbotenstoff das Bindungshormon Es hat zu tun mit Bindungserfahrungen und Vertrauen es verhilft uns zu Gl cks und Genuss potenzial Gebildet wird Oxytocin im Hypothalamus angeregt wird die Produk tion durch alle Formen freundlicher Interaktion oder menschlicher N he In einem H chstma wird Oxytocin beim Stillen sowohl bei der Mutter als auch beim S ugling ausgesch ttet vgl Bauer 2006 S 38ff W hrend Dopamin ein zentraler Motivator f r all unser Tun ist uns die n tige Konzentration und Handlungsenergie gibt dient Oxytocin unserem sozialen Ged chtnis und reduziert Stress un
218. r gt gleichsam die Botschaft dass wir satt gelassen innerlich ausgeglichen ruhig und zu frieden sind Dabei d mpft es eine ganze Reihe unterschiedlicher Gef hlszu st nde wie Aggressivit t Hunger Angstgef hle Kummer und Sorgen Nie dergeschlagenheit und Depressionen In erster Linie d mpft Serotonin die Angst Ein Mangel an Serotonin wurde deshalb bei so unterschiedlichen men talen St rungen wie behindernder Sch chternheit Sozialphobie allen Angst st rungen Depression Migr ne zwanghafter Wiederholungsst rung Aggres sivit t h ufig wiederkehrenden schwarzen Gedanken ber den eigenen Tod wiederholten Selbstmordversuchen Courtet 2004 und Selbstmorden nach gewiesen Das bedeutet dass die Aussch ttung von Dopamin bzw Serotonin als Reso nanz auf soziale Kontakte auf Antworten in der Bed rfniskommunikation zu verstehen sind Ohne hinreichende soziale Kommunikation bleibt die Regula tion im Gehirn rudiment r und die Pers nlichkeitsentwicklung wird problema tisch 4 5 5 1 Die Bedeutung der fr hen L cheldialoge In der modernen beobachtenden S uglingsforschung und Gef hlspsychologie Affektpsychologie wird auf die Bedeutung des fr hen dialogischen L chelns verwiesen Bis zum Alter von sechs Monaten gibt es unter normalen Umst nden bis zu 30 000 solcher L chelbegegnungen Es sind dies keine Af fektansteckungen sondern Dialoge Mit jeder der 30 000 L chel begegnungen w chst ein
219. r Begegnung zwischen meist zwei Menschen Die F higkeit zu einer solchen Intensit t der Begegnung kann auch zwischen einem Menschen und einem Gegenstand seiner vollen Aufmerksamkeit ent stehen In solchen moments of meeting vgl Schiffer 2008 S 42ff passiert etwas wobei der Gestaltende zum Gestalteten wird und umgekehrt in st ndi gem Wechsel gleich der heraklitischen Spirale vgl Orth I Petzold H 1991 S 722 4 6 Circle of courage Eine absolut neue Wahrheit gibt es nur sehr selten Wahrheiten die einst neu waren m ssen st ndig erneuert werden indem ein neuer Mensch sie aus den Tiefen seiner leidenschaftliichen pers nlichen berzeugung heraus verk ndet Ellen Key schwedische P dagogin zum Jahrhundert des Kindes Beteiligung Wahrheiten F hrung Dienen Lernen hinter der a Nachhaltigkeit Norm N Selbstbezug Verantwor 4 tung UNABHANGIGKEIT Norden Independence Ich kniee nieder N Myriaden Dinge N Osten ICH ENTSCHEIDE ZUGEH RIGKEIT MEISTERSCHAFT A Heraus Belonging forderung Mastery e try and erro ICH BIN Kompetenz ICH KANN GELIEBT mein Name e der Leistung WACHSEN e Signifikanz bewusst Respekt Gestaltung Akzeptanz e Westen S den 4 6 1 Der Geist der Zugeh rigkeit Die hier dargestellte Sichtweise Theorie beschreibt die holistische Philoso phie der Kindererziehung der Urei
220. r Gef hle Probleme und Konflikte mit dem Kind sprechen e Erwachsene die ein aktives Interesse am Kind und seinen Leistungen zeigen e einen wertsch tzenden autoritativen Erziehungsstil e eine anregende Umwelt die Verantwortung bertr gt und Anstrengung honoriert e prosoziale Rollenmodelle die Normen und Werte abbilden e angemessene Leistungsanforderungen e Erfahrungen von Kompetenz u K nnen Neben einer stabilen Beziehung zu einer prim ren Bezugsperson sozialen Kontakten zu f rsorglichen Erwachsenen die Vertrauen f rdern Sicherheit vermitteln und als positives Rollenmodell wirken stellt Burghardt 2005 gera de auch die Beziehung zu einer Schule heraus die als ein gesch tzter Le bensraum erfahren wird Das ganz Entscheidende an salutogenen Resilienzkonzepten ist die neue Perspektive der Ressourcenorientierung mit einem Fokus auf den Gelingens bedingungen f r kindliche Entwicklung Darauf ist im n chsten Kapitel zur ck zukommen Denn aus der Resilienzforschung sind bedeutsame Hinweise da rauf zu erhalten was ein Kind braucht um gesund aufzuwachsen Insbeson dere ergeben sich auch f r die schulische F rderung viele Ans tze zur Orien tierung im Hinblick auf Schulentwicklung unter dem Gesichtspunkt der Resili enzf rderung und entwicklung Klaus Fr hlich Gildhoff 2012 identifiziert sieben im engen Zusammenhang miteinander stehende Schutzfaktoren auf der personalen Ebene die ma geb lich die Be
221. r eine entspannte angst freie Atmosph re Dieses Verhalten des Beraters erleichtert dem Gespr chs partner das Nachdenken ber die eigene Person ber sein Verhalten und Er leben Osterland 2009 47 Auch in anderen Situationen ist es notwendig verst ndnisvoll aufeinander einzugehen und ein angstfreies nicht bestrafendes Klima zu schaffen Dies gilt im schulischen Bereich f r Gespr che mit einzelnen schwierigen Sch lern f r Gespr che ber Probleme zwischen Lehrern und Sch lern f r Ge spr che in der Klasse ber schulische und pers nliche Probleme f r pers nli che R ckmeldungen bei Gruppen bungen und Gruppengespr chen und auch f r Konfliktgespr che im Kollegium oder mit Eltern vgl Osterland 2009 Die sich daraus ableitenden Grundfragen sind leitend f r die p dagogischen Grundlagen der vorliegenden Arbeit 1 Was tun wir Wie tun wir es und welchen Sinn welche Bedeutung ver leihen wir unserem Handeln Wie k nnen wir unser Verst ndnis f r das was wir tun im Sinne ganzheitlichen an den Sinnen orientierten leibhaftigen Erlebens er weitern Wie finden wir die sch pferische Balance zwischen Selbstverwirkli chung und Selbstvergessenheit um abgespaltene Gef hle und Muster unseres Erlebens und Handels besser zu verstehen und in unser jetzi ges und k nftiges Leben zu integrieren In welchen materiellen sozialen und gesellschaftlichen historischen u
222. r grundlegenderer Themen und Fragen der Zusammenarbeit zugewandt Er hat zun chst auf Wunsch der Lehrerschaft eine Gesamtkonferenz mit den Kollegien beider Schularten auch unter Beteiligung der Gesch ftsleitung durchgef hrt einerseits zur Darstellung der Aufgabenbereiche und der mit Gesch ftsleitung und Vorstand vereinbarten Ziele im Ressort Schule und an dererseits zur Reflektion der ersten neun Monate der Zusammenarbeit mit beiden Kollegien Der Austausch teilweise auch kontr rer Vorstellungen und W nsche gelang in einer guten Atmosph re mit einer wertsch tzenden Hal tung und gegenseitigem Respekt Erwartungen konnten angesprochen wer 6 Lahninger 2013 S 11 6 aus einer unbekannten Internetquelle 138 den von besonderer Wichtigkeit war es dabei den R ckmeldungen aus dem Kollegium viel Raum zu geben und sie wahr und ernstzunehmen Es gibt viel zu tun um die anstehenden Herausforderungen und Ziele zu be w ltigen f r jede n an seinem ihrem Platz und mit ihren seinen Aufgaben Gemeinsam sind wir stark war dabei eine wichtige Botschaft des Schullei ters Ein Wunsch aus diesem Gespr ch war das Bed rfnis des Kollegiums der Schule f r Erziehungshilfe nach einer starken Pr senz des Schulleiters an der Basis vor Ort in Verbindung mit sicheren M glichkeiten f r Austausch und Unterst tzung bei Bedarf Daraus abgeleitet hat der Schulleiter in der Folge eine mitt gliche Begegnungszeit eingerichtet
223. rausgebildet hat Die von diesen Sch lerinnen und Sch lern entwickelten Ausdrucksformen nehmen Menschen in ihrer Umgebung in der Regel als Verhaltensauff lligkeiten wahr Zielsetzung der Schule f r Erziehungshilfe ist es den Bil dungsanspruch dieser Kinder und Jugendlichen aufzuneh men Durch Bildung und Erziehung sowie durch Hilfen zur Alltagsbew ltigung schafft sie die Voraussetzungen daf r dass die Sch lerinnen und Sch ler lernen ihre Handlungsf higkeit weiterzuentwickeln und ein h heres Ma an gesellschaftlicher Teilhabe f r sich zu erreichen Die sonderp dagogischen Angebote erm glichen die St r BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE kung emotionaler und sozialer Kompetenzen Sie beziehen sich auf den Aufbau von Lern und Leistungsmotivation die Ausdifferenzierung der Selbststeuerung und der Wahr nehmung von Selbstwirksamkeit den Erwerb angemesse ner sozialer Verhaltensweisen sowie den Aufbau von Kom petenzen zur Alltagsbew ltigung Dar ber hinaus sind die sonderp dagogischen Angebote auf die Verbesserung der u eren lern und entwicklungsbedingenden Faktoren gerichtet Die sonderp dagogische F rderung dieser Sch lerinnen und Sch ler basiert auf einer differenzierten Person Umfeld Analyse Lehrkr fte und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule ringen darum Kinder und Jugendliche mit ihren Erlebens und Verhaltensweisen im Kontext ihrer komplexen Lebensumst nde zu verstehen und ihre indiv
