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Module eines pädagogischen Handlungsmodells für das Gerätturnen.

1. SCH TZ A LUCKMANN Th Strukturen und Lebenswelt 2 Aufl Bd 2 Frankfurt M 1990 SCHWOBPE F Theorie und Praxis des Turnens Methodische Wege zu einem schnellen Lerner folg im Boden und Ger tturnen Gie en 1975 253 SELIGMAN M E P Erlernte Hilflosigkeit M nchen Wien Baltimore 1979 SEYBOLD A P dagogische Prinzipien in der Leibeserziehung 6 Aufl Bd 1 Schorndorf 1969 SINGER R WESSLING L NNEMANN G Psychologische Aspekte des Schulsports In GABLER H u a Einf hrung in die Sportpsychologie Teil 2 Anwendungsfelder Schorndorf 1993 SINGER R Sport und Pers nlichkeit In GABLER H NITSCH J R SINGER R Hrsg Ein f hrung in die Sportpsychologie Teil 1 Grundthemen Schorndorf 1986 145 187 SINZ R Lernen und Ged chtnis Stuttgart 1981 SLAMA A Turnerische Gesellschafts bungen mit Einschluss b uerlicher Volksspiele aus ganz sterreich Wien 1927 SOBOTKA R Formgesetze der Bewegung im Sport Schorndorf 1974 S LL W Zielorientiertes Ger tturnen in der Schule In TROSS R Red Ger tturnen in Schu le Hochschule und Verein Heidelberg 1988 S LL W Warum Ger tturnen in der Schule In Sportunterricht 39 1990 3 107 112 S LL W Sportunterricht Sport unterrichten Ein Handbuch f r Sportlehrer Schorndorf 1996 SPORTP DAGOGIK Turnen Heft 5 1980 SPORTP DAGOGIK Turnen vermitteln Heft 5 1985 SPORTP DAGOGIK Turnfeste Schule ffnen Heft
2. berlassen wird Die Gefahr dass dieses anthropologische Bildungsmotiv von den alternativen Bewegungskulturen in ih rem Sinn als gt bergreifende Handlungsf higkeit lt massiv besetzt wird besteht durchaus Dies k nnte dazu f hren dass versucht wird die Wirklichkeit des Alltags wie sie sich beispielsweise im regelgeleite ten und leistungsthematischen Sport pr sentiert auszublenden Der Sportp dagogik k nnte es dann m gli cherweise sehr schwer fallen dieses sportliche Grundmotiv in dem gesellschaftlichen und institutionellen Gef ge der Schule begr ndet zu verankern Wie die teilweise dogmatisch anmutenden Festschreibungen der Inszenierungsformen einer alternativen Praxis zeigen verkennen diese nicht nur die Auswirkungen des au erschulischen Sports als Bezugsfeld f r die Sch ler sondern werden ebenso wenig der komplexen Struktur des Lernfeldes Sport gerecht Der berstrapazierte Begriff der K rpererfahrung die Wiedereinf hrung des f hlenden sinnlichen autonomen Subjekts FUNKE 1991 112 die Hinf hrung des Sports zu einer alternativen Bewegungskultur als Weg zu einer besseren Welt Alle Formen einer engagierten K rper und Rhythmuserfahrung bersteigen egozentrisches Macht und Geltungsstreben und medi tative Bewegungserfahrungen erm glichen zumindest eine ffnung f r berpers nliche Werte f r kologische und friedens ethische Grundhaltungen SCHLESKE 1991 519 zeigen wie SC
3. F r den Lehrenden er ffnen sich damit die M glichkeiten e die abstrakte Logik der Zielbewegung in konkrete Beziehung zu den vorgefundenen Bewegungsaus f hrungen der Sch ler zu setzen e diese mittels der hierarchisch hochstehenden Bewegungsmerkmale zu qualifizieren und e daraus Bewegungsaufgaben abzuleiten und diese so zu formulieren dass sich die n chste Lernziel Etappe ansteuern l sst Damit bleibt der Prozess der Ann herung an turnerische Fertigkeiten als Idee Bewegungsl sungen ber relevante Zweckformen zu finden erhalten und es l sst sich f r den Lernenden als Verursacher inter pretiert verfolgen wie er durch die Verbesserung dieser Zweckformen seine L sungsmittel in Bezug zur Zielform ver ndern und sie auf seinem individuellen Niveau vervollkommnen kann vgl BERNSTEIN 1966 153 142 Der Lehrende kann sich durch diese Vorgehensweise von vorgegebenen methodischen Reihen die ver st ndlicherweise immer nur eine eindimensionale Perspektive aufweisen k nnen emanzipieren und durch logische Verkn pfungen der o g Klassen auch individuell passende Aufgaben innerhalb der methodi schen Ma nahmen bei der Fertigkeitsansteuerung formulieren Solcherart konzipierte Lerneinheiten k men dem Prinzip von biotischen Lernmechanismen P HLMANN 1997 153 entsprechend nahe Die Auseinandersetzung mit dem Sachgegenstand beginnend mit dem individuellen Ausgangsniveau als Initialebene verstanden und de
4. SCHALLER a a O starken Instrumentalisierungstenden zen ausgesetzt Dies f hrt dazu dass p dagogische Sinndimensionen die eng mit dem Erlernen und Aus ben sportlicher T tigkeiten verkn pft sind tendenziell aus den Augen verloren werden In der vorliegenden Arbeit wurden M glichkeiten skizziert wie das Paradigma der Vermittlung von Sportarten im Schulsport aufzuweiten ist ohne dass dabei die grunds tzlichen Prinzipien sportlichen Han delns wie Leistung Anstrengung und der komparative Wettkampfgedanke ausgeh hlt werden Am Beispiel des Ger tturnens als der tragenden S ule der technisch kompositorischen Sportarten inner halb des Schulsports wurde dieser Gedanke in einem bergreifenden Ansatz dargestellt Hierzu wurden die grunds tzlichen Strukturlinien der technisch kompositorischen Sportartengruppe ana lysiert und in den dominanten und bergeordneten Strukturmerkmalen der Gestaltung Exploration Pr zi sion und Pr sentation erfasst und beschrieben Um ein bewegungstheoretisch geleitetes und p dagogisch begr ndetes Vermittlungskonzept zu konstruie ren das diesen Strukturmerkmalen entspricht wurde die Sportart Turnen auf ihre gt Grundidee lt hin analy siert mit den bewegungstheoretischen Ordnungssystemen und Modellen des Techniklernens in Zusam menhang gebracht und so die grundst ndigen Lernbedingungen motorischer Vermittlungskonzepte des Turnens herausgearbeitet Mit den daraus abgeleiteten Erkenntnissen wurden
5. noch das Paradigma des formal strukturierten Turnen die Grundidee des Turnens vollst ndig wiedergibt W hrend die Vermittlungslinie des formal strukturierten Turnens durch die enge Orientierung an einer wie auch immer definierten technischen Kennlinie die personale Lernlogik im Sinne einer individuellen Auseinandersetzung und den sich daraus erschlie enden Ann herungsm glichkeiten an die Objektivatio nen des Turnens kaum thematisiert beharrt die Vermittlungslinie des Freien Turnen auf der normfreien Auseinandersetzung mit den Gegenst nden des Turnens Ohne die gewollte Normbindung an Artefakte gen gend aufzuarbeiten die als ein wesentliches Charakteristikum von Kunstsportarten betrachtet werden muss wird die Philosophie der Sportart f r den Lernenden nicht deutlich Damit ist aber in Frage gestellt ob der Sch ler eine gt sportliche Bildung lt genossen hat die ihn dazu bef higt reflektierte Ent scheidungen ber das gesellschaftliche Handlungsfeld des Sports vorzunehmen Gilt die Aussage nach der Ger tturnen eine Sportart darstellt bei der der eigene K rper das Bewegungs medium ist und mit dessen Hilfe komplexe L sungen Artefakte an definierten Objekten erprobt erwor ben und entwickelt werden k nnen ist es f r den Lernenden allerdings von wesentlicher Bedeutung ob 107 ihm im Lernfeld Bewegungsangebote auf allen Dimensionen der sportlichen Grundidee des Turnens ge macht werden Wie im Lernfeld
6. 5 5 1 Ordnungssysteme im Turnen Die Frage nach dem Wesentlichen einer Sportart einer entsprechenden Einordnung der Wichtigkeit und der Reihung von Inhalten bei der Vermittlung der Sportarten wurde schon fr h gestellt vgl GUTSMUTHS 1793 VIETH 1795 Das im 18 und 19 Jahrhundert vorherrschende lebhafte Interesse der Leibeserzieher an umfassenden Gesamtsystemen der Leibes bungen wurde zwischenzeitlich auf den 82 berschaubaren Bereich der jeweiligen Sportart begrenzt Zwei Fragebereiche so stellt G HNER 1992 109 fest sind dabei nach wie vor von bergeordneter und wesentlicher Bedeutung 1 Wie kann die Bewegungsvielfalt horizontal sinnvoll angeordnet werden d h wie viele und welche verschiedenen Bewegungen lassen sich auf welche Weise als Bewegungstypen oder Bewegungsklas sen in einer Sportart finden und nebeneinander anordnen 2 Wie findet man eine gut begr ndete vertikale Ordnung f r die sportspezifische Vielfalt d h welche Bewegungen sind Grundbewegungen elementare Vorg nge die in sinnvoller Weise zuerst gelernt werden sollen und welche Bewegungen lassen sich in welcher Weise auf diesen Bewegungen aufbau en so dass am Ende das gesamte Bewegungsrepertoire einer Sportart erfasst werden kann Um einen berblick ber die Vielzahl der Bewegungen im Turnen zu bekommen wurden zun chst die Bewegungen den Ger ten zugeordnet MAUL 1924 1926 1927 Nachfolgend wurde die Einteilung der Fertigkeit
7. Eine Regression des Turnens auf seine Grundidee hin ist dabei unerl sslich Nicht nur um Turnen von anderen Sportarten mit hnlichen Bewegungsideen zu unterscheiden und den spezifischen Charakter er kennen zu lassen sondern auch um die Kernfrage und das Verst ndnisproblem was denn Turnen eigent lich sei befriedigend beantworten zu k nnen Wir wollen versuchen die Einheit von Kunst und Ger tturnen zu forcieren und dabei verdeutlichen dass auch die Kunstturner zu den Ger tturnern z hlen Die Leistungsspitze stellt hier meiner Meinung nach die Spitze einer Pyramide dar ansonsten muss eine durchg ngige Struktur nach unten erkennbar sein Unsere Grundlage bildet der Breitensport aus dem wir unseren Nachwuchs sch pfen wollen GIENGER 1989 33 In diesem Zitat wird das angesprochene Problem nochmals deutlich Durch die verschiedenen Begrifflich keiten bekommt Turnen Schwierigkeiten der ffentlichkeit eine tragf hige und integrationsf hige Grund idee der Sportart zu vermitteln da die unterschiedlichen Varianten kein logisches miteinander verkn pftes Sportsystem erkennen lassen Die Annahme GIENGERSs dass Kunstturnen die Spitze der Turnsportpyramide darstellt und von daher der Leitidee nicht nur verpflichtet ist sondern gleichzeitig diese Idee wesentlich mitbestimmt erfordert aber eine logische aufeinander aufbauende sich gegenseitig bedingende Schichtung des gesamten Systems des Turnsports KNIRSCH sieht das System
8. Feedforward Information als kognitive Wenn dann Beziehung zulassen e Die Aufspaltung der Fertigkeiten darf nur soweit erfolgen dass die Teilbewegung einen schemaarti gen Bewegungsentwurf zul sst in der die Konkretion des Schemas als Handlung sinnvoll bleibt und sich gleichzeitig als Extrapolation im Sinne einer kognitiven Abstraktion hypothetischer Bewe gungsentwurf bez glich der finalen Handlung verwenden l sst Daraus ergeben sich unterschiedliche Ebenen und Gestaltungen von generellen Lernsituationen in denen der Lernende die spezifischen Erfahrungen sammeln muss mit deren Hilfe er dann die Ausarbeitung einer Bewegungsfertigkeit vornehmen kann 6 5 2 Die Rahmenbedingungen des Lernumfeldes Die Beziehungen des Lernenden zu seinem Lerngegenstand werden wesentlich von der Gestaltung des Lernumfeldes gepr gt Eine Kritik am Turnen in der Schule befasst sich deshalb mit der Normierung und Standardisierung der Turnger te Die Ger te stellen sicherlich ein wesentliches gestalterisches Problem f r eine ansprechende Lernsituation dar und beeinflussen so die Motivation des Sch ler negativ Ein Blick in die gt Lebenspraxis des Turnens lt hilft auch hier diese Situation aufzuhellen und den Sachver halt der Normierung zu hinterfragen Kunstturnhallen zeichnen sich dadurch aus dass eine Vielzahl von Hilfsger ten vorhanden ist mit denen Ann herungen an Turnelemente erleichtert werden sollen Eine ausgiebige und selb
9. 231 Damit stellt sich RIELING bewusst gegen die Auffassung von UKRAN 1960 165 wonach die Haupt bewegung auch die technische Grundlage einer Bewegung darstellt Dies wird von RIELING als Zirkel schluss ohne eigentliche Aussage bezeichnet Interessanterweise spricht UKRAN 1975 87 f diesen Umstand in seiner weltweit beachteten Methodik des Turntrainings gar nicht mehr an sondern verlegt sein Hauptaugenmerk bei der Vermittlung von tur nerischen Fertigkeiten auf die Vervollkommnung der r umlichen zeitlichen Bewegungsgenauigkeit der Vervollkommnung der koordinativen F higkeiten und fasst die Technikschulung als Entwicklungsprozess auf in dem viele Faktoren anzusprechen sind Die von RIELING vorgenommene entscheidende Einschr nkung und substantiell andere Zuordnung der Funktion der Hauptphase wurde in der Folgezeit h ufig berlesen was auf der Vermittlungsebene zu un logischen methodischen Entwicklungen f hrte Die Hauptfunktionsphase wurde auf diesem Hintergrund von RIELING folgenderma en definiert sie beginnt mit dem Erreichen der ihrem prinzipiellen Verlauf entsprechenden potentialen Lage der Gesamtmasse in bezug auf den umgebenden Raum und der K rperteile in bezug aufeinander Hieraus wird 31 Es wurde in der methodischen Praxis zu einem gewissen Standard die Ann herung an die Bewegung ber die Hauptfunktions phase zu beginnen ohne sich um deren Funktionsabh ngigkeit oder die Erfahrensvor
10. Didaktische Konzepte des Turnens die diesem Gedanken folgen verkn pfen damit die Hoffnung die Sportart nicht ganz aus dem Kanon des Schulsports herausfallen zu lassen Das turnerische Bewegungs lernen wird auf offene Bewegungsgelegenheiten hin orientiert um den Anspruch Turnen f r Alle m glich zu machen Wie die modernen akrobatisch orientieren Rollsportarten aber auch die technisch sthetischen Bewe gungsformen z B des gt Street Dance lt zeigen sind Jugendliche sehr bem ht ihre Fertigkeiten und Fertig keitsfolgen zu objektivieren zu normieren und gut zu pr sentieren Die Grundidee eine Fertigkeit in einer gt optimalen Form lt zu pr sentieren und daf r Anstrengung auf sich zu nehmen ist f r Kinder und Jugendliche also ein durchaus stimmiges Verhalten und kann nicht p dagogisierend als gt zu wenig sch lerorientiert lt abgetan werden Die Sichtweise dass technisch definierte Fertigkeiten im Sportunterricht nicht zu vermitteln sind ver kennt dass stringente lohnende Vermittlungsverfahren den Bed rfnissen von Sch lern meist entgegen kommen Die Unlust die Attraktivit t von turnerischen Artefakten wie z B Salto vorw rts oder auch die Genese dieser Figur in einer Weise zu nutzen dass das Thema ber eine Lernlinie springen rotieren landen so aufbereitet wird dass an deren Ende eine definierte attraktive Kunstfertigkeit stehen kann liegt m gli cherweise mehr an den Ideolog
11. Grundlagen des modernen Krafttrainings In ADAM K WERCHOSCHANSKIJ J V Modernes Krafttraining im Sport Berlin M nchen Frankfurt 1972 WESSELS B Die Werkerziehung Didaktische Grundrisse Bad Heilbrunn 1969 255 WIELAND H Zur inneren Reform des Sportunterrichts Renessaince der Leibeserziehung Schulsport aus der Sicht von Lehre und Ausbildung Statement bei der LSV Tagung Schulsport im Wandel Wangen i A 1994 WILLIMCZIK K Interdisziplin re Sportwissenschaft Forderungen an ein erstarrtes Konzept In Sportwissenschaft 15 1985 9 30 WILLKE H Systemtheorie III Steuerungstheorie Stuttgart 1998 WITT G Die Sch nheit von Handlung und Bewegung zur gesellschaftlichen Relevanz einer Bewegungs sthetik 1997 267 268 In HIRTZ P KIRCHNER G P HLMANN R Hrsg Sportmotorik Grundlagen Anwendungen und Grenzgebiete Kassel 1997 253 268 WOLTERS P Bewegungskorrektur im Sportunterricht Schorndorf 1999 WOODWARD W M The development of behaviour Middelsex 1971 WRIGHT v H Erkl ren und Verstehen Frankfurt a M 1974 ZASTROW H Jugend Schule Sport Dimensionen des Begabungskonzepts Schorndorf 1996 ZEUNER A SENF G HOFMANN S Hrsg Sport unterrichten Anspruch und Wirklichkeit Kongressbericht Universit t Leipzig 23 25 03 1995 Sankt Augustin 1995 ZIEGLER H J Die Lernzielproblematik in der Fachdidaktik des Sportunterrichts dargestellt am Beispiel der Literatu
12. dass die Themen des Sportunterrichts an der gt Beherrschung des K rpers lt orientiert sein m ssten Das Paradigma durch Vielfalt Sch lern die hypothetische M glichkeit zu er ffnen die ihnen gt geneh men lt Sportarten zu finden untersch tzt die Wirkung grundst ndigen K nnens welches f r die Interes senbildung notwendig ist Wie MULTERER 1992 nachweist hat Sportunterricht kaum Effekte auf das aktuelle Sportinteresse von 20j hrigen Schulsport und aktuelles Sportinteresse pflegen also nur sehr bedingte Beziehungen unterein ander Wenn Vielfalt und Interessenbildung wom glich weit weniger miteinander zu tun haben als angenommen wird ist die Geltungsformel der Vielfalt zu hinterfragen Unter Umst nden f hrt die reine Vielfalt und die 219 damit verbundene Nichtbeachtung des Merkmals gt Beherrschung des K rpers letztlich sogar zu Interes senr ckgang Mit der gt Methode der Vielfalt lt lernen Sch ler Bewegungsformen kennen indem ihnen viele verschiede ne Sportarten angeboten werden Das bedeutet die Unterrichtsplanung wird vom Prinzip schon so ange legt dass viele Fertigkeiten gt anzurei en lt sind Der Weg wie Fertigkeiten systematisch und erfolgreich zu erwerben sind also das technische Know how und praktische Vorgehen beim Erwerb von K nnen kann dabei lediglich exemplarisch angedeutet werden Damit wandelt sich das Wesen von Sportunterricht obwohl dieser sich nach wie vor mit dem Erwerb praktis
13. e Komplexe Systemstrukturen lassen sich durch verteilte Informationsverarbeitung modellieren Die einzelnen Verarbeitungseinheiten sollten dabei eine besondere Einfachheit aufweisen Die interne Struktur des Gesamten muss dabei gewahrt bleiben da sonst die positive Wechselwirkung zu anderen Verarbeitungseinheiten wegf llt e Die Komplexit t einer Bewegung macht es notwendig die Relationen der verschiedenen Einflussgr Ben zu ber cksichtigen Die vom Lehrenden willk rlich vorgenommene notwendige Ver nderung einzelner Parameter darf die gt rhythmische Grundlinie lt der Bewegung nicht ver ndern Die rhythmi sche Grundlinie ist deshalb da sie die Empfindungsqualit t des Bewegens anspricht an korrekte zeit lich dynamisch r umliche Relationen zu binden vgl SCH PE 1996 75 f HOSSNER 1995 17 Werden diese grundlegenden strategischen Aussagen auf die Fertigkeitsvermittlung im Turnen bezogen so hei t dies e Komplexe Bewegungsabl ufe des Turnens sind nur zu erfassen wenn es gelingt den Lernprozess so zu gestalten dass ber die Organisation des Lernfeldes die dynamisch r umlich zeitlichen Parameter der Bewegungen soweit erhalten bleiben dass sich daraus die Vorstellung eines Rahmenleitbildes er gibt welches die Originalbewegung vom Prinzip her repr sentiert 156 e F r die Kontrolle turnerischer Fertigkeiten sind innerhalb der realisierbaren Bewegung einfache Merker zu setzen die eine instrumentierte Feedback
14. ffentlichkeit nicht ohne weiteres erkennbar was z B unter den Termini Kunstturnen Wettkampfturnen Ger tturnen und Freies Turnen genau zu verstehen ist und wie sich diese Begriffe in haltlich voneinander trennen lassen So werden die Begriffe zum Teil synonym z T als wechselnde ber begriffe aber auch zur Abgrenzung untereinander verwendet Dies zeigt dass gt Turnen lt anscheinend mit g nzlich unterschiedlichen Strukturen und Inhalten assoziiert werden kann Im Prinzipiellen unterscheiden dabei die unterschiedlichen Festlegungen aber nur welche Objekte und welche Bewegungsr ume wie mit welchen Freiheitsgraden zu nutzen sind Wenn aber die namentliche Bestimmung des Turnens auf inhaltlich und strukturell divergente Intentionen verweisen soll ist zu berpr fen ob die Strukturen und Inhalte der verschiedenen gt Bereiche lt tats chliche konstitutive Unterschiede aufweisen oder ob diese nur graduell sind In der vom DTB initiierten neuen Ausrichtung des Ger tturnens die sich der Begrifflichkeit des Freien Turnens bedient wird Ger tturnen auf die Grundidee des mehrperspektivischen Vorgangs einer gt freien lt Bewegungs und Fertigkeitsentwicklung hin festgelegt Mit dieser Ausrichtung wird beabsichtigt sich den schon bestehenden Artefakten und deren Objektivatio nen weitestgehend zu entziehen und den Schwerpunkt die Leitidee dieses Subsystems auf die Subjekt ebene zu legen und gt neuen lt Erfindungen von Bewegungsform
15. nem hohen Niveau halten zu k nnen wird das technische Grundlagentraining zum mitbestimmenden Faktor f r die finale Wettkampfleistung Die akrobatische und kompositorische Grundlagenausbil dung muss sich deshalb an den technischen Leitbildern der H chstschwierigkeiten orientieren e Die M glichkeit sich ber l ngere Zeit in diesem Anwendungsfeld behaupten zu k nnen h ngt von der Entwicklung eines Pers nlichkeitsprofils ab welches den Athleten dazu bef higt seine Ziele selbstbestimmt zu verfolgen und f r seine personale Entwicklung zu nutzen Gerade in den TKS mit ihren weitl ufigen Anforderungen an Athlet Trainer und Umfeld macht sich das Fehlen einer gt Didaktik des Leistungssports lt in der diese Strukturen im Sinne von Planungshilfen aufzu arbeiten w ren gravierend bemerkbar Die Entwicklung einer problembezogenen gt Spezial Ethik des Leistungssports lt in der die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Codes Fremd und Eigeninteressen mit dem dominanten Code Sieg Niederlage abgeglichen werden ist bei weitem nicht abgeschlossen vgl 24 Durch die gro e Zahl von Sportarten und disziplinen und der sich daraus ergebenden Vielfalt von sportlichen Techniken ist es bisher noch nicht gelungen einen sportart bergreifenden theoretischen Ansatz f r Techniktraining zu entwickeln Dies hier an gesprochene Konzept des Techniktrainings integriert die Komponente der Pers nlichkeitsentwicklung beim Technikerwe
16. vorgenommenen interneuronalen Verkn pfungen und die daraus folgenden Engramme werden von LAUDIN et al als wahrscheinliche Grundlage f r die Informationsspeicherung angenommen Im Technikerwerbstraining das die Aufgabe hat Fertigkeiten eine stabile Unver nderbarkeit zu vermitteln wird dies methodisch durch das Prinzip des berlernens erreicht Dabei werden durch gro e Wiederholungszahlen vom Athleten in Erfahrung gebracht welche Toleranzen in den Programm nderungen liegen d rfen damit sie unter Wettkampfbedingungen noch realisierbar bleiben vgl LAUDIN 1977 SINZ 1981 Im Kunstturnen sind die Toleranzen an der technischen Kennlinie des Elements festzumachen vgl 93 beim Techniktraining bei dem das konstante ben unter konstanten Randbedingungen im absoluten Vor dergrund stand Die Annahme ein stabiles Technikschema k nne sich nur durch solche Verfahren entwi ckeln produzierte einen methodischen Formalismus bei den bungsreihen und f hrte zu einem schemati schen Verst ndnis des Lehrens Diese Auffassung von Techniklernen pr gte die Einstellung vieler Sportp dagogen bez glich ihres me thodischen Verst ndnisses einer effektiven Vermittlung von Fertigkeiten auch im Schulsport Es ist aus diesem Grunde wichtig und hilfreich bei der Analyse des Systems Ger tturnen aktuell prakti zierte Technikerwerbsformen im Kunstturnen n her aufzuzeigen Erworben werden Fertigkeiten im Turnen durch ein systematisch aufgebautes Techniktr
17. Als einfachster Zugang kann hier der R ckgriff auf die eigene motorische Erfahrungswelt genutzt werden Dieser gelingt dann wenn die Vermittlung des Ger tturnens den Anspruch erf llt den Charakter dieser Sportart zu erl utern und das hei t dem Sch ler eben die Faszination von komplexen technischen Bewe gungsabl ufen nahe bringt Zwingender Ausgangspunkt f r Vermittlungslinien ist deshalb die Logik der lernenden Person mit ihren unterschiedlichen Lernstrategien und motorischen Erwerbsm glichkeiten Darauf aufbauend l sst sich die mechanische Logik der Fertigkeiten der technisch orientierten Sportarten in den Vermittlungsprozess in tegrieren Technischer Dogmatismus aber auch antitechnischer Dogmatismus treffen diese Forderungen nicht Die szenische Gestaltung und Inszenierung von Lernprozessen muss der Philosophie des Turnens gt dem akrobatischen Spiel mit den k rperlichen Mitteln lt gerecht werden und handwerklich und p dagogisch vom Lehrer so angeboten werden Der akrobatische Anteil bei den Frauen betr gt 70 vgl KRUG 1992 59 Kernfrage Lassen sich aufbauend auf den Ergebnissen einer strukturalistischen Analyse des Turnens Rahmenbe dingungen konstruieren mit deren Hilfe Leitlinien f r Unterrichtskonzeptionen zu umrei en sind die Leh rende als konzeptionelle Planungshilfen nutzen k nnen Ausgangspunkt f r diese Leitlinien soll ein weitgehend selbst ndiger Umgang der Lernenden mit der Ob Jektwelt des
18. Als verdeutlichendes Beispiel hierzu mag die Bewegungsaufgabe dienen Schwingen im Sturzhang an den Schaukelringen Das z T gering ausgepr gte Gleichgewichts und Orientierungsverm gen irritiert die Wahrnehmung des Sch lers so dass er bei der Aufgabe eine definierte K rperposition einzunehmen und in dieser einen Pen delschwung im Turnjargon gt abzuturnen lt konzentriert zu Werke gehen muss Kommen hierbei noch Besonderheiten durch die Formung und Art der Griffstellen oder Unterst tzungsfl chen z B als Trapez stange Griff nur an einem Ring etc dazu sind Sch ler leicht berfordert Die mangelnden Hangerfahrungen d h die mangelnde Erfahrung mit der unbekannten K rperlage die schnelle gt Raum und Lage nderung lt w hrend des Schwingens erm glichen es dem Sch ler deshalb nur noch sehr eingeschr nkt sich mit zus tzlichen Bewegungsanweisungen auseinander zusetzen Er hat so zusagen schon gen gend mit seinen internen Informationen zu k mpfen und ben tigt deshalb entspre chende grundlegende Erfahrungen um sich nicht berfordert zu f hlen Erst entsprechende explorativ erworbene Vorerfahrungen ffnen die Dimension des Bewegungsmerkmals soweit dass Fertigkeiten ver mittelbar werden Grundformen des Fallens Schaukelns und Kletterns bilden die unabdingbaren koordina tiven Grundlagen dieses Bewegungsmerkmals Die zweite Besonderheit des Bewegungsmerkmals liegt in der Aufgabe seinen K rper im gt Widerspruch zur Sch
19. Clausthal Zellerfeld 1986 49 57 DSB Deutscher Sportbund Hrsg Sportlehrerausbildung Analyse und Reform Frankfurt a M 1975 DSB Deutscher Sportbund 1978 1982 Bericht des Pr sidiums Frankfurt M 1982 EDELMANN NUSSER J Taskzustandsdiagramme und Neuronale Netze als Modelle paralleler Informationsverarbeitung sportlicher Handlung und Bewegung Diss Stuttgart 1998 EDER F Schulklima und Entwicklung allgemeiner Interessen in der Schule In KRAPP A PRENZEL M Hrsg Neuere Ans tze der p dagogisch psychologischen Interessenforschung Arbeiten zur sozialwissenschaftlichen Psychologie M nster 1992 165 194 EHNI H W Sport und Schulsport Schorndorf 1977 ELFLEIN P Sport Unterricht Studium Erziehungswissenschaftliche und didaktische Zusam menh nge Ahrensburg b Hamburg 1992 ELFLEIN P Sportp dagogik und Sportdidaktik bildungstheoretische Analyse ihrer Problemlage als Wissenschaft und Praxis In HILMER J Studien zur bildungsorientierten Didaktik von Spiel Sport Bewegung Hohengehren 1995 ELLERICH M Die Zeitbombe Schulsport tickt vor sich hin In Sonntag Aktuell 28 5 2000 ERDMANN R Hrsg Alte Fragen neu gestellt Anmerkungen zu einer zeitgem en Sportdi daktik Schorndorf 1992 ERDMANN R Leisten Leistung Sportunterricht In Sportp dagogik 3 1993 11 17 ERNST H Boden bungen Leipzig 1934 Verlag Quelle und Meyer EWERT O Gef hle und Stimmungen
20. Das Bedeutungskonzept TREBELS Der sich bewegende Mensch er schlie t sich im Dialog mit den Turnger ten wesentliche Bedeutungsgebiete des Turnens 2 Das sthetische Konzept FUNKE Das sch pferische und sthetische Spiel als Reflexionsebene des Lernenden 3 Das Wir Konzept BRUCKMANN Die gemeinsame Gestaltung einer Gruppe von gut gekonnten Bewegungsformen 4 Das Gelegenheitskonzept LAGING Er kundendes und experimentierendes Tun von Lernenden in einer zu arrangierenden Ger teumwelt 5 Das Fertigkeitskonzept HERRMANN Normierte Vor und Endformen interessant und erlebnisreich vermitteln Konzepte die enger an die Sportart angelehnt sind aber dem dialogischen Grundgedanken verpflichtet sind SCH PE beschreibt LAGING nicht 67 Der g ngige Begriff von gt normierten lt Fertigkeiten trifft den Sachgegenstand sehr oberfl chlich Die Einteilung der Fertigkei ten des Turnens mittels Bewegungsmerkmalen in Bewegungsklassen erlaubt eine qualitative und strukturelle Einordnung und Beschreibung des Stoffes Die vorgenommenen realen L sungen durch die Ausf hrenden weisen allerdings unterschiedliche Muster auf So zeigen selbst bzw gerade auch Weltklasseturner innen bei identischen Fertigkeiten deutlich unterscheidbare individualisierte Probleml sungen Der Begriff der gt Norm lt l sst sich wenn berhaupt deshalb lediglich auf die Einordnung von Fertigkeiten anhand grundlegender technischer Kennlinien und der Vergleichbarkeit der Fer
21. G JANALIK H HANKE U Wie Sportlehrer wahrnehmen denken f hlen und handeln Bundesinstitut f r Sportwissenschaft K ln 1995 TROSS R Ger tturnen Eine Legende im Schulsport In TURNVERBAND MITTELRHEIN Hrsg Ran an die Ger te Kongressbericht vom 15 17 9 1994 in Koblenz 99 112 UKRAN M L Methodik des Turntrainings M nner Schorndorf 1975 UNGERER D Zur Theorie des sensomotorischen Lernens 2 Aufl Schorndorf 1973 VIETH G U A Versuch einer Encyklop die der Leibes bungen Berlin 1795 Nachdruck SCHWARZE M LIMPERT W Hrsg Quellenb cher der Leibes bungen Band 2 I Teil Dresden 1930 VINNAI G Sport in der Klassengesellschaft Frankfurt 1972 VOLKAMER M Von der Last mit der Lust im Schulsport Probleme der P dagogisierung des Sports Schorndorf 1987 VOLKAMER M Wieviel P dagogik vertr gt der Sport Das Konzept der Entp dagogisierung In ZEUNER A SENF G Hofmann S Hrsg Sport unterrichten Anspruch und Wirklich keit St Augustin 1995 56 63 VOLKAMER M Schulsport Vereinssport zwei v llig unterschiedliche Dinge In sportun terricht 45 1996 9 19 VOLLMER G Evolution re Erkenntnistheorie Stuttgart 1975 WATZLAWICK P Wie wirklich ist die Wirklichkeit Wahn T uschung Verstehen 20 Aufl M nchen 1995 WENIGER E Didaktik als Bildungslehre Theorie der Bildungsinhalte und des Lehrplans 9 Aufl Weinheim 1971 WERCHOSCHANSKIJ J V
