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Neue Ansätze zur Risikokommunikation

1. m Sonstiges 19 Warum haben Sie gerade diese Informationsquelle genutzt 208 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Teil Ill Anwendungsverhalten 21 Wenn ich mit arbeite dann mache ich Pausen au erhalb des Arbeits bereiches arbeite ich im Freien benutze ich ein m glichst gesundheitlich vertr gliches Produkt arbeite ich bei ge ffnetem Fenster o o o trage ich normale Arbeitshandschuhe o o o o Abbeizer Nitrover d nnung benutze ich einen Atemschutzfilter unterbreche ich die Arbeit gelegentlich bleibe aber im Raum trage ich eine Staubschutzmaske sonstiges HINWEIS ZU REACh GEBEN GELBES STICHWORTK RTCHEN HINWEIS ZU REACh GEBEN 22 In welchem Informationsmedium w rden Sie sich zuk nftig ein verbessertes Informationsange bot w nschen 1 2 3 Fernsehen O0 0 00 Pado MENU EIER DEE OO 0 go Tageszeitung OO DO oO Fachzeitschrift O0 0 go Internet 0o ogo Beratung im Gesch ft 0 DO O SONSTIGES Teil IV Angaben zur Person 23 Geburtsjahr II I l 24 Geschlecht m nnl O weibl O 25 Anzahl der Personen im Haushalt davon Kinder _ 26 Welchen Beruf ben Sie aus 27 Monatliches Haushaltseinkommen brutto unter 1000 oO 1000 2000
2. Diese zwei Dimensionen sind in ihrer Einfachheit ausgesprochen erkl rungs kr ftig und k nnen verdeutlichen wo eines der Probleme liegt das auf Seiten der Konsument inn en einer in Risikobelangen konsequenten Entscheidung beim Kauf oder bei der Anwendung entgegensteht Dies verdeutlichen auch die Antwortverteilungen zu den zwei anderen Items Hier antworten die Haus halte mit Kindern hnlich bzw eher etwas vorsichtiger Gerade das Wa schen von Textilien vor dem Tragen stellt eine Verhaltensweise dar die ohne Aufwand umzusetzen ist Hierf r ist keine gro e zus tzliche M he erforderlich so dass auch keine ausgepr gten Abw gungen notwendig werden ob es sich denn lohnt bzw worauf anderenfalls verzichtet werden muss Im Vergleich dazu f llt die Verteilung der Antworten zu Item 12 Tab 5 15 wiederum sehr hnlich aus Tab 5 16 Umgang mit en Einkommen n 213 Angaben in Einkommen bis 2000 N 82 x Einkommen 2000 3000 n 54 gt Einkommen ber 3000 n 77 7 Wenn ein Kleidungsst ck f r mich be stimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesundheitsas pekte Wenn eine Farbe ein Lack f r den Flur oder das Bad bestimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesund heitsaspekte Ab und zu dr cke ich mal ein Auge zu und wasche neue Textilien nicht vor dem ersten Tragen und streiche auch in geschlossenen R umen Im t glichen Leben vermeide ic
3. dies wird bei der Darstellung der empirischen Ergebnisse im Abschnitt 38 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 5 2 1 ausf hrlicher dargestellt ausgesprochen skeptisch bewertet Der Begriff Chemikalie impliziert f r viele Menschen Adjektive wie giftig tzend krebserregend oder krank Der Chemieframe unterscheidet sich ganz grunds tzlich von dem Frame der bei Konsument inn en die Wahrnehmung der Themen Nanotechnologie und materialien pr gt Studien wie die aktuelle Untersuchung von Fleischer und Quendt 2007 27f zeigen dass es in der Bev lkerung kaum fundiertes Wissen zur Nanotechnologie oder zu Nanomate rialien gibt Das fehlende Wissen schl gt sich auch in einer eher diffusen Vor stellung von den Chancen und Risiken nieder die mit dem Einsatz von Nano materialien verbunden sind Betrachtet man den Aspekt der Inhaltsstoffe so kommt hinzu dass der Laien anwender mit den Namen der chemischen Substanzen in der Regel nur wenig anfangen kann und von detaillierten Informationen deutlich berfordert w re Die berforderung bzw die Erfahrung der Unverst ndlichkeit f hrt bei Kund inn en und Anwenderfinnen vielfach dazu dass sie gar keine Lust ver sp ren sich intensiver mit diesen Problemen zu befassen vgl Abschnitt 5 2 4 Geht man vom Entscheidungsprozess bei der Auswahl von Produkten aus so w rde eine vollst ndige
4. umgehen F r den Aspekt des Risikos und der Risiko wahrnehmung und damit der Sicherheit beim Umgang ist von Bedeutung dass die Konsument inn en mit den Produkten h ufig gut vertraut sind und diese in ihren Funktionalit ten richtig einsch tzen 1 1 Problemlage Mit der am 01 Juni 2007 in Kraft getretenen europ ischen Chemikalienver ordnung REACh wird Herstellern und Importeuren von chemischen Stoffen und Erzeugnissen die Verpflichtung auferlegt Risikoinformationen zusammen zutragen und an die nachgeschalteten Anwender und Weiterverarbeiter downstream user weiterzugeben Ziel ist es mit den Risiken die von Stoffen Zubereitungen und Erzeugnissen bei deren Weiterverarbeitung oder Anwen dung ausgehen entlang der Produktions und Lieferkette m glichst risikover meidend umzugehen Um dieses Ziel zu erreichen ist es notwendig dass den jeweils nachgeordneten Akteuren entlang der Lieferkette Informationen zur Verf gung stehen mit denen diese eine m glicherweise bestehende Gef hr dungslage erkennen und einsch tzen k nnen Hierbei k nnte sich im Lichte der derzeit bestehenden rechtlichen Konstruktion als ein Problem ergeben dass Konsumenten bzw Endverbraucher in die Informationskette im eigentli chen Sinne nicht integriert sind Gerade f r Alltagschemikalien k nnte sich eine Kommunikationsl cke auftun die aus dem Erw gungsgrund 56 der REACh Verordnung 2007 8 abgeleitet werden kann Ein Teil der Verantwortung der H
5. Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa D Empirische Ergebnisse In den folgenden Ausf hrungen werden die qualitativen Ergebnisse aus den Fokusgruppendiskussionen mit den quantitativen empirischen Befunden aus der Befragung zusammengef hrt und erl utert Da beide Erhebungsstr nge mit unterschiedlichen Zugangsformen die gleichen Alltagsroutinen und erfah rungen der Diskussionsteilnehmer innen bzw Befragten erfassen scheint eine deutliche Trennung der quantitativen und qualitativen Befunde nicht geboten Im Text werden die jeweiligen Quellen der dargestellten empirischen Ergebnis se jedoch eindeutig benannt so dass f r den Leser nachzuvollziehen ist wo rauf die einzelnen Interpretationen beruhen 5 1 Kaufkriterien bei Alltagsprodukten In der ersten einf hrenden und vor allem dem Warming up dienenden Frage sollte die Interviewten angeben was f r sie typischerweise die wesentlichen Kaufkriterien sind wenn sie Textilen bzw Farben und Lacke im Fragebogen f r die Befragung im Baumarkt erwerben Die Frage war wie in Abb 5 1 ab gedruckt formuliert Die Befragten wurden aufgefordert ihre eigene Priorit tensetzung beim Treffen der Entscheidung anzugeben Die Antwortvorgaben wurden nach dem Pretest noch einmal umformuliert so dass nunmehr kaum noch mit Antworten in der Kategorie Sonstiges zu rechnen war Um einen genaueren Eindruck zu haben sollten die Befragten ihre Priorit ten angeben indem sie aufgefor
6. die in allen oder zumin dest in zahlreichen Entscheidungssituationen entstehen Laux 1998 2 Daher wird vielfach auch von der Entscheidungslogik gesprochen Sie basiert auf 1 der Rationalit t von Agenten 2 ihren Pr ferenzen sowie 3 der Bewertung und Beurteilung von gegebenen Alternativen anhand von unterschiedlichen Nutzenwerten Bernoulli Prinzip In der konomischen pr skriptiven Analyse wird zwischen den zwei Extrem f llen des Entscheidens unter Risiko und des Entscheidens unter Unsicherheit unterschieden Risiken bzw Unsicherheiten ergeben sich dadurch dass einer seits die Auswirkungen der verschiedenen Handlungsm glichkeiten wie auch andererseits die m glichen Umweltzust nde ex ante nicht vollst ndig bzw gar nicht absehbar sind Beim Entscheiden unter Risiko ist es aber m glich mittels der Zuordnung von Eintrittswahrscheinlichkeiten die Menge m glicher Ergeb nisse abzusch tzen und rational zu ordnen indem Erwartungswerte f r die jeweiligen Aktions Zustands Kombinationen angegeben werden Eines der prominentesten Anwendungsgebiete f r diese Form des kalkulatorischen Um gangs mit Risiken ist die Versicherungsmathematik Sie begreift das Risiko als Produkt der Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensh he Beim Vorliegen von Unsicherheit ist die Kalkulation mit Wahrscheinlichkeiten nicht m glich da es unm glich ist sie sinnvoll zuzuordnen vgl z B Knight 1921 Jurisch et al 2000 Ei
7. 117 7 18 8 94 50 50 gt 141 30 7 134 62 D N D Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Res mierend l sst sich f r diesen Fragenkomplex festhalten der sich mit der Bewertung von Chemikalien und modernen Produkten befasst dass entlang sozialstruktureller Variablen nur wenige ausgepr gte Unterschiede zu ermitteln sind Am deutlichsten sind diese zu erkennen wenn die vorliegenden Ergeb nisse mit den Variablen Einkommen und insbesondere Alter in Beziehung ge setzt werden 5 2 3 Der Umgang mit Inhaltsstoffen in Alltagsprodukten Die Ausf hrungen des vorangehenden Abschnitts zeigen dass Konsu ment inn en Chemikalien zwar berwiegend als notwendigen Teil des moder nen Lebens akzeptieren dass sie ihnen aber auch mit Skepsis gegen berste hen Diese Skepsis so lassen sich die bisher zusammengestellten Ergebnisse weiter zusammenfassen richtet sich aber nicht nur gegen Chemikalien an sich sondern auch gegen die Inhaltsstoffe in den erworbenen Alltagsprodukten Damit dr ngen sich zwei Aspekte auf die in den n chsten beiden Abschnitten diskutiert werden Im Folgenden soll gezeigt werden wie sich Konsu ment inn en typischerweise beim Umgang mit Produkten verhalten 5 2 3 Anschlie end wird in Abschnitt 5 2 4 dargestellt wie sich Verbraucher innen ber Produkte und Inhaltsstoffe informieren Ich bin auch bereit gewisse Risiken einzugehen ganz bewuss
8. 118 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Das voran stehende Zitat gibt einen ersten Einblick in die Vorgehensweise der Konsument inn en beim Umgang mit Alltagsrisiken In der quantitativen Unter suchung wurden hnlich wie in Bezug auf die Bewertung von Chemikalien mehrere Items abgefragte Das Gesamtergebnis f r die drei abgefragten Items ist f r alle Befragten in Tabelle 5 12 zusammengestellt Blickt man auf das letzte Item so spricht aus den Antworten eine deutliche Vorsicht im Verhalten der Konsument inn en Etwa 85 geben an den Um gang mit gef hrlichen Produkten soweit es geht zu vermeiden nur etwa 13 lehnen dieses Statement ab Bei Alltagsprodukten wie Textilen bzw Farben und Lacken wird dagegen ganz offensichtlich regelm ig ein Auge zuged r ckt Jeweils ca 50 der Befragten geben an dass sie sich bei solchen Pro dukten nicht immer an die eigentlich als erforderlich angesehenen Verhaltens weisen halten Auffallend ist dass sowohl in Bezug auf den Kauf Item 3 als auch auf die Anwendung Item 8 Kompromisse gemacht werden In diesen Ergebnissen ist auf den ersten Blick eine Inkonsequenz im Verhalten der Be fragten zu erkennen da diese sich einerseits Chemikalien und Produkten ge gen ber ausgesprochen kritisch u ern anderseits aber ihren Umgang mit den Produkten nicht der Kritik entsprechend ausrichten Auf den zweiten Blick dies zeigen die Erg
9. 3 2 4 1 Professionelle und semiprofessionelle Anwender Der REACh Verordnungstext differenziert nicht zwischen professionellen und semi professionellen Anwendern obwohl dies f r die praktische Um setzung durchaus einen erheblichen Unterschied macht Dementsprechend hat 2 Vgl Art 37 im Wesentlichen werden hier Anforderungen an das Verpackungsmaterial und den Verschluss angesprochen 79 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa die Forschungsgruppe sofia in ihren bisherigen Arbeiten bei den nachge schalteten Anwendern downstream user differenziert zwischen Formulierern industriellen Anwendern und gewerblichen Anwendern Letztere w ren im vorliegenden Kontext als semiprofessionelle Anwender zu bezeichnen F r semi professionelle Anwender ist das zentrale Instrument zur Risiko kommunikation in Richtung vom Hersteller zum Anwender das Sicherheitsda tenblatt nach Ma gabe des Art 31 REACh soweit ein solches nicht vorge schrieben ist sind dennoch bestimmte grundlegende Informationen in dieser Richtung zu bermitteln Art 32 REACh Dar ber hinaus will REACh einen Informationsaustausch in beide Richtungen der Lieferkette realisieren und so letztlich eine Verantwortungskette etablieren 58 Erw gungsgrund Hierzu versieht die Verordnung u a auch die soge nannten nachgeschalteten Anwender mit eigenen Rechten und Pflichten So hat etwa jeder nachge
10. Das Moderne der heutigen Gesellschaft oder auch unseres heutigen Lebens besteht darin dass wir Gefah ren weitgehend in Risiken transformiert haben Fr her konnte man von einem Wolf oder B ren angefallen werden und zu Tode kommen Heute haben wir es mit Risiken zu tun da wir uns entscheiden Bergsteigen zu gehen oder riskante berholman ver auszuf hren Wichtig f r die folgenden Ausf hrungen ist dass wir den Begriff Risiko in den Zusammenhang von Entscheidungen stellen wollen Mit ihm soll beschrie ben werden dass eigenes Entscheiden Folgen hat die m glicherweise er w nscht sind dies w rde der Begriff der Chance abdecken aber auch solche die in unerw nschter Form als Schaden oder zumindest anders als geplant auftreten k nnen Diese enge Verkn pfung der Begriffe Risiko und Entschei den gilt es im Blick zu behalten da wir den empirischen Gegenstandsbereich konsequent aus der Perspektive der Akteure und ihres Handelns betrachten werden Ein Entscheiden von Kundfinnen und Anwenderfinnen l sst sich im Folgenden in zweifacher Hinsicht erkennen e Es kommt zu einer Kaufentscheidung bei der ein Produkt ausgew hlt wird jedoch andere Produkte mit vergleichbarer Funktionalit t und m glicherweise anderen Inhaltsstoffen keine Ber cksichtigung finden e m Zusammenhang mit der Produktnutzung treffen Anwender innen erneut Entscheidungen in dem sie die Anwendung in bestimmter Art und Weise vornehmen die sich als meh
11. Ja Ich habe zu dem G tesiegel nicht das Vertrauen blauer Engeln VDE oder wie sie alle hei en Aus dem einfachen Grunde dass viel zu viel von den G tesiegel Produkten aus Fernost kommt Das sind alles Plagiate Auch da wird viel Mist gemacht und unter unseren deutschen G tesie geln nachgebaut und es wird uns vorgegaukelt das ist echtes deutsches Material Fokusgruppe 2 Krankenpfleger Also ich w rde es ja eh wieder nicht so lesen ich f nd vielleicht auf dem Kuchen w rds draufstehen Aber ich bin mehr so der Siegeltyp der das vielleicht gerne mehr so abgestuft h tte so nach dem Motto ist immer t dlich ist bei bestimmten Gebrauch t dlich also so auf einen Blick irgendwie Da erst ewig rumzulesen mir dann zu berlegen was Phenylirgendwas ist Deshalb ist ja der Totenkopf gut ich glaub das ist irgendwie global verst ndlich Fokusgruppe 1 Buchh ndlerin kolabels k nnten einen Ansatz bieten um ber periphere Informationsverar beitung Petty Cacioppo 1986 oder als Heuristik Chaiken 1980 mit einem einfachen Blick auf das Vorliegen oder eben Nicht Vorliegen von gesundheitli chen Risiken zu verweisen In diesem Zusammenhang k nnte es vorteilhaft sein entweder ein neues Label zu kreieren und ber entsprechende PR Ma nahmen bekannt zu machen oder aber bestehende Labels zu st rken und ihre Aussagekraft zu verdeutlichen So wie ich mich kenn ich gehe ja nicht irgendwie durch den Marktkauf und l
12. Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Tab Tab Tab Tab Tab Tab 12 5 22 54 23 5 24 9 29 5 26 5 27 Informationssuche Einkommen n 213 135 Informationssuche Alter insgesamt 256 F lle 136 Bei welchem Produkt haben Sie sich zuletzt um Informationen bem ht u22222nneeeeeeeeeneeneeeenn 137 Bei der letzten Recherche genutzte Informationsquellen Mehrfachnennungen m glich 138 Gr nde f r die Nutzung der angegebenen Informationsquellen Mehrfachnennungen m glich 143 In welchem Informationsmedium w rden sie sich zuk nftig ein verbessertes Informationsangebot w nschen Mehrfachnennungen m glich 144 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Vorwort des Bundesministerium f r Wirtschaft und Technologie Die hier vorgelegte Studie ber Forschungsergebnisse der Sonderforschungs gruppe konomische und juristische Institutionenanalyse sofia an der Hoch schule Darmstadt sowie des Volkswirtschaftlichen Instituts f r Mittelstand und Handwerk ifh an der Universit t G ttingen wurde vom Bundesministe rium f r Wirtschaft und Technologie gef rdert Im Mittelpunkt steht ein mit dem etwas sperrigen Begriff Risikokommunikati on belegtes Thema dessen Bedeutung sich der breiten ffe
13. die dieses Kaufkriterium genannt haben 95 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa punkte persuasiver Kommunikation da sie als einfache Heuristiken dienen und periphere Formen der Informationsverarbeitung erm glichen Insofern bieten sie recht zuverl ssige vor allem aber einfach zu verstehende und nachzupr fende Hinweise im Hinblick auf verschiedene Eigenschaften einzelner Produk te In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen dass in den Fokusgrup pendiskussionen eine andere Tendenz festzustellen war Hier gaben die Teil nehmer an dass die Entscheidung f r ein bestimmtes Produkt getroffen wird da es sich um ein bekanntes und renommiertes Markenprodukt handelt So findet sich etwa die folgende typische u erung Bei Alltagsprodukten kann ich das sowieso nicht feststellen was da jetzt gut oder schlecht ist da neige ich dann dazu als Verbraucher mich auf Markenware zu verlassen Und zwar aus dem Grunde weil ich nicht einen Konzern noch reicher machen will sondern weil ich mir sage eine Firma die eine bestimmte Marke eingef hrt hat die hat selbst ein Inter esse daran dass diese Marke sich mit einem guten Ruf durchsetzt Und dann sage ich mir immer Eine Firma die einen bestimmten Namen hat die kann sich das gar nicht leisten einen gr eren Fehler zu machen oder die Leute falsch zu informieren Dann kommt das in die Zeitung und dann ist das Produk
14. oO 2000 3000 oO 3000 5000 oO 5000 und mehr O 209 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Anhang 3 Leitfragen Fokusgruppen M rz 2008 in Darmstadt Beginn circa 18 30 Begr ung und Vorstellungsrunde 10 Minuten Pr sentation 1 5 Minuten 18 45 Diskussionsblock 1 etwa 45 Minuten Ziel Eruieren der Wahrnehmung von Chancen und Risiken von Inhaltsstoffen bei den Teilnehmern inhaltliche Ebene 1 a Wenn Sie den Begriff Chemikalien bzw Chemie h ren was f llt ih nen spontan an Begriffen dazu ein Brainstorming mit Flipchart b Welche Produkte fallen Ihnen da spontan ein c Wie sieht es denn mit dem Begriff Nanomateria ll en Nanotechnologie aus d Produkte 2 Wie sch tzen Sie Produkte heutzutage ein Gibt es aus Ihrer Sicht ne gative Einfl sse auf die Gesundheit des Menschen lhre Gesundheit aufgrund von Inhaltstoffen in Produkten 3 F hlen Sie sich ausreichend ber die Inhaltsstoffe von Produkten in formiert Gibt es Bereiche in denen Sie Defizite sehen 4 Was muss passieren damit Sie das Gef hl haben gut informiert mit verschiedenen Produkten umzugehen Was k nnten die Politik oder die Wirtschaft dazu beitragen ca 19 30 kurze Pause 5 Minuten Pr sentation 2 5 Minuten 19 40 Diskussionsblock 2 etwa 45 Minuten Ziel Erschlie en von Informationsbed rfnissen der Teilnehmer in Bezu
15. 48 no 3 pp 245 255 IG DHS Interessensgemeinschaft Detailhandel Schweiz 2008 Code of Conduct Nanotechnologie Stand vom 05 02 2008 Download unter http www innovationsgesellschaft ch media archive2 publikationen CoC_Nano technologien_deutsch pdf Janis Irving L Mann Leon 1977 Decision Making A Psychological Analysis of Con flict Choice And Commitment Free Press New York Jauernig 2007 Kommentar zum BGB 12 Auflage Beck Verlag M nchen Jurisch Nadine R hl Alexandra H felmayr Stefan 2000 Seminar Kooperative Pro jektarbeit WS 2000 01 Entscheidungstheorien Fakult t Medien der Universi t t Weimar Internetquelle vom 2 8 2007 http www uni_weimar de medien management sites ws000 1 p_arbeit p_arbeit content entschei dungstheorien_jurisch_ruehl_hoefelmayr pdf Kahlor Dunwoody Sharon Griffin Robert J Neuwirth Kurt 2006 Seeking and processing information about impersonal risk In Science Communication vol 28 no 2 pp 163 194 Kahneman Daniel Tversky Amos 1986 Choices Values and Frames In Smelser Neil J Gerstein Dean R eds Behavioral and Social Science Fifty Years of Discov ery National Academy Press Washington DC pp 153 172 Kasparson Roger E Golding Dominic Tuler Seth 1992 Social Distrust as Factor in Siting Hazardous Facilities and Communicating Risks In Journal of Social Scien ces vol 48 no pp 167 187 Kemp Paul Slovic Paul 1993 Risikowahr
16. F r die untersuchten Pro duktgruppen und ihre Anwendung gehen wir davon aus dass das Produkt tats chlich ben tigt wird eine komplette Vermeidung der dem Produktge brauch zugrunde liegenden Aufgabe zumindest nicht geboten ist Wir haben es folglich nicht mit Risiken zu tun die wie zu schnelles Autofahren oder Tabakkonsum freiwillig bernommen werden sondern mit Risiken die sich aus der Ausf hrung einer als notwendig oder zumindest als n tzlich anerkann ten T tigkeit ergeben Hierbei wird es durchaus Anwendungsformen geben die alltagssprachlich formuliert auch im sozialen Umfeld des der Anwen ders in als leichtsinnig bewertet werden Dieses bezieht sich allerdings nicht auf die Anwendung an sich sondern nur auf die Art und Weise des Umgangs mit dem Produkt um es an einem Beispiel zu verdeutlichen Nicht das Abbei zen an sich sondern das Abbeizen im geschlossenen Raum wird als problema tisch bewertet Zugleich wird m glicherweise in Frage gestellt ob es denn das 83 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa gew hlte Produkt sein musste oder ob nicht ein umwelt und gesundheitsver tr glicheres Produkt den gleichen Zweck erf llt h tte Vor diesem Hintergrund gibt es zwei grundlegende Ansatzpunkte um die Risi ken und gesundheitlichen Beeintr chtigungen die mit der Anwendung von Produkten verbunden sind zu reduzieren Zum einen haben K ufer innen die M
17. Im Folgenden ist zusammengestellt in wie weit das Antwortverhalten der Be fragten von einander abweicht wenn das Sample danach aufgeteilt wird ob im Haushalt der des Befragten Kinder wohnen Tab 5 8 Zu vermuten w re und verschiedene Untersuchungen zeigen dies auch dass von Familien mit Kindern st rker als von solchen ohne Kinder das Kaufverhalten mit Blick auf Inhaltsstoffe kontrolliert wird Es wird h ufiger auf solche Produkte ausgewi chen die als vertr glicher oder unbedenklicher eingesch tzt werden vgl Em pacher u a 2001 Sollte diese Annahme stimmen so m ssten sich einige Ab weichungen im Antwortverhalten abzeichnen Bei dieser Aufteilung des Samples zeigen sich die gr ten Abweichungen im Antwortverhalten erneut beim Item 2 Mit einem Unterschied von 8 bei den Zustimmungen und Ablehnungen insgesamt f llt die Differenz allerdings etwas geringer aus als bei der Unterscheidung nach Geschlecht Gleichwohl wird die Vermutung best tigt dass Familien mit Kindern Produkte skeptischer betrach ten als Befragte in deren Haushalt keine Kinder leben Bei der Frage ob sich Menschen zu viele Gedanken ber die gesundheitlichen Folgen von Produkten machen zeigen sich dagegen keinerlei Unterschiede Bei den brigen Items sind die Verteilungen der Antworten vergleichbar Will man einen Trend he rauslesen so kann man bei den Befragten mit Kindern im Haushalt eine etwas differenziertere Einstellung erkennen Es scheint so als h tt
18. Kohlhammer Stuttgart Kullmann 2005 Die Rechtsprechung des BGH zum Produkthaftpflichtrecht in den Jahren 2003 2005 NJW 2005 Heft 27 S 1907 197 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Lamnek Siegfried 2005 Qualitative Sozialforschung Band 2 Methoden und Techni ken Psychologie Verlags Union M nchen Lamnek Siegfried 1998 Gruppendiskussion Theorie und Praxis Beltz Psychologie VerlagsUnion Weinheim Laux H 1998 Entscheidungstheorie 4 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin Luhmann Niklas 1991 Soziologie des Risikos de Gruyter Berlin New York Luhmann Niklas 1970 Die Soziologie des politischen Systems In ders Hrsg Sozio logische Aufkl rung I Aufs tze zur Theorie sozialer Systeme Westdeutscher Verlag K ln Opladen S 154 177 MacGregor D G Slovic Paul Malmfors Torbj rn 1999 How exposed is exposed enough Lay Inferences about chemical exposure In Risk Analysis vol 19 no 4 pp 649 659 March James G 1994 Primer on Decision Making How Decisions Happen Free Press New York March James G Simon Herbert A 1976 Organisation und Individuum Menschli ches Verhalten in Organisationen Gabler Wiesbaden Minx Eckard Meyer Harald 1999 Produktfolgenabsch tzung In Br chler Ste phan Simonis Georg Sundermann Karsten Hg Handbuch Technikfolgenab sch tzung Berlin edition si
19. Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa 3 Rechtsrahmen Die Kommunikation stoffbedingter Risiken setzt zun chst das Wissen um diese Risiken voraus Der f r die Riskokommunikation relevante Rechtsrahmen be steht daher aus Vorgaben zur systematischen Analyse stoffbedingter Risiken Diese k nnen als Rechtspflichten zur Sicherstellung der Erkennung stoffbe dingter Risiken bezeichnet werden vgl Kap 3 1 Pflichten zur Durchf hrung solcher Analysen bestanden teilweise bereits in der Vergangenheit in Form der Verpflichtung Stoffe einzustufen dar ber hinaus bestehen nunmehr umfas sende Registrierungspflichten aufgrund der neuen Chemikalienverordnung REACh Diese werden im Zentrum der folgenden Darstellung stehen Dabei wird zu ber cksichtigen sein dass die bereits bisher geforderte chemikalien rechtliche Einstufung auch weiterhin eine Rolle spielen wird Zuk nftig wird diese unter dem neuen Regime des GHS reguliert sein weshalb auch dieses bereits auf der Stufe der Rechtspflichten zur Sicherstellung der Erkennung stoffbedingter Risiken zu betrachten sein wird Sind die stoffbedingten Risiken hierdurch erkennbar geworden enthalten wei tere Rechtsvorschriften Vorgaben zu ihrer Kommunikation vgl Kap 3 2 Da bei werden ebenfalls Vorgaben des GHS zu betrachten sein da sie Anforde rungen hinsichtlich eines Hauptinstruments der Risikokommunikation der Kennzeichnung beinhalten
20. Wirkungs Beziehungen zu verstehen siehe auch Habib u a 2006 192 Laien gehen vielfach davon aus dass der grunds tzliche Kontakt mit einer Substanz ausreicht um eine gesundheitliche Sch digung zu bewirken Wirkungsschwel len oder auch die M glichkeit dass Stoffe im K rper nach und nach abgebaut werden sind den allermeisten Befragten unbekannt Bei dieser Frage ist be 111 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa sonders auff llig dass ber 90 der Befragten dem Item zustimmen Es scheint also wenig Zweifel an der Korrektheit des Statements zu bestehen Das Item 7 ist f r viele Befragte offenbar schwierig zu bewerten und einzu sch tzen Das Ergebnis zeigt aber dass die Mittelpositionen am st rksten be setzt sind Aufgrund der vier Antwortm glichkeiten wird durch die Fragebo gengestaltung eine Antwort in die eine oder andere Richtung forciert Zugleich kann in der relativ gro en Zahl an Antworten in beiden letzten Antwortoptio nen unentschieden keine Meinung abgelesen werden dass die Befragten mit Blick auf dieses Item nicht eindeutig antworten k nnen oder m chten Im Folgenden werden nun die Ergebnisse wieder entlang der bereits genann ten sozialstrukturellen Variablen untersucht Es soll erneut gepr ft werden inwieweit sich entlang dieser Variablen deutliche Unterschiede im Antwortver halten ergeben Beginnen werden wir wieder mit der Variablen Geschlecht
21. consumption Iy Low Energy Alternative Consumption Raw Material Emissions Emissions Visualize Estimate overall relative Do impact on Potential health position environment effects Alternative Risk of accident and misuse potential health effects Figure 4 An environmental profile provides a footprint illustrating relative position in five parameters for all alternatives under consideration and overall impacts on environment are estimated after multiplying weighting factors for each considerations Abb 7 5 BASF eco efficiency analysis of Microsurfacing assessment of eco logical and economic pros and cons of alternative products and proc esses 2001 Auf der linken Seite Parameters Considered k nnten f r die angestrebten Zwecke umwelt und gesundheitliche Aspekte ber cksichtigt werden Dies w rde dann zu einem Gesamt Risikoprofil f hren siehe Environmental profile das in einen Wert berf hrt werden kann Jedoch ist auch denkbar diese grobe Unterteilung nochmals in weitere Parameter zu zerlegen um so zwei Profile zu erzeugen Vor dem Hintergrund von REACh GHS und Nano technologie w rde es sich anbieten ein Umwelt Profil und ein Gesund heits Profil zu erstellen und diese Werte parallel dem Rezipienten der Risikoin formation zur Verf gung zu stellen So haben Konsument inn en die M glich keit eine Produktwahl gem ihrer eigenen Priorit ten bei
22. ge pr sentiert wurden die sich auf die generellen Belange von Produktinforma tionen Gebrauchsanweisungen Beipackzettel etc beziehen Diese Diskussion hat sich in den vergangenen 15 Jahren deutlich intensiviert Hier hat sich mit der DIN EN 62079 zudem eine europ ische technische Norm etabliert die wichtige Hinweise zur konkreten Gestaltung von Produktinformationen enth lt Diese vier Bereiche die in unterschiedlicher Form Anforderungen be inhalten die neue Ans tze zur Risikokommunikation erf llen sollten sollen in den folgenden Abschnitten dieses Kapitels vorgestellt werden Sie bilden einen Rahmen in den die im folgenden Kapitel 7 zusammengestellten Handlungs empfehlungen eingestellt werden 6 1 Anforderungen an Ans tze zur Risikokommunikation aus Sicht der em pirischen Ergebnisse Betrachtet man die aktuelle Situation des Informationsangebots bei Alltags produkten so l sst sich feststellen dass bei heutzutage angebotenen Produk ten die Etiketten zumeist mit einer Vielzahl von Produktinformationen gespickt sind Ein Teil dieser Informationen besteht bei manchen Produkten aus einer Auflistung der Inhaltsstoffe bei anderen aus Sicherheits und Gebrauchsinfor mationen Beide Informationen sollen Kund inn en in die Lage versetzen fun dierte Entscheidungen beim Kauf oder bei der Anwendung der erworbenen Produkte zu treffen Alltagserfahrungen aber auch die im Projekt ermittelten empirischen Befunde zeigen dass Konsument i
23. glicherweise ausgehenden Gefahren systematisch zu untersuchen Jedenfalls ist keiner der bisher aufgrund von REACh oder einer anderen Rechtsmaterie vorgeschriebenen Tests speziell auf die Besonderheiten der von nanoskaligen Stoffen zu erwartenden Gefahrenpotentiale z B ber windung der Blut Hirn Schranke und daraus gegebenenfalls resultierender Gefahrenpotentiale zugeschnitten Vielmehr wird die rechtliche Situation mit der folgenden Beschreibung recht gut wiedergegeben Very little specific regulation is in place today but given the rapidity of developments it is too soon to effectively regulate nanotechnology There are still too many definitional issues standards for these first need to be agreed What is needed is a management system approach that iteratively assesses existing risks and looks for new ones CW 2008 Spezifische Regelungen deren spezielles Regelungsobjekt die Risikokommuni kation im Bereich der Nanotechnologie w re existieren nicht Die Etablierung einer solcherma en spezifischen Nanoregulierung wird auch nicht f r zielf h rend gehalten vgl F hr Merenyi Herrmanns Steffensen 2007 Daher sind Im pulse f r die Verbesserung der Risikokommunikation auch in diesem Bereich allein aus den stoffrechtlichen Regelwerken insbesondere REACh zu entneh men gleichwohl unter Ber cksichtigung der sich aus der Nanotechnologie ergebenden Besonderheiten Mit Blick auf den CLP Verordnungsentwurf mag insoweit die dort
24. gtes Risikobewusstsein entwickelt haben k nnen aufgrund die 169 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa ser einfachen Kennzeichnung darauf aufmerksam werden dass die Nutzung des gew hlten Produkts mit Risiken verbunden sein kann Mittel und langfris tig kann die Kennzeichnung auch selbst dazu f hren ein entsprechendes Be wusstsein zu wecken bzw weiter zu st rken Wie bereits angemerkt ist eine Ampelkennzeichnung nur eine Option unter verschiedenen anderen Mit den drei Farben w re aber f r den Adressaten der Information intuitiv eine Einord nung des Gef hrdungspotentials m glich das mit den enthaltenen Inhaltsstof fen verbunden ist Zugleich vermittelt die Farbe Rot im Zusammenhang mit einer Ampel die Botschaft Stopp was nur bedingt intendiert ist Die Farben Rot Gelb und Gr n signalisieren vielmehr Abstufungen des erforderlichen Ma Bes an Vorsicht bei der Produktnutzung Gleichwohl scheint es durchaus angebracht die Signalwirkung der Farbe Rot zu nutzen Unabh ngig davon wie so ein einfaches Kennzeichnungssystem ausgestaltet ist ist gerade mit der Einfachheit auch ein entscheidender Nachteil verbunden der nicht bersehen werden sollte Je einfacher ein Zeichen gestaltet ist desto weniger konkrete und detaillierte Informationen k nnen damit vermittelt wer den Ein kritischer Rezipient k nnte eher geneigt sein diese Information zu ignorieren da e
25. hrung mit der Haut R 25 Giftig beim Verschlucken Zu gleich konnten diesen Informationen sicherheitsrelevante Hinweise in Form der Sicherheitshinweise sogenannte S S tze beigegeben werden Bsp S 22 Staub nicht einatmen S 24 Ber hrung mit der Haut vermeiden S 13 Von Nah rungsmitteln Getr nken und Futtermitteln fernhalten Soweit Stoffe in der Vergangenheit derart eingestuft wurden f hrte dies teil weise zur sog Legaleinstufung in der Form der Aufnahme dieser Stoffe in den Anhang der RL 67 548 EWG Die so erkannten Gefahren der hier verzeichne ten Stoffe waren damit f r jedermann zug nglich und einsehbar Im System des Erkennens stoffbedingter Risiken in einem ersten Schritt und ihrer sodann erfolgenden Kommunikation in einem zweiten kam der Einstu fung wie sie bisher praktiziert wurde eine Art Zwitterstellung zu Denn durch ihre Vorgaben zur Sichtbarmachung der o g Stoffeigenschaften erm glichte sie die Erkennung dieser stoffbedingten Risiken ebenso wie sie durch deren Ver ffentlichung in ihrem Anhang I einen grundlegenden Beitrag zu ihrer Kommunikation leistete ber diese Kennzeichnung durch R und S S tze hi naus wurden die bekannten orangeroten Gefahrensymbole eingesetzt Der Sinn der Auswahl der Gefahrensymbole und der Bezeichnungen der besonde ren Gefahren bestand darin sicherzustellen dass die charakteristischen m gli chen Gefahren die bei der Einstufung festgestellt wurden auf dem Kenn zeichnungsschil
26. informieren k nnen dass ihnen ausgehend von einfachen verst ndli chen und hilfreichen ersten Informationen auch weiterf hrende Optionen an geboten werden Solche weiterf hrenden Informationen erlauben es dann sich detailliert mit einem Produkt Inhaltsstoffe Anwendung Sicherheitshin weise etc zu befassen Gerade j ngere Menschen pflegen eher sorglos mit Produkten und den enthaltenen Inhaltsstoffen umzugehen Zudem ist festzus tellen dass sie weniger stark als die ber 30 J hrigen an den klassischen Mas senmedien orientiert sind Aus diesem Grund sollte eine Kampagne die aufge legt wird um eine Hebung des allgemeinen produktbezogenen Risikobewuss tseins zu bewirken ihre Entsprechung im Medium Internet finden Das Internet ersetzt bei jungen Menschen zunehmend das Fernsehen bietet aber auch In 165 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa teraktivit tsoptionen die positiv genutzt werden k nnen Eine Option k nnten Angebote aus dem Bereich von Edutainment oder Infotainment sein Unterst tzend sind sonstige Kampagnen wie beispielsweise Plakat Aktionen oder Initiativen wie die derzeit durchgef hrte nanoTruck Tour des Bun desministeriums f r Bildung und Forschung Eine Informationskampagne in einem mobilen Informationszentrum hat den Vorteil dass hier weiterf hrende Informationen gegeben werden k nnen als dies in einer Fernsehwerbekam pagne der Fall is
27. onspflicht gegen ber den nachgeschalteten Akteuren der Lieferkette nach Ma gabe des Art 32 REACh Dieser sieht vor dass jeder Lieferant eines Stoffes 49 Zum Charakter dieser Norm als Grundpflicht siehe F hr 2008 zur Bedeutung der Grundpflichten im Umweltrecht und der damit einher gehenden Verantwortungsvertei lung siehe F hr 1993 Beide Begriffe sind in REACHh nicht legaldefiniert 77 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa dem Abnehmer Informationen wie die Registriernummer sowie etwaige Ein zelheiten zur Zulassung oder Beschr nkung bermittelt und ihm sonstige ver f gbare und sachdienliche Informationen ber den Stoff zur Verf gung stellt die notwendig sind damit geeignete Ris komanagementma nahmen ermittelt und angewendet werden k nnen Abs 1 Buchstabe d Dar ber hinaus sind neue Informationen ber gef hrliche Eigenschaften und zwar unabh ngig von den betroffenen Verwendungen auch in umgekehrter Richtung von unten nach oben also von einem Akteur der Lieferkette an seinen unmittelbar vorgeschalteten Akteur oder H ndler der Lieferkette zu kommunizieren Art 34 Hinsichtlich der Stoffe in Erzeugnissen besteht eine gesonderte Form der Risi kokommunikation Insoweit steht dem Verbraucher gegen den Lieferanten eines Erzeugnisses das einen auf der Kandidatenliste verzeichneten Stoff in einer Konzentration von mehr als 0 1 Massenprozent ent
28. senschaftlichen Sicht haben wir es mit einem Beispiel f r Entscheiden unter Unsicherheit zu tun Das Risiko ergibt sich hier aus dem Umstand dass der Entscheider am Ende alle Folgen des Entscheidens zu tragen hat einen Teil dieser Folgen aber bei der Entscheidung gar nicht abgewogen hat Situationen in denen unter Unsicherheit entschieden wird entstehen aus ganz unterschiedlichen Gr nden So kann 1 der Fall vorliegen dass unser eigenes Planen und Handeln nur einen kleinen Teil des insgesamt auftretenden Planens und Handels in einem Handlungsbereich darstellt Als Beispiel l sst sich auf Aktienm rkte verweisen auf denen gleichzeitig eine Vielzahl von institutionel len und individuellen Anlegern t tig ist die als Summe aller Transaktionen die Wertentwicklung einer Aktie beeinflussen Das eigene Tun so intendiert und absichtsvoll geplant es auch sein mag hat damit nur einen geringen Einfluss auf das insgesamt erzielte Ergebnis Zudem kann 2 eine Situation gegeben sein in der ein genaues berdenken des eigenen Handelns zwar erwartet wird aber kaum m glich ist Zeitknap pheit spielt in der konomie eine wichtige Rolle Es muss auch in F llen ent schieden werden in denen nicht alle als notwendig erachteten Informationen vorliegen Zugleich und darauf weisen etwa March 1994 oder March und Simon 1976 hin kann es Situationen geben in denen zwar eine Vielzahl von Informationen vorliegt diese aber in ihrem Zusammenspiel nic
29. wer den im Handwerkerbereich ausgesprochen skeptisch gesehen Hier d rfte sich der regelm ige berufliche und damit explizit durch konomische Randbedin gungen gepr gte Umgang mit den Produkten in hnlicher Form niederschla gen wie es auch in dem folgenden Statement einer Fokusgruppenteilnehmerin zum Ausdruck kommt Oder dann sage ich ok jetzt nehme ich den wasserl slichen Lack oder doch den anderen Aber es w re auch immer so dass die gewollte Ei genschaft also was will ich damit machen immer das kr ftigere Argu ment w re was ich erreichen m chte Wenn ich jetzt eigentlich schon f hle und wei und rieche Es ist bestimmt nicht gesund Ich w rde trotzdem glaube ich das nehmen das mir den meisten Nutzen bringt vom Produkt her Fokusgruppe 4 Innenarchitektin Dieses Entscheidungskriterium spielt bei den semiprofessionellen Anwendern noch eine bedeutendere Rolle Am Ende des Tages will man schlie lich auch riechen k nnen dass man gearbeitet hat wie dieser Eindruck in einem der Projekt Workshops aus Herstellersicht zusammengefasst wurde Es muss ge wisserma en neu riechen Betrachtet man die dargestellten Ergebnisse zur Frage 1 der Befragung so zeigen sich kaum deutliche Unterschiede wenn sozialstrukturelle Faktoren hinzugezogen werden Ein systematischer und deutlicher Unterschied l sst sich in Bezug auf die herangezogenen Kaufkriterien weder zwischen M nnern und Frauen noch zwischen Akademiker
30. 1 kotex Standard 100 oder Green Cot ton Blauer Engel oder Europ isches Umweltzeichen halte ich f r kologisch den E3 23 62 Ka und gesundheitlich unbedenklich Erz Be a 14 Ich halte die Informationen die man heute 8 86 23 ber Produkte erh lt f r v llig ausrei Im Folgenden sollen nun die Ergebnisse diskutiert werden die sich ergeben wenn Haushalte mit und Haushalte ohne Kinder getrennt untersucht werden vgl Tab 5 20 Vergleichsweise geringe Unterschiede zeigt die Auswertung zu Item 6 Wie zu erwarten sind es in st rkerem Ma e die Haushalte mit Kindern die sich vor dem Kauf ber Inhaltsstoffe informieren Mit knapp einem Drittel ist aber auch deren Anteil eher gering insgesamt waren es knapp unter 30 der Befragten Deutlicher werden die Unterschiede beim Item 9 Hier geben 75 der Haushalte mit Kindern an dass sie gerne mehr ber die Inhaltsstoffe w ssten dem stehen etwa 65 der Befragten gegen ber bei denen keine Kinder im Haushalt leben Vor diesem Hintergrund nicht ganz stimmig ist da 132 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi gegen wieder das Ergebnis zu Item 14 bei dem die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen deutlich geringer ausfallen Was das Vertrauen in die Herstel lerangaben angeht sind es die Haushalte mit Kindern die das gr ere Miss trauen hegen Vergleichbar ist dagegen die Einsch t
31. 3 10 Die Herstellerangaben zu Inhaltsstoffen halte ich 14 42l 11 f r vertrauensw rdig 5 5 i o u En 18 4 4 3 11 Textilien mit den Labels Textiles Vertrauen kotex Standard 100 oder Green Cotton 112 Blauer Engel oder Europ isches Umweltzei j R 40 chen halte ich f r kologisch und gesundheit 98 y o 43 8 95 1 s2 y lich unbedenklich 14 Ich halte die Informationen die man heute ber 17 91 9 Produkte erh lt f r v llig ausreichend 6 6 7 EA 35 ee 35 5 I 1 6 Die Tabelle 5 18 zeigt eines der bekannten Ergebnisse das auch in Forschun gen zu einem kologischen Verhalten bei der Produktwahl immer wieder zu Tage tritt Auch wenn die Befragten Statements zustimmen die auf ein kolo 127 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa gisch sinnvolles Verhalten verweisen lassen sie oft in ihrem Handeln die not wendige Konsequenz vermissen Zwischen Wissen und Handeln wird in deut schen europ ischen wie internationalen Studien ein deutlicher Bruch identifi ziert Dobers Stranneg rd 2005 Pedersen Neergaard 2006 NCC 2003 Sehr deutlich wird ein solcher Bruch im Vergleich der Ergebnisse zu den Items 6 und 9 Einerseits geben bei Item 9 etwa 70 der Befragten an dass sie gerne mehr ber Inhaltsstoffe erfahren w rden andererseits sind es aber nur 30 der Befragten die sich gem Item 6 vor dem Kauf derselben Prod
32. Als Kaufkriterium genannt bei n 181 Haushaltseinkommen bis 1999 2000 2999 Ba Antwortoptionen ae fes e or Im Te C eme vo as 2 Los a fm Veamenungsioemenan 3 as e ma an 0 mese 10 as 12 ana 25 fans m Tao afe 1 1 Ins O rense o oo e mo 3 fr Wie bereits in der letzten Fu note vermerkt gaben in den Fokusgruppen Diskussionen verschiedene Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dass es f r sie vor allem eine Frage des verf gbaren Einkommens ist ob sie gesundheitliche oder kologische Aspekte explizit als Bewertungskriterium bei der Produkt auswahl heranziehen Aber dann m ssten sie kologisches Eigenschaften d V sofort er kennbar sein und es m sste preislich also einen gewissen Preisunter schied darf es dann auch nicht bersteigen weil mein Budget im Alltag einfach begrenzt ist Ich kann versuchen mich zwei Monate komplett von Alnatura Bio Supermarktkette d V zu ern hren aber ich w rd s einfach nicht schaffen das halte ich nicht durch Also das w re sch n aber es geht einfach nicht es ist schlichtweg unm glich Wenn ich davon ausgehe dass es fair ist und korrekt dann w rde ich es versuchen wenn ich es mir leisten k nnten auf jeden Fall Fokusgrup pe 2 Chemikerin Ein weiter gehendes Verst ndnis der Zusammenh nge wird m glich wenn die einzelnen Erhebungskontexte 1 Stra enbefragung 2 kologisch orientier ter Fachhandel und 3 Baumarkt
33. Auch hier sind es diejenigen die sich zur mittleren Gruppe rechnen die angeben dass die Label ein guter Wegweiser sind Zugleich findet sich in dieser Spalte der geringste Anteil an Unentschiedenen 134 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Tab 5 22 Informationssuche Einkommen H 3 Angaben in I iehstmmen stimme Einkommen bis 2000 N 82 Y u anz aber Einkommen 2000 3000 n 54 gt ak unent j schie schie Einkommen ber 3000 n 77 7 oo aa u der Vor dem Kauf von Texti 37 8 lien Farben Lacken informiere ich mich a ber die Inhaltsstoffe die bei der Herstel lung verwendet wurden 23 4 x Ich w sste gerne mehr ber die Inhaltstoffe in Textilien Farben Lacken und ihre ge sundheitlichen Auswirkungen Die Herstellerangaben zu Inhaltsstoffen halte ich f r vertrauensw rdig Textilien mit den Labels Textiles Vertrauen kotex Standard 100 oder Green Cot ton Blauer Engel oder Europ isches Umweltzeichen halte ich f r kologisch und gesundheitlich unbedenklich Ich halte die Informationen die man heute ber Produkte erh lt f r v llig ausrei chend x A x A 3 A 3 gt A x A Kommen wir abschlie end wieder zur Unterscheidung nach Altersgruppen Hier setzt sich der Trend fort der bereits im letzten Abschnitt zum Umgang mit den Risiken von Alltagsprodukten festgeste
34. Cotton halte ich f r kologisch und gesundheitlich unbedenklich Teil Il Informationsbeschaffung generell 15 Mal abgesehen von Textilien Informieren Sie sich regelm ig ber die Produkte die Sie kaufen WENN TEXTILIEN KEIN THEMA SIND DANN AUF ANDERES PRODUKT AUSWEICHEN 11 EE EE m gelegentlich m produktabh ngig m regelm ig m 16 Bei welchem Produkt haben Sie sich zuletzt um Informationen bem ht 17 Warum und wor ber haben Sie sich bei diesem Produkt genauer informiert 18 Welche Informationsquellen haben Sie bei diesem Kauf genutzt FErnSeheri 22 2 2 m Bald 2 nenn m Tageszeitung m Fachzeitschrift m OE eie m Beratung im Gesch ft O Bekannte m Sonstiges 19 Warum haben Sie gerade diese Informationsquelle genutzt 205 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Teil Ill aktueller Kauf 20 Es sieht so aus als h tten Sie gerade Textilien gekauft Was haben Sie gekauft Oberbekleidung m Bettw sche etc m Unter Nachtw sche m SCHUNG unneasines nnannesnen m Baby Kinderartikel DO 21 Was waren f r Sie die drei wichtigsten Kriterien warum sie sich f r dieses Produkt entschieden haben Ranking der Wichtigkeit Krit 1 Krit 2 Krit 3 Preis oaaao aoaaa oaaao anahaha oaaao aAA ALLL LLALLA LALLA aaan o
35. D Schubert S Schultz I 2001 Analyse der Folgen des Ge schlechtsrollenwandels f r Umweltbewusstsein und Umweltverhalten Institut f r sozlalwissenschaftliche Forschung Frankfurt M Esser Hartnut 1993 Soziologie Allgemeine Grundlagen Campus Verlag Frank furt Main New York Festinger Leon 1978 Theorie der kognitiven Dissonanzen Huber Bern u a Fischer K 2005 Verbraucherschutz im Chemikalienrecht Managementoptionen im Rahmen der geplanten REACH Verordnung Berliner Stoffrechtliche Schriften Band 3 Berlin Fischhoff Baruch Riley Donna Kovacs Daniel C Small Mitchell 1998 What Informa tion belongs in a Warning In Psychology and Marketing vol 15 no 7 pp 663 686 Fleischer Torsten Quendt Christiane 2007 Unsichtbar und unendlich B rger perspektiven auf Nanopartikel e Ergebnisse zweier Fokusgruppen Veranstaltungen in Karlsruhe Forschungszentrum Karlsruhe Wissenschaftliche Berichte FZKA 7337 download http www itas tzk de dewli 2007 flquO7a pdf Fluck Fischer von Hahn 2008 REACH Stoffrecht Kommentar Deutsches Euro p isches und Internationales Chemikalien Pflanzenschutz Biozid und sonsti ges Stoffrecht Grundwerk Stand M rz 2008 Berlin Foscht Thomas Swoboda Bernhard 2007 K uferverhalten Grundlagen Anwen dungen Perspektiven 3 Aufl Gabler Wiesbaden Franz Stephan 2004 Grundlagen des konomischen Ansatzes Das Erkl rungskon zept de
36. DC Ressources fort he Future press pp 61 74 Slovic Paul Fischhoff Baruch Lichtenstein Sarah 1985 Characterizing Perceived Risk In Kates R W Hohenemser C Kasperson J X eds Perilous Progress Manag ing the Hazards of Technology Boulder CO Westview pp 91 125 Slovic Paul Malmfors Torbj rn Krewski Daniel Mertz C K Neil Nancy Bartlett Sheryl 1995 Intuitive Toxicology Il Expert and Lay Judgment of Chemical Risks in Canada In Risk Analysis vol 15 no 6 pp 661 675 Stahlberg D Frey D 1993 Das Elaboration Likelihood Model von Petty und Ca cioppo In Frey D Irle M Hg Theorien der Sozialpsychologie Bern et al Bd 1 S 327 359 Starr Chauncey 1969 Social Benefit versus Technological Risk What is our society willing to pay for safety In Science vol 165 pp 1232 1238 Statistisches Bundesamt 2007 Statistisches Jahrbuch 2007 F r die Bundesrepublik Deutschland Wiesbaden online verf gbar unter www destatis de Stiff James B Morgeau Paul A 2003 Persuasive Communication 2 Aufl New York Gilford Press Straughan Robert D Roberts James A 1999 Environmental segmentation alterna tives a look at green consumer behaviour in the new millennium In Journal of Consumer Marketing vol 16 no 6 pp 558 575 Tversky Amos Kahnemann Daniel 1974 Judgment under uncertainty Heuristics and biases Science vol 185 pp 1124 1131 Tversky Amos Kahneman Daniel 1981 The
37. Die schicken da zwar Kontrol leure hin aber das ist Fokusgruppe 1 Schneiderin Entsprechend formulierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer recht einhellig den Wunsch nach einem m glichst einfachen Kennzeichnungssystem Ge nannt wurde etwa eine Ampel die den Grad der Sch dlichkeit eines Produktes symbolisiert Auch einfache Piktogramme wurden von einigen der Fokusgrup pen Teilnehmerfinnen angef hrt Ziel w re es doch schon erst mal dass man als Verbraucher sich darauf verlassen k nnte wenn die mich betr gen wollen dann machen sie es sowieso Aber die Erkenntnis dar ber oder der Informationsgehalt ist es jetzt eher eine Warnung oder eine Empfehlung also die Richtung w re schon einfacher wenn man mir es graphisch verbindlich einfach sagen w rde Wie gesagt um Prozentangaben habe ich gar nicht immer die Zeit und auch ehrlich gesagt gar nicht die Lust mich da abends in die sem Supermarkt um halb Neun also ganz ehrlich ich besch ftige mich nicht damit Es ist mir egal Also dann habe ich Appetit oder Hunger auf etwas oder Klamotten es l uft alles nebenbei und das muss pr gnant sein also vielleicht eher so Daumen hoch Daumen runter Daumen quer von einem neutralen Institut w re mir dann auch eigentlich lieber als ein Text Fokusgruppe 4 Innenarchitektin Es gibt glaub ich auch noch andere L nder also wo einfach gekenn zeichnet ist bezogen auf irgendwelche Inhaltstoffe Rot hei t ge
38. Ent scheidungsrationalit t im Vordergrund So werden in Verhandlungen viele Argumente f r und gegen einzelne Alternativen ausgetauscht oder es wird an Formulierungen und Nuancen in Gesetzestexten und Communiques gefeilt Letztlich z hlt jedes Wort und jede Umformulierung im eigenen Sinne als Ge winn an Ansehen und Einfluss In Wirtschaftsunternehmen und das gilt in hnlicher Form sicher auch f r Konsument inn en und Anwenderfinnen geht es darum etwas zu tun bzw zu erledigen Zeit ist eine knappe Ressource und Gelegenheiten sind wahrzunehmen Andernfalls werden sie verpasst da ande 34 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi re Teilnehmer am Wirtschaftsprozess sie nutzen Insofern kommt hier Hand lungsrationalit t zum Einsatz Es geht nicht darum die optimale L sung in langen und aufwendigen Entscheidungsprozessen zu finden Ziel ist es Aufga ben zu erledigen Das hei t im t glichen Leben der Konsument inn en Der Einkauf muss bew ltigt werden Das Kind braucht etwas zum Anziehen 2 3 2 Kaufentscheidungen und Konsumverhalten In vielen Alltagssituationen d rften sich Konsument inn en und Anwen der innen einer hnlichen Entscheidungssituation gegen ber sehen wie sie gerade mit Blick auf die Brunssonschen berlegungen zur Handlungsrationali t t skizziert wurde Da sich die vergleichbaren Produkte eines Segments nur marginal voneinander unterscheid
39. Es handelt sich dabei um die Modell vorstellung eines fiktiven Akteurs der eigeninteressiert a und rational b handelt seinen eigenen Nutzen maximiert c auf Restriktionen reagiert d feststehende Pr ferenzen hat e und ber vollst ndige Information verf gt f vgl Franz 2004 4 vgl auch Esser 1993 236 F hr Feindt Bizer 2007 20 Mit Blick auf die konomischen Modellannahmen des homo oeconomicus musste in der Vergangenheit einger umt werden dass tats chlich beobach tbares Entscheidungsverhalten im Alltagsleben wie im betrieblichen Umfeld in vielen F llen den implizierten Rationalit tserwartungen nicht gerecht wird Dies hatte zur Folge dass sich in der konomische Entscheidungstheorie zwei un terschiedliche Untersuchungsstr nge herausbildeten erstens die deskriptive auch empirisch realistische und zweitens die pr skriptive auch normative Entscheidungstheorie vgl z B Schott 1997 Jurisch et al 2000 Laux 1998 In der deskriptiven Entscheidungstheorie wird das empirisch beobachtbare Ent scheidungsverhalten von Personen untersucht systematisiert und erkl rt Dabei wird der Entscheidungsvorgang als Prozess der bewussten Informationssamm lung verarbeitung und bertragung von der Willensbildung Erkennen des Problems Suche und Bewertung von Handlungsm glichkeiten Auswahl einer Rangordnung der Handlungsalternativen bis zur Willensdurchsetzung Voll zug Kontrolle beschrieben Jurisch et al 20
40. Geschlecht Alter Bil dungshintergrund und Einkommen beraus hnliche und vergleichbare Infor mationsstrategien einerseits und Einsch tzungen von Chemikalien andererseits erkennbar sind Hieraus wurde abgeleitet dass es nicht notwendig ist Infor mationsangebote in spezifischer Form f r einzelne Gruppen in der Bev lkerung 164 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi aufzulegen Auch der Stand des vorhandenen Produktwissens unterscheidet sich nicht gem sozialstruktureller Variablen sondern ergibt sich haupts ch lich aus den individuellen Dispositionen einzelner Konsument inn en Die Massenmedien wie etwa das Fernsehen bieten den Vorteil dass sie z B im Werbeteil Optionen zur Verbreitung von Informationen bereithalten die eine Vielzahl von Rezipienten passiv erreichen ohne dass diese sich also aktiv um Informationen bem hen m ssen Es handelt sich hierbei um ein so genanntes Push Medium Gerade die Medien Fernsehen und Radio bieten den Vorteil dass die breite ffentlichkeit Zugang zu ihnen hat Es ist also nicht zu bef rch ten dass bestimmte Rezipientengruppen systematisch von solchen eher allge meinen Informationsangeboten ausgeschlossen sind Um den gew nschten Effekt einer St rkung des Risikobewusstseins zu erzielen ist es ratsam mehre re Massenkommunikationskan le gleichzeitig zu bedienen Kampagnen im Fernsehen und im Radio lie en sich durch Werb
41. Hrsg Menschenbilder und Verhaltensmodelle in der wissenschaftlichen Po litikberatung Baden Baden Interdisziplin re Studien zu Recht und Staat No mos Verlag F hr Martin Merenyi Stefanie Hermann Andreas Steffensen Bernd et al 2007 Rechtsgutachten Nano Technologien ReNaTe Bestehender Rechtsrahmen Regulierungsbedarf sowie Regulierungsm glichkeiten auf europ ischer und na tionaler Ebene Darmstadt Freiburg Dessau Gebhardt Hj Klu mann A Lang K H 2008 K uferverhalten von Baumarktkunden unterschiedlichen Alters Projekt F 2020 Herausgegeben von der Bundesanstalt f r Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Dortmund Berlin Dresden GIZ Nord Giftinformationszentrum Nord 2006 Vergiftungsf lle durch Versiegelungs spray Magic Nano 28 03 2006 29 05 2006 download unter http www giz nord de php index php option com_content amp task view amp id 122 amp ltemid 85 G ll Edgar Henseling Christine Nolting Katrin Ga ner Robert 2005 Die Fokusgrup pen Methode Zielgruppen erkennen und Motive aufdecken Ein Leitfaden f r Umwelt und Naturschutzorganisationen Institut f r Zukunftsstudien und Tech nologiebewertung Berlin download unter http www umweltbundesamt de umweltbewusstsein publikationen Leitfaden Fokusgruppen pdf Griffin Robert j Dunwoody Sharon Neuwirth Kurt 1999 Proposed model of the relationship of risk information seeking and processing to the development of preventive behaviors En
42. Liste von Inhaltsstoffen schnell zur berfrach tung einer Kaufentscheidung f hren Ist so ein umfangreiches Informationsan gebot f r ein einzelnes Produkt m glicherweise noch zu bew ltigen so verviel fachen sich die Entscheidungsprobleme beim Vergleich verschiedener Produk te Solcherlei Erfahrungen bewirken dass Kund inn en und Anwender innen beim Kauf und bei der Anwendung von Produkten auf die angesprochenen Heuristiken bzw auf die peripheren Formen der Informationsverarbeitung zu r ckgreifen Typischerweise werden in der empirischen Untersuchung in die sem Zusammenhang S tze wie die folgenden formuliert e Was aus China kommt das nehme ich nicht e Wenn ich die lange Liste der Inhaltsstoffe sehe dann w hle ich ein anders Produkt e Ich schau mir das gar nicht erst an Da fr here Erfahrungen mit den Produkten in der Regel nicht deutlich negativ waren werden von den Inhaltsstoffen ausgehende Risiken als wenig relevant angesehen so dass sie bei der Produktauswahl eine untergeordnete Rolle spie len 1 2 3 4 Interesse an Risikokommunikation Es zu vermuten dass neue Ans tze zur Risikokommunikation dann Erfolg ha ben wenn es mit ihrer Hilfe gelingt den Pfad der systematischen Informati onsverarbeitung anzusprechen Mithin bleibt zu kl ren in welchen F llen Kund inn en und Anwender innen eher Verfahren der systematischen bzw der zentralen Informationsverarbeitung anwenden und in welchen F lle
43. Risikokommunikation RiKoReNa Von Seiten der semiprofessionellen Anwender wurde zudem angemerkt dass das verf gbare Informationsangebot etwa in Form des Sicherheitsdatenblat tes als wenig hilfreich empfunden wird Zeit spielt auch hier eine wesentliche Rolle Wann soll ich das lesen wenn ich es denn berhaupt verstehe Wenn berhaupt dann w rde bei neuen Produkten die zum ersten Mal zum Einsatz kommen einmal nachgesehen ob es denn Besonderheiten zu ber cksichtigen gibt Aber auch diese Information wird nur gesucht wenn ausreichend Zeit vorhanden ist 146 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 6 Anforderungen an ver nderte Formen der Risikokommunikation Viele Statements in den Gruppendiskussion bei denen eine oder einer der Teilnehmer innen anmerkte dass man dies oder jenes beim Umgang mit ei nem Produkt tun m sste und dann durch einen anderen mit der Bemerkung Aber wer macht das schon unterbrochen wurde zeigen dass einerseits bei vielen Konsument inn en ein gewisses Risikobewusstsein vorhanden ist dass dieses aber offensichtlich nicht ausreicht um intrinsisch motivierte Verhaltens nderungen anzusto en Das bewusst wahrgenommene oder latent vermutete Risiko das mit verschiedenen Produkte in Verbindungen gebracht wird schl gt sich nur im Ausnahmefall so nieder dass andere weniger gesundheits oder umweltsch dliche Produkte
44. Risikoverhalten 103 5 2 1 Risiken von Chemikalien und Nanomaterialien 104 5 2 2 Bewertung von Inhaltsstoffen in Alltagsprodukten 110 5 2 3 Der Umgang mit Inhaltsstoffen in Alltagsprodukten 118 5 2 4 Informationsverhalten bei Alltagsprodukten 126 5 2 5 Produktpezogene Recherche a ae ls 136 5 3 Semiprofessionelle Anwender 2uuc0sseeesessseeeennseennnneneeennn 144 6 Anforderungen an ver nderte Formen der Risikokommunikation 147 6 1 Anforderungen an Ans tze zur Risikokommunikation aus Sicht der empikischem Ergebnisse nun een 148 6 2 Anforderungen an neue Ans tze zur Risikokommunikationen aufgrund von weiteren rechtlichen Bestimmungen 151 BIT KAUNO ee E 152 6 22 POIKA UOT OITN eisen a E E 154 6 2 3 Ger te und Produktsicherheitsgesetz nnnnn 155 6 2 4 Auslegung der unbestimmten Rechtsbegriffe anhand von C e E EAE 155 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 6 2 4 1 Verbraucher und Unternehmer 156 6 2 4 2 Verbraucherleitbild bei risikobehafteten Produkten 156 6 2 4 3 Konzept der berechtigten Erwartung 156 6 2 4 4 Sprachvorbehalt des Verwendungslandes 157 6 3 Anforderungen an neue Ans tze der Risikokommunikation Urna VOR Best Praclite gainn A ET a 158 O SITE
45. Stoffe stellen ein Beispiel dar deren Freisetzung man aus Gr nden der Um weltvertr glichkeit v llig vermeiden sollte e Kassandra Die Seherin sah das Unheil klar voraus ihre Prophezeiung wurde aber nicht ber cksichtigt Im Bezug auf die Risikoproblematik ist es zumeist die zeitliche Distanz Latenzzeit die ein Handeln bzw eine rechtzeitige Reaktion auf eine bestehende Risikolage unwahrscheinlich macht so etwa beim anthropogen verursachten Klimawandel e Medusa Bei ihrem Anblick erstarrten alle zu Stein Vor allem Elektro smog wird f r diesen Risikotyp h ufig genannt da es sich um eine Risi kolage handelt die wissenschaftlich nicht zu belegen ist die aber trotzdem in der Bev lkerung relativ hohe Aufmerksamkeit erf hrt und Besorgnis hervorruft F r die hier betrachteten Alltagsrisiken sind insbesondere die Typen Pythia Kassandra und Medusa von Belang Pythia beschreibt den Bereich der Nanomaterialien da f r nanoskalige Stoffe vielfach unklar ist wie sie toxikolo gisch zu bewerten sind Der Typ Pythia gleicht insofern dem Typ complex risk der im vorangegangenen Kapitel angesprochen wurde Der Risikotyp Kassandra l sst sich im vorliegenden Risikobereich auf die zumeist erfolglo sen Risikokommunikationsbem hungen beziehen Viele Hersteller werden zu Recht behaupten dass sie umfangreiche Informationen zu Inhaltsstoffen und einem angemessenen Umgang mit ihren Produkten bereithalten S
46. Stoffsicherheitsberichts ist eine Stoffsicherheitsbeurteilung nach Ma gabe des Anhangs REACHh durchzuf hren Es wird davon ausgegangen dass in den mit REACh geschaffenen Strukturen Phase in Schema ca 30 000 der Altstoffe registriert werden 38 71 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa sinnvoll erachtet werden darf So bedarf es z B hinsichtlich eines Tests auf eine etwaige krebserzeugende Wirkung eines Stoffes des Wissens um das bei Vor liegen einer solchen Eigenschaft auftretende Verhalten der getesteten Ver suchstiere Der grundlegende Wirkmechanismus muss also schon bekannt sein lediglich die Pr fung ob er bez glich des konkreten Stoffes auftritt ist durch zuf hren Deutlich wird dies auch im Hinblick auf die Einstufung Ergebnis kann derzeit nur sein wof r eine Gefahrenkategorie bereits vorgedacht und mithin nor miert ist Dies war nach der alten Rechtslage so und wird sich unter GHS nicht ndern Au erhalb solcher bekannter Schemata stehen diejenigen Wirkmechanismen und daraus evtl resultierende Gefahrenpotentiale f r die mangels jeglicher grundlegender wissenschaftlicher Erkenntnisse bisher noch keine derartigen Zusammenh nge beschrieben und in Konsequenz auch noch keine zweckdien lichen Tests vorgeschrieben wurden Vieles spricht daf r dass das Auftreten nanoskaliger Stoffe derartige grundlegend neue Anforderungen mit sich bringt um die von ihnen m
47. Thema Risikokommunikation zu beachten sind Zu dem werden an einigen Stellen zus tzliche theoretische Angebote aufgezeigt die f r eine bertragung auf das hier untersuchte Themengebiet geeignet erscheinen Dieser argumentative Umweg ist vielfach notwendig da es nur wenige empirische Untersuchungen oder theoretische Arbeiten gibt die den Themenbereich der Risikowahrnehmung und bewertung von Alltagsproduk ten betrachten Risiko Risikowahrnehmung Risikobewertung und Risikokom munikation werden in der etablierten sozialwissenschaftlichen Forschung fast ausschlie lich entweder auf so genannte katastrophentr chtige Technologie Atomkraftwerke Gentechnik etc oder auf Themen bezogen die eine breite Medienresonanz erzielen oder erzielten Feinstaub BSE Krise elektromagneti sche Strahlung etc 2 1 Risiko begriffliche Kl rungen Der Risikobegriff ist heue in verschiedenen Wissenschaftsbereichen verbreitet und hat auch Einzug in die Alltagssprache gefunden Im Folgenden ist es in einem ersten Schritt notwendig die unterschiedlichen nebeneinander beste henden Risikobegriffe anzusprechen voneinander abzugrenzen und in eine Fassung zu bringen die f r die weitere Argumentation und die empirische Erhebung leitend sein kann Die Urspr nge des Begriffs Risiko sind weitgehend unbekannt Man findet den Begriff in mittelalterlichen Quellen sein Gebrauch dehnt sich aber erst mit dem Buchdruck aus Luhmann 1991 Wichtige a
48. abgebildet ist wenn neue Gruppendiskussionen nichts oder nur unwesentlich Neues zu den bereits be stehenden Informationen beitragen k nnen vgl B rki 2000 106 In den im Projektverlauf durchgef hrten Fokusgruppen wurde die oben angegebene Gruppengr e jeweils eingehalten und auch als positiv f r das Gespr chsklima empfunden Der Eindruck der inhaltlichen S ttigung wurde bei der Durchf h rung der vier Diskussionsrunden sukzessive festgestellt da mit jeder weiteren Veranstaltung zunehmend mehr redundante Informationen verzeichnet wer den konnten w hrend der Anteil neuer Eindr cke deutlich abnahm Ein Nachteil von Zufallszusammensetzungen besteht darin dass sich die Teil nehmerfinnen in der sozialen Situation der beginnenden Gruppendiskussion zuerst einmal kennen lernen und gewisse Hemmungen berwinden m ssen Hierbei spielen die seitens des Projektteams teilnehmenden Personen eine we sentliche Rolle da sie in den Eingangssequenzen gezielt darauf achten m ssen dass eine anfangs zur ckhaltende Stimmung aufgelockert wird Zugleich l sst sich aber in der wechselseitigen Unbekanntheit der Teilnehmer auch die Chan gt Auffallend war bei der telefonischen Kontaktaufnahme mit jenen Personen des Samples die bislang nicht reagiert hatten dass sich die meisten der kontaktierten Personen an das urspr ngliche Schreiben und dessen Inhalt gut erinnern konnten Es ist also zu un terstellen dass sie es aufmerksam zur Kenntnis gen
49. da andere Zu sammensetzungen drin sind Z B benutze ich immer Gallseife Bei mir geht jeder Fleck mit Gallseife erst mal raus Fokusgruppe 2 Kosmetike rin Hausfrau In der Zusammenschau der Ergebnisse ist noch einmal ein deutlicher Hinweis darauf zu erkennen dass eine umfassende Risikokommunikationsstrategie zuerst einmal darauf abzielen muss berhaupt ein so fundiertes Risikobewuss 119 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa tsein bei Konsument inn en zu entwickeln dass die grundlegende Skepsis auch zu konsistenten Verhaltensweisen und einer aktiven Informationssuche f hrt In den theoretischen Ausf hrungen und beim Zusammenstellen des For schungsstandes wurde bereits angemerkt dass von einer Kaskade nach einan der ablaufender kognitiver Prozesse beim Umgang mit Risiken und beim Nut zen von Risikokommunikationsangeboten auszugehen ist Risikobewusstsein das als information insufficiency bzw als deutliche Informationsl cke wahrge nommen wird veranlasst Kundfinn en dazu sich um Informationen zu bem hen Der Blick auf die vorliegenden Ergebnisse zeigt dass das bestehende Risi kobewusstsein offensichtlich nicht ausreichend ist um entlang der Kaskade mehrere Schritte zu gehen die zu einer bewusst risikominimierenden Produkt auswahl bzw anwendung f hren Ja ich bin da so ein Muffel Also ich glaube sicherlich dass in Farbstof fen von Klamotten dass da Chem
50. de default c lt md shd docnr 121717 lastDokNr 122306 htm 200 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Wachlin Klaus Dieter Renn Ortwin 1999 Diskurse an der Akademie f r Technikfol genabsch tzung in Baden W rttemberg In Br chler Stephan Simonis Georg Sundermann Karsten Hg Handbuch Technikfolgenabsch tzung Berlin edition sigma Bd 3 S S 713 722 WBGU Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltver nderungen 1999 Welt im Wandel Strategien zur Bew ltigung globaler Umweltrisiken Jahresgutachten 1998 Springer Verlag Berlin u a Weber Max 2000 Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus 3 Aufla ge Beltz Athen um Verlag Weinheim Weber Max 1985 Wirtschaft und Gesellschaft Grundriss der verstehenden Soziolo gie 5 rev Auflage Studienausgabe J C B Mohr T bingen Wiedemann Peter Br ggemann Anne 2001 Vorsorge aus der Perspektive der Sozi alwissenschaft Probleme Sachstand und L sungsans tze Forschungszentrum J lich Programmgruppe Mensch Umwelt Technik MUT Wiedemann Peter M Sch tz H 2006 Risikokommunikation im berblick In V Linneweber E D Lantermann Hrsg Enzyklop die der Psychologie Umwelt psychologie Vol 2 G ttingen Hogrefe Wiedemann Peter M Mertens Johannes 2005 Soziopsychologische Risikofor schung In Technikfolgenabsch tzung Theorie und Praxi
51. der Begriff Chemie f r die meisten Befragten negativ besetzt ist Richtet sich das Assoziieren in der Fokusgruppen Situation verst ndlicherweise aufgrund des bereits mit der Einladung zu der tung gesetzten Kontextverst ndnisses am Bereich Produkten aus ist der ziationsraum in der inhaltlich unbeeinflussten Situation der Stra enbefragung noch etwas diffuser in der Grundtendenz aber hnlich In Abbildung 5 3 sind im Vergleich zum Themenkomplex Chemie aus der gleichen Diskussionsrunde die dazugeh renden Aufschriebe zum Stichwort Nanotechnologie bzw nomaterialien dargestellt Abb 5 2 Welche Eigenschaften verbinden sie mit dem Begriff Chemie 105 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Abb 5 3 Welche Eigenschaften verbinden sie mit Nanomaterialien Es ist zu erkennen dass die positiven Bewertungen deutlich die negativen berwiegen Zugleich f llt auf den ersten Blick ins Auge dass es den Teilneh mer inne n der Fokusgruppen ganz offensichtlich deutlich schwerer f llt Na nomaterialien Eigenschaftsworte zuzuordnen Dieses Ergebnis erbrachte auch eine kurze Befragung von Passantinnen und Passanten in der Frankfurter In nenstadt Nanotechnologie oder Nanomaterialien sind in der allgemeinen Be v lkerung kaum pr sent Der eine oder andere Befragte benennt den Lotus Effekt oder dass es doch wohl um sehr kleine Teile gehe Die Fragen nach den Ei
52. der Kaufentschei dung vorzunehmen Diese beiden Werte Gesundheit und Umweltrisiko k nnten zudem durch eine weitere Information begleitet werden die dem Nutzer motivieren k nnte sich ber die vorhandenen Informationskan le weitergehend zu informieren Eine Offenlegung des Standes der Forschung oder der Informationsl cken ber ein Produkt sog Data oder Information Gaps vgl Abbildung 7 6 Auf diese 173 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Weise lie e sich das Vertrauen in die bereitgestellten Informationen des Hers tellers erh hen obwohl auch diese Information genauso wie die Risikoein sch tzung eines Produktes der Subjektivit t von Bewertungssystemen unter liegt Der Rezipient der Risikoinformation wird diese nur dann ber cksichtigen wenn er seinem Wissenstand gem informiert wird Eine Aufbereitung dieser Information k nnte ebenso zur Verf gung gestellt werden 37 32 Abb 7 6 Ingredients Concerns aus Skin Deep Cosmetic Safety Data base www cosmeticdatabase com Environmental Working Group EWG Mit einer Offenlegung der Information Gaps siehe Ingredients Concerns kann Konsumentiinn en ein einfaches Mittel an die Hand gegeben werden die Risiken ber ein Produkt zu erfahren die bestehen weil das Produkt noch nicht allzu lange erforscht ist wird Hierin k nnte besonders bei neuen Produk ten ber die es wenig
53. der Technikanwendung zu ber cksichtigen sind die Schaffung von Arbeitspl tzen Versorgungssicherheit etc treten dage gen in den Hintergrund Vielfach wird die gesellschaftliche Debatte ber ein solches Thema gerade aufgrund der Wahrnehmung des Risi kos angesto en Mit Blick auf die Risiken die sich aus dem Umgang mit Produkten ergeben ist ebenfalls davon auszugehen dass die Kauf entscheidung f r Konsument inn en eine mehrdimensionale Entschei dung darstellt Wir haben dies mit der Abb 2 3 illustriert Information insufficiency kann in verschiedenen Dimensionen beim Kauf und beim Umgang mit den Produkten auftreten denen jedoch eine unterschied liche Wertigkeit zugemessen wird Dies erkl rt warum bei einzelnen Produkten Risikoinformationen durchaus herangezogen werden w h rend sie bei anderen weitgehend ignoriert werden Griffin u a 1999 234 hatten auf die Bedeutung relevanter Anderer hingewiesen die die Sinnhaftigkeit einer Produktauswahl m glicherweise in Frage stellen Dies geschieht erwartungsgem eher beim Autokauf als beim Erwerb eines T Shirts entsprechend entlastet von Begr ndungspflichten ist der Kauf der meisten Textilien oder auch Farben und Lacke Qualit t Risiko Nutzung Aktuelles Wissen sufidency threshold thresh kl a are Aktuelles issen Wissen Sufi dency threshokl Abb 2 3 Produktkauf und in mehreren Dimensionen fehlendes Wissen im Pro 44 zess der Entscheidungsfind
54. die Daten des Kennzeichnungsschildes in besonderen F llen mit denen des Sicherheitsda tenblattes bereinstimmen Dies gilt besonders f r Produktidentifikatoren Art 18 F r die Vorbereitung auf GHS lohnt es sich zeitnah die organisatori schen Ma nahmen zu ermitteln damit es bei einer Umstellung nicht zu Verz gerungen im Gesch ftsablauf kommt Hierzu sollten z B Datenl cken zur Toxi zit t der Inhaltsstoffe geschlossen werden die unter die neue Einstufungs und Kennzeichnungspflicht fallen w rden Besonders die Hersteller die am Ende der Wertsch pfungskette positioniert sind sollten sich fr hzeitig mit der Ein stufungspflicht befassen da aufgrund der Nutzung von Stoffgemischen in Endprodukten die selbst neue Stoffgemische darstellen andere Kennzeich nungen erforderlich werden k nnten Hersteller mit einer breiten Produktpalet te sollten sich darauf vorbereiten dass hierbei ein erh htes Arbeitsaufkommen zu bew ltigen sein wird Besonders f r H ndler die in der Pflicht stehen eine solche Gebrauchsanweisung selbst zu erstellen da sie z B von ihren Lieferan ten gr ere Liefermengen erhalten und diese dann in kleinerer Menge weiter ver u ern kann es hierbei ebenfalls zu einem erh hten Arbeitspensum kom men Zus tzliche Aspekte z B zur Verst ndlichkeit von Gebrauchsanweisun gen werden hier zu ber cksichtigen sein siehe Kapitel 3 2 4 2 3 2 4 Kommunikationspflichten im Hinblick auf einzelne Nutzergruppen
55. die Inhaltsstof fe und ihre Auswirkungen bekannt sind Dies impliziert im Sinne des simple risk dass sich Konsument inn en grunds tzlich auf ein ad quates Risikohand ling einstellen k nnten Hier k nnten die neuen Ans tze zur Risikokommunika tion einen Beitrag leisten wenn sie den im Zusammenhang mit dem RISP Modell angesprochenen Faktor der perceived information gathering capacity vgl 2 3 4 ber cksichtigen Das hie e Bereitstellung der Informationen in gut zug nglicher und gut verst ndlicher Form so dass die Adressaten der Kom munikation nicht von vornherein davon ausgehen mit den Informationsange boten berfordert zu sein Bei Nanomaterialien hat man es in vielen F llen mit dem Typ complex risk zu tun da eine ganze Reihe eingesetzter Stoffe zwar grunds tzlich bekannt in der vorliegenden nanoskaligen Form aber unerforscht ist Ob sich ber lange Sicht und nach Ablauf von Latenzzeiten negative Folgen einstellen ist zurzeit ungekl rt Ganz hnlich ist auch der Typ Uncertainty einzusch tzen der ebenfalls auf Informationsdefizite verweist Viele Erkenntnisse zu Nanomateria lien beruhen auf Tiermodellen bei denen zu pr fen w re ob ein bertragen auf den Menschen ohne weiteres m glich ist Der Streit zwischen unterschied lichen Experten ber die Bewertung der Nanomaterialien wie auch ganz allge mein dar ber welche Grenzwerte als sicher anzusehen sind stehen f r den Typ Ambiguity
56. die mit der Nutzung des Ger tes eventuell einhergehen k nnen 151 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Bei der Betrachtung von Alltagsgegenst nden sind die beiden Aspekte richti ge Nutzung und Schadenspr vention im gleichen Ma e vorhanden denn auch diese k nnen bei falscher Benutzung zu eingeschr nkten Wirkungen oder Sch den an der Gesundheit f hren Nur in Betrachtung der Gesamtheit rechtlicher Regelungen wird deutlich ob das in dieser Studie er rterte erwei terte Kommunikationsangebot ber Risiken f r die Haftung des Herstellers und f r etwaige Schadenersatzanspr che ausschlaggebend ist Hierzu muss zu n chst berpr ft werden was berhaupt im rechtlichen Sinne Risikokommuni kation ist und ob es derzeit bereits rechtliche Anforderungen diesbez glich gibt denn werden bereits bestehende Anforderungen nicht eingehalten so wird die Aufkl rung des Konsumenten ber Risiken ausgehend von den be trachteten Produktgruppen keine rechtliche Wirkung haben oder gar eine Haftung bei Schadensf llen begr nden Da es aus juristischer Sicht weitestge hend keine klaren Anforderungen an die Form und den Inhalt der Kommunika tion gibt werden die vorhandenen Rechtsgrunds tze durch die Ergebnisse der Best Practice bei Gebrauchsanweisungen erg nzt Im Folgenden wird verk rzt auf Anspruchsgrundlagen eingegangen die sich aus fehlerhaften oder mangelnden Gebrauchsa
57. digungen vorzubeugen Der Aspekt der Suche nach Informationen nimmt im Fragebogen den gr ten Raum ein vgl die Anh nge 1 und 2 Neben einer Reihe von Items zum Infor mationsverhalten finden sich im zweiten Teil des Fragebogens zudem einige offene Fragen in denen nach e den Produkten gefragt wurde f r deren Erwerb oder Nutzung die Be fragten eine ausf hrlichere Informationssuche durchgef hrt haben so wie nach e den produktspezifischen Informationen die gesucht wurden nach e den genutzten Informationsmedien und e den Gr nden f r die Nutzung gerade dieses Mediums Dar ber hinaus wurde ermittelt in welchen Medien bzw bei welchen Informa tionsquellen eine Verbesserung des Informationsangebotes seitens der Befrag ten als w nschenswert erachtet wird Dieser Teil der Untersuchung wird in Abschnitt 5 2 5 dargestellt Den Anfang der Ausf hrungen zum Informations verhalten bildet die Gesamt bersicht der Ergebnisse in der Tab 5 18 zu den verschiedenen Items wie sie sich bei Ber cksichtigung aller Befragten ergibt Tab 5 18 Informationssuche n 256 6 9 ganz Anzahl der Nennungen ent schieden Prozentwerte abs PFPE Vor dem Kauf von Textilien Farben Lacken lan 104 informiere ich mich ber die Inhaltsstoffe die bei der Herstellung verwendet wurden 7 8 21 1 40 6 Ze Ich w sste gerne mehr ber die Inhaltstoffe in 87 Textilien Farben Lacken und ihre gesundheitli chen an i 34 0 Er En 2
58. eine Chemikalie aus einem Erzeugnis freigesetzt werden soll oder ob davon auszugehen ist dass sie im Erzeugnis verbleiben wird in diesem Fall werden nur geringere Anforderungen an die Generierung entsprechenden Wissens gestellt 3 10 21 Registrierungspflicht f r Stoffe in Erzeugnissen Eine Pflicht zur vollst ndigen Registrierung besteht hinsichtlich des in einem Erzeugnis enthaltenen Stoffes soweit dieser zur Freisetzung aus dem Erzeugnis bestimmt ist Zur Freisetzung bestimmt ist etwa ein in Duftkerzen enthaltener Duftstoff Die Registrierungspflicht greift aber auch hier erst wenn der sol cherma en freigesetzte Stoff im betreffenden Erzeugnis die Mengenschwelle von 1 Tonne pro Jahr und Produzent Importeur erreicht 3 12 22 Notifizierungspflicht f r Stoffe in Erzeugnissen Soweit ein Stoff im Erzeugnis verbleiben soll besteht f r ihn m glicherweise die sogenannte Notifizierungspflicht Sie sieht lediglich vor dass der Agentur neben der Identit t des Stoffes seine Einstufung und eine kurze Beschreibung seiner Verwendungen bekannt gegeben werden muss Art 7 Abs 4 REACh Diese Pflicht besteht aber nur wenn es sich bei dem im Erzeugnis enthaltenen Stoff um einen sogenannten besonders besorgniserregenden Stoff handelt Diese Zielsetzung ergibt sich auch aus dem 29 Erw gungsgrund wo es hei t dass die Produzenten und Importeure von Erzeugnissen die Verantwortung f r ihre Erzeugnisse tragen sollen Vgl das REAC
59. elektronischen Datenbank an sich und der Rechtsstellung des Datenbank Anbieters 88 87 a ff UrhG Bez glich der bestehenden datenschutzrechtlichen Regelungen ist in erster Linie zu ermitteln welche Rechtsnormen insbesondere Anwendung finden da auch hier diverse nderungen eingetreten sind In datenschutzrechtlicher Hin sicht begr ndet sich eine Vertraulichkeit der in einer Internetplattform zur Verf gung gestellten Daten auf die Erhebung Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten 8 1 BDSG Die Bestimmtheit von personenbezo genen Daten ist durch die aktuelle nationale und europ ische Rechtsprechung zu ermitteln Weitere Gutachten der Art 29 Datenschutzgruppe die die ein heitliche Anwendung der allgemeinen Grunds tze der EU Richtlinien in allen Mitgliedstaaten durch die Zusammenarbeit der Aufsichtsbeh rden f r den Datenschutz f rdert erm glichen hierbei zus tzliche Anhaltspunkte Die Da tenschutzgruppe wurde gem Artikel 29 der Richtlinie 95 46 EG eingesetzt Sie ist das unabh ngige Beratungsgremium der Europ ischen Union in Daten schutzfragen Ihre Aufgaben sind in Artikel 30 der Richtlinie 95 46 EG sowie in Artikel 14 der Richtlinie 97 66 EG festgelegt Es ist besonders zu ermitteln ob z B IP Adressen und Forschungsergebnissen ein Personenbezug innewohnt und wie dann mit diesen Daten zu verfahren ist Die datenschutzrechtlichen Regelungen des BDSG sind f r die interne Erhebung Verarbeitung und Nut zung persone
60. empfunden Dies ist auch bei zu langen oder zu kurzen Zeilen der Fall Es sollten g ngige Schrifttypen genutzt werden wo bei eine Buchstabengr e von 8 bis 14 Punkten am g nstigsten ist vgl Bei mel Maier 1988 39 Schwender 1999 64 bevorzugt eine Mindestgr e von 9 Punkten 6 3 7 Testverfahren zur Optimierung der Gebrauchsanweisung Bei der Erstellung einer Gebrauchsanweisung ist es zudem ratsam einen Pro belauf durchzuf hren bevor diese tats chlich mit dem Produkt ausgeliefert wird Hier ist nochmals zu betrachten ob die Gebrauchsanweisung tats chlich norm und bestimmungsgem benutzer und sicherheitsorientiert ist und zudem den Verst ndlichkeitsanforderungen der Zielgruppe entspricht vgl Beimel Maier 1988 40f Hahn 1996 143ff Weitere Anhaltspunkte f r eine gute Gebrauchsanweisung finden sich bei spielsweise in DIN Normen Hierbei ist zu beachten dass ein Sachmangel nach 8 434 BGB vorliegen kann wenn eine Abweichung von wesentlichen Sicher heits oder Unfallverh tungsvorschriften vorliegt vgl Jauernig 2007 Rn 30 Im Folgenden wird ein kurzer Auszug aus DIN EN 62079 vom November 2001 Erstellung von Anleitungen Gliederung Inhalt Darstellung aufgef hrt der hier erg nzende Informationen bez glich des Einsatzes von Gebrauchsanwei sungen liefert e Ziff 4 1 Anleitung ist Teil des Produkts Sie m ssen den korrek ten Gebrauch eines Produkts erlauben und f rdern Der Inf
61. erworben oder aber bei der Anwendung des Produktes entsprechende Sicherheitsma nahmen ber cksichtigt werden Es wird also von Konsument inn en ein Risiko wahrgenommen eine gewisse Information insufficiency ist gegeben wird aber nicht als so gravierend ein gestuft dass das empfundene Informationsdefizit zu einer intensiveren Infor mationssuche in Bezug auf Inhaltsstoffe f hrt In vielen F llen werden von Konsument inn en anhand von Analogieschl ssen oder einfachen Heuristiken die Risikoaspekte ausgeblendet Wenn jedes Produkt eine eindeutige ID h tte die auf einer entsprechenden Internetseite nur einzugeben w re um die erforderlichen Informationen abzu rufen so w rde dieses als positiv und hilfreich eingesch tzt Offensichtlich wird bei den etablierten Informationsangeboten die Zugangsbarriere bzw der Suchaufwand als deutlich zu hoch erachtet um die Konsumenten tats chlich zu einer Informationssuche zu motivieren Sehr positiv werden auch alle per s nlichen Beratungen bewertet bei denen die n tige Kompetenz vermittelt wurde Diese beiden Wege das Internet und eine kompetente individuelle Beratung in einem Gesch ft wurden in der Diskussion als in erster Linie w n schenswert genannt Neue Ans tze zur Risikokommunikation die in der Form der Information ber die Inhaltsstoffe in mehr oder weniger allt glichen Produkten vermittelt wer den sollen m ssen in mehreren Hinsichten Anforderungen gerecht werden Diese er
62. fer iinnen und Anwenderf innen w ren mithin verst ndlich und zu g nglich aufbereitete Produktinformationen wichtig um eine bewusste Konsumentscheidung treffen zu k nnen Der Bedarf an Risikokommunikation und die Konflikte um die Einsch tzung von Risiken resultieren in erster Linie aus den abweichenden Bewertungen zu denen diese Gruppen beim Umgang mit den Risiken kommen Die Gruppe der semiprofessionellen Anwender wird in der Literatur nicht gesondert behandelt So wurden vielf ltige Studien durchgef hrt in denen die Wahrnehmungen und Bewertungen verschiedener Personengruppen miteinander verglichen wurden vgl Kraus u a 1992 Slovic u a 1985 1995 In diesem Zusammen hang spielt dann vielfach auch die Differenz zwischen objektiver Experten und subjektiver Laien Risikowahrnehmung eine Rolle siehe Kemp Slovic 1993 Slovid Fischhoft Lichtenstein 1985 Eher kritische Anmerkungen zu den vorliegenden Untersuchungen weniger gegen die Annahme bestehender Bewertungsunterschiede als gegen die genutzten Methoden finden sich bei Rowe und Wright 2001 Im Folgenden werden die unterschiedlichen For men der Risikobewertung durch Experten 2 6 1 und Laien 2 6 2 dargestellt Der Vollst ndigkeit halber werden auch die Befunde f r die Risikobewertung durch Medienvertreter 2 6 3 kurz zusammen getragen Ziel ist es einerseits die Unterschiede herauszukristallisieren zum anderen zu pr fen ob sich Hin weise oder Ansatzpunkte ergeb
63. ffentlichen Interes ses mit ein Eine solche Ma nahme ist demnach wiederum abh ngig von einer erfolgreichen Kampagne zum Risikobewusstsein an sich 7 2 4 Organisatorisches Das Vertrauen der Nutzer inn en in die Risikoinformationen ist abh ngig von der Institution die diese Informationen zur Verf gung stellt Hier stellt sich die Frage ob die Informationen berpr ft werden und welche Kontrollinstanz die berpr fung bewerkstelligt Die Forschungsergebnisse haben ergeben dass selbst die kritischen Endverbraucher die Notwendigkeit sehen dass bei der Gewinnung von Produktinformationen ein Zusammenspiel der Industrie mit ffentlichen Stellen und weiteren unabh ngigen Stellen zum besten Ergebnis 184 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi f hren wird Die Industrie stellt demnach das Know How und Kontrollinstan zen die unabh ngig von der Industrie sein sollten berpr fen diese Informa tionen auf Ihre Richtigkeit Wie dies bewerkstelligt wird kann hier nicht aus t hrlich betrachtet werden und ist in erster Linie von der Bereitschaft der ein zelnen Akteure abh ngig die beispielsweise in REACh und GHS genannt wer den Im Zuge der globalen Herstellung der betrachteten Produktgruppen und ihrer weltweiten Vermarktung ist beispielsweise eine Etablierung von Institu tionen auf Internationaler oder europ ischer Ebene von gro em Vorteil da man hier eventuelle Marktnach
64. gesundheitlich unbedenklich 14 Ich halte die Informationen die man heute ber Produkte erh lt f r v llig ausrei chend peen 11 Textilien mit den Labels Textiles Vertrauen Okotex Standard 100 oder Green Cot ton Blauer Engel oder Europ isches Fur Auch bei der Informationssuche l sst sich ein Einkommenseffekt erkennen der aber erneut nicht sehr ausgepr gt und systematisch ist So steigt der Anteil der Befragten die angeben sich vor dem Kauf um Produktinformationen zu be m hen mit der Zunahme des Einkommens an Die in Tabelle 5 22 zusammen gestellten Unterschiede sind aber zu gering als dass sie mehr als einen Trend andeuten k nnen auch hier erweisen sich die Fallzahlen als insgesamt zu gering um belastbare Interpretationen zu erm glichen Zugleich geben die Befragten in den beiden oberen Einkommensgruppen etwas h ufiger an dass sie gerne mehr ber Inhaltsstoffe wissen w rden Ein ausgepr gter Einkom menseffekt zeigt sich dagegen bei Item 10 Das Vertrauen in die Herstelleran gaben ist bei den Haushalten mit hohem Einkommen deutlich niedriger als bei denen die ein niedriges Haushaltseinkommen angeben Differenz etwa 17 Es sind ebenfalls die beiden oberen Einkommensgruppen die mit den vorhan denen Produktinformationen nicht zufrieden sind wobei die mittlere Einkom mensgruppe am deutlichsten einen Mangel u ert Ein hnliches Ergebnis zeigt sich bei der Frage nach den kolabels
65. glichkeit auf ein anderes d h weniger sch dliches Produkt auszuweichen Ist diese Option nicht gegeben bzw unattraktiv so besteht zum anderen die M glichkeit sich bei der Produktnutzung an Sicherheits bzw Anwendungs vorschriften zu halten die zu einer Absenkung des Sch digungspotentials f h ren vgl Fischhoff u a 1998 oder Habib u a 2006 Die zwei Verhaltensm g lichkeiten sind allerdings nicht unabh ngig voneinander zu betrachten These 3a Risikoinformationen die auf den ersten Blick f r den Konsumenten er kenntlich sind werden diesen eher zu einem ge nderten Konsumverhal ten veranlassen als zu einem sichereren Verhalten Dies gilt zumindest so lange wie Sicherheitsma nahmen als aufwendig eingesch tzt werden und entsprechende Substitutionsprodukte vorhanden sind die finanziell nicht aus dem individuell durch den Anwender gesetzten Rahmen fallen These 3b Konsum und Anwendungsverhalten sind nur bedingt unabh ngig von einander zu betrachten Die Einsicht dass das in Erw gung gezogene Produkt A erh hte sicherheitsbezogene Verhaltensanforderungen stellt kippt schnell in die Bereitschaft zu einer h heren Ausgabe f r ein Alter nativproduktB Zu vermuten ist dass Hersteller von Produkten deren Nutzung f r die Anwen der innen mit deutlich erkennbaren gesundheitlichen Risiken verbunden ist mit den klaren und deutlich wahrgenommenen Sicherheitshinweisen bei den Kund inn en Ausweichstrategien hervorrufen Es d rfte
66. h herem Einkommen einhergeht sich nicht in einem kologischeren Konsumverhalten sondern tendenziell eher in einer st rkeren Ber cksichtigung des Kaufkriteriums Qualit t und vor allem in Hinblick auf weniger Kompromisse beim Design und beim Aussehen der Pro dukte niederschl gt Um noch etwas genauere Informationen zu bekommen wurde in dem Fragebogen auch nach dem Haushaltseinkommen gefragt und die Antworten f r die Auswertung in drei Einkommensgruppen eingeteilt Eine feinere Unterscheidung ist wegen der sich ergebenden zu kleinen Fallzahlen nicht angemessen Die deskriptiven Ergebnisse finden sich in der Tab 5 4 Die Tabelle zeigt dass in allen drei Einkommensgruppen des Samples ver gleichbare Anteile der Befragten die Kriterien Preis Design Aussehen und Qua lit t angegeben haben Der deutlichste Unterschied zwischen den drei Grup pen findet sich im Hinblick auf die Bedeutung des Preises in der mittleren Ein kommensgruppe Der Preis ist mit Unterschieden von etwa 10 bzw 14 von diesen Befragten deutlich h ufiger als Kriterium genannt worden Den eindeutigsten Trend findet man allerdings in der grau hervorgehobenen Zeile Mit dem Ansteigen des Haushaltseinkommens geht auch eine st rkere Ber ck sichtigung von Inhaltsstoffen bei der Auswahl der Produkte einher 99 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Pe EBEBE 5 4 Kaufkriterien unterschieden nach Einkommensgruppen
67. hat das Brainstor ming den Vorteil eher die gesamte Breite der Gedanken abzubilden die zu einem Thema bei den Teilnehmern vorhanden ist Das schriftliche Nieder schreiben beschneidet daf r allerdings etwas die Spontaneit t Trotzdem er wies sich dieses Verfahren als wesentlich besser geeignet und gut einsetzbar In den nachfolgenden vier Abbildungen sind beispielhaft die ausgef llten Zet tel aus einer der Gruppendiskussionen fotografiert Anzuf hren ist dass alle vier Abbildungen auf die gleichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur ckge hen die in ihren Aufschriften allerdings typisch f r alle Gruppen sind Auffallend ist an Abbildung 5 2 insbesondere im Vergleich zur nachfolgen den Abbildung 5 3 dass die Diskussionsteilnehmer vor allem negative Eigen schaftsworte in Bezug auf den Begriff Chemie nennen Es wurde bereits im Abschnitt 2 3 1 der Chemieframe angesprochen in dem Chemikalien expli zit mit Vorstellungen verkn pft sind die sich um Begriffe wie tzend git 104 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi tig Allergie etc ranken Auch die vergleichsweise neutralen Beschreibun gen sind eher schwierig einzuordnen Positive Aspekte bleiben in den Fokus gruppen ebenfalls eher unklar bzw werden nur verhalten genannt Ein noch diffuseres Bild hat eine kurze Umfrage in der Frankfurter Innenstadt ergeben Auch hier zeigte sich dass
68. hlt d h wir be schr nken uns auf ungewisse Konsequenzen von Ereignissen oder Hand lungen die direkt oder indirekt zu Beeintr chtigungen von Leben Ge sundheit und Umwelt beitragen Mit Blick auf die Definition von Renn u a geht es uns vor allem um die Konse quenzen von Handlungen also um die Auswahl eine bestimmten Produkts oder die Durchf hrung der Produktanwendung in einer ganz bestimmten Art und Weise Beim Thema Risikokommunikation geht es sowohl um den Sender als auch um den Empf nger Zur Kommunikation wird die Information ber Inhaltsstoffe Der Zusammenhang von Unsicherheit Risiko und Entscheidung begr ndet warum der Begriff des Risikos vor allem in die konomie Eingang gefunden hat Risiko steht bei den vorliegenden berlegungen f r die negativen Folgen einer Entscheidung die man anders treffen w rde wenn man vorher also in der Entscheidungssituation schon gewusst h tte was man sp ter wissen wird Es haben sich hierf r die Begriffe post decisional regret vgl z B Zeelenberg 1999 bzw kognitive Dissonanzen Festinger 1978 etabliert 27 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa und die sich aus ihnen ableitenden Verhaltensanforderungen erst wenn der Empf nger die angebotenen Informationen wahrnimmt Die Risiken ber die mit der Risikoinformation informiert wird m ssen insofern in zweierlei Hinsicht analysiert werden Erstens
69. in diesem Zu sammenhang auf die Arbeiten der OECD Working Party on Nanotechnology hinzuweisen Alle diese Ans tze werden hinsichtlich der Weiterentwicklung der Regulierungssituation von Nanomaterialien zu ber cksichtigen sein haben aber keine unmittelbaren Auswirkungen auf den hier dargestellten aktuellen Stand ihrer Regulierung 3 2 Rechtspflichten zur Kommunikation erkannter stoffbedingter Risiken Risikokommunikation bedeutet zun chst die Weitergabe der ber die erkann ten Risiken gewonnenen Informationen Dar ber hinaus sind f r eine effektive Risikokommunikation zus tzlich solche Informationen erforderlich die der Be herrschung der identifizierten Risiken dienen Unmittelbar aus der Einstufung resultierendes zentrales Element der Risikokommunikation ist die Kennzeich nung welche bisher auf der RL 67 548 EG basierte und alsbald mit Hilfe des neuen Systems GHS realisiert werden soll Sodann bestehen Kommunikationspflichten auf der Grundlage von REACH wobei vor allem die Pflicht zur Erstellung und bermittlung des Sicherheitsda tenblatts eine zentrale Rolle spielt Im Folgenden werden diese Pflichten zun chst im Rahmen des ihnen jeweils zugrundeliegenden Rechtsregimes dargestellt Sodann erfolgt ihre Zuordnung 4 BESCHLUSS Nr 1513 2002 EG DES EUROP ISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 27 Juni 2002 ber das Sechste Rahmenprogramm der Europ ischen Ge meinschaft im Bereich der Forschung technologischen Entwicklung und D
70. ist die den Rezipienten davon abh lt sich intensiver mit den Inhaltsstoffen in den erworbenen Produkten zu befassen Allein die Menge der angebotenen Informationen zu vergr ern oder beispielsweise ein Ampelsys tem wie z B bei Lebensmitteln in Gro britannien inzwischen etabliert siehe hierzu Kap 7 zur Kennzeichnung von Produkten einzuf hren wird nicht aus reichen um bei den Konsument inn en eine deutliche Verhaltens nderung zu initiieren Hieraus ergibt sich fast zwangsl ufig die Konsequenz die in These 2 angesprochen ist sie stellt zugleich f r das Ableiten von Handlungsempfeh lungen die h chsten Anforderungen Wie l sst sich ein Adressat kommunikativ erreichen und in seinem etablierten Intormationsverhalten beeinflussen der sich so zumindest der momentane Eindruck mit dem angesprochenen Thema genau genommen gar nicht befassen will Hieraus ergibt sich These 2 Nur wenn ein Bewusstsein f r das potentielle Bestehen einer Risikolage vorhanden ist sind Konsument inn en bzw Anwenderfinnen an Infor mationen interessiert und damit durch Risikokommunikation ansprech bar Erst das Vorhandensein von Risikobewusstsein f hrt dazu dass sich der Adressat von Risikokommunikation engagiert und sich mit den In formationen befasst Wir unterstellen dass die betrachteten Produkte erworben und genutzt wer den um einen manifesten d h einen tats chlich gegebenen und allgemein akzeptierten Bedarf im Alltagsleben zu befriedigen
71. ist stark von dem Vertrauen gepr gt das Kund inn en den Herstellerangaben entgegenbringen Um die bereitgestellten Informationen in ihrer Konsequenz zur Kenntnis zu nehmen und sie beim eigenen Kauf und Anwendungsverhal ten zu ber cksichtigen sollten Kund inn en und Anwender innen das Gef hl haben den Informationen vertrauen zu k nne Erst auf der Basis von Vertrau en in die Informationen haben Kundfinn en und Anwenderfinnen den Ein druck dass sich die Ber cksichtigung der Informationen auch tats chlich f r sie lohnt Im Folgenden werden die verschiedenen Ansatzpunkte f r ein ver bessertes Informationsangebot am Point of Sale ausf hrlich beschrieben die Abbildung 7 2 liefert zun chst einen berblick 168 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi PoS Risikoampel _ Reikobewertungssysiem weiterf hrende Informationen Beratung u ber Scannerterminals ai ai am aM Produktinformationen m ai Di m g Rsikobewertungssysiem Brosch ren Ta m Produktinformationen 3 Abb 7 2 Informationsangebote am Point of Sale 7 2 1 1 Risikoampel oder quivalente einfache Kennzeichnungen direkt auf dem Produkt Ein erster informierender Ansatz k nnte das Anbringen einer Kennzeichnung direkt auf dem Produkt sein Diese Kennzeichnung die vorzugsweise an der Vorderseite des Produktes angebracht sein sollte k nnte den Konsumenten in der Kaufsituation darauf h
72. nicht oder nur schlecht zug nglich zum anderen als wenig verst ndlich eingestuft Andererseits sind Kund inn en bzw Anwender innen in vielen F l len nicht dazu bereit sich genauer mit der Gesamtheit der Produktinformatio nen auseinanderzusetzen die vom Hersteller bereitgestellt wird F r sie ist bei Farben und Lacken eher die einzurechnende Dauer des Trocknungsprozesses von Bedeutung als Hinweise die sich auf die Notwendigkeit einer guten L f tung der Arbeitsumgebung beziehen Zudem spielt f r den Umgang mit den Produkten und den zugeh rigen Informationen eine entscheidende Rolle dass es sich bei den im Projekt betrachteten Produktgruppen e Textilien und M bel e Farben und Lacke sowie e Chemikalien wie z B Abbeizer Salzs ure oder Brennspiritus f r die allermeisten Kund inn en bzw Anwender innen um Dinge handelt die ihnen grunds tzlich gut vertraut sind die Produkte sind im Verkauf frei zu g nglich ihre Nutzung wird als unproblematisch empfunden bzw als grund s tzlich bekannt eingesch tzt Diese Einsch tzung beruht letztlich auf fr heren Anwendungserfahrungen Sie verkn pfen auch einen Gebrauch der von der Beachtung von Sicherheitsvorschriften absieht zumeist nicht oder nur mit al lenfalls kurzzeitig wahrnehmbaren negativen Beeintr chtigungen f r die eige ne Gesundheit kurzzeitiger Kopfschmerz oder belkeit Auswirkungen auf die Umwelt k nnen Konsument inn en nur im Extremfall feststellen Mit den voran
73. nliche Beratungsangebot in Gesch ften immer mehr in den Hintergrund r ckt erkl rt sich ein weiterer Vorteil einer Brosch re von selbst Auch wenn der eilige Konsument sich im Gesch ft nicht mit der Frage auseinandersetzen m chte konnte inwiefern das Produkt risiko behaftet ist oder ihm Fragen einfallen die er bei der pers nlichen Beratung 178 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi nicht stellen konnte wird ihm die M glichkeit gegeben im heimischen Umfeld dem Point of Use diese Wissensl cke zu schlie en Eine solche Brosch re k nnte zum einen Informationen ber das Bewertungs system bieten und zum anderen w ren Informationen zu Produktgruppen wie beispielsweise Farben und Lacke denkbar Auch k nnte das Informationsange bot auf einzelne Produkte abzielen Hier ist jedoch Vorsicht geboten Es ist wieder auf das Zusammenspiel des Informationsumfangs und der Bereitschaft des Konsumenten abzustellen sich diese Informationen berhaupt anzueig nen Die Anforderungen an die Form einer solchen Brosch re ergeben sich aus der einschl gigen Literatur zu Gebrauchsanweisungen Ein gestuftes System w rde sich hierbei empfehlen W hrend Informationen zur Risikobewertung generell oder bez glich spezifischer Produktgruppen z B Farben und Lacke in Form einer FAQ frequently asked questions aufbereitet werden k nnten k nnen Informationen die gezielt ein Produkt be
74. sie den Trend erken nen dass sie immer kleiner werden dass dort auch Nanotechnologie drin ist ein fundiertes Wissen scheint bei der Mehrzahl allerdings nicht vorhanden zu sein Also ich k nnte mir vorstellen dass die Nanotechnik in der Medizin be stimmt Eingang findet Weniger f r Operationen zum Beispiel Zahnpfle ge h tte ich beinahe gesagt Fokusgruppe 2 kaufm Angestellter darauf ein anderer Teilnehmer Das wird bald kommen nehme ich an Zahncreme mit Nano Dass die Z hne gesch tzt sind Falls man nicht feststellt dass es giftig ist oder sch dliche Auswirkungen hat Da streitet man sich ja noch Fokus gruppe 2 Techniker F r das vorliegende Vorhaben k nnen in Bezug auf die Nanotechnologie und Nanomaterialien die Ergebnisse best tigt werden die von Fleischer und Quendt 2007 27f aus Fokusgruppen berichtet wurden e Die Teilnehmer innen differenzieren nicht zwischen Nanotechnologie allgemein und Nanomaterialien e Alltagsprodukte die Nanomaterialien enthalten waren den Diskussi onsteilnehmer inne n noch nicht aufgefallen e Nano gilt als etwas das sich weitgehend in der Forschung aber noch nicht im eigenen Umfeld finden l sst e Auf der Produktebene werden vielfach Dinge genannt die eher in die Mikrosystemtechnik fallen Miniaturantriebe und maschinen Aus diesen nur sehr kursorisch dargestellten Ergebnissen kann man den Schluss ziehen dass es zurzeit nicht so sehr darauf ankommt eine deu
75. sprechend der eigenen Einsch tzung der Unbedenklichkeit von Inhaltsstoffen in Produkten wird auch davon ausgegangen dass sich Menschen zu viele oder zu wenig Gedanken ber die angebotenen Produkte machen Auch bei dieser Frage lassen sich zusammen mit dem wachsenden Einkommen wachsende Zweifel feststellen Der bereits beim ersten Item feststellbare Trend l sst sich bei dieser Frage aber noch deutlicher beobachten Ganz offensichtlich spielt das verf gbare Einkommen eine wesentliche Rolle bei der Bewertung und Auswahl von Produkten In vielen Studien zum Umweltverhalten oder auch zur 115 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Verkehrsmittelwahl zeigt sich allerdings dass es zwischen ge u erter Einstel lung und Absicht einerseits und dem tats chlichen Handeln andererseits einen Bruch gibt z B Preisend rfer 1999 Dobers Stranneg rd 2005 Dies wird sich im n chsten Abschnitt zeigen in dem einige pauschale Aspekte des Risikover haltens gepr ft werden Tab 5 10 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen Einkommensvertei lung Einkommen bis 2000 N 82 Y anz Einkommen 2000 3000 n 54 gt i Einkommen ber 3000 n 77 7 schia inform aber unent schie N w N gt y A pE Ich gehe davon aus dass Textilien Far ben Lacke heutzutage keine gesundheits bedenklichen Inhaltsstoffe mehr enthalten Die Menschen machen sich zu viele Geda
76. tendenziell zum Erwerb weniger belastender Substitutionsprodukte kommen soweit deren Eigenschaf ten in den verschiedenen Dimensionen wie z B Preis Qualit t Verarbeitung oder Tragekomfort von Kund inn en und oder Anwenderfinnen nicht als deutlich nachteilig bewertet werden 4 2 Methodisches Vorgehen F r die Anlage der empirischen Arbeiten wurde eine Kombination von quanti tativen und qualitativen Instrumenten f r sinnvoll und zielf hrend erachtet Erst die Kombination beider Forschungsans tze erlaubt es einerseits die Ver breitung einzelner Wahrnehmungen zumindest ansatzweise zu ermitteln Wo bei schon an dieser Stelle vermerkt sei dass im quantitativen Teil der empiri schen Untersuchung eine Repr sentativit t der Stichprobe nicht angestrebt wurde und aufgrund der zur Verf gung stehenden zeitlichen wie auch der beantragten finanziellen Ressourcen nicht zu erzielen war F r die genauere Ableitung der Handlungsempfehlungen wie auch der Anforderungen an die 84 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Risikokommunikation haben sich andererseits besonders die Fokusgruppen Diskussionen deren methodischer Hintergrund in Abschnitt 4 2 2 etwas aus t hrlicher beschrieben wird als sehr ertragreich erwiesen Sie erlauben es tie fer gehende Hinweise zu den Einstellungen und Meinungen der Kundfinn en und Anwenderfinnen zu den untersuchten Produktbereichen zu ermitteln
77. tzen Es sei noch ein mal an den Begriff toxic ignorance erinnert EDF 1997 Die Intention von Risikokommunikation ist vor dem Hintergrund der Abbildun gen 2 4 und 2 5 in der Gesellschaft eine einheitliche Bewertung einer Technik sicherzustellen Im vorliegenden Fall geht es um die Einheitlichkeit der Bewer tung der Inhaltsstoffe Notwendig wird Risikokommunikation dann wenn die Bewertungen durch den Hersteller von denen durch den Konsument inn en abweichen wobei der Normalfall der in Studien zur Risikokommunikation untersucht wird dann gegeben ist wenn die Hersteller ein umstrittenes Pro dukt Projekt mit gr n akzeptabel die Konsument inn en Anwohner es aber mit gelb zu regulieren oder rot zu verbieten bewerten Im Fall der hier zu betrachtenden Risikokommunikation ist es dagegen so dass die Endver braucher von akzeptablen Risiken ausgehen w hrend Wissenschaftler und Regulierer in vielen F llen auch Hersteller die Produkte eher im gelben Bereich verorten etwa bei Baumarktartikeln der eine Reduzierung des Kontaktes mit den Inhaltsstoffen beim Gebrauch angebracht sein l sst 2 5 Risikotypen In einer weiteren Differenzierung des gr nen gelben und roten Risikoberei ches in den Abbildungen 2 4 und 2 5 hat der WBGU 1999 65 Typen von Risiken unterschieden die sich aus der je spezifischen Konstellation von Ein trittswahrscheinlichkeit und Schadensausma ergeben Die einzelnen Risikoty 12 Da
78. umten Informationsanspruch gegen die Lieferanten von Erzeugnissen hinsichtlich gegebenenfalls darin enthaltener besonders besorgniserregender Stoffe etwa solche mit krebserregenden erb 92 Siehe etwa F hr Heitmann Koch Ahrens et al 2006 dort findet sich die Abbildung auf Seite 59 80 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi gutver ndernden oder fortpflanzungsgef hrdenden Eigenschaften Art 33 Abs 2 Anders als REACh hat GHS auch die Gruppe der Verbraucher als sogenannte eigenst ndige target audience im Blick Soweit in groben Z gen die Eckpunkte des aus REACh resultierenden allge meinen chemikalienrechtlichen Rahmens ohne allerdings die den REACH Implementation Projects RIPs zu entnehmenden Details zu ber cksichtigen Weitere rechtliche Ankn pfungspunkte finden sich in Kap 6 81 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa 4 Annahmen und empirisches Vorgehen Im Folgenden werden verschiedene Aspekte des methodischen Vorgehens vorgestellt In einem ersten Schritt werden die Annahmen bez glich des Ent scheidungsverhaltens von Kund inn en und Anwenderfinnen beim Erwerb und bei der Anwendung der in diesem Vorhaben untersuchten Produktgruppen pr sentiert In einem zweiten Schritt werden die Eckpunkte der eingesetzten Methoden skizziert und die getroffene Auswahl begr ndet In der Vorhabens beschr
79. und Kanzerogenit t Ein weiterer nahe liegender Fehlge brauch w re bei Farben und Lacke gegeben sofern gesundheitsgef hrdende Ausd nstungen eingeatmet werden da die Person im Haus lackiert obwohl dies au erhalb geschehen sollte Die Beispiele bei Baumarktartikeln sind sehr vielf ltig da eine t gliche Exposition gegen ber Chemikalien bei Handwerkern zum Alltag geh rt Ein nahe liegender Fehlgebrauch w re hierbei im Verzicht auf die Nutzung der pers nlichen Schutzausr stung zu sehen Eine Verletzung dieser Instruktionspflicht m ndet in einen sicherheitsrelevan ten Mangel vgl Kloepfer 2007 61 Hierbei ist es zudem irrelevant ob eine objektive Pflichtverletzung oder ein subjektives Verschulden vorliegt Allein die 154 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Regelungen in 8 1 Abs 2 ProdHG k nnen hierbei eine Haftung ausschlie en dies wird in der Regel ein schwieriges Unterfangen darstellen da der Hersteller z B beweisen muss dass beim Inverkehrbringen des Produkts alle Sicherheits aspekte eingehalten wurden hier ist vom Stand der Technik auszugehen 6 2 3 Ger te und Produktsicherheitsgesetz Bez glich des Ger te und Produktsicherheitsgesetz werden anders als beim Kauf und Produkthaftungsrecht lediglich Anforderungen an eine Gebrauchs anweisung oder Risikoinformation von Verbraucherprodukten konkretisiert Im Gegenzug findet man solche Anforder
80. vorhandenem und ben tig tem Wissen desto gr er auch die Bereitschaft Informationen zu suchen und zu verarbeiten Das gleiche gilt ebenfalls f r die Aspekte des Vertrauens in die Informationsquelle und die Einsch tzung der eigenen Informationsverarbei tungskapazit ten Im RISP Modell spielt beim Umgang mit Risiken also nicht nur eine passive In formationsrezeption sondern auch die aktive Informationssuche eine Rolle Beim Umgang mit Risikoinformationen sind diesem Modell zu Folge sowohl die Informationssuch als auch die Informationsverarbeitungsprozesse zu betrach ten In beiden Hinsichten lassen sich einfache eine Routinesuche und Heurist iken und aufw ndige es fehlen Routinen bei der Suche und bei der systemati schen Informationsverarbeitung Formen unterscheiden In Abbildung 2 2 ist ein kleines Vierfelder Schema integriert mit dem vier m gliche Grundkonstel lationen unterschieden werden Routine Heuristik RH beschreibt die meist verbreiteten Suchprozesse bei denen der Akteur sich oberfl chlich auf dem Laufenden h lt ohne gezielt nach Informationen zu suchen die Person erf hrt durch das regul re Ansehen der Fernsehnachrichten auch Informationen ber eine Risikolage Routine systematisch RS bezieht sich auf Verhaltensweisen bei denen die Suchstrategien unver ndert bleiben die Verarbeitung der er langten Informationen allerdings intensiver und kritisch erfolgt Non Routine Heuristik NH impliziert eine Intensivi
81. werden die beiden Kan le jedoch nicht als antagonistisch also sich mehr oder weniger ausschlie end betrachtet sondern es wird als m glich angesehen dass der Adressat von Kommunikationsbem hungen sowohl zwischen beiden Modi wechseln kann als auch die Option besteht beide Kan le parallel in der gleichen Situation zu nutzen F r die meisten K ufer innen und sp teren Anwenderfinnen eines Produktes ist mit den Produkten der Produktgruppe Textilien und M bel sowie Farben und Lacke kaum ein beachtenswertes Anwendungsrisiko verbunden F r die Produktgruppe der Baumarktchemikalien ist dies zumindest teilweise anders Hierbei handelt es sich um Stoffe die zwar ebenfalls frei verk uflich sind bei denen der Laie oder auch der semiprofessionelle Anwender zu den Anwen dertypen im Abschnitt 2 6 n heres eher eine gewisse Risikolage assoziiert Im Alltagsverst ndnis wird von den meisten Akteuren die nicht als Experten an gesehen werden k nnen eine Assoziation mit dem frame Chemikalie her gestellt Ein frame vgl Tversky Kahneman 1981 stellt einen Rahmen von ge nerellen Vorstellungen zu einem Thema oder Gegenstand dar der die Wahr nehmung und Bewertung eines Sachverhaltes pr gt vgl Abschnitt 2 3 1 Der Chemieframe impliziert Vorstellungen von Risiken und gesundheitlichen Be eintr chtigungen beim unsachgem en Umgang mit den Stoffen und beinhal tet auch eine Idee der Notwendigkeit von Vorsicht Chemische Produkte wer den
82. wurden im Dezember 2007 Product Stewardship Guidelines vom International Council of Chemical Associations ICCA ver ffentlicht Ein weiteres Modell der Selbstverpflichtung k nnte dem der Interessensge meinschaft Detailhandel Schweiz IG DHS gleichen vgl IG DHS 2008 siehe auch Anhang 6 Code of Conduct Nanotechnologie die im Gegensatz zu Bestrebungen des VCI und der ICCA eine ganz andere Wirkung entfalten da es in diesem Beispiel die M rkte sind also die Akteure die in unmittelbarem Kontakt zum Verbraucher stehen die sich in erster Linie verpflichten die Produktverantwortung zu bernehmen und im rgsten Fall zu reagieren Die ser Code of Conduct bez glich Nanotechnologien begr ndet eine eigenver antwortliche Vorgehensweise im Bereich Gew hrleistung der Produktsicherheit durch Forschung Informationsbeschaffung und Weitergabe dieser Informatio nen an den Konsumenten W hrend das oben genannte Responsible Care in erster Linie einen offenen Dialog mit interessierten Kreisen sucht und nur in der Lieferkette Informationsverpflichtungen vorsieht geht der Code of Con duct weiter Der Handel erkl rt sich hier bereit den Konsumenten in transpa renter Weise direkt zu informieren Der Ansatz des Detailhandels beinhaltet aber auch die Verpflichtung zum Ergreifen notwendiger Ma nahmen beim Vorliegen neuer Erkenntnisse Desweiteren werden hier auch Anforderungen an Hersteller und Lieferanten formuliert und ein Mindestma
83. zu dem Schluss dass fehlerhafte oder nicht vorhandene Warn oder Sicherheitshinweise die beim K ufer eines Produktes zu einem Schaden gef hrt haben zu einem Sachmangel f hren Dies w re z B der Fall sobald das Produkt eine Beschaffenheit aufweist die un blich ist und die der Verk ufer nicht aufgezeigt hat vgl Kloepfer 2007 42ff Hier w re ein Beispiel durch den Einsatz von Nanotechnologien gege ben denn es ist noch nicht ersch pfend erforscht welche Auswirkungen Na nomaterialien auf langer Sicht auf den K rper haben Ein K ufer der sich bei 153 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa spielsweise ein Hemd kauft k nnte die Erwartung hegen dass ein solches Textilprodukt keine Langzeitsch den hervorruft Somit h tte man bereits eine Abweichung von der blichen Beschaffenheit Hier ist jedoch wiederum vom Erwartungshorizont des K ufers auszugehen welcher durch Urteile auf die sp ter noch eingegangen wird definiert werden kann Die Anspr che des Konsumenten richten sich hierbei gegen den Verk ufer den Hersteller und entsprechende Gehilfen 6 2 2 Produkthaftungsrecht Das Produkthaftungsgesetz ProdHG sieht Gebrauchsanweisungen oder Risi koinformation als Darbietung eines Produktes an vgl 8 3 Abs 1 a ProdHG Eine solche Darbietung kann in der Produktverpackung und in jegli chen ffentlichen u erungen oder in der Werbung des Herstellers g
84. 00 Ziel ist es empirisch fundierte Hypothesen zum Verhalten von Individuen und auch Personen Gruppen im Entscheidungsprozess zu formulieren mit deren Hilfe Entscheidungen inner halb einer bestimmten Ausgangslage prognostiziert werden k nnen Dabei hat weniger die Rationalit t in der Entscheidungsfindung Vorrang sondern viel mehr ist von Interesse wie Entscheidungen in der Realit t tats chlich getroffen werden was nicht immer rational geschieht Laux 1998 Ganz in diesem Sinne hatten wir im voran stehenden Abschnitt aus soziologischer Perspektive den Zusammenhang von Risiko Unsicherheit und Entscheidung dargestellt Die pr skriptive Entscheidungstheorie analysiert das Entscheidungsverhalten anhand von Pr missen und den sich daraus ableitenden Implikationen Schott 31 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa 1997 d h anhand der Ziele des Entscheidungstr gers und dessen Entschei dungsfeldes Jurisch et al 2000 Das Entscheidungsfeld wiederum gliedert sich auf in 1 den Aktionsraum Handlungsalternativen 2 m gliche Umweltzu st nde und 3 die sich aus der Kombination dieser beiden Faktoren ergebende Menge an zu erwartenden Ergebnissen In der pr skriptiven Entscheidungs theorie geht es weniger um konkrete Entscheidungssituationen als um eine abstrahierte Untersuchung der Grundprobleme der Auswahl aus mehreren einander ausschlie enden Handlungsalternativen
85. 00 Toten e Einsch tzung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes Unsicherheit f hrt zur Sensibilisierung weniger zu gr erer Skepsis e Pers nliche Betroffenheit ist ebenfalls ein Faktor der ber Ablehnung und Akzeptanz wesentlich entscheidet e ebenso die Vertrautheit mit einem Risiko Hat man ein riskantes Verhal ten schon h ufiger an den Tag gelegt oder wohnt man bereits seit Jah ren schadlos neben einer allgemein als riskant bewerteten Anlage so ist die Bereitschaft ein Risiko erneut einzugehen gr er e Verteilung von Nutzen und Risiko Wenig akzeptabel erscheinen zu meist Risiken die hier ein Ungleichgewicht aufweisen und einzelne Gruppen oder Firmen einseitig bevorzugen bzw benachteiligen Wer Chancen bekommt soll auch Risiken tragen Diesen Faktoren kommt eine gro e Bedeutung bei der Bewertung von Risiken durch Laien zu Als ganz entscheidend wird in diesem Zusammenhang zudem die Verf gbarkeitsheuristik eingesch tzt vgl Tversky Kahnemann 1974 Diese Heuristik beschreibt dass Risiken von Laien als wahrscheinlicher wahrgenom men werden wenn ber entsprechende Vorf lle regelm ig in Medien berich tet wird oder sie diese in ihrem Umfeld selbst erleben Menschen sch tzen die H ufigkeit von Ereignissen umso h her ein je leichter sie sich diese oder hnli che Ereignisse vorstellen oder an sie erinnern k nnen Wiedemann Sch tz 2006 6 Da Laien und das gilt auch f r die semiprofessionellen Anwend
86. 07 355 endg ltig BGH Urteil vom 11 01 1994 Kindertee Il in NJW 1994 932ff OLG M nchen Urteil vom 09 03 2006 Az 6 U 4082 05 Unvollst ndige Bedienungs anleitung in BeckRS 2006 05360 EuGH Urteil vom 13 01 2000 Rs C 220 98 Est e Lauder Cosmetics GmbH amp Co OHG Lancaster Group GmbH EuGH Urteil vom 03 06 1999 Rs C 33 97 Colim NV Bigg s Continent Noord NV 202 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Anh nge 203 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Anhang 1 Interviewleitfaden Textilien ilflh Volkswirtschaftliches Institut f r Mittelstand S O i a und Handwerk an der Universit t G ttingen Forschungsvorhaben Neue Ans tze zur Risikokommunikation vor dem Hintergrund von REACh GHS und Nanotechnologie Bundesministerium f r Wirtschaft und Technologie F rderung D 4 02 08 15 33 07 Fragebogen Nr I _ I I1 I 1 Welche Faktoren spielen f r Sie eine Rolle wenn Sie Textilien kaufen 1 2 3 Preis O o 5 ANNAA au 2 Qualit t 0 a g g gB Marke Brand ii G 13 Inhaltsstoffe ud DD Labels E LI Li Herkunftsland OG 0O O SOSIE senansa a G O Ich stimme inform aber Textilien und Inhaltsstoffe 2 Ich gehe davon aus dass Textilien heutzutage keine gesundheitsbedenklichen
87. 2 2 Notifizierungspflicht f r Stoffe in EFZEUONISSEN Re ne en ee 69 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa 3 1 3 Zusammenfassung hinsichtlich der Rechtspflichten zur Sicherstellung der Erkennung stoffbedingter Risiken BUSREA CH UNG GES nee er 70 3 1 4 Detektion neuer Risiken am Beispiel nanoskal ger Stoffe 71 3 2 Rechtspflichten zur Kommunikation erkannter stoffbedingter BIS IEEE EAE T ee 73 a2 Kemza Pong INe essen 74 JA IBI henge RECHI age irani ea 74 32 A Neue RechBlage GH ea 75 aA BEACH ei a ee 76 3 2 2 1 SiCherheitsdaten blotti enna 77 3 2 2 2 Kommunikationspflichten innerhalb der STETK otie smia EEA 77 3 2 3 Zusammenfassung Neuerungen aus GHS an die RISIKOKOMIMUNIKE LON u sales iniugk 78 3 24 Kommunikationspflichten im Hinblick auf einzelne NZPO O nee are 79 3 2 4 1 Professionelle und semiprofessionelle Anwender 79 3 2 4 2 Laien Verbraucher 2 222 cceeeeeeenennenen 80 4 Annahmen und empirisches Vorgehen neeennneeeneenneen 82 A SE OO a ee AEE E 82 4 2 Methodisches Vorgenenn e ei a a 84 42 1 Q anttatve Beiagund sn unse 85 4 2 2 Qualitative Gruppendiskussionen Fokusgruppen 88 5 EINDIFISCHEIEFGEDRISSe nee ea a reellen 94 5 1 Kaufkriterien bei Alltagsprodukten eeeeeneeeeeeeen 94 5 2 Bewertung der Risiken von Chemikalien des Informations bedarfs und der angebote und
88. Als Verdeutlichung des Informationsflusses dient Abbildung 7 1 Sie verweist ausgehend von der Schaffung eines produktbezogenen Risikobewuss tseins den Interessierten auf weitere Quellen Solche Informationsangebote am Verkaufs PoS Point of Sale und Gebrauchsort PoU Point of Use k n nen sehr vielf ltig ausgestaltet sein Im Folgenden werden verschiedene Ele mente des Konzepts zur Gestaltung von Risikoinformationen am PoS und am PoU ausf hrlicher beschrieben und erl utert 7 2 Beispiele f r die Aufbereitung von Risikoinformationen Nachdem das vorangegangene Kapitel der St rkung des Risikobewusstseins und damit dem K ufer und Anwenderinteresse an detaillierten Produktinfor mationen gewidmet wurde ist nun aufzuzeigen welche Ma nahmen ergriffen werden k nnen um das geweckte Interesse bez glich Risikoinformationen auch tats chlich adressatengerecht zu befriedigen Die unterschiedlichen An satzpunkte haben jeweils verschiedene Vor und Nachteile und k nnen im Hinblick auf die typische Konsumentengruppe die Informationen in verschie dener Art und Weise zur Verf gung stellen Nachfolgend wird anhand von Beispielen aufgezeigt auf welchen Wegen die eigentlichen Risikoinformatio nen dem Endverbraucher zur Verf gung gestellt werden k nnen Die folgen den Kapitel 7 2 1 und 7 2 2 sind der Frage gewidmet was die Ma nahmen im Einzelnen leisten k nnen und welche Grenzen hierbei zu beachten sind Hier werden einerseits Informa
89. Aussehen als we sentliches Kaufkriterium nennen die die Entscheidung f r oder gegen ein Pro dukt bestimmen Dieses sind allesamt Kriterien die durch einfache Inaugen scheinnahme am Ort und in der Situation des Kaufes zu ermitteln sind Insbe sondere f r Textilien ist dies zumeist auch die einzige Information die ber haupt bereitgestellt bzw angeboten wird da der Preis und die enthaltenen Materialien Baumwolle Leinen Synthetikfaser etc direkt am Produkt ange geben sind Dagegen f llt auf dass Inhaltsstoffe als Auswahlkriterium nur f r ein Viertel der Befragten berhaupt relevant sind allerdings als prim res Krite rium keine herausragende Rolle spielen Offensichtlich m ssen zuerst einmal die anderen Kriterien stimmen bevor Inhaltsstoffe als Entscheidungskrite rium greifen Dar ber hinaus ist bemerkenswert dass auch Label sowie Mar ken bzw Brands bei der Kaufentscheidung keine besondere Bedeutung zuge messen wird Dies ist insofern erstaunlich als Label wie auch Marken im Sinne der in den theoretischen berlegungen vgl 2 3 3 dargestellten Ans tze des Heuristic systematic Model HSM und des Elaboration Likelihood Model ELM oder deren Weiterentwicklungen im RISP Ansatzpunkte bieten um verein fachte Formen der Informationsverarbeitung als Basis f r die eigene Entschei dung zu nutzen Label und Marken sind im Marketing die etablierten Ansatz gt 83 Anteil der Befragten an allen g ltigen Antworten n 216
90. Befragung zu beteiligen Aufgrund der auch in mehreren Anl ufen sehr unergiebigen Interviewereins t ze musste die Erhebung in diesem Segment angesichts zeitlicher Engp sse abgebrochen werden obwohl eine h here Zahl von Interviews eingeplant war Es zeigte sich ein deutlicher Unterschied in der Teilnahmebereitschaft gerade wenn man die Erfolgsquote bei der Ansprache m glicher Teilnehmer im Bau marktsegment mit der im Laden des kologisch orientierten Textilversandes vergleicht L sst sich bei der Befragung im Baumarkt eine Quote zwischen an gesprochenen Personen und realisierten Interviews von 30 zu 1 zum Teil war die Erfolgsquote noch deutlich schlechter feststellen so zeigten die Kunden des Textilversands eine deutlich h here Teilnahmebereitschaft Hier betr gt die Relation etwa 2 1 Gleichwohl schien es nicht sinnvoll eine gr ere Zahl an Interviews mit dieser Kundengruppe in die Auswertung zu integrieren Anzu nehmen ist dass ein wesentlicher Grund f r das Einkaufen von Textilien in diesem speziellen Laden gerade in einem besonders ausgepr gten Interesse an den Inhaltsstoffen und den Herstellungsverfahren begr ndet ist Demgegen ber scheint das Interesse an Inhaltsstoffen bei Baumarktkunden nicht sehr aus gepr gt Insgesamt stehen damit 256 Frageb gen mit Konsument inn en bzw Anwen der inne n f r die Auswertung zur Verf gung Die Ergebnisse sind damit nicht als repr sentativ anzusehen Aufgrund der nur sehr kurzen Be
91. Betrachtung der Produktgruppen die im vorliegenden Vorhaben im Vordergrund stehen ist zu konstatieren dass in Bezug auf die Inhaltsstoffe die sufficiency threshold vergleichsweise niedrig ist und das eigene Wissen ber die Risikosituation zumeist als ausreichend angesehen wird Das hei t Vielfach werden risikobezogene Informationen nicht als notwendig erachtet bzw das Risiko als zu vernachl ssigen eingestuft Kund inn en oder Anwen der innen gehen davon aus dass es schon nicht so schlimm ist wenn man einmal mit einem bestimmten Stoff in Kontakt kommt bzw ein Produkt nicht so anwendet wie man es eigentlich tun sollte Die vorliegenden Handlungsempfehlungen sollen unter Ber cksichtigung erstens der Anforderungen an eine ver nderte Risikokommunikation und zweitens der bereits etablierten Medien Ma nahmen und Regelungen den Konsument inn en die M glichkeit bieten mit allt glichen Produkten wie etwa Textilien Farben Lacke oder auch Baumarktchemikalien sicherer umzu gehen F r diese Kommunikationsstrategie muss den folgenden vier Aspekten die in einer Kaskade angeordnet sind besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden da sie f r eine autonome Informationssuche von Konsument inn en eine entscheidende Rolle spielen 1 Risikobewusstsein Um Konsument inn en berhaupt st rker als bisher f r das Thema Risiken durch Inhaltsstoffe zu interessieren ist es er forderlich ein entsprechendes Risikobewusstsein zu wecken
92. Daneben sind aber auch hier Vorschriften aus REACh relevant insbesondere solche bez glich Erstellung und Inhalt des Si cherheitsdatenblatts sowie der Pflichten zur Kommunikation entlang der ge samten Lieferkette Bei der Darstellung der Pflichten zur Kommunikation ist stets zu unterscheiden zwischen welchen Parteien diese stattfinden soll In der Regel sind hier die am Beginn der Wertsch pfungskette stehenden Hersteller und Importeure zur Kommunikation verpflichtet fraglich ist jedoch mit wem Aufgabe der folgen den Darstellung ist es daher die Vorgaben zur Risikokommunikation f r Hers teller Importeure und den Handel sowie semi professionelle Anwender und Verbraucher n her zu beleuchten 3 1 Rechtspflichten zur Sicherstellung der Erkennung stoffbedingter Risi ken Das Erkennen und damit Sichtbarmachen stoffbedingter Risiken ist einer der zentralen Zwecke des Stoffrechts wie insbesondere aus dem Wortlaut der bisherigen deutschen Regulierung zu entnehmen ist Zweck des Gesetzes ist es den Menschen und die Umwelt vor sch dli chen Einwirkungen gef hrlicher Stoffe und Zubereitungen zu sch tzen 64 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi insbesondere sie erkennbar zu machen sie abzuwenden und ihrem Ent stehen vorzubeugen 8 1 ChemG Neue Vorgaben zur Realisierung dieses Ziels ergeben sich nunmehr aus REACh insbesondere in seinem Titel Il Registrierung von Sto
93. Das The ma Risiko muss also auch bei Produkten die Kunden bislang als risiko los ansehen weiter in den Vordergrund ger ckt werden Ziel der Kommunikation Kund inn en eine Vorstellung davon zu ver mitteln dass ernstzunehmende Risiken auch beim Umgang mit All tagsprodukten vorhanden sind bzw vorhanden sein k nnen 2 Zug nglichkeit Viele Alltagsprodukte werden von Konsument inn en spontan gekauft ohne eine ausgiebige Informationssuche vorzuschal ten ein typisches Beispiel ist das Kleidungsst ck im Sonderangebot ein Gegenbeispiel stellt der Erwerb teurer elektronischer Produkte im Be reich Home Entertainment dar Die Bereitschaft sich mit Produktinfor mationen auseinanderzusetzen ist also etwa in Abh ngigkeit vom Preis produktspezifisch und dementsprechend unterschiedlich Ziel der Kommunikation Das Informationsangebot muss am Point of Sale ebenso verf gbar sein wie im heimischen Umfeld der des Konsu mentin en Point of Use Zugangsbarrieren m ssen so niedrig wie m glich sein 3 Verst ndlichkeit Bei der Aufbereitung der Informationen ist darauf zu achten dass Kund inn en bzw Anwender innen mit sehr unterschied 149 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa lichen Erfahrungen und Wissensst nden mit den Produkten in Kontakt kommen Zugleich ist die Bereitschaft sich zu informieren nicht immer gegeben Beides ist bei der Bereitstellung von Information
94. Framing of Decisions and the Psychology of Choice In Science vol 211 pp 453 458 UBA Umweltbundesamt 2007 Schafft REACH den informierten Verbraucher Dr Rolf F Hertel Pr sentation vom 24 06 2004 Download unter http www bfr bund de cm 232 schafft_reach_den_informierten_verbraucher p df van Veen Mark P van Engelen J G M van Raaij Marcel T M 2001 Crossing the river stone by stone Approaches for residential risk assessment for consumers Annals of Occupational Hygiene vol 45 no 1001 pp 107 118 VCI Verband Chemischer Industrie e V Positionen und Empfehlungen des VCI zum Umgang mit Nanopartikeln und nanoskaligen Stoffen unter rechtlichen Ge sichtspunkten vom 01 02 2006 Download unter http www vci de default c lt md shd docnr 118639 lastDokNr 122306 htm VCI Verband Chemischer Industrie e V Umsetzung von Responsible Care f r eine verantwortliche Herstellung und Anwendung von Nanomaterialien vom 16 04 2008 Download unter http www vci de default cmd shd docnr 122490 lastDokNr 122306 htm VCI Verband Chemischer Industrie e V Verantwortlicher Umgang mit Nanomateria len vom 11 03 2008 Download unter http www vci de default cmd shd docnr 122306 lastDokNr 116417 htm VCI Verband Chemischer Industrie e V BAuA Bundesanstalt f r Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Leitfaden f r T tigkeiten mit Nanomaterialien am Arbeitsplatz vom August 2007 Download unter http www vci
95. G Nr 793 93 des Rates der Verordnung EG Nr 1488 94 der Kom mission der Richtlinie 76 769 EWG des Rates sowie der Richtlinien 91 155 EWG 93 67 EWG 93 105 EG und 2000 21 EG der Kommission Entwurf vom 14 12 2007 30 68 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 3 1 2 2 Pflichten bez glich Stoffen in Erzeugnissen Neben der Registrierungspflicht f r die am Beginn der Wertsch pfungskette stehenden Edukte Stoffe und Zubereitungen sieht REACh erstmalig auch Pflichten f r Stoffe in Produkten vor in der REACh Terminologie werden diese als Erzeugnisse bezeichnet Der Begriff Erzeugnis erfasst dabei jedes aus che mischen Stoffen erzeugte Produkt Nachdem davon auszugehen ist dass bei nahe jedes von Menschenhand gefertigte Produkt zumindest auf einer der Stufen seiner Wertsch pfungskette diese Bedingung erf llt bestehen damit erstmalig chemikalienrechtliche Anforderungen die sich auf nahezu alle Ge genst nde beziehen Mit diesen Anforderungen nimmt REACh auch die Produzenten und Importeu re der Erzeugnisse in die Pflicht sicherzustellen dass vor der Vermarktung der Erzeugnisse die in ihnen enthaltenen Chemikalien auf ihre Wirkungen f r Mensch und Umwelt analysiert worden sind Auch bez glich der in Erzeug nissen verwendeten Chemikalien soll also vor der Vermarktung risikorelevantes Wissen erzeugt werden Die hierzu normierten Vorgaben unterscheiden da nach ob
96. Gesch ft und damit auf das Informationsbed rfnis in der eigentlichen Kaufsituation verwei sen verdeutlichen dass es viele K ufe gibt die spontan get tigt werden Es erscheint bei vielen Produkten nicht angebracht zuerst eine Produktvoraus wahl zu treffen dann mittels einer umf nglichen Recherche im heimischen Umfeld ein konkretes Produkt auszuw hlen um dann ins Gesch ft zur ckzu kehren und den eigentlichen Kauf zu t tigen Gerade bei niedrigpreisigen Pro dukten sind die Transaktionskosten einer detaillierten Informationssuche zu gro als dass Kund inn en tats chlich den erforderlichen Suchaufwand auf bringen Insofern ein bewusster Umgang durch die Konsument inn en mit den Inhaltsstoffen bereits bei der Kaufentscheidung angestrebt wird m ssen in der Kaufsituation die erforderlichen Informationen bereitstehen bzw bereitgestellt werden so dass bei Bedarf nachgefragt werden kann Dieser Aspekt wird im Kapitel 7 weiter ausgef hrt Auch der Fachzeitschrift wird vergleichsweise gro e Bedeutung zugemessen Problematisch an diesem Medium ist jedoch dass Testergebnisse Produktbe schreibungen oder auch Markt bersichten tendenziell schnell veralten In vie len Produktsegmenten kommen in vergleichsweise kurzer Folge neue Produkt generationen mit neuen bzw ver nderten Inhaltsstoffen auf den Markt so dass die in den Fachzeitschriften abgedruckten Informationen zu einzelnen Produkten schnell an Aktualit t verlieren Zudem weisen so
97. In dieser Hinsicht scheint es allerdings zwischen M nnern und Frauen keine ausgepr gten Unterschiede zu geben Ein weiterer Aspekt der in Bezug auf das allgemeine Kaufverhalten gepr ft werden soll sind Unterschiede im Antwortverhalten von Akademikern und Nicht Akademikern vgl Tab 5 3 Bei insgesamt 84 Befragten l sst sich aus den Antworten zum ausge bten Beruf eindeutig ein nicht akademischer bei 91 Befragten ein akademischer Qualifikationshintergrund ableiten Betrachtet man die Antworten zur Frage 1 so zeigen sich bei der Zusammenfassung der Kaufkriterien 1 bis 3 zwischen beiden Befragtengruppen in Bezug auf die As pekte Marke Brand Label Inhaltsstoff und Herkunftsland keine ausgepr gten Unterschiede Die feststellbaren Abweichungen von etwa jeweils 2 bis 3 Pro zentpunkten lassen sich angesichts der Gr e des vorliegenden Samples nicht interpretieren Der Unterschied bei der Wertsch tzung des Kriteriums Verarbei tungseigenschaften k nnte bei aller Vorsicht wohl vor allem der Tatsache geschuldet sein dass Nicht Akademiker eher im Baumarkt einkaufen und Pro dukte f r den Heimwerkerbereich nutzen als dies Akademiker tun 98 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Tab 5 3 Kaufkriterien unterschieden nach Bildungsstand der Befragten 4 Zumindest in der vorliegenden Stichprobe zeigt sich dass ein h herer Bil dungsabschluss der zumeist auch mit
98. Informationen aufgebracht werden muss Aufgrund der Tatsache dass sich der Adressat eines Kommunikationsangebotes intensiver mit den Informationen befasst hat wird davon ausgegangen dass die dadurch erzielte Ver nderung von Meinungen und Einsch tzungen stabil oder zumindest deutlich stabiler als im Fall der peripheren Informationsverarbeitung ist Diese periphere Form der Verarbeitung von Informationen erfolgt beim Adressaten bei weniger relevan ten Sachverhalten Dabei spielt eher die Attraktivit t oder die Kompetenz des Informierenden eine Rolle Die Wahl zwischen den beiden Pfaden der Informa tionsverarbeitung Ist vor allem von dem Grad der pers nlichen Betroffenheit gepr gt vgl zusammenfassend Stahlberg Frey 1993 Heuristic systematic Model HSM Auch in diesem Modell wird zwischen einer auf ein rationales Abw gen fundierter Sachargumente abzielenden Informati onsverarbeitung systematic und einer auf Heuristiken aufbauenden Form unterschieden Heuristiken also einfache Alltagsregeln die auf vorangegan gene Lernprozesse und Erfahrungen aufbauen Der Firma XYZ kann man als Markenartikel Hersteller vertrauen kommen zumeist dann zur Anwen dung wenn die Motivation der Informationsadressaten gering oder die Infor mationslage sehr diffus ist vgl Chaiken 1980 Zugleich ist es erforderlich dass entsprechende Heuristiken tats chlich verf gbar gespeichert und damit in der Situation abrufbar sind Im Unterschied zum ELM
99. Inhaltsstoffe mehr enthalten 3 Wenn ein Kleidungsst ck f r mich bestimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesundheitsaspekte 4 Die Menschen machen sich zu viele Gedanken ber m gliche negative gesundheitliche Folgen von Produkten 5 Wenn man einer sch dlichen Substanz ausgesetzt ist dann ist anzunehmen dass Gesundheitsbe eintr chtigungen die Folgen sind 6 Vor dem Kauf von Textilien informiere ich mich ber die Inhaltsstoffe die bei der Herstellung ver wendet wurden 7 In der Natur vorkommende Substanzen sind nicht so sch digend wie die von Menschen hergestell ten Substanzen 8 Ab und zu dr cke ich mal ein Auge zu und wa sche neue Textilien nicht vor dem ersten Tragen 9 Ich w sste gerne mehr ber die Inhaltstoffe in Textilien und ihre gesundheitlichen Auswirkun gen 10 Die Herstellerangaben zu Inhaltsstoffen halte ich f r vertrauensw rdig N N c N Ga GL ge gt 204 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi inform u aber Textilien und Inhaltsstoffe unent nicht zu zu den zu 12 1m t glichen Leben vermeide ich den Umgang mit gef hrlichen Produkten so weit es geht a ee aai unseres modernen Lebens 14 Ich halte die Informationen die man heute ber olojo Produkte erh lt f r v llig ausreichend 11 Textilien mit den Labels Textiles Vertrauen ko text Standard 100 oder Green
100. K ufer beim Vorliegen weitere Rechte gew hrt Diese Rechte sind in 8 437 Nr 1 bis 3 BGB aufgelistet Demnach kann der K ufer beim Vorliegen eines Sachmangels 152 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Nacherf llung verlangen den Kaufpreis mindern oder vom Vertrag zur cktre ten Des Weiteren hat er die M glichkeit Schadensersatz oder den Ersatz ver geblicher Aufwendungen zu verlangen was hier nicht weiter betrachtet wird Ein Sachmangel liegt vor sofern die Kaufsache von der vereinbarten oder bli chen Beschaffenheit abweicht Hierbei werden ffentliche u erungen des Verk ufers des Herstellers oder seines Gehilfen ber cksichtigt Hierzu z hlen die Werbung die Beratung oder Kennzeichnungen am Produkt oder an der Verpackung vgl Bamberger Roth 2008 Rn 80f sowie Gebrauchsanweisun gen Solche Anweisungen werden ebenso zur Qualit t und Leistung des Produkts gez hlt da sie sehr eng mit der Verwendbarkeit des Produkts zu sammenh ngen vgl Bamberger Roth 2008 Rn 52 hier insbesondere mit Blick auf die Verbrauchsg terkaufrichtlinie Bamberger Roth 2008 Rn 28f Die Thematik der Gebrauchsanweisung wird noch deutlicher sofern man 8 434 Abs 2 S 2 BGB genauer betrachtet Es handelt sich hierbei um die so genannte IKEA Klausel Hier liegt ein Sachmangel ferner vor sobald eine Montageanleitung mangelhaft ist es sei denn die Sache wurde trotz des Ma
101. Konsu ment inn en ein weniger wirksames Alternativprodukt kaufen dies h tte je doch die Konsequenz dass sie die eigentlichen Ziele die sie mit dem Erwerb dieses Produktes anstreben nicht oder nur schwer erreichen Gleiches gilt f r Textilien oder Farben und Lacke die durch den Einsatz von Nanotechnik in ihrer Funktionalit t deutlich verbessert werden Hier gibt es noch diverse Wis sensl cken bez glich ihrer Auswirkungen in kurz und langfristiger zeitlicher Perspektive Eine einfache Produktkennzeichnung kann unterschiedliche gestaltet werden dies l sst sich am Beispiel der bestehenden Ampelkennzeichnungen verdeutli chen die inzwischen in einigen EU L ndern f r den Lebensmittelbereich einge f hrt wurden Im November 2004 f hrte eine Befragung der FSA Food Stan dards Agency 2004 in Gro britannien ber den Einsatz von guideline daily amounts auf Lebensmitteln zu dem Ergebnis dass zwei Visualisierungssyste me von den Konsument inn en bevorzugt wurden die beide zum einen ein fach zum anderen in ihrem Informationsgehalt in sich geschlossen sind und damit einen Entscheidungshilfe bei der Produktauswahl bieten k nnen less healthy choice Ok choice Healthier choice Abb 7 3 Simple traffic lights Concept Testing of Alternative Labelling of Healthy Less Healthy Foods Research Report FSA November 2004 Die Vorteile des Simple traffic lights Systems sahen die Befragten einerseits in
102. Lassen sich Unterschiede im Risikobewusstsein von Frauen und M nnern fest stellen Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 7 zusammengestellt Tab 5 7 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen unterschieden nach Geschlecht Frauen 129 M nner 127 F lle Angaben in O ganz Frauen entschie M nner g mn den zu Zz 2 Ich gehe davon aus dass Textilien Far HH inform nicht zu ben Lacke heutzutage keine gesundheits bedenklichen Inhaltsstoffe mehr enthalten 4 Die Menschen machen sich zu viele Gedan 10 4 19 4 ken ber m gliche negative gesundheitliche 10 20 5 Folgen von Produkten 5 Wenn man einer sch dlichen Substanz aus 481 gesetzt ist dann ist anzunehmen dass Ge sundheitsbeeintr chtig die Folgen sind Ey hergestellten Substanzen 13 Chemische Produkte sind ein unverzichtba gt rer Teil unseres modernen Lebens 33 9 9 48 0 0 Die Tabelle zeigt keine ausgepr gten Unterschiede Sp testens wenn man di chotom zwischen Zustimmung und Ablehnung unterscheidet erweisen sich die Differenzen im Antwortverhalten als marginal und statistisch unerheblich Deutlichere Unterschiede im Antwortverhalten die sich mit etwa 10 Prozent punkten niederschlagen finden sich lediglich beim ersten Item mit dem nach der Einsch tzung gefragt wurde ob moderne Produkte als unbedenklich zu bewerten seien Hier zeigt sich dass Frauen im Vergleich zu M nnern skepti scher sind Worauf diese gr ere Skepsis
103. Lebensmittel Futtermittel Arzneimittel oder Kosmetika verwendet wird Nr 2 Unter be stimmten Voraussetzungen sind diese Beh lter auch mit kindersicheren Ver schl ssen zu versehen Dies ist z B dann der Fall wenn die Beh lter Substan zen beinhalten die als akut toxisch Kategorie 1 3 eingestuft sind Anhang ll Abschnitt 3 1 1 des CLP Verordnungsentwurfs 3 2 2 REACh Basierend auf dem Grundsatz der Vorsorge Art 1 Abs 3 REACh und damit auf den Vorgaben des EG Vertrages Art 174 Abs 2 EG ist als zentrale Norm hinsichtlich der Risikokommunikation Art 14 Abs 6 REACh zu nennen Da 76 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi nach hat jeder Registrant die geeigneten Ma nahmen zur angemessenen Risi kobeherrschung zu ermitteln anzuwenden und sie gegebenenfalls weiter zu empfehlen Darin kommt die REACh zugrunde liegende Zuweisung rechtlich regulierter Eigen Verantwortung zum Ausdruck die insbesondere im Bereich registrierungspflichtiger Stoffe das Regulierungskonzept dominiert Die Grundpflicht aus Art 14 Abs 6 REACh gilt in den F llen in denen eine Stoffsicherheitsbeurteilung erforderlich ist diese Verpflichtung besteht f r Stoffe ab einem j hrlichen Registrierungsvolumen von 10 Tonnen Art 14 Abs 1 REACh Die Grundpflicht verwirklicht eine Reihe von gesetzgeberischen Zielen die in den Erw gungsgr nden niedergelegt sind so z B die systemati sch
104. Produktes beziehen Gleichwohl k nnten in solche in formierenden Artikel in Fachzeitschriften durchaus auch ad quat aufbereitete Sicherheitshinweise einen Platz finden F r diese Form der Risikokommunikati on bzw detaillierten Produktinformation lie en sich Brancheninformationen bzw branchenspezifische Publikationen etc nutzen Auf der Seite der Laien sind Fachzeitschriften ein Medium das nur einen ein geschr nkten Ausschnitt der Zielgruppe erreicht da deren Nutzung aufgrund der nur begrenzten Zug nglichkeit der Informationen bzw der einzelnen Aus gabe Aufwand impliziert Mit Peattie 2001 ist davon auszugehen dass die Kompromissbereitschaft im Sinne des getriebenen Aufwands sehr von der Bedeutung abh ngig ist die der fundierten Auswahl eines Produktes zugemes sen wird Gro er Aufwand wird das zeigen allgemeine Untersuchungen zum Konsumverhalten bzw bei der Entscheidung f r gr ne Produkte nur erb racht wenn seitens der Konsument inn en gesichert unterstellt wird dass das So oder So der Entscheidung tats chlich einen Unterschied bewirkt z B NCC 2003 Bei Elektroartikeln ist dies der Fall da mit dem Kauf dieser Produkt gruppe h ufig eng die Unterstellung verkn pft wird etwas Falsches ausw hlen zu k nnen post decisional regret Janis Mann 1977 Zeelenberg 1999 Offen sichtlich werden dem Produkt X und dem Produkt Y bei Elektroartikeln deutli chere Unterschiede unterstellt die es zu kennen gilt und denen i
105. RiKoReNa zudem zu beachten dass der Beratende die n tigen Informationen erh lt um sie an Konsument inn en weitergeben zu k nnen Dass eine Brosch re am Verkaufsregal oder an der Kasse die pers nliche Bera tung begleitet w re w nschenswert Hier k nnte man an Sicherheitsdaten bl tter denken Jedoch sollte hierbei beachtet werden dass sie in vielen F llen von der breiten Bev lkerung nicht oder nur schwer zu verstehen sind Der ei gentliche Zweck von Sicherheitsdatenbl ttern ist die Weitergabe von Informa tionen gem REACh und GHS sie entfalten ihre Wirkung haupts chlich ent lang der Wertsch pfungskette Also sind sie oftmals f r ein mindestens semi professionelles Verst ndnis konzipiert Es empfiehlt sich im Sinne einer breiten Informationskampagne Sicherheitsdatenbl tter auch weiterhin zu nutzen je doch sollte es hier ein Pendant geben das gezielter auf die Bed rfnisse derje nigen abgestimmt ist die als Laien anzusehen sind Auch wird man Sicher heitsdatenbl tter in Kleidungsgesch ften lange suche k nnen Es w re eine berlegung wert ob hier nicht auch ein Informationsblatt ausliegen sollte das einen hnlichen Inhalt bietet Da es letztendlich irrelevant ist wie die gedruckte Information dem K ufer zur Verf gung gestellt wird k nnte das Informationsangebot auch ber ein Ter minal am Verkaufsort bereit gehalten werden das ber die produktbezogenen Risiken aufkl rt Die Systeme wie auch die bereitg
106. Risikoanalyse be zieht sind jeweils diese vier Stufen zu durchlaufen Sie gelten also sowohl bei der Betrachtung von Kernkraftwerken und Chemieanlagen als auch f r die Risiken die sich aus dem Umgang mit Chemikalien in Kosmetika oder in M beln ergeben Der Zuschnitt der vorliegenden Verfahrensschritte und prozedu ralen Abl ufe l sst wenig Raum f r Irrationalit ten sondern betont die Wis senschaftlichkeit der Methodik Im Zentrum der Betrachtung stehen insbeson dere die bereits angesprochenen Begriffe des Schadensausma es und der Ein trittswahrscheinlichkeit Methodisch bem hen sich entsprechende Untersu chungen um ein m glichst hohes Ma an Wissenschaftlichkeit Dies impliziert vor allem die Sicherstellung von Transparenz Notwendig ist dass die Befunde aber auch die Methoden und die Verfahren ihrer Erarbeitung f r die zumeist 55 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa kritische ffentlichkeit bzw f r deren wissenschaftliche Berater nachvollzieh bar dargestellt und aufbereitet sind Erfahrungen aus der Vergangenheit mit Ma nahmen der Risikokommunikation zeigen dass diese besonders dann in die Kritik geraten wenn relativ schnell offensichtlich wird dass wissenschaftli che Methodiken missachtet wurden also wissenschaftlich unsauber gearbeitet wurde Die Exaktheit der Ergebnisse wird aber vielfach durch Unsicherheiten beeinf lusst die sich aus Abgrenzungsprobl
107. Stefanie Merenyi Vorbemerkung Das Vorhaben Neue Ans tze zur Risikokommunikation vor dem Hintergrund von REACh GHS und Nanotechnologie das mit Schreiben vom 05 Juli 2007 vom Bundesministerium f r Wirtschaft und Technologie an den sofia e V als Hauptauftragnehmerin in Auftrag gegeben wurde hatte eine Laufzeit bis zum 31 Mai 2008 Abgeschlossen wurde das Vorhaben am 20 Juni 2008 mit ei nem Ergebnisworkshop in den R umen des Bundesministeriums f r Wirtschaft und Technologie am Standort Berlin Hier wurden die vorgestellten Projekter gebnisse kritisch mit Vertretern aus Wirtschaft Politik und Verb nden disku tiert Im Rahmen der Veranstaltung konnte jedoch aufgrund der begrenzten Zeit und der Vielf ltigkeit der erarbeiteten Ergebnisse nur ein Ausschnitt aus dem Projekt pr sentiert werden In dem nun vorliegenden Abschlussbericht werden theoretische und empiri sche Arbeiten die seit Projektbeginn vom Projektteam durchgef hrt wurden textlich zusammengef hrt und in G nze dargestellt Im Ergebnis wurden als eigentliches Projektziel Ans tze f r neue Formen der Risikokommunikation im Bereich der allt glichen Konsum Produkte formuliert Dabei ist gleich dar auf zu verweisen dass die einzelnen Ans tze an sich nicht neu sind f r viele Vorschl ge finden sich bereits jetzt Beispiele in der Praxis Neu ist unseres Erachtens jedoch das hier vorgeschlagene Zusammenspiel verschiedener In strumente das die etablierten Form
108. US aA ee 159 63 2 Gliederung OrdNUNO mersaria ren 160 Oo KUze Ss PragnaZ onera e a aae e a 160 6 3 4 sAnregendeZzUsaze seii ee 161 6 3 5 Bilder und Blaze Merisor 161 6 3 6 Drucktechnische Gestaltungsmittel 162 6 3 7 Testverfahren zur Optimierung der Gebrauchsanweisung 162 7 Handalungsemptenl ngen ars see ee 164 7 1 Schaffung von Risikobewusstsein ceceneeensnnnenneenneennnnenen 164 7 2 Beispiele f r die Aufbereitung von Risikoinformationen 167 Tel PONLO SI ano E a a a 167 7 2 1 1 Risikoampel oder quivalente einfache Kennzeichnungen direkt auf dem Produkt 169 ThA PIKO dm Meeres 175 2 e BI ra UN eiserne 177 72 2 PONTO U Oeae eE ee 179 4 2 2 V SMS Dienste HOtlNES eu A 180 1 2 2 2 METNE sen a O a 181 7 2 3 Weitere MaBhahmen a ke ee 184 7 2 4 Organisatorisches eeeeeeesseeeneenseeennnnseeennnnennennnnennnnn 184 7 2 5 Zusammenfassung der Handlungsempfehlung 187 8 SCHlIUSSDeMEerKUNg Faz I inne 189 E Ee aE ATE AE ESEA 194 Cee ANa aUa N E E T EE E E E T 202 AE 10 E EEE ESE EEE E AE E EA TOI ETE E STE EDE 203 Anhang 1 Interviewleitfaden Textilien ennen 204 Anhang 2 Interviewleitfaden Farben und Lacke Baumarktartikel 207 Anhang 3 Leitfragen Fokusgruppen M rz 2008 in Darmstadt 210 Anhang 4 Skin Deep The Cosmetic Safety Database 212 Anhan
109. Vordergrund der vermutlich zudem eng mit dem Kriterium Qualit t verkn pft ist Ein Blick in die Tabellenzeile La bels zeigt zudem dass dieser Gesichtspunkt im Baumarktbereich offenbar wichtiger ist oder ein eindeutigeres Kennzeichen darstellt als im Textilbereich Tab 5 5 Kaufkriterien unterschieden nach Erhebungskontexten DEE Als Kaufkriterium genannt bei Farben und Pe kologischer Lacken Fachhandel Baumarkt Verarbeitungseigen er Inhaltsstoffe s 29 7 7 20 7 18 6 6 Br OE E E E 61 Zieht man zudem noch die Einkommensverteilung heran so zeigt sich dass die Kunden des kologisch orientierten Textilfachhandels mit Blick auf die Einkommensverteilung die h chsten Werte aufweisen Mit etwa Zweidrittel der Befragten geben berdurchschnitt lich viele Kunden hier die h chste Einkommenskategorie an dem steht bei den beiden anderen Befragungskontexten nur ca ein Drittel bzw ein F nftel der Befragten gegen ber Ein weiteres Indiz daf r dass insbesondere Einkommen ein wichtiger Indikator bei der Produktauswahl ist 101 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Zugleich ist aber ein deutlicher Unterschied zwischen den semiprofessionellen Anwendern und den Laien zu erkennen die bei der Befragung im Baumarkt vor allem angesprochen wurden Label wie der Blaue Engel die im Kunden segment der Heimwerker und damit der Laien durchaus angesehen sind
110. W hrend man bei einem berholman ver im Stra enverkehr die Entscheidung ber das Hier und Jetzt oder Sp ter und einige Kilometer weiter immer vor dem Hintergrund der Kategorie Risiko Schaffe ich das trifft spielt bei den im Projekt betrachteten Handlungszusammenh ngen der Aspekt des Risikos vordergr ndig keine Rolle Sich nicht ber ein m gliches Risiko Gedanken ge macht zu haben wird auch im Nachhinein kaum als Vers umnis bewertet In der Literatur zur Entscheidungstheorie hat sich in diesen Zusammenhang der Ansatz des post decisional regret etabliert z B Zeelenberg 1999 Das Kon zept bezieht sich auf den Umstand dass man sich eventuell zu einem sp teren Zeitpunkt wenn das Resultat der eigenen Entscheidung in allen Facetten tat sachlich erkennbar wird w nscht sich f r eine andere Option entschieden zu haben vgl auch Luhmann 1991 19 Dies macht das Besondere von Risiko entscheidungen aus Untersuchungen zu den Verfahren und Vorgehensweisen beim Entscheiden zeigen dass Entscheidungstr ger dann zu ausgepr gter Vor sicht also zur umfangreichen Ber cksichtigung von Informationen neigen wenn ihnen schon in der Entscheidungssituation vor Augen steht dass eine Entt uschung angesichts der erzielten Entscheidungseffekte zuk nftig m glich ist Gemeint sind also F lle bei denen die M glichkeit des post decisional reg ret schon bei der Abw gung der Alternativen einkalkuliert wird da der Ent scheider d
111. W 5 DEC YELLOW NO 5 100 none denthed ACRYLIC COPOLYMER w 99 none identified PURIFIED ze i Im Folgenden werden dem interessierten Benutzer der Website diese Beden ken nochmals ausf hrlicher geschildert Dies geschieht durch das Aufzeigen der einzelnen Risiken und der Zuordnung der betroffenen Inhaltsstoffe Es er folgt beispielsweise eine Zuordnung von Inhaltsstoffen zum Thema Krebs sie he Abb Anhang 4 7 Hier kann man ersehen wie nach und nach die Komple xit t des Themas zunimmt Das Risiko wird nach den Inhaltsstoffen unterteilt type of concern und es wird aufgezeigt unter welchen Voraussetzungen dieses Risiko besteht product conditions Durch das Anklicken eines spezifi schen Inhaltsstoffs wird eine den Produkten hnelnde Risikoinformation auf gerufen Des Weiteren werden die Quellen genannt die bei der Aufbereitung der Information gedient haben Der Nutzer hat durch diese Transparenz die 215 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa M glichkeit die Ergebnisse nachzuvollziehen Dies f rdert das Vertrauen in die aufbereiteten Informationen CANCER type of concern product conditions ingredientis Cancer limited evidence SD ALCOHOL 406 One or more in vitro tests on mammalian cells show positive FD amp C BLUE 1 mutation results One or more in vitro tests non mammali an cells show positive D amp C RED 33 mutation results One or more anim
112. Zeit ergeben kann Zudem werden weitergehende Gebrauchs informationen zur Abwendung von Gefahren durch GHS nicht abgedeckt Also d rfte sich besonders bei sicherheitsbezogenen Gebrauchshinweisen eine zwingende Erforderlichkeit und Verh ltnism igkeit der deutschen Sprache begr nden lassen vgl Kloepfer 2007 79 Die Nutzung der deutschen Sprache allein ist jedoch noch kein Garant daf r dass die Anweisungen und Hinweise auf Produkten der Verpackung oder in anderen begleitenden Medien auch inhaltlich verst ndlich sind Hier gibt es f r die von uns betrachteten Konsumg ter keine Regelungen die klar definieren was dem Verst ndlichkeitsgebot entspricht Es finden sich in den nationalen Regelungen Formulierungen wie z B klar und verst ndlich vgl Entschlie Bung des Rates vom 17 Dez 1998 ber Gebrauchsanleitungen f r technische Konsumg ter ABl EG Nr C 411 v 31 12 1998 vgl Kloepfer 2007 77 Auch der EuGH stellte bereits fest dass jegliche Informationen ohne praktischen Nutzen sind wenn sie nicht in einer f r den Adressaten verst ndlichen Spra che abgefasst sind vgl EUGH Rs C 33 97 Sig 1999 l 3175 Rn 29 Co lim Hier stellt sich die Frage was ein zumutbarer Umfang ist wie der Text gestaltet sein soll oder wie die Erschlie barkeit der Informationen bewerkstel ligt werden soll vgl Kloepfer 2007 80f Solche Anforderungen sind im Rich tlinienrecht nicht vorgegeben so bleiben solche Verst nd
113. a sie vermeintlich oder tats chlich zu wertvoll ist als dass man sie mit der Suche nach weite ren Informationen verschwenden m chte 29 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa same Aspekte ausgeblendet werden vgl Bachrach Baratz 1962 Bach rach Baratz sehen hierin einen Aspekt von Machtaus bung Da Macht ein so ziales Ph nomen ist spielt sie in den vorliegenden berlegungen keine Rolle die hinter dem Konzept stehende Idee des Nicht Entscheidens ist allerdings beim Umgang mit Alltagsprodukten zu ber cksichtigen Non decisions lassen sich als Form des Agenda settings in eigener Sache verstehen Vielfach limi tieren die Kund inn en oder Anwenderfinnen in Bezug auf das Thema Inhalts stoffe selbst die Entscheidungsagenda da sie es f r zu schwierig zu aufw n dig oder auch schlicht f r irrelevant erachten sich bei der Kaufentscheidung bewusst auch entlang des Aspektes Inhaltsstoffe zu entscheiden Im Zusammenhang mit dem Kauf und Anwendungsverhalten spielen lediglich die unter 2 und 3 beschriebenen Varianten von Entscheidungen unter Unsi cherheit eine Rolle Hierbei hat man es bei Variante 2 h ufig mit einer Situati on zu tun in der unter Zeitdruck entschieden wird etwa der Kauf eines Ange botstextils da Konsument inn en unterstellen dass jemand anderes das Pro dukt kauft wenn sie sich nicht schnell daf r entscheiden Der Versuch Infor mationen zu Inh
114. aftlichen Umgang mit Unsicherheit oekom Verlag M nchen Riley Donna M Fischhoff Baruch Small Mitchell J Fischbeck Paul 2001 Evaluating the Effectiveness of Risk Reduction Strategies for Consumer Chemical Products In Risk Analysis vol 21 no 2 pp 357 369 R mer Bettina von Steffensen Bernd 2007 Kinder und Jugendliche als Zielgruppe des Erlebnismarketings Werbung in Kinder und Jugendzeitschriften sowie in korrespondierenden Internetangeboten sofia Studien zur Institutionenanalyse 02 2007 Darmstadt Rowe Gene Wright George 2001 Differences in Expert and Lay Judgments of Risk Myth or Reality In Risk Analysis vol 21 no 2 pp 341 356 Schell Thomas von 1998 Biotechnologie und Gentechnik im Diskurs Das Beispiel der B rgerforen zu Biotechnologie Gentechnik in Baden W rttemberg In Ammon U Behrens M Hg Dialogische Technikfolgenabsch tzung in der Gentechnik Bewertung von ausgew hlten Diskurs und Beteiligungsverfahren Dokumenta tion einer Tagung der Sozialforschungsstelle Dortmund und der FernUniversit t Hagen 95 105 Schnell Rainer Hill Paul B Esser Elke 2005 Methoden der empirischen Sozialfor schung 7 v llig berarbeitete und erweiterte Auflage R Oldenbourg Verlag M nchen Wien Schott W 1997 Preise f r versicherungstechnische Risiken Zu Rationalit t und Reali t tsn he bei Anwendung aktuarieller und konomischer Modelle Verlag Versi cherungswirtschaft e V Ka
115. agungen haben Slovic und seine Mitarbeiter untersucht in wie weit sich die Einsch t zungen von Experten und Laien in Bezug auf die Bewertung von Chemikalien unterscheiden Der Begriff intuitive Toxikologie verdeutlicht dass Laien in vie len F llen die Bewertung von Chemikalien rein intuitiv also ohne fundierte wissenschaftliche Kenntnisse vornehmen Dies sei so die Autoren das menschheitsgeschichtlich lange Zeit etablierte Verfahren zur Bewertung der Belastung von Boden Wasser und Luft gewesen da f r eine objektiv wissenschaftliche Bewertung die notwendigen Methoden gefehlt h tten Sinnlich wahrnehmbare Abweichungen etwa ein Geruch der Umweltmedien vom unterstellten Normalzustand h tten als Richtschnur beim Umgang bzw beim Absch tzen der Notwendigkeit von Sicherheitsma nahmen gedient Im vorliegenden Vorhaben war es aus Zeitgr nden die sich aus der veran schlagten maximalen Interviewdauer pro Befragten ergaben nicht m glich eine hnlich umfangreiche Itemliste abzufragen wie sie in den Untersuchun gen durch das Forscherteam um Slovic zum Einsatz kam Deshalb wurden drei Aspekte ausgew hlt die f r die Kl rung der Vorhabensfragestellung am trag f higsten erschienen e Da die Verfasser davon ausgehen dass dem Risikobewusstsein auf Sei ten der Konsument inn en entscheidende Bedeutung daf r zukommt ob sie sich intensiver bei der Auswahl oder bei der Anwendung von Produkten f r die Inhaltsstoffe intere
116. al perspective In Davies C J Covello V T Allen F W eds Risk communication Washington D C Conservative Foundation CW 2008 Chemical Watch News vom 15 05 2008 Industry must self regulate nanotech risks systematically http chemicalwatch com news m 5 amp y 2008 194 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Diekmann Andreas 2007 Empirische Sozialforschung Grundlagen Methoden An wendungen 18 vollst berarb und erweiterte Aufl Rowohlts enzyklop die Reinbek bei Hamburg DIN EN 62079 Erstellung von Anleitungen Gliederung Inhalt Darstellung vom November 2001 Dobers Peter Stranneg rd Lars 2005 Design Lifestyles and Sustainability Aesthetic Consumption in a World of Abundance In Business Strategy And the Environ ment vol 14 pp 324 336 Dunwoody Sharon Peters Hans Peter 1993 Massenmedien und Risikowahrneh mung In Bayrische R ck Hg Risiko ist ein Konstrukt Wahrnehmungen zur Risikowahrnehmung M nchen Knesebeck S 317 341 D rrenberger Gregor Behringer Jeannette 1999 Die Fokusgruppe in Theorie und Anwendung Akademie f r Technikfolgenabsch tzung in Baden W rttemberg Stuttgart EDF Environmental Defense Fund 1997 Toxic Ignorance The Continuing Absence of Basic Health Testing for Top Selling Chemicals in the United States New York http www edf org documents 243_toxicignorance pdf Empacher C Hayn
117. al studies show tumor formation at high doses POLYURETHANE 216 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Anhang 5 Informationsrechtliche Aspekte von Internetplattformen ber sicht Eine Vertraulichkeit von Stoffdaten k nnte sich laut 8 9 Abs 1 Nr 2 UIG da durch ergeben dass Rechte am Geistigen Eigentum bestehen Hier wird insbe sondere auf Urheberrechte abgestellt die dadurch bestehen k nnten dass die Daten speziell aufbereitet wurden Hier ist insbesondere auf den Schutz des Datenbankherstellers abzustellen Bez glich des Geistigen Eigentums von Ur hebern und der diesbez glichen Entwicklungen in den letzten Jahren haben sich zahlreiche nderungen ergeben die eine eingehende Betrachtung be gr nden Zu ermitteln w re ob die eingestellten Daten urheberrechtlich ge sch tzte Werke iSd Gesetzes sind 88 2 3 4 UrhG sowie 88 23 24 UrhG Darauf folgend ist zu ermitteln welche Anspr che der Urheber gegen ber dem Informationsanbieter durchsetzen kann 88 15 ff UrhG 8 19a UrhG ivm 88 97 ff UrhG Hierbei ist insbesondere auf die St rerhaftung laut 8 101a UrhG zu achten diese sind Im Wesentlichen Auskunftsanspr che gegen ber der Beh rde Hier m ssen datenschutzrechtliche Regelungen beachtet wer den Eine Anwendung von Schrankenregelungen des Urhebergesetzes sind zu pr fen 88 44a ff UrhG Des Weiteren sind Fragestellungen zu beantwor ten bez glich der
118. also Motive herauszuarbeiten mit denen sich erkl ren l sst warum bestimmte Verhaltensweisen so oder anders ausfallen Es lassen sich die Begr ndungen herausarbeiten die die Teilnehmer selbst formulieren mit denen sie vor sich oder auch in der Situation kritischer Nachfragen vor anderen ihrem Tun Be gr ndungen zuordnen W hrend die Ergebnisse der quantitativen Erhebung einen Eindruck der Vertei lung von Meinungen und Einsch tzungen geben erm glichen die qualitativen Ergebnisse der Fokusgruppendiskussionen ein tiefer gehendes Ermitteln der Beweggr nde und Motive die ein bestimmtes Kauf oder Anwendungsverhal ten bewirken In der These 1 haben wir verdeutlicht dass gerade diese Ge sichtspunkte wichtig sind da sie die Ansatzpunkte f r persuasive Kommunika tion aufzeigen mit denen sowohl die etablierten Heuristiken in Frage gestellt oder best tigt als auch systematische Informationsverarbeitung auf Seiten der Kund inn en und Anwender innen angeregt werden kann siehe hierzu vor allem die Ausf hrungen zum RISP Modell im Kapitel 2 3 4 Hiermit werden auch genau jene Aspekte angesprochen die im Zusammenhang mit dem Ver haltensmodell der Interdisziplin ren Institutionenanalyse im Kapitel 2 7 skizziert und erl utert wurden 4 2 1 Quantitative Befragung F r den quantitativen Teil der Untersuchung wurde der zum Workshop am 19 November 2007 vorgelegte Fragebogen weiterentwickelt und f r die verschie denen Produktbereiche spezi
119. altsstoffen zu suchen k nnte zu viel Zeit kosten In der Varian te 3 wird der Aspekt v llig ausgeblendet er kommt gar nicht erst auf die eigene Agenda Im Folgenden sollen die berlegungen zum Thema Entschei den mit unvollst ndigen Informationen genauer untersucht werden Es ist allerdings eines zu bedenken Bei den Produktgruppen die im Rahmen der empirischen Analyse genauer untersucht wurden k nnen wir davon aus gehen dass sich die Kund inn en und Anwender innen nicht unbedingt be wusst und intentional f r das Eingehen eines stoffbedingten Risikos entschei den Sie tun es aber doch in eigener Verantwortung da sie das jeweilige Pro dukt ausw hlen Sie nehmen die Exposition nicht im vollen Wissen um die eventuell eintretenden gesundheitlichen Konsequenzen aber vielfach doch ahnend in Kauf Die empirischen Ergebnisse in Abschnitt 5 2 2 werden diese Einsch tzung best tigen Viele Konsument inn en wissen durchaus bzw gehen davon aus dass moderne Produkte nicht frei von chemischen Inhaltsstoffen sind Zugleich unterstellen sie aber dass sie die notwendigen Informationen die sie zur Absch tzung des Ausma es einer Gesundheitsbeeintr chtigung ben tigen w rden entweder nicht bek men oder nicht verst nden Ange sichts dieser Unterstellung ist damit zu pr fen unter welchen Bedingungen das Risikoverhalten vom Modus Non Decision Nichtbesch ftigung mit dem Thema Inhaltsstoffe auf bewusste und inhaltlich abw gende Formen
120. an Informationen gefordert die unter anderem das Folgende einschlie en e Nutzen oder Mehrwert des Nano Produkts im Vergleich zum her k mmlichen Produkt verdeutlichen e Nachweis der nanospezifischen Effekte und oder Wirkungsweisen er bringen e Technische Spezifikationen physikalisch chemische Daten wie Gr e Struktur etc aufzeigen e Gef hrdungspotential f r Mensch Tier und Umwelt Toxikologie ko toxikologie Abbaubarkeit Entsorgung etc benennen Beim Vorliegen neuer Erkenntnisse verpflichtet dieser Code of Conduct die Hersteller und Lieferanten zu einer schnellen und offenen Informationsweiter gabe an die betroffenen Mitglieder der IG DHS In gewisser Weise sind die Verpflichtungen die die Mitglieder der IG DHS formulieren etwas pr ziser und ergebnisorientierter Jedoch ist zu beachten dass der Handel nur dann an In formationen gelangt wenn die Industrie sich selbst auch eine Verpflichtung auferlegt Jedoch wird die Verpflichtung des Handels eine andere Wirkung 6 Weitere Informationen hierzu abrufbar unter www icca chem org 186 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi haben da hier er selbst eine gewisse Entscheidungsm glichkeit hat welche Produkte er seinen Kunden anbieten m chte Zudem wird der Kunde bei Nich tgefallen direkter reagieren k nnen indem er beispielsweise andere M glich keiten des Einkaufs w hlt Die Motivationslag
121. ang zu einem Telefon Handy oder Inter netanschluss hat was wiederum als ein Nachteil dieser Form der Informations gewinnung angesehen werden kann der jedoch im Zuge der heutigen Ent wicklungen zur Informations und Wissensgesellschaft immer mehr an Bedeu tung verliert Wie bereits angesprochen ist besonders ber das Medium Inter net die j ngere Bev lkerung zu erreichen die sich der Risiken die von Alltags produkten ausgehen h ufig wenig bewusst ist Dies verdeutlicht noch einmal dass selbst ein Hinweis auf Risikoinformationen durch klassische Massenme dien und das Internet keine allumfassende L sung darstellt Zun chst wird jedoch auf spezifische Aspekte der Pull Medien wie z B des Internets eingegangen Um einen vollst ndigen berblick ber Point of Use Informationsangebote zu erhalten kann Abbildung 7 9 dienen weiterf hrende Informationen ber Consumpedia Pol Abb 7 9 Informationsangebote am Point of Use 7 2 2 1 SMS Dienste Hotlines Eine f r Kundfinn erfolgreiche en Informationsgewinnung h ngt bei den Pull Medien stark davon ab wie sie aufbereitet werden Bei der Gestaltung eines SMS Dienstes sind fast deckungsgleich die Vorgaben zu ber cksichtigen die auch bei Gebrauchsanweisungen und Sicherheitshinweisen zu bedenken sind Der Umfang der Mitteilung ist begrenzt denn eine SMS hat die Restriktion nur wenige Zeichen lang zu sein Es stellt eine Herausforderung dar wichtige 180 Sonderforschungsgr
122. ann man wohl nie haben ber die G te eines Produkts Auch nicht wenn man kotest oder die Zeitschrift Test abonniert hat und ber jedes Produkt nachliest Es sind eben Zu fallsprodukte die eben getestet werden und in der n chsten Woche kann dasselbe oder das gleiche Produkt irgendwelche Inhaltsstoffe ha ben die dann doch Allergien ausl sen absolut ist da oftmals nicht ge geben Fokusgruppe 2 Sprachwissenschaftler Die Ergebnisse zu Item 13 entsprechen dem Antwortverhalten das mit den vier Photografien aus den Fokusgruppen verdeutlicht wurde Trotz aller Skep sis sehen die Befragten in chemischen Produkten einen unverzichtbaren Teil ihres Alltags Ohne sie kommt man im t glichen Leben nicht aus da sie oft mals recht einfache und zuverl ssige L sungen f r die auftretenden Probleme bereithalten Wir hatten Schimmel in einem Zimmer Und da haben wir einen Schimmelentferner genommen der von Okotest gut bekommen hat Das haben wir auch eine Weile probiert aber es hat einfach nichts ge bracht auf Dauer Dann haben wir die Keule gekauft wo man dann auch l ften soll jetzt ist der Schimmel weg Fokusgruppe 3 Informati ker Die Items 5 und 7 stammen aus der Befragung zur intuitiven Toxikologie und zeigen f r Deutschland weitgehend die gleichen Ergebnisse die auch in den Studien der Forschergruppe um Slovic berichtet werden Den Laien fehlt der Kenntnisstand um die in der Wissenschaft blichen Konzepte von Dosis
123. arf unterschieden werden konnten Zudem erwiesen sich drei der likertskalierten Items vgl Schnell Hill Esser 2005 187ff als zu schwierig so dass zu viele Befragte keine Angabe machen konn ten Die erste Auswertung dieser Interviews und die r ckgemeldeten Erfahrun gen der Interviewer haben zu einer weiteren berarbeitung einzelner Fragen bzw Items gef hrt so dass Ende Januar 2008 die eigentliche quantitative Er hebung begonnen werden konnte Die Erhebung f r die Produktgruppe Texti lien wurde in der Innenstadt von Darmstadt durchgef hrt und Anfang M rz 2008 abgeschlossen Es konnten insgesamt 172 Interviews realisiert werden die von den Befragten vollst ndig ausgef llt wurden und f r die Auswertung ber cksichtigt werden konnten Die deskriptiven Ergebnisse finden sich im nachfolgenden Kapitel 5 Dar ber hinaus wurde eine Kooperation mit einem wirtschaftlich erfolgreichen Textilversand verabredet dessen Unternehmensphilosophie darauf ausgerich tet ist Produkte anzubieten die entlang der gesamten Herstellungs und Lie ferkette kologisch und im Sinne des Konzeptes fair trade hergestellt wur den Dies umfasst den pestizidfreien Anbau von Bauwolle den Verzicht auf die chemische Ausr stung und bedenkliche Farbstoffe Entsprechende Hinweise werden sowohl auf der Internetseite des Unternehmens als auch in den Pros pekten des Versands verdeutlicht Neben dem Versandhandel betreibt dieses Unternehmen auch einen Laden mit eine
124. armonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft vgl ABl EG Nr L 167 S 10 Im Anhang 5 sind in kurzer Form einige dringende Fragen aufgef hrt die weiteren Forschungsbe darf begr nden 7 2 3 Weitere Ma nahmen Ma nahmen die langfristig dazu beitragen k nnen Informationen in der Be v lkerung zu verbreiten stellen Schulungsangebote dar Eine auf die Risiken von Inhaltsstoffen bezogene Schulung von Semiprofessionellen kann w hrend der Ausbildung erfolgen w hrend bei der breiten Bev lkerung das n tige Grundverst ndnis ber Lehrinhalte an allgemeinbildenden Schulen vermittelt werden kann Jedoch ist zu erwarten dass eine solche Ma nahme nur im l n geren Zeitverlauf umgesetzt werden kann Ziel dieses Ansatzes kann die Auf kl rung sein mit der ein Risikobewusstsein geschaffen und die Verst ndlichkeit von Risikoinformationen sichergestellt wird Ein zeitnaher Bildungseffekt im weitesten Sinne ergibt sich beim Angebot von Risikoinformationen in Fachzeitschriften oder im Rahmen spezifischen Verans taltungen wie beispielsweise Textil und Baufachmessen Hier kann man die Informationen an den Anforderungen die die jeweilige Klientel stellt anpas sen was die Verst ndlichkeit der Informationen verbessern w rde Zu beach ten ist besonders bei Fachzeitschriften dass diese der Pressefreiheit unterlie gen so greift hierbei wie bereits erw hnt der Aspekt des
125. as Produkt schon haben wie bist du damit zufrie den Andere zu fragen das ist also auch noch eine weitere Informati onsquelle Aber ich denke schon es ist ganz wichtig dass wir wirklich unabh ngige Institutionen haben die diese Pr fungen vornehmen Fo kusgruppe 4 Rentner ltere Tests sind in der Regel ber Bibliotheken oder Verbraucherberatungen zug nglich Hierbei handelt es sich allerdings um Einrichtungen die f r viele B rgerinnen und B rger mit einer Zugangsbarriere verbunden sind so dass sie nur in Ausnahmef llen genutzt werden Gerade f r Einrichtungen der Ver braucherberatung d rfte in noch st rkerem Ma e gelten was im Zusammen hang mit der Notwendigkeit einer Beratung in der Kaufsituation im Gesch ft angesprochen wurde In vielen F llen ist es angesichts des zu zahlenden Preises f r Konsument inn en nicht lIohnend sich einerseits intensiv oder andererseits gar au erhalb der eigentlichen Kaufsituation um Produktinformationen zu bem hen Fachzeitschriften k nnten aber bei den hier nur am Rande thematisierten se miprofessionellen Anwender inne n an Bedeutung gewinnen da sie sich als Experten in ihrem T tigkeitsbereich mit den Produkten vielfach genauer befas sen Hierbei stehen vermutlich nicht in erster Linie die Sicherheitshinweise im Zentrum des Interesses stattdessen werden eher Fragen des effizienten oder sparsamen Produktgebrauchs bzw Hinweise eine Rolle spielen die sich auf die reine Anwendung des
126. ass diese Personengruppe vergleichsweise klein ist e Semiprofessionelle Anwender Dieser Personenkreis ist deutlich gr er als die Gruppe der Experten Hier haben wir vor allem Anwen der innen im Blick die bei der Nutzung eines Chemieproduktes zwar in einem professionellen Umfeld agieren sich hierbei aber mit Blick auf chemische Substanzen in einem Feld bewegen das ihnen weitgehend unbekannt ist So wird einem Handwerker in vielen F llen grunds tzlich bekannt sein dass bei der Nutzung bestimmter Produkte Vorsichts ma nahmen im Hinblick auf Umwelt und Gesundheit zu ergreifen sind 53 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Eine genaue Kenntnis zu den chemischen Eigenschaften der etwa in Farben und Lacken enthaltenen Inhaltsstoffe ist jedoch nur im Aus nahmefall zu erwarten Es geht mithin um Nutzer innen bei denen die Anwendung eines chemischen Produkts zwar Teil des beruflichen bzw professionellen Umfeldes ist denen aber gerade jene Detailkenntnisse fehlen die eine ad quate Beurteilung der mit dem Einsatz eines chemi schen Produktes verbundenen Gesundheits oder Umweltrisiken er m glichen w rde e Die gr te Gruppe stellen die so genannten Laien dar Bei dieser Kun den und Anwendergruppe gehen wir davon aus dass sie nicht ber ausreichende Qualifikationen und Erfahrungen verf gen um die In haltsstoffe in Produkten ad quat zu bewerten Gerade f r die K u
127. ate in a lottery that offers a 10 chance to win 100 and a 90 chance to win nothing Kahne man Tversky 1986 169 Unter wissenschaftlich kontrollierten Versuchsbedingungen zeigt sich dass viele Befragte im Sinne eines Framings eher einer Teilnahmegeb hr Problem 11 als einem Verlust Problem 10 zustimmen k nnen Obwohl beide Optionen konomisch identische Resultate beinhalten neigen mehr Be fragte der zweiten Option zu Ganz hnliche Effekte zeigen Wiedemann und Sch tz 2005 5 mit Blick auf die Bewertung der Nanotechnologie Die Risiko einsch tzung von Laien wird ihrer Untersuchung zur Folge stark davon beeinf lusst ob der soziale Kontext in dem Risiken der Nanotechnologie pr sentiert werden als gro betrieblich oder kleinbetrieblich gepr gt vorgestellt wird Gro betriebe werden eher mit Risiken in Verbindung gebracht als Kleinbetrie be so dass die Technologie im gedanklichen Umfeld kleiner Betriebe von Laien als sicherer bewertet wird ebd 10 Die Ausf hrungen zum Entscheidungsverhalten zeigen dass Akteure in Ent scheidungssituationen sich sehr wohl zu helfen wissen wenn es mit Risiken umzugehen gilt die sich aus der Tatsache ergeben dass die letztlich erzielten Ergebnisse nicht eindeutig abzusehen sind Niels Brunsson hat in einem Auf satz bereits 1982 darauf hingewiesen dass es in Organisationen verschiedene Arten der Rationalit t gibt In der Politik st nde vielfach eine ausgepr gte
128. atlonen ber Consumpedia 3 Reikobewesungsersslem Fraduktinformalionen E 2 m Abb 7 10 Gesamt bersicht Medienkampagne PoS PoU Um Informationen bieten zu k nnen m ssten hier zus tzliche Ma nahmen wie die angesprochenen freiwilligen Selbstverpflichtungen in Form von Code of Conducts eingef hrt werden da die Informationslage zu Nanotechnologien zur Zeit nur bedingt verl ssliche Daten beinhaltet die den Konsument inn en zur Verf gung gestellt werden k nnen vgl IG DHS 2008 Es lohnt sich be sonders in diesem Zusammenhang bei der Risikobewertung den Stand der Forschung offenzulegen Zum einen hat dies Signalwirkung f r den Konsu menten indem er dazu angehalten wird die Hintergr nde eines Produkts n her zu betrachten z B ber die Internetplattformen Zum anderen wird er in seiner Entscheidungskompetenz erheblich gest rkt so dass er besonders im Hinblick auf die Abw gung eines dem Produkt innewohnenden Risikos und der Effektivit t neuer Stoffe Technologien eine Entscheidung treffen k nnte die seiner eigenen sufficiency threshold vgl Kapitel 3 2 4 tats chlich ent spricht Die Ma nahmen k nnen langfristig ber alternative Wege der Bildung unters t tzt werden Ziel ist hierbei das Risikobewusstsein zu st rken die Quellen f r Risikoinformationen vorzustellen und gegebenenfalls tiefer in die Materie ein zusteigen je nach Bed rfnis der jeweiligen Rezipientengruppen 188 Sonderforschungsgrup
129. aufgef hrte Inhalts stoffe Sicherheits und Warnhinweise sowie schlagwortartige Hinweise welche Art von Risiken diesem Produkt innewohnen z B Cancer Allergies etc Des Weiteren k nnen Nutzer der Internetseite sich einloggen und Kommentare zum Produkt hinterlassen Im Folgenden werden zun chst die Inhaltsstoffe einzeln per Ampelsystem bewertet Danach folgt die Auflistung der einzelnen Bedenken bez glich des Produktes in Kurzform Weitere inhaltsstoffbezogene Informationen und Informationen zum Bewertungssystem an sich k nnen 182 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi durch einen direkten Link abgerufen werden Die Seite bietet auch einen Newsletterdienst an der aktuelle Meldungen zum Thema Produktsicherheit und Verbraucherschutz sowie Einkaufstipps bietet Eine ausf hrliche Betrach tung dieser Internetplattform erfolgt im Anhang siehe Anhang 4 zu Skin Deep Cosmetic Safety Database Environmental Working Group EWG www cosmeticdatabase com Ein weiteres Beispiel bietet das Gefahrenstoff Informationssystem der Berufs genossenschaft der Bauwirtschaft vgl BG BAU GISBAU www gisbau de das von dem Gedanken ausgeht dass Produkte mit vergleichbaren Gesund heitsrisiken identische Schutzma nahmen und Verhaltensregeln erfordern Hierzu bietet das System umfassende Informationen ber Gefahrstoffe beim Bauen Renovieren und Reinigen des Weiteren Bet
130. bare Ans tze zur St rkung des Risikobewusstseins beschrieben in den darauf folgenden Ab schnitten werden Informationsangebote und m gliche Informationskan le vorgestellt Diese M glichkeiten werden anhand von bestehenden Beispielen er rtert 7 1 Schaffung von Risikobewusstsein Um in der breiten Bev lkerung das Bewusstsein f r das Vorhandensein von Risiken beim Umgang mit den vertrauten Produkten zu wecken ist es ratsam den Kommunikationsweg ber die Massenmedien zu w hlen Hierbei w re kein grunds tzlicher Unterschied zwischen Chemikalien im Allgemeinen wie sie unter REACh thematisiert werden und Nanomaterialien zu machen Beide Aspekte w ren in diesem Zusammenhang thematisch unter dem Ansatzpunkt oder Motto anzusprechen Von notwendigen Inhaltsstoffen k nnen gesund heitliche und kologische Beeintr chtigungen ausgehen Wie sich bei den Umfragen zeigte ist das Wissen ber Risiken im Bezug auf die untersuchten Produktgruppen in der Bev lkerung kaum verbreitet Hier gibt es vor allem Nachholbedarf bei den j ngeren K ufergruppen die in Bezug auf die angebo tenen Produkte zumeist etwas sorglosere oder kompromissbereitere Umgangs formen an den Tag legen Hinzu kommt dass zudem insgesamt ein eher ge ringes Bed rfnis ge u ert wird sich intensiver um Informationen zu Produkten zu bem hen Eines der auffallenden Ergebnisse der empirischen Untersuchung ist dass unabh ngig von sozialstrukturellen Hintergr nden
131. bb 2 4 anordnen Beide Gruppen unterscheiden sich in diesen Aspekten nicht Es wird auch in den empirischen Ausf hrungen deutlich Kap 5 dass beide Personengruppen durchaus hnliche Risikobewertungen wie auch Informationssuchstrategien an den Tag legen Gleichwohl bietet die Gruppe der semiprofessionellen Anwender aufgrund ihres beruflichen Hinter grunds in dem die Produktanwendung stattfindet Ansatzpunkte um zus tzli che Optionen der Risikokommunikation zu nutzen 2 0 3 Risikobewertung durch die Medien Da den Medien im Zusammenhang mit der Verf gbarkeitsheuristik gro e Be deutung zukommt sollen deren Formen des Umgangs mit Risiken in der Be richterstattung kurz erl utert werden In den Medien werden Risiken zumeist in einen konkreten Entscheidungszusammenhang gestellt wobei gem Sch tz Peters 2002 42f zwischen verschiedenen Entscheidungsbereichen unterschieden werden muss e Alltagshandeln hier nehmen Individuen selbst Einfluss auf ihre Ge sundheit Bei diesem Alltagshandeln geht es um die Wahl zwischen Bequemlichkeit Gewohnheit und Genuss auf der einen sowie Gesund heit Sicherheit und Umweltqualit t auf der anderen Seite 42 Damit ist die Risikoentscheidung in einen engen Zusammenhang mit Kon summustern und dem Erwerb von Produkten gestellt e Entscheidungen von Unternehmen und Beh rden mit denen diese RI sikoquellen aufbauen es geht zumeist um die Errichtung von Gro an lagen In diesen Entsche
132. ben der Eingangs dieses Abschnitts beschriebenen Phase der Ge winnung qualitativer empirischer Daten waren f r die Endphase des Vorhabens zwei weitere Veranstaltungen vorgesehen die vor allem der Evaluation und Bewertung der abgeleiteten Vorschl ge zur Verbesserung der Risikokommuni kation dienen sollten Diese Veranstaltungen waren in gewisser Weise als Pro dukttests gedacht da in ihrem Rahmen konkrete L sungsangebote f r das Bereitstellen der Ris kokommunikation vorgestellt und als Stimulus zur Anre gung der Diskussion genutzt werden sollten Zur Vorbereitung wurden im Rahmen des am 21 April in Darmstadt durchgef hrten Ergebnisworkshop sowohl die Anforderungen an eine ge nderte Risikokommunikation vorges tellt als auch die sich daraus ableitenden konkreten Ma nahmen zur Entwick lung und Initiierung einer Risikokommunikationsstrategie in kurz und mittelf ristiger Perspektive diskutiert Die Einladungen zu einer solchen Veranstaltung sind kurz nach dem 21 April an die Teilnehmerinnen der ersten vier Verans taltungen verschickt worden Diese hatten bei den ersten Diskussionsrunden ihre Bereitschaft erkl rt an einer weiteren Veranstaltung teilzunehmen da ein Interesse an den Ergebnissen formuliert wurde Zu einer weiteren Veranstal tung ist es letztlich nicht gekommen da terminliche Gr nde f r die allermeis ten der eingeladenen Teilnehmerinnen ein Erscheinen unm glich machte 93 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse
133. beobachtbare bzw berichtete Verhalten aufgrund der gleichen berlegungen an den Tag legen Es ist insofern von Bedeutung Bei Textilien beschr nken sich solche risikominimierenden Verhaltensoptionen zum einen auf eine ver nderte Produktauswahl zum anderen auf das Waschen der Klei dungsst cke vor dem ersten Tragen Im Produktbereich M bel l sst sich in Bezug auf das Anwendungsverhalten kaum eine sinnvoll erscheinende Handlungsoption erkennen Beim Umgang mit Farben und Lacken ist eine gr ere Zahl an unterschiedlichen Hand Iungsoptionen denkbar Sie schlie en unterschiedliche Formen der Zufuhr frischer Luft des Einsatzes einer pers nlichen Schutzausr stung Pausen oder auch das zeitliche Verteilen der zu erledigenden Arbeit ein 82 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi die Motivationen detailliert und tiefgr ndiger zu erfassen um zu pr fen in wieweit sich Kund inn en und Anwender innen bei Kauf und Umgang mit diesen Produkten berhaupt mit Informationen befassen und in welchem Ma Be sie intuitiv und spontan vorgehen Diese Motivlagen sind auch insofern be deutsam da sie beim Adressaten der Risikokommunikation den Ansatzpunkt darstellen den neue Formen der Risikokommunikation als Ausgangspunkt nehmen m ssen Es ist schlie lich nicht davon auszugehen dass es allein die Qualit t oder die nur zum Teil ber cksichtigte Adressatenangemessenheit der Informationen
134. ber der Pro dukte darstellen da hierbei ein Intormationskanal etabliert werden k nnte der auch ihnen schnell Daten zur Verbesserung ihrer Produkte liefern kann Dies ist besonders vor dem Hintergrund der Nanotechnologie ein gro er Vorteil da hierbei vermehrt zu erwarten ist dass neue Erkenntnisse erlangt werden die im Gegenzug bei Sicherheitsrelevanz dem Endverbraucher wieder zur Verf gung gestellt werden k nnen vgl Kapitel 6 Produkthaftungsrecht Der Nach teil bei Internetplattformen liegt wie bereits angesprochen darin dass po tentielle Nutzer Computer und Internetanschluss ben tigen Ein passendes Beispiel f r ein solches Informationsangebot stellt die Datenbank Skin Deep Cosmetic Safety Database im Internet dar die gut aufbereitete Risikoinformationen zu Kosmetikprodukten bietet Die Oberfl che folgt den Erfordernissen der Konsument inn en nach einer produktbezogenen Ausrich tung und bietet hierzu einen leichten Einstieg indem bergeordnete Anwen dungsgebiete z B Hair Care Nail Care etc ausgew hlt werden k nnen Dar auf folgt eine feinere bersicht ber einzelne Produktgruppen die wiederum den Zugriff zu einzelnen Produkten erm glichen Diese Produkte werden selbst per Ampelsystem bewertet und die einzelnen Produkte einer Kategorie k nnen miteinander verglichen werden Die Aufbereitung der Produktdaten liefert eine Beurteilung der Gesundheitsge f hrdung ein Aufzeigen von Information Gaps einzeln
135. ber nicht die einzigen Dies sind zum einen Arbeiten die Auswirkungen unterschiedlicher Lebensstile auf Kon summuster und das Alltagsverhalten analysieren Zum anderen sind im Hinblick auf die Formen der produktbezogenen Informationsaufbereitung Ansatzpunkte in einer Reihe von Texten zu finden die sich mit den Qualit tskriterien von Gebrauchsanweisungen be fassen Daneben sollen aber auch Anleihen bei Untersuchungen zu den Themen Ent scheidungen und Rationalit t gemacht werden 25 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Anwendungsbereiche sind der Handel und die Seefahrt in denen das Wort Risiko als sprachlicher Gegenspieler zum Begriff Gl ck auftritt Ganz offen sichtlich so Luhmann weiter tritt das Wort vermehrt auf da die vorhan dene Sprache Worte f r Gefahr Wagnis Zufall Gl ck Mut Angst Aben teuer etc zur Verf gung h lt Luhmann 1991 19 diese aber nicht genau genug sind um den eigentlich gemeinten Gegenstandsbereich pr zise zu fassen Luhmann und mit ihm andere Autoren grenzt den Begriff des Risikos scharf von dem der Gefahr ab W hrend Gefahren einem passieren man also auf sie keinen direkten Einfluss hat stehen Risiken immer in einem Zusammenhang mit eigenen Entscheidungen Viele Autoren sehen gerade in dem Faktor Risiko einen speziellen Ausdruck der modernen Welt die sie als Risikogesellschaft beschreiben vgl Beck 1986
136. bis gar keine Langzeitstudien gibt z B Nanoprodukte ein Entscheidungskriterium liegen Eine Einbettung der Information Gaps in die Werte Gesundheits und Umweltrisiken ist ebenso denkbar Das h tte je doch den Nachteil dass der Gesundheits bzw Umweltwert eventuell schlech ter ausfallen k nnte obwohl sich ein Risiko im Nachhinein als unbegr ndet erweisen k nnte Das Kenntlichmachen des Information Gap w rde die Selbstbestimmung der K ufer innen in deren Entscheidungsfreiheit ber Ge sundheits und Umweltschutz erheblich unterst tzen Von dieser Transparenz k nnte auch der Risikobewertungsprozess profitieren In Anbetracht der vielf ltigen M glichkeiten die die verschiedenen Bewer tungssysteme bieten werden im Folgenden zwei Beispiele aufgezeigt Wie in Abbildung 7 7 zu ersehen ist werden die verschiedenen Werte in einen einzel 174 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi nen Gesamtrisikowert berf hrt der dann anhand eines Punkte oder Ampel systems visualisiert werden kann Gesund heits asiko Gesamt risiko IN t Umwelt risiko Abb 7 7 Beispiel 1 Darstellung des produktbezogenen Gesamtrisikos In Abbildung 7 8 stehen die Werte nebeneinander und ergeben optional ein Gesamtrisiko Hier hat der Nutzer die M glichkeit selbst ndig zu entscheiden welche Risiken er eher in Kauf nehmen will und welchen Risi
137. bs 2 TMG Aufgrund dieser gravierenden nderung im Bereich des Datenschutzes ist eine vollst ndige Aufarbeitung der aktuellen Rechtslage erforderlich die sich auch auf gesetzlichen Anforderungen der organisatorischen und technischen Ma nahmen zum Datenschutz erstrecken 88 9 9a BDSG und hierzu Umset zungsempfehlungen bieten sollte 218 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Anhang 6 Code of Conduct Nanotechnologien IG DHS Interessensgemeinschaft Detailhandel Schweiz vom 05 Februar 2008 1 Pr ambel Der Code of Conduct Verhaltenskodex ist von der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz IG DHS in Zusammenarbeit mit der Innovationsgesell schaft mbH St Gallen erarbeitet worden um der steigenden Bedeutung der Nanotechnologien in Konsumprodukten Rechnung zu tragen Der Code of Conduct definiert den Standpunkt der Mitglieder der IG DHS ge gen ber den Herstellern und Lieferanten und dient als Basis f r die Information der Konsumentinnen und Konsumenten Gegen ber den Konsumentinnen und Konsumenten soll die gr tm gliche Transparenz gew hrleistet werden Die Mitglieder der IG DHS beteiligen sich aktiv am Dialog mit weiteren Interes sensgruppen Fehlende rechtliche Regelungen speziell f r Nanomaterialien und die Unsicherheit in der Bewertung der m glichen Risiken von Nanomaterialien bedingen die Anwendung des Vorsorgeprinzips zum Schutz der Gesundh
138. c lights Concept Testing of Alternative Labelling of Healthy Less Healthy Foods 171 Abb 7 4 Multiple traffic lights aus Concept Testing of Alternative Labelling of Healthy Less Healthy Foods 172 Abb 7 5 BASF eco efficiency analysis of Microsurfacing 173 Abb 7 6 Ingredients Concerns aus Skin Deep Cosmetic Safety Database nun 174 Abb 7 7 Beispiel 1 Darstellung des produktbezogenen GESA KOS ren si ee 175 Abb 7 8 Beispiel 2 Darstellung des produktbezogenen Gesam SKOS ya seen 175 Abb 7 9 Informationsangebote am Point of Use 180 Abb 7 10 Gesamt bersicht Medienkampagne PoS POU 188 10 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Tabellen Tab 4 1 Altersverteilung in der Stichprobe und meder BEV Kerling nee een 87 Tab 5 1 Kaufkriterien alle Produktgruppen und alle Er NEBLUNGSKONTEXTE ers ee 95 Tab 5 2 Kaufkriterien unterschieden nach Geschlecht ERBEN age nen ua ae en 97 Tab 5 3 Kaufkriterien unterschieden nach Bildungsstand der Be fragte Needa a a aa A A d 99 Tab 5 4 Kaufkriterien unterschieden nach Einkommen gruppe N e essen 100 Tab 5 5 Kaufkriterien unterschieden nach EFNEBUNGSKORTEXIEN aa nee 101 Tab 5 6 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen 110 Tab 5 7 Bewertung von Chemikalien und Inhaltssto
139. ch von wichtigen Informationen kommt die auch Hinweise auf Wis sensl cken bez glich der Produkte liefern Es soll eine ergebnisoffene Diskussi on von Vor und Nachteilen in Gang gebracht werden Somit k nnen unter schiedliche Risikowahrnehmungen beim Bewertungsprozess ber cksichtigt werden Alles in allem sollen die Informationen verbrauchergerecht gestaltet werden w hrend unn tige Geheimhaltungsbestimmungen abgebaut werden sollten 163 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa 1 Handlungsempfehlungen In den Ausf hrungen des Kapitel 6 sind wir davon ausgegangen dass ange sichts der empirischen Befunde ein zweistufiges Vorgehen angebracht scheint wenn Konsument inn en in Sinne der von Hertel genannten zwei Aspekte von Konsumentensouver nit t diese auch tats chlich wahrnehmen wollen Zum einen bedarf es eines gewissen Ma es an Sensibilisierung f r das Thema In haltsstoffe in Alltagsprodukten das mit dem Begriff des Risikobewusstseins bezeichnet wurde Erst wenn dieses Risikobewusstsein vorhanden ist so die weitere Annahme kann eine Risikokommunikation die Informationen zu den Inhaltsstoffen eines Produktes vermittelt tats chlich informieren Risikobe wusstsein erh ht die Bereitschaft der Konsument inn en sich mit Inhaltsstoffen und ihren potenziell sch digenden Wirkungen zu befassen Insofern gehen wir im Folgenden in zwei Schritten vor Im Kapitel 7 1 sind denk
140. d Katastrophen z B im Zusammen hang mit Chemieunf llen e Gemeinsame Problem und Konfliktl sung im Zentrum stehen insbe sondere gesellschaftlichen Konflikte um technische Gro projekte etwa Kernkraft Nutzung oder Gentechnik Betrachten wir den Gegenstandbereich der Inhaltsstoffe so geht es bei den hier anzuregenden neuen Ans tzen zur Ris kokommunikation vor allem um einen aufkl renden Ansatz Von den genannten vier Aufgaben sind folglich vor allem die ersten beiden von Interesse Es geht um die Information dar ber dass bestimmte vertraute Alltagsprodukte durchaus Inhaltsstoffe enthalten die zu Vorsorgema nahmen Anlass bieten etwa das Nutzen einer pers nlichen Schutzausr stung oder das Waschen von Textilien vor dem ersten Tragen Ziel ist mithin die Initiierung von Verhaltens nderungen die sich auf eine intensive re Besch ftigung mit den Inhaltsstoffen und ihrer gesundheitlichen Einsch t zung bei Kauf und Anwendung von Produkten beziehen Da die Risikosituation auf die sich die Informationen beziehen von den Kund inn en und Anwenderfinne n als nicht erheblich angesehen wird gibt es bislang f r die wenigsten Laien und semiprofessionellen Anwender Anlass sich intensiver mit risikobezogenen Produktinformationen zu den Inhaltsstoffen zu befassen Ausnahmen stellen in diesem Zusammenhang Allergiker dar die ein vergleichsweise gro es Interesse haben d rften negative Auswirkungen zu vermeiden die sich aus dem Kontakt mit
141. d zum Ausdruck gebracht werden Die Zielsetzung einer sol chen Kennzeichnung war sehr weit gefasst denn gesch tzt werden sollten auf diese Weise Benutzer die ffentlichkeit und die Umwelt Anhang VI der RL 67 548 EWG Allgemeine Anforderungen an die Einstufung und Kennzeichnung gef hrlicher Stoffe und Zubereitungen Nr 1 7 S 4 Anhang VI der RL 67 548 EWG Allgemeine Anforderungen an die Einstufung und Kennzeichnung gef hrlicher Stoffe und Zubereitungen Nr 1 1 S 3 74 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 3 212 Neue Rechtslage GHS Erf llt ein Stoff oder Gemsch die Kriterien f r eine der Gefahrenklassen so soll er auch weiterhin als gef hrlich gelten Auch werden die so ermittelten Ge fahren weiterhin mittels R S tzen angeben werden Aufgrund der ge nderten Vorgaben zur Einstufung vgl Kap 3 1 1 2 wird sich die Einstufung eines jeden Stoffes und damit die anzugebenden R S tze unter dem neuen Rechts regime aber ndern was Auswirkungen auf die sogenannte downstream legislation haben wird Die Angabe von S S tzen wird beibehalten doch wird sich infolge der inhaltlich ver nderten Zuordnung von R S tzen auch Ihre Zu ordnung zu dem einzelnen Stoff ndern Dar ber hinaus sieht GHS noch zu s tzliche neue Vorgaben hinsichtlich der Verwendung von R und S S tzen auf dem Kennzeichnungsschild vor Art 21 22 Hinsichtlich der Kennzeich
142. den im Zusammenhang dieser berlegungen vor allem die Gruppen der wissenschaftlichen Experten und die der Laien bzw der ffent lichkeit Daneben finden insbesondere die Medienvertreter in der Literatur Be achtung da der Medienberichterstattung ein gro er Einfluss auf die Wahr nehmung und Bewertung von Risiken durch die ffentlichkeit beigemessen wird vgl Sch tz Peters 2002 41f Auch in der Ausschreibung und im Angebot zu diesem Vorhaben wurde davon ausgegangen dass es einen Unterschied in der Wahrnehmung von Risiken und produktbezogener Risikokommunikation zwischen Laien semiprofessionellen Anwendern und Experten gibt Vor dem Hintergrund dieser Unterscheidung sollte untersucht werden ob die Gruppen der Laien und der semiprofessionel len Anwender in unterschiedlicher Form durch Risikokommunikation angesp rochen werden sollten Wie lassen sich die drei Personenkreise unterscheiden e Spezialisten Professionelle Experten Diese Gruppe ist in ihrem t gl chen Tun gut mit den Chemikalien vertraut mit denen sie umgeht Sie verf gen aufgrund ihrer Ausbildung oder Berufserfahrung ber Kenn tnisse zu Inhaltsstoffen Ihre Kenntnisse ber Chemikalien und deren Einsatzgebiete einerseits sowie zu deren gesundheitlichen Auswirkun gen andererseits versetzen sie in die Lage das Bestehen von Gef hr dungslagen zu erkennen und ihr Handeln bei der Nutzung eines Pro duktes entsprechend auszurichten Grunds tzlich ist davon auszuge hen d
143. denen der Kunde sich ausgiebig um eine Vielzahl von Informa tionen bem ht um dann eine abgesicherte und vern nftig begr ndete Wahl zwischen alternativen Angeboten zu treffen Der Autokauf d rfte 2 Langwierige Entscheidungsprozesse so Brunsson lassen im unternehmerischen Kontext immer auch Zweifler zur ck die andere Alternativen bevorzugt h tten Darunter leidet letztlich die Bereitschaft sich f r die gew hlte Option auch wirklich einzusetzen Beim ersten Stocken des Umsetzungsprozesses treten die Zweifler dann mit Einw nden auf den Plan Ich habe ja gleich gesagt dass Wenn weniger Handlungsalternativen pr sentiert und damit auch genauer untersucht werden k nnen sich die Entscheider schneller auf eine Option einigen die dann tendenziell auch mit gr erem Engagement realisiert wird 35 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa f r den normalen Privathaushalt das Paradebeispiel f r diese Form des Kaufs sein e Der impulsive Kauf Er l sst sich h ufig bei Kindern finden wenn diese beispielsweise an der Ladenkasse irgendetwas entdecken und die El tern zu berreden versuchen dieses Produkt doch auch noch mitzu nehmen Dabei ist es egal ob an der Kasse S igkeiten oder Klein spielzeuge aufgestellt sind Auch bei Erwachsenen erfolgt der impulsive Kauf bei Produkten mit geringer Bedeutung aber hohen Neuigkeits wert man nimmt mal etwas anderes ode
144. der Perspektive von Laien durch diese fu t damit nicht auf wissenschaftlich gepr ften und in der Wissenschaft allgemein aner kannten Methodiken In der Literatur finden sich Hinweise Dunwoody Peters 1993 dass sich die Medien zumeist um Objektivit t in der Berichterstattung bem hen indem sie Vertreter beider Seiten zu Wort kommen lassen Argu mente von Bef rwortern und Gegnern einer Technologie werden nebeneinan der dargestellt so dass sich letztlich der Medienrezipient selbst seine Meinung bilden kann muss 2 7 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Im Laufe der Ausf hrungen in Kapitel 2 wurden die Begriffe Risikokommunika tion und Risikoinformation im Wesentlichen synonym verwendet Risikokom munikation hat vier verschiedene Aufgaben vgl Wiedemann Sch tz 2006 3 e Informationen ber und Erkl ren von Risiken mit dem Ziel den Wis sensstand ber Risiken zu verbessern vgl hierzu folgende Informationen im Internet www allum de downloads pm nanoversiegelungssprays 4 2006 pdf sowie http www giz nord de php index php option com_content amp task view amp id 122 amp Itemid 85 und die hier angegebenen weiteren Links 60 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi e Initiierung von Verhaltens nderungen und Vorsorgema nahmen hier geht es darum zu einer st rkeren Ber cksichtigung der Sicherheits hinweise anzuregen e Informationen bei Notf llen un
145. der Waren und Dienstleistungsfreiheit zu messen vgl Kloepfer 2007 78 Die durchzuf hrende Verh ltnism igkeitspr fung insbe sondere im Hinblick auf die Erforderlichkeit nationaler Sprach vorbehalte f r Risikoinformationen am Produkt z B Verpackungen Gebrauchsanweisungen stellt in Frage ob es hierbei nicht ein milderes Mittel gibt das praktikabel ist Hier kommen insbesondere Piktogramme und Symbole in Betracht Piktog ramme und standardisierte Textbausteine sollen im Zuge von GHS bzw CLP eingef hrt werden Die bereits bestehenden Piktogramme der Stoff und Zube reitungsrichtlinie werden hierbei ersetzt und erg nzt vgl UBA 2007 18 Es stellt sich hier die Frage ob ein solches global harmonisiertes Kennzeichnungs system die universelle Verst ndlichkeit gew hrleistet da die Wahrnehmung in verschiedenen Kulturkreisen h ufig auch anderen Gesetzm igkeiten und Ge 157 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa wohnheiten unterliegt und Bev lkerungsgruppen die nie mit solchen Piktog rammen konfrontiert wurden aufgrund der Mehrdeutigkeit der ihnen inne wohnenden Symbolik eher verwirrt werden k nnten vgl Schwender 1999 50ff Zwar kann sich mit der Zeit eine Verst ndlichkeit der grundlegenden Warnhinweistexte in Verbindung mit den Piktogrammen ergeben Dies erfor dert jedoch eine gewisse Verkehrsgeltung oder Allgemeinverst ndlichkeit die sich nur mit der
146. der einfachen Verst ndlichkeit und andererseits in der Tatsache dass sofort klare Anweisungen erschlossen werden k nnen Jedoch ist gerade auch diese 171 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Einfachheit ein Aspekt der dieses System manchen Befragten fragw rdig er scheinen lie da es nur Anweisungen liefert jedoch keine Erkl rungen Dies k nnte dazu f hren dass sich der Rezipient nicht gen gend informiert f hlt und die vermittelte einfache Information bei seiner Kaufentscheidung deshalb nicht ber cksichtigt Demgegen ber steht das Multiple traffic lights System das zun chst ein etwas schwieriger zu erlernendes Beurteilungssystem darstellt jedoch nach dem Erschlie en mehr Entscheidungsspielraum bietet Es w rde auf Dauer mehr Potential er ffnen da die eigene Entscheidung des Konsumenten und damit seine Souver nit t unterst tzt werden Weitere Ergebnisse im Zusam menhang mit dieser Studie waren die Bevorzugung der Platzierung des traf fic lights auf der Vorderseite des Produktes vgl auch Hertel 2004 um be sonders auch ein Entscheidungswerkzeug beim Produktvergleich darzustellen Dies stellt zudem eine Ausweitung der Funktion dieser Kennzeichnung dar Konsument inn en wollen sich unter anderem auch zwischen Alternativen ent scheiden k nnen und hierbei keinen hohen Aufwand in Kauf nehmen Des Weiteren w re es von Vorteil wenn die einzelnen Produk
147. dert wurden bei der Beantwortung die einzelnen Kriterien in eine Hierarchie zu bringen Es sollte also ermittelt werden an welcher Stelle die Inhaltsstoffe an Bedeutung gewinnen hierbei ist allerdings zu bedenken dass zwischen der Angabe von Priorit ten bei der Beantwortung eines Frage bogens und dem tats chlichen Entscheiden in der Kaufsituation ein deutlicher Unterschied bestehen kann 1 Welche Faktoren spielen f r Sie eine Rolle wenn Sie Textilien kaufen 1 2 3 POIS en 0 o o Design sesenseieiensiieneest OO G G Qualit t O0 O0 o Marke Brand O0 o o Inhaltsstoffe 0 o DD Labels OO DO g0 Herkunftsland O0 o o Sonstiges 0 Do o Abb 5 1 Frage zu den Kaufkriterien 94 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Tab 5 1 Kaufkriterien alle Produktgruppen und alle u _ Temam smana mas Ei Kriterium 1 Kriterium 2 Kriterium 3 angegeben malen ans er fes a Ina Im Im aaa Bm EA a Verarbeitungseigen preteso Ft ta hun fa han te n pef p e e e fe Herkunftsland Werden dabei die drei Erhebungskontexte gemeinsam betrachtet so ergibt sich das in der Tabelle 5 1 dargestellte Ergebnis Betrachtet man diese Zusam menschau insgesamt so ist offensichtlich dass die berwiegende Zahl der Befragten die Qualit t den Preis und das Design bzw das
148. des Ent scheidens umschwenkt 2 3 Von der konomischen Risikotheorie zur Kaufentscheidung Der Topos Entscheidungen wird vor allem in der konomie behandelt So etwa grundlegend in dem klassischen Buch von Frank Knight Risk Uncertainty and Profit 1921 in dem im erfolgreichen unternehmerischen Umgang mit Unsi 30 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi cherheit und Risiko die Legitimation f r den einzustreichenden Profit gesehen wird Entscheidungen werden in dieser klassischen Perspektive unter dem Ge sichtspunkt der Rationalit t betrachtet Mit Max Weber der bereits vor 100 Jahren unsere Gesellschaft als in einem Prozess der Rationalisierung begriffen beschrieb zeigte sich das Neue oder Moderne seiner damaligen Welt in ihrer Rechenhaftigkeit vor allem der konomischen Vorg nge Weber 2000 zuerst 1904 Hinter dieser Rechenhaftigkeit steckt ein Typ von Rationalit t den We ber als Zweckrationalit t definiert Zweckrational handelt wer sein Han deln nach Zweck Mitteln und Nebenfolgen orientiert und dabei sowohl die Mittel gegen die Zwecke wie die Zwecke gegen die Nebenfolgen wie endlich auch die verschiedenen Zwecke gegeneinander rational abw gt Weber 1985 13 zuerst 1922 Mit dieser Definition ist soziologisch als Idealtyp defi niert was in der konomie als Menschenbild und damit ebenfalls als Modell des homo oeconomicus vorgestellt wird
149. die menschliche Gesundheit oder der Gefahr f r die Um welt Art 2 Abs 1 Gefahrenkategorien sind definiert als die Untergliederung nach Kriterien innerhalb der einzelnen Gefahrenklassen zur Angabe der Schwere der Gefahr Art 2 Abs 2 Der Entwurf der CLP Verordnung sieht die Pflicht zur Einstufung derzeit in Art 4 Nr 1 vor wonach Hersteller Importeure und nachgeschaltete Anwen der Stoffe oder Gemische vor dem Inverkehrbringen einzustufen haben Dabei besteht der Zweck dieser Verordnung darin zu bestimmen welche Eigenschaf ten von Stoffen zu einer Einstufung als f r den Menschen gef hrlich f hren sollten damit die Lieferanten die Gef hrlichkeit ihrer Stoffe und Gemische korrekt ermitteln und deren Gefahren entsprechend angeben k nnen Auch in der Begr ndung zum Verordnungsentwurf wird weiterhin davon ausgegan gen dass lediglich zu Einstufungszwecken keine neuen Pr fungen durchge f hrt werden m ssen da die verf gbaren Informationen aus ffentlichen Quellen sowie jene Informationen genutzt werden k nnten die im Rahmen anderer EU Rechtsvorschriften wie REACh oder von Rechtsakten ber Bef rde rung Biozid Produkte oder Pflanzenschutzmittel erarbeitet wurden Zu be r cksichtigen ist aber dass die Zust ndigkeit f r die Ermittlung der Gef hrlich keit von Stoffen und Gemischen und die Entscheidung ber ihre Einstufung haupts chlich bei ihren Lieferanten gesehen wird und zwar unabh ngig da von ob die Vo
150. dierte Informationen am Produkt nicht erh ltlich sind Zugleich haben Konsument inn en aber auch feststellen k nnen dass es ihnen mehr oder weniger unm glich ist auch bei intensiver Re cherche und gro em Engagement die gew nschten produktbezoge nen Informationen zu erhalten e In Bezug auf die Aufbereitung der verf gbaren Informationen wird von den Befragten ein gewisser Wildwuchs bem ngelt Die zu verschiede nen Produkten angebotenen Informationen sind zumeist unterschied lich so dass ein einfacher Vergleich nicht m glich ist Zugleich wird aber gerade die einfache Vergleichbarkeit als notwendig angesehen da in der Kaufsituation letztlich schnelle Entscheidungen getroffen werden m ssen e Ein zweiter Gesichtspunkt wird in Hinblick auf die Aufbereitung der verf gbaren Daten bem ngelt Vielfach lie e sich feststellen dass zwar Informationen angeboten werden dass diese aber letztlich f r den Lai en oder den semiprofessionellen Anwender unverst ndlich seien Che mische Fachbegriffe oder die chemischen Namen der Stoffe sind f r die meisten Anwender ohne Aussagekraft da das erforderliche Fachwissen zur ad quaten Beurteilung fehle 189 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa 190 Konsument inn en sehen vor allem in der Kaufsituation die Notwen digkeit dass ihr durchaus vorhandener Wunsch sich mehr mit den In haltsstoffen zu befassen st rker ber cksichtigt we
151. e Risikokommunikation ber die bestehenden Ma nahmen von REACh und GHS hinaus f r die in dieser Studie betrachteten Konsument inn en und Produktgruppen abgeben zu k nnen lohnt es sich zun chst das angrenzende rechtliche Umfeld zu beleuchten das neben den spezialgesetzlichen Regelungen von REACh und GHS besteht Be z glich der Kleinmengen und Kleinpackungsregelung bei GHS weichen die Kennzeichnungspflichten Gefahrenpiktogramme Warn und Sicherheitshin weise etc dem Erfordernis einer genauen und klaren Gebrauchsanweisung die gegebenenfalls noch die Entsorgung des Produkts umfassen soll siehe Kapitel 3 2 Besonders bez glich Nanotechnologie ist zu beachten dass es sehr unterschiedliche Meinungen gibt ob bei nanoskalige Chemikalien eine erneute Registrierung n tig wird obwohl der gleiche zugrundeliegende Stoff bereits registriert und evaluiert wurde Es gilt also konkrete Anhaltspunkte des Rechts zu ermitteln die den Hersteller oder Verk ufern der untersuchten Pro duktgruppen eine positive rechtliche Wirkung von dieser Art der Produktin formation gew hren Eine solche positive Wirkung die haupts chlich in der Haftungsbegrenzung liegt wird nur dann erzielt wenn bereits bestehende Regelungen zu solch einer Art der Kommunikation eingehalten werden Hier ist vor dem Hintergrund der durchgef hrten Befragungen zu ermitteln welche Form die Information haben und wie der Inhalt aufgebaut werden muss um den Konsumenten bzw in juris
152. e Weiterleitung der Riskomanagementma nahmen entlang der gesamten Lieferkette 17 und 25 Erw gungsgrund REACh Bei der Rechtsstellung unter REACHh ist zu differenzieren zwischen professionel len Anwendern nachgeschalteten Anwendern und Laien Verbraucher bzw Endverbraucher s dazu Kap 3 2 4 Als einzelne Instrumente der Risikokommunikation sind im Bereich von REACh folgende zu nennen 3 2 2 1 Sicherheitsdatenblatt Zentrales Instrument der Risikokommunikation ist auch unter der neuen Che mikalienregulierung das schon bisher eingesetzte Sicherheitsdatenblatt Art 31 REACh normiert die Verpflichtung des Lieferanten von Stoffen und Zuberei tungen den Abnehmern derselben ein Sicherheitsdatenblatt zur Verf gung zu stellen wenn e der Stoff oder die Zubereitung als gef hrlich eingestuft wurde e der Stoff persistent bioakkumulierbar und toxisch PBT oder sehr persistent und sehr bioakkumulierbar vPvB ist oder e der Stoff aus anderen als diesen Gr nden in die Kandidatenliste aufgenommen wurde d h er aus anderen als diesen Gr nden zur Kategorie der besonders besorgniserregenden Stoffe gez hlt wird Auch das Sicherheitsdatenblatt transportiert damit unmittelbar die aus dem Schritt der Risikoerkennung gewonnenen Informationen zu den Anwendern der Stoffe und Zubereitungen 3 2 2 2 Kommunikationspflichten innerhalb der Lieferkette Sofern ein Sicherheitsdatenblatt nicht erforderlich ist besteht eine Informati
153. e diese Konsumentengruppe die vielfach aufgrund der enthaltenen Inhaltsstoffe al lergische Gesundheitsreaktionen zeigt legt gro en Wert darauf gut und einfach zug ng lich ber die Inhaltsstoffe informiert zu werden Die empirischen Erhebungen im Rahmen des Vorhabens zeigen dass permanente oder sporadische allergische Reaktionen in der Bev lkerung allgegenw rtig sind bzw zumindest als allgegenw rtig wahrgenommen werden Hierbei stellen Krankheiten wie MCS Multiple Chemikalienunvertr glichkeit le diglich die Extremf lle dar vgl www dgmcs de 141 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa sehe dass da so eine Latte von Stoffen auf dem Etikett steht dann lass ich das Zeug gleich stehen und nehm was mit weniger drin Damit ist erneut der zweite von Peattie 2001 genannte Aspekt angesprochen the degree of confidence Kann ich die negativen Erfahrungen der Vergangenheit vermei den Damit unterstelle ich als K ufer in dass es einen Unterschied macht f r welches Produkt ich mich als Konsument in entscheide Neben der Beratung im Gesch ft die am Point of sale in der Kaufsituation nachgefragt werden kann spielt vor allem das Internet als Informationsme dium eine gro e Rolle Etwa 50 der Befragten nennen es als genutzte Re cherchequelle Mit seiner zunehmenden Verbreitung in den letzten Jahren ist das Internet in den Phasen die einem Kauf vor bzw nac
154. e ist demnach eine andere jedoch bleibt generell abzuwar ten wie die Verpflichtungserkl rungen von Chemieverb nden oder M rkten umgesetzt werden und welche Wirkung sie auf lange Sicht zeigen Aus der Empirie zur vorliegenden Studie entstand der Eindruck dass manche Konsu ment inn en in Vertrauensfragen eher dazu tendieren dem ihnen greifbaren Verk ufer eher zu vertrauen als dem Hersteller des Produktes Dies gilt beson ders vor dem Hintergrund der Globalisierung der M rkte bei Herstellern aus bersee 7 2 5 Zusammenfassung der Handlungsempfehlung Das gesamte Konzept der Handlungsempfehlungen ist in Abbildung 7 10 zu ersehen Die Medienkampagnen stehen als Risikobewusstseins Verst rker am Anfang der Kette W hrend man hier Push Medien einsetzt um das Interesse am Risikoinformationsangebot zu wecken wird an Orten an denen der Rezi pient sich typischerweise mit Fragen auseinandersetzt die zur Kaufentschei dung f hren und an Orten an denen der Rezipient Informationen auch tat s chlich ben tigt um das Produkt anzuwenden das Informationsangebot ver bessert bzw auf Risikoinformationen ausgedehnt Teilweise sind hierbei bereits Regelungen zu beachten wie z B REACh und die Stoff und Zubereitungsrich tlinie die durch GHS abgel st werden soll Nach und nach kann der Interes sent sich ausf hrlicher mit der Materie befassen bis hin zu Informationsange boten im Internet oder Scannerterminals die im Grunde hnliche M g
155. eaktivit ten in Tageszeitungen verst rken Beispielsweise k nnten Werbespots auf die Notwendigkeit hinwei sen sich intensiver mit Produkten und deren Inhaltsstoffen zu besch ftigen Der Tenor dieser Kampagnen sollte einerseits am Aspekt Sicherheit anderer seits an der Tatsache ansetzen dass es bei verschiedenen Produkten unm g lich ist sie v llig frei von Risiken durch Inhaltsstoffe herzustellen Hintergrund f r den zweiten Ansatz ist der Eindruck aus unseren empirischen Ergebnissen dass es eine recht weit verbreitete Erwartung seitens der Konsument inn en gibt in sich unbedenkliche Produkte konsumieren zu wollen Es geht also dar um den Kund inn en und Anwender inne n st rker als bisher die Vorstellung nahe zu bringen dass es bei einzelnen Produkten keinen vollst ndig risikolosen Gebrauch gibt dass Anwenderfinne n es aber h ufig durch vergleichsweise einfache Ma nahmen selbst in der Hand haben das aktuell realisierte Ausma an Sch digung entscheidend mit zu bestimmen Dar ber hinaus ist es wichtig immer auch auf die Produktinformationsangebo te zu verweisen die im Weiteren n her beschrieben werden Hierbei sollte in der Kampagne der Eindruck vermittelt werden dass die Aufbereitung der an gebotenen Informationen explizit an den genannten Aspekten Zug nglichkeit Verst ndlichkeit und Umsetzbarkeit orientiert ist Deutlich sollte mit so einer Kampagne werden dass sich Konsument inn en gewisserma en h ppchen weise
156. ebnisse der Fokusgruppen sch tzen die Konsumentinnen die bestehenden Gef hrdungen als nicht so gravierend ein da sie ihnen nur kurzzeitig oder selten ausgesetzt sind Also ich denke je exotischer ein Produkt ist desto eher liest man die Gebrauchsanweisung oder w rde ich sie lesen Wenn s irgendetwas All t glich ist z B Impr gnierspray f r Schuhe dann sehe ich ein Bildchen mit Schuhen und dann dr cke ich drauf Obwohl vielleicht drauf steht nicht in geschlossenen R umen verwenden oder was auch immer Ge nauso wenn es um Haarspray geht also ich mache mir weniger Sorgen um Sachen die in ganz speziellen Situation ganz selten eingesetzt wer den Fokusgruppe 2 Chemikerin ch guck da selbstverst ndlich bei solchen Sachen Weil ich die nicht je den Tag benutze und dann will ich damit etwas Bestimmtes machen kann ich das damit tun und wenn wie muss ich s tun Und wie lange hab ich dann was davon Und wenn ich dann nat rlich h re in einem halben Jahr muss ich dann wieder dr ber gehen weil die ganze Ge schichte so umweltfreundlich und deshalb wieder abgewaschen ist dann wei ich auch nicht dann ist auch wieder die Frage wie viel Zeit will ich in die Umweltfreundlichkeit investieren Fokusgruppe 2 Hausfrau Deswegen benutze ich auch immer die gleichen Sachen Weil ich habe mir das einmal angeguckt und seitdem ist das so Wenn sich das jetzt ge ndert hat dann habe ich wahrscheinlich Pech Wenn
157. efragten beim ersten Item nicht zustimmen geht nur etwa jeder vierte Befragte davon 110 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi aus dass er grunds tzlich unbedenkliche Produkte erwirbt Die Ergebnisse zu Item 4 sind in diesem Sinne als konsequent anzusehen Erneut sind es etwa 70 der Befragten die der Bev lkerung kein bergro es Ma an Vorsicht beim Umgang mit Produkten zuschreiben Auch in den Fokusgruppen u ern die Teilnehmer innen die Meinung dass man als Konsument nicht wirklich sicher sein kann unbedenkliche Produkte zu erhalten Hierbei kam vor allem auch zur Sprache dass Hersteller relativ h ufig die Rezepturen leicht modifizieren so dass auch Testergebnissen in Zeitschrit ten kaum Aussagekraft zugemessen werden kann Also wir haben bis vor einem Jahr gebaut Also gerade in Baum rkten das einzige wo man sich da informieren kann das sind die Zeitschriften Waren oder Okotest Selbst bei den Silikonen da wechseln sie die Zu sammensetzungen so schnell dass wenn man im Okotest Ratgeber gele sen hat dass das Silikon von XYZ ok oder relativ noch das Beste ist und man nimmt das dann liegt es drei Wochen sp ter beim n chsten Test schon wieder ganz hinten Man kann sich da auch nicht darauf verlas sen Geschweige denn dass man irgendwelche Informationen ber die Inhaltsstoffe kriegt Fokusgruppe 1 Architektin ch glaube eine absolute Sicherheit k
158. egativen zu falschen Handlungen also zur bernahme von Risiken oder zur Ablehnung von Chancen f hren k nnen aber nicht zwangsl ufig m ssen Unabh ngig von der einzelnen empirisch beobachtbaren Situation werden in der Literatur immer wieder Faktoren genannt die die Risikoeinsch tzung von Laien ganz grunds tzlich pr gen Diese Faktoren erlauben so die Vermutung eine Vorhersage in Bezug auf die Bereitschaft zur bernahme oder Ableh nung eines Risikos Die einzelnen Faktoren stellen einen zentralen Bestandteil des psychometric paradigms vgl Slovic 1992 Kemp Slovic 1993 dar In einer vergleichenden Analyse zeigen Zwick und Renn 2002 94f zudem dass die Faktoren des psychometrischen Paradigmas die gr te Erkl rungskraft haben wenn die Gr nde f r einzelne Risikoeinsch tzungen analysiert werden Fol gende Faktoren werden genannt vgl Wiedemann and Br ggemann 2001 11 e Kontrollierbarkeit des Risikos Scheint diese gegeben so ist die Risiko bereitschaft h her Won t happen to me ist der Wahlspruch in die sem Zusammenhang 57 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa e Freiwilligkeit der Risiko bernahme Solange man sich Risiken selbst zumutet werden diese eher akzeptiert e Katastrophenpotential Es werden eher Risiken akzeptiert bei denen h ufig ein einzelner Todesfall auftritt 1000 F lle pro Jahr mit je einem Gesch digten als ein Fall mit 10
159. ehrfach das Argument ge u ert dass man grunds tzlich durchaus bereit sei kologischere bzw gesundheits und umweltvertr gli che Produkte zu konsumieren dass dies aber aufgrund der Einkommenssituation nicht m glich sei Ein entsprechendes Konsumverhalten wird ganz offensichtlich auch mit den Eigenschaften teurer und nicht ohne weiteres leistbar verkn pft Man k nnte auch in die sem Zusammenhang von einem frame sprechen Kahneman Tversky 1986 Tvers ky Kahneman 1981 Also gewisserma en von einer den Entscheidungskontext beeinf lussenden Pr missensetzung die bei den Konsument inn en im vorliegenden Untersu chungsbereich h ufig dazu f hren d rfte dass eine weniger gesundheits oder umwelt sch dliche Produktvariante nicht ernsthaft in Betracht gezogen wird 60 96 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi turelle Aspekte von Bedeutung und tragen dazu bei die identifizierten Unter schiede Empacher u a 2001 zu begr nden Von Bedeutung als Teilaspekt der sozialstrukturellen Variable Ausbildung bzw des Bildungsabschlusses ist meist auch ob die Befragten ber einen techni schen bzw nicht technischen Qualifikationshintergrund verf gen Beim Vorlie gen eines technischen Berufs oder Ausbildungshintergrunds werden aufgrund der Vertrautheit mit technischen Einrichtungen Anlagen oder Ger te zumeist deutlich positivere Bewertungen abgegeben bzw deutlich gerin
160. ei Item 7 Hier ist es die Gruppe der 30 50 J hrigen die das Item am st rk sten ablehnt w hrend vor allem die lteren Konsumenten davon ausgehen dass nat rliche Substanzen weniger sch dlich sind als jene die industriell her gestellt werden Ein Effekt der mit dem zunehmenden Alter verbunden zu sein scheint l sst sich bei Item 13 ablesen Hier nimmt mit dem Alter die Zustim mung zu dem Item ab dass chemische Produkte ein unverzichtbarer Teil des modernen Lebens sind Tab 5 11 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen Alter n 256 Altersgruppe 15 29 N 60 N anz Altersgruppe 30 49 n 99 gt he Altersgruppe 50 X n 97 A Sene inform nicht zu Ich gehe davon aus dass Textilien Far ben Lacke heutzutage keine gesundheits bedenklichen Inhaltsstoffe mehr enthalten Q Pe N c h N Die Menschen machen sich zu viele Gedan ken ber m gliche negative gesundheitliche Folgen von Produkten N N m N Wenn man einer sch dlichen Substanz aus gesetzt ist dann ist anzunehmen dass Ge sundheitsbeeintr chtigungen die Folgen sind In der Natur vorkommende Substanzen sind nicht so sch digend wie die von Menschen hergestellten Substanzen N w NIN A N Chemische Produkte sind ein unverzichtba rer Teil unseres modernen Lebens D N O1 zu den 38 3 250 gt 424 364 7 39 2 33 0 N 46 7 13 3 7 41 2 289 Y 614 7 347 50 X 7 3a 3a 30 0
161. eibung waren diese Fragen optional offen geblieben um nach einer ersten fundierten Sichtung des Untersuchungsfeldes in Absprache mit dem Auftraggeber Entscheidungen f r das weitere methodische Vorgehen zu tref fen Hierzu diente die Auftaktbesprechung in den R umen des Bundesministe riums f r Wirtschaft und Technologie in Bonn am 21 September 2007 Der erste Workshop in der Hochschule Darmstadt am 19 November 2007 wurde zur endg ltigen Pr zisierung des Vorgehens genutzt Bei beiden Veranstaltun gen wurden wichtige Beitr ge f r die weitere Projektarbeit erarbeitet die dazu beigetragen haben die eigentliche Untersuchung zum Informationsverhalten von Konsument inn en zu profilieren 4 1 Hypothesen Stellt man die voran stehenden theoretischen Aussagen in Rechnung so lassen sich die folgenden Thesen formulieren die f r die vorliegende Untersuchung und die sich anschlie ende Ableitung von Handlungsempfehlungen leitend waren These 1 Auch wenn es auf der Ebene des konkreten produktbezogenen Risiko verhaltens nur wenige Verhaltensvarianten gibt liegt diesen typischen Verhaltensweisen eine durchaus gr ere Zahl unterschiedlicher Motivla gen zu Grunde Erst wenn die typischen Motivlagen bekannt sind l sst sich absch tzen ob und in wie weit diese berhaupt durch Versuche der Risikokommunikation zu beeinflussen sein k nnten Ungeachtet der zum Teil begrenzten Handlungsoptionen ist nicht davon aus zugehen dass Kunden das
162. eine Verhandlungsarena Teilnehmer zu l sende Probleme und potentielle L sungsans tze zusammenkommen die dann in einer Entscheidung m n den So werden auch in Haushalten Konsumentscheidungen dadurch beeinflusst wer denn gerade in der Einkaufssituation anwesend ist oder ob es eine Gelegenheit gab Geld beim Kauf eines Produktes zu sparen das gar nicht auf dem Einkaufszettel stand 33 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Neben dem Modus Heuristik 1 als M glichkeit Entscheidungsprozesse abzu k rzen finden sich in den Arbeiten von March 1994 12ff auch noch die Formen der 2 Dekomposition gro e Probleme werden in mehrere kleine zer legt das 3 Editing bestimmte Problembereiche und Informationen werden bewusst und gezielt ausgeblendet und 4 das Framing Entscheidungsprob leme werden in einen bestimmten Kontext gestellt Insbesondere das Framing hat in die Literatur zur Risikoforschung ber die Arbeiten von Tversky und Kahneman Eingang gefunden Sie zeigen an vielen Beispielen dass das men schliche Entscheidungsverhalten stark davon abh ngt in welchem Rahmen bestimmte Entscheidungssituationen aufbereitet werden bzw in welchem Rahmen sie f r uns erscheinen Sie zeigen dies an einfachen Beispielen wie dem folgenden Problem 10 Would you accept a gamble that offers a 10 chance to win 95 and a 90 chance to lose 5 Problem 11 Would you pay 5 to particip
163. eit der Konsumentinnen und Konsumenten und der Umwelt vor m glichen sch d lichen Auswirkungen Andererseits soll jedoch das vielf ltige Chancen und Nutzenpotential der Nanotechnologien optimal genutzt werden Dieses Do kument orientiert sich an der Arbeitsdefinition des Grundlagenberichts des Schweizer Aktionsplans Synthetische Nanomaterialien vgl Meili C Widmer M Husmann F Gehr P Blank F Riediker M Schmid K Stark W Limbach L 2007 Grundlagenbericht zum Aktionsplan Risikobeurteilung und Risiko management synthetischer Nanomaterialien Umwelt Wissen Nr 0721 Bun desamt f r Umwelt und Bundesamt f r Gesundheit Bern 284 S wonach sich Nanotechnologie mit Strukturen zwischen 1 und 100 nm befasst welche zu s tzliche Funktionalit t bieten und gezielt hergestellt oder manipuliert werden 2 Verpflichtungen der Mitglieder der IG DHS 2 1 Eigenverantwortung Die Produktsicherheit steht an erster Stelle Es werden nur Produkte ins Sorti ment aufgenommen die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik bei der Herstellung und der ordnungsgem en Anwendung f r Mensch Tier und Umwelt unbedenklich sind Liegen neue Erkenntnisse vor dass bestimmte Ma terialien oder Substanzen als ungeeignet f r die Anwendung in bestimmten Bereichen eingestuft werden m ssen ergreifen die Mitglieder der IG DHS um gehend die notwendigen Ma nahmen 2 2 Informationsbeschaffung Die Mitglieder der IG DHS verpflichten sich Inf
164. eitlich vorgelagert da alle Registrierungspflichten und auch die Notifizierungspflicht die Angabe der Einstufung fordern Die neuen aus REACh resultierenden Pflichten treten daher neben die Pflicht zur Einstufung von Stoffen was auch aus dem CLP Verordnungsentwurf Art 4 Abs 3 hervorgeht Erg nzend zu der in Absatz 1 vorgesehenen Einstufung stufen Hersteller Produzenten von Erzeugnissen und Importeure Stoffe gem Titel II ein wenn a in Art 6 Art 7 Abs 1 oder 5 REACh die Registrierung eines Stoffes vorgesehen ist b in Art 7 Abs 2 REACh eine Meldung vorgesehen ist Soweit Stoffe die Mengenschwellen in REACHh nicht erreichen stellt die Einstu fung die alleinige chemikalienrechtliche Vorgabe zur Erkennung der stoffbe dingten Risiken dar 3 1 4 Detektion neuer Risiken am Beispiel nanoskaliger Stoffe Fraglich ist ob die dargestellten Vorgaben zur Datengenerierung geeignet sind bisher g nzlich unbekannte Risiken zu detektieren Auch wenn die bisher vorgestellten Pflichten zur Erkennung stoffbedingter Risiken insbesondere be z glich Stoffen die in gro en Mengen produziert werden recht detaillierte systematische Vorgaben zur Durchf hrung verschiedenster Tests machen bleibt zu ber cksichtigen dass mit Hilfe der solcherma en vorgeschriebenen Tests nur das gefunden werden kann wonach gesucht wird Insoweit bedarf es jedenfalls schon einer bekannten Richtung in der eine solche Suche als Zur Erstellung des
165. emen ergeben Wie exakt und mit wel chem Umfang m ssen Daten tats chlich erhoben werden um treffsichere und belastbare Aussagen machen zu k nnen Gerade der Umgang mit solchen Unsicherheiten erfordert das Treffen von Entscheidungen und impliziert zu gleich dass die vermeintlich exakten wissenschaftlichen Risikoanalysen auf Annahmen und Setzungen fu en die Spielraum f r eine Reihe durchaus un terschiedlicher Analyseergebnisse bieten Sch tz Peters 2002 40f So zeigen vor allem die Arbeiten zum Thema Expertendiiemma zusammenfassend Nennen Garbe 1996 dass einzelne renommierte Wissenschaftler durchaus voneinander abweichende Meinungen vertreten und hierf r auch gute Gr nde haben die letztlich auch von der Gegenseite nicht ohne weiteres in Frage ge stellt werden k nnen Sowohl Bef rworter wie auch Kritiker einer Technik bem hen heutzutage renommierte wissenschaftliche Experten um der eige nen Argumentation m glichst gro es Gewicht zu verleihen Insofern stellt auch das wissenschaftliche risk assessment alles andere als eine triviale Aufga be dar die allein durch Ber cksichtigung der wissenschaftlichen Gepflogenhei ten ad quat zu bearbeiten ist Insgesamt kann man festhalten dass sich Experten bei der Bewertung insbe sondere auf die argumentative Kraft einer wissenschaftlichen Methodik zu r ckziehen Sie sind bem ht ihre Argumentation im Stile der Versicherungs mathematik aufzubauen Letztlich ist ein Risiko da
166. emonstration als Beitrag zur Verwirklichung des Europ ischen Forschungsraums und zur Innovation 2002 bis 2006 Anhang I Nr 1 1 3 ABl EG L 232 vom 29 08 2002 S 5 BESCHLUSS NR 1982 2006 EG DES EUROP ISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18 Dezember 2006 ber das Siebte Rahmenprogramm der Europ ischen Gemeinschaft f r Forschung technologische Entwicklung und Demonstration 2007 bis 2013 Anhang I Nr 4 ABl EG L 412 vom 30 12 2006 S 7 Z B unter http cordis europa eu nanotechnology oder http ec europa eu nanotechnology index _en html ftp ftp cordis europa eu pub nanotechnology docs eu_nano_ policy 2004 07 pdf S www oecd org sti nano 42 43 73 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa entsprechend der im Projekt erfolgten Fokussierung auf einzelne Nutzergrup pen professionelle Anwender semiprofessionelle Anwender etc 3 2 1 Kennzeichnungspflichten 3 2 1 1 Bisherige Rechtslage Erf llte ein Stoff die Voraussetzungen des Vorliegens mindestens eines der bisherigen Gefahrenmerkmale so stellte er einen gef hrlichen Stoff im Sinne der Chemikalienregulierung dar Dies hatte zur Folge dass ihm einschl gige Gefahrens tze die sogenannten R S tze zugeordnet wurden mit denen die erkannte n stoffbedingte n Gefahr en im Rahmen eines numerischen Sys tems transparent gemacht werden konnten Bsp R 23 Giftig beim Einatmen R 24 Giftig bei Ber
167. en dass diese ein in sich sicheres Produkt anbieten bei dessen Nutzung das Beachten von Sicherheitshinweisen weitgehend berfl ssig ist Eine Unterstellung die auch die REACh Verordnung in Bezug auf die Informationspflichten der Hers teller gegen ber den Konsument inn en macht vgl Kap 3 Zu einem hnli chen Ergebnis gelangt auch eine aktuelle Studie von Gebhardt u a 2008 zum Kauf von Heimwerkerger ten in Baum rkten Sie stellen fest dass das Interes se an sicheren Produkten grunds tzlich gestiegen ist dass viele Konsu ment inn en allerdings den Wunsch hegen in sich sichere Produkte zu erwer ben Produkte also bei deren Anwendung man sich keine Gedanken in Punkto Sicherheit machen muss Dabei wird allerdings nicht in Rechnung gestellt dass es einzelne Produktgruppen gibt bei denen eine Produktherstellung ohne ge sundheits oder umweltgef hrdende Stoffe nicht m glich ist Wie ein Hersteller aus dem Bereich Farben und Lacke sagte Es gibt keinen g nzlich unbedenkli chen Lack Es ist immer irgendetwas Sch dliches enthalten Um Ans tze zu identifizieren in welcher Form und ber welche Medien zu k nftig verst rkt ber Produkte informiert werden sollte wurde weiter gefragt in welchem Informationsmedium sich die Interviewten zuk nftig vor allem ein verbessertes Angebot an Produktinformationen vorstellen k nnten In der nachfolgenden Tabelle 5 27 sind die Ergebnisse dargestellt Die abgedruckte Verteilung verdeut
168. en dass bei den betrachteten Produktgruppen haupts chlich die j ngere Bev lkerung sich nicht dar ber im Klaren ist dass von den Produkten Risiken ausgehen k nnen Ansonsten l sst sich nicht klar festlegen welche Bev lkerungsgruppe am wenigsten Wissen ber besagte Risiken hat Diesbez glich fehlendes Know How ist also individuell unterschied lich und von der Bev lkerungsgruppe unabh ngig festzustellen also unabh n gig von demographischen Einteilungen vgl hierzu auch Schwender 1999 21 Des Weiteren ist auch denkbar dass Kinder mit solchen Produkten in Ber h rung kommen k nnten und nicht per se von der Nutzung auszuschlie en sind Auch solche angrenzenden Nutzer die nicht prim r zur K ufergruppe geh ren sind bei der Verst ndlichkeit von Risikoinformationen zu ber cksichtigen wenn es unter vern nftigerweise vorhersehbaren Bedingungen dazu kom men kann dass sie von Verbrauchern benutzt werden k nnen selbst wenn sie nicht f r diese bestimmt sind vgl Kloepfer 2007 96 6 2 4 4 Sprachvorbehalt des Verwendungslandes Die Interessen des europ ischen Binnenmarktes spielen auch bei der Sprach wahl eine Rolle Da es bei den untersuchten Produktgruppen also Konsumg ter im weitesten Sinne weitestgehend keine Harmonisierungsrichtlinien gibt die die Nutzung der Sprache des Verwendungslandes bei Gebrauchsanweisun gen vorsieht sind hier nationale Sprachvorbehalte die die Grundfreiheiten beeintr chtigen an
169. en die eine ad quate Verortung der semipro fessionellen Anwender erm glichen 13 Die Autoren kritisieren einige Unzul nglichkeiten in den vorliegenden Studien mit denen die Differenzen zwischen der Experten und der Laienwahrnehmung ermittelt werden sollten Insbesondere mit Blick auf die Experten w re vielfach Zweifel angebracht inwie weit sie tats chlich diesem Status gerecht werden berhaupt sei zu fragen Was oder wer ist ein Experte Rowe Wright 2001 342 Insofern seien die Ergebnisse nur bedingt belastbar Hieraus erg be sich dann allerdings eine Konsequenz Wenn es keine wirkli che Differenz zwischen Laien und Expertenwahrnehmung gibt dann w re Risikokom munikation nicht unbedingt n tig Da keine konsistenten qualitativen Unterschiede in der Risikowahrnehmung durch die beiden Gruppen zu erkennen seien lie e sich auch keine Position der berlegenen Bewertung erkennen aus der heraus die Laien aufzukl ren seien ebd 354 f 54 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 2 6 1 Risikobewertung durch Experten Aus der Sicht wissenschaftlicher Experten stellt die Bewertung von Risiken ein eher n chternes und mit wissenschaftlich anerkannten Methoden zu bearbei tendes Problem dar Dies ist ein Grund warum gerade f r die Seite der Wis senschaft in der Literatur der Begriff objektiv reserviert wird Grunds tzlich geht es um das klar gegliederte Unt
170. en f llt eine gut begr ndete Auswahl schwer Hinzu kommt dass es kaum F lle geben wird in denen ein Produkt tats chlich und eindeutig das Beste ist Da Preis Qualit t Inhaltsstoffe Verar beitungsfreundlichkeit Aussehen Design Tragekomfort Verpackung etc eine Rolle bei der Beurteilung spielen kommen eindeutige Ergebnisse erst zustan de wenn den verschiedenen Aspekten gewichtende Faktoren zugemessen werden Wie wichtig Aussehen Design im Vergleich zum Preis oder zu den Inhaltsstoffen zu bewerten ist h ngt sehr von individuellen Pr ferenzen ab Eine eindeutige und allgemein g ltige Entscheidung dass das Produkt X das beste Produkt im Vergleich mit allen anderen in Frage kommenden Alternativ produkten ist ist in dieser Absolutheit allgemeing ltig und mit Gewissheit nicht zu treffen Bei der Betrachtung des Konsumverhaltens spielt zudem eine Rolle dass ver schiedenen Produkten im Alltagsleben auch unterschiedliche Bedeutungen zugemessen werden Aus diesem Umstand resultieren auf Seiten der Kund inn en voneinander abweichende Informationssuchstrategien und daraus folgend auch stark differierende Formen der Kaufentscheidung Diese Einsicht spielt vor allem im Marketing eine wesentliche Rolle In der Literatur werden zumeist vier Grundtypen von Kaufentscheidungen gegeneinander abgegrenzt vgl Kroeber Rieh Esch 2004 37 Fosch Swoboda 2007 151ff e Der extensive Kauf Diese Form der Kaufentscheidung findet sich in F l len in
171. en Produkten treu zu bleiben die al lerdings als gesundheitssch digender und weniger umweltfreundlich einge sch tzt werden Was die Bewertung von Risiken angeht so l sst sich der gleiche Trend feststel len der auch im Hinblick auf die Laien konstatiert wurde Der Verf gbarkeits heuristik kommt entscheidende Bedeutung bei der Risikoeinsch tzung zu W hrend gesundheitliche Belastungen die aus dem Umgang mit den Inhalts stoffen in Farben entstehen in Kauf genommen werden l sst man beim Um gang mit einem Winkelschleifer Flex durchaus Vorsicht walten Da es beim Einsatz dieses zumeist recht leistungsstarken Werkzeuges gelegentlich zu klei neren oder gr eren Verletzungen oder Fast Unf llen kommt ist die Gef hr dung sehr pr sent Diese Pr senz zeigt im t glichen Umgang mit diesem Werkzeug insofern Wirkung als die semiprofessionellen Anwender die ent sprechende Heuristik nutzen und vorsichtiger sind Betrachtet man das Informationsverhalten der semiprofessionellen Anwender so zeigen sich ebenfalls keine deutlichen Unterschiede Auch hier findet sich allenfalls ein oberfl chlicher Umgang mit den vorhandenen Produktinforma tionen Wogalter u a 1998 haben dies in einer lteren Untersuchung gezeigt In einer Situation von Zeitmangel wie sie die Arbeitssituation zumeist darstellt unterbleibt ein genaueres Auseinandersetzen mit den Produktinformationen 145 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur
172. en der Risikokommunikation mit neuen M glichkeiten und Potentialen versieht Risikokommunikation meint dabei das Informieren ber die Inhaltsstoffe von Produkten bei denen die M glichkeit besteht dass von ihnen Gef hrdungen f r Mensch und oder Umwelt ausge hen k nnen Hierbei waren zwei Gesichtspunkte f r die Arbeiten leitend e Zum einen das Risikobewusstsein von Kund inn en und Anwen der innen mit Blick auf die Alltagsprodukte und den Umgang mit ih nen e Zum anderen die Erfahrungen der Kundfinn en und Anwenderfinnen die diese mit den bislang etablierten Formen der Produktinformation gemacht haben Beide Faktoren zusammen pr gen das Konsumverhalten die Formen der In formationssuche wie auch das Anwendungsverhalten das Kund inn en und Anwender innen an den Tag legen Sie stellen den Erfahrungsschatz der Kon sument inn en dar der sich in ihren allt glichen Routinen beim Erwerb und beim Umgang mit Produkten niederschl gt Die vorhandenen Erfahrungen der Konsument inn en stellen den Ausgangspunkt f r neue Ans tze zur Risiko kommunikation dar die den zuk nftigen Strategien und Ma nahmen zugrun de gelegt werden sollten und damit den Startpunkt f r m gliche Ver nderun gen setzen Danken m chten wir dem Bundesministerium f r Wirtschaft und Technologie f r die inhaltliche und administrative Betreuung der Projektarbeit w hrend der 15 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommuni
173. en einfachen Produktkenn zeichnung zu bedenken Aufgrund der Darstellungsweise wird eine solche Kennzeichnung vermutlich eng mit den weit verbreiteten ko oder Produkt labels in Verbindung gebracht Eines der herausstechenden Ergebnisse der empirischen Untersuchung war dass gerade in Bezug auf die etablierten La bels eine vergleichsweise gro e Verunsicherung bei den Verbraucher inne n vorherrscht Nur die H lfte der Konsument inn en hat Vertrauen in diese Art 170 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi der Produktkennzeichnung da deren Aussagekraft kaum zu bewerten und zudem vielfach unklar ist welche Organisation hinter dem einzelnen Labeln steht Bei den etablierten Produktlabeln handelt es sich zumeist um Qualit ts label Hiervon w re die vorgeschlagene Produktkennzeichnung deutlich zu unterscheiden denn ihr Informationsgehalt beschr nkt sich ausschlie lich auf die Dimension Risiko ohne auf die allgemeine Qualit t eines Produktes Bezug zu nehmen Mit einem Beispiel soll der Unterschied verdeutlicht werden Pro dukten wie einem Abbeizer oder einem Anti Schimmel Mittel wird zumeist gro e Effektivit t bescheinigt Dem positiven Nutzen der in ihrer schnellen Wirksamkeit begr ndet ist steht h ufig die gesundheitliche und umweltliche Bedenklichkeit des Produkts gegen ber Die eigentliche Funktion dieser Pro dukte ist haupts chlich ihre aggressive Wirkung Zwar k nnen
174. en einzelnen Produktgruppen ab zurunden und f r wichtige Teilaspekte der Fragestellung systematisch zu ver tiefen In der empirischen Forschung hat sich f r dieses Zusammenspiel quanti tativer und qualitativer Methoden der Begriff Triangulation etabliert vgl Diekmann 2007 543 547 Bei den Fokusgruppen geht es also nicht um Rep r sentativit t und das Abbilden der allgemein vorherrschenden Meinung bzw des Meinungsspektrums Angestrebt ist vielmehr in Gruppenprozessen und unter Inkaufnahme von gruppendynamischen Prozessen Einstellungen und Meinungen vertiefend herauszuarbeiten Zugleich werden die ge u erten Sta tements im Diskussionsverlauf immer auch einer ersten Bewertung und Evalua tion durch die anderen Teilnehmer unterzogen ber die Interaktionsprozesse in der Gruppe werden Konsense hergestellt die aufzeigen was die Teilnehmenden zu einem Thema denken Die Meinungen oder auch das Meinungsspektrum das in einer einzelnen Diskussionsrunde von den Teilnehmerfinne n artikuliert wird kann aufgrund einzelner sich als Mei nungsf hrer heraus kristallisierender Teilnehmer mit extremen Positionen recht stark von der allgemeinen Meinung in der Grundgesamtheit abweichen Um entsprechende Verzerrungen zu vermeiden sollten mehrere Gruppendiskus sionen mit identischen thematischen Vorgaben und Leitfragen durchgef hrt werden Auf diese Weise lassen sich Minderheitsmeinungen erkennen und es l sst sich absch tzen ob das Meinungsspek
175. en gew hlt indem die Transaktions kosten ber cksichtigt oder zumindest mental kalkuliert werden die eine inten sive Informationssuche beinhalten w rde Im Hinblick auf den risikobewussten Umgang mit den Inhaltsstoffen in Produkten k nnte sich etwa ein Verfahren als sinnvoll erweisen bei dem sich Konsument inn en mit einem Produkt ein malig intensiver befassen extensiver Kauf Bei Nachk ufen w re dann ein habituelles Kaufverhalten vorzuziehen bei dem man sich auf die bereits ge troffene Auswahl verl sst indem man erneut das in der Vergangenheit aus gew hlte Produkt erwirbt 2 3 3 Persuasive Kommunikation Risikokommunikation Zielsetzung des Vorhabens ist es herauszufinden wie die individuellen Ent scheidungen beim Kauf und Anwendungsverhalten so durch Risikokommuni kation beeinflusst werden k nnen dass Kund inn en und Anwenderf innen sich in ihren produktbezogenen Entscheidungsprozessen st rker als bisher mit dem Aspekt des Risikos auseinandersetzen Das Gesamtkonzept der Risiko kommunikation zielt im vorliegenden Zusammenhang darauf ab gewisse Ver haltens nderungen zu bewirken Dies gilt jedenfalls insofern als mit Risiko kommunikation mehr intendiert ist als ein Haftungsausschluss In diesem Fall ist die Risikokommunikation als Teil der Produktinformation als persuasive Kommunikation einzusch tzen Persuasive Kommunikation ist defined as any message that is intended to shape reinforce or change the respons
176. en gro Ben Aufwand bei der Informationsgewinnung in Kauf nehmen m chten Sie sind schnell geneigt unpraktische Formen des Informationsangebotes nicht zu ber cksichtigen Dieser subjektiven Vorstellung d h was vom einzelnen Kun den als praktisch bzw unpraktisch empfunden wird sollte durch Einrichtung mehrerer Informationskan le entgegen gekommen werden Ein Schritt w re bereits durch SMS Dienste Hotlines Brosch ren und Informationen direkt am Point of Sale getan 179 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Ca 50 der Befragten gaben an dass sie sich auch ein verbessertes Informa tionsangebot im Internet w nschen w rden SMS Dienste Hotlines wie auch das Internet weisen jeweils Vor und Nachteile auf Sie sind zum einen so ge nannte Pull Medien d h der Interessent muss sich die Information aktiv besor gen was als Nachteil gesehen werden kann da dies ein die Informationssuche initiierendes Risikobewusstsein voraussetzt Vorteilhaft wiederum ist dass sie unabh ngig vom Point of Sale verf gbar sind Diese Zeit und Ortunabh ngig keit kommt den individuellen Bed rfnissen der Konsument inn en entgegen Zugleich bieten SMS Dienste Hotlines und das Internet die M glichkeit sich selbst dann zu informieren wenn Brosch ren oder die Produktverpackungen fehlen oder verlegt wurden was als Vorteil zu betrachten w re Nat rlich setzt dies voraus dass der Interessent Zug
177. en sich diese Haus halte wie erwartet zumindest grunds tzlich etwas intensiver mit Inhaltsstof fen und ihrer Bewertung befasst 113 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Tab 5 8 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen Haushalte mit und ohne Kinder n 256 Angaben in inform ganz aber Haushalt ohne Kinder n 164 entschie art Kinder im Haushalt n 92 a nr ag Ich gehe davon aus dass Textilien Far ben Lacke heutzutage keine gesundheits bedenklichen Inhaltsstoffe mehr enthalten 4 Die Menschen machen sich zu viele Gedan ken ber m gliche negative gesundheitliche Folgen von Produkten 5 Wenn man einer sch dlichen Substanz aus gesetzt ist dann ist anzunehmen dass Ge sundheitsbeeintr chtigungen die Folgen sind 7 In der Natur vorkommende Substanzen sind nicht so sch digend wie die von Menschen hergestellten Substanzen Gerade bei Farben und hnlichen Dingen da gucken wir ich spreche hier immer von Wir da ich in einer Hausgemeinschaft mit meiner Toch ter und ihrer Familie und Mann und Kind Enkelkindern lebe zum Teil jedenfalls Wir gucken dann schon nach Qualit tsstandards oder nach ir gendwelchen Werten kotest usw und schauen danach nehmen z B auch lieber Firnisse als herk mmliche Lacke vor allem im Innenbereich Fokusgruppe 3 Rentnerin Eine weitere durchaus plausible Vermutung w re dass es ehe
178. en zu be r cksichtigen die vor allem im ersten Zugriff einfach zu verstehen sein sollten Ziel der Kommunikation Informationen m ssen in unterschiedlichem Detaillierungsgrad und zunehmender Tiefe bereitgestellt sein Sie m s sen insbesondere am Produkt bzw am Point of Sale einfach und ver st ndlich sein Hier wird die wesentliche Entscheidung getroffen Ist ein Produkt einmal gekauft wird es in der Regel auch genutzt Da es durchaus auch am Point of Use dazu kommen kann dass Nut zer innen sich angesichts wahrgenommner Risiken genauer informie ren m chten sollte auch hier ein einfach verst ndlicher Zugang zu wei tergehenden Informationen bereitstehen 4 Umsetzbarkeit der Sicherheitsempfehlungen Bei der Gestaltung von Sicherheitshinweisen ist davon auszugehen dass die wenigsten An wenderfinn en bereit sind l ngere Ausf hrungen zu lesen So sollten etwa jene Sicherheitshinweise die den gr ten Beitrag zur Sicherheit der Anwender innen leisten zuerst genannt werden Ziel der Kommunikation gr tm gliche Sicherheit f r Anwen der inn en Die genannten vier Aspekte sind wie oben bereits angedeutet als Kaskade zu verstehen Die im Kapitel 5 aufgezeigten empirischen Befunde verdeutli chen dass ohne Risikobewusstsein Inhaltsstoffe nicht zu einem relevanten Aspekt der Kauf oder Konsumentscheidung werden Das Risikobewusstsein ist damit gewisserma en die Eingangsh rde die genommen werden muss bevor Kund i
179. er die Risiken von Inhaltsstoffen kaum in ihrem Umfeld erkennen und wahrnehmen k nnen werden diese zumeist untersch tzt Zuckerman Chaiken 1998 623f weisen genau auf diesen Zusammenhang hin wenn sie beschreiben dass An wender sich in der Regel wenig an Produktinformationen halten Diese unters tellen entlang der Verf gbarkeitsheuristik e Accidents rarely happen e An accident will never happen to me e Il just be careful and l Il be safe Zuckerman Chaiken 1998 624 In Bezug auf alle Aspekte die im Zusammenhang mit dem psychometrischen Paradigma auf der vorhergehenden Seite genannt wurden l sst sich mit Blick auf die hier untersuchten Inhaltsstoffe erkennen dass sie in keiner Dimension als risikolastig anzusehen sind Der Laie wie auch der semiprofessionelle An wender wird grunds tzlich davon ausgehen dass die Risiken gut beherrschbar sind oder dass es einen eindeutigen Nutzen aufgrund der Anwendung gibt F r jeden der genannten Aspekte l sst sich erwarten dass der Anwender sich auf der sicheren Seite w hnt Hier spielt insbesondere der schon mehrfach angesprochene Aspekt des Vertrautseins mit der Risikoquelle eine entschei dende Rolle vgl Wogalter u a 1991 Insofern ist es nicht verwunderlich dass 58 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Laien wie auch semiprofessionelle Anwender die Risiken im gr nen Bereich der Darstellung in A
180. er hatte am Montag den 27 M rz 2006 das Spray als Aktionsware in seinen Filialen angeboten Bereits am Abend des gleichen Tages traten bei einer Anzahl von Anwendern Husten sowie sp ter Brechreiz und Fieberanf l le auf die zumeist am folgenden Morgen abgeklungen waren Das Giftzent rum Nord berichtet von 89 sowie von weiteren 31 der Firma Kleinmann ge meldeten F llen so das von insgesamt 120 Vergiftungsf llen auszugehen ist die bei der Anwendung dieses Nanosprays auftraten Bereits am 29 M rz wurde das Produkt vom Markt genommen und in den Medien wurden Warn hinweise gesendet Ungeachtet einiger Ungereimtheiten beim Umgang mit dem T V Pr fsiegel durch die Firma Kleinmann ist zu konstatieren dass die Vergiftungserscheinungen sehr wahrscheinlich nicht auf das enthaltene Nano Aerosol zur ckzuf hren ist Endg ltige Klarheit dar ber was bzw welcher Inhaltsstoff die Gesundheitsbeeintr chtigungen hervorgerufen hat gibt es bislang nicht Auff llig an dem Fall ist dass das Medieninteresse an dem Ereig nis nach dem M rz 2006 sehr schnell abgek hlt war nachdem die Firma um gehend reagiert hatte und das Produkt vom Markt bzw aus den Ladenregalen hatte nehmen lassen F r die Risikowahrnehmung der Vertreter der Medien gilt in aller Regel dass diese selbst ebenfalls als Laien einzustufen sind Nur in Ausnahmef llen sind Journalisten Experten in Sachen Risikotechnologie oder Risikolagen Auch sie f hren ihre Recherche aus
181. er zu kategorisieren da er als Privatper son einen gewissen Schutz genie t obwohl er beispielsweise das Wissen eines Unternehmers hat Demnach ist die Verst ndlichkeitserwartung insofern situa tiv Im Zuge der Rechtsprechung hat sich das europ ische Verbraucherleitbild etabliert an dem sich deutsche Gerichte auch weitestgehend halten vgl Kloepfer 2007 84 durchschnittlich informierten aufmerksamen und ver st ndigen Durchschnittsverbraucher Bamberger Roth 2008 Rn 75 86 vern nftiger Durchschnittsverbraucher durchschnittlicher K ufer 6 2 4 2 Verbraucherleitbild bei risikobehafteten Produkten Anderes gilt jedoch f r risikobehaftete Produkte Hierbei gilt eine Ausnahme vom europ ischen Verbraucherbild der als hinreichend informierter infor mierbarer und verst ndiger Verbraucher gilt Dieses europ ische Verbraucher leitbild stellt eine Relativierung der Verst ndlichkeitsanforderungen im Interes se des Binnenmarktes dar Im Falle einer m glichen Gesundheitsgef hrdung durch einen Irrtum des Anwenders eines Produktes ist der Gesundheitsschutz des K ufers h her zu bewerten als die Interessen des Binnenmarktes vgl Kloepfer 2007 85 Der Ma stab der Verst ndlichkeitsanforderungen richtet sich dann nach der am wenigsten informierten und damit am st rksten ge f hrdeten Benutzergruppe vgl BGH in der Kindertee Il Entscheidung NJW 1994 932 933 Kullmann 2005 1909 Gefahren die wegen ihres Wir
182. erfangen des risk assessments das sich in verschiedene Abschnitte teilt und zumeist in einen weiter reichenden Kontext und Argumentationszusammenhang eingebunden ist Die Risikowahrnehmung und bewertung stellen nur einen Schritt innerhalb einer l ngeren Kette von Aktivit ten dar die als Ganze auf den gesellschaftlichen Umgang mit einer Risikoproblematik und die dadurch angesto ene Diskussion zielt Im Anschluss an Kolluru 1995 unterscheidet Renn 2005 52 vier Stufen eines Risikoregu llerungsprozesses e eine wissenschaftliche Absch tzung des Risikos sowie e dessen Bewertung e aus der sich ein Risikomanagement ableitet e das dann mittels Risikokommunikation vermittelt werden muss Die Stufe 1 l sst sich noch in weitere Stufen unterteilen Sch tz and Peters 2002 40 e Identifizierung des Risikotatbestandes e quantitative Beschreibung der Dosis Wirkungsbeziehung e Absch tzung der Exposition Sie beschreibt die Umst nde Art und Weise und die Quantit t des Kontaktes einer Person oder einer Popula tion mit einem Stoff Heinemeyer 2003 verweist also auf die unter schiedlichen Umgangsformen mit dem Produkt Eine andere Unterscheidung findet sich bei Kahl Timm 2003 372 die die Risikobewertung in e Identifikation des Gef hrdungspotentials e Charakterisierung des Gef hrdungspotentials e Expositionsabsch tzung und e Risikocharakterisierung aufteilen Unabh ngig davon auf was sich thematisch eine
183. ersteller oder Importeure f r das Risi komanagement f r Stoffe besteht in der bermittlung von Informatio nen ber diese Stoffe an andere Branchenteilnehmer wie nachgeschalte te Anwender oder H ndler Hersteller und Importeure von Erzeugnissen sollten ferner industriellen und professionellen Verwendern sowie Kon sumenten auf Anfrage Informationen ber die sichere Verwendung der Erzeugnisse liefern Diese wichtige Verantwortung sollte ber die gesam te Lieferkette gelten damit alle Akteure ihrer Verantwortung f r das Management der mit der Verwendung der Stoffe verbundenen Risiken gerecht werden k nnen Anhand des Textauszuges l sst sich die m glicherweise entstehende Kommu nikationsl cke verdeutlichen W hrend entlang der Wertsch pfungskette bis zum H ndler Informationspflichten definiert sind bricht diese Informationswei tergabe zum Endverbraucher ab indem die Richtung des Aktivwerdens umge kehrt wird Es besteht nicht die Verpflichtung den Kunden zu informieren sondern das Recht des Kunden Informationen nachzufragen Damit dr ngt sich eine aus alltagspraktischen Erfahrungen abzuleitende Frage auf Sind Konsument inn en bzw Anwender innen von Produkten bereit sich aus eige nem Antrieb um die erforderlichen Risikoinformationen zu bem hen bzw sind sie dies in allen F llen in denen solche Informationen erforderlich w ren um einen sicheren Produktgebrauch zu erm glichen Diese Frage scheint vor 18 Sonde
184. erstellerangaben zu den Inhaltsstoffen halte ich f r vertrauensw rdig N N c N Q 1 gt inform aber unent 207 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa inform aber Farben Lacke und Inhaltsstoffe ie unent 11 Farben und Lacke mit dem Label Blauer Engel oder Europ isches Umweltzeichen halte ich f r kologisch und gesundheitlich unbedenklich 12 Im t glichen Leben vermeide ich den Umgang mit gef hrlichen Produkten so weit es geht 14 Ich halte die Informationen die man heute ber Produkte erh lt f r v llig ausreichend Teil Il Informationsbeschaffung generell 15 Mal abgesehen von Farben und Lacken Informieren Sie sich regelm ig ber die Produkte die Sie kaufen WENN FARBEN LACKE KEIN THEMA SIND DANN AUF EIN ANDERES PRODUKT AUSWEICHEN VERSUCHEN SIE BEI BAUMARKTARTIKELN ZU BLEIBEN ERST DANN ANDERE PRODUKTE 1 EEE ENEE o gelegentlich m produktabh ngig m regelm ig m 16 Bei welchem Produkt haben Sie sich zuletzt um Informationen bem ht 17 Warum und wor ber haben Sie sich bei diesem Produkt genauer informiert 18 Welche Informationsquellen haben Sie bei diesem Kauf genutzt Fernsehen m RadO naeia m Tageszeitung O Fachzeitschrift DO Internet m Beratung im Gesch ft O Bekannte
185. erten als auch aus offenen Fragen besteht bezieht sich auf weitere Aspekte des Informationsverhaltens wie etwa die h ufig genutzten Quellen und die Gr nde daf r warum gerade diese Quellen zu Rate gezogen werden Dar ber hinaus wurde gefragt welche Medien oder Informationskan le nach Ansicht der Be fragten oder auch der Teilnehmer innen an den Gruppendiskussionen in besonderem Ma e geeignet w ren um Konsument inn en und An wender innen besser als bisher ber die Inhaltsstoffe und die sich dar aus ergebenden Verhaltensanforderungen zu informieren Diese drei Themenkomplexe sollen im Folgenden nacheinander abgehandelt und zueinander in Beziehung gesetzt werden 5 2 1 Risiken von Chemikalien und Nanomaterialien Ausgangspunkt der Darstellung ist ein Befund aus den Fokusgruppen Dort begannen die Diskussionsrunden mit der Aufforderung dass alle Teilneh mer innen auf Karten vermerken welche Produkte und Eigenschaften sie zum einen mit dem Begriff Chemie zum anderen mit dem Begriff Nanotechno logie verbinden Das Vorgehen die Teilnehmer zu bitten ihre spontanen As soziationen auf K rtchen zu vermerken hat den Vorteil dass st rker als bei einem kollektiven m ndlichen Brainstorming Doppelnennungen vorhanden sind Etwas bereits Gesagtes erneut m ndlich zu u ern unterbleibt eher ob wohl erst die Wiederholung dazu beitr gt die Gewichtung und Bedeutung der jeweiligen u erung kenntlich zu machen Demgegen ber
186. erung der Informationssuche wobei der Information allerdings blind vertraut wird Non Routine systematisch NS ist das seltenste Verfahren bei dem in beiden Di mensionen der Aufwand hoch ist In Bezug auf die konomische Entschei dungstheorie w re dies der Versuch eine Entscheidung m glichst gut abzusi chern beim Konsumverhalten h tten wir es mit einem extensiven Kauf zu tun vgl Abschnitt 2 3 2 42 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi INFORMATION SEEKING PROCESSING BEHAYIOR Abb 2 2 Risk Information Seeking and Processing Behavior aus Griffin u a 1999 232 F r die vorliegende Untersuchung sind die theoretischen Arbeiten zum ELM HSM und insbesondere zum RISP Modell instruktiv geben sie doch das In strumentarium an die Hand um einen Eindruck von den grunds tzlichen Funk tionsweisen einer Risikokommunikation zu erlangen Hierbei sind Sender wie Empf nger zu betrachten Vergleichen wir allerdings die klassischen Formen der Risikokommunikation die auch die Literatur pr gen als berblick Wiede mann Sch tz 2006 mit der Risikokommunikation ber Inhaltsstoffe in Pro dukten so sind zwei Dinge zu bedenken e Die klassischen Formen der Risikokommunikation die Teil einer kontro versen gesellschaftlichen Diskussion um Gro techniken Atomenergie Gentechnik oder auch ein Flughafenausbau sind haben einen anderen Ausgangspunkt als die Informat
187. es erstmal drei Stunden nee das mache ich nicht irgendwie Viel leicht wenn es mir in der K che dann langweilig ist und ich warten muss bis das Wasser f r die Kartoffeln kocht dass ich dann mal irgendwas umdrehe und gucke was drin ist aber nicht beim Einkaufen Fokus gruppe 1 Lehrerin Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fokusgruppendiskussion stellen aber heraus dass sie die Label als Wegweiser zum kleineren bel ansehen Es war deutlich herauszuh ren dass die Label mit gro er Skepsis betrachtet werden Skandale bei Produkten die sich trotz zugewiesenem kolabel einstellen und ber die in der Presse berichtet wird belasten das Vertrauen der Kunden in 130 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi besonderer Weise und f hren zu massiver Entt uschung sowie zu radikalem Vertrauensverlust Schwarze Schafe oder ein Fehler werden den gelabelten Produkten und den Labelausstellern selbst besonders ver belt Was die Aussa gekraft des Labels angeht wird diese auch deshalb hinterfragt weil die Kun dinnen und Kunden wie bereits erw hnt bei vielen Produkten feststellten dass sich die Rezepturen h ufig nderten so dass ein Produkt das gestern noch kologisch vorteilhaft war morgen als umwelt und gesundheitssch d lich getestet werden kann Also das k nnen sie vergessen nebendran wird ged ngt wie die Weltmeister und das vorne ist Bio
188. es of another or others Stiff Morgeau 2003 4 Persuasive Kommunikation ist ein Ansatz der vor allem im Marketing zum Einsatz kommt Er wird aber wie Wiedemann und Sch tz 2006 4 betonen auch im Bereich der Risikokommunikation genutzt Ziel ist es Einstellungen und Meinungen zu ndern um so in einem zweiten Schritt auch Verhaltens weisen anzusprechen Zwei Ans tze wurden in den vergangenen Jahren be sonders intensiv diskutiert vgl auch Stiff Morgeau 2003 213ff Dies ist zum einen das Elaboration Likelihood Model zum anderen das Heuristic systematic Model Beide sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden siehe hierzu auch Wiedemann Sch tz 2006 5f Elaboration Likelihood Model ELM In dem von Petty und Cacioppo 1986 entwickelten Ansatz wird zwischen zwei Varianten der Informationsverarbei tung unterschieden Eine Form ist die zentrale Verarbeitung bei der sich der Adressat einer Kommunikation prim r an den Argumenten und an der Qualit t der Mitteilung orientiert Damit diese Variante der Informationsverarbeitung elaboration gew hlt wird muss auf Seiten des Verarbeitenden ein Interesse 37 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa an den angebotenen Informationen und auch die M glichkeit F higkeit zu deren Verarbeitung vorhanden sein Dieses Interesse ist auch insofern notwen dig da die zentrale Verarbeitung Aufwand impliziert der vom Adressaten der
189. esehen werden Diese Darbietung ist Teil der Sicherungspflichten und wird im pro dukthaftrechtlichen Zusammenhang als Instruktionspflicht verstanden Beim Vorliegen eines Fehlers in der Darbietung und eines darauf zur ckzuf h renden Schadens am K rper der Gesundheit oder einer Sache hat der Ge sch digte die M glichkeit den Hersteller direkt in die Haftung zu nehmen vgl 8 1 Abs 2 ProdHG Im Gegensatz zum Kaufrecht besteht ein Instruktionsfeh ler bei jedem Gebrauch mit dem billigerweise gerechnet werden kann Dies ist ein weiter gefasster Begriff als der bestimmungsgem e Gebrauch Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom nahe liegenden Fehlgebrauch vgl Kloepfer 2007 61f Der Hersteller hat demnach den K ufer ber den richtigen Gebrauch eines Produktes und die damit verbundenen Risiken aufzu kl ren die durch den nahe liegenden Fehlgebrauch entstehen k nnen Dem nach spielt das Thema Risiko im Produkthaftungsrecht eine gr ere Rolle und Warn und Sicherheitshinweise werden explizit mit einbezogen Ein nahe lie gender Fehlgebrauch k nnte sich bei Textilien daraus ergeben dass das Pro dukt vor dem Waschen getragen wird und der Konsument sich dadurch einer erh hten Gesundheitsgefahr aussetzt die bei Wiederholung eventuell zu einer Sensibilisierung bez glich spezieller Chemikalien oder gleich zu Gesundheits beeintr chtigungen f hren k nnte vgl FRIERDLIPARTNER AG 2005 39ff Textildermatitis
190. estellten Informationen sind hierbei vielf ltig hnliche Systeme sind bereits in Musikgesch ften eingef hrt die dem Interessenten H rproben liefern So w re aufgrund der einfachen Handhabung denkbar dass man den Barcode eines Produktes an einer mit dem Terminal verbundener Scannervorrichtung einliest und die Risikoinforma tionen an einem Bildschirm zur Verf gung gestellt bekommt Ein Scannerter minal kann eine hnliche Oberfl che und Informationsstruktur bieten wie An gebote im Internet die weiter unten aufgezeigt werden Beispielsweise k nnte hier auch die Option bestehen sich die Daten ausdrucken zu lassen um sie dann wie eine herk mmliche Informationsbrosch re mitzunehmen Alternativ k nnten die Informationen auch an die private Emailadresse gesendet werden Hier sollten jedoch vor der Einf hrung erg nzende datenschutzrechtliche As pekte in Erw gung gezogen werden W hrend die Risikoampel allein einerseits wenig ber die Hintergr nde der Risikobewertung eines Produktes informieren kann also die Frage Warum ist das Produkt riskant und Wie soll ich damit umgehen und damit die diesbez gliche Kaufentscheidung nur zum Teil unterst tzt ist die Beratung im Gesch ft andererseits standort und zeitgebunden Vor diesem Hintergrund kann einer Informationsbrosch re bei Fragen die Kund inn en im Gesch ft nicht stellen konnten bzw gestellt haben durchaus Bedeutung zukommen Bedenkt man dass das heutige pers
191. f hrlich gr n hei t ungef hrlich und gelb ist irgendwo im Mittelbereich Und dann kann jeder selbst entscheiden Ok mir macht das nichts aus Und dann steht oben dr ber vielleicht der Inhaltstoff und da drunter gr n z B hei t da ist keine nennenswerte Menge enthalten Fokusgruppe 3 In formatiker Mich beeindruckt der Totenkopf schon also das veranlasst mich dann schon mal nachzulesen was ich nicht machen darf und dieses komische Flammenzeichen dass es leicht entflammbar ist dann stell ich es nicht auf die Heizung Fokusgruppe 1 Buchh ndlerin Gleichwohl erbrachte die Diskussion auch dass beim gemeinsamen Brainstor ming nur einige wenige Zeichen als bekannt angegeben wurden mit denen Gesundheits und Umweltgef hrdungen verdeutlicht werden In der Tab 5 19 sind die Auswertungsergebnisse f r die Antwortverteilung zusammengestellt wenn nach dem Geschlecht der Befragten unterschieden wird Die Ergebnisse zeigen einen durchgehenden Trend Die weiblichen Be 131 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Angaben in Frauen 9 M nner 6 9 10 Die Herstellerangaben zu Inhaltsstoffen halte ich f r vertrauensw rdig AA OD LAS gt u gt Do y an 5 N D 11 Textilien mit den Labels Textiles Vertrauen Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa fragten geben in st rkerem Ma e als die m nnlichen an dass sie sich vor ei nem Kauf ber die Produkte informieren und artikulie
192. f r sie unvertr glichen Inhaltsstoffen ergeben In solchen F llen ist das Eigeninteresse gro genug um sich mit dem Problembereich Inhaltstoffe auseinanderzusetzen Den brigen Konsu ment inn en erscheint es in vielen F llen ausreichend sich auf Daumenregeln bzw Heuristiken zu verlassen Die in Kapitel 7 entfalteten Vorschl ge zielen in G nze darauf ab entsprechende Verhaltens nderungen zu bewirken Die Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse sofia hat in den letzten Jahren das Verhaltensmodell der interdisziplin ren Institutionenanalyse entwi ckelt vgl Bizer F hr 2001 F hr u a 2007 Grundannahme dieses Ansatzes ist es bezogen auf Rechtsetzungsprozesse vor dem Fixieren einer Regelung sich m glichst genaue Vorstellungen davon zu machen welche Handlungsop tionen und strategischen Kalk le bzw Motive auf Seiten der Regelungsadres saten vorliegen F hr u a schreiben in Bezug auf die Rechtsetzung Wenn sich einerseits der Glaube an die faktische Kraft des Normati ven Immer weniger als gerechtfertigt erweist gleichwohl aber wei terhin eine Beeinflussung des menschlichen Verhaltens erreicht werden soll ist das Recht gezwungen jenseits des imperativen Zwanges von an deren Steuerungsformen Gebrauch zu machen Dies hat das Recht be reits seit einiger Zeit getan wenn auch oftmals in wenig reflektierter Weise 2007 11f 61 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikoko
193. ffen der gem Art 141 Abs 2 REACh zum 01 06 2008 in Kraft getreten ist Im Rahmen der nach REACh geforderten Registrierungen werden aber stets auch die Angaben zur Einstufung des betreffenden Stoffes verlangt Die Pflicht zur chemikalienrech tliichen Einstufung ist den Pflichten aus REACh somit vorgelagert und daher ebenso zu betrachten Ferner wird zu zeigen sein wie diese Anforderungen unter dem neuen System des GHS ausgestaltet sein werden 3 1 1 Die chemikalienrechtliche Einstufung Zweck der Einstufung ist es die von einer Chemikalie ausgehenden Risiken einem oder mehreren der in der Chemikalienregulierung vorgesehenen Gefah renmerkmale zuzuordnen 3 1 1 1 Bisherige Rechtslage Die bisherige Rechtslage basierte auf der jeweiligen nationalen Umsetzung der Richtlinie 67 548 EWG Auf dieser Grundlage benannte das deutsche Recht in 8 3a ChemG die Gefahrenmerkmale abschlie end als explosionsgef hrlich brandf rdernd hochentz ndlich leichtentz ndlich entz ndlich sehr giftig giftig gesundheitssch dlich tzend reizend sensibilisierend krebserzeugend fortpflanzungsgef hrdend erbgutver ndernd und umweltgef hrlich Sofern eine Legaleinstufung nicht vorhanden war bestand die Pflicht zur Ein stufung bisher gem 8 13 Abs 1 Satz 2 ChemG f r jeden Hersteller oder Ein f hrer der einen Stoff in Verkehr brachte darin die ihm zug nglichen Anga ben ber die Eigenschaften des Stoffes zu ermitteln Nr 1 und ih
194. ffen unterschieden nach Geschlecht 0 0 112 Tab 5 8 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen Haushalte mit und ohne Kinder n 256 114 Tab 5 9 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen akademischer nicht akademischer Bildungshintergkuna ne Ola een 115 Tab 5 10 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen Einkommensverteilung cccceeeeeeeenseeeeeenneeeennneeeeneneennnen 116 Tab 5 11 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen Alben E 117 Tab 5 12 Umgang mit Alltagsprodukten n 256 e 118 Tab 5 13 Umgang mit Alltagsprodukten Geschlecht n 256 120 Tab 5 14 Umgang mit Alltagsprodukten Qualifikationshintergrund eeennenens 121 Tab 5 15 Umgang mit Alltagsprodukten Haushalte mit und ohne Kinder n 256 ceeneneneennnn 122 Tab 5 16 Umgang mit Alltagsprodukten Einkommen 124 Tab 5 17 Umgang mit Alltagsprodukten Alter n 256 126 Tab 5 18 Informationssuche n 256 eeen nenn 127 Tab 5 19 Informationssuche Geschlecht n 256 132 Tab 5 20 Informationssuche Haushalte ohne mit Kindern N 256 een era 133 Tab 5 21 Informationssuche Qualifikationshintergrund 134 11 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse
195. finitionsbereichs Abb 2 4 Risikobereiche aus WBGU 1999 46 Gleichwohl l sst sich die bersicht der Abb 2 4 nutzen So wird in einer Studie von Renn und Roco 2006 175 auf Basis der vier Risikobereiche verdeutlicht dass etwa f r die Nanotechnologie in der bersicht eine sinnvolle Verortung von Risikolagen vorgenommen werden kann vgl Abb 2 5 Renn und Roco 2006 163f unterscheiden mit Blick auf das risikobezogene Wissen beim ge sellschaftlichen Umgang mit der Nanotechnologie bzw mit Nanomaterialien vier Stufen die zunehmende Unsicherheitsniveaus definieren e Simple risk Bei diesen Produkten gibt es eine klare und auch weitge hend bekannte Relation zwischen Ursache und Wirkung Die Auswir kungen eines unsachgem en Umgangs sind eindeutig so dass sich die beteiligten Akteure auf die bestehende Situation angemessen ein stellen k nntt en e Complex risk In solchen F llen sind die Ursache Wirkungs Beziehungen weniger klar geschnitten und identifizierbar da auch wis senschaftliches Wissen fehlt Hinzukommt dass lange Latenzzeiten ge geben sein k nnen so dass erst in einer mehr oder weniger fernen Zu kunft die gesundheitlichen oder kologischen Folgen abzusehen sind Gleichwohl unterstellen die Autoren dass es zum angemessen Risiko handling ausreicht Teile des Systems zu verstehen um insgesamt po tentielle Sch den zu vermeiden 47 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommun
196. fiziert die eingesetzten Frageb gen sind als An hang 1 und 2 am Ende des Berichtes abgedruckt Hierbei wurde die Strategie verfolgt die Frageb gen f r die Produktgruppen soweit es geht identisch zu formulieren zugleich aber so viele Unterschiede wie n tig zu integrieren um den unterschiedlichen Bedingungen und Risikowahrnehmungen in den drei Produktbereichen gerecht zu werden Um in der kurzen Projektlaufzeit zu sta tistisch belastbaren Aussagen zu kommen kam ein vergleichsweise kurzer teilstandardisierter Fragebogen zum Einsatz der die einzelnen Befragten nur in geringem Ma e zeitlich belastet so dass die Bereitschaft zur Mitwirkung er h ht wird Die Beantwortung des genutzten Fragebogens erfordert etwa 5 7 Minuten Beantwortungszeit dies wurde von uns als zeitliche H chstgrenze angesehen um am Point of Sale Befragungen durchf hren zu k nnen Ein solch enger Rahmen erwies sich im Nachhinein als angebracht da die Inter 85 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa viewer insbesondere bei den Baumarktkunden eine vergleichsweise geringe Bereitschaft feststellen konnten an der Befragung teilzunehmen Im Dezember 2007 war es m glich den Fragebogen f r den Textilbereich in einem Pretest zu testen und ca 65 Interviews in der Einkaufsstra e von Mann heim zu realisieren Hierbei zeigte sich dass einige Fragen in dieser ersten Fas sung von den Interviewten nicht trennsch
197. fragungszeit die f r das einzelne Interview veranschlagt wurde sind nur wenige sozialstruktu relle Variablen abgefragt worden so dass ein Abgleich mit der Grundgesam theit nur bedingt m glich ist Eine gute Abbildung ist im Hinblick auf das Ge schlecht der Befragten gelungen mit 129 weiblichen und 127 m nnlichen Befragten liegt eine fast exakte Abbildung des Bev lkerungsdurchschnitts vor Eine relativ gute Abbildung ist auch in Bezug auf den Altersaufbau gelungen wie nachstehende Tabelle zeigt Tab 4 1 Altersverteilung in der Stichprobe und in der Bev lkerung Alter 15 19 20 29 30 39 40 49 50 59 60 69 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Verteilung in der S a in Stichprobe in Insgesamt betrachtet halten sich die Abweichungen zwischen Grundgesam theit und Stichprobe angesichts der Zahl der Interviews in annehmbaren Gren gt Die Daten f r die Grundgesamtheit sind anhand der Angaben aus dem Statistischen Jahrbuch 2007 Tabelle 2 11 S 44 berechnet Statistisches Bundesamt 2007 87 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa zen Die gr te Abweichung ergibt sich bei den 50 59 J hrigen mit 4 8 Fasst man die Altersgruppen zusammen so zeigt sich eine verbesserte Abbil dung der Grundgesamtheit Bei den J ngeren bis 29 Jahre sind es 21 5 in der Grundgesamtheit und 23 5 in der Stichprobe bei der Altersgruppe der 30 49 J hrigen hier si
198. g 5 Informationsrechtliche Aspekte von Internetplattformen BEL herein ee 217 Anhang 6 Code of Conduct Nanotechnologien IG DHS 219 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Abbildungen Abb 2 1 Relationships of Interest from the Original Griffin et al US E EEE RER RES RR AE E EET EUER TE T NERNERCHSENEN 40 Abb 2 2 Risk Information Seeking and Processing Behavior aus GENE II 232 rea S 43 Abb 2 3 Produktkauf und in mehreren Dimensionen fehlendes Wissen im Prozess der Entscheidungsfindung 44 Abb 2 4 Risikobereiche aus WBGU 1999 46 47 Abb 2 5 Acceptable tolerable intolerable and undefined risks 48 Abb 2 6 Verhaltensmodell der interdisziplin ren Institutionenanalyse FUNRUSE 2007 ine aa E EA 62 Abb 5 1 Frage zu den Kaltktitefien eresie 94 Abb 5 2 Welche Eigenschaften verbinden sie mit dem Begriff CHEN ee ee 105 Abb 5 3 Welche Eigenschaften verbinden sie mit NanomMaterlallen 2 2 ag 106 Abb 5 4 Welche Produkte verbinden sie mit dem Begriff SENEM Toae ae ae re ee 107 Abb 5 5 Welche Produkte verbinden sie mit dem Begriff Nanomaterialien cccceeeesnseennenenneneennneeneneen 108 Abb 7 1 Verweise der Medienkampagne auf weitere Informationsangebote zuende 166 Abb 7 2 Informationsangebote am Point of Sale 169 Abb 7 3 Simple traffi
199. g auf die Relevanz verschiedener Quellen vor allem aber mit Blick auf das Internet funktionale Ebene VOR DER ZWEITEN RUNDE DIE PRODUKTINFORMATIONEN PR SEN TIEREN 1 Im ersten Teil unserer Diskussion ging es ja auch um die Bewertung von Inhaltsstoffen in Produkten Um diese gut einsch tzen zu k nnen braucht man vor allem Informationen Darum soll es jetzt ein wenig de 210 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi taillierter gehen Auf welchem Weg informieren Sie sich ber die Pro dukte die sie kaufen 2 Wenn Sie sich nun vertieft ber ein Thema wie z B Inhaltstoffe infor mieren wollen wie machen Sie das Welche Informationsquellen nut zen Sie womit haben sie gute oder auch schlechte Erfahrungen ge macht 3 Einige von Ihnen haben das Internet als Informationsquelle genannt Wie sollen Ihrer Meinung nach Informationen zu Inhaltsstoffen oder Produkten dargestellt werden Welche Internetseiten fallen Ihnen ein auf denen Sie das gut umgesetzt finden Welche Elemente w nschen Sie sich auf so einer Internetplattform 4 Informationen k nnen ja von verschiedenen Institutionen aus Wissen schaft Politik Wirtschaft etc bereitgestellt werden Welchen Institu tionen Organisationen Verb nden w rden Sie denn vertrauen Welche Bedingungen m ssen erf llt sein damit Sie Informationen im Internet oder auch in anderen Medien vertrauen 20 25 Res mee und Danksa
200. g mit Produkten reduzieren sollen vgl zur Produktfolgenabsch t zung Minx Meyer 1999 45 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Wissenschaftler mit dem Einsatz einer Technologie oder einer Produktionsan lage aufgrund Ihrer Erfahrungen aus der Vergangenheit und den vorliegenden wissenschaftlichen Know How kaum Risiken verbinden treffen diese Vorhaben bei den Anwohnern Laien auf Skepsis und zum Teil auch auf deutliche Ab lehnung Solche Befunde verdeutlichen dass bei der Bewertung von Risiken nicht von einem einheitlichen Bewertungsschema bei allen Beteiligten ausge gangen werden kann One of the most important assumptions in our approach is that risk is inherently subjective Risk does not exist out there independent of our minds and cultures waiting to be measured Human beings have in vented the concept risk to help them understand and cope with the dangers and uncertainties of life There is no such thing as real risk or objective risk Nonscientists have their own models assumptions and subjective assessment techniques intuitive risk assessment which are sometimes very different from the scientist s methods Slovic 1992 119 In diesem Zusammenhang ist allerdings zu ber cksichtigen dass Risiken sehr unterschiedliche Strukturen aufweisen die auch seitens der Betrachter zu ab weichenden Beurteilungen f hren Eine sehr grundlegende Unte
201. geantwortet hatten weitere Personen zuf l lig ausgew hlt Diese wurden vom Projektteam telefonisch kontaktiert Im Rahmen dieser Telefonakquise gelang es schnell weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer f r die Veranstaltungen zu gewinnen so dass am Ende jeweils etwa 10 Personen an den Diskussionsrunden teilnahmen Die Gr e der Gruppen entsprach damit den Empfehlungen die sich auch in der Literatur finden Die einzelnen Fokusgruppen sollten aus jeweils 8 12 Per sonen bestehen da bei dieser Gr e die Gruppendynamik von einer Modera torin einem Moderator noch relativ gut im Griff behalten werden kann Zu gleich bekommen alle Teilnehmer ausreichend Redezeit und es kann sich auch kaum jemand verstecken Gr ere Gruppen haben den Vorteil der erh hten Meinungsvielfalt schr nken aber da die einzelne Veranstaltung auf etwa 1 5 bis 2 Stunden beschr nkt sein sollte die Redezeit f r den Einzelnen ein und verengen so zugleich die thematische Breite und Tiefe wenn alle Teilneh mer innen in gleicher Weise zu Wort kommen sollen In gr eren Gruppen entwickeln sich zudem leicht Partnergespr che und die Gespr chsdisziplin lei det da einzelne Teilnehmer schnell das Gef hl bekommen nicht in angemes sener Zeit wieder zu Wort zu kommen Meinungsvielfalt die in kleinen Grup pen tendenziell verloren geht kann durch die Anzahl der Gruppendiskussionen wieder ausgeglichen werden Grunds tzlich gilt aber dass das Meinungsspektrum
202. geben sich aus dem in den theoretischen berlegungen vorgeschlage nen Ansatz des Verhaltensmodells der interdisziplin ren Institutionenanalyse 1 Die vorgeschlagenen Ans tze und Instrumente sollten so zugeschnitten sein dass sie Konsument inn en und Anwenderfinnen in einer Form anspre chen die diese motiviert sich intensiver als in der Vergangenheit mit Produkt informationen auseinanderzusetzen Die Aufbereitung der Informationen sollte sich an den Anspr chen orientieren die die Rezipienten in den verschiedenen Situationen haben in denen sie mit dem jeweiligen Produkt in Kontakt kom men 2 Daneben gilt es den rechtlichen Gegebenheiten ad quat Rechnung zu tragen Hierbei spielen die vor allem in Kapitel 3 dieses Berichts dargelegten Ausf hrungen zu REACh und zu GHS eine wesentliche Rolle Sie gilt es zu er 147 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa f llen denn sie stellen die Mindestanforderungen an die Risikokommunikation dar Daneben gibt es aber 3 weitere etablierte Rechtsbereiche wie das Kauf recht und das Produkthaftungsrecht die generelle rechtliche Grundlagen f r den Gegenstandsbereich des Verbraucherschutzes und des sicheren Gebrauchs von Produkten bereitstellen Auch diese Belange sind zu ber cksichtigen wenn neue Ans tze zur Risikokommunikation entwickelt und vorgeschlagen werden Als letztes ist 4 in Betracht zu ziehen dass bereits seit langem Vorschl
203. gef hrl Produkten so weit es geht 120 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Wie schon im vorangehenden Kapitel zur Bewertung von Chemikalien f llt auch hier auf dass die Variable Geschlecht nicht dazu geeignet ist Unter schiede im Verhalten zu erkl ren Auf den ersten Blick ergeben sich die deut lichsten Differenzen in den Antworten zu Item 12 Diese verschwinden jedoch fast g nzlich sobald die zwei zustimmenden respektive ablehnenden Ant wortoptionen zusammengefasst werden Bemerkenswert ist dabei allerdings dass entgegen den Erwartungen eher die m nnlichen Befragten ganz ent schieden zustimmen den Umgang mit gef hrlichen Produkten im Alltag zu meiden F r die beiden anderen Items sind die Unterschiede ausgesprochen gering und nicht interpretierbar Im Nachfolgenden wird auf den Qualifikationshintergrund abgestellt die Er gebnisse sind in Tab 5 14 zusammengefasst F r diese sozialstrukturelle Va riable ist festzustellen dass sich kaum bemerkenswerte Unterschiede bei der Antwortvertellung zu den drei Items ergeben wenn zwischen Nicht Akademikern und Akademikern differenziert wird Auch hier gilt dass die so wieso eher geringen Unterschiede sich weiter abmildern wenn die zwei zu stimmenden und ablehnenden Antwortm glichkeiten zusammengefasst wer den Hieraus ist letztlich zu schlie en dass es kaum notwendig und sinnvoll erscheint unterschiedliche Stra
204. geht es darum aus einer naturwissenschaftlichen und dann rechtlichen Perspektive zu definieren welche Stoffe Erzeugnisse oder Zubereitungen als risikobehaftet anzusehen sind Kommt man hier zu einem positiven Befund so sind die durch REACh und GHS definierten Pflich ten zu erf llen Dies allein reicht allerdings nicht aus um einen sicheren Ge brauch durch den Anwender sicherzustellen Denn zweitens ist von Bedeu tung wie die Konsument inn en und Anwender innen selbst denselben Sach verhalt einsch tzen Ob sie also mit dem Kauf eines M belst ckes oder der Anwendung eines Lacks auch verbinden dass von enthaltenen Inhaltsstoffen ein Risiko ausgeht bzw ausgehen kann Im Hinblick auf die Risikokommunikation m ssen deshalb zwei verschiedene Perspektiven miteinander in Einklang gebracht werden um Erfolg verspre chende neue Ans tze zur Risikokommunikation zu formulieren Aus der Sicht der Hersteller spielen die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse sowie der Stand von Wissenschaft und Forschung bei der Beurteilung von Risiken eine zentrale Rolle Zugleich sind die rechtlichen Bestimmungen zu ber cksichtigen Beides zusammen gibt vor in welchen F llen und in welchem Umfang grunds tzlich ber das Risiko informiert werden muss Dem steht die Sicht der Anwender gegen ber die zumeist auf ganz anderen Grundlagen eine Bewertung der mit einem Produkt verbundenen Risiken vornehmen Vor allem diese zweite Sicht ist f r die Ableitung von Handlun
205. gen m glich nz Hinzu kommt dass die im Fernsehen angebotenen Informationen zumeist gut verst ndlich aufbereitet sind So u erten einige Teilnehmerf innen eine gewis se Hilflosigkeit da die Informationen wenn sie denn tats chlich gesucht wer den in der Regel v llig unverst ndlich seien Diese Erfahrung f hrt zumeist dazu dass man gar nicht wissen will welche Inhaltsstoffe in den Produkten enthalten sind Einen Tod stirbt man sowieso war die Kernaussage einer Teilnehmerin Eine andere Teilnehmerin brachte es sehr pr gnant auf den fol genden Nenner Also ich denke so einiges muss man einfach abk nnen oder 5 3 Semiprofessionelle Anwender Soweit die Ergebnisse der Fokusgruppendiskussionen und der quantitativen Untersuchung Da sich im Verlauf der Untersuchung und bei der Auswertung der Ergebnisse keine ausgepr gten Differenzen im Verhalten von Laien und semiprofessionellen Anwendern feststellen lie en schien es nicht angebracht bei der Darstellung der empirischen Ergebnisse deutlich zu unterscheiden 144 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Auff llig ist mit Blick auf diese Anwendergruppe verst ndlicherweise dass ein zus tzliches Motiv bei der Wahl und Anwendung der Produkte von Bedeutung ist Der Faktor Zeit spielt bei der Anwendung eine entscheidende Rolle Aus diesem Grund kommt beispielsweise Produkten die mit dem Bla
206. genschaftsworten die die Teilnehmer innen der Che mie und den Nanomaterialien bzw der Nanotechnologie zuordnen w rden wurden in den Fokusgruppendiskussionen direkt nacheinander gestellt ohne dass weitere Informationen gegeben wurden Die Nennungen bzw aufge schriebenen Worte setzen also an unver nderten Wissensbest nden an Zu gleich ist zu betonen dass zwischen den Teilnehmer innen keine Diskussion w hrend des Aufschreibens stattfand sondern die Mitwirkenden jeweils unabh ngig voneinander die Zettel ausgef llt haben Etwas Weiteres ist anzu merken Betrachtet man das durchschnittliche Qualifikationsniveau der Fokus gruppenteilnehmer so ist dieses einerseits als berdurchschnittlich anzusehen andererseits dominieren bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Personen mit einem technischen bzw ingenieur und naturwissenschaftlichen Qualifika tionshintergrund Berufsgruppen mithin die bei der Bewertung technischer Risiken eher zu vergleichsweise positiven denn zu technikkritischen Antworten neigen vgl Zwick Renn 1998 10 Die Abbildungen 5 4 und 5 5 zu Produkten aus den Bereichen Chemie und Nanomaterialien geben ein uneinheitliches Bild wider Einerseits bleibt der deutliche Unterschied zwischen den Assoziationen zu Produkten im Umfeld von Chemie und Nanotechnologie Nanomaterialien erhalten Auch hier wird deutlich dass der gesamte Technologiebereich Nanotechnologie noch nicht wirklich im Bewusstsein der Bev lkerung verankert is
207. gere Risikoer wartungen formuliert vgl z B Zwick Renn 1998 10f Im Folgenden soll nun im Sinne des gender mainstreamings gepr ft werden ob sich Unterschiede im Kaufverhalten von M nnern und Frauen feststellen lassen F r die Tabelle 5 2 wurde davon abgesehen zu unterscheiden ob eines der Kaufkriterien mit erster zweiter oder dritter Priorit t genannt wurde Die Antworten wurden dahingehend zusammengefasst ob das jeweilige Kriterium berhaupt als eines der drei wichtigsten Gesichtspunkte angegeben wurde In der Tabelle wird folglich dargestellt wie viele weibliche bzw m nnliche Be fragte die einzelne Antwortoption als eines der drei wichtigsten Kriterien aus gew hlt haben Tab 5 2 Kaufkriterien unterschieden nach Geschlecht der Befragten M nnern Frauen O sonen 67 eo m oo aaa oo mal er Ina ee na Do s Der Blick auf die Tabelle zeigt dass m nnliche Befragte etwas st rker die Krite rien Preis und Qualit t gewichten w hrend weibliche Befragte beim Kauf ten denziell etwas h ufiger auf Inhaltsstoffe und das Herkunftsland achten Die gro en Unterschiede bei der Wertsch tzung der Verarbeitungseigenschaften ergeben sich vor allem aus der Befragung im Baumarktbereich der als Ein kaufsterrain von M nnern anzusehen ist Farben und Lacke bei denen die Ver 97 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa arbeitungseigenschaften eine wichtige Rolle sp
208. gma Bd 2 S 603 608 Morgan David L 1997 Focus Groups as Qualitative Research Qualitative Research Methods Series 16 Sage Publications Thousands Oaks London New Delhi NCC National Consumer Council 2003 Green Choice What Choice Summary of The NCC Research Into Consumer Attitudes To Sustainable Consumption Lon don download 22 Mai 2008 http www ncc org uk nccpdf poldocs NCCO41rr_green_choice pdf Nennen Heinz Ulrich Garbe Detlef 1996 Das Expertendilemma Zur Rolle wissen schaftlicher Gutachter in der ffentlichen Meinungsbildung Springer Verlag Berlin OECD Organisation for Economic Co Operation and Development 2005 Effects of Eco Labeling Schemes Compilation of Recent Studies CONM ENV TD 2004 34W FINAL Peattie Ken 2001 Golden Goose or Wild Goose The Hunt for the Green Consumer In Business Strategy and the Environment vol 10 pp 187 199 Perrow Charles 1989 engl zuerst 1984 Normale Katastrophen Die unvermeidbaren Risiken der Gro technik Campus Verlag Frankfurt a M New York Pedersen Esben Rahbek Neergaard Peter 2006 Caveat Emptor Let the Buyer Be ware Environmental Labeling and the Limitations of Green Consumerism In Business Strategy and the Environment vol 15 pp 15 29 Petermann Thomas 1994 Historie und Institutionalisierung der Technikfolgenab sch tzung In Bullinger H J Hg Technikfolgenabsch tzung Stuttgart B G Teubner S 89 113 Peterma
209. gruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi reaktion von Verbraucher innen f hren Es ist jedoch Vorsicht geboten da eine Interpretation dahingehend dass ein Produkt risikofrei ist oftmals mit der Nutzenfrage einhergeht Beispielsweise wird man manche Baumarktartikel wie Abbeizer nicht risikofrei anbieten k nnen ohne dass sie in ihrer Wirkung ab geschw cht sind Das Expositionsszenario das mit dem jeweiligen Produkt einhergeht und eine Gesundheits oder Umweltsch dlichkeit begr ndet sollte aufgezeigt werden damit dem Anwender dieser Produkte deutlich wird dass es sich lohnt Sicherheitshinweise einzuhalten Ein anderes Beispiel bieten Pro dukte die Nanomaterialien enthalten Hier liegen noch keine Langzeitstudien vor was nicht zwangsl ufig bedeutet dass von den Produkten Risiken ausge hen Es k nnte sein dass sich Bedenken im Laufe der Zeit als unbegr ndet erweisen Das Einf hren von Informationsplattformen in L den und im Internet k nnte zudem dem Nutzer gewisse Risiken von scheinbar risikolosen Produkten auf zeigen sodass er sein Anwendungsverhalten generell berdenkt Dies stellt den Mehrwert des Konzepts dar und begr ndet ein ber mediale Grenzen hinweg bestehendes Informationsangebot das auf jeder Ebene ein abge schlossenes und schl ssiges System bildet 193 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Literatur Bac
210. gsempfehlungen von Bedeutung da sie die Ausgangspunkte vorgibt von denen aus die Bem hungen um neue Ans tze zur Ris kokommunikation starten sollten Aus der Anwenderperspektive geht es um das Wie der Risikokommunikation um die konkreten Ans tze und Instrumente die Erfolg versprechend sind Wo sind Informationen erh ltlich und stehen sie in einer Form bereit mit der ein End verbraucher aller Voraussicht nach etwas anfangen kann Die rechtliche Dis kussion gibt dagegen mit R ckblick auf die wissenschaftliche das Wann bzw in welchen F llen der Risi kokommunikation vor Im Folgenden wird die vor liegende Literatur gesichtet und dargestellt die sich auf die Anwenderperspek tive bezieht Im anschlie enden Kapitel 3 werden dann die rechtlichen Aspekte diskutiert 2 2 Entscheiden unter Unsicherheit Erfahrungen aus dem Alltag belegen dass der Kauf von Textilien und M beln oder auch von Farben und Lacken in den meisten F llen get tigt wird ohne dabei zu ber cksichtigen welche Inhaltsstoffe bei deren Herstellung verwen det wurden Ungepr ft bleibt dementsprechend auch ob von diesen Inhalts stoffen in der Gebrauchsphase Gesundheitssch den oder Umweltbelastungen 28 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi ausgehen k nnen Hierin ist aus der Perspektive der Europ ischen Chemika lienverordnung REACh ein stoffbedingtes Risiko zu sehen aus der sozialwis
211. gung 5 Minuten 20 30 Imbiss und informelle Gespr che bis 30 45 Minuten 211 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Anhang 4 Skin Deep The Cosmetic Safety Database Eo MENTAL WORKING GROUP DHILDREN S PRODUCTS GUIDE Environmental Working Group s SKIN DEEP cmn _cosmetic safety database au 3 gt a x 3 N LEITETE Skin Care Hair Care EyeCare Nail Care Baby Care Oral Care Fragrance MPS FAQ RESEARCH ABOUT PRESS EUP 533 134 455 searc Eine im Jahr 2002 gegr ndete Organisation aus den Vereinigten Staaten von Amerika die Environmental Working Group EWG bietet mit ihrer Informati onsplattform Skin Deep Cosmetic Safety Database www cosmeticsdatabase com eine gute Grundlage speziell auf den Endver braucher zugeschnittene Informationsplattformen zu veranschaulichen Seit 2004 liefert diese Plattform Informationen ber kosmetische Produkte und deren gesundheits und umweltspezifischen Daten Zurzeit sind 29 091 Kos metikprodukte gelistet Dar ber hinaus wurden Daten zu 7 283 Inhaltsstoffen auf Ihre Sch dlichkeit f r Mensch und Natur evaluiert Dabei werden 1 763 Marken von 1 106 Firmen ber cksichtigt Vor dem Hintergrund dass diese Gruppe eine gemeinn tzige Organisation darstellt ist diese Menge an Daten beachtlich Dies ist auch in Zusammenarbeit mit der Industrie zustande ge kommen f r die die EWG eine spezielle Software konzip
212. h lt ein Auskunfts anspruch zu 3 2 3 Zusammenfassung Neuerungen aus GHS an die Risikokommunikation In Anbetracht der Neuerungen durch GHS an die Risikokommunikation sind f r Hersteller Importeure und den Handel einige nderungen zur aktuellen Rechtslage zu beachten Zum einen wird die Kennzeichnungspflicht f r Stoffe und Gemische durch Gefahrenpiktogramme Signalw rter Gefahren und Sicherheitshinweise so wie erg nzende Informationen im Vergleich zur bisherigen Chemikalienregu lierung erweitert bzw angepasst Z B werden ber die Gefahrenklassen man che physikalisch chemische gesundheitliche und umweltliche Gefahren abge deckt die vorher keine Entsprechung hatten Diese Gefahrenklassen werden teilweise ber neu gestaltete Gefahrenpiktogramme verst ndlich gemacht Die Einf hrung der Signalw rter Gefahr f r schwerwiegende Gefahrenkatego rien und Warnung f r weniger schwerwiegende Gefahrenkategorien stellt ebenfalls eine Neuerung dar Aufgrund der Erweiterung der Gefahrenklassen die nun auch neue Gefahrenbereiche abdecken sind hier auch die zugeh ri gen Sicherheits und Warnhinweise zu beachten Hier m ssen besonders f r Gemische Vorrangregeln beachtet werden Art 27 Unn tige Doppelungen und Redundanzen sind zu vermeiden Bez glich der Sicherheits und Warn hinweise ist zu beachten dass bei Kleinmengen Art 31 bei 125 ml oder we niger diese wegfallen hnliches kann sich aufgrund der Verpackung
213. h Implementation Project RIP 3 8 Guidance Document on requirements for substances in articles draft final vom 31 01 2008 S 38 32 69 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Hierzu z hlen Stoffe mit besonders gravierenden Gefahrenpotentialen wie etwa krebserzeugender erbgutgef hrdender fortpflanzungsgef hrdender o Eigenschaft Art 57 REACh ber das Vorhandensein eines solchen besonde ren Gefahrenpotentials hinaus muss der Stoff zus tzlich in die sogenannte Kandidatenliste aufgenommen worden sein Ferner greift die Notifizie rungspflicht nur wenn zus tzlich die beiden folgenden Voraussetzungen er f llt sind Erstens muss der betreffende Stoff in den Erzeugnissen in einer Kon zentration von mehr als 0 1 Massenprozent enthalten sein zweitens muss auch er im betreffenden Erzeugnis die Mengenschwelle von 1 Tonne pro Jahr und Produzent Importeur erreichen Art 7 Abs 2 REACh Trotz Vorliegens der genannten Voraussetzungen besteht die Notifizierungspflicht aber nicht wenn der Produzent oder Importeur des Erzeugnisses bei normalen oder vern nfti gerweise vorhersehbaren Verwendungsbedingungen einschlie lich der Entsor gung eine Exposition von Mensch oder Umwelt ausschlie en kann Art 7 Abs 3 REACh Ferner kann die Agentur unter bestimmten Voraussetzungen von Produzenten oder Importeuren eine Registrierung fordern wenn sie Gr nde f r die Annah
214. h den Um gang mit gef hrlichen Produkten so weit es geht I ehstmmen o O stimme inform ganz aber entschie unent schie ie den zu nicht zu den Die Ergebnisse in Tabelle 5 16 deuten auf den ersten Blick an dass es starke Schwankungen bei der Antwortverteilung gibt wenn der Faktor Einkommen ber cksichtigt wird Grunds tzlich sollte mit einem h herem Einkommen auch die Option verbunden sein sich f r die sicheren Produkte entscheiden zu k n nen die zumeist als teurer eingesch tzt werden F r mich pers nlich ich bin kein Allergiker und muss auch nicht auf je den Pfennig gucken Mit der Kombination sehe ich mich pers nlich nicht sonderlich bedroht Was ich aber hier als das viel gr ere Problem anse he Ich kann die Klamotten waschen ich kann es mir auch leisten even tuell die Klamotten zu kaufen die nicht diese Stoffe enthalten sofern ich die Wahl habe dass das offen gelegt wird d h eine Kontrolle muss da 124 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi sein die wird aber an der einen oder anderen Stelle wieder umgangen Das Problem ist ja dass die Leute die diese Klamotten produzieren die M glichkeit halt nicht haben Vielleicht noch ein Beispiel das nicht viel mit Chemie zu tun hat ist das Gammelfleischthema Ich kann zum Biobauern gehen das k nnen vielleicht 70 80 der Bev lkerung nicht Fokusgruppe 3 Lehrer Physiker In de
215. haltsstoffen und geben h ufi ger an dass sie auch auf einfache Sicherheitsma nahmen etwa das Waschen von Textilien vor dem ersten Tragen verzichten Diese Grup pe der J ngeren ist insofern die einzige Klientel f r die zu berlegen w re ob gesonderte Ma nahmen zur Risikokommunikation aufgelegt werden sollten In den Fokusgruppendiskussionen wurde deutlich dass es sinnvoll ist zwischen zwei Informationssph ren zu unterscheiden Wir haben sie im vorliegenden Bericht als Point of Sale und als Point of Use bezeichnet In beiden Bereichen bestehen auf Seiten der Konsument inn en bzw Anwender innen Informationsbed rfnisse die befriedigt werden soll ten Aufgrund der jeweils unterschiedlichen Zeitstrukturen in denen das Kauf bzw Anwendungsverhalten realisiert wird sollten auch un terschiedliche Informationsangebote platziert werden F r beide Informationsbereiche PoS und PoU sollten Informationsan gebote in einer Form aufbereitet werden die einfache und nieder schwellige Zug nge erm glichen Auf diese Weise lassen sich unter schiedliche Suchstrategien und Medienzug nge ausgleichen Die empi rische Untersuchung zeigt dass zwar verschiedene Zug nge zu Infor mationen durch Kund inn en genutzt werden hierbei handelt es sich zumeist um das Mittel der ersten Wahl Dar ber hinaus nutzen aber al le Befragten tendenziell die gleichen Medien und k nnen auch im glei chen Medium umfassend informiert werden Die aktuelle Rec
216. he die Einf hrung einer einfachen Produktkennzeichnung mit zus tzlicher Beratung am Point of Sale zu begleiten Der kritische Konsument k nnte sich wie oben schon besp rochen angesichts der relativ oberfl chlichen Informationen etwa einer Am pelkennzeichnung alleingelassen f hlen Dies k nnte dazu f hren dass er die Verl sslichkeit der vorhandenen Informationen in Frage stellt Eine pers nliche Beratung h tte in diesem Zusammenhang den Vorteil dass man dadurch nicht nur den etwaigen Vertrauensverlust kompensieren sondern auch zus tzliche Fragen beantworten k nnte die beispielsweise bei der Einf hrung des Systems noch nicht abzusehen waren Dies w rde zur Qualit tssicherung der hier ge nannten Vorschl ge beitragen sofern M ngel des Systems von Kund inn en ber den Handel r ckgekoppelt werden k nnten Da das Ziel ist den K ufer und Anwender von risikobehafteten Produkten zu einem sicheren Produktge brauch zu bewegen k nnen bei einem pers nlichen Gespr ch auch spezielle Anwendungsempfehlungen ge u ert werden In diesem Zusammenhang k nnte der Risikoampel auf dem Produkt der zus tzliche Effekt zukommen Beratungsgespr che in der Kaufsituation anzuregen da der Wunsch bei den Konsument inn en entsteht die Sicherheit bei der Produktauswahl oder beim Umgang mit dem Produkt zu erh hen Bez glich der Risikoinformationen ist 177 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation
217. hgelagert sind f r viele Konsumenten das am einfachsten zug ngliche Medium Es kann jederzeit und ohne gro en Aufwand gewisserma en en passant angefragt werden aber wenn ich etwas nicht 100 ig wei Dann geh ich ins Internet und lass mir das anzeigen und dann les ich das durch Und da lese ich manchmal von verschiedenen Firmen ber das gleiche Produkt unter schiedliche Darstellungen Fokusgruppe 2 Krankenpfleger Also ich gestehe ich gehe einfach ber die Suchmaschine Gebe ein fach den Begriff ein und versuch dann auf den entsprechenden Seiten was zu finden Ich hab da jetzt keine spezielle Seite Da muss man halt mal schauen was da so seri s oder vertrauensw rdig ist Das sind meist Leute die nicht von den Firmen kommen sondern die einfach betroffen sind zum Beispiel Allergiker die sich zusammengeschlossen haben zum Informationsaustausch auf bestimmten Seiten Das kann einem dann weiterhelfen denn die Firmen selber sind ja sehr vorsichtig Da bekommt man bis jetzt kaum brauchbare Informationen Fokusgruppe 3 Lehre rin Also f r mich das einfachste finde ich ist heute das Internet das ist aber vielleicht nicht f r alle Generationen die beste L sung Aber es m sste eigentlich auch eine Telefonnummer da sein damit ich anrufen kann und dann k nnte ich ber dieses Produkt mehr wissen wenn ich es will Bei der Kaufentscheidung um Gottes willen k nnte ich mich nie um solche Informations
218. hinweisen ein gebettet werden Zudem k nnten Organisationen des Verbraucherschutzes der Industrie und der Forschung etc und sogar der Endverbraucher selbst zu 181 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa diesem System beitragen und praktisches Wissen ber Produktrisiken mit ein bringen Beim Einbezug des Endverbrauchers ist jedoch Vorsicht geboten denn durch die scheinbare Anonymit t der Internetuser besteht die Gefahr des Product Bashings und es ist fraglich inwieweit die Informationen tats chlich richtig sind Dieser unliebsamen Nebenerscheinung der Web 2 0 Bewegung k nnte jedoch eine Registrierungs und Kontrollinstanz entgegenwirken Zum einen k nnte sich der Nutzer bevor er Informationen eintragen kann authentifizie ren lassen sodass er f r den Anbieter des Dienstes identifizierbar wird Zum anderen kann ein von ihm gegebener Kommentar vor der Ver ffentlichung auf Richtigkeit berpr ft werden Dies ist beispielsweise bei diversen Online Warenh usern heute schon eingef hrt stellt jedoch einen h heren Arbeits aufwand f r jene Stelle dar die diesen Internet Dienst anbietet Denkbar w re auch die Einrichtung eines Newsletters Konsumenten k nnten sich ber die angesprochene Internetplattform eintragen lassen und w rden neueste Erkenntnisse ber Produkte erhalten Neben dem Verbraucher k nnte das auch einen zus tzlichen Anreiz f r die Hersteller und Vertrei
219. hrach Peter Baratz Morton 1963 Decisions and Non Decisions An Analytical Framework In American Political Science Review vol 57 pp 632 642 Bamberger Roth 2008 Beck scher Online Kommentar zum BGB BeckOk 8 Aufla ge Stand 01 02 2008 download unter http beck online beck de Banse Gerhard Bechmann Gotthard 1998 Interdisziplin re Risikoforschung Eine Biografie Westdeutscher Verlag Opladen Beck Ulrich 1986 Risikogesellschaft Auf dem Weg in eine andere Moderne edition suhrkamp Frankfurt a M Beimel M Maier L 1988 Optimierung von Gebrauchsanweisungen 3 Auflage Schriftenreihe der Bundesanstalt f r Arbeitsschutz Dortmund Beyerlein Thorsten 2006 Das Nanotechnologie Gesetz in StoffR 5 2006 196 BfR Bundesinstitut f r Risikoforschung 2006 Nanopartikel waren nicht die Ursache f r Gesundheitsprobleme durch Versiegelungssprays Presseinformation vom 26 Mai 2006 download unter http www bfr bund de cms5w sixcms detail php 7839 Bizer Kilian F hr Martin 2001 Responsive Regulierung f r den homo oeconomicus institutionalis konomische Verhaltenstheorie in der Verh ltnism igkeitspr fung Sofia Studien zur Institutionenanalyse Nr 01 1 Darmstadt Bizer Kilian Gubaydullina Zulia 2007 Das Verhaltensmodell der interdisziplin ren Institutionenanalyse in der Gesetzesfolgenabsch tzung In F hr Martin Bizer Kilian Feindt Peter H Hrsg Menschenbilder und Verhaltensmodelle i
220. ht durch schaut werden Hier liegt eines der wesentlichen Probleme des Entscheidens das sich aus den Aspekten Informationsmenge und Komplexit t ergibt Je mehr Informationen zu einem Sachverhalt gesammelt werden desto schwieri ger wird es die einzelnen Aspekte konsistent zusammenzuf hren so dass tats chlich ein treffendes Abbild des zugrunde liegenden Sachverhaltes ent steht Entscheider haben an dieser Stelle die Wahl zwischen wenig Informatio nen die sinnvoll und verst ndlich miteinander in Relationen gebracht werden k nnen und einer Vielzahl von Informationen die nicht in G nze verstanden werden Beides f hrt dazu dass die Folgen einer Entscheidung ungewiss blei ben 3 Ein weiterer Fall des Entscheidens unter Unsicherheit ist m glich der das Alltagshandeln im vorliegenden Untersuchungsfeld pr gt non decisions Urspr nglich steht das Konzept der non decisions in einem engen Zusam menhang mit dem Thema des politischen Agenda settings und damit im Kon text des Konzepts Macht Hierbei geht es darum einzelne Versuche der Interessendurchsetzung dadurch zu behindern dass bestimmte Themen gar nicht erst auf der Tagesordnung erscheinen Es wird nicht ber diese Themen entschieden bzw Entscheidungen werden inhaltlich so zugespitzt dass unlieb Das Suchen nach weiteren Informationen kostet Zeit die man eventuell nicht hat da eine Entscheidung dringend ist oder aber Zeit die man nicht investieren m chte d
221. htslage aus REACh und dem europ ischen GHS System das durch die CLP Verordnung in der Entwurfsfassung vorliegt stellt generell eine Verbesserung der derzeitigen Informationslage f r Endverbraucher und semiprofessionelle Anwender dar da nun mehr In formationen bez glich Chemikalien vorliegen und somit auch kommu niziert werden k nnen Ferner gibt es bei gewissen Gefahrenpotentia len von Stoffen oder Gemischen eine Pflicht diese dem Endabnehmer zur Verf gung zu stellen Durch die Neuerungen im GHS werden zu dem Gebrauchsanweisungs Praktiken implementiert die dem neuesten Stand des Wissens entsprechen Die Thematik der Gebrauchsanweisungen ist im Hinblick auf die Klein mengenregelung bei GHS ausschlaggebend f r die Frage ob der Rezi pient diese Gebrauchsanweisung auch versteht Diesbez glich bedarf es einer Klarstellung welchem Verbraucherbild zu folgen ist sofern ein Irrtum des Verbrauchers dazu f hrt dass er Ge sundheitsbeeintr chtigungen ausgesetzt ist Besonders im Hinblick auf Nanotechnologie und die noch nicht absehbaren Folgen von Akkumu lationen im K rper durch wiederholte Exposition ist hierbei auch frag 191 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa lich ob der Stand des Wissens ber ein Produkt kommuniziert werden sollte und ob dies eine Auswirkung auf Haftungsfragen etc hat e m Bereich der Nanotechnologie sind die Unklarheiten noch nicht aus ger u
222. idungen steht der Vorteil aus der Nutzung einer Technologie oder dem Betrieb einer Anlage der Gef hrdung von Anwohnern einer Anlage oder die Sch digung der Umwelt gegen ber ebd Unterschiedliche Bewertungen einer technischen Anlage resultieren dann zumeist aus der als ungleich empfundenen Verteilung von Chancen und Risiken auf unterschiedliche Betroffene e Die politisch administrative Regulation von Risiken Genehmigungen Verbote Implementierung politischer Programme Wie sicher ist si cher genug lautet dabei die Streitfrage die zu hnlich intensiven Risi kokontroversen f hren kann wie die um die Schaffung von Risikoquel len 43 F r die Medienberichterstattung gilt selbstverst ndlich besonders dass f r sie vor allem die F lle 2 und 3 von Interesse sind da nur sie relativ einfach Aufmerksamkeit erzeugen Risiken des Alltagshandelns sind dagegen eher abgeblendet und weitgehend unsichtbar f r die Medien Von Interesse ist das Thema erst wenn etwas passiert Ein f r unser Feld vergleichsweise aktuel ler Fall ist der Magic Nano Bad und WC Versiegeler bzw der Magic Nano Glas und Keramik Versiegeler Beide Produkte wurden von der Firma Klein 59 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa mann GmbH aus Sonnenb hl vertrieben Ihre Anwendung f hrte im M rz 2006 zu zum Teil deutlichen Vergiftungserscheinungen bei Anwendern Ein Discount
223. ie M glichkeit antizipiert mit der Entscheidung einen Fehler machen zu k nnen vgl Janis Mann 1977 222 49 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa F r die Risikolagen mit denen wir uns im vorliegenden Projekt befassen kommt hinzu dass das Riskante der zugrunde liegenden Entscheidungen zu meist den betroffenen Personen kaum oder auch gar nicht bewusst ist Das Rauchen von Zigaretten ist genauso wie riskante berholman ver im Stra Benverkehr f r jeden einsehbar mit der M glichkeit einer gesundheitlichen m glicherweise sogar lebensbedrohenden Sch digung verbunden Das Tragen eines Kleidungsst ckes das Streichen der eigenen Wohnung oder auch das Abbeizen einer T r wird vermutlich von den allerwenigsten Personen mit den vorgenannten Verhaltensweisen in eine Reihe gestellt Es ist f r alle weiteren Betrachtungen immer in Rechnung zu stellen dass das Kauf und Anwen dungsverhalten auf das sich die Vorschl ge zu den neuen Formen der Risiko kommunikation beziehen das in diesem Projekt betrachtet wird vom Ausf h renden wie auch vom Beobachter grunds tzlich als sinnvoll und notwendig bewertet wird Die empirischen Ergebnisse siehe Abschnitt 5 2 2 werden zeigen dass Konsument inn en durchaus das Vorhandensein von Inhaltsstoffen wahrnehmen mit ihnen auch ein Risiko verbinden dieses aber als akzeptabel gr ner Bereich in den Abbildungen 2 4 und 2 5 einsch
224. ie die Nutzung eines Produktes ganz vermeiden und oder ein weniger sch dliches Al ternativprodukt erwerben e Zum anderen k nnten Anwenderfinn en beim Gebrauch und bei einer sp teren Entsorgung von Resten bzw Gebinden die gebotene Vorsicht 19 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa walten lassen da ihnen die notwendigen Sicherheitsvorschriften be kannt oder zug nglich sind Beim Umgang mit einer Vielzahl von Alltagsprodukten wirken sich die Informa tionsdefizite bei der Kaufentscheidung oder bei der produktspezifischen An passung des Anwendungsverhaltens nicht oder kaum aus da gravierende Be eintr chtigen f r die Umwelt und oder f r die menschliche Gesundheit nicht zu bef rchten sind Bei anderen sch dlicheren Produkten wiederum gilt dass zumindest langfristige kumulative Gesundheitsbeeintr chtigungen die Folge sein k nnen wenn die ben tigten Sicherheitshinweise nicht bis an den Ort der Produktanwendung gelangen oder von den Nutzern nicht zur Kenntnis ge nommen werden Dies gilt vor allem f r Handwerker die vielfach regelm i gen Umgang mit solchen Produkten haben In diesem Zusammenhang sind allerdings zwei genau genommen inkompatible Befunde zu ber cksichtigen Einerseits f hlen sich K ufer innen und Anwen der innen bislang nur unzureichend informiert Die Zurzeit bereitgestellten Informationen werden von dem angesprochenen Adressatenkreise zum einen als
225. ie drin ist und dass es wahrscheinlich besser ist wenn ich sie nicht auf meiner Haut habe Aber wenn ich eine neue Hose kaufe dann zieh ich die auch an Die wasch ich nicht erst Fokusgruppe 3 Ingenieur Auch f r diesen Befragungsteil soll wieder anhand der abgefragten sozialstruk turellen Daten gepr ft und untersucht werden ob sich Hinweise darauf finden lassen dass sich entlang einzelner dieser Variablen abweichende Verhaltens weisen erkennen lassen Sollten sich entsprechende Unterschiede finden so w re zu pr fen ob hieraus die Notwendigkeit entsteht speziell konzipierte und ansetzende Risikokommunikationsangebote zu entwickeln Beginnen m chten wir die Ausf hrungen wieder mit der auf den ersten Blick nahe lie genden Variable Geschlecht Die Ergebnisse sind in der Tabelle 5 13 darges tellt Tab 5 13 Umgang mit Alltagsprodukten Geschlecht n 256 Angaben in inform n ganz aber Frauen Y entschie unent W4 schie schie M nner u zu nicht zu den Wenn ein Kleidungsst ck f r mich be stimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesundheitsas pekte Wenn eine Farbe ein Lack f r den Flur oder das Bad bestimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesund heitsaspekte Ab und zu dr cke ich mal ein Auge zu und wasche neue Textilien nicht vor dem ersten Tragen streiche in geschlossenen R umen Im t glichen Leben vermeide ich den Um gang mit
226. ie stellen aber auf Seiten der Konsument inn en vielfach Ignoranz fest da diese die be reitgestellten Informationsangebote nur wenig zur Kenntnis nehmen Medu sa ist ein dritter im Alltag wichtiger Risikotyp der eine bersteigerte Wahr nehmung von Risiken beschreibt Diese Form der Risikobewertung tritt vor allem dann auf wenn ber die Risiken einer Technik oder eines Produktes kri tisch in den Medien berichtet wird 51 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Ganz anders als die gerade genannte setzt die nachfolgende Risikotypologie an die sich in einem Text von Wiedemann und Br ggemann 2001 findet e Schadstoffverdacht suspicion of hazard Dieser Risikotyp begleitet zurzeit die Nanopartikel Debatte da eine Risikolage m glich aber zu gleich unklar ist ob sie tats chlich gegeben ist 18 e St rfallm glichkeit bezieht sich insbesondere auf die Planung neuer technischer Anlagen etwa in der Chemieindustrie im Bereich der M ll entsorgung oder bei vergleichbaren Anl ssen e St rfall Sandoz Bhopal etc sind hierf r die klassischen Beispiele e Exposition mit einem Schadstoff exposure to a pollutant Hier ist un bestritten dass der betreffende Stoff sch dlich ist Es geht hier um die Exposition Ist die Exposition kritisch das hei t berschreitet sie eine Dosis ab der mit gesundheitssch dlichen Effekten zu rechnen ist 19 e Schadensatt
227. ie verarbeiteten Inhaltsstoffe durchaus als vorteilhaft ansehen Gut 20 der Befragten k nnen den Labels diesen Informationsgehalt nicht abgewinnen und scheinen ihnen eher zu misstrauen Besonders auffallend ist bei diesem Item allerdings die vergleichsweise gro e Anzahl von Personen die 129 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa die Antwortoption keine Meinung oder unentschieden w hlen Insgesamt sehen sich fast 25 nicht in der Lage diesem Item zuzustimmen oder es ab zulehnen Hier macht sich eine gro e Verunsicherung bemerkbar die auch in anderen Untersuchungen mit Blick auf die Vielzahl etablierter Label verzeichnet wurde OECD 2005 Bj rner 2002 Pedersen Neergaard 2005 Die Zahl ver schiedener Label ist so gro und deren jeweilige Aussagekraft so unterschied lich dass es Konsument inn en und Anwender inne n kaum m glich ist den jeweiligen Informationsgehalt in angemessener Form zu beurteilen Es gibt ja auch diese Oko Sachen ich finde nur es ist zu viel Ich hab so das Gef hl da ist ein G tesiegel drauf und ich wei gar nicht mehr wo rauf m ssen die eigentlich sein weil ich auch nicht so gut dar ber in formiert bin was jetzt wirklich aktuell ist Was ist jetzt wirklich z B Bio was ist wirklich genbearbeitet Weil es sich auch laufend wieder ndert und ich wei nicht ob da ein Zeichen ausreicht Fokusgruppe 2 Hausf rau Kosmetikerin
228. ielen sind erwartungsgem eher Sache einer m nnlichen Kundschaft Beschr nkt man anders als in Tab 5 2 die Betrachtung auf jenes Kaufkrite rium das als am wichtigsten eingesch tzt wurde so lassen sich keine ausgep r gten Unterschiede erkennen Der einzige etwas deutlichere Unterschied be steht darin dass mehr m nnliche Befragte angaben dass das Design 27 M n ner 21 Frauen f r sie das wichtigste Kaufkriterium darstellt Es zeigen sich kaum Unterschiede beim prim ren Kaufkriterium es kommt aber bei den zu s tzlichen Aspekten zu Verschiebungen so dass davon auszugehen ist dass Frauen tendenziell zu etwas anderen Produkten greifen als M nner da sie zumindest mit zweiter oder dritter Priorit t in st rkerem Ma e auf Inhaltsstoffe oder auf das Herkunftsland der Produkte achten Der Blick auf die Angaben zu den Labels sowie zu Marken und Brands zeigt f r beide Geschlechter die gleiche Verteilung Diese Option f r Hersteller in einfa cher Form ber einzelne zumeist kologische Eigenschaften von Produkten in kurzer Form zu informieren stellt bei aller Vorsicht der Interpretation f r beide Geschlechter in hnlichem Ma e keinen wichtigen Aspekt dar In Ab schnitt 5 2 4 wird noch einmal explizit auf die Bedeutung von Labels einge gangen Hierbei zeigt sich dass Labels zurzeit mit einem vergleichsweise ho hen Grad an Verunsicherung bez glich des tats chlich transportierten Informa tionsgehalts verbunden sind
229. iert hat mit dem die Firmen ihre Daten selbst eingeben k nnen Als Basis der Zusammenarbeit hat die EWG mit weiteren Verbraucherschutzverb nden die Initiative Campaign for Safe Cosmetics ins Leben gerufen Diese Kampagne gr ndet sich auf ei nen Pakt mit der Kosmetikindustrie Compact for the Global Production of Safer Health and Beauty Products Dies l sst sich mit dem Gesetzeszweck der REACh Verordnung vergleichen da sich die betroffenen Firmen freiwillig dar auf verpflichten ges ndere Alternativen bez glich der Inhaltsstoffe anzubieten Am 15 April 2008 haben ber 1 000 Firmen diese Absichtserkl rung unter zeichnet Hier sind haupts chlich mittlere und kleinere Unternehmen vertreten Der Gro teil der Daten bezieht sich jedoch auf eCommerce Plattformen die die Inhaltsstoffe der angebotenen Produkte gelistet haben Im Bezug auf die Web 2 0 Thematik l sst sich feststellen dass nur 122 Produktinformationen in die Datenbank einflossen die von Plattform Besuchern durch ein spezielles Programm eingegeben wurden EWG hat es sich zur Aufgabe gemacht diese Daten vor der Ver ffentlichung zu kontrollieren jedoch war diese Aufgabe sehr zeitintensiv da Doppelungen grammatikalische Fehler und Inhaltsstoffe ber cksichtigt werden mussten die unter verschiedenen Namen auf dem Markt existieren Dies berstieg die Ressourcen der EWG Sobald auf die Inter netplattform Skin Deep Cosmetics Safety Database zugegriffen wird
230. ikation RiKoReNa Probability of Occurrence 0 0 Extent of Consequences Acceptable Tolerable Intolerable Not risk risk need of a risk defined reduction 1 2 3 4 Abb 2 5 Acceptable tolerable intolerable and undefined risks Renn Roco 2006 175 e Uncertainty Unsicherheit verweist auf die Unvollst ndigkeit und Selek tivit t unseres Wissens darauf dass unsere Annahmen g nzlich auf N herungswerten oder Modellen ruhen die in der Wirklichkeit schei tern k nnen Da die Unsicherheit den beteiligten Akteuren bekannt ist reduziert sie das Vertrauen in die erwarteten Ursache Wirkungs Beziehungen und stellt die Akteure auf Unerwartetes ein e Ambiguity Der Begriff beschreibt die Tatsache dass unabh ngig da von wie gut ein Risiko erforscht und wie detailliert unser Wissen ber dieses Risiko sein mag es zu ganz unterschiedlichen Bewertungen dar ber kommen kann wie eine Erkenntnis zu bewerten ist bzw was als akzeptabel bzw tolerabel anzusehen ist Die Aspekte 1 bis 3 beziehen sich auf die Qualit t der wissenschaftlichen Kenntnisse ber bestimmte Risiken w hrend Aspekt 4 verschiedene M glich keiten des Umgangs mit dem vorliegenden Wissen betont 48 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Blicken wir auf die Inhaltsstoffe in Produkten so haben wir es durchaus mit allen vier Typen von Risiken zu tun F r viele Produkte gilt dass
231. im Wege der neuen sog CLP Verordnung erfolgen deren Entwurf derzeit in erster Lesung beraten wird Der Entwurf l st die bisherige Systematik der Gef hrlichkeitsmerkmale ab und ersetzt diese durch grundlegend neu strukturierte Gefahrenklassen und Gefah renkategorien Gefahrenklassen sind definiert als Art der physikalischen Ge Anhang VI der RL 67 548 EWG Allgemeine Anforderungen an die Einstufung und Kennzeichnung gef hrlicher Stoffe und Zubereitungen Nr 1 1 S 3 Insbesondere Nr 1 6 des Anhangs VI der Quellen bez glich der f r die Einstufung und Kennzeichnung erforderlichen Daten benennt l sst diesen Punkt unerw hnt Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen Gefahrstoffverordnung GefStoffV vom 23 Dezember 2004 zuletzt ge ndert durch Art 2 Elfte VO zur nd chemikalienrechtl VO vom 12 10 2007 BGBI I S 2382 BGBI I S 3758 CLP classification labelling and packaging Vorschlag f r eine Verordnung des Europ ischen Parlaments und des Rates ber die Einstufung Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen sowie zur n derung der Richtlinie 67 548 EWG und der Verordnung EG Nr 1907 2006 vom 27 06 2007 KOM 2007 355 endg ltig Zum Stand des Gesetzgebungsverfahrens http www europarl europa eu oeil file jsp id 554 7252 20 21 22 23 24 66 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi fahr der Gefahr f r
232. in auf weiterf hrende Informationen Im Hinblick auf die heutigen M glich keiten w ren z B Verweise auf Internetplattformen denkbar da sie im Me dium Internet eine multimediale Einbettung erfahren sowie grafisch anregend gestaltet werden k nnen Die Nutzung anregender Zus tze in Gebrauchsan weisungen oder auf der Produktverpackung an sich sollte insofern in einem geringen Umfang erfolgen da der Lesefluss sowie der wesentliche Inhalt auf grund des Platzmangels in Mitleidenschaft gezogen werden k nnten 6 3 5 Bilder und Bildzeichen Solche Zeichen haben gegen ber Texten den Vorteil dass sie schneller und direkter informieren Jedoch sollten hierbei wiederum Verst ndlichkeitsanfor derung erf llt werden die beispielsweise bei Piktogrammen bereits gelten Besonders bei Piktogrammen ist zu beachten dass viele im Alltag bereits ver wendet werden und dadurch auch unbewusst informieren Anders f llt eine Betrachtung von Piktogrammen aus die die breite Bev lkerung nicht kennt Dies w ren beispielsweise solche die nur f r bestimmte Personenkreise ge nutzt werden und im Grunde nur dort bekannt sind z B bei Handwerkern Herstellern etc oder die neuen erg nzenden Piktogramme die ber GHS ein gef hrt werden sollen Eine Bildinformation muss also konkret und hinreichend bekannt sein da zum einen abstrakte und unbekannte Bilder schlechter im Ged chtnis behalten werden k nnen und zum anderen schwer verst ndlich sind vgl Beime
233. in wie weit sie Inhaltsstoffen beim Erwerb von Produkten oder auch einem risikominimierendem Anwendungsverhalten eine Bedeutung beimessen Mit den folgenden f nf Statements wurde die grund s tzliche Bewertung von Alltagsprodukten ermittelt Tab 5 6 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen a Iehstimme stimme inform ganz aber Anzahl der Nennungen entschie unent 0 schie schie Prozentwerte abs pye iehi we 2 Ich gehe davon aus dass Textilien Far 13 103 ben Lacke heutzutage keine gesundheitsbedenk lichen Inhaltsstoffe mehr enthalten 9 1 er 40 2 gt pA o Die Menschen machen sich zu viele Gedanken ber m gliche negative gesundheitliche Folgen en 1021 711 von Produkten 10 5 h pa 39 6 27 7 Wenn man einer sch dlichen Substanz ausge i 132 105 setzt ist dann ist anzunehmen dass Gesund 5 x o o o heitsbeeintr chtigungen die Folgen sind 51 6 41 0 3 Yo Yo Br In der Natur vorkommende Substanzen sind nicht so sch digend wie die von Menschen hergestell a s u y hen M u i a 3 5 13 Chemische Produkte sind ein unverzichtbarer Teil 122 unseres modernen Lebens Ben 47 7 hr e Feet 0 r 2 0 Durchaus in bereinstimmung mit den Ergebnissen der Fokusgruppen Diskussion zeigt Tabelle 5 6 in der die Antworten aller Befragten aufgelistet sind dass diese den heutzutage hergestellten Produkten durchaus skeptisch in Bezug auf Inhaltsstoffe gegen berstehen W hrend gut 70 der B
234. instufung unterschiedlich behandeln Bez glich der hieraus sich ergebenden Folgewirkungen sie he die ENTSCHEIDUNG DES EUROP ISCHEN PARLAMENTS UND DES REATES zur nderung der Richtlinien 76 768 EWG 88 378 EWG und 1999 13 EG des Rates so wie der Richtlinien 2000 53 EG 2002 96 EG und 2004 42 EG zwecks ihrer Anpassung an die Verordnung EG ber die Einstufung Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen sowie zur nderung der Richtlinie 67 548 EWG und der Verord nung EG Nr 1907 2006 in KOM 2007 613 endg ltig 75 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa F r die breite ffentlichkeit bestimmte Verpackungen bei denen es technisch nicht m glich ist ein Kennzeichnungsschild gem Art 34 anzubringen sind von der Verpflichtung ausgenommen ein solches zu tragen sofern derartigen Verpackungen eine genaue und klare Gebrauchsanweisung beigef gt wird die gegebenenfalls auch Anweisungen f r ihre Entsorgung umfasst Art 32 Die letztgenannte Anforderung besteht aber nur bez glich Stoffen oder Gemi schen mit besonderen Risiken wie z B akuter Toxizit t Kategorie 1 2 oder 3 oder haut tzender Wirkung der Kategorie 1 Ferner sind detaillierte Anforderungen hinsichtlich der Anbringung der Kenn zeichnungsschilder vorgesehen Art 34 Danach soll das Kennzeichnungs schild fest auf einer oder mehreren Fl chen der Verpackung angebracht wer den und dabei waage
235. inweisen dass das Produkt aufgrund der enthalte nen Inhaltsstoffe ein gewisses Risiko beinhaltet Wichtig ist dass eine solche Kennzeichnung f r den Konsumenten in der Kaufsituation einfach zu erschlie Ben ist Ein Beispiel hierf r k nnte das bereits in einigen EU L ndern eingef hr te Schema einer Ampel sein Es w ren aber auch andere Kennzeichnungsm g lichkeiten denkbar sofern sie das Kriterium erf llen dass sich mit einem Blick die entsprechend gekennzeichneten Produkteigenschaften erschlie en lassen Im Folgenden wird eine solche Kennzeichnung der Einfachheit halber Risiko ampel genannt Der Vorteil einer solchen Kennzeichnung liegt nicht nur in der bereits genann ten schnellen Erschlie barkeit der Information die ber Sprachbarrieren hin weg zug nglich sein d rfte sondern auch in der M glichkeit dass das Niveau des von dem Produkt ausgehenden Risikos verdeutlicht werden kann Vor dem Griff ins Regal kann dieses einfach verst ndliche Signal K ufer innen dazu anhalten die Kaufentscheidung nochmals zu berdenken und den Aspekt Risiko in die Entscheidung Auswahl des Produktes mit einflie en zu lassen Auch wenn die vermittelte Information ausgesprochen ungenau und ober tl chlich ist verdeutlicht sie doch eine risikobezogene Bewertung des vorlie genden Produktes die f r die meisten K ufer innen aus einer detaillierten bersicht ber die Inhaltsstoffe so nicht hervorgeht Auch Kundfinn en die kein ausgepr
236. ionen zu den Inhaltsstoffen in Produk ten Im ersten Fall nehmen die Adressaten einer Risikokommunikation man geht heute allerdings von der Notwendigkeit dialogischer Kom munikationsformen aus vgl Renn u a 2005 11f deren Gegenstand als Bedrohung wahr Zumeist geht es darum dass B rger innen die Ri siken die sie mit einer Gro technik verbinden als eine Zumutung an sehen Zumutung insofern als sie von au en einem Risiko ausgesetzt werden indem etwa ein Kraftwerksbetreiber im weiteren Umfeld eine Anlage errichtet mit deren Betrieb Risiken verbunden werden Bei den 43 Sonderforschung sgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa thresh okl Aktuelles Wissen Risikoinformationen zu den Inhaltsstoffen muten sich die Adressaten der Risikoinformation die Risiken selbst zu Durch den Erwerb eines spezifischen Produktes und dessen Anwendung sind es die Konsu ment inn en selbst die die Risikolage f r sich begr nden Die gesund heitliche Beeintr chtigung die das Risiko ausmacht ist zwar mit den Inhaltsstoffen verbunden sie wird aber erst akut wenn tats chlich das Produkt genutzt wird Dies geschieht allerdings aufgrund der eigenen Entscheidungen der Konsument inn en Als zweites ist dar ber hinaus zu beachten dass die klassischen For men der Risikokommunikation in einem Umfeld auftreten in dem dem Thema Risiko eine sehr gro e Bedeutung zugemessen wird Andere Aspekte die bei
237. isiken zu Ein zweites B ndel an Ma nahmen zur Risiko kommunikation bezieht sich aus diesem Grund auf den Point of Use Die verschiedenen Vorschl ge werden im Kapitel 7 dargestellt und auf ihre Vor und Nachteile hin ausgeleuchtet In manchen F llen sind auch rechtliche As pekte zu bedenken die zumindest skizziert werden Im abschlie enden Kapi tel 8 sind die wesentlichen Ergebnisse des Vorhabens noch einmal im berblick zusammengestellt 24 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 2 Risikowahrnehmung Konsum und Anwendungsverhalten In diesem Kapitel werden die verschiedenen Erkenntnisse zusammengetragen die in den letzten Jahren erarbeitet wurden und als weitgehend gesicherter Forschungsstand im Bereich der sozialwissenschaftlichen Risikoforschung anzu sehen sind einen aktuellen deutschsprachigen berblick vermittelt Renn Schweizer Dreyer Klinke 2007 Jeweils zu Beginn eines Textabschnittes wird der betrachtete Teilaspekt im Kontext der allgemein etablierten Risikodis kussion eingef hrt und diskutiert um dann auf jene speziellen Erkenntnisse und Gesichtspunkte vertiefend einzugehen die f r Risiken beim Umgang mit Konsumentenprodukten instruktiv sind Ziel ist es jene Aspekte herauszupr parieren die f r das vorliegende Projekt von besonderer Bedeutung und bei der weiteren Konzeption der Untersuchung wie auch beim Ableiten von Hand Iungsempfehlungen zum
238. k wurde ist die auf fallend hohe berichtete Aufmerksamkeit f r Lebensmittel m glicherweise auf die geh ufte Medienberichterstattung zur Deklaration von Inhaltsstoffen zu r ckzuf hren Grunds tzlich l sst sich bei Konsument inn en die Tendenz fest stellen dass Informationen zu Inhaltsstoffen dann eingeholt werden wenn die betrachteten Produkte bei der Anwendung direkten Kontakt mit der Haut ha ben Unterw sche oder auch Kosmetika oder in irgendeiner Form eingenom men werden Lebensmittel Medikamente Vitaminpr parate etc Eine dritte Gruppe stellen Baby und Kinderprodukte dar Sieht man von den Lebensmit teln ab so finden sich zu den brigen zuletzt genannten Produkten lediglich 12 Nennungen ca 6 Dass dagegen Oberbekleidung Schuhe sowie Bau marktartikel relativ h ufig genannt wurden ist angesichts der Befragungskon texte kologisch orientierter Textilfachhandel und Baum rkte nicht ver wunderlich Des Weiteren wurde gefragt welche Intformationsquelle die Befragten bei der angegebenen produktbezogenen Recherche genutzt haben Das Ergebnis der Auswertung ist in Tabelle 5 25 dargestellt Auffallend ist die gro e Zahl an Nennungen bei den Antwortoptionen Beratung im Gesch ft und Internet Demgegen ber stellen Massenmedien wie Fernsehen Radio und auch Tages zeitungen verst ndlicherweise nur untergeordnete und nachrangige Informati onsangebote bereit Tab 5 25 Bei der letzten Recherche genutzte Infor
239. kation RiKoReNa elf Monate der Projektlaufzeit Dar ber hinaus gilt unser Dank den Mitarbeite rinnen und Mitarbeitern einer deutschen Baumarktkette sowie eines kolo gisch orientierten Textilfachversandes die uns die M glichkeit einr umten einen Teil der Untersuchung in ihren Verkaufsm rkten durchzuf hren Bedan ken m chten wir uns zudem bei e Michael Ebli e Anne J ger e Christoph M schenborn e Raoul Schmidt e Katharina Werner und e Melanie Winkler f r die Durchf hrung der Kundenbefragung die einen wesentlichen Teil der empirischen Ergebnisse erbrachte sowie f r die Protokollierung der Gruppen diskussionen Dar ber hinaus erstellten e Verena Berghof und e Jenny Sterzing einen Film f r die Abschlusspr sentation im Bundesministerium f r Wirtschaft und Technologie in Berlin Ihnen allen danken wir herzlich f r die Unterst t zung bei der Durchf hrung der nunmehr vorliegenden Studie Darmstadt im April 2009 16 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 1 Ausgangslage und Ansatzpunkte Chemikalien oder chemische Produkte machen einen immer gr eren Teil un seres t glichen Lebens aus So l sst sich ein Trend der Modernisierung indust rieller Produktionsprozesse in der seit einigen Jahrzehnten feststellbaren Che misierung der Produktion erkennen Sie f hrt dazu dass zum einen immer neue chemische Verbindungen in Produktionsprozesse
240. kation RiKoReNa nahme des Items 3 deutlich geringer ausgepr gt Die Angabe einer vergleich sweise gro en Bereitschaft seitens der mittleren Altersgruppe beim eigenen Konsumverhalten gelegentlich mal Abstriche zu machen ist vermutlich dem gleichen Effekt geschuldet der bereits einige Seiten zuvor im Unterschied zwi schen Haushalten mit und ohne Kindern beschrieben wurde Die Befragteng ruppe der Haushalte mit Kindern d rfte weitgehend mit der mittleren Alters gruppe identisch sein so dass das Ergebnis nicht berrascht Tab 5 17 Umgang mit Alltagsprodukten Alter n 256 Altersgruppe 15 29 N 60 X anz Altersgruppe 30 49 n 99 gt er Altersgruppe 50 X n 97 7 ee Wenn ein Kleidungsst ck f r mich be stimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesundheitsas pekte Wenn eine Farbe ein Lack f r den Flur oder das Bad bestimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesund heitsaspekte Ab und zu dr cke ich mal ein Auge zu und wasche neue Textilien nicht vor dem ersten Tragen und streiche auch in geschlossenen R umen inform aber unent D N a 5 nicht zu 31 7 18 3 N N oo O N N N N ei v N c Im t glichen Leben vermeide ich den Um gang mit gef hrlichen Produkten so weit es geht 5 2 4 Informationsverhalten bei Alltagsprodukten Im Folgenden werden nun die empirischen Ergebnisse vorgestellt die sich auf das Inf
241. ken er auf keinen Fall ausgesetzt sein m chte Des Weiteren k nnte er bei bedenklichen Einzel werten eher angehalten sein die Gebrauchsanweisungen sorgf ltiger durchzu lesen und eventuelle Warnhinweise zu beachten beispielsweise beim Entsor gen des Produktes xx x X Abb 7 8 Beispiel 2 Darstellung des produktbezogenen Gesamtrisikos 72 12 Piktogramme Ein weiteres bereits eingef hrtes Informationsangebot am Produkt und damit am Point of Sale liefern Piktogramme und diesbez gliche Warn und Sicher heitshinweise Die Symbolik von Piktogrammen kann international unterschied lich aufgefasst werden und somit ist ein Piktogramm immer abh ngig vom dazugeh rigen Text Um die Verst ndlichkeit hier zu gew hrleisten sind also die bereits er rterten Grundlagen von Gebrauchsanweisungen zu ber cksich 175 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa tigen Da hier viel falsch gemacht werden kann ist ein solches System vor dem Einsatz besonders zu berpr fen Ein System das bereits seit l ngerem disku tiert wird ist das Globally Harmonized System GHS siehe auch Kapitel 3 Dieses neue Einstufungs und Kennzeichnungssystem bietet im Vergleich zum System der Stoff und Zubereitungsrichtlinie eine feinere Untergliederung beim grafischen Aufzeigen von Gefahren und legt eine berarbeitete Version von Gefahrenpiktogrammen vor die dem heutigen Stand des Wissens wei testgehe
242. komplexe k mmern Da mach ich es mir einfach Wie gesagt wenn ich ein Problem habe wenn ich mich mit was ausei nander setzen will dann m chte ich eigentlich an die Quellen kommen Fokusgruppe 3 Ingenieur Dieser Eindruck best tigt sich vor allem wenn Tabelle 5 26 hinzugezogen wird In ihr ist dargestellt welche Gr nde seitens der Befragten f r die Aus wahl der genutzten Informationsquelle genannt wurden F r fast zwei Drittel der Befragten spielte die Zug nglichkeit der Quelle die entscheidende Rolle Dieses Ergebnis unterst tzt noch einmal den generellen Eindruck dass es bei vielen Konsument inn en kein sehr ausgepr gtes Interesse gibt sich mit Pro duktinformationen zu befassen Dieses ist zumindest nicht so belastbar dass gr erer Suchaufwand betrieben wird Es ben tigt wie angesprochen beson derer Anreize damit Kund inn en Zeit und M he investieren um sich mit jenen 142 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Eigenschaften eines Produktes n her zu befassen die nicht einfach durch In augenscheinnahme erschlossen werden k nnen Tab 5 26 Gr nde f r die Nutzung der angegebenen Informationsquellen Mehr fachnennungen m glich Aktualit t Letztlich schl gt sich in den Ergebnissen der Befragung ein Befund nieder der sich auch in den Ergebnissen der Fokusgruppendiskussionen findet Kundfinn en und Anwenderfinnen erwarten von den Herstellerfirm
243. kungsmechanismus nur schwer erkennbar sind Bamberger Roth 2008 Rn 97 im Zusammenhang mit Montageanleitungen wird hierbei darauf verwie sen dass gegebenenfalls auf den unter durchschnittlichen K ufer abgestellt werden muss also die K ufergruppe mit den geringsten Fachkenntnissen 6 2 4 3 Konzept der berechtigten Erwartung Hier greift das Konzept der berechtigten Erwartung die besagt dass in unse rem Fall ausgehend vom am wenigsten informierten Anwender dessen Ver st ndnisf higkeit als Ma stab genommen wird der vern nftigerweise ange 156 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi legt werden darf vgl Kloepfer 2007 85 In unserem Fall bedeutet dies dass es irrelevant f r das Informationsangebot ist ob der Handwerksmeister f r seine privaten Zwecke Produkte erwirbt Nur in seltenen F llen kann von sei nem Wissen ausgegangen werden Den Durchschnittsk ufer gibt es vielmals bei den betrachteten Produktgruppen nicht da Kinder und Senioren Fach kr fte und Heimwerker im Anf ngerstadium sowie Analphabeten und Be hinderte relevante Sondergruppen bilden werden vgl Kloepfer 2007 46 66 Es kann zwar eine Entsprechung f r sein individuelles Informationsbed rf nis geben jedoch ist die niedrigste Schwelle der Verst ndlichkeit durch einen anderen Ma stab vorgegeben also das schw chste Glied in der Kette Durch die Befragungen hat sich ergeb
244. l Maier 1988 35ff Hahn 1996 133 Besonders bei Ge brauchsanweisungen wird ein Piktogramm alleine nicht gen gen da durch eine Reduzierung der Information die Konkretheit gleicherma en abnimmt Abhilfe kann hierbei die Nutzung einer Wort Bild Kombination liefern wobei Texte und Bilder die zueinander geh ren auch layouttechnisch beisammen stehen sollten Das Bild in Form eines Piktogramms oder einer stilistischen Ab bildung sollte durch einen begleitenden Text n her erl utert werden vgl Schwender 1999 65 Hierbei ist zu beachten dass sich beide erg nzend ge gen berstehen vgl Schwender 1999 64 Realistische Abbildungen sollten 161 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa vermieden werden da sie eventuell vom eigentlichen Inhalt des Bildes ablen ken und somit den Leser verwirren k nnen Eine symbolhafte und stilisierte also auf die wesentlichen Inhalte begrenzte Aufbereitung der Bildinformatio nen ist demnach vorzuziehen vgl Beimel Maier 1988 38 Hierzu ist auch die Farbwahl entscheidend die auf wenige beschr nkt werden sollte vgl Schwender 1999 56ff 6 3 6 Drucktechnische Gestaltungsmittel Die optische Aufbereitung des Textes wird haupts chlich den Lesefluss und die Lesbarkeit der Information beeinflussen sich jedoch eher weniger auf die Ver st ndlichkeit der Inhalte auswirken Fett Halbfett und Kursivdrucke werden vom Leser eher als unangenehm
245. l selbst wenn man das Ding durchliest mit den Verarbeitungshinweisen Aber was drin ist Und wenn ich es wei ich kann damit trotzdem nichts anfangen Das ist es ja Fokusgruppe 1 Glaser Man soll auf dem Bau ja kein Wissenschaftler sein man soll ja Leistung bringen Fokusgruppe 1 Verarbeiter von Leder Ich habe ein absolutes Informationsproblem bei meinen Sachen die ich verarbeite Also wenn ich nicht gerade bei der Bekannten X einkaufe die wirklich bis zum Hersteller bis dahin wo die Wolle gef rbt wird und wer am Webstuhl sitzt genau erkl ren kann was mit dem Stoff passiert bekomme ich nirgendwo Informationen Kein Anbieter kein Stoff h ndler macht das Was ich jetzt mache ist dass ich die Sachen vor wasche Und das ich schon grunds tzlich gucke Wenn irgendetwas aus China kommt ich kaufe es nicht Das ist mir einfach zu viel Risiko denn da habe ich das Gef hl dass dort irgendwelche Kontrollen ber haupt nicht funktionieren Also wir haben da auch schon Stoffe gehabt wo ich gesagt habe das ist im Leben nicht aus Hanf lasst das bitte tes ten da war es Brennnessel war immerhin noch kologisch ok aber das war s dann auch Fokusgruppe 1 Schneiderin Bemerkenswert ist auch das Ergebnis zu Item 11 das sich auf den von den Konsument inn en wahrgenommenen Informationsgehalt von Labels bezieht Einerseits geben etwa 50 der Befragten an dass sie Produkte mit Okolabel in Bezug auf d
246. lche Zeitschriften nur begrenzte Auflagen auf so dass nur ein begrenzter Leserkreis Zugang hat Ich lese auch regelm ig Warentest oder Okotest Entweder ich lade mir irgendeinen Artikel herunter im Internet oder ich geh in die Stadtb cherei gucken die haben das auch Wenn irgendein Produkt ge testet wird das ich fters benutze dann gucke ich schon ist es dabei wie hat es abgeschnitten und warum und gibt es vielleicht eine Alterna tive Und wenn es eine Alternative gibt merke ich mir das und dann kaufe ich vielleicht das n chste Mal das andere Produkt Fokusgruppe 1 technische Redakteurin Ich habe die Zeitung kotest abonniert und da stehen manchmal Dinge drin ber die ich mir manchmal gar keine Gedanken gemacht habe weil wir es benutzen da stehen dann Sachen drin wo ich mir denke das ist gut oder das ist gar nicht so gut Also Dinge die ich schon immer benutzt habe oder die meine Eltern schon immer benutzt haben und wo ich einfach mal sage jetzt wechsle ich es einfach mal Weil es schneidet nicht so gut ab mein Produkt Fokusgruppe 2 Kosmetikerin 139 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa In der Regel gehe ich zur Verbraucherberatung oder ich kaufe mir Zeit schriften so Stiftung Warentest da kann man sich informieren das tue ich gelegentlich Und dann wenn ich mir etwas kaufe frage ich andere die ich kenne die d
247. len Anwendern untersucht sowie die Effektivit t und Effizienz der verschiedenen Instrumente zur Risikokommunikation durchleuchtet Darauf aufbauend wur den Ans tze f r alternative bzw verbesserte Konzepte der Risikokommunika tion entwickelt Vorbild war hier der sog Pull Ansatz in dem sich aufgekl r te Konsumenten und Konsumentinnen selbst ndig und aus eigenem Antrieb ber Produkte und ihre inh renten Eigenschaften informieren bevor sie Kauf entscheidungen treffen Ein solcher Ansatz kann auch ein wichtiger wirtschaft licher Vorteil sein f r solche Unternehmen die in der Lage sind die W nsche ihrer Kunden nach mehr Informationen einfach und schnell zu beantworten Ich sehe die aus dieser Untersuchung resultierenden Ergebnisse dabei als einen Baukasten der weiter mit allen beteiligten Kreisen diskutiert werden sollte und gleichzeitig offen steht f r alle die diese Vorschl ge in der Praxis erproben wollen Ich w nsche mir dass die erarbeiteten Vorschl ge dabei vor allem als Anregung dienen um zu pr fen wie der fraglos gro e Aufwand den das neue Chemikalienrecht insbesondere von der Industrie abverlangt f r den Endkunden und Verbraucher noch ersichtlicher nutzbar gemacht werden kann Ministerialrat Dr Dietmar Kopp Referatsleiter Chemische und Pharmazeutische Industrie Bundesministerium f r Wirtschaft und Technologie BMWi 14 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und
248. lichkei ten bieten Zudem zeichnen sie sich dadurch aus dass eine beliebige Informa tionstiefe erreicht werden kann Die verschiedenen M glichkeiten die die per s nliche Kaufberatung schriftliche Informationen und die Ausweitung des Angebots auf andere Medien f r ein umfassendes Risikoinformationsangebot liefern sollten wenn m glich in der vollen Breite genutzt werden damit sich entsprechende individuelle Bed rfnisse bei der Informationsgewinnung befrie digen lassen Zudem lohnt es sich eine produktorientierte keine stoffbezoge ne Informationskampagne zu entwickeln da Konsument inn en in erster Linie mit Produkten in Kontakt kommen Nach diesem Einstieg kann sich das Ange bot ab einer gewissen Informationstiefe durchaus auch auf Inhaltsstoffe bezie hen um z B dem Bed rfnis semiprofessioneller Anwender nach fundierten Information nachzukommen Generell w re eine lernpsychologische Evaluie rung der eingef hrten Ma nahmen w nschenswert um die Reichweite der gew hlten Instrumente zu eruieren und diese gegebenenfalls anzupassen 187 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa PoS Risikoamoel ve Rekobewesungsspslem weiterf hrende Informattonen Beratung Uber Scannerterminals u a EL Frodukiinformallonen 2 m Schaffung des Rsikobewusst sans Reikobewesungsersslem Frodukiinformallonen i Medenkanpagren p weiterf hrende Inform
249. lichkeitsanforderun gen im Wesentlichen der Praxis berlassen 6 3 Anforderungen an neue Ans tze der Risikokommunikation auf grund von Best Practice Rechtliche Anforderungen an Risikoinformationen lassen sich durch das Heran ziehen der Anforderungen an Gebrauchsanweisungen ermitteln So gesehen sind Warnhinweise und Risikoinformationen Bestandteile von Gebrauchsan weisungen und diese sind wiederum unter dem Begriff Technische Dokumen tation zu subsumieren Zusammenfassend sehen die rechtlichen Anforderungen an die von uns be trachtete Risikokommunikation zwischen Hersteller oder H ndler und Verbrau cher wie folgt aus Risikoinformationen m ssen e klar und verst ndlich sein in Form und Inhalt e in deutscher Sprache abgefasst sein e ber den richtigen und falschen Gebrauch aufkl ren e vor nahe liegenden und 158 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi e potentiellen nicht offenkundigen Gefahrenquellen warnen e Ausgegangen wird von der K ufererwartung also vom Wissensstand und der Verst ndnisf higkeit des K ufers In unserem Fall ist der K ufer ein Laie Semi Professioneller nicht als Ver braucher nach dem europ ischen Leitbild ein durchschnittlich informierten aufmerksamen und verst ndigen Durchschnittsverbraucher Vielmehr muss vom K ufer mit dem geringsten Wissen ausgegangen werden Nun wurden bereits einige Regelungen genan
250. licht erneut den gerade beschriebenen Befund Beratung im Gesch ft Internet und eigentlich berraschend Fernsehen werden am h ufigsten genannt F r alle drei Medien ist davon auszugehen dass sie den Befragten am besten zug nglich sind Sie implizieren den geringsten Aufwand Dies gilt insbesondere f r das Medium Fernsehen das als reines Push Medium zumindest derzeit kaum detaillierte Informationen zu Produkten enth lt F r die konkrete Nachfrage nach den Eigenschaften und Qualit ten einzelner Pro 143 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa dukte ist es g nzlich ungeeignet N tzliche Informationen die den Kauf oder die Anwendung von Produkten unterst tzen k nnen treten nur zuf llig auf Genau genommen ben tigte das Medium dann Fernsehformate die st rker auf dem Modus pull ausgerichtet sind Formate also bei denen Kunden anru fen k nnten und damit Impulse daf r setzen welche Produkte vorgestellt oder getestet werden Die vergleichsweise hohe Zahl an Nennungen beim Medium Fernsehen d rfte insofern weniger den positiven Erfahrungen geschuldet sein die Konsument inn en in der Vergangenheit mit Produktinformationen im Fernsehprogramm gemacht haben als vielmehr der grunds tzlich einfachen Zug nglichkeit der Informationsangebote Tab 5 27 In welchem Informationsmedium w rden sie sich zuk nftig ein verbes sertes Informationsangebot w nschen Mehrfachnennun
251. llt wurde Die j ngeren Konsu ment inn en sind nicht nur risikobereiter beim Umgang mit den untersuch ten Produktgruppen sie versp ren auch am wenigsten ein Informationsdefizit beim Kauf und bei der Anwendung von Textilien oder von Farben und Lacken Dementsprechend geben nur wenige Befragte an dass sie sich vor einem Kauf um Informationen bem hen Dem steht die Gruppe der lteren Konsu ment inn en gegen ber die zu gut 30 gegen ber 10 bei den jungen Befragten angeben vor dem Kauf Informationen ber Inhaltsstoffe einzuho len Es sind auch die J ngeren die lediglich zu 60 etwas ber 70 bei den beiden anderen Gruppen angeben dass sie gerne mehr ber die Inhaltsstoffe in den erworbenen Produkten w ssten dementsprechend beurteilen die J n geren die aktuell vorhandenen Produktinformationen auch eher als ausrei chend Zugleich ist ihr Vertrauen in die Herstellerangaben deutlich gr er In sgesamt am skeptischsten ist die mittlere Altersgruppe So ist es auch die mitt lere Altergruppe die den geringsten Anteil an Befragten aufweist die sich zu den kolabels unentschieden u ern 135 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Tab 5 23 Informationssuche Alter insgesamt 256 F lle Altersgruppe 15 29 N 60 N lissa Altersgruppe 30 49 n 99 gt entschie unent Altersgruppe 50 X n 97 A zZ nicht zu nicht zu MEZI E 200 EZ Vor dem Kauf vo
252. llung der quantitativen wie der qua litativen empirischen Ergebnisse an Ausgangspunkt ist die Frage nach den Kaufkriterien die in der Kaufsituation zu Grunde gelegt werden um sich f r ein bestimmtes Produkt zu entscheiden Anschlie end werden im Abschnitt 5 2 1 die ermittelten Einsch tzungen der Befragten und der Teilnehmer der Fokusgruppen zur Chemie bzw zu chemischen Produkten einerseits wie auch zur Nanotechnologie andererseits dargestellt und erl utert In Abschnitt 5 2 2 geht es um die Bewertung von Inhaltsstoffen in Alltagsprodukten Im folgen den Abschnitt 5 2 3 werden typische Umgangsformen mit Alltagsprodukten und den zugeh rigen Sicherheitshinweisen diskutiert Den Abschluss des Kapi tels bilden die Formen der aktuellen 5 2 4 und gew nschten zuk nftigen Informationssuche 5 2 5 beim Umgang mit Konsumprodukten Wo informie ren sich Konsumentfinn en heute und in welchen Medien k nnten sie sich zuk nftig ein verbessertes bzw ihren Anspr chen besser gerecht werdendes Informationsangebot vorstellen In Kapitel 6 sind die Anforderungen erl utert an denen sich ver nderte For men der Risikokommunikation orientieren sollten Diese Anforderungen erge ben sich aus drei unterschiedlichen Bereichen die nacheinander zusammen getragen werden Ausgangspunkt bilden die vorgelegten empirischen Ergeb nisse mit denen die Ausgangslage auf Seiten der Adressaten von Risikoinfor mation erfasst wurde Abschnitt 6 1 Daneben sind Rechtsvo
253. lover heut zutage mehr oder weniger aus synthetischen Fasern besteht und so wei ter Oder dass auch die Farben und L sungsmittel also ich meine jeder Putzlappen ist irgendwie synthetischer Stoff also es ist mir bewusst aber ich mach mir jetzt keine ngste deshalb Fokusgruppe 4 Innenarchi tektin Abb 5 5 Welche Produkte verbinden sie mit dem Begriff Nanomaterialien 108 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Bei der gleichen Frage ergibt sich ein deutlich anderes Bild wenn sie auf Na nomaterialien bezogen wird Abb 5 5 Auffallend im Vergleich der zwei Ab bildungen zu den Produkten ist zuerst einmal die Zahl der Nennungen ber haupt Bei etwa zehn bis zw lf Teilnehmer inne n kommt es bei Nanoproduk ten zu etwa 15 Nennungen und bei Chemie Produkten zu 25 Nennungen Zugleich zeigen die Fragezeichen auf den K rtchen zur Nanotechnologie an dass sich die Teilnehmer innen nicht sicher waren ob die Nennung korrekt ist Dies best tigt einen bereits mehrfach f r Deutschland beschriebenen Eindruck dass dieser Technologiebereich in der Bev lkerung weitgehend unbekannt ist vgl komm passion 2004 Fleischer Quendt 2007 Zugleich zeigen die Nen nungen aber auch dass nur wenige Teilnehmer innen eine Verkn pfung zwi schen Nanotechnologie und Alltagsprodukten herstellen k nnen Teilneh mer innen vermuten bei manchen Produkten bei denen
254. lten Des Weiteren werden die Inhaltsstoffe und Warn hinweise genannt wie sie auf der Produktverpackung gelistet sind Auf der gegen berliegenden Seite stehen die Bewertung und der Stand der Forschung Im Hinblick auf den Stand der Forschung ist zu beachten dass das Datum der letzten Aktualisierung aufgezeigt wird Des Weiteren wird konkretisiert wie der Stand der Forschung sich zusammensetzt Alles in allem bietet diese Aufberei tung der Daten einen schnellen berblick ber das Produkt und liefert weitere Anregungen sich beispielsweise ber die gesundheitsrelevanten Aspekte n her zu Informieren Besonders bei Produkten im Baumarktbereich w rde es sich anbieten diese Links auf umweltrelevante Daten auszuweiten Scrollt man die aufgerufene Seite weiter nach unten erh lt man einzelne Bewertungen der Inhaltsstoffe nach ihrer Sch dlichkeit und dem Stand der Forschung In Stichworten wird hier aufgef hrt inwieweit es zu diesen Inhaltsstoffen Beden ken gibt siehe Abb Anhang 4 6 INGREDIENTS score data gap concerns D amp C RED 33 i i E DEC REDNO 33 amp 95 none identifhed Cancer Developmental reproductive toxicity Organ SDO ALCOHOL 40E azaay en 81 system toxicity Inon reproductiwe Multiple additive SpA 408 E exposure sources Enhanced skin absorption FD amp C BLUE 1 en Zr D amp C BLUE NO 1 ji nn POLYURETHANE amp IR Allergies Immunotoxicity AMINDETHYL PROPANDOL 100 none identiied D amp C YELLO
255. m Vergleich zur Risikolage zu gro einsch tzen Statt durch bewusste In formation ber die Inhaltsstoffe im etablierten Marktsegment eine indi viduell passende Produktauswahl vorzunehmen wird soweit kono misch vertretbar eher auf andere Marktsegmente ausgewichen Eine der zentralen Fragen des Vorhabens war ob es notwendig ist zielgruppenspezifische Informationsangebote bereitzuhalten Diese Frage kann weitgehend verneint werden Im Rahmen der empirischen Arbeiten konnten keine expliziten Unterschiede bei der Risikobewer tung wie auch in Bezug auf das Informationsverhalten zwischen Laien und semiprofessionellen Anwendern ermittelt werden Auch wenn se miprofessionelle Anwender in einem professionellen Umfeld mit den untersuchten Produkten umgehen sind sie in Bezug auf Chemikalien bzw die Inhaltsstoffe Laien Auch sozialstrukturelle Variablen haben offensichtlich nur wenig Ein fluss auf die Einstellungen und die Verhaltensweisen Ein h heres Ein kommen erlaubt zwar in verst rktem Ma e die schon beschriebenen Ausweichstrategien geht aber nicht mit einem konsistent kologischen oder gesundheitsbewussten Verhalten einher Die gr ten Unterschie Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi de lassen sich zwischen verschiedenen Altersgruppen ausmachen Hier fallen besonders die J ngeren auf Gerade die 15 29 J hrigen du ern deutlich weniger Bedenken gegen ber In
256. m Statement deutet sich die Best tigung einer der in Kapitel 4 1 aufges tellten These an Konsumentfinn en greifen so sie f r sich selbst die finanziel len Mittel sehen eher zu alternativen Produkten als aufw ndige Sicher heitsma nahmen in Kauf zu nehmen In der Tabelle zeigen sich Unterschiede bei der Antwortverteilung die im Be reich von bis zu 20 liegen Item 12 Schaut man dagegen wieder die addier ten Zustimmungen respektive Ablehnungen an so verschwinden die Unter schiede weitgehend und liegen dann noch bei etwa 3 4 Zwei Dinge fallen aber doch auf Zum einen dass bei Item 8 gerade die Befragten die sich der mittleren Einkommensgruppe zugeordnet haben deutlich weniger Bequem lichkeit an den Tag legen wenn es um die abgefragten einfacheren Sicher heitsma nahmen geht Nur vergleichsweise wenige geben an dass sie neue Kleidungsst cke nicht vor dem ersten Waschen tragen oder auch mal im ge schlossenen Raum streichen Zum anderen sind es bei Item 12 gerade diejeni gen mit geringem Einkommen die deutlich seltener angeben dass sie den Umgang mit gef hrlichen Produkten im Alltag meiden Hier betr gt der Unter schied immerhin ca 10 im Vergleich zu den zwei anderen Einkommens gruppen Ob hierin ein deutlicher Einkommenseffekt liegt der es wohlhaben den Haushalten eher erlaubt Produkte zu meiden die sie als unsicher ein sch tzen ist schwierig zu sagen Eine eindeutige Wertung ist auch deshalb schwierig da ein s
257. m Zusammen hang mit Erwerb und Anwendung von Produkten in vielen F llen zu wenig die mit diesen Produkten verbundenen gesundheitlichen oder kologischen Beeintr chtigungen ber cksichtigen Die Gr nde hierf r k nnen z B in e _mangelndem Interesse an der Problematik e in Verst ndnisproblemen e oder in Schwierigkeiten beim Zugang zu den notwendigen Informatio nen liegen Neue Ans tze zur Risikokommunikation k nnen in diesem Zusammenhang Konsument inn en dabei unterst tzen eine auch die Inhaltsstoffe ber cksichti gende Konsumentscheidung zu treffen Mit dem Begriff der Unsicherheit wird darauf verwiesen dass der Ausgang einer Handlungskette die mit einer Entscheidung in Gang gesetzt wurde nicht sicher prognostiziert werden kann Zum Zeitpunkt des Entscheidens ist nicht sicher absehbar was am Ende tats chlich das Ergebnis sein wird Die Anwen dung eines gut wirkenden Abbeizers kann kurzfristig in diesem Sinne durchaus den beabsichtigten z gigen Arbeitsvollzug Entfernung von Lacken erm gli chen Dar ber hinaus sind eventuell aber auch die Folgen wahrzunehmen die aufgrund der Eigenschaften der enthaltenen Stoffe zu negativen gesundheitli chen Auswirkungen f hren Das alltagssprachliche hinterher ist man immer schlauer steht f r solche Situationen im t glichen Leben Noch einen Schritt weiter gelangt man mit der Definition von Ortwin Renn u a 2007 21 haben wir jedoch einen engeren Risikobegriff gew
258. m farblich schw cher werdenden Pfeil zu sehen ist der durch die gesetz ten kognitiven Grenzen hindurchgeht stellen diese Grenzen einen Filter dar der entscheidend daf r ist welche verhaltensbeeinflussenden Wirkungen von den Institutionen ausgehen Im Fall der Produktinformationen scheint die Fil terwirkung sehr gro zu sein Institutionen Eigenn tzige Soziale PR FERENZEN Institutionen USUOLNAISUJ Situtativ Rational regel habituelles emotional den Nutzen gebundenes instinktives maximierendes Verhalten Abb 2 6 Verhaltensmodell der interdisziplin ren Institutionenanalyse F hr u a 2007 23 62 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Um Verhaltens nderungen zu bewirken m ssen offensichtlich die Akteure in einer Form angesprochen werden so dass diese den Filter st rker ffnen und mehr Informationen zulassen Dieses Mehr an Informationen kann dann zu einer Ver nderung im Verhalten f hren Um nun die Empfehlungen f r neue Ans tze zur Risikokommunikation tats chlich auch adressatengerecht zu for mulieren sollen deren Motive und Einstellungen zu den angesprochenen Risi ken und deren Erfahrungen mit den Institutionen der Risikoinformation dar gestellt und erl utert werden Dies geschieht vor allem im Kapitel 5 Im fol genden Kapitel 3 soll nun der rechtliche Teil der Institutionen analysiert wer den 63
259. mationsquellen Mehrfachnen nungen m glich wo o BE e BEE Inn I m Bekannte In diesen Push Medien Fernsehen Radio st t man als Konsument in eher zuf llig auf Informationen f r eine gezielte Suche eignen sie sich aufgrund ihrer grundlegenden Eigenschaften als unidirektionale Medien nicht Eine ge zielte Informationsrecherche setzt immer zumindest rudiment r erm glichte bidirektionale Kommunikationsoptionen voraus Soll hei en dass es dem Kon sumenten zumindest m glich sein muss in streng formalisierter Form eine Frage an das Informationsangebot zu stellen Die vermutlich eingeschr nkteste Form einer solchen bidirektionalen Rechercheoption ist die Preisauskunft in 138 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi einem Supermarkt anhand des EAN Codes Ein solches Scannerterminal akzep tiert im Sinne strenger Formalisierung nur einen lesbaren EAN Code und er laubt es den Konsument inn en f r ein konkretes von ihm ihr ausgew hltes Produkt die Frage nach dem zu entrichtenden Preis zu stellen Pull Medium Also ich mach es immer so wenn ich wirklich etwas Wichtiges machen kaufen will dann gehe ich ins Fachgesch ft und lass mich beraten Ich geh da den einfachen Weg und frag einfach Also da k me ich nicht auf die Idee ins Bauhaus Baumarkt zu gehen oder so Fokusgruppe 1 Handwerker Die Vielzahl der Nennungen die auf die Informationssuche im
260. me hat dass der Stoff dennoch aus den Erzeugnissen freigesetzt wird und dies ein Risiko f r die menschliche Gesundheit oder die Umwelt darstellt Art 7 Abs 5 REACh 3 1 3 Zusammenfassung hinsichtlich der Rechtspflichten zur Sicherstellung der Erkennung stoffbedingter Risiken aus REACh und GHS REACh fordert die Erkennung stoffbedingter Risiken vor allem im Wege der Registrierung von Stoffen wobei diese als solche in Zubereitungen oder in Erzeugnissen vorhanden sein k nnen Aufgrund der mengenabh ngigen Re gistrierungsanforderungen ist jedoch davon auszugehen dass bestimmte Chemikalien n mlich alle die ausschlie lich in Mengen unterhalb der 1 Tonne Grenze hergestellt oder importiert werden jedenfalls auf der Grundla ge des Chemikalienrechts unerforscht und die von ihnen ausgehenden Risiken damit auch weiterhin unerkannt bleiben Da die detailliertere Untersuchung Die Kandidatenliste ist ein nach dem in Art 59 Abs 1 REACH vorgesehenen Prozedere zu erstellendes Verzeichnis in das diejenigen Stoffe aufgenommen werden die einer sp teren Zulassungspflicht Titel VII REACH unterworfen werden sollen Im Vergleich zu bisherigen Regelungen wird dieser Wert als deutlich zu hoch angese hen Rasch 2008 18ff So der Wortlaut der Verordnung sowohl in der deutschen wie auch in der englischen Fassung gemeint sein d rfte trotzdem die Formulierung von Mensch und Umwelt So auch allerdings ohne diese Frage thematisiert
261. meiden und wenn dies nicht m g lich ist sollten sie sofort oder in einem Glossar erkl rt werden Es sollen konk rete anschauliche Worte verwendet werden die in kurzen und grammatika lisch einfachen S tzen pr sentiert werden vgl Beimel Maier 1988 31f Hahn 1996 40f Hertel 2004 Schachtels tze w ren hierbei also weitestgehend zu vermeiden zudem sollten die S tze ungef hr einen Umfang von 13 W rtern haben Gebrauchsanleitungen sollen zielgruppengerecht konsistent knapp und pr zise sein auch leicht und sofort verst ndlich Daraus folgen Qualit ts Kriterien Passiv meiden aktiv formulieren Warnhinweise imperativ formulie ren Jeder Texttyp sollte zudem jeweils durchg ngig im gleichen Sprachstil formuliert sein vgl Kloepfer 2007 29 Die Gefahr bei detailreichen und komplizierten Hinweisen besteht darin dass sie wom glich nicht beachtete oder verstanden werden vgl Kloepfer 2007 52 sog Information Overkill 159 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa 6 3 2 Gliederung Ordnung Der Text sollte zudem gegliedert folgerichtig und bersichtlich sein Das ist z B durch passende berschriften und Abs tze zu bewerkstelligen die eine gute Unterscheidung des Wesentlichen vom Unwesentlichen liefern sollen vgl Beimel Maier 1988 33 Inhaltlich sollte die Anleitung von der Wiege bis zur Bahre des Produkts reichen Produkt Lebenszyklus dies stellt eine gebra
262. mende Substanzen sind sH nicht so sch digend wie die von Menschen EZE hergestellten Substanzen 13 Chemische Produkte sind ein unverzichtba We rer Teil unseres modernen Lebens 31 0 Auch mit Blick auf das Einkommen soll noch einmal genauer dargestellt wer den wie sich die Einstellungen zur Bewertung von Inhaltsstoffen ver ndern Tab 5 10 Mit Blick auf das erste Item f llt auf dass Befragte die bei der Befragung ein niedriges Einkommen bis 2000 angegeben haben am st rksten davon ausgehen dass Produkte heutzutage keine bedenklichen In haltsstoffe mehr enthalten W hrend in dieser Einkommensgruppe 30 dem Item zustimmen sind es in den beiden anderen Gruppen lediglich 20 bzw 18 Zwischen den beiden oberen Einkommensgruppen sind die Abwei chungen nur gering Insgesamt zeigt sich jedoch der Trend dass mit wachsen dem Einkommen auch die Skepsis den Produkten gegen ber zunimmt Grund s tzlich wird aber davon ausgegangen dass sich die Situation in den vergan genen Jahrzehnten deutlich verbessert hat 3 gt ak S N N wO N O w w a 5 Ja aber wenn wir jetzt dieses Geb ude nehmen in dem wir hier sitzen Ich behaupte in den 70er Jahren das ist vor mindestens 30 Jahren ge baut Was hier an Baustoffen drin ist m chte ich nicht wissen vergli chen mit dem was jetzt gebaut wird Fokusgruppe 3 Berufsschullehre rin Durchaus konsequent ist dann das Ergebnis beim nachfolgenden Item Ent
263. mmunikation RiKoReNa Was hier in Bezug auf die Rechtssetzung zugespitzt wird gilt f r jede Form der Verhaltens nderung Die Ans tze zur Risikokommunikation setzen auf die Ei genverantwortung der Konsument inn en die f r sich selbst Handlungsnot wendigkeiten erkennen m ssen Um allerdings die Chance zu erh hen an den richtigen d h motivierenden Stellschrauben zu drehen ist zu pr fen wel che Motive Konsument inn en und Anwender innen haben sich typischerwei se gerade in einer bestimmten Weise zu verhalten Die Annahmen des Verhal tensmodells sind in Abbildung 2 6 auf der folgenden Seite zusammengestellt In grau sind die Institutionen gehalten die das Verhalten und die Situation pr gen Dies sind im vorliegenden Fall vor allem Rechtsnormen deren Inhalt und f r den Umgang mit Inhaltsstoffen richtungweisenden Charakter werden wir im folgenden Kapitel 3 behandeln Auch die etablierten Formen der Pro duktinformationen geh ren zum Set der Institutionen die gefiltert durch die kognitiven Grenzen des Akteurs Eingang in das realisierte Verhalten finden In dem mittleren Teil der Grafik in dem sowohl die Pr ferenzen wie auch das Verhalten angesiedelt sind sind all jene Prozesse zu verorten die in den voran stehenden Ausf hrungen des Kapitels 2 erl utert wurden Die Formen der Kaufentscheidung decken sich gut mit den vier Verhaltenstypen und im Be reich der Pr ferenzen werden die eigentlichen Entscheidungen gepr gt Wie an de
264. mt Es ist fraglich ob diese gesondert von REACHh erfasst werden und die Daten ber das europ ische GHS dann kommuniziert werden m ssen Diese L cke l sst sich gegebenenfalls durch das Kaufrecht Produkthaftungsrecht und Ger te und Produktsicherheitsgesetz schlie en Das vorgelegte Konzept zeigt M glichkeiten auf wie Informationen adressa tengerecht zur Verf gung gestellt werden k nnen Es zeigt sich hierbei dass eine eindeutige Zuordnung einzelner Ma nahmen zu den betrachteten Gesich tpunkten Risikobewusstsein Zug nglichkeit Verst ndlichkeit und Umsetzbar keit nicht m glich ist Vielmehr bedingen sich die Ma nahmen unter diesen Gesichtspunkten gegenseitig Eine f r den einzelnen Endverbraucher prakti sche Umsetzung ist hierbei schwer zu ermitteln Auch kann ein Heraustrennen einzelner Ma nahmen nach dem Baukastenprinzip den Mehrwert dieser Ma nahmen beeintr chtigen der darin liegt dass die Ma nahmen sich gegenseitig unterst tzen Diese Selbstl ufigkeit des Systems kann das folgende Szenario erkl ren Der Endverbraucher sieht die Kampagnen zum Thema Risikoinformation im Fernsehen oder h rt hiervon im Rundfunk und informiert sich am Point of Sale ber die Risiken die ihm durch die Signalfarbe Rot auf der Risikoampel aufge zeigt werden Dies bewirkt dass er durch ein gewecktes Interesse Produktin formationen beispielsweise im Internet einholt Hier st t er wiederum auf andere Produkte die f r ihn be
265. n RiKoReNa soweit die Stoffe und ihre Verwendungen vom Anwendungsbereich der Ver ordnung erfasst sind und in Mengen von mindestens 1 Tonne pro Jahr und Hersteller Importeur auftreten Dabei gilt die Registrierungspflicht sowohl f r den Fall dass der Stoff f r sich alleine gehandhabt wird REACh bezeichnet diesen Fall als Registrierungspflicht f r Stoffe als solche als auch f r den in der Praxis sehr h ufigen Fall dass der Stoff mit einem oder mehreren Stoffen zusammen Stoffe in Zubereitungen auftritt Greift die Registrierungspflicht hat der Hersteller Importeur des Stoffes bei der neuen Chemikalienagentur EChA in Helsinki ein Registrierungsdossier einzurei chen In diesem sind zahlreiche durch REACh detailliert geforderte Informatio nen u a bez glich der Auswirkungen des Stoffes auf Mensch und Umwelt darzulegen Art 10 und Anhang VI REACh Einzureichen ist dabei das soge nannte technische Dossier in dem auch Angaben zu Einstufung und Kenn zeichnung des Stoffes gefordert sind Art 10 lit a iv REACh Ferner ist ein Stoffsicherheitsbericht einzureichen Art 10 lit b der die eigentlichen Anfor derungen an die Aufkl rung der von einem Stoff ausgehenden Wirkungen auf Mensch und Umwelt stellt Dieser ist aber erst ab einer j hrlichen Herstellungs respektive Importmenge von 10 Tonnen pro Hersteller Importeur erforderlich Art 14 Abs 1 REACh Der Detailgrad der hier geforderten Informationen steigt mit der
266. n gels richtig montiert vgl Jauernig 2007 Rn 19 Diese Klausel bezieht sich nicht auf Bedienungsanleitungen bzw Gebrauchsanweisungen f r Produkte die nicht erst montiert werden m ssen um benutzt werden zu k nnen vgl Bamberger Roth 2008 Rn 95f Jedoch sollte analog eine mangelhafte Bedie nungsanleitung ebenso zum Sachmangelbegritff hinzuz hlen denn es kann nicht nur im Falle einer mangelhaften Montageanleitung einen Mangel an der Kaufsache begr ndet werden sondern auch dann wenn eine sinnvolle Ver wendung eines Kaufgegenstands eine verst ndliche Bedienungsanleitung vor aussetzt vgl OLG M nchen Urteil vom 09 03 2006 Az 6 U 4082 05 Un vollst ndige Bedienungsanleitung BeckRS 2006 05360 Bamberger Roth 2008 Rn 96 Hier ergibt sich aus dem Gesamtkontext zudem ein ausschlag gebendes Merkmal das bei Gebrauchsanweisungen bzw Bedienungsanlei tungen die haupts chlich mit den speziell betrachteten Alltagsgegenst nden Farben Lacke Textilien Baumarktartikeln mitgeliefert werden eine Rolle spielt Im Bezug auf die erwartete Beschaffenheit ist es fraglich welche K u fererwartung die Ma gebliche ist vgl Kloepfer 2007 36 Bamberger Roth 2008 Rn 97 zu Montageanleitungen und dem vern nftigen Durchschnitts k ufer Geht man richtigerweise davon aus dass die Risikoinformation einen Teil der Gebrauchsanweisung ausmacht da sie f r den Erwerber den sicheren Umgang mit dem Produkt aufzeigen soll kommt man
267. n ken ber m gliche negative gesundheitliche Folgen von Produkten Wenn man einer sch dlichen Substanz aus gesetzt ist dann ist anzunehmen dass Ge sundheitsbeeintr chtigungen die Folgen sind w N m gt Pi co w N N w o N O o N Q w w 5 S x lt x xS In der Natur vorkommende Substanzen sind nicht so sch digend wie die von Menschen hergestellten Substanzen aa D Chemische Produkte sind ein unverzichtba rer Teil unseres modernen Lebens m amp 9 D w N N N wlw 5s x x x gt x lt gt lt gt x gt lt Kal a IL Ba x gt A X gt A x gt X 37 0 37 0 A X gt A D N N Sehr hnlich ist die Antwortverteilung beim Item 5 Mit etwa 90 wird von Befragten aller drei Einkommensgruppen zugestimmt Die Befragten sind sich ihrer Meinung zudem recht sicher da die Zahl derer die unentschieden sind eher gering ist Im Gegensatz dazu ist bei der Frage 7 zum Unterschied zwi schen nat rlichen und vom Menschen hergestellten chemischen Stoffen wie der ein sehr eindeutiger Trend zu erkennen Mit wachsendem Einkommen nimmt die Zustimmung zu diesem Item deutlich ab Lehnen von den Gering verdienern etwa 30 das Statement ab so sind es bei der mittleren Einkom mensgruppe schon 36 und bei denen mit hohen Einkommen sogar ber 55 der Befragten Ein Blick auf die Frage 13 zeigt dagegen wieder ein zwi schen den Einkommensgruppen sehr einheitliches Ant
268. n Modellbau macht dann geht es meist um Aceton oder die L sungsmittel f r Farbe Wenn man die anwendet kann man schon Atembeschwerden kriegen Die Sachen setzt man bewusst ein dem setzt man sich bewusst aus das l sst sich aber nicht vermeiden doch da kann man auch rich tig Atembeschwerden von kriegen Wenn es so ein sch ner Kellerraum ist damit es im Winter sch n warm bleibt da wird das Fenster nat rlich nicht auf gemacht alles das was selbstverst ndlich auf der Verpa ckung draufstehen was man machen sollte man macht es trotzdem falsch Fokusgruppe 3 Ingenieur In Tabelle 5 15 in der die Antwortverteilung f r Haushalte mit und ohne Kin der unterschieden ist zeigen sich einige interessante Differenzen berra schend und anders als erwartet f llt bei Item 3 auf dass es bei den Haushal ten ohne Kinder etwa 45 bei denen mit Kindern dagegen sogar etwa 60 der Befragten sind die angeben nicht immer hundertprozentig auf Gesund heitsaspekte zu achten Zu erwarten w re dass gerade Haushalte mit Kindern st rker darauf achten ein kologisches Konsumverhalten an den Tag zu legen Der in der Tabelle deutlich werdende Unterschied k nnte darauf zur ckzuf h ren sein dass das Konsumverhalten mit Blick auf Produkte die auch f r die Kinder bestimmt sind durchaus kologisch und gesundheitsbewusst ausgelegt wird dass diese Konsequenz aber dann nicht durchgehalten wird wenn es um den eigenen Konsum geht Es wi
269. n sch tzen kann vgl 8 5 Abs 1 Nr 1 a GPSG Kloepfer 2007 99 Hierin k nn te man die von uns angestrebte Risikoinformation ansiedeln Wird diesen Anforderungen nicht nachgekommen ergeben sich strafrechtliche Folgen vgl 88 19 20 GPSG 6 2 4 Auslegung der unbestimmten Rechtsbegriffe anhand von Urteilen Auf europ ischer und nationaler Rechtsprechungsebene gibt es im Hinblick auf die Auslegung verschiedener unbestimmter Rechtsbegriffe Anhaltspunkte f r die vorliegende Untersuchung Es liegen insofern Einzelfallbeurteilungen vor die in der europ ischen Rechtstradition des fteren zitiert werden und da 155 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa durch in ihrer grenz berschreitenden Geltung gest rkt wurden sodass sie auch f r die Auslegung nationaler Regelungen gelten 6 2 4 1 Verbraucher und Unternehmer Die durchgef hrten Befragungen ergaben dass eine Abstufung zwischen pri vater und professioneller Benutzung der betrachteten Produktgruppen nicht dienlich ist dies ist auch rechtlich gesehen der Fall vgl Kloepfer 2007 83 Ein Verbraucher ist in diesem Fall rechtlich gesehen nicht prim r einem Laien zu zuordnen Ausgegangen wird hierbei normalerweise von der konkreten Nut zungssituation und nicht vom Wissensstand des Nutzers Beispielsweise kann der Handwerksmeister f r seine privaten Zwecke einen Lack kaufen und w re dann rechtlich gesehen als Verbrauch
270. n Hauptgrund daf r dass in diesem Bereich zumeist ein habituelles Kaufverhalten an den Tag gelegt wird Man nimmt zum gr ten Teil jene Produkte die man aus der Vergangenheit kennt In der Kon sum und Werbeforschung geht man von ges ttigten M rkten aus auf denen sich die verschiedenen Angebote kaum unterscheiden so dass es keine signifi kanten Distinktionsmerkmale gibt Kroeber Riehl Esch 2004 die tats chlich ernstlich gegeneinander abzuw gen w ren 136 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Tab 5 24 Bei welchem Produkt haben Sie sich zuletzt um Informationen bem ht CE w BET Bun BEE Eu ewone s BE a sh Rangunoamina 6 32 Kaer wasae 5 26 ne o Unterw sche 4 Wenig berraschend ist dagegen der Produktbereich der Elektroartikel Bei solchen Anschaffungen werden vielfach gr ere Summen ausgegeben Hinzu kommt dass gerade bei teureren Produkten h ufig ein breites Sortiment im Angebot ist das in den Leistungsunterschieden nicht ohne weiteres zu bewer ten und miteinander zu vergleichen ist Insofern ist es nicht verwunderlich dass Kund inn en sich darum bem hen das Risiko eines Fehlkaufs m glichst auszuschlie en Des Weiteren ist anzunehmen dass solche Produkte in den meisten Haushalten nicht t glich erworben werden dies legt es zusammen mit den vergleichsweise hohen preislichen Dimensionen nahe sich informiert an die Produkta
271. n Texti lien Farben Lacken informiere ich mich ber die Inhaltsstoffe die bei der Herstel lung verwendet wurden Ich w sste gerne mehr ber die Inhaltstoffe in Textilien Farben Lacken und ihre ge sundheitlichen Auswirkungen 53 3 253 124 18 3 2 91 ME IES 11 7 182 71 17 7 as s ora e Die Herstellerangaben zu Inhaltsstoffen halte ich f r vertrauensw rdig Textilien mit den Labels Textiles Vertrauen 7183 kotex Standard 100 oder Green Cot ton Blauer Engel oder Europ isches ma Umweltzeichen halte ich f r kologisch und gesundheitlich unbedenklich Ich halte die Informationen die man heute ber Produkte erh lt f r v llig ausrei chend X gt x gt x gt x gt A x gt 5 2 5 Produktbezogene Recherche Da bereits im Pretest deutlich wurde dass die wenigsten Befragten sich tat s chlich mit den Inhaltsstoffen der aktuell erworbenen Produkte auseinander gesetzt haben wurde bei der Fragebogenaktion danach gefragt bei welchem Produkt zuletzt eine intensivere Suche nach Informationen durchgef hrt wur de Die Antworten der Befragten fallen zum Teil etwas berraschend aus Dies gilt vor allem f r die mit ca 33 der Nennung an erster Stelle stehenden Lebensmittel handelt es sich hierbei doch um Produkte die im normalen Wo cheneinkauf zumeist eher routiniert ausgew hlt werden vgl Tab 5 24 Der eher niedrige Preis ist sicherlich ei
272. n der wissenschaftlichen Politikberatung Baden Baden Interdisziplin re Studien zu Recht und Staat Nomos Verlag Bj rner Thomas Bue Hansen Lars G rn Russel Clifford S Olsen Tore 2002 The Effect of the Nordic Swan Label on Consumers Choice AKF Forlaget Kopen hagen http www akf dk eng2002 swan htm BRAVO Faktor Jugend 8 Now and Forever jugendliche Markenbeziehungen in der Retrospektive Bauer Media KG Hamburg 2005 Online Pr sentation Stand 24 04 2008 unter http www bauermedia com fileadmin user_upload pdf studien zielgruppe juge nd jugend8 pdf Brunsson Niels 1982 The Irrationality of Action and Action Rationality Decision Ideologies and Organizational Action In Journal of Management Studies vol 19 no 1 pp 29 44 B rki Rolf 2000 Klima nderung und Anpassungsprozesse im Wintertourismus Ost schweizerische Geographische Gesellschaft Neue Reihe Heft 6 Chaiken S 1980 Heuristic versus systematic information processing and the use of source versus message cues in persuasion In Journal of Personality and Social Psychology vol 39 no 5 pp 752 766 Cohen Michael D March James G Olsen Johan P 1972 A Garbage Can Model of Organizational Choice Administrative Science Quarterly Vol 17 Nr 1 S 1 25 Covello V T von Winterfeldt D Slovic P 1987 Communicating scientific informa tion about health and environmental risks Problems and opportunities from a social and behavior
273. n der Kaufsi tuation Rechnung zu tragen ist Da dies nur dann erfolgreich gelingen kann 140 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi wenn man als Konsument in informiert ist versteht es sich im Alltagshandeln fast von selbst nach Informationen zu suchen F r die hier untersuchten Produkte ist dies wie die zusammengetragenen Er gebnisse verdeutlichen anders Hier bedarf es in der Regel eines besonderen Anreizes der auf das Feststellen einer Allergie oder einer sinnlich wahrnehm baren Sch digung in der Anwendungssituation zur ckgehen kann um eine Informationssuche anzusto en Ja oder dieser Hinweis dass man die R ume gut l ften soll so was habe ich viel ernster genommen nachdem ich mal mit so was gearbeitet habe mit einem Fugendichtungsmittel und dann die Augen eine Woche lang total entz ndet waren Wenn ich das richtig gelesen und verstan den h tte von Anfang an dann h tte ich gel ftet dann w re so was gar nicht passiert Fokusgruppe 1 Betriebswirtin Ich habe Kontaktlinsen und so ein Pflegemittel enth lt Wasserstoff peroxid mir war berhaupt nicht klar obwohl ich Chemie gehabt ha be dass das ziemlich tzend ist aber das ist Versuch und Irrtum Einmal im Auge gehabt dann merkt man sich das ganz gewaltig und dann guck ich erst drauf also erst wenn es passiert ist vorher nicht Fo kusgruppe 1 Buchh ndlerin Dies gil
274. n eingesetzt werden und damit zugleich Teil moderner Produkte werden Zum anderen kommen zunehmend mehr verschiedene Produkte auf den Markt die als Alltagschemi kalien bezeichnet werden k nnen Chemikalien sind damit einerseits wichtiger Teil der heutigen Arbeitswelt Sie stellen damit zugleich Anforderungen an den ber betrieblichen Arbeitsschutz Andererseits kommen aber auch Endver braucher mit den Chemikalien in Kontakt da sie beispielsweise einen Lack oder ein Reinigungsmittel im t glichen Leben benutzen oder aber ein neues M belst ck erwerben das noch Reste der in der Produktion eingesetzten Chemikalien an die Raumluft abgibt F r den Endverbraucher ergibt sich aus diesem Umstand die Anforderung sich mit den Produkten auch im Hinblick auf die enthaltenen Inhaltsstoffe zu befassen Nur auf der Grundlage ausrei chender Informationen und deren konsequenter Ber cksichtigung ist ein siche rer Umgang mit den erworbenen Produkten m glich Sicher hei t in diesem Zusammenhang dass Anwender innen m glichst weitgehend potentielle Sch digungen durch die Nutzung eines Produktes vermeiden k nnen Wir werden in diesen Bericht vielfach die Begriffe Chemikalie chemisches Produkt oder auch Alltagschemikalie verwenden Sie sind vielfach am All tagsverst ndnis angelehnt und unterscheiden sich vom wissenschaftlichen und rechtlichen Sprachgebrauch Grunds tzlich gilt dass in einem naturwissen schaftlichen Sinne unsere gesam
275. n einzustu fen wenn der Stoff nach dem Ergebnis einer Pr fung nach 8 7 8 9 oder 8 9a ChemG oder nach gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnis gef hrlich war Nr 2 Gem 85 Abs 1 Satz 3 GefStoffV hatte diese Einstufung nach An hang VI der Richtlinie 67 548 EWG zu erfolgen Dieser definierte als Ziel der Einstufung die Bezeichnung aller physikalisch chemischen toxischen und ko Gesetz zum Schutz vor gef hrlichen Stoffen Chemikaliengesetz ChemG in der Fas sung der Bekanntmachung vom 20 Juni 2002 zuletzt ge ndert durch Art 38 2 G zur NeuO der Ressortforschung im Gesch ftsbereich des BMELV vom 13 12 2007 BGBI S 2090 So auch die Legaldefinition des Begriffs Einstufung in 8 3 Nr 6 ChemG Richtlinie 67 548 EWG des Rates zur Angleichung der Rechts und Verwaltungsvor schriften f r die Einstufung Verpackung und Kennzeichnung gef hrlicher Stoffe vom 27 06 1967 EG Amtsblatt Nr L 196 S 1 zuletzt ge ndert durch RL 2006 121 EG EG Amtsblatt Nr L 136 S 281 65 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa toxischen Eigenschaften von Stoffen und Zubereitungen die bei gebr uchli cher Handhabung oder Verwendung eine Gefahr darstellen k nnen Damit stellten die bisherigen Vorgaben darauf ab dass die zur Einstufung notwendigen Informationen ber ffentliche Quellen z B Literatur verf gbar waren und die Pflicht zur Einstufung daher keine unmit
276. n en und Anwender innen befasst Untersucht und in der Literatur dokumentiert ist f r viele Stoffe oder Zubereitungen die auch in Alltagsprodukten Verwendung finden deren toxikologische oder ge sundheitliche Wirkung In welchen Bahnen allerdings die Risikowahrnehmung der Endverbraucher verl uft die im t glichen Leben diesen Stoffen ausgesetzt sind ist nur am Rande thematisiert worden Einzelne Hinweise zur Risikowahr nehmung bei Alltagsprodukten finden sich in der so genannten psychometri schen Risikoforschung vgl die Arbeiten von Slovic u a oder f r Deutschland Sch tz Wiedemann 1998 einen berblick bietet Wiedemann Mertens 2005 Dieser Forschungszweig befasst sich mit der Risikowahrnehmung und der Be deutung einzelner Eigenheiten der Risiken um die unterschiedlichen in der Gesellschaft vorherrschenden Einsch tzungen und Bewertungen zu verglei chen vgl Zwick Renn 2002 36f Ausgangspunkt dieser Untersuchungen war die Erkenntnis dass es in der Gesellschaft offensichtlich in vielen F llen deutli che Unterschiede in der Bewertung technologischer Risiken gibt W hrend Diese Erkenntnis steht unter anderem im Hintergrund der Entwicklung von Ans tzen zur Technikfolgenabsch tzung und der damit eng verkn pften Risikokommunikation vgl Petermann 1994 1999 Im vorliegenden Fall der Produktinformationen haben wir es im Kontext der Produktfolgenabsch tzung mit Verfahren zu tun die m gliche stoffbedingte Folgen beim Umgan
277. n es f r sie ausreichend erscheint Heuristiken bzw periphere Formen zu nutzen Als 39 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa ganz entscheidender Faktor f r die Wahl zwischen den zwei Formen der In formationsverarbeitung wurde im vorangegangenen Abschnitt in Bezug auf das ELM und das HSM die Motivation bzw die Betroffenheit der Adressaten genannt In diesem Zusammenhang ist ein weiteres Modell von Bedeutung Es geht auf Arbeiten von Gritffin Dunwoody Neuwirth 1999 sowie Kahlor u a 2006 zu r ck Sie kritisieren am HSM und EL Model dass beide die Seite des Adressa ten und dessen Motivationslage nicht n her untersuchen und mehr oder we niger unterstellen dass die Informationsweitergabe an den Adressaten Wir kungen erzielt vgl Griffin Dunwoody Neuwirth 1999 230 Sie bezweifeln zwar nicht grunds tzlich die Wirkung eines Informationsangebotes gehen aber davon aus dass es sehr entscheidend auf den Adressaten und einige sei ner Dispositionen ankommt inwieweit eine Wirkung erzielt wird Bei Produkt informationen kommt es demgem nicht allein darauf an dass sie vorhanden sind Konsument inn en m ssen sie auch zur Kenntnis nehmen wollen Aus diesem Grund stellen sie das risk information seeking and processing model RISP vor Kahlor u a 2006 nehmen auf eine vereinfachte Darstellung aus dem Ursprungstext von Griffin u a 1999 Bezug aus dem sie die wichtigs
278. n gelangen 32 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 2 3 1 Begrenzte Rationalit t Blickt man in den Alltag so l sst sich feststellen dass das menschliche Denken h ufig nicht den Wahrscheinlichkeitstheorien gehorcht sondern vielfach durch einfachere Heuristiken gesteuert wird welche zu fehlerhaften Urteilen und Handlungen f hren k nnen Diese Erkenntnis ist nicht dem Eingest ndnis menschlicher Unzul nglichkeiten geschuldet Es ist auf den Umstand zur ckzu f hren dass Entscheidungen und die daraus resultierenden Handlungsfolgen letztlich von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden von denen der fokussierte Akteur unabh ngig davon ob wir es mit einer nat rlichen oder einer juristischen Person zu tun haben nur einen Teil ber cksichtigen kann Insbesondere James G March und Herbert A Simon 1976 haben deshalb darauf verwiesen dass es auch bei der Betrachtung von Entscheidungen von bzw in Wirtschaftsunternehmen empirisch wenig Sinn macht von einer abso luten Rationalit t auszugehen Akteure haben nur in den seltensten F llen die Chance sich im Weberschen Sinne zweckrational oder wie im Modell des ho mo oeconomicus angenommen maximal rational zu verhalten In der Literatur haben sich verschiedene Ans tze etabliert mit denen den ab geschw chten Anforderungen an die Rationalit t von Entscheidungen Rech nung getragen wird vgl March 1994 8ff Insbe
279. n und Nicht Akademikern feststellen Der deutlichste Unterschied zeigt sich bei der Differenzierung des Samples nach den drei Befragungskontexten Ber cksichtigt man zus tzlich noch die Variable Einkommen so dr ngt sich die Vermutung auf dass hierin m glicherweise ein Effekt zu erkennen ist der auf Einflussfaktoren zur ckzuf hren ist die sich mit dem Stichwort Lebensstil umschreiben lassen Die in den letzten Jahren vor allem im Rahmen der sozial kologischen Forschung vorgelegten Untersu chungen zeigen dies in einem breiter ansetzenden thematischen Zuschnitt f r das Konsumverhalten insgesamt Diese Untersuchungen sind allerdings me thodisch ausgesprochen aufwendig und belastbare Ergebnisse sind nur durch eine Vielzahl qualitativer Einzelinterviews zu st tzen die dann in einer ganzen Reihe unterschiedlicher Konsumententypen ihren Niederschlag finden vgl hierzu Dobers Stranneg rd 2005 Empacher u a 2001 Preisend rfer 1999 102 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 5 2 Bewertung der Risiken von Chemikalien des Informationsbedarfs und der angebote und Risikoverhalten Einen gr eren Teil des Fragebogens nahmen insgesamt 13 Itemabfragen ein deren Formulierung sich an Untersuchungen anlehnen die unter dem Begriff intuitive Toxikologie in der Risikoforschung bekannt geworden sind vgl Kraus Malmfors Slovic 1992 sowie Slovic u a 1995 In diesen Befr
280. n weniger als 125 ml statt der Piktogramme eine Gebrauchsanweisung zum Einsatz kommen soll sofern be stimmte Gefahrenklassen durch die Inhaltsstoffe ber hrt werden Es ist zumin dest angeraten auf diesen Gebrauchsanweisungen die Piktogramme und Stan dards tze zu nutzen damit der Nutzen von Bildinformationen nicht verloren geht Nat rlich sind auch bei Piktogrammen Grenzen der Verst ndlichkeit zu beach ten denn ein solcher Hinweis kann durch die Auslassung des Textes wiederum verwirrend wirken Pr zise Sicherheitsempfehlungen sind auch hier nicht m g lich Generell stellt sich die Frage ob solche Kennzeichnungen nicht auch auf Produktregalen Platz finden k nnten um die berladung der Produkte mit denselben Informationen in unterschiedlicher Aufbereitung zu verhindern Das Aufzeigen des Risikos ist durch eine Platzierung am Verkaufsregal dann nicht mit dem Eindruck verbunden dass der Hersteller seine Produkte brand markt jedoch muss hierbei beachtet werden dass K ufer innen dann diese Risikobewusstseinsst tze nicht mit nach Hause nehmen k nnen Oder diese kann bei der Weitergabe des Produktes keine Wirkung mehr entfalten wenn der Eink ufer nicht zugleich auch Nutzer eines Produktes ist 7 2 1 3 Beratung Unseren Forschungsergebnissen zufolge geh rt die pers nliche Beratung im Gesch ft zu den meistgenutzten Informationsquellen beim Kauf von Produk ten Dieser Befund ist nicht verwunderlich legt es jedoch na
281. nbezogener Daten ma geblich jedoch kann die spezialgesetzli che Regelung des am 1 3 2007 in Kraft getretenen Telemediengesetzes TMG vgl Gesetz zur Vereinheitlichung von Vorschriften ber bestimmte elektroni sche Informations und Kommunikationsdienste Elektronischer Gesch fts 217 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa verkehr Vereinheitlichungsgesetz EIGVG Dient der Umsetzung der Richtlinie 2000 31 EG des Europ ischen Parlaments und des Rates vom 8 Juni 2000 ABl EG Nr L 178 S 1 der Richtlinie 2003 58 EG des Europ ischen Parla ments und des Rates vom 15 Juli 2003 zur nderung der Richtlinie 68 151 EWG des Rates ABl EG Nr L 221 S 13 und der Richtlinie 98 48 EG des Europ ischen Parlaments und des Rates vom 20 Juli 1998 ABl EG Nr L 217 S 18 zur nderung der Richtlinie 98 34 EG des Europ ischen Parlaments und des Rates vom 22 Juni 1998 ABl EG Nr L 204 S 37 insbesondere f r diese Datenbanken weitere Normen f r anwendbar erkl ren 81 Abs 1 S 2 11 Abs 1 S 2 TMG Hierbei handelt es sich um das Herkunftslandprinzip 8 3 TMG die Zulassungsfreiheit 8 4 TMG die Namensangabe 8 5 TMG die Haftungsprivilegierung 88 7 ff TMG und die speziellen Anforderungen an den Datenschutz im Bereich der Telemedien 88 11 ff TMG Bez glich der Befugnis Dritter zur Auskunftserteilung personenbezogener Daten ist der Rahmen n her zu beleuchten 8 14 A
282. nd entspricht Im Vergleich zur Risikoampel bzw vergleichbaren einfachen Produktkennzeichnungen hat dieses System den Vorteil dass Kon sument inn en nicht nur einen grafisch sehr vereinfachten berblick ber die Risiken eines Produktes erhalten sondern diese Bewertung mit S tzen flankiert wird die n here Informationen ber Gefahren und diesbez gliches Sicher heitsverhalten bieten Zum einen soll mit Signalw rtern der relative Gef hr dungsgrad aufgezeigt werden Dies w ren bei schwerwiegenden Gefahrenka tegorien das Wort Gefahr und bei weniger schwerwiegenden das Wort Warnung Erg nzend hierzu gibt es Gefahrenhinweise die als standardisier ter Textbaustein den Nutzer inn en diese Gefahr n her erl utern Zudem wer den standardisierte Sicherheitshinweise gegeben die Ma nahmen zur Begren zung oder Vermeidung sch dlicher Wirkungen empfehlen Ein grundlegender Vorteil von GHS ist dass es wie bereits beschrieben mehr Informationen bietet und diese ber Sprachbarrieren hinweg aufzeigen kann Dies ist zumindest f r die Warnfunktion der Gefahrenpiktogramme der Fall Die Sprachbarriere taucht jedoch bei den tiefer reichenden Informationen die ber die standardisierten S tze zur Verf gung gestellt werden wieder auf Zwar sind verschiedene Sprachen f r den Einsatz in den verschiedenen L ndern vorgesehen jedoch k nnten ausl ndische Konsument innen in Deutschland Schwierigkeiten haben deutschsprachige Sicherhei
283. nd vor allem die Familien mit Kindern zu verorten be tr gt die Relation 37 5 Grundgesamtheit und 38 6 in der Stichprobe bei den Personen 50 und lter ist die Relation 40 5 in der Bev lkerung und 37 8 in der Stichprobe Auch in Bezug auf die Haushaltsgr en in denen die Befragten leben erscheint die Abbildung der Grundgesamtheit annehmbar Unterrepr sentiert sind allerdings in unserer Stichprobe die Ein Personenhaushalte W hrend in der Bev lkerung die Verteilung zwischen 1 2 sowie 3 und mehr Personen Haushalten in Deutschland in etwa gedrittelt ist sind im Sample nur 21 5 Ein Personenhaushalte vertreten w hrend Haushalte mit drei und mehr Personen mit etwas ber 40 im Sample ber repr sentiert sind Die Unterrepr sentierung der Ein Personenhaushalte ist vermutlich auch durch die schon bei der Altersverteilung festgestellte Abwei chung bei den j ngeren und lteren Befragten begr ndet da in diesen Alters gruppen Ein Personenhaushalte in der Bev lkerung am h ufigsten anzutreffen sind 4 2 2 Qualitative Gruppendiskussionen Fokusgruppen Die ber die Befragung ermittelten quantitativen Daten sollen durch eine quali tative Erhebung abgerundet und erg nzt werden Hierbei nutzen wir das in der Workshop Diskussion am 19 November 2007 in Darmstadt diskutierte metho dische Instrument der Fokusgruppe vgl D rrenberger Behringer 1999 G ll u a 2005 Morgan 1997 sowie aktuell zum Thema Nanotechnologie Flei sche
284. ne M glichkeit der Zuordnung von Wahrscheinlichkeiten unter Unsicherheit bietet das Indifferenzprinzip nach Laplace indem jedem der n Umweltzust nde die gleiche Wahr scheinlichkeit p 1 n zugeordnet wird Versicherungen verteilen auf Basis dieser Multiplikation das individuelle Schadensrisiko ber die H he der zu zahlenden Versicherungspr mien auf alle Versicherten Jeder Bei tragszahler zahlt vergleichsweise wenig auch wenn nichts passiert damit auch derjeni ge der tats chlich einen Schaden erleidet mit einem blauen Auge davon kommen kann Dieses Verfahren garantiert Objektivit t soweit Einigkeit dar ber besteht wo ein bestimmter Sachverhalt entlang der zwei Faktoren zu verorten ist da dann ein Risiko bzw der erwartete eintretende Schaden exakt berechnet werden kann vgl Ban se Bechmann 1998 29f Ein solches Vorgehen ist dann gut geeignet wenn Erfahrun gen aus der Vergangenheit vorliegen die sich auf die Gegenwart bertragen lassen vgl Renn u a 2007 27ff Eine Sonderform der Entscheidungstheorie unter Unsicherheit stellt die Spieltheorie dar vgl G th 1999 in deren Rahmen die eigene Entscheidung in Abh ngigkeit von der ei nes Konkurrenten bzw Mitspielers dargestellt wird In diesem Zugang werden jeweils zwei Akteure in ihrem Entscheiden zueinander in Relation gesetzt damit diese in der Erwartung der Entscheidungen des jeweils anderen ihre eigenen Pr ferenzen pr fen und so zu den eigenen Handlungsstrategie
285. neessseennensneennnnennnnen 17 KE PODEN aG ane a a aaa 18 t2 GangderArguUmentati O een E EAER EST 21 2 Risikowahrnehmung Konsum und Anwendungsverhalten 25 2 1 Risiko begriffliche Kl rungen nennnnnneennnn 25 2 2 Entscheiden Unter Unsicherheiten schreiten 28 2 3 Von der kyonomischen Risikotheorie zur Kaufentscheidung 30 23 1 Pegon e RS ORAL ui 33 2 3 2 Kaufentscheidungen und Konsumverhalten 35 2 3 3 Persuasive Kommunikation RISIKOKOMMUNIKAHON 37 2 3 4 Interesse an Risikokommunikation nenen 39 2 2 RISIKOWARLNERNURG ea a a NEO 45 2S REKONDO near OE 50 2 6 RISIKODEWELUNG ea essen 53 2 6 1 Risikobewertung durch Experten eessen 55 2 6 2 Risikobewertung durch Laleh sunininee ie en 56 2 6 3 Risikobewertung durch die Medlen 59 2 7 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen enn 60 SE RECH SAN NEN ee ueber 64 3 1 Rechtspflichten zur Sicherstellung der Erkennung stoffbedingter RI SRG EE EE E a ee Eee engl 64 3 1 1 Die chemikalienrechtliche Einstufung 65 3 17121 Bisherige RenB age en 65 3 1 1 2 Zuk nftige Rechtslage GHS conen 66 A 227 VENEN NE EEE N 67 3 1 2 1 Registrierungspflicht f r Stoffe als solche und in Zubero nunge eroien e E 67 3 1 2 2 Pflichten bez glich Stoffen in Erzeugnissen 69 3 1 2 2 1 Registrierungspflicht f r Stoffe in EFZBUGNISSEN aen 69 3 1 2
286. nehmung Die Bewertung von Risiken durch Experten und Laien ein zweckm iger Vergleich In Bayrische R ck Hg Ri siko ist ein Konstrukt Wahrnehmungen zur Risikowahrnehmung M nchen Knesebeck S 109 127 Kloepfer Michael 2007 Gebrauchs und Betriebsanleitungen in Recht und Praxis Berlin Verlag Duncker amp Humblot Knight Frank H 1921 Risk Uncertainty and Profit Houghton Mifflin New York Kolluru Rao V 1995 Risk Assessment and Management A Unified Approach In Kolluru Rao V Bartell Steve M Pitblado Robin M Stricoff R Scott eds Risk Assessment and Management Handbook for Environment Health and Safety Professionals New York pp 1 3 1 41 komm passion 2004 Wissen und Einstellungen zur Nanotechnologie H chtse Zeit die Weichen zu stellen komm passion GmbH Berlin Hamburg Frank fur M nchen download unter http www komm passion de fileadmin bilder themen pdf Nanostudie_kurz pdf Stand 27 05 2008 Kovacs D C Small M J Davidson C l Fischhoff B 1997 Behavioral Factors Affect ing Exposure Potential for Household Cleaning Products In Journal of Exposure Analysis and Environmental Epidemiology vol 7 pp 505 520 Kraus Nancy Malmfors Torbj rn Slovic Paul 1992 Intuitive Toxicology Expert and Lay Judgement of Chemical Risks Risk Analysis 12 2 15 232 Kroeber Riehl Werner Esch Franz Rudolf 2004 Strategien und Technik der Wer bung 6 berarb und erw Aufl S 35
287. nes Konsumgu tes f r oder gegen ein kologisches Produkt entscheiden Aus diesem Grund untersucht Peattie einzelne Kaufakte und nicht das Konsumentenverhalten als Ganzes wie es auch im nachfolgenden Zitat aus einer Fokusgruppe deutlich wird also das f hrt doch zu grotesken Situationen Sie kaufen die Bio Eier die sie Sonntagmorgens essen und unter der Woche essen sie halt 20 Fertigeier in Nudeln und in sonstigem Mist weil sie dann halt nicht nach den gleichen Ma st ben einkaufen Fokusgruppe 3 Lehrer Phy siker Peattie betont vor allem zwei Faktoren die f r die jeweils zu treffende Kauf entscheidung bei der Wahl zwischen gr n kologische und grau kologisch bedenklichere Produkte von Bedeutung sind 1 Degree of confidence das Vertrauen der Kundfinn en dass ein Kaufverhalten auch kologische Wirkun gen hat hnlich auch bei Straughan und Roberts 1999 562 e the environmental issue s involved are real problems e the company s market offering has improved eco performance com pared to competitor or previous offerings and e purchasing the product will make some sort of material difference Peattie 2001 193 Da der Kauf von Produkten die st rker an kologischen oder gesundheitlichen Belangen ausgerichtet sind typischerweise als teurer eingesch tzt wird m s sen die Kund inn en berzeugt sein dass sich dieses preisliche Mehr auch in einem wahrnehmbaren Vorteil f r die pers nliche Um
288. nisstands des Nut zers zur Verf gung stellen k nnen In Anbetracht der Nachteile die ganz hn lich wie die der geschriebenen Gebrauchsanweisung sind kann nur ein Zu sammenspiel von m ndlicher Beratung per Telefon und schriftlicher Unterst t zung via SMS dem Nutzer die ben tigte Risikoinformation verst ndlich ma chen Jedoch ist dies aufgrund des Aktiv Werdens des Nutzers wiederum da von abh ngig ob dieser der Meinung ist dass er die Informationen ben tigt Ein Vorteil jedoch ist dass weiterf hrende Informationen weitestgehend zeit und ortsunabh ngig dem Konsumenten per Telefon zur Verf gung gestellt werden k nnen und somit auch ein Internetzugang keine Rolle spielt 7 2 2 2 Internet Durch die Einbettung multimedialer Inhalte Pi ktogramme Links Animationen etc ist es m glich bei einer gut eingerichteten Web Site ein hohes Ma an verst ndlichen Informationen anzubieten Inhalte k nnen zudem in verschie denen Sprachen aufbereitet sein ber ein ausgereiftes Link System das hn lich wie bei Wikipedia aufgebaut sein k nnte k nnen zudem gezielt Informa tionen abgerufen werden die direkt die Kenntnisl cken der Nutzer innen schlie en In Anbetracht dieser M glichkeiten ist eine beliebige Reichweite der Risikoinformationen bez glich der Produkte der Produktgruppen der Sicher heits und Warnhinweise und des Bewertungssystems denkbar Selbst komp lette Gebrauchsanweisungen k nnten hier mit allen Sicherheits
289. nn Thomas 1999 Einf hrung Technikfolgen Absch tzung Konstituierung und Ausdifferenzierung eines Leitbildes In Br chler Stephan Simonis Georg Sundermann Karsten Hg Handbuch Technikfolgenabsch tzung Berlin edition sigma Bd 1 S 17 49 Petty R E Cacioppo J T 1986 Communication and Persuasion Central and Periph eral Routes of Attitude Change New York Springer Preisend rfer Peter 1999 Umwelteinstellungen und Umweltverhalten in Deutsch land Empirische Befunde und Analysen auf der Grundlage der Bev lkerungsum 198 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi fragen Umweltbewusstsein in Deutschland 1991 1998 Herausgegeben vom Umweltbundesamt Opladen Rasch Thomas 2008 Die Bedeutung von REACh f r die Bekleidungsindustrie In StoffR Zeitschrift f r Stoffrecht 5 Jg Nr 1 S 18 22 Renn Ortwin Carius Rainer Kastenholz Hans Schulze M 2005 Entwicklung eines mehrstufigen Verfahrens der Risikokommunikation Leitfaden f r das Bundesin stitut f r Risikobewertung im Rahmen des Programms Umwelt und Gesund heit herausgegeben vom Bundesinstitut f r Risikobewertung Berlin Renn Ortwin Roco Mihail C 2006 Nanotechnology And The Need For Risk Govern ance In Journal of Nanoparticle Research vol 8 no 2 pp 153 191 Renn Ortwin Schweizer Pia Johanna Dreyer Marion Klinke Andreas 2007 Risiko ber den gesellsch
290. nn das Ergebnis der Multipli kation von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensh he Insofern kann als Ergebnis mit Blick auf die semiprofessionellen Anwender konzediert werden dass sie kaum als Teil der Gruppe der Experten anzusehen sind Es lassen sich keine Hinweise finden dass im Bereich des Handwerks wissenschaftliche Me thoden oder angelehnte Formen der Risikobewertung zum Einsatz kommen 2 6 2 Risikobewertung durch Laien Wesentliche Instanz im Prozess der Risikokommunikation sind die Laien Da Risikokommunikation als Dialog zu verstehen ist sind sie es zumeist die mit Risikokommunikation informiert werden sollen Renn u a 2005 11f Im Fall 14 Diese Erfahrungen stehen im Hintergrund der Arbeiten zu diskursiven Formen der Tech nikfolgenabsch tzung die darauf abzielen eine gemeinsame wissenschaftliche Basis zu ermitteln vgl Wachlin Renn 1999 96 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi von Gro anlagen Chemiewerke M llverbrennungsanlagen oder Kraftwerke sind es Ihre Kritik und ihr Protest die Initiativen zur Risikokommunikation mo tivieren Hierbei wird den Laien von Experten h ufig unterstellt dass sie auf grund der fehlenden wissenschaftlichen Kompetenz die Gef hrdungssituation nicht angemessen bewerten sich also genau genommen gar kein Urteil dar ber erlauben k nnten ob eine Gef hrdung vorliegt oder nicht Gleichwohl zeigen die Erfahrungen mi
291. nn en nicht immer bzw nicht bei allen Produkten bereit sind sich genauer dar ber zu informieren was die gebotenen Ma nahmen w ren Aus diesem Grund ist davon auszugehen dass es eines Anreizes bedarf damit Konsumenten sich um detaillierte Produktinformationen bem hen Dieser An reiz zur Informationssuche kann darin bestehen dass Kundfinn en sich auf der Basis der vorhandenen Informationen bzw des eigenen Produktwissens nicht in der Lage sehen eine angemessene Entscheidung in Bezug auf den eigentli chen Kauf oder die sp tere Anwendung zu treffen Dieser Zustand wurde als Information insufficiency oder als wahrgenommene Informationsl cke be zeichnet Diese Informationsl cke bewirkt dass Konsument inn en unsicher sind und deshalb versuchen ber die Suche und Auswertung von Informatio nen das wahrgenommene Risiko zu minimieren In solchen F llen wird eine falsche Kaufentscheidung als mit negativen Auswirkungen verbunden bewer 148 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi tet Erst beim berschreiten eines gewissen Kenntnisstandes sufficiency thres hold ist der Kunde bereit oder in der Lage eine Kaufentscheidung zu treffen Die Auswahl eines Produktes ist dabei ein mehrdimensionaler Entscheidungs prozess bei dem Preis Qualit t Nutzen bzw Leistung vgl Abb 2 3 aber eben auch die Risiken eine Rolle spielen die mit dem Produkt verbunden wer den Bei einer
292. nn en und Anwender innen beginnen sich um die entsprechenden Informationen zu bem hen Sobald das Interesse in diesem Sinne geweckt ist kommt den anderen drei genannten Aspekten gro e Bedeutung zu Dies leitet zu einem zweiten Aspekt ber Die genannten Kriterien und das skizzierte In formationsverhalten der Konsument inn en legen es nahe ein differenziertes Informationsangebot anzubieten das sowohl in der Kauf als auch in der An wendungssituation die Option beinhaltet sich oberfl chlich einfach und schnell einen ersten Eindruck zum Thema Risiko zu verschaffen und es so erm glicht zu einer akzeptablen Produktanwendung zu gelangen Zugleich sollten diese einfachen Informationen durch weitere Informationsangebote und kan le unterst tzt werden die den Zugang zu weiteren Detailinformatio nen er ffnen Als Metakriterium w re zudem zu ber cksichtigen dass es mit Blick auf die Akzeptanz und die Nutzung der entsprechenden Informationsan gebote wichtig erscheint ein in der Struktur und was die einfachen am Point of Sale ansetzenden Informationsangebote angeht m glichst einheitliches und produkt bergreifendes Informations und Kennzeichnungssystem vorzusehen 150 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 6 2 Anforderungen an neue Ans tze zur Risikokommunikationen aufgrund von weiteren rechtlichen Bestimmungen Um eine Handlungsempfehlung f r ver ndert
293. normierte Forderung ein Ankn pfungspunkt sein wo nach die zur Einstufung ben tigten Informationen sich auf die Form oder den Aggregatzustand beziehen m ssen in der bzw dem der Stoff nach Inverkehr 39 Wgl hierzu auch die MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROP ISCHE PAR LAMENT DEN RAT UND DEN EUROP ISCHEN WIRTSCHAFTS UND SOZIALAUS SCHUSS REGELUNGSASPEKTE BEI NANOMATERIALIEN SEK 2008 2036 vom 17 06 2008 KOM 2008 366 endg ltig 72 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi bringen verwendet wird oder aller Voraussicht nach verwendet wird Art 5 Abs 1 a E Festzuhalten bleibt damit dass sowohl mit den vorhandenen als auch den neuen Vorschriften zur Datengenerierung solche Risiken m glicherweise nicht erkannt werden die au erhalb derjenigen Sph ren liegen die beim Entwurf entsprechender Tests und ihrer verbindlichen Vorgabe bereits bedacht wurden Um gegebenenfalls solcherma en vollkommen neue Risiken zu erkennen lau fen umfangreiche Forschungsarbeiten auf den unterschiedlichsten Ebenen die teilweise auch vor dem Hintergrund des sechsten und siebten Forschungs rahmenprogramms der Europ ischen Gemeinschaft zu sehen sind Der aktuelle Stand dieser Arbeiten l sst sich im Internet verfolgen Soweit diese Arbeiten von berlegungen zu etwaigen Regulierungen begleitet werden findet sich eine diesbez gliche bersicht ebenfalls dort Abschlie end ist
294. nt die Anforderungen an eine gute Ge brauchsanweisung stellen Die rechtliche Definition von Klarheit und Verst nd lichkeit einer Risikoinformation wird man jedoch vergeblich suchen Diese Fra gen bleiben im Wesentlichen der Praxis berlassen Eine Betrachtung von unmittelbaren Ma nahmen der Risikokommunikation wie z B die Beratung im Gesch ft oder spezielle Schulungen wird hier nicht aufgef hrt da verbale Erkl rungen von Risikoinformationen ganz anderen Gesetzm igkeiten unterliegen als die pur schriftlichen Formen Auf diese Ma nahmen wird explizit in den Handlungsempfehlungen eingegangen Die Verst ndlichkeit von schriftlich fixierten Gebrauchstexten und weiteren Infor mationen ber Risiken ist von verschiedenen Elementen z B Gliederung Wortwahl etc abh ngig die im Folgenden ausf hrlich beschrieben werden Diese bilden insofern die Grundlagen der Verst ndlichkeit von Gebrauchstex ten und sollten im Hinblick auf die von uns untersuchten Risikoinformationen angewandt werden da diese immer ein Teil der klassischen Gebrauchsanwei sungen darstellen 6 3 1 Sprache und Stil Hierbei sollten bei der Wortwahl m glichst gel ufige und gebr uchliche Worte verwendet werden Dies w ren kurze Worte die fr h in der Sprachentwick lung gelernt werden und f r die Schriftsprache gebr uchlich sind Bei der Ver wendung von Begriffen sollten diese konsequent beibehalten werden Ab strakte Worte und Fremdworte sind zu ver
295. ntlichkeit nicht unmittelbar erschlie t Dies gilt umso mehr wenn es entsprechend des vol len Titels Neue Ans tze zur Risikokommunikation vor dem Hintergrund von REACh GHS und Nanotechnologie im Besonderen um den Bereich Chemi kaliensicherheit geht Und doch In kaum einem Bereich der Rechtsetzung ist auf EU Ebene in den letzten Jahren so viel geschehen wie in der Chemikalien sicherheits politik Die Stichworte sind REACh und GHS REACh ist auf absehbare Zeit das gr te Einzelgesetzvorhaben das die EU jemals auf den Weg gebracht hat Mit der REACh Verordnung Registrierung Bewertung Zulassung und Beschr nkung chemischer Stoffe und der GHS Globally Harmonized System Verordnung zur Einstufung und Kennzeichnung gef hrlicher Stoffe und Zubereitungen wurde das Chemikalienrecht auf ein neues Fundament gestellt Zentraler Pfeiler dieses Fundaments ist eine systematische Bewertung und ggf Verbesserung des Schutzniveaus in der Europ ischen Union verbunden mit der Verlagerung von Verantwortung von Beh rden auf die Unternehmen denn diese sind am bes ten geeignet einen sicheren Umgang mit Chemikalien zu gew hrleisten Aus dem Zusammenspiel von Verantwortung f r die Sicherheit von Chemikalien und deren Weiterverarbeitung zu Produkten und Freiheiten in der Erf llung der Pflichten ergibt sich ein neues Paradigma des Chemikalienrechts das die unabdingbare Rolle der Unternehmen f r einen sicheren Umgang mit Chemi kalien ane
296. nung verfolgt GHS den folgenden neuen Ansatz Art 17 Abs 1 Es werden sogenannte Kennzeichnungsschilder eingef hrt auf denen neben den bereits bekannten R und S S tzen sowie Adressinfor mationen zum Inverkehrbringer auch die folgenden Informationen enthalten sein m ssen e Produktidentifikatoren gem Art 18 e Gegebenenfalls Gefahrenpiktogramme gem Art 19 e Gegebenenfalls Signalw rter gem Art 20 e Gegebenenfalls ein Abschnitt f r erg nzende Informationen gem Art 27 Um sicherzustellen dass die Verbraucher die Gefahrenmerkmale zur Kenntnis nehmen werden Vorschriften ber Farben und Formate der Kennzeichnungs schilder sowie dar ber wo auf dem Kennzeichnungsschild welche Informatio nen angebracht werden festgelegt Im erw hnten Abschnitt f r erg nzende Informationen kann der Lieferant wei tere Informationen auf dem Kennzeichnungsschild aufnehmen sofern dadurch die anderen Kennzeichnungselemente nicht schwerer erkennbar werden und sofern die Informationen weitere Einzelheiten enthalten und den durch diese Elemente vermittelten Informationen nicht widersprechen oder diese fraglich erscheinen lassen Art 27 Abs 3 4 Entwurf der CLP Verordnung Fn 236 48 Hierunter versteht man den Umstand dass gro e Teile des Chemikalien und des auch ber diesen speziellen Bereich hinausgehenden Umweltrechts auf bestehende Einstu fungen von Stoffen zur ckgreifen und diese Stoffe in Abh ngigkeit von dieser E
297. nweisungen Warn und Si cherheitshinweisen in der Kommunikation zwischen Verbraucher und Unter nehmer ergeben k nnen Eine Definition von fehlerhaften oder mangelnden Informationen kann nur unter den einschl gigen Gesetzen erfolgen Eine sol che Definition wird zu jedem Rechtsgebiet ermittelt weitestgehend wird dabei auf das Aufzeigen der Rechtsfolgen verzichtet Zusammenfassend wird die generelle Rechtslage zu Gebrauchsanweisungen Warn und Sicherheitshinwei sen dargelegt und auf die spezielle Art der Risikokommunikation angewandt um zu ermitteln ob es hierbei eventuelle Unterschiede oder Einschr nkungen gibt 6 2 1 Kaufrecht Das Kaufrecht ist in den 88 433 ff B rgerliches Gesetzbuch BGB geregelt und ist f r die hier gef hrte Betrachtung deswegen zu ber cksichtigen weil es weitestgehend bei jedem Kauf von Alltagsgegenst nden greift Im Kaufrecht wird terminologisch zwischen Gebrauchs Bedienungs und Betriebsanleitung einerseits und der Montageanleitung andererseits unterschieden Gebrauchs und Bedienungsanleitungen betreffen hierbei die Handhabung des Produktes Betriebsanleitungen beziehen sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Pro dukts und die Montageanleitung wie der Name schon sagt bezieht sich auf einmalige vorbereitende T tigkeiten zur Herstellung eines gebrauchsfertigen Zustandes vgl Kloepfer 2007 34ff In 8 434 BGB wird die f r Gebrauchsan weisungen wichtige Thematik des Sachmangels behandelt die dem
298. o C EHI IE 2 nu ee ee DO m DO FEINE te o m m ASUSTATI EEE o o o KR O c o o o Inhaltstoffe GesundheitYUmwelt o O o Kenne dieses Produkt m O m ANDE E n e a Ran o o o o o Dee EL EE NE EEE EURE EEE A o HINWEIS ZU REACh GEBEN HINWEIS ZU REACh GEBEN HINWEIS ZU REACh GEBEN 22 In welchem Informationsmedium w rden Sie sich zuk nftig ein verbessertes Informationsange bot w nschen T 2 3 Fernsehen O0 O0 o ita PENES EE 00o o Tageszeitung OO O0 o Fachzeitschrift 00 o Internet UEBORRBRRERERRSSERRRERGEE G O0 BO Beratung im Gesch ft O 0 O SONSTIGES siensessni FE Teil IV Angaben zur Person 23 Geburtsjahr Il I I 24 Geschlecht m nnl O weibl O 25 Anzahl der Personen im Haushalt I davon Kinder _ 26 Welchen Beruf ben Sie aus 27 Monatliches Haushaltseinkommen brutto unter 1000 oO 1000 2000 O 2000 3000 O 3000 5000 oO 5000 und mehr O 206 Anhang 2 Interviewleitfaden Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Farben und Lacke Baumarktartikel 5 Volkswirtschaftliches Institut f r Mittelstand S O und Handwerk an der Universit t G ttingen Forschungsvorhaben Neue Ans tze zur Risikokommunikation fia vor dem Hinterg
299. olcher Einkommenseffekt zwar an verschiedenen Stellen der Auswertung festzustellen letztlich aber auch nicht durchgehend zu beobach ten ist und somit auch nicht als konsequentes Konsum und Anwendungsver halten rekonstrulerbar ist In der Tabelle 5 17 wird die letzte sozialstrukturelle Variable angesprochen die in der Befragung ermittelt und die auch von allen Befragten beantwortet wur de Alter In der Tabelle lassen sich wieder einige Unterschiede identifizieren die auch im Hinblick auf die Ausrichtung von Risikokommunikationsbem hun gen von Interesse sind Betrachtet man alle drei Items zusammen so l sst sich unschwer eine Grundtendenz erkennen Die j ngeren Befragten die Alters gruppe der 15 29 J hrigen sind am ehesten bereit bei den untersuchten Pro duktgruppen einmal ein Auge zuzudr cken Bei allen drei Items ist es diese Altersgruppe die am st rksten der Risikoseite der Antwortskala zustimmt So liegen die Unterschiede nach dem Zusammenfassen der beiden zustimmen den Antwortm glichkeiten bei Item 3 bei ca 6 bzw 18 bei Item 8 bei etwa 22 und bei Item 12 bei ca 13 bzw 15 Dies sind insgesamt die gr ten Differenzen die entlang sozialstruktureller Variablen in den Antwort verteilungen festgestellt wurden Die Unterschiede zwischen den Altersgrup pen der 30 49 J hrigen sowie den ber 50 J hrigen sind dagegen mit Aus 125 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommuni
300. ommen haben was darauf schlie Ren l sst dass damit ein f r sie interessantes Thema angesprochen war Zugleich be stand jedoch die Bef rchtung mit einer Kontaktaufnahme ein Flut von Werbepost oder sonstiger aufdringlicher Marketingbem hungen zu initiieren 92 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi ce erkennen dass diese sich offener u ern da sie zumeist nicht damit rech nen m ssen in der Zukunft mit ihren u erungen erneut konfrontiert zu wer den Besonders f r Realgruppen wenn die Personen also aus einem identi schen sozialen Kontext stammen ist es typisch dass sich die Teilnehmer in den sozialen Ursprungszusammenh ngen der Gruppe erneut begegnen so dass dann schnell die Bef rchtung entsteht dass ehrliche u erungen zu k nftig negativ ausgelegt werden k nnten vgl D rrenberger Behringer 1999 29 Die Folge kann dann eine deutliche Zur ckhaltung sein die zu einer ober tl chlichen Diskussion f hrt Fokusgruppen werden wie eingangs erw hnt zum einen als rein sozialwissen schaftliche Forschungsmethode genutzt kommen aber zum anderen und mit der gr ten Verbreitung in der Marktforschung zum Einsatz So k nnen Fo kusgruppen etwa zum Produkttest organisiert oder zum Bewerten von Infor mationsbrosch ren genutzt werden In diesem Sinne durchaus passend wurde geplant das Instrument der Fokusgruppe in einer zweiten Projektphase einzu setzen Ne
301. on gr n auf gelb oder rot umschaltet In so einem Fall l sst sich bei der mehrdimensio nalen Bewertung eines Produktes siehe Abb 2 3 eine st rkere Gewichtung des Faktors Risiko Inhaltsstoffe feststellen Die BSE Krise ist ein Beispiel f r eine dramatische Neubewertung Ein medienwirksam aufbereiteter Fall einer Sch digung durch den Umgang mit Nanomaterialien in einem Konsumenten produkt k nnte einen hnlichen Effekt haben Weitere Beispiele lie en sich aufzeigen 52 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 2 6 Risikobewertung Eines der grundlegenden Erkenntnisse der Debatten und Forschungen zum Thema Risikowahrnehmung ist dass unterschiedliche Gruppen in der Bev lke rung identische Risiken in beraus unterschiedlicher Art und Weise wahrneh men und bewerten Risiko ist ein soziales Konstrukt Slovic 1992 Wissen schaftlicher Ausgangspunkt dieser Forschungsrichtung ist eine Untersuchung von Starr 1969 in der genauer untersucht wurde warum wissenschaftliche Experten bestimmte Techniken positiv und als f r die Gesellschaft sinnvoll be urteilen w hrend die Bev lkerung die gleiche Technik nur wenig akzeptiert Diese Erfahrung wurde in der Vergangenheit vor allem mit der friedlichen Kernenergienutzung gemacht und steht in einem engen Zusammenhang mit dem Entstehen der Technikfolgenabsch tzung als politischem Instrument vgl Petermann 1994 Unterschieden wer
302. onen gewachsen zu sein e Relevant channel beliefs betont die eigene Einsch tzung der Ver trauensw rdigkeit der Informationsquellen Wird die zur Verf gung stehende Quelle als vertrauensw rdig eingesch tzt oder begegnen die betrachteten Akteure dieser eher mit Misstrauen siehe auch Kasperson u a 1992 Siegrist 2001 In dem Aufsatz von Griffin Dunwoody Neuwirth 1999 232 ist der Prozess des eigentlichen Informationssuchens und prozessierens weiter differenziert ELM und HSM heben allein auf das Verarbeiten von Informationen ab indem sie unterstellen dass eine Risikoinformation einen Adressaten tats chlich erreicht Auf Seiten des Adressaten ist dann nur noch fraglich welchen Kanal er sie bei der Informationsverarbeitung nutzen wird Hierbei hat ein heuristisches oder peripheres Vorgehen f r den Adressaten den Vorteil dass der Prozess der In formationsverarbeitung weniger Aufwand erfordert als ein systematisches bzw zentrales Vorgehen Weitgehend unklar bleibt in diesem Zusammenhang 41 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa allerdings wann welcher der beiden Verarbeitungswege genutzt wird Griffin u a 1999 gehen nun davon aus dass im Konzept der information insufficien cy der entscheidende Motivator zu sehen ist der letztlich einen gr eren oder geringeren Aufwand bei der Informationssuche rechtfertigt Je gr er die wahrgenommene Differenz zwischen
303. ormati onsgehalt der Anleitung muss alle erwarteten Pflichten des Benutzers abdecken e Ziff 5 8 zur Anwendung von Anleitungen Ein Hinweis muss enthal ten sein der das Augenmerk des Benutzers auf die Wichtigkeit folgen der Punkte lenkt O Anleitung ist als Teil des Produkts zu betrachten 162 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi O Anleitungen sind w hrend der Lebensdauer des Produkts zu behalten und O an den nachfolgenden Besitzer des Produkts weiterzugeben O Erg nzungen zu Anleitungen sind einzupflegen Der Auszug hebt noch einmal die Wichtigkeit des Komplexes Produkt und Ge brauchsanweisung hervor Die Bewertung ob und inwieweit Stoffe und Produkte Risiken beinhalten soll te also transparenter und effektiver werden Hertel 2004 sieht in der Einf h rung einer offenen und unabh ngigen Risikokommunikation eine Verbesse rung des Bewertungsprozesses und eine Ber cksichtigung des Verbrauchers der den Wunsch nach mehr Informationen hegt Dieser Wunsch ist in den Be fragungsergebnissen und den Fokusgruppendiskussionen dieser Studie eben falls zu erkennen Um die Sicherheit von Produkten mitzuteilen so im Weite ren Hertel ist jedoch auch die Unsicherheit offen zu legen Ungewissheiten der Beurteilung von Stoff und Produktrisiken sollen demnach kommuniziert wer den Diese Partizipation des Verbrauchers bietet die Vorteile dass es zu einem Austaus
304. ormationen ber Nanotechno logien von ihren Herstellern und Lieferanten einzufordern Die Mitglieder der IG DHS informieren sich aktiv ber die laufende Entwicklung bez glich gesetz 219 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa licher Regelungen und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den Nano technologien Liegen Erkenntnisse vor dass in Produkten nanotechnologische Bestandteile oder Wirkungen eingesetzt und nicht kommuniziert werden wer den die Hersteller und Lieferanten proaktiv von den Mitgliedern der IG DHS um Informationen angegangen 2 3 Konsumenteninformation Der Detailhandel verpflichtet sich die Konsumentinnen offen ber Produkte mit Nanotechnologie zu informieren Der Detailhandel stellt sicher dass in Produkten bei denen Nanotechnologien ausgelobt werden diesen Technolo gien entsprechende Bestandteile und oder Wirkungsweisen enthalten sind 3 Anforderungen an Hersteller und Lieferanten 3 1 Unternehmensspezifische Anforderungen Die IG DHS verlangt dass der Aspekt der Nanotechnologien im Risikomana gement der Hersteller und Lieferanten angemessen ber cksichtigt und doku mentiert wird Die IG DHS verlangt die Ber cksichtigung nanospezifischer As pekte in Bezug auf die Arbeitssicherheit w hrend Produktion Lagerung und Transport 3 2 Produktspezifische Anforderungen Die IG DHS verpflichtet die Hersteller und Lieferanten zur Offenlegung und Wei
305. ormationsverhalten der Befragten beziehen Grunds tzlich sind die Ver fasser davon ausgegangen dass es sich beim Kauf und bei der Anwendung von Produkten um Entscheidungssituationen handelt in denen sich Konsu mentfinn en mehr oder weniger bewusst f r oder gegen einzelne Optionen entscheiden In den Ausf hrungen zu den Kaufkriterien hatte sich bereits ge zeigt dass die Inhaltsstoffe bei den in der Befragung thematisierten Produkten f r die Konsument inn en nur einen untergeordneten Auswahlaspekt darstel len Preis Qualit t und Aussehen sowie Verarbeitungseigenschaften bei Bau marktartikeln stellen die wichtigsten Kaufkriterien dar Diesem Befund steht in einem gewissen Widerspruch gegen ber dass viele Befragte dem Statement zustimmen dass moderne Produkte durchaus sch dliche Inhaltsstoffe enthal ten Zugleich meinen die meisten Befragten dass es angebracht ist sich Ge danken ber die gesundheitlichen Folgen von Produkten zu machen bzw sie 126 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi unterstellen nicht dass sich Menschen zu viele Gedanken ber dieses Thema machen Item 4 Da die Befragten zugleich zu ber 90 davon ausgehen dass der Kontakt mit sch dlichen Substanzen auch zu Gesundheitsbeeintr ch tigungen f hrt w re es angebracht sich intensiv mit der Frage zu befassen welche Inhaltsstoffe in einzelnen Produkten verarbeitet wurden um so m gli chen Sch
306. oten am Point of Sale einen m glichst niedrigschwelligen Einstieg zu erm glichen Hierbei erge ben sich bereits Anforderungen an die Form der Information Sie sollten zum einen einfach gehalten zum anderen jedoch in sich vollst ndige sein D h es sollten unterschiedliche Informationsangebote bereitgestellt werden die aus gehend von einer einfachen Produktkennzeichnung unterschiedliche Interessen abdecken wie z B Gebrauchsinformationen Informationen ber m gliche allergische Reaktionen bzw sonstige Sensibilisierungen oder Entsorgungsin formationen Aus der Sicht der Endverbraucher w re es vorteilhaft ein gestuftes System nutzen zu k nnen Konsument inn en haben unterschiedliche Bed rfnisse und sollten sich selbst entscheiden k nnen wie detailreich sie sich mit den Produk ten und den mit ihnen verbundenen Risiken befassen wollen Deshalb sollten Verweise erfolgen die individuell beachtet oder wissentlich ausgeblendet wer den k nnen Wie bereits erw hnt ist ein wichtiger Aspekt bei dieser Art der Angebote dass die Informationen auf jeder Komplexit tsebene in sich voll st ndig und geschlossen sein m ssen um auf jeder Komplexit tsebene ein nutzbares Entscheidungswerkzeug darzustellen Anderenfalls k nnten Konsu ment inn en zu dem Schluss kommen nicht wirksam informiert worden zu sein In diesem Zusammenhang ist ein weiteres Ergebnis der empirischen Un tersuchung zu bedenken Die Nutzung von Informationen zu den Produkten
307. pe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi 8 Schlussbemerkung Fazit Abschlie end m chten wir nun noch einmal die wesentlichen Ergebnisse zu sammenstellen die wir aus der empirischen Untersuchung sowie aus der Rechts und Literaturrecherche abgeleitet haben e Die empirischen Ergebnisse zeigen dass die meisten Befragten und vor allem die Teilnehmer innen an den Fokusgruppen Diskussionen eine gewisse Vorstellung davon haben dass auch Alltagsprodukte mit de nen sie t glich in Kontakt kommen stoffbedingte Risiken bergen Diese Situation wird zwar als unbefriedigend eingesch tzt ein motivierender Handlungsdruck zur Risikominimierung wird daraus jedoch nicht abge leitet e Wird dieses Ergebnis noch einen Schritt weiter analysiert so kommt man zu dem Schluss dass am Anfang aller Bem hungen um eine ver besserte Risikokommunikation Ma nahmen stehen sollten die sich auf das Schaffen von Risikobewusstsein beziehen Nur wenn den Konsu mentfinn en und Anwenderfinnen bewusst und verst ndlich ist dass sie tats chlich ein gesundheitliches Risiko eingehen wenn sie bei spielsweise innerhalb geschlossener R ume einen Abbeizer benutzen werden sie auch Sicherheitsma nahmen ergreifen und vorsichtig mit den Produkten umgehen e Die aktuell verf gbaren Informationen zu den Inhaltsstoffen in Produk ten werden als unzureichend empfunden So wird z B f r den Textilbe reich kritisiert dass fun
308. produzierten Menge des betreffenden Stoffes Art 12 und An h nge VII X REACh Zudem enth lt Art 5 REACh das grundlegende Prinzip ohne Daten kein Markt und normiert damit ein Verbot Stoffe ohne die erforderliche Registrie rung man k nnte auch sagen ohne das jeweilig geforderte Wissen um seine Wirkungen herzustellen oder zu importieren Dieses Verbot wird flankiert von den jeweiligen nationalen Sanktionen der deutsche Gesetzentwurf sieht inso weit eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe f r denjenigen vor der entgegen Artikel 5 REACh einen Stoff als solchen in einer Zubereitung oder in einem Erzeugnis herstellt oder in Verkehr bringt Abs 3 sieht eine Strafsch rfung von bis zu f nf Jahren Freiheitsstrafe f r den Fall vor dass hier durch das Leben oder die Gesundheit eines Anderen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gef hrdet werden Bisher bestand eine Anmeldepflicht nur f r sogenannte Neustoffe d h Stoffe die ers tmals nach dem 18 September 1981 auf den europ ischen Markt kamen Diese bestand allerdings schon bei Erreichen einer Menge von 10 kg Gesetz zur Durchf hrung der Verordnung EG Nr 1907 2006 des Europ ischen Parla ments und des Rates vom 18 Dezember 2006 zur Registrierung Bewertung Zulassung und Beschr nkung chemischer Stoffe REACh zur Schaffung einer Europ ischen Chemikalienagentur zur nderung der Richtlinie 1999 45 EG und zur Aufhebung der Verordnung EW
309. r 2008 insgesamt 600 Personen je 300 weiblich und m nnlich zuf llig aus dem Darmst dter Tele fonbuch ausgew hlt und mit einem Brief angeschrieben In den darauf folgen den Wochen meldeten sich 5 der Angeschriebenen ber eine beigef gte Fax Antwort oder ber die f r das Projekt angelegte Email Adresse Diese 30 Personen wurden in der Folge vom Projektteam kontaktiert und in Absprache auf vier verschiedene Veranstaltungstermine verteilt Da nicht alle Personen gt F r Laien ist davon auszugehen dass sie zumeist nur sehr sporadisch mit den Produk ten zu tun haben Dies gilt zumindest f r die Produktgruppen der Farben Lacke sowie der Baumarktchemikalien Textilien sind dagegen tats chlich Alltagsartikel Semiprofes sionelle haben mit den Produkten dagegen t glich Kontakt ihr t glicher und kompetenter Umgang mit den Produkten weist ihnen den Status des Professionellen zu der aller dings in der im Projekt gew hlten Begrifflichkeit auf semiprofessionell abgewertet wird da den Inhaltsstoffen und ihren Auswirkungen als im vorliegenden Zusammenhang wichtigstem Kriterium des Produkthandlings vielfach nicht professionell begegnet wird 91 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa die sich zu einer Teilnahme bereit erkl rt hatten tats chlich an einem der ge planten Termine erscheinen konnten wurde aus dem Adresspool jener Perso nen die auf den ersten Brief nicht
310. r Befragte mit einem akademischen Bildungshintergrund sind die sich intensiver mit Inhalts stoffen befasst haben und insofern auch die skeptischere Position beziehen Da der bewusste Umgang mit Informationen zu Inhaltsstoffen nicht einfach ist w re gem der in Abschnitt 2 3 4 beschriebenen Bedeutung der perceived information gathering capacity Kahlor 2006 172f ein Effekt zu erwarten In Tabelle 5 9 sind die zugeh rigen Ergebnisse zusammengefasst Es zeigt sich dass es nur wenige eindeutige Unterschiede im Antwortverhalten gibt Auch hier ist es so dass sich die Unterschiede verwischen sobald Zustimmungen und Ablehnungen zu den f nf Statements zusammengefasst werden 114 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Tab 5 9 Bewertung von Chemikalien und Inhaltsstoffen akademischer nicht akademischer Bildungshintergrund n 150 Angaben in Akademiker on Nicht Akademiker O schie den zu 2 Ich gehe davon aus dass Textilien Far 1 ben Lacke heutzutage keine gesundheits bedenklichen Inhaltsstoffe mehr enthalten inform aber unent schie z 5 w D O w a 4 Die Menschen machen sich zu viele Gedan ken ber m gliche negative gesundheitliche Folgen von Produkten 5 Wenn man einer sch dlichen Substanz aus gesetzt ist dann ist anzunehmen dass Ge sundheitsbeeintr chtigungen die Folgen 417 sind 7 In der Natur vorkom
311. r Form K u fer innen und Anwenderfinnen Produkte unter dem Aspekt Risiko ausw hlen und dann nutzen so m sste man diese bei Kauf und Anwendung beobachten um zu ermitteln was die Beobachteten denn tats chlich tun Problematisch ist nun aber dass die informationssuchenden und verarbeitenden Prozesse die der Einzelne beim Ausw hlen eines Produktes durchf hrt kaum wahrnehmbar sind Aber auch die Interviewmethode versagt in diesem Zusammenhang zu meist da es den Befragten nur in wenigen F llen tats chlich m glich ist ihr Vorgehen vollst ndig zu rekonstruieren und zu berichten Nennen und expli zieren k nnen Befragte in solchen Situationen nur Informationssuchprozesse die bewusst ablaufen bei denen sie ganz gezielt nach Informationen gesucht haben Alles was im Sinne eines unterbewussten Scannens des Produktes und der Produktinformationen abl uft bei dem also das Vorhandensein bestimm ter Signets Zeichen oder Reizworte unterschwellig wahrgenommen wird ohne die Konsequenzen des Fehlens oder Vorhandenseins bewusst zu durchdenken ist nicht ermittelbar Dies liegt auch daran dass diese eher oberfl chliche Su che nach Informationen ist ein kolabel aufgedruckt oder nicht als nicht relevant und damit auch nicht als berichtenswert angesehen wird Ganz in diesem Sinne kommt Morgan zu dem Schluss focus groups may have an advantage for topics that are either habit ridden or not thought out in detail Morgan 1997 11 Ande
312. r Quendt 2007 Fokusgruppen geh ren methodisch zu den Gruppendis kussionen oder Gruppeninterviews und weisen in ihrer Anlage ein eher expe rimentelles Design auf Diese Methode kommt vorwiegend aber nicht aus schlie lich in der kommerziellen Markt und Meinungsforschung D rrenber ger Behringer 1999 11 16 zum Einsatz ist bislang aber wie das Erhebungs verfahren Gruppendiskussionen insgesamt methodisch theoretisch nur zag haft ausgearbeitet worden Lamnek 1989 121 vgl auch Lamnek 1998 Ausgehend von der klassischen Unterscheidung zwischen quantitativen und qualitativen Verfahren geh ren Fokusgruppen eindeutig zu den qualitativen Methoden Gruppendiskussionen kommen aber auch in quantitativer Form zum Einsatz vgl Lamnek 1998 11 20ff Der Ausgangspunkt ist also zumeist ein eher exploratives bzw Hypothesen generierendes Interesse vgl z B Diek mann 2007 532 bei dem ein zwar nicht verallgemeinerbares aber daf r tief gehendes Verst ndnis der Wirklichkeit gewonnen wird vgl Fleischer Quendt 2007 21 Fokusgruppen zeichnen sich als moderierte Diskussionen zu einem vorgegebenen Thema aus Das Spezielle an Fokusgruppen ist die Verbindung einer Gruppendiskussion mit der Fokussierung auf eine bestimmte Thematik 88 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi B rki 2000 100 Wie bei allen Gruppendiskussionen wird die Diskussion mit einem Stimulus in Gang gese
313. r Verkaufsfl che von etwa 1000 qm in dem das gesamte Produktspektrum im Direktverkauf angeboten wird Auf grund der Unterst tzung durch dieses Unternehmen war es m glich Anfang Februar 2008 insgesamt 41 Interviews mit Kund inn en des Ladengesch ftes zu f hren Der Fragebogen war identisch mit dem bei der Stra enbefragung ein gesetzten Leitfaden so dass eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse sichergestellt werden konnte F r die Produktgruppen Farben Lacke und Baumarktchemikalien fand die Er hebungsphase im Zeitraum Mitte Februar bis Mitte M rz statt In diesem Pro duktbereich war es gelungen einen Kooperationspartner aus dem Marktseg ment der gro en Baumarktketten zu gewinnen in dessen M rkten die Befra gung von Kunden durchgef hrt werden konnte Die Interviewten wurden je weils beim Verlassen des Marktes gebeten an der Befragung teilzunehmen Auffallend war bei diesem Teil der Befragung eine ausgesprochen geringe Teilnahmebereitschaft Aus diesem Grund konnten f r diese Produktgruppe Die Bereitschaft zur Teilnahme an Befragungen scheint bei Befragungen im Baumarkt bereich je nach Thema sehr unterschiedlich zu sein Eine Aktuelle Studie zur Auswahl von Heimwerkermaschinen im Auftrag der BAuA kann sich auf ein repr sentatives Sample st tzen vgl Gebhardt u a 2008 86 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi lediglich 43 Personen gewonnen werden sich an der
314. r das vorliegende Untersuchungsfeld aufzuspannen Hierbei handelt es sich vor allem um die REACh Verordnung und die rechtlichen Konsequenzen die sich f r die Herstel ler und Verk ufer von Produkten hieraus ergeben Daneben sollen aber auch die Anforderungen aufgezeigt werden die sich im Zuge von GHS global har monisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien bzw der CLP Verordnung ergeben mit der GHS in Europa umgesetzt werden soll Zusammen mit weiteren rechtlichen Regelungen stellen sie einen gro en Teil des institutionellen Rahmens dar in dem sich Konsument inn en und Anwen der innen wie auch Hersteller bewegen wenn sie sich als Sender oder Adres sat mit Risikokommunikation befassen 22 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Im Kapitel 4 stellen wir das methodische Vorgehen dar und erl utern die ver schiedenen Komponenten In Abschnitt 4 1 sind die untersuchungsleitenden Thesen zusammengestellt Daran anschlie end stellen wir das Vorgehen bei der quantitativen Befragung dar und erl utern einige Eckpunkte zum Sample Abschnitt 4 2 Einen wesentlichen Teil der empirischen Untersuchung machen mehrere Gruppendiskussionen aus die als Fokusgruppen durchgef hrt wur den Im Abschnitt 4 3 ist dieses Instrument genauer beschrieben um den An satz wie auch dessen grunds tzliche Aussagekraft zu verdeutlichen Hieran schlie t sich im Kapitel 5 die Darste
315. r kauft etwas weil es gerade als Angebot oder verbilligter Restposten vorgefunden wird Eine Infor mationssuche findet nicht statt aber m glicherweise kann man sich an eine Werbung erinnern hatte aber eigentlich gar nicht vor dieses Pro dukt zu erwerben e Der limitierte Kauf Hierbei handelt es sich eher um ein vernunftbeton tes Kaufverhalten bei dem der K ufer allerdings bewusst nur einen ge ringen Ausschnitt des Informationsangebotes nutzt Das Produkt ist ei nerseits wichtig weist f r den Kunden allerdings kaum Neuigkeitswert auf Viele Haushaltsger te geh ren hierzu sie werden zwar ben tigt und m ssen funktionieren sie sind aber im sozialen Umfeld des K u fers kaum sichtbar und vermitteln keinerlei Sozialprestige e Der habituelle Kauf Dies ist das Feld der Markenartikel die wir regel m ig und immer wieder kaufen solange wir durch sie nicht deutlich entt uscht oder durch ein alternatives Angebot entsprechend positiv berrascht werden Markenbindungen gelten sind sie einmal etabliert als langfristig ausgesprochen stabil Gerade Produkte des t glichen Be darfs finden vielfach so den Weg in den Einkaufswagen Auch bei Er satzbeschaffungen kleinerer Elektroartikel bleiben Konsument inn en vielfach der Marke treu Im Sinne des Modells des homo oeconomicus w re die Form des extensiven Kaufs gewisserma en das Mittel der Wahl Dieser Modus wirkt auf dem ersten Blick rational w hrend die anderen Formen vor dem Hinte
316. r oder weniger beeintr chti gend f r Gesundheit und Umwelt erweisen kann vgl f r den Produkt bereich Abbeizer Fischhoff u a 1998 sowie Riley u a 2001 in Bezug auf Reinigungsmittel die Untersuchung von Habib u a 2006 Bezogen auf technische Anlagen im Kontext der Betrachtung der sich bei ihrem Betrieb ereignenden Unf lle ist die Risikodebatte in der heutigen Form entstanden zeigt insbe sondere Charles Perrow dass ihr Einsatz unhintergehbar mit Risiken verbunden ist auf die sich die moderne Gesellschaft einstellen m sse 1989 Die Option besteht also nicht im Abschalten von gef hrlichen Anlagen etwa Kernkraftwerke Chemieanlagen oder Flugzeugen sondern darin sich darauf einzustellen dass beim Umgang mit solchen technischen Systemen immer etwas passieren kann Der Unfall ist in diesem Sinne ein Sonderfall des Normalfalls 26 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Vor dem Hintergrund des Entscheidens impliziert der sozialwissenschaftliche Risikobegriff immer ein gewisses Ma an Unsicherheit ber die Folgen des eigenen Entscheidens Der Entscheider ist aufgrund der verf gbaren bzw ge nutzten Informationen nur eingeschr nkt in der Lage eine Entscheidung zu treffen die ein optimales Ergebnis in jedem Falle garantiert Grunds tzlich un terstellen wir im Sinne der Ausschreibung f r dieses Vorhaben dass Kund inn en und Anwender innen bei ihren Entscheidungen i
317. r sich nicht ausreichend informiert f hlt so dass das Vertrauen in dieses System sinkt Insbesondere Konsument inn en mit vorhandenen risi kobezogenen Vorkenntnissen k nnten einer solchen Ampel Kennzeichnung aufgrund der Oberfl chlichkeit der Information eher skeptisch gegen berste hen Es wurde bereits im Zusammenhang mit Ma nahmen zur St rkung des allge meinen Risikobewusstseins darauf hingewiesen dass es von Bedeutung sein k nnte in einer Kampagne auch dar ber zu informieren dass verschiedene Informationsangebote als Teile eines Informationssystems zu verstehen sind Dies beginnt mit der einfachen Kennzeichnung am Produkt als Einstieg und gliedert sich in verschiedene Informationsoptionen am Point of Sale und am Point of Use Der systemische Charakter besteht darin dass es sich um ein gestuftes und zusammenh ngendes Informationsangebot handelt bei dem es einfache aber auch komplexer und detailreich gestaltete Zug nge zu Informa tionen gibt Das hier vorgeschlagene Instrument der Risikoampel oder eines entsprechenden Pendants ist das soll noch einmal explizit betont werden f r sich allein sicherlich nicht ausreichend um Risikoinformationen zu vermit teln und kann nicht als Allheilmittel verstanden werden Es k nnte aber einen m glichen Einstiegspunkt bieten um eine gr ere Zahl an Konsument inn en und Anwenderf innen von Produkten informatorisch zu erreichen Etwas Weiteres w re bei der Einf hrung einer solch
318. ralen Aspekten gepr gt die die theoretische Argumentation und in der Folge die empirische Untersuchung bestimmen Es ist das Zusammenspiel von rechtlichen Vorgaben einerseits die sich vor allem aus der REACh Verordnung und GHS ergeben und Verhaltensweisen der Kundfinn en und Anwen der innen andererseits die diese aufgrund ihrer individuellen Dispositionen und Einsch tzungen ausbilden und in ihrem Alltag zumeist reproduzieren Es 21 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa stellt sich dann die Frage auf welche Alltagsvorstellungen trifft das in der REACh Verordnung fixierte Regulierungsbem hen bei denjenigen die im all t glichen Arbeits Leben mit den Produkten aus den untersuchten Produkt gruppen konfrontiert sind Um eine erfolgreiche Verhaltens nderung verbesserte Sicherheit beim Um gang mit Alltagschemikalien zu bewirken liegt es nahe den Ausgangspunkt bei der Bewertung der Risiken zu nehmen die von Anwenderfinnen mit ein zelnen Produkten verbunden werden Aus diesem Grund wird im Kapitel 2 der Stand der Risikoforschung aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Teilgebie ten zusammengestellt Den Ausgangspunkt bilden Arbeiten aus dem Themen bereich der sozialwissenschaftlichen Risikoforschung Ans tze zur Risikobewer tung zur Risikowahrnehmung und zur Risikokommunikation Dar ber hinaus findet sich eine Reihe von Untersuchungen die Unterschiede bei der Bewer
319. rd vermutlich vielfach als etwas aufwendiger erachtet sich kologisch und gesundheitlich risikobewusst zu verhalten F r die Kinderprodukte wird das gr ere Engagement aufgebracht intensivere Informationssuche und erh hter Aufwand beim Kauf sich selbst gegen ber ist man dagegen risikobereiter Es spielen offensichtlich Kosten und Nutzen berlegungen bei verschiedenen Produkten eine unterschiedlich wichtige Rolle Tab 5 15 Umgang mit Alltagsprodukten Haushalte mit und ohne Kinder n 256 Angaben in inform ganz aber Haushalt ohne Kinder n 164 O entschie inent Kinder im Haushalt n 92 ne za den zu Wenn ein Kleidungsst ck f r mich be stimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesundheitsas pekte Wenn eine Farbe ein Lack f r den Flur oder das Bad bestimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesund heitsaspekte Ab und zu dr cke ich mal ein Auge zu und wasche neue Textilien nicht vor dem ersten Tragen Und streiche in geschlossenen R umen Im t glichen Leben vermeide ich den Um gang mit gef hrl Produkten so weit es geht 122 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Ganz hnliche berlegungen findet man in Untersuchungen zu einem kologi schen Konsumverhalten in der Literatur So geht z B Peattie 2001 davon aus dass sich Konsument innen jeweils im Einzelfall beim Erwerb ei
320. rden sollte Insbe sondere hier bedarf es unterst tzender Informationsangebote die eine gesundheits oder umweltorientierte Konsumentscheidung st tzen k nnten Hierin ist sicher einer der wesentlichen Gr nde daf r zu sehen dass ei ne Vielzahl der Kunden ein Interesse an einfachen Kennzeichnungs formen bekundet Begr t w rden z B Ampelkennzeichnungen die auf einem Blick eine Beurteilung erlauben w rden Dass die so angebo tenen Informationen inhaltlich stark verk rzt w ren wurde nicht als Problempunkt bewertet Unabh ngig vom Befragungskontext Stra enbefragung Baumarkt oder kologisch orientierter Textilfachhandel bestand die Erwartung an Hersteller und Handel dass diese in sich sichere Produkte anbieten Das Risikohandling wurde als Angelegenheit der Hersteller erachtet die auf als riskant eingestufte Inhaltsstoffe g nzlich verzichten sollten So lie sich auch bei den Kunden des kologisch orientierten Textil fachhandels feststellen dass nur ein vergleichsweise geringes Detail interesse an den tats chlich enthaltenen Inhaltsstoffen bestand Man wolle als Kunde vor allem sicher sein dass m glichst wenig belastende Stoffe enthalten sind Die Wahl der Marke bzw des speziellen Anbie ters stellte f r diesen Befragtenkreis die M glichkeit dar sichere Pro dukte zu erwerben Als Ergebnis l sst sich zudem festhalten dass die Konsument inn en die zurzeit erforderlichen Anforderungen an die Informationssuche als i
321. recht lesbar sein wenn die Verpackung blicherweise abgestellt wird Nr 1 Farbe und Aufmachung eines Kennzeichnungsschilds sollen so gestaltet sein dass sich das Gefahrenpiktogramm und sein Unterg rund deutlich abheben Nr 2 Insgesamt sollen alle Angaben deutlich lesbar und unverwischbar angebracht sein Nr 3 Ebenso beinhaltet der Entwurf Vorgaben zur Anordnung der Informationen auf dem Kennzeichnungsschild Art 35 Demnach sollen die Gefahrenpiktog ramme Signalw rter Gefahrenhinweise und Sicherheitshinweise zusammen auf dem Kennzeichnungsschild angeordnet werden Nr 1 Dabei sollen der Lieferant ber die Reihenfolge der Gefahrenhinweise und Sicherheitshinweise entscheiden k nnen sofern nicht anderes bestimmt ist Nr 2 Farben k nnen nicht nur in den Gefahrenpiktogrammen sondern auch in anderen Bereichen des Kennzeichnungsschildes verwendet werden um besondere Kennzeich nungsvorschriften zu erf llen Nr 4 Schlie lich sind spezielle Anforderungen an die Verpackung vorgesehen Art 37 So sollen Verpackungen in Form von Beh ltern die einen gef hrli chen Stoff oder ein gef hrliches Gemisch enthalten der bzw das an die breite ffentlichkeit verkauft oder ihr zur Verf gung gestellt wird weder eine Form oder eine grafische Dekoration aufweisen die die aktive Neugier von Kindern wecken oder f rdern oder die Verbraucher irref hren kann noch sollen sie eine Aufmachung zeigen oder eine Bezeichnung tragen die f r
322. ren auch ein gr eres Informationsbed rfnis Die Unterschiede in der Verteilung bei den Items 6 9 und 14 schwanken um den Wert von ca 10 M nnliche Befragte sind zu dem in wesentlich st rkeren Ma e mit den verf gbaren Produktinformationen zufrieden und bewerten diese als ausreichend Sie bringen diesen Informatio nen zugleich in deutlich st rkerem Ma e Vertrauen entgegen Auch in Bezug auf Item 11 zeigt sich ein deutlicher Unterschied Frauen erkennen in den an gegebenen kolabels wesentlich h ufiger einen Wegweiser als dies M nner tun Differenz etwa 10 Zugleich ist der Anteil der m nnlichen Befragten gr er der angibt ebenfalls etwa 10 zu den Labels keine Meinung zu haben ber die Gr nde f r die Unterschiede l sst sich nur spekulieren Eine m gliche Erkl rung w re dass sich Frauen st rker mit Produktinformationen befassen und sich in diesem Zuge auch ber die Aussagekraft von Labels in formieren Tab 5 19 Informationssuche Geschlecht n 256 ganz inform aber entschie schie ganz unent und gar schie nicht zu 29 7 8 ne iss 17 5 EI nicht zu Vor dem Kauf von Textilien Far ben Lacken informiere ich mich ber die Inhaltsstoffe die bei der Herstellung ver wendet wurden Ich w sste gerne mehr ber die Inhaltstoffe Y in Textilien Farben Lacken und ihre ge sundheitlichen Auswirkungen N w y w w w 37 0 38 9 48 8 10
323. rforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi allem deshalb berechtigt da der Kunde sich gezielt an den H ndler oder Hers teller wenden muss Art 33 2 REACh Verordnung Es gibt keine Regelung die vorsieht dass dem Konsumenten die notwendigen Informationen per se be reitgestellt werden Um das Ziel eines m glichst risikolosen Umgangs mit Stoffen Zubereitungen und Erzeugnisse zu erreichen k nnte es sich als vorteilhaft erweisen diese Kommunikationsl cke zu schlie en und auch den Endverbraucher Privathaus halte oder auch Handwerker grunds tzlich in die Kette der Informationswei tergabe zu integrieren bzw entsprechende Informationsangebote vorzusehen Letztlich ist es in vielen F llen der Endverbraucher bei dem beim Gebrauch von Reinigungsmitteln Kosmetika Farben und Lacken oder sonstigen Baumarktar tikeln beim Tragen von Textilien oder beim Aufstellen von M beln die poten tielle Gef hrdung tats chlich akut wird Um die Situation zu verdeutlichen Die Packung die den Abbeizer enth lt wird vom Konsumenten zumeist im Bau markt erworben im heimischen Arbeitsumfeld ge ffnet und angewendet so dass auch in diesem Umfeld die Belastung und m gliche Gesundheitsgef hr dung durch das Freisetzen der chemischen Inhaltsstoffe virulent wird Um das Eintreten m glicher Gesundheitsbeeintr chtigungen zu vermeiden w re es w nschenswert dem endverbrauchenden Privathaushalt oder Handwe
324. rgrund der Modell annahmen mehr oder weniger unvern nftig bzw nur bedingt rational erschei nen Diese Einsch tzung greift allerdings deutlich zu kurz Es ist nicht zul ssig die unterschiedlichen Vorgehensweisen bei der Produktwahl in eine qualifizier te Rangfolge zu bringen Dies ist letztlich auch die Lehre die aus den inzwi schen umf nglichen Arbeiten zur konomischen Entscheidungstheorie zu zie hen ist Die Abwendung vom Modell des homo oeconomicus hin zu abge schw chten Formen der Entscheidungsrationalit t beinhaltet dass neben dem Aspekt des Sammelns und Bewertens von Informationen des Ermittelns aller m glichen Alternativen und des klaren Sortierens der eigenen Pr ferenzen letztlich immer weitere Aspekte hinzutreten die den betrachteten Entschei dungsprozess beeinflussen Dies sind in erster Linie die f r die Entscheidung zur Verf gung stehende Zeit und die Bedeutung die dem Entscheidungsge genstand beigemessen wird Sind die erwarteten Verluste bzw negativen Ef 36 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi fekte eher gering die mit einer falschen Entscheidung verbunden sein k nnen so lohnt es sich nicht gro en Aufwand zu treiben In solchen F llen ist es sinn voll vern nftig und auch rational sich schnell und ohne ausgiebige Informati onssuche zu entscheiden Statt einer rational begr ndeten Entscheidung wird also ein rationales Entscheidungsverfahr
325. ribution evidence of damage Leuk mie in der Elbmarsch als Beispiel In dieser Typologie geht es eher um den Grad der tats chlich eingetretenen Sch digung Die von einem Schadensverdacht oder einer Schadensattribution also dem nicht unbedingt bewiesenen Zusammenhang von Schadenswirkung und Schadenseintritt bis zu einem tats chlich eingetretenen St rfall also eine durch eine Gro anlage bewirkte massive Sch digung reicht Grunds tzlich ist auch in dieser Risikotypologie durchaus Platz f r die allt gliche Risikolage die aus dem Umgang mit Alltagschemikalien entsteht In der Typologie von Wiedemann und Br ggemann sind vor allem die Typen 1 und 4 einschl gig Weiter ausgef hrt sind Alltagsrisiken in den vorliegenden Untersuchungen zu den Risikotypologien allerdings nicht da in der Literatur zumeist eher skandal tr chtige Technologien und Anwendungsgebiete von Technik dargestellt wer den Kernkraftwerke Chemieanlagen etc Wenn man die voran stehenden Ausf hrungen zu den Typologien und zur Risikowahrnehmung betrachtet so sind insbesondere im Hinblick auf Ans tze zur Risikokommunikation immer Bewertungsunterschiede Anlass f r Ma nah men Ein Anlass zur Sorge und zur st rkeren Ber cksichtigung des Themas Inhaltsstoffe entsteht erst wenn f r den einzelnen Konsumenten die Bewer tung des Risikos die empirischen Ergebnisse des Kapitel 5 zeigen dass das grunds tzliche Vorhandensein von Risiken durchaus erkannt wird v
326. riebsanweisungen gem 814 der Gefahrstoffverordnung sowie Handlungsanleitungen und Brosch ren zur Gefahrstoffproblematik Die Informationsplattform bietet als Dreh und Angelpunkt Produktinformatio nen anhand von Produktgruppen die ber GISCODEs bzw Produkt Codes kodiert werden Die Informationen sind zum einen spezielle von der Baube rufsgenossenschaft aufbereitete und ausf hrliche Daten Zum anderen gibt es eine relativ einfach gehaltene Zusammenfassung die auch Piktogramme nutzt die in der Stoff und Zubereitungsrichtlinie aufgef hrt sind Es l sst sich fest stellen dass die Informationen der Berufsgenossenschaft sich explizit an die beruflichen Verwender der Stoffe richten w hrend die Betriebsanleitung in Kurzform sich eher am Verst ndlichkeitsma stab von unkundigen Nutzern orientiert Diese Plattform hat den Nachteil dass hier kein niedrigschwelliger Einstieg geboten wird und der unkundige Interessent an weiteren Informatio nen bereits am GISCODE scheitern k nnte da dies eher ein Werkzeug der beruflichen Benutzer darstellt und aufgrund seiner mangelnden Prominenz bei Laien weniger Beachtung findet Eine Zusammenfassung von Produktgruppen ist zu bef rworten jedoch kommt der Besucher der Web Site im Folgeschritt mit Produktgruppen in Kontakt die relativ abstrakt zusammengefasst werden Diese Zusammenfassung orientiert sich zudem an Inhaltsstoffen und nicht an spezifischen Produkten Dies ist aus der Sicht des unkundigen Kon
327. rkennt und ihnen gen gend Freiheiten l sst um dieser Verantwor tung nachzukommen Dieser Paradigmenwechsel ist auch ein gro er Ver trauensbeweis in die Kraft und den Willen der chemischen Industrie in Europa sicherzustellen dass berall da wo Chemie drin ist und sie ist es fast berall Konsumenten bedenkenlos mit diesen Produkten umgehen k nnen Nach geltendem Recht sind bei gef hrlichen Stoffen und Zubereitungen Ver braucher und professionelle Anwender durch den Hersteller bzw Importeur ber die damit verbundenen Gefahren oder Risiken zu informieren Hierzu existiert eine Brandbreite von Instrumenten wie z B die Kennzeichnung ge f hrlicher Stoffe oder Zubereitungen durch Gefahrensymbole oder die Bereit stellung eines sog Sicherheitsdatenblattes Allerdings setzen diese Instrumente prim r beim Informationsfluss innerhalb der Lieferkette an Durch den Fokus auf die Verbesserung des Informations flusses innerhalb der Lieferkette ist die vorhandene Risikokommunikation h u 13 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa fig durch ein hohes Abstraktionsniveau gekennzeichnet f r semiprofessionel le Anwender und End Verbraucher die sich weitergehend informieren m ch ten vermutlich zu abstrakt und zu schwer verst ndlich Vor diesem Hintergrund hat das hier vorgestellte Forschungsvorhaben die Risi kowahrnehmung und bewertung bei Verbrauchern und semiprofessionel
328. rker detaillierte Informationen zu den Eigenschaften und zur sicheren Handhabung von Produkten des t glichen Ge und Verbrauchs bereitzustellen Anders formuliert sollten diese Informationen in einer Form aufbereitet sein die die Wahrscheinlichkeit erh ht dass Kund inn en und Anwender innen diese 1 lesen 2 verstehen und 3 deren Inhalt auch ber cksichtigen Hierbei zeigt schon die Alltagserfahrung dass das Bereitstellen der ben tigten Informationen als rein formale Erf llung der rechtlichen Vorgaben in vielen F llen alleine nicht ausreichen wird um einen sicheren Umgang mit jenen Pro dukten zu gew hrleisten die Risikostoffe enthalten Festzustellen ist dass bei Endverbrauchern Laien Haushalte Handwerker h ufig sowohl das Fach Wissen als auch die Erfahrungen fehlen um die Angaben zu den enthaltenen Einsatzstoffen in gesundheitlicher oder kologischer Hinsicht angemessen zu bewerten Aus diesem Grund ist es f r diese Anwenderfinnen vielfach schwie rig bis unm glich die bestehende Risikolage bei der Nutzung eines Produktes zutreffend einzusch tzen Eine Informationsbereitstellung die ein zutreffendes Bewerten der in Betracht gezogenen Produkte erlaubt m sste zwei grunds tz liche Verhaltensoptionen informatorisch unterst tzen die sich f r Endverbrau cher risi komindernd auswirken k nnen e Zum einen k nnten Konsument inn en auf Basis einer ad quaten und vollst ndigen Information beim Kauf entscheiden ob s
329. rlsruhe Sch tte Wilfried 2007 ATLAS ti eine Werkzeug zur qualitativen Datenanalyse In Gespr chsforschung Online Zeitschrift zur verbalen Interaktion Ausgabe 8 2007 5 57 72 download unter http www gespraechsforschung ozs de heft2007 px schuette pdf Sch tz Holger Peters Hans Peter 2002 Risiken aus der Perspektive von Wissenschaft Medien und ffentlichkeit In Aus Politik und Zeitgeschichte B 10 11 pp 40 45 Sch tz Holger Wiedemann Peter M 1998 Judgments of Personal and Environmen tal Risks of Consumer Products Do they Differ In Risk Analysis vol 18 no 1 pp 119 129 Schwender Clemens 1999 Zur Geschichte der Gebrauchsanleitung Frankfurt am Main Peter Lang Verlag Siegrist Michael 2001 Die Bedeutung von Vertrauen bei der Wahrnehmung und Bewertung von Risiken Arbeitsbericht 197 der TA Akademie Stuttgart Simon Herbert A 1957 A Behavioral Model of Rational Choice In The Quarterly Journal of Economics Vol 69 No 1 Feb 1955 pp 99 118 199 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Slovic Paul 1992 Perception of Risk Reflections on the Psychometric Paradigm In Krimsky Sheldon Golding Dominic eds Social Theory of Risk London Prae ger pp 117 152 Slovic Paul Fischhoff Baruch Lichtenstein Sarah 1990 Rating the Risks In Glick mann Theodore S Guogh Michael eds Readings in Risk Washington
330. rraschend auch Risiken beinhalten die er vorher nicht f r m glich gehalten hatte Das kann beispielsweise durch ein Linksystem bewirkt werden das die Risiken einzelner Inhaltsstoffe genauer betrachtet und zugleich auf andere Produkte hinweist in denen ebenfalls diese Inhaltsstoffe enthalten sind Daraufhin ist der Endverbraucher eventuell ge neigt sein Risikoverhalten zu berdenken und weitere Produktgruppen im Internet oder im Verkaufsregal genauer anzuschauen Es k nnte die Motivati on entstehen sich mit Produkten etwas n her zu befassen von denen der Endverbraucher bislang der Meinung war dass diese sicher sind Er wird dann m glicherweise bereit sein Handlungsempfehlungen bez glich des Ge brauchs oder der Entsorgung des Produktes eher einzuhalten um so f r sich die Risiken zu minimieren Es geht darum die Produktinformationen in den Vordergrund zu stellen Es soll also keine Risikodebatte in der Art angeregt werden dass von gewissen In haltsstoffen abgeraten wird Es geht vielmehr um eine Korrektur der Bewer tungen des Endverbrauchers Ziel ist es zu vermitteln dass der Umgang mit gewissen Produkten Risiken beinhaltet auf die sie oder er sich aber zum eige nen Schutz vergleichsweise einfach einstellen kann Das prim re Ziel ist hierbei also die Aufkl rung des Rezipienten sodass sie er das eigene Anwendungsver halten berdenkt Nat rlich kann ein Aufzeigen der Risiken zu einer Art ber 192 Sonderforschungs
331. rs als im individuellen Interview oder bei der teilneh menden Beobachtung k nnen Gruppendiskussionen und Fokusgruppen die Probleme beim Explizieren unbewussten Tuns beheben indem die Diskussions 89 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa teilnehmer gewisserma en gemeinsam nach ihren Erfahrungen graben und diese freilegen Der Vorteil liegt im moderierten Zusammenspiel der diskutie renden Teilnehmer die wechselseitig an den Statements der anderen ihre ei genen Positionen in der Diskussionssituation pr fen und nuancieren k nnen was beim individuellen Interview im besten Fall erst im Nachhinein als Ergebnis des Analyseverfahrens rekonstruiert werden kann Morgan 1997 D rrenberger Behringer verweisen darauf dass Fokusgruppen eine Mischung aus einem fokussierten Interview vgl hierzu auch Diekmann 2007 536 und einer Gruppendiskussion darstellen 1999 12 Anders als bei standardisierten Interviews wird den Beteiligten mit den Fragen ein bestimmter vergleichsweise breiter Korridor er ffnet in dem die Argumente und Meinungen diskutiert werden k nnen Insofern stellen Fokusgruppen im Verlauf des Projektes zur Risikokommunikation die M glichkeit dar die empirischen Ergebnisse der standardisierten und quantitativen Interviews hier fokussiert die Frageformu lierung die Antwort des Befragten sehr eng auf den Untersuchungsgegenstand bzw auf eine konkrete einzelne Frage zu d
332. rscheidung findet sich im Jahresgutachten 1998 des WBGU 1999 46 In diesem werden die verschiedenen Risiken und Risikotypen in die Bereiche Normal Grenz und Verbotsbereich eingeordnet es lie e sich auch von kartografieren sprechen In Abh ngigkeit von der Einordnung eines einzelnen Risikos ist auf das jeweili ge Ma an Akzeptanz oder Ablehnung zu schlie en Die in der Abbildung 2 4 f r die einzelnen Risikobereiche genannten Beispiele deuten an dass in dem Jahresgutachten des WBGU Risiken er rtert werden die eine Dimension haben die weit ber den hier betrachteten Bereich der Alltagsrisiken durch Konsumentenprodukte hinausgehen Betrachtet man das Verhalten von Konsument inn en so liegen Inhaltsstoffe im gr nen Bereich Es kann dabei von einer toxic ignorance gesprochen Dieser Begriff der auf den Umstand verweist dass in Konsumentenprodukten enthaltene Inhaltsstof fe in den USA nicht oder nur unzureichend auf Gesundheitssch digungen un tersucht wurden EDF 1997 gilt f r die Konsumentenseite in ganz hnlicher Form Hier geht es dann nicht um die Pr fung der Produkte sondern um die Tatsache der Uninformiert und Desinteressiertheit bei Erwerb und Umgang von mit Produkten 46 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi a Eintrittswahrscheinlicheit W 0 0 Schadensausma A Normal Grenz V erbots Au erhalb des bereich bereich bereich De
333. rschriften der REACh Verordnung f r sie gelten oder nicht Insbesondere aufgrund der noch nicht einmal erfolgten Verabschiedung dieses Verordnungstextes kann derzeit nicht abschlie end beurteilt werden ob diese neuen Vorgaben zur Einstufung eine Pflicht zur Durchf hrung neuer Tests be gr nden wenn solche weder aufgrund von REACh noch aufgrund anderer Rechtsvorschriften durchgef hrt worden sind 3 1 2 REACh 3 21 Registrierungspflicht f r Stoffe als solche und in Zubereitungen Die Rechtspflichten zur Sicherstellung der Erkennung stoffbedingter Risiken aus REACh stellen sich wie folgt dar Art 6 REACh sieht vorbehaltlich einer Reihe von Ausnahmen erstmals eine allgemeine Registrierungspflicht vor Entwurf der CLP Verordnung Fn 23 10 Erw gungsgrund Vorschlag f r eine Verordnung des Europ ischen Parlaments und des Rates ber die Einstufung Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen sowie zur n derung der Richtlinie 67 548 EWG und der Verordnung EG Nr 1907 2006 vom 27 06 2007 KOM 2007 355 endg ltig S 10 So im 16 Erw gungsgrund des Vorschlags vom 27 06 2007 Ausgenommen von der Registrierungspflicht sind u a die in den Anh ngen IV und V bezeichneten Stoffe eigenst ndige Regelungen bestehen sofern es sich bei einem Stoff um ein Zwischenprodukt handelt Art 17 f REACH 26 27 28 67 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikatio
334. rschriften von Bedeutung die Verpflichtungen an Hersteller und Handel definieren die au Berhalb von REACh und GHS G ltigkeit besitzen Sie ergeben sich aus dem Kaufrecht und dem Recht der Produkthaftung 6 2 Stellt man in Rechnung dass es bei der Risikokommunikation im vorliegenden Bereich vor allem um Produktinformationen geht dann ergeben sich weitere Anforderungen aus berlegungen die sich auf die Gestaltung von Gebrauchsanweisungen best practice beziehen Sie sind im Abschnitt 6 3 zusammengestellt Aus den dargestellten theoretischen und rechtlichen berlegungen und den empirischen Ergebnissen sollen dann im Kapitel 7 Ma nahmen abgeleitet und in ihren m glichen Wirkungsweisen erl utert werden die kurz mittel und langfristig zu einem risiko rmeren Umgang mit Produkten f hren k nnen die die Gesundheit und oder die Umwelt beeintr chtigende Inhaltsstoffe enthal ten Hierbei sind die skizzierten Anforderungen zu ber cksichtigen die im vor angehenden Kapitel dargestellt wurden Die vorgeschlagenen Informationsan gebote als Elemente neuer Ans tze zur Risikokommunikation zielen einerseits 23 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa auf die Situation des Kaufes indem eine Verbesserung des Informationsange botes am Point of Sale angestrebt wird Andererseits kommt der eigentlichen Anwendung des Produktes entscheidende Bedeutung bei der Minimierung von stoffbezogenen R
335. rtlos da sie zus tzlich immer mit dem Problem konfrontiert sind die Informationen auf ihre Belastbarkeit zu pr fen Das bestehende Informationsdefizit lie e sich damit nicht nur schwer decken sondern die gefundenen Informationen stellen zus tzlich noch eine vergleichsweise gro e Anforderung an die Kund inn en dar die sie mit Blick auf den schon benannten Aspekt der infor mation gathering capacity vgl Kap 2 3 4 kaum leisten k nnen Ich wei das auch nicht Ob das jetzt E43 hei t oder irgendein akribi scher Ausdruck w re mir jetzt pers nlich egal Und ich frag mich wenn ich mir jetzt diese zwanzig Zutaten angucke die da vielleicht drauf pas sen auf so eine kleine Packung wie viel mir das so n tzt oder ob das f r mich umgesetzt werden m sste in eine Beschreibung die ich auch ver stehe Denn wenn ich mich selber da hin setzen muss dann hab ich zwei M glichkeiten Ich nehme mal an das ist jetzt so gemacht die Inhalts stoffe sind bers Internet zugreifbar wenn man diese Nummer da ein tippt zum Beispiel dann m sste ich mich immer noch hinsetzen und ei neinhalb Stunden abends mich abqu lenm um zu berlegen ob ich am n chsten Tag Marke A oder Marke B kaufe Da wei ich nicht ob ich pers nlich daf r die Ausdauer h tte Wenn das aber mir ein bisschen leichter gemacht w rde ich bin ja sozusagen ein Laie was das angeht Fokusgruppe 3 Rentnerin Man sch tzt sich beim Verarbeiten ja zuerst einma
336. rund von REACh GHS und Nanotechnologie Bundesministerium f r Wirtschaft und Technologie F rderung D 4 02 08 15 33 07 Fragebogen Nr I I I I 1 Welche Faktoren spielen f r Sie eine Rolle wenn Sie Farben oder Lacke kaufen eig 1 2 3 0 u I o BESASSEN G 6 U CIAT DN E O O KOREBEN onere H G 5 Verarbeitungseigenschaften O 20 O Malisse nenn 00 o Blauer Umwelt Engel Label O OD O Herkunftsland DP eL Ei Ich stimme Farben Lacke und Inhaltsstoffe 2 Ich gehe davon aus dass Farben und Lacke heut zutage keine gesundheitsbedenklichen Inhalts stoffe mehr enthalten 3 Wenn eine Farbe ein Lack f r den Flur oder das Bad bestimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesundheitsaspekte 4 Die Menschen machen sich zu viele Gedanken ber m gliche negative gesundheitliche Folgen von Produkten 5 Wenn man einer sch dlichen Substanz ausgesetzt ist dann ist anzunehmen dass Gesundheitsbe eintr chtigungen die Folgen sind 6 Vor dem Kauf von Farben oder Lacken informiere ich mich ber die Inhaltsstoffe die bei der Her stellung verwendet wurden 7 In der Natur vorkommende Substanzen sind nicht so sch digend wie die von Menschen hergestell ten Substanzen 8 Ab und zu dr cke ich mal ein Auge zu und strei che auch in geschlossenen R umen 9 Ich w sste gerne mehr ber die Inhaltstoffe in Farben Lacken und ihre gesundheitlichen Auswir kungen 10 Die H
337. s 14 Jg Nr 3 S 38 45 Stand 04 03 2008 download unter http www itas tzk de tatup 053 wimeOsa htm Wiedemann Peter M Sch tz H 2005 Risikowahrnehmung der Nano Technologie Eine experimentelle Studie Programmgruppe Mensch Umwelt Technik MUT Arbeiten zur Risiko Kommunikation Heft 90 J lich Willer Gundi Menz G nter 2008 Update Allergologie Wo stehen wir in Diagnostik und Therape In Der Pneumologe Jg 5 Nr 1 S 16 23 Wogalter Michael S Brelsford John W Desaulniers D R Laughery K R 1991 Con sumer Product Warnings The Role of Hazard Perception Journal of Safety Re search vol 22 pp 71 82 Wogalter Michael S Magurno Amy Berlow Rashid Raheel Klein Katherine W 1998 The Influence of Time Stress and Location on Behavioral Warning Compliance In Safety Science Vol 29 no 2 pp 143 158 Zeelenberg Marcel 1999 Anticipated Regret Expected Feedback and Behavioral Decision Making In Journal of Behavioral Decision Making vol 12 pp 93 106 Zuckerman Adam Chaiken Shelly 1998 A Heuristic Systematic Processing Analysis of the Effectiveness of Product Warning Labels In Psychology and Marketing vol 15 no 7 pp 621 642 Zwick Michael M Renn Ortwin 1998 Wahrnehmung und Bewertung von Technik in Baden W rttemberg Eine Pr sentation der Akademie f r Technikfolgenab sch tzung in Baden W rttemberg Stuttgart Zwick Michael M Renn Ortwin Hrsg 2002 Wahrnehmung
338. s Hauptargument bei den Herstellern ist eben das Geldver dienen Und wenn irgendein Produkt weniger verkauft werden kann dann wird es eben billiger produziert auch wenn es dann unter Um st nden gesundheitlich sch dlich ist Man braucht blo in die letzten Hefte der Zeitschrift Test mal reinschauen Es gibt da kaum irgendeinen Test egal ob das Lippenstifte oder Cremes oder irgendetwas ist wo es nicht auf einmal hei t dass selbst bei Markenprodukten krebserregende Substanzen enthalten sind und gefunden wurden die so gef hrlich sind dass das Produkt eigentlich nicht auf den Markt h tten kommen d r fen Fokusgruppe 2 Goldschmied Da ich als Laie nur begrenzte M glichkeiten habe selber zu pr fen ob etwas sch dlich ist oder nicht oder das erst im Nachhinein feststellen kann spielt f r mich die entscheidende Frage die Rolle welche Institu tion welche Stelle gibt bestimmte Produkte f r den Verkehr frei Da gibt es ja einmal den Hersteller selber der hat aber nat rlich ein Interesse daran ohne gro en Testaufwand m glichst vor der Konkurrenz Produk te auf den Markt zu bringen Daher ergibt sich aus meiner Sicht ein ge wisses Misstrauen Fokusgruppe 2 Krankenpfleger 128 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Aufgrund des mangelnden Vertrauens in die angebotenen Produktinformatio nen scheinen die entsprechenden Informationen f r die Konsumenten we
339. s dies Nichtakademiker tun da sie ihre ei gene information gathering capacity h her eingesch tzen Blickt man auf Ta belle 5 21 so zeigt sich dass das Gegenteil der Fall ist Es sind eher die Nicht Akademiker die sich ber Inhaltsstoffe informieren bzw sich mehr Informa tionen hier ber w nschen Item 9 Dagegen f llt das Vertrauen in die Herstel lerangaben bei den Akademikern etwas gr er aus wobei der Unterschied lediglich ca 3 betr gt Der Anteil derjenigen der angibt dass die vorhan denen Produktinformationen ausreichend sind ist f r beide Gruppen identisch In Bezug auf die kolabels gehen dagegen mehr Nicht Akademiker davon aus dass solche Labels ein guter Wegweiser zu kologisch und gesundheitlich un bedenklichen Produkten sind der Anteil der Befragten der keine eindeutige Meinung u ert ist in beiden Gruppen etwa gleich gro 133 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Tab 5 21 Informationssuche Qualifikationshintergrund n 150 Angaben in inform ganz aber Akademiker Eniac m re Nicht Akademiker O sale ee feag en nicht zu 6 Vor dem Kauf von Textilien Far ben Lacken informiere ich mich ber die Inhaltsstoffe die bei der Herstellung ver wendet wurden 9 Ich w sste gerne mehr ber die Inhaltstoffe in Textilien Farben Lacke und ihre ge sundheitlichen Auswirkungen Umweltzeichen halte ich f r kologisch und
340. s homo oeconomicus International Economics Working Paper 2004 02 Universit t Potsdam Stand 11 03 2008 download unter http www uni potsdam de u makrooekonomie docs studoc stud7 pdf FRIERDLIPARTNER AG 2005 Chemikalien in Textilien Literaturstudie Modellbildung und Priorisierung nach eventuellen gesundheitlichen Risiken von Textilhilfsstof fen Studie im Auftrag des Bundesamtes f r Gesundheit BAG Z rich FSA Food Standards Agency 2004 Concept Testing of Alternative Labelling of Healthy Less Healthy Foods Prepared for COI on Behalf Of Food Standards Agency November 2004 COI Ref 263800 download unter http www food gov uk multimedia pdfs navigatorsignposting pdf 195 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa F hr Martin 1998 kologische Grundpflichten als verfassungsrechtliche Dimension Vom Grundrechtsindividualismus zur Verantwortungsgemeinschaft zwischen B rger und Staat Natur und Recht NuR 1998 6 14 F hr Martin 2008 Registrierung und Bewertung von Stoffen Risiko Management entlang der Wertsch pfungskette in Reinhard Hendler Neues Europ isches Chemikalienrecht REACh Dokumentation zum 23 Trierer Kolloquium zum Umwelt und Technikrecht Berlin 2008 87 132 F hr Martin Feindt Peter H Bizer Kilian 2007 Politisches Entscheiden Wie kann die Wissenschaft dazu etwas beitragen In F hr Martin Bizer Kilian Feindt Peter H
341. s klassische Beispiel f r ein solches Unterfangen stammt von Johannes Koppe und wurde von der Hamburgische Electricit ts Werke Aktiengesellschaft 1971 mit dem Titel Zum besseren Verst ndnis der Kernenergie 66 Fragen 66 Antworten herausgegeben 50 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi pen sind nach Figuren der griechischen Mythologie benannt vgl Renn 1990 WBGU 1999 58ff e Damokles musste bei einem Bankett auf einem Stuhl Platz nehmen ber dem ein scharfes Schwert an einem d nnen Faden hing Der Ein tritt eines Schadens war zwar sehr unwahrscheinlich h tte aber im Ein trittsfalle ein gro es Schadensausma zur Folge F r diesen Risikotyp sind z B Atomkraftwerke oder Staud mme die klassischen Beispiele e Zyklop Hierbei handelt es sich um einen ein ugigen Riesen der nur ei nen Teil der Wirklichkeit wahrnehmen kann W hrend das Schadens ausma bekannt ist wissen wir wenig ber die Eintrittswahrscheinlich keiten Zu denken ist an Erdbeben oder berschwemmungen e Pythia war eine blinde Seherin in Delphi deren Antworten h chst r t selhaft waren Bezogen auf Risiken hei t dies dass bez glich beider Dimensionen Unsicherheit besteht Der sich aufschaukelnde Treibhaus effekt oder BSE sind Beispiele hierf r e B chse der Pandora Sie enth lt ausschlie lich bel die allerdings nur wirksam werden wenn die B chse ge ffnet wird Persistente
342. schaltete Anwender das Recht z B dem Stoffhersteller bestimmte Informationen zukommen zu lassen die dazu f hren dass eine gerade von ihm durchgef hrte Verwendung eines Stoffes zu einer sogenann ten identifizierten Verwendung wird Art 37 Abs 2 damit soll die sichere Durchf hrung dieser speziellen Verwendung des Stoffes sichergestellt werden Als Pflicht in diesem Zusammenhang w re z B die Informationspflicht der nachgeschalteten Anwender bez glich des jeweils aktuellsten Informations stands ber die von ihnen verwendeten Stoffe gegen ber ihren unmittelbar vorgeschalteten Akteuren zu nennen Art 34 Aufgrund der geplanten Anforderungen aus GHS m ssen insbesondere H nd ler sicherstellen dass sie die relevanten Informationen weitergeben entweder indem sie die Kennzeichnungsschilder auf den Stoffen oder Gemischen belas sen die sie erhalten oder indem sie selbst die Vorschriften er CLP Verordnung anwenden 3 2 4 2 Laien Verbraucher Der Verordnungstext richtet sich hinsichtlich der Organisation der Risikomana gementma nahmen vorrangig an die Akteure der Lieferkette Art 3 Nr 17 zu denen lediglich Hersteller Importeure und nachgeschaltete Anwender Art 3 Nr 13 nicht jedoch Verbraucher geh ren In wie weit auch die Ver braucher von diesen Vorschriften profitieren zeigen die Ausf hrungen unter Kap 6 In Einzelvorschriften wendet sich die Verordnung aber auch direkt an den Ver braucher etwa mit dem ihm einger
343. se Forschungsarbeiten findet sich in Rowe Wright 2001 vgl die Ausf hrungen in Abschnitt 2 6 Dieses Set an Werten und Einstellungen pr gt das Ma der information insuf ficiency Hiermit ist in Bezug auf die Risikobewertung durch die betrachtete Person beschrieben ob die eigene Informationslage als befriedigend oder wie in der Darstellung der Abb 2 1 als nicht befriedigend angesehen wird Es kann unterstellt werden dass Informationssuchprozesse vor allem dann angesto en werden wenn der Akteur f r sich selbst einen Informationsbedarf wahrnimmt Nur wenn das eigene Wissen zum Umgang mit einem Aspekt des betrachteten Produktes als unzureichend angesehen wird eine Entscheidung f r ein Produkt damit als riskant erscheint wird der Akteur sich bem hen mehr Informationen zu erlangen um sich bzw seine Entscheidung abzusichern Der Entscheider braucht also wie im Zusammenhang mit der konomischen Entscheidungs theorie mit Bezug auf March und Simon 2 3 1 dargestellt ein gewisses Ma an eigener Sicherheit um eine Entscheidung zu treffen das eingegangene Risiko muss im Rahmen der jeweils individuellen Kalkulation als berschaubar angesehen werden Zugleich sind aber noch zwei intervenierende Faktoren zu beachten e perceived information gathering capacity verweist auf die Selbstein sch tzung inwieweit die betrachteten Akteure erwarten den Informa tionssuchprozessen und der sich anschlie enden Verarbeitung der In formati
344. sgr e ergeben Art 31 32 Falls der Stoff oder das Gemisch f r die breite ffent lichkeit bestimmt ist muss jedoch eine genaue und klare Gebrauchsanweisung beigef gt werden die gegebenenfalls auch Anweisungen f r die Entsorgung beinhalten muss Die Kleinmengen und die Kleinverpackungsausnahmen be stehen jedoch nur f r die in den Art 31 und 32 genannten Gefahrenkatego rien Bei den Informationen die dann noch ber das Kennzeichnungsschild 78 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi vermittelt werden m ssen sind die in Vorschriften zum Anbringen des Kenn zeichnungsschildes am Produkt bzw der Verpackung und das Layout der auf dem Kennzeichnungsschild geforderten Informationen zu beachten Art 34 35 Des Weiteren sind die besonderen Vorschriften zur u eren und inneren Verpackung zu ber cksichtigen Art 36 Neben diesen Kennzeichnungsvor schriften sieht GHS noch technische Vorschriften f r die Verpackung vor die im Wesentlichen die sichere Funktionalit t sicherstellen sollen F r Produkte die f r die breite ffentlichkeit bestimmt sind wird zudem ein kindergesicher ter Verschluss gefordert und die Gefahrenhinweise m ssen f r diese Zwecke ertastbar sein Nr 2 Des Weiteren darf bei der Formwahl der Verpackung und der Werbung im Wesentlichen keine Irref hrung des Konsumenten erfolgen Lieferanten und oder Importeure m ssen daf r Sorge tragen dass
345. sion der Richtlinie 76 769 EWG des Rates sowie der Richtlinien 91 155 EWG 93 67 EWG 93 105 EG und 2000 21 EG der Kommission Entwurf vom 14 12 2007 download unter http eur lex europa eu LexUriServ LexUriServ do uri 0J L 2007 136 0003 0280 DE PDF Produkthaftungsgesetz ProdHG in der Fassung der Bekanntmachung vom 15 De zember 1989 BGBl S 2198 zuletzt ge ndert durch Artikel 9 Abs 3 des Ge setzes vom 19 Juli 2002 BGBl I S 2674 Richtlinie 67 548 EWG des Rates zur Angleichung der Rechts und Verwaltungsvor schriften f r die Einstufung Verpackung und Kennzeichnung gef hrlicher Stoffe vom 27 06 1967 ABl EG Nr L 196 S 1 zuletzt ge ndert durch RL 2006 12 1 EG ABl EG Nr L 136 5 281 Richtlinie 2001 29 EG des Europ ischen Parlaments und des Rates vom 22 Mai 2001 zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft Amtsblatt der Europ ischen Union ABl EG Nr L 167 S 10 Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen Gefahrstoffverordnung GefStoffV vom 23 Dezember 2004 zuletzt ge ndert durch Art 2 Elfte VO zur nd chemika lienrechtl VO vom 12 10 2007 BGBl I S 2382 BGBl S 3758 Vorschlag f r eine Verordnung des Europ ischen Parlaments und des Rates ber die Einstufung Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen sowie zur nderung der Richtlinie 67 548 EWG und der Verordnung EG Nr 1907 2006 vom 27 06 2007 KOM 20
346. skin absorption Tos of body arts have lower concerns This manufacturer no Compact for Safe Cosmetics signer f Conducts animal testing INGREDIENT CONCERNS Fercentage of ingredients in this product that meet these criteria Ingredients from packaging HENNA COLORED FAINT INGREDIENTS SDA 40E POLYURETHANE PURIFIED WATER D AND C RED NO 33 D AND C ELUENG 1 D AND C YELLOW NO 5 ACRYLIC COPOLYMER AMINGETHYL FROFANOL Ki no data high no FDA review incertaime Warnings from packaging Flammable Keep away from heat flames and sparks Intended for external use only Avoid contact with eyes Keep out of reach of children DO NOT ingest Paints contain an acrylic polymer and may cause irritation The airbrush appliance is not a toy Intended for use by adults only or under adult superwision no industry review hiyh hazard 76 Durch Anklicken eines Produktes gelangt der Nutzer auf die ausf hrlichen Pro duktdaten siehe Abb Anhang 4 4 Der Verbraucher hat die M glichkeit sei nen Teil zur Information und Evaluierung der Produkte beitragen indem er User Reviews einzustellen kann siehe Abb Anhang 4 5 USER REVIEWS amp COMMENTS NEW No reviews or ratings yet Log in and be the first to leave a comment 214 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Die Bewertung eines Produktes wird kurz erkl rt ohne den Interessenten mit Einzelheiten aufzuha
347. sofia lelh Sonderforschungsgruppe Volkswirtschaftliches Institut f r Mittelstand Institutionenanalyse und Handwerk an der Universit t G ttingen Neue Ans tze zur Risikokommunikation Produktinformationen vor dem Hintergrund von REACh GHS und Na notechnologie Prof Dr Bernd Steffensen Dipl Informationsjurist FH Nicola Below RAin Dipl Informationswirtin Chemie FH Stefanie Merenyi unter Mitwirkung von Prof Dr Martin F hr Prof Dr Kilian Bizer Dipl Soz Bettina von R mer Steffen Reissig M A Economics Dipl Wirt Ing FH Christian H cker Darmstadt G ttingen April 2009 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Endbericht zum Vorhaben Neue Ans tze zur Risikokommunikation vor dem Hintergrund von REACh GHS und Nanotechnologie Das Vorhaben wurde aus Mitteln des Bundesministeriums f r Wirtschaft und Techno logie gef rdert D 4 02 08 15 33 07 Die in der Studie ge u erten Ansichten und Meinung m ssen nicht mit denen des Auftraggebers bereinstimmen Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Inhalt a OPPONERE EEE NER r REREERE URERCR ICE DR A 7 ARDIGUN GEN eiA reise Ne 10 ED ee ee ee 11 Vorwort des Bundesministerium f r Wirtschaft und Technologie 13 VOLrDEMIErKUNG nee rn ne ke a Se a ee ae ea 15 1 Ausgangslage und Ansatzpunkte uu u
348. sondere auf Herbert A Simon geht das Konzept der bounded rationality zur ck In einem Aufsatz von 1955 betont Simon dass Entscheidungstr ger zumeist weder klare Pr feren zen haben ihnen vielfach die Alternativen nicht vollst ndig bekannt sind und sie zudem bedenken m ssen dass ein Heranziehen weiterer Informationen mit Kosten verbunden ist die zuk nftig zu erzielende Vorteile schm lern Vor die sem Hintergrund greifen Entscheidungstr ger oft auf Heuristiken auf in der Vergangenheit erprobte L sungsschemata zur ck So haben sich Konsu ment inn en in der Vergangenheit f r das Produkt X des Markenherstellers Y entschieden Da sie mit dieser Entscheidung zufrieden waren wenden sie die Heuristik Markenhersteller Y in einer Entscheidungssituation an die sie als ver gleichbar ansehen und w hlen erneut diese Marke aus Es werden so zwar nicht unbedingt optimale aber befriedigende satisficing L sungen erzielt Als ein weiterer wichtiger Aspekt der das Ergebnis von Entscheidungen gerade in Un ternehmen stark beeinflussen kann ist die Teilnahme an Entscheidungsprozessen zu nennen Untersuchungen von Cohen March und Olson 1972 zeigen dass Entschei dungen in Unternehmen oder allgemeiner in Organisationen vielfach nur bedingt auf grund der Abw gung des F r und Wider einzelner Alternativen zustande kommen Ent scheidungssituationen werden in provokanter Diktion als garbage cans beschrieben in denen eher zuf llig
349. ssieren wurden einige Items abge fragt die sich auf die Bewertung von Chemikalien in heutigen Alltags produkten beziehen Aufgrund der Erfahrung aus den Fokusgruppen dass das Thema Nanotechnologie von den meisten Konsument inn en und Anwenderfinnen nicht wahrgenommen wird und keine fundierten positiven oder negativen Einstellungen erkennbar sind wurde hierbei auf spezifische auf diese neue Technologie bezogene Fragen bei der Konzeption des Fragebogens verzichtet Im Folgenden wird jedoch auch kurz auf die Nanotechnologie bzw vor allem auf die Bewertung von Nanomaterialien eingegangen e Daneben spielen bei dem Ausma der m glichen Auswirkungen von Produkten immer auch die konkreten Verhaltensweisen bei der An wendung eine Rolle vgl beispielsweise van Veen van Engelen van Raaij 2001 Habib u a 2006 Kovacs u a 1997 Hughson Aitken 2004 Riley u a 2001 Da gerade bei Textilien nur im begrenzten Umfang Hand lungsvariationen zur Risikominimierung zur Verf gung stehen wurden 103 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa diese ebenfalls im Rahmen der Itemliste abgefragt siehe die abge druckten Frageb gen in den Anh ngen 1 und 2 e Mit f nf weiteren Items wurde das Informationsverhalten der Befrag ten erhoben Zus tzlich wurden in einer Reihe von offenen Fragen das Informationssuchverhalten genauer abgefragt Der dritte Teil des Fra gebogens der sowohl aus standardisi
350. stehenden Ausf hrungen ist die Problemlage die dem vorlie genden Vorhaben zu Grunde liegt skizziert Ziel der Studie ist es Vorschl ge zu erarbeiten wie zuk nftig neue Ans tze zur Risikokommunikation gestaltet sein k nnten Diese neuen Ans tze sollten zum einen die Informationen enthalten die einen sicheren Umgang mit den Produkten erlauben Zum ande ren sollten die Informationen in einer Form aufbereitet sein dass Laien oder semiprofessionelle Anwender als solche werden wir im folgenden Handwerker 20 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi bezeichnen eine Definition des Begriffs und der dahinter stehenden berle gungen findet sich in Kap 2 6 sie verstehen und einen einfachen Zugang zu ihnen finden Damit ergeben sich neben den rechtlichen Anforderungen an die Risikoinformationen vor allem Anforderungen an deren praktische und adres satengerechte Umsetzung Hieraus leiten sich die folgenden Fragen ab die die empirische Untersuchung anleiteten e Gibt es seitens der Kund inn en und Anwenderfinnen berhaupt ein Interesse an risikobezogenen Produktinformationen e Gibt es M glichkeiten ein solches Interesse zu wecken bzw das be stehende Interesse zu verst rken e Verf gen Kund inn en und Anwender innen ber Erfahrungen mit entsprechenden Produktinformationen bzw mit der erfolgrei chen vergeblichen Suche nach solchen Informationen e Welche Medien werden z
351. sumenten als Nachteil zu bewerten und birgt eine H rde im reibungslosen Informations gewinnungsverfahren Ein weiterer Nachteil der grunds tzlich bei der Nutzung des Internets als Me dium besteht kann in dem relativ hohen Aufwand bei der Erstellung und in der Ber cksichtigung spezifischer Gesetze gesehen werden Ein Inhalteanbieter sog Content Provider der Daten ber eine Datenbank f r die breite ffent lichkeit zug nglich macht muss aufgrund der Datenerhebung besonders da tenschutzrechtliche Regelungen sowie einschl gige Normen zum geistigen Eigentum beachten Zudem sind diese Normen aufgrund des Internetbezugs nochmals genauer zu betrachten Dies gilt insbesondere beim Einsatz eines neben der eigentlichen Datenbank bestehenden Forums in dem Anwender von Produkten ihre Meinung u ern k nnen Die Fragen zum Internet sind 183 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa zum Teil noch relativ ungekl rt Dies ist haupts chlich durch die schnelle Ent wicklung und die weitgehende Umstellung der Gesetze in den letzten Jahren zu begr nden die noch nicht ber einen Rechtsprechungshintergrund verf gen so dass die Auslegung mancher Regelungen noch vergleichsweise unge nau ist Dies w re z B der erste und zweite Korb der Urheberrechtsnovelle Diese nderungen dienten der Umsetzung der Richtlinie 2001 29 EG des Eu rop ischen Parlaments und des Rates vom 22 Mai 2001 zur H
352. t Al so wenn ich zum Beispiel mitten im Winter Weintrauben aus S dafrika oder aus Chile kaufe wo ich ganz genau wei das gibt s hier weit und breit nicht das geht um die halbe Welt dann wei ich ohne dass da ein Beipackzettel drauf ist dass das chemisch bearbeitet wurde damit sich das wochenlang auf einem Schiff h lt oder grade so angekommen ist dass es gl nzt und man gerne zugreift Gebe ich ja zu Das nehme ich einfach in Kauf Das ist so ein Beispiel wo ich sage da ist der Verstand jetzt nicht immer ma geblich bei solchen Kaufentscheidungen sondern auch das Gef hl Fokusgruppe 2 Beamter Tab 5 12 Umgang mit Alltagsprodukten n 256 inform ganz keine Anzahl der Nennungen ent f mei hied Prozentwerte abs en EREEN nung Wenn ein Kleidungsst ck f r mich bestimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesundheitsaspekte 89 6 59 2 wenn eine Farbe ein Lack f r den Flur oder das 15 6 34 8 24 2 23 I 1 6 I 0 8 Bad bestimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesundheitsaspekte 4 40 2 4i o Ab und zu dr cke ich mal ein Auge zu und wasche neue Textilien nicht vor dem ers 40 96 48 67 1 ten Tragen 15 6 37 5 18 8 26 2 0 4 I 1 6 und streiche auch in geschlossenen R umen Im t glichen Leben vermeide ich den Umgang 94 126 24l 9 1 2 mit gef hrlichen Produkten so weit es geht 36 7 49 2 9 4 3 5 0 4 0 8
353. t Ein Nachteil der sich aus der Standortgebundenheit dieser Art von Informationskampagnen ergibt liegt darin dass die Breitenwirkung eher gering ist Da eine solche Ma nahme nur an einer beschr nkten Anzahl von Orten durchgef hrt werden kann werden nur kleine Teile der Bev lke rung erreicht Eine solche Ma nahme k nnte jedoch Synergieeffekt bewirken da sie Anlass bieten k nnte auch im redaktionellen Teil der klassischen Mas senmedien wie Fernsehen Radio und Tageszeitungen ber die Aktion zu be richten wodurch ein Multiplikatoreffekt erzielt werden k nnte was die Reich weite der Ma nahmen wiederum erh hen w rde Pos sikoamoel Beratung 5 iL Schaffung des Rsikobewusst geins Medenkanmpadrnen p Abb 7 1 Verweise der Medienkampagne auf weitere Informationsangebote Zusammenfassend l sst sich feststellen dass Ma nahmen zur St rkung des Risikobewusstseins auf einer Kombination aus verschiedenen Informationska n len aufgebaut werden sollten ber Wiederholung und Wiedererkennung lie e sich vermutlich die gew nschte Wirkung erzielen Da nicht von einer ho 166 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi mogenen Konsumentengruppe ausgegangen werden kann ist hierbei die Viel falt der Informationskan le entscheidend damit sich der einzelne Konsument seinen individuellen Bed rfnissen und Gepflogenheiten entsprechend informie ren kann
354. t Mit Blick auf die Pro dukte die im Umfeld des Begriffs Chemie genannt werden zeigt sich dass die Teilnehmer innen an der Fokusgruppe keine konsistente Einstellung zur 106 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Chemie bzw zu den Produkten haben Der negativen Bewertung steht ein sehr umf ngliches Produktspektrum gegen ber das in vielf ltigen Zusammen h ngen im t glichen Leben zum Einsatz kommt In der Alltagssprache w re die Redensart Wasch mich aber mach mir das Fell nicht nass eine durchaus passende Beschreibung des sich abzeichnenden Einstellungsmusters Man ist zwar skeptisch will aber die Vorteile nicht missen bzw nimmt gewisse Ge f hrdungen auch in Kauf 1 d i FF P ia ri E A Mn RMI TE 4 Abb 5 4 Welche Produkte verbinden sie mit dem Begriff Chemie 107 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Ja so Im Alltag mir ist schon bewusst dass ich komplett davon umge ben bin das nahezu nichts was ich besitze anhabe oder so frei von Chemie w re Gut dass das gef hrlich oder sch dlich ist wei man bei Farben und man versucht es zu umgehen Aber es gelingt einem gar nicht auf der ganzen Linie oder auch nur ansatzweise Ich denke jetzt nicht andauernd dr ber nach dass ich denke oh kann ich das jetzt ma chen Also ich wei es im Hintergrund immer dass jeder Pul
355. t als Verkaufsschlager praktisch kaputt In dieses Interesse vertraue ich dann Fokusgruppe 2 Jurist Von Interesse ist in der vorliegenden Untersuchung immer auch ein Abgleich mit ausgew hlten sozialstrukturellen Variablen Hintergrund hierf r ist die Vermutung dass es angebracht sein k nnte unterschiedliche Ausschnitte aus der Bev lkerung auch in unterschiedlicher Form in Bezug auf die Vermittlung von Risikoinformationen anzusprechen So liegt es nahe davon auszugehen dass insbesondere das Geschlecht aber auch m glicherweise Aspekte der Qualifikation bzw des Bildungsabschlusses oder auch das verf gbare Haus haltseinkommen Einfluss auf die Relevanz von Inhaltsstoffen in Produkten als kaufentscheidendes Kriterium haben In Studien zur Risikoeinsch tzung bei unterschiedlichen Technologien spielen diese Faktoren eher eine untergeord nete Rolle vgl Zwick Renn 1998 10f anders allerdings in Fragen des Kon sumverhaltens Hier sind verschiedene Lebensstile und damit auch sozialstruk Befragungen von Kindern und Jugendlichen zeigen dass diese bereits mit 15 17 Jahren eine enge Markenbindung bei Mode und Textilien ausgebildet haben Insofern wird Mar ken und der Pr senz von Marken in der Werbung eine gro e Bedeutung zugemessen zumal etablierte Markenbeziehungen sich in der Regel als ausgesprochen stabil erwei sen BRAVO Faktor Jugend 8 21 vgl auch von R mer Steffensen 2007 15 Gerade in den Fokusgruppen wurde m
356. t den Protesten gegen ber Gro projekten oder auch umstrittenen Produkten dass sich die Laien von dieser von Wissenschaftlern und Politikern h ufig formulierten Kritik kaum beeindrucken lassen Die hete rogene Vielfalt der publizierten Wissenschaftlermeinungen gibt ihnen letztlich hierin Recht Zu konstatieren ist sicherlich dass die Risikobewertung durch Laien wesentlich einfacher verl uft als durch Experten Laien m ssen gerade in Alltagssituatio nen vielfach sehr schnell entscheiden und nutzen deshalb das deutlich verein fachte Instrumentarium der Heuristik Vor allem die Informationssuche wird auf diese Weise zum Teil abgek rzt da der f r eine umfangreiche Informati onsrecherche zu treibende Aufwand in einem nicht gerechtfertigten Verh ltnis zum Preis eines erworbenen Produktes oder zur ben tigten Zeit steht die f r die eigentliche Aktivit t aufgewendet werden muss Um beim Erwerb oder bei der Anwendung Relevanz f r die Laien zu bekommen m ssen Informations quellen m glichst einfach zug nglich sein Es sind also zum einen eher die allt glichen Massenmedien und nicht wissenschaftliche Magazine und Berichte und zum anderen eher die Packungsaufschriften als das Sicherheitsdatenblatt die die Risikobewertung von Laien pr gen Wissenschaftler erkennen hierin vielfach einen Grund daf r dass Laien zu aus wissenschaftlicher Sicht g nzlich falschen Einsch tzungen von Risikolagen gelangen die dann sowohl im Positiven wie im N
357. t der Fall ist Eine Weitschweifigkeit ist also auch bei Risikoinformationen zu vermeiden Hierbei sind lernpsycholo gische Aspekte zu beachten vgl Hahn 1996 30ff Des Weiteren sollten die Informationen dem Medium angepasst werden Bei komplexen Anweisungen sind zudem unterschiedliche Instruktionstiefen denkbar Anweisungen werden z B bei Waschmaschinen oft in dreifacher Ausf hrung geliefert Es befinden sich am Produkt selbst wenige Zeichen oder Worte Eine Zusammenfassung wird zudem in einer kurzen Brosch re mitgeliefert Die ausf hrlichen Anwei sungen befinden sich dann in einem mitgelieferten B chlein oder Heft vgl Schwender 1999 65 Bei den von uns betrachteten Produktgruppen Ist es 160 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi nicht immer dienlich die umfassende Dokumentation mitzuliefern Hierbei k nnten jedoch auf andere Medien wie z B das Internet ausgewichen werden Dies sollte jedoch nicht die einzige M glichkeit darstellen um an solche Infor mationen zu kommen denn nicht jeder verf gt ber einen PC mit Internetan bindung 6 3 4 Anregende Zus tze F r die lernpsychologische Motivation des Lesers ist die Gestaltung von Zus t zen also Textpassagen die unwesentliche Informationen liefern dann von Vorteil wenn sie anregend interessant abwechslungsreich und pers nlich gehalten sind Beimel Maier 1988 34 Solche Zus tze k nnen auch Verweise se
358. t in hnlicher Form wenn etwa Allergien bekannt sind so dass klar er sichtlich ist dass bestimmte Inhaltsstoffe zu negativen Gesundheitsreaktionen f hren k nnen also bei Kosmetika bei Shampoos ich habe einige Allergien des halb lese ich immer was da drauf steht Ich kaufe viele Shampoos nicht wegen der enthaltenen Konservierungsstoffe Sorbate und Benzoate die ich nicht vertrage Da bleiben noch zwei oder drei brig die ich vertrage und die nehme ich dann Den Rest kann ich vergessen bei mir fallen ganz viele Sachen schon beim Einkaufen raus weil ich gucke ok das geht nicht und das ist eigentlich berall drin Das ist dann aber nicht mal warnhinweispflichtig weil das ein recht vertr glicher Konservierungsstoff ist da w re jetzt gar kein X drauf Fokusgruppe 1 technische Re dakteurin Gerade f r Kunden mit Allergien w re eine klarere und explizitere Benen nung der enthaltenen chemischen Substanzen eine wichtige Hilfestellung beim t glichen Konsumverhalten Da es den Konsumentinnen und Konsumenten zumeist nicht m glich ist die Inhaltsstoffe angemessen zu bewerten kommen die bereits beschriebenen Daumenregeln zur Anwendung Wenn ich schon 63 Als zunehmend bedeutsam kann sich in Bezug auf die Deklaration von Inhaltsstoffen zuk nftig erweisen dass die Zahl der Allergiker in Deutschland in den vergangenen Jah ren kontinuierlich zugenommen hat vgl Herrmann Kunz 2000 Willer Menz 2008 Ge rad
359. te Umwelt Chemie ist sich also in die im Pe riodensystem der Elemente angegebenen chemischen Elemente zerlegen l sst Bei der Nutzung der genannten Begriffe m chten wir allerdings unseren Blick auf Produkte einschr nken die mittels chemischen Produktionsverfahren her gestellt wurden und in der REACh Verordnung als Stoffe Zubereitungen und Erzeugnisse erfasst werden Chemische Produkte sind im vorliegenden Projekt zusammenhang in diesem Sinne z B Reinigungsmittel Farben Lacke oder auch Abbeizer und Brennspiritus Der Begriff der Alltagschemikalie verweist zudem darauf dass Endverbraucher in ihrem Alltag mit den Stoffen Zubereitungen und Erzeugnissen bewusst bei einem Reinigungsmittel oder eher unbe In der Fassung der Berichtigung der Verordnung EG Nr 1907 2006 des Europ ischen Parlaments und des Rates vom 18 Dezember 2006 zur Registrierung Bewertung Zu lassung und Beschr nkung chemischer Stoffe REACH zur Schaffung einer Europ ischen Agentur f r chemische Stoffe zur nderung der Richtlinie 1999 45 EG und zur Aufhebung der Verordnung EWG Nr 793 93 des Rates der Verordnung EG Nr 1488 94 der Kommission der Richtlinie 76 769 EWG des Rates sowie der Richtlinien 91 155 EWG 93 67 EWG 93 105 EG und 2000 21 EG der Kommission Amtsblatt der Europ ischen Union L 136 vom 29 05 2007 S 3 17 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa wusst bei Textilien
360. tegie bei der Risikokommunikationsstrategie vorzusehen Das bereits angesprochene unter Ber cksichtigung der Skepsis gegen ber den modernen Produkten inkonsistente Verhalten l sst sich unabh ngig vom Bildungshintergrund feststellen Ein h herer Bildungsab schluss beinhaltet also nicht zugleich eine erkennbar gr ere oder gewachsene Einsicht dass beim Umgang mit Alltagsprodukten tats chlich eine gr ere Vorsicht und die Ber cksichtigung von Sicherheitsanforderungen geboten sind die sich dann auch in einem entsprechenden Verhalten niederschl gt Tab 5 14 Umgang mit Alltagsprodukten Qualifikationshintergrund n 150 inform aber unent schie nicht zu i den 18 7 BEI 95 Angaben in m Akademiker Ea eo Nicht Akademiker O schie den zu Wenn ein Kleidungsst ck f r mich be stimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesundheitsas pekte ar Wenn eine Farbe ein Lack f r den Flur oder das Bad bestimmt ist dann achte ich nicht 100 prozentig auf Umwelt und Gesund heitsaspekte KAES Kur Ab und zu dr cke ich mal ein Auge zu und wasche neue Textilien nicht vor dem ersten Tragen und streiche in geschlossenen R umen Im t glichen Leben vermeide ich den Um gang mit gef hrl Produkten so weit es geht 121 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Also beispielsweise mit starken L sungsmitteln arbeiten Wenn ma
361. teile f r jene Produzenten die Risikoinforma tionen ver ffentlichen weitestgehend minimieren k nnte Auch ergibt sich ein Problem bei der Gewinnung von Informationen bez glich der Nanotechnolo gien denn es ist strittig ob diese durch REACh und GHS abgedeckt werden oder ob es noch einen erweiterten Regelungsbedarf gibt Durch bisherige Ge setze kann einiges an Regelungsanforderungen abgedeckt werden jedoch besonders im Bereich des Verbraucher Arbeitnehmer und Umweltschutz erfordert die neue Technologie eine st ndige Anpassung und Kontrolle der bestehenden Schutzvorschriften vgl Beyerlein 2006 196ff Hier k nnte das Vertrauen in die Informationen schwinden Kompensiert werden k nnte dies durch eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Forschung im Hinblick auf die toxikologischen Wirkungen von Nanopartikeln und das Zug nglichmachen von ermittelten Risikoinformationen Verschiedene Leitf den bez glich eines verantwortlichen Umgangs mit Nano materialien sind vom Verband chemischer Industrie e V VCI erstellt worden Hierzu geh ren die Umsetzung von Responsible Care in der Herstellung und Verwendung von Nanomaterialien der Leitfaden f r T tigkeiten mit Na nomaterialien am Arbeitsplatz weitere Positionen und Empfehlungen des VCI zum Umgang mit Nanopartikeln und nanoskaligen Stoffen unter rechtli chen Gesichtspunkten und weitestgehend Positionen zu Einstufungsfragen unter REACh und die Er rter
362. telbare Pflicht zur Durchf hrung neuer Tests begr nden sollte Dies setzte freilich voraus dass derartige Tests zuvor einmal durchgef hrt wurden und in der allgemein zu g nglichen Literatur beschrieben waren Den Fall ihres Nichtvorhandenseins erw hnen der Richtlinientext und infolgedessen auch die nationale Regulie rung nicht Auch 8 5 Abs 1 Satz 4 GefStoffV geht davon aus dass die zur Einstufung notwendigen Informationen aus bereits vorhandenen Quellen ge sch pft werden k nnen z B aus fr heren Ergebnissen einer Chemikalienan meldung Nr 1 oder eines Zulassungsverfahrens Nr 3 Lediglich hinsichtlich Altstoffen ohne Legaleinstufung bestand eine Nachforschungspflicht Satz 5 doch auch diese bezog sich nur auf die zug nglichen d h bereits vorhande nen Angaben zu den Eigenschaften dieser Stoffe Da f r die Durchf hrung einer Einstufung aber zwingend auf die Ergebnisse bereits erfolgter Tests zu r ckgegriffen werden musste und diese damit letztlich doch zur Erkennung stoffbedingter Risiken beigetragen haben wird die Pflicht zur Einstufung hier den Pflichten zur Sicherstellung der Erkennung stoffbedingter Risiken zu geordnet 3 1 1 2 Zuk nftige Rechtslage GHS Zuk nftig sollen sich die rechtlichen Vorgaben zur Einstufung aus dem geplan ten weltweit einheitlichen System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien Globally Harmonized System GHS ergeben Innerhalb des eu rop ischen Rechtsraums soll dies
363. ten Einflussfaktoren ausw hlen und wie folgt zusammenstellen Channel Information Beliefs Insufficiency Informational zen Subjective Norms Perceived Information Gathering Capacity Abb 2 1 Relationships of Interest from the Original Griffin et al 1999 Model of Risk Information Seeking and Processing aus Kahlor u a 2006 165 Unter dem Aspekt der informational subjective norms werden verschiedene individuelle Einstellungen und Werte zusammengefasst Hierbei ist nach Grif fin Dunwoody Neuwirth 1999 234 bedeutsam ob der Akteur davon aus geht dass signifikante Andere von ihm erwarten dass er sich mit einem Sach verhalt genauer auseinandersetzt Die individuellen Einstellungen und Werte 40 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi werden unter anderem durch demographische und soziokulturelle Aspekte z B Geschlecht Alter oder auch sozialer Status aber auch durch die politi schen Pr ferenzen gepr gt In der vorliegenden Untersuchung wird diesem Gedanken Rechnung getragen und die jeweiligen Einstellungen zu Alltagspro dukten und Informationsangeboten werden vor dem Hintergrund verschiede ner sozialstruktureller Variablen gepr ft vgl Kap 5 Daneben wird in der Lite ratur in Bezug auf die Bewertung von Risiken h ufig zwischen der Einstellun gen von Laien und der von Experten unterschieden ein berblick ber die
364. tergabe von entscheidungsrelevanten Produktdaten entlang der Produkti ons und Vertriebskette Um ein Produkt beurteilen zu k nnen fordern die Mitglieder der IG DHS von ihren Herstellern und Lieferanten mindestens fol gende Informationen ein e Nutzen oder Mehrwert des Nano Produkts im Vergleich zum herk mmli chen Produkt e Nachweis der nanospezifischen Effekte und oder Wirkungsweisen e Technische Spezifikation physikalisch chemische Daten wie Gr e Struktur etc e Gef hrdungspotential f r Mensch Tier und Umwelt Toxikologie Okotoxiko logie Abbaubarkeit Entsorgung etc Falls neue gesundheits oder umweltrelevante Erkenntnisse zu Produkten ver f gbar werden m ssen diese von den Herstellern und Lieferanten schnell und offen den betroffenen Mitgliedern der IG DHS kommuniziert werden 4 Gew hrleistung Die folgenden Mitglieder der IG DHS verpflichten sich diesen Code of Conduct umzusetzen 220
365. tgattungen selbst st ndigen Bewertungssystemen unterliegen Die Notwendigkeit hierzu tritt z B bei einem Vergleich von Textil und Baumarktprodukten klar hervor F r die untersuchten Produktgruppen kann eine einfache Produktkennzeichnung ver mutlich nur auf der Basis eines Multiple Traffic Light Systems erfolgen Abb 7 4 Multiple traffic lights aus Concept Testing of Alternative Labelling of Healthy Less Healthy Foods Research Report FSA November 2004 Nach Abw gung der Vor und Nachteile kommen wir zu dem Schluss dass ein einfaches Bewertungssystem bereitgestellt werden sollte mit dem K u fer innen auf einem Blick zumindest erste Informationen bez glich etwaiger Risiken erhalten und gegebenenfalls Produkte vergleichen k nnen Es stellt sich 172 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi jedoch die Frage wie diese Information am besten aufgebaut wird d h was die wichtigen Inhalte sind und welche Aspekte ber cksichtigt werden sollten die dann zusammengefasst in einer Bewertung den ben tigten berblick lie fern Wie das Beispiel in Abbildung 7 5 aufzeigt lassen sich verschiedene Risi koaspekte auch in einen relativen Wert berf hren der dem K ufer einen schnellen berblick ber das Gesamtrisiko des Produktes verschafft Parameters Considered Environmental profile Environmental Impact Relative effect Raw Materials on environment Ener
366. tionsangebote am Point of Sale und andererseits solche am eigentlichen Point of Use unterschieden Eine Aufteilung in dieser Form scheint das zeigen die empirischen Ergebnisse f r die Nutzer innen von Produkten sehr hilfreich e Sie ber cksichtigt zum einen die unterschiedlichen Gewohnheiten von Konsument inn en und Anwenderfinnen bei der Suche nach produkt bezogenen Informationen e Zugleich ber cksichtigt die Unterscheidung die unterschiedliche Quali t t von Produkten im Hinblick auf die Formen des Erwerbs 7 2 1 Point of Sale Die Untersuchungen haben zum einen ergeben dass der typische Konsument bei Alltagsprodukten nicht bereit ist in der Kaufsituation einen gro en Auf wand f r die Informationssuche oder verarbeitung zu betreiben Zum anderen ist zu beachten dass bei diesen Produkten nur wenige Konsumenten ber haupt eine Informationssuche dem Kauf voranstellen In Ber cksichtigung die 167 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa ses Umstands empfiehlt es sich direkt am Point of Sale anzusetzen und hier das geweckte Informationsinteresse zu befriedigen Da viele Konsument inn en Produkte wie Textilien eher spontan und intuitiv kaufen besteht auch nur ge ringe Neigung sich mit dem Thema Inhaltsstoffe und den mit ihnen verbunde nen Risiken auseinanderzusetzen Wenn man diesen Umstand in Rechnung stellt so empfiehlt es sich bei den Risikoinformationsangeb
367. tischer Sicht Verbraucher genannt wirksam zu informieren Hier ergeben sich vor allem Anforderungen an die Verst nd lichkeit und Zug nglichkeit der Informationen In der juristischen Betrachtung sind Gebrauchsanweisungen Sicherheits und Warnhinweise unklar definiert Eine Vielzahl von Gesetzen bezieht sich auf Gebrauchsanweisungen insofern nur mittelbar als dass nicht definiert wird was genau unter dem Terminus Gebrauchsanweisung zu verstehen ist Es handelt sich hierbei um einen unbestimmten Rechtsbegriff der unter den ver schiedenen Gesetzen anders ausgelegt werden kann Vor allem geht es bei Gebrauchsanweisungen im rechtlichen Kontext um Informationen die f r die Nutzung eines Produktes n tig sind Diese Notwendigkeit ergibt sich zum ei nen daraus dass das Produkt nur mit beigef gter Information berhaupt nutzbar gemacht werden kann Dies w re z B bei der Inbetriebnahme eines komplexen technischen Ger tes der Fall Der Erwerber eines solchen Ger tes m chte den gr tm glichen Nutzen aus dem Produkt ziehen und der Herstel ler m chte nat rlich dass der Kunde mit seinem Produkt zufrieden ist und s mtliche Funktionalit ten auch nutzen kann Hier flie t bereits ein weiterer Aspekt der Gebrauchsanweisung mit ein Die Nutzung des Ger tes soll fehler frei geschehen damit zum einen Sch den direkt am Ger t ausbleiben und der Erwerber selbst vor unmittelbareren Sch den z B an seiner Gesundheit ge sch tzt wird
368. tliche und klare Produktinformation mit besonderer Ber cksichtigung der Nanomate rialien vorzusehen Ans tze die ad quat ber die chemischen Inhaltsstoffe im Allgemeinen informieren scheinen v llig ausreichend Soll insgesamt ber die Nanotechnologie oder Nanomaterialien in der Bev lkerung informiert werden so scheinen eher Diskursverfahren zu dieser Technologie angebracht die sich 109 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse 4 5 7 Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa an Verfahren der Technikfolgenabsch tzung orientieren und inhaltlich deutlich breiter ansetzen In diesem Zusammenhang scheint es eher Erfolg verspre chend einen nationalen Nano Diskurs anzuregen bei dem B rgerinnen und B rger in Diskursveranstaltungen fundiert informiert werden und ber die Vor und Nachteile dieser Zukunftstechnologie diskutieren k nnen Mit einer pro fessionellen flankierenden ffentlichkeitsarbeit lie e sich dann m glicherweise die gew nschte Breitenwirkung erzielen Beispiele finden sich etwa im Bereich der Bio und Gentechnik vgl von Schell 1998 aber auch f r die Nanotechno logie vgl Grobe 2007 5 2 2 Bewertung von Inhaltsstoffen in Alltagsprodukten Wie in den theoretischen Ausf hrungen als auch in den einf hrenden Bemer kungen zum Abschnitt 5 2 bereits angef hrt gehen wir davon aus dass dem Risikobewusstsein der Konsument inn en und Anwender innen eine gro e Bedeutung daf r zukommt
369. treffen auch Gebrauchsemp fehlungen und n tige Schutzma nahmen beinhalten Hierbei ist jedoch Vor sicht geboten denn das Quetschen aller relevanten Informationen in eine einzige Brosch re w re h chst unvorteilhaft Es w re empfehlenswert dass Konsumentt inn en selbst dar ber entscheiden welche Daten sie mitnehmen wollen um ihr individuelles Informationsinteresse zu befriedigen Zudem muss beachtet werden dass sich Konsument inn en eher produktbezogen informie ren und nicht wie bei REACh vorgesehen einen inhaltstoffbezogenen Blick winkel auf die Thematik haben Es sollte hierbei auch darauf geachtet werden verschiedene Alternativen anzubieten Mit einem Verweis auf weitere Informa tionsquellen kann Konsument inn en zudem die M glichkeit gegeben werden auch beim Fehlen spezifischer Daten auf andere Medien wie beispielsweise das Internet auszuweichen Denkbar w re auch die Einrichtung einer Hotline oder eines SMS Dienstes Anhand des EAN Codes einer Produkt ID oder der Kodie rungen bei GHS die sich vor allem auf die Sicherheits und Warnhinweise be ziehen k nnten spezifische Informationen zum erworbenen Produkt unab h ngig vom Gesch ft oder von Brosch ren abgerufen werden Hierzu sollte sich die Produkt ID wie es beim EAN Code oder den R und S S tze sp ter eventuell die GHS Kodierung blich ist direkt am Produkt befinden 7 2 2 Point of Use Die Forschungsergebnisse haben ergeben dass Konsument inn en kein
370. trum zu einem gro en Teil abge deckt ist In vielen F llen werden Extrempositionen im gruppendynamischen Prozess aber auch ausgeglichen Es ist also zu betonen und hierin liegt das Besondere der Methode dass die gewonnenen Daten durch Zusammenspiel von thematischer Fokussierung mittels Input einerseits und Interaktion inner halb der Gruppe andererseits generiert werden vgl B rki 2000 107 G ll u a 2005 4 Morgan 1997 13 Im vorliegenden Projekt zu den Produktinformationen und zum Verbraucher schutz haben wir es grunds tzlich mit zwei verschiedenen Gruppen in der Em 90 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi pirie zu tun Einerseits ganz allgemein Verbraucher Kunden und Produktnutzer andererseits die so genannten Semiprofessionellen oder auch Handwerker die zwar auf ihrem eigenen Arbeitsgebiet Professionelle sind jedoch in Bezug auf Inhaltsstoffe und die Produktchemie im Wesentlichen nicht ber fundierte Kenntnisse verf gen Um zu pr fen inwieweit sich diesen zwei Anwender gruppen im Hinblick auf ihre Umgangsformen mit den untersuchten Produkt gruppen unterscheiden wurde bei der Organisation der einzelnen Veranstal tungen darauf geachtet dass Laien und Semiprofessionelle in unterschiedli chen Veranstaltungen zusammengebracht wurden Dies f hrt zu einem zwei ten Gesichtspunkt der f r die Zusammensetzung der Teilnehmergruppe eine Rolle spielt Es ist die En
371. tscheidung f r homogene bzw heterogene Teilneh mergruppen Wir haben uns f r homogene Gruppen entschieden und insofern Laien und Semiprofessionelle getrennt um die Meinungen in den jeweiligen spezifischen K ufer innen bzw Anwender innen Gruppen zu ermitteln Dies ist vor allem methodisch damit zu begr nden dass zun chst unterstellt wird dass sich Laien und Semiprofessionelle in ihren Umgangsformen mit den Pro dukten und bei der Bewertung der Risiken die mit einem Produktgebrauch verbunden sind unterscheiden Da sich die Meinungen zu einem Diskussions punkt im gruppendynamischen Prozess ergeben lassen sich die vermutlich unterschiedlichen Einsch tzungen von Laien und Semiprofessionellen nur mit tels homogener Gruppen herausarbeiten F r die Organisation von Fokusgruppen ist vorab zu berlegen wie die Gruppe der Teilnehmer zusammengesetzt sein soll Einerseits k nnen diese aus sich gegenseitig bekannten Personen bestehen so genannte Realgruppen die z B als Abteilung eines Unternehmens gemeinsam eine Fokusgruppen Diskussion durchf hren Hiervon werden Zufallsgruppen unterschieden die zwar m glicherweise themenspezifisch nach Kriterien wie Alter Geschlecht Konsumgewohnheiten oder Familienstatus vorselektiert dar ber hinaus aber zuf llig als potentielle Teilnehmer ausgew hlt werden vgl D rrenber ger Behringer 1999 28 Um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Perso nengruppe der Laien zu gewinnen wurden im Janua
372. tshinweise bei der Produkt nutzung zu ber cksichtigen Ein solches System k nnte zudem erst nach Ein f hrung und l ngerer Verwendung in der breiten Bev lkerung ihre Wirkung entfalten da besonders die neu eingef hrten Symbole erst eine gewisse Ver kehrsgeltung erreichen m ssen um richtig und in ihrem vollen Umfang ver standen zu werden Hier spielt besonders bei Konsument inn en die Schnellig keit der Informationserfassung eine Rolle Ein weiterer Nachteil besteht auf grund des Platzanspruchs dieser Zeichen Besonders bei Textilprodukten ist eine Verpackung nicht g ngig zudem ist ein Aufdruck von Risikoinformatio nen auf dem Kleidungsst ck wohl nicht machbar Der Umfang der Gefahrenin formation ist also sehr begrenzt Zudem w rden solche Zeichen auf den in den Kleidungsst cken eingen hten inwendigen Informationsfahnen zum einen nicht sofort ersichtlich sein und zum anderen sehr klein ausfallen sodass die Lesbarkeit nicht f r alle K ufer innen sichergestellt wird Abhilfe k nnte hier bei jedoch das Anbringen der Information in Form eines Aufklebers sein in hnlicher Form wird dies in manchen Kaufhausketten mit Gr enangaben gemacht In Second Hand Kleidungsgesch ften w re diese Information jedoch wieder verloren Ein weiterer Nachteil von GHS besteht in der Kleinmengenre 176 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi gelung die besagt dass bei einem Inhalt vo
373. tung von Risiken und den daraus resultierenden Umgangsformen bei Laien und Experten festgestellt haben Die abzuleitenden Handlungsempfehlungen zu neuen Ans tzen zur Risikokommunikation sollen sich vor allem an Endver braucher richten die zumeist im Hinblick auf Chemikalien oder Inhaltsstoffe als Laien anzusehen sind Neben der sozialwissenschaftlichen Risikoforschung sind im Kapitel 2 weitere wissenschaftliche Arbeiten zu ber cksichtigen Das Thema Risiko ist auch Be standteil der Wirtschaftswissenschaften und steht hier in einem engen Zu sammenhang mit dem Treffen von Entscheidungen Da davon auszugehen ist dass Konsument inn en in der Situation des Kaufs und der Anwendung Ent scheidungen treffen ergibt sich eine enge Verkn pfung zwischen sozial und wirtschaftswissenschaftlicher Risikodiskussion Sie l sst sich im Begriff des Kon sumverhaltens Kauf und Anwendung der Produkte zusammenfassen Den Abschluss der Darstellung bildet das von der Sonderforschungsgruppe Institu tionenanalyse sofia entwickelte Verhaltensmodell der interdisziplin ren Insti tutionenanalyse mit dessen Hilfe die individuellen Motive und Handlungen einerseits und die rechtlichen Rahmensetzungen die das empirische Feld pr gen zusammengef hrt werden W hrend im Kapitel 2 die theoretischen Ansatzpunkte zur Erkl rung der ak teursspezifischen Motive und Verhaltensweisen aufgezeigt werden geht es in n chsten Schritt Kap 3 darum den rechtlichen Rahmen f
374. tzt Besteht dieser bei der klassischen in den So zialwissenschaften eingesetzten Gruppendiskussion in einem kurzen Statement Lamnek 1989 148 so wird die Fokussierung des Diskussionsthemas bei der Durchf hrung einer Fokusgruppe intensiviert Zum Einsatz kommen h ufig kurze Referate kurze Texte oder Geschichten Videoeinspielungen Bilder und Fotos Musik Produkte oder andere Artikel D rrenberger Behringer 1999 13 Hierin zeigt sich auch die Bedeutung die Fokusgruppen im Bereich der Marktforschung haben da etwa geplante Imagekampagnen der Relaunch eines Produktes oder auch konzipierte Marketingkampagnen in den Gruppen als Stimulus gesetzt und mit potentiellen Kundenkreisen diskutiert werden k nnen Fokusgruppen sind methodisch zwischen den Erhebungsverfahren Interview und teilnehmende Beobachtung angesiedelt vgl Morgan 1997 7f Im Ver gleich zu den beiden anderen Methoden weisen Fokusgruppen Vor und Nach teile auf Ein entscheidender Nachteil ist selbstverst ndlich dass die Diskussion der Teilnehmer in einem von Wissenschaftlern organisierten Kontext zwang sl ufig einen artifiziellen Charakter aufweist da es zu einer k nstlich geschaf fenen Situation kommt vgl Lamnek 1987 26 Hinzukommt dass die Infor mationsgewinnung auf die gruppendynamischen Prozesse setzt und insofern eine nur zum Teil kontrollierte Erhebungssituation entsteht Wenn es im vorlie genden Vorhaben darum geht zu pr fen inwieweit und in welche
375. u entsprechenden Recherchen genutzt e Lassen sich soziodemografische Unterschiede ausmachen die sich in unterschiedlichen Risikoeinsch tzungen Formen der Mediennutzung oder Interesse an Produktinformationen niederschlagen Geschlecht Alter Bildung Einkommen technischer nicht technischer Beruf Daneben soll das Augenmerk auch auf die Frage gerichtet werden ob es hin sichtlich des Einsatzes von Nanomaterialien in Alltagsprodukten besondere Anforderungen an das Bereitstellen produktbezogener Informationen gibt Da es sich bei Nanomaterialien genauso um Inhaltsstoffe wie bei Chemikalien handelt w re hier vor allem zu pr fen ob bei Haushalten oder Handwerkern ein besonderes Interesse in Bezug auf nanoskalige Substanzen besteht Lassen sich m glicherweise z B aufgrund der Medienberichterstattung andere Risikoeinsch tzungen feststellen als dies bei herk mmlichen Inhaltsstoffen der Fall ist die als gr ere Partikel vorliegen Mit der Kl rung dieser Fragen sollte es am Ende m glich sein Empfehlungen auszusprechen in welche Hinsicht Produktinformationsangebote lohnend wei ter entwickelt werden k nnten Letztlich l uft es auf die folgende Frage hi naus Welche Informationen ist der Kunde unter welchen Bedingungen bereit zur Kenntnis zu nehmen und in seinem Konsum und Anwendungsverhalten auch zu ber cksichtigen 1 2 Gang der Argumentation Der Untersuchungsgegenstand wird in der empirischen Wirklichkeit von zwei zent
376. uchs orientierte Sequenzierung dar die der eigentlichen Intention des Lesers entge genkommt F r den K ufer von Alltagsprodukten stellt das Lesen nur den Schl ssel zum eigentlichen Gebrauch des Produkts dar vgl Hertel 2004 Aus dieser Gebrauchsorientiertheit ergibt sich bereits ein grobes Inhaltsverzeichnis Beimel Maier 1988 40 Kloepfer 2007 27 Hahn 1996 78f Schwender 1999 63f Bei Sicherheitshinweisen sollten zudem immer dieselben Elemente in derselben Reihenfolge stehen vgl Kloepfer 2007 27f Hahn 1996 111ff Nach Lokalisierung der Gefahren des spezifischen Produkts sind sie in einer gewissen Reihenfolge f r den Leser zu er rtern Diese Reihenfolge sollte wie folgt aussehen e Varnpiktogramm mit Signalwort zur Weckung des Risikobewuss tseins e Art und Quelle der Gefahr auff hren im erkl renden Stil e m gliche Folgen aufzeigen zur Motivation zum sicheren Umgang mit dem Produkt und e Ma nahmen zur Abwendung der Gefahr bieten Aufforderung zum Handeln 6 3 3 K rze Pr gnanz Hierbei geht es um das Verh ltnis von Aufwand und Nutzen der Erschlie ung des Textes auf Seiten des Lesers vgl Beimel Maier 1988 33f Ein zu gro er Umfang w rde eher abschreckend wirken und es stellt sich mitunter die Frage ob der Leser berhaupt bereit ist bei Alltagsprodukten einen hohen Aufwand bei der Informationsgewinnung in Kauf zu nehmen Information Overkill Die Befragungen haben ergeben dass dies nich
377. uen Umwelt engel gelabelt sind in Handwerkerbereich nach wie vor keine besondere Rele vanz zu Eine Studie aus dem Jahr 1997 der OECD zeigte dass im Do it Your self Bereich also im Bereich der Laien 60 der gekauften Farben und Lacke ein entsprechendes Label tragen In Sektor der Handwerker liegt der entspre chende Anteil bei 20 OECD 2005 15 Diese Zahlen scheinen sich nicht deutlich verschoben zu haben Semiprofessionelle Anwender aus dem Malerbereich gaben bereinstimmend an dass die wasserbasierten Lacke als deutlich arbeitsintensiver empfunden werden Auszubildende sahen durch den Einsatz wasserbasierter Lacke vor allem eine gr ere Arbeitsbelastung auf sich zukommen da der entstehende Mehraufwand entweder durch ein schnelleres Arbeitstempo oder aber durch unbezahlte Mehrarbeit aufgefangen werden m sse Der zeitsparende Einsatz von Lacken auf Acrylharzbasis kommt im konomischen Sinne letztlich auch demjenigen zu Gute der den Malerbetrieb beauftragt Auch hieraus erkl rt sich warum die klassischen weniger umweltfreundlichen Lacke nach wie vor bei Handwerkern viel zum Einsatz kommen In der Fokusgruppen Diskussion mit den Handwerkern wurde unter anderem berichtet dass Betriebsleiter gelegentlich in das nahe gelegene Ausland fahren und eine gr ere Menge an Werkstoffen besorgen die auf dem deutschen Markt nicht mehr ohne Weiteres erh ltlich sind Es scheint hier also durchaus eine Tendenz zu bestehen den bekannt
378. ukte ber Inhaltsstoffe auch tats chlich informieren Nimmt man zudem noch die Ergeb nisse zum Item 14 hinzu so sind es erneut etwa 70 der Befragten die an geben dass sie die Herstellerangaben f r nicht ausreichend erachten Insge samt also ein konsistenter Wunsch nach mehr Informationen aber ein in sich inkonsistentes Verhalten das sich bei der berwiegenden Zahl der Befragten in einem Verzicht auf eine Informationensuche u ert Einen Teil dieser Inkonsis tenz k nnen m glicherweise die Ergebnisse zum Item 11 erkl ren Mehr als die H lfte der Befragten gibt an dass sie die Herstellerangaben zu den Inhaltsstof fen nicht f r vertrauensw rdig h lt Misst man dieser Antwortverteilung Ge wicht bei so lie e sich das inkonsistente Verhalten folgenderma en erkl ren Wenn die Herstellerangaben von den Konsumentiinn en nicht als vertrauens w rdig eingesch tzt werden dann macht es trotz des bestehenden Informati onsbed rfnis wenig Sinn sich um diese Informationen auch tats chlich zu be m hen Vertrauen in diejenigen die Informationen bereitstellen ist in ver schiedenen Untersuchungen zu Risikokommunikation als ein wesentlicher Fak tor benannt worden der mit ber Erfolg respektive Misserfolg von Risikokom munikation entscheidet vgl Kasperson u a 1992 Siegrist 2001 Die Fokus gruppenteilnehmer fassten dies folgenderma en zusammen ch glaube man sollte dabei nicht von Restrisiko sprechen Ich glaube vielmehr da
379. und Bewertung von Risiken Ergebnisse des Risikosurvey Baden W rttemberg 2001 Arbeitsbericht 202 der TA Akademie Stuttgart 201 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Gesetze und Urteile B rgerliches Gesetzbuch BGB in der Fassung der Bekanntmachung vom 2 Januar 2002 BGBl I S 42 2909 2003 I S 738 zuletzt ge ndert durch das Gesetz vom 26 M rz 2008 BGBl I S 441 Entschlie ung des Rates vom 17 12 1998 ber Gebrauchsanleitungen f r technische Konsumg ter in ABl EG Nr C 411 01 vom 31 12 1998 Ger te und Produktsicherheitsgesetz GPSG in der Fassung der Bekanntmachung vom 6 Januar 2004 BGBl S 2 219 zuletzt ge ndert durch Artikel 3 Abs 33 des Gesetzes vom 7 Juli 2005 BGBl I S 1970 Gesetz zum Schutz vor gef hrlichen Stoffen Chemikaliengesetz ChemG in der Fas sung der Bekanntmachung vom 20 Juni 2002 zuletzt ge ndert durch Art 3 8 2 G zur NeuO der Ressortforschung im Gesch ftsbereich des BMELV vom 13 12 2007 BGBl I S 2090 Gesetz zur Durchf hrung der Verordnung EG Nr 1907 2006 des Europ ischen Par laments und des Rates vom 18 Dezember 2006 zur Registrierung Bewertung Zulassung und Beschr nkung chemischer Stoffe REACH zur Schaffung einer Europ ischen Chemikalienagentur zur nderung der Richtlinie 1999 45 EG und zur Aufhebung der Verordnung EWG Nr 793 93 des Rates der Verordnung EG Nr 1488 94 der Kommis
380. ung Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi F r den Fortgang der Argumentation ist nunmehr zu kl ren wie der Faktor Risiko durch Inhaltsstoffe bei der Kaufentscheidung oder bei der Wahl von Formen der Anwendung an Bedeutung gewinnen kann Zumindest ist mit neuen Ans tzen zur Risikokommunikation die Erwartung verbunden dass die Kundfinn en und Anwender innen diesen Gesichtspunkt st rker als bisher gewichten und sich mit den angebotenen Informationen nicht nur auf der Basis von Heuristiken sondern systematisch auseinandersetzen Hierzu ist es erforderlich Forschungsarbeiten zum Thema Risikowahrnehmung und Risiko bewertung zu analysieren um Hinweise zu finden unter welchen Umst nden Risiken als solche erkannt werden Dar ber hinaus ist zu fragen in welchen F llen Risiken als relevant angesehen werden 2 4 Risikowahrnehmung In Bezug auf die Wahrnehmung und Bewertung von Risiken durch verschiede ne Personen sind unterschiedliche Arten von Risiken zu differenzieren Eine solche Unterscheidung ist wichtig da Menschen auf einzelne Risikotypen zu meist auch unterschiedlich reagieren Hierbei ist f r den Gegenstandsbereich produktbezogener stofflicher Risiken zu bedenken dass diese nur selten Ge genstand der Risikoforschung waren Es gibt somit vergleichsweise wenig Lite ratur die sich mit der Bewertung und der Wahrnehmung von Risiken bei All tagsprodukten durch Kund in
381. ung von Fragen bez glich der Weitergabe der Daten bez glich Nanomaterialien entlang der Lieferkette Die Responsible Ca re Prinzipien verpflichten internationale Unternehmen auf verschiedenen Ge bieten zusammenzuarbeiten Einschl gige Themen w ren z B Forschung im Bereich Umwelt und Gesundheitsschutz Effizienz bei der Nutzung von Rohs toffen und der Verminderung von Abfall Berichterstattung ber Leistungen Probleme und Erfolge oder eine engere Zusammenarbeit mit Beh rden wei terverarbeitenden Betrieben bei der Ermittlung und Verbesserung von Stan Abrufbar unter Stand 11 03 2008 http www vci de default cemd shd docnr 122306 lastDokNr 116417 htm Abrufbar unter Stand 16 04 2008 http www vci de default cemd shd docnr 122490 lastDokNr 122306 htm Erstellt in Zusammenarbeit von BAuA und VCI abrufbar unter Stand August 2007 http www vci de default cemd shd docnr 121717 lastDokNr 122306 htm 6 Abrufbar unter Stand 1 02 2006 http www vci de default cemd shd docnr 118639 lastDokNr 122306 htm 185 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa dards durch Weitergabe von Know How Des Weiteren sollen die Sorgen und Erwartungen der Bev lkerung in einem offenen Dialog er rtert werden Bei der Umsetzung dieser Prinzipien spielt Produktverantwortung Product Ste wardship w hrend des gesamten Lebenszyklus eines Produktes eine zentrale Rolle Hierzu
382. ungen in den oben betrachteten Rechtsgebieten nicht Andererseits wird hier nur bestimmt dass beim Inver kehrbringen eines Produktes eine Gebrauchsanleitung in deutscher Sprache mitgeliefert werden muss sofern f r die Gew hrleistung von Gesundheit und Sicherheit gewisse Regeln beachtet werden m ssen vgl ABl EG Nr C 411 v 31 12 1998 Dies w re z B bei potentiellen nicht offenkundigen Gefahren quellen der Fall vgl Kloepfer 2007 37 Ausgegangen wird auch hier von der K ufererwartung vgl Jauernig 2007 Rn 14 Offenkundige Gefahren wie z B dass die Klinge eines Messers scharf ist und man sich damit verletzen kann werden hierbei nicht ber cksichtigt da man in der Regel von einem durchschnittlich informierten aufmerksamen und verst ndigen Durch schnittsverbraucher ausgeht vgl z B in EUGH Urteil vom 13 01 2000 Rs C 220 98 Est e Lauder Cosmetics GmbH amp Co OHG Lancaster Group GmbH Ob die Regel auch bei Risikoinformationen greift die sich auf gesundheitsge f hrdende Stoffe beziehen bleibt abzuwarten Ein vorl ufiges Ergebnis wird im folgenden Kapitel gegeben Jedenfalls hat bei Langzeitsch den z B durch Chemikalien die sich im K rper anreichern der Hersteller sein Bevollm chtig ter oder der Einf hrer eines Produktes sicherzustellen dass der Verbraucher die erforderlichen Informationen in Form von Warn oder Sicherheitshinweisen erh lt damit er diese Gefahren beurteilen und sich entsprechend dagege
383. uppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Informationen auszuw hlen und diese dann verst ndlich pr sentieren zu k n nen Hier k nnte der Ansatz sein Hintergr nde zum Bewertungssystem einer seits anzubieten und andererseits Informationen zu Risiken eines bestimmten Produktes Der Abruf der jeweiligen Information k nnte ber das Senden des auf dem Produkt befindlichen EAN Codes oder der R und S S tze sp ter eventuell die GHS Kodierung erfolgen Als Antwort wird dann entweder eine kurze Komplett bersicht ber die vorliegenden Risiken oder ausf hrlichere Erl uterungen zu einzelnen Sicherheit und Warnhinweisen empfangen Die Risikoinformation zum Produkt k nnte im n chsten Schritt nochmals auf Ziel gruppen zugeschnitten werden Der jeweilige Konsument m sste sich jedoch selbst einsch tzen um die jeweilige Information abzurufen Also hinge es von seiner Selbsteinsch tzung ab ob er wirksam informiert wird Die Ma nahme hat des Weiteren den Nachteil dass Kosten anfallen die entweder der Nutzer tr gt oder die Institution die die Informationen bereitstellt Tr gt der Nutzer die Kosten so wird er eventuell aus Sparsamkeitsgr nden geneigt sein auf die Information zu verzichten hnliches gilt f r den Anruf bei einer Hotline Ein Hotline Mitarbeiter sollte ad quat geschult werden er sollte zudem Zugriff auf die ben tigten Informa tionen haben und diese unter Ber cksichtigung des Kennt
384. urya Tattoo Extreme body art amp 5 Surya Tattoo Surf body art amp 6 Surya Tattoo Teen body art amp 7 Surya Tattoo Mystic body art amp g acne treatment anti itch rash cream body art 213 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Das Ampelsystem wurde in diesem Fall mit einem Punktesystem kombiniert um eine feinere Abstufungen zu gew hrleisten Hat der Nutzer sich f r eine Kate gorie entschieden kann er einzelne Produkte einer Produktgruppe im Hinblick auf ihrer allgemeinen Sch dlichkeit vergleichen siehe Abb Anhang 4 3 Be trachtet man sich eine Kategorie genauer so f llt auf dass einzelne Typen in die Kategorie zusammengef gt wurden In Ber cksichtigung der vielf ltigen Produktangebote die teilweise ber Kategorien hinaus unterschiedliche An wendungsm glichkeiten entfalten stellt dies eine Vereinfachung dar die zu Gunsten des Verbrauchers vorgenommen wurde VISAGE NATUREL AIRBRUSH TATTOO SYSTEM brand Visage Naturel by Helen of Troy LP last updated 04 01 05 Ingredients in this product are linked to SCORE Fi Cancer ER low hazard tout of 10 Yi Developmental reproductive toxicity Violations Restrictions amp Warnings 79 data gap Allergies immunotoxicity Vi Other concerns for ingredients used in this product Organ system toxicity non reproductive Multiple additive exposure BETTER PRODUCTS sources Enhanced
385. uswahl zu begeben Zudem sind solche Produkte im Bekannten kreis gelegentlich auch Gespr chsthema so dass der Erwerber eines Produktes erwartet m glicherweise in Erkl rungsn te zu kommen auch hier helfen nur Produktinformationen Also Produkte die ich selber weniger gut beurteilen kann technische Ger te Einiges kann ich schon ganz gut beurteilen weil ich ja mal Tech nik studiert habe aber so manches vor allem die neuen Produkte da bin ich dann nicht mehr up to date da muss ich schon sagen da frage ich lieber jemanden der sich besser auskennt Fokusgruppe 4 Rentner Bei solchen gro en Anschaffungen w rde ich das dann auch machen also f r ein Auto oder eine Waschmaschine da nehme ich mir die Zeit Aber das w rde ich jetzt nicht bei Lebensmitteln machen Fokusgruppe A Innenarchitektin Ich mach das ja pers nlich so Wenn mich was pers nlich interessiert dann gucke ich auch mal in so Sachen wie ko Test oder was gibt s da noch f r Zeitschriften einfach mal in Testzeitschriften Das mache ich nat rlich nicht bei so einem larifari Produkt aber wenn das f r mich wichtig ist mache ich das schon bei einem Laptop gucke ich das bei einem Handy oder bei bestimmten Waschmitteln mache ich das auch ge legentlich Fokusgruppe 2 Ingeneurin 137 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa Da im Erhebungszeitraum kein Lebensmittelskandal publi
386. vironmental Research vol 80 no 2 pp 230 245 Grobe Antje 2007 Europa setzt auf Dialoge Neue Wege der Risiko Kommunikation f r Nanotechnologie In Gasz Andr amp Gre ler Sabi ne Schiemer Fritz Hg Nano Chancen und Risiken aktueller Technologien Wien New York Springer Verlag S 199 214 G th Werner 1999 Spieltheorie und konomische Bei Spiele 2 v llig neubear Aufl Berlin Springer Verlag Habib Rima R EI Masri Amal Heath Robin L 2006 Women s strategies for handling household detergents In Environmental Research vol 101 pp 184 194 Hahn Hans Peter 1996 Technische Dokumentation leicht gemacht M nchen Wien Carl Hanser Verlag Hamburgische Electricit tswerke Aktiengesellschaft HEW 1971 Zum besseren Ver st ndnis der Kernenergie 66 Fragen 66 Antworten Hamburg Hauptmanns Ulrich Herttrich Michael WVerner Wolfgang 1987 Technische Risiken Ermittlung und Beurteilung Springer Verlag Berlin u a Herrmann Kunz Edelgard 2000 Allergische Krankheiten in Deutschland Ergebnisse einer repr sentativen Studie In Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsfor schung Gesundheitsschutz Jg 43 Nr 6 S 400 406 196 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Hughson G William Aitken Robert J 2004 Determination of Dermal Exposures During Mixing Spraying and Wiping Activities In Annals of Occupational Hy genie vol
387. voneinander abgegrenzt werden Aufgrund der doch eher kleinen Fallzahlen in den Bereichen 2 und 3 haben wir im Folgenden die Priorit tensetzung bei den Kaufkriterien erneut ignoriert und pr fen f r die drei Erhebungskontexte lediglich ob die Befragten die jeweilige Antwortvorgabe als eines von drei Kriterien angekreuzt haben oder nicht Auch die Prozentangaben k nnen aufgrund der Fallzahlen nur ausgespro chen vorsichtig interpretiert werden Sie k nnen Trends andeuten bzw als ein 100 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi erster Eindruck dienen der genauer zu pr fen w re daf r w re ein Sample mit einer h heren Fallzahlen erforderlich Hier zeigt sich dass es zum Teil deutliche Unterschiede in den Befragungser gebnissen gibt wenn zwischen den drei Erhebungskontexten unterschieden wird So zeigt sich sowohl f r den kologisch orientierten Textilfachhandel wie f r den Bereich der Baum rkte dass deren Kunden dem Kriterium Preis im Vergleich deutlich weniger Gewicht zumessen als dies die in der Einkaufsstra e befragten Personen tun Daf r spielt im kologisch orientierten Textilfachhan del der Aspekt Inhaltsstoffe eine wesentliche Rolle und wird neben dem Krite rium Qualit t von den meisten Befragten 70 genannt F r die Befragten im Baumarktbereich steht dagegen verst ndlicherweise der Aspekt Verarbei tungseigenschaften deutlich st rker im
388. welt oder Gesundheit niederschl gt Es muss sich also in der Wahrnehmung der Konsument inn en lohnen etwas mehr als eigentlich notwendig zu tun 2 Degree of compromise es spielt eine Rolle welche Bereitschaft seitens der Kundfinn en zu Kompromissen vorhanden ist Worauf muss sie er verzich ten welchen zus tzlichen Aufwand muss sie er betreiben um ein kologisches Kaufverhalten realisieren zu k nnen Es geht also letztlich auch immer um den Preis finanziell zeitlich oder auch sonstiger zus tzlicher Aufwand der zu zah len ist e paying the green premium whether it is imposed by economic neces sity or by marketing strategy e accepting a lower level of technical performance in exchange for im proved eco performance e g green detergents and 2 So auch Straughan und Roberts the results of both studies suggest that an individual must be convinced that his or her pro environmental actions will be effective in fighting environmental deterioration This has implications for a variety of marketing activities It suggests that environmental based marketing efforts should be explicitly linked with beneficial outcomes Simply claiming to be green is no longer enough 1999 568 123 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Neue Ans tze zur Risikokommunikation RiKoReNa e travelling to non standard distribution outlets e g the Out of this World organic supermarket chain Peattie 2001 192 f
389. wer 212 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi den verschiedene Kategorien von Kosmetikprodukten angeboten siehe Abb Anhang 4 1 die ihrerseits wieder unterteilt sind siehe Abb Anhang 4 2 BROWSE MAKEUP PRODUCT TYPES SCORE KEY o 2 low hazard 3 6 moderate hazard 7 10 high hazard blush body art bronzer highlighter Drow liner concealer eye liner eye shadow facial powder foundation litter lip gloss lip liner lip plumper lipstick mascara other eye makeup Abb Anhang 4 2 Wahlweise kann der Nutzer per Stichwortsuche nach Inhaltsstoffen Produk ten Herstellern oder Marken suchen Eine erweiterte Suche wie sie aus Such maschinen bekannt ist wird auch hier angeboten Der Vorteil ist hierbei ein deutig da der Nutzer kein komplett neues System erlernen muss bevor er die Datenbank vollst ndig nutzen kann In der oberen Leiste der Unterkategorien sieht man bereits wie die Bewertung der Produkte aussieht und was sie zu bedeuten haben Hierbei sind alle gesundheits bzw umweltrelevanten Daten in einen Wert berf hrt worden der hnlich wie die simple traffic lights aufgebaut ist BROWSE BODY ART BROWSING fi PRODUCTS SCORE KEY 0 2 low hazard 3 6 moderate hazard amp 7 10 nigh hazard product product types score d 1 body art body w sh cleanser P body art amp 3 body art bronzer highlighter eye amp liner 4 S
390. wortverhalten Chemi sche Produkte werden von allen in vergleichbarer Weise als ein unverzichtbarer Bestandteil des modernen Lebens angesehen Nur ein Beispiel wenn ich ein Kleidungsst ck kaufe und schaue auf diesen kleinen Zettel der da drauf ist Dann interessiert es unter dem 116 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi Gesichtspunkt kann man es waschen kann man es b geln und da steht da auch noch drauf Polyacryl oder so etwas hnliches Jetzt wei ich von diesem chemischen Stoff nur dass es den schon Jahrzehnte lang gibt Und ich unterstelle jetzt als Laie dass das unsch dlich ist Fokusgruppe 2 Jurist In der Ergebnistabelle Tab 5 11 zu den Zusammenh ngen zwischen der Be wertung von Inhaltsstoffen und Chemikalien mit der Variablen Alter f llt am st rksten die Gruppe der jungen Verbraucherinnen und Verbraucher auf Sie zeigen beim ersten Item die geringste Skepsis demgegen ber ist insbesondere die mittlere Altersgruppe der 30 bis 50 J hrigen deutlich kritischer Eine Mit telposition nehmen hier die lteren ein Eine ganz hnliche Antwortverteilung ist zudem bei Item 4 zu erkennen Auch bei diesem Item weist die j ngste Al tersgruppe das gr te Vertrauen in die modernen Produkte auf soweit es um Inhaltsstoffe geht Bei Item 5 ist dagegen kaum ein Unterschied im Antwort verhalten festzustellen Deutliche Differenzen ergeben sich allerdings wieder b
391. zu haben Fischer in Fluck Fischer von Hahn 2008 Art 7 REACh Rn 54 Ein zus tzlicher Beitrag zur Erkennung ggf weiterer stoffbedingter Risiken ist dar ber hinaus aus den Prozessen der Dossier und vor allem der Stoffbewertung Titel VI REACh sowie im Rahmen potentieller Zulassungsverfahren Titel VII REACH zu er warten 34 35 36 70 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi eines Stoffes in Form des Stoffsicherheitsberichts erst ab einer j hrlichen Herstellungs bzw Importmenge von 10 Tonnen gefordert wird ist damit zu rechnen dass auch f r Stoffe im Mengenband zwischen 1 und 10 Tonnen nicht alle Risiken auf diesem Weg erkannt werden Von diesen systematischen Einschr nkungen abgesehen bietet REACh mit den genannten Vorgaben erstmals verbindliche Strukturen zur systematischen Er kennung der stoffbedingten Risiken die sich unterschiedslos auf alle Chemika lien beziehen und dabei auch einen Gro teil der ber 100 000 Altstoffe einbe ziehen werden Ferner besteht die Pflicht zur Erkennung stoffbedingter Risiken auch weiterhin nach den Vorgaben zur chemikalienrechtlichen Einstufung wobei aber davon auszugehen ist dass sich diese weitestgehend auf vorhandene Stoffinforma tionen st tzen und noch unklar ist ob diese bei einem Fehlen derselben eine Pflicht zur Durchf hrung neuer Tests begr nden sollen Die Einstufung ist den Anforderungen aus REACHh z
392. zung der Aussagekraft von kolabels Zumindest die Zustimmung unterscheidet sich nur gering Die Be fragten die mit Kindern im Haushalt leben erweisen sich jedoch als etwas skeptischer und geben seltener an keine Meinung zu den Labels haben Tab 5 20 Informationssuche Haushalte ohne mit Kindern n 256 Angaben in anz Haushalt ohne Kinder n 164 O entschie Kinder im Haushalt n 92 aa 6 Vor dem Kauf von Textilien Far ben Lacken informiere ich mich ber die Inhaltsstoffe die bei der Herstellung ver wendet wurden 9 Ich w sste gerne mehr ber die Inhaltstoffe in Textilien Farben Lacken und ihre ge sundheitlichen Auswirkungen inform aber unent nicht zu 00 N N w gt Oo gt w amp 10 Die Herstellerangaben zu Inhaltsstoffen halte ich f r vertrauensw rdig 11 Textilien mit den Labels Textiles Vertrauen kotex Standard 100 oder Green Cot ton Blauer Engel oder Europ isches Umweltzeichen halte ich f r kologisch und gesundheitlich unbedenklich 14 Ich halte die Informationen die man heute ber Produkte erh lt f r v llig ausrei chend A ri EG EG 6 7 Eu EE Teilt man das Sample in jene Befragte die ber einen akademischen bzw nicht akademischen Bildungshintergrund verf gen so w re zu vermuten dass ein Bildungseffekt zum Tragen kommt Akademiker so w re zu erwarten fragen eher Informationen nach al
393. zur ckzuf hren ist ist nur schwer zu ermitteln Zu vermuten ist und dies werden die folgenden Abschnitte best ti gen dass sich Frauen intensiver mit Produktinformationen befassen und inso u 37 0 7 In der Natur vorkommende Substanzen sind nicht so sch digend wie die von Menschen 228 34 T 112 Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Bernd Steffensen Nicola Below und Stefanie Merenyi fern m glicherweise auch zu einer etwas kritischeren Grundeinsch tzung ge langen Ja Ich lese mir das komplette Ding durch und je weniger drin ist umso besser Also am besten nur drei vier Zutaten Wenn ich schon sehe dass der Zettel so lang ist Und dann w rde ich mich auf Hersteller verlas sen von denen ich wei dass sie schon Wert darauf legen dass nicht viel M ll reinkommt Fokusgruppe 1 technische Redakteurin Mir geht es da wie bei den Lebensmitteln ich gucke halt nach Also wenn wir etwas einkaufen dann guck ich von welchem Hersteller die Farbe ist die f r die Holzfenster verwendet wird und guck dann ist die in Ordnung und kann ich damit leben Wir haben jetzt beim Bau wahn sinnig viele verschiedene Stoffe verwenden m ssen das l ppert sich ein fach und es ist dann eine Kostenfrage Da gucke ich dann halt was kann ich mir leisten was ist ok in welchen Apfel muss ich bei en Das ist dann auch eine Abw gensfrage aber die Information ist auch da f r mich wichtig Fokusgruppe 1 Architektin

Neue Ansätze zur Risikokommunikation

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