224. raxis f r Kinder und Jugendpsychiatrie Psychotherapie und Systemische Familientherapie in Singen e mit der kinder und jugendpsychiatrischen Tagesklinik in Radolfzell e mit privaten und ffentlichen Sonderschulen in der Region e mit allgemeinen Schulen in der Region im Sinne von Aufgaben im Bereich der Kooperation durch den Sonderp dagogischen Dienst und auch im Hinblick auf R ckschulungen e insbesondere mit der Grundschule Wahlwies und der Freien Waldorf schule Wahlwies in unmittelbarer Nachbarschaft e mit dem Staatlichen Schulamt in Konstanz als Unterer Schulaufsichtsbeh rde e mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle in Singen 2 3 Im Quartalsbericht Q3 2013 mit dem Schwerpunkt Schule hat der Ressortlei mit dem Regierungspr sidium Freiburg Abteilung 7 Schule und Bil dung ehemals Oberschulamt als Oberer Schulaufsichtsbeh rde mit den Seminaren f r Lehrerausbildung mit dem Kreisjugendamt Konstanz in Radolfzell mit dem Kommunalverband Jugend und Soziales KVJS mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Schulleiter von Schulen f r Erziehungshilfe in privater Tr gerschaft in Baden W rttemberg LAG mit befreundeten Schulleitern von Schulen f r Erziehungshilfe mit Betrieben in der Region mit der Agentur f r Arbeit mit Bildungspolitikern Die schulische F rderung ter Schule formuliert Die Individuelle Lern und Entwicklungsbegleitung ILEB gem des kompe tenzorientierten Bildungsplanes der Schule
225. rch die Verbindung und die Verbundenheit kommt es zu Bedeutsamkeit Woran k nnen Menschen erkennen dass sie von Bedeutung sind Wegen der immensen Bedeutsamkeit der Frage f r das Wohlgef hl und die Gesundheit von Kindern in System Schule entwickelte sich im Finnischen die V litt misen Kulttuuri bersetzt bedeutet v litt minen sich k mmern um gern haben sich interessieren f r vermitteln vgl Koskus G rtner in Petzold Hrsg 2009 S 76 91 69 Tuulia Koskus G rtner die als Projektleitung und Referentin f r das Bildungs system in Finnland arbeitete erweitert den Begriff noch durch anderen ge gen ber keine gleichg ltige Haltung haben echtes Interesse haben und zei gen einander wertsch tzend begegnen einen anderen sp ren lassen und ihm zeigen dass er von Bedeutung ist vgl Petzold 2009 S 84 Entscheidend scheint bei der Frage dass die subjektiv erlebte Bedeutsamkeit des Einzelnen dazu f hrt dass sie aus dem eigenen Erleben heraus auch den Dingen in der Welt zugeschrieben wird Kinder die sich gesehen geh rt wahrgenommen wertgesch tzt gek mmert bedeutsam f hlen tragen dieses Gef hl in die Welt au erhalb zur ck Koskus G rtner in Petzold 2009 S 85 Aus einer P dagogik des Willkommenhei ens als Grundhaltung in der Be ziehungs gestaltung kann ein Klima des Vertrauens entstehen in dem die Menschen sich verbunden f hlen und das eine gute und notwendige
226. rnschicht Rothschild 2002 S 42 Die grundlegenden K rperfunktionen wie Herzfrequenz und Atmung werden vom Stammhirn das auch Reptilienhirn genannt wird gesteuert Diese Ge hirnregion muss zum Zeitpunkt der Geburt reif sein damit ein Neugeborenes berleben kann Durch PET und MRT wurde die Funktionsweise eines stam mesgeschichtlich relativ jungen Teils unseres Gehirns des limbischen Sys tems genauer unter die Lupe genommen berlebensinstinkte und Reflexe sitzen dort Es umfasst den Hypothalamus der f r die Regulation der K rpertemperatur die Versorgung mit N hrstoffen und Fl ssigkeit sowie f r Ruhe und die Aufrechterhaltung eines Gleichge wichtszustandes sorgt Das limbische System beeinflusst auch das autonome Nervensystem das die glatte Muskulatur und die Reaktion der Organe auf Stress und Entspannung steuert Hippocampus und Amygdala als zwei weitere Regionen des limbischen Sys tems verdienen besondere Aufmerksamkeit Beide bestehen aus zwei Lap pen von denen sich jeweils eine an den beiden Seiten des Gehirns befindet Diese Strukturen sind f r die Verarbeitung der vom K rper an die Gro hirnrin de bermittelten Informationen unverzichtbar Die Amygdala verarbeitet Emotionen und Reaktionen auf stark affektive Er lebnisse und erm glicht deren anschlie ende Speicherung Der Hippocampus verarbeitet Informationen die das Erlebte im Kontext der Zeitlupe der pers n lichen Geschichte Nadel amp Zola
227. rst effektiv erweist Es geht darum die Besonder heit der jeweils einzigartigen Situation wahrzunehmen und ein angemessenes und hilfreiches Setting zu schaffen Systemische Thesen unterst tzen die Werthaltung des Zutrauens als Beitrag f r Ver nderung und Weiterentwick lung Der Schulleiter hat die Aufgabe in dem ressourcen und systemisch l sungs orientierten Prozess zu f hren zu leiten zu gestalten und zu begleiten Das Vertrauen des Kollegiums f r Schulentwicklung will gewonnen werden Als der erfolgreiche Fu balltrainer Pep Guardiola zur Saison 2013 14 seine neue Aufgabe beim FC Bayern M nchen antrat erkl rte er in einem Interview ein Trainer m sse die Qualit ten seiner Spieler begreifen und sie nutzen k nnen Spieler wie beim FC Bayern folgten auch einem Coach wie ihm nicht automatisch Er m sse zun chst berzeugende Argumente liefern Sie ver trauen einem nicht weil man Guardiola ist und man viel gewonnen hat Sie vertrauen dir nur wenn sie Probleme haben und man sie mit ihnen l sen kann Vertrauen entsteht im gemeinsamen Tun und wenn es dabei gelingt Proble me gemeinsam zu l sen Ein wichtiger Ansatzpunkt f r Schulentwicklung ist der Bildungsplan f r die Schule f r Erziehungshilfe mit dem hier enthaltenen Konzept der Individuellen Lern und Entwicklungsbegleitung ILEB In den vergangenen Wochen hat sich der Schulleiter im Entwicklungsprozess mit seinem Kollegium zun chst abe
228. s nlichkeit und Kompetenz der P dagogen aber auch eine kritische Funktion indem sie zur Aufdeckung einschr nkender und behindernder Fak toren in Erziehung und Bildung beitr gt Sie kn pft an alte p dagogische Tra ditionen an ihre Wurzeln sind sowohl in der Humanistischen Psychologie Gestalttherapie von Laura und Fritz Perls Themenzentrierte Interaktion von Ruth Cohn Gespr chstherapie von Carl Rogers wie in der Gestaltpsycholo gie der Ph nomenologie und der Feldtheorie zu finden Eine gemeinsame Haltung und gemeinsame Elemente hat die Gestaltp dagogik mit der TZI und dem Personenzentrierten Lernen Begegnung von Person zu Person von Tausch Tausch 5 1 2 Prinzipien der Gestaltp dagogik Die Gestaltp dagogik will Lernen Wachstum und Integration f rdern und sieht dabei Lernen im Kontext der Pers nlichkeitsentwicklung vgl Burow 1988 Signer K ndig 1993 84 Des Weiteren will sie von au en kommende und vorgeschriebene Inhalte leh ren und erreicht durch die Begegnung der handelnden Menschen und die Ge staltung der Prozesse Heilung Die f rdernden Faktoren des Wachstumspro zesses generell werden als handlungsleitende Intentionen in der Praxis Prin zipien der Gestaltp dagogik genannt Sie tragen dazu bei entfremdetes Ler nen zu verringern vgl Buddrus 1995 S 104ff Gewahrsein Das englische awareness wird von Pearls Hefferline Goodmann 1979 mit Gewahrsein bersetzt Die Absicht
229. s auf die Abh ngigkeit des Gelingens von Lernprozessen von Beziehungsprozessen und damit verbun denen Emotionen und 3 psychologisch im Zusammenhang mit der Frage der Gruppenf higkeit von emotional hoch belasteten Kindern im Hinblick auf deren dysfunktionales Mentalisieren und ihre mangelnde Affektregulation Die Gruppenf higkeit von emotional hoch belasteten Kindern entscheidet wesentlich ber das Gelingen oder Misslingen von Inklusion 10 Peter Fonagy Mary Target et al 2011 Affektregulierung Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst Klett Cotta Verlag Stuttgart 11 Alle Hervorhebungen stammen aus dem Original der Powerpoint Pr sentation von Martina Hoanzl 36 Zentral ist die Frage Wieviele andere Menschen kann ein emotional hoch belastetes Kind ertragen ertr glich bzw einsch tzbar werden andere Menschen erst wenn ich ihre Gef hle Intentionen und Gedanken lesen kann vgl Schulz Venrath Wir mentalisieren wenn wir uns ann herungsweise bewusst werden was in einem anderen Menschen bzw in uns selbst vorgeht Fonagy hat es auf die pr gnante Formel gebracht Having Mind in Mind Mentalisieren ist eine kognitive bzw emotionale Leistung die erst erworben werden muss Dazu braucht es ein verl ssliches feinf hliges selbstreflexives Gegen ber weil sich der Mensch nur durch den Anderen selbst erkennen kann Affektspiegelung etc Wenn ung nstige Beziehungs
230. s oder Nie dergeschlagenheit nicht m glich ist kommt es zu einem Konflikt 15 Krishnamurti zitiert in Larsson 2013 42 Schl sselunterscheidungen in der GfK S 13 94 Um zu den Urspr ngen unserer Glaubenss tze zu gelangen ist es notwendig durch die Gedankenbibliotheken zu den schmerzhaften oder traurigen Gef h len vorzusto en die nicht erf llte Bed rfnisse ausgel st haben Werden die wahrgenommenen Gef hle und Bed rfnisse angesprochen k nnen die Ge dankenschleifen ber andere unterbrochen und die gegenw rtig lebendigen Anteile der Gespr chspartner lebendig werden Alle Menschen kennen die gleichen Gef hle mal mehr mal weniger ausge pr gt vgl Bauer 2006 Bei allen Menschen setzen automatische Resonanz prozesse ein wenn wir Gef hle zeigen Deshalb erh hen Gef hls u erungen signifikant die Chance dass unser Gegen ber uns versteht 3 Die Unterscheidung von Bed rfnissen und Strategien Alles was wir tun tun wir aufgrund von Bed rfnissen Die Erf llung von Be d rfnissen dient dem ber Leben Konflikte entstehen wenn wir eigene Bed rfnisse auf Kosten der Bed rfnisse anderer erf llen ohne dar ber zu verhandeln Die Gewaltfreie Kommunikation unterscheidet Bed rfnisse von Strategien zur Erf llung von Bed rfnissen Arbeiten ist kein Bed rfnis es ist eine Strategie zur Erf llung von Sicherheit Geborgenheit oder Kreativit t Im Konflikt verbei en sich die Streitparteien
231. samten Prozess liegt eine systemische Betrach tungsweise zugrunde die die Lern und Lebensumwelt des jungen Menschen sowohl unter dem Aspekt der aktuellen Situation als auch unter dem Aspekt ihrer Entstehung dif ferenziert analysiert und zu vorhandenen beziehungsweise zu schaffenden Ressourcen Ma nahmen und Strukturen in Bezug setzt Die am Prozess Beteiligten kl ren Zust ndigkeiten und Verantwortlichkeiten Sie treffen Aussagen zu angemes senen Bildungs und Entwicklungsbedingungen Der Informationsaustausch und die gemeinsame prozesshafte Reflexion aller Bildungs und Erziehungsangebote gew hr leisten die berpr fung vereinbarter Ziele und die Fort schreibung von Angeboten und Ma nahmen Die Eltern und Sch lerinnen und Sch ler wirken daran mit Im Rah men der individuellen Lern und Entwicklungsbegleitung werden die vereinbarten Schritte und Ziele f r alle an der Umsetzung Beteiligten verst ndlich formuliert und in geeigneter Form dokumentiert Bestandteil eines die gesamte Pers nlichkeit st rkenden Bildungs und Erziehungsangebotes ist der Aufbau ver l sslicher und vertrauensvoller Beziehungen zu dialog bereiten Bezugspersonen Daneben sind grundlegende F higkeiten in Mathematik und Sprache Voraussetzung f r ein lebenslanges Lernen Dazu geh ren auch Erfah rungen die gewonnen werden aus der eigenverantwort lichen und kreativen Gestaltung des Lernens die die BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE 12 DER S
232. sch tzenden und das Gef hl von Schutz und Ermutigung vermittelnden Atmo sph re in der Lerngruppe Nur durch intensive Beobachtung Reflexion und Interpre BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE 16 BILDUNGSBEREICH IDENTIT T UND SELBSTSTEUERUNG Bildungsbereich Identit t und Selbststeuerung LEITGEDANKEN und ihnen vermittelt dass sie selbst und alle Menschen eine W rde besitzen die unantastbar ist Struktur Rhyth mus Rituale und Regeln im Schulalltag geben Sicherheit er ffnen neue Gestaltungsr ume und setzen Grenzen Durch R ckmeldungen ihrer Lehrerinnen und Lehrer wie auch ihrer Mitsch lerinnen und Mitsch ler erfahren die Sch lerinnen und Sch ler eine Au ensicht die es ihnen m glich macht sich mit ihrer Wirkung auf andere ausei nanderzusetzen und sich selbst realistisch einzusch tzen Mit zunehmendem Vertrauen erleben sich die Sch lerin nen und Sch ler auch in emotional stark aufgeladenen Situationen als gehalten und k nnen sich so auf die Schule als soziales Lernfeld einlassen Die Sch lerinnen und Sch ler erwerben Strategien zur Selbststenerung ihres Verhaltens Hierzu stellt ihnen die Schule f r Erziehungshilfe entsprechende Lern und Erfah rungsfelder zur Verf gung Die Kinder und Jugendlichen lernen mit inneren und u eren Widerst nden situations angemessen umzugehen berschie ende Emotionen und Handlungsimpulse zu kontrollieren und akute Bed rfnisse zugunsten l ngerfristiger Orientieru
233. sch in einer Lerngruppe ist in soziale Be ziehungen eingebunden Damit wird seine Autonomie und Interdependenz deutlich Durch die ausdr ckliche Benennung des WIR in der TZI werden der Interdependenz und den Beziehungen in der Gruppe besondere Be achtung innerhalb von Lernprozessen geschenkt Gruppen sind Antrieb zu einer T tigkeit und f rdern Produktivit t sie geben Sicherheit und ein Ge f hl der Zugeh rigkeit sie erm glichen Mitbestimmung und Mitverantwor tung und bieten einen Raum zur Auseinandersetzung mit Themen Um pers nlich bedeutsames Lernen und Wachstum in Gruppen zu erm gli chen ist es unabdingbar dass alle Lernenden den Lernprozess mitsteuern und somit Verantwortung f r den Lernprozess in der Gruppe bernehmen 90 Das THEMA in der TZI Die TZI impliziert das Lernen an einem oder und ber einen Gegenstand Sie braucht ein Thema das eine Verbindung zwi schen dem ICH und dem WIR herstellt Um signifikantes Lernen zu f r dern braucht es f r den Einzelnen bedeutsame Themen die dann auch beziehungsstiftend sind und wirken Der GLOBE in der TZI Die Bedeutung des GLOBE als Umfeld einer Gruppe resultiert vor allem aus zwei Faktoren e Autonomie gelingt nur soweit es der GLOBE zul sst Ich Aspekt e Jeder steht immer im zweifachen Dialog mit der Welt den Men schen gegen ber und den Dingen Gedanken und Werten WIR Themen Aspekt Bei einer positiven Entwicklung tritt der GLOBE oft in den Hintergrund
234. schen Denken in Abgrenzung zum traditionellen Erin nern von Inhalten 4 Christine Eichel 2014 S 67 69 47 John Hattie 2013 Lernen sichtbar machen Remo Largo Auf Leistung getrimmt Interview In Der Spiegel Heft 38 2013 John Hattie 2013 S 141f 128 Die tragende und f rderliche Wirkung eines Lehrer Sch ler Verh ltnisses mit einer Beziehungsqualit t und Beziehungspflege im Sinne einer sicheren und vertrauensvollen Beziehung wird auf dem Hintergrund von Hatties Ergebnis sen von Christine Eichel im Sinne der Vision des Verfassers treffend so dar gestellt Nicht von ungef hr steht weit oben auf John Hatties Liste erfolgversprechen der Faktoren das Vertrauen des Sch lers in sein eigenes K nnen Dieses Selbstvertrauen ist bei R ckschl gen empfindlich bedroht falls sich Sch ler nicht in einer sicheren vertrauensvollen Beziehung zum Lehrer wissen Stressresilienz ist mehr als ein Pers nlichkeitsmerkmal Die Wechself lle gl cklichen Begreifens und versagenden Selbstzweifels sind nur auszuhalten wenn ein Lehrer beides gleicherma en zugewandt begleitet Was die konstruktivistischen Grundlagen und ihre praktische Bedeutung f r eine Vision von Schule betrifft so verweist der Verfasser an dieser Stelle auf ein intensives Seminar in Verbindung mit einer bung zum Thema Lernbe hinderungen Behinderungen konstruktivistisch interpretieren und verstehen das er im Wintersemester 2007 2008 bei Lars
235. schen F rderung bed rfen Es handelt sich um Kinder und Jugendliche bei denen die Entwicklung im emoti onalen Erleben und sozialen Handeln beeintr chtigt ist Diese Beeintr chtigungen sind weder als unver nderliche Eigenschaften der Pers nlichkeit noch als situationsun abh ngige Tatsachen zu verstehen sondern als Ausdruck einer inneren Erlebens und Erfahrungswelt die sich aus Interaktionsprozessen im pers nlichen famili ren schu lischen und gesellschaftlichen Umfeld herausgebildet hat Die von diesen Sch lerinnen und Sch lern entwickelten Ausdrucksformen nehmen Menschen in ihrer Umgebung in der Regel als Verhaltensauff lligkeiten wahr Abbildung 4 Der besondere Bildungs und Erziehungsauftrag der Schule f r Erziehungshilfe Aufgaben und Ziele Seite 8 Die Darstellung der Zielgruppe geschieht absolut wertsch tzend und voller Achtung f r das Verhalten eines Kindes oder Jugendlichen das hier ganz bewusst in seinem systemischen Kontext betrachtet wird In der geforderten Kind Umwelt Analyse haben etikettierende Zuschreibungen keinen Platz Die sonderp dagogische F rderung dieser Sch lerinnen und Sch ler basiert auf einer differenzierten Person Umfeld Analyse Lehrkr fte und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule ringen darum Kinder und Jugendliche mit ihren Erlebens und Verhaltensweisen im Kontext ihrer komplexen Lebensumst nde zu verstehen und ihre individuellen Formen der Erlebnisverarbe
236. schlicher Intelligenz 2 Die Unterscheidung von Gef hlen und Gedanken Der K rper speichert zu jedem Vorgang angenehme oder unangenehme Ge f hle ab Gef hle sind Agenten die anzeigen ob Bed rfnisse erf llt oder un erf llt sind Gef hle sind die Triebkraft in Konflikten Sie veranlassen uns zu Handlungen um uns Bed rfnisse zu erf llen Wenn wir unsere Bed rfnisse nur ungenau wahrnehmen oder nicht kennen entscheidet unser Unterbewusstsein mit welchen Strategien wir auf unsere Gef hle reagieren Damit gewinnen die Gedanken die Macht ohne berpr ft zu haben wo diese Gedanken ihren Ursprung haben Psychologische Studien zeigen dass ein Gro teil unserer Verhaltensweisen von Glaubenss tzen mo tiviert ist vgl Pechl Reddemann Kast Schmidbauer die wir in fr hester Kindheit abgespeichert haben Wir denken die Gedanken der Vergangenheit anstatt die Gef hle der Gegenwart wahrzunehmen Indem wir denken anstatt zu f hlen spalten wir uns von unserer Lebendigkeit ab vgl Huber 2003 Glaubenss tze sind Schutzmechanismen Levine 2011 S 392ff Sie formen ein starres Bild von der Welt In Konflikten dr ckt sich diese Starre dadurch aus dass wir denken eine gute L sung lasse sich nur auf eine bestimmte Weise erreichen Wenn genau dieser L sungsweg jedoch wegen der Um st nde nicht zur Verf gung steht und eine offene Verhandlung ber Alternativ strategien aufgrund von starken Gef hls u erungen wie Wut Has
237. schulischen Lernens wie der entdecken beziehungsweise neu entdecken Abbildung 5 Der besondere Bildungs und Erziehungsauftrag der Schule f r Erziehungshilfe Aufgaben und Ziele Seite 8 22 Wenn von dem Ringen darum gesprochen wird Kinder und Jugendliche mit ihren Erlebens und Verhaltensweisen im Kontext ihrer komplexen Lebensum st nde zu verstehen und ihre individuellen Formen der Erlebnisverarbeitung zu achten wenn vom Bem hen die Rede ist die Dynamik und innere Logik des Verhaltens der Kinder und Jugendlichen zu verstehen und wenn schlie lich im Zusammenhang mit der Individuellen Lern und Entwicklungsbeglei tung von der Passung die Rede ist zwischen individuellen Lebens und Be d rfnislagen der Sch lerinnen und Sch ler sowie der Ausgestaltung von Bildungs und Unterst tzungsangeboten dann werden die Kinder und Ju gendlichen in diesem Bildungsplan in einer Weise angenommen und ernstge nommen dass diese wertsch tzende Haltung und systemisch konstruk tivistische Betrachtungsweise hier den Paradigmenwechsel von der Defizitori entierung zur Ressourcen und L sungsorientierung widerspiegelt Diese Hal tung wird auch im weiteren Verlauf des Bildungsplans wie auch in dazugeh rigen Handreichungen des Landesinstituts f r Schulentwicklung zum Thema ILEB und Modul D Herausforderndes Verhalten beide Ministerium f r Kultus Stuttgart 2013 in ihrem Geist immer
238. smuster leisten Dadurch werden die M glichkeiten einer aktiven Gestaltung des eigenen Lebens und einer Teilhabe an der Gesellschaft erweitert Unabh ngig von rollenspezifischen Zuschreibungen und ihrem soziokulturellen Hintergrund best rkt die Schule die M dchen und Jungen darin eigene Interessen wahr zunehmen und Perspektiven zu entwickeln Die Sch lerin nen und Sch ler werden ermutigt selbstbestimmt eigene Wege auch Irr und Umwege zu beschreiten Zusammen mit au erschulischen Partnern er ffnet die Schule den Sch lerinnen und Sch lern M glichkeiten zunehmend Verantwortung f r ihre Lebensgestaltung zu bernehmen und sich kreativ in das Gemeinwesen einzubringen Die Schule f r Erziehungshilfe bietet ihren Sch lerinnen und Sch lern vielf ltige Gelegenheiten f r positive Sin nesempfindungen und Aktivit ten die mit Wohlbehagen einhergehen Hierzu geh rt auch die Erfahrung dass eine gelungene Alltagsbew ltigung Genuss und Lebensfreude einschlie t Durch die F rderung von Genussf higkeit als der F higkeit durch eine bewusste Lebensgestaltung Wohl befinden herzustellen und zu erleben leistet die Schule einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der physischen und psychischen Gesundheit und f rdert die Widerstandsf higkeit gegen ber S chten zum Beispiel dem Missbrauch von Drogen und Medien Die F higkeit zur Bew ltigung allt glicher Herausforde rungen ist in hohem Ma e abh ngig von der Einbindung des Einzeln
239. so wie die Sicht sei nes Eingebunden Seins in die Welt seiner Beziehung zu anderen Je be wusster sich ein Mensch seiner Abh ngigkeiten ist desto gr er wird sein eigener individueller Spielraum e Ethisch soziales Axiom Ehrfurcht geb hrt allem Lebendigem und seinem Wachstum Respekt vor dem Wachstum bedingt bewertende Entscheidungen Das Humane ist wertvoll Inhumanes ist wertbedrohend Cohn 1975 S 120 Der Gedan 88 ke des Wachstums und die prinzipiell positive Sichtweise des Menschen als typische Merkmale humanistischer P dagogik werden in diesem Axiom der TZI sehr deutlich e Pragmatisch politisches Axiom Freie Entscheidung geschieht innerhalb bedingender innerer und u erer Grenzen Erweiterung dieser Grenzen ist m glich Cohn 1975 S 120 Cohn pl diert in diesem Axiom ausdr cklich f r die F rderung von Ent scheidungsfreir umen Sie geht davon aus dass die Entscheidungsfreiheit gr er ist wenn wir gesund intelligent materiell abgesichert und geistig gereift sind Cohn 1975 S 120 Die Ausweitung der Grenzen f r Ent scheidungsspielr ume ist insbesondere durch das Wachstum des geistig seelischen Bereichs m glich 5 2 2 Das Prinzip der Balance im Kugeldreieck Das Konzept der TZI beruht auf der Annahme dass im Lernprozess in Grup pen e jede einzelne Person ICH e die verschiedenen Interaktionen in der Gruppe WIR e das gemeinsame Thema der gemeinsame Gegenstand Thema
240. st er verantwortlich f r zwei Schularten die beide staatlich anerkannt sind die Schule f r Erziehungshilfe mit den Bildungsg ngen Grundschule Hauptschule Werkrealschule und F rderschule sowie die Ein j hrige Sonderberufsfachschule mit dem Vorqualifizierungsjahr Arbeit Beruf VAB Insofern kennt er das berufliche Arbeitsfeld im Sonderschulbereich insbeson dere in Schulen f r Erziehungshilfe aus eigener Erfahrung und bewegt sich in seinem beruflichen Alltag als ein Schulleiter der sich als Motor von Schulent wicklung versteht und zum Wohl der ihm anvertrauten sozial und emotional beeintr chtigten Kinder und Jugendlichen mit besonderen F rderbedarfen agiert genau dort Dieses Arbeitsfeld erlebt der Verfasser als ein erhebliches Spannungsfeld Es ist gekennzeichnet durch Ver nderungen in der schulischen Landschaft im Allgemeinen und in der sonderp dagogischen Landschaft im Besonderen Dadurch ergeben sich Chancen im Sinne einer produktiven Ver nderung und sinnvollen Erweiterung von Aufgaben dieser Schule andererseits aber muss sogar die existenzielle Bedrohung der Schule f r Erziehungshilfe als einer gewachsenen sonderp dagogischen Institution als eine Realit t anerkannt werden der es zu begegnen gilt Schulleitung in diesem Arbeitsfeld muss mit diesem Spannungspotenzial das vor allem der Inklusionsdebatte auf dem Hintergrund der UN Resolution ge schuldet ist umgehen und sich den inneren und u eren Herausforderungen ste
241. sterium des Landes Baden W rttemberg vollst ndig refinanziert werden Dar ber hinaus wird pro Sch ler noch ein j hrlicher stichtagsbezogener Sach kostenzuschuss gew hrt Zus tzlich zahlen die Jugendhilfetr ger pro Sch ler an 185 Schultagen ein t gliches Schulentgelt Aus diesen Mitteln muss sich die Schule f r Erziehungshilfe in der Einrichtung weitgehend selbst tragen Die Schule hat in den verschiedenen Bildungsg ngen aktuell etwa 45 Sch ler an der Stammschule auf dem Kinderdorfgel nde siehe Lageplan Davon leben etwa 20 Sch ler im Kinderdorf in familienanalogen Systemen Sie profitieren von kurzen Wegen und einer engen Vernetzung in den Kom munikationsm glichkeiten zwischen Schule und P dagogik Abbildung 1 Pestalozzi Kinder und Jugenddorf Wahlwies Lageplan Geb ude 21 Schule mit Tagesgruppe Von wenigen Ausnahmen abgesehen besuchen die anderen Sch ler beglei tende teilstation re Ma nahmen in einer Tagesgruppe an drei oder f nf Nachmittagen bzw eine Soziale Gruppenarbeit SGA an zwei Nachmittagen ebenfalls auf dem Gel nde des Kinderdorfes Auch hier gibt es eine enge Vernetzung und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Schule und P dagogik Diese Kooperation ist ein strukturelles Merkmal und Erfolgsmodell in der Zu sammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe in Baden W rttemberg Ne ben zwei staatlichen Schulen f r Erziehungshilfe gibt es hier etwa 90 Schulen f r Erziehungshilfe in privater Tr
242. stsein kommen besonders zum Vorschein in pers nlich schwierigen Situationen oder Zeiten wenn wir an Grenzen kommen Daher gilt es unbedingt zu ber cksichtigen dass es bei aller denkbaren Auf 54 neben unserer bruchsstimmung und bei aller gelebten wahren Inklusion einf hlenden herzlich zugewandten verstehenden und auf Resonanz be dachten Haltung als Ausdruck einer gelingenden Beziehung diese gleichzeitig existierende andere Seite unserer Gef hle gibt der sich jeder im System ap bung macht den Meister und Es gibt nichts Gutes au er man tut es Erich K stner Mariana Kretschmer 2014 Jetzt reicht s aber Wie man mit Kindern gewaltfrei kommunizieren kann In Erziehungskunst Waldorfp dagogik heute Stuttgart 54 Gemeint ist unsere Haltung mit der wir unsere Sch ler in unser Herz geschlossen haben Siehe die Ausf hrungen auf Seite 24 25 dieser Arbeit 133 bewusst sein sollte Solche Gef hle sind menschlich und verdienen Beach tung Zu ihnen geh rt die Frustration die man aushalten muss die Wut die man haben kann Ge f hle der schweren Antipathie die man sich vielleicht zugestehen muss um vielleicht andere und zugewandte Einstellungen und Gef hle entwickeln zu k nnen nicht zuletzt die Angst die sich einstellen kann wenn pl tzlich eine Gruppe von Jugendlichen vor einem steht und einen bedroht In solchen Situationen werden vielleicht auch wieder alte G
243. t Die von den jungen Menschen herausgebildeten von ihren Mitmenschen oft als schwierig erlebten Verhaltenswei sen k nnen als Versuche verstanden werden mit erlebten instabilen inad quaten Beziehungssituationen zurecht zu kommen und sich vor belastenden oder verletzenden Erfahrungen zu sch tzen Die Sch lerinnen und Sch ler aktualisieren ihre im Laufe ihrer Lebensgeschichte entwi ckelten Muster der Beziehungsgestaltung in schulischen Situationen in ihrem Umgang mit Gleichaltrigen sowie mit Lehrkr ften Unreflektiert kann dies heftige emotio nale Reaktionen bei allen Beteiligten von Ablehnung und Zur ckweisung bis hin zu Selbst und Fremdgef hrdungen ausl sen Die Lehrerinnen und Lehrer sch tzen ab ob sie BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE 14 DER BESONDERE BILDUNGS UND ERZIEHUNGSAUFTRAG DER SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE tation k nnen die Lehrkr fte die f r die Sch lerinnen und Sch ler bedeutsamen Themen herausarbeiten Diese wer den bei der Auswahl der Unterrichtsthemen inhalte und formen ber cksichtigt Voraussetzung hierf r ist dass die Lehrerinnen und Lehrer sich mit ihrer eigenen Biografie auseinandersetzen und sich ihrer Emotionen Gedanken und Phantasien im Hinblick auf das Verhalten der einzel nen Sch lerin und des einzelnen Sch lers bewusst werden Die Lehrerinnen und Lehrer legen Wert darauf die Sch le rinnen und Sch ler in schulische aber auch in au erschuli sche Gemeinschaften einzubinde
244. t mit dem Lebensraum und mit dem Universum registriert und daf r sorgt dass sie miteinander inner lich abgestimmt und im Zusammenhang wahrgenommen werden Bei der Frage Wie und wodurch erleben wir unser Verbunden Sein Lehmann S 110 erlangt das Konzept der Resonanz eine wichtige und hilfreiche Funktion Resonanz ein Begriff der urspr nglich aus der Physik kommt hei t dass wir durch unsere Eigenschwingungsf higkeit mit etwas mitschwingen Petzold 2000 Wir erleben durch unsere Wahrnehmung eine Verbundenheit mit den wahrgenommenen Subjekten und Objekten Beobachten wir ein System verstanden als etwas Verbundenes so sind wir es die diese Verbindung beobachtet und sich gleichzeitig damit verbindet Schon durch unsere Auf merksamkeit sind wir einerseits gebunden und stellen andererseits die Ver bindung selbst her vgl Kybernetik 2 Ordnung Damit geben wir dem was wir wahrnehmen ber unsere Verbundenheit Bedeutung Wir haben und zei gen echtes Interesse Es entsteht ber die Begegnung mit einem anderen Menschen ein Raum in dem beide Bedeutung erfahren vgl Intermedi rr u me In solchen moments of meeting vgl Schiffer 2008 S 42ff wird der Gestaltende zum Gestalteten und umgekehrt Jeder einzelne Mensch wird wahrgenommen Damit kommt es zu Verbindung und Verbundenheit Das damit einhergehende Wohlgef hl wirkt sich auf alle aus und sollte deshalb innerhalb von Systemen ein gemeinsames Anliegen sein Du
245. t tigen oder ver ndern Steve de Shazer 1998 S 40 Vorg nge in Systemen lassen sich sinnvoller als zirkul re Wechselwirkungs Prozesse beschreiben weniger als lineare Prozesse die eine Einbahnstra e zwischen Ursache und Wirkung beschrei ben Offenes System Organische Systeme auf der Zellebene komplexe Orga nismen und Populationen von Organismen leben in st ndigem Austausch mit ihrer Umgebung Dieser Austausch ist unabdingbar f r das Fortbestehen von Leben und Form des Systems denn Interaktion ist die Grundlage der Selbst erhaltung Mit dem Gedanken der Offenheit werden die Schl sselbezie hungen zwischen der Umwelt und dem internen Funktionieren des Systems betont Es wird davon ausgegangen dass Umwelt und System sich in Interak tion und gegenseitiger Abh ngigkeit befinden Dieser Offenheit biologischer und sozialer Systeme steht die Geschlossenheit vieler physikalischer und mechanischer Systeme entgegen Eine Maschine die die inneren Abl ufe entsprechend den Ver nderungen in der Umwelt regulieren kann gilt als teil weise offenes System Lebende Organismen Organisationen oder gesell schaftliche Gruppen sind g nzlich offene Systeme Morgan 1997 S 60 Hom ostase Dieser Begriff bezieht sich auf die Selbstregulierung und die F higkeit einen stabilen Zustand aufrechtzuerhalten Biologische Organismen streben nach Regelm igkeit in ihrer Form und nach Abgrenzung von der Umwelt unter
246. t al ebd Auch Manfred Burghardt argumentiert vom Kindeswohl indem er formuliert Schulzeit ist Lebenszeit und sollte zu jeder Zeit so etwas wie eine Bildungs Lebensgl ck Relation des Individuums im Fokus haben Das Wohlergehen im Jetzt sollte Vorrang genie en vor missverstandenen Gleichbehandlungspostu laten und das Wohl des Individuums missachtenden gesellschafts und schul politischen Gerechtigkeitsdebatten Burghardt 2011 S 4 Und auch er fordert in diesem Sinne parallele Strukturen weil sie die Chan cen des einzelnen Kindes auf ein passgenaues Bildungsangebot erh hen Burghardt 2011 S 9 Nur solange Schulpl tze an allgemeinen Schulen und an Sonderp dagogi schen Einrichtungen vorhanden sind bleibt das Schulsystem durchl ssig und gew hrleistet Kindern Eltern und den Fachkr ften alternative Handlungsm g lichkeiten Burghardt ebd Inklusive Modelle sind erfolgreich auch mit der Au enklasse unter inklusiven Rahmenbedingungen als kooperative Struktur zwischen der Gemeinschafts schule und der vom Verfasser geleiteten Schule f r Erziehungshilfe aber als alleinige und per Zwangsinklusion verordnete Form der Beschulung sind sie nicht tauglich um dem sozialen und emotionalen Spektrum an F rderbedarfen der belasteten Kinder gerecht zu werden Parallele schulische Angebote tragen zudem dem Elternwahlrecht Rechnung 38 4 Der theoretische Bezugsrahmen Die Fragestellung wie sich S
247. ten zur Praxisreflexion zur Verf gung und gew hrleistet dass die Lehrkr fte die notwendige Distanz zu ihrem beruflichen Alltag immer wieder herstellen k nnen DER SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE 9 10 DER BESONDERE BILDUNGS UND ERZIEHUNGSAUFTRAG DER SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE BILDUNGSBEREICHE Die Schule f r Erziehungshilfe f hlt sich jungen Menschen die im Sinne dieser Schule einen Anspruch auf ein son derp dagogisches Bildungs und Unterst tzungsangebot haben verpflichtet ihnen auf der Basis ihrer jeweiligen Ausgangslage und unter Ber cksichtigung ihrer besonde ren Begabung alle notwendigen Hilfen zur Erf llung ihres Rechts auf Bildung und Erziehung zukommen zu lassen Bildungsbereiche beschreiben zentrale Aspekte der Lebens gestaltung der Sch lerinnen und Sch ler auf die die Schule f r Erziehungshilfe ihre Bildungsangebote beziehen muss Diese Angebote leisten einen Beitrag dazu in lebensbe deutsamen Situationen Aktivit t und Teilhabe sichern zu helfen Die Bildungsbereiche zeigen durch die genannten Verbindlichkeiten wie die Schule Gelegenheiten schaffen kann durch die die Sch lerinnen und Sch ler bef higt werden selbstt tig und selbstverantwortlich Kompetenzen zu erwerben Entsprechend bietet die Schule p dagogisch BERSICHT BER BILDUNGSBEREICHE BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE aufbereitete bungsfelder und stellt Hilfestellungen zur Verf
248. tenden Menschen sich wohlf hlen Sie f hlen sich verbunden und dem System zugeh rig Sie verstehen was sie tun lernen arbeiten wollen und sollen Sie haben eine Vorstellung von den Anforderungen die an sie gestellt werden und f hlen sich ihnen gewachsen Die Aufgaben und Herausforderungen sind so klar formuliert und transpa rent dass sie von allen Beteiligten als handhabbar erlebt werden In den im System lebenden und arbeitenden Menschen w chst stetig das Vertrauen die Aufgaben bew ltigen zu k nnen Alle erleben Wertsch tzung und f hlen sich gewollt und bedeutsam 124 Die Interaktionsprozesse aller Beteiligten sind gekennzeichnet durch wert sch tzenden Umgang eine Sprache des Sich K mmerns und durch ein kon kretes Handeln das signalisiert In deiner Einzigartigkeit bist du hier willkom men Gemeinsam bew ltigen wir die Anforderungen Voraussetzung f r gelingende Beziehungsprozesse im System Schule ist ein Koh renzgef hl oder Stimmigkeitserleben Es gilt aufbauendes Stimmigkeits erleben herzustellen und dabei jeden Einzelnen in seiner Einzigartigkeit wahr zunehmen ihm Bedeutung zu geben und ihn mit seinen Zielen wertzusch t zen Ein Verst ndnis f r den anderen w chst wenn alle miteinander gegenseitig ein Gef hl daf r bekommen was sie bewegt wie sie die Welt wahrnehmen was ihnen leicht f llt was schwer wo und womit sie sich wohlf hlen was sie brauchen um sich einzulassen um s
249. terschiedlichen Handlungsfeldern Sie bernehmen verantwortungsvolle T tigkeiten und erfahren auf diese Weise Anerkennung Es werden Grundhaltungen zur Bew ltigung verschiedener Anforderungssituationen und Arbeitstugenden entwickelt Notwendige Schl sselqua BILDUNGSPLAN SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE lifikationen werden w hrend der gesamten Schulzeit in realit tsnahen Arbeitsprozessen erworben In der schulischen Arbeit werden im Zusammenwirken mit Partnern aus der Arbeitswelt gemeinsam mit jeder Sch lerin und jedem Sch ler realistische Arbeits Berufs und Lebensperspektiven entwickelt Vielf ltige Erprobun gen in Realsituationen erm glichen den jungen Menschen Orientierung ber die Anforderungen und M glichkeiten im Sektor der beruflichen Bildung und auf dem Arbeits markt Sie lernen die Vielgestaltigkeit der Arbeitswelt ebenso kennen wie unterschiedliche Besch ftigungsfor men zu welchen neben Vollzeitt tigkeiten auch Teilzeit arbeit Zeitarbeit und geringf gige Besch ftigung z hlen Erfahrungen des Scheiterns und Neuorientierungen im Rahmen der Berufserkundung werden unter den Aspek ten der selbstkritisch konstruktiven Aufarbeitung und der Bew ltigung thematisiert ber die Reflexion von Erfahrungen aus Arbeitsprozessen und mit Ausbildungsanforderungen unterst tzt die Schule f r Erziehungshilfe ihre Sch lerinnen und Sch ler bei der Planung m glicher Anschlussl sungen Dazu bezieht die Schule Erfahrungen ihrer e
250. tionen die wir Menschen in einem fortlaufenden Prozess des Miteinander Redens er zeugen fortschreiben und ver ndern Das Mittel mit dem wir sie erzeu 50 gen ist die Sprache Sprache wird demnach nicht mehr als informativ ver standen Sie bildet Sachverhalte nicht mehr ab sondern sie wird formativ das hei t sie erzeugt die Wirklichkeit Zu einem Teil unserer Welt kann nur das werden f r das wir auch ein Wort haben e Wenn Wirklichkeit sprachgebunden ist dann wird auch verst ndlich dass die Wirklichkeits vorstellungen die mit Hilfe der deutschen Sprache er zeugt werden andere sein m ssen als die der Engl nder und Italiener Wenn das Sprechen einer Sprache bedeutet dass man die Welt in einer bestimmten Weise sieht so bedeutet zwei Sprachen zu sprechen den Zauber durchbrochen zu haben zu wissen dass es verschiedene Welt bilder verschiedene Zivilisationen verschiedene Kulturen gibt so wie wir unterschiedliche sprachliche Strukturen kennen Eco 1989 S 83 e Folglich gibt es mindestens so viele Vorstellungen von Wirklichkeiten wie es Sprachgemeinschaften gibt Innerhalb einer Gruppe mit einer gemein samen Sprache sind zahllose Missverst ndnisse und unterschiedliche Sichtweisen m glich weil verschiedene Menschen dieselben W rter mit unterschiedlichen Bedeutungen und Konnotationen versehen e Sprache ist deshalb nicht deskriptiv oder statisch sondern ver ndert sich laufend weiter Sprache bi
251. tische Bezugsrahmen ausgebreitet wurde bot das 5 Kapitel eine Darstellung hilfreicher und zu den theoretischen Grund lagen passender p dagogischer Konzepte Darauf soll noch einmal kurz und pr gnant Bezug genommen werden Die Fragestellung ist Was leistet der Pool an Theorien und Konzepten im Hin blick auf eine Vision von einer guten und gelingenden gesunden und gesund machenden Schule Das systemische Denken f hrt weg von einer personenorientierten Betrach tungsweise hin zu einem Denken in Zusammenh ngen Systemisch zu denken und zu handeln bedeutet Ereignisse zu kontextualisie ren Eine systemische Betrachtung versteht ein Problem und den Menschen der damit lebt innerhalb seines Lebenszusammenhangs und abh ngig von diesem Die Schwierigkeiten werden beschrieben indem sie mit aktuellen Systemkonstellationen und Beziehungsstrukturen in Verbindung gebracht werden mit dem Ziel Verbindungen zwischen Systemgeschichte L sungsan l ufen und Symptomgeschichte zu finden oder zu erfinden Damit erschlie en sich neue Erkl rungs oder Sinnzusammenh nge 3 Kapitel 2 Bestandsaufnahme Ausgangssituation und Rahmenbedingungen S 21 3 Kapitel 3 Im Spannungsfeld von UN Behindertenrechtskonvention und Inklusions debatte 37 Kapitel 4 1 Systemische Theorie Seite 44 dieser Arbeit 121 Die humanistische P dagogik ist gepr gt durch die folgenden Gedanken eine ganzheitliche Orientierung das Konzept
252. tschaften die sich besonders ber Worte und willentliche Mimik und Gestik mitteilen und das andere Auge und Ohr f r die impliziten Botschaften die sich ber den Tonfall Freudsche Versprechen und ungewollte Ph nomene wie Bewegungen Hautt nungen und Mimik u ern Wir nehmen dabei auch wahr wie bei unserem Gegen ber die explizite und implizite Selbstregulation zusammenwirken 4 5 4 Zugeh rigkeitsgef hl und Verbundenheit Ein Mensch ist in seiner psychophysischen Erscheinung das Ergebnis seiner soziokulturellen Kommunikation Neben den physischen Grundbed rfnissen bestimmt ein Bed rfnis nach Zugeh rigkeit die Kommunikation des Men schen Im Verlauf der Bed rfniskommunikation werden sowohl ein existentiel les Zugeh rigkeitsgef hl gepr gt als auch grundlegende Verhaltensmuster gebildet vgl Petzold 2007 Das existenzielle Bed rfnis nach Zugeh rigkeit ist bislang in seiner positiven gesundheitlichen Relevanz nur von Grossarth Maticek 2007 erforscht Dabei scheint dieses Bed rfnis so wichtig zu sein dass viele Menschen auf die Be friedigung anderer Bed rfnisse wie Sexualit t freier Entfaltung Selbstbe stimmung verzichten nur um dazu zu geh ren Viele Menschen bringen es sogar fertig andere Menschen umzubringen und sich selbst t ten zu lassen nur um dazu zu geh ren wie z B Soldaten und Angeh rige von extremisti schen Gruppen Wie existentiell wichtig dieses Gef hl ist mag auch daran deutlich werden dass
253. tsprofil das st ndig fortgeschrieben wird und das die personellen und instituti onellen Gegebenheiten des Schulumfeldes einbezieht und kooperativ nutzt Bez glich der Unterrichtsf cher und der F cherverb nde orientiert sich die Schule f r Erziehungshilfe an den Bil dungspl nen der allgemeinen Schulen sowie am Bildungs plan f r die F rderschule und den dort beschriebenen Kompetenzerwartungen DER SCHULE F R ERZIEHUNGSHILFE INDIVIDUELLE LERN UND ENTWICKLUNGS BEGLEITUNG Im Rahmen einer individuellen Lern und Entwicklungs begleitung werden Potenziale und Bed rfnisse von Sch lerinnen und Sch lern umfassend erhoben gemeinsam mit allen Beteiligten Entwicklungs und Bildungsziele festge legt dokumentiert berpr ft und fortgeschrieben Ziel ist es Bildungs und Erziehungsangebote zu gestalten die es dem Einzelnen erm glichen seine St rken und Begabun gen so zu entwickeln dass er Anforderungen bew ltigen und f r sich ein h heres Ma an Aktivit t und Teilhabe erreichen kann Dieser Prozess ist als ein dialogisch und interdiszipli n r gestaltetes Verfahren zu verstehen in das neben den Erkenntnissen aus diagnostischen Verfahren gegebenen falls p diatrische beziehungsweise kinder und jugend psychiatrische Diagnosen sowie Erkenntnisse anderer sonderp dagogischer Fachrichtungen der allgemeinen Schulen der Schulpsychologie und der Schulseelsorge beziehungsweise dem Schulpastoral einbezogen werden Dem ge
254. uation mit ihren Rahmenbedingungen den Ressourcen den Po tenzialen den Chancen aber auch mit den Einschr nkungen und Gefahren in den Blick zu bekommen Schule in ihrer gegenw rtigen Gestalt mit ihrem Ge worden Sein aus dem bisherigen langj hrigen Entwicklungsprozess gilt es zu verstehen Nur auf Grundlage dieses Wissens und mit diesem Horizont l sst sich Schule gelingend entwickeln Basis der folgenden Darstellung sind der Kenntnisstand und die Erfahrungen des Verfassers aus dem ersten Jahr seiner neu bernommenen Schulleitung Dazu geh ren auch die Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den internen und externen schulischen und au erschulischen Kooperationspartnern 2 1 Das Pestalozzi Kinderdorf Das Pestalozzi Kinder und Jugenddorf wurde 1947 von Dr Erich Fischer ge gr ndet um Kriegswaisen und obdachlos gewordenen Kindern und Jugendli chen eine neue Heimat zu geben Weitere Informationen w rden hier zu weit f hren sie finden sich aber im Anhang dieser Arbeit e So leben und arbeiten wir Unsere Leitlinien amp Grunds tze e Informationen f r Jugend mter e Dokumentation mit dem Titel Wie alles begann Abbildung 2 Eine Szene aus der Geschichte des Pestalozzi Kinderdorfes Heute ist das Pestalozzi Kinder und Jugenddorf eine moderne Jugendhil feeinrichtung f r Kinder und Jugendliche die eine station re Form der Ju gendhilfe ben tigen mit etwa 120 Pl tzen in vor allem familienanalogen Wohnformen
255. ule und der bisher entwickelten L sungswege Sie sind die Grundlage f r die Weiterent wicklung der eigenen Handlungsm glichkeiten und regen zur Auseinander Fitzgerald Crain Basel in einer pers nlichen Nachricht am 20 06 2014 Landesinstitut f r Schulentwicklung Stuttgart 2013a und 2013b gt 7 vgl Landesinstitut f r Schulentwicklung Stuttgart 2013b S 79 Landesinstitut f r Schulentwicklung Stuttgart 2013b 134 setzung im Lehrerteam und Kollegium an Sie geben aber auch Impulse f r die Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Institutionen Jeder Leitfrage sind Impulse zur Umsetzung zugeordnet die eine exemp larische und unvollst ndige Sammlung von m glichen Zug ngen f r die F r derung darstellen Die 18 Leitfragen befinden sich im Anhang dieser Arbeit An dieser Stelle soll der Hinweis auf dieses Werkzeug f r den Entwicklungsprozess gen gen An gesprochen werden hier in erster Linie die allgemein bildenden Schulen die sich vermehrt selbst mit Sch lern mit herausforderndem Verhalten auseinan dersetzen sollen Hilfreich sind die ausgiebig kommentierten Leitfragen aber auch f r eine Schule f r Erziehungshilfe im Hinblick auf eine pr zise und de taillierte Standortbestimmung 5 ebd S 9 60 ebd S 10 135 7 Der Schulentwicklungsprozess Der Verfasser hat im Kapitel 2 4 Schulentwicklung auf Seite 21 zum Ausdruck gebracht dass sich Schule ber Dienstanweisungen nic
256. ulwahl f r behinderte Kinder die fol gende wichtige Unterscheidung getroffen Er hat die Frage gestellt und ver neint ob der Weg der schulischen Inklusion als der angemessene und richtige Weg f r alle gelten kann oder ob nicht eine schulische und gesellschaftliche Integration Inklusion als Ziel f r alle von uns verfolgt und angesehen werden sollte womit einerseits den Vorgaben der UN Konvention absolut Rechnung getragen w re und andererseits behinderte Kinder eine F rderung erhalten k nnten durch die sie berhaupt erst bef higt w rden dieses Ziel zu errei chen Bernd Ahrbeck der das grunds tzliche Recht auf eine gemeinsame Beschu lung f r einen gro en Fortschritt ansieht betont aber auch dass eine gemeinsame Beschulung f r ein Kind das eine Behinderung aufweist doch nur dann Sinn macht wenn ihm diese Beschulungsform pers nlich dienlich ist wenn sie ihm hilft in der Schule und im sp teren Leben besser zu Recht zu kommen Ahrbeck 2012 Nach Ahrbeck m ssten insofern verschiedene Wege offengehalten werden von einer radikalen institutionellen Entdifferenzierung h lt er wenig So sind Kinder mit massiven Verhaltensst rungen oft nur sehr schwer zu integrieren Und weiter Es gibt weltweit kein tragf higes Modell in dem eine totale Inklu sion f r diese Personengruppe funktioniert ebd Aber auch im Hinblick auf die Sch ler mit einer Beeintr chtigung im Lernen stellt sich f r Ahrbeck
257. um damit eine regelm ige mitt gliche Kommunikationskultur zu etablieren die sich auch mit seinen ei genen Bed rfnissen nach mitt glicher Pr senz und Austausch trifft Essentiell war es hier nicht von einer Pr senzzeit zu sprechen ein negativ belasteter Begriff sondern das Kollegium vielmehr einzuladen zu einer neu en Kultur gemeinsamer Kommunikation An dieser Stelle wird auf den Anhang der Arbeit verwiesen der die visualisierte Botschaft mit dieser Einladung im Original in Farbe und mit ansprechend einladendem Bildmaterial enth lt Hier soll nur der Text dargestellt werden Begegnungszeit Jeden Mittag nach der Schule treffen sich alle Lehrer im Lehrerzimmer In der Zeit von 12 45 Uhr bis 13 15 Uhr verbringen wir hier eine gemeinsame Pause Es geht nicht um t gliche Konferenzen sondern um informelle Begegnungen in einem offenen Raum Hier wollen wir Kollegen treffen den Schulleiter treffen miteinander sprechen uns gegenseitig informieren Kaffee trinken ausatmen und entspannen Gemeinsamkeit erfahren st hnen l stern uns Luft machen zusammen lachen Konflikte kl ren uns Beistand holen und uns gegenseitig helfen ein WIR erleben Zugeh rigkeit sp ren 139 Wir machen keine Termine vor 13 15 Uhr diese halbe Stunde geh rt uns Dies ist unsere Kommunikationszeit Open space Auch der Schulleiter ist t glich mit dabei und reserviert die Zeit bis 14 Uhr f r den internen Gespr chsbedarf es s
258. und damit neue Herausforderungen durch gewisse Krankheitsbilder Diagnosen und damit einhergehende F r derbedarfe Und es gibt Schwierigkeiten im Umgang mit bestimmten be sonders herausfordernden Kindern und Jugendlichen Die Schulgemein schaft hat sich diesen Problemen zu stellen und daraus zu lernen e Der Ressortleiter und Verfasser versteht Schule als eine lernende Organi sation Im Hinblick auf Entwicklung h lt er es f r hilfreich und notwendig immer wieder innezuhalten und das eigene Handeln zu reflektieren und neu auszurichten Von der Vision des Verfassers von einer guten gelingenden gesunden und gesund machenden Schule siehe Kapitel 6 ist die aktuelle Realit t noch ein wenig entfernt Dabei geht es dem Verfasser zentral um Fragen einer sonder p dagogisch begr ndeten Haltung in Verbindung mit der Bereitschaft sich auf konstruktivistische und systemisch l sungsorientierte Gedanken einzulassen siehe Kapitel 6 und auf dieser Basis gemeinsam Schule zu gestalten F hrung muss hier u erst sensibel agieren ber Dienstanweisungen l sst sich Schule nicht entwickeln Lehrer m ssen eingeladen berzeugt mitge nommen und begleitet werden So objektiv notwendig Schulentwicklung auch begr ndet werden kann ohne die wertsch tzende Beteiligung des Kollegiums die allen ein gro es Bed rfnis ist und ohne dass der Funke berspringt und Resonanz und Begeisterung ausl st wird es keine Schulentwicklung geben 20 2 5
259. unehmen um aus dem Problem oder Konflikt System herauszutreten 114 gt Lebenslanges Lernen Sich selbst als permanent lernendes System zu begreifen bietet die M glich keit ein Modell f r entwicklungsorientiertes Lernen zu sein Aufgrund der ei genen Unvollkommenheit ist das Selbstbild gepr gt von Suchen und nicht von Wissen und f hrt zu Gelassenheit im Alltag 5 6 2 Prinzipien der systemisch l sungsorientierten P dagogik und Beratung Im Folgenden werden die aus der systemischen Theorie abgeleiteten Prinzi pien benannt die Einzug in systemisch l sungsorientiertes Denken und die systemisch l sungsorientierte P dagogik und Beratung gefunden haben Wertsch tzung des Problems Problematisches Verhalten wird als sinnvolle L sung in einem definierten Beziehungskontext gesehen Herrmann 2012 S 149 die f r die Betroffenen jedoch mit ihren einengenden ritualisierten Regeln als Problem erlebt wird Grundlage f r p dagogisches Handeln ist die gemeinsame Problemdefinition Gemeinsame Problemdefinition und L sungsstrategie Auf der Grundlage einer gemeinsamen Problemdefinition werden unter Be achtung der unterschiedlichen Rollen und der sich daraus ergebenen unter schiedlichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten gemeinsame L sungsstrate gien entwickelt Die Strategien orientieren sich an den f r Ziele formulierten Kriterien sie sind spezifisch messbar attraktiv realistisch u
260. ungen und auch Langzeiter krankungen Die ber ihr sonderp dagogisches Studium am besten ausgebil deten Lehrer sind im mittleren Alter in der Kooperation und in der Au enklas se an der Gemeinschaftsschule t tig aber leider nicht in der Stammschule wo ihre besondere Kompetenz auch sinnvoll in der Teamarbeit gebraucht werden k nnte Die j ngeren Kollegen sind in ihrer Aufgabe der Prozessver antwortung als Klassenlehrer hoch engagiert in der Notwendigkeit sich hier pers nlich und fachlich weiterzuentwickeln aber auch erheblich gefordert Auch sie ben tigen Unterst tzung in ihrem Alltag und in dessen Reflektion Eine Offenheit f r neue Bildungspl ne F rderpl ne Dokumentationsformate oder schulcurriculare Fragen ist im Angesicht h ufiger Ver nderungen in den letzten Jahren durch neue kompetenzorientierte Bildungspl ne Hauptschule 2004 F rderschule 2008 Werkrealschule 2010 Schule f r Erziehungshilfe 2010 Ver nderungen in der schulischen Landschaft zum Beispiel durch die neue Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2012 2013 nach dem politischen Wechsel in Stuttgart im Mai 2011 oder die neue Gutachtenstruktur nach ICF CY aus nachvollzienbaren Gr nden nicht hoch ausgepr gt und wird kritisch hinterfragt Der Anforderungen sind genug und Schulentwicklungsarbeit darf keine neue Belastung des Kollegiums darstellen ohne die realistische Aussicht auf einen wirklichen auch pers nlichen Gewinn Wenn aber neue Wege so vermittelt wer
261. unserer unmittelbaren Wahrnehmungen und Erfahrungen Locker verbunden damit ist die Ebene der Sprache auf der wir eingebunden in Gemeinschaften uns mit Hilfe der Sprache auf gemeinsame Vorstellungen gemeinsamer Wirklich keiten verst ndigen 4 3 2 P dagogischer Konstruktivismus Lernen als Konstruktion von Wirklichkeit Folgt man den zuvor aufgef hrten Gedanken ist die Aussage dass Wirklich keitskonstruktion ein lebenslanger Lernprozess ist schl ssig Damit einher geht der Gedanke dass Lernf higkeit die Offenheit f r Neues und die Ver n derungsbereitschaft ausmacht Der Zusammenhang l sst sich wie folgt kon struieren vgl Siebert 2005 S 29ff e Unsere Wirklichkeit besteht aus dem was wir gelernt haben und be stimmt dadurch die Grenzen unserer Welt vgl Wittgenstein e Diese gelernte und erlebte Wirklichkeit ist unsere Lebenswelt e Unsere Pers nlichkeit unser Sein ist untrennbar mit unserer Lebens geschichte verbunden e Selbstbild und Weltbild sind untrennbar verkn pft Unsere Selbstbe obachtung bestimmt die Art und Weise wie wir die anderen beobach ten Gleicherma en bestimmt unsere Erfahrung mit der Welt unser Selbst und ist das Ergebnis dieser Erfahrung 52 Erz hlen und Reflektieren sind Elemente eines Identit tslernens und dienen der Bilanzierung des Lebens der Vergewisserung dessen was Sinn macht und damit der Suche nach einer klugen Lebensf hrung Lernen ist als sinnhafte Se
262. ust an lebenslangem Lernen erreicht werden kann Ein Fokus auf die St rken und M glichkeiten der Lernenden ist dabei wesentlich Der Lehrer ist Beobachter seines eigenen Unterrichts und seines Verhal tens im Kontext der Schule Er muss eine geschulte Selbst und Fremdwahrnehmung sowie eine gute Portion Gelassenheit und Humor besitzen Der Lehrer soll keine vorgefertigten Wissensstrukturen vermitteln sondern die Lernenden zu einem eigenaktiven F hlen Denken und Handeln anre gen Er soll Suchprozesse initiieren k nnen damit die Lernenden sich aktiv und kreativ mit ihren L sungen einbringen und sich mit den Lernprozessen identifizieren k nnen G Der Lehrer hat f r eine anregende Lernatmosph re und Umgebung zu sor gen und stellt hierf r vielf ltige Lern und Arbeitsmedien zur Verf gung Schaffen von Lernr umen Dabei beachtet der Lehrer die unterschiedli chen Lerntypen seiner Lerngruppe Der Lehrer versteht sich als Teil sowohl des Systems Schule als auch S seiner Lerngruppe und ist sich dessen bewusst dass er sich hierbei als ganze Pers nlichkeit einbringt welche Einfluss auf die Interaktionsprozes se innerhalb der Lerngruppe hat Was den gro en Zusammenhang der Vision betrifft sei an dieser Stelle noch einmal auf einen zentralen Gedanken aus Kapitel 4 S 40 verwiesen Wie die Gedankenstr nge aus verschiedenen Disziplinen und Geistesstr mungen schlie lich alle zusammenlaufen und
263. v Erwachsenen Regeln die aufgestellt werden werden eingehalten Niederschwellige Angebote die zu Erfolgen f hren Anleitung zu gelingenden Interaktionen Lob f r gelungene Interaktionen Psychiatrische Abkl rung vor allem der Wahrnehmungsbereiche kann er Gefahren einsch tzen Therapeutische Versorgung um Nachreifen zu k nnen vor allem auf dem Gebiet der fr hkindlichen Erfahrungen Sensomotorische Angebote Parallel zur Beschulung therapeutisches Angebot installieren da sonst Beschulung zu scheitern droht Einbindung in unser Therapeutikum 173 Was braucht der Lehrer P dagogische Konferenz zum Thema Arbeitsgruppenergebnisse vom 8 Mai 2014 Klare Strukturen Transparenz Fortbildungen Nertsch tzungen auch f r Unterstufen Kolleginnen Kollegialer Austausch R ckendeckung von der Schulleitung gegen ber Eltern Jugendamt Schulamt Kinderdorf etc Gute ergonomische Arbeitsorte Schnellere PCs im Besprechungsraum Soziale Kontakte au erhalb der Schule z B Lehrersport Bessere Pausenregelungen Vertrauen Unterst tzung untereinander im Lehrerkollegium Liegest hle in einem Ruheraum Psychohygiene gen gend Abstand zur Arbeit Gefilterter Informationsfluss statt Informationsflut Bewegungsraum Entspannungsraum Snoozelen Sicherheit und f r den Schulalltag Orientierung gebende Strukturen Vertrauen und Wertsch tzung der Arbeit durch Schulleitung und Kollegium
264. von einigen Minuten aus dieser Verweigerung gelockt werden aber dann hat er bez glich der Unterrichtsthemen schon wieder den Anschluss verloren J zeigt starke Stimmungsschwankungen St ndig sind auch kleine Misserfolgserleb nisse dazu angetan ihn aus seinem labilen inneren Gleichgewicht zu bringen J zeigt eine geringe Frustrationstoleranz eine negative Selbsteinsch tzung und eine geringe Selbstwirksamkeits berzeugung Mit einem Lehrer oder einem p dagogischen Integrationshelfer als Hilfs Ich und Regu lationshilfe von au en also einem Erwachsenen der nur f r ihn da ist kann sich J auch in der Lerngruppe einer allgemeinen Schule behaupten der Aufwand ist aber f r eine allgemeine Schule nicht zu erbringen und J selbst ist auch dann permanent prinzipiell berfordernden Situationen mit einem enormen Spannungspotenzial ausge setzt 162 J hat seinen Platz meist nicht an einem der f nf Gruppentische mit je vier Sch lern sondern separat f r sich am Fenster mit Blick nach drau en Dies tut ihm gut in Still arbeitsphasen weil er sich besser fokussieren kann Andererseits ist die damit ver bundene h ufige Ausgrenzung aus dem Klassengeschehen f r ihn etwas was ihn traurig macht J m chte dazugeh ren erlebt aber immer wieder sein Scheitern in der Interaktion mit den anderen Jeden Montag neu stellt sich f r Justin die ihn inzwischen belastende Frage wer aus der Lerngruppe in dieser Woche bereit ist neb
265. w ltigungsf higkeit die Resilienz und damit letztlich die seelische Gesundheit beeinflussen Darauf bezieht sich zentral auch das Konzept stark st rker WIR f r Pr vention an Schulen in Baden W rttemberg 101 Wesentliche Schutzfaktoren auf Selbst und der personalen Fremdwahrnehmung Ebene Resilienzfaktoren Selbstwirksamkeit serwartung Soziale Kompetenzen B E W L T l G U N G Stress Bew ltigung Adaptive Bew ltig Kognitive Flexibilit t Abbildung 1 Wesentliche Schutzfaktoren auf der personalen Ebene Resilienzfaktoren nach Fr hlich Gildhoff 2012 Gerade der Faktor der Selbstwirksamkeit ist im Rahmen von Schulen f r Er ziehungshilfe von besonderer Bedeutung Viele Kinder kommen mit massiven Erfahrungen von Scheitern aus allgemeinen Schulen mit einer ganz geringen Selbstwirksamkeitserwartung und brauchen hier massive Unterst tzung Negative Selbstwirksamkeitserwartungen Das kann ich nicht Ich finde ja doch nie eine Lehrstelle beeinflussen die Motivation sehr nachhaltig Motiva tion ist nach dem derzeitigen Kenntnisstand keine personale Eigenschaft Mo tivation beschreibt vielmehr einen Prozess der die Einleitung und Aufrechter haltung von Handlungen steuert Gelernt wird was unter anderem emotional befriedigend wirkt Frustrationen und Versagenserfahrungen l sen dagegen Attribuierungsmuster aus die alles Misslingen an der eigenen Person festma chen
266. wieder wohltuend deutlich 2 5 1 Die Bildungsbereiche Die Bildungsbereiche beschreiben zentrale Aspekte der Lebensgestaltung der Sch lerinnen und Sch ler auf die die Schule f r Erziehungshilfe ihre Bil dungsangebote beziehen muss Diese Angebote leisten einen Beitrag dazu in lebensbedeutsamen Situationen Aktivit t und Teilhabe sichern zu helfen Die Bildungsbereiche zeigen durch die genannten Verbindlichkeiten wie die Schu le Gelegenheiten schaffen kann durch die die Sch lerinnen und Sch ler be f higt werden selbstt tig und selbstverantwortliich Kompetenzen zu erwerben Entsprechend bietet die Schule p dagogisch aufbereitete bungsfelder und stellt Hilfestellungen zur Verf gung damit die Sch lerinnen und Sch ler Ver haltensmuster Routinen Kenntnisse und Fertigkeiten entwickeln k nnen Dies erm glicht den Zugang zu einem selbstbestimmten und gleichberechtig ten Leben Bildungsplan f r die Schule f r Erziehungshilfe 2010 Seite 10 23 BERSICHT BER BILDUNGSBEREICHE Abbildung 6 Die sechs Bildungsbereiche des Bildungsplans f r die Schule f r Erziehungshilfe 2010 24 3 Im Spannungsfeld von UN Behindertenrechtskonvention und Inklusionsdebatte Wenn sich der Verfasser in dieser Arbeit eingehend mit der Schule f r Erzie hungshilfe als einem sonderschulischen System in Baden W rttemberg be fasst und von einem Spannungsfeld spricht das durch die Inklusionsdebatte im Zusammenhang m
267. z heraus eine tragf hige L sung zu generie ren Kann keine direkte L sung in der Interaktion gefunden werden ist das Aufsuchen einer Au enperspektive im Sinne einer kollegialen Fallberatung und oder Supervision sinnhaft um die eigenen blinden Flecken aufzusp ren Kooperation und Achtsamkeit Motivation l sst sich aus systemisch konstruktivistischer Sicht als eine auto nome individuelle Kompetenz beschreiben die durch f rderliche Bedingungen die zu der momentanen Ausgangslage passen erh ht und durch ber Unterforderung die zu der momentanen Ausgangslage nicht passen gemin dert wird H ufig ist Widerstand eines der Merkmale die anzeigen dass eine Passung nicht gelungen ist Widerstand als Signal zu betrachten durch eine ge nderte Ansprache einen neuen Weg zu suchen erm glicht auch in schwierigen Situationen z B Lerninhalte und Lernanforderungen entsprechen nicht der derzeitigen Bed rfnislage den Interaktionspartner zur Kooperation einzuladen gemeinsam nach Wegen zu suchen die von au en vorgegebe nen Aufgaben zu bew ltigen Dazu geh rt eine hohe Achtsamkeit f r die eigenen Impulse Bed rfnisse und St rgef hle Die eigene Wahrnehmung in Respekt vor den Wahrnehmungen der Interaktionspartner transparent zu machen Verstehen hei t nicht Ein verstanden sein erm glicht Verst ndnis und Verstehbarkeit und ist bem ht darum in Leistungs und Bewertungssituationen zwischen
268. zugehen Dadurch erwerben sie Medi enkompetenz Die Schule sensibilisiert die Sch lerinnen und Sch ler f r Gefahren die sich aus dem ungesch tzten Gebrauch von Medien insbesondere von digitalen Medien ergeben Sie lernen Pers nlichkeits und Urheberrechte differenziert einzusch tzen und zu beachten 72 BILDUNGSBEREICH ARBEIT Bildungsbereich Arbeit LEITGEDANKEN Die Schule f r Erziehungshilfe unterst tzt ihre Sch lerinnen und Sch ler bei der Entwicklung realistischer Vorstellungen im Hinblick auf eine selbstst ndige Lebens gestaltung Hierzu geh rt die Vorbereitung auf die Anfor derungen der Arbeitswelt Um die Sch lerinnen und Sch ler auf eine umfassende Teilhabe an den vielf ltigen Auspr gungen gesellschaftli cher Aktivit ten vorzubereiten ist die Verbesserung der Ausbildungsreife und die Integration in Ausbildung und Erwerbsarbeit vorrangiges Ziel Die Sch lerinnen und Sch ler entwickeln im Einsatz f r die Schulgemeinschaft Sinn f r b rgerschaftliches Engage ment und entdecken dadurch den pers nlichen und gesell schaftlichen Wert von Arbeit In der Schule werden sie angeleitet f r sich befriedigende Kommunikations und Sozialbeziehungen auch in Formen unbezahlter Arbeit zu erfahren und aufzubauen So werden grundlegende Kom petenzen f r ehrenamtliches Engagement angebahnt Die Schule erm glicht den Sch lerinnen und Sch lern w hrend der gesamten Schulzeit vielf ltige Erfahrungen in un

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