22. JAMORWSKY A Bundesst tzpunkttrainer Stuttgart und SKAKOUN V Akrobatiktrainer der ehem UDSSR 134 Alle genannten Argumente sprechen dagegen dass es Bewegungsstrukturen in der einfachen Form von Phaseneinteilungen geben k nnte F r das Zerschneiden der komplexen Bewegungsabl ufe kann kein Sinn oder Zweck erkannt werden Es scheint deshalb nicht angebracht zu sein weiterhin nach Phasen strukturen zu suchen Da zudem wie HOFFMANN 1993 40 feststellt eine effektive Verhaltenssteuerung unabdingbar Wissen ber die Abh ngigkeit von Verhaltensweisen und Konsequenzen voraussetzt bekommt die An nahme dass die mentale Vorwegnahme der sensorischen Effekte der Bewegung die Verhaltensausf hrung beeinflusst entscheidendes Gewicht Diese Annahme prognostiziert dass die Zielsetzung aber auch die erwarteten Konsequenzen aus den hin f hrenden Verhaltensakten wesentlich von der mentalen Vorwegnahme abh ngig sind Wenn also Verhal tensakte durch diese Reizwirkungen ausgel st und determiniert sind m ssen sportliche Bewegungsabl u fe als funktionale Einheit von Wahrnehmung und Verhalten verstanden werden Diese antizipative Verhaltenskontrolle l sst sich in der allt glichen Turnpraxis ganz augenscheinlich ber pr fen und belegen In den methodischen bungsreihen wird sie allerdings nicht thematisiert Allein das immer wieder beobachtbare Ph nomen dass Turner eine Bewegung dann sehr gut beherrschen wen
23. dagogik 1992 in Hachen und 1993 in Kien baum Sankt Augustin 1994 SCHIERZ M Mit skeptischem Blick Collage zur Zukunft der Sportp dagogik In SCHERLER K Red Sportp dagogik wohin Referate zur 1 Tagung der dvs Sektion Sport p dagogik vom 9 11 Juni 1988 im B ttnerhaus Rheinhausen Clausthal Zellerfeld 1989 23 37 SCHIERZ M Narrative Didaktik Von den gro en Entw rfen zu den kleinen Geschichten im Sportunterricht Weinheim Basel 1997 SCHISCHKOFF G Hrsg Philosophisches W rterbuch 22 Aufl Stuttgart 1991 SCHLEIERMACHER F Die Vorlesungen aus dem Jahre 1826 In WENIGER E Hrsg P dagogische Schriften I Frankfurt Berlin Wien 1983 252 SCHLESKE W Abenteuer Wagnis Risiko im Sport Schorndorf 1977 SCHMIDT D Zur Klassifikation der bungen des Ger tturnens In Wissenschaftliche Zeit schrift der DHfK Leipzig 20 1979 3 113 134 SCHMIDT D Red Ger tturnen Anleitungen f r den bungsleiter Berlin 1987 SCHMIDT W Lehren und Lernen im Sportspiel Ahrensburg 1991 SCHMIDT W Sportp dagogik des Kindesalters Hamburg 1998 SCHMIDTBLEICHER D GOLLHOFER A Einflussgr en des reaktiven Bewegungsverhal ten und deren Bedeutung f r die Sportpraxis Grundlagen des Maximal und Schnellkrafttrainings Schorndorf 1985 SCHMIDT MILLARD T Der P dagogische Bezug ein vergessenes Thema der Sportp dago gik und der Sportdidaktik In Sportwissenschaft 2
24. der n chste Lernversuch angegangen werden kann oder die nach misslungenen Versuchen als R ckzugsbasen benutzt werden k nnen Insofern qualifizieren sich Lernschrittfolgen haupts chlich durch die Unterlagerung solcher Zweckformen und Zweckstrukturen unter die antizipierte Zielform die eine positive Wechselwirkung von gerade m gli cher Zweckform zur finalen Form oder Struktur aufweisen Die Aneinanderreihung dieser Zweckformen muss deshalb auf einer f r den Lernenden logisch fassbaren Lernspirale so angeordnet werden dass es diesem m glich wird seine individuell richtige Zweckform zu finden mit der er sich der finalen Form ann hern kann Mit der meist praktizierten rein inhaltlich orientierten Form der methodischen Reihung vom gt Leichten zum Schweren lt wird dies nicht erreicht Allein die willk rliche Setzung von gt Leicht und Schwer lt und eine darauf bezogene methodische Vorge hensweise implementiert eine ungerechtfertigte Gleichbehandlung der Lernenden die nicht nur ineffektiv ist sondern auch die individuellen Leistungsvoraussetzungen und Lerngeschwindigkeiten der Lernenden nivelliert Die methodische Gleichbehandlung der Sch ler zeigt sich zudem im Hinblick einer generellen Interessenbildung am Bewegungslernen nicht besonders f rderlich da eine mangelnde Ausdifferenzierung immer entweder unter oder berfordernd ist Aus informationstheoretischer Sicht beruhen sportliche Handlungen und Bewegungen auf komplexen mentalen
25. dikatenzuweisung durch andere Personen komparative Pr dikaten Selbstzuweisung reflexive Pr dikaten Selbstzuweisung und ideationale Pr dikaten Selbstzuweisung un terschieden Die unterschiedlichen Pr dikatenzuweisungen spiegeln den Aufbau des Selbstmodells einer Person wider das zun chst von der bernahme der Fremdzuweisung gepr gt ist Die direkte Einsch tzung des Trainers im Rahmen des allt glichen Trainingsablaufes und die indirekte Einordnung der Person in einem enger gefassten Umfeld wie dies die Trainingsgruppe darstellt stellen deshalb f r den jungen Athleten erste wesentliche Elemente beim Aufbau seines Selbstmodells dar Dieser relativ gesch tzte Raum wird mit Beginn der Wettkampft tigkeit verlassen Damit beginnt ein aktiver Vergleich dieser zugewiesenen Pr dikate durch die Person selbst Dieser Pro zess f hrt ber eine reflexive Selbstbeobachtung zur Generierung solcher Pr dikate die so stabil sind dass sie eine Antizipation des internen Selbstmodells in unterschiedlichen Situationen erlauben Bis dieser gt sichere lt Status erreicht ist werden Wettk mpfe durch das gt subjektive lt Bewertungssystem der TKS durchaus als eine gt Pr dikaten berpr fung lt der Person interpretiert was eine krisenhafte Er fahrung f r einen Sportler darstellen kann Eine weitere Besonderheit der Bewertungssystematik der TKS liegt in ihrer Macht durch Regelver nde rungen und den daraus folgenden Vorgaben wese
26. g nzlich bernommen Ein gravierender Fehler in dieser sportartspezifischen bernahme der Inhaltszuordnung nach Altersklas sen lag und liegt in der Missachtung der unterschiedlichen Bedingungen eines au erschulischen Trai ningsaufbaus und denen des schulischen Sportunterrichts Die Folge dieser Missachtung war sie ist es noch heute dass die Lehrenden erhebliche Diskrepanzen zwischen den Lehr Lernmodellen und ihrer Praxis feststellten und zu solchen Fertigkeiten tendierten die der Sch ler quasi Ad hoc beherrschte Wenn dies nicht m glich schien wurde in ein entsprechend gt leich teres lt Sportfach ausgewichen Die Nachfrage nach einfachen gt leichten lt Sportformen stieg logischerwei se an Die Entwicklung einer gt sportlichen Arbeitshaltung lt als reflektierter Auseinandersetzung mit einem ent stehenden sportlichen gt Werk lt wie dies in der P dagogik von DEWEY KERSCHENSTEINER HERBART u a sp ter in der Sportp dagogik von SCHALLER gefordert wurde wurde kaum mehr als sportunterrichtliche Aufgabe behandelt Sportunterricht rezipierte in diesem Sinn lediglich vorgegebene Vermittlungskonzepte ohne die Person Objekt Relation erzieherisch zu thematisieren 4 Dies l sst sich mit einer Durchsicht verschiedener Lehrpl ne und der Literatur bsplw anhand der Lehrb gen der Leibeserzie hung belegen So finden sich die ehemals sehr stark eigenst ndigen Formen der Kleinen Spiele immer st rker in eine funktio
27. gesellschaft entbehrlich geworden weil dort keine Lernleistungen erbracht w rden die von ffentlichem Interesse seien sondern es sich h chstens um eine Angelegenheit handele die der Selbstverwirklichung oder der Emanzipation dient Diese Aussage spiegelt in weiten Teilen auch die ffentliche Auffassung wieder Hier wird Schulsport lediglich als ein Abbild des gegenw rtigen bewegungskulturellen Trends aufgefasst bei dem Spa und Ausgleich vorherrschen sollen und f r die ein weiterer p dagogischer Auftrag nicht notwendig scheint vgl PAUL 1995 LENZEN vgl Sportunterricht 8 99 beklagt Schulsport sei zum Opfer individueller Interessen gewor den weshalb ein gesellschaftlich relevantes Interesse an einem Schul und Unterrichtsfach Sport nicht zu ermitteln w re da der Schulsport weder zur Gesundheit oder k rperlichen Ert chtigung beitrage noch mit leistungssportlichen Aspekten zu begr nden ist Die Vielzahl der Inhalte die in Rheinland Pfalz immerhin einen Kanon von 15 Sportarten umfasst und mit dem Argument der sp teren Handlungsf higkeit begr ndet wird zeigt das Dilemma des Schulsports auf sich immer wieder den Forderungen der unterschiedlichsten Bildungsm chte Verb nde usw geneigt zu zeigen ohne diese je mit p dagogischen und didaktischen Kernfragen zu konfrontieren Wie MULTERER 1992 bei einer Umfrage mit 20j hrigen feststellt schrieben weniger als 5 ihre aktuelle sportliche Aktivit t den Einfl s
28. gt genetisch angelegten Vermittlungslinie lt folgen soll Erfahrungsfel der strukturiert anbieten muss die es Sch lern erlauben Inhalte nachzuvollziehen und somit sinnvoll zu machen Ohne spezifische Erfahrungen aus dem Umgang mit der Objektwelt des Turnens und einem sinnvoll strukturierten Bewegungsangebot ist es f r Lernende nicht m glich die entsprechenden Module einer Bewegungsform in ihrem Zusammenhang zu erfassen und in eine Zielbewegung zu integrieren Es geht somit bei der Konzeptionierung einer gt genetischen Vermittlungslinie lt darum die Eckpunkte von Erfahrungswerten zu beschreiben die notwendig sind um die Orientierung im Lehr Lernprozess nicht zu verlieren In diesem Sinne k nnte eine gt genetisch Vermittlungslinie lt definiert werden als Die absichtsvolle Schaffung miteinander verschr nkter Lernsituationen in denen die gemachten Erfahrungen als bewusste Handlungen auch in die Zukunft weisen Systematisch lassen sich unterschiedliche Dimensionen voneinander abh ngiger und sich gegenseitig be dingender Erfahrungs und Ann herungsfelder formulieren die durchlaufen werden m ssen um diesen Anspruch zu erf llen Dies ist nicht im Sinne eines hierarchischen Aufbaus einer linearen vertikalen Lernreihe zu verstehen die von unten nach oben zu durchlaufen ist sondern als Spirale zu sehen auf der Lernbasen liegen die der Verhaltenssicherung des Lernenden dienen Von diesen Basen aus kann dieser neue Vorst e in
29. higkeit f r komplexe Bewegungsabl ufe zuzutrauen sind f hrt zu einer hochgradig gt sichernden lt Vermittlung Unter diesem Blickwinkel ist eine geforderte Hinwendung des Schulsports zu Trend Erlebnis und Aben teuersportarten nur schwer vorstellbar Gerade diese Sportarten verlangen von Lehrenden eine reale ten denziell optimistische Einsch tzung dieser F higkeiten im Bedarfsfall aber auch nach entsprechend funk tionierenden teilweise massiv lenkenden Interventionsstrategien Die eigenen langj hrigen Erfahrungen als Kletter Surf und Mountainbikelehrer lassen vermuten dass das vitale Engagement und die sachliche Strenge die notwendig sind um gt Trendsportarten lt sachgerecht angemessen und gleichzeitig attraktiv zu unterrichten erheblich untersch tzt werden Bei diesen Sportarten bleibt auf Grund offener Umweltbedingungen und begrenzter Anwendungsm g lichkeiten technischer und personaler Sicherungsmittel ein relativ hohes Restrisiko Ein Minimieren die ses Restrisikos verlangt deshalb h ufiger nach einem gt deutlichen lt F hrungsstil und einer stringenten Vermittlungskonzeption w hrend der Lernsituation wie dies im gt gesch tzten lt Raum einer Hallensportart notwendig scheint 151 Um sinnvoll unterrichten zu k nnen bleibt es auch hier unumg nglich die genannten F higkeiten Risi koabsch tzung Abstraktion und Bewegungsvorstellung der Sch ler weiterzuentwickeln diese im Ver mittlungsprozess zu f rde
30. higkeit in diesen Sportarten entspre chen zu k nnen notwendig ist bei der Konstruktion von Vermittlungskonzepten f r diese Sportarten gruppe diese grunds tzlichen Sinnperspektiven prinzipiell gt einzuarbeiten lt sind Eine einseitige Schwerpunktsetzung auf nur eine der Dimensionen w rde die Sinntheorie um wesentli che Perspektiven verk rzen und lie e in Folge dessen diese Sportarten f r Lernende gt unecht lt erscheinen 71 5 2 ANALYTISCHE REGRESSION DES TURNENS AUF SEINE MOTORISCHE GRUNDIDEE Kreativit t ist ein Attribut des Turnens von seiner Geburtsstunde an Sonst h tte es Barren oder Balken den Diebsprung oder die Riesenfelge gar nicht erst gegeben Was dem Sprinter die Hundertstel weniger dem Hoch oder Weitspringer der Zentimeter mehr das ist dem Turner die Eleganz und Schwierigkeit der Darbietung die Originalit t des Vortrags und auch der Mut Neuheiten vorzuf hren die bislang keiner f r machbar hielt oder nicht in wettkampfreifer Verfassung zu pr sentieren vermochte GIENGER 1994 7 Diese Einf hrung von GIENGER in ein Buch in dem die neuzeitlichen gt Bewegungs Erfinder lt im Tur nen vorgestellt werden zeigt die Grundidee des Turnens in deutlicher Weise auf Allein die Tatsache dass mit neuzeitlichen gt Bewegungserfindern lt des Turnsports ein Buch zu f llen ist zeigt nicht nur den Willen und die Kreativit t der Turner ihren Sport zu gestalten sondern eben auch dass dies gt Erfi
31. hnlich definiert sein Verst ndnis des Turnens allerdings noch weiter aus indem er ber den Begriff Kunstturnen noch den Begriff Hochleistungskunstturnen setzt Hochleistungsku stturnen Kunstturnen Ger tturnen Turnen Abb 1 Kategorien des Systems Turnen nach KNIRSCH 1985 23 75 Hinter dieser Auffassung steht die berzeugung eines homogenen sich gegenseitig befruchtenden Auf baus des Turnens Dieser Sichtweise stehen andere Experten des Deutschen Turner Bundes DTB skep tisch gegen ber Nach deren Auffassung sollte sich Ger tturnen vom Leistungssport deutlich emanzipie ren und eben nicht streng reglementierte Techniken und bungsfolgen als Hauptinhalt anbieten Sie propagieren ein Blockmodell bei dem die Monopolstellung des Leistungsgedanken durchbrochen wird Die Ausdifferenzierung des gesellschaftlichen Wertekanons soll sich dabei in dem Wertekanon der Sportart widerspiegeln Womit so die Forderung sich die neuen Werte in einzelnen voneinander unab h ngigen Bl cken manifestieren sollten vgl DIECKERT 1973 147 168 PFETSCH u a 1975 143 147 Die Satzung des DTB von 1996 entspricht dieser Zielsetzung im Wesentlichen denn hier hei t es Turnen f rdert den Freizeitwert den Gesundheitswert den Bildungswert den Sozialwert und verbessert damit die Lebensqualit t der Menschen Satzung des Deutschen Turner Bundes 1996 Dies entspricht weitest gehend dem Memorandum des DSB f r den Freizeitsport
32. l sst sich wie die Alltagserfahrungen aber auch empirische Untersu chungen deutlich machen im Sportunterricht nur eingeschr nkt einl sen vgl Kap 3 2 3 Interessenbil dung an einer Sportart bzw f r Sport insgesamt und die Verbesserung der personalen Handlungskompe tenz scheint deshalb logischer ber eine qualitative Auseinandersetzung mit spezifischen Themen aus den Sportarten erreichbar zu sein Unter dem Paradigma der Vermittlung von Basisqualifikationen lie en sich auch neue Formen des Sports methodisch relativ leicht beschreiben und lehren da nicht die ultimative Fertigkeitsform die Lehrweise bestimmt sondern die dahinter liegende Bewegungsidee zu vermitteln ist Ein weiterer Vorteil einer solchen Vermittlungspraxis w re dass gleichartige Strukturelemente des Sports aus dem Katalog des Schulsports herauszufiltern und zugunsten einer qualitativen Auseinandersetzung des Sch lers mit unterschiedlicheren Bewegungsformen zu streichen w ren 6 Am Institut f r Sportwissenschaft der Universit t Stuttgart wird seit dem Wintersemester 98 99 dieser Gedanke einer gt Sportart bergreifenden Grundlagenausbildung lt erstmals praktisch erprobt Verwandte Sportarten werden hier zusammengefasst und thematisch unterrichtet Dabei zeigt sich dass der Ansatz von gt bergreifenden Angeboten lt erst dann grundst ndigen Sinn be kommt wenn es m glich ist auf pr zise herausgearbeitete bergeordnete und bergreifende Linien der
33. macht es notwendig die Tiefen struktur dieses Sachgegenstands zu beschreiben und die bestehenden Gegenstandsbeschreibungen des Turnens auf ihre Aussagekraft und Tragf higkeit hin zu berpr fen Das hei t die reine Oberfl chenbeschreibung des Turnens in der die Bewegungsformen und Bewegungs arten katalogisiert werden ist zu vordergr ndig und muss um das Profil von Sinndimensionen Erfah rungswerten und F higkeitskonzepten die origin r mit dem Turnen verbunden sind erweitert werden Es gilt somit das gt Ph nomen lt Turnen mittels eines definitorischen Regresses zu beschreiben was bedeu tet dass die Darstellung des Begriffes durch die Aufz hlung seiner Merkmale d h durch Angabe des Begriffsinhaltes zu bestimmen ist SCHISCHKOFF 1991 122 Damit ergibt sich die Aufgabe die beschreibbaren Merkmale Ph nomene der Sportart klar und verst nd lich herauszufiltern und sie dann auf den unterschiedlichen kontextabh ngigen Anwendungsebenen einzu ordnen Da im Spitzensport durch definierte Objekt und Bewegungsregeln Turnen am engsten gefasst wird kann von der Annahme ausgegangen werden dass hier eine Kulmination der Ph nomene stattfindet die eine Darstellung des Begriffs vereinfacht Das Erreichen motorischer und psychischer Grenzsituationen aber auch das individuelle berschreiten von Grenzen erlaubt es die Ph nomene der Sportart am deutlichsten wahrzunehmen Es erscheint deshalb logisch sich zun chst mit
34. sef higkeit die i S von HOFFMANN als antizipative Verhaltens steuerung interpretiert werden kann 225 gr ndet Das ben um etwas zu k nnen das Erlernen von Kunstfertigkeiten und die dazu notwendige Wiederholung und Strenge der Sachlichkeit hat aber nichts mit einem Unterricht zu tun in dem Gehor sam und Gef gigkeit das Ziel der Erziehung darstellt Die an die Stelle von ben gesetzten Vielf ltigkeit der schnelle Wechsel zwischen vielerlei Inhalten umgeht zwar die Strenge der Sachlichkeit gleichzeitig wird aber die personale Dimension gt Entwicklung von K nnen lt beschnitten So ersch pft sich die Praxis des Sportunterrichts auf spielerische methodische Vorformen und muss des halb sobald diese vorbei sind und der Ernst der Anforderung auftaucht zu neuen gt attraktiven lt Elementen und Formen wechseln Ein Fortschritt des K nnens ist damit nicht m glich Da aber wie BOLLNOW 1978 27 feststellt das ben dort erforderlich ist wo es sich um ein spezifisches K nnen handelt das der Mensch erwer ben soll widerspricht diese Praxis letztlich auch dem Paradigma der sportlichen Handlungsf higkeit da diese auf diesem Wege nicht erreicht werden kann 7 4 4 Gebildeter Laie oder Dilettant Die augenblickliche Tendenz die Bewegungsvermittlung auf die Ebene sinnlich materialer Erfahrungen zu begrenzen und L sungen mit Vielfalt und Offenheit zu erreichen dr ngt objektivierte abstrakt vorge
35. sentlichen abh ngen ob eine Einlassung auf Themen m glich ist oder nicht Der gt sinnige lt Umgang mit einem sportlichen Thema bleibt egal wie sich die objektive Form gestaltet sehr eng mit dem subjektiven gt Erfolg des Tuns lt verkn pft Im Schulsport und hier insbesondere in den gt m hsamen lt Sportarten Ger tturnen und Leichtathletik scheint es allerdings schwierig Themen zu finden und sie in einer Form anzubieten dass sie von Sch lern im Kontext eines gt sinnigen lt Werkes erkannt und akzeptiert werden k nnten 49 4 PROBLEMSTELLUNG 4 1 GEDANKLICHE RICHTUNG DER ARBEIT Trotz der grunds tzlichen Bedenken und Zweifel von KURZ 1979 Sportarten f r den Schulsport ber haupt legitimieren zu k nnen wird in der vorliegenden Arbeit die Problematik der didaktischen Begr n dung von Sportarten f r den Schulsport erneut aufgegriffen Die Tatsache dass ganz allgemein immer mehr Fachgebiete und Gegenst nde in die Schule dr ngen und dies im Sport geradezu berhand zu nehmen droht macht es erforderlich die einzelnen Sportarten mittels einer didaktischen Analyse zu profilieren um von daher ihre Aufnahme in den Kanon des Schulsports begr nden zu k nnen Von den Sportarten die schon im Kanon verankert sind ist dabei eine Aktualisie rung ihrer didaktischen Begr ndung einzufordern welche die Legitimation nachvollziehbar macht Die Kultusministerien die ihre Visionen einer gt gew nschten lt Schule mit Hilfe der L
36. spezifischen didakti schen Begr ndungsmodellen auf der Ebene der Unterrichtstheorie f r das allt gliche Tun des Praktikers hin und f hrt durch diese Begr ndungsschw che zu deutlich widerstreitenden Auffassungen ber die for male Struktur unterrichtlichen Handelns und das berufliche Selbstverst ndnis von Sportlehrern vgl BAUR 1982 407 So begreifen sich im Extrem Lehrer entweder als Exekutor des Lehrplans oder sie sehen sich in der Rolle von animativen Gehilfen der Sch ler bei dem unterrichtlich organisierten Unternehmen gt Bewegung ausprobieren lt 27 In diesem weiten Spektrum m glicher Unterrichtsauffassungen werden die grunds tzlichen Fragen der Unterrichtsf hrung z B welche Themen animieren und provozieren welche Verhaltensweisen aber auch welche Verhaltensweisen sind anzustreben damit Inhalte berhaupt zu thematisieren sind ins freie Er messen der Lehrenden gestellt Wenn ein Thematisieren erzieherischer Fragen im Sportunterricht aber weitgehend nur anhand der eige nen subjektiven Auffassung von Sport Erziehung und Bildung geschieht erh ht sich die Gefahr unlieb same Themen m glicherweise nur sehr eingeschr nkt zu behandeln oder sie der Einfachheit halber auch g nzlich auszuklammern Ein didaktischer Zugang der im Sinne einer methodischen und reflexiven Unterrichtsplanung die erziehe rische und bildende Substanz des Sportunterrichts gerade ber die Vermittlung konkreter sportmotorischer Inhalte
37. sthetischen Forderungen zu erf llen die Elementauswahl entspricht aber nicht der akrobatischen Struktur des Turnens und verursacht Langeweile beim Lernen Die Problematik sich dem sthetischen Grundsatz des Turnens zu stellen ohne sich dabei in einfachsten finalen Fertigkeitsfiguren zu verlieren f hrt zu der Frage nach einer gangbaren Balance zwischen der figuralen und akrobatischen Dimension des Turnens Das Einbinden der Fertigkeiten in zirzensische Pr sentationsformen l st das Problem nicht da hier wie beschrieben der Zugang zur Fertigkeit und die sportliche Dimension der Pr sentation ver ndert werden 6 7 5 Die Pr sentation turnerischer Fertigkeiten Verkn pfung zwischen figuraler sthetik und sportlichem Wettkampf Der Wettkampf des Turnens besteht aus einer sportlichen Darstellung die darum bem ht ist sowohl die Gestalt wie auch die Schwierigkeit zu optimieren vgl G HNER 1983 S LL 1990 Dieses Bedin gungsgef ge l sst sich als die grundlegende Grammatik von turnerischen Wettk mpfen bezeichnen Wenn eine Aufgabe des Schulsports darin liegt Sch ler zu gebildeten Laien des Sports zu erziehen kommen die einzelnen Fachdidaktiken auch nicht umhin B hnen zu schaffen auf denen die grundlegenden Wett kampfgrammatiken unterschiedlicher Sportartengruppen verst ndlich gemacht und erfahren werden k n nen Das Problem von Sportartenkonzepten besteht unter anderem auch darin ber eine abgeschw chte Wett kampfversion
38. zeichnete L sungsversuche und damit technisch orientiertes Bewegungsdenken zur ck Der Abbau technischen Denkens wird in verschiedenen Fachdidaktiken Ger tturnen Skilauf Leichtathle tik vorgenommen und mit dem Versuch verbunden die Vermittlung auf die Ebene der sinnlichen Erfah rungen zu verlagern Die Ebene der sinnlich materialen Erfahrung ist ohne Frage als anthropologischer Ausgangspunkt f r Sportunterricht unverzichtbar da hier direkte Lebensbez ge f r den Lernenden auf zubauen sind Mit FLITNER W 1974 144 ist festzuhalten Ehe ein Wissen direkt gelehrt und eine praktische Kunst mit Strenge und Konsequenz sachgem bermittelt werden kann soll bei dem Lernen den ein Lebensbezug da sein der ein tieferes Interesse an dem Lehrgegenstand erzeugt Es erweist sich aber als wenig konstruktiv die motorischen Plattformen sinnlich materiale Erfahrung und technisch konstruierte Bewegungsnormen in erzieherisch sinnvolle oder weniger sinnvolle unterteilen und p dagogisch entsprechend werten zu wollen Die Ebene der konstruierten Bewegungsnormen mit ihren technomotorischen L sungsversuchen als fertigkeitsorientierte Sackgasse als eine k rperdiszip linierende Erziehungsnorm der Unterwerfung unter eine Technikvorschrift mit Ordnungs und Haltungs angaben und als erzieherisch nicht mehr begr ndbar LAGING 1999 18 23 zu interpretieren zeigt das Dilemma um die Sinndimension von Bewegungslernen von be
39. 1997 5 6 AUSWIRKUNGEN DER ORDNUNGSSYSTEME AUF DIE SCHULISCHE VERMITTLUNGSKONZEPTIONEN Die stringenteste bertragung einer am Erwerb der technisch korrekten Leitlinie orientierten Vermitt lungskonzeption f r den Schulsport wird von KNIRSCH geleistet Dessen berlegungen basieren auf der Grundidee Ger tturnen f r die Schule dadurch vermittelbar zu machen in dem die Stofff lle des Ger tturnens auf das Machbare das Fundamentale reduziert wird vgl KNIRSCH 1996 8 Als Besonderheit des Ger tturnens definiert KNIRSCH 1996 30 dass f r jedes turntechnische Element eine fundamentale Bewegungsausf hrung existiert und infolgedessen jede Fundamentalbewegung im mer nur eine gemeinsame Bewegungstechnik als klassenbildendes Merkmal f r die Zuordnung zu einer Bewegungsstrukturgruppe w hrend der Hauptfunktionsphase in r umlicher zeitlicher und dynamischer Hinsicht auf weist Unter Bewegungstechniken versteht KNIRSCH hierbei die Aktionen der K rpersegmente zuein ander bzw zu den einzelnen Ger ten w hrend der Hauptfunktionsphase der jeweiligen Struktur gruppe Wobei er darauf hinweist dass teilweise eine mittel und unmittelbare Abh ngigkeit zu der davorliegenden Hilfs bzw Vorbereitungsphase besteht In diesem Verst ndnis lassen sich somit die Techniken von Fundamentalbewegungen mittels bewe gungsanalytischer Verfahren festlegen durch Darstellungen erl utern und k nnen so anhand dieser
40. 2 Freizeit und Spa Leitbegriffe des Sportunterrichts 00 22000 essen nee 35 2 4 GRUNDPROBLEME DER AUSWAHL VON HANDLUNGSFELDERN cnensne 37 3 SPORTALTLTAG nasse al 39 3 1 DIE ERZ HLUNG IN DER P DAGOGIK nnnnnnnnnennenenennennensennensnennnnn 39 32SKEEINE GESCHICHTEN 42 2220 em era nit EE 40 3 2 1 Erste Szene Bewegungskunstst cke esesssnsenesssnnnssnnnnnnennensnnnnnennnnennnnennennnensn 40 3 2 2 Zweite Szene Explorationen senoir a i E ETK nenn 44 3 2 3 Dritte Szene Nach 13 Jahren Sportunterricht 200rs00sssssseneenneesssnnnssnnsennnnnnensnennn 46 3 VA U EPREREe FREE a a a a a E a a EINER 48 4 1 4 2 4 3 4 4 4 5 5 1 5 2 5 3 5 4 5 5 5 6 5 7 5 8 5 9 PROBLEMSTELLUNG 2 22 Beer esse 50 GEDANKLICHE RICHTUNG DER ARBEIT cenenensessensensnennensnennee nennen 50 METHODISCHE KONZEPTION useessennsenssensnnnensnsnnnnennnnnnensnennnnennnnnen seen nn 51 FORSCHUNGSGEGENSTAND GER TTURNEN nunnenunennunnuunnunenne 52 4 3 1 Methodischer Zugang Strukturalistische und systemtheoretische Analyse 55 FORSCHUNGSGEGENSTAND VERMITTLUNG IM GER TTURNEN nen 56 4 4 1 Methodischer Zugang Konstruktions und Bedingungsanalyse f r ein Rahmenmodell 60 FORSCHUNGSGEGENSTAND DIDAKTISCHE RELEVANZ DESGERATTURNEN Eee 61 4 5 1 Methodischer Zugang Ph nomenologische p dagogische und
41. 3 1994 SPORTP DAGOGIK Turnen Heft 3 1999 STEINHOFF E Schulsport Runder Tisch gefordert In Erziehung und Wissenschaft 10 1994 32 STREICHER M Das Schulturnen In NOHL H PALLAT M Hrsg Handbuch der P dago gik 1928 123 190 STREICHER M Nat rliches Turnen Gesammelte Aufs tze III Wien 1942 S DWEST PRESSE Die Jagd auf die Hochleistungs Kinder 29 10 1994 SUMMERHILL Pro und Contra Antiautorit re Schule in der Diskussion Reinbek 1971 S SSMUTH R Zur Anthropologie des Kindes M nchen 1968 TAMBOER J Sich bewegen ein Dialog zwischen Mensch und Welt In sportp dagogik 3 1979 2 14 TAMBOER J Philosophie der Bewegungswissenschaften Butzbach 1994 THEVENIN J Vers un langage commun In Education physique et sport 30 1979 157 64 68 254 THOLEY P Prinzipien des Lehrens und Lernens sportlicher Handlungen aus gestalttheoretischer Sicht In JANSSEN J P u a Hrsg Handlungskontrolle und soziale Prozesse im Sport K ln 1987 95 106 THORHAUER H A KEMPE M Sporttechnische Leitbilder im Trainingsprozess In Sport wissenschaft 23 1993 2 158 172 TREBELS A Das dialogische Bewegungskonzept Eine p dagogische Auseinandersetzung von Bewegung In sportunterricht 41 1992 1 20 29 TREU H E Zwangsanstalt Schule Dressur zum Einheitsmenschen Olten Freiburg 1989 TREUTLEIN G FUNKE J SPERLE N K rpererfahrung im Sport Aachen 1992 TREUTLEIN
42. Auseinandersetzen mit sportmotorischen Inhalten lt zum Ziel hatte Im Unterricht entwickelte sich daraus die Tendenz das Prinzip der Sachgem heit zugunsten des Spiel gem en aufzugeben und die Strenge der Sachlichkeit zu meiden Dies widerspricht in gravierendem Ma e den Anforderungen an einen Fachunterricht l sst zudem erhebliche Zweifel an der p dagogischen Glaubw rdigkeit der Fachvertreter aufkommen und f hrt zu der grunds tzlichen Frage ob mit diesem Prinzip das Wesen des Sports zu vermitteln ist 7 4 3 Das vergessene didaktische Element gt ben lt Die Augenscheinlichkeit dass die grundlegende Struktur des Sports auf Kunstfertigkeiten beruht begr n det dass das grundlegende Wesen von Sport in der Beherrschung des Leibes BOLLNOW 1978 27 moderner gefasst in der gt psychomotorischen Kompetenz des K rpers lt liegt vgl Kap 4 4 Die Beherrschung des K rpers die selbstverst ndlich auch die Beherrschung von gt Ger ten lt mit ein schlie t ist als praktische T tigkeit zwingend an ben gebunden Nur durch bung k nnen praktische T tigkeiten einge bt und erst nach gen gend bung k nnen diese sinnvoll ausge bt werden BOLLNOW unterscheidet zwei Formen das spielerische und das eigentliche ben Die didaktische Einengung auf spielerisches ben und gleichzeitiger weitestgehender Ausgrenzung von ben im eigentlichen Sinn setzt den didaktischen Bem hungen des Sportunterrichts e
43. Auseinandersetzung mit definierten Bewegungsproblemen fordert und f rdert in diesem Verst ndnis eine hohe Selbstt tigkeit und die Entfaltung von personalen Eigenschaften wie die des gt K nnen Wollens lt des gt Objektivierens von Anstrengung und Leistung lt des gt zielgerich teten ausdauernden Arbeitens lt und ist aus dieser Perspektive p dagogisch durchaus zu w rdigen Unterrichtliche Konzepte die realisierbare Lernfiguren nicht von realen Wettkampffiguren Fertigkeiten des Turnens unterscheiden sondern motorisches Lernen als Pr sentation dieser gt Norm Fertigkeiten lt in terpretieren entsprechen weder einer n chternen Auffassung von motorischem Lernen noch dem Grund gedanken des Turnens Die Gegner von gt Normierungen lt und qualitativen Auseinandersetzungen mit objektiven und definierten Bewegungsproblemen entsprechen diesen Auffassungen ebenso wenig da auch hier die Dimensionen sport motorischen Lernens zuwenig ber cksichtigt werden Enge Konzepte mit einer Orientierung an Fertigkeitsauspr gungen die durch Sportunterricht selten oder nie zu erreichen sind f hren dazu dass der sportliche Lernprozess Auseinandersetzung mit gt normierten Bewegungen negativ beurteilt wird w hrend offene Konzepte dazu f hren dass f r den Lernenden kein Bezug zum gt Lernen innerhalb der Rahmenbedingungen einer Sportart lt hergestellt wird 216 7 4 DIMENSIONEN DER VERMITTLUNG Die erziehungswissenschaftliche Lehr Lern
44. Bildung einleiten und aufrechterhalten wollen m ssen sowohl Lernenden und Lehrenden die M glichkeit bieten sich durch komplexes Denken dem Sachge genstand soweit zu n hern dass sie relevante Aufgaben formulieren k nnen die f r praktische L sungen tauglich sind Innerhalb der vorgestellten Konzeption stellt das Modul der hierarchisch hochstehenden Bewegungs merkmale des Turnens eine solche Lernschaltfl che beim Erwerb gt normierter lt Fertigkeiten dar Da diese Merkmale durch ihre klare Struktur und Verkn pfungsm glichkeiten einen einfachen logischen Zugang auf turnerische Zweckfiguren erlauben stellen sie verst ndliche Bewegungsformen dar die bei methodi schen Konstruktionen von Lehrwegen einfach anzuwenden sind 153 6 5 _SKIZZIERUNG DER RAHMENBEDINGUNGEN F R EINE GENETISCHE VERMITTLUNGSLINIE KASSAT 1995 114 115 geht bei seiner Aufforderung Bewegungen anders zu denken davon aus dass das gr te Hindernis neues Denken anzunehmen gew hnlich lange gehegte Denkweisen sind Genau dieses Problem zeigt sich massiv in der Art und Weise der Vermittlung des Turnens in der Schule Die sehr eingehenden traditionsreichen bewegungstheoretischen Bearbeitungen des Turnens mit ihren strengen rational begr ndeten Regelwerken verhindern latent wie oben skizziert funktionale gt Lebens praxen lt des Turnens in den Turnunterricht aufzunehmen Der geforderte gegenseitige Verweisungszusammenhang von Lebensprax
45. Damit sind das didaktische Grundproblem von sportlichen Leistungsnormen und die Frage zu kl ren wie und an welchen Formen der agonale Cha rakter unterschiedlicher sportlicher Wettkampftypologien f r Sch ler zu vermitteln ist Der p dagogi sche Sinn und die Dimensionen von selbst aber auch von au en gesetzten Leistungsnormen und Be w ltigungsformen mit denen positive Wirkungen eines wettkampforientierten Sporthandelns f r den Schulsport zu initiieren sind sind dabei so weit zu beschreiben dass der p dagogische Nutzen des Erwerbs gt normierter lt definierter Fertigkeiten sichtbar und somit begr ndet werden kann die Notwendigkeit einer weitgehenden Anpassung an ver nderte Sportgewohnheiten Dies bedingt die Schaffung von theoretischen Grundlagen auf denen die durchaus problematische Sinnzuschreibung von Freizeit und Spa als Motivstruktur des Sports und vor allem die Probleme der p dagogischen Umsetzung im Sportunterricht aufzuarbeiten w ren Die bernahme von Formen des inszenierten Spa es wie er von einer finanzstarken Konsumindustrie DIGEL 1991 16 profit orientiert betrieben wird kann hier kaum als ein nachahmenswertes Profil f r den Sportunterricht auf gefasst werden Ebenso problematisch erscheint auch eine enge Anlehnung des Sportunterrichts an die Flow Theorie von CSIKSZENTMIHALY I da die gt Vielsinnigkeit lt von Sport zwangsl ufig mit den individuellen Flow Bed rfnissen von Sch lern kollidi
46. Das Paradoxon dass Lehrer oft eine Vielzahl motorischer Reihen parat haben die Materie des motorischen Lernens im eigentlichen Sinne jedoch nicht beherrschen und durch die prakti 136 schen Ergebnisse des Unterrichts entsprechend irritiert und letztlich frustriert werden zeigt sich hier deut lich Um diese einengende Denkrichtung zu ver ndern gilt es schon bei der bewegungstechnischen Ausbildung von Sportlehrern den ausschlie lichen und damit ausschlie enden Blick von den methodischen bungs reihen des Turnens zu l sen und ihn auf die umfassenderen Bedingungen des motorischen Fertigkeitser werbs zu lenken 6 3 2 Bewegungslernen als Verhaltens nderung Motorisches Lernen muss darin sind sich die meisten Motorikforscher einig st rker als bisher unter der Pr misse der Selbst ndigkeit gelehrt werden Dies gilt in ganz besonderem Ma e auch schon f r die fr hen Phasen beim Technikerwerb In der Praxis des Ger tturnens ist diese Forderung allerdings nicht ganz einfach zu realisieren Die Gefahr dass Sch ler in einer Lernsituation den berblick verlieren und damit ein f r sie nicht kalkulierbares Risi ko eingehen k nnten veranlasst viele Lehrer entweder bei allen Sch lern selbst Hilfe und Sicherheitsstel lung zu geben oder da dies auf Dauer nicht leistbar ist sich auf die Vermittlung rudiment rer Bewegun gen zur ckzuziehen Im schlimmsten Fall behandeln sie den Sachgegenstand gar nicht mehr vgl Kap 4 3 Ein
47. Die Eckdaten einer Leistungstabelle e Eine erste wesentliche Voraussetzung einer Leistungstabelle liegt in dem Anspruch dass sich in ihr alle relevanten Teilfiguren wiederfinden m ssen die im Lernprozess entwickelt wurden Daraus erge ben sich f r den Sch ler individuelle M glichkeiten eine der hierarchisch abgestuften Figuren als Wettkampffigur herauszusuchen Der Lernende steht sodann vor der Aufgabe entsprechend seinen F higkeiten und seiner Anstrengungsbereitschaft diese Teilfigur f r seine Pr sentation zu bearbeiten und zu formen Es bedarf konkreter berlegungen und praktischer berpr fung des Sch lers um he rauszufinden welche Richtung er bei der Pr sentation einschlagen soll um eine bestm gliche Punkt zahl zu erreichen Dies stellt den Lernenden vor zwei grunds tzliche Entscheidungen Zum einen muss er seine akrobatische Teilfigur aussuchen und zum zweiten muss er berpr fen ob er diese Figur auch in angemessener Form pr sentieren kann Der Lernende steht vor der typischen gt turnsport lichen lt Grundfrage wo ist die f r ihn richtige Balance zwischen akrobatischer und sthetischer Di mension Er kann sich je nach Temperament dabei durchaus eher der akrobatischen oder der sthe tischen Seite zuwenden allerdings ohne eine Seite rigoros vernachl ssigen zu d rfen Das Erarbeiten dieser Balance wird so zu einem Akt der moralischen Selbstbestimmung da in dem Qualifizie rungsvorgang die eigene A
48. E aa a Taas ETN iar 194 6 7 5 1 Die Pr sentation finaler Teilfiguren als interner Wettkampf des Lernenden uccsenssennenneeneneenne nenne 196 6 7 5 2 Die Eckdaten einer Leistungstabelle 0 222200022200rsssnensennneenennne nennen 197 38 01 29 9 4 U EE BEFEEETLRHNEREL EIER DNRBERENEESTERBERREESEHFECNELFFUOHIERDEHBERLEFELTTBONFEFIERETELHRBELFERTITLEBELFERPIRERNREER 202 7 GRUNDPROBLEME DES DIDAKTISCHEN LEITBILDES SPORTUNTERRICHT u cs 205 7 1 ZWISCHEN TRADITIONELLEM SPORTVERST NDNIS UND MODERNER BEWEGUNGSKULTUR u 20a same Homann 205 7 2 QUALIFIKATIONSAUFGABEN IM SPORTUNTERRICHT neesensnen 209 7 3 ERZIEHERISCHE DIMENSIONEN DES BEWEGUNGSLERNEN nennen 213 7 3 1 Zwischen Fremdbestimmung und Selbstentfaltung uu een 213 7 3 2 Definierte Bewegungsprobleme 0022ssussnnseneeennnnenennenennnnnennnnennnnnn sense een 214 7 4 DIMENSIONEN DER VERMITTLUNG usessennseessensennnnnnnnnnnnensnennennennnnnn 217 7 4 1 Ausprobieren oder Auseinandersetzen uuunessssssseenssssessnnnenennnnensennnennnnenee nennen 219 1 DA SE AE E A E AE A E E 220 7 4 2 Wer Sport ernst nimmt zerst rt sein Ethos KLAFK nennen 222 7 4 3 Das vergessene didaktische Element gt ben lt neseennennennnene 224 7 4 4 Gebildeter Laie oder Dilettant serisonu eot ordenis 226 BARAZI N En NN ee nennen 229 8 ZUSAM
49. Handelns noch wiedererkennbar und nachvollziehbar sind f r die Sportp dagogik nach wie vor aktuell wenn die Praxis wirkungsvoll erreicht werden soll Die Forderung hebt darauf ab dass Lehrplankommissionen bei ihren bildungspolitischen Entscheidungen und ebenso die Sportpraktiker bei ihrer Arbeit davon abh ngig sind auf nachvollziehbare stimmige sportp dagogische Vorstellungen von Sportunterricht zur ckgreifen zu k nnen Wenn die erzieherischen und bildenden Substanzen der praktischen Inhalte des Sportunterrichts wirksam werden sollen m ssen zumindest die g ngigen sportiven Inhalte und deren relevante methodische Vorge hensweisen einer gt p dagogischen Wertbemessung lt unterzogen und in einer Unterrichtslehre konkretisiert werden Ein konstruktiver Schritt in diese Richtung k nnte sein die praktischen Inhalte und deren methodische Zug nge unter die Perspektive einer p dagogisch orientierten Bewegungslehre zu stellen In der vorliegenden Arbeit wurde der Ansatz einer p dagogisch orientierten Bewegungslehre f r das Ge r tturnen skizziert Die gedankliche Konstruktion war ber eine Regression der Sportart auf ihre motori sche Idee hin ein theoretisches Rahmenkonzept f r schulisch orientiertes Bewegungslernen unter ver schiedenen motorischen und thematischen Schwerpunkten zu entwickeln Weitergedacht k nnte dies helfen Bewegungslernen insgesamt st rker nach origin ren Aspekten von Inhalten und Vermittlungskon zepten der
50. K rpergr e aber auch als sthetischer Mangel klassifiziert Die funktionale Anpassung von Spitzenathleten an ihre Sportart verleitet die ffentlichkeit zu der An nahme nur Menschen mit diesem k rperlichen Erscheinungsbild seien in der Lage diese Sportart ad quat auszu ben und speziell bei den technomotorischen Sportarten diese sthetisch zu pr sentieren Je st rker ein bestimmtes k rperliches Erscheinungsbild im Sinne einer zwingenden Grundlage f r eine Sportarten ausf hrung interpretiert wird desto mehr vermindert sich die Chance einer rationalen Auseinandersetzung mit den realen Bedingungen der Sportart Die figurale sthetik von Spitzensportlern kann so durchaus zum Hindernis f r eine grunds tzliche Auseinandersetzung werden Dieser Effekt hat f r den schulischen Alltag eine nicht zu vernachl ssigende Bedeutung Durch die Vorgaben der Lehrpl ne wird der Lehrende dazu angehalten im Turnen komplette Fertigkeiten und bungsfolgen anzustreben Aus dieser Gelingens Maxime ergibt sich dass bei der berpr fung des 60 So wird von Journalisten jeder gr eren Turnerin sofort das Etikett des damenhaften des weiblichen angeheftet w hrend klei ne Turnerinnen eher mit dem Attribut des zwergenhaften bedacht werden 192 Gelingens eben diese kompletten Fertigkeiten als Grundlage der Beurteilung und Bewertung benutzt wer den Mit dieser gt Normsetzung lt des Lehrplans werden Bedingungen und Anforderung geschaf
51. Konstruktion die freiwillige Beschr nkung der Objektwelt und durch die Objektivation der Inhalte entstehen spezifische turnerische Bewegungsformen womit sich die Sportart konstituiert und von anderen Sportarten mit hnlich gelagerten Bewegungsideen wie z B der Sportakrobatik des Rock n Roll oder des Sportkletterns verstanden als Spiel mit den k rperlichen Mitteln in der Vertikalen abgrenzen l sst und ihren gt turnerischen lt Charakter bewahrt Um Leistungsvergleiche objektivieren zu k nnen sind f r die Parzelle des Wettkampfturnens zus tzliche Regeln formuliert So wird z B die Aneinanderreihung der Formen die Pr sentation von Elementen als Gesamtwerk und die unterschiedlichen Grundanforderungen f r die jeweiligen Pr sentationen pr zisiert Damit wird eine Einteilung in Wettkampfklassen m glich Als durchg ngiges Prinzip was damit als systemische Grundanforderung zu bezeichnen ist wird auf allen Pr sentationsebenen eine gewisse Vielfalt an Bewegungsl sungen verlangt Werden diese nicht er f llt wird dies gt bestraft lt berbietet die vorgestellte Pr sentation den Anspruch der Grundanforderun gen so wird dies gt belohnt lt Aus dieser Grundidee ergibt sich nicht nur die Faszination des Turnens f r die Aus benden sondern auch ein u erst vielf ltiges Wettkampfangebot in dem sich jeder Anh nger dieser Bewegungsidee wiederfin den kann 25 So wurde im Kunstturnen der Frauen der 1 fache Salto v
52. Lernlinien und Verfah rensweisen vorgezeichnet wie und welche F higkeitsdimensionen anzusprechen und zu entwickeln sind um Turnen in der Schule unter den Gesichtspunkten der Erziehung und Bildung sinnvoll unterrichten zu k nnen Ein wesentliches Modul auf der bewegungstheoretischen Betrachtungsebene sind die herausgearbeiteten hochstehenden Bewegungsmerkmale des Turnens Sie pr sentieren ein Modul mit dessen Hilfe Lehrende in die Lage versetzt werden generelle Zweck und Basisfiguren f r turnerische Lernvorg nge zu entwi ckeln Gleichzeitig stellen diese Figuren Konstrukte dar mit denen personale Kompetenzen und Qualifi kationen der Lernenden zu entwickeln sind die so Einfluss auf das weitere auch sp tere Bewegungsler nen haben 233 Die so konstruierten Fertigkeiten werden in diesem p dagogischen Verst ndnis im Sinne von gt Werken lt behandelt Sie werden als Objektivationen einer Sportkultur aufgefasst ber deren Realisierung Sch ler nicht nur unterschiedliche Sinnaspekte ihres Tuns erfahren sondern explizit die Wirkungsweise ihres Tuns berpr fen k nnen Durch die Orientierung des Fachunterrichts zu erwerbende Zweckfiguren und Fertigkeiten am Charakter von Werken festzumachen treten sachimmanente Begr ndungen f r ein gelingendes Bewegungslernen in den Vordergrund einer Legitimation des Faches Die Auseinandersetzung mit Fertigkeiten wird in dieser Auffassung wesentlich st rker unter die Erziehung zur Sorgfalt Selb
53. Minitrampolinbahn an koordinierte ablaufrichtig Anlauf und Absprung und gt sprang lt zum ma losen Er schrecken der Mutter einen gt Salto vorw rts lt Bewegungstechnisch handelte es sich logischerweise zwar eher um ein gt berpurzeln lt in der Luft aber die wahrzunehmende Gestalt wurde nicht nur subjektiv von dem Kinde sondern auch vom Plenum der Kunstturnerinnen die als normbewusste Expertinnen gelten d rfen nicht nur als Salto bezeichnet sondern zudem als entwicklungsf higer motorischer Prototyp anerkannt 14 Es handelt sich dabei um zwei parallel gestellte B nke mit einer Mattenauflage an deren Ende ein Minitrampolin steht das mit Weichbodenmatten gesichert ist Diese Anlage erm glicht eine intensive Auseinandersetzung mit akrobatischen Elementen des Bodenturnens da die Belastung der Gelenke stark reduziert wird 44 Dem Ablauf der gt Testreihe lt dieses 3j hrigen liegt eine durchaus altersgem e gt Konzeption lt einer funktionalen Exploration zugrunde die im Wesentlichen mittels sensomotorischer Aktivit ten angeregt und aufrecht gehalten wurde vgl INHELDER MATALON 1972 Das freie Spiel des Kindes mit seinen k rperlichen Mitteln bef higte es zunehmend im Dialog mit den Objekten seiner Umwelt sich diese zu erschlie en und seine praktische Intelligenz i S PIAGETs Kogni tiver Entwicklung so weiter zu entwickeln dass darauf aufbauend weiterf hrende hypothetische Bewe gungspl ne entstehen
54. Notwendig erscheint deshalb dass neben den zweifelsfrei didaktisch nutzbaren Aspekten des Erlebnisses des Abenteuers und des Miteinanderlernens die in der situativen Auseinandersetzung mit einer Ger tewelt immer anzusprechen sind die aber von anderen Sportarten genau so legitim zu nutzen sind die didaktisch zu nutzende Struktur der sportmotorischen Inhalte des Ger tturnens f r den Sportunterricht herauszuarbei ten ist Die Bildungsaufgabe Sch lern Sportarten verst ndlich zu machen erfordert es nach wie vor Fertigkeiten ohne aufgesetzte sportfremde Zwecke zu thematisieren Die formulierten Ans tze l sen bei der Legitimationsfrage das beschriebene Begr ndungsdilemma von KURZ nicht Bei der Frage woraus der Schulsport bestehen soll kommt KURZ vgl 1979 104 zu dem Schluss dass weder von Sportarten noch von Sportartengruppen als den Alternativen auszugehen ist son dern erst eine genauere Beschreibung von Situationen des Sports die sich unterhalb der groben Charak teristik einer Zugeh rigkeitsbeschreibung zu einer Sportart befinden es erlaubt Elemente des Schulsports zu bestimmen Mit den didaktischen Bem hungen durch die Beschreibung ad quater d h in diesen Sinndimensionen real vorkommender Situationen des Turnens l sst sich das bestehende logische Problem begr ndbare Festlegungen von Sportarten oder Sportartengruppen zu finden nicht l sen Beschreibungen von charakte ristischen Situationen bleiben nach wie v
55. Profilklassen des Turnens die sich aus der Analyse des Anforderungsprofils der Sportart ergeben haben BR GGEMANN 1984 LUDWIG 1994 e die Vermittlung der Elemente des Turnens ber das Modell des Freien Turnens BRUCKMANN 1998 FUNKE WIENEKE 1998 SCHMITT SINNS 1988 Ausgangspunkt der ersten berlegungen ist e die grundlegenden Bewegungsformen des Kunstturnens und dessen motorisches Anforderungsprofil aber nicht mehr dessen Fertigkeiten zu klassifizieren Damit zeichnete sich ein Klassifizierungsmodell ab welches die spezifische Eigenart des Elements und die daf r bereitzustellenden notwendigen Ressourcen und m glichen Arbeits und Realisierungsformen des Lernenden in den Blickwinkel der Analyse r ckte also Bewegungsstrukturen und Vermittlungsver fahren integrierte Das Modell weist einen hohen Bezug zur Trainingspraxis des Kunstturnens auf und verschafft der in der Praxis des Kunstturnens l ngst blichen Vermittlungslogik ein neues theoretisches Fundament Leider hat dies Modell bisher aber keinerlei Einfluss auf die Vermittlungspraxis im Schulsport genommen Ausgangspunkt der zweiten berlegungen ist e Turnen f r Alle m glich zu machen Hier wird der Erprobung aller nur denkbaren Bewegungsm glichkeiten des Ger tturnens h chste Priorit t einger umt Das Modell des Freien Turnens nimmt m glicherweise aus diesem Grund keine Systematisierung des Bewegungsangebots des Turnens vor und kann deswegen auch keine darau
56. Prozessen bei denen die sensorische Informationsaufnahme und Bewegung zueinander in Be ziehung gesetzt werden Diese Prozesse m ssen dabei oftmals sehr schnell und auch zeitlich parallel ab laufen Sie k nnen psychisch bewusst werden oder unbewusst bleiben vgl NEUMANN 1996 56 EDELMANN NUSSER 1998 3 Das Bem hen diese zeitlichen Abl ufe zu erfassen und sie mit ihren Abh ngigkeiten und zeitlichen Rela tionen so zu strukturieren dass sie f r den gt richtigen lt Informationsaufbau einer Bewegung zu verwenden sind bildet die Grundlage f r alle Lehr und Lernmodelle Aus den o g Gr nden fanden und finden in der Leichtathletik und im Turnen immer noch haupts chlich die funktionalen Betrachtungsweisen der Bewegungsphasen mit ihren zeitlich seriellen Relationsmodellen Anwendung In Verbindung mit den methodischen bungsreihen ergab sich damit ein klares sozusagen logisches Konzept wie Bewegungslernen in diesen Sportarten zu organisieren sei Die Unzul nglichkeit dieser Denkweise wurde u a von KASSAT 1995 31 diskutiert der feststellt 50 Die Berichte von Kunstturntrainern verweisen auf die Notwendigkeit v llig unterschiedlicher Vorgehensweisen beim Erlernen von Elementen zuzulassen Daher werden bei der Vermittlung eines Elements in der Regel mehrere methodische Zug nge f r einen Turner offengehalten um so das Lernen zu optimieren Aus privaten Gespr chen bei Trainertagungen mit HEINLEIN F ehemaliger Nationaltrainer
57. Sportart gelingen nur wenn die F higkeiten des Lernenden der realen Situation entsprechen Der Handlungsanreiz den das Wagnis bietet muss deshalb durch die gt attraktive lt Gestaltung der Lernsituation unterst tzt werden Als attraktiv kann eine Lernsituation dann bezeichnet werden wenn Sch ler die Situation als Herausfor derung annehmen und an dieser ihre F higkeiten beweisen und entwickeln k nnen Eine Lernsituation die durch ihre Gestaltung nur ein eben mal kurzes Ausprobieren eines Elements provoziert zeigt dem Einzel nen lediglich ob er das Element beherrscht oder nicht Eine kognitive und emotionale Auseinandersetzung entf llt In dem Bem hen Lernsituationen attraktiv zu gestalten und nicht nur fl chtige oberfl chliche Erfahrun gen zu vermitteln werden deshalb Ger te und Ger tekombinationen oft stark verfremdet benutzt oder in neue Kontexte eingebunden Dabei werden aber um dem Sch ler Spa und Leistung und eine personale Auseinandersetzung mit die sen Gegenst nden nahezubringen die Materialien und Ger te z T ihrer vorgegebenen Zweckgestalten entbunden und oft fehlerhaft genutzt Solange die Umwidmung der Ger tegestalt durch eine Bewegungsidee ein Bewegungs und Rollenspiel usw getragen und unterst tzt wird sind Kinder wahre Experten der Verfremdung und Neuinterpretation von Zweckgestalten und erweitern dadurch ihre Bewegungskompetenz Wesentlich schwieriger stellt sich die Situation dar wenn Sch ler die
58. TROSS a a O nahe dass die Lehrer die m glicherweise selbst kei nen Bock auf Turnen haben sich nicht um die einfache Ma nahme eines ad quaten Medien und Lern mitteleinsatzes k mmern und eine Attraktivit tssteigerung des Turnens auch nicht beabsichtigen Ein sicherlich gewichtiger Grund f r diese einschr nkende Haltung von Lehrenden sieht SCHIERZ in der von ihm beschriebenen ontologischen Wende des Sports zum Spiel vgl Kap 2 4 Wenn Sport mit dem Wesen des Spiels im Sinne von KURZ 1993 412 f als spielerische T tigkeit zur erf llten Gegenwart gleichgesetzt wird verf hrt diese metatheoretische Aussage dazu die Vielfalt der Sinndimensionen des Sports diesem durchaus missverst ndlichen Kernsatz zu unterwerfen Von gt au en lt betrachtet kann Sport durchaus den Charakter der sch nsten Nebensache der Welt aufweisen Von gt in nen lt betrachtet ist Sport aber zuvorderst eine gt ernste Angelegenheit lt bei der Auseinandersetzung mit sich selbst Wie WIELAND 2000 feststellt trifft dies in genuiner Weise auch auf das Spiel zu So entsteht f r WIELAND richtiges Spielen eben erst mit der vollen inneren Zuwendung und einem Im Eins Werden mit dem Objekt Das bedeutet eine spielerische T tigkeit die eine erf llte Gegenwart zum Ziel hat erwartet zwingend eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Sachgegenstand Spiel O berfl chlichkeit und Belanglosigkeit entsprechen nicht dem Charak
59. Turnens ist deshalb die Idee der Sportart heranzuziehen und die liegt in der bergeordneten Aufgabe an definierten Objekten nur mittels k rperlicher Mittel m glichst viele originelle motorisch schwierige objektspezifische Bewegungsl sungen zu finden zu erlernen und zu pr sentieren Durch den Anspruch diese Kunstformen definierbaren figurativen Gesetzlichkeiten zu unterwerfen wer den sie zu Objektivationen der Sportart Ein Versuch des DFB seine Teilnehmer beispielsweise anhand ihres Fertigkeitsniveaus in Bolzer Freie Turner Kicker Ge r tturner und Fu baller Kunstturner zu klassifizieren w rde sicherlich f r Heiterkeit sorgen Die Grundidee der Sportart stif tet die sportliche Identifikation als Fu baller egal welches Niveau und welche Klassenzugeh rigkeit der Einzelne aufweist 80 Im Begriff gt Ger tturnen lt als schon vorhandenem Terminus ist diese Struktur vollst ndig wiedergege ben Ger tturnen kann deshalb als zentraler Begriff in dem die anderen Begriffe verankert sind benutzt werden Die weiteren Begriffe pr zisieren lediglich das Niveau auf dem die Auseinandersetzung ge schieht und k nnen vernachl ssigt werden Den in der ffentlichkeit gel ufigeren Begriff Kunstturnen als zentralen Begriff zu nutzen erscheint prob lematisch Die Grundlage des gt Tuns lt ist hier der internationale Leistungsvergleich Dieser setzt eine spe zifische Eignung der Aktiven voraus und ist f r die meiste
60. Um hierbei den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten sind die zu nutzenden Objekte und der Umgang mit ihnen durch Regeln und Vorschriften definiert Die sich daraus ergebenden Bewegungsformen werden durch diese Absprachen im Sinne von Regeln einer Formalisierung unterzogen und damit in ihren figurativen Gesetzm igkeiten festgeschrieben sie werden zu spezifischen Artefakten Damit erhalten sie den Rang von Objektivationen der Disziplin bestimmen als solche das Profil der Sportart und lassen einen bewertbaren Vergleich der Bewegungsaus f hrungen zu Dieser Vorgang wird durch ein Ordnungs und Klassifizierungssystem gesichert das es erlaubt alle be stehenden und noch zu entwickelnden Artefakte zu erfassen und einzuordnen Dieses sogenannte horizontale Ordnungssystem erbrachte durch die strukturelle Festschreibung der Ele mente eine relativ klare Zuordnungsm glichkeit des einzelnen Elementes zu einer Strukturklasse Damit wurde die notwendige Grundlage zu einer eindeutigen und nachvollziehbaren terminologischen Benen nung von Elementen geschaffen und die nationale und internationale Kommunikation im Turnsport ver einfacht Um die vielen Fertigkeiten einer logischen und rationellen Vermittlung zug nglich zu machen werden die Bewegungsformen zudem einer vertikalen Ordnung zugef hrt Dabei werden die einfach strukturierten Bewegungsformen als Fundamentalbewegungen definiert und gleichsam als Ger st des Ger tturnens auf gefasst Di
61. Umsetzung dieser Erkenntnisse f r den Bereich des Schulturnens Aus der analytischen Regression der turnerischen Bewegungsformen und der Beobachtung der prakti schen kunstturnerischen Vorgehensweise ergeben sich folgende hierarchisch hochstehende Bewegungs merkmale die bei der Konzeptionierung einer Lernleitlinie f r den Schulsport als Eckwerte benutzt wer den k nnen Bewegungsmerkmale der athletisch Bewegungsmerkmale der technisch koordinativen Dimension koordinativen Dimension Abspr nge Abdr cke Landungen Rotationen um verschiedene Achsen und in ver schiedenen Ebenen Statische und quasistatische Hang und St tz Funktionale K rperpositionen lagen K rperlagen Tab 1 Hierarchisch hochstehende Bewegungsmerkmale des Turnens Diese Bewegungsformen lassen sich als Module der Bewegungstechniken des Turnens auffassen mit deren Hilfe sich die methodische M glichkeit ergibt Bewegungen zu gt konstruieren lt Aus dieser Denkrichtung ergeben sich nderungen bez glich der Konstruktion von Vermittlungsli nien In den konzeptionellen berlegungen dieses Ansatzes bekommen die genannten Bewegungs merkmale eine Rolle zugewiesen mit deren Hilfe die M glichkeit besteht sich sowohl als Lehrender wie auch als Lernender selbst logisch konstruktiv im Sinne einer bottom up Vermittlungslinie in die Strukturen von Bewegungen hineinzudenken Die Merkmale erm glichen es durch komplexes Denken die logischen Bezi
62. Vermittlungskonzept umzusetzen Klaffen die gemachten Alltagserfahrungen der Lehrenden und die theoretisch formulierten Unterrichts konzepte mit den darin antizipierten Zielsetzungen zu weit auseinander f hrt dies f lschlicherweise zum generalisierten Schluss Turnunterricht funktioniert nicht Daraus ergibt sich eine immer geringer werdende Neigung Turnen in seiner Bedeutung f r das motorische Lernen zu beachten und seinem Wirkungsgrad gem zu behandeln Die selbstgemach ten Erfahrungen verdichten sich zu einer Alltagstheorie die eine unvoreingenommene berpr fung des Wirkungsgrades dieser Sportart gar nicht mehr zul sst 154 Die Auffassung von TROSS nach der m glicherweise nicht die Sch ler sondern die Lehrer Null Bock auf Turnen haben k nnten findet hier eine Begr ndung vgl Kap 4 4 Insofern h ngt die Akzeptanz gerade eines neuen Vermittlungsansatzes mit davon ab dass die prinzipiel len Interventionsstrategien und notwendigen kologischen Bedingungen von Lernsituation des Ansatzes weit genug beschrieben sind 6 5 1 Die Rahmenbedingungen von Interventionsstrategien beim Bewegungslernen Der Begriff der Interventionsstrategie wird hier im Sinne von helfenden und unterst tzenden Ma nahmen verstanden die das Prinzip des bottom up der Bewegungsentwicklung unterst tzen Um sich den Fertigkeitserwerb im Ger tturnen in diesem Wirkungsgef ge strukturell vorstellen zu k n nen helfen vereinfachte Kern
63. auf eine gt Alles oder Nichts Situation lt reduziert welche der Idee des Tur nens nicht entspricht und durch dieses Verfahren zus tzlich noch den Stempel einer gt harten Sportart lt aufgedr ckt bekommt Dieser Tatbestand dass den vielfach motorisch wenig ge bten Sch lern ein methodisch sehr schwerer Weg des Lernens von Fertigkeiten angeboten wird verhindert dass Sch ler die Bewegungsaufgaben des Turnens als Herausforderung begreifen k nnen Eine durchaus m gliche und von Sch lerseite immer vor handene Akzeptanz sich mit Themen des Turnens zu besch ftigen wird somit durch die Art der Darbie tung zugesch ttet Interessenbildung und Leistungsbereitschaft f r das Lernen von Elementen aus dieser Sportart sind mit diesem Verfahren nicht zu leisten In Analogie zum Schwimmunterricht m sste im Turnunterricht ein viel gr eres Augenmerk auf wir kungsvolle Hilfsmittel gerichtet werden mit denen das Lernen zu erleichtern ist Im Turnunterricht sind keine technisch hochwertigen Hilfsmittel notwendig um dies zu erreichen Einfa che Mittel wie Handstandkl tzchen Reckr llchen mit Schlaufen Softmatten Holmenpolster Trapezstan gen aber auch die etwas komplexeren Hilfsmittel wie Saltogurt Longe Bungee Longe in Verbindung mit Gro und Minitrampolin machen den Lernvorgang nicht nur interessant sondern erleichtern ihn enorm Gerade diese Hilfsmittel fehlen in der Schule teilweise v llig oder aber sie werden nicht oder nur unge
64. beherrscht Das ben dieses spektakul ren Elements erfolgt nach Gutd nken des Einzelnen Die Anlaufgeschwindigkeit der Anstellwinkel und die Aufsprungstelle sucht sich jeder Skater nach seiner eigenen Vorstellung davon wie der Bewegungsablauf f r ihn funktionieren k nnte aus Korrekturen oder Hilfeleistungen werden nicht gegeben Jeder spektakul re Sturz wird ausgelassen kommentiert und in der Gruppe gt abgeklatscht lt Zwischen den Versuchen wird ausgiebig geplauscht etwas getrunken geraucht und werden ein paar andere schon gekonnte Figuren gefahren Dann startet die Gruppe wieder eine Serie von neuen Versuchen Dieses Ritual ndert sich erst nachdem es einem der Skater gelungen ist die gt Rail lt abzugleiten Ab so fort gilt dessen Variation als erfolgversprechend und wird von den anderen kopiert Der erfolgreiche Ska ter bekommt gleichzeitig die Rolle des Ratgebers zugeordnet und soll die anderen korrigieren Mit der Beherrschung der Aufgabe des gt Abgleitens lt durch weitere Gruppenmitglieder ndert sich der Kontext abermals W hrend es zun chst nur um das Beherrschen des Tricks in irgendeiner Form ging werden jetzt qualitative Strukturen in Form von Regeln eingebaut Der Anlauf wird begrenzt die Rail muss in einer definierten Form abgerutscht werden und der Absprung muss auf dem Skateboard gestan den werden Diese Regeleinf hrung gliedert die Gruppe auf W hrend einige sich gt verbissen lt mit hoher Frustrations toler
65. bringen 4 5 _FORSCHUNGSGEGENSTAND DIDAKTISCHE RELEVANZ DES GER TTURNEN Die Frage nach der didaktischen Relevanz von bewegungstechnisch komplexen Sportarten f r den Ka non der Schulsportarten wird wie beschrieben sehr kontrovers diskutiert ber das Konstrukt der gt Unbe liebtheit lt wird dabei die Relevanz dieser Sportarten f r den Sportunterricht in Frage gestellt und zwar mit dem Hinweis dass Beliebtheit im Sinne von Spa vermittlung im Schulsport eine fundamentale didakti sche Bedeutung habe vgl BRETTSCHNEIDER BR UTIGAM 1990 Die Dominanz dieser didakti schen Position mit ihrem Auswahlkriterium Beliebtheit dr ngte die Bedeutsamkeit weiterer Sinndimen sionen des Sportunterrichts zur ck und erh hte gleichzeitig die Tendenz faktisch vorgegebene Inhalte dieser Dimension anpassen zu wollen Die Verk rzung des Sportunterrichts auf die diffuse Dimension Spa haben entfachte zwangsl ufig erneut die Frage nach den Bildungs und Erziehungsgehalten von Schulsport Um allerdings den unver mittelt nebeneinanderstehenden Positionen in der Sportdidaktik eine integrative Mitte zu entwickeln wie dies BALZ 1997 fordert scheint es notwendig dass die einzelnen Fachdidaktiken der Sportarten ihre Sinnstrukturen als Bedeutungskategorien f r den Sportunterricht zwingender herausarbeiten Die Sportp dagogik diskutiert in immer neuen Formen das Bedingungsgef ge der Pers nlichkeitsentwick lung zum und durch Sport Die
66. dagogische Theorie des Leh rens und Lernens In Zeitschrift f r P dagogik 14 1968 145 165 L WE B Biologieunterricht und Sch lerinteresse an Biologie Schriftreihe der P dagogischen Hochschule Heidelberg Weinheim 1992 LUDWIG H J Erstellung von Anforderungsprofilen im Kunstturnen K ln 1994 MAGER R F Lernziele und Programmierter Unterricht Weinheim Basel 1965 MANDL H HUBER G L Hrsg Emotion und Kognition M nchen Wien Baltimore 1983 MARTIN D Schulsport in Deutschland Ein Vergleich der Sporterziehung in den allgemeinbil denden Schulen der BRD und der DDR Schorndorf 1972 MARTIN D Probleme des Techniktrainings im Sport In Leistungssport 19 1989 1 9 13 MARTIN D CARL K LEHNERTZ K Handbuch Trainingslehre 2 Aufl Schorndorf 1993 MAUL A Anleitung f r den Turnunterricht in Knabenschulen 5 Aufl Karlsruhe 1909 1914 MAUL A Pferd bungen nach Schwierigkeitsstufen in Gruppen zusammengestellt Karlsruhe 1924 Barren bungen 1926 Reck bungen 1927 MAYER W Lebendiges Turnen Teil I Am Ger t Esslingen 1957 MECHLING H Ganzheitlichkeit oder der Wille zur heilen Welt In Motorik 10 1987 1ff MEINBERG E Leistung in Sport und Gesellschaft D sseldorf 1975 MEINBERG E Hauptprobleme der Sportp dagogik Eine Einf hrung Darmstadt 1984 MEINBERG E Das Menschenbild in der modernen Erziehungswissenschaft Darmstadt 1988 MEINBERG E Die Moral im Sport Bausteine einer
67. der Diskrepanz der Leistungsentwicklung des Hochleis tungssports zum sportlichen Normalverbraucher Die von TROSS 1994 107 aufgeworfene Frage ob es in der Schulsportrealit t nicht m glicherweise so ist dass Sportlehrer schlechte Animateure sind selbst Null Bock auf Turnen haben und gar nichts da von wissen wollen dass Sch ler unter bestimmten Gesichtspunkten pl tzlich Bock auf Turnen haben k nnten r hrt massiv am Kern des Selbstverst ndnisses und der professionellen Berufsauffassung der Sportp dagogen und zeigt in deutlicher Form eine Handlungsunwilligkeit von Sportlehrern auf sich mit dieser Dimension des Schulsports auseinander zu setzen Auf der Suche nach m glichen Ursachen f r ein derartiges Verhalten werden in dieser Arbeit zwei As pekte eruiert Zum einen stellt sich die Frage nach den Auswirkungen von negativen Medienpr sentationen einer Sport art bez glich ihrer gesellschaftlichen und dementsprechend auch schulischen Akzeptanz Zum anderen betrifft dies die Problematik der vorhandenen praktischen Vermittlungskonzepte die den Praktiker an scheinend nicht in die Lage versetzen einen homogenen in sich logischen Fertigkeitsaufbau zu konzipie ren und er deshalb jedes Turnelement als isolierte Fertigkeit neu behandeln muss vgl Kap 2 2 2 Die Medienpr sentation einer Sportart ist insofern von nachhaltigem Interesse da hier das im All tag erworbene quasi gesellschaftliche Wissen ber die Strukt
68. der individuellen Ausstrahlung bei der die Sportler viel von ihrer authentischen Pers nlichkeit und ihrer Individualit t zeigen vgl BARKHOFF 1999 Die Darstellung wird von dem Sportler in bestimmtem Ma e narzisstisch besetzt d h sie wird als ein Teil von ihm erlebt Damit f llt es dem Athleten oft schwer in bestimmten Dimensionen ist es auch unm g 67 lich nicht gt sich lt als Person bewertet zu sehen besser noch zu gt f hlen lt sondern die Wertung gt nur lt auf seine aktuelle Leistung zu beziehen Die individuelle Auffassung des Sportlers von sich selbst von seinem eigenen K rper und allen anderen relevanten Merkmalen der eigenen Person wird durch diese Bewertungssystematik ber hrt Gerade f r junge Sportler ergeben sich aus der Pr sentation einer bung immer wieder krisenhafte Lernprozesse Erkl rungsmodelle daf r liefern die Theorien der menschlichen Informationsverarbeitung vgl hierzu COOLEY 1902 BANDURA 1979 SELIGMAN 1975 SALADIN 1991 Da der Mensch hierin als aktiver Konstrukteur seines Wissens und auch seiner Selbsttheorie angesehen wird bekommt der Vorgang der Kategorisierung der Informationsquellen eine entscheidende Rolle beim Aufbau des internen Selbstmodells zugewiesen Die Kategorisierung der Informationen wird dabei unter der Pr misse der Wahrnehmung und Verarbei tung selbstbezogener Informationen identifiziert Dabei wird in direkte Pr dikatenzuweisung durch andere Personen indirekte Pr
69. die Tendenz zu einer Instrumentalisierung des Sports Sport wird zusehends dadurch legitimiert indem er einem au engeleiteten Nutzen wie Gesundheit Freizeit usw unterstellt wird Damit wird es schwierig sportliche Inhalte wie das Spiel oder die bung am Barren als eigenst ndige Werke anzuer kennen SCHALLER 1992 20 beklagt dies als extrasportive Fremdbestimmung da ja jede Instrumentalisie rung des Sports stets eine Instrumentalisierung der Menschen die ihn betreiben darstellt Er sieht im Gegensatz zu den meisten Konzepten im eigenen sportlichen Werk eine Gestalt des objektiven Geistes wobei in deren Nachvollzug die Offenheit erreicht wird aus der einst dieses Werk zustande kam 26 48 Die L cke die zwischen den bildungstheoretischen und handlungstheoretischen Positionen besteht schlie en die handelnden Personen ganz augenscheinlich m helos wie es sich anhand der besonderen Tiefe der Einlassung auf ihr gt Werk lt aufzeigen l sst So erkl rt sich vielleicht mit einem weiteren Zitat SCHALLERS ebd die dritte Szene Wird deren der Sch ler pers nliche Prim rmotivation durch entstellenden Umgang mit der Sache hintergangen so ist mit GRUPE vor einer Manipulation der Sch ler zu warnen weil die sportfremden Zwecke von anderen ge setzt werden oft insgeheim und nicht erkennbar Von der Echtheit des Umgangs mit einer Situation so l sst sich daraus interpretieren k nnte es im We
70. die schon an der Legitimierung der gt Leibeserziehung lt als Schulfach beteiligt war begr ndete auch das Fortschreiten des Faches zu einem gt ordentlichen Schulfach lt sehr wesentlich Aktuell f hrt Ger tturnen in der Schule allerdings ein Schattendasein Zum Teil wird es g nzlich abgelehnt Die Frage warum sich dies so entwickelt hat f hrt gleichzeitig zu der Frage nach der Entwicklung der Sportdidaktik deren Auswirkung auf das methodische Verst ndnis der Vermittlung praktischer Inhalte und die damit m glicherweise in Verbindung stehende Akzeptanz der Sportart Ausgehend von dem bildungstheoretischen Gedanken des schulischen Auftrags der Leibeserziehung Kin dern und Jugendlichen eine sinnvolle Bewegungsentwicklung zu sichern und die leibliche Erfahrung f r die Bildung zu nutzen blieb der gt turnerische Beitrag lt zun chst auf die Bereitstellung entsprechend nutz barer gt Turn Situationen lt beschr nkt die nicht unbedingt disziplinorientierten Charakter aufweisen muss ten vgl MAIER 1957 Mit der politisch eingeleiteten Wende der Didaktik der Leibeserziehung hin zur Sportdidaktik was haupt s chlich durch die Einflussnahme des Deutschen Sportbundes DSB auf den Schulsport vonstatten ging n herten sich die Systeme des ffentlichen und schulischen Sports einander an Deutlich l sst sich dies an der generell verst rkten bernahme von methodischen Handreichungen aufzei gen welche in den Sportfachverb nden urspr nglic
71. dies erschlie t Turnen dem Lernenden die Strukturelemente von technisch kompositorischen Sportarten und tr gt zur Bildung eines bewussten sthetischen Verh ltnisses zum menschlichen K rper und der Sch nheit motorischer Handlungen und Bewegungen bei 204 7 _GRUNDPROBLEME DES DIDAKTISCHEN LEITBILDES SPORTUNTERRICHT 7 1 ZWISCHEN TRADITIONELLEM SPORTVERST NDNIS UND MODERNER BEWEGUNGSKULTUR Die gesellschaftliche Wandlung des Sportverst ndnisses die soziologisch in Begriffen wie Ausdifferen zierung des Sportmotivs oder Ausweitung des Sportbegriffs BECKERS 1994 84 erfasst wird lie die Erwartungen an Inhalte und Organisationsformen des Schulsports stetig wachsen Mit der Ausweitung des Sportbegriffs wird aber immer deutlicher dass Sport sich als ein h chst widerspr chliches Ph nomen pr sentiert welches nicht geeignet ist von sich aus die sinnstrukturelle Grundlage des Sportunterrichts SCHIERZ 1993 43 darzustellen Der Sportp dagogik kommt von daher wie schon in der Einf hrung vorgezeichnet die Aufgabe zu die Auswahl und Gestaltung des Pflichtfaches Sport unter die Sichtweise der Erziehung und Bildung zu stellen F r KURZ 1992 147 gilt dass sich jeder Sport auch an der Fra ge messen lassen muss ob er Entwicklung f rdert und Lebenssinn bereichert KURZ w nscht sich deshalb eine Sportp dagogik die als integrativer Kern der Sportwissenschaft die F lle der Einzelresultate anderer s
72. dieser Welt in Beziehung zu treten und sich dieser Welt zu vermitteln Insofern h ngt die Oualit t der Beziehung und die M glichkeit einer klaren Vermittlung in dieser Welt wesentlich von der G te als Grad der Beherrschung des erworbenen gt Werkes lt ab Unterhalb eines fest gelegten G tekriteriums cut off wird das Werk nicht akzeptiert und der Ausf hrende kann sich nicht als gt K nner lt qualifizieren Um eine Beziehung zu der Sport Welt aufzubauen und sich darin vermitteln zu k nnen ist es somit notwendig qualitativ gute gt Werke lt zur Verf gung zu haben die ber dem cut off liegen Sie ist also weniger davon abh ngig eine Vielzahl von Fertigkeiten ausprobiert daran gt herumge bastelt lt zu haben da diese m glicherweise allesamt unter dem cut off liegen und so keine G ltigkeits funktion aufweisen 221 Es scheint als sei das anthropologische Paradigma des Leibes als der Mittlerinstanz bei der Welterfah rung und die Bildung berdauernder Interessen gleicherma en von der Oualit t und Stabilit t der zur Verf gung stehender gt Werke lt abh ngig Das bedeutet die personale Beziehung zur Sportwelt wird sehr wesentlich von der Dimension gt fundamentales K nnen lt pr sentieren zu k nnen beeinflusst Wie die Alltagserfahrung zeigt sind es gerade die gt motorischen K nner lt die besonders geneigt sind sich sportlich berdauernd aber auch vielf ltig zu bet tigen Die zu beobachtende moderne Vi
73. e turnerische Bewegungsm glichkeiten Mit hnlichen Basis Zweckfiguren wird auf diese Weise das Raum und Zeitgef hl auch f r st tzlose Phasen geschult Die provozierten kin sthetischen Empfindungen entwickeln ein Bewegungsprofil was erwarten l sst dass der Lernende durch seinen Orientierungsgewinn seine selektive Aufmerksamkeit schlie lich auf unterschiedliche Details innerhalb von Bewegungsfiguren lenken kann Damit kann der Lernende sich die Aufgabe f r unterschiedliche L sungen zug nglich ma chen sich letztlich emotional sichern indem er beispielsweise die Angst vor K rperlandungen verliert was wesentlich f r die weitere gt Lernkarriere lt ist Die beschriebene Bewegungsform findet sich als Basisfigur z B beim Handst tz berschlag mit 1 1 Dre hung um die L ngsachse beim Salto vorw rts gestreckt mit 1 1 Drehung um die L ngsachse u a m wie der 4 Bei den Fortbildungen von Lehrern und Trainern wird diese Problematik immer wieder angesprochen Ein immer neu diskutier tes Problem stellt z B die Abgrenzung von Felg und Kippbewegungen dar Die Frage ab wann geh rt eine Rolle r ckw rts durch den Handstand noch zu den Kippbewegungen und ab welcher dynamischen und r umlichen Qualit t erfolgt der ber gang zur Felgbewegung zeigt die Schwierigkeit des bewegungsanalytischen Zugangs ber die Funktionsphasenmodelle auf Der subkontr re Charakter von Kipp und Felgbewegungen aber auch von Kipp und berschlagbewegungen
74. eine Aufgabe des Sportunterrichts darin besteht die geistige und k rperliche Auseinandersetzung mit Themen des Sports zu f hren diese deuten zu lernen und sich daran zu bilden muss auf didaktischer Ebene sehr deutlich zwischen dem Gehalt der Bewegungsidee einer Sportart und ihrer kommerziellen ffentlich medialen Pr sentationsform unterschieden werden Eine ernsthafte didaktische Begr ndung einer Sportart f r den Sportunterricht muss diesen Zusammen hang der unterschiedlichen Aspekte zwingend reflektieren da sonst lediglich eine bernahme des gt Scheins lt der Sportart und nicht des gt Seins lt der sportlichen Idee in den Schulsport stattfindet Ohne eine derartige Reflexion w re aber weder der bildungstheoretischen noch erziehungstheoretischen Perspektive der Sportp dagogik Gen ge getan 43 3 2 2 Zweite Szene Explorationen Eine Kunstturntrainerin bringt ihren 3j hrigen Sohn hin und wieder in das Training einer von ihr betreuten Leistungsgruppe mit Dieser nutzt in der mit Ger ten vollgestellten Halle jede erdenkliche M glichkeit an die Ger te zu kommen und selbst ndig zu gt turnen lt Die Anlage einer Minitrampolinbahn an der die Kunstturnerinnen ihre Akrobatikelemente schulen hatte es ihm von Anfang an ganz besonders angetan Er gt testete lt die Anlage nach allen Regeln der Kunst Da bei zeigte er eine u erst systematische und berlegte Vorgehensweise In einer ersten gt Testphase lt n herte er sich h
75. eine erneute Legitimationsdebatte des Faches insgesamt bef rchtet wurde vgl KURZ 1979 So blieb die Frage nach gt bildenden lt Inhalten und entsprechenden Inszenierungsformen weiterhin g nz lich ausgeblendet Die unterrichtliche Gestaltung der Wissensvermittlung r ckte ins Blickfeld der Didak tik 19 Die im urspr nglichen Sinn zun chst als gt Hilfstheorien lt f r eine Unterrichtslehre entwickelten Konzepte der Lernzieloperationalisierung MAGER 1965 Taxonomie des Lernvorgangs BLOOM KRATHWOHL 1971 und der Lernzielhierarchisierung M LLER 1969 SCHMIDT 1974 erhielten so didaktisches Gewicht Die inhaltliche Determinierung des Sportunterrichts blieb damit aber weiterhin unangesprochen In Folge dessen verharrte das Fach bez glich seiner hierarchischen Einordnung und Wesenszuordnung in der Festschreibung der schulischen Tradition im Status eines Nebenfaches und die Fachvertreter suchten von daher verst rkt nach gt extrasportiven lt gesellschaftlich plausiblen Legitimatio nen Die inhaltliche Ausrichtung und Praxis des Unterrichts blieb davon relativ unber hrt Diese orientierte sich haupts chlich an den bestehenden Pr fungsanforderungen des Faches besch ftigte sich immer weni ger mit den Sinndimensionen von Bildung und Erziehung durch diese Inhalte und gab den gt heimlichen Lehrpl nen lt immer weiteren Raum vgl DIETRICH 1972 PASCHEN 1969 Damit avancierten die sportartspezifischen Methodikb cher zu den praktisch re
76. eine schulische Notengebung eine Leistungserhebung zu erm glichen Die Fachdidaktik Turnen hat hierbei zahlreiche Modifizierungsvorschl ge und p dagogische Umformun gen des Wettkampfgedankens entwickelt vgl LANDAU 1983 1993 Die Grundlinien der Modifizierung folgen dabei einer bestimmten Interpretation des Siegescodes von turnerischen Wettk mpfen Im Wesentlichen wird einem sehr urspr nglichen Grundgedanken des turnerischen Wettkampfes der bei Turnfesten immer noch aktuell ist bei den vorgenommenen Anpassungen entsprochen Nach diesem wie derentdeckten Siegescode wird jeder Wettk mpfer bei Erreichen eines bestimmten Punktelimits als Sie ger geehrt Das Antreten zum Wettkampf und das Durchhalten stellen die prim re Idee des Siegescodes dar Aus diesem Grund wird die zu erreichende Punktzahl auch so angesetzt dass es einer Mehrzahl der Teilnehmer m glich ist das Limit zu erreichen Durch die zus tzliche M glichkeit sich innerhalb des Wettkampfangebots seinen Wettkampf individuell zusammenzustellen Wahlwettkampf kann der Teil nehmer seine Chancen Sieger zu werden sehr fr h relativ klar einsch tzen und seine Anstrengungsbe reitschaft entsprechend forcieren Dieser Gedanke zeigt sich au erordentlich erfolgreich wie die Teilneh merzahlen bei den Turnfestwettk mpfen belegen Die individuelle Leistung die der Wettk mpfer erbringt 194 definiert sich hier aus dem Vergleich mit sich selbst wobei gleichzeitig der
77. einfachste Grundformen des Aufstemmens des Radschlagens oder des Kastenspringens sind f r eine Vielzahl von Bewerbern nicht ausf hrbar sondern viele Pr flinge sind genau so wenig in der Lage die Ger te richtig zu benennen und sie in ihrer technischen Funktion zu bedienen 52 Unter dem Stichwort Turnen ist mehr wird zurzeit versucht Turnen didaktisch weiter zu fassen Die Absicht dabei ist Turnen aus dem engen Verst ndnis des Sportartenkonzepts herauszul sen und es in einen mehrperspektivischen Ansatz zu stellen bei dem die Aus bung vielf ltiger Bewegungsk nste im Vordergrund steht vgl DIECKERT 1998 12 FRANK in Sportp dagogik 3 99 10 Als wesentlicher theoretischer gt Annahmekern lt f r die Unbeliebtheit des Turnens so l sst sich diesen didaktischen Vorschl gen entnehmen werden dabei die Normgebundenheit und Formalisierung der Be wegungen und die sich daraus ableitende gt Strenge lt bei den unterrichtlichen Vermittlungsverfahren des Ger tturnens ins Feld gef hrt vgl LAGING in Sportp dagogik 3 99 17 Mit der L sung aus dieser Normgebundenheit und Formalisierung wird ein Durchbrechen der Unbeliebt heit des Turnens erhofft Um dies zu erreichen orientieren sich diese didaktischen Ans tze an gt Grund themen lt des Ger tturnens da erwartet wird dass damit mehrperspektivische Vermittlungslinien beim Erwerb von Bewegungskunstst cken intendiert werden k nnen Der implizit angenommene Vorteil dass durch
78. einzelnen Fachdisziplinen zu ordnen Perspektivisch w re ein Rahmenkonzept gt Bewegungslernen im Schulsport lt zu entwickeln dass den Be sonderheiten von schulischen Anforderungen p dagogische Intention organisatorische und institutionelle Strukturen und fachlicher Sachgem heit spezifischer entspr che Innerhalb eines solchen Rahmenkon zepts m ssten die einzelnen Fachdisziplinen charakteristische thematische Aspekte wahrnehmen die als Gesamtkonzept dem Lernenden die unterschiedlichen Bewegungsideen von Sportarten erschlie en w r den Damit w re die M glichkeit er ffnet das methodische Paradigma bei der gt Vermittlung von Sportarten lt zu ndern ohne die sportimmanenten Anforderungen au er Acht zu lassen Der Schwerpunkt ein aus der Sicht der Sportart zwingend notwendiges Fundamentum zu lehren w rde sich so in Richtung Vermittlung von Basisqualifikationen verschieben die den Lernenden die Auseinandersetzung mit verschiedenen Grundideen von Sportarten erlauben w rde Wenn Schulsport nicht mehr von der Idee des au erschuli schen Sports Ausbildung zum Fu baller Turner usw methodisch zu stark dominiert wird k nnen ver st rkt gt spannende lt Inhalte der Sportarten gelehrt werden und der m hevolle Weg langweilige Inhalte gt spannend lt zu machen fiele weitgehend weg Das Konzept innerhalb des Schulsports motorische Fertigkeiten so zu lehren dass sie zu einer realen Aus bung von Sportarten bef higen
79. erreicht als dass wir die Aufgabe gel st ha ben es bleibt au er u U der Nachricht dass wir es geschafft haben nichts zur ck Im Sport geht es nicht um Werke die wir schaffen nicht um Ver nderungen in der Welt die wir bewirken wollen KURZ benutzt hier einen Werkbegriff der weder die Beziehung der Person zu seinem geschaffenen Ob jekt noch die durchaus vergleichbare berdauerung von verschiedenen Werken in ihrer jeweiligen Welt thematisiert Die sportlichen gt Werke lt Gienger Salto Fosbery Flop u a bezeichnen eben nicht nur eine Fertigkeit sondern zeugen vom Erfindergeist der Kreativit t von Personen die ihre Sportwelt dadurch bleibend ver ndert haben Auch das Konzipieren einer Kletterroute wie z B Action Directe von Wolf gang G lich erstbegangen forderte von diesem nicht nur ein radikales Umdenken in seinem Training sondern verlangte nach der theoretischen Kreativit t in einer neuen Schwierigkeitsdimension gt denken lt zu k nnen Erst damit konnte er ein Werk schaffen dass ihn gt berdauernd lt machte F r die gt Anrainer lt dieser sportlichen Welten sind diese gt Werke lt deshalb nicht nur von berdauernder Bedeutung sondern bringen ebenso eine deutliche Ver nderung ihrer Welten mit sich Die Bezugnahme von KURZ auf die Unm glichkeit bleibender Ver nderungen der Welt durch den Sport zeigt die Problematik des Fehlens einer wie auch immer gearteten Sinntheorie des Sports auf Dies verst rkt
80. festge legten technischen Leitlinie auch vermittelt werden F r KNIRSCH sind konsequenterweise die Grundlagen die bewegungstechnischen Ausgangspunkte f r den Bewegungsk nstler den Weltklasseturner und f r den zum Teil motorisch erheblich eingeschr nk ten Sch ler die gleichen 89 Auch f r die weltbesten Turnerinnen und Turner waren die Ausgangspunkte ihrer bewegungstechnischen Entwicklung die Fundamentalbewegungen des Ger tturnens ebd 92 Daraus erschlie t er als zentralen Punkt seiner Vermittlungskonzeption dass schon bei den ersten Lern schritten deshalb bereits darauf geachtet werden muss dass die Aktionen in der Hauptfunktionspha se gegebenenfalls auch durch entsprechende Hilfe in r umlich zeitlicher Hinsicht der technischen Kenn linie entsprechen ebd 93 Sein Vergleich mit der musikalischen Ausbildung bei der er davon ausgeht dass zwingend zuerst die Tonleitern und Akkorde als musikalisches Fundamentum zu erlernen ebd 92 sind bevor Melodien erfasst und gespielt werden k nnen verdeutlicht seine Auffassung dass die theoretisch definierte Sach Logik die Lern Logik bestimmen muss KNIRSCH steht hier in der Tradition bedingungsanalytischer Verfahrensans tze deren methodische Zu g nge sich haupts chlich an der Frage nach der Funktion von Handlungen orientieren und sich weniger mit dem Bedeutungssinn von Handlungen f r den Lernenden besch ftigen Die Intentione
81. gef hlsm ige Aversion gegen diese Art von Ritualen und die daraus entstehende berh hung des realen Bedeutungssinns dieser Regeln muss als eine spezifische Reaktion unserer Gesellschaft aufgefasst werden da sie in dieser Weise in anderen Gesellschaften kaum auftaucht Das problematische Image das die Sportart durch diese Rituale bei vielen Betrachtern erh lt verf hrt dazu diese skeptische Einstellung auch auf die besonderen sthetischen Formierungen des K rpers die der Sportler bei seinen Bewegungen vornimmt zu bertragen Die gt stramme Haltung lt die besonderen k nstlichen gt K rperfiguren lt die bei der Pr sentation von turnerischen Bewegungsabl ufen gezeigt wer den assoziiert deshalb so mancher Betrachter viel eher mit Formen des Drills und des Gehorsams als sie unter dem Gesichtspunkt von funktionalen Zweckfiguren und sthetischen Kunstformen zu erfassen Dieser Fehlschluss dokumentiert sich in mannigfaltigen Berichterstattungen der Medien Dabei wird un terschwellig suggeriert dass die Vermittlung dieser Sportart allein schon auf Grund ihrer besonderen K rperfiguren nur durch eine gewisse k rperliche gt Dressur lt erfolgen k nne vgl Der Spiegel 32 1992 Die expressiv motorischen Darbietungen des Turnens werden deshalb kaum als das Bem hen erfasst Bewegungen k nstlerisch sthetisch zu ver ndern sondern h ufig nur einer reduzierten kulturkritischen Betrachtung unterzogen 183 Sport unterliegt in d
82. gemachten intrapersonalen Erfah rungen provozieren Handlungsmuster die entsprechend ihrer Effekte als wirkungsvoll oder wirkungslos erlebt werden Das Absch tzen von bestehenden Risiken in einer konstruierbaren Objektwelt wie sie durch Turnger te m glich wird h ngt wesentlich von der zu entwickelnden Phantasie ab gestaltende konstruktive Handlungen vornehmen zu k nnen Den Ursprung derartiger Handlungen stellen die Konstruktionsspiele des Kindes dar Das kindliche Kunstwerk eines selbst gebauten Turmes die technische Konstruktion das kunstvolle Gem lde erm gli chen es dem Kinde ber dieses Gestalten die Welt zu erfassen Mit seinen gt Werken lt dokumentiert das Kind die F higkeit freiwillig die Verantwortung f r eine selbst gestellte Aufgabe zu bernehmen Der Einsatz von Geduld Ausdauer Sorgfalt und der Wille Schwierig 121 keiten zu berwinden sowie die Hingabe an ein gt Werk lt ist durch kein anderes Tun im menschlichen Leben ersetzbar B HLER C 1962 172 Denn mit der Hingabe an das Werk f ngt das Kind an durch gt Machen lt Ordnung in seine Werkwelt zu bringen es lernt sie einzusch tzen zu ver ndern und zu verbessern Mit der Hinterfragung des Erlebten werden rationale planvolle Auseinandersetzungen mit diesen Erfah rungsgebieten erzwungen die damit wesentlich zur Bildung der Pers nlichkeit beitragen ber dieses planvolle rationale Auseinandersetzen gelingt es dem Kind wiederum eine pr
83. gerecht zu wer 180 den die Lernschrittfolgen zwar entsprechend den Prinzipien der Sachlogik und Angemessenheit der Fer tigkeit erstellen gleichzeitig aber gen gend Spielraum f r individuelle Anpassungen freilassen Damit werden wesentliche Anteile der Planung in die pers nliche Verantwortung des Einzelnen gestellt womit er auch die Auswahl der Mittel mit denen er seine Ziele verfolgt selbst zu verantworten hat Gleichzeitig bekommt er als Mitglied einer Arbeitsgruppe einen berblick ber andere individuelle Vorgehenswei sen 6 6 _ FAZIT Die verschiedenen didaktischen Ans tze in deren Folge eine erhebliche Ausdifferenzierung der stofflich inhaltlichen Vermittlung des Turnens zu beobachten ist wirft die Frage auf ob es berhaupt noch eine gemeinsame gt Philosophie lt des Faches gibt Die Kernfrage welche Aspekte denn die Grundidee des Tur nens konstituieren und in welchem Kontext diese unterrichtlich zu behandeln sind wird neutral kaum mehr gestellt sondern von vornherein der jeweiligen didaktischen Denkrichtung untergeordnet Logischerweise bleiben dadurch die methodischen Zug nge und Pr sentationen des Faches sowohl inhalt lich wie formal fragmentarisch und einseitig Die Grundidee des Turnens mit ihren unterschiedlichen As pekten wird nur sehr unzul nglich repr sentiert Die pers nlichkeitsformenden Wirkungen die sich gerade auch aus Aspekten des Pr zisionsgedankens der Sportart ableiten lassen werden infolge
84. grundlegende Gewissheit zu verschaffen dass der eigene Unterricht gt funktioniert lt Aller dings sollte diese anf ngliche Vergewisserung aber nur als Grundstock f r eine Weiterentwicklung der Lehrkompetenz und einer didaktisch methodischen Emanzipation von Lehrenden verstanden werden vgl SCHULZ 1996 29 Danach und dies ist ein Problem der p dagogischen Auffassung vom gt Wesen lt und gt Sinn lt des Sportun terrichts muss dieser Schritt der didaktisch methodischen Emanzipation auch vollzogen und der ber gang von engen methodischen Rezepten auf methodische Gro formen gewagt werden Der spannende Prozesscharakter der Fertigkeitsentwicklung und die Notwendigkeit die Logik des Ler nenden und die Logik der Bewegung in funktionale Zusammenh nge zu bringen wird sonst nicht mehr wahrgenommen und am gt Leben lt erhalten sondern durch die Lehrbuchgl ubigkeit des Lehrenden zum Erliegen gebracht Die rezepthafte Anwendung methodischer Reihen und ein funktionsphasengerechtes Vorgehen gaukeln dem Lehrenden Lerngeschwindigkeiten und Informationseindeutigkeiten vor die es nicht gibt und verhin dert m glicherweise auch die Konstituierung eines respektvollen Dialogs zwischen Lehrenden und Ler nenden Die didaktische Wahrnehmung wird durch die Konzentration auf die Rezeptur des Fertigkeitslernens ein geschr nkt und die eigentliche Aufgabe die gesamte Komplexit t des motorischen Erwerbs zu beachten wird vernachl ssigt
85. haben in der Ausbildung noch keine gro e Bedeutung erlangt Der durchaus wissenschaftlich zu nennende Prozess derartige konstituierende Lernfiguren entwi ckeln und qualitativ bestimmen zu k nnen h ngt somit auch von einer gt Schwerpunktverschiebung lt der bewegungstheoretischen Ausbildung von Sportlehrern ab Aus der M glichkeit eine Bewegung aufgrund ihrer augenscheinlichen T tigkeitsmerkmale beschreiben zu k nnen diese den entsprechenden Profilklassen zuzuordnen und daraus relevante Verkn pfungen zu entwickeln ergibt sich somit als weitere Denkrichtung die Strukturierung einer gt bildlich sinnhaften Be wegungsanalyse lt Das w rde bedeuten die Bewegungsbeschreibung des Lehrenden in der Praxis verlie e den Status der reinen Deskription und n herte sich der Beschreibung des Bewegungsaktes im Sinne einer antizipativen Verhaltenssteuerung Mit der semantischen bersetzung des sinnhaften Ergebnisses der Bewegungsanalyse in eine Bewegungs aufgabe Springe von den F en auf die H nde und lande gestreckt auf dem R cken wird ein handzu habendes T tigkeitsfeld f r den Ausf hrenden umrissen das als kognitiv motorische Aufgabe gestellt ihn dazu auffordert ber seine Bewegungsvorstellung eine hypothetische Bewegungskonstruktion zu ent wickeln in der die eigenen F higkeiten mit der gestellten Aufgabe in Einklang zu bringen sind Methodisch ist dies durch ein entsprechendes Lern und Ger tearrangement zu erreichen wel
86. hier latent die positiven Wirkungen dieser Bewegungsformen im Bewusstsein der Lehrenden zu verankern In Folge dieser Art zustande gekommener gesellschaftlicher Bewertungsmuster wird die Grundsportart Tur nen pauschal als gef hrlich und ungesund abgetan und deren spezifischen Entwicklungsreize nicht mehr korrekt reflektiert Zum Tragen kommt auch dass der offene Begriff Handlungsf higkeit es nicht erzwingt die Inhaltsaus wahl f r den Sportunterricht zum Gegenstand der sportp dagogischen Reflexion zu machen Dies erlaubt es sich ohne gedankliche und faktische Auseinandersetzung gesellschaftlichen Objektivationen zu unter werfen und diese gt Wirklichkeit lt didaktisch nicht mehr hinterfragen zu m ssen vgl Kap 4 4 Dies kann dazu f hren dass der Lehrende in Ermangelung einer Analyse der Sinnbedeutung dieser Bewe gungsformen unter erzieherischen Anspr chen vor der Situation steht dass er bei einem gt turnerischen lt Angebot quasi gegen diese gt Konvention lt handelt und sein unterrichtliches Angebot mit entsprechendem gt gesellschaftlich legitimierten lt Unverst ndnis und kritischen Kommentaren konfrontiert wird Dieser Sachverhalt zeigt plakativ dass ohne Beschreibung der erzieherischen Anspr che die Leitbilder des Sportunterrichts die Auseinandersetzung mit sportlichen Inhalten mehr dem Zwang gesellschaftli cher Objektivationen unterworfen bleiben und nur m hsam als erzieherisches Mittel zu nutzen sind Die b
87. igkeit einer Bewegung und der daraus folgenden Idee der Kopierbarkeit und der Vergleichbarkeit des Bewegungsvollzuges anhand definierter Figuren den Lernenden nicht oder kaum zug nglich gemacht Das Freie Turnen behandelt f r unsere Auffassung die Grundidee der Sportart nicht vollst ndig Die von BRUCKMANN 1993 ins Belieben des Ausf hrenden gestellte Qualit tsdimension interpretiert als freiwillig verordnetes Leistungsprinzip im Sinne KLAFKIs entspricht dem Anspruch auf F rderung und Forderung der individuellen Leistung zuwenig Die Gefahr eines sich Selbst Gen gen des Indivi duums das Verharren im Status quo wird dadurch latent heraufbeschworen Dies Verhalten wurde von HERBART 1964 168 Er ist mit keinem zufrieden der hinter sich selbst zur ckbleibt und mit keinem unzufrieden welcher soviel wird als man vermutlich von ihm erwarten durfte als bornierte Selbstfixie rung bezeichnet die das Handeln des Lehrers einforderte Ein sich immer wiederholendes Tun auf gleichem Niveau erf llt durchaus gewisse Aspekte der Funktions lust muss aber zwangsl ufig die Frage nach dem m glichen erreichbaren Niveau der Bemeisterung aufwerfen Eine Auslassung des Prinzips der Bemeisterung entspricht aber weder der Grundidee des Turnens noch der Idee des p dagogischen Leistungsprinzips Bezogen auf die vorgenommene analytische Bestimmung der Grundidee des Turnens ist festzustellen dass weder das Paradigma des Freien Turnen
88. irreale Spinnerei lt betrachtet Um dem Kriterium des gt kreativen Entdeckens lt zu entsprechen muss deshalb der Aufgabe des Bauens und neuen Nutzens von Objekten eine Reflexion im Sinne des Assoziierens von m glichen Bewegungs konstruktionen vorausgehen Die Grundfragen die aus der Sicht des gt Entdeckers lt wesentlich sind k nnen lauten Was will ich erreichen was also kann das Ger t oder die Ger tekombination f r diesen Zweck leisten Wie kann ich diese Ger te durch Umbau so verbessern dass sie f r meinen Zweck optimal sind Was muss ich beachten damit die assoziierte Bewegung an meiner Ger tekonstruktion funktioniert Welche Bauweise ist f r die Ausf hrung gef hrlich oder macht die Bewegung unm glich Die Triebfedern des Gestaltens unterliegen hier also einem eindeutig rationalen Zweck Die offenen Auf gaben etwas Tolles zu bauen ganz neue Bewegungen zu erfinden usw sind f r die Zweckgestalten der Ger te und Materialien des Turnens zu abstrakt formuliert werden deshalb schnell langweilig und verlie ren ihre explorativen Anreizwirkungen Zur Verdeutlichung der Einordnung eines Ger tes anhand seiner Zweckgestalt eine kleine Szene In unserem Garten wird in der Sommerzeit immer ein Gro trampolin aufgebaut F r die benachbarten Kinder stellt dies eine Attraktion dar die sie so h ufig wie m glich nutzen Das Springen auf dem Tram polin hat dabei selten sportiven Charakter Es wird in allen m glichen Var
89. ji gt gt I Bei Nichterreichen Verkn pfung der HBM u pI m NON9JSaZUR Schulung der zu Fertigkeiten oder enp USUUoy 4 fundamentalen Basis Zweckfiguren uyyy Sydezurg Grundt tigkeiten AA Konplexe Fertigkeiten Alltagsmotorisch orientierte Fertigkeitsebene I Technomotorische Fertigkeiten Abspr nge Landungen Hochstehende Bewegungsmerkmale statische und quasistatische Einfache Fertigkeiten athletisch koordinative Dimension technisch koordinative Dimension Rotationen funktionale K rperpositionen SANYPdSIO9A TOy9suoum Joyun gg 9p Zunnsqiesny JANEUIPIOON pun Y9sHoyIV Hang und St tzlagen Grundt tigkeiten laufen h pfen springen balancieren kriechen w lzen rollen rutschen Bewegungsbausteine h ngen st tzen rollen drehen springen ziehen schwingen fliegen landen schaukeln balancieren greifen halten werfen fangen gleiten schwimmen fliegen fahren h ngen schwingen klettern st tzen ziehen schieben sto en schlagen anppnyspunig I9y9stdA ojo1d yu USW IOFSSUNgaMIg nz USNOYSNEIPUNID Joyueaajo FUNJANUJIS A dn wopog sje sit jssunyulo op onpop op Sunpjp myug Abb 4 Schematische Darstellung des motorischen Lernaufbaus im Turnen 150 6 4 FAZIT Das Bewegungslernen normierter Techniken wird wie aufgezeigt in der Sportp dagogik widerspr chlich diskutiert und teilweise mit einer sehr eng gefass
90. k nnen scheitern h ufig in diesen Sportarten Die Selbstkonzepte dieser Sportler k nnen die situativen Erfahrungen dieser spezifischen Wechselbeziehung der Person Umwelt Transaktion nicht tolerieren und empfinden dieses Spezifikum der TKS als belas tende Dimension Personen aber deren Selbstkonzepte Konzeptmuster aufweisen die sich durch diese spezifische Wech selwirkung best tigen k nnen finden gerade dadurch ein hohes Ma an personaler Best tigung vgl FILIPP 1980 DEUSINGER 1986 ROSE 1991 Dieses konstituierende Merkmal l sst sich als gt Exploration und Gestaltungslinie lt bezeichnen und be zieht sich sowohl auf die technischen Bewegungsstrukturen der Sportart als auch in besonders hohem Ma e auf die Choreographie und die sthetischen Form der Bewegungsgestaltung Das Einbinden von 3 Augenblicklich werden drei gr ere Kategorien verschiedener Ans tze von Selbstkonzepten unterschieden 1 Als Umschrei bung der Erkenntnis einer Person dass sie als distinkte Entit t in der Interaktion mit ihrer Au en und Umwelt und auch von dieser abgehoben existiert 2 Als Summe der von einer Person von sich selbst geformten mehr oder weniger stabilen Sichtwei sen 3 Als die Summe eines unter dem Aspekt der affektiv evaluativen T nung entstandenen Konzepts des Selbstwertgef hls oder der Selbstakzentuierung vgl FILIPP 1980 106 107 65 Mode und Zeiterscheinungen aber dar ber hinaus auch das Entwickeln
91. konnten Die modifizierten Wiederholungshandlungen die das Kind beim Experimentieren mit den Objekten be nutzte lie en es die Wirkungsweise von Handlungen erkennen und erbrachten ihm gleichzeitig die not wendige f rsorgliche Absicherung die es ben tigte um den komplexen Verhaltensplan gt Salto vorw rts lt entwickeln und ausf hren zu k nnen Das Vergn gen welches dem Kind aus der Bewegung entstand ist deshalb nicht nur auf der motorischen und kin sthetischen Ebene anzusiedeln sondern beherbergen auch kognitive Dimensionen des Erfah rungslernens Trotz vielleicht aber gerade wegen so mancher misslungener Bewegungen und dem damit verbundenen Suchen Verwerfen und Finden der gt richtigen lt L sung bezieht sich das Vergn gen auch auf den kognitiven Anteil der erworbenen Fertigkeit Die nachfolgende Zurschaustellung seines Werkes die Pr sentation seiner individuellen Kopie gt Salto vorw rts lt f r alle willigen und unwilligen Betrachter zeigte die Erweiterung der Pers nlichkeitskompe tenz dieses Kindes Interessant in diesem Zusammenhang war die Inhaltsauswahl des Kindes ber den Balken balancieren am Stufenbarren an den Tauen oder an der Reckstange zu schwingen oder von Kasten und Pferd herun terzuspringen bereiteten dem Kinde zwar ebenfalls viel Freude faszinierten es aber ungleich weniger als der Salto vorw rts Die Zielstrebigkeit die gt Anstrengungsbereitschaft lt die das Kind beim gt Erwerb lt des Salt
92. methodischer Rezepturen von Sportarten Anwendung findet Die zum Teil vorgenommene Gleichsetzung der Vermittlung von sportmotorischen Fertigkeiten in Schule und Verein verbunden mit einer unreflektierten Anwendung von Unterrichtsrezepten f hrte zu einer gt p dagogisch lt begr ndeten Ablehnung der Sportartenkonzeption f r den Schulsport Hier werden aller dings Ursache und Wirkung der Systematik verkannt und die gt didaktische Bringschuld lt der Sportp da gogik f r diesen Bereich au er Acht gelassen Es ist ja nicht so dass die didaktische Phantasie des Lehrenden die notwendig ist um au erhalb von sportmotorischen Rezepten handeln zu k nnen trotzdem aber die Entwicklung sportmotorischer F higkei ten und Fertigkeiten in den Mittelpunkt des Sportunterrichts stellt und nicht an den Rand dr ngen l sst als 29 Naturgabe zu betrachten ist Diese entwickelt sich vielmehr aus der Kultivierung von erworbenen Grund kompetenzen Dieser Kultivierungsprozess ist an die st ndige Reflexion von Artikulation und Inszenie rung des Unterrichts gebunden Das bedingt dass sich die angebotenen unterrichtlichen Orientierungen Ma gaben und Hilfen eben nicht als Ad hoc Hilfsma nahmen ohne theoretischen Bezug darstellen sich im Gegensatz dazu aber auch nicht als abstrakte Konstruktionen ohne konkrete Bezugsebene erweisen d rfen Beide Positionen sind als didaktisches Planungsinstrument f r unterrichtliche Verfahren nur eingeschr nkt nutzb
93. mit den unterschiedlichen Parzellen des au erschulischen Sports und deren Normierungen und Kodifizierungen auseinandersetzen Diese ffnung der schulischen Parzelle h tte eine p dagogische Standortbestimmung f r den Sportunter richt nach sich ziehen m ssen um den erzieherischen und bildenden Auftrag des Schulsports beschreiben zu k nnen Diese Standortbeschreibung wurde nicht vorgenommen was MEINBERG u a vgl Kap 2 1 2 veranlasste nach der Sinntheorie des Sports zu fragen Durch die ffnung des Schulsports verlagerte sich das Interesse der Sportp dagogik und gt Themen und pragmatische Bauformen des Unterrichts lt waren nur noch am Rande wichtig Die p dagogische Legitimierung des Sportunterrichts durch allgemeine bergeordnete abstrakte Erzie hungsziele zog eine massive Orientierungslosigkeit ber anzustrebende konkrete Lernziele und den origi n ren Bildungswert des Sportunterrichts nach sich Es wurde dadurch ein praktisches Unterrichtsverst nd nis forciert welches sich auf belangloses Ausprobieren von Bewegungsabl ufen reduzierte vgl DIETRICH 1972 BECKER 1987 KURZ 1991 Der Austausch und die Neuaufnahme von Themen Bewegungsformen und Sportarten war damit ohne didaktischen Begr ndungszwang m glich da weder didaktische Normierungen und Kodifizierungen f r den Schulsport geschaffen waren die eine Adaptation der Themen Bewegungsformen und Sportarten an die Belange der schulsportlichen Realit t verlangt h tt
94. nelle Zubringerrolle f r die Gro en Spiele gedr ngt Ebenso verlieren die spielerisch geselligen Turnformen aber auch die Sing und Tanzformen der Grundschule immer mehr ihre Stellung Der aus der Perspektive des Sports logische Aufbau von Fertigkeiten st tzt sich auf die Annahme eines kontinuierlich verlau fenden Trainings oder systematischen bens Dadurch ist der Erwerb immer schwierigerer Fertigkeiten mit zunehmendem Trainingsalter stichhaltig Diese Rahmenbedingungen sind in der Schule so nicht vorzufinden weshalb dieser Aufbau an Folge richtigkeit verliert Gerade im Turnen zeigt die Logik des Lernaufbaus in eine andere Richtung Die Lernkurve im Turnen steigt dann am steilsten an wenn motorische Neugierde und relative Kraft der Lernenden g nstig zueinander stehen Dies trifft bei Kindern oftmals zu weshalb sie in der Lage sind durch spielerisches Erproben komplexe turnerische Formen zu erwerben die Jugendliche ein erhebliches Mehr an Anstrengungsbereitschaft kosten Es spricht gegen die Lernlogik des Turnens komplexe Fertigkeiten haupts chlich in die lteren Klassenstufen zu legen 21 2 1 2 Sportliche Sinnbez ge und Handlungsf higkeit KURZ stellte die g ngige Praxis beliebige Elemente des Sports auf beliebige Art und Weise in die Schule zu bernehmen kritisch in Frage Mit seiner Gruppierungsanalyse von Situationen entwickelt er pragmati sche Kriterien die der latent fortschreitenden Entp dagogisierung des Sportunte
95. nutzt und von dieser Seite aus Unterricht legitimiert d rfte deshalb eher selten sein Dies vor allem deshalb weil dieser Zugang von der aktuell gelehrten Sportdidaktik sehr randst ndig the matisiert und infolgedessen w hrend der universit ren Ausbildung kaum reflektiert werden kann vgl ELFLEIN 1992 11 2 2 2 Rezeptologie im Unterricht Die wachsende Zahl der gt rezeptologischen lt Unterrichtsverfahren die mittlerweile die Fachliteratur do minieren kann als Beleg f r die gro e Nachfrage gelten sich mittels methodischer Patent und Notrezepte oder sonstiger griffiger Handreichungen einen gt geraden Weg lt wie Unterricht funktioniert liefern zu las sen Ohne gt theoretische Approbation lt werden so methodische Reihen und Stoffsammlungen zu gt didaktischen Ratschl gen lt f r den Praktiker die dieser eigentlich bestenfalls unter der Bezeichnung gt methodische Bedienungsanleitung lt oder gt Kniffe und Tricks lt verbuchen sollte Mit dieser eingeschr nkten Darstellung und Auffassung von Unterricht wird dem Lehrer die sehr tr geri sche Chance einer p dagogischen Sicherheit f r sein Tun geboten Die M glichkeit das gt Misslingen lt des Unterrichts bzw die Diskrepanz zwischen Absicht und Ergebnis dem angewandten Rezept zuzuschreiben um nicht die eigene Kunst und F higkeit des Unterrichtens anzweifeln zu m ssen verhindert eine reflexi ve Unterrichtsplanung Darin zeigt sich sehr klar nicht nur die Begrenzthe
96. oder St tzfl che gleicher dynamischer Verlauf gleiche Bewegungsamplitude und gleiche Bewegungsrichtung vgl BORRMANN 1972 114 Die praktische Erfahrung zeigt allerdings eine Einschr nkung dieser Transferleistung auf die r umliche Vorstellung der Bewegung Der dynamische Verlauf wird auf Grund der Ger tespezifik nur rudiment r bernommen Um assoziative Interferenzen zu vermeiden muss deshalb eine entsprechende Diskriminati on der wahrnehmbaren Bewegungsgestalt und der dynamischen Verlaufsform vorgenommen werden BORRMANN beschreibt damit die Vermittlung im Turnen als einen bewegungsanalytisch determinierten Lernprozess ohne die lernlogische Komponente des Individuums zu integrieren Eine andere Betrachtungsweise entwickelt G HNER Bezugnehmend auf den hierarchischen Bewe gungsaufbau in der motorischen Entwicklung schl gt G HNER f r die Klasse der Fundamentalbewe gungen in der sportlichen Bewegungsentwicklung die Charakteristika der willk rlich vornehmbaren Aufgabenstrukturver nderungen vor 87 Somit ergeben sich f r die Fundamentalbewegungen a sie m ssen nicht notwendigerweise auf typische sportartspezifische Bewegungsziele ausgerichtet sein Vergleichsziele k nnen durch Erreichungsziele ersetzt werden Teilzielorientierung b sie sind in einem Bewegungsraum die entsprechenden Raummodifikationen mit eingeschlossen zu vollziehen der die ver nderten Bewegungsziele so gut wie m glich
97. p dagogisch initiierte Aufgabe be kommen mit Ger ten irgendetwas gt Neues lt zu bauen oder gt neue lt Bewegungsm glichkeiten an den Ob jekten zu erfinden Derartige Aufgaben des verfremdeten Einsatzes von Materialien und Ger ten bewirken In der Zeitschrift Sportp dagogik finden sich immer wieder praktische Anregungen f r den Unterricht die genau diese fehler hafte Nutzung bersehen So schl gt HOMEYER in Heft 3 99 eine Gestaltungsaufgabe mit dem Rh nrad unter dem Thema Jahrmarkt vor Unter anderem wird dabei das Rh nrad zur Schiffschaukel umfunktioniert Es wird dazu in senkrechtem Zu stand mittels der Ringeaufh ngung Trapezstange eingeh ngt und vom Boden abgehoben Eine Matte wird als Sitzlage in das Rh nrad gelegt Damit entsteht die Gestalt einer Schaukel Die Zweckgestalt einer Schaukel ist nur dann attraktiv wenn diese eine m glichst hohe Amplitude aufweist Den Kindern dieser Gruppe ist dies klar weshalb sie sich ber die gestellte Aufgabe der Lehrerin das Rad selbst ndig von innen in Bewegung zu setzen hinwegsetzen und es von aussen anschubsen Die Dimen sion des Rh nrads und die entstandene Amplitude veranlasste nun die Lehrerin sichernd einzugreifen und ber Absprache die Schaukelh he festzulegen Da die Zweckgestalt einer Schaukel nun mal das kr ftige Schaukeln impliziert ist anzunehmen dass der Reiz dieser Station durch diese einschr nkende Ma nahme rapide sank Eine klare durch die Zweck
98. pfung der figuralen und akrobatisch technischen Komponenten ergibt den Erfolg Ein Wettkampfsystem wird durch diese Orientierung schnell so komplex dass es ohne spezifische Infor mationen im Sinne einer Interpretationshilfe f r das Gesehene nicht mehr zu verstehen ist Da zudem die technomotorische Struktur des Turnens nicht dazu geeignet ist sich sthetisch so gestalten zu lassen dass das Publikum daraus den eigentlichen Genuss ziehen k nnte steht die Grundidee sch ne Pr sentation des gt Unn tzen lt als Grundlage des Wettkampfs in gewissem Widerspruch zum Alltags verst ndnis des Wettkampfsports 6 7 2 Die gt sthetische Figur lt ein widerspr chlicher Ausbildungsgegenstand im Turnen Um den Vorgang der k nstlichen Umformungen von Bewegungen verst ndlicher zu machen bem hen sich manche technisch kompositorische Sportarten zus tzlich zu ihrer technomotorischen Struktur die Komponente der Show einzubinden Diese Bem hungen werden unternommen weil viel darauf hindeutet dass die technomotorischen Hand lungen m glicherweise dann einfacher zu verstehen sind wenn diese Darbietungen in ein gt Schauspiel lt eingebunden werden Die gt Erz hlung lt transportiert hier die k nstliche Umformung der Bewegung und erschlie t dem Betrachter die sthetik der Bewegung auf diese Weise 58 N tzlichkeit wird hier nicht im Sinne von gt Nutzen bringen lt durch die T tigkeit benutzt sondern wird als gt innere N
99. r den Sch ler das Problem unfertige Bewegungen anbieten zu sollen die m g licherweise massiv auch seinem sthetischen Empfinden widersprechen Er wei dass seine Bewegungen plump wirken und den Zuschauenden alles andere als einen sthetischen Genuss vermitteln Es ist nach zuvollziehen dass solche Pr sentationsaufgaben nicht auf viel Gegenliebe sto en und die Meinung festi gen man sei f r die Sportart ungeeignet oder aber im Umkehrschluss die Sportart sei f r die Schule un geeignet Ein grundlegendes Problem des Turnens in der Schule liegt wom glich genau darin dass die geforderte Pr sentation der Fertigkeit massiv der sthetisch m glichen Handlungsfigur der Lernenden widerspricht Durch die Festlegung auf komplette Fertigkeiten muss der Lernende gezwungenerma en Figuren anbie ten die m glicherweise weit weg von seinen eigenen Zuschreibungen was denn eine sthetische Figur ausmacht liegen Es bleibt ihm damit nicht nur versagt Bewegungen mit ihren sthetischen Merkmalen zu pr sentieren sondern im Gegenteil er muss sich in figuralen Formen pr sentieren die seiner Identit t zuwiderlaufen Der wesentliche Aspekt des Turnens den motorischen Genuss eines attraktiven Elements durch eine ge lungene sthetische Pr sentation zu steigern wird damit nicht erfahrbar 193 Im zweiten Fall stellen die Fertigkeiten Formen dar die so einfach sind dass ihnen das spannende Ele ment fehlt Damit wird es zwar m glich die
100. reale Erfolg der sich erst im Vergleich mit anderen ergibt in den Hintergrund r ckt In dem beschriebenen Siegescode kommt ein klassischer Bildungsbegriff zum Vorschein der bei ROUSSEAU mit den Worten von der freien Sittlichkeit des nat rlichen Individuums oder bei HERBART als sittlicher Charakter des Individuums angesprochen wird In bertragenem Sinn wird der existentielle Akt der moralischen Selbstbestimmung der Person durch den Wettkampf eingefordert Durch den f r andere unverf gbaren weil nur auf die eigene Person gerichteten aber dennoch urteilenden Sie gescode wird der Wettk mpfer zur Moralit t verpflichtet Das Eingestehen von Sieg oder Niederlage wird zur gt inneren lt Angelegenheit Die bernahme dieses Siegescodes in den Schulsport f hrte zu verschiedenen schulischen Wettk mpfen wie dem Erwerb des Sch lerturnabzeichens den Bundesjugendspielen aber auch der Wettbewerb Jugend trainiert f r Olympia weist noch Anzeichen dieses Siegescodes auf Mit diesen Ma nahmen war die Hoffnung verkn pft die Attraktivit t von Schulwettk mpfen zu erh hen und in ihrem Gefolge eine insge samt bessere Akzeptanz des Turnens zu erreichen Eine etwas andere gedankliche Richtung wird in der hier vorgestellten Wettkampfinterpretation einge schlagen Der Siegescode mit seinem Bezug zur Bildung des Individuums kurz charakterisiert durch die bekannte Sentenz Sieg ber sich Selbst bleibt aber erhalten Es g
101. rung an maschinengleiches Wiederholen m nden k nnte und deshalb das Ein ben normierter Fertigkeiten keine sportp dagogische Zielsetzung sein kann verkennen die realen sinnlichen Zusammenh nge motori scher Handlungen Das Misslingen einer Gesamthandlung fordert zwar das ben einzelner isolierter Funktionsformen da sie aber in einem Zielzusammenhang mit der Gesamthandlung stehen bleibt die reflektierende Haltung des benden nach wie vor deutlich erhalten Das Arbeitsprinzip von KERSCHENSTEINER meint ausdr cklich dass das manuelle Werk durch sei ne innere Gedankenverbindung von der Willenshandlung zur Sachlichkeit einen geltenden Wert erzeugt Das ben als reflektiertes ben definiert weckt ber seine Schl sselbegriffe wie konstruktives Denken Werkzeugdenken Bewegungsphantasie Pr zision und sachgem er Umgang somit nicht nur das Ver st ndnis f r eine gt k nstliche lt gt gemachte lt eben zu gestaltende Umwelt sondern erfordert dadurch auch die Selbstbestimmung zur Moralit t und Verantwortungsf higkeit im Umgang mit dieser Umwelt In Abwandlung von Schiller res miert BOLLNOW ebd 11 Der Mensch bleibt nur da ganz Mensch wo er bt er sinkt unter sein Mensch Sein hinab wenn er sich nicht mehr bend bem ht was dem p da gogischen Mahnen von HERBART 1964 29 entspricht der das sich selbst gen gen als bornierte Selbstfixierung des Individuums wertet Die Deutung dass sich der Mensch durch b
102. sich aus dem Bem hen immer neue komplexere andersartige Bewegungen zu erfinden diese dann so zu objektivieren dass ihre Gestalt gt feststellbar lt wird und nachfolgend diese Gestalt immer weiter zu verbessern um sie sch ner pr sentieren zu k nnen Dieser Prozess ist didaktisch so aufzuarbeiten dass es dem Lernenden m glich wird diese Idee zu begreifen Dieser didaktische Schl sselbegriff erfordert zwingend unterschiedliche Schwerpunktsetzungen Diese sind aber unter dem Gesichtspunkt des Erziehungsziels eines gebildeten Laien im Sinne von KLAFKI zu formulieren Ein g nzliches Auslassen eines konstitutiven Merkmals einer Sportart ist hierbei nicht zul ssig wenn der Status des gebildeten Laien sich daraus ergibt dass er die Idee einer Sportart verste hen kann Turnen ist dann zu verstehen wenn die Genese des Turnens die von der Erprobung aller nur denkbaren Bewegungsm glichkeiten ber deren Objektivierung in einer technisch optimalen L sung bis hin zur qua litativ bestm glichen Pr sentation dieser Bewegungsl sung f hrt vorgestellt wird 203 Es gilt die Genese der Bewegungen des Turnens als unterrichtliches Problem zu definieren es an einem Bewegungsthema mit durchaus mehreren L sungsans tzen aufzubereiten letztlich aber die Probleml sungen in einem weiter gefassten Sinne mit den turnsportlichen Kategorien gt technisch optimal lt und gt bestm gliche lt Pr sentation zu versehen Gelingt
103. so mit auch die grundlegenden Prinzipien der Wahrnehmung besitzen aus dieser Sicht auch f r das motori sche Lernen eine gewisse G ltigkeit Allerdings wirft die Gestaltbildung Figur und ihre Abh ngigkeit 66 vom jeweiligen Bezugssystem Grund was als Figur Grund Beziehung verstanden wird und mit dem sich auf Fehlerbedingungen Bezug nehmen l sst bei den TKS Probleme auf Die Toleranzbereiche im Sinne einer qualitativen Dimensionsfestlegung des Fehlerbildes zum Bezugssystem w hrend des Ansteue rungsprozesses sind theoretisch sehr widerspr chlich aufgearbeitet Damit bleibt die Frage ab wann und in welcher Art ein Fehler zu korrigieren ist nach wie vor offen bzw wird in der Praxis durch das Hand lungswissen der Trainer festgelegt Speziell bei den technisch akrobatischen Sportarten mit ihren vorgegebenen technischen Leitbildern besteht dabei die Gefahr ein zu enges Korsett der Figurpr gnanz beim Bewegungslernen einzubringen und mit massiven Korrekturinformationen und ma nahmen deren Wirkungsgrad kaum einzusch tzen ist den Lernprozess unn tigerweise zu komplizieren und einsichtiges Lernen zu erschweren Dies geschieht von der vermittelnden Seite aus in der wohlgemeinten und durchaus richtigen Absicht gt Grundlagenfehler lt zu vermeiden Gleichzeitig entsteht dabei jedoch die nicht unerhebliche Gefahr einer mangelhaften Ausbildung der Selbstorganisation und Selbstreflexion beim Techniklernen mit den Folgen einer mangelha
104. so auch f r den Lernenden die notwendigen Arbeits schritte ablesen die er f r eine Verbesserung der Turnfigur durchf hren muss Abb 5 Schematische Darstellung der skizzierten motorischen Ann herungslinie 167 6 5 5 1 Die Eckdaten der methodischen Planung Die vorgenommene Analyse zeigt dass die Ansteuerung turnerischer Fertigkeiten ber einen l ngeren Zeitraum als gt bottom up lt erfolgen muss Damit wird auf Seiten des Lehrenden ein planvolles dialogi sches und systematisches Vorgehen gefordert Planvoll bezieht sich dabei nicht auf die Planung einer einzelnen oder auf den Ablauf mehrerer aufein anderfolgender Stunden sondern auf die Planung eines gt Themas lt im Ger tturnen Die bergeordneten Themen des Ger tturnen ergeben sich aus der Verkn pfung von Grundt tigkeiten und deren Modifizie rung im Hinblick auf die Objektwelt des Turnens So ergibt sich aus der Verkn pfung und Einbindung der Grundt tigkeiten laufen springen st tzen fliegen in eine entsprechend gestaltete Objektwelt ein thematischer Zugang zu den St tzspr ngen Die Anpassung der Grundt tigkeiten an die Bedingungen der Objektwelt entwickelt diese weiter zu Bewegungsbausteinen Mit diesen kann den Bedingungen der Ob jektwelt entsprochen werden In Fragen gefasst kann dies hei en Grundt tig Modifizierung im Hinblick auf die Verkn pfung zu Be hochstehende Bewe keiten Objektwelt wegungsbausteinen gungsmerkmal
105. sslich um einen Bremssto zu entwickeln der die notwendige H he f r die Realisierung des Sprunges garantiert Um entsprechende Sprungh hen zu erreichen kommt der F higkeit Arbeitswinkel und damit die entspre chenden funktionalen K rperpositionen zu fixieren eine wesentliche Aufgabe zu F r die Schulung reaktiver Abspr nge m ssen die gestellten Bewegungsaufgaben deshalb zu wesentlichen Teilen solche kin sthetischen Bewegungserfahrungen vermitteln die es dem Lernenden erm glichen die Relevanz von Steifheit und Elastizit t und deren Relationen im Bewegungsapparat zu erfassen Das Mini trampolin und Gro trampolin sind durch ihre Ger teeigenschaften pr destiniert diese Erfahrungen auf relativ einfachem Wege zu vermitteln Die geringe Verlangsamung der Absprung und Abdruckgeschwin digkeiten verbunden mit der etwas l ngeren Flugdauer entwickelt das entsprechende Bewegungsgef hl welches notwendig ist um turnerische Absprung und Abdruckformen zu realisieren Aus systematischer Sicht sind folgende Formen zu nennen aus denen sich Bewegungsaufgaben entwickeln lassen Von den F en Von den H nden Verkn pfungen In vertikale Richtung In vertikale Richtung Fu spr nge Handspr nge ohne horizontale Geschwin ohne horizontale Geschwin digkeit digkeit In vertikale Richtung In vertikale Richtung Fu Handsprung mit horizontaler Geschwindig mit horizontaler Geschwin K rperlandungen bzw Fu keit dig
106. tzlich keit lt einer ansonsten gt unn tzen lt T tigkeit verstanden Ein sch nes Spiel verliert diese gt innere N tzlichkeit lt wenn der Ge danke des gt Gewinnen Wollens lt nicht verfolgt wird 185 Im Eiskunstlauf im Synchronschwimmen im Skiballett u a wird dies seit einiger Zeit umgesetzt Die Sportler binden ihre technomotorischen Handlungen in kleine Geschichten ein die sie noch zus tzlich durch Mimik und Pantomimik transparent machen Die Grenzen zu Showdarstellungen innerhalb des Wettkampfes werden damit fast erreicht Dieses Verfahren l sst sich in den st rker akrobatisch orientierten Sportarten nur in einem sehr eng be grenzten Rahmen nutzen Im Turnen w re hierf r lediglich das Bodenturnen der Frauen zu nutzen was auch immer wieder ausprobiert wird Ansonsten scheitert dieser Ansatz zwangsl ufig an den sportlichen Rahmenbedingungen der Sportart Durch die turnspezifischen Bedingungen Regeln werden die Inhalte und deren Pr sentation relativ eng vorgegeben womit die Verwendung von Showelementen eingegrenzt wird Der Versuch an anderen Ge r ten mittels K r bungen eine gt Geschichte lt zu erz hlen h tte eine gravierende Akzentverschiebung der Sportart zur Folge Ob eine derartige Akzentverschiebung durch Regelver nderungen berhaupt m glich w re und ob diese von der Sportart schadlos berstanden w rde sei dahingestellt und soll hier nicht weiter er rtert werden 59 Die vollst ndige Umkehrung de
107. und Organisa tion der Wahrnehmung erworben wurden sind die Zug nge zu diesen Elementen wesentlich einfacher zu er ffnen Die prozessorientierte Entwicklung von vielerlei Erkenntnissen ber eine Bewegung die durch das Handeln aus der Vorstellung heraus entstehen machen das Bedingungsgef ge einer Bewegung f r den Lernenden informativ und halten gleichzeitig die Lernsituation in ihrer Grundtendenz spannend Der Sch ler kommt so in die Lage auch nachfolgend entstehende darauf aufbauende und immer komple xer werdende Bewegungen als Ergebnisse eigener hypothetischer Konstruktionen aufzufassen Anhand der gt bio mechanischen lt Erfordernisse der gestellten Aufgabe lassen sich so immer pr zisere Konstrukti onen entwickeln Der Lernende f ngt so an das mechanische System und seine biologischen Adaptati onsm glichkeiten zu begreifen was ihm einen kausalen Zugang zu der Grundidee des Turnens erm g licht Ohne die erlebte kin sthetische Kausalit t des Lernenden bleiben komplexe Konstruktionen f r au enge leitete Bewegungsinformationen sonst nur unzureichend zug nglich Die Vermittlung komplexer Systeme erfordert von daher methodische Leitlinien die entsprechende antizipative und repr sentierbare Informati onen aus dem Bewegungsakt nicht nur zulassen sondern auch einfordern Die Anfangs noch bestehende Vagheit bei der Bewegungsvorstellung kann hier durchaus durch die taktil kin sthetische Regulation und deren Auswertung kompensiert u
108. und sozialen Ebene das System Kunstturnen an den Rand seiner Funktionsf higkeit und l sst seine spezielle Anf lligkeit f r Kritiken aller Art erkennen vgl SCHARENBERG 1992 Diese zeigen oft weitl ufige Auswirkungen nicht nur auf die gesellschaftliche Akzeptanz des Gesamtsystems Ger tturnen sondern logischerweise auch gravierende Auswirkungen in angrenzenden Bereichen z B im Schulturnen Hoch spezialisierte Systeme wie das Kunstturnen sind deshalb als integrierender Begriff nicht verwend bar 30 Unter dem Begriff des Bedingungsfeldes ist in diesem Zusammenhang das soziale Umfeld Elternhaus Schule etc zu verste hen aber auch die gt apparativen Voraussetzungen lt entsprechende Hallen sowie gt fachliche Voraussetzungen lt entsprechend qualifiziert ausgebildete Trainer und Betreuer und medizinische Einrichtungen 8l 5 5 ORDNUNGS UND KLASSIFIZIERUNGSKONZEPTE IM SPORT Die Ordnungs und Klassifizierungssysteme im Sport lassen sich unter strukturalistischen Gesichtspunk ten als bewegungsanalytische Konzepte begreifen mit deren Regeln Gemeinsamkeiten und typische Un terschiede zwischen einzelnen Bewegungen einer Sportart festlegbar sind Mit Hilfe dieser so entstehen den Ordnungssysteme soll die sportartspezifische Vielfalt der Bewegungen gegliedert und damit die Er stellung einer Taxonomie erm glicht werden Aus dieser Taxonomie leiten sich dann methodische berlegungen ab welche Merkmale einer Bewegung unter beweg
109. unver nderlich auf das Springen festgelegt Die Art des Springens allerdings wird permanent neu festgelegt und zeigt eine hohe Variabilit t Wenn den Kindern von au en p dagogisch initiiert zu gef hrlich vorgeschlagen w rde das Trampolin zum kommunikativen Treffpunkt der Stra e zur allgemeinen Spiel H tte umzufunktionieren w rden sie vermutlich am Verstand des Betreffenden zweifeln Selbstverst ndlich funktionieren Kinder viele Objekte f r ihre T tigkeiten um So wird eine g nstig lie gende Baudiele zur Wippe oder als Schleuderbrett verwenden und die entsprechend h ngende Leiter wird als Hangelbahn oder Balanciersteg benutzt Gemeinsam ist diesen gt verfremdeten lt Benutzungen aber dass die vorgefundenen Objektgestalten dies Tun gt zweckhaft lt herausfordern und ein Bewegungsmotiv gt provozieren lt Kinder haben in solchen Situationen einen sehr schnellen Blick f r die funktionale Verwendungsbreite des gegebenen Objekts In dieser funktionalen Verwendungsbreite bleiben Kinder auch wenn sie mehrere Objekte miteinander verkn pfen Sie reihen diese Objekte nach der Logik der funktionalen Verwendung zueinander und nutzen die entstehenden Effekte sicher aus Bei der gestellten Aufgabe wir erfinden ein neues Ger t eine neue Ger tekombination eine neue Bewe gungsaufgabe verkennen die Lehrenden oftmals die Sachlogik von Objekten und die daraus folgende Assoziation von Bewegungsm glichkeiten und wundern sich danac
110. von eigenen individuellen Gestaltungslinien stellt hohe sthetisch kreative Anforderungen an Sportler und Trainer Sie m ssen und k nnen nur im Dialog erarbeitet werden Dies geschieht zun chst sicherlich ber die sogenannte Fremdidentifizierung Diese entwickelt sich in Abh ngigkeit von der Beurteilung durch die Interaktions partner Trainer Publikum Team und bernimmt so eine Teilfunktion innerhalb der situativen Selbstbe wertung Bei der individuellen Interpretation dieses Vorganges durch die eigene Person wird dem Indivi duum deutlich inwieweit die Pr sentation des realen Selbst gegen ber anderen gegl ckt ist und von den jeweiligen Interaktionspartnern akzeptiert wird Somit kommt dem reflexiven Dialog zwischen den Inter aktionspartnern eine wesentliche Bedeutung bei der Entwicklung eines stabilen Selbstkonzeptes zu Diese Exploration Gestaltungslinien sind in ihrer Schwerpunktsauspr gung sicherlich unterschiedlich gewichtet Je nach Orientierung unterscheiden sich die Sportarten dieser Gruppe hier deutlich Die eher technisch akrobatisch orientierten Sportarten Kunstturnen Trampolin Wasserspringen Rock n Roll unterliegen geringeren k nstlerisch gestalterischen Str mungen als die st rker technisch sthetisch ori entierten Sportarten Rhythmische Sportgymnastik Eiskunstlauf Tanz Die M glichkeit der Gestaltung innerhalb der technisch akrobatischen Gruppe wird zu wesentlichen Teilen von der F higke
111. zu den Sach gegenst nden des Sports verbessern Aktuell treffen weder die Forderungen einer engen Anpassung an die Formen des au erschulischen Sports noch die tendenzielle R ckkehr zu gt naturalistischen Bewegungskonzepten lt mit ihren p dago 210 gischen und interpretativen berh hungen des Wesens von Bewegung die schulische Realit t Es fehlt nach wie vor an realisierbaren didaktisch methodischen Bauformen des Sportunterrichts Die aktuelle Spannbreite von thematischen Schwerpunktsetzungen produziert einen Aktionismus bei dem die Neigung vorherrscht ungepr ft gerade aktuelle Motive und Str mungen der au erschulischen Sport und Bewegungswelt und ebenso die dort eingesetzten Vermittlungsweisen als Geltungsformeln f r den Schulsport zu interpretieren Dieser Aktionismus zeigt Wirkung auf die Planungsgruppen der Lehrplan kommissionen und deren bildungspolitische Entscheidungen f r das Schulfach Sport und wirkt auch in der allt glichen unterrichtlichen Praxis des Schulsports deutlich nach P dagogische Zusammenh nge sportmotorischen Handelns und bedeutsame Lernformen des Faches wer den aus den Augen verloren und dem Trend der gt Aktualit t lt geopfert bzw den wechselnden subjektiven Problemlagen der Lernenden widerspruchsfrei angepasst Insofern bleibt die Forderung von ROTH 1966 13 zusammenfassende Aussagen mit kompakten Beg riffen zu wagen die dem praktizierenden P dagogen im Vollzug seines erzieherischen
112. zu unterst tzen Gerade im Turnen k nnte dies eine wesentliche Lern hilfe darstellen Der Begriff der Bewegungsvorstellung wird hier in eine andere Richtung gelenkt Er beinhaltet nicht mehr nur die Pr sentierung des technischen Leitbildes der Fertigkeit sondern er schlie t mit ein dass schon Teilfertigkeiten und Verkn pfungen von Teilfertigkeiten mit aufgenommen werden k nnen Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der M glichkeit einer fr hen berpr fung des mentalen Output Da der Aufbau der Bewegungsvorstellung nicht unmittelbar zug nglich ist kommt den aktuell realisierten Bewegungen eine Kontrollfunktion f r den Vorstellungsaufbau zu Wenn der zu berpr fende Output einer korrekten Bewegungsvorstellung aber erst mit dem Erreichen des Schemas der vollst ndigen Fer tigkeit einsetzt sind viele Teilaktionen nicht mehr bewusstseinsf hig Die Folge es muss m hsam und oft recht langwierig nach der fehlerhaften Vorstellung gefahndet werden Mit dem Verfahren schon die kor rekturf higen konstitutiven Teilfertigkeiten als Kontrollinstanz beim Aufbau der Bewegungsvorstellung zu qualifizieren und f r das Gesamtbild zu nutzen vereinfachen sich die Korrekturma nahmen Mit der Schulung der relativ leicht aufzubauenden Bewegungsvorstellungen der Teilfertigkeiten die noch problemlos der internen Regulations und Ausf hrungskontrolle zug nglich sind wird die Bewegungsvor stellung f r die Gesamtbewegung transparenter Dem Lehren
113. 07 Wenn Schule schon nicht immer attraktiv und sch n ist so sollte der Sport ein Gegengewicht sein nicht auch noch die Menge des Ungeliebten vergr ern sondern aus gleichend wirken Freude ausstrahlen zeigt sich das Missverstehen von individuellem Sporttreiben und der Aufgabe von Sportunterricht Didaktisch impliziert Sportunterricht zumindest planvolles Unterrichten unter den Gesichtspunkten des Erwerbs sportmotorischer Fertigkeiten des Anstrebens wesentlicher sportlicher Erziehungsziele Fairness Verantwortung Hilfsbereitschaft etc der Reflexion bestimmter Sinndimensionen des sportlichen Han delns und der Kompetenzentwicklung im gt eigenorganisierten lt motorischen Lernen 35 Wenn also die Entwicklung der personalen Selbstkonstruktion durch Prozesse der Auseinandersetzung mit den Gegenst nden der Welt des Sports als wesentliche Aufgaben des Sportunterrichts bezeichnet werden kann l sst sich dies im schulischen Rahmen sinnvoll nur mit und an den Inhalten vermitteln f r die der Lehrer seine p dagogische didaktische und methodische Grundkompetenz erwerben konnte Das blinde Nacheifern und kritiklose bernehmen von Strukturen und Inhalten des ffentlichen Sports sprengt diese Grundkompetenz l sst planvolle unterrichtliche und erzieherische Dimensionen bei Unter richtsveranstaltungen zweifelhaft erscheinen und wird sich mit einer engen Ausrichtung an einer Spa kul tur kaum als gesellschaftlich wertvoll darstellen k
114. 1971 KLEINDIENST CACHAY C Die Verschulung des Turnens Schorndorf 1980 KNIRSCH K MINNICH M Ger tturnen mit M dchen und Frauen Kirchentellinsfurt 1996 KNIRSCH K Fundamentum des Ger tturnens 2 Auflage Kirchentellinsfurt 1996 KNIRSCH K Leistungssport in deutsches turnen 1 23 1985 130 245 KOFINK H Ist Sportp dagogik kein P dagogischer Grundbegriff In sportunterricht 8 1999 48 312 313 KOFINK H Schulsport aus der Sicht der Sportlehrer In sportunterricht 43 1994 3 127 132 KOFINK H Schulsport Was vor 30 Jahren die V ter gekonnt haben schaffen die S hne heute nicht In Der Teckbote 11 12 1999 KOHL Gestalttheorie bei der Behandlung des motorischen Lernens im Gebiet des Sports In GUSS K Hrsg Gestalttheorie und Fachdidaktik Darmstadt 1977 64 83 KOLLEGER M K rpererfahrung im Ger tturnen Wiesbaden 1995 KRATHWOHL D R Der Gebrauch der Taxonomie von Lernzielen in der Curriculumkonstruk tion In ACHTERHAGEN MEYER Hrsg Curriculumkonstruktion M glichkeiten und Gren zen M nchen 1971 75 97 KROH O Entwicklungspsychologie des Grundschulkindes Langensalza 1944 KRON F W Grundwissen Didaktik M nchen Basel 1975 KRON F W Wissenschaftstheorie f r P dagogen M nchen Basel 1999 KRUG J Techniktraining eine aktuelle Standortbestimmung In Leistungssport 3 1996 6 11 KR GER M GRUPE O Sport oder Bewegungsp dagogik
115. 2 1992 304 322 SCHMIDT SINNS J Neukonzeption zur Strukturierung des Ger tturnens In TROSS R Red Ger tturnen in Schule Hochschule und Verein Heidelberg 1988 SCHMITZ J N Studien zur Didaktik der Leibeserziehung IV Lehr Unterrichts und Curricu lumprobleme 2 Aufl Schorndorf 1972 SCHODER G Springen und Sprungerleben Diss T bingen 1970 SCH PE H G Zur didaktischen Struktur des Ger tturnens unter dem Gesichtspunkt der Schul relevanz Ahrensberg 1977 SCH PE H G Didaktik des Kinderturnens als Entwicklung eines Modells des gleitenden Auf baus von Handlungsstrukturen f r das Ger tturnen Freiburg 1981 SCH PE H G Stufendidaktik sportmotorischen Handelns Niedernhausen Taunus 1987 SCH PE H G Die Entwicklung der Bewegungsvorstellung im Ger tturnen Hamburg 1997 SCH PE H G Die Untersuchung von Albert Derwort und Paul Christian zur Leistungsf higkeit sensomotorischer Koordination Ein begriffskl render Beitrag zum Gestaltkreismodell im Hin blick auf moderne Theorien In Sportonomics 3 1997 2 63 100 SCH PE H G Kinderturnen Entwicklungsgeleiteter Aufbau von Lernstrukturen f r das Ger t turnen eine Erfahrensstudie zur Didaktik Hamburg 1998 SCHULZ N Lehrpl ne ungeliebte Planungshilfen f r den Sportlehrer In Sportunterricht 34 1985 452 455 SCHULZ W Anstiftung zum didaktischen Denken Unterricht Didaktik Bildung Weinheim 1996
116. 3 Als anschauliches Beispiel mag ein von KNIRSCH 1970 ver ffentlichtes Methodikbuch gelten Der Titel bezeichnet das Buch als Lehrbuch des Kunstturnens In seiner Einleitung wendet sich KNIRSCH aber sowohl an Sportlehrer als auch Trainer Im Besonderen soll es jungen Lehrern an den Schulen eine M glichkeit bieten leistungsbetontes Turnen mit Sch lern in den Schulen zu betreiben Im Buch sind besonders die Elemente der Pflicht bungen des DTB der Leistungsklassen VI V IV und II behandelt da diese in das Pflichtprogramm der Winterbundesjugendspiele der Schulen vom Schuljahr 1969 70 aufgenom men wurden Hier zeigt sich die Verschmelzung von ffentlichem und schulischem Sport deutlich und best tigt die hohe curri culare Wirkungsweise von spezifischen Methodikb chern 20 Mit der Angleichung des Schulsports an die Vermittlungsverfahren des regelgeleiteten und wettkampfori entierten Sports erfolgte eine Hinwendung zu solchen sportmotorischen Inhalten die von den Fachvertre tern als relevante motorische Grundlagen der jeweiligen Sportarten angesehen wurden Die Frage nach der gt sinnigen lt Anordnung und dem logischen Aufbau von Fertigkeiten f r den Schulsport wurde in Analogie zur Wettkampfstruktur der Sportart behandelt Das gt technische Fundamentum lt der Sportart welches sich im Sinne der Logik des Wettkampfangebots vom gt Leichten zum Schweren lt anordnen l sst und so auch den Altersklassen zugeordnet wird wurde fast
117. 9 114 133 ADER A Rousseaus Naturbegriff in der deutschen Leibeserziehung In Sportonomics 1 1995 1 27 34 ARNOLD K WEBER R Zur strukturellen Systematik von Elementen des Ger tturnens In Wissenschattliche Zeitschrift der DHfK Leipzig 22 1981 2 49 55 ASELMEIER U KRON F W VOGEL G Hrsg Beitr ge zu einer neuen Lernkultur Lehr plan ohne Sch ler Bd 2 Rheinfelden Berlin 1990 BALINT M Angstlust und Regression Stuttgart 1959 BALZ E NEUMANN P Hrsg Wie p dagogisch soll der Schulsport sein Schorndorf 1997 BALZ E BRINKHOFF K P WEGNER U Neue Sportarten in der Schule In sportp dagogik 18 1994 2 17 28 BALZ E Fachdidaktische Konzepte oder Woran soll sich der Sportunterricht orientieren In sportp dagogik 16 1992 2 13 22 BALZ E Warum Spa nicht als Leitidee f r den Sportunterricht taugt In sportunterricht 11 1994 468 471 BANDURA A Sozial kognitive Lerntheorie Stuttgart 1979 BANZ H DICKHUT A Turnmethodik II 1 Teil Kunstturnen leicht gemacht Frankfurt M 1959 BANNISTER D FRANSELLA F Der Mensch als Forscher Inquiring Man Die Psychologie der pers nlichen Konstrukte Aschendorff 1981 BARKHOFF H Handlungskontrolle und Selbstkonzept e von Hochleistungssportlern im Roll und Eiskunstlauf in Trainings und Wettkampfsituationen Diss Stuttgart 1999 BAUMANN H HAIMERL B Hrsg Kongressband Schulsport wozu Aac
118. 993 7 f r eine Systematik wie aus der einen Felgbewegung die n chst h here zu entwickeln ist oder berhaupt Felgbewegungen zu turnen sind bei der Vermittlung des Turnens keine Notwendigkeit Ihre Systematik der Bewegungen entwickelt sich aus den vorhandenen Grundt tigkeiten der Teilnehmer und wird durch Ger tearrangements Norm und Formabsprachen der Teilnehmer die Einsetzung der Bewegung in verschiedene Szenen und in unterschiedliche Sinnrichtungen weiterentwickelt Diese Systematik spricht die Figurpr gnanz von turnerischen Artefakten oder Teilen daraus nur rudiment r an 48 Bewegungssorgfalt wird hier als die sorgf ltige Einordnung von Objektwirkung und Bewegungsempfindung verstanden Bei spiel Der Sch ler der aus und auf dem Trampolin freie wilde Spr nge absolviert kann diese nur weiterentwickeln wenn er die Wirkungen des Trampolins und seine Flugempfindungen in Beziehung zueinander setzen kann Verbleibt er im diffusen amorphen Empfindungswirrwarr verbleiben auch seine Bewegungsgestalten in einem sehr engen Rahmen gefangen und die Aktionen versanden Erst mit der sorgf ltigen Sortierung seiner Bewegungsempfindungen kann der Lernende seinen Rahmen erweitern und sich neuen Bewegungskunstst cken zuwenden 131 bergreifendes Lehrkonzept das der Befreiung von Entfremdung und Verunsicherung in modernen Ver h ltnissen dienen soll sind der richtige Ausgangspunkt um die Komplexit t der zu entwickelnden Ve
119. ARTIN 1972 201 Die erzieherische Chance des Sportunterrichts wird auf diese Art nicht genutzt und bleibt weit hinter sei nen M glichkeiten zur ck Speziell das Ger tturnen bietet durch seine klar fassbaren Objekt Umwelt Relationen dem Kind die M g lichkeit sich diese Grundeinstellung habhaft zu machen wenn ein gewisser zeitlicher Rahmen und ent sprechende Vermittlungskonzeptionen dies unterst tzen 3 2 3 Dritte Szene Nach 13 Jahren Sportunterricht Sporteingangspr fung an einer Universit t in der Disziplin Ger tturnen Der gr te Teil zwischen 60 und 70 laut Pr fungsprotokoll 2000 der Universit t Stuttgart der zuk nftigen Sportlehrer m ht sich mit zweifelhaftem oder g nzlich ohne Erfolg an den Ger ten Einfachste Bewegungsverbindungen misslingen heftigst Viele der Pr flinge sind nicht in der Lage sich gefahrlos am Barrenende aus einem Klimmhang 6 In Baden W rttemberg mu als Zulassungsvoraussetzung f r das Sportstudium eine Sporteingangspr fung in allen Schulsport arten absolviert werden Im Ger tturnen m ssen an drei Ger ten Pflicht bungen mit jeweils drei Elementen geturnt werden Die Pr sentation mu eine Grobform aufweisen 46 in einen Beugehang zu bewegen oder beim Bodenturnen aus dem fl chtigen Handstand abzurollen Be merkungen man sei schlie lich kein Kunstturner au erdem viel zu gro und einfach k rperlich f r einen derartigen k rperverbiegenden ungesunden und gef hrlichen
120. Auffassung beim Umgang mit den Sachgegenst nden des Sports eine gewisse Ernsthaftigkeit zu ver langen entspricht allerdings nicht der herrschenden Meinung Die Aussagen von KURZ 1993 10 bez g lich des Charakters von Aufgaben des Sports ebnet einer Interpretation den Weg nach der das Wesen von Fertigkeiten in Richtung eines sorglosen Umgangs zu deuten ist F r KURZ ist mit der L sung dieser Aufgaben zun chst nichts erreicht als dass wir die Aufgabe gel st haben Es geht f r KURZ ebd im Sport nicht um Werke die wir schaffen nicht um Ver nderungen in der Welt die wir bewirken wollen Die Wirkung der gel sten Bewegungsaufgabe bleibt als Wirkungsformel f r eine reale nderung der Welt unwirksam Eine moralisch ethische Ver nderung der Welt durch die Werke des Sports zu erwarten hie e die Reichweite von Sport zu bersch tzen was allerdings die Reichweite der meisten k nstlerischen und kulturellen Werke betrifft Die sinnstiftende personale Wirkung aber die ein gelungenes Werk sei es nun eine original erfundene Fertigkeit oder das K nnen und Pr sentieren einer definierten Fertigkeit auf die gt Welt lt der lernenden und handelnden Person hat wird hier zuwenig Beachtung geschenkt Die Festlegung von KURZ sportliche Fertigkeiten seien nicht im Sinne von gt Werken lt zu betrachten erlaubt den Schluss dass deren Erwerb auch nicht an die grundlegenden Prinzipien einer gt Werkarbeit lt wie z B das
121. Aufgaben sind dabei f r die St tzlagen e alle Formen des St tzens m glich sei es partnerschaftliches Schubkarrenfahren Vierf lergang Froschh pfer ber Mattengraben St tzlaufen im Kniehang am Reck usw F r die Entwicklung der Rotationsf higkeit sind Formen wie e Rollbewegungen auf schiefen Ebenen H ftabschw nge am Reck Kniehangschwingen an Reck Rin gen und Trapez usw und alle Umschwungformen m glich F r die Entwicklung der K rperposition dienen Formen des e Spinnengangs in allen Varianten auch ber unterschiedliche Balancierstationen z B am Barren in Kastengassen etc und der Transport verschiedener Gegenst nde in diesen Formen 173 Da eine motorische Verbesserung dieser Formen beabsichtigt ist sind die Aufgaben zun chst unter Pr zi sionsgesichtspunkten zu formulieren Erst mit der Stabilisierung des Bewegungsvollzuges kann die Auf gabenstruktur dahin ver ndert werden dass auch Wettkampfformen zum Tragen kommen Dabei sollte aber der Wettkampfcharakter die Bewegungsgenauigkeit unterst tzen und nicht zu schlampiger Ausf h rung verleiten Die Ger teorganisation muss unter dem didaktischen Gesichtspunkt erfolgen die Objekt Umwelt Relation im Hinblick auf die angestrebte zuk nftige Bewegungsform zu verbessern Die n chste Ann herung stellt die Erstellung einfacher transferierbarer r umlich zeitlicher Prototypen des berschlages in den Vordergrund Dies geschieht durch die Verkn p
122. Beschreibung der Grundidee und der konstituie renden Merkmale der Gestaltungs Explorationslinie ist festzustellen dass das Profil des Turnens fraglos viele Elemente der Spannung zugleich auch der Kompliziertheit und damit deutliche Wesensz ge des Wagnisses f r den Lernenden aufweist Die Grundidee turnerischer Bewegungskunstst cke sich mit den eigenen k rperlichen Mitteln in einer bestimmten Objektwelt zu bewegen und sich an ihr zu bew hren erfordert wagnishafte Auseinandersetzungen Da die Sachlogik dieses Wirkungsgef ges den benden wie S LL formuliert von den Beinen holt werden kin sthetische Empfindungen wie Orientierungsver lust und Wieder und Neugewinn von Orientierung provoziert Diese Grundbedingungen f r Wagnisse sind als Grundstruktur in jeder Bewegungsaufgabe des Turnens verankert Der Erwerb von Bewegungskunstst cken ist als eine spezifische Form von Leistung zu verstehen die durch eine willentlich gesteuerte k rperliche Auseinandersetzung und Anpassung an eine Objektwelt entsteht Der Zweck dieser Leistung liegt ausschlie lich innerhalb dieser T tigkeit weshalb der Vollzug dieser T tigkeit authentisches Vergn gen bieten muss Aus diesem Grund darf die Grundstruktur der Aufgabe auch nicht so weit ver ndert werden dass erst weit entfernte perspektivische Vollzugsgestalten diesen Reiz anbieten noch so infantilisiert werden dass die ser Reiz erst gar nicht entstehen kann Die h ufig praktizierten Formen enger per
123. Blick auf die Trainingspraxis des Kunstturnens hilft ber die Analyse der dort angewandten Systema tiken des Technikerwerbs die f r den Turnunterricht m glichen Ableitungen einer Vermittlungssystema tik zu finden Durch die vorgegebenen Rahmenbedingungen viele komplexe Elemente m ssen in m glichst kurzer Zeit erlernt werden muss im Kunstturnen beim Erwerb von komplexen Bewegungen gt lerng nstig lt ver fahren werden Als gt lerng nstig lt wird dabei das Verfahren angesehen Lernende mit solchen Aufgaben zu konfrontieren die diese bis zu einem gewissen Auspr gungs oder Komplexit tsgrad der Bewegungen selbst ndig vor bereiten k nnen Bei diesem methodischen Ansatz der auch bei sehr komplexen Bewegungsformen Anwendung findet behelfen sich Trainer und Athleten mit dem Lernen von Teilfiguren die den Ablauf der Zielbewegung bis zu einem relativ hohen Grad repr sentieren Damit ist gew hrleistet dass die motorische Ann herung dem Lernenden den notwendigen berblick ber den finalen Bewegungsablauf verschafft und gleichzeitig die entsprechende Handlungssicherheit f r die aktuelle Zweckform verschafft 137 Charakteristisch f r das Lernen ber Teilfiguren ist dass sie e in sich vollst ndige Bewegungshandlungen darstellen e ann hernd korrekte r umlich zeitliche Ablaufstrukturen innerhalb der Zielaufgaben aufweisen e gefahrlose Ausstiege oder Beendigungen der Bewegung erlauben e wahrnehmbare
124. CHIERZ 1997 21 75 132 Ein wesentliches zu analysierendes Problemfeld bildet dabei die vorherrschende theoretische Annahme dass durch eindeutige Bewegungsinformationen und deren richtiger Anwendung der Sch ler zwingend zum Ziel gef hrt werden kann Diese Annahme findet sich in den meisten Methodik Lehrb chern und damit auch bei vielen Lehrenden Dass dem nicht so ist zeigt aber deutlich die t gliche Praxis 6 3 1 Bewegungslernen im Turnen die Problematik methodischer Reihen Das Neulernen von Bewegungstechniken f hrt in der Schule immer dann zu Problemen wenn diese zu mindest in ihrer gt Grundstruktur lt nicht mehr oder weniger auf gt Anhieb lt erlernt werden k nnen Das daraus entstehende Gef hl des Lernenden ohne Chance auf Erfolg zu sein versch ttet logischerweise viel an Lernmotivation Gerade da es nur relativ wenige Techniken im Turnen gibt die auf Anhieb erlernt werden k nnen m ssen entsprechende motorische Vereinfachungen der Techniken den Lernprozess un terst tzen Dies wird im Turnunterricht in aller Regel mittels methodischer bungsreihen bewerkstelligt Die meisten methodischen bungsreihen sind das Ergebnis praktischer Erfahrungen und Alltagserkennt nissen von Trainern Diese Erfahrungen und Erkenntnisse wurden werden von Autoren zusammengetra gen schriftlich fixiert und erhielten erhalten so den Status einer gt objektiv lt gesicherten Vermittlungsme thodik W hrend sich das Expertenwisse
125. Das Profil der Wettkampf und Leistungsorientierung des Turnens wird damit zugunsten eines mehrper spektivischen Ansatzes mit dem Ziel des Aus bens vielf ltiger Bewegungsk nste zur ckgesetzt vgl DIECKERT 1998 12 Mit dieser Ausrichtung wird die Grundidee der Sportart Turnen sich an einer klar definierten Objektwelt und dem sich daraus erschlie enden Bewegungsraum nur mittels der k rperlichen Mittel objektspezifische L sungen zu erarbeiten unscharf wiedergegeben Die Zielorientierung dieses Ansatzes auf eine noch wenig differenzierte p dagogisch psychologische Dimension der Bewegungs und Handlungsf higkeit ist verbunden mit dem Aufgeben der qualitativen Fertigkeitsdimension Ziel ist nun nicht mehr das unbedingte und ausschlie liche Erreichen von Bewe gungsfertigkeiten SCHMITT SINNS 1988 23 Damit l uft dieser Ansatz Gefahr nicht nur die definito rische Trennung zu anderen Sportarten mit hnlichen Bewegungsideen Bewegungstheater Zirkuswerk statt usw immer mehr aufzuheben sondern dr ngt auch den Sinnzusammenhang sportlichen Tuns des sportlichen Handelns zur ck Die Sinndimension der Sportart Turnen verlangt aber sowohl nach den objektivierten Erfahrungen des Bewegungshandelns an Gro ger ten als auch nach den subjektiven Erfahrungen die aus diesen Erlebnis sen aufgebaut werden Erst durch deren thematische interpretative und motivbezogene Einordnung kann eine vom Bewusstsein gestiftete Bezugsgr e
126. ECHNIK FERTIGKEITSLERNENS IM KUNSTTURNEN 93 5 7 1 Prinzipielle Teilbereiche ae matemun a e a een 94 DAS KLASSIFIKATIONSMODELL NACH ANFORDERUNGSPROFILEN u 99 FAZIT 2 2 usa Hrn Ren nein a i S 104 6 KONSTRUKTION EINES RARHMENMODELLS 24244nnsennnennennnen 109 6 1 KONZEPTIONELLE BERLEGUNGEN UNTER DEM GESICHTSPUNKT EXPLORATION UND GESTALTUNG nennen 109 6 1 1 Die Sinnperspektive Wagnis uueessnssensssnnenssnnnensnnnnnnennnnnnnnnnnennnnnneennsenee nen ennnsenen 110 6 1 2 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Wagnis u ecssenenesnnenn 113 6 1 3 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Funktionslust und Spannung 22ssnsseessnnnesssennnennnnensennnensnnnnennnsenenennn essen 114 6 1 4 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Risiko und Gefahr 116 6 1 5 Anforderungen an die Konstruktion der Objektwelt 2sssnnseennennesennnenennne nenn 120 6 1 6 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Wahrnehmung und Gestaltung Die Organisation von Vorstellungen 2200224200esssnneesssnennnnnnnenennnensennnneennnenen nn nennen 121 6 1 7 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Zweckgestalten von Ger ten und Materialien im Turnen u nennen 125 6 2 FAZIT Ne Er NE N INNERE ODE EEE ee Senden 129 6 3 KONZEPTIONELLE BERLEGUNGEN UNTER DEM G
127. ESICHTSPUNKT PR ZISION en en EN EEE 132 6 3 1 Bewegungslernen im Turnen die Problematik methodischer Reihen 133 6 3 2 Bewegungslernen als Verhaltens nderung 22044s4sseenneeesennnennnne nennen 137 6 3 3 Bewegungslernen anhand hierarchisch hochstehender Bewegungsmerkmale 140 6 3 4 Skizzierung schulrelevanter hochstehender Bewegungsmerkmale des Turnens 143 6 3 4 1 Die athletisch koordinative Dimension des Absprung und Abdruckverhaltens 2200222000sssnennsnnseneennenennnennn nennen 143 6 3 4 2 Die athletisch koordinative Dimension der K rperlagen een Statische und quasistatische Hang und St tzlagen nennene 145 6 3 4 3 Die technisch koordinative Dimension der Rotationen eennenene 146 6 3 4 4 Die technisch koordinative Dimension der K rperpositionen eeee 147 6 3 5 Generelle Verkn pfungsm glichkeiten u02220000rs2ssnnssnnnenennneensnnnenennnneenennne nennen 148 6 4 FAZ nunmal sh Deinen A A L 151 6 5 SKIZZIERUNG DER RAHMENBEDINGUNGEN F R EINE GENETISCHE VERMITTLUNGSLINIE sennessensenneenseenensnennnne nennen 154 6 5 1 Die Rahmenbedingungen von Interventionsstrategien beim Bewegungslernen 155 6 5 2 Die Rahmenbedingungen des Lernumfeldes 222240024200ssssnenennneeneennenenenenen 157 6 5 3 Die R
128. Erfahrung Vortr ge und Aufs tze zur Anthropologie des Lernens Weinheim 1989 PRETTY G SELIGMAN M Affect and the overjustification effect In Journal of Personality and Social Psychology 46 1984 1241 1253 PROHL R Bildung durch Sport ein berholter p dagogischer Anspruch In sportunterricht 40 1991 12 483 489 PROHL R Sportwissenschaft und Sportp dagogik Ein anthropologischer Aufriss Schorndorf 1991 PROHL R Grundri der Sportp dagogik Wiebelsheim 1999 250 RECKTENWALD H D Themenorientierung als didaktische Forderung f r Sportunterricht In sportunterricht 8 1994 316 324 RHEINBERG F Soziale und individuelle Bezugsnorm Diss Bochum 1977 RHEINBERG F Leistungsbewertung und Lernmotivation Motivationsforschung Bd 8 G ttin gen Toronto Z rich 1980 RICHARTZ A BRETTSCHNEIDER W D Weltmeister werden und die Schule schaffen Schorndorf 1996 RICHTER J Hrsg Die vertrimmte Nation oder Sport in rechter Gesellschaft Reinbek 1972 RIECKE BAULECKE T Lernwiderspr che und Widerspr che beim Lernen Umrisse eines sub jektwissenschaftlichen Paradigmenwechsels in der Sportp dagogik Hamburg 1994 RIEDL R Die Spaltung des Weltbildes Biologische Grundlagen des Erkl rens und Verstehens Berlin und Hamburg 1985 RIELING K Zur strukturellen Anordnung der bungen des Ger tturnens In Theorie und Praxis der K rperkultur 16 1967 3 225 232 RIELING K Zur s
129. FLITNER A 1982 15 f 231 und Methoden anwenden Die Objektivationen an denen dies zu lehren ist sind zu wesentlichen Teilen die definierten Bewegungsprobleme der Sportarten Um Interesse und Mitarbeit der Sch ler an der L sung sportmotorischer Probleme zu wecken sind indes die blichen Bauformen des Unterrichts zu berdenken Hier scheint es n tig im Sinne der vorgestellten Arbeit die Hintergr nde f r konkrete Planungshinweise und Begr ndungen methodischer Vermittlungsli nien curricular schon verorteter Sportarten theoretisch pr ziser zu erfassen und sie entsprechend den Be dingungen schulischen Lernens zu modifizieren und zu differenzieren Mittels dynamisch angelegter di daktischer Analyse und Planungsraster k nnten die fachwissenschaftlich und erziehungswissenschaftlich substantiellen Eigenschaften der verorteten Sportarten immer wieder neu profiliert und in das Unterrichts feld eingepasst werden Die Vielzahl der Sportarten mit hnlichen Bewegungsmerkmalen und entsprechend deckungsgleichen Vermittlungskonzeptionen k nnten sodann zugunsten neuer Profile und Vermittlungskonzeptionen he rausgenommen werden womit der Kanon der Schulsportarten insgesamt zu entr mpeln aber auch zu aktualisieren w re Mit der Modifizierung und Differenzierung der grunds tzlichen Ideen von Sportarten und der Anpassung der Vermittlungskonzepte an den schulischen Auftrag der Erziehung durch das Unterrichtsfeld Schulsport k nnte eine Klammer
130. Frage wo und wie die Demarkationslinie zwischen Sport und Erzie hung verlaufen soll Dabei wird besonders deutlich dass die wissenschaftliche Disziplin Sportp dagogik die curriculare Einordnung des Faches nur ungen gend aufgearbeitet hat Bei der Orientierung an dem Erziehungsauftrag des gt lebenslangen berdauernden Sporttreibens lt wird nicht gen gend beachtet dass auch Sportunterricht zun chst ein wissenschaftlicher Vorgang ist der die Aspekte der Erziehung und der Fachwissenschaft gleichwertig zu setzen hat vgl SCHULZ 1967 Das gesellschaftliche gt Sportlich Sein lt welches h ufig st rker an ein gt sportliches lt Erscheinungsbild als an tats chliches sportliches Bewegen K nnen gebunden ist hat einen funktionalen Zweck der auch ohne strukturelle Beachtung der Wertdimension des Bewegungshandelns auskommen kann Sportunterricht als wissenschaftlich gepr gter Vorgang kann dies nicht Mit den unspezifischen Kategorien der Zweckfreiheit des Spa es und der Freizeit wird es schlechter dings unm glich ber die Auswahl konkreter Inhalte des Sportunterrichts noch ber methodische Ver mittlungskonzeptionen zu diskutieren Die Diskussionsgrundlage muss deshalb aus den Aspekten der Er ziehung und der Fachwissenschaft abgeleitet werden Der Grundgedanke von Sport den VOLKAMER 1987 53 in der willk rlichen Schaffung von Aufga ben sieht l sst eine weitgehende Offenheit bez glich der Inhaltsauswahl f r Unterr
131. HIERZ 1997 55 es formuliert eine p dagogische Pro grammatik weltanschaulicher Intentionen auf mit denen das Ensemble TREUTLEIN SPERLE und MOEGLING werden von ihm noch dazu gerechnet zur Verk ndung froher Botschaften auf die B hne dr ngt 23 2 2 GRUNDPROBLEME DES SPORTUNTERRICHTS Der kurze Abriss deutet auf einen nach wie vor vorhandenen nicht unerheblichen Mangel an konsensf hi gen sportp dagogischen Begr ndungen und an sportdidaktischen Umsetzungskonzepten des Faches Sport hin Die Betrachtung der Disziplin Sportp dagogik unter den konkurrierenden Wissenschaftsparadigmen von Sozial und Geisteswissenschaft f hrte zwischenzeitlich zu einer Vielfalt von Betrachtungsebenen die in ihren Fragestellungen kaum noch zu b ndeln sind und sich schwerlich klassifizieren lassen Unzweifelhaft l sst sich allerdings feststellen dies ist f r die Fragestellung dieser Arbeit wesentlich dass in dem Ma e in dem der Schulsport in die allgemeine ffentliche gt Sportdiskussion lt geriet sich die The oriebildungen und Legitimationsans tze f r den Schulsport verschoben Die ehedem auf der gegenstandstheoretischen Ebene angesiedelten zentralen didaktischen Fragen der Un terrichtsf hrung verloren dabei zunehmend ihre Pr senz und Wichtigkeit und wurden und werden immer mehr durch Ans tze und Modelle verdr ngt bei denen die Schwerpunkte des erkenntnisleitenden Interes ses auf der disziplintheoretischen Ebene liegen Entsprechend zen
132. In THOMAE H Hrsg Handbuch der Psychologie Bd 2 G ttingen 1965 229 271 FEND H Die P dagogik des Neokonservatismus Frankfurt a M 1984 FETZ F Die geselligen Boden bungen Frankfurt Main 1960 FILIPP S H Entwicklung von Selbstkonzepten In Zeitschrift f r Entwicklungspsychologie und P dagogische Psychologie 12 2 1980 105 125 241 FINK B Interessenentwicklung im Kindesalter aus der Sicht einer Person Gegenstands Konzeption In KRAPP A PRENZEL M Hrsg Interesse Lernen Leistung Neuere Ans tze der p dagogisch psychologischen Interessenforschung M nster 1992 53 83 FLITNER A LENZEN D Hrsg Abitur Normen gef hrden die Schule M nchen 1977 FLITNER A Konrad sprach die Frau Mama ber Erziehung und Nicht Erziehung Berlin 1982 FLITNER W Die europ ische Gesittung Ursprung und Aufbau abendl ndischer Lebensformen Z rich Stuttgart 1961 FLITNER W Die gymnasiale Oberstufe Heidelberg 1961 FLITNER W Spielen Lernen Praxis und Deutung des Kinderspiels 2 Aufl M nchen 1973 FRANKE E Zum Selbstbild des Trainerberufs im Spiegel seiner Verantwortung In Leistungs sport 5 1996 21 24 FRANKFURTER ARBEITSGRUPPE Offener Sportunterricht analysieren und planen Reinbek 1982 FRANKFURTER ARBEITSGRUPPE Werkstatt Sportunterricht Butzbach Griedel 1994 FREY G Training im Schulsport Schorndorf 1981 FR BEL F Die Menschene
133. K rperlich Sportliche Grundausbildung immer noch aktuell In BALZ E NEUMANN P Hrsg Wie p dagogisch soll der Schulsport sein Schorndorf 1997 47 62 HUMMEL A Schulsportkonzepte zwischen totaler Rationalisierung und postmoderner Belie bigkeit In sportunterricht 49 2000 1 9 13 IGNASCHENKO A M Vom Bodenturnen zur Akrobatik Berlin 1956 INHELDER B MATALON B Die Untersuchung des Probleml sens und des Denkens In BONN H ROHSMANITH K Studien zur Entwicklung des Denkens im Kindesalter Darmstadt 1972 12 66 JOCHIMSEN L Hinterh fe der Nation Die deutsche Grundschulmisere Reinbek 1971 KAISER F J Arbeitslehre Materialien zu einer didaktischen Theorie der vorberuflichen Erzie hung 2 Aufl Bad Heilbrunn Obb 1971 KASSAT G Verborgene Bewegungsstrukturen Grundlegende sportpraktisch theoretische Be wegungsbetrachtungen R dinghausen 1995 KELLY G A Die Psychologie der pers nlichen Konstrukte Paderborn 1986 KERSCHENSTEINER G Begriff der Arbeitsschule 9 Aufl M nchen 1950 KERSCHENSTEINER G Grundfragen der Schulorganisation 7 Aufl M nchen D sseldorf 1954 KLAFKI W Studien zur Bildungstheorie und Didaktik Weinheim 1963 KLAFKI W Normen und Ziele in der Erziehung In FUNK KOLLEG ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT Bd 2 Frankfurt 1971 KLAFKI W Didaktische Analyse als Kern der Unterrichtsvorbereitung 1958 130 In Studien zur Bildungstheorie und Didaktik Weinheim
134. Konzepte binden sondern erf llen den schuli schen Auftrag die motorische Idee und die grundst ndigen Lernprinzipien einer Sportart zu vermitteln zwingender Der Begriff der Konstruktion wird in unterschiedlichen wissenschaftlichen Zusammenh ngen gebraucht und unterliegt daher auch unterschiedlichen Definitionen vgl KRON 1999 31 In Bezug zur hier behandelten Thematik wird der Begriff im Sinne der Genese von Erkenntnis gebraucht Damit wird gesagt dass der theoretische Ausgangspunkt der Konstruktion eines Rahmenmodells die Le benspraxis ist die als ein struktureller funktionaler und genetischer Zusammenhang zu interpretieren ist Dies bedingt eine gt offene lt Konstruktion die es erlaubt Alltagserkenntnisse die als grundlegende und vorg ngige Voraussetzung aller artifiziellen und wissenschaftlichen Erkenntnisse anzusiedeln und daher von wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht einzuholen sind ebd 34 zu adaptieren 60 Um aus bestehenden Alltagserkenntnissen eine theoretisch begr ndbare Konzeption von Vermittlungsli nien zu entwickeln die auf den zuvor analysierten strukturbestimmenden Merkmalen der Sportart basie ren sind die wesentlichen konstituierenden Bedingungsfelder in einem rationalen diskursiven Konstruk tionsprozess herauszuarbeiten und die f r das Ziel und die Anwendungsgebiete relevanten Theorieaspekte in einen Verweisungszusammenhang mit den strukturalistischen Aspekten des ersten Problemkreises zu
135. Lernfeldes Turnen abgeleitet In der Akzeptanz dieser Grundidee liegt eine weitestgehende bereinstimmung der verschiedenen didak tischen Turnkonzepte vor Markante Unterschiede zeigen sich jedoch bei der Frage nach dem Was der Inhalte und dem Wie der methodischen Vermittlung LAGING 1999 22 f hrt f nf didaktische Konzepte 6 des Turnens auf deren methodische Leitlinien auf dem Bewegungsdialog mit Turnger ten gr nden dabei aber unterschiedliche Schwerpunkte bei der Ver mittlung aufweisen W hrend in den Konzepten von TREBELS und HERRMANN die Entwicklung und auch die Verbesserung von sportlich orientierten und damit gt objektivierten lt Fertigkeiten angesprochen werden sprechen die anderen Konzepte dies sehr eingeschr nkt oder auch gar nicht mehr an Dies l sst vermuten dass die Frage ob und wie die normierten Fertigkeiten als komplexe Artefakte der Sportart m glicherweise auch die Genese dieser Artefakte p dagogisch sinnvoll zu nutzen sind turndidak tisch nicht weitreichend genug diskutiert wurde 7 3 2 Definierte Bewegungsprobleme Die vorgelegte Arbeit erweitert die Grundlage der turndidaktischen Diskussion dahingehend dass inner halb des Grundgedankens des Bewegungsdialogs der Begriff der gt Norm lt von Fertigkeiten und die sich aus der Auseinandersetzung mit gt normierten lt Fertigkeiten ergebenden p dagogischen Aspekte analysiert wurden 6 Als didaktische Konzepte beschreibt LAGING 1
136. MENFASSUNG UND AUSBLICK 2 2244042404 02000 snseessnesnnennnnennnn 233 LITERATURVERZEICHNIS 2 2 02 ok an 236 VORBEMERKUNG An dieser Stelle m chte ich besonders herzlich Herrn Prof Hans Wieland danken der mich zu diesem Forschungshaben ermutigte und die Betreuung der Arbeit bernahm Durch seine kompetenten Rat schl ge und seinem durchg ngigen Interesse an dieser Arbeit hat er mich sehr unterst tzt Herr Prof Dr Gustav Schoder stand mir speziell in der Anfangsphase der Arbeit mit kritisch konstruktiven Ratschl gen zur Seite Daf r m chte ich mich bei ihm bedanken Mein Dank gilt in besonderer Weise Herrn Prof Dr Hans G nther Sch pe Sein komplexer theoretischer didaktischer und methodischer Zugang zum Sachgebiet Turnen und seine Ratschl ge halfen mir den ei genen wissenschaftlichen Zugang zu formulieren aber auch diesen kritisch zu berpr fen Die gewissenhafte Durchsicht der Manuskripte von Herrn J rgen Heine und die kl renden und ermutigen den Gespr chen mit Herrn PhD Hans Josef Gros der mich zudem mit seinen exzellenten Sprachkenntnis sen sehr unterst tzte halfen mir ganz au erordentlich bei der Fertigstellung der Arbeit Besonders bedanken m chte ich mich bei meiner Familie die mit gro er Geduld und Toleranz diese ar beitsintensive Zeit berbr ckte KURZFASSUNG Die Diskussion um Inhalte des Sportunterrichts und deren ad quate Vermittlungskonzeptionen beinhaltet die Frage nach den
137. Medium und Objekt ist gereichen Wachstum und Reifung nicht zwangsl ufig zur Leistungsverbesserung sondern erbringen oft R ckschritte Der Strukturaufbau des Lehrplans miss achtet diese Tatsache und setzt nach wie vor auf die Tragf higkeit des Prinzips vom Leichten zum Schweren F r die Entwicklung eines stimmigen Vermittlungskonzeptes ist es nicht notwendig Inhalte nach der problematischen Einordnung von Leicht und Schwer zu sortieren Es ist vielmehr von N ten m gli che und realisierbare Themen der Sportart herauszufinden und f r die unterschiedlichen Zielgruppen ad quat aufzubereiten Die Grundthemen des Turnens ergeben sich aus der logischen Verkn pfung der ver schiedenen hochstehenden Bewegungsmerkmale vgl Kap 6 3 3 Aus den didaktisch gesehen bergeordneten Themen wie z B Absprung und Rotation lassen sich dann Zielelemente oder zumindest attraktive Inhalte aussortieren Diese sollten folgende strukturelle Merkmale aufweisen e Das Element der Inhalt sollte so strukturiert sein dass der Aufbau einer spannenden Vermittlungsli nie m glich ist Ger tekombination Bewegungsattraktion Pr sentation 170 e Das Element der Inhalt muss komplex genug sein dass es er mit gen gend Lernschleifen zu unterle gen ist Es muss gt binnen differenzierbare lt Teilfiguren beinhalten e Das Element der Inhalt muss eine gewisse Relevanz bez glich der Lernsystematik der Sportart aufweisen Anhand dieser struktu
138. Module eines p dagogischen Handlungsmodells f r das Ger tturnen Von der Fakult t Geschichts Sozial und Wirtschaftswissenschaften der Universit t Stuttgart zur Erlangung der W rde eines Doktors der Philosophie Dr phil genehmigte Abhandlung Vorgelegt von Herbert Leikov aus Thann Elsa Hauptberichter Prof H Wieland Mitberichter Prof Dr G Schoder Tag der m ndlichen Pr fung 11 Sept 2001 Institut f r Sportwissenschaft der Universit t Stuttgart 2001 INHALTSVERZEICHNIS VORBEMERKUNG uussssurshnsshee ehe 7 KURZFASSUNG 1 222 ek een 8 SUMMARY a rane iaaa ne aaa aa aeaaaee aaiae 11 t ENFUHRUNG noioe taiete a a a a aaa 12 2 REZEPTION DES PROBLEMFELDES 2442244042400200esnnnensnneessnnennnnennnnn 16 2 1 KURZER HISTORISCHER R CKBLICK nnennnnnnnnnnnnnnnnnnnneneneeen 16 2 1 1 Die p dagogische Reduktion und ihre Auswirkung auf die Praxis 19 2 1 2 Sportliche Sinnbez ge und Handlungsf higkeit u 2222440s00sssssnnnnnnnnenersenn nn 22 2 2 GRUNDPROBLEME DES SPORTUNTERRICHTS unenenensesenneneenne 24 2 2 1 Implementation von Handlungswissen u 2220sunnseeessenenssnnnenennnnnennnnnnnnennnne nennen 26 2 2 2 Rezeptol gie im Unterricht ea ln ar 28 2 3 GRUNDPROBLEME DES ERZIEHUNGSAUFTRAGS cnensenssssenseensensnnnn nn 31 2 3 1 Absichtsvolle Ausdifferenzierung oder Beliebigkeit des Angebots ne 32 2 3
139. Note ber ein Sehr gut hinaus Der Sch ler kann sich durch Anstrengung Gutpunkte erarbeiten die er dann auf eine an dere Fertigkeit anrechnen lassen kann die ihm z B weniger liegt Damit kann er Schw chen ausglei chen und seine Gesamtnote erhalten Die Quantifizierung der Eigenleistung bleibt durch diese Ma nahme somit auch f r den bewegungsbegabten Sch ler ein durchg ngiges Thema im Turnunterricht Um die Interessenlage aber hochzuhalten bedarf die Vergabe von Bonifikationen einer klaren Ab sprache z B hinsichtlich der H ufigkeit der Inanspruchnahme oder auch der bertragungsm glich keit auf andere Ger te Innerhalb dieses grunds tzlichen Rahmens der sich aus den vorgestellten Eckdaten ergibt verbleiben dem Lehrenden viele M glichkeiten seine individuellen auf das Niveau der Klasse bezogenen Anpassungen vorzunehmen Je steiler bzw flacher der Lehrende den Anstieg in der Lernspirale gestaltet und dabei gegebenenfalls Stufen einbaut desto pr ziser wird die Passung von Lernangebot und Lern berpr fung F r den Lernenden bedeutet dieses Verfahren optimales Wissen ber Vorgehensweise und berpr fungsmodalit t Er kommt in die Lage sich gezielt darauf vorzubereiten und kann beruhigt seinen gt inter nen lt Wettkampf bestreiten 199 1 Figur Ger te Schwierig Bewertungs Punktzahl Note arrangement keitsziffer SZ ziffer BZ SZx BZ Pkt Ergibt si
140. Prinzip der Selbstpr fung zu binden ist sondern vielmehr dem Appell von KLAFKI 1967 154 zu folgen sei der feststellt Wer den Sport ernst nimmt zerst rt sein Ethos Die p dagogisch didaktische Umsetzung dieser philosophisch fundamentalen Einsch tzung des Sports m ndete in praktisch gegenst ndliche Anweisungen der Unterrichtslehre F r den Lehrenden wurde es zur didaktisch methodischen Aufgabe unterrichtliche Inhalte im Sinne eines festgelegten gt spielerischen Cha rakters des Sports lt auch spielerisch zu vermitteln 7 Das technische Fundamentum einer Sportart wird hier nicht als ein festgeschriebenes Repertoire von Fertigkeiten verstanden sondern als die Beschreibung von technischen Leitbildern die unter der Pr misse stehen die sportiven Bewegungsprobleme so zu beschreiben dass f r die Lernenden optimierte Lernschrittfolgen daraus abzuleiten sind und ein fr hzeitiges Scheitern an den Bewegungsproblemen verhindert wird 223 Es wurde erhofft dass PLESSNER_ zitiert nach KLAFKI 1976 187 mit seiner Aussage recht haben k nnte Nicht der Triumph des Wertes ber den Zweck sondern der Sieg des Spieles ber den Ernst bringt die L sung auch des Turn Spiel und Sportdilemmas in der Schule Die von SCHIERZ 1997 180 beklagte ontologische Wende des Sports zum Spiel setzt hier ein und f hrte zu einer Verengung des didaktischen Blickwinkels auf einen Unterricht der polemisch formuliert gt spielerisches
141. RAGS Der schon fast missionarisch anmutende gt Kunstgriff lt der Sportp dagogik sich bei der Legitimation des Schulsports auf eine nicht einl sbare Idee zu st tzen n mlich die dass Menschen durch Sportunterricht zum lebenslangen berdauernden Sporttreiben zu motivieren sind konnte ebenfalls keine didaktisch trag f hige Begr ndung f r den Sportunterricht und dessen Inhalte entwickeln Im Gegenteil die f r diesen Erziehungsauftrag benutzten Bezugsfelder wie Spa Freizeit und Gesundheit die zur gesellschaftlich relevanten Begr ndung des Sportunterrichts herangezogen werden geben in j ngster Zeit Anlass zu immer heftigeren Kritiken Die Grundidee des lebenslangen Sporttreibens so die Kritiker k nne nur dann greifen wenn Sportunter richt eine entsprechende gt Individualisierung lt erfahren w rde die dann aber eine Legitimation des Sports innerhalb des Kanons der Schulf cher mit deren Randbedingungen kaum mehr zulie e So stellen die Erziehungswissenschaftler LENZEN und GIESECKE offen die Frage ob in unserer gt sport orientierten Gesellschaft lt das Schulfach Sport berhaupt noch zu legitimieren ist Schulsport wird in die ser Auffassung als eine schulisch alimentierte Sparte des Freizeitspa es definiert die genau aus diesem Grund auch f r bildungstheoretisch verzichtbar und berfl ssig erkl rt werden kann GIESECKE 1998 283 stellt fest Sport ist als verbindliches Unterrichtsfach in der modernen Freizeit
142. SCH TZ LUCKMANN 1990 13 f r die sportliche Identit tsfindung stattfinden Da das treibende Motiv sportlichen Handelns auf das Erreichen eines Zieles angelegt ist sind die gemach ten Eigen Erfahrungen durch ihren Sinnbezug zu etwas Zuk nftigem determiniert und stehen von daher zwingend aber in einer durchaus relativen Gr e zur Sinnhaftigkeit Leitidee sportlicher Leistung 76 Mit dem Aufgeben der Leitidee des Turnsports permanente Weiterentwicklung von turnerischen Kunst formen und den sich daraus ableitenden definierbaren figurativen Gesetzlichkeiten wird Turnen von dem Gef ge seiner bergeordneten konstituierenden Merkmale der Gestaltungs Explorationslinie Pr zisi onslinie und Pr sentationslinie entbunden verliert damit seine sportliche Identifikationskraft und trans formiert in einen anderen einen gt au ersportlichen lt Sinnzusammenhang Mit dem Versuch innerhalb des Turnens ein Subsystem zu etablieren das sich haupts chlich p dagogi schen Orientierungen unterwirft und sich auf einen mehrperspektivischen aber stark sozialpsychologisch eingef rbten Sinnzusammenhang verpflichtet tritt sachanalytisch betrachtet das Paradoxem ein dass eine Sportart die Grundlage sportlichen Handelns n mlich ihre Teilnehmer zur Wettkampff higkeit in ihrer gew hlten Sportart auszubilden nicht mehr anzustreben bereit ist Als Grund f r diese Dimensionsverschiebung wird in erster Linie der Wertewandel in der Gese
143. Sequenzen bereitstellen die als Feedforward f r die n chste Zweckform benutzt wer den k nnen Mit diesem gt Lernmechanismus lt entwickelt der Lernende die F higkeit die intendierte Zielbewegung immer vollst ndiger und zuverl ssiger zu antizipieren und ihre Gesetzm igkeiten zu erkennen Dieser Prozess verl uft kontinuierlich und es ist demnach keine Abgrenzung von Lernen und K nnen m glich vgl HOFFMANN 1993 40 f Im Grunde wiederholt sich hier das Lernprinzip der Gestaltungs Explorationslinie Es werden wiederum die Subjekt Objekt Beziehungen und die Wechselwirkungen zu den lernrelevanten Me dien wie Ger te und Personengruppen durch Explorationen erworben und so weit verbessert bis die Realisierung der Zielfertigkeit m glich ist Der Unterschied liegt lediglich in der Komplexit t der Bewegung der fr hen qualitativen Normbindung und somit in dem Pr zisionsanspruch beim Bewegungsverhalten Das explorative Lernprinzip welches als ein tragendes Merkmal des Wagnisses analysiert und als elemen tare Ordnungspotenz charakterisiert wurde bleibt erhalten Damit ist eine Bildungswirkung bei Sch lern die sich mit gt normierten lt Bewegungen auseinandersetzen sollen nicht von der Hand zu weisen Es handelt sich auch hier um die Entwicklung der individuellen Handlungskompetenz auf dem Hinter grund von pers nlicher Erfahrung und die kognitive Ableitung von individuellen durchaus verschiedener und unterschiedlicher Lernrege
144. Sport nicht geeignet und au erdem habe man in der Schule nie geturnt provozieren mehrere Gedankeng nge Welches Bild haben diese zuk nftigen Sportstudenten vom Ger tturnen Welche und vor allem wie wur den die motorischen F higkeiten dieser zuk nftigen Sportlehrer geschult dass nach 13 Jahren Unterricht im Sport selbst einfachste Bewegungen die lediglich ein Mindestma an K rperbeherrschung und Raum wahrnehmung erfordern nicht realisiert werden k nnen Findet eine k rperliche Grundlagenausbildung im Bereich der motorischen F higkeiten in der Schule berhaupt statt wenn junge Erwachsene nicht in der Lage sind weder ihren K rper im Raum noch die Stellung von K rpersegmenten zueinander wahrzu nehmen Welche Sportarten werden berhaupt und vor allem auf welchem Niveau unterrichtet Die Klagen der anderen Fachkollegen auch der Kollegen der Sportspieldidaktik h ren sich beraus hnlich an Lassen sich diese k rperlich u erst eingeschr nkt ausgebildeten teilweise aber sportlich beraus fixier ten Sch ler berhaupt noch zu Sportlehrern mit einem breiten und vielseitigen Bewegungshintergrund und Bewegungsinteresse heranbilden Liegt vielleicht genau hier das Dilemma dass diese sp teren Sportlehrer ihr Berufsbild nicht als gt Exper ten f r Sportlernen allgemein lt sehen die einen Erziehungsauftrag zu einer vielf ltigen Bewegungsausbil dung wahrzunehmen haben sondern sich nur ber ihre pers nliche Lieblingssportart
145. TZ 1993 44 weshalb f r die Erkl rung der Bewe gungskoordination und des motorischen Lernens auf die entsprechenden Theorien der angestammten Wis senschaftsdisziplinen zur ckgegriffen werden muss Der vorliegenden Menge an Informationen aus dem Erfahrungswissen der Vermittlungsexperten den biomechanischen Erkenntnissen ber Zieltechniken und aus den Theorien zum motorischen Lernen fehlt es dabei haupts chlich noch an einer systematischen Einordnung dieses Wissens Im Gegensatz dazu gibt es allerdings zur Gestaltung und Belastungssteuerung innerhalb des Techniktrai nings nur sehr fragmentarische Aussagen Begr ndete methodische Ableitungen f r das Techniktraining sind deshalb sehr wenige zu finden MARTIN CARL und LEHNERTZ 1993 stellten die erste bergeordnete Systematik eines Techniktrai nings vor und versuchten entsprechende methodische Ableitungen zu konzipieren Aus der Erkenntnis dass bei technisch kompositorischen Sportarten der Faktor gt Stabilit t der Technik lt wesentlich f r das Erreichen hoher komplexer Leistungen verantwortlich ist entwickelte sich die Annah me die Inhalte des Ger tturnens lie en sich durch die Methode des berlernens als st rungsresistente Engramme einschleifen Die Konsequenz daraus f hrte zu methodisch praktischen Verfahrensweisen 32 Als Grundlage des Bewegungslernens und des Technikerwerbtrainings wird die Ged chtnisf higkeit der neuronalen Strukturen angesehen Die im Lernproze
146. Tat nicht mehr reflektiert und inszeniert wird Bei Misslingen des Rezepts werden dessen methodische Vorgehensweise und die gew hlten Inhalte als real nicht vermittelbar eingestuft und zuk nftig gemieden Ein derart angelegter Unterricht muss als systematischer Fehler begriffen werden Dieser ergibt sich daraus dass in einem durch unterschiedliche Strukturen und Funktionen konstituierten und auf Zeit angelegten Lerngef ge Bausteine motorische soziale affektive emotionale f r den Auf bau punktueller Unterrichtsstunden eingefordert werden die aktuell da sie nicht angelegt wurden nicht verf gbar sein k nnen und damit im Lerngef ge auch nicht nutzbar sind Diese durchaus bliche Verfahrensweise zeigt dass in der Praxis die konstituierenden Grundfragen der unterrichtlichen Lehre nicht angewandt werden Die Frage wie z B ein kontinuierliches auf Zeit angeleg tes Lerngef ge f r den jeweiligen Sachgegenstand zu konstruieren ist wird nicht gt wissenschaftlich lt an gegangen sondern fachmethodische Bedienungsanleitungen Rezepturen ersetzen die didaktische Reflexi on Die Ansteuerung und Entwicklung einer sportmotorischen Fertigkeit wird von diesem Standort aus nicht als zu steuernder Dialog mit einem Sachgegenstand begriffen der eine personale Hinf hrung zu einem eigenst ndigen gt Werk lt zum Ziel hat vgl SCHALLER 1992 sondern verk mmert zu einer zurecht kri tisierten Unterrichtspraxis bei der lediglich das Durchlaufen
147. Turnens unter unterschiedlichen Perspektiven sein Angestrebt wird dass die Lernbedingun gen und systematiken komplexer Bewegungsabl ufe so organisiert werden dass sie f r Lernende zu ver stehen und zu begreifen sind Dazu muss die theoretische Rahmenkonstruktion die Lehrenden f r Aus wahlentscheidungen bef higen d h sie in die Lage versetzen solche motorischen Operationen auszu suchen und so bereitzustellen dass damit wesentliche kognitive und handlungsdeterminierte Aspekte der Sportart angesprochen werden Diese sollten sich aber auch in h here Bezugssysteme transformieren lassen und so f r das gesellschaftliche und kulturelle Handeln und Denken des Einzelnen Bedeutung ge winnen k nnen 4 4 1 Methodischer Zugang Konstruktions und Bedingungsanalyse f r ein Rahmenmodell Ausgangs und Begrenzungspunkte f r die Konstruktion des zu entwickelnden Rahmenmodells der Ver mittlung ist die bildungstheoretisch determinierte Abw gung die Sportart themenorientiert zu pr sentie ren Damit wird die Vielf ltigkeit der schnelle Wechsel von Inhalten bewusst ausgeklammert und einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit einem Sachgegenstand der Vorzug gegeben In der Logik dieser Denkrichtung wird es als wesentlich angesehen das didaktische und methodische Augenmerk auf Inhalte und Formen der Sportart zu richten die dem Lernenden interessante Themenbereiche er ffnen Diese lassen sich nicht nur einfacher in unterrichtlich attraktive
148. Zehn Thesen zu einer Standortbe stimmung In Sportunterricht 47 1998 5 180 187 KR GER M Einf hrung in die Geschichte der Leibeserziehung und des Sports Teil 3 Leibes bungen im 20 Jahrhundert Sport f r alle Schorndorf 1993 KR GER M Sport muss Unterrichtsfach bleiben In sportunterricht 48 1999 8 305 KR GER M Wieviel Bewegung bringt die Bewegte Schule In sportunterricht 48 1999 8 324 328 KUHLMANN D Wettkampfsport Dom ne in der Defensive Schorndorf 1998 KURZ D GRUPE O Die Abiturpr fung im Fach Sport Ein Mehrkampf mit uneinheitlichen Bedingungen In FLITNER A LENZEN D Hrsg Abitur Normen gef hrden die Schule M nchen 1977 123 136 KURZ D Die Sportwissenschaft braucht p dagogische Orientierungen In sportunterricht 40 1991 2 70 72 KURZ D Elemente des Schulsports Grundlagen einer pragmatischen Fachdidaktik 2 Aufl Schorndorf 1979 KURZ D Handlungsf higkeit im Sport In SPITZER G SCHMIDT D Hrsg Sport zwi schen Eigenst ndigkeit und Fremdbestimmung Festschrift f r Hajo Bernett Schorndorf 1986 28 42 KURZ D Schulsport in einer sich ver ndernden Welt In sportp dagogik 17 1993 6 6 12 246 KURZ D Sportp dagogik undiszipliniert oder unbedeutend Entgegnung auf K H Scherler In Sportwissenschaft 22 1992 a 2 167 169 KURZ D Sportp dagogik als Teildisziplin oder integrativer Kern der Sportwissenschaft In s
149. ahmenbedingungen der Erfahrungsfelder 24000s20s0nnnseesneneeeennenen 160 6 5 3 1 Eckdaten der Erfahrungsfelder 200002 220000 2sssnennnneesnnnnnsennnenennennnnen 161 6 5 4 Exkurs Die Bewegungsvorstellung bei komplexen Fertigkeiten ee 163 6 5 5 Die Rahmenbedingungen der motorischen Ann herungstelder ne 165 6 5 5 1 Die Eckdaten der methodischen Planung ns0esenensseneennnen nenn 168 6 5 5 2 Skizze eines praktischen Beispiels 2200000ssneenneessnnnnennnneneennnen nenn 172 6 5 5 3 Die Eckdaten der Ann herungsfelder 2042224440ns0nennnnnssnnseneennnennnnn 177 6 6 FAZIT ae neh rast A E E TN 181 6 7 KONZEPTIONELLE BERLEGUNGEN UNTER DEM GESICHTSPUNKT PR SENTATION ae Eee 183 6 7 1 Die sthetik des Turnens im Dilemma mit dem Zeitgeist eines modernen Sportverst ndnisses eeeessesssenensssnnenssnnnnnnnnnennsnnnnnennneneennne nennen 183 6 7 2 Die gt sthetische Figur lt ein widerspr chlicher Ausbildungsgegenstand im Turnen nennen 185 6 7 3 Die sthetik der nat rlichen Bewegung nnenennnsnnnenennnnenenenene 188 6 7 4 Der Effekt der falschen Zuordnung sthetischer Figuren nennen 192 6 7 5 Die Pr sentation turnerischer Fertigkeiten Verkn pfung zwischen figuraler sthetik und sportlichem Wettkampf onsen arnari a nens a e e
150. aining Ein Sys tematisierungsvorschlag der in dieser Form in der Kunstturnpraxis auch Anwendung fand wurde von SCHMIDT u a als Anleitungen f r bungsleiter im Ger tturnen schon in den 80er Jahren erarbeitet vgl SCHMIDT u a 1986 Diese Systematik die zwischenzeitlich verfeinert und speziell im Bereich des Leistungsvoraussetzungs trainings von BORRMANN 1993 verbessert wurde beinhaltet drei prinzipielle Teilbereiche die unter einander in Wechselbeziehung stehen und je nach Niveau des Athleten den Schwerpunkt des Trainings bilden 5 7 1 Prinzipielle Teilbereiche Als grunds tzliche Teilbereiche des Techniktrainings lassen sich im Kunstturnen die Ebenen e Lernen von Turnelementen e systematisches Lerntraining e technisches Erg nzungstraining unterscheiden und beschreiben 1 Die Ebene des Erlernens von Turnelementen Der motorische Erwerb von Turnelementen erfolgt im Wesentlichen ber Lernschrittfolgen Diese Lernschrittfolgen stellen in ihrem Gef ge komplexere me thodische Zug nge zu den angestrebten Turnfertigkeiten dar Es handelt sich somit gerade nicht um eine methodische Reihe im engeren Sinne sondern um den wirkungsvollen Einsatz unterschiedlicher Methoden bei der Technikschulung Aus trainingsmethodischer Sicht werden solche Komplexe der Bewegungsadaption als wichtig angesehen die eine bewegungsorganisierende physische psychi sche und semantische Hilfe bewirken BORRMANN 1993 41 SCHMIDT et a
151. als global zusammenh ngendes das Fach strukturierendes erkenntnisstiftendes und vernetztes Lerngef ge aufgefasst Stattdessen wird dieses Gef ge zugunsten eines methodisch korrekten Erkenntnisstrebens in einzelne isoliert dastehende Teilfragen aufgetrennt deren Beantwortung dann die jeweilige Fachdisziplin als fach 24 methodisches Problem aus ihrem spezifischen Blickwinkel bearbeitet Oder es werden die Grundfragen auf einer theoretischen Ebene angesiedelt die ihre wissenschafts und erkenntnistheoretischen Reflexio nen unabh ngig von der zu erforschenden Praxis durchf hrt Weder die Auftrennung des komplexen Gef ges der unterrichtlichen Lehre in methodische Einzelfragen noch die gt reine Theorie lt bieten allerdings Transformationsm glichkeiten an mit deren Hilfe ihre Er kenntnisse in die erzieherische Erfahrung der Praktiker zu integrieren w ren Damit wird aber die Aufgabe der Sportdidaktik als p dagogisches Planungsinstrument Inhalte des Sport unterrichts in ein unterrichtliches Kontinuum einzupassen und von dieser Warte aus wesentliche inhaltli che Legitimationen zu erarbeiten um damit M glichkeiten zu er ffnen Unterricht auch in einem ethi schen Sinne zu verbessern wesentlich erschwert Die Folgen sind gravierend In der Realit t des Schulalltags zerfleddern die angebotenen Inhalte in zu sammenhangslose motorische Bruchst cke und lassen in diesem Status logischerweise auch keine konkre ten Ableitungen von Erziehung
152. anthropologisch orientierten Entwicklungspsychologie entwickelte Raummodell auf Die Bedeutung der fr hkindlichen und kindlichen Exploration f r die Ge samtentwicklung wird mit den Wechselwirkungen von Entdeckungsg ngen in eine fremde angsterzeugen de Welt und deren Bemeisterung erkl rt wodurch die Gesetzm igkeiten der Selbstbekr ftigung greifen und damit ich st rkende Haltungen wie Selbstbewusstsein Selbstsicherheit usw ausgebildet werden vgl LANGEVELD 1964 S SSMUTH 1968 Historisch gesehen wurde dieser Gedanke schon bei HERBART und FR BEL angesprochen und als not wendiger Schritt zur Reifung p dagogisch umgesetzt In der modernen Fassung findet sich dieser Gedanke in den Theorien der Selbstkonzeptforschung wie der in denen die Entwicklung der F higkeit durch effektives Handeln Unsicherheit und Furcht in lustbe tonte Sicherheit umzuwandeln sich selbst durch die eigene Ermutigung und die Bew hrung in gef hrli leitet werden 37 Der Begriff Selbstkonzept hat zwar noch keine eindeutige und allgemeing ltige Abgrenzung erfahren bereinstimmung herrscht aber in der Ansicht den Menschen als reflexives Subjekt aufzufassen das in der Lage ist sich selbst zum Gegenstand des Nachdenkens zu machen und zwischen den individuellen Erfahrungen der eigenen Person einen Bezug herstellen kann 112 chen Situationen als kompetent zu empfinden als wesentlich bei der Verbesserung der allgemeinen Selbstwertsch tzung veran
153. anz und gt vollem K rpereinsatz lt der Aufgabe widmen fangen andere an sich neuen Bewegungs kunstst cken zuzuwenden oder vergn gen sich mit schon gekonnten Elementen Aus diesen Beobachtungen l sst sich folgendes ableiten Die genannte Disziplin aber auch hnlich gelagerte Sportarten wie Inlineskaten BMX fahren Snowbo arden und weitere lassen sich auf ihre Bewegungsideen hin festgemacht als technisch akrobatisch orientierte Roll und Gleitsportarten klassifizieren bei denen der Erwerb von Bewegungskunstst cken als konstituierendes Strukturelement aufzufassen ist 40 Die Faszination der Bewegungskunstst cke wird in wesentlichen Teilen von der Einbindung und der Ein engung der motorischen Aktionen in einen klar umrissenen f r eine gewisse Zeitdauer nicht manipulier baren Bewegungsraum bestimmt Diese Begrenzungsregel provoziert zum einen die Entwicklung von individuellen und originellen motorischen L sungsm glichkeiten zum anderen ergibt sich daraus ein weiterer wichtiger Reiz durch die M glichkeit des Aufnehmens Kopierens und Weiterentwickelns von schon vorhandenen L sungsm glichkeiten Somit entwickeln sich im Dialog zwischen Athlet Athlet und Athlet Umwelt neue Perspektiven f r das Neulernen von Kunstst cken f r die Verbesserung von schon Vorhandenem und f r das motorische Ausreizen von Bewegungsm glichkeiten in einer nicht zu ver n dernden Umwelt Die dialogischen Bildungs und Bewegungskonzept
154. ar Sie lassen den Lehrenden in seinem Handeln allein und m ssen sich dadurch den Vorwurf man gelnder Tragf higkeit gefallen lassen In dieser Diskrepanz zwischen einerseits bergeordneten Modellen ohne fassbaren Bezug zur Praxis und andererseits einer Reduzierung der Didaktik auf methodische Hilfsma nahmen zeigt sich augenf llig die Problematik des Fehlens einer p dagogischen Theorie zweiten Grades auf deren Notwendigkeit WENIGER schon im Jahre 1929 hinwies Dieser Theorieansatz der das Handlungswissen im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis zu reflek tieren h tte k nnte in verst rktem Ma e die gegenw rtig polarisierte Diskussion der Sportp dagogik bez glich Sportartenkonzeption versus bewegungskultureller Konzeptionen aufbrechen und auf Grund seiner Nachhaltigkeit entsprechend fruchtbar f r die Praxis bearbeitet werden vgl KRON 1999 272 MERKENS 1991 21 Das Fehlen einer derartigen Theorie erkl rt m glicherweise den herrschenden Mangel an den gegenst nd lichen Legitimationen des Sportunterrichts was wiederum zu gewissen Teilen die Unzufriedenheit von Sportlehrern entschl sselt Die aus fachlicher Unsicherheit und mangelndem gt Wertestatus lt des Faches entstehende Unzufriedenheit macht in gewissem Ma e die st ndige Suche der Lehrenden nach neuen Be wegungsinhalten und formen und deren kritiklose bernahme in den Sportunterricht begreiflich vgl BAUR 1982 418 30 2 3 GRUNDPROBLEME DES ERZIEHUNGSAUFT
155. ass die tats chlich auftretenden R ckmeldungen mit den als korrekt erwarteten R ckmeldungen vergleichbar werden und der Lernende aus dieser Differenz dann entsprechende Korrekturprozesse erarbeiten kann Da das sensomotorische System durchaus in der Lage ist interne Vergleichsmechanismen auch ohne mas sive Au eninformationen durchzuf hren muss die Lernsituation die zu beachtenden Regeln f r den Ver gleich erm glichen Mit der extrinsischen Eichung des Feedback durch Lehrende oder objektive Parame ter kann der Lernende dann die korrekten und bewussten Bewegungskonzeptionen f r objektivierte Be wegungsabl ufe ausbilden Eine zu starke Hervorhebung von extrinsischen Informationen in Form st ndiger Korrekturma nahmen erbringt dabei eine zu enge Au enbindung des Lernenden an den Lehrenden und verhindert die w n schenswerte und notwendige Selbstreflexion Diese Selbstreflexion ist aber die Grundlage einer realisti schen Selbsteinsch tzung und somit eine bestimmende Lernvoraussetzung f r das Techniklernen Der Entwicklung der F higkeit sich komplexe Fertigkeiten vorstellen zu k nnen sich also hypothetische Be wegungskonstruktionen zu erarbeiten muss dementsprechend eine wesentliche Rolle im Lernprozess zu gewiesen werden Praktikable methodische Formen sind hier im Wesentlichen Lernschrittfolgen anhand von Technikleitbil dern mentale Bewegungsvorstellungen Wahrnehmungstraining und die Schaffung biomechanischer Grundkenntniss
156. ative Setzungen dieser technisch kompositorischen Sportart zu behandeln sondern als Objektivationen von Artefakten die erst einen sportlichen Wettkampf erm glichen Ohne eine entsprechende Problematisierung des unterschiedlichen Sinns von sthetischen Figuren ist f r den Sch ler sonst Turnen kaum mehr von zirzensischen Darstellungen zu unterscheiden Die didaktisch methodische Auffassung Turnelemente technisch korrekt vermitteln zu wollen bezieht sich deshalb in ihrer Legitimation auf einen grundlegenden Aspekt der Grundidee des Turnens Nach die sem geht es im Turnen darum die individuell m gliche vollendete Darbietung eines technisch sthetischen Werkes Produktes pr sentieren zu k nnen Erst damit wird es m glich ber einen objekti vierten Vergleich die beste Darbietung herauszufinden Die Auffassung einer technisch korrekten Vermitt lung projiziert ihre Vermittlung also auf diese sportive Idee Andere Auffassungen verlassen diese Idee und beziehen ihre Vermittlung auf gt showorientierte lt Darbietungen Bei der Konkretisierung dessen was als individuell vollendetes technisch sthetisches Produkt oder Werk zu gelten hat spielen im Turnunterricht subjektive aber auch idealistische Auffassungen die durch per s nliche Erfahrungen und Einbindungen in soziale Kontexte entstanden sind eine gro e Rolle Dies ist nachzuvollziehen da gerade die technisch kompositorischen Sportarten mit ihren k nstlichen Handlungen
157. aupts chlich dem Sprungtuch Zun chst wippte er lediglich in allen m glichen und unm glichen weil nicht reproduzierbaren K rperpositionen darauf herum Dies geschah mit einer unendlichen Ausdauer und einer ph nomenalen Frustrationstoleranz Seine unvermeid lichen St rze wenn er sich in der Auswahl seiner gt Bewegungstechnik lt geirrt hatte hinderten ihn nicht daran sofort weiterzumachen Nachdem ihm durch diesen ausf hrlichen Gebrauch die Energieverh ltnisse der Systeme gt klar lt geworden waren widmete er sich im n chsten Abschnitt haupts chlich der Aufgabe aus dem Tuch zu springen Dabei verfolgte er augenscheinlich die Strategie gt sichere lt Landung da schon seine Absprunghaltung eine mehr oder weniger flache K rperlandung antizipierte Nach und nach zeigten die Landungen eine aufstei gende Linie zu 4 Punkt Landungen mit meist unfreiwilligem berpurzeln bis zur sicher gesteuerten gt tur nerischen lt Fu landung Bei seinen gt berpurzelten lt Landungen musste er sich die m glichen Verkn pfungen und Abh ngigkeiten der Bewegungsformen des Abspringens und des berrollens erarbeitet haben Das hei t seine gemachten Erfahrungen versetzten ihn in die Lage so etwas wie hypothetische Bewegungskonstruktionen f r neue Bewegungsabfolgen zu entwickeln Denn ohne einen erkennbaren Zwischenschritt oder eine Bitte um Hilfestellung durch seine Mutter wie Ich m chte das tun was die Gro en tun lief er eines Tages auf der
158. aussagen die sich aus verschiedenen kognitionswissenschaftlichen Theorien bilden lassen die gt Eckwerte eines Leitplans lt zu skizzieren die den Verlauf des bottom up strategisch unterst tzen Ausgehend von dem Denkmodell dass durch die hierarchisch hochstehenden Merkmale des Turnens Teil figuren f r komplexe Bewegungen konstruierbar sind m ssen bzw sollten deren L sungen als extrapo lierbare Formen prinzipiell in die Zukunft weisen vgl BERNSTEIN 1975 182 Damit bestimmt entweder die sportliche Zielsetzung oder aber in der Schule die didaktische Reflexion die Zielsetzung wie weit diese Formen in die Zukunft weisen sollen Die Zielsetzungen bedingen damit sehr wesentlich die Mittel und Methoden mit denen die L sung der Aufgabe zu erarbeiten ist Mit anderen Worten je spezifischer und intensiver sich jemand mit der Idee des Turnens auseinanderset zen will letztlich durch entsprechende Dispositionen auch besonders dazu in der Lage ist desto vollkom mener muss er diese hierarchischen Bewegungsmerkmale und deren m gliche Verkn pfungen gt trainie ren lt Andererseits m ssen diese Bewegungsmerkmale gerade im Rahmen des schulischen Bildungs und Er ziehungsauftrags eben nur soweit gt erworben lt werden dass sie eine prinzipielle und sinnstiftende Ann herung an ausgew hlte Themen des Turnens erm glichen Die Leitidee des hier vertretenen Denkmodells besagt dass die Genese der Lernvorg nge im Turnen im m
159. aussetzungen kin sthetisch r umlich dynamisch k rperlich athletisch der Lernenden f r diese Phase zu k mmern 85 entweder die in vorangehenden Funktionsphasen Fphn unter Ausnutzung u erer Kraftwirkungen gewonnene kinetische Energie optimal im Hinblick auf die angestrebte Endlage modifiziert eine die Bewegung urs chlich ausl sende Aktion innerer Kr fte im Sinne einer auf das Erreichen der angestrebten Endlage gerichteten Beschleunigung der K rperteile und der Gesamtmasse erfolgen der Fortgang der Bewegung durch eine Kombination beider M glichkeiten realisiert ebd 231 Die Hauptfunktionsphase als technische Grundlage f r die Zielbewegung zu verwenden wie es auch KNIRSCH 1976 1983 1991 vertritt wird von RIELING nicht in Betracht gezogen Auch die Auffas sung von G HNER 1992 110 dann ist die Gliederung des Verlaufs der ger tturnerischen Bewegungen in einleitende berleitende Haupt und aussteuernde Funktionsphase der erste ordnungsstiftende Schritt Er erlaubt den Kern einer Bewegung analytisch zu isolieren Was zur Hauptfunktionsphase geh rt ist das Eigentliche der Bewegung bersieht den Charakter aller Funktionsphasen als unselbst ndigen integrie renden Bestandteil gegliederter Bewegungsabl ufe RIELING 1967 229 Das gro artige Verdienst der strukturellen Anordnung RIELINGs war und ist ein analytisches und fort schreibbares Klassifizierungsraster f r eine sich permanent we
160. bei Sch lern und Jugendli chen Berlin M nchen Frankfurt 1978 BRETTSCHNEIDER W D Grundlagen und Probleme einer unterrichtsrelevanten Sportdidak tik 2 Aufl Ahrensburg b Hamburg 1977 BRETTSCHNEIDER W D BRANDL BREDENBECK H P Sportkultur und jugendliches Selbstkonzept Eine interkulturell vergleichende Studie ber Deutschland und die USA Jugendfor schung Weinheim M nchen 1997 BRINKHOFF K P Trades Trends Traditionen In Sportp dagogik 18 1994 2 25 28 BRINKHOFF K P Zwischen sthetik und Leistungsethik In sportp dagogik 17 1993 3 22 25 BRINKHOFF K P Zwischen Verein und Vereinzelung Jugend und Sport im Individualisie rungsprozess Schorndorf 1992 238 BRODTMANN D DIETRICH K Sportp dagogik R ckzug ins Denken oder Anleitung zum Handeln In sportp dagogik 1 1977 BRODTMANN D Sportunterricht und Schulsport Ausgew hlte Themen der Sportdidaktik Bad Heilbrunn Obb 1979 BRUCKMANN M DIECKERT J HERRMANN K Ger tturnen f r alle Freies Ger tturnen an Ger ten Celle 1994 BRUCKMANN M Wir turnen miteinander Ideen Anregungen und Beispiele f r Partner und Gruppenturnen an und mit Ger ten Stuttgart 1992 BR GGEMANN G P KRUG J Hrsg Bericht zur Kunstturn Weltmeisterschaft 1989 in Stuttgart K ln 1990 unver ffentlicht BR GGEMANN G P R HL J K Biomechanics in Gymnastics K ln 1993 BUGGLE F Die Entwicklungspsychol
161. bei gleicher Aufgabenstellung eine sehr gute gt Binnendifferenzierung lt Damit ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand gew hrleistet da im Prinzip eine zentrale Teilfigur des berschlages immer wieder wiederholt wird Mit der Realisierung dieser Teilfigur unter unterschiedlichen energetischen Be dingungen baut sich rasch eine gute Bewegungsvorstellung f r deren Grundstruktur auf Die sensorischen Effekte der Bewegung als Feedback und die mentale Vorwegnahme einer erneuten Verhaltensausf hrung im Sinne eines Feedforward sind hier in einer funktionalen Einheit von Wahrnehmung und Verhalten ver schmolzen Die n chste Ann herung an den HST erfordert nun eine weitere Pr zisionsleitung bei der L sung von Bewegungsaufgaben Es geht darum bei der Wiederholung einer vorgegebenen Bewegungsform eine gewisse willk rlich abrufbare Konstanz und Qualit t zu erreichen Dazu muss die Bewegungsvorstellung der Grundstruktur zu einer konstruktiven Bewegungsvorstellung weiterentwickelt werden Dies geschieht ber die Schulung der selektiven Wahrnehmung der Bewegungsmerkmale der K rperpositionen und der statischen und quasistatischen St tzlagen Damit wird es m glich die erworbenen Teilfiguren auf st rker definierte Parameter festzulegen und sie vergleichbar und korrekturf higer zu machen Als praktische Aufgaben die z T Hilfeleistung ben tigen bieten sich an e Fin statisches gt Handstandprogramm lt Hier sollen unter
162. bertragen wird Der elementare Zusammenhang von Anstrengung Leistung Freude Spa der in der medialen Aufbe reitung nicht mehr zu erkennen ist muss deshalb in seinem dialektischen Bedingungsgef ge f r die Per son angesprochen werden und stellt in dieser personenzentrierten Gewichtung neben der k rperlichen Ausbildung eine weitere Grundaufgabe des Sportunterrichts dar Die gesellschaftsorientierten sportp dagogischen Konzepte m ssen um zentrale personale Grundorientie rungen erweitert werden um die eng miteinander verwobenen und trotzdem widerspruchsvollen Systeme des Schulsports und des ffentlichen Sports f r Sch ler verst ndlich und beurteilbar zu machen 36 2 4 GRUNDPROBLEME DER AUSWAHL VON HANDLUNGSFELDERN Abzuhandeln und klarzulegen ist die Relevanz einer k rperlich motorischen Ausbildung und die Vermitt lung von Kenntnis ber das dialektische Bedingungsgef ge von Sport nur wenn es an strukturell deutlich unterschiedlichen Grundideen von Sportarten aufgezeigt wird Dies verlangt nach didaktischer Phantasie und entsprechenden Unterrichtsformen welche die Relevanz von motorischer Ausbildung Kenntnis und Wissen f r Sch ler fassbar macht und ihnen dadurch hilft sich in der Welt des Sports aber auch in ihrer Person und K rperlichkeit zurechtzufinden Durch die Tendenz einer ontologisch einseitigen Deutung des Sports als Spiel setzte eine Ausgrenzung der vielf ltigen Sinnperspektiven des Sports ein Die Gleichse
163. bst n digen und selbstverantwortlichen oder aber in Teams zu bew ltigenden Ausf hrungsgestalten erm glichen sie eine intensive Auseinandersetzung mit einem Thema Mit der systematischen Vorgehensweise einer spiralf rmigen Ansteuerung der Fertigkeit ist es im Tur nen problemlos m glich ein Thema so aufzubereiten dass jede neue Erfahrung und neues K nnen wie derum neue Erwartungen erschlie en woraus wiederum neue Quellen der Erfahrung und des K nnens erschlossen werden 166 Grundt tig Bewegungs Basis Zweck Fertigkeitsebene Fertigkeitsebene keiten bausteine figuren Alltagsmotorik Technomotorik ee hochstehende Bewe gungsmerkmale Purzeln Abrollen und auf R ckenschaukel in Kleine Rolle vor Sprungrolle stehen Schiffchenposition w rts mit aufstehen St tzen Erh hte St tzlager Handstandlage Rolle vorw rts mit Sprungrolle mit einnehmen z B in Schiffchenposi gestreckten Beinen gestrecktem Schubkarren tion fixieren z B beim bergang von K rper abrollen an der Sprossen der St tz zur Roll wand abrollen phase Beidbeiniges H p Beidbeiniges H p Reaktives beidbei Kleine Sprungrolle Sprungrolle mit fen fen mit geringer niges Springen L ngsachsen Amortisationsphase drehungen Aus der Verkn pfung der individuell erreichbaren Module und deren Auspr gung ergibt sich die erreich bare Turnfigur Anhand des Schemas lassen sich
164. ch aus akrobatische Punkteliste 10 der Liste Dimension sthetische Dimension Hecht ber Kasten Mini 1 10 10 4 0 schlag trampolin zur R ckenlage Weichboden berg 2 Figur Hecht ber Kasten Mini 2 7 14 3 6 schlag tramp Weichboden 3 Figur HST mit Kasten Mini 3 7 21 2 9 Auftakt aus dem tramp Minitramp Weichboden bahn 4 Figur HST von der Bankbahn 4 7 28 2 2 Bankbahn Niedersprung matten 5 Figur HST mit Bodenbahn 5 7 35 1 5 St tzerh hung Zusatzmatten Kastenoberteil etc 6 Figur HST Bodenbahn 6 8 48 1 0 0 8 Boni fikationspunkte Punkte Note 50 1 0 48 0 8 46 0 6 44 0 4 2 02 40 1 0 38 1 2 36 1 4 34 1 6 32 1 8 30 2 0 28 2 2 26 2 4 24 2 6 22 2 8 20 3 0 18 3 2 16 3 4 14 3 6 12 3 8 10 4 0 8 4 2 6 4 4 4 4 6 2 4 8 0 5 0 Tab 5 Beispiel einer Leistungstabelle mit dem Thema Handst tz berschlag vorw rts 200 Erl uterungen zur vorgestellten Tabelle Die Tabelle ist so aufgebaut dass die ersten vier Figuren jeweils eine Notenstufe umfassen Bei optimaler Ausf hrung BZ 10 Pkt k nnen mit der ersten Figur SZ 1 10 Punkte erreicht werden was in diesem Beispiel die Note 4 0 ergibt Bei gleicher Ausf hrung k nnen mit der vierten Figur 40 Punkte erreicht werden was die Note 1 0 bedeutet Ab der f nften und sechsten Figur sind Bonifikationen m glich Die Bonifikation umfasst dabei maximal eine Notenstufe In der sechsten Stufe wird den e
165. ch definierten Handlungen im Turnen wie dies in so manchen turndidaktischen Konzepten anklingt verk rzt die M glichkeit diesen Spannungsbogen auf rechtzuerhalten wenn auf dieser Ebene keine Anregungspotentiale mehr angeboten werden Aussagen vgl FUNKE 1998 27 nach denen das gt versportlichte Ger tturnen lt im Sinne eines den physischen und moralischen N tigungen der Gesetze des Daseins verpflichtetes Zweck Bewegen zu interpretieren ist verkennen dass alle Elemente des Turnens letztlich Artefakte sind Der sch pferische Charakter im Tur nen das Nicht N tzliche das berfl ssige der Elemente zeigt sich deshalb nicht nur im Prozess des Her vorbringens von etwas Neuem sondern auch im Prozess der kognitiven und emotionalen Auseinanderset zung beim Erwerb einer technisch definierten Handlungsanforderung 124 6 1 7 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Zweckgestalten von Ger ten und Materialien im Turnen Die Vermittlung einer Sportart wie das Turnen lebt so l sst sich aus den gemachten Aussagen ableiten sehr stark vom Arrangement des Lernumfeldes Mattenlagen Polsterungen materiale und personale Hil fen und deren Abstimmungen bestimmen oft in entscheidendem Ma e ob sich Sch ler dem Lerngegens tand n hern k nnen wollen oder nicht Der oft bersehene kausale Zusammenhang von f rsorglicher Sicherung und explorativem Erweitern der Bewegungsr ume und damit das Erreichen einer Verhaltens nderung in dieser
166. ch koordinative Dimension der K rperpositionen Die koordinative F higkeit die Amplituden von Rumpf und Extremit ten aber auch die Fixierung von Rumpf und Extremit ten in definierten Positionen zum Gelingen einer Bewegung einzusetzen stellt ein weiteres wesentliches Bewegungsmerkmal dar Unter funktionalen Gesichtspunkten stellen K rperkr mmungen vorw rts r ckw rts seitw rts und die Schwingungsweite der Extremit ten allgemeine aber wesentliche Voraussetzungen f r die Bewegungs entwicklung dar Die Verkn pfung von Funktion und sthetik dieser K rperpositionen macht sie zu ei nem typischen Bewegungsmerkmal der technisch kompositorischen Sportarten So findet sich im Tanz und Ballett dieses Bewegungsmerkmal als definierte Form bei den gt K rpertechniken lt wieder Oftmals wird dieses Bewegungsmerkmal aber nicht unter dem Gesichtspunkt von Bewegungstechniken technisch kompositorischer Sportarten gesehen sondern vielmehr als Form einer absonderlichen und ge sundheitssch dlichen Beweglichkeit abgetan Ohne n her auf die diversen den Hochleistungssport betreffenden Untersuchungen einzugehen bleibt festzustellen dass das Erreichen turnerischer K rperpositionen durch sachgerechtes Training ohne ge sundheitliche Sch den m glich ist Dies gilt besonders deshalb weil turnerisch nur solche K rperpositionen relevant sind die schnelle K r perpositionswechsel zulassen Extreme Hypermobilit t l sst keine hohe Bewegungsgesc
167. chen Bedingungen die f r alle Elemente dieser Klasse gelten Je nach den zu erreichenden Zielen der sportli chen Bewegung lassen sich unterschiedliche Bewegungsziele w hrend des Ansteuerungsvorgangs charak terisieren Das Anforderungsprofil des Kunstturnens rekrutiert sich f r ihn aus sechs Profilklassen welche die cha rakteristischen Beanspruchungsformen der Sportart beschreiben und in Klassen einordnen lassen 33 vgl hierzu auch die Ausf hrungen zur Ansteuerung von Turnelementen durch UKRAN 1975 H RTIG BUCHMANN 1988 RAHMENTRAININGSKONZEPTION weiblich 1992 99 Die Profilklassen beschreiben somit Bewegungsmerkmale die einem bergeordneten Ziel dienen Die Klassen im Einzelnen 1 statische und quasistatische Elemente diese Klasse hat das bergeordnete Ziel den K rper bei variablen K rperpositionen in eine labile Gleich gewichtslage zu bef rdern bzw ihn dort zu halten Die Bewegungsgeschwindigkeiten sind dabei gering Die Unterst tzungsfl chen k nnen labil und stabil sein 2 Abspr nge und Abdr cke von starren und elastischen Widerlagern das bergeordnete Ziel ist es Abfluggeschwindigkeiten zu optimieren Dies kann aus einer Translation einer Rotation einer translatorisch rotatorischen berlagerung und aus dem Stand erfolgen Sowohl schnelle Dehnungs Verk rzungs Zyklen als auch langsame exzentrisch konzentrische Arbeitsweisen wer den dabei gefordert 3 Drehungen in vertikaler Ebene um horizontal
168. cher Fertigkeiten besch ftigt von einem anthropologischen Ort der bung BOLLNOW 1978 26 zu einem Ort der Information der Kommunikation und des animierten gt Ausprobierens lt Diese Wandlung des Sportunterrichts ist sicher nicht nur mit einem ver nderten Sportverst ndnis zu erkl ren sondern h ngt eng mit der grunds tzlichen Bedeutungszuschreibung des gt K nnens lt von Fertigkeiten allgemeiner gefasst der Bedeutung des K nnens manueller T tigkeiten in der P dagogik zusammen Exkurs Bei den Philanthropen wurde erstmals versucht manuelle T tigkeiten im umfassenderen Sinne bildungs tr chtig zu machen um daraus vor allem im wissenschaftlichen Unterricht Nutzen zu ziehen aber auch in der Absicht die Not der Landbev lkerung zu mildern In der Auffassung der Arbeitsschule bekam die manuelle T tigkeit eine andere Bedeutungszuschreibung Hier wurