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Tagungsband - Gesellschaft — Mobilität — Technik

1. nicht mit dem Konzept spezifisch menschlicher Denkfreiheiten vereinbar Wo k me man hin wenn man behauptete der Mensch sei nun endlich frei um in konkurrenzloser Wei se zu denken und dann im gleichen Atemzug konstatierte dass ausgerechnet jene sklavischen Computer die diese Freiheit erst gew hren das auch k nnen Ausgeblendet wird also genau jene Frage nach dem Denken die Heidegger zu jener Zeit im Angesicht der Kybernetik stell te Oder anders gesagt sie wird so gestellt dass sie im Sinne der Arbeitsteiligkeit beantwor tet werden kann Die Arbeit mit dem Kollegen Computer die man gegenw rtig wohl eher s heterogenes Kollektiv nennen w rde ist eine Partnerschaft aufgrund unterschiedlicher Kompetenzen Das alles angenommen liegen die Probleme f r Bagrit nicht im Technischen sondern im So zialen Wenn Hermann Schmidts Diktum von 1941 aufnehmend erst einmal alles program miert ist was programmierbar gemacht werden kann steht der Mensch rat und fassungslos vor seiner Freizeit f r die er w hrenddessen besser schon einmal erzogen werden sollte Denn wo Freizeit war soll Freiheit werden sobald und insofern der Mensch nicht mehr durch Arbeit definiert und erhalten muss und diese schon die Freizeit als ihr produktives und not wendiges Gegenst ck mitbestimmte Was enden soll ist also nicht unbescheiden der mo derne Arbeitsbegriff und alles was aus ihm folgte Die Herrschaft der Kybernetisieru
2. stimmten Abschnitten der Versuchsstrecken vorgenommen 4 3 3 Paper zum Vortrag Einleitung Zur Absch tzung des Einflusses moderner In Vehicle Information Systems IVIS auf die Verkehrssicherheit wurden Versuchsfahrten im realen Verkehrsablauf mit einer nach ver schiedenen demographischen Gesichtspunkten ausgew hlten Gruppe von Versuchspersonen durchgef hrt Dabei wurden geeignete Teststrecken befahren je nach Versuchsanordnung entweder mit oder ohne IVIS Unterst tzung W hrend der Fahrten wurden einerseits die Fahrzeugbewegungen kontinuierlich aufgezeichnet und andererseits gef hrliche Fahrsituatio nen beziehungsweise kritische Ereignisse erfasst Als Fahrzeug stand ein mit handels bli chem Zielf hrungssystem und mit Freisprechanlage Mobiltelefon ausger steter Personen wagen zur Verf gung der ber eine Sensorik zur Erfassung und Aufzeichnung der Fahrzeug bewegungen der Fahrzeugbedienung sowie der Fahrerreaktionen verf gte Durch eine Gegen berstellung von Versuchsfahrten mit und ohne IVIS Unterst tzung sollten allf llige Unterschiede bez glich verhaltensrelevanter Gr ssen etwa Geschwindigkeiten Fahrzeugabst nde und der H ufigkeit von gef hrlichen Ereignissen im Verkehr aufgezeigt und hinsichtlich allf lliger Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit beurteilt werden Im verkehrspsychologischen Untersuchungsteil wurden zudem die Ver nderungen bei der Auf merksamkeitsbeanspruchung erfasst und analysiert Um die E
3. 3 Eric Hobsbawm 1968 Industrie und Empire I Britische Wirtschaftsgeschichte seit 1750 Frankfurt am Main Suhrkamp Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Es bleibt uns an dieser Stelle jenen Personen und Institutionen zu danken welche die Her ausgabe dieser Publikation m glich gemacht haben Pierre Furrer und Marc Cantaluppi Eva von Wyl Lektorat Korrektorat der Siemens Schweiz AG mit ihrem Publikationsbeitrag al len Referenten und vor allem Robert Dorbritz der die Erstellung und Produktion dieses Bands umsichtig organisiert und durchgef hrt hat Dar ber hinaus auch an dieser Stelle nochmals ein herzlicher Dank allen weiteren Organisationen und Personen f r ihren wertvol len Beitrag zum Gelingen der Revolution der Automation Wir w nschen eine anregende Lekt re je Ru Gisela H rlimann Ulrich Weidmann 4 Siehe dazu auch Kapitel 1 4 und der Ubersicht der Sponsoren Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 1 2 Tagungsablauf 09 15 09 30 TAGUNGSER FFNUNG UND EINLEITUNG Gisela H rlimann Historikerin Universit t Z rich BLOCK 1 DIE REVOLUTION DER AUTOMATION IM GESTERN Moderation Gijs Mom Ingenieur und Mobilit tshistoriker Universit t Eindhoven NL 09 30 10 00 GESELLSCHAFTLICHE STEUERUNGSUTOPIEN UND TECHNISCHE ENTWICKLUNG Claus Pias Philosoph Universit t Wien 10 00 10 30 MODERN AUTOMATION A STORY OF SUCCESS AND FAILURE James W Cortada Histori
4. Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 wir uns treu geblieben Die Revolution der Automation Verkehrsautomatisierung und Ge sellschaft im 20 und 21 Jahrhundert hat erneut Forschende und Fachpersonen aus den Gei stes und Sozialwissenschaften den Natur und Verkehrswissenschaften sowie der Ingeni eurstechnik aus ffentlichen und privaten Unternehmen zu einem Rundgang durch Geschich te und Gegenwart eingeladen Erneut gelang es uns einen breiten F cher von Referieren den aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen aus akademischer und unternehmeri scher Praxis f r die Teilnahme zu gewinnen Als Ausdruck gelebter Interdisziplinarit t und getreu dem Motto nur wer sich ndert bleibt sich treu Wolf Biermann haben wir die Konferenz dieses Mal in der Aula der Universit t Z rich durchgef hrt F r dieses zweite Symposium haben wir die Aufmerksamkeit auf die Automatisierung im Verkehr mit ihren Bez gen zu Gesellschaft Wirtschaft und Technik geb ndelt und uns auf die Zeit seit den 1950er Jahren konzentriert Dabei waren wir uns bewusst dass die Automa tisierungsrevolution des 20 Jahrhunderts die Ikonen der Industrialisierung die Dampfma schine und die damit betriebene Eisenbahn voraussetzt Das heutige Automationspotential erschliesst sich jedoch erst durch Innovationen wie den Transistor die Elektronik und die Di gitalisierung Denn erst die Technologie seit der Mitte des 20
5. Tele oder Remote Manipulators Abbildung 2 im Jargon auch Waldo s genannt bei denen es sich um nicht rechnergestiitzte handartige Mechanismen fiir Gefahrenzonen handelt Diese wur den erstmals in der Atomwaffenforschung eingesetzt und um 1945 ftir das Argonne National Laboratory entwickelt um radioaktives Material zu handhaben Heraus kam dabei etwa der sogenannte MSM 8 Master Slave Manipulator Mk 8 als klassi sche Extension menschlicher Arme was ein ganz anderes Licht auf Wieners Sklaven gt Das erste Patent datiert allerdings auf Cyril Walter Kenward 1957 in England f r einen zweiarmigen Roboter vgl Ian McNeil Hrsg Encyclopaedia of the History of Technology Routledge S 426 26 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Analogie wirft weil man seine Sklaven eben nicht allein lassen kann und damit zum Sklaven des Sklaven bestimmt ist Solche Arme werden in den 1950er Jahren wieder und wieder ab gebildet Abbildung 3 und dienen zum Teil recht absurden Besch ftigungen wie etwa einer Dame aus dem Mantel zu helfen die absolut gar nichts mit jener Cybernation zu tun haben als deren Beleg sie abgebildet werden Die Abbildungen w re einen eigenen Vortrag wert weil sie so interessant gegendert sind die Tele Erotik im einen Fall die mit nackt dargebote nen Streben Schrauben und Kabeln eine entfernte Frau ber hrt wie sonst nur radioaktives Gefahrengut und die m tterlich
6. gie Ressourcen und Platz unter der Voraussetzung eines unver nderten Weiter so und dar aus resultierenden Wachstumsraten erschliessen Lokal zeigt sich dass das Schienennetz in Europa weitgehend ausgelastet zu sein scheint d h dass eine Konversion der Mobilit tsw n sche vom Auto auf die Schiene ebenfalls Grenzen hat 6 Die Grenzen im Lokalen Der oben erw hnte Auslastungsgrad des individuellen propriet ren Autos vier Prozent so wie der Wirkungsgrad seiner Transportleistung von A nach B zwei Prozent liegen jenseits des konomisch Akzeptablen Es kommt allerdings darauf an aus welcher Perspektive man das Gesamtsystem bez die einzelnen Komponenten betrachtet Abbildung 20 Betrachtet man den heutigen Verkehr dann hat die Erh hung der Geschwindigkeit uns nicht Zeit f r etwas anderes geschaffen wir haben nichts eingespart sondern wir haben die Zeit benutzt um noch weiter und noch ferner reisen zu k nnen Und dies hat eine gewisse hn lichkeit mit dem Umstand dass wir die gerade in diesem Jahrhundert fast exponentiell ange stiegene Produktivit t nicht nur zur Reduzierung der Arbeitszeit nutzen seit 1900 etwa 50 75 Grenzen des Verbrauchs von Ressourcen f r Mobilit t zeigt schon fr h Weizs cker 1990 Man muss an schauliche nur den Mobilit tsstandard beispielsweise in Europa auf 6 5 bis 9 Milliarden Menschen ausdeh nen Es geht also nicht nur darum den Klimawandel verlangsamen zu wolle
7. nicht nur beim Eisenbahnverkehr werden mit steigender Unternehmensgr sse und der damit verbundenen Tendenz zu mehr Steuerung Kontrolle und h herer Kosteneffizienz zunehmend Funktionen automatisiert Automation ist aber seit jeher sehr kostenintensiv Ein Unterneh men auch im Transportbereich muss also gross genug sein um sich die Technologie lei sten zu k nnen Dieses Geld wird sowohl f r Computer als auch f r deren Programmierung und Sensoren zur Datenerfassung ben tigt Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Organisati onsdisziplin welche n tig ist um zum Beispiel mittels Standardverfahren Zugunf lle zu vermeiden So wurde bei JBM beispielsweise im Jahre 1981 beschlossen ein E Mailsystem einzurichten welches nur dann funktioniert wenn es weite Verbreitung findet G Mom Soweit zu den Kosten Welche Rolle spielt die Freiheit bei der Automatisierung Claus Pias Philosoph Universit t Wien Am Anfang meiner Pr sentation zeigte ich ein Bild zur Zukunftsvorstellung im Jahre 2008 welches sich an einen Artikel aus dem Jahre 1958 anlehnt und die Idee aufzeigt dass alle Fahrzeuge des privaten Autoverkehrs durch ei nen Regierungscomputer gesteuert werden Die Vorteile w ren hohe Fahrgeschwindigkeiten 300 Stundenkilometer und weitestgehende Unfallfreiheit Diese Utopie wird nie wahr wer den da sie den Punkt der Freiheit vernachl ssigt Es ist also vielmehr ein Traum der Ingeni eurwissenschaften Teilweise wurde dies f r
8. 1957 Sie findet sich wieder in Variationen u a in Haefner 1985 Vester 1990 oder in den z T schon realisierten Entw rfen eines fahrerlosen Taxis Personal Rapid Transit Systeme in Masdar City Abu Dhabi vgl http www treehugger com files 2009 02 masdar prt interview php oder am Londoner Flughafen Heathrow das Projekt ULTra vgl http www atsltd co uk Die Be zeichnung podcar in Analogie zu podcast der TV oder Radiosendung on Demand scheint sich im Netz f r Car on Demand durchzusetzen 67 Vgl Aristoteles Physik Buch 4 199a15 92 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Tabelle 3 Entwicklungsschritte der Technikentwicklung Funktion Grund Triebfeder Mobilit t Maschinisierung Kraftzerlegung Menschliche Schw che Rad Mechanist Ersatz durch externe Mangelnde Leistung und Ee Energie Ausdauer E EN eed Sen Fehlbarkeit Schiene VLS Serung Steuerung SESEUNE Anwesenheit Fahrroboter FLTS Informatisierung EG Defizite Navigation und Sensorik Verarbeitung E o Massiv parallele Biologisierung Organisation Adaptivitat Maschinisierung Kant nannte eine Maschine etwas dessen bewegende Kraft von seiner Form abhangt Ma schinen sind in diesem Sinne vorhandene respektive verf gbare Kr fte zerlegende umlen kende oder zusammenf hrende Einrichtungen Ein Faustkeil wie das Messer zerlegt die von oben angesetzte Kraft in z
9. Eine Diskussionsrunde nennen een 113 6 1 Diskussionsrunde 2 0 cece cece ccc ceccccceeeceeeeceeeeuceeceuesesueueseeeeeesaeueesuaueeeeeaeeesuaeeesanaeeenes 113 6 2 Transkription der Diskussionsrunde cece cece cece cece eee e a eee ee eee eeeteeeteteeeeeeeeeees 114 ef Keis Deen UE 128 8 Liste der Teilnebmenden nennen nennen nennen 130 Sch Mitwirkende a es oe A a A 130 8 2 Feilpnetummengde seess 2 222 el Buttes EE 131 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 1 Vorwort und bersicht 1 1 Vorwort Die Macy Konferenzen zur Kybernetik in den USA versammelten in den 1940er und 1950er Jahren Expertinnen und Experten aus einer Vielzahl von akademischen Feldern zum interdisziplin ren Austausch und Erkenntnisgewinn Angepasst auf schweizerische Gr ssen verh ltnisse lancierten wir im Fr hling 2006 das Projekt f r eine Konferenzreihe mit dem Ti tel Gesellschaft Mobilit t Technik Das Besondere daran Historikerinnen Verkehrs wissenschafter und Ingenieure von Universit t und ETH Z rich fanden sich zusammen um gemeinsam ein von Grund auf interdisziplin res Konzept zu entwerfen Die kommunikativen und fachlichen H rden erwiesen sich dabei als weit weniger hoch als gemeinhin bef rchtet Im Gegenteil resultierte aus einer anf nglich zuf lligen Begegnung eines Verkehrswissen schafters Ulrich Weidmann mit einer Historikerin Gisela H rlimann an einer Ingenieurs tagung sic eine beraus inspirierende
10. ob man nicht Lehrst hle f r Ver kehrsvermeidung kreieren m sste K Kornwachs Wir m ssen die Arbeitswelt und die Verteilungsmodalit ten der Versorgung genauer untersuchen Die Arbeitswelt ist eine treibende Struktur f r die steigenden Verkehrs anforderungen J Weyer Ich bin berrascht dass es keinen Referenten gab der zum weiteren Wachstum und der ansteigenden Mobilit t eine kritische Position einnahm Man kann Kritik in vielf lti ger Weise ussern Man sollte auch dar ber nachdenken ob Wachstum die einzige Perspekti ve ist Eventuell gibt es andere Perspektiven Frage aus dem Publikum Diesen Ball nehme ich gern auf Dinosaurier wurden geboren und starben wieder aus Niemand weiss genau wie das passiert ist Ich denke dass wir uns in ei ner Wachstumsphase im Verkehrswesen befinden in der es einen Zeitpunkt gibt an welchem es trotz weiterer Optimierungen zu einem Systemzusammenbruch kommt Daher m chte ich nach dem Konzept einer neuen verkehrsfreien Welt fragen welches man in der damaligen Kybernetik hatte Immer wieder gibt es Ans tze dass die Arbeit komplett von zu Hause aus gemacht w rde Gibt es aus der Geschichtslehre M glichkeiten auf so etwas zu antworten K Kornwachs Radikal w rde das bedeuten dass man ern hrungstechnisch autark ist Ein Hof im Appenzellerland kann nicht autark eingerichtet werden sodass der Hof ein Leben lang nicht verlassen werden m sste Es gibt eine arbeitsteilige Gesellsc
11. r private Unternehmen t tig Ingo Totzke lehrt am Lehrstuhl f r Psychologie Verkehrspsychologie und promoviert zum Thema Kompetenzerwerb f r Fahrerinformati onssysteme bei Professor Hans Peter Kr ger Diskussionsteilnehmer Johannes Weyer Soziologe Technische Universit t Dortmund johannes weyer uni dortmund de 6 2 Transkription der Diskussionsrunde Einleitung durch die Moderatorin Monika Dommann Historikerin Universit t Basel Ich begr sse Sie zur Schlussdiskussion dieser Tagung Zun chst werden einige Fragen diskutiert die sich im Laufe des Tages fachgebiets bergreifend angesammelt haben Wir werden versu chen diese auf einer h heren Metaebene zusammenzuf hren Nach einiger Zeit werde ich dem Publikum das Wort geben Es ist mir eine Freude Ihnen Ingo Totzke vorzustellen Nachdem die Philosophen die Ingenieure die Soziologen und die Historiker bereits zu Wort kamen gibt es nun die M glichkeit die Position der Psychologie einzubringen Ingo Totzke Psychologe Universit t W rzburg Nachdem die ganze Zeit ber Philosophie Ingenieure und hnliches geredet wurde frage ich mich seit geraumer Zeit wo der Mensch geblieben ist Sowohl im Flug Bahn als auch im Autoverkehr existiert neben der Technik auch der Mensch Darauf wurde bereits zu Beginn der Veranstaltung kurz hingewiesen In den 1960er Jahren hiess es Mensch oder Technik Mittlerweile ist es zumindest aus psy chologischer Sicht Me
12. sungen des Individualverkehrs gef hrt die getrieben sind von Mobilit tsbed rfnissen und berwiegend unbewussten instinktiven W nschen der Nutzer und den in ihrer Legitimit t zun chst einmal nicht zu bezweifelnden konomischen Interessen der Hersteller Diese L sungen zeigen nunmehr drastisch ihre Grenzen Defizite des Fahrers Fahrfehler in konkreten Situationen k nnen kontingent sein d h die Fehlleistung ist singul r zuf llig und sie l sst sich keinen systemischen Ursachen zuordnen Der abgelenkte Blick des Fahrers durch eine Sch nheit am Strassenrand mag dazu geh ren Kausal bedingte Fahrfehler liegen zum einen in der gewollt oder fahrl ssig herbeigef hrten Reduktion der Fahrt chtig keit durch berm dung Drogengebrauch Erregungszustinde zum andern in der Reduktion der Fahrtauglichkeit des Fahrzeugs durch Besch digungen oder unterlassene Instandhaltung Systemisch bedingte Fahrfehler sind in der mangelnden F higkeit zur Steuerung eines Fahr zeugs und der aus der Situation abgeleiteten Anforderung an die Fahrt chtigkeit zu suchen Es stellt sich heraus dass das Auto sicherheitstechnisch mit keiner anderen akzeptierten Mo bilit tstechnik vergleichbar ist Wenn man die Sicherheitsstandards im Flugverkehr propor tional umrechnet auf die Sicherheitsstandards im Strassenverkehr und den dortigen Automati sierungsgrad dann d rfte auf der Strasse kein einziger Fahrer mehr ein Lenkrad in die Hand neh
13. tung die ich durch meine Wahl ussere ist banal Die berlegungen von Marx zu pastoralen und progressiven Vorstellungen in der amerikanischen Kultur des 19 Jahrhunderts suchen vor dem Hintergrund des eben beschriebenen Umbruchs der Cybernation nach einem histori schen Modell ohne jedoch diesen Modellanspruch jemals explizit zu machen The Machine in the Garden arbeitet an vielen literaturgeschichtlichen Beispiel ein immer hnliches Motiv heraus das eine zeitgen ssische Rezension treffend zusammenfasst the dark smachines lt of the locomotive the Roman city and European ships encroaching upon the perfect and idealized gardens lt of Sleepy Hollow Arcadia Prospero s island and eventually America For Marx all arguments about industrialization in any society can be related to one of these initial conceptions Amerika so er ffnet Marx sein Buch begann einst als jung fr ulicher Kontinent als M glichkeit to begin a new life in a fresh green landscape ei ne Option von der Europa fasziniert war Es schien so Marx weiter als k nne die Mensch heit hier eine poetische Phantasie aus den Tagen Vergils realisieren und der Literatur dadurch entkommen dass sie diese in various utopian schemes of making in America einfach ver Douglas T Ross Origins of the APT Language for Automatically Programmed Tools in ACM Sigplan Notices 13 8 1978 S 61 99 Inge Baxmann und Franz A Cramer
14. weil es eine wirtschaftliche Notwendigkeit ist Berechnungen haben gezeigt dass bereits Investitionen im Bereich von 1 Prozent des globa len BIPs notwendig w ren um das Emissionslevel von 550 ppm zu halten Dies ist nat rlich nicht einfach wenn man bedenkt dass der Mobilit tsbedarf weiterhin glo bal stark zunehmen wird Die Zuwachsraten daf r sind etwa 1 6 Prozent und 2 5 Prozent f r den G terverkehr Will man den Verkehr von der Strasse auf die Schiene verlagern muss man allerdings bedenken dass die Schiene bereits heute relativ stark ausgelastet ist Stellt man sich die gesamte Schweiz als eine grosse Agglomeration vor so verkehren die Z ge zwi schen Bern und Z rich bereits heute im S Bahn Takt das heisst etwa alle 2 5 min Ein weite res Problem ist die Tatsache dass etwa 50 Prozent der Passagiere w hrend den Stosszeiten reist Die verf gbaren Slots um den Strassenverkehr auf die Schiene zu bringen sind also be schr nkt Die erw hnten Trends im Rahmen der Mobilit t f hren zu folgenden globalen Herausforde rungen Produkte und L sungen m ssen angeboten werden um Menschen und G ter bei gu ter Qualit t bei absolut hoher Sicherheit und unter Gew hrleistung der Nachhaltigkeit so schnell wie m glich von A nach B zu bringen Herausforderungen im Personenverkehr Beim Innovationskonzept Picture of the Future stellen sich Anforderungen an den Perso nenverkehr Eine Herausforderung besteht darin einen na
15. 104 Nationalstrasse N2 Basel Chiasso Kapazit tsuntersuchung Verkehrstechnische Studie zur Beurteilung der heutigen Kapazit tsverh ltnisse 105 Anwendungsbeispiele zur Optimierung in Verkehrsplanung Transporttechnik und Logistik 106 Grundlagen zur Berechnung der Fahrgastwechselzeit 107 Umweltbilanz der Warenverteilung Non Food des Migros Genossenschafts Bundes 108 Lagestabilit t l ckenloser Meterspurgleise in kleinen Bogenradien 109 Pioniere des Verkehrs Eine Auswahl von Kurzbiographien zur Einf hrung in die Verkehrsgeschichte Band 2 110 Qualit tsmanagement von Eisenbahnstrecken III Absch tzung des Zonen Binnenverkehrs in St dten Teill 112 Vergleich Schotterloser Oberbau Schotteroberbau 113 Leistungsfahigkeit von Verkehrssystemen 114 Do rail stations at airports allow a better distribution of air passenger transport demand among airports 115 Korridor Leistungsfahigkeit Zusammenwirken mehrerer Verkehrstr ger bei Ueberlastung 1 16 1 Bahnerschliessung Flugh fen Stuttgart und Frankfurt a M Kosten Nutzen Analyse 116 2 Bahnerschliessung Flugh fen Br ssel Kosten Nutzen Analyse 116 3 Bahnerschliessung Flugh fen Paris Roissy CDG2 und Orly Kosten Nutzen Analyse 117 Berufspendlerverkehr 1980 1990 2000 118 25 Jahre IVT Messungen zum Verkehrsablauf auf Autobahnen 119 Qualitatsfaktor Vergleich der Angebotsqualit t im Regionalverkehr P Brunner Prof C Hidber Dr G Abay J P Widmer Prof H Br ndl
16. 28 38 Stehr Nico Storch Hans von Climate and Society Climate as Resource Climate as Risk World Scientific Pub Singapore 2009 Tembrock G 1995 Evolution der Bewegung bei Lebewesen evolutionsbiologische und anthropo logische berlegungen zu Mobilit t und Leben In Friedrich K Kornwachs K 1996 S 39 57 Troitzsch Ulrich technischer Wandel in Staat und Gesellschaft zwischen 1600 und 1750 In K nig Wolfgang Hrsg Propyl en Technikgeschichte Bd 4 Mechanisierung und Maschinisierung Propyl en Ullstein Berlin 1997 S 11 267 Vester Friedrich Ausfahrt Zukunft Strategien f r den Verkehr von morgen Eine Systemuntersu chung M nchen 1990 111 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Weizs cker E U v 1990 Erdpolitik kologische Realpolitik an der Schwelle zum Jahrhundert der Umwelt Wiss Buchgesellschaft Darmstadt 1990 5 5 Diskussion Moderatorin Monika Dommann Historikerin Universit t Basel Ich m chte Sie um kurze Fragen und Bemerkungen zu den Vortr gen von Herrn Weyer und Herrn Kornwachs bitten In der anschliessenden Diskussionsrunde werden Sie weiterhin die M glichkeit haben Fra gen an beide Referenten aber auch an die weiteren Teilnehmenden der Diskussionsrunde zu stellen Herr Gerlach musste leider aufgrund terminlicher Verpflichtungen gehen Frage aus dem Publikum Betreffend der Untersuchung mit den Piloten sehen sich diese noch als Piloten im C
17. Alle anderen fahrdynamischen Gr ssen wurden decodiert und von einem automotiven CAN Bus System aufgezeichnet das in modernen Fahrzeugen blicherweise vorhanden ist Diese Gr ssen beinhalten die Fahrge 60 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 schwindigkeit die Reisedistanz den Lenkradwinkel und die Stellung des Gas sowie des Bremspedals Datenarten Die bei den Versuchsfahrten anfallenden Daten k nnen nach ihrer Art und Auspr gung ver schieden gegliedert werden F r die Auswertung und Analyse sind zudem die Versuchs merkmale sowie die verschiedenen Auspr gungen der Versuchspersonen zu ber cksichtigen Hinsichtlich der Arten werden direkte zum Beispiel Geschwindigkeit oder Lenkradposition und indirekte Beschreibungsgr ssen Merkmale zur Identifikation bez glich Orts und Ver suchsauspr gung unterschieden Folgende Datens tze werden unterschieden e Datensatz kontinuierliche Messgr ssen Durchgehend zeitbezogen etwa Ge schwindigkeit und Beschleunigung des Fahrzeugs e Datensatz nicht kontinuierliche Beschreibungsgr ssen Beobachtungsgr ssen bei welchen die Zeitpunkte von Ereignissen erfasst werden Sie sind bezogen auf die Ver suchspersonen und indirekt auch ortsbezogen e Datensatz ortsbezogene Daten indirekte wegbezogene Daten beziehungsweise Merkmale wie Streckentyp Abschnittsgrenzen je Streckentyp komplexe Knoten auf der Stadtstrecke und Wegabschnitte mit Te
18. Auf diesem er h ht sich die Ereigniszahl bei beiden Altersgruppen deutlich Fazit Abschliessend muss festgestellt werden dass nicht eindeutig gesagt werden kann ob die Verwendung von IVIS einen Einfluss auf die Verkehrssicherheit hat oder nicht Sicher ist 63 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 dass ein Einfluss von IVIS auf die Verkehrssicherheit vorhanden ist Dieser ist jedoch gering und liegt meist innerhalb der Standardabweichung der mittleren Geschwindigkeit 4 4 Automatisierung im Bahnbetrieb zwischen Anspruch und Wirklichkeit die Dr Markus Montigel CEO Pr sident des VR systransis AG Zug montigel systransis ch 4 4 1 Zur Person Markus Montigel promovierte 1994 als Informatiker zum Thema beweisbare Sicherheit in der Eisenbahnsteuerung an der ETH Z rich Nach einem Auslandengagement bei Alcatel Transport Automation f hrte ihn sein Interesse am Grenzbereich Lehre Forschung Industrie ber die Fachhochschule St P lten bei Wien nach New Orleans USA wo er eine Assistenz professur f r Informatik inne hatte und 2002 den Preis f r das beste Informatikprojekt des Staats Louisiana gewann Das Interesse an der Innovation in der Bahnsteuerung f hrte zur Mitarbeit in diversen Projekten Stellwerkstechnik European Train Control System ETCS sowie Bahnverkehrsoptimierung und Online Diagnose Seine 2003 gegr ndete Firma sy stransis AG in Zug entwickelte unter anderem im Auftrag v
19. Danach verl sst man das Fahrzeug und gibt es f r die weitere Nutzung frei Die Transportleistung Zeit Entfernung Kapazit t wird ber Kreditkarte abgerechnet eine Eigentumsbindung entf llt die Kosten sind an das tats chliche Verkehrsaufkommen gekn pft es gibt teurere und billigere Zeiten Bei Erreichen kapazitiver Grenzen des Systems regu 92 Es scheint schon Designstudien hierf r zu geben vgl DER SPIEGEL Nr 29 vom 13 7 2009 S 109 Titel Rollendes Wohnzimmer Der Entwurf nennt sich Autonomobil und stammt von der Firma Mike and Maai ke in San Francisco In der Ank ndigung lautet der Text Autonomous cars once a fantasy in movies and on TV are now technologically possible GPS sophisticated sensors and navigation databases will allow driverless vehicles to operate on the same roads we have today It s inevitable that technology will eventually allow cars to outperform their former drivers This will drastically reduce the fatality rate and provide new experiences that will enrich our lives The autonomous driverless car will not be implemented overnight however nor will it completely replace current forms of personal vehicles Even when it is proven safer than human driving not everybody will be instantly convinced The new technology will slowly evolve in human driven cars and it s already happening Today s cars are available with distance sensors parking aids and other human overrides that
20. Fahrerassistenz im Auto Sinn macht Auch das Stichwort Car to x wurde bereits angesprochen Dies ist die Kommunikation der Fahrzeuge miteinander oder mit der Infrastruktur Dem Fahrer k nnen zudem ber Assistenz funktionen weit voraus liegende Situationen bermittelt werden Auch dies erh ht den Kom fort des Menschen Routen k nnen fr hzeitig den Strassen und Verkehrsverh ltnissen ange passt werden Zuletzt kann man mit Automaten auch mehr Spass im Auto oder im Privatleben haben Es gibt Gr nd weshalb ein grosser bayrischer Automobilhersteller in manchen Fahrzeugen einen Knopf einbaut der einen Fahrer jedes Rennen an einer gr nen Ampel gewinnen l sst Ausser dem Spassfaktor macht dieser Knopf keinen Sinn M Dommann Der Zusammenhang zwischen Menschen und Maschine ist tats chlich ein e absolut grunds tzliche Frage mit der wir uns in Zusammenhang mit Automation notwendi gerweise besch ftigen Herr Weyer k nnen Sie Ihre Perspektive diesbez glich schildern J Weyer Soziologe TU Dortmund Die gemachten Ausf hrungen sind eine interessante Erg nzung zu den von mir ge usserten Thesen Ich m chte kurz auf das Beispiel des Brems assistenten eingehen einem Fahrassistenzsystem das vor allem zur Erh hung der passiven Sicherheit beitr gt Es gibt andere Systeme wie beispielsweise den Stauassistenten welche die Umwelt viel st rker wahrnehmen und auf diese reagieren Dies sind nur Vorstufen der zu k nftigen
21. Figur des Kreislaufes mit Wohlstand suggeriert wird Alles muss immer in Bewegung sein damit es Wohlstand gibt Kommentar und Frage aus dem Publikum Gisela H rlimann Historikerin Ich m chte mit einer kleinen Anekdote starten Gestern habe ich mit James Cortada er rtert warum keine Videokonferenz bevorzugt wird Bei JBM wird dies oft getan Die Kommunikation via Rech ner und Internet erspart das Reisen Dies ist kologisch nachhaltig Es k nnen zudem Leute 123 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 zur Konferenz hinzugef gt werden die wegen einer langen Reise sonst nicht h tten am Ge spr ch teilnehmen k nnen Gleichzeitig k nnte man w hrend des Gespr chs locker sitzen und die Katze streicheln oder eine Cola trinken w hrend ber das Gesch ft oder die Wissenschaft gesprochen wird Das als Vision wie Automation auch Stillstand bewirken k nnte H ngt r umliche Mobilit t nicht immer auch mit sozialer Mobilit t zusammen Denken Sie an die ber hmte Stadtfreiheit an Menschen die ber Jahrhunderte vom Land weggegangen sind um an einem neuen Ort mehr Anonymit t und mehr Freiheit zu erfahren und sich selbst zu verwirklichen und aus der d rflichen Gemeinschaft auszusteigen Dieser Mobilit tsaspekt wurde bislang nicht angesprochen Damit komme ich zu meiner eigentlichen Frage oder gar kritischen Bemerkung Ich stelle fest dass wie heterogen Sie auch immer sind von ihrem Bildungskapital u
22. Gerlach f r das Siemens Projekt Combino in Erlan gen aktiv und kehrte im Oktober 2005 als Mitglied der Gesch ftsleitung zu Siemens Schweiz AG zur ck wo er seit Juli 2008 als Generaldirektor und Vorsitzender der Gesch ftsleitung der Regionalgesellschaft Siemens Schweiz AG amtet 5 2 2 Abstract Die fortschreitende Urbanisierung der rasante Klimawandel demographische Ver nderungen und die wachsende Globalisierung sind die Herausforderungen unserer Gesellschaft von heu te und morgen Hinsichtlich dieser Entwicklungen stellt die Mobilit t einen kritischen wirt schaftlichen Faktor f r aufstrebende Ballungszentren dar Die Mobilit t muss den unter schiedlichsten Interessen und Bed rfnissen gerecht werden um das wirtschaftliche Fortbeste hen von ganzen Regionen und das Funktionieren von sogenannten Megacities gew hrlei sten zu k nnen Betroffen sind der Individualverkehr und der ffentliche Verkehr gleicherma ssen Es stellt sich deshalb die zentrale Frage Wie k nnen wir in Zukunft eine hocheffiziente und klimavertr gliche Mobilit t von Personen und G tern garantieren Kosten und Zeit Komfort und Sicherheit sowie Nachhaltigkeit und Interoperabilit t sind die Anforderungen 72 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 an eine funktionierende Mobilit t von morgen Die Bed rfnisse sind in ihrer Priorit t regional unterschiedlich ausgepr gt verfolgen aber global das gleiche Ziel Es ist
23. Hrsg Deutungsr ume Bewegungswissen als kulturelles Archiv der Moderne M nchen 2005 4 Coy S 67 59 Review The Machine in the Garden http web mit edu smaurer Public Words STS001 20review doc aufgerufen 18 11 2009 30 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 k rpert und lebt Die strukturelle Entsprechung zu dieser Erschliessung eines neuen Konti nents scheint mir das Entstehen einer neuen Weltordnung nach 1945 zu sein und die Parallele liegt in der Vorstellung dass Amerika die Chance hat alles anders zu machen Marx argu mentiert nun haupts chlich mit literarischen Werken und Vorstellungen aber es gibt eine Stelle die ich herausgreifen m chte weil sie kein literatur sondern ein technikhistorisches Ereignis beschreibt Es geht dabei um die Rolle der Dampfmaschine die um 1800 so meine Lekt re die Rolle der Cybernation um 1960 bernimmt 1786 hatte Thomas Jefferson noch daf r pl diert dass Amerika die Betriebe in Europa lassen solle fuhr jedoch im gleichen Jahr nach England in einer Zeit also in der dieses Land wie Matthew Boulton einmal an James Watt schrieb steam mill mad war Dort studiert er eine Dampfmaschine bei Blackfriar s Bridge d h die sogenannte Albion Mill die 1786 erbaut und 1791 schon wieder abgebrannt war Und Jefferson war begeistert could write you vo lumes on the improvements made and making here in the arts Dass er f r n tzliche Ve
24. Ingo Schulz Schaeffer 2002 Technik und Handeln Wenn soziales Handeln sich auf menschliches Verhalten und technische Abl ufe verteilt In dies Hg K nnen Maschinen handeln Soziologische Beitr ge zum Verh ltnis von Mensch und Technik Frankfurt M Cam pus 11 64 Schimank Uwe 2000 Handeln und Strukturen Einf hrung in eine akteurtheoretische Soziologie M nchen Juventa Sheridan Thomas B 1999 Human supervisory control In Andrew P Sage William B Rouse Hg Handbook of systems engineering and management Hoboken NJ John Wiley amp Sons 591 628 Spehr Michael 2004 Die Physik des Staus Neue Wege gegen den Kollaps auf der Strasse In Frank furter Allgemeine Zeitung 14 09 2004 T1 Vanberg Viktor 1975 Die zwei Soziologien Individualismus und Kollektivismus in der Sozialtheo rie T bingen J C B Mohr Weyer Johannes 1997 Die Risiken der Automationsarbeit Mensch Maschine Interaktion und St r fallmanagement in hochautomatisierten Verkehrsflugzeugen In Zeitschrift f r Soziologie 26 239 257 1999 Wernher von Braun Reinbek b Hamburg Rowohlt 2007 Autonomie und Kontrolle Arbeit in hybriden Systemen am Beispiel der Luftfahrt In Tech nikfolgenabsch tzung Theorie und Praxis 16 Nr 2 35 42 2008a Der Luftverkehr der Zukunft Pilotenlos und vollautomatisiert Die 4 Jetgeneration der Verkehrsflugzeuge 11 FHP Symposium St Margen 7 9 April 2008 88 Die
25. Triple Revolution das ebenfalls im Jahre 1964 an Pr sident Johnson geschickt wurde Zu den Unterzeichnern geh rten Journalisten Studenten konomen Politikwissenschaftler aber auch Industrielle Publizisten wie der Herausgeber des Scientific American Historiker und Soziologen Cybernation erfordere so ist gleich auf der ersten Seite zu lesen eine fun damentale Bestandsaufnahme von Werten und Institutionen Sie sei eine von drei grossen Revolutionen neben der Weaponery Revolution Waffen die Kriege verhindern und der Human Rights Revolution Globalisierung von Menschenrechten Cybernation sei so ist weiter zu erfahren die new era of production durch computer und feedback und die zentrale und bedeutsamste Revolution dieser drei Herausfordernder als atomares Wettr sten und Menschenrechte ist also die Frage der Automatisierung Als zeithistorischer Hintergrund soll ten die Rassenunruhen der Marsch nach Washington und die Ermordung Kennedys nicht g nzlich vergessen werden Die Argumentation ist ganz hnlich wie bei Bagrit aber etwas radikaler und mehr auf ko nomie bezogen Bisher herrsche so die Unterzeichner eine Konkurrenz um die Produktion von Reichtum zwischen Menschen und Maschinen die jedoch zu Ende gehe sobald die Ma schinen die Produktion bernehmen Das industrielle System k nne jedoch mit dieser unlim 9937 ited capacity of a cybernated productive system nicht umgehen weshalb die Aut
26. allerdings k nnte eigene f fentliche fahrerlose Transportsysteme entwickeln zusammen mit dem ffentlichem Nah verkehr und Institutionen f r Carsharing und Zwei oder Dreirad Sharing Das Ende des Wagenlenkers Konsequenzen Diese L sung hat einige Vor aber auch Nachteile sowie Konsequenzen die man sorgf ltig diskutieren sollte Neben der wahrscheinlichen Reduktion von Unf llen und Stauzeiten ist zun chst eine bessere Auslastung des Fuhrparks zu erwarten Dadurch ergibt sich auch ei ne allerdings schwer abzusch tzende Reduktion der kologischen Belastung Dies h ngt auch von der gew hlten Antriebstechnologie der dann verwendeten Fahrzeuge ab Eine Re duktion der individuellen psychischen Belastung und Gef hrdung d rfte aber ein Haupteffekt sein Ordnungspolitisch w rde man auch einen ver nderten Mix von individuellem und f fentlich geplantem Verkehr bekommen Die U Bahn Automatisierung durch fahrerlose Systemen hat eine ganze Reihe von Vorteilen gebracht wie Sicherheit hohe kurzfristige Verf gbarkeit Flexibilit t im Angebot und durch die Schienenbindung eine Reduktion der Wendezeiten Diese Vorteile lassen sich mutatis mutandis auch bei diesem Szenario f r den Kunden vermuten Man kombiniert die wartungs freie Taxil sung der Fahrzeugverf gbarkeit mit der kosteng nstigeren individuellen Nutzung Allerdings wird der Aufwand f r ein solches Autopilotmodell beim Betreiber organisatorisch und f
27. bei C4I angekommen ist Die Denkfigur Bagrits ist typisch f r die Mitte der 1960er Jahre Cybernation erscheint dabei als das Gegenteil von Mechanization Die Menschen werden nicht zu Robotern gemacht sondern Roboter nehmen ihnen die roboterhaften Ele mente ihrer Existenz ab sie subtrahieren sie gewissermassen damit im Ergebnis etwas rein Menschliches brig bleibt das sich nun umso besser und reiner entfalten k nnen soll Das wiederholt sich an verschiedenen Systemstellen und auf verschiedenen Hierarchieebenen Beispiel f r Bagrit ist nicht nur wie so oft die k rperlich harte Arbeit in Fabriken oder die allt gliche Autofahrt zum B ro sondern auch die Leitungsebene des Managements Alles was Routine ist alles was automatisch geschehen kann weil es so vorgeschrieben ist und alles was nach formalisierbaren Kriterien entscheidbar ist wird entfernt und brig bleiben soll ein Wesen das nur jene Entscheidungen trifft die nicht automatisierbar programmierbar oder formalisierbar sind d h der sogenannte Mensch Mit dieser Argumentation ist Bagrit 1964 in guter Gesellschaft und ich erw hne nur drei wei tere Beispiele Wiener S 114 Leon Bagrit The Age of Automation London 1965 BBC Lecture 1964 Bagrit S 13 Bagrit S 16 21 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 1 den britischen Management Kybernetiker Stafford Beer und sein Cybersyn Projekt zur Steuerung der chilen
28. bei w hlbarem Start und Ziel aufgrund der Verkehrslage aber auch die konkrete Steuerung des Fahrzeugs beispielsweise ber Magnetleitschienen Die Steuerung erfolgt nicht ber sensorische Ersetzung des Fahrers durch einen Fahrroboter das w re zu komplex sondern analog zum Schienenverkehr Man definiert dann Pulks die je nach Ziel und Wahl der Strecke sich bilden und wieder aufl sen Bei Havarien Notf llen etc muss man auf eine manuelle befahrbare Notspur ausweichen k nnen Man hat auf diese Weise bei Autobahnen und berlandstrassen gleichsam magnetische Schienen die das Fahrzeug wie ein Autopilot steuern auf kleineren Strecken in der Stadt kann der Fahrer wieder die manuelle Steuerung bernehmen Die Fahrzeuge k nnten sogar propriet r sein es empfiehlt sich aber eher auf das Konzept des ffentlichen Autos zur ck zugreifen So kann man freie Fahrzeuge beispielsweise per Handy bestellen die dann zu au tomatisch anzufahrenden Pl tzen gebracht werden das System kann dann erweitert werden von Haust r zu Haust r Man ffnet das Fahrzeug mit einem kreditkarten hnlichen elektroni schen Schl ssel gibt das gew nschte Ziel ein und f hrt entweder selbst oder falls m glich schon unterst tzt zu den Auffahrstellen der grossen Verbindungslinien und wird dann ohne weiteres Zutun zum Ziel gefahren Dort bernimmt man wieder selbst das Steuer um das ge w nschte Mikroziel beispielsweise eine Strasse oder ein Haus zu erreichen
29. beim NS Regime und in NS Verbrechen involvierte Wissenschaftler in die USA transferiert Siehe dazu allgemein Linda Hunt 1991 Secret Agenda The Uni ted States Government Nazi Scientists and Project Paperclip 1945 to 1990 New York St Martin s Press Spezifisch zu Wernher von Braun Wayne Biddle 2009 Dark Side of the Moon Wernher von Braun the Third Reich and the Space Race New York W W Norton Vgl A Rosenblueth N Wiener J Bigelow 1943 Behavior Purpose and Teleology in Philosophy of Science 10 1943 S 18 24 Norbert Wiener 1948 Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine Paris Hermann Peter Galison 1994 The Ontology of the Enemy Norbert Wie ner and the Cybernetic Vision in Critical Inquiry 21 1994 S 228 266 Slava Gerovitch 2002 From Newspeak to Cyberspeak A History of Soviet Cybernetics Cambridge MA MIT Press Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Man k nnte nun auch fragen ob richtige Technik falsches Bewusstsein positiv beeinflussen kann Dazu ein Beispiel In den Vereinigten Arabischen Emiraten weiss man dass das Erd l dereinst zu Ende geht Entsprechen investieren die lscheichs in eine kologische autofreie Vorzeigestadt mit dem sch nen Namen Masdar City ein bei Abu Dhabi begonnenes Projekt dessen Realisation nur dank Computertechnik m glich ist Die CO Neutralitat im Verkehr erreicht dieses Utopia der Forschung und Nachhalt
30. builds Why does the rich United States have such a primitive rail system when compared to those of such other places as Switzerland or Singapore or even of such large countries as France and Germany Indeed one could argue that the U S experi ence with rail systems presents a mystery How is it possible that a nation which embraced a technology early and well applying all forms of automation and innovations has a system less advanced than those of many other economies and societies of equal development Be cause of the specific interest in the role of technological innovations in the rail systems we can also ask What role did automation technology play in the development and diffusion of the technology and rail networks Answering those questions requires that one understands the geographic realities of the nation and subsequently the historical evolution of railroading before appreciating today s urgent third question What can the government and country do going forward Briefly put the United States became one of the first and most aggressive users of railroad technologies of all kinds in the nineteenth century Business historian Alfred D Chandler Jr argued in his now classic study The Visible Hand that this technology led to the devel 35 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 opment of the modern corporation now the principle form of business organization around the world In order for a national
31. current administration of the federal government has also established as a high priority the reduction of American de pendence on foreign oil That that in turn will make electrical train systems very attractive in driving increased demand for this form of transport Finally public funds are becoming increasingly available for train transportation Americans love to apply technological innova tions first to many of their problems and railroading is no exception and secondarily social managerial and cultural factors The experience with rail transportation is an excellent ex ample of that process at work 1 Gisela H rlimann Die Eisenbahn der Zukunft Automatisierung Schnellverkehr und Modernisie rung bei den SBB 1955 bis 2005 Z rich CHRONOS 2007 2 Alfred D Chandler Jr The Visible Hand The Managerial Revolution in American Business Cambridge Mass Harvard University Press 1977 3 See for example Peter C Carstensen and Susan Beth Farmer eds Competition Policy and Merger Analysis in Deregulated and Newly Competitive Industries London Edward Elgar 2008 Micheline Nilsen Railways and the Western European Capitals Studies of Implementa tion in London Paris Berlin and Brussels London Palgrave Macmillan 2008 4 U S Bureau of the Census Historical Statistics of the United States Colonial Times to 1970 Washington D C U S Government Printing Office 1975 Part 2 pp 723 741 and for more curren
32. der Mensch Maschine Beziehung zur theoretischen Implikation gespannt die diese mit sich f hrt Herr Kornwachs was sagen Sie dazu Klaus Kornwachs Technikphilosoph Universit t Cottbus Gern komme ich aus Claus Pi as Ausf hrungen und diese kybernetische Anthropologie der 1960er Jahre zur ck Stein bruch hat es ja explizit Kybernetische Anthropologie genannt Dies findet sich teilweise bei gl henden Verfechtern der k nstlichen Intelligenz wieder Es ist allerdings ein Unterschied ob vor lauter Begeisterung einen Regelkreis entdeckt zu haben Kybernetik betrieben wird um Steuerung und Regelung mathematisch zu beschreiben oder ob ich den Menschen als Kom 116 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 ponente eines solchen Regelkreises heranziehe um seine Zuverl ssigkeitseigenschaften zu betrachten Da muss ich nat rlich zu verheerenden Ergebnissen kommen die ich bereits in meinem Vortrag angedeutet habe Dadurch ist der Fahrer in der kybernetischen Betrach tungsweise das schw chste Glied Jetzt wird es etwas hinterh ltig Betrachte ich das kyberne tisch so weil wir unser Verkehrssystem so gestrickt haben Haben wir den Menschen durch unsere Sichtweise und durch die Gestaltung unseres technischen Systems was nat rlich unter konomischen Randbedingungen l uft sozusagen in diese Rolle eines kybernetischen Stell gliedes hineinbugsiert Dann kann ich auch nicht anders ber ihn reden Als Fah
33. dieser Flucht ins Gr ne hatte als gesellschaftlich sanktionierte Kompensation in den 1970er Jahren wohl noch Standardcharakter Diese Struktur erzwang auch den Besitz von Autos und die dazu geh rigen Mobilit tsm g lichkeiten liessen die Vorst dte sich noch weiter von den Kernen der Grossr ume entfernen Gleichzeitig entstand durch die Nutzung des Automobils der Wunsch nach automobilfreund 73 Vgl Angaben nach Schl nhardt 2009 Seite II 4 74 Als Zeit die zwischen der Ver nderung der Steuerung und der Reaktion der Maschine darauf liegt Vgl Volker Schl nhard m ndliche Mitteilung 2009 97 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 lichen Strukturen nach Strassen und grossr umigen Parkpl tzen Die Superm rkte verlegten sich auf das flache Land und zwangen durch die Verlagerung der Versorgung in die Stadtr n der zur Nutzung des Autos Dabei ver deten die Innenst dte als vorgehaltene B rofl chen und bereitgestellte Gesch ftsr ume Kurzum Die Strukturen die den Individualverkehr in seiner heutigen Form erst erzwungen haben sind durch das Wachstum des Individualverkehrs wiederum verst rkt worden Die Grenze im Grossen Die unged mpfte Fortsetzung der Mobilit tsw nsche in der jetzigen Form st sst lokal wie global an wirtschaftliche kologische r umliche und energetische Grenzen Die globalen Grenzen lassen sich aus den Extrapolationen des zu erwartenden Verbrauchs von Luft Ener
34. durch die Automation im Verkehr und hnlich viele Chancen geben wird Die Industrie ist gewillt die se zu nutzen 5 3 Autonome Fahrzeuge berforderte Fahrer Trends und Perspektiven der Automatisierung von Verkehrssystemen Johannes Weyer Soziologe Technische Universit t Dortmund johannes weyer uni dortmund de 5 3 1 Zur Person Johannes Weyer 1956 promovierte an der Universit t Marburg und habilitierte sich in Bie lefeld Seit 2002 ist er Professor f r Techniksoziologie an der Technischen Universit t Dort mund Seine Arbeitsschwerpunkte sind neben der Techniksoziologie die Technologiepolitik und das Innovationsmanagement in hoch automatisierten Verkehrssystemen Johannes Weyer hat sowohl ber erfolgreiche wie ber gescheiterte Innovationsprojekte geforscht und auch ber schillernde Pers nlichkeiten wie Wernher von Braun geschrieben Derzeit erscheint von ihm die zweite Auflage seines Buchs Soziale Netzwerke nachdem er im Jahr 2008 zusam men mit dem Technikphilosophen Ingo Schulz Schaeffer ein Werk mit dem Titel Manage ment komplexer Systeme herausgegeben hatte 5 3 2 Abstract In allen Verkehrssystemen kommen in zunehmendem Masse autonome technische Systeme zum Einsatz die Operationen selbstt tig ausf hren welche zuvor in der Kompetenz des Men schen lagen wie beispielsweise das Steuern eines Flugzeugs oder das Bremsen eines Fahr zeugs Dies hat einerseits Konsequenzen auf der Mikro Ebene der M
35. durch eine technische Errungenschaft davon abh ngt wie viele Personen gleichzeitig das tun was sie tun k nnen dann liegt im Gebrauch einer solchen technischen Errungenschaft eine Tendenz zur Selbstaufhebung Nicht nur die Anfahrt ins Naherholungsgebiet gestaltet sich als ein Alptraum besonders dann wenn alle es tun weil alle es k nnen Von der Idee der Mobilit t bleibt bei massenhafter Be nutzung der sie verwirklichenden Mittel nicht viel brig Warum zieht es uns ins Gr ne war 80 Ein entsprechender Vergleich findet sich in Kornwachs 1996 81 Dies ist die Grundgleichung der Stauforschung vgl z B Helbing 1997 100 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 um gibt es denn Tourismus Wir wollen den Unertr glichkeiten der Alltags und der Ar beitswelt in den besagten sch nsten Wochen des Jahres entfliehen einschliesslich der Unver tr glichkeiten des allt glichen Verkehrs und seiner Folgen und zwar durch Verkehr wir wollen ja weg Die Analogie zum circulus vituosis bei der Droge L sung eines Problems durch das Mittel welches das Problem erzeugt hat ist wohl nicht weit hergeholt Trotz all dieser Defizite hat man bevorzugt die Richtung mehr vom Gleichen und das bes ser bei der Suche nach L sung angestrebt Denn die Beeinflussung des Fahrerverhaltens durch lediglich informatorische Verkehrsleitsysteme durch Navigationssysteme und durch kluges Verkehrsflussmanagement wie a
36. er Honorarprofessor an der Universit t Ulm und seit 1992 Inhaber des Lehrstuhls f r Technikphilosophie an der Brandenburgischen Technischen Universit t Cottbus 1991 erhielt er den Forschungspreis der Alcatel SEL Stiftung f r Technische Kom munikation Gastprofessur in Wien und Gastdozent in Budapest Leiter des Bereichs Gesell schaft und Technik im VDI Mitglied der Acatech Deutsche Akademie der Technikwissen schaften dort Leiter des Themennetzwerkes Forschung und Innovation Aktuelle Publika tionen Der singende Fels mit G Tschinag M Kaluza 2009 Zuviel des Guten Von Boni und falschen Belohnungssystemen 2009 im Druck 89 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 5 4 2 Abstract Nach einem diachronischen Blick auf die Kette Mechanisierung Maschinisierung Automati sierung Informatisierung und Biologisierung wird nach Motiven der Automatisierung ge fragt Der Wunsch nach Mobilit t hat zu L sungen des Individualverkehrs gef hrt die getrie ben sind von berwiegend unbewussten instinktiven W nschen und Mobilit tsbed rfnissen der Nutzer und konomischen Interessen der Hersteller Diese L sungen zeigen drastisch ihre Grenzen Trotz dieser Defizite hat man die Richtung mehr vom Gleichen und das besser zur L sung angestrebt Die Beeinflussung des Fahrerverhaltens lediglich informatorische Ver kehrsleit und Navigationssysteme Verkehrsflussmanagement und dessen Unter
37. for example in modern Asian cities across much of Europe and in parts of Latin America as continuing a tradition of extensive automation Automatically run trains by computers cou pled nicely with computerized landing systems now used routinely by commercial aircraft But as one of the organizers of the conference noted Gisela H rlimann it is a process long under development In the case of Switzerland long admired as having one of the best net works of public transportation in the world automation was a process under development over many decades 1 The timing of the conference proved ideal because many nations were in the midst of a severe economic recession that public officials were fighting with economic stimulus packages that included extensive investments in transport modernization and no where did this seem more so the case than in the United States There the new administration of President Barak Obama made upgrading of all forms of transport a central theme of its job creation strategies and that included work on what was nearly universally agreed to in the United States was on aging indeed highly underdeveloped rail system The American experience has much to teach scholars and public officials about the role of transport technologies political priorities and geographic realities and in particular how they interact The case raises many questions What role do social values play in what kind of a transport system a nation
38. function information tech nologies integrated at the task level with particular focus on computerizing many monitoring and calculation functions IT expanded to tracks cars engines traffic management and work ers all installed in an evolutionary manner with railroads borrowing from many industries such as ATM systems from banking for automated ticketing and bar codes from retail to track rolling stock and goods being transported 37 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Table 1 U S Railroad Information Technology Applications 1940s 2000 Technology Application Accounting Scheduling and dispatching Payroll Movement of rolling stock Financial Strategic planning Equipment maintenance Safety records Rolling stock inventory Signal and safety systems Train inventories RFID inventory systems Personnel Automated piloting systems Automated Braking Track maintenance But Americans had alternative modes of transport that cut severely into rail systems regard less of automation and other technological advances The U S Government built a national network of magnificent highways 1950s 90s styled on the German autobahn system built in the 1930s A second event was the emergence and development of an alternative network of truck delivery industry that blanketed the entire country and within urban centres that were both public and private enterprises When one thinks of Americans they immediately and correctl
39. gegen ber den neuen Sklaven ein schlechtes Gewissen haben m sste Doch wie verhalten sich solche Utopien zur konkreten Technik und insbesondere zur Cyber nation von Fabriken a Triple Revolution S 13 Schlusssatz Triple Revolution S 11 42 Vel Ulrich Br ckling Eva Horn Hrsg Anthropologie der Arbeit T bingen 2002 25 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Exkurs Arme Das erste und prominenteste Beispiel ist vielleicht der Roboterarm der in keiner popul ren Einf hrung in die Kybernetik fehlen darf und eine gewisse Karriere durch Fragen des Prothe senbaus bei Norbert Wiener und den dabei entstehenden Cyborg Diskussionen gehabt hat Der fr heste industriell eingesetzte Arm ist wahrscheinlich der Unimate in den General Mo tors Werken in Danbury Conneticut Abbildung 1 Abbildung 1 Unimate von Devol und Engelberger Patent 1954 Einsatz bei GM ab 1961 Konstruiert wurde er von Charles Devol dem Gr nder der Firma Unimation der in den 1940 er Jahren unter anderem Hot Dog Automaten Speedy Weeny herstellte und Joe Engelber ger einem eifrigen Leser der Werke Isaac Asimovs Wohlgemerkt ber hrt dieser Arm aller dings kein Werkzeug mit dem ja repetitive Bewegungen von Arbeitern in Fabriken norma lerweise verbunden sind sondern ist nur f r den Transport und das Bewegen schwerer Spritzgussst cke da Das verweist auf die Anf nge solcher Arme im Bereich der
40. have room for new subways or old rail lines had to be used for railroads and subways e Slow ruling on changing routes pricing and mergers led to decreased quality service e Not always considered clean accidents highly publicized e Modernizing rail lines or building whole new subways considered too expensive for taxpayers e A political football among parties perceived impact on taxes growth of government All of these circumstances led to several long term conditions The most obvious was the least modernized inter city use of rail systems by passengers in any modern economy Americans simply liked better other modes of transport Extensive competition from subsidi zed air track and highway alternatives contributed to the problem which in turn further re inforced a non entrepreneurial culture in both railroad and subway enterprises although less so in air transport due largely to deregulation of that industry in the 1980s On the plus side in the early years of the twenty first century a growing appetite for environmentally friendly forms of transport assisted rail systems along with the growing awareness by the early 2000s that it was cheaper to move goods and people by rail than by oil fuelled vehicles An un proven third factor is probably the growing awareness on the part of Americans who have travelled in countries that have excellent rail systems about the benefits of such modes of transport as evidenced by the high regard Americ
41. interagierenden Fahrzeuge Ich vermute dass sich derzeit das Verh ltnis von Mensch und Technik grunds tzlich wandelt ber Jahrzehnte hinweg wurde die Entm ndi gung des Fahrers durch Bremsassistenten diskutiert Es gibt das sch ne Beispiel eines Blattes Papier das aufgewirbelt wird und so den Bremsassistenten zu einer Notbremsung veranlasst die der Mensch nicht vorgenommen h tte Dar ber hinaus ist aber die neue Qualit t dieser Systeme zu beachten Fahrerassistenzsysteme verbessern nicht nur die passive Sicherheit sondern erlauben ber Vernetzung eine neue Form der dezentralen Verkehrssteuerung et cete ra Ich glaube dass sich das Verh ltnis von Mensch und Technik tats chlich ndert bis hin 115 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 zu den Szenarien die Klaus Kornwachs pr sentiert hat in welchen diese Assistenzsysteme urspr nglich Helfer an Bord des Fahrzeuges waren und den Fahrer unterst tzten und seine Performance verbesserten Nun pl tzlich werden sie aber zu Aufpassern an Bord wie der Spiegel mal provokativ geschrieben hat Sie berwachen den Fahrer und kontrollieren bei spielsweise dass dieser keinen Alkohol getrunken hat und geben bestimmte Geschwindigkei ten vor und f deln den Fahrer in einen elektronischen Kordon ein Diese Szenarien liegen voraussichtlich vor uns sie sind denkbar und m glich und ver ndern das Verh ltnis von Mensch und Technik massiv M Dommann Claus Pias die Ge
42. m2 informiert Nahezu jede Woche sind Artikel ber die neue Metro in der Presse erschienen Innerhalb der Bauphase wurden 150 000 Besucher empfan gen sowohl in Gruppen als auch w hrend den j hrlich angebotenen Tage der offenen T r Das Projekt m2 f hrte auch intern zu zahlreichen Ver nderungen in der Organisation und in der Schulung der Mitarbeiter Ausbildungen im Umfang von 6 000 Mann Tagen wurden rea lisiert Die Metro m2 ist zwar ein vollautomatisches System Dennoch f hrt sie nicht automatisch und Menschen werden f r den reibungslosen Betrieb nach wie vor ben tigt 54 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 4 3 Auswirkungen von fahrzeuginternen Informationssystemen auf die Verkehrssicherheit Nicolas Latuske Physiker und Verkehrswissenschafter ETH Z rich nicolas latuske ivt baug ethz ch 4 3 1 Zur Person Dr Nicolas Latuske 1973 hat an der Universit t Hamburg Physik studiert und promovierte 2006 am Institut f r Umweltphysik der Universit t Heidelberg 2007 wechselte er an die ETH Z rich und arbeitet dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut f r Verkehrsplanung und Transportsysteme IVT in der Gruppe Individualverkehr 4 3 2 Abstract Die Untersuchung des Fahrverhaltens unter realen Verkehrsbedingungen hatte zum Ziel den Einfluss fahrzeuginterner Informationssysteme IVIS auf das individuelle Fahrverhalten von Fahrzeuglenkern in Hinblick au
43. nnten sich nach aktueller Verkehrsdichte Zeiten oder Verf gbarkeiten richten Die Auslastung von vorhande nen Fahrzeugen wie des Strassennetzes wird verbessert bzw die Verkehrsdichte gesenkt Der zweite Schritt ist ein technischer der aber politisch schwierig durchzusetzen sein d rfte Auf grosse Strecken wird in die Wahl der Geschwindigkeit eingegriffen sie wird bedingt nach oben begrenzt In entsprechend ausgestattet Bereichen kann man dann selbst wenn man Gas geben w rde nur bis zur vorgeschriebenen Geschwindigkeit fahren das Verkehrs leitsystem greift auf das individuelle Fahrzeug zu Notfallbedingtes Schnellerfahren muss ausgel st werden beispielsweise durch kick off oder das L sen einer Sperre und ist nachher wie beim bergesetzlichen Notstand begr ndungspflichtig Dieser Schritt ist technisch machbar mit Hilfe der zurzeit sich st rmisch entwickelnden Technik des Ubiquitous Compu ting der schon existierenden RFID Technologie und der organisatorischen Basis beispiels weise der Toll Collect Systeme Eher pragmatisch vgl Ahrend 2003 schon fr h Marchetti 1992 91 Ein fr hes Modell dieser Vorstellung hat Vester 1990 propagiert 106 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Der dritter Schritt ist sowohl technisch wie organisatorisch daher auch politisch der wohl ra dikalste Auf grossen Autobahnen und berlandstrassen bernimmt ein Verkehrsleitsystem sowohl die Wahl der Route
44. rail networks both for cargo and passenger transport Also observe that they ranged from accounting and back office uses of computing to other large systems involving the management of rolling stock transported goods and people and finally to automation of the physical operation of the trains them selves By the late 1960s American railroads and subway systems had become quite high tech For example at the Southern Pacific Railroad a system that reflected many of the cargo move ment practices of the day in 1969 it used computers to do such things as manage car inter changes tracking and loading waybill tracking and posting service maintenance tracking and scheduling distribution ordering train accounting and ticket sales work load manage ment personnel tracking and assignment and locomotive assignment and maintenance 7 Intercity rail systems normally referred to as subways in the United States used computers in the same way but earlier than cargo networks adopted automated movement of trains with out crews as early as the 1970s and widely by the end of the century The most advanced sys tems however were those installed by airports late in the century and included scheduling modelling fuel consumption analysis and optimization modelling applications In short as Table 1 illustrates over the course of more than a century American rail transport had ev olved thanks to many technologies As the figure shows in each
45. sind etwa der Film Metropolis von Fritz Lang 1927 der Roman Brave New World von Aldoux Huxley 1931 und der erste Teil der Filmtrilogie The Matrix von Andy und Larry Wachowski 1999 a J rgen Habermas 1968 Technik und Wissenschaft als Ideologie Frankfurt a M Suhrkamp Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 eine demokratische nicht schon wieder dem Sachzwang unterworfene Debatte die Habermas herrschaftsfreie Kommunikation nennt KK Damit hat J rgen Habermas auch auf Herbert Marcuse geantwortet und auf dessen Kritik des so genannten Eindimensionalen Menschen einem Buchtitel aus dem Jahr 1964 Dieses Buch erwies sich als sehr einflussreich Marcuse stellte darin und in anderen Werken richti gerweise fest dass Naturwissenschaft jeweils von der gesellschaftlichen Aktualit t ausgeht Dabei bleibt jedoch die Potentialitat auf der Strecke und damit all jenes was auch noch sein k nnte was nicht unmittelbar ist und was f r die Zukunft offen bleiben sollte Denn diese Dimension der Potentialit t ist wichtig wenn wir etwas in allen Dimensionen verstehen wol len Die Zukunft als gestaltbarer M glichkeitsraum entsteht aus diesem Zusammenspiel aus Aktualit t die wir auch aus Vergangenheit und Gegenwart verstehen k nnen und Potentia lit t Ein zuk nftiges Befreiungspotential als eine Art T r ffner der Potentialit t erblickte Marcuse nicht zuf lligerweise
46. sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance f r die Industrie mit innovativen Produkten und L sungen eine homogene und nachhaltige Entwicklung in der Mobilit t her beizuf hren Das Augenmerk muss darauf liegen dass die Nutzung des bestehenden techno logischen Angebots kooperativer und effizienter wird Es gilt mit knappen Ressourcen ko logisch und konomisch umzugehen um den gr sstm glichen gesellschaftlichen Nutzen si cherstellen zu k nnen 5 2 3 Transkription des Vortrags Das Projekt Picture of the Future Eine Industrieunternehmung wie Siemens versucht sich dem Thema der Verkehrsautomati sierung zu n hern in dem sie in den strategischen Planungen die zuk nftige Aufstellung berdenkt Siemens hat dazu ein fortlaufendes Projekt initiiert welches sich Picture of the Future nennt Das Projekt versucht ein m glichst exaktes Bild der Welt von morgen zu zeichnen und bindet dabei die wichtigsten Megatrends in die Planung ein Die sich daraus ableitenden Herausforderungen sind Knackpunkte welche es zu l sen gilt Megatrends Ein solcher Megatrend ist die fortschreitende Urbanisierung Menschen werden zuk nftig verst rkt in Agglomerationen oder sogenannten Megacities wohnen und arbeiten Bereits in wenigen Jahren werden etwa 60 Prozent der Weltbev lkerung in St dten leben Ein weiterer Megatrend ist der demografische Wandel Zum einen bedeutet dies einen An stieg der Weltbev lkerun
47. tives Verh ltnis das in den gewohnten Bahnen des Oder Denkens nicht mehr zu fassen ist Die folgenden Abschnitte versuchen die Verkehrssysteme der Zukunft unter dieser neuen Perspektive zu beschreiben zun chst auf der Mikro Ebene der Mensch Maschine Interaktion dann auf der Meso Ebene der Systemsteuerung In beiden Abschnitten geht es Fragen der Handlungskoordination also die Abstimmung von Aktionen menschlicher Akteure und teil autonomer technischer Systeme Die Mikro Ebene Pilotenarbeit im Cockpit Das Cockpit eines modernen hochautomatisierten Verkehrsflugzeugs wie des Airbus A320 kann als ein Beispiel f r die verteilte Handlungstr gerschaft von Mensch und Technik ange sehen werden welche neuartige Formen der Kooperation beinhaltet und die Frage nach einer Bis zu einer umfassenden soziologischen Theorie hybrider Systeme die das Mit Handeln von Technik be schreibt und erkl rt ist es allerdings noch ein weiter Weg Weyer 2005 2009 81 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 neuen Rollenverteilung von Mensch und Technik aufwirft Diese Rollenverteilung hat sich im Laufe der letzten 100 Jahre dramatisch verschoben von der weitgehend manuellen Navigati on und Steuerung eines Flugzeugs zu Beginn des 20 Jahrhunderts zur nahezu vollautomati schen Steuerung gegen Ende des Jahrhunderts die dem Menschen allenfalls die Rolle eines L ckenb ssers einr umt mit allen damit verbundenen pro
48. und Wirtschaftswis senschaften schon fr h gelehrt wenn nicht eingebleut werden Es gibt auch eine Binnenrationalit t des Benutzers also auch des Fahrzeugk ufers Zu den Binnenrationalit ten des Nutzers geh ren auch dessen Interessen Zu diesen Interessen geh ren unter anderen gewisse Kofunktionen des Autos die nach aussen irrational erscheinen von innen gesehen also aus Sicht des Besitzers aber auf sehr robuste affektive und emotionale 85 Ausgef hrt auch f r andere Bereiche in Kornwachs 2009 S 131 ff 103 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Bindungen verweisen wie sie in Tabelle 4 ohne Anspruch auf Vollst ndigkeit zusammenge stellt sind Erst wenn wir uns als Nutzer von personal vehicles von den emotionalen Bindungen frei machen die sich in diesen Co Funktionen des Autos ausdr cken bekommen wir den Blick frei f r vielleicht neue L sungen des sich selbst verhindernden Verkehrs Die Gr nde die uns zur Mobilit t treiben sind biologisch und emotional bestimmt die Struktur wie diese Be d rfnis erf llt werden ist kulturell und konomisch im Rahmen der verf gbaren Technik be stimmt Pendeln Versorgungsfahrten Besuche sind prim r aber auch die pure Lust an der Technik am Reisen Rasen Fahren sehen und gesehen werden am Ortwechsel und an der Bewegungsfreiheit sind ebenso wirkm chtig Manchmal k nnte man in Anlehnung an Theo dor W Adorno meinen dass die Liebe zu
49. verstauen zu m ssen Flugzeug Bahn Auto F r diejenigen f r die Zeit Geld ist erscheint neben der Reduzierung der Reisezeit eine sicherheitstechnisch befriedigende Entkopplung ihrer Aufmerksamkeit f r eigene Zwecke Arbeiten Schlafen Essen Kommu nizieren von der Aufmerksamkeit f r Steuerungsaufgaben des Transportmittels eine vern nf tige Forderung zu sein Der oft gew nschten Souver nit t der Festlegung von Beginn Dauer und Ende Ziel und Zwischenaufenthalten einer Reise kommt das Auto zwar nach dann noch eher durch Stun dentaktung die Bahn die Flugpl ne hingegen erlauben eine solche Souver nit t nicht Nur das Auto bietet eine Erf llung des Wunsches nach einem intimen Nahhorizont My car is my castle in dem man das Recht in Ruhe gelassen zu werden verwirklichen kann Der freien Wahl der Mitnahmem glichkeiten von Personen und Gegenst nden kommt ebenfalls das Au to mit Abstrichen die Eisenbahn entgegen F r nationale Fernstrecken zwischen 200 und 1 000 Kilometer w ren nicht berf llte p nkt liche saubere und komfortable Z ge fast ideal wenn man vom Verlust des intimen Nahhori zonts und der beschr nkten M glichkeit der Mitnahme von Arbeits oder Kommunikations mitteln oder Gegenst nden des Bedarfs sowie einer geringeren Dichte von Zusteigem glich keiten absieht F r k rzere Strecken sind Z ge als Verkehrsmittel hinsichtlich dieser Bed rf nisse heute noch katastrophal es wird daher auf
50. wurde die m2 finanziert Michel Joye Direktor Verkehrsbetriebe Lausanne Die Gesamtkosten betrugen 730 Millio nen Schweizer Franken Der Bund steuerte zun chst einen Beitrag von 70 Millionen bei Nach Realisierung des Agglomerationsfonds konnte dieser Beitrag auf 190 Millionen Fran ken gesteigert werden Frage aus dem Publikum Johannes Weyer Soziologe TU Dortmund an M Joye und M Montigel systransis AG Zug Frage 1 Wie kann ein Mischbetrieb von fahrerlosen und mit Fahrern besetzten Systemen realisiert werden Frage 2 Betreffend der reaktiven Konfliktl sungen Heisst das dass ein Zug einen Konflikt in Interaktion mit der Weiche und dem ent gegenkommenden Zug l st ohne Eingriff der Leitzentrale M Joye Wie in der Pr sentation von M Montigel gezeigt wurde ist die Systemabgrenzung ein wichtiger Punkt Im Vergleich zum herk mmlichen Bahnsystem ist eine Metro ob im Mischbetrieb oder nicht ein sehr einfaches System So ist die Zahl der im System befindli chen Z ge stets bekannt In einem abgegrenzten Raum des gew hnlichen Bahnsystems kom men fortlaufend neue Z ge hinein w hrend andere diesen wieder verlassen Allein vor die sem Hintergrund ist das System Eisenbahnbetrieb viel komplexer als ein Metrosystem M Montigel Ich teile die Meinung von M Joye Zum einen sind die technischen Systeme der herk mmlichen Eisenbahn und den S Bahn beziehungsweise den U Bahnsystemen auf grund der historischen
51. 15 erh ltlich 20 vergriffen 20 erh ltlich 30 erh ltlich 20 vergriffen 20 erh ltlich 35 erh ltlich 20 vergriffen 30 erh ltlich 25 erh ltlich 42 erh ltlich 30 vergriffen 52 erh ltlich 50 erh ltlich 30 erh ltlich 30 erh ltlich 40 erh ltlich 25 erh ltlich 35 erh ltlich 94 Simulationsmodell f r Tramnetze 95 Desserte ferroviaire de l aeroport de Geneve Cointrin 96 Kostenproblematik des Schienenverkehrs Ans tze zur Reduktion der Produktionskosten 97 Think Trac ein einfach zu portierendes Traktionsprogramm f r die Berechnung von Fahrzeiten im Eisenbahnverkehr 98 Pioniere des Verkehrs Eine Auswahl von Kurzbiographien zur Einf hrung in die Verkehrsgeschichte 99 Der Fahrgastwechsel im ffentlichen Personenverkehr Anstelle 99 kann Nr 106 Zusammenfassung bestellt werden 100 1 Optimierung des Oberbaus bei Meterspurbahnen Teil 1 Berechnung und Beurteilung 100 2 Optimierung des Oberbaus bei Meterspurbahnen Teil 2 Grundlagen und Methodik 100 3 Optimierung des Oberbaus bei Meterspurbahnen Teil 3 Literaturkatalog mit Kommentar 101 Zur Gestaltungsaufgabe des Bauingenieurs Systemtheoretische Grundlagen und Folgerungen f r Planung und Ausf hrung ein Beitrag zur Ingenieurwissenschaft 102 Modellierung und Gew hrleistung von Abh ngigkeiten in Eisenbahnsicherungsanlagen 103 Simulation von Eisenbahnsystemen mit RWS I 3 Auflage RWS Version 1 7 f r Apple Macintosh
52. 3 Veranstaltungsort Universit t Z rich R mistrasse 71 8001 Z rich Aula H rsaal KOL G 201 1 4 Dank Wir danken allen Beteiligten die mit ihrem Engagement diese Tagung m glich gemacht ha ben insbesondere e den Referentinnen und Referenten den Moderierenden und den Teilnehmenden der Diskussionsrunde Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 e den Mitarbeitenden des Instituts f r Verkehrssysteme und Transportplanung IVT der ETH Z rich am Lehrstuhl f r Verkehrssysteme von Ulrich Weidmann e David Gugerli und der Professur f r Technikgeschichte der ETH Z rich e Jakob Tanner und der Forschungsstelle f r Sozial und Wirtschaftsgeschichte der Universit t Z rich e Andr Meier und Franziska Kolb Atelier f r visuelle Gestaltung Luzern e Werner Tobler und dem Team des UZH Hausdiensts e Alfred Kl ger und dem Team des ZfV Service e dem interkulturellen Catering Team von esskulturen ch e allen Helferinnen und Helfern e und selbstverst ndlich noch einmal den Sponsoren Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 2 Tagungseroffnung und Einleitung Die Revolution der Automation eine Einleitung und Einladung Gisela H rlimann Historikerin Universit t Z rich ghuerlimann fsw uzh ch Zur Person Gisela H rlimann studierte Geschichte an der Universit t Z rich und promovierte 2006 mit Die Eisenbahn der Zukunft Automatisierung Schnellverkehr und Modernisie
53. B THRU A JOE LINE THRU A AND JIM POINT X LARGE INT OF JOE WITH JILL JACK LINE THRU JIM AND B GO RGT ALONG JACK UNTIL TOOL PAST SIDE EI D GO TO SET PT STOP END FINI E SET PT Cars To Matoh Wite With A Giant Brain Marvelous new APT Systen using lerge DIA diameter FEIRAT faodrate Soaputers and automatic machine toole IN DIR in direction of LF left lots you cut out complex motal parts RGT right CTR AT center at Just by writing down the instructiona INT OF intersection of MIT soien Read the APT language part program tists working for Air Fores developed above comparing with the picture and new Automatically Prograrmed Tool see how brainy these braina are getting APT system with cooperation of Alr to be Abbreviations are TL tool oraft Industries Association companies Quelle Douglas T Ross Origins of the APT Language for Automatically Programmed Tools in ACM SIGPLAN Notices 13 8 1978 Was die Air Force allerdings anstrebte und nur m hsam verwirklichte war eine echte symbolische Programmierung der Maschinensteuerung durch Ingenieure statt Arbeiterk r per also eine Formalisierung des Wissens und eine Implementierung in Programmen an Steckbrettern Festverdrahtung Lochstreifen und zuletzt programmiersprachlichen Konzep ten Die erste Phase dieses Prozesses der Entstehung von CNC Computational Numeric Con trol im heutigen Sinne war et
54. Bei einer Verallgemeinerung stellt sich die Frage ob dies im Sinne des kategorischen Imperativs noch eine Maxime ist von der man wollen kann dass diese ein allgemeines Gesetz ist Wenn also die zentrale Frage nach der Generalisierbarkeit durch die Selbstaufhebungstendenzen des Individualverkehrs nicht beantwortet werden kann sollte zumindest damit begonnen werden moralisch dar ber nach zudenken Diesbez glich gibt es eine Menge kulturell bedingter Blockaden 112 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 6 Automation und Autonomie Eine Diskussionsrunde 6 1 Diskussionsrunde Moderation Monika Dommann Historikerin Universit t Basel monika dommann unibas ch Diskussionsteilnehmer Klaus Kornwachs Technikphilosoph Universit t Cottbus kornwachs tu cottbus de Diskussionsteilnehmer Claus Pias Philosoph Universit t Wien claus pias univie ac at Diskussionsteilnehmer Ingo Totzke Psychologe Universit t W rzburg totzke psychologie uni wuerzburg de Der Diplompsychologe Ingo Totzke ist seit 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Interdisziplin ren Zentrum f r Verkehrswissenschaf ten IZVW an der Universit t W rzburg Sein Forschungsschwer punkt sind die Fahrerassistenz und Fahrerinformationssyteme In die 113 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 sem Zusammenhang war und ist er in mehreren Forschungsprojekten sowohl f r staatliche Auftraggeber wie f
55. Da die Einhaltung des Fahrplans f r die vollautomatisierte Metrolinie eher sekund r ist spielt die P nktlichkeit gegen ber der Verf gbarkeit des Systems eine untergeordnete Rolle F r jeden Tag wird die effektive Leistung effektiv gefahrene Kilometer gemessen und durch die geplante Leistung Kilometer nach Fahrplan dividiert siehe Abbildung 8 Das Resultat ist ein Mass f r die Verf gbarkeit des Systems Die ersten f nf Balken repr sentieren die Ergebnisse w hrend der Phase des Probebetriebs Die folgenden Balken geben die Ergebnisse f r den kommerziellen Betrieb wider Die Abbil dung zeigt dass der Zeitpunktes der Inbetriebnahme auf Ende Oktober 2008 gut gew hlt war Das Ziel ist f r das letzte Quartal dieses Jahres Werte von einer Systemverf gbarkeit im Be reich von 99 Prozent zu erreichen F r das Jahr 2010 wird eine Verf gbarkeit von minde stens 99 5 Prozent angestrebt Dieser Wert entspricht einer t glichen Versp tung von insge samt f nf Minuten Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt dass bei der Systemverf gbar keit die Toleranzgrenze der Kundschaft im Bereich zwischen etwa 99 Prozent und 99 5 Pro zent liegt Abbildung 8 Verf gbarkeit der m2 100 ratio km 75 50 juil 08 ao t 08 sept 08 oct 08 nov 08 dec 08 janv 09 fevr 09 mars 09 avr 09 Mois 53 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Beurteilung durch die Kunden Die Fahrg ste der m2
56. Die Revolution der Automation Verkehrsautomatisierung und Gesellschaft im 20 und 21 Jahrhundert Tagungsband November 2009 Zweite internationale und interdisziplin re Tagung im Rahmen der Reihe Mobilit t Gesellschaft Technik von ETH und Universit t Z rich 25 Juni 2009 Aula der Universit t Z rich Z rich Institut f r Verkehrsplanung und Transportsysteme Lehrstuhl f r Verkehrssysteme ETH Z rich Wolfgang Pauli Strasse 15 8093 Z rich Telefon 41 44 633 68 16 Telefax 41 44 633 10 57 Forschungsstelle f r Sozial und Wirtschaftsgeschichte Universit t Z rich R mistrasse 64 8001 Z rich Telefon 41 44 634 36 41 Telefax 41 44 634 49 88 Herausgeberschaft und Gesamtverantwortung Robert Dorbritz Gisela H rlimann Ulrich Weidmann ISBN 978 3 905826 10 4 Zitiervorschlag Die Revolution der Automation 2009 Tagungsband Schriftenreihe 146 Institut f r Ver kehrsplanung und Transportsysteme IVT ETH Z rich und Forschungsstelle f r Sozial und Wirtschaftsgesichte FSW Universit t Z rich Z rich 2009 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort und bersicht EE 3 1 1 MOWO EE 3 E Ee E E E E E EE E EAEE E A E Re 6 1 3 Organisation und Tagungsverantwortung uuusssnsssensnsnnnnnenennnnnnnennnnnnnnennnnnnnnnnnn 8 1 4 Dank wien cations Haw eel Pe Isle 8 2 Tagungseroffnung und Einleitung seseeeseeseeee
57. Effekte des Mehr vom Gleichen und das besser Zuweilen zwingt die Auto matisierung und das zeigt sich noch st rker in der Informatisierung sich die Paradigmen der Prozesses die automatisiert werden sollen deutlich zu machen Die Einf hrung des Compu ters in die Betriebe in den 1980er Jahren hat die dortigen organisatorische Strukturen und Ab l ufe transparent gemacht und dadurch gleichzeitig ver ndert 63 Vgl Tembrock 1995 64 Zum Rebound Begriff siehe z B Radermacher 2002 65 Bullinger Kornwachs 1986 1988 91 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Von daher ist zu vermuten dass auch die zunehmende beziehungsweise angestrebte Automa tisierung des Verkehrs die ja auch dessen vielf ltige Informatisierung bedeutet einen Para digmenwechsel ins Auge fassen wird der heute noch auf zahlreiche Widerst nde stossen d rfte W hrend bisherige Automatisierungsversuche sich auf der Ebene der Verkehrsstrom lenkung durch Information und der Unterst tzung der Aufgaben des Fahrers durch zahlreiche Servosysteme abspielen k nnte man statt an die Unterst tzung auch an die Ersetzung des Fahrers selbst denken Hier wiederum sind zwei M glichkeiten denkbar Der Fahrer wird zum einen durch einen Roboter ersetzt der ihm die Fahraufgabe weitgehend abnimmt Dies ist aus Gr nden der Komplexit t der Verarbeitung visueller Information ber ein konkretes Verkehrsgeschehen eine h chst komplexe Aufgabe di
58. Entwicklung sehr unterschiedlich und meist vollkommen inkompati bel Um einen Mischbetrieb realisieren zu k nnen m ssen folglich mindestens zwei ver schiedene Systeme auf den Fahrzeugen vorhanden sein Des Weiteren unterscheiden sich die 69 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Betriebsprozesse merklich Auf zweiter Ebene befinden sich die Betriebsprozesse Unabh n gig von den technischen Systemen muss der Betreiber Sicherheitsnachweise f r das Verkeh ren im Mischbetrieb erbringen Dies ist zwar nicht unm glich aber auch nicht einfach Zur zweiten Frage Der Zug ist vielmehr ausf hrendes Glied in der Aktionskette Ein zentrales Automatikfunktionssystem sammelt die erforderlichen Daten und berechnet dann Kurven der optimalen Fahrzeiten und bermittelt diese Daten wiederum dem Zug Frage aus dem Publikum Das Hauptargument war bislang die Reisezeit Ist die Energieein sparung folglich vernachl ssigbar M Montigel Die Energie ist selbstverst ndlich auch ein Argument Die berechneten Ge schwindigkeitskurven sind auch energieoptimal M Joye Auch bei der m2 ist die Energie sehr wichtig und interessant Wir sind noch in mitten eines Lernprozesses Wie kann man einen stabilen Fahrplan unter Einsparung von Energie produzieren Dies wurde schon in Reims gemacht Auf einer flachen Metro wurden 12 Prozent Energie gespart Dies ist unsere minimale Erwartung 70 Die Revolution der Automation Tagu
59. Fakult t f r Mathematik Naturwissenschaften und Informatik BTU Cottbus 1996 Haefner Klaus Das vollautomatische Auto Mobil In Denkschrift zum 100 j hrigen Jubil um des Kraftfahrzeuges Bremen 1985 Helbing D Empirical traffic data and their implications for traffic modeling Physical Review E 55 1997 R25 R28 Illich Ivan Fortschrittsmythen Rowohlt Reinbeck 1983 110 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Kant I 1785 Anfangsgr nde der Naturwissenschaften K nigsberg 1785 In Werkausgabe hrsg von W Weischedel Bd IX Schriften zur Naturphilosophie Suhrkamp Frankfurt a M 1996 Kornwachs Klaus Mobilit t und Erfahrung In Friedrich K Kornwachs K 1996 S 9 22 Kornwachs Klaus Selbstaufhebung der Mobilit t Betrachtungen zu einem m rderischen Bed rfnis In Smeddinck U Hrsg Umweltverkehr Perspektiven f r die Entwicklung des Verkehrs von morgen E Blottner Taunusstein 1996 S 56 72 Kornwachs Klaus Zuviel des Guten von Boni und falschen Belohnungssystemen Suhrkamp editi on unseld Frankfurt a M 2009 Koschlig G rth Niesreflex und Zeitverlust In Verkehrsmedizin 22 1985 Heft 3 S 125 128 Kreibich Rolf Innerst dtische Mobilit t und Lebensqualit t Arbeitspapier IZT Berlin Mai 1994 Abgedruckt in Behrendt Siegfried und Kreibich Rolf Hrsg 1994 Die Mobilit t von Mor gen Umwelt und Verkehrsentlastung in den St dten ZukunftsStudien N
60. Jahrhunderts kann so der Hi storiker Eric Hobsbawm die Vision der Dampf Verstand Philosophen des 19 Jahrhunderts von einer Automation der Fabrik erf llen Das gilt auch f r den Verkehr Automatisierte Ab l ufe haben das Transportwesen die Produktions und die Arbeitsverh ltnisse recht eigentlich revolutioniert Sie haben auch tiefe Spuren in der gesellschaftlichen Interaktion und in der Gestaltung der privaten Lebenswelt hinterlassen Automation verspricht Sicherheit Tempo Effizienz und sie verheisst mehr Freiheit und Freizeit Gleichzeitig sehen Skeptiker in ihr ein Mittel zur fortgesetzten Entfremdung Kontrolle und Masslosigkeit In diesem Spannungsfeld haben wir das Symposium zur Revolution der Automation veror tet Dazu geh rte auch die Debatte dar ber welche L sungen die Automation angesichts der gesellschaftlichen wirtschaftlichen und kologischen Herausforderungen f r die Bew ltigung von Verkehr und Transport der Zukunft bereit h lt Damit ist die kologische wirtschaftliche und gesellschaftliche Nachhaltigkeit der Automation im Verkehr angesprochen Mit der Pu blikation der Tagungsreferate die am IVT transkribiert und von den Autoren teilweise er g nzt wurden sowie mit der Wiedergabe der vom Tagungspublikum mit grossem Interesse verfolgten Gespr chsrunde zu Automation und Autonomie m chten wir auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit von Wissensaustausch und interdisziplin rem Dialog leisten
61. Revolution der Automation Tagungsband November 2009 2008b Mixed Governance Das Zusammenspiel von menschlichen Entscheidern und autonomer Technik im Luftverkehr der Zukunft In Ingo Matuschek Hg Luft Schichten Arbeit Organi sation und Technik im Luftverkehr Berlin edition sigma 188 208 2008c Techniksoziologie Genese Gestaltung und Steuerung sozio technischer Systeme Grund lagentexte Soziologie Weinheim Juventa Weyer Johannes et al 1997 Technik die Gesellschaft schafft Soziale Netzwerke als Ort der Tech nikgenese Berlin edition sigma Weyer Johannes Ingo Schulz Schaeffer Hg 2009 Management komplexer Systeme Konzepte f r die Bew ltigung von Intransparenz Unsicherheit und Chaos M nchen Oldenbourg Willke Helmut 2007 Smart Governance Governing the Global Knowledge Society Frankfurt M Campus 5 4 Das Ende des Wagenlenkers Automatisierungs und Mobilit tsbed rfnisse der modernen Arbeitsnomaden Klaus Kornwachs Technikphilosoph Universit t Cottbus kornwachs tu cottbus de 5 4 1 Zur Person Klaus Kornwachs 1947 studierte Physik Mathematik und Philosophie Ab 1976 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut f r Produktionstechnik und Automati sierung danach bis 1992 beim Fraunhofer Institut f r Arbeitswirtschaft und Organisation Stuttgart zuletzt als Leiter der Abteilung f r Qualifikationsforschung und Technikfolgenab sch tzung Seit 1990 ist
62. Teamarbeit der sich im Verlauf der letzten dreiein halb Jahre verschiedene Personen angeschlossen haben Andrew Nash Ingenieur und Ver kehrsplaner Christine W est Historikerin Robert Dorbritz Wirtschaftsmathematiker und Verkehrswissenschafter Barbara Gysel Fundraiserin und Politikwissenschafterin und wei tere Bald konnten mit David Gugerli Professur f r Verkehrsgeschichte der ETH Z rich und Jakob Tanner Lehrstuhl f r Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universit t Z rich zwei weitere Lehrstuhlinhaber f r die Unterst tzung dieses Experiments gewonnen werden Als Auftakt zur Tagungsreihe hatten wir das Thema Mit Tempo in die Zukunft Die Ge schwindigkeit des Eisenbahn gew hlt Rund 120 Personen aus Wissenschaft Verwaltung Privatwirtschaft Politik und Medien nahmen am 28 Juni 2007 an diesem ersten Symposium teil das in den ETH eigenen R umen der Chemie Altbauten CAB stattfand Die Pr senta tionen und Impressionen jener Tagung wurden auf einer CD festgehalten Im Hinblick auf die zweite Konferenz vom 25 Juni 2009 haben wir die Tagungsvorschau und information mit Hilfe einer eigenen Tagungswebsite professionalisiert In Bezug auf die In novativit t der Themenauswahl sowie auf die Interdisziplinarit t der Herangehensweise sind 1 Tagungs CD Mit Tempo in die Zukunft Die Geschwindigkeit der Eisenbahn Zu beziehen bei ghuerlimann fsw uzh ch 2 www die revolution der automation ch
63. USSION PAUSE MIT KAFFEE AUTOMATION UND AUTONOMIE EINE DISKUSSIONSRUNDE Moderation Monika Dommann Historikerin Universit t Basel 15 15 16 45 16 45 17 00 17 00 18 00 WELCHE AUTOMATION WOLLEN WIR WO IST AUTOMATION HILFREICH WO F RDERT SIE DEN EINDIMENSIONALEN MEN SCHEN EIN INTERDISZIPLIN RES GESPR CH MIT Klaus Kornwachs Technikphilosoph Universit t Cottbus Claus Pias Philosoph Universit t Wien Ingo Totzke Psychologe Universit t W rzburg Johannes Weyer Soziologe Technische Universit t Dortmund dem Publikum ABSCHLUSS DER TAGUNG Robert Dorbritz Wirtschaftsmathematiker und Verkehrswissenschafter ETH Z rich APERO RICHE IM LICHTHOF Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 1 3 Organisation und Tagungsverantwortung 1 3 1 Tr gerschaft Institut f r Verkehrsplanung und Transportsysteme IVT der ETH Z rich Prof Dr Ulrich Weidmann Dipl Math Oec Robert Dorbritz Forschungsstelle f r Sozial und Wirtschaftsgeschichte FSW der Universit t Z rich Dr phil Gisela H rlimann Prof Dr Jakob Tanner Professur f r Technikgeschichte der ETH Z rich Prof Dr David Gugerli 1 3 2 Durchf hrung e Robert Dorbritz robert dorbritz ivt baug ethz ch Tagungsorganisation e Barbara Gysel bgysel gmail com Fundraising e Gisela H rlimann ghuerlimann fsw uzh ch Tagungsorganisation e Ulrich Weidmann weidmann ivt baug ethz ch Tagungsorganisation 1 3
64. al Auch die Frage welches System optimiert werden soll ist im Eisenbahnwesen nicht klar be antwortet Das System kann ein Zug eine technische Einrichtung oder ein Bahnhof sein Das System k nnte aber auch das schweizerische oder europ ische Eisenbahnsystem sein Die Sy stemabgrenzung ist also nicht trivial Es ist aber sehr wichtig zu wissen wo die Systemab grenzungen sind und wo man mit der Automatisierung nicht mehr wirken will und kann Tat sache ist dass hier nicht ein Einzelobjekt wie ein fahrendes Auto ein Flugzeug oder eine Fa 66 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 brik automatisiert werden soll sondern es geht dabei um ein netzartiges heterogenes Gebil de In komplexen Systemen st sst man auch mit schnellen Computern und raffinierten Algo rithmen sehr schnell an Grenzen Der Anspruch an eine vollautomatisierte Bahn in Europa ist aus heutigem Standpunkt unrealistisch Wirklichkeit der Betriebsautomatisierung Abbildung 15 beschreibt zeitlich und nach Technologien gegliedert verschiedene Automati sierungsstufen im System der Betriebsabwicklung im Eisenbahnwesen Generell kann gesagt werden dass sich manuelle Abl ufe je l nger gehalten haben desto komplexer sie waren Mechanische Handarbeit zum Beispiel um Weichen umzulegen wurde als Erstes durch Elek tromotoren ersetzt Auch die Fahrwegsicherung war zun chst manuell gesteuert ist heute je doch vollautomatisiert Die Steuerung de
65. ann kommt das Flugzeug um nahezu 300 fach besser weg Erschwerend kommt hinzu dass die Steuerung eines Flugzeuges weitgehend jetzt schon ber Autopiloten automatisiert ist und die Steuerungskompetenz eines Piloten durch seine langj hrige Ausbil dung im Vergleich zur Steuerkompetenz eines durchschnittlichen Autofahrers um etliche Gr ssenordnungen h her liegt Fast berfl ssig zu erw hnen ist noch dass die Reaktions zeit beim Flugzeug in der Situation etwa zwischen sieben und achtzehn Sekunden liegt beim Auto liegt sie bei einem Bruchteil einer Schreck Sekunde Topographie Es besteht eine komplexe Wechselwirkung zwischen der Verkehrsentwicklung den Mobili t tsbed rfnissen und der rtlichen Struktur der technischen Zivilisation Der Wunsch im Gr nen zu wohnen hat zur Zersiedlung der Landschaften und dem Erguss der Vorst dte in den l ndlichen Raum gef hrt Der Wunsch nach dem H uschen im Gr nen ist pr dominant bei jungen Familien mit Kindern in entsprechendem Alter um aus der Hektik der Grossstadt ein Idyll f r das Familienleben zu retten Eine gewisse Schutzfunktion f r die Kinder vor den Ge fahren der Grossr ume mag auch eine Rolle spielen Nach dem Zweiten Weltkrieg kann da mit zur Trennung von Freizeit und Arbeitszeit die Trennung von Arbeitsort und Freizeitort hinzu Man kann dies auch als einen Trend ansehen dass die wachsenden Zumutungen des Arbeitslebens kompensiert werden sollten und die steuerliche Unterst tzung
66. ans placed in French German and Swiss rail systems Figure 3 Development of the American rail transport Standards Brakes Diese engines Auto Erster Process SCTE USS scheduling Mgmt Larger engines Bi level High speed Rapid City Automated ATM ticketing amp cars Coaches Rail Transit Operation 39 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 This essay began by asking what was the mystery surrounding the decline of American rail systems when at the same time they proved to be some of the most aggressive adopters of all manner of automation and technologies Simply put alternative modes of transport created and continue to create competition for rail systems Railroads are responding well for long haul heavy loads but remain too inflexible or expensive for short runs Second societies all prefer some forms of transport over others and the Americans are no different Americans love their cars and the freedoms that form of transport make possible That transport is tied now to their culture in music and films But additionally they have transformed the landscape of the entire nation in support of that mode by building massive quantities of highways and local roads inventing suburban living communities shopping malls and campuses all tai lored to cars trucks and busses We have to conclude therefore that technological advances are not so important to users and passengers except for safety One can fur
67. as Zusammenspiel organisieren Man will Flexibilit t und Spielr ume vorsehen Mit der autonomen Technik einher geht ein enormer Schulungs und Qualifikationsbedarf In den 1980er Jahren wurde von kalifornischen Organisationssoziologen das Konzept der High Reliability Organisations entwickelt Leider ist dieses zumindest bei den deutschen Technikforschern nur wenig bekannt Die Amerikaner besch ftigten sich mit Frage wie eine Organisation beschaffen sein muss damit sie in der Lage ist das komplizierte Wechselspiel von Mensch und Technik auch in Hochrisikosystemen wie der Verkehrstechnik bew ltigen zu k nnen Gern verweise ich darauf dass es statt dem Menschen als Individuum immer die Organisation ist 117 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 I Totzke Psychologie trifft Soziologie Insofern ist klar dass da Schulen aufeinander tref fen Ich f hle mich von folgendem Ausspruch angesprochen Der Mensch sollte auf solche Systeme zentriert werden Das wird gefordert und dann doch nicht erreicht Der Grund daf r ist einfach Momentan sind solche Techniken immer von der Frage getrieben was die Tech nik machen kann Menschen die f r bestimmte Sensoren zust ndig sind bleiben unter sich oder sie treffen anderen Menschen Das Grundkonzept jedoch ndert sich nicht In einem menschzentrierten Ansatz w re aber Folgendes zu fragen Was kann der Mensch berhaupt in einer Interaktion mit einem Automat
68. at Auswirkungen auf die Methoden und Konzepte der Technikgeschichte Sogenannte Wesenheiten des Technischen des Menschen oder beider zusammen werden durch historische Technologien erst zu denken aufgegeben Ma terielle technische Objekte und Philosophien schwimmen oft gemeinsam wie Fische im Wasser der Episteme ihrer Zeit In diesem Rahmen m chte ich zwei konkrete Beitr ge zur Automatisierungsdebatte der fr hen 1960er Jahre vorf hren und nach einem kurzen Exkurs in die Technikgeschichte um ein eher entferntes Beispiel f r die Reichweite dieser Diskussionen erg nzen Der Automationsbegriff Automation selbst ist ein alter Begriff der im Angesicht des Uhrenbaus und mit Referenz auf Aristoteles automaton im England des 17 Jahrhunderts wieder virulent wurde Seine Konjunktur nach 1945 ist von der Paradoxie gepr gt dass dieser Begriff einen Umbruch be schreiben soll aber daf r historisch bereits viel zu stark durch Assoziationen mit Fliessband arbeit und Detroit Automation belastet ist John Diebold der ihn 1952 in Automation The Advent of the Automatic Factory massgeblich propagierte stellt 1964 klar dass mit ihm ei gentlich die industrielle Revolution f r beendet erkl rt werden sollte Um solcherlei Ver wechslungen auszuschliessen bevorzugen viele Autoren der 1960er im R ckgriff auf Nor 19 Vgl beispielhaft bei Thomas Brandstetter Kr fte messen Die Maschine von Marly und die Kultur d
69. aufen zu lassen Nur zwei der 14 Haltestellen befinden sich tiefer als 15 Meter unter der Erdoberfl che Somit flutet in den meisten Stationen das Tageslicht die Perrons was von den Kunden sehr gesch tzt wird Bauplanung Die Baukosten betrugen etwa 730 Millionen Schweizer Franken wobei die eine H lfte der Kosten f r das Verkehrssystem und die andere f r die Tiefbauarbeiten beziehungsweise den Rohbau ben tigt wurde Die unz hligen Tests dauerten nahezu zwei Jahre und umfassten un ter anderem Systemtests und den Probebetrieb Die Fortschritte innerhalb der Testphase er laubten dann die Festsetzung eines Inbetriebnahmedatums Ein politisch festgesetztes Er ff nungsdatum gab es nicht Das System Rollmaterial Die Metrolinie m2 besteht aus f hrerlosen Triebz gen die jedoch ber ein F hrerpult f r den Notfall verf gen Um die enormen Steigungen entlang des Linienverlaufs zu bew ltigen verkehren die Fahrzeuge auf Pneus Die Triebz ge sind verh ltnism ssig kurz und weisen le diglich eine L nge von 30 m auf Die anspruchvolle Steigung ist auch der Grund weshalb je des Drehgestell motorisiert und die Triebfahrzeuge sowohl mit elektronischen als auch pneumatischen Bremsen ausger stet sind Zudem verf gen die Fahrzeuge ber ein elektrome chanisches Bremssystem welches als Notbremse und Stillhalter fungiert Jedes Fahrzeug ist video berwacht Lautsprecherdurchsagen sind m glich Die Kunden haben zudem die M
70. blematischen Konsequenzen Weyer 1997 Ob sich hier symmetrische Konstellationen ergeben wie Bruno Latour 1988 1998 es behauptet soll hier jedoch nicht als ontologisches Problem sondern als empirisch zu untersuchende Frage behandelt werden In Interviews mit PilotInnen die wir im Januar 2007 am Dortmunder Flughafen durchgef hrt haben findet sich eine Passage in der ein Pilot folgende Aussage trifft But as long as a system is doing well I don t see why I should take over control P5 121 122 Er deutet hiermit also an dass er dem System im Normalfall die Kontrolle berl sst und sich auf eine berwachende Funktion beschr nkt die allerdings ein sofortiges Umschalten erm g licht bei dem die Kontrolle auf den Piloten bergeht Yes and then you disconnect it You monitor the system and if you see that the system is doing something you don t want it to then you take control P5 131 132 Er malt zugleich jedoch das Bild einer Symmetrie von Mensch und Maschine wenn er auch dem System die M glichkeit eines derartigen Eingriffs zuschreibt If the automated system sees that I m going into an extreme situation it s going to take over control as well P5 139 140 Allein die identische Wortwahl see und take control verweist auf ein Bild einer akti ven und eingriffsm chtigen Technik die auf einer Stufe mit dem menschlichen Operateur ge sehen wird Der Pilot sieht sich hier als gleichberecht
71. chwindigkeit der Beschleunigung in L ngsrichtung und in Querrichtung direkt gewonnen werden Die Querbeschleunigung korrespondiert mit der Posi tion des Lenkrads die L ngsverz gerung mit jener des Bremspedals Die zweite Gruppe von abh ngigen Variablen bilden die w hrend der Fahrten durch die Ver suchsleiter beobachteten Ereignisse im Verkehrsablauf Tabelle 2 Sie werden durch Einga ben auf einer Tastatur registriert Tabelle2 bersicht der beobachteten Ereignisse w hrend der Versuchsfahrten Beobachtete Ereignisse Erl uterung Aktives berholen Bei berholvorg ngen der Versuchsperson auf der Autobahnstrecke Zeitpunkt des berholbeginns endes Auffahren auf Stau Kolonne Erfassung der versuchsunabh ngigen Zeitverluste um die Vergleichbarkeit der Geschwindigkeitsniveaus zu gew hrleisten Routenanweisungen Anweisungen der Versuchsleiter an Versuchsperson falls zur Einhaltung der vorgegebenen Fahrtroute erforderlich Interaktionen mit anderen berm ssige Reaktionen der Versuchsperson die auf das Verkehrsteilnehmern beeintr chtigte Voraussehen von Verkehrssituationen zur ckzuf hren sind Zu kurze Folgeabst nde Zu nahes Aufschliessen auf vorausfahrende Fahrzeuge Extremereignisse Extreme Reaktionen der Versuchsperson infolge nicht voraussehbarer Fremdeinwirkung Zusammenfassung der Ergebnisse Auf der Autobahnstrecke bestehen zwischen den einzelnen Abschnitten gr ssere Wertunt
72. d Giedion hat einmal bemerkt dass das 19 Jahrhundert sich da am deutlichsten offenbart wo es sich unbeobachtet f hlt Ich finde diese Idee so sch n dass ich hoffe sie m ge auf jenes 20 Jahrhundert ber tragbar sein das so laut und gerne ausstellt was das 19 im Verborgenen tat Die inter essante Frage scheint mir wo das 20 Jahrhundert sich wohl unbeobachtet f hlt Sind es wirklich die Details oder ist es das was wie ein entwendeter Brief auf dem Tisch liegt 56 Michael Polanyi The Tacit Dimension New York 1967 57 Siegfried Giedion Die Herrschaft der Mechanisierung ein Beitrag zur anonymen Geschichte Stuttgart 1982 S 26 33 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 3 3 Modern Automation A story of success and failure James W Cortada Historiker und Berater Wisconsin USA jwcorta us ibm com 3 3 1 Zur Person Dr James W Cortada is a member of the IBM Institute for Business Value in Madison Wis consin USA where he conducts research on the use of ICT and consults with clients all over the world on this subject He has held various sales consulting and management positions at IBM over the past 34 years He is the author of three dozen books on the history and role of ICT and most recently a three volume history of how American industries used ICT over the past 6 decades The Digital Hand Oxford University Press 2004 08 He currently is writing a book on how ICT diffused arou
73. d Schiff OchsengespStreitwagen Kutsche Auto Kleinflugzeug Fahrzeuge Bewegungsart Quelle Die Angaben stammen teilweise aus dem Alltagswissen Mensch bis Kleinflugzeug und teilweise aus Landels 1989 bez glich der Antike Wenn man ber cksichtigt wie lange man f r ein Auto arbeiten muss d h dass man in dieser Zeit nicht reisen kann und dann die m glichen gefahrenen Kilometer dazu in Beziehung setzt dann kann man einen Quotienten bilden aus zur ckgelegten Kilometern und der erfor derlichen Zeit zu ihrer Finanzierung Dies ist ein gewisses Mass f r Beweglichkeit Berechnet man nun den Kaufpreis eines Fahrrades und berechnet die m glichen Kilometer die man da mit fahren kann so kommt man auf den berraschenden Vergleich dass ein Fahrrad weitaus mobiler als ein Auto ist 79 Vgl Illich 1983 99 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Ber cksichtigt man jedoch die einschr nkende Annahme dass die Einsparung bei einem Au to nur durch den Zeitgewinn erfolgen kann dann zeigt sich dass das Auto doch das mobilere Fahrzeug ist Die Verh ltnisse gestalten sich noch g nstiger wenn der Autofahrer mehr Ki lometer f hrt und mehr pro Stunde verdient In diesem Falle kann er den Fahrradfahrer in Ivans Illichs Rechnung schlagen allerdings unter der Voraussetzung dass er seine gewon nen Zeit tats chlich voll in Geld umsetzen kann Deshalb nimmt es auch nicht wunder dass gerade Selbst ndige V
74. d betrachtete ihn als eine unentbehrliche Komponente komplexer Systeme als eine wertvolle Ressource und insbesondere als St rfallmanager ohne dessen aktive Mitwirkung Katastrophen unvermeidlich seien Bainbridge 1983 Perrow 1987 vgl auch Grote 2009 Dieses Oder Denken findet sich auch im klassischen MABA MABA Konzept Men are bet ter at machines are better at das danach fragt ob die Maschine oder der Mensch bei der Bew ltigung bestimmter Aufgaben besser ist Fitts 1951 Auch das verbreitete Level of Automation Modell das typischerweise zehn Stufen der Automation von der manuellen Steuerung bis zur Vollautomation umfasst zielt auf die Frage wer letztlich die Entscheidung trifft der Mensch oder die Maschine beispielsweise in Stufe 6 Blended Decision Ma king in der die Maschine dem Menschen erlaubt ein Veto einzulegen um die automatische Ausf hrung zu verhindern Hauss Timpe 2002 Sheridan 1999 Angesichts der Tatsache dass teil autonome smarte Maschinen in zunehmendem Masse an Entscheidungsprozessen beteiligt sind bzw Entscheidungen sogar selbstt tig treffen ger t diese Perspektive jedoch ins Wanken und sieht sich der Herausforderung eines Und Denkens ausgesetzt welches das kollaborative Zusammenspiel von menschlichem Entschei der und autonomer Technik thematisiert und analysiert Cummings Bruni 2009 Fink 2008 Aus dem instrumentellen Verh ltnis des Menschen zur Technik wird zunehmend ein interak
75. den Eisenbahn und den Flugverkehr realisiert So wurde beispielsweise bereits in den 1960er Jahren die Buchung von Tickets automatisiert Es gibt also bemerkenswerte und interessante L cken zwischen den utopischen Fantasien der Ingenieure und den technologischen Realit ten Dies hnelt einer Situation die Gidion be schreibt The most advanced technical features of the 19th century show up in places where the 19th century is assuming that is not being observed Die interessantesten Innovationen sind demnach verborgen wie etwa das Reservationssystem G Mom Aber spielt diese Entwicklung nicht eher in der Produktion denn in der Wahrneh mung des Benutzers eine Rolle J W Cortada Auch heute noch ist in den USA der Glaube an utopische Technologievisio nen weit verbreitet Viele grosse Unternehmen haben Forschungslabore die die Umsetzung der utopischen Ideale pr fen und analysieren In der Automobilbranche zum Beispiel wird immer noch an der Entwicklung von Systemen gearbeitet welche ein vollautomatisches Ein parken des Fahrzeugs erm glichen oder an Systemen welche ein vollautomatisches Fahren mit einer konstanten Geschwindigkeit auf den Highways erm glichen Diese Systeme werden entwickelt obwohl deren Realisierung utopisch ist da die Menschen in ihren Freiheiten ein geschr nkt w rden 42 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 G Mom In Metrosystemen ist dies bereits Realit t J W Cortada Da
76. den Individualverkehr vor allem im l ndli chen Raum ausgewichen Drei Schritte zur Automatisierung Die genannten Bed rfnisse w ren nur bei der Automation des Individualverkehrs zu erf llen die jedoch nicht nur eine technische sondern auch eine organisatorische Seite hat Die techni sche Machbarkeit einer Verkehrsautomatisierung zeigt sich bei fahrerlosen U Bahnsystemen beim Autopilot in Flugzeugen es gibt bereits Testfl ge pilotloser Flugzeuge es gibt die fah rerlosen Transportsysteme in der Fertigung und Montage und anderes mehr Anschl sse und Systemwechsel So lohnt sich von der Systemgeschwindigkeit ein Flug nur noch ber eine Strecke von zirka 800 Kilometer weil durch die gestiegenen Sicherheitsanforderungen und die schlechte Struk tur der Anbindungen die Warte und Zugangszeiten an den Flugh fen den Vorsprung gegen ber der Bahn oder dem Auto den Geschwindigkeitsvorteil auf der Kernstrecke wieder auffressen Das Problem liegt daran dass die Verkehrssystembetreiber ihren Nutzen zu optimieren versuchen w hrend es dem einzelnen Nutzer berlassen bleibt eigene Optimierungsmodelle zu erstellen sofern er analytisch dazu in der Lage ist 89 Das jeweilige Gastland in dem dieser Vortrag gehalten wurde ist selbstverst ndlich von diesem Verdikt aus genommen 105 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Allerdings gibt es einen Umstand der gerne vergessen wird Jedes technische Ger t dies gi
77. der Automation Tagungsband November 2009 statt deren Komponenten miteinander vernetzt sind und Informationen in Echtzeit austau schen Auf diese Weise sind in den letzten Jahren nicht nur neue Konstellationen auf der Mikro Ebene der Mensch Maschine Interaktion sondern auch auf der Meso Ebene der Systemarchi tektur entstanden Diese Ver nderungen zu begreifen und zu analysieren erfordert ein Umdenken in der Auto mationsdebatte die sich vom Oder Denken vom Schema Mensch oder Technik l sen muss und sich st rker der neuen Perspektive des Und Denkens zuwenden muss welche das neue interaktive Verh ltnis von menschlichen Entscheidern und teil Jautonomer Technik sichtbar werden l sst Die Revolution der Automation 2 0 findet gegenw rtig in der mobilen Echtzeitgesellschaft statt und wir haben die einmalige Chance diese Revolution mitzuerleben und mitzugestal ten 5 3 4 Literatur Bainbridge Lisanne 1983 Ironies of automation In Automatica 19 6 775 779 Beck Ulrich Christoph Lau Hg 2004 Entgrenzung und Entscheidung Was ist neu an der Theorie reflexiver Modernisierung Frankfurt M Suhrkamp Cummings Mary L Sylvain Bruni 2009 Collaborative Human Automation Decision Making In Hg Handbook of Automation in print Heidelberg Springer Deuten J Jaspar 2003 Cosmopolitanising Technologies A Study of Four Emerging Technological Regimes Twente Twente University Press Fink Rob
78. derung der Ern hrungs und Versorgungsstrukturen R ckgang der Versingelung et cetera rasch und unvorhersehbar ndern k nnen 5 4 3 Paper zum Vortrag Einleitung Die zuk nftige Verkehrsgestaltung tut gut daran bisherige Entwicklungswege nachzuzeich nen um die Motivationen f r solche Wege zu verstehen Das heisst nicht dass dies schon Er kl rungen w ren Gleichwohl kann man damit gewisse Phasen der Technikentwicklung aus machen und damit wird man sicher auch in der Geschichte der technischen Umsetzung von Mobilit tsbed rfnissen f ndig 90 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Biologisch gesehen gibt es nur zwei Beweggr nde also Gr nde sich zu bewegen Fortpflan zung und Nahrung vulgo Sex und Fressen Die anderen Gr nde sind zivilisatorischer Natur und h ngen mit der Gestaltung der Lebenswelt des Menschen zusammen die M glichkeiten der Mobilit t bestimmt weitgehend die Zivilisation und umgekehrt bringt die Zivilisation neue M glichkeiten der Mobilit t hervor und fordert sie st ndig heraus Von daher ist auch die Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum und Mobilit tszuwachs fast trivial abgese hen davon dass die jeweils interessierte Seite die eine oder andere Richtung der Kausalit t f r sich reklamiert Die Protagonisten des Individualverkehrs wollen mit der Unterst tzung f r zunehmende Mobilit t das Wirtschaftswachstum bef rdern die andere Fraktion w nscht sich W
79. des Ger t definiert werden Ich m chte diesbez glich ein kleines Beispiel geben Wird eine Stromrechnung nicht bezahlt so funktioniert der K hlschrank nicht mehr und kann seine Funktion nicht wahrnehmen Die Wertefreiheit kann man noch viel weiter diskutieren Man kann das bis in die Begriffe an schauen Hier sieht man dass technisches Wissen immer auch mit Zwecken operiert Zweck ist normativ und S tze in welchen normative Vorgaben drin stecken sind nicht wertfrei Das geht schon in die Wissenschaftstheorie Zur sozialen Ausdifferenzierung Wir haben uns in den Industriel ndern vor allem in den 1960er und 1970er Jahren angew hnt uns mit Automobilmarken soziale Identit ten zuzule 125 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 gen auf einer individuellen Ebene Man hat sich also sozial ausdifferenziert Das zeigt sich auch darin dass der ffentliche Nahverkehr fr her von Leuten gebraucht wurde die sich kein Auto leisten konnten In Paris beispielsweise kann man Unterschiede beobachten wer mit der U Bahn f hrt und wer mit dem Auto Dort differenziert sich das klar zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und B rgertum aus In der Schweiz ist dies anders weil es eben auch sehr vern nftig ist die ffentlichen Verkehrsmittel zu ben tzen Sogar ein Minister f hrt in der Schweiz mit dem ffentlichen Verkehr Da haben sich in verschiedenen Gesellschaften verschiedene Ausdifferenzierungen gefunde
80. die nicht erneuerbar sind Abschaltautomatiken tragen zur Einsparung des Verbrauchs in allen F llen bei aber auch das verschiebt lediglich wieder die Knappheitsgrenze und unterl uft sie nicht Lediglich eine Wasserstofftechnologie w rde eine Unabh ngigkeit von fossiler Energie bedeuten aber man muss sich klar machen dass Was serstoff hier lediglich als Energietr ger funktioniert die Energie selbst muss in grossem Stil 82 Vgl zwei Beispiele gegens tzlicher Einsch tzungen aus der Tagespresse Pester Trechow 2009 Schraven 2009 Im Vergleich mit den stark exponentiellen Fortschritten bei den Kommunikations und Informations technologien sieht man dass die Verbesserungen in der Batterietechnologie seit Jahren stagnieren Ihre Energiedichte w chst in zehn Jahren durchschnittlich um den Faktor vier Vgl Ackermann et al 2009 Sei te 88 101 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 aus Kraftwerken kommen die im Falle von Solarenergie ebenfalls politisch stabile sonnen reiche Zonen ben tigen und die Sicherheits und Transportprobleme einer weltweiten Distri bution von Wasserstoff sind alles andere als gel st Das Energieeinsparpotential der Automatisierung des Verkehrs ist im Hinblick auf die Ver sorgungsl cken die uns drohen vergleichsweise gering So gerechnet bringen verkehrsberu higende Massnahmen wie fl chendeckende Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Schwellen und Kreisel tats chlich meh
81. dort jemand ber einen Begriff wie Ideologiefreiheit spricht und dar ber wie diese von einem Herrschafts system erzeugt wird so meinte die Person den nach ihrer Ansicht ideologiefreien Westen w hrend der Ostblock hochideologisch ist Greift man dieses nun in den 1960er Jahren kri tisch an so ist dies stets immer eine Person die dieses Konzept mit den Sowjet Studies in den 1940er Jahren mitentwickelt hat Zudem stellt sich die Frage nach den Herrschaftsin strumenten und wer dahinter steht Dieser Zusammenhang ist in modernen Formen der Selbstregierung der Jch AG s schwerer auszumachen Dort spielt sich eher die Frage der Kri tik ab In der Soziologie wird sich ebenfalls mit den Fragestellungen Selbstregulierung und Ich AG s besch ftigt Es gibt also auch aufgrund bestimmter aktueller Technologien derzeit andere und aktuellere Formen der Ausbeutung Man entwickelt diesbez glich Kritik die an 126 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 gemessener ist als diese auf einen Kulturschock von deutschen Immigranten in Kalifornien basierende Bemerkung aus dem Publikum Die Frage ob zurzeit eine Revolution der Automation statt findet wurde von Herrn Weyer bejaht Ich denke es ist keine Revolution sondern eine Evolu tion eine Fortschreitung vom Faustkeil bis Heute Die Automation auch im Verkehr steht in einem stufenlosen Zusammenhang mit anderen Mechanisierungen und Technologien J Weyer Eine schw
82. durch hohe Z une ge sch tzt Trotzdem sind die Fahrg ste niemals in den Z gen eingeschlossen Ein Notsignal in einem auf der Stecke stehen gebliebenen Zug erlaubt die T r ffnung In diesem Fall wird der Trak tionsstrom automatisch abgeschaltet und der Tunnel beleuchtet Im St rungsfall k nnen die Z ge von geschultem Personal bernommen werden Die Kunden m ssen den betroffenen 51 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Zug jedoch an der n chsten Station verlassen Der Zug wird dann ins Depot gef hrt Er darf aber trotzdem im Mischbetrieb mit den anderen vollautomatisierten Z gen fahren Jeder Zug bekommt am Morgen einen Auftrag und wird sozusagen geweckt Dann f hrt der Zug zahlreiche Kontrollen durch wie die der Bremsen und T ren Im St rungsfall ist das Personal innerhalb von sechs Minuten einsatzbereit vor Ort Die Mitarbeiter werden von der Leitstelle gef hrt Betriebsprogramm Die m2 verkehrt mit einem flexiblen Fahrplan Es wird aber ein Minimalangebot garantiert welches im Bedarfsfall verdichtet werden kann Das minimale Taktintervall betr gt derzeit drei Minuten In Spitzenstunden werden zwei Uml ufe jeweils im 6 Minuten Takt betrieben Im k rzeren Umlauf wenden die Z ge in Lausanne Gare auf der Strecke und in Sallaz auf ei nem Stumpfgleis Aus Kostengr nden ist die Strecke zwischen Grancy und Lausanne Gare einspurig Wird dieser Engpass behoben und zweispurig ausgebaut s
83. e Abbildung 17 Emissionen in Treibhausgas quivalenten Kohlendioxid und andere 49 Gt CO e Ea 2 Schiene Nicht energie 12 Luftfahrt bezogene Emissionen ea 10 Wasser Geb ude 7 9 Transport 13 1 r 76 Stra e Energie Industrie Co e bezogene 19 4 Emissionen Verkehr Emissionen Elektrizitat 25 9 2004 Anteil Co e Emissionen Co e Emissionen global nach Verkehrstr ger Gem ss dieser Studie werden 13 Prozent der Emissionen durch den Transport verursacht In anderen Studien sind es bis zu 24 Prozent Man erkennt zudem dass zirka 90 Prozent der vom Transport verursachten energiebezogenen Emissionen auf Luft und Strasse entfallen Der Schienenverkehr hat einen Anteil von 2 Prozent Der Verkehr muss also von der Luft und der Strasse auf die Schiene verlagert werden Der Strassenverkehr muss zudem effizienter und gr ner gemacht werden Heute bewegt sich die CO gt Konzentration auf einen Level von 450 ppm Parts per Million zu Am Ende der Industrialisierung waren es etwa 280 ppm W hrend dieser Zeit ist auch die weltweite Durchschnittstemperatur um 0 76 C gestiegen Wird nichts getan so wird bis im Jahr 2050 eine CO Konzentration von 550 ppm erreicht L sungen m ssen folglich auf eine 74 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Reduktion dieser Werte ausgerichtet sein Nicht nur um f r unsere Nachfahren eine lebens werte Umwelt zu hinterlassen sondern auch
84. e Eingriffe der Fluglotsen Deuten 2003 Weyer 2008b e Umgekehrt streben Telematiksysteme wie der Ruhrpilot eine vorausschauende Planung des Strassenverkehrs an die nur durch eine st rker zentrale Koordination bis hin zur fr hzeitigen Anmeldung von Fahrtw nschen und Buchung von Slots gew hrleistet wer den kann Spehr 2004 Gerwin 2009 e Auch st rker dezentrale Systeme wie Car 2 Car Communication binden den einzelnen Verkehrsteilnehmer insofern st rker ein als seine Handlungsm glichkeiten durch die im Netz zirkulierenden Information beispielsweise Glatteiswarnungen beeinflusst werden L cke 2008 e Systeme wie Alcolock die verhindern sollen dass im alkoholisierten Zustand gefahren wird lassen sich schliesslich als Beispiele eines Technologiepaternalismus interpretieren der harte Eingriffe in die Handlungsautonomie der Fahrer beinhaltet Die Systemarchitektur der beiden Systeme Strassen und Luftverkehr hat sich also erheblich ver ndert und die Konturen einer neuen sozio technischen Ordnung jenseits der klassischen in Automated Dependent Surveillance Broadcasting ADS B ist ein Verfahren bei dem jedes Flugzeug seine eigene Position via GPS ortet und alle relevanten Daten und Parameter wie Position H he Geschwindigkeit Richtung etc permanent sendet so dass andere Flugzeuge im Umkreis bis zu 400 Kilometern unabh ngig von der Flugsicherung ein eigenes Lagebild entwickeln und g
85. e J Wichser Die Revolution der Automation Verkehrsautomatisierung und Tagungsband Gesellschaft im 20 und 21 Jahrhundert Schriftenreihe wird fortgef hrt U Weidmann P Spacek 2008 2008 U Weidmann P Frank 2008 U Weidmann St Moll 2009 2009 2009 2009 35 erh ltlich 25 erh ltlich 40 erh ltlich 30 erh ltlich 90 erh ltlich 60 erh ltlich 90 erh ltlich 70 erh ltlich 90 erh ltlich 70 erh ltlich 40 erh ltlich 60 erh ltlich 25 erh ltlich 50 erh ltlich 90 erh ltlich 40 erh ltlich 30 erh ltlich 40 erh ltlich 25 erh ltlich 30 erh ltlich 30 erh ltlich 50 erh ltlich 90 erh ltlich 30 erh ltlich 30 erh ltlich 25 erh ltlich 40 erh ltlich Bestellung Nr Titel Anzahl Meine Anschrift l Firma Adresse PLZ Ort g Land Telefon Fax E Mail Lieferung erfolgt gegen Rechnung Bestellungen sind zu richten an Sekretariat IVT Institut f r Verkehrsplanung und Transportsysteme Eidgen ssische Technische Hochschule ETH Z rich Wolfgang Pauli Strasse 15 HIL F 37 2 CH 8093 Z rich Fax 41 44 633 10 57 www ivt ethz ch
86. e sicher noch viel Entwicklungszeit in Anspruch nehmen d rfte Zum anderen ist denkbar dass der Fahrer die Lenk und Leitaufga be an ein bergeordnetes System delegiert das seine W nsche in einen Fahrplan eines f fentlichen Autos umsetzt Dies bedeutet das Ende des Wagenlenkers Vielleicht bedeutet es auch das Ende des Kampfes auf der berholspur Der vorliegende Aufsatz als ein Beitrag der Technikphilosophie will diesen letzteren Vor schlag der ja nicht sonderlich neu ist in grunds tzlichere berlegungen einbetten Er ver steht sich als eine analytisch gebremste Zukunftsphantasie Dies ersetzt nicht das puzzle sol ving der normalen Wissenschaft und der Entwicklungsarbeit regt aber vielleicht dazu an den Blick mehr als einmal ber den Tellerrand der lokalen Optimierung zu erheben Auf der Suche nach der Verbesserung menschlicher Handlungsm glichkeiten durch Werk zeuge ist bekanntlich der erste Schritt vom Vorgefundenen auszugehen und dieses f r die eigenen Zwecke herzurichten Dies unterscheidet grob das Nat rliche vom K nstlichen 7 aus dem gefundenen Stein wird durch Bearbeitung der Faustkeil das Paradigma des ersten Werkzeugs schlechthin Hiermit ist das erste Glied der hier ins Auge gefassten Entwick lungskette Tabelle 3 schon benannt 66 In der Science Fiction Literatur begegnete mir diese Idee zum ersten Mal 1960 in Walter Sch tzels Sie ka men von einem andern Stern Vgl Sch tzel
87. eeeeeeeeeeeeeeertrrttttttrtttrrrrtrrrrrrrrrrrrrrnn 10 3 Block 1 Die Revolution der Automation im Gestern nn 16 3 1 Moderation aenn i inenen ru enana Karai NSARA TENTENE PANEN ENAN Na a eaa iaraa 16 3 2 Gesellschaftliche Steuerungsutopien und technische Entwicklungen 17 3 3 Modern Automation A story of success and failure uu 224444 nennen 34 3 4 DisK ssion 2 2 8 2 rnit 41 4 Block 2 Die Normalit t der Automation im Heute AAA 46 dal Moderationn nnt ae sia dete eine EELER 46 4 2 Metro Lausanne Der Schritt in den vollautomatischen ffentlichen Verkehr 47 4 3 Auswirkungen von fahrzeuginternen Informationssystemen auf die Verkehrssicherheiti 2 u u2 0 ren IN 55 4 4 Automatisierung im Bahnbetrieb zwischen Anspruch und Wirklichkeit 64 4 5 DISKUSSION EE 69 5 Block 3 Science Fiction oder Alltag im Morgen 71 ST Moderato ore Sete cece Guer EEN dE eet 71 5 2 Die Automatisierung des Verkehrs Chance und Herausforderung f r die Industrie SA ice Br rate Bis Brill sl Mende He CaS 72 5 3 Autonome Fahrzeuge berforderte Fahrer Trends und Perspektiven der Automatisierung von Verkebrssvstemen AA 79 5 4 Das Ende des Wagenlenkers Automatisierungs und Mobilit tsbed rfnisse der modernen ArbeitSnOMaden AANEREN 89 5 5 DISKUSSION ids era HH ee er eege free ea 112 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 6 Automation und Autonomie
88. eispielsweise mit Senioren fand bei den ersten Modellen nicht statt Nach Pro testen gab es Verbesserungen an der Hardware nicht aber an der Komplexit t des Vorgangs Die Beschwerden sind Legion das Unverst ndnis von Betreiber und Hersteller ebenso Es zeigt sich auch hier ein kleiner Rebound Effekt Die Automaten wurden eingef hrt um Per sonal beim Fahrkartenverkauf einzusparen Durch die Komplexit t sah sich die Deutsche Bahn ab 2006 gezwungen in gr sseren Bahnh fen Personal zur Beratung der Kunden an den 8 Dieser Begriff wurde haupts chlich durch Radermacher 2002 Seiten 31 bis 33 eingef hrt 84 Zur kognetiv ergonomischen Kritik vgl Brandes et al 2000 102 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Automaten sogenannte Automatenguides einzusetzen Trotzdem wurde der personalinten sive Fahrkartenverkauf eingeschr nkt und es wurde versucht den Kunden mit Zuschl gen zu bestrafen Das musste nach massiven Protesten wieder zur ckgenommen werden Das Armaturenbrett bei Autos der Mittel und oberen Klasse New York bei Nacht ahmt professionelle Cockpits nach mit dem Unterschied dass im Airbus Piloten sitzen die jahre lang auf diese Aufgabe trainiert wurden Die Men steuerungen in Handy TV HiFi Elektro nik oder bei elektronischen Kameras dem Autoradio Wecker Briefwagen Telephonanlagen Alarmanlagen haben eine Kombinatorik die selbst denjenigen der die sowieso unverst ndl
89. eit der Piloten aufwertet auch wenn sie zugleich einen Teil der so gewonnenen Auto nomie an die autonomen technischen Systeme abtreten m ssen Die Dekonstruktion des klassischen Systems der hierarchischen Steuerung des Luftverkehrs h ngt also eng mit der Implementation autonomer Technik zusammen die eine Reihe von Optionen f r die Gestaltung der k nftigen Systemarchitektur er ffnet Das US amerikanische Konzept Next Generation Air Transportation System ab zirka 2025 und das europ ische Konzept Single European Sky ab zirka 2020 sind Versuche die Konturen den neuen Re gimes der Luftfahrt zu fixieren Noch ist das Spektrum der diskutierten Optionen breit und reicht von planwirtschaftlichen Modellen Global Plan bis hin zu Konzepten wie free flight die eine dezentrale Koordination der Teilnehmer im Rahmen von Verhandlungsl sungen beinhalten Fazit Die mobile Echtzeitgesellschaft zeichnet sich durch eine forcierte Automation aus die inso fern eine neue Qualit t beinhaltet als Maschinen nicht l nger als willf hrige Instrumente des Menschen fungieren sondern sich ein neues interaktives Verh ltnis von Mensch und Tech nik entwickelt Die Automatisierung von Prozessen bis hin zur interaktiven Aushandlung von Konfliktl sungen durch autonome technische Systeme findet in zunehmendem Masse auch in mobilen Systemen wie beispielsweise dem Strassenverkehr oder dem Luftverkehr 86 Die Revolution
90. elche sowohl Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen den Teilnehmenden bedingt Unterschiede Die Teilnehmenden der Veranstaltung sind in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen t tig Sie sind unter anderem in der Psychologie der Geschichte der Verkehrsplanung be heimatet oder forschen in den Ingenieurwissenschaften Auch die T tigkeitsfelder sind sehr unterschiedlich Neben Vertretern der Forschung und der Wissenschaft haben sich auch Mit 128 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 glieder von Verb nden und Vereinigungen aus der Wirtschaft und auch Studierende und Private f r die Veranstaltung angemeldet Das Spektrum der Herkunft der Nationalit ten ist ebenfalls sehr gross Neben Schweizern Deutschen und sterreicher gibt es auch Teilneh mende aus Tschechien den Niederlanden oder den USA Eine kleine Randbemerkung Inter disziplinarit t kann aber anstrengend sein Gemeinsamkeiten Zu den Gemeinsamkeiten z hlen das Interesse an einem Zusammentreffen an direkten Ge spr chen im Gegensatz zu Videokonferenzen und das Interesse an der Forschung und der Wissenschaft Ohne dieses Interesse aber auch ohne die Gemeinsamkeiten und die Unter schiede g be es keinen Erkenntnisgewinn F r dieses Interesse gilt der Dank allen G sten den Sponsoren den Organisatoren sowie den Referierenden und den Moderierenden 129 MIT BESTEM DANK F R IHRE UNTERST TZUNG AA ED ED PADDED P
91. eltordnung und dem Aufstieg der Kybernetik wieder virulent zu werden und in einer epochalen Neudefinition des Verh ltnisses von Mensch und Arbeit zu kulminieren Und wahrscheinlich ist es dieser lange historische Vorlauf der trotz aller Diskrepanz zwischen Visionen und Technologien eben jenen utopischen Uberschwang erlaubt der sich bei Bagrit und den Verfassern des Manifests Bahn bricht Fazit Auf meine einleitenden Bemerkungen zur ckkommend lassen sich vielleicht drei Beobach tungen als Grundlage der Diskussion festhalten 1 Was als phantasmatischer berschuss neuer Technologien bezeichnet wurde ist kei ne Randerscheinung sondern eine Grundlagendiskussion innerhalb derer die Technik die sie angestossen hat einen Platz wird finden m ssen Er entsteht bei der Cybernation ebenso wie bei der Dampfmaschine Seine Konsequenz ist wie gezeigt werden sollte eine grundlegende Revision von Menschenfassungen Walter Seitter Sofern und so bald es durch programmierbare kybernetische Maschinen m glich scheint bestimmte Fertigkeiten durch die man seit geraumer Zeit gewohnt war den Menschen zu definie ren in das Reich des Technischen zu delegieren entsteht eine Art Unterdruck des Hu manen der gef llt werden muss Die Art der F llung wiederum ist durch das mitgestal tet was die Leere strukturell erzeugt das Menschliche als Unprogrammierbarkeit ent 5 Marx S 150 gt Marx S 150 32 Die Revoluti
92. em Das verwendete TomTom GO 710 ist ein GPS basiertes Stan dard Navigationssystem mit 3D Oberfl che welches sprachliche Routenanweisungen 59 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 bei jedem Richtungswechsel ausgibt Das System unterst tzt auch den freih ndigen Betrieb des Mobiltelefons durch Bluetooth e Mobiltelefon mit Freihandbetrieb Ankommende Anrufe werden im TomTom Zielf hrungssystem angezeigt mit der M glichkeit einen Anruf anzunehmen oder ab zulehnen Bei Anrufannahme kann der Fahrer durch die eingebauten Komponenten Lautsprecher und Mikrophon h ren und sprechen ohne einen Kopfh rer mit Mikro phon Headset zu ben tigen e Standard FM Radio Das Radio ist nur w hrend der Fahrten mit IVIS eingeschaltet Je nach Versuchsperson wird dabei entweder ein Lokalsender vorwiegend bei j nge ren Versuchspersonen oder DRS1 DRS2 vorwiegend bei lteren Versuchspersonen eingestellt e BlackBox Computer f r Datenerfassung Das Versuchfahrzeug ist mit einer BlackBox Abbildung 12 ausger stet welche f r die Erfassung von fahrdynamischen Daten und Ereignisse w hrend der Versuchsfahrten zust ndig ist Abbildung 12 BlackBox Computer unter dem Beifahrersitz Bei der Aufzeichnung der Daten wird zwischen den zwei Datengruppen unterschieden Zum einen gibt es Beschleunigungswerte des Versuchsfahrzeuges in drei Richtungen die von han dels blichen Sensoren abgegriffen und aufgezeichnet wurden
93. en Man sollte sich also zuerst von der Technik l sen um gute Automaten bauen zu k nnen Der Mensch muss verstanden werden um Auto maten zu bauen M Dommann Ich m chte noch auf eine andere Denkfigur zu sprechen kommen die mir heute einige Male in den Sinn gekommen ist Das Schreckgespenst jedes Verkehrswissen schaftlers und jedes Autofahrers ist der Stau Es w rde Sinn machen uns einmal dar ber zu unterhalten und uns mit der Kehrseite dieser Visionen zu besch ftigen Sie kennen vielleicht alle den Film Weekend von Jean Luc Godard Die Schl sselszene in diesem Film ist ein Stau bei dem es pl tzlich in Gewalt ausartet Gern m chte ich die Runde fragen was uns der Stau eigentlich lehrt J Weyer Durch Stau wird ber Verkehrssysteme nachgedacht Und zwar meines Wissens zuerst in der Luftfahrt Da gab es die Warteschleifen Und in den vergangenen Jahren nat r lich auch im Strassenverkehr Im Schienenverkehr ist Stau weniger bekannt weil Fahrpl ne den Betrieb organisieren Durch Stau wird also ber Koordination nachgedacht Der Stau ist unbeabsichtigt alle wollen schnell ankommen und niemand m chte im Stau stehen Wie kann der Stau also reduziert werden Die Antwort lautet Durch die fehlende Autonomie Im Ruhr gebiet gibt es Verkehrsdosierungsampeln welche den Zufluss zur Autobahn dosieren Es wurde n mlich gezeigt dass dieser Zufluss in den Auffahrten hauptverantwortlich f r Stau ist Durch die Dosierung des Zu
94. en spezialisierten Abteilungen von R stungslieferanten haupt s chlich aber in der Phantasie existierte Die Ausnahme der Regel ist hier eine 1954 er ffnete R stungsfabrik mit zwei statt vorher 23 Arbeitern Dabei bildet die Luft und Raumfahrtindu strie das Zentrum der Automatisierung weil sich in ihr die Aufgabe der hochgenauen Herstel lung von Rotorbl ttern und Kreuzgelenken f r Hubschrauber stellt Die US Air Force hatte dazu die finanzielle Unterst tzung zur Entwicklung automatisch steuerbarer programmierba rer Fr smaschinen und Drehb nke gew hrt Interessant daran ist dass es weder Feedback A Wolfgang Coy Industrieroboter Zur Arch ologie der zweiten Sch pfung Berlin 1984 S 75 45 Coy S 64 28 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 noch programmierte Digitalrechner also die oft zitierten Kernbestandteile der Cybernation gab Stattdessen wurden Schablonen angefertigt indem die Arbeiter eine Bewegung vor machten ein Bewegungsschreiber sie analog notierte und die Maschine sie nachmachte Es handelte sich also um sogenannte Playback Maschinen die nur den Kopierprozess automa tisierten Abbildung 4 Programmierung von Bewegungen mit APT A POINT 1 5 POINT 2 3 C POINT 6 4 TLDIA 1 0 INCH FEDRAT 30 IPM SET PT FROM POINT 2 0 In DIR POINT SIOE GOTO LINE THRU A AND 8 WITH TL LFT GOLFT ALONG SIDE AL GO RGT ALONG CIRCLE WITH CTR AT
95. enommen keine Vorschrif ten f r den vollautomatischen Zugsverkehr in der Schweiz existierten In Abstimmung mit dem BAV hat man sich auf ein Verfahren geeinigt welches den Namen GAME tr gt Glo balement au moins equivalent Dies bedeutet dass ein Sicherheitsniveau gew hrleistet wer den muss welches dem heutigen Eisenbahnbetrieb mit Triebfahrzeugf hrer entspricht GAME erlaubte mit Referenzen existierender Teilsysteme zu arbeiten Es musste also der Nachweis erbracht werden dass ein durch eine andere Aufsichtsbeh rde bewilligtes Teilsy stem mit demjenigen der Metrolinie m2 in Lausanne bereinstimmt F r jede Abweichung aber auch f r das gesamte System musste ein Sicherheitsnachweis gef hrt werden Als Refe renz f r die Automatismen wurde das System URBALIS 300 von NEL in Singapur ver wendet Alstom Als Referenz f r das Rollmaterial wurde der in Paris eingesetzte MP89 herangezogen ebenfalls Alstom Letztlich umfasste das Sicherheitsdossier insgesamt 24 Bundesordner und zahlreiche Abweichungen mussten ber cksichtigt werden Der Betrieb Grunds tze Dieser Abschnitt thematisiert die Grunds tze des Betriebs Innerhalb der Betriebzeit ist der Fahrbahnbereich vollst ndig gesperrt Diese Sperrung gilt sowohl f r die Kunden als auch f r das Personal Somit sind sowohl der Gleisbereich des Depots als auch die Waschanlage und die Strecke vollst ndig gesperrt Die offenen Streckenteile werden
96. ensch Maschine Interaktion denn das Mit Handeln smarter Technik steigert die Komplexit t und ver ndert 58 Weyer et al 1997 Weyer 1999 2008c Weyer Schulz Schaeffer 2009 79 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 die Eingriffsm glichkeiten des Menschen Wenn alle Komponenten des Systems zum Bei spiel die Flugzeuge oder Fahrzeuge vernetzt sind und in Echtzeit miteinander kommunizie ren k nnen ergeben sich jedoch auf der Meso Ebene andererseits auch v llig neuartige Op tionen der Steuerung und Optimierung des Gesamtsystems Als Modell f r die Steuerung in telligenter Verkehrssysteme hat sich neben der zentralen Kontrolle und der dezentralen Ko ordination autonomer Einheiten mittlerweile ein neuer dritter Modus entwickelt den man als Smart Governance beschreiben kann weil er Elemente der hierarchischen Steuerung und der dezentralen Selbstorganisation verkn pft Der Vortrag illustriert diese Entwicklungen am Beispiel des Luftverkehrs und des Strassenverkehrs und wirft Fragen nach der Zukunft unse rer Verkehrssysteme auf 5 3 3 Transkription des Vortrags Einleitung Die mobile Echtzeitgesellschaft Vergleicht man die Automation der zweiten H lfte des 20 Jahrhunderts die mit den kyberne tischen Steuerungsutopien der 1950er Jahre begann und sich unter anderem in der Fabrikau tomation der 1970er und 1980er Jahre manifestierte so erscheint es berechtigt von der Au tomation 2 0 d
97. enseits von Markt und Staat liegen Governance Experimente in der Praxis Der Strassenverkehr der 1980er Jahre l sst sich mit dem Markt Modell beschreiben Trotz gewisser Regulierungen zum Beispiel Geschwindigkeitsbeschr nkungen Vorfahrtsregelun gen oder Parkverbote waren die Teilnehmer weitgehend frei in ihren Entscheidungen wann wie und wohin sie fahren wollten Die Koordination mit anderen Verkehrsteilnehmern erfolg 84 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 te ad hoc und nicht nach einem vorgefertigten Plan Die bekannten und immer wieder beklag ten Effekte waren eine hohe Zahl von Verkehrstoten lange Verkehrsstaus sowie negative Umweltauswirkungen des Strassenverkehrs Ganz anders der Luftverkehr der 1980er Jahre Hier war die Entscheidungsautonomie der Pi loten sehr gering Sie flogen nach einem vorgefertigten Plan und hatten sich strikt an die An weisungen der Flugsicherung zu halten In den letzten Jahrzehnten haben sich in beiden Systemen unter anderem bedingt durch die zunehmende Elektronisierung Automatisierung und Vernetzung gewaltige Transformatio nen vollzogen die Strassenverkehr und Luftverkehr in punkto Governance einander angen hert haben e Mit der Einf hrung des Kollisionswarnsystems TCAS hat sich der Entscheidungsspielraum der Piloten enorm vergr ssert k nftige Systeme wie ADS B erlauben eine weitreichende dezentrale Koordination der Flugzeuge auch ohn
98. entliche Durchfahrt eines Zuges jeweils nur ei nem Bruchteil der eigentlichen Zeit entspricht die ein Zug konsumiert wenn er ber einen bestimmten Punkt f hrt Abbildung 14 Eine Zugfahrt konsumiert Zeit f r die Einstellung der Fahrstrasse die Fahrwegsicherung ber den gesamten Bremsweg Bremszeit und die Aufl sung der Fahrstrasse Man kann also die theoretisch m gliche Kapazit t nur zu einem Bruchteil ausn tzen Hier liegt ein entscheidender Unterschied zum Strassenverkehr in wel chem auf Sicht und dichter gefahren wird Um die teure Infrastruktur besser auszunutzen bedarf es daher zwangsl ufig einer Automatisierung Abbildung 14 Zeitbedarf einer Zugfahrt BEinstellzeit E Bremszeit E Durchfahrt E Aufl sung Anspr che an die Betriebsautomatisierung Die Anspr che an die Automatisierung und an das anzustrebende Optimum sind weniger klar Es gibt mindestens sieben Dimensionen welche optimiert werden k nnen die aber in Zielkonflikten stehen Sicherheit Zuverl ssigkeit Geschwindigkeit optimale Auslastung vielf ltiges Angebots minimaler Ressourcenverbrauch und wirtschaftlicher Betrieb Je mehr eine Dimension optimiert wird desto gr sser ist das Potential f r nachteilige Auswirkungen auf andere Dimensionen Je h her die Geschwindigkeit desto mehr verringert sich die Kapa zit t je vielf ltiger das Angebot desto unwirtschaftlicher f r den Betreiber Das Optimie rungsproblem ist also multidimension
99. er schiede als auf der Stadtstrecke Auf zwei Abschnitten wird die mittlere Geschwindigkeit der j ngeren Versuchspersonen im Zustand mit IVIS relativ deutlich reduziert um bis zu 3 5 Stundenkilometer auf zwei Abschnitten sind praktisch keine Ver nderungen feststellbar Bei der Gruppe lterer Versuchspersonen bewirkt der IVIS Einsatz auf drei der vier Ab schnitte eine leichte Zunahme der mittleren Geschwindigkeit um 1 0 bis 2 5 Stundenkilome ter Eine homogenisierende Wirkung von IVIS auf die Fahrgeschwindigkeiten ist bei beiden 62 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Altersgruppen nicht feststellbar Dazu sind die Ver nderungen der Standardabweichungen zu gering und uneinheitlich Der Vergleich der Anzahl sicherheitsrelevanter Ereignisse zwischen den Zust nden mit IVIS ohne IVIS ergibt bei der Gruppe j ngerer Versuchspersonen keine nennenswerten Unter schiede Demgegen ber hat die Anzahl Ereignisse bei der Gruppe lterer Versuchspersonen im Zustand mit IVIS gegen ber jenem ohne IVIS stark abgenommen Diese auff llige Ver nderung ist auf jenen Abschnitten ausgepr gt auf welchen im Zustand mit IVIS im Mittel schneller gefahren wird als im Zustand ohne IVIS Bei der Anzahl aktiver berholungen bestehen zwischen den einzelnen Abschnitten naturge m ss grosse Unterschiede Bei der Gruppe j ngerer Versuchspersonen hat sich die Zahl von berholungen im Zustand mit IVIS auf zwei Abschnitten de
100. er Technik 1680 1840 Berlin 2008 20 Michel Foucault Die Ordnung der Dinge Eine Arch ologie der Humanwissenschaften Frankfurt a M 1971 S 320 Aristoteles Physik Buch 2 Kapitel 5 6 W hrend der 1960er wiederentdeckt beispielsweise bei Atcheson L Hench Automation Today and in 1662 in American Speech 32 2 1957 S 149 151 Se Charles R Dechert Hrsg The Social Impact of Cybernetics Notre Dame 1966 Konferenz 1964 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 bert Wiener den Begriff Cybernation an dem die Bedeutung der Kybernetik als Epo chenmarke ablesbar sein soll Cybernation wurde soweit ich erkennen kann 1962 von Do nald N Pearce vom Peace Research Institute gepr gt aber rasch von Marshall McLuhan Erich Fromm Leon Bagrit und vielen anderen Autoren aufgenommen Durch Cybernation soll vor allem die Rolle von Feedback und Black Box Konzepten sowie von Digitalrechnern und ihrer F higkeit zur Informationsverarbeitung speicherung und prozessierung zum Ausdruck kommen Nicht ohne Grund hiess auch die erste ab 1952 regelm ssig erscheinende Computerzeitschrift Computers and Automation denn die gesellschaftliche und technische Reflexion findet zu dieser Zeit zu grossen Teilen in der Industrie statt Aus Bekanntheitsgr nden gehe ich nicht auf die Entstehung oder auf zentrale Konzepte der modernen Kybernetik ein sondern unmittelbar darauf wie Cybernation um 1960 gedach
101. er was ebenfalls darauf hinausl uft dass man sich nicht f r sie interessiert So berichtete Henry Winthrop im Fr hjahr 1966 ber die Conference on the a Donald N Michael Cybernation The Silent Conquest Santa Barbara 1962 Se Norbert Wiener Mensch und Menschmaschine Kybernetik und Gesellschaft Frankfurt am Main 1952 S 171 Wiener S 172 20 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Cybercultural Revolution des New Yorker Institute for Cybercultural Research sie sei ein 26 fach result of science fiction in technical dress Lassen Sie mich nur zwei Beispiele f r die Art geben in der ber Cybernation nachgedacht wurde 1964 die Erste Das erste Beispiel ist Sir Leon Bagrits Buch The Age of Automation das wie alle meine Beispiele aus dem Jahr 1964 stammt Bereits der Einstieg ist von epochalem Pathos So ist auf Seite 1 zu lesen now at last we have it in our power to free mankind once and for all from the fear which is based on want Now for the first time man can reasonably begin to think that life can be something more than grim struggle for survival Man muss es eben nur wie auf Seite 2 etwas vorsichtiger folgt ordentlich machen und das heisst umfassend Cyber nation sei so Bagrit communication computation and control eine vertraute Phrase aus dem Milit r wo C3 eben command control communications heisst und man inzwischen heute
102. er Kulturgeschichte der Kybernetik einige vergessene Tendenzen jener umfassenden Automatisierungsdebatte aufzuzeigen die nach 1945 durch neue Technologien ausgel st wurde Sicherlich ist es ein fach sich im R ckspiegeldenken einzurichten und den r hrenden Charme veralteter Technik vorzufiihren um diese dann mit den berzogenen Hoffnungen von gestern zu kontrastieren und so zu entwerten Dies m chte ich weitestgehend vermeiden und stattdessen vorab drei Bemerkungen machen 1 Georges Canguilheme hat einmal bemerkt dass der Gegenstand der Wissenschaftsge schichte nicht der Gegenstand der Wissenschaften sei sondern die historisch epistemologische Betrachtung wie wissenschaftliche Gegenst nde systematisch gebildet 16 Wolfgang Welsch Die Postmoderne in Kunst und Philosophie und ihr Verh ltnis zum technologischen Zeitalter in Walter Christoph Zimmerli Hrsg Technologisches Zeitalter und Postmoderne M nchen 1988 S 36 72 hier S 49 Hermann Schmidt Denkschrift zur Gr ndung eines Institutes f r Regelungstechnik Berlin 1941 Reprint 1961 S 12 Vgl bspw Almarin Phillips Automation Its Impact on Economic Growth and Stability Washington D C American Enterprise Association 1957 R H Macmillan Automation Friend or Foe Cambridge 1956 Alice Mary Hilton The Evolving Society Proceedings of the first annual Conference on the Cybercultural Revolution Cybernetics and Automation 1964 New York Institute fo
103. erkehr G terverkehrsaufkommen in Industriegebieten Langzeitverhalten von bitumin sen Drainbel gen Teil I L rmverhalten von Drainbel gen EDV Anwendungen im Verkehrswesen Sichtweiten Transporttechnik der Fussg nger Optimierung in Verkehrsplanung Transporttechnik und Logistik Elemente eines computergest tzten Werkzeugs zur Entwicklung von Eisenbahnsicherungsanlagen mit Petri Netzen Verkehrsangebot Schweiz 1960 1992 B Albrecht K Bareiss Prof H Br ndli B Albrecht W Gl nkin Prof H Br ndli H Amacker P Giger M Kronig W Dietrich R R ttinger W Schurter N Bischofsberger U Scheifele E Meier J D Zufferey Prof C Hidber W Schurter Prof C Hidber N Bischofsberger H K ster P Schirato Prof C Hidber T Isenring Prof C Hidber W Schurter F B hlmann H P Lindenmann P Spacek U Weidmann Referate M Montigel Prof C Hidber N Bischofberger Jahr 1986 1986 1986 1986 1986 1987 1987 1987 1987 1987 1988 1988 1988 1988 1988 1988 1989 1989 1089 1989 1989 1989 1989 1989 1989 1989 1990 1991 1991 1991 1991 1992 1992 1993 1992 Preis Status 20 vergriffen 20 erh ltlich 30 vergriffen 10 erh ltlich 20 erh ltlich 20 erh ltlich 20 erh ltlich 20 vergriffen 10 vergriffen 30 vergriffen 15 vergriffen 30 vergriffen 15 erh ltlich 10 vergriffen 80 vergriffen 20 vergriffen
104. ert wird die Benzinpreise zu hoch sind und durch den Wach stum in den Stadtzentren Die US Automobilindustrie besteht nicht nur aus GM Chrysler und Ford dies vergessen bisweilen selbst die Amerikaner Sie beinhaltet zudem Honda Toyota et cetera In den Produktionsst tten arbeiten nahezu ausnahmslos Amerikaner Die US Automobilindustrie produziert j hrlich elf Millionen Fahrzeuge Die H lfte davon sind Fahr zeuge asiatischer Firmen Die Gewinne und die Jobs bleiben jedoch in den USA Ein R ck gang an Fahrzeugen ist ein konomisches Problem Ich kenne GM sehr gut und weiss dass es GM an Konkurrenzdenken und Wettbewerbsdenken und einem Sinn f r die Innovationen in der Wirtschaft mangelt Die japanischen Firmen teilen dieses Problem Innovationen kommen nun aus Indien und China die nun neue Firmen in den USA niederlassen um dort kologi sche Autos zu produzieren In diesem Bereich ist die Dynamik also sehr gross Automobile werden nicht verschwinden 45 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 4 Block 2 Die Normalit t der Automation im Heute 4 1 Moderation Ulrich Weidmann Verkehrswissenschafter ETH Z rich weidmann ivt baug ethz ch 4 1 1 Zur Person Ulrich Weidmann 1963 studierte Bauingenieurwissenschaften an der ETH Z rich und promovierte 1994 zum Thema Der Fahrgastwechsel im ffentlichen Personenverkehr Von 1994 bis 2004 war er in verschiedenen Abteilungen der Schweizerischen B
105. es 21 Jahrhunderts zu sprechen die sich durchaus als Revolution deuten l sst Denn wir leben mittlerweile in einer mobilen Echtzeitgesellschaft in welcher Informationen ber die Position und die Identit t von r umlich verteilten und sogar mobilen Objekten und Subjekten jederzeit und berall in Echtzeit bestimmt werden k nnen Die technische Grund lage bilden universell verf gbare Datennetze die drahtlose Kommunikation die Satellitenor tung sowie eine ausgefeilte in den Objekten integrierte Sensorik Die Objekte werden damit immer mehr zu aktiven Mitspielern die ihrer Rolle als technische Instrumente des Menschen entwachsen und ihre Aktionen zunehmend autonom durchf hren man denke nur an den Bremsassistenten im Auto oder den Autopiloten im Flugzeug Rammert Schulz Schaeffer 2002 Perspektivwechsel der Automationsdebatte Parallel vollzieht sich ein Perspektivwechsel in der Automationsdebatte Bislang herrschte ei ne Denkweise vor die ich als Oder Denken bezeichnen m chte weil sie die Probleme der Automation stets unter dem Blickwinkel Mensch oder Technik betrachtete w siehe auch H rlimann 2009 Pias 2009 in diesem Band 80 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 e Die kybernetischen Utopien der 1960er Jahre wollten den Menschen durch Technik erset zen und ihm so das Reich der Freiheit er ffnen e Die Technikkritik der 1980er Jahre warnte hingegen vor einer Verdr ngung des Menschen un
106. etzwerke Konzepte und Methoden der sozialwissenschaftlichen Netzwerkforschung M nchen Oldenbourg S 187 209 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 putertechnik und zentraler Steuerung Die Mondlandung ist also Folge dieser Revolution der Automation mit der wir uns an diesem Kongress besch ftigen Mit dieser Revolution geht auch eine Revolution der Machbarkeit und der Kontrolle einher In der Tat ist die Automation eine eigentliche Wissenschaft der Kontrolle worauf uns der Philosoph Arnold Metzger nachdr cklich hinweist Eine Kontrolle aus der seiner Meinung nach allerdings auch mehr Autonomie resultiert Die berlegung f hrt dahin dass Automati on Berechenbarkeit erlaubt Automation vereinfacht die Dinge und macht sie sicher Sie ent lastet uns nicht nur von monotonen und anstrengenden T tigkeiten im Arbeitsprozess oder in unserem Bewegungsapparat Sie befreit uns auch von m hseligen Entscheidungen und Un w gbarkeiten Allerdings l st eine computergest tzte Maschinensymphonie der Kontrolle stets auch ngste aus insbesondere die Angst vor einem Kontrollverlust Die dystopischen Zukunftsromane des 19 Jahrhunderts bis hin zu heutigen Science Fiction Stories und Filme strotzen vor solchen Bef rchtungen vor dieser Angst des menschlichen Kontrollverlusts Im Folgenden geht es mir aber nicht um Science Fiction und die dort ge usserten ngste sondern um eine wissenschaftlich fundierte kritische Be
107. f Dass die kybernetische Argumentation einer Aufl sung des Menschen innerhalb de rer der Mensch doch zugleich zu sich kommt nicht unproblematisch ist versteht sich von selbst Ebenso sehr wie der Glaube durch forcierte Technisierung zu einem neuen Humanis mus zu gelangen den die Frankfurter Schule nicht zuletzt Marcuse der sich umfanglich zur Cybernation ge ussert hat gr ndlich zerlegt hat Und zuletzt wird man mit aller Berechtigung anzweifeln k nnen dass Wiederholungen Routinen und Automatismen einfach als unwe sentlich aus dem menschlichen Dasein gestrichen werden k nnen Dies alles zugestanden bleibt dennoch brig dass die Argumentation der 1960er Jahre eben genau so funktionieren konnte weil ihr human being eben wie so oft in der Geschichte eines war welches den aktuellen Technologien erst zu denken gaben EN Bagrit S 22 Si Douglas T Ross Origins of the APT Language for Automatically Programmed Tools in ACM Sigplan Notices 13 8 1978 S 61 99 22 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Nicht uninteressant ist dabei dass diese Argumentation eine gewisse Reserve verlangt die bei Bagrit deutlich ausgesprochen wird Zwar sei der Computer das Herzst ck der Cybernati on doch vom Denken m sse er ausgeschlossen bleiben Any idea of thinking machines lt is nonsense Offensichtlich ist dies entgegen dem popul ren Denkbild des electronic brain
108. f die Verkehrssicherheit zu untersuchen Um eine Beurteilung der Einfl sse moderner fahrzeuginterner Informationssysteme auf die Verkehrssicherheit vornehmen zu k nnen befuhren ausgew hlten Versuchspersonen defi nierter demographischer Gruppen zwei ausgew hlte Teststrecken Autobahn Stadtstrecke unter realen Verkehrsbedingungen Abh ngig vom Versuchslayout befuhren die Versuchsper sonen entweder am ersten Einsatztag die Autobahnstrecke mit IVIS und die Stadtstrecke ohne IVIS oder umgekehrt Am zweiten Einsatztag wurde dem Versuchslayout entsprechend um gekehrt verfahren W hrend der Fahrten wurde kontinuierlich das Geschwindigkeitsprofil aufgenommen Des Weiteren wurden kritische Fahrersituationen festgehalten Als Versuchs fahrzeug diente ein herk mmlicher Personenwagen ausger stet mit Navigationssystem und Freisprechanlage Zudem befand sich im Fahrzeug eine Blackbox welche alle f r den Ver such relevanten Daten aufnahm 55 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Durch den Vergleich der Testfahrten mit IVIS und ohne IVIS sollten Unterschiede im Fahr verhalten in Hinblick auf m gliche Effekte auf die Verkehrssicherheit beobachtet und bewer tet werden Die Unterschiede in den Geschwindigkeitsprofilen und die H ufigkeit der defi nierten kritischen Ereignisse lassen R ckschl sse auf potentielle Sicherheitsdefizite und gewinne zu Hierf r wurden Untersuchungen an bestimmten Querschnitten sowie in be
109. flusses konnte die Kapazit t um 20 Prozent gesteigert wer den Allerdings ist dies gleichzeitig ein Eingriff in die Autonomie Gibt es intelligentere Koordinationsmassnahmen Die UPS koordiniert die Anfl ge ihrer Flugzeuge indem bereits 200 Meilen vor dem Flughafen die Flugzeuge in eine Sequenz ge bracht werden sodass diese logistisch technisch in der richtigen Reihenfolge landen Die Flugzeuge gleiten also w hrend der letzten 200 Meilen in der richtigen Reihenfolge und ver z gern den Flug sparen damit Kerosin schonen die Anwohner L rm und vermeiden damit Stau 118 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 C Pias St rung ist ein ganz zentrales Moment der Kybernetik Man hat ein Denkmodell in dem die St rung eigentlich das ist was Regelbedarf herausfordert Die St rung ist eigentlich der Motor I Totzke Das Spannende in diesem interdisziplin ren Dialog ist dass hnliche Modelle teilweise verschiedene Begriffe haben Wenn Herr Weyer von Autonomie spricht spricht der Psychologe von Kontrolle Der Mensch m chte weitgehend die Selbstkontrolle haben Im Stau hat man keine Kontrolle ber die Situation Ich kann nicht fahren wann ich m chte und Frust ist das Resultat Man kann mit dieser Situation auf verschiedene Weise umgehen Man kann wettern man kann resignieren F r die Psychologie ist Stau ein sch nes Sinnbild daf r wann Verkehrsmanagement sinnvoll sein kann Wenn ein System besser ist als de
110. ft und der Ko Operateur der versucht dem System gedanklich immer einen Schritt vor aus zu sein um sich auf diese Weise vor b sen berraschungen zu wappnen Im Cockpit lassen sich also Prozesse der Entgrenzung Beck Lau 2004 beobachten die die ehemals klaren Grenzen zwischen den Aufgabenbereichen von Maschine und Mensch ver schwimmen lassen Das Mitwirken autonomer Technik f hrt zu einer neuen Rollenverteilung im Cockpit die zur Verunsicherung der PilotInnen beitr gt und tastende Versuche ausl st ih re Rolle und ihr Selbstbild neu zu definieren Interessanterweise gehen Autonomieverluste des Menschen im Cockpit jedoch mit Autonomiegewinnen des Flugzeugs im System Luft verkehr Hand in Hand Dies verweist auf die neue Architektur des Systems Luftverkehr auf der Meso Ebene 83 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Die Meso Ebene Steuerung des Systems Luftverkehr Die Frage nach der Funktionsweise des komplexen Systems Luftverkehr l sst sich soziolo gisch als die Frage der Entstehung sozialer hier besser sozio technischer Ordnung refor mulieren sie verweist also auf ein klassisches Problem der Sozialwissenschaften wie sich das Problem der Handlungskoordination l sen l sst wenn eigenn tzige nutzenmaximierende Akteure am Werk sind Vanberg 1975 Schimank 2000 Die bekannten Antworten lauten e Markt Die Teilnehmer sind autonom und gleichberechtigt sie interagieren im Modus der dezent
111. g von 6 5 Milliarden Menschen auf ber 9 Milliarden wobei davon etwa 80 Prozent auf dem Niveau der Drittweltstaaten leben werden Dies stellt bereits eine er ste Herausforderung f r die Gesellschaft dar Ausserdem wird sich in Europa und Asien die Zahl der Menschen die lter als 65 Jahre sind verdoppeln Auch der Klimawandel ist heute ein Fakt In den vergangenen Jahren haben sich die Tempe raturen dramatisch ver ndert Die Folgen dieses weltweiten Temperaturanstiegs und die kon kreten Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sind derzeit noch unabsehbar Ein vierter Megatrend ist die fortschreitende Globalisierung So hat sich das globale Han delsvolumen in den vergangenen Jahren verf nffacht 73 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Auswirkungen der Megatrends auf die Mobilit t Megacities entwickeln sich auf allen Erdteilen Das Hauptproblem dabei ist die Mobilit t So haben die Wissenschaftler des Forschungsinstitutes GlobeScan beispielsweise festgestellt dass das Transportproblem in den Megacities zu 70 Prozent als die gr sste Herausforderung angesehen wird Sicherheits und Energiethemen folgen erst danach Auch das Thema Kli ma muss im Fokus bleiben sonst werden sich die CO2 Emissionen von aktuell 42 Gigaton nen auf ber 80 Gigatonnen verdoppeln Das w re dramatisch Abbildung 17 zeigt dazu eine Studie zu den CO Emissionen welche im Rahmen der UNO Klimakonferenz 2007 ausgear beitet wurd
112. ge hat uns den Titel der Tagung noch einmal in Erinnerung gerufen und es ist ein guter Punkt um diese Fragenrunde abzuschliessen 127 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 7 Tagungsabschluss Robert Dorbritz Wirtschaftsmathematiker und Doktorand der Ver kehrswissenschaften ETH Z rich robert dorbritz ivt baug ethz ch 7 1 1 Zur Person Robert Dorbritz 1981 studierte Wirtschaftsmathematik an der TU Kaiserslautern Vertie fungsrichtung Mathematische Optimierung und arbeitet seit 2006 als wissenschaftlicher As sistent am Lehrstuhl f r ffentliche Verkehrssysteme des Instituts f r Verkehrsplanung und Transportsysteme IVT der ETH Z rich Er schreibt derzeit seine Doktorarbeit zum Thema Railway Network Stability and the Spreading Dynamics of Disastrous Events Causing Sy stem Wide Blockades welche von Prof Dr Ulrich Weidmann betreut wird Seine For schungsschwerpunkte umfassen neben der Stabilit tsuntersuchung von Verkehrsnetzen auch Analysen zur Leistungsf higkeit und Kapazit t von Verkehrsinfrastrukturen 7 1 2 Transkription der Rede Revolution Automation und Interdisziplinarit t Bei dieser Tagung standen zweifelsohne die Begriffe Revolution und Automation bislang im Vordergrund Diese Begriffe wurden erl utert sowie verschiedene Sichtweisen zum Teil kontrovers diskutiert Ein weiterer wesentlicher Begriff soll aber nicht vergessen werden die Interdisziplinarit t w
113. gf Konfliktl sungen dezentral aushandeln k nnen vgl Hughes 2005 2006 85 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Governance Modelle von Markt und Staat zeichnet sich am Horizont ab Autonome techni sche Systeme er ffnen eine Vielzahl von Optionen f r k nftige Systemarchitekturen die von marktf rmig dezentralen ber hierarchisch zentralistischen Modellen bis hin zu intelligenten Mischformen eines Smart Governance reichen Im Falle des Luftverkehrs k nnte Smart Governance bedeuten dass die Flugzeuge zu mindest in Regionen mit geringer Flugzeugdichte wie beispielsweise in Zentral Australien mit Hilfe von ADS B autonom operieren ihren Kurs frei w hlen und sich anbahnende Kon flikte durch Interaktion ihrer Bordsysteme vorausschauend l sen Die Flugsicherung w rde sich in einem derartigen Szenario auf die Koordination der Flugpl ne und das Management des Gesamtsystems beschr nken und lediglich in dicht beflogenen Luftr umen wie beispiels weise in der N he grosser Flugh fen im Modus der zentralen Steuerung operieren Smart governance hiesse also unterschiedliche Modi zu beherrschen und je nach Situation im an gemessenen Steuerungsmodus agieren zu k nnen Damit geht eine hnliche Neuverteilung der Rollen einher wie auf der Mikroebene der Pilotenarbeit Etliche ehemalige Aufgaben der Flugsicherung wie die Koordination und die Separation werden ins Cockpit verlagert was die Arb
114. gleitung und Betrachtung der Tech nik Ich beziehe mich dabei auf die philosophisch soziologische Tradition der Frankfurter Schule die nicht nur verstehen sondern auch erkl ren will Damit hinterfragt diese so ge nannte Kritische Theorie solche Sichtweisen wie zum Beispiel die angebliche Neutralit t der Technik oder der Automation So sind gem ss J rgen Habermas Technik und Wissen schaft eben auch Herrschaftsinstrumente In seinem Buch Technik und Wissenschaft als Ideologie stellte der Frankfurter Philosoph 1968 ein Jahr vor der Mondlandung fest an die Stelle des einstigen autorit ren Staates der mit Zwang regierte sei nun die Logik des tech nisch begr ndeten Sachzwangs getreten Denn die technische Entwicklung folgt strikt der Logik des zweckrationalen Handelns Das ist auch die Logik der Arbeitswelt mit ihrem Hang zur Normierung zur Rationalisierung und zur Effizienzorientierung Auf der Strecke bleibt in einer solchen Sachzwanglogik die Zweckfreiheit die ungeplante nicht kontrollierte Interakti on der Menschen miteinander Habermas ruft deswegen nicht zum Maschinensturm aus Er weiss genau dass Technik und Wissenschaft unverzichtbar f r die Moderne sind Worauf es ihm aber ankommt ist ein menschenw rdiger Technikeinsatz Und der Weg dahin f hrt ber Arnold Metzger 1964 Automation und Autonomie Das Problem des freien Einzelnen im gegenw rtigen Zeitalter Pfullingen Neske Drei Beispiele von vielen
115. glichkeit sich mit der Leitstelle in Verbindung zu setzen Stationen Alle Perrons sind mit Fassaden ausger stet die jeglichen Zugang zum Gleis verhindern Soll te eine Schiebet r aufgebrochen werden wird der Strom automatisch ausgeschaltet und die Z ge zum Stillstand gebracht Die Perronfassaden erlauben also ein besonders hohes Sicher heitsniveau haupts chlich bei der Zugabfertigung Sicherungssysteme Die Automatismen der Fahrwegsicherung bestehen grunds tzlich aus drei Schichten Als Grundschicht f r die Sicherheit fungiert das System ATP Automatic Train Protection welches die Aufgaben eines herk mmlichen Stellwerks bernimmt und die Fahrstrassen si chert Die Perront ren werden ebenfalls durch das ATP System kontrolliert und gesichert 50 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Als Blocksystem verf gt man ber sogenannte mitfahrende dynamisch anpassbare Blockab schnitte um stets die n tige Bremsdistanz sicher einzuhalten Die zweite Schicht ist das ATO System Automatic Train Operation welches in etwa die Aufgaben eines Triebfahrzeugf hrers bernimmt Die dritte Schicht ist das ATS System Au tomatic Train Supervision welches die Betriebsabwicklung wie die Einhaltung der Fahrpl ne berwacht Sicherheitsnachweis Die Erbringung der Sicherheitsnachweise f r die Bauherrschaft und die Aufsichtbeh rde das Bundesamt f r Verkehr BAV war anspruchvoll da im Grunde g
116. haft Dies bedeutet auch den Austausch von Waren Diese m ssen von A nach B gebracht werden Es gibt also ein minimales Transportniveau Diese radikale Vision wird es also nicht geben Zur ckkommend auf die Reduktion des Verkehrsaufkommens kann eine Drosselung des Nahrungsaustausches selbstverst ndlich versucht werden Dies tr gt wesentlich zur Redukti on des Verkehrsaufkommens bei Transporte k nnten verteuert Subventionen gedrosselt 122 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 werden Auch eine Transportsteuer ist denkbar Eine Studie eines Wuppertaler Instituts be rechnete wie viele Kilometer die Bestandteile eines Joghurtbechers mit F llung zur ckge legt haben 6 000 Kilometer Dies h ngt damit zusammen dass an einem Ort die Alufolie etwas g nstiger hergestellt werden kann Aus Subventionsgr nden kann an einem anderen Ort eine g nstigere Molkerei gefunden werden Die Verteuerung des Transports liesse lokale Produktionsstrukturen entstehen greift aber in liebgewonnene Gewohnheiten ein C Pias In den fr hen 1970er Jahren gab es einen Film mit dem Titel Zardoz Dieser be schreibt das Szenario des nicht mobilen Menschen als negative Utopie Die Gesellschaft lebt in einer Glaskuppel und ist v llig degeneriert Alles ist reguliert Morgens und abends stehen Mahlzeiten auf dem Tisch Bewegung ist nicht mehr n tig und die Gesellschaft ist auf einen ganz fr hen Zivilisationsstand zur ckgefal
117. hen wol len warum eine Automation besser sein soll als das vorherige System Die Benutzer wollen nicht dass das System eingreift da sie berzeugt sind dass es das System nicht besser weiss Abbildung 16 Zugoptimierung bei der Automatikfunktion L tschberg Basistunnel 400 50 350 300 40 o 250 F 200 Speed wo oO 150 100 50 0 10 0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 14000 Distance 0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 14000 Distance 68 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Anspruch an die zuk nftige Betriebsautomatisierung Angestrebt werden eine netzweit homogene Technologie eine bessere Datenqualit t ein allumfassender Regelkreis und eine bessere Ausn tzung der Infrastruktur Auf der Siche rungsebene m chte man Ausr stungskosten sparen und ein automatische Gleisfreimeldung erzielen Einen netzweit fahrerlosen Betrieb wie etwa bei der Metro Lausanne wird es in den n chsten 20 Jahren auf dem Schweizer Netz nicht geben Auch die vollautomatische Optimie rung und Konfliktl sung wird es nicht geben weil die Dimensionen und die soziologischen Einfl sse dort viel zu menschlich sind Eine Maschine kann nicht alles l sen 4 5 Diskussion Frage aus dem Publikum Rudolf Mettler St ssi PRO Swissmetro an M Joye Wie viel hat die Realisierung der Metrolinie m2 nach heutigem Stand gekostet Wie
118. hland hatte laut Statistischem Bundesamt 2008 eine Rate von 4 482 Tote Jahr und 409 066 Verletzte bei insgesamt 40 079 Unf llen Die EU Kommission sch tzt den Zeitverlust durch Staus auf 81 Mill Stun den Jahr was eine wirtschaftlichen Schaden von 10 12 Milliarden Euro je Jahr verursacht 109 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 den von der zeitlichen Schadensdichte und nicht der Gesamtanzahl von Schadensf llen ab Deshalb werden Flugzeugabst rze mit 100 Toten auf einen Schlag als gr ssere Katastrophe angesehen als Tausende von Toten durch Unf lle oder Vireninfektion im Jahr Trotzdem gilt Wir verhalten uns bez glich des Autos einfach nur irrational Das allt gliche Verhalten auf der Autobahn korrespondiert mit dem Mythos des Wagenlenkers und mit unseren evolutions biologisch verstehbaren aber leider h chst eingeschr nkten Lenkk nsten Das Ende dieses Mythos w re auch das Ende des Hobbes schen Kampfes aller gegen alle auf zumindest deutschen Autobahnen Kulturgeschichtlich hat das individuelle Fahrzeug die Statusfunktion des Pferdes ersetzt aber nicht die dahinter liegenden Denkmuster An diesen Denkmustern werden wir arbeiten m s sen und daf r brauchen wir zwei Dinge Reflexion ber das was wir wollen und Technik vom Feinsten Literatur acatech Konvent der Technikwissenschafen Hrsg Mobilit t 2020 Perspektiven f r den Verkehr von morgen Schwerpunkt Strasse
119. hte ich eine konven tionelle Empfehlung ussern Es braucht mehr Zukunftsforschung und mehr Technikfolgen absch tzung um ber die Zukunft nachzudenken sodass diese nicht unerwartet einbricht Wir sind dann vielmehr auf die Entwicklungen vorbereitet und haben Ideen f r die Schnitt stelle Mensch Maschine Ich habe also eher ein wenig Angst vor der enormen Entwicklungs geschwindigkeit unserer Tr gheit und unserer Langsamkeit beim Nachdenken ber diese Entwicklungen 120 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 C Pias Es gibt sozusagen historische Perioden des ber die Zukunft Nachdenkens Wir ha ben nat rlich ein Problem wenn man das Subjekt einschr nkt Also wenn wir sagen es sind Verb nde aus materiellen Dingen Organisation und so weiter Menschen sind im Ergebnis relativ unkontrollierbar Also haben wir nicht mehr das Subjekt als Referenz Wenn man sich darauf konzentriert was man Szenarien nennen k nnte Wenn man mit ver schiedenen Modellen operiert dann spricht man nicht mehr im Namen der Wahrheit Die Leute die Simulationen und Modelle machen haben Szenarien Das sind Leute die wissen wie ihre Softwaremodule programmiert sind Die Politik und die koaktivisten m ssen aber im Namen der Wahrheit argumentieren um zu sagen was wir jetzt tun m ssen Ich glaube das Sprechen ber die Zukunft erfordert sozusagen ein Modell wie man mit dem Wissen das durch Simulation entsteht und mit den Ha
120. htlosen Service Door 2 Door bereitzustellen Dies bedarf gleichzeitig Echtzeitinformationen Entscheidungshilfen und Na vigation um im Versp tungsfall trotzdem ber M glichkeiten der Weiterreise informiert zu sein Zudem m ssen intermodale Verkehrsanalysen und Prognosen verf gbar sein sowie Stosszeiten und neuralgische Punkte optimiert und gemanagt werden Im G terverkehr gibt es hnliche Herausforderungen So muss die Transportausnutzung optimiert und Leerl ufe redu ziert sowie modulare intelligente Container zur Verf gung gestellt werden die durch Robo ter automatisch be und entladen werden k nnen Das gesamte Transportvolumen muss com puterorientiert abgewickelt werden Beispiel ETCS Das European Train Control System ETCS ist ein Zugssicherungssystem auf normierter europ ischer Basis Heute m ssen Z ge des grenz berschreitenden Verkehrs noch immer Zugssicherungsger te f r das jeweilige Land mit sich f hren Dies f hrt zu Kosten und ver braucht Platz in den Lokomotiven Beim ETCS der Stufe 1 wird Interoperabilit t durch Punkt 75 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 zu Punkt bertragungen zwischen Strecke und fahrendem Zug erreicht Diese Systeme sind in Europa bereits heute relativ h ufig im Einsatz Gleiches gilt f r das ETCS Level 2 bei dem die Schweiz eine Vorreiterrolle spielt und mit der Installation am weitesten fortgeschritten ist Beim ETCS Level 2 wird a
121. i J Wichser Prof H Br ndli J Hoessly Prof C Hidber u a U Weidmann Prof H Br ndli J Wichser S Rangosch M Kohler Prof H Br ndli J Wichser S Rangosch M Kohler Prof H Br ndli J Wichser S Rangosch M Kohler B Meyer M Montigel P Giger Prof K Dietrich P Spacek Prof C Hidber Z Oblozinska U Weidmann Prof C Hidber E Meier S Rangosch Prof C Hidber u a E Hediger Prof C Hidber J P Widmer P Pingoud N Bischofberger R Schilling J P Widmer Prof C Hidber J P Widmer R Schilling R Gottwald J P Widmer Hintermeister J P Widmer C Dasen Sender C Dasen Sender Prof K Dietrich H P Lindenmann Y Chabot Zhang U Widmer M Neumeister 1993 1993 1993 1993 1993 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1995 1995 1995 1995 1996 1996 1997 1997 1997 1997 1997 1997 1997 1997 1998 1998 40 erh ltlich 40 erh ltlich 25 erh ltlich 30 erh ltlich 30 erh ltlich 80 vergriffen 25 erh ltlich 50 erh ltlich 25 erh ltlich 40 erh ltlich 50 erh ltlich 30 erh ltlich 50 erh ltlich 25 erh ltlich 30 erh ltlich 30 erh ltlich 80 erh ltlich 30 erh ltlich 20 erh ltlich 30 erh ltlich 30 vergriffen 30 erh ltlich 50 erh ltlich 50 erh ltlich 25 erh ltlich 25 erh ltlich 25 erh l
122. i chen Bedienungsanleitungen liest berfordern Man weiss dass von den angebotenen Funk tionalit ten und M glichkeiten etwa 30 bis 40 Prozent genutzt werden Professionelle berla stung kennzeichneten auch die Abst rze der Starfighter Jagdflugzeuge in den 1960er Jahren hier wurden Maschinen die daf r nicht gebaut waren mit Elektronik f r andere Zwecke vollgestopft und berladen So h ngen Overengineering und Rebound Effekte eng zusammen Rebound Effekte kann man auch bei der Universalisierung der Technologie selbst beobachten Anstatt die Erweiterung der Funktionsm glichkeiten zu einer Verbesserung der Funktionalit t zu verwenden werden alle denkbaren M glichkeiten angeboten und die Auswahl dem Benutzer berlassen der da durch berfordert ist Man bekommt den Verdacht nicht los dass es die Vielfalt und das Wachsen der M glichkeiten ist wof r Technikgestalter belohnt werden und sich selbst be lohnen Nun k nnte man sich als an der Technikentwicklung selbst unbeteiligter Beobachter fragen ob die Gestalter von Technik hier im Rahmen einer gewissen technisch konomischen Bin nenrationalit t innerhalb ihres Subsystems Technik nicht irrational handeln wenn sie sich auf solche Rebound Effekte einlassen Man sollte hier ber cksichtigen dass es sehr wohl eine gewisse Binnenrationalit t in Bezug auf konomische und technische berlegungen ber wiegend aus Herstellersicht gibt die dem Studierenden der Ingenieurs
123. ielfahrer und Besserverdiener sich vehement gegen Geschwindigkeits begrenzungen aller Art wenden weil diese die Verh ltnisse in dieser Rechnung zugunsten des Fahrradfahrers verschieben Man kann sich zu Recht fragen ob diese Verh ltnisse einen die Beschleunigung f rdernden Faktor darstellen oder ob umgekehrt die Beschleunigung erst zu solchen Verh ltnissen f hrt Es steht wohl zu vermuten dass die erste Variante einen gewissen Grad an Plausibilit t hat abgesehen davon dass die konomisierung der Zeit zur Verknappung des Gutes Zeit f h ren muss Die Selbstaufhebung des Verkehrs Die Selbstaufhebung des Verkehrs durch die einfache Tatsache dass zwischen mittlerer Ver kehrsgeschwindigkeit und Verkehrsdichte ein in jedem t glichen Stau erfahrbarer unmittelba rer Zusammenhang besteht 8 erweist sich jetzt schon als st rend f r unsere Mobilit tsw n sche Bei geringen Verkehrsdichten ist entgegen der anschaulichen Vermutung eine ver gleichsweise niedrige durchschnittliche Geschwindigkeit zu beobachten Bei einer mittleren Verkehrsdichte gibt es ein beobachtbares Maximum an Verkehrsdurchsatz Fahrzeuge je Stunde Wird die Dichte h her verringert sich durch das individuelle Verhalten der einzel nen Fahrer die mittlere Geschwindigkeit bis sie bei einer kritischen Dichte quasi Stossstange an Stossstange den Wert Null erreicht Es hat sich ein Stau ausgebildet Wenn die M glichkeit f r die Erf llung von W nschen
124. ierige und endlose Debatte Je nach Perspektive sieht man einen konti nuierlichen Prozess oder einen Bruch Ich teile die Ansicht von Heinrich Popitz einem vor kurzem verstorbenen Sozialphilosophen welcher mit Epochenschemas arbeitete und nach dem qualitativ Neuen neuer Technologien fragte Nach seiner These entst nde eine neue Form des technisch Machbaren eine neue Gesellschaft die sich grundlegend von der vorhe rigen unterscheidet Die Industrielle Revolution beispielsweise ist ein qualitatives Umschlagen von der vormoder nen Gesellschaft in die Industriegesellschaft Ich behaupte dass wir derzeit an der Schwelle zu einer Gesellschaft sind in der eine Vielzahl von Prozessen automatisch gesteuert wird automatisch nicht nur im Sinne der Kybernetik der 1960er Jahre sondern automatisch im Sinne der autonomen Technik Ich wagte somit die These dass dies etwas qualitativ Neues ist ein Umschlagen das sich auch in Schritten rekonstruieren l sst Es ist aber eine Glaubens sache ob jetzt etwas qualitativ Neues entsteht Nach Popitz misst sich das qualitativ Neue an der gesellschaftlichen Wirkung nicht an der Qualit t der Technik Ich glaube dass die derzeit entstehende mobile Echtzeitgesellschaft sich enorm von der Industriegesellschaft unterschei det K Kornwachs Ein Kompromissangebot Kontinuierliche Entwicklungen werden dann als abrupt wahrgenommen wenn man eine Zeitlang nicht hingeschaut hat M Dommann Diese letzte Fra
125. igkeit dank optimaler Fussg ngerwege und einem ausgekl gelten Verkehrssystem Dazu geh ren eine Hochgeschwindigkeitsbahn eine Metro eine Magnetschienenbahn und im innerst dtischen Nahverkehr futuristisch anmutende Kabinentaxis ber welche es hei t They can automatically take you anywhere you want to go within Masdar City with a maximum journey time of seven minutes Es w re zu w n schen dass eine solche mit technischen Mitteln realisierte kologische Mobilit t sei es in Abu Dhabi und auch anderswo auch gesellschaftlich ihre Entsprechung findet in Form ver mehrter sozialer Mobilit t zum Beispiel Solche Betrachtungen greifen selbstverst ndlich weit ber das heutige Thema Automatisierung im Verkehr hinaus Sie stellen vielmehr den Versuch dar aus einer sozial und zeitgeschichtlichen Position heraus einen interdisziplin ren Anspruch an den Umgang mit dem Thema der Automation in Verkehr und Gesellschaft zu formulieren Ich heisse Sie damit herzlich willkommen an unserer zweiten interdisziplin ren Konferenz in der Reihe Gesellschaft Mobilit t Technik und lade Sie nun ein mit uns zusammen Ihr Denken etwas zu revolutionieren 15 Siehe dazu http www masdarcity ae en index aspx Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 3 Block 1 Die Revolution der Automation im Gestern 3 1 Moderation Gijs Mom Ingenieur und Mobilit tshistoriker Universit t Eindhoven NL G P A M
126. igter Partner eines handlungsf higen technischen Systems mit dem gemeinsam er das Flugzeug steuert siehe ausf hrlich Weyer 2007 20085 Deutlich wurde in allen Interviews dass die Piloten die Automation mit der nicht mehr all zu ferner M glichkeit pilotenloser Flugzeuge Weyer 2008a als eine Herausforderung se hen auf die sie mit einer Neujustierung ihres Selbstverst ndnisses reagieren Piloten verste 6l Aus Gr nden der Anonymisierung wird ausschlie lich die m nnliche Form verwendet 82 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 hen sich in zunehmendem Masse als Systemmanager die wichtige Entscheidungen treffen und Priorit ten setzen aber ansonsten im Wesentlichen das vollautomatische System berwa chen und nur im Notfall eingreifen Abbildung 19 Piloten werden zunehmend zu Systemmanagern 507 407 307 o 48 22 207 30 96 107 17 26 2 54 0 T T T PE Dee volle Zustimmung berw iegende schw ache schw ache berw iegende Zustimmung Zustimmung Ablehnung Ablehnung Immerhin 96 Prozent der Befragten stimmten der Aussage Piloten werden zunehmend zu Systemmanagern zu 31 Prozent sogar voll und 48 Prozent tiberwiegend Allerdings lassen sich zwei Typen von Systemmanagern identifizieren der Systembeobachter der sich cher als passiver Uberwacher des vollautomatischen Systems begreift welcher nur im St rfall ein grei
127. in D 2008 Untersuchung hybrider Akteurskonstellationen mittels Computersimulation Diplomarbeit Dortmund Fitts P M 1951 Human engineering for an effective air navigation and traffic control system Wash ington D C National Research Council Gerwin Tobias 2009 Komplexit tsmanagement in Infrastruktursystemen am Beispiel der Verkehr stelematik Diplomarbeit Dortmund Grote Gudela 2009 Die Grenzen der Kontrollierbarkeit komplexer Systeme In Johannes Weyer Ingo Schulz Schaeffer Hg Management komplexer Systeme Konzepte f r die Bew ltigung von Intransparenz Unsicherheit und Chaos M nchen Oldenbourg 149 168 Hauss Yorck Klaus Peter Timpe 2002 Automatisierung und Unterst tzung im Mensch Maschine System In Klaus Peter Timpe Thomas J rgensohn Harald Kolrep Hg Mensch Maschine Systemtechnik Konzepte Modellierung Gestaltung Evaluation D sseldorf Symposion Pub lishing 41 62 Hughes David 2005 Without Radar Precisely ADS B promises improved accuracy and lower cost surveillance In Aviation Week amp Space Technology Jan 31 2005 42 43 87 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 2006 ADS B s Global Advance U S Europe Australia and Indonesia are moving ahead with these satellite based traffic surveillance systems In Aviation Week amp Space Technology March 13 2006 53 55 H rlimann Gisela 2010 Einleitung In Robert Dorbritz Gisela H rlimann U
128. in der vollst ndigen Automation Die Automation so schrieb er 1964 scheint in der Tat der Katalysator der fortgeschrittenen Industriegesellschaft zu sein Sie bewirke einen qualitativen Sprung und eine Transformation der zuvor objektivier ten menschlichen Arbeitskraft durch welche diese nun selbst zum Subjekt werde Diese Aufhebung der Entfremdung des Menschen von sich selbst und der von ihm geschaf fenen Werke um einen anderen wichtigen philosophischen Begriff zu gebrauchen stellt nichts anderes als eine Revolution der Verh ltnisse dar Eine Revolution die Marcuse zu Folge ausgerechnet durch Automation stattfindet Allerdings liesse sich fragen ob die Auto mation im Alltag nicht eben gerade diese Revolution der Verh ltnisse ersetzt Ausgerechnet die revolution re Generation der 1968er stark beeinflusst von diesen philoso phischen Ansichten hat wie keine andere Generation vor ihr den Durchbruch der modernen Konsumkultur begleitet Seither hat sich vor allem das Reich der Freizeit in einem unge heuren Ausmass erweitert Hier ist wiederum zu fragen Ist dieses mit dem Reich der Frei heit deckungsgleich das den Sozialreformern und technophilen Sozialrevolution ren des 19 Herbert Marcuse 1967 Der Eindimensionale Mensch Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industrie gesellschaft Neuwied Luchterhand Die englische Erst und Originalausgabe erschien 1964 unter dem Titel One Dimen
129. inanziell hoch sein Dieser Aufwand der politisch gewollt und getragen sein m sste 3 Vgl das automatische Kabinentaxi in Masdar in Abu Dhabi siehe Anmerkung 5 Vgl Michele Loses Deshalb ist eher an halbstaatliche L sungen zu denken wie Toll Collect oder hnliches also keine vollst n dige private L sung 108 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 ist Machbarkeit vorausgesetzt abzuw gen gegen die momentanen Verkehrsopfer und jet zigen Kompensationskosten f r Havarien und Staus Die Einschr nkung der freien Fahrt die ein f r die Gesellschaft bis dato hohes ideologisches Gut darstellt bedeutet das Ende des Wagenlenkers seiner Autonomie und seines Mythos Das bedeutet die Aufgabe der teilweise irrationalen Co Funktionen des Individualverkehrs die Entkopplung von sozialer Anerkennung und Identit t vom Mobilit tsmittel Solche emo tionalen Bindungen aufzul sen erweist sich erfahrungsgem ss als weitaus schwieriger als der Aufbau grosser technischer Systeme wie es beim vorliegenden Vorschlag erforderlich w re Automatisch steuernde Technik ist immer auch erfassende Technik Das liegt in der Natur der notwendigerweise verwendeten Sensorik Daraus folgen die M glichkeiten einer umfassen den Verkehrsrechtskybernetik also Verkehrsverst sse k nnten in einem solchen System so fort erfasst und auch automatisch geahndet werden beispielsweise r ckfragefreier Zwangseinzug von Bus
130. irtschaftswachstum weil es die zunehmende Mobilit t f rdere Gleichwohl sind wir auch hier an die Grenzen des Wachstums angelangt Die Hoffnung besteht dass eine wie auch immer geartete Automatisierung dem quantitativen Wachstum des Verkehrs zugunsten seiner qualitativen Verbesserung Einhalt gebieten k nnte Die Hoffnung dass die seit Jahren konstant wachsende Dichte von gesteigerter Rechner und Kommunikationsleistung in den Griff zu bekommen sei Aus der Erfahrung der Technikge schichte spricht einiges daf r hat es doch immer Perioden gegeben in denen qualitative Spr nge eine Entlastung bei Material Energie und Zeitverbrauch mit sich gebracht haben Allerdings sind die so genannten Rebound Effekte die danach einsetzten nicht zu bersehen Die Effizienzverbesserung einer Technologie wird nur kurzfristig zur Entlastung und Einspa rung von Material Zeit und Energie verwendet sondern mittel und langfristig zur Expansion des Systems Auch die Automatisierung unterliegt diesem Rebound Effekt Man kann sich dies leicht am automatisierte Getriebe all den Servomotoren und der Fahrzeugelektronik klar machen Wir stopfen f r den Transport von durchschnittlich 1 2 Personen Gewicht zirka 90 100 Kilogramm zwei Tonnen unter die Blechverkleidung Betrachtet man die Automatisierung so kann man zum einen versuchen das Vorfindliche zu automatisieren Man bildet die vorhandenen Strukturen in den Automat ab Dies hat die be obachtbaren
131. ischen Wirtschaft und zur Verwirklichung eines kybernetischen Staates 2 Joseph Lickliders klassische Texte zur Mensch Maschine Symbiose im Bereich milit ri scher ingenieurtechnischer und wirtschaftlicher Entscheidungen die davon ausgehen dass der Mensch zu 80 Prozent mechanische B rot tigkeit vollbringe und dass durch Delegation derselben enorm viel Zeit und kreatives Potential f r den Wettlauf der Systeme freigesetzt w rde 3 Heinz von Foerster der zu dieser Zeit seine philosophische KybernEthik auf der Unter scheidung begr ndet dass alle entscheidbaren Fragen von trivialen Maschinen beantwortet werden k nnen alle unentscheidbaren Fragen aber die eigentliche Angelegenheit des Men schen seien Cybernation und damit bin ich bei dem phantasmatischen berschuss von Programmierung beschreibt also in erster Linie die Vorstellung einer Freisetzung oder radikaler die Erfin dung eines spezifischen Humanums oder mit Bagrit I am convinced that automation has 30 Diese Konstrukti only one real purpose which is to help us to become full human beings on und Freisetzung des Humanen durchzieht wie die Beispiele zeigen so unterschiedliche Bereiche wie Arbeit Wirtschaft Wissenschaft und Ethik Max Benses oft zitiertes Diktum dass nur antizipierbare Welten programmierbar und dass nur programmierbare Welten kon struierbar und human bewohnbar seien ist das deutsche um wenige Jahre versp tete Echo darau
132. ker und Berater Wisconsin USA Referat auf Englisch 10 30 10 45 DISKUSSION 10 45 11 10 PAUSE MIT KAFFEE BLOCK 2 DIE NORMALIT T DER AUTOMATION IM HEUTE Moderation Ulrich Weidmann Verkehrswissenschafter ETH Z rich 11 10 11 30 METRO LAUSANNE DER SCHRITT IN DEN VOLLAUTOMATI SCHEN FFENTLICHEN VERKEHR Michel Joye Direktor Verkehrsbetriebe Lausanne 11 30 11 50 AUSWIRKUNGEN VON IN VEHICLE INFORMATIONSSYSTEMEN AUF DIE SICHERHEIT IM STRASSENVERKEHR Nicolas Latuske Physiker und Verkehrsplaner ETH Z rich 11 50 12 10 AUTOMATISIERUNG IM BAHNBETRIEB ZWISCHEN ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT Markus Montigel systransis AG Zug 12 10 12 20 DISKUSSION 12 20 13 30 MITTAGSPAUSE MIT LUNCH IM LICHTHOF Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 BLOCK 3 SCIENCE FICTION ODER ALLTAG IM MORGEN Moderation Monika Dommann Historikerin Universit t Basel 13 30 13 50 13 50 14 10 14 10 14 30 14 30 14 45 14 45 15 10 DIE AUTOMATISIERUNG DES VERKEHRS CHANCE UND HER AUSFORDERUNG F R DIE INDUSTRIE Siegfried Gerlach Mathematiker CEO Regionalgesellschaft Siemens Schweiz AUTONOME FAHRZEUGE BERFORDERTE FAHRER TRENDS UND PERSPEKTIVEN DER AUTOMATISIERUNG VON VERKEHRS SYSTEMEN Johannes Weyer Soziologe Technische Universit t Dortmund DAS ENDE DES WAGENLENKERS DIE AUTOMATISIERUNGS UND MOBILIT TSBED RFNISSE DER MODERNEN ARBEITSNO MADEN Klaus Kornwachs Technikphilosoph Universit t Cottbus DISK
133. l System Elektromotoren Elektronisch automatisch zentral Optimierung 2000 Drahtlos Elektronisch f r kleinen Bereich 67 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Beispiel moderner Steuerungssysteme Automatikfunktion L tschberg Basistunnel Das System Automatikfunktion im L tschberg Basistunnel berechnet vollautomatisch opti male Zugreihenfolgen und die zugeh rigen optimalen Geschwindigkeiten Es ist aus ver schiedenen berlagerten Regelkreisen aufgebaut Die Berechnung optimaler Fahrgeschwin digkeiten zeigt Abbildung 16 Man erkennt den Unterschied zwischen einer klassischen Ge schwindigkeitskurve blaue Linie und einer optimierten Geschwindigkeitskurve rote Linie Im optimierten Fall bremst ein Zug gegen ber dem klassischen Fall etwas fr her ab Im klas sischen das heisst nicht optimierten Fall f hrt der Zug zun chst schnell muss dann aber ab bremsen Normalsituationen sind folglich weitgehend beherrschbar Herausforderungen der Automatisierung Ein Problem der Automatisierung sind die hohen Anforderungen an die Datenqualit t Eine hohe Qualit t der Betriebsdaten kann in einem geschlossenen System gut erreicht werden ist aber in einem heterogenen offenen System schwierig So intelligent die Optimierung auch sein mag der Algorithmus weiss nicht so viel wie der Benutzer Zun chst sind Benutzer aus Sicht des Automatisierungstechnikers sehr m hsam da sie oftmals nicht verste
134. latz einen grossen weissen Kreis gemalt Dann sollten 20 Autos nichts weiter tun als um diesen Kreis herum zu fahren Diese 20 Autos haben es nicht geschafft zwei Minuten um diesen Kreis zu fahren ohne einen Stau zu verursachen Da sieht man sehr sch n was die Menschen f r einen Fehler machen Die Menschen haben Reakti onszeiten jeder nur eine halbe Sekunde das ist nicht schlimm Aber wenn sie dann reagieren geben sie berm ssig Gas sind wiederum viel zu schnell m ssen abbremsen und so weiter Es kommt zu Aufschaukelungen 119 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 J Weyer Dazu m chte ich zwei kurze Anmerkungen machen Erstens Auch meine Studie renden sind bei Computersimulationen immer wieder berrascht wie einfach sich Stau pro duzieren l sst Zweitens Individuelles Optimieren ist oftmals nicht im Sinne des Gesamtop timums Das ist eine klassische soziologische Fragestellung Adam Smith hat von the invis ible hand gesprochen Dieses Prinzip funktioniert im Strassenverkehr allerdings weniger gut Meiner Meinung nach werden die besten Ergebnisse erreicht wenn im Wissen dass dieses f r den Gesamtverkehr am besten ist das Eigeninteresse gez gelt wird Im Beispiel mit der UPS ist das Eigeninteresse weniger stark ausgepr gt da durch Organisation moderiert und gez gelt wird Dies k nnte ein Modell sein M Dommann Ich habe eine weitere Frage Was wird folgen Wie soll ber die Zuku
135. lefonaufgabe Sie wurden indirekt aus Fahrzeugposition in Koordinaten ber GPS ermittelt Bei den Versuchsmerkmalen sind der Versuchsstatus mit IVIS ohne IVIS der Versuchs streckentyp und der Abschnitt der Versuchsstrecke zu ber cksichtigen Die Auspr gungen der Versuchspersonen umfassen die Einteilung betreffend dem Alter des Geschlechts und weite rer Auspr gungen die Erfahrung mit einem Zielf hrungsger t die Ortskundigkeit oder die Fahrpraxis Beschreibungsgr ssen Die Beschreibungsgr ssen werden in kontinuierliche und nicht kontinuierliche Gr ssen ein geteilt Bei den direkten kontinuierlichen Beschreibungsgr ssen wird unterschieden zwi schen Fahrzeugbewegungs und Fahrzeugbedienungsgr ssen sowie den Messgr ssen zur In terpretation der Fahrerbelastung Die nicht kontinuierlichen Beschreibungsgr ssen umfassen die Erfassung der Zeitpunkte der verhaltensrelevanten Ereignisse 61 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Bei den abh ngigen Variablen handelt es sich um die eigentlichen Mess beziehungsweise Beschreibungsgr ssen die aus den Fahrtaufzeichnungen in den Logfiles gewonnen werden Als massgebend werden dabei jene Gr ssen erachtet die aus verkehrstechnischer Sicht ge eignet sind allf llige Sicherheitsdefizite und gewinne durch die IVIS Unterst tzung abzu sch tzen Aus den Fahrtaufzeichnungen k nnen f r die verkehrstechnischen Vergleiche die kontinuierlichen Verl ufe der Ges
136. len Nur die einfallenden R uber angef hrt von Sean Connery sind mobil Die Gesellschaft wirft sich den R ubern um den Hals um ihrem langweiligen Dasein zu entfliehen Dies passt als Horrorutopie gut zum Thema Bemerkung aus dem Publikum Gijs Mom Historiker Als Historiker m chte ich die Stau idee aufgreifen und etwas relativieren Erstens Das Stauph nomen ist sehr alt So gibt es Be richte ber Stau aus dem alten Rom Auch in modernen Zeiten gab es Stau in London und amerikanischen St dten bereits im 19 Jahrhundert Am Ende des 19 Jahrhunderts besserte sich dies Mit der Verbreitung des Autos entstand ein neues Problem der hochmoderne Stau Zweitens Der Stau ist lediglich f r maximal 15 Prozent der Automobilisten ein Problem Er ist vielmehr ein politisches und konstruiertes Problem Dieses Problem wurde von diesen 15 Prozent der Automobilisten aufgeworfen die immer hastig sind oder sehr mobil sind Es gibt auch 58 Prozent der Automobilisten die niemals oder selten Stau erleben Drittens Stau ist auch in dem Sinne ein tief fundamentales historisches Problem als dass es historisch gewachsen ist Ein von Verkehrsingenieuren weiterentwickeltes Fl ssigkeitsmodell zeigt Widerst nde die Stau verursachen Ein anderes Modell separiert die Str me nicht son dern wirft diese durcheinander Dies wurde beispielsweise in vielen holl ndischen Innenst d ten versucht M Dommann Man k nnte erg nzen dass seit Adam Smith die
137. llgeschehen Entwicklung des Schweizerischen Personenverkehrs 1960 1990 MacTrac interaktives Programm f r Zuglaufrechnungen Benutzerhandbuch Mehrdimensionale Bewertungsverfahren und UVP im Verkehr Ein Beitrag zur Umlegung Ausgew hlte Probleme und L sungsans tze Autor A Deloukas M Rotach H Br ndli E Meier G Rey P Spacek P Giger Prof M Rotach Prof K Dietrich Prof C Hidber P Brunner Prof C Hidber Prof C Hidber M Keller Flexible Betriebsweise Die Kombination von Linien und Bedarfsbetrieb Prof H Br ndli auf einer Buslinie Von der Bahn 2000 zum System OeV 2000 Planung des ffentlichen Verkehrs in nichtst dtischen Gebieten Simulation of Railway Networks with RWS I Einfluss des Mischprozesses auf die Qualit t bitumin ser Mischungen Regionale Arbeitsmobilit t Zur Bewertung der Wirkung sicherheitsorientierter Massnahmen im Eisenbahnbetrieb Bewertung der offiziellen NEAT Varianten DQM 2 Ein Ger t zur dynamischen Querprofilmessung auf Strassen Neuverkehr infolge Ausbau und Ver nderung des Verkehrssystems Entwicklung von Verhaltensmodellen als Grundlage eines programmierten Erhaltungskonzeptes Teil Modelle f r bleibende Verformungen Moderne EDV Anwendungen zur Verkehrsbeeinflussung Berufspendlerverkehr 1950 1990 Entwicklung des Berufspendlerverkehrs der schweizerischen Agglomerationen Drainasphalt Beobachtungen des Verhaltens von hohlraumreichen Verschleissschichten unter V
138. los werden Man kann dann sagen die Arbeiter seien Opfer Ich glaube dies aber nicht Bei vielen T tigkeiten ndern sich die Anforderungen durch Automaten Bei Automaten oder bei Assistenten generell gibt es ein sehr grosses Potential Dadurch k nnen sich Menschen einen Lebensstandard leisten den sie sonst nicht h tten Wenn es bestimmte Assistenten in der Mobilit t nicht g be dann w rden ltere Fahrer m glicherweise fr her aus dem Mobilit tswesen aussteigen Sie w rden sich nicht mehr trauen zu fahren Es gibt zahl reiche Studien die belegen dass Navigationssysteme sehr wohl zum Nutzen der Fahrer sind gerade weil das Fahren in der Stadt deutlich erleichtert wird Gleiches gilt beispielsweise f r den Parkassistenten der den Fahrer automatisch in die Parkl cke einf hrt Insbesondere be tagte Menschen sind sehr froh um solche Hilfen Sie haben Spass an der Technik Auch wenn der K rper Mobilit t nicht mehr zul sst die Technik erm glicht sie Daher habe ich eine po sitive Grundhaltung der Automation gegen ber K Kornwachs Ich w rde gerne noch mal auf den Themenkomplex soziale Ausdifferenzie rung und Wertefreiheit eingehen Sie haben mich falsch verstanden wenn Sie mich noch hinter Markuse oder Habermas ansiedeln Ich denke in der Tat nicht dass Technik wertefrei ist Man darf aber nicht nur das Ger t anschauen man muss die Verwendungsweise des Ger tes anschauen die organisatorische H lle Diese k nnen f r je
139. lrich Weidmann Hg Die Revolution der Automation Verkehrsautomatisierung und Gesellschaft im 20 und 21 Jahrhundert Tagungsband Schriftenreihe 146 Institut f r Verkehrsplanung und Transportsys teme IVT ETH Z rich und Forschungsstelle f r Sozial und Wirtschaftsgeschichte FSW Universit t Z rich Z rich 2009 Latour Bruno 1988 Mixing Humans and Nonhumans Together The Sociology of a Door Closer In Social Problems 35 298 310 1998 ber technische Vermittlung Philosophie Soziologie Genealogie In Werner Rammert Hg Technik und Sozialtheorie Frankfurt M Campus 29 81 L cke Fabian 2008 Car2Car Kommunikation In Anja J Lorenz Johannes Weyer Hg Fahreras sistenzsysteme und intelligente Verkehrssteuerung Soziologische Analysen hochautomatisierter Verkehrssysteme Soziologisches Arbeitspapier Nr 21 Dortmund 81 95 Perrow Charles 1987 Normale Katastrophen Die unvermeidbaren Risiken der Grosstechnik Frank furt M Campus Pias Claus 2010 Gesellschaftliche Steuerungsutopien und technische Entwicklung In Robert Dor britz Gisela H rlimann Ulrich Weidmann Hg Die Revolution der Automation Verkehr sautomatisierung und Gesellschaft im 20 und 21 Jahrhundert Tagungsband Schriftenreihe 146 Institut f r Verkehrsplanung und Transportsysteme IVT ETH Z rich und Forschung sstelle f r Sozial und Wirtschaftsgeschichte FSW Universit t Z rich Z rich 2009 Rammert Werner
140. lt etwa f r Autos Flugzeuge K hlschr nke kann aber seine ihm zugedachte technische Funk tion nur erf llen wenn eine ganze Reihe von Co Systeme funktionieren und das sind nicht nur technische Systeme Ohne das Verkehrsrecht die Proliferation von Ersatzteilen und Ben zin ohne die Kompetenz des Fahrers also ohne Fahrschulen ohne Verkehrsregeln ohne Strassen und so weiter ist selbst ein Wagen der S Klasse lediglich ein h bsch hergerichteter Haufen aus Blech Gummi Kunststoff Elektronik und ein bisschen Polster mit dem man nicht von A nach B fahren kann Diese Co Systeme fasse ich an dieser Stelle als organisatori sche H lle der Technik auf die konstitutiv zur Technik geh rt und die mit der Technik mit gestaltet werden muss Dies m sste bei der Automatisierung von technisch vermittelten Ab l ufen mitber cksichtigt werden Deshalb w re der erste Schritt der Automatisierung der Funktion des Fahrers ein organisatori scher kein technischer Das Leitbild des propriet ren Fahrzeugs personal vehicle m sste aufgegeben werden zugunsten des Leitbilds vom ffentliches Auto Hi Davon gibt jetzt schon eine ganze Reihe von Spielarten Leihwagen Carsharing taxi hnlichen Diensten bis hin zu ubiquit r verf gbaren Fahreinheiten die ggf auch als Module huckepack auf Schiene oder Flugzeug mitgenommen werden konnen H Das Fahrzeug wird nur bezahlt wenn es auch ge braucht wird Zugriff und Abrechnung geschehen elektronisch Die Preise k
141. m hungen zur Automatisierung in Gang Der Nutzungsgrad eines durchschnittlichen PKW betr gt vier Prozent der Transport Wirkungsgrad f r die Bewegung von A nach B lediglich zwei Prozent Dies l sst Uberle gungen zur Optimierung all der Vorg nge aufkommen die mit der Nutzung verbunden sind 70 Beispielsweise Nie en vgl beispielsweise Koschlig 1985 Radio einstellen Partner ansehen am Navigati onssystem herumspielen W hlen beim Telephonieren etc sind Augenblicke des Steuerverlustes die zwischen etwa 0 8 bis 2 Sekunden dauern dies sind bei Stundenkilometer bereits zirka 22 bis 54 Meter Die Abweichung von der gefahrenen Linie auf der Fahrbahn bei einer Fehlsteuerung von a f hrt dann zu x 22 Meter tan a Geht man grob davon aus dass eine Fehleinstellung am Lenkrad mit dem Winkels b proportional zu einer Fehl steuerung von k a f hrt mit k 1 dann bringt ein Verrei en des Lenkrads von 5 Grad in einer Sekunde bereits eine Abweichung von fast zwei Metern von der urspr nglichen Fahrlinie 71 Vel beispielsweise schon Kreibich 1994 95 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 wie Nutzzeiten Zugangszeiten R stzeiten wie Tanken Laden oder Entladen Instandhaltung Ruhezeiten et cetera Der Automatisierung im Bereich der Mobilit t sind allerdings Grenzen gesetzt und diese lie gen zun chst in den Grenzen der Mobilit t selbst Grenzen der Mobilit t Der Wunsch nach Mobilit t hat zu L
142. m Auto die Metaphysik der dummen Kerle sei Tabelle 4 Co Funktionen des Autos Rollendes Wohnzimmer Tresor Liebeslaube Freiheitsikone Freizeitgerat Balzinstrument Spielzeug Mordinstrument Statussymbol Kreibich Selbstmordinstrument Rollender Uterus Sloterdijck Trainingsgerat Telephonzelle Bewegliches Biiro Schuttmulde Kino W nsche des Arbeitsnomaden Wir skizzieren zun chst die W nsche der Arbeitsnomaden also von Menschen die aufgrund ihrer Arbeit hohen Mobilit tsanforderungen unterliegen und zu hoher zeitlicher r umlicher und kommunikativer Flexibilit t gezwungen sind Sie brauchen eine kosteng nstige L sung f r die Bewegung von A nach B f r die sie vergleichsweise oft und viel Zeit aufbringen m ssen Diese L sung sollte zum einen die Zeit von A nach B m glichst kurz gestalten was zur Forderung f hrt m glichst hohe systemische Geschwindigkeiten zu erzielen Eine wei 86 Vgl Kreibich 1995 87 Vgl Sloterdijck 1992 88 Das hat nichts damit zu tun dass die einzelnen Strecken der Bahn immer schneller werden Die Systemge schwindigkeit ergibt sich aus der Transportgeschwindigkeit und den erforderlichen Wartezeiten f rs Umsteigen 104 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 terer Wunsch d rfte darin bestehen einen unkomplizierte Zugang zu einer Transportm glich keit zu haben die einen m glichen Systemwechsel erlaubt ohne gleich alles wieder neu ar rangieren und
143. men Die Rechnung ist einfach Der gesetzlich vorgeschriebene vertikale Abstand von Flugzeuge liegt bei etwa 300 Metern der horizontale Anstand muss mindestens 2 5 Nautische Meilen oder 4 63 Kilometer betra gen Verkehrsflugzeuge begegnen sich mit einer Relativgeschwindigkeit von etwa 1 600 72 Hierzu geh ren auch die sogenannten Subwoofer also Hochleistungslautsprecher mit extremen Frequenz g ngen im Fahrgastinnenraum im Volksmund auch Bassantrieb genannt Das H ren von Musik in extre mer Lautst rke reduziert durch die induzierten Erregungszust nde die Aufmerksamkeit und geh rt konse quenterweise ebenso verboten wie die Benutzung von Handys 96 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Stundenkilometern 73 Zur Vereinfachung kann angenommen werden dass die Sicherheit und damit die Minimierung der Auswirkung von Steuerungsfehlern proportional zum Abstand und umgekehrt proportional zur Relativgeschwindigkeit ist Dies definieren wir als Sicher heitsfaktor Quotient aus Abstand und Relativgeschwindigkeit also f r das Flugzeug 4 63 Ki lometer geteilt durch 1 600 Kilometer je Stunde Bei einem Fahrzeug auf einer Bundesstrasse liegt der Abstand zwischen zwei Autos bei etwa zwei Metern Die Relativgeschwindigkeit beider Fahrzeuge liegt bei etwa 200 Stundenkilometern Daraus ergibt sich ein Sicherheits faktor von zwei Metern geteilt durch 200 Kilometer je Stunde Vergleicht man beide Sicher heitsfaktoren d
144. n und Schienenverkehr acatech berichtet und empfiehlt Nr 1 Fraunhofer IRB Verlag Stuttgart 2006 Ackermann Ralf Brechenfelder Christof Brelage Christian Haller Stephan Herzog Otto Heinrich Wichert Reiner Wesentliche Technologische Eigenschaften und Trends In Herzog Otthein Schildhauer Thomas Hrsg Intelligente Objekte Springer acatech Berlin Heidelberg 2009 S 75 95 Ahrend Christine Schtiler Hainsch Eckhard Applying the TRIZ Principles of Technological Evolu tion to Customer Requirement Based Vehicle Concepts Experience Report 2003 Aristoteles Physik Buch IV A Hrsg und tibersetzt von H G Zekl Meiner Hamburg 1987 Brandes Uta et al Menschen im Umgang mit Fahrkartenautomaten Projektbericht Bereich Design forschung FH Koln Mai 2000 In http www sendung de wp content fahrkartenautomat fahrkartenautomat pdf Bullinger Hans J rg Kornwachs Klaus Arbeit und Information In Hackstein R Heeg F J Be low F von Hrsg Arbeitsorganisation und neue Technologien Springer Heidelberg 1986 S 24 ff Bullinger Hans J rg Kornwachs Klaus Informationstechnologie und menschliche Arbeit In Pro zessrechensysteme 88 hrsg von R Lauber Informatikberichte Springer Berlin Heidelberg New York 1988 S 79 112 Friedrich K the Kornwachs Klaus Hrsg Mobilit t und Verkehr multilaterale Ansichten der Ge schwindigkeit Philosophisches Kolloquium Bericht PT 02 1996
145. n F r 53 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen ist eine gute V Erschliessung das entscheidende Kriterium f r die Wohnungswahl Die Schweizer fahren pro Jahr etwa 47 mal und 27000 Kilometer mit der Bahn Damit ist die Schweiz Europameister und liegt weltweit hinter Japan auf dem zweiten Platz Aufgrund dieser Nachfrage haben der ffentliche Verkehr und das Schweizer Bahnnetz in den vergangenen 30 Jahren eine enorme Entwicklung erfahren Das Angebot wurde massiv gesteigert ohne dass der Personalaufwand dramatisch gestiegen w re Ohne Automatisierung w re dies unm glich gewesen Dazu waren auch einige Pionierleistungen n tig und so nimmt die schweizerische Eisenbahntechnologie weltweit einen Spitzenrang ein Dass dies bereits in der Vergangenheit so war m ge die in Abbildung 13 gezeigte kompli zierte Linienf hrung der Albulalinie welche 1903 er ffnet wurde verdeutlichen Sie geh rt neben vielen anderen kulturellen Errungenschaften der Menschheit zum UNESCO Weltkulturerbe und steht exemplarisch f r das Pioniertum der Schweizer Eisenbahn Abbildung 13 Streckenplan und Illustration der Albulalinie Preda 1792 m M Berg n Bravuogn 1376 m M Bahnhistorischer Lehrpfad 65 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Kapazit tsrestriktionen Effizienz und Automation sind wichtige Elemente des Eisenbahnsystems Oftmals erscheint die Infrastruktur als kaum genutzt da die eig
146. n dass die Entwicklung etwa ab 2012 stagnieren wird Eine stagnierende Technik wird von vielen als eine Katastrophe angesehen Das Problem ist der enorme Anstieg der Anforderungen an Rechner und Kommunikations leistung f r diese Automatisierungsvisionen Die kritische Frage ist also ob die Entwicklung der Kommunikationstechnologien mit diesen Anforderungen Schritt halten kann Aber auch andere Probleme kommen dazu Zum Beispiel die Energieabfuhr oder der Wirkungsgrad Computer sind ja eigentlich intelligente Heizungen Wird der Rechner kleiner so steigen die Probleme mit W rmeabfuhr und Stromverbrauch Etwa 30 Prozent des privaten Stromver 121 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 brauchs in den USA gehen derzeit auf Computer und deren K hlung zur ck Z hlt man alle Steigerungsraten zusammen kommt man zu dem Schluss dass die Entwicklung nicht mehr exponentiell zunehmen wird Sie wird sich verlangsamen Die Anforderungen hingegen stei gen weiterhin exponentiell Es resultiert folglich ein Technologieproblem Frage aus dem Publikum Kurt Brassel Geograph Ich war fr her Professor f r Geogra phie an der Universit t Z rich Das Referat von Herrn Kornwachs habe ich zwar sehr genos sen dennoch frage ich mich ob die radikalen Thesen radikal genug sind An der Konferenz wurde ber Optimierung gesprochen Hat dieser Bereich nicht ein viel gr sseres Potential Man m sste beispielsweise diskutieren
147. n sondern nach darum den mit Sicherheit eintretenden Klimawandel entsprechend organisatorisch politisch konomisch und technisch be waltigen zu k nnen Vgl Zeppelin Manifest in Stehr Storch 2009 Vgl auch http coast gkss de staff storch pdf Zeppelin Manifest 2008 pdf 76 Vgl acatech Konvent der Technikwissenschaften 2006 77 Vgl Kornwachs 1996 78 Vgl Rinderspacher 1992 98 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Prozent der damaligen Arbeitszeit sondern zur Erh hung des absoluten Produktionsaussto sses was wohl zusammen mit dem Anstieg der Bev lkerung mit einer der Ausl ser der Res sourcenverknappung darstellen d rfte Daraus kann man nur den Schluss ziehen dass es zwar auch um Entfernungen geht aber dass wir danach streben f r die berwindung grosser Entfernungen m glichst wenig von der Zeit in der wir glauben produktiv sein zu k nnen zur Verf gung zu stellen Dass dies mit einer echten Optimierung der Produktion nicht das Geringste zu tun hat zeigt die Rechnung die Ivan Illich mit seiner berlegung ber sogenannte konvivale d h lebensdienliche Werkzeuge aufgestellt hat 9 Abbildung20 Geschwindigkeiten und Tagesleistung verschiedener Mobilit tswerkzeuge km Stunde 1 20 Geschwin digkeit 1 000 km Tag durchschn 800 600 4007 2007 o es m Antikes Ruder Mensch Pferd Fahrra
148. n und die schlagen sich nat rlich auch im Technikgebrauch nieder Insofern gibt es nicht die Bed rfnisse schlechthin sondern viele verschiedene J Weyer Ich denke Habermas und Marcuse hatten es in den 1960er Jahren hatten es des halb noch einfach weil sie auf einer sehr abstrakten Ebene ber die Befreiung des Menschen geredet haben Habermas machte sich nie die M he empirische Forschung zu betreiben Ich sprach ber die Mikro und Mesoebene Habermas bewegt sich auf der Makroebene w hrend ich ohne ein empathisches Verst ndnis f r die Befreiung des Menschen versuche die Pro blematik herunter zu brechen Was heissen die Begriffe Technik und Entwicklung Was heisst technischer Fortschritt Technokratie oder technische Entm ndigung konkret in einzel nen Technikprojekten Beides den empathischen Begriff von Befreiung und gesellschaftli chen Utopien gibt es nicht mehr Das mag man kritisieren aber es sind eben unterschiedliche Ebenen Habermas bem hte sich nie um eine Konkretisierung seiner Thesen er hatte es aber auch nicht n tig Er ist dennoch mit ihnen ber hmt geworden C Pias Die kritische Theorie war ber eine lange Zeit hinweg sehr erfolgreich Dies ist der Grund f r eine gewisse Theorie M digkeit in dieser Richtung Auch m chte ich mich Herrn Weyer anschliessen Es gibt einen historischen Entstehungsort So gibt es eine Dissertation an der Humboldt Universit t in Berlin ber Marcuses T tigkeit f r die CJA Wenn
149. n Probleme hinsichtlich eines fl chendeckenden Einsatzes in allen logisti schen Aufgabenbereichen Derzeit arbeitet Siemens zusammen mit der Rh tischen Bahn an einem Projekt in den Bereichen Lagerwirtschaft und Transport berwachung Fahrzeuge wer den mit dieser Technologie ausgestattet und die Waggons in den Betriebsh fen k nnen viel einfacher zusammengestellt werden Zudem kann die Laufleistung der einzelnen Fahrzeuge sehr einfach ermittelt und die entsprechenden Service und Kontrollintervalle optimiert wer den Beispiel Elektronisches Ticket In den n chsten Jahren werden L sungen realisiert in denen zum Beispiel ber ein JAVA f higes Handy Tickets bestellt werden k nnen Danach erh lt man eine Best tigung auf das Handy Der Fahrschein liegt auf einem Server auf den der Kontrolleur zugreift und die Fahr scheine kontrolliert Abgerechnet wird beispielsweise ber die Telefonrechnung oder per 76 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Lastschriftverfahren Andere Systeme erfassen bei den Fahrzeugt ren den Ein und Ausstieg der Passagiere Vor einigen Jahren gab es dazu ein Pilotprojekt der SBB namens Easy Ri de Aus verschiedenen Gr nden wurde das Projekt aber nicht weitergef hrt In Potsdam sind solche Systeme bereits aktiv In den n chsten Jahren ist mit einem Anstieg solcher L sungen zu rechnen Beispiel Kooperative Systeme Im Strassenverkehr sind bereits heute kooperati
150. nationalsozialistischen Raketentechniker an ihrer Spitze Wernher von Braun Von Braun wurde nach dem Krieg einer der wichtigsten K pfe des US amerikanischen Raketenprogramms Und die N he der Raketentechnik zum Milit r blieb bis heute bestehen Einer der sich dieser strukturellen N he von Hochtechnologien und R stungszwecken ver weigert hat ist Norbert Wiener der Vater der modernen Kybernetik Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er an der Berechenbarkeit des Verhaltens von Bomberpiloten und damit an der Au tomatisierungsm glichkeit von Flugabwehrgesch tzen Diese Erfahrung war zentral f r das was Wiener sp ter in dem epochalen Buch Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine von 1948 beschrieb Dieses Buch hat Begriffsgeschichte ge macht denn die Kybernetik wurde fortan mit Wiener in Verbindung gesetzt Nach dem Krieg wollte sich Wiener allerdings nicht l nger f r die milit rische Forschung einspannen lassen Er wurde stattdessen zum Weltenbummler in Sachen Kybernetik und Frieden w hrend fr he re Weggef hrten wie John von Neumann dank milit rischer F rdermittel Computer und da mit Automatisierungsgeschichte geschrieben haben F r diese Begriffe siehe v a Karl Marx Friedrich Engels Das Kapital III Gesamtausgabe MEW Bd 25 Berlin Dietz 2003 12 Herbert Marcuse 1967 Das Ende der Utopie Berlin Maikowski 13 Im Rahmen der Operation Paperclip wurden zahlreiche
151. nd ihren Diszipli nen her zusammengesetzt sind dahinter zur ckfallen was heute Morgen skizziert wurde Hinter die Gegnerschaft gegen eine angebliche Neutralit t der Technik hinter deren Wider stand gegen die Wertfreiheit indem Sie n mlich hier eine Art allgemeines Subjekt zeichnen Wenn ein Psychologe ber die Gesellschaft spricht ist diese ein Art Abstraktum Es gibt of fenbar keine Unterschiede Alle haben scheinbar hnliche Bed rfnisse ngste M glichkei ten und Potentiale zum Umgang mit dieser Automatisierung Der Pilot beispielsweise ist ein privilegiertes Subjekt dieses Ideal von We take the control together Nicht jedermann ist aber Pilot Es gibt auch Individuen die sich in einer fortgeschrittenen automatisierten Gesell schaft als Handlanger der Technik begreifen Ich w nsche mir dass Sie aus ihrem sch nen Bild der Automation der Zukunft die sozialen Unebenheiten noch weiter herausarbeiten J Weyer Fragen der sozialen Ungleichheit sind nat rlich ein ganz bedeutendes Forschungs thema der Soziologie Damit besch ftige ich mich allerdings nicht Mit diesem Aspekt habe ich mich bisher nicht besch ftigt gerade weil ich mich mit einer bestimmten Berufsgruppe besch ftige die vielleicht privilegiert ist Ein Jumbokapit n verdient bei der Lufthansa etwa 150 000 Euro im Monat Es gibt aber auch Piloten die ihre Ausbildung selbst finanzieren m ssen Diese beginnen dann mit 60 000 Euro Schulden und starten teilwei
152. nd the world over the past half century He serves on the editorial board of the IEEE Annals of the History of Computing and on the board of directors ofthe IT History Society 3 3 2 Abstract The U S experience with trains presents a mystery How is it possible that a nation which embraced a technology early and well ended with a system that is less advanced than in many pother countries What role did technology play in rail management How rail transport adopted ICT is described along with the unique features of the American rail system in a geographically large country Americans had in addition to rail other forms of transportation that they used such as automobiles and airplanes and so the effects of these on rail transport are also discussed The cultural preferences of Americans has influenced all kinds of transport in the USA while ICTs and other technologies have played a less important role an important conclusion made by this presentation The presentation ends with a forecast of the future of rail transport in America and the role of technologies in these systems 34 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 3 3 3 Paper zum Vortrag Ata conference held at the University of Zurich in June 2009 devoted to the topic of automa tion in transport systems experts from several countries concluded that rail transport systems had and continue to be important centres of automation One thinks of train systems
153. ndbar sind Durch eine Leichtbauweise konnte der Energiebedarf gegen ber herk mm lichen Metro Systemen um 30 Prozent reduziert werden Beispiel E Car und intelligente Netze Bereits heute sind E Cars verf gbar die in 3 9 Sekunden aus dem Stand auf 100 Stundenki lometer beschleunigen und mit einer einzigen Batterief llung bis 400 Kilometer weit fahren k nnen Um den Strombedarf solcher Fahrzeuge in Zukunft zu managen braucht es intelli gente Versorgungsnetze so genannter Smart Grids welche die dezentralen und haupts ch lich aus alternativen Quellen stammenden Energiezufl sse steuern und in der Lage sind Ta rifsysteme f r die wirtschaftliche Vermarktung zu entwickeln Siemens erforscht zusammen 77 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 mit Universit ten Forschungsinstituten und IBM in D nemark wie E Cars mit Strom aus dem ffentlichen Stromnetz versorgt und gleichzeitig als mobile Energiespeicher verwendet werden k nnen Die Idee ist bei hohen Netzlasten Energie aus den nicht im Einsatz stehen den Elektrofahrzeug zu beziehen und in das Netz einzuspeisen Abbildung 18 Vision 2030 Der autonome G tertransport Herausforderung Technologien Effizienter EZE G tertransport e Pr zises Satelliten Tracking Ad hoc Vernetzung und Selbst Management Algorithmen f r autonomes Fahren und Autonome G tertransporte f hig sich im single wagon mode sowie sich spontan Zugkonfig
154. ndlungsoptionen umgehen muss K Kornwachs Ich gebe Herrn Weyer Recht Es gibt wirklich eine gewisse Beschleunigung der Entwicklung Dies kann anhand verschiedener Indikatoren festgestellt werden Auch die Systemzusammenbr che werden zunehmen Was wir derzeit im Rahmen der Finanzkrise er leben ist ebenfalls ein Systemzusammenbruch Ich m chte im Folgenden ein Szenario eines m glichen Systemzusammenbruchs nennen das die Automation von Verkehrssystemen ganz eng ber hrt In der Road Map nennen die Fachleute dies Red Brick Wall Sie kennen viel leicht das Moore sche Gesetzt Das Moore sche Gesetzt besagt dass sich etwa alle 18 Monate die Leistungsf higkeit von Chips verdoppelt Das ist bis heute noch konstant Es ist im Mo ment ein exponentielles Wachstum Die Physik lehrt uns aber dass jedes exponentielles Wachstum einmal abflacht In diesem Bereich gibt es eine nat rliche Grenze weil die Schalt punkte im Nano Bereich nicht mehr zuverl ssig funktionieren Eine zweite Grenze sind die Kosten f r die Herstellung von Chips die sich etwa alle vier Jahre verdoppeln Weiterhin verdoppelt sich etwa alle zwei Jahre die L nge von Standardprogrammen Dies sieht man leicht beispielsweise sehr gut bei einem Textprogramm wie Microsoft Word Auch hier gibt es Rebound Effekte Der Arbeitsspeicher ist zwar gr sser aber das meiste ist schon vom neu en System belegt Es kann durchaus sein dass sich das System selber einholt So gibt es Pro gnose
155. nem Grundeinkommen ffentlichen Wohnungsbauprogrammen ffentlichen Verkehrsmitteln staatlicher Energieversorgung Steuerreformen usw Positionen wie diese m ssen nebenbei gesagt differenziert werden denn die Vorstellungen gehen zu dieser Zeit durchaus auseinander und manche Utopien setzen auch schlichtweg auf Geburtenkontrolle Ich behaupte nicht dass diese Themen und berlegungen neu sind Im Rahmen einer histori schen Anthropologie der Arbeit h tten sie eine lange motivische Tradition Geniessen ohne Entbehren Wert ohne Mangel Systeme die sich nicht durch Knappheit regulieren oder Marx Engels Unterscheidung zwischen labour und work usw Was sich in den 1960ern abzeichnet was seinerzeit ein enormes Schrifttum aufbl hen liess und Angeh rigen meiner Generation die mit allt glichen Nachrichten von Massenentlassungen aufgewachsen sind be fremdlich erscheint ist in gewisser Weise der Traum von der Wiederkehr antiker Verh ltnisse im Angesicht neuer Technologien Massenarbeitslosigkeit ist kein Schreckgespenst sondern die utopische Wiederkehr einer aristotelischen konomie W hrend es dort um die Verteilung produktiver bersch sse und Gebrauchswerte ging war die moderne Mangelwirtschaft mit ihren Tauschwerten ein Triumph der Chrematistik ber die konomik des Handelsverkehrs ber die Haushaltungslehre Dieses lange Ende des Aristotelismus schien nun durch Cyberna tion selbst zu einem Ende zu gelangen ohne dass man
156. network of trains to work these large enterprises embraced every form of transportation and communications technologies that appeared in the 1800s with coordinated investments in development deployment and service across the entire United States 2 His seminal study based largely on the experience of railroads changed fundamentally how historians viewed the history of all kinds of business activities and enter prises The history of American and European railroads became the subject of further intense study 3 By the end of the 1800s the United States had the world s largest network of rail roads with only Russia a rapidly developing contender for primacy in size By 1910 almost one hundred percent of all intercity transport in the United States came from rail systems there were no buses yet and automobiles were just being built Since World War II intercity rail services declined for passengers by over 80 percent with most rail travel today limited to the north eastern half of the United States and most specifically in the corridor that includes such densely populated areas as Boston Philadelphia New York Baltimore and Washington D C Yet rail systems to carry heavy goods expanded all through the 1900s to transport such items as cars and electrical grid equipment and such commodities as coal iron ore wheat and corn 4 Over time the history of railroading involved the adoption of all major classes of technolo gies such as s
157. nft nachgedacht werden Wie sollen wir sie uns vorstellen Wie simulieren wir sie Welche Theorien sollen verwendet und angewandet werden Als Historikerin finde ich interessant dass es bereits eine ganze Geschichte dieser Zukunftsvorstellung gibt Zun chst war die Zu kunft das Paradies Als begonnen wurde von Revolutionen zu sprechen wurde die Zukunft verzeitlicht Ab etwa 1970 wurde die Zukunft dann zu einem Problem Wie ist der gegen w rtige Umgang mit der Zukunft I Totzke Der psychologische Standpunkt ist ein wenig pessimistisch Im Verkehrsbereich gibt es so genannte Road Maps in denen man die Entwicklungen der n chsten 15 Jahre im Verkehrsbereich sehen kann Die ersten Road Maps die ich ber Automation und Assistenz kenne kommen aus den 1980er Jahren Damals wurden Zeitstrahlen gemalt Am Ende steht dabei stets das automatische Fahren oder Fliegen Ob es wirklich so kommt weiss ich nicht J Weyer Ich vertrete diesbez glich eher eine Gegenposition da ich den Eindruck habe dass sich die Entwicklung immer st rker beschleunigt Die Industrielle Revolution hat etwa 100 bis 150 Jahre gebraucht die Internetrevolution zirka zehn Jahre Ich hebe seit zirka zehn Jah ren einen Katalog ber Skilifte im Sauerland auf In diesem alten Katalog steht noch keine einzige Internetadresse Ich glaube die Entwicklung hat sich sehr stark beschleunigt Die Prognosen wurden teilweise von der Wirklichkeit eingeholt Daher m c
158. ng muss daher f r Bagrit beim Bildungssystem anfangen aus dem ein wissenschaftlicher Huma nist hervorgehen soll der den Graben der Two Cultures berwunden haben wird und seine Zeit sinnvoll ausf llen kann Marshall McLuhan hat solche Fragen kurz zuvor in einem Aufsatz zu Cybernation and Culture mit einiger Radikalit t als Bildung im electronic age diskutiert Die Zeit dieses Neuen Menschen jedenfalls wird so Bagrit organisiert und gef llt sein mit k nstlerischen handwerklichen wissenschaftlichen oder gemeinn tzigen Be sch ftigungen also kurzum jenen die nicht programmierbar sind und darum als sinnvoll er Bagrit S 25 33 Erich H rl Parmenideische Variationen McCulloch Heidegger und das kybernetische Ende der Philoso phie in Cybernetic Kybernetik Die Macy Konferenzen 1946 1953 hrsg von C Pias Bd 2 Z rich 2004 S 209 225 a Claus Pias Die Welt des Schmoo Computer als Medium nach mit und neben McLuhan in McLu han neu lesen hrsg von Derrick de Kerckhove und Martina Leeker Bielefeld 2008 S 140 157 23 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 scheinen und zwar bevorzugt im bukolischen Ambiente von Devonshire Cumberland oder Cornwall mit Millionen von Fr hrentnern in gartenstadt hnlichen retirement resorts 1964 die Zweite Damit springe ich zum zweiten Beispiel das aus Amerika kommt und zwar dem Manifest The
159. ngetreten Die interessante Frage ist aber weshalb die Hoffnung nach einem bestimmten Zeitpunkt immer wieder auftaucht Ich m chte mich daher auf die Frage konzentrieren in welchen Zeiten bestimmte Revolutionsvorstellun gen gebildet werden So hat das nukleare Wettr sten bestimmte globale oder gesamtgesell schaftliche Reaktionen zur Folge In diesen Zeiten entstehen historische B cher und Um bruchsfantasien Diese Umbruchsfantasien von einem neuen globalen Paradies wachsen unter diesen Eindr cken und haben gerade deshalb wenig konkreten Bezug zu den Technologien Es gibt also ein Begehren nach Utopie und Revolution Dieses Begehren wiederum hat einen technikhistorischen Grund G Mom In der Tat ist es aus historischer Sicht wichtig sich mit den Fantasien der Techniker und Ingenieure auseinanderzusetzen Frage aus dem Publikum Welche Rolle spielt die Komplexit t bei der Automatisierung von Systemen Gibt es Komplexit tsobergrenzen ab welcher Automatisierungen nicht mehr ge handhabt werden k nnen 43 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 C Pias Cybernetics vereinfachte viele Dinge So gibt es in den 1950er Jahren und 1960er Jahren zahlreiche Diagramme welche die Funktionsweise von Cybernetics darstellen Dabei wird nahezu alles in Boxen zusammengefasst welche sehr trivial ausschauen So hnelt die Darstellung des Mondfluges derjenigen des Zubereitens von Nahrung beispielsweise Auf die Komplexit t wi
160. ngsabschnitte und Stra ssenquerungen Die Vielzahl an Informationen aus dem Strassenraum und das Zusammentref fen unterschiedlichster Verkehrsteilnehmer erforderten bei den Versuchsfahrten eine erh hte Aufmerksamkeit der Fahrzeuglenker Auf der gesamten Strecke galt eine H chstgeschwin digkeit von 50 Stundenkilometer Die beiden Versuchsstrecken bestanden aus mehreren Abschnitten Abbildung 10 Ihre Ab grenzung basierte auf verkehrstechnischen berlegungen Hinsichtlich Befahrbarkeit und Aufmerksamkeitsbeanspruchung wurde dabei zwischen eher einfacheren und eher komplexe ren beziehungsweise anspruchsvolleren Abschnitten unterschieden Zu Letzteren geh rten ei nerseits Autobahnabschnitte mit Verflechtungsstrecken gr sserer Signalisationsdichte Tun neleinfahrten oder sichtbaren Radarkabinen und andererseits Stadtstreckenabschnitte mit en gen Fahrstreifen neben Tramgeleisen Radstreifen Knoten mit Rechtsvortritt oder mit einer h heren Dichte von Fussg ngerquerungen Versuchsfahrzeug Als Versuchsfahrzeug gelangte ein Personenwagen der Mittelklasse Abbildung 11 zum Ein satz welcher mit IVIS Einrichtungen Zielf hrungssystem Mobiltelefon mit Freisprechein richtung und Autoradio ausger stet wurde Abbildung 11 Versuchsfahrzeug Er enthielt zudem verschiedene Sensoren zur zeitsynchronen Aufzeichnung von fahrdynami schen Daten Ereignisgr ssen sowie Daten zur Umschreibung der Fahrerbelastung e Zielf hrungssyst
161. ngsband November 2009 5 Block 3 Science Fiction oder Alltag im Morgen 5 1 Moderation Monika Dommann Historikerin Universit t Basel monika dommann unibas ch 5 1 1 Zur Person Monika Dommann studierte Geschichte und konomie an der Universit t Z rich Wissen schaftliche Assistentin am Historischen Seminar der Universit t Z rich Forschungsaufent halte am IFK in Wien dem MPI f r Wissenschaftsgeschichte in Berlin der McGill Universi ty in Montreal und dem GHI in Washington DC Lehrt tigkeit an den Universit ten Basel Luzern und Z rich Seit 2009 F rderprofessur am Historischen Seminar der Universit t Ba sel Forschungsschwerpunkte ist die Kulturgeschichte moderner Gesellschaften insbesondere deren Objekte Techniken und Logiken 71 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 5 2 Die Automatisierung des Verkehrs Chance und Herausforderung f r die Industrie _ Siegfried Gerlach Mathematiker Master of Science CEO Regionalgesellschaft Siemens Schweiz siegfried gerlach siemens com 5 2 1 Zur Person Siegfried Gerlach 1954 trat nach seinem Mathematikstudium in T bingen und an der Ore gon State University 1979 in die Computer Gesellschaft in Konstanz CGK im Bereich Softwareentwicklung ein 1998 wechselte er zur Siemens Schweiz AG bernahm die Leitung des Softwarehauses und ab Oktober 1999 die Leitung des Gesch ftsbereiches Transportation Systems 2004 und 2005 war Siegfried
162. nsch und Technik Viele Argumente wurden ge ussert wie Es geht um finanzielle Vorteile durch Automaten um mit einer h heren Pr zision bessere Leistungen zu erbringen Es geht um Umweltaspekte es geht um den Effizienzgedanken vor allem etwa bei den Verkehrsreisezeiten Als Psychologe setze ich einen besonderen Fokus einerseits auf die Sicherheit andererseits auf den Komfort Bislang ist zu wenig betont wurden dass Auto mation bereits in zahlreichen Bereichen eingef hrt werden k nnte Dies ist vor allem im PKW Bereich der Fall wo die Sicherheit erh ht werden kann beispielsweise durch Not bremsassistenten und ABS Systemen die optimiert bremsen Ein ABS System wird stets 114 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 besser bremsen als ein Mensch Assistenten oder die Automation kann also Leben retten Es kann also nicht heissen Mensch oder Technik es muss heissen Mensch und Technik Hinsichtlich der Komfortaspekte spielt insbesondere die Entlastung der Menschen eine Rolle sodass mehr Ressourcen f r andere T tigkeiten verf gbar sind Ein Beispiel ist der Stauassi stent ein System dass automatisch bremst sobald ein vorausfahrendes Fahrzeug bremst und beschleunigt wenn das vorausfahrende Fahrzeug beschleunigt Lediglich ein Finger muss am Lenkrad bleiben sonst muss der Fahrer nichts tun Es gibt zahlreiche solcher Komfortsysteme auch Navigationssysteme die zeigen dass Automation oder
163. o enhance safety efficiency and expand capacity to move goods and people Information technologies were an important part of the mix of technologies that 36 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 they embraced and increasingly that became so during the second half of the twentieth cen tury Tightly coupled to the use of computing however was also their use of telecommunica tions Railroads were the first extensive users of the telegraph along with banks and sports writers They were early adopters of all manner of communications telephone radio mobile phones satellites and most recently in the 1990s GPS 5 Some of the earliest users of punched card equipment and tabulators were railroads beginning with Herman Hollerith s systems in the 1890s European rail systems also adopted such technologies such as those developed by Hollerith and beginning in the early 1930s a French rival Machines Bull 6 Table 1 summarizes the various uses of computing made by American rail systems in the de cades following World War II Like banks and insurance companies rail systems were large entities that could take advantage of the economies of scale offered by computers and could also afford them as they were quite expensive and complex for most of the second half of the twentieth century Note that all these applications were implemented in an incremental itera tive way and thus over time became pervasive across all
164. o kann die Taktfrequenz auf 90 Sekunden verk rzt werden Aus technischer Sicht sind zwei Betriebsarten m glich Im fahrplanm ssigen Betrieb halten die Zuguml ufe einen vorgegebenen Fahrplan ein Im St rungsfall und im Zeitraum nach ei ner St rung versucht das System die Z ge mit gleichm ssigen Intervallen zu regulieren So bald dieser Zustand erreicht ist wird wieder in den fahrplanm ssigen Betrieb bergegangen Vorteile eines vollautomatischen Betriebs Die Vorteile des vollautomatischen Betriebs sind folgende Die Automatisierung reduziert den Einfluss des Menschen im nominalen Betrieb und erh ht somit das Sicherheitsniveau Nach den langen Planung Implementierungs Test und Nachbesserungsphasen werden die Verf gbarkeit des Systems und das Qualit tsniveau f r die Kunden erh ht Ohne Einschr n kung in der Personalplanung kann das Angebot sehr flexibel geplant werden Das Angebot kann zudem in Echtzeit den jeweiligen Bed rfnissen angepasst werden beispielsweise an einem Sonntag bei sch nem Wetter Zusatzangebote sind relativ preiswert Die hohe System kapazit t und damit auch die hohe Leistungsf higkeit werden durch die geringen Taktfolge zeiten erreicht Dies f hrt zu kurzen Zugsl ngen und auch kleineren Stationen mit entspre chend geringen Baukosten Der automatische Betrieb erm glicht zudem kurze Wendezeiten 52 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Verf gbarkeit des Systems
165. ockpit oder nicht wie ist die Ansicht der Ingenieure Bei einigen Techniken im Bereich des Flugverkehrs ist bereits seit L ngerem ein Computer involviert Johannes Weyer Soziologe Technische Universit t Dortmund Franz sische Kollegen griffen genau diese Frage auf Sie fanden heraus dass es sich dabei um unterschiedliche Lo giken handelt Ein Pilot will ein Flugzeug selbstverst ndlich fliegen und nicht technisch wei terentwickeln Er ist also eher an der Funktionsf higkeit technischer Systeme in seinem Ar beitsalltag interessiert als an technischen H chstleistungen Ein Ingenieur hingegen wird f r Erfindungen und Weiterentwicklungen pr miert Bemerkung von Klaus Kornwachs Technikphilosoph Universit t Cottbus Im Rahmen einer Dissertation gibt es an der Universit t Cottbus Untersuchungen dar ber inwiefern Flugzeuge Aufgaben des Lotsen bernehmen k nnen bordautonome Navigation Fluglei tung Es gibt dazu ein Umfrage die belegt dass die Piloten der Erweiterung ihres Aufgaben spektrums sehr positiv gegen ber stehen Frage aus dem Publikum Es wurde kurz erw hnt dass die lineare Entwicklung der Mobili t t m glicherweise auch an moralische Grenzen st sst Was ist damit gemeint K Kornwachs Es gibt bestimmte Individualpr ferenzen Im Individualverkehr sind dies bei spielsweise eine hohe zeitliche Verf gbarkeit des Fahrzeugs die freie Ziel und Routenwahl sowie die nahezu freie Wahl der Reisegeschwindigkeit
166. om tue nl 3 1 1 Zur Person Gijs Mom ist Ingenieur Direktor des Programms f r Mobility History und Dozent an der Eindhoven University of Technology Niederlande Er ist Mitbegr nder der im November 2003 ins Leben gerufenen Internationalen Vereinigung f r Transport Verkehrs und Mobili t tsgeschichte Transport Traffic and Mobility T2M die er bis 2008 pr sidierte Gijs Mom ist zudem Vorsitzender des Verwaltungsrats des Europ ischen Zentrums f r die Dokumenta tion der Mobilit t ECMD in Eindhoven Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 3 2 Gesellschaftliche Steuerungsutopien und technische Entwicklungen Claus Pias Philosoph Universit t Wien claus pias univie ac at 3 2 1 Zur Person Claus Pias studierte Elektrotechnik Kunstgeschichte Germanistik und Philosophie in Aa chen Bonn und Bochum Danach war er wissenschaftlicher Assistent f r Geschichte und Theorie k nstlicher Welten an der Bauhaus Universit t Weimar und promovierte mit einer Arbeit zur Geschichte des Computerspiels Es folgten Lehrt tigkeiten in Basel Karlsruhe Bochum und Essen Zudem war er Fellow des IFK Wien des IKKM Weimar und des Wis senschaftskollegs Berlin Seit 2006 ist er Professor f r Erkenntnistheorie und Philosophie der Medien an der Universit t Wien Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Geschichte und Theorie der digitalen Medien sowie die Wissenschafts und Technikgeschichte des 20 Jahrh
167. on Thales Rail Signalling Soluti ons das Bahnleitsystem AF f r die neue L tschberg Basislinie Daraus resultierte ein Folge auftrag f r das Bahnleitsystem des Gotthard Basistunnels 2007 wurde Markus Montigel mit dem Zentralschweizer Neuunternehmer Preis ausgezeichnet 4 4 2 Abstract Im Bahnbetrieb herrscht heute ein hoher Automatisierungsgrad ohne den eine effiziente Ab wicklung undenkbar w re Ausgehend von den relevanten fundamentalen Eigenschaften des Systems Bahn werden die verschiedenen Automatisierungsstufen anhand wichtiger Merkma le diskutiert Die heutigen zentralisierten Systeme erlauben es den Bahnbetrieb im Normal fall weitgehend automatisch abzuwickeln Jedoch fehlt die Flexibilit t bei Abweichungen Die Beispiele European Train Control System ETCS und Automatikfunktion L tschberg 64 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 illustrieren Errungenschaften an der Spitze der Technologie von heute Mit ihnen kann klein r umig ein Regelkreis implementiert werden der auch in Ausnahmesituationen noch automa tisch sinnvolle Steuerungsmassnahmen generiert In zuk nftigen Systemen werden solche Optimierungssysteme netzweit wirken und so mithelfen die Infrastruktur ohne Stabilit tsein bussen mit optimalem Energieeinsatz noch besser auszun tzen 4 4 3 Transkription des Vortrags Grunds tzliches zum System Eisenbahn Das Bahnfahren ist in der Schweiz sehr popul r Hierzu einige Zahle
168. on der Automation Tagungsband November 2009 steht in dem Moment in dem bestimmte Bereiche des Menschlichen als programmier bar erscheinen 2 Theorien und technische Artefakte schwimmen oft gemeinsam wie Fische im Wasser der Episteme ihrer Zeit Damit meine ich nicht nur die offensichtlichen Zusammenh n ge zwischen Theorien postindustrieller oder postmoderner Gesellschaften die zur Zeit der Cybernation Debatte entstehen und die als utopische Hintergrundfolie leider allzu oft ausgeblendet werden Es scheint mir dar ber hinaus auch kein Zufall dass etwa Mi chael Polanyi 1967 ber Tacit Knowledge publiziert d h zu einer Zeit als durch Cybernation umfassende Formalisierungsbestrebungen im Gange waren bei denen sich berall Probleme mit der Abstraktion von verborgenem K rperwissen zeigten Es scheint mir auch kein Zufall dass Marshall McLuhan sich mit Bildungs und Curricu lar Fragen f r das Electronic Age besch ftigt w hrend berall Bilder von Robotern zu sehen sind und Debatten ber den Sinn und die Erziehung von Freizeit zu Freiheit ge f hrt werden Und es scheint mir kein Zufall wenn nach dem Wegfall des Erset zungsphantasmas J rg Pfl ger und den informatischen berlegungen zur Kooperati on von Menschen und Maschinen wenig sp ter eine Theorie wie diejenige heterogener Kollektive aus menschlichen und nichtmenschlichen Agenten entsteht 3 und dies ist ein f r mich offener Punkt Siegfrie
169. oren ein neues System fordern dessen Problemstellung nicht mehr ist wie man die Produktion erh ht sondern wie man den berfluss aufteilt The new science of political economy will be built on the encouragement and planned expansion of cybernation und sie wird die Frage beant worten m ssen What is man s role when he is not dependent upon his own activities for the 9938 material basis of life Kurzum Cybernation erscheint als utopische Chance auf ein Ende der Lohnarbeit und damit auf ein Ende einer konomie des Mangels und als Beginn einer 9939 konomie des berflusses Diese economy of abundance ist zugleich die Basis f r a Bagrit Kapitel 6 The Triple Revolution 1964 S 5 Triple Revolution S 6 Triple Revolution S 9 Triple Revolution S 10 24 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 true democracy of participation in which men no longer need to feel themselves prisoners of an 40 social forces Dieser bergang will organisiert sein Er erfordert etwa eine ffentliche Philosophie des bergangs public philosophy for the transition und einen Sinngebungsprozess der etwa den modernen Ende des 18 Jahrhunderts entstandenen Arbeitsbegriff der an Mangelkonzep te Geldwirtschaft und bestimmte Produktionsformen gekoppelt ist betrifft Gekoppelt daran sind auch konkrete politische Forderungen wie etwa nach einem staatlichen Bildungspro gamm nach ei
170. ower and productivity for a better world ALSTOM Ernst Basler Partner Gerold und Niklaus Schnitter Fonds f r Technikgeschichte an der ETH Z rich ENS NF FONDS NATIONAL SUISSE SCHWEIZERISCHER NATIONALFONDS FONDO NAZIONALE SVIZZERO Swiss NATIONAL SCIENCE FOUNDATION SIEMENS ETH technikgeschichte Eidgen ssische Technische Hochschule Z rich Swiss Federal Institute of Technology Zurich Forschungsstelle f r Sozial und Wirtschaftsgeschichte der Universit t Z rich m Institut f r Verkehrsplanung und Transportsysteme Institute for Transport Planning and Systems Schriftenreihe des IVT Herausgegeben vom Institut f r Verkehrsplanung und Transportsysteme der Eidgen ssischen Technischen Hochschule ETH Z rich Nr 59 60 6l 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 8l 82 83 84 85 86 87 88 89 90 d 92 93 Titel Aufteilung von Erholungsaktivitaten im Raum und in der Zeit Baulich integrierte Strassen Unterhaltskosten von Trolley und Dieselbussen in der Schweiz Eichung und Validation eines Umlegungsmodelles fiir den Strassengiiterverkehr Fahrpl ne f r die Z rcher S Bahn Quergef lle in Geraden und Kurven Simulation von Eisenbahnsystemen mit RWS I Siedlung Verkehrsangebot Verkehrsnachfrage N 13 Au Haag Auswirkungen der Sofortmassnahmen vom Sommer 1984 auf das Unfa
171. r Rebound Effekte und Overengineering Technisch wie organisatorisch krankt das Verkehrssystem unter Rebound Effekten Ove rengineering und schliesslich an irrationalen Interessen Ein Rebound Effekt ussert sich darin dass wir anstatt die Verbesserung der Effizienz eines Systems zur Einsparung von Zeit Geld und Ressourcen zu benutzen das System expandie ren Die doppelte Geschwindigkeit eines Fahrzeugs wird nicht zur Zeiteinsparung benutzt sondern dazu ein Ziel in doppelter Entfernung bei gleichbleibendem Zeitverbrauch anzusteu ern Bei g nstigerem Telefonieren wird man nicht Geld sparen sondern l nger telefonieren hnliche Rebound Effekte kann man einmal darauf aufmerksam geworden in allen Tech niksparten und besonders im Spannungsfeld zwischen konomie und kologie finden Kurz Vorhandene Mittel erweitern und ver ndern die urspr nglichen Zwecke Die Ph nomenologie des Overengineering hat viele Gesichter Der Bahnkartenautomat des sen Bedienoberfl che scheinbar bersichtlich aber vom Standpunkt der kognitiven Ergono mie einfach Pfusch ist und der deshalb so kompliziert ist weil er ein Preissystem abbildet das von den Fluglinien auf die Bahn bertragen wurde Komplexit t kostet Zeit und bis man aus den 10 M glichkeiten die richtige gew hlt und bezahlt hat ist der Zug meistens weg Die Oberfl che wurde gerade mal von Informatikstudenten als Testpersonen getestet ein Feldtest b
172. r 12 Beltz Weinheim Basel 1994 Kreibich Rolf Mobilit t und Lebensqualit t In Friedrich K Kornwachs K 1996 S 23 37 Landels J G Die Technik in der antiken Welt M nchen 1989 Marchetti C The Car in a System Context The last 80 Years and the next 20 Working Paper WP 82 5 Int Institute for Applied Systems Analysis Laxenburg Austria January 1982 Petser W Trechow P Wer Elektroautos marktreif erkl rt handelt verantwortungslos In VDI Nachrichten Nr 23 vom 5 Juni 2009 S 1 Radermacher Franz Joseph Balance oder Zerst rung kosoziales Forum Europa Wien 2002 Rinderspacher J P 1992 Der Fortschritt der Schnecke Geschwindigkeitsverhalten im Kontext eu rop ischer Technik und Kulturgeschichte In Loccumer Protokolle 56 91 Loccum 1992 S 133 155 Sch tzel Walter Sie kamen von einem andern Stern Vier Falken Verlag Berchtesgaden 1958 Ber telsmann Lesering G tersloh 1957 Schl nhard Volker Untersuchungen zur weitgehend bordautonomen Verkehrsf hrung von zivilen Flugzeugen unter Ber cksichtigung der menschlichen Zuverl ssigkeit Masch Dissertation an der Fakult t f r Mathematik Naturwissenschaften und Informatik an der Brandenburgischen Technischen Universit t Cottbus Juli 2009 Schraven David Verbindung mit der Zukunft In Die Welt vom 20 April 2009 Sloterdijk Peter Die Gesellschaft der Centauren In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24 04 1992 H 634 S
173. r cksichtigt Versuchsaufbau Bei dem f r diese Untersuchung gew hlten Experiment befuhren mehrere hinsichtlich Fahr praxis unterschiedliche Verkehrsteilnehmer mit einem speziell ausger steten Versuchsfahr zeug vorgegebene Strecken An einem Versuchstag befuhr eine Versuchsperson zwei unter schiedliche Strecken Stadtstrecke durch die Stadt Z rich und eine Autobahnstrecke auf dem Autobahnnetz in der Agglomeration von Z rich Bei den Fahrten wurde darauf geachtet dass die vorgegebenen Routen bei allen Versuchs fahrten eingehalten werden Jede Versuchsperson befuhr beide Strecken zweimal einmal oh ne IVIS und mit IVIS Zwischen den Fahrten auf einer bestimmten Strecke ohne und mit Ein satz von IVIS wurde eine Latenzzeit von mindestens zwei Wochen ber cksichtigt Die Fahr ten wurden durch einen Versuchsleitern begleitet der die Versuchsperson zu Beginn der Fahrt instruierte und w hrend der Fahrt verschiedene Ereignisse protokollierte Abbildung 9 Versuchslayout mit insgesamt 8 Modalit ten L LO N LO LO Gruppe gt Gruppe 2 J ngere D m Altere m Fahrzeuglenker E E Fahrzeuglenker E Autobahnstrecke 1 1 2 1 Autobahnstrecke 1 3 2 3 Stadtstrecke 1 2 2 2 Stadtstrecke 1 4 2 4 Beim Versuchsaufbau wurde grunds tzlich zwischen dem Versuchsstatus mit IVIS und ohne IVIS den Gruppen der Versuchspersonen der j ngeren und lteren Fahrzeuglenkern sowie 57 Die Revolu
174. r Cybercultural Research 1966 Ro bert Theobald Cybernation Unemployment and Freedom in The Great Ideas Today 1964 S 48 69 Henry Winthrop The Sociological and Ideological Assumptions Underlying Cybernation in American Journal of Economics and Sociology 25 2 1966 S 113 126 Norbert Wiener Some Moral and Technical Consequences of Automation in Science 131 No 3410 1960 S 1355 1358 Reuben E Slesinger The Pace of Automation An American View in The Journal of Industrial Economics 6 3 1958 S 241 261 Robert A Solo Automation Technique Mystique Critique in The Journal of Business 36 2 1963 S 166 178 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 werden und wie sie entstehen und vergehen hnliches solle auch f r die Technikge schichte gelten 2 Man muss den phantasmatischen berschuss der durch neue Technologien entsteht ernst nehmen Dass man aus der Geschichte lernt wage ich zu bestreiten aber sie hilft die Ge genwart zu verstehen Die Kybernetik Begeisterung der 1950er Jahre und fr hen 1960er Jahre ist insofern nicht nur ein Modell der Begeisterung f r Neue Medien und hat wie derum ihr Modell in der Dampfmaschinen Begeisterung sondern er ffnet zugleich ein historisches Feld auf dem die Genese jener Theorien postindustrieller Gesellschaften re konstruiert werden kann deren Aporien sich heute zeigen 3 Die Geschichte der Technik selbst h
175. r Fahrer Dann akzeptiert ein Fahrer dass der Automat etwas macht und ist bereit seine Verantwor tung oder seine Selbstkontrolle abzugeben Die Akzeptanz ist hingegen in solchen Situationen gering in denen der Fahrer etwas delegieren soll von dem er glaubt selbst gut darin zu sein K Kornwachs Bei Ameisen gibt es keinen Stau In den USA wurde das Nachr ckverhalten von Ameisen untersucht mit dem Ergebnis dass dies durch Duftstoffe kollektiv so organisiert wird dass es keinen Stau gibt Wenn vorne ein Hindernis ist dann l uft sozusagen eine Erre gungswelle nach hinten und die Ameisen bremsen Eigentlich das was wir uns in gewisser Weise w nschen Eine andere Bemerkung Sie warten auf den Zugang zum Flugzeug und sie merken die Dame r uspert sich um anzuk ndigen man k nne einsteigen Was passiert Alle stehen auf und rennen zum Gate Resultat ist eine Schlage Vielflieger erkennt man daran dass sie trotz Auf rufs erst mal ganz ruhig sitzen bleiben und darauf warten bis die die es sich nicht gewohnt sind oder die nicht warten k nnen drin sind Man k nnte ja mal versuchen ein solches Ver halten auf das individuelle Fahrverhalten zu bertragen Man sollte den Stau vielleicht nicht nur verkehrstechnisch sehen sondern auch als Ausdruck bertriebenen Optimierungswillens von falsch gesetzten Wertungen I Totzke Noch eine Erg nzung zu den falschen Optimierungen Es gibt ein sehr sch nes Video Sie haben auf einen Parkp
176. ralen Selbstkoordination verfolgen ihr Eigeninteresse und optimieren mit Blick auf lokale Optima wobei eine invisible hand die soziale Integration bewerkstelligt Die be kannten Risiken sind unerw nschte emergente Effekte wie Verkehrsstaus oder B rsen crashs e Staat Die Teilnehmer agieren im Rahmen einer hierarchischen Ordnung in der es eine privilegierte zentrale Position gibt die das Gesamtssystem steuert das Eigeninteresse der Akteure z gelt und dabei globale Optima wie beispielsweise das Gemeinwohl im Blick hat Die bekannten Risiken sind hier die totalit re Kontrolle der Verlust an Lernf higkeit sowie das Risiko der Fehlsteuerung Angesichts der Risiken und Ineffizienzen der beiden genannten Governance Modelle stellt sich die Frage nach Alternativen bzw nach einem neuartigen Modus von Smart Governan ce der die Vorteile der beiden Modelle auf intelligente Weise kombiniert und so deren Schw chen minimiert Willke 2007 e Verhandlungssysteme Netzwerke Hier agieren interdependente Akteure die sich wech selseitig selbstverpflichten und selbstbeschr nken und so versuchen einen Konsens zu er zielen der allen Beteiligten n tzt und so per saldo einen aggregierten Effekt produzieren den keiner der Beteiligten allein h tte produzieren k nnen Obwohl die Theorie des Smart Governance noch wenig entwickelt ist lassen sich in der Praxis bereits Experimente mit neuen Steuerungsformen beobachten die j
177. rbesserungen f r Gadgets und arbeitssparende Hilfsmittel zug nglich war ist aus seinen Briefen bekannt In England jedoch war die neue Technik sichtbar auf ein neues Fabriksy stem bezogen und man sollte meinen Jefferson w rde nun kritisch Stattdessen hat er jedoch kein Problem damit die m chtigsten Maschinen seiner Zeit sofort importieren zu wollen obwohl er doch ansonsten die Betriebe in Europa lassen will Neben einigen anderen Punkten bringt Marx nun folgendes raffiniertes Argument Nat rlich gt ein Monument ameri sei die Landschaft f r Jefferson ein emblem of agrarian sentiment kanischer Differenz ein sichtbares Zeichen jener besonderen Umst nde die garantieren dass die Betriebe in Europa bleiben Man erinnere sich nur wie wenig erschlossen Amerika zu dieser Zeit war und wenn berhaupt dann rein landwirtschaftlich man erinnere sich auch an die Prohibition der Ansiedlung kolonialer Betriebe und f hre sich das geographische Ab seits als nat rlichen Schutz vor Augen all dies sind Zeichen eines gl cklichen Abh ngig keitszustands Aber f r Jefferson sind so Marx Betriebe und Maschinen zwei verschiedene Dinge und es sei auch kein Zufall dass er in London eine Schrotm hle bewundere eine Maschine f r eine landwirtschaftlich ausgerichtete Gesellschaft Jedenfalls war es m glich dass Jefferson die Maschine nicht als Bedrohung seiner l ndlichen Ideale wahrnahm Dazu d rfte auch beigetragen haben das
178. rd dabei immer nur am Rande verwiesen Ich denke aber dass die Ingenieure die Komplexit t von Systemen einsch tzen k nnen Dies mag einer der Gr nde sein weshalb sich Cybernetics nie als wissenschaftliche Disziplin durchsetzen konnte Dennoch wurden viele wissenschaftliche Disziplinen von Cybernetics inspiriert Diese Disziplinen wissen je doch von der Komplexit t eines Systems J W Cortada Dies ist eine sehr gute Antwort Wissenschaftler k nnen best tigen dass der Teufel im Detail steckt In vielen Disziplinen wird Genauigkeit verlangt und vorausgesetzt Cybernetics hingegen ist eher Philosophie und logisches Denken Daher gibt es in der Tat ei nen grossen Unterschied zwischen Cybernetics und den wissenschaftlichen Disziplinen Cy bernetics erlaubt aber Aktivit ten als Ketten aufzufassen und darzustellen Bereits vor Aus bruch des Ersten Weltkrieges gab es ein Systemverst ndnis und das erste Magazin f r Mana ger welche sich mit der wissenschaftlichen strukturierten Beschreibung von Systemen oder Aktivit tsketten besch ftigte hiess daher Systems Die Betrachtungsweise von Aktivit ten war also ein Prozess welcher etwa ein Jahrhundert andauerte Andere wissenschaftliche Dis ziplinen gingen dann wie bereits angemerkt mehr ins Detail G Mom Vielleicht kann Cybernetics aber auch als Reflexion ber die Entwicklung der Technologiegeschichte verstanden werden Beispielsweise wurden Prozesse zu Beginn noch ausf h
179. rer ist der Mensch schlecht Nat rlich widerspiegelt das in gewisser Weise auch was ich vom Menschen halte Es stellt sich die Frage nach dem Menschenbild derjenigen Leute die technische Systeme entwickeln Ingenieure gestalten Technik und m ssen nat rlich in gewisser Weise stets auch ein implizites Model vom zuk nftigen Benutzer haben Manchmal nimmt er einfach seinen Kollegen als Vorbild Das ist in gewisser Weise eine Widerspiege lung des Menschenbildes das wir in der technischen Kultur haben Umgekehrt k nnte man sagen Lass uns doch mal versuchen den Menschen um die Technik herum zu bauen Diese Forderung an sich ist nicht neu aber man muss sich doch immer wieder mal daran erinnern Dann kommen solche Smart Governance Modelle wie sie Herr Weyer genannt hat schon eher zum Zug Es muss die Technik nicht im Menschen beherrschen aber der Mensch be herrscht auch die Technik nicht vollst ndig Man muss intelligente L sungen finden die eine Interaktion erm glichen die aber nicht eine Interaktion um der Interaktion Willens ist son dern die Probleme damit l st J Weyer Man sollte sich nicht zu sehr auf das einzelne Individuum fixieren Mensch und Technik werden immer in Organisationen gestaltet Es geht immer um ein organisatorisches Setting in dem eine Interaktion zwischen Mensch und Maschine m glich ist Und es ist nicht nur das Menschenbild Ich w rde sogar noch weiter gehen Es ist auch die Art und Weise wie wir d
180. rgebnisse nicht zu verf lschen sollten bei der Datenerfassung die externen versuchsunabh ngigen Bedingungen w hrend der Versuchsfahrten m glichst ausgeschlossen werden Ziele Das Hauptziel des Forschungsprojektes bestand in der Verbesserung der Verkehrssicherheit durch die zweckm ssige Nutzung von fahrzeuginternen Informationssystemen Im Rahmen der Studie sollte eine Absch tzung von allf lligen Sicherheitsgewinnen und Sicherheitsdefizi ten aufgrund von Ver nderungen im individuellen Fahrverhalten bewirkt durch Einfl sse IVIS auf die Fahrzeuglenker vorgenommen werden Die Erkenntnisse sollten aus Erhebun 56 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 gen im realen Verkehrsablauf gewonnen werden Besonderes Merkmal dieser Forschung ist der kombinierte Einfluss eines bestimmten Satzes an fahrzeuginternen Informationssystemen auf die Verkehrssicherheit Zur Gewinnung empirischer Grundlagen wurden Versuchsfahrten im realen Verkehrsablauf mit mehreren Fahrzeuglenkern auf verschiedenen Strassentypen und bei unterschiedlichen Tempolimiten durchgef hrt F r die Untersuchung wurden geeignete Beschreibungsgr ssen der kontinuierlichen Fahrzeugbewegungen und der verkehrsrelevanten Fahrerreaktionen fest gelegt und ihre Ver nderungen zwischen den Zust nden mit IVIS und ohne IVIS ausgewertet Bei der Analyse der Ursachen obiger Ver nderungen wurden die rtlichen Gegebenheiten wie Strassenanlage und Verkehrsablauf be
181. rlich beschrieben w hrend sie sp ter einfach als Black Boxes dargestellt wurden Durch die zunehmende Spezialisierung mussten die Black Boxes sp ter nur noch von Ex perten verstanden werden J W Cortada Ich m chte noch etwas zu den Vorteilen und dem Nutzen von Cybernetics sagen So wurden Begriffe wie R ckkopplung und Feedback erstmals eingef hrt Die Zeiten in denen das Verst ndnis f r dieses Konzept fehlte sind heute schwer nachvollzieh bar Zum anderen f hrte uns Cybernetics die biologische Analogie f r die Maschinenaktivit t vor Augen Beide Begriffe und Sichtweisen sind heute Grundlage des wissenschaftlichen Sy stemverst ndnisses Frage aus dem Publikum Sie haben viel ber das veraltete Schienennetz im Amerika ge sprochen Aber ist nicht auch die Autoproduktion in den USA veraltet Zum anderen gehen derzeit viele H user zur ck an die Banken weil die Menschen diese nicht bezahlen k nnen Ist dies keine Chance f r den Schienenverkehr oder gar eine Revolution von welcher der 44 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Schienenverkehr profitieren k nnte Die Wahrnehmung des Schienenverkehrs ist in der Schweiz n mlich eine v llig andere Ist dies eine Frage der Mentalit t oder des Marketings und k nnte dies f r die USA eine Chance darstellen J W Cortada Ich stimme mit Ihnen berein dass sich das Systems Eisenbahn ver ndern wird weil es st rker subventioni
182. rollierte Prozesse letztlich sensorisch aus Daten zu gewinnen die aus Organismen kotopen oder gar aus der kosph re stammen Ganz allgemein gesprochen w rden Klimaschutzziele auch unter diesen Begriff fallen Die Funktion der Biologisierung der Technologie ist letztlich ihre Adaption an nat rliche Syste me der Beweggrund ist die Kompensation der menschlichen Fehlbarkeit durch die massive Parallelit t biologischer speziell auch neuronaler Prozesse F r die Mobilit t sind bisher noch keine Anwendungen auf breiter Basis diskutiert worden Gleichwohl kommen uns bei der Be trachtung von Strassennetzen von oben Assoziationen zumindest topologisch zu Nerven str ngen und Blutbahnen 69 Von Herstellung kann man nicht sprechen es ist dem Menschen offenbar nicht m glich aus chemischen Komponenten eine funktionierende biologische Zelle zu bauen Er kann aber bestehende Zellen ver ndern und Gewebe und Organismen klonen z chten und genetisch ver ndern 94 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Motivation der Automatisierung Zur ck zu Automatisierung bei der die Informatisierung als hochpotentielle Erweiterung hin zukommt Die Motivation zu automatisieren liegt in den schnell erkannten Defiziten bei der menschlichen Steuerungsf higkeit und bei der Handhabung von Maschinen Bei der Steue rung von Fahrzeugen sei dies der Streitwagen das Moped im Wald der Rennwagen oder ein milit risches Jagdfl
183. rung bei den SBB 1955 bis 2005 Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozial und Wirtschaftsge schichte Technik und Unternehmensgeschichte Migration und Psychiatriegeschichte F rder preis 2004 der Deutschen Gesellschaft f r die Geschichte der Technik Medizin und Naturwis senschaften f r den Bericht zu Zwangsmassnahmen in der Z rcher Psychiatrie 1870 1970 Sie lehrt an der Universit t Z rich Sozial und Wirtschaftsgeschichte und forscht zurzeit zur Ge schichte der Steuer und Umverteilungspolitik Abstract Automation kann als eine Wissenschaft und Technologie der Kontrolle verstanden werden wobei diese Kontrolle befreiende wie repressive Aussichten er ffnet Die Einleitung geht sowohl auf die Technokratiekritik der 1960er Jahre ein wie auch auf die utopischen Hoff nungen die Philosophen wie Herbert Marcuse und Arnold Metzger mit einer Vollautomatisie rung verbanden von welcher sie sich ein Ende der Entfremdung und eine qualitative Erweite rung des Reichs der Freiheit versprachen Doch haben die technologischen Fortschritte in der Arbeitswelt der Wirtschaft und der Mobilit t nicht vor allem das Reich der Freizeit vergr ssert Technik und damit auch die Techniken der Automation ist zudem nie neutral sondern im Verbund mit den menschlichen Akteuren stets in einen bestimmten historischen Kontext von Motivationen und Absichten eingebunden Dies gilt es zu bedenken wenn vergangene oder zu k nftige Automati
184. s Pedestrian Traffic And Walking Facilities Strategies for Increasing Intermodal Transport Between Eastern and Western Europe Final Report Europ ische Marktstudie f r das System Swissmetro U Weidmann S Buchmiller M Rieder A Nash A Erath Studie zu einem neuen schweizerischen Trassepreissystem H Schneebeli Regionen im Umbruch Regionalverkehr im Aufbruch Tagungsband Systemvorschlag fiir ein neues schweizerisches Trassenpreissystem U Weidmann J Wichser P Schmidt U Weidmann M L thi 2008 Betriebsstabilit t bei Buslinien mit Fahrausweisverkauf durch Fahrer S Buchm ller U Weidmann N Fries J Wichser P Schmidt 1998 1999 1999 1999 2001 2002 2002 2005 2005 2005 2005 2005 2006 2006 2006 2007 2007 2008 R Dorbritz Leistungsf higkeitsbestimmung ffentlicher Verkehrssysteme G Anderhub R Dorbrit2008 U Weidmann Peripherer Verkehr Verkehrte Peripherie Tagungsband Mobilit tsplan Hochschulgebiet Z rich K W Axhausen B Alt G Anderhub R Dorbritz A Frei M Laube M Scherer C Weis Gesamterschliessungskonzept Science City Synthesebericht Ein Trassenpreissystem aus Umweltsicht unter besonderem Augen merk des Larms Studie Validierung eines semi quantitativen Ansatzes zur Risikobeurteilung in der Eisenbahntechnik P Schmidt S L Bepperlilng Verlassliche Finanzierung des offentlichen Verkehrs in der Schweiz U Weidmann Konzeptstudi
185. s Betriebsablaufs ist die eigentliche Produktion von Transportleistungen In diesem Bereich der Betriebssteuerung hat sich das manuelle Zeitalter viel l nger gehalten Bis heute ist eine Vollautomatisierung weder erreicht noch in Sicht Obwohl der Normalbetrieb recht gut automatisiert werden kann braucht es in diesem Bereich noch immer menschliches Denken Man erkennt gut dass die Zentralisierung zwangsl ufig mit einerAutomatisierung einhergeht Zentralisierung bedeutet dass man die Steuerungsauf gaben von der Fl che heraus in Zentren konzentriert Die Frage nach der optimalen Ausnut zung des Systems wird im Bereich der Optimierung und Konfliktl sung behandelt Dort steht die Automatisierung noch am Anfang Abbildung 15 __Automatisierungsstufen der Betriebsabwicklung im Eisenbahnwesen Mechanische Fahrweg Steuerung Zentrali Optimierung Stufe Arbeit sicherung Betriebsablauf sierung Konfliktl sung Ab Jahr mechanisch mechanisch mechanisch Papier manuell dezentral Papier manuell 19 Jhdt manuell manuell elektro Elektro Elektromotoren mechanisch Papier manuell dezentral Papier manuell Mitte 20 mechanisch Jdt manuell 1 9 Relais Elektromotoren BEER one dezentral Papier manuell 1960 Relais automatisch R 80 Elektronisch Elektromotoren a en automatisch zentral starre ektronisch Elektronisch Konfliktl sung reaktive Kon European Train Automatisch 80 K fliktl sung und Contro
186. s der Begriff technology noch nicht existierte und Tech nologie als Agent des sozialen und konomischen Wandels nicht sichtbar wie im 19 Jahr 5l Marx S 3 52 Marx S 146 53 Marx S 149 31 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 hundert oder um 1960 war Aus dem Geist der Aufkl rung kommend erkennt Jefferson nur dass Wissen unausweichlich das Gute bef rdert und kann nicht einmal ahnen dass Dampf maschinen solche Auswirkungen wie Arbeiterst dte haben k nnten Ganz im Gegenteil the machine is a token of that liberation of the human spirit to be realized by the young American Republic solange man nur weiss sie in den richtigen Kontext zu stellen Once the machine is removed from the dark crowded grimy cities of Europe he assumes that it will blend harmoniously into the open countryside of this native land Der kurze Sinn des langen Bogens lautet daher Sucht man nach einer M glichkeit sich die Utopien von 1964 zu erkl ren und zwar insbesondere im Kontrast zur konkreten Technik so lautet die These mit Marx dass wir es mit einer langen Tradition der Integration der Ma schine in den Garten zu tun haben mit einem uneingel sten aufkl rerischen Versprechen das konstitutiv mit der Erschliessung des Kontinents verbunden und in den Gr ndungsmythos Amerikas eingewoben ist Dieses Versprechen scheint nun nach dem Ende eines weiteren Krieges der Entstehung einer neuen W
187. s gerechnet kommuniziert und alles was kommuniziert auch durch Berechnung bearbeitet werden kann Damit univer salisieren sich die M glichkeiten der Automatisierung schlagartig weil alles was der Be rechnung zug nglich ist als Steuergr sse verwendet werden kann Dies gilt auch f r die Rea lisierung von Mobilit tsw nschen und der Regelung und Steuerung der zugeh rigen Prozes se Nicht l nger gibt der Mensch die Sollgr sse im Regelkreis vor sondern der Computer er rechnet sie auf Grundlage situativer Randbedingungen und festgelegter Kriterien und Re chenvorschriften Dies erlaubt eine adaptive Steuerung die Automation zweiter Stufe Der Informatisierung der Produktion des B ros und der Dienstleistungen folgt nun die Informati sierung des Verkehrs Navigation und Sensorik sowie elektronische Servosysteme sind das Signet dieser Entwicklung Die Motivation hierf r ist einfach Der Mensch rechnet zu lang sam ist unzuverl ssig in der sequentiellen Signalverarbeitung und hat ein datentechnisch ge sehen miserables Ged chtnis Ausserdem steht der Mensch nicht st ndig zur Verf gung Er muss periodisch schlafen Biologisierung Der bisher letzte Schritt w re die Biologisierung Damit ist nicht nur die Z chtung die Verwendung und der hybride Einsatz von biologischen Geweben oder Organismen zusam men mit mikromechanischen oder mikro oder nanoelektronischen Einrichtungen gemeint sondern auch der Umstand die Sollwerte f r kont
188. s stimmt Die berlegung ist aber folgende Wenn es bereits f r Metrosy steme realisiert wurde so k nnte es auch f r den Autoverkehr funktionieren Dies ist zwar utopisch und die Realisierung ist stets davon abh ngig was die Bev lkerung zu akzeptieren bereit ist Die besten Technologien sind tats chlich versteckt und nicht sichtbar Bemerkung aus dem Publikum Markus Montigel systransis AG Zug an J W Cortada Die Vorteile der Technologie sind den Benutzern schon wichtig J W Cortada Sie sind wichtig Aber viel wichtiger f r die Benutzer sind die Entscheidun gen ber die Technologien als ber den Nutzen So wurden viele gute Technologien nicht umgesetzt weil das Management oder die Gesellschaft nicht f r deren Umsetzung bereit war M Montigel Aber auch bereits umgesetzte Technologien sind f r den Kunden von Vorteil etwa die Routenplanung Frage aus dem Publikum Monika Dommann Historikerin Universit t Basel an C Pias Ist diese Automation tats chlich eine Revolution ein Bruch wie es der Titel der Veranstal tung suggeriert Wurde der Automatisierungsprozess nicht vielmehr lange vorbereitet C Pias Ich berlege ob der Revolutionsbegriff angemessen ist Nat rlich wurde dieser Re volutionsbegriff historisch immer als radikaler Umbruch gedacht welcher allerdings kurzfri stig stattfindet und sich zudem wiederholt Das Begehren nach der absoluten Revolution als Epoche der Weltgeschichte ist demnach nicht ei
189. schichte der Kybernetik ist von Beginn weg eine Ausein andersetzung mit der Frage von Mensch und Maschine Claus Pias Philosoph Universit t Wien Ich find es sehr sch n dass in der Schlusswen dung stets das Augenmerk auf das Auto gerichtet wird Das Auto scheint eine grundlegende Figur f r Mensch Maschine Systeme in der Moderne zu sein nach der Werkzeugmaschine Mein Doktorvater setzte Mensch immer in Anf hrungszeichen und man durfte in Semina ren nur vom so genannten Menschen sprechen Der Mensch ist also etwas dass permanent konstruiert wird In meiner Pr sentation habe ich versucht aufzuzeigen dass die Menschen der 1960er Jahre einen Menschen konstruierten der keine Automatismen hatte Das eigent lich Menschliche erh lt man also durch Entfernung aller Automatismen aus der Existenz Auf diese Weise wird zu verschiedenen Zeiten erst einmal genau innerhalb eines Mensch Maschine Verbundes erfunden was der Mensch eigentlich ist Die Arbeits Psychologie hat dabei eine grosse Rolle gespielt Welche psychische Eigen schaften m ssen Strassenbahnfahrer haben etc Entstehen Menschenbilder oder entstehen auch anthropologische Illusionen Mir scheint es sind Formen technisch implementiert die sozusagen zu uns in die Sozial und Geisteswissenschaften als Theoriemodelle zur ckkom men Mit Ihnen wird versucht den derzeitigen Wandel zu beschreiben M Dommann Damit wurde bereits der Bogen von der Gretchenfrage
190. se Umwelt und Entwicklungen auch ein zentraler Faktor Und doch schwingt bei uns Mobilen oder auch Hypermobilen immer auch die Freude ber die Ankunft mit die sichere Landung welche erst die visuelle auditive und haptische Erkundung des anderen Ortes der neuen Welt in Echtzeit erm glicht Exemplarisch daf r steht ein Ereignis das Sie diesen Sommer wahrscheinlich nicht verpassen werden der Medienhype um die Mondlandung von 1969 Bilder die sich Ihnen eingepr gt haben d rften sind zweifellos jene der gelandeten oder landenden Eagle Andere typische Bilder der Mondlandung sind jene der beiden Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin wie sie gerade ohne Mobilit tshilfe oder Mobilit tskr cke einfach auf ihren eigenen F ssen auf dem Mond herumh pfen Aber hinter Armstrong s Fussabdruck oder Aldrin s H pfen steckte nat rlich ein gigantisches Konglomerat aus maschineller Hardware Elektronik Com 5 F r den Begriff des soziotechnischen Systems und die Akteur Netzwerk Theorie Zusammenspiel Mensch und Maschine siehe beispielsweise Eric L Trist K W Bamforth 1951 Some Social and Psychological Conse quences of the Longwall Method of Coal getting in Human Relations 4 1951 S 3 38 Olivier Coutard 1999 Hg The Governance of Large Technical Systems London Routledge Ingo Schulz Schaeffer 2000 Akteur Netzwerk Theorie Zur Koevolution von Gesellschaft Natur und Technik in Johannes Weyer Hg Soziale N
191. se bei den Billig fliegern Also gibt es auch im Berufsbild der Piloten eine starke Ver nderung und Ausdiffe renzierung Auch die Arbeitsbelastung ist enorm gestiegen Vergleichende Studien habe ich aber nicht anzubieten mich interessiert eher die Technik und ihr Zusammenspiel mit dem Mensch in modernen hybriden System Es gab aber Untersu chungen zum intelligenten Fahrzeug gemacht in denen auch nicht versierte Nutzer befragt wurden Sicherlich k nnen auch andere Nutzer ins Profil aufgenommen werden aber in Pilo tenschulen stehen die Piloten im Vordergrund Die Frage der Ungleichheit spielt keine Rolle 124 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Die Piloten profitieren zun chst von dieser Technik erleben mittelfristig aber auch die Ten denzen der Deklassierung So wird es m glicherweise zuk nftig pilotenlose Flugzeuge geben Zur Verkehrsvermeidung und der Telearbeit f llt mir ein dass es in den 1980er Jahren die grosse Hoffnung gab Verkehr durch Telearbeit reduzieren zu k nnen Schaut man sich aber an den Universit ten um sieht man dass nur wenige f nf Tage in der Woche tats chlich im B ro sind Zumindest gilt dies f r mich Mit den heutigen Kommunikationsmitteln funktio niert dies ziemlich gut I Totzke Der Psychologe besch ftigt sich eher mit dem Individuum als mit Gesellschafts schichten Einige der heutigen Referenten zeichneten ein Bild in dem viele Menschen durch Automaten arbeits
192. sgeldern ber das Konto bei Verst ssen Dass die Betriebsdaten eines solchen Systems auch potentiell erm glichen Nutzungs und Bewegungsprofile zu erstellen wird eine Herausforderung an den Datenschutz und die Gesetzgebung sein Eine solche Technik wird sich daher nur durchsetzen wenn sie zeigt dass aus dem Verlust der Freiheit des Wagenlenkers eine neue Freiheit resultiert die des gelassenen verantwor tungsentlasteten Gebrauchs von Transportleistungen wann und wo immer wie sie brauchen und wollen Pers nliche Schlussbemerkung Mich treibt der Mobilit tswahn diesem m rderischen Bed rfnis dem auch ich voll unter liege zur philosophischen Auseinandersetzung Deshalb habe ich hier die These zu entfalten versucht dass wir auch den Individualverkehr werden automatisieren m ssen technisch in Teilen schon machbar aber ideologisch wohl noch nicht gew nscht Es kann durchaus sein dass wir in einigen Jahren die Sch den durch Fahrfehler und Fehlverhalten im Verkehr nicht mehr tolerieren werden Jede andere Technologie w re im Rahmen der Technikfolgenab sch tzung und der ffentlichen Diskussion um Risiken und Nebenwirkungen von Technik bei einem Blutzoll von mehr als 4 000 Toten pro Jahr schon l ngst durch Verbote belegt Man bedenke wie die Bev lkerung auf einen Unfall in einem Kernkraftwerk oder in einer Che miefabrik mit dieser Anzahl von Opfern reagieren w rde Allerdings h ngt das Bewusstwer Deutsc
193. sierungsprojekte auf ihre gesellschaftliche und kologische Nachhaltigkeit hin untersucht werden Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Einleitung Sehr geehrte Damen und Herren liebe Kolleginnen und Kollegen Haben Sie als Automobilisten oder als Radfahrer auch schon einmal die Kontrolle ber ihr Fahrzeug verloren Wenn ja dann hoffentlich ohne Konsequenzen Und finden Sie als Bahn kundin oder als Tramben tzer Erleichterung dass ein soziotechnisches System aus Men schen und Maschinen fiir Sie denkt und lenkt wenn sie statt des Autos den 6ffentlichen Ver kehr benutzen Wenn Sie das tun dann kennen Sie bestimmt auch jene Momente in denen das Gef hl der Allmacht im sicher dahin sausenden oder dahin schwebenden Gef hrt in ein Gef hl der Ohnmacht kippt weil St rungen in diesem System auftauchen und der Zug f r unbestimmte Zeit h lt oder die Lichter des Trams ausgehen Zur Disposition bei diesen Ausf hrungen steht die Kontrolle im Zustand der Mobilit t die umso mehr einem stets prek ren Zustand unserer Existenz bedeutet je hektischer je h her je raumgreifender sie stattfindet Diese Prekarit t erreichen wir sobald wir die kinetischen M g lichkeiten mit denen unser K rper ausgestattet ist hinter uns lassen Dennoch m ssen und wollen wir mobil sein Denn Mobilit t ist nicht nur Ausdruck von weltver ndernden Umw l zungen in Gesellschaft Wirtschaft Technik und Umwelt sondern f r eben die
194. sind vom neuen Angebot begeistert und die Stimmung gegen ber dem ffentlichen Verkehr hat sich sp rbar zum Positiven ndert Der f hrerlose Betrieb stellt f r die Fahrg ste kein Problem mehr dar und wird sozusagen als Normalzustand betrachtet Aufgrund zahlreicher Reaktionen vor allem nach St rungsf llen darf heute davon ausgegan gen werden dass sich die Fahrg ste bewusst sind dass Menschen hinter dem raffinierten Sy stem stehen und dieses System berwachen Die Kundschaft ist somit bereit ein gewisses Mass an St rungen zu akzeptieren Die Erwartungen an rasche und zweckm ssige Kundenin formation sind allerdings sehr hoch Dies wird zuk nftig die gr sste Herausforderung blei ben Schlussbemerkung Neben den technischen Herausforderung f r die Implementierung einer vollautomatisierten Metrolinie mussten auch zahlreiche andere Aspekte ber cksichtigt werden Es musste zu n chst eine grunds tzliche Akzeptanz f r ein solches System geschaffen werden die drei Ebenen umfasst die politische die soziale und die Kunden Akzeptanz Die Automatisierung war dabei nur ein Nebenthema in der politischen Diskussion Vielmehr wurde die Wahl der Technologie Pneu oder Zahnradbahn ber einen langen Zeitraum hinweg thematisiert Die soziale Akzeptanz wurde durch eine intensive spezifische Kommunikation erreicht Die Kundschaft wurde nicht nur w hrend der grossen Vorhaben wie etwa Tunnelbohrungen sondern fortlaufend ber die
195. sion f r ffentlichen Verkehr in Lausanne 4 2 2 Abstract Die am 18 September 2008 eingeweihte Metro auf Pneus welche die Stadt Lausanne vom Ufer des Genfersees mit der Anh he von Epanlinges verbindet hat mit ihrer Leistungsf hig keit gleichzeitig zu einer umfangreichen Anpassung des bestehenden Autobus und Trolley busnetzes der Stadt gef hrt Beim Projekt der neuen Metro bildeten der f hrerlose Betrieb mit sicherem Anfahren und zentimetergenauem Anhalten auf Gef llen bis zw lf Prozent eine grosse Herausforderung F r die Schweiz ist es die erste f hrerlose U Bahn und Metro auf Pneus was auch f r die Eisenbahn Aufsichtsbeh rde ohne entsprechende eisenbahnrechtliche Grundlagen Neuland bedeutete 47 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 4 2 3 Paper zum Vortrag Einleitung Dieser Vortrag ber die Metrolinie m2 in Lausanne soll einen Einblick in ein besonderes Projekt im Bereich des ffentlichen Verkehrs geben Im internationalen Kontext geht es dabei sicherlich um eine vergleichsweise kleine vollautomatische Metro die in einer kleinen Ag glomeration in einem vergleichsweise kleinen Land verkehrt Ziele des Projekts m2 Das Ziel der Einf hrung der Metrolinie m2 besteht vorrangig in der Erh hung der Attrakti vit t des ffentlichen Verkehrssystems in Lausanne Ein weiteres Ziel besteht in der Steige rung der Verkehrsnachfrage von 77 Millionen Fahrg sten im Jahre 2008 auf e
196. sional Man Studies in the Ideology of Advanced Industrial Society Vgl damit Walter Bu ckingham 1961 Automation und Gesellschaft Frankfurt a M Fischer 1 Der Begriff der Entfremdung kennt eine lange und heterogene Geschichte in Philosophie u a G W F He gel F W J Schelling K Marx A Gehlen J P Sartre etc und Soziologie u a E Durkheim G Simmel Eine besondere Karriere hat der Begriff wie ihn der junge Marx benutzte gemacht siehe daf r Barbara Zehnpfennig 2005 Hg Karl Marx Okonomisch philosophische Manuskripte Hamburg Meiner Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 und 20 Jahrhunderts vorschwebte wenn sie nach Mitteln suchten um das Reich der Not wendigkeit also den Bereich der m hseligen Erwerbsarbeit einzud mmen Diesem apriori schen Gegensatz von Marx hat Herbert Marcuse bekanntlich entgegengehalten dass das Reich der Freiheit innerhalb des Reichs der Notwendigkeit verwirklicht werde k nne indem man das Letztere mit Hilfe der Technik abschaffe Dabei stellt sich die Anschlussfrage nach der Zweckfreiheit oder Neutralit t von Technik Denn welche Technik wir auch w hlen um mehr und schneller G ter und Mobilit t zu pro duzieren diese Technik ist niemals neutral So war das Apollo 11 Programm der NASA einerseits Wettlauf mit der sowjetischen Kosmonautik Andererseits beruhte dieses Programm der Amerikaner auch auf den Vorleistungen der
197. st tzung Servosysteme machen genau vor der Autonomie des Fahrers halt Die Verkehrsleitsysteme erzwingen nichts sie gebieten h chstens gegebenenfalls mit Sanktionen aber sie greifen nicht ein Sie stellen auch noch keine Automatisierung dar Die W nsche eines Menschen der aufgrund seiner Arbeit hohe Mobilit tsanforderungen hat und zu hoher zeitlicher r umli cher und kommunikativer Flexibilit t gezwungen ist braucht eine kosteng nstige L sung mit gewissen Bedingungen F r Fernstrecken w ren nicht berf llte p nktliche saubere und komfortable Z ge fast ideal F r k rzere Strecken sind Z ge als Verkehrsmittel hinsichtlich dieser Bed rfnisse heute noch katastrophal Die genannten Bed rfnisse w ren nur bei der Au tomation des Individualverkehrs zu erf llen Die Schritte hierf r sind Die Aufgabe propriet rer Fahrzeuge Eingriff in die Wahl der Geschwindigkeit auf berlandstrassen bernimmt ein Verkehrsleitsystem sowohl die Wahl der Route als auch die konkrete Steuerung des Fahr zeugs Diese L sung ist folgenreich hoher organisatorischer und finanziellen Aufwand f r ein solches Autopilotmodell das Ende des Wagenlenkers seiner Autonomie und seines My thos M glichkeiten einer umfassenden Verkehrsrechtskybernetik und hohe Verletzlichkeit Zudem ist der Zeithorizont solcher Systeme recht ungewiss da sich die Technik wie die nichttechnischen Bedingungen raum zeitliche Differenz von Wohnen und Arbeiten Ver n
198. t wurde n mlich als epochale soziale politische und konomische Herausforderung und Chance Die Spur war bereits durch Norbert Wiener gelegt Cybernation sei die Befreiung von der t dlich stumpfsinnigen Natur repetitiver Aufgaben und schaffe jene Freizeit die zur ganzheitlichen Bildung des Menschen erforderlich ist Die neuen Maschinen die dies erlaubten seien das quivalent des Sklaven und man m sse anfangen ber die volkswirt schaftliche Bedingung von Sklavenarbeit nachzudenken denn sie werde eine Arbeitslosig keitslage herbeif hren mit der verglichen die augenblicklichen R ckg nge und sogar die De pression der 1930er Jahre als harmloser Spass erscheinen werden Beide Aspekte Krise und Utopie sollten in den folgenden Jahren immer wieder aufgenommen und diskutiert werden Krise im Sinne einer nicht nur konomischen sondern auch einer psychischen ge sellschaftlichen und philosophischen Sinnkrise epochalen Ausmasses die in einer endlosen Zahl von Texten thematisiert werden wird Utopie hingegen im Sinne von Vorstellungen ei ner Neuen Welt und eines Neuen Menschen die als Option eben dieser Krise imaginiert wer den sowie die notwendigen Schritte und Weichenstellungen dorthin die mindestens so aus giebig diskutiert werden Die konkrete Technik auf die ich noch zu sprechen komme inter essiert dabei entweder gar nicht oder sie kommt im Gewand von entweder d sterer oder strahlender Science Fiction dah
199. t data see the annual issues of U S Bureau of the Census The National Data Book Stat istical Abstract of the United States Washington D C U S Government Printing Office annual 5 James W Cortada The Digital Hand How Computers Changed the Work of American Manufac turing Transportation and Retail Industries New York Oxford University Press 2004 227 239 6 European experiences with information technologies in transport systems are increasingly the sub ject of scholarly research See for example recent comments by Danish historian Lars Heide Punched Card Systems and the Early Information Explosion 1880 1945 Baltimore Md Johns Hopkins University Press 2009 7 IBM Total Operations Processing System for the Southern Pacific Company White Plains N Y IBM Corporation 1968 rev ed 1969 DP Application Briefs Box B 116 3 IBM Archives Somers N Y 3 4 Diskussion Frage des Moderators Gijs Mom Ingenieur und Mobilit tshistoriker Universit t Eindho ven Inwiefern bestehen Verkn pfungen zwischen der Automatisierung und der Zentralisie rung von Systemen Ist es aus historischer Sicht nicht der Fall dass zentralisierte Systeme wie das Eisenbahnsystem leichter automatisiert werden k nnen als dezentrale Systeme wie der Fahrradverkehr 41 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 James W Cortada Historiker und Berater Wisconsin USA In allen Industriebereichen
200. tandard gauges modern building materials e g steel diesel engines and high speed rail systems Such a flow of innovations made it possible for the network of pri vately owned and some publicly administered systems to expand the volumes carried on the network especially for goods For example cargos increased from 427 billion ton miles in 1930 to some 1 5 trillion 2005 and in a country in which France could be tucked into Texas with room to spare while simultaneously including significant portions of the rest of Western Europe in the state of Alaska To be sure commuter systems in urban areas expanded in the late 1800s and early 1900s such that today there are over a dozen comprehensive commuter transport systems in the United States These mostly share the feature of having been in place a long time and aging being heavily used where they exist but not massively expanded to account for growing urban populations in such regions as San Francisco Los Angeles At lanta Washington D C or the northeast corridor One area of intense modernization and in novation occurred with light rail systems installed at many large airports to move passengers largely within the airport complex Recent installations included airports in Denver and De troit and currently under construction at Dulles Airport just outside of Washington D C Briefly summarized American management deployed technologies in rail systems largely to reduce the cost of labour t
201. ther observe that technologies are of greater interest to transport managers and workers instead Internal oper ational issues can enhance or constrain the use of a specific form of transport The most influ ential include labour and union issues managerial practices and government regulations and subsidies While technological innovations are profoundly important ultimately it is the plethora of social economic and policy issues that dominate over matters of automation and technologies Figure 6 Operational Challenges to American Railroads Labor Unions x 2 y Pre existing networks Regulatory Environmental Costs a gt HI a NA a 4 Political Factors Finally we should ask the question Are rail based systems failing in the USA In all proba bility the answer is no in fact they are just beginning to experience a renaissance albeit a slow one Congestion in cities will influence the speed with which rail transport systems will be embraced Technological innovations are making systems more modular hence more flexible and less expensive such as the Personal Rapid Transit systems now being discussed 40 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 all over the world Environmental issues make mass transit more attractive Because cities are growing in population and expanding the physical space they occupy rail systems are be coming an increasing part of an urban transportation network The
202. tion der Automation Tagungsband November 2009 den zwei zu befahrenen Versuchsstrecken unterschieden F r die Auswertung der Auswir kungen der Fahrten mit und ohne IVIS auf die Verkehrssicherheit wurde das in Abbildung 9 dargestellte Versuchslayout entworfen Um die Zahl der Versuchspersonen einzuschr nken wurden diese in m glichst viele der Versuchsmodalit ten eingebunden Dies birgt jedoch die Gefahr von bertragungseffekten zum Beispiel Streckenkenntnis aus der ersten Versuchs fahrt welche ausbalanciert werden mussten Versuchsstrecke F r die Versuchsfahrten wurden zwei hinsichtlich Geschwindigkeitsniveaus unterschiedliche Strecken im Grossraum der Stadt Z rich ausgew hlt eine Autobahnstrecke und eine Stadt strecke Abbildung 10 Beide Strecken wurden auf eine Fahrzeit von je zirka 30 Minuten bemessen Abbildung 10 bersicht der Versuchsstrecken Die Autobahnstrecke war gepr gt durch eine dichte Folge von Verzweigungen Ein und Aus fahrten sowie durch einen l ngeren und zwei k rzere Tunnels Die zul ssigen H chstge schwindigkeiten lagen zwischen 80 und 120 Stundenkilometern Auf dieser Strecke war eine ungef hre Fahrdistanz von insgesamt 50 Kilometern zur ckzulegen wobei die Abschnitte auf den Autobahnen A51 und A53 in beiden Richtungen befahren wurden 58 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Die Stadtstrecke enthielt viele teilweise komplexe Knoten Verflechtu
203. tlich 35 erh ltlich 30 erh ltlich 40 erh ltlich 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 Einsatz von zementstabilisiertem Asphaltgranulat in Fundationsschichten M Shojaati Carpools im Spannungsfeld mit dem ffentlichen Personenverkehr Bonus Malus System System zur gew hrleistung der Betriebsqualit t auf dem f r den freien Zugang ge ffneten SBB Netz Beitr ge zur Soziologie und Politologie im Verkehr S Dasen M Hofer Prof C Hidber u A Stabilitatsprobleme l ckenloser Meterspurgleise in engen Radien und in F Gallati Uebergangsb gen Objektorientierte Modellierung von Infrastrukturelementen und Betriebsvorg ngen im Eisenbahnwesen Der Bettungsmodul f r den Schotteroberbau von Meterspurbahnen Verwendung von Eisenbahnbetriebsdaten f r die Schwachstellen und D H rlimann M Kohler M Ullius Risikoanalyse zur Verbesserung der Angebots und Betriebsqualit t Netzgestaltungsgrunds tze f r den ffentlichen Personennahverkehr in U Sch ffeler Verdichtungsr umen GIS basiertes Konzept zur Modellierung von Einzugsbereichen auf J Jermann Bahn Haltestellen Fachbegriffe des ffentlichen Verkehrs J Wichser H Schneebeli S Bollinger Regionalisierung des Schienenverkehrs in der Schweiz M Rieder S Buchmiller Prof U Weidmann Nikolaus Fries Parameters Of Pedestrian
204. twa 90 Millio nen in diesem Jahr Diese Entwicklung wird weitergehen Bis 2013 soll das Angebot um ins gesamt 40 Prozent gesteigert werden Lage der m2 im Verkehrsnetz Die m2 und deren Lage im Verkehrsnetz von Lausanne zeigt Abbildung 7 fett markiert dunkle Farbe in Nord S d Achse Die m2 bedient 14 Haltestellen und weist eine Linien l nge von sechs Kilometern auf Sie verbindet das Seeufer Ouchy mit dem Lausanner Stadt zentrum Lausanne Flon und f hrt bis in die Agglomeration Croisettes im Norden Die m2 ist nicht nur eine Metrolinie sie bildet vielmehr das R ckgrat des neu gestalteten Verkehrsnetzes Netz 08 Die in dunkler Farbe nicht fett gekennzeichneten Verkehrslini en sind mit der m2 verkn pft w hrend die als schmalen Striche in heller Farbe dargestell ten brigen Linien keine Verbindungen mit der neuen Metrolinie haben Die seit langem be stehende Metrolinie m1 hat eine herausragende Bedeutung f r die Erschliessung der Lau sanner Hochschulen und deren Verbindung mit dem Stadtzentrum und ist ebenfalls in Abbildung 7 fett markiert helle Farbe in Ost West Achse dargestellt Die Geschichte des Projekts m2 Die m2 ist seit jeher ein Pionierobjekt gewesen Im Jahre 1877 wurde erstmals eine Standseilbahn in Betrieb genommen Diese verkn pfte das Stadtzentrum und das Seeufer miteinander Die Standseilbahn wurde dann im Jahr 1954 in eine Zahnradbahn
205. uch die Unterst tzung der Steuerkompetenz des Fah rers durch Servosysteme machen genau vor der Autonomie des Fahrers halt Die Verkehrs leitsysteme erzwingen nichts sie gebieten h chstens gegebenenfalls mit Sanktionen aber sie greifen nicht ein Die besagte Richtung l sst sich noch bis hinein in die derzeitige kologi sche und Finanzkrise in der Angebotspolitik der Hersteller ablesen kologisierung des Individualverkehrs Selbst die Trends zur kologisierung des Individualverkehrs kranken noch an der einge schlagenen Richtung Mehr vom Gleichen und das besser Das Dreiliter Auto f r das es nach bombastischer Pr sentation des Prototyps angeblich keinen Markt gab weil es zu teuer war scheint nun doch im Kommen zu sein die Krise zwingt zu neuen Berechnungen und Umdenken Gleichwohl ist das Dreiliter Auto vielleicht weniger vom Gleichen und das bes ser aber es ist immer noch der konventionelle Antrieb und er w rde wenn fl chendeckend eingesetzt die Knappheitsgrenze f r fossile Treibstoffe zeitlich verdoppeln aber ihr Errei chen a la longue nicht verhindern Alternative Antriebe die im Gespr ch sind werden zu n chst zu recht kritisch gesehen das zum normalen Auto mit Aktionsradius von mehr als 500 Kilometern quivalente Elektroauto ist schlicht noch nicht marktreif vor allem weil das Problem einer sauberen und leichten Energiespeicherung nicht gel st ist 2 Auch Gasautos verbrauchen fossile Energietr ger
206. uf die Aussensignalisierung verzichtet und eine kontinuierliche In formations bertragung von der Strecke zum Zug realisiert Dies erm glicht H chstgeschwin digkeiten von 200 Stundenkilometern und mehr Bei ETCS Level 3 liegt der Fokus auf der Streckenausn tzung ETCS der Stufe 3 ist noch keine Realit t In dieser Stufe folgen sich Z ge praktisch im Bremsabstand Dies bedarf aber einer Sicherstellung der Zugintegrit t Dieses Thema ist zwar grunds tzlich gel st wirtschaftliche L sungen liegen aber noch nicht vor Bei einem Triebzug kann die Zugsintegrit t leicht sichergestellt werden Das Hauptproblem stel len aber die zahlreichen G terwaggons in Europa dar Beispiel Fahrerlose Systeme In N rnberg wurde ein fahrerloses Metrosystem in Betrieb genommen welches erstmals ei nen interoperablen Betrieb zwischen Fahrersystemen und fahrerlosen Fahrzeugen erm glicht Dies hat viele Vorteile wie etwa flexible Zugseinsatzm glichkeiten Energieeinsparungen und ein geringerer Fahrzeugbedarf Es werden also wirtschaftliche Vorteile realisiert und gleichzeitig Zugfolgezeiten von 100 Sekunden erreicht Beispiel Radio Frequency Identification Die Radio Frequency Identification RFID wird vor allem im Transport und in der Logi stik aber auch in anderen Bereichen eingesetzt und erlaubt die Unabh ngigkeit von der opti schen Erkennung von Fahrzeugen und Waggons Allerdings bestehen derzeit aufgrund hoher Ausstattungskoste
207. ugzeug zeigt sich drastisch dass der Mensch seine evolution r bedingte Unf higkeit f r ad quates Verhalten bei hohen Geschwindigkeiten er reagiert zu langsam mit Servoeinrichtungen kompensieren muss die dann Wahrnehmungs und Steuerungsaufga ben bernehmen F r die technisch m glichen Geschwindigkeiten sind wir ohne weitere Technik als Lenker berfordert Bereits schon der Mittel oder Seitenstreifen auf der Landstrasse sowie das Vermeiden eines abrupten Fahrbahnverlaufs stellen eine solche Wahr nehmungsunterst tzung dar Der Wunsch nach Entkopplung von Bedienzeit und Laufzeit d h beispielsweise der Wunsch w hrend der Fahrt etwas Vern nftigeres zu lesen als die Nummernschilder des vorausfahren den Autos zu arbeiten oder gar auszuruhen l sst den Gedanken an den Ersatz des Fahrers und seiner Funktion aufkommen Ein weiterer Beweggrund f r die Automatisierung ist die Bew ltigung repetitiver also lang weiliger und trotzdem gegebenenfalls gef hrlicher Vorg nge Die high way psychosis der erst gegenw rtig n her untersuchte Sekundenschlaf die Unaufmerksamkeit bei allzu bekann ten Strecken verweisen auf Automatisierungsw nsche Hinzu kommt dass generell bei hohen Prozessgeschwindigkeiten kleine Unterbrechungen der Steuerungsaufgabe grosse Gef hr dungen hervorrufen k nnen Diese zu berb cken kann ebenfalls als Automatisierungsmotiv angesehen werden Schlechte Auslastung von Maschinen setzen ebenfalls Be
208. umgebaut Etwa vierzig Jahre sp ter wurde ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft unternommen Die Studien zu einer vollautomatischen Metrolinie haben 1993 begonnen Im Jahre 2002 wurde 48 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 dann in einer Volksabstimmung ber die Erneuerung des Systems und die Verl ngerung der Linie in die n rdliche Agglomeration beschlossen Die Arbeiten wurden im Jahre 2004 ge startet die Inbetriebnahme der m2 erfolgte im vergangenen Jahr 2008 Topographische Bedingungen Der urspr ngliche Verlauf der Linie m2 auf der Strecke von Ouchy nach Lausanne Flon war dadurch gekennzeichnet dass schwierige topographische Bedingungen ein kompliziertes Strassensystem ausmachten und L sungen wie zum Beispiel eine Tramlinie keine Attraktivi t tsgewinne gegen ber bestehenden Buslinien bewirkten Daher wurde die unterirdische Li nienf hrung beschlossen Die m2 berwindet entlang der Strecke von sechs Kilometer zwischen den beiden Endsta tionen einen H henunterschied von etwa 340 Metern bei einer durchschnittlichen Steigung von sechs Prozent Die maximale Steigung betr gt zw lf Prozent Damit kommt die m2 ei ner Hochleistungsbergbahn nahe Abbildung 7 Die m2 als R ckgrat des ffentlichen Verkehrssystems in Lausanne 49 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Es wurde versucht die Strecke so wenig tief wie m glich verl
209. umsorgenden kugelrund ummantelten Hausfrauen Roboter die den Mann in seinem mit Gadgets aufger steten Spielzimmer versorgen Abbildung 2 Master Slave Manipulator Nevada test site 1960er ab 1945 entwickelt An den beiden Armtypen l sst sich zeigen dass Cybernation technikgeschichtlich der ber gang vom Manipulator zum Roboter vom Waldo zum Unimate ist wobei nicht unerw hnt bleiben sollte dass die Roboterarm Hersteller und ihre Kunden keinen Gedanken an utopi sche Gesellschaften verschwendet haben Den Arbeitern wurde die Sache schlicht dadurch schmackhaft gemacht dass der Roboterarm ihnen die anstrengendsten Bewegungen abnimmt 27 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 ohne dabei bereits ein Werkzeug anzufassen So schreibt Engelberger etwa ganz unge sch tzt dass das Interesse der Industrie nat rlich nicht im Arbeitsschutz liege sondern in der Senkung der Lohnkosten Das erste Mal dass ein Roboter dann ein Werkzeug in die Hand nahm war brigens wenig sp ter als General Motors 1968 das Punktschweissen an einen Unimate bertrug Abbildung 3 Arme in den 1950er Jahren Quelle links You ll own slaves by 1965 in Mechanix Illustrated Januar 1957 S 65 rechts You ll own slaves by 1965 in Mechanix Illustrated Januar 1957 S 62 Das zweite Beispiel gibt die computergesteuerte Drehbank die zur Zeit der Cybernation Diskussionen zwar in einig
210. underts 3 2 2 Abstract Einleitung und Bemerkungen Der Vortrag versucht an ausgew hlten Beispielen die Herrschaft der Automatisierung als utopisches Projekt der Nachkriegszeit zu rekonstruieren Aus der Hoffnung auf kybernetische Maschinen die den Menschen demn chst von der Arbeit entbinden sollen entspringen Re flexionen ber epochale Ver nderungen in den tradierten Konzepten von Bildung konomie und menschlicher Freiheit die obwohl heute nur noch selten erw hnt massgeblich f r die damaligen Entw rfe postindustrieller oder postmoderner Gesellschaften waren Beispiele sind Leon Bagrits The Age of Automation und das Manifest The Triple Revolution von 1964 Diese werden mit technikhistorischen Beobachtungen zu Industrierobotern jener Zeit verbun Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 den Ein Blick auf Leo Marx Buch The Machine in the Garden soll zeigen welche Tradi tion dieser phantasmatische berschuss neuer Technologien besitzt und warum die utopi schen Perspektiven der Cybernation auf so fruchtbaren Boden fallen konnten 3 2 3 Paper zum Vortrag B so 16 Was nicht programmierbar ist dar ber muss man schweigen Alles regeln was regelbar ist und das noch nicht Regelbare regelbar machen Ich muss zun chst mit einer Entschuldigung beginnen denn statt konkret ber den Verkehr und seine Steuerung zu sprechen m chte ich versuchen im Rahmen ein
211. undesbahnen SBB t tig zuletzt als Bereichsleiter Engineering Bahnsystem in der Division Infrastruktur Seit 2004 ist Ulrich Weidmann ordentlicher Professor f r Verkehrssysteme am Institut f r Verkehrsplanung und Transportsysteme der ETH Z rich Seine pers nlichen Schwerpunkte betreffen die Verkehrspolitik das Innovationsmanagement und die technische Normierung Er hat mehrere Mandate in Vereinigungen und Unternehmen des ffentlichen Verkehrs und der Verkehrsinnovation sowie in Ausbildungsst tten f r Verkehrsingenieure inne 46 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 4 2 Metro Lausanne Der Schritt in den vollautomatischen ffentlichen Verkehr Michel Joye Direktor Verkehrsbetriebe Lausanne Transport Lausannois Joye M t l ch KI 4 2 1 Zur Person Michel Joye 1958 studierte Ingenieurwissenschaften an der Ecole Polytechnique F d ral in Lausanne EPFL Nach Engagements in privaten Ingenieur und Planungsb ros im In und Ausland war er von 1987 bis 1999 bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB in Lei tungsfunktionen im Bereich Infrastruktur und Netzwerksysteme t tig Seit 1999 ist Michel Joye CEO der Verkehrsbetriebe Lausanne die in dieser Zeit von einem reinen Busunterneh men zu einem multimodalen Verkehrsdienstleister wurden inklusive der 2008 er ffneten vollautomatischen Metro Michel Joye ist Mitglied des Verwaltungsrats der Schiffsgesell schaft des Lac L man und Pr sident der Kommis
212. urationen zu einem Zug formierende Einheiten zu bewegen Anti Kollisionssysteme Einsammeln und Verteilen von containerisierter Fracht Internet Zugang in Bewegung WiFi 5G Automatische Bereitstellung von G terz gen geformt durch autonome Elemente e Voll automatisierte G terz ge Autonome Fahrf higkeit und automatische Lagerbewirtschaftung Geofencing Alarmsystem wenn das Fahrzeug den vorgesehenen Bereich verl sst Nutzen Effizientere G tertransport Zeit und Kostenersparnisse Vision 2030 Der autonome Gutertransport In Mittelpunkt der Vision 2030 Der autonome G tertransport siehe Abbildung 18 ste hen vollautomatisierte G terz ge die sich selbstst ndig zusammenstellen von Robotern be laden und automatisch bewirtschaftet werden Diese Entwicklung ist in den n chsten 20 Jah ren realistisch Fazit Die Einsparung von Emissionen nutzt Siemens aus kologischen und wirtschaftlichen Gr n den So konnten im Jahr 2008 mit dem Umweltportfolio 19 Milliarden Euro Umsatz gemacht werden was etwa einem Viertel des Konzernumsatzes entspricht Davon profitieren einerseits die Kunden durch Kostenreduktionen da sie weniger Energie verbrauchen und somit weniger 78 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Emissionen produzieren Dies hilft andererseits wiederum der Umwelt und damit auch der Industrie Das Schlussfazit lautet somit dass es beliebig viele Herausforderungen
213. utlich erh ht auf zwei Abschnit ten ist sie gleich gross geblieben Bei der Gruppe lterer Versuchspersonen hat sich eine um gekehrte Ver nderung ergeben Auf drei der vier Abschnitte hat sich die Anzahl aktiver berholungen ebenso deutlich reduziert Auf den Abschnitten der Stadtstrecke mit vielf ltigen Einfl ssen des st dtischen Gemischt verkehrs sind die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den Zust nden mit IVIS ohne IVIS bei beiden Altersgruppen erwartungsgem ss nur gering zirka 0 5 bis 2 5 Prozent der mittleren Geschwindigkeit Ebenso ist hier keine homogenisierende Wirkung von IVIS auf die Fahrgeschwindigkeiten feststellbar Demgegen ber bestehen bei der Anzahl sicherheitsrelevanter Ereignisse auf der Stadtstrecke gewichtige Unterschiede zwischen den zwei Altersgruppen Einerseits ist die Zahl der Erei gnisse bei der Gruppe Alt in beiden Zust nden mit IVIS ohne IVIS gr sser als bei der j nge ren Altersgruppe Andererseits erh ht sich die Zahl der Ereignisse im Zustand mit IVIS ge gen ber jenem im Zustand ohne IVIS bei den lteren Probanden massiv w hrend sie bei den j ngeren Versuchspersonen in der Regel nur unwesentlich zunimmt Am deutlichsten manife stiert sich dieser Unterschied in jenem Abschnitt in welchem zus tzlich auch das aktive Tele fongespr ch stattgefunden hat Eine Ausnahme bildet der erste Abschnitt der Stadtstrecke auf dem die Probanden erstmals mit der Wirkung des IVIS konfrontiert werden
214. ve Systeme im Einsatz im Fahrzeug und in der Infrastruktur Diese funktionieren bislang nur autonom Zuk nftig werden es aber integra tive und kooperierende Systeme sein Es braucht also eine systematische Car 2 Car und Car 2 Infrastructure Kommunikation Auf der Sicherheitsseite sind dies Kollisionswar nungen berwachung von Strassenzust nden Kontrolle der Abstandshaltung dynamische Geschwindigkeitsempfehlungen und so weiter Auf der Effizienzseite stehen die dynamische Routenf hrung oder eine flexible Steuerung von Lichtsignalanlagen im Vordergrund Auch f r diese Bereiche konnten bereits einige L sungen in Betrieb genommen werden So existie ren heute Managementsysteme welche die grosse Menge von Verkehrsdaten die in Schalt zentralen oder in Parkleitzentralen erfasst werden verarbeiten und ber herk mmliche Medi en wie Radio oder Navigationssysteme Internet oder WAP und UTMS f hige Handys zu den Benutzern bertragen Beispiel Wiederverwendbare Materialien Um den Umweltanforderungen gerecht zu werden bedarf es einer Reduktion des Energiever brauchs welche im Wesentlichen durch leichtere Fahrzeuge realisiert werden kann Je leich ter ein Fahrzeug ist desto weniger Energie wird gebraucht und desto geringer ist die Bela stung f r die Infrastruktur Auch die Kosten werden dabei reduziert Siemens ist derzeit da bei ein erstes System in Oslo auszuliefern in welchem 95 Prozent der Materialien wieder verwe
215. wa 1959 abgeschlossen durch die Formulierung der Program miersprache APT Automatically Programmed Tool siehe Abbildung 4 Douglas T Ross Elektrotechniker und im Project Whirlwind Chef der Computer Applications Group hatte diese Bewegungsnotation f r Werkzeuge zur Herstellung komplexer Formen in der Luftfahrt Coy S 65 29 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 industrie entwickelt Gleichwohl sie seit den 1970er Jahren weit verbreitet ist war sie zu Zeit der Cybernation Utopien eher einem sehr kleinen High Tech Segment vorbehalten und zeigte in der Anwendung dass der Teufel im gemeinsam entwickelten Bewegungswissen von Arbeitern Werkzeugen und Materialien steckt und dass T tigkeiten die zun chst repeti tiv und harmlos aussehen ihre t ckischen Details haben welche die Formalisierung und Pro grammierung von Arbeitswissen hochproblematisch machen Oder wie Wolfgang Coy es auf den Punkt bringt es gibt viele Sachen von denen wir wissen wie man sie macht aber nicht wie man sie beschreiben soll 1964 die Dritte Um die beiden Str nge ein wenig zusammenzubringen m chte ich ein drittes Buch in die Hand nehmen n mlich Leo Marx Klassiker The Machine in the Garden Dass dieses Buch ebenfalls im Jahr 1964 erschien ist mindestens so bemerkenswert wie die Tatsache dass die Worte Automation oder Cybernation auf knapp 400 Seiten nirgendwo fallen Die Vermu
216. we believe will evolve into an autonomous mode much like cruise control Once the technology has proven its capabilities and has been welcomed by the masses for its convenience and safety the traditional layout of cars will start to change Front seats will swivel to create a social setting and may even collapse to become beds for overnight driverless travel Eventually the steering wheel will be eliminated and cars will start to look drasti cally different inside and out Vgl die Zukunftsentwiirfe der Gruppe atnmbl the end of driving vgl http www mikeandmaaike com atnmbl_about html http www mikeandmaaike com atnmbl_technology html 107 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 liert der schon bei der Bestellung des Fahrzeugs erkennbare Kilometerpreis die weitere Be wirtschaftung Man ben tigt neben der Technik eines solchen Fahrzeugleitsystems das man sich bordauto nom oder auch heteronom vorstellen kann eine Betreibergesellschaft f r Betrieb Wartung Technik und Organisation Man kann sich Fahrzeugkonstruktionen denken die als Module auch vom anderen Transportsystem aufgenommen werden k nnen Bahn Flugzeug Schiff wobei die Verladung automatisch und vor allem schnell erfolgen muss da lange Wartezei ten f r den Nutzer teuer w ren Es wird Bereiche geben in denen manuell gesteuert werden muss beispielsweise die Innen stadt kleine Feldwege und kurze Landstrassen Der Stadtverkehr
217. wei spaltende Querkr fte Das Hebelgesetz benutzt die Konstanz des Produkts der Faktoren Kraft und Weg Das Rad erm glichte eine Fortbewegung in dem es lineare Kr fte in Drehbewegungen umsetzt die weitaus weniger Reibung bei einer Fort bewegung aufweisen als das Schleifen am Boden Der Grund f r das ganze Unterfangen ist klar Die Kraft die der Mensch aus ben kann ist in St rke und Dauer h chst begrenzt Mechanisierung Der zweite Schritt ist die Mechanisierung Die menschliche Kraft wird durch extern verf g bare oder organisierbare Bewegung ersetzt und diese dann geeignet zerlegt und gelenkt Da bei wird versucht die mangelnde menschliche Ausdauer und Leistung zu verbessern oder zu kompensieren Die externe Energie kommt beim Segelschiff und bei der Windm hle durch den Wind oder Motoren die aus thermischer chemischer oder nuklearer Energie ber even tuelle Zwischenschritte wie der elektrischen Energie Bewegungsenergie umwandeln Ther modynamisch gesehen sind Pferde biochemische Motoren dieser Art 68 Kant 1785 Metaphysische Anfangsgr nde der Naturwissenschaft A 101 vgl Kant 1996 Seite 96 93 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 Informatisierung Die Informatisierung k nnen wir als die Wahrnehmung und Verarbeitung erfassbarer Signa len aller Art durch ihre Digitalisierung und Verrechnung ansehen Kommunikationstechnik und Rechnertechnik sind zusammengewachsen so dass alles wa
218. y picture their love affair with automobiles cars that could be run on the lowest cost gasoline available in nearly the entire world and on a rapidly growing network of highways and roads designed for automotive travel A third development was a large effective and safe airline industry beginning in the 1930s but expanding massively between the late 1950s and the early 1990s Expanded urban public bus systems also cut into the potential ridership of urban rail systems Finally one should not ignore the emergence of relatively inexpensive taxi services even in small towns All of these alternative modes of transport became viable because they offered flexible scheduling direct point to point delivery of people and cargo that were economically competitive with rail systems and they provide fun such as the life styles made possible by the automobile In addition to the competition that emerged from cars buses and trucks the rail systems in the United States faced organizational and labour based challenges that curtailed their ability to complete or expand A whole book could be written describing these suffice it to simply list them as they are familiar themes that have emerged in other countries as well Figure 6 lists the most obvious At an operational level these involved such issues as e Inflexible union relationships rules 38 Die Revolution der Automation Tagungsband November 2009 e Numerous labour strikes e Cities did not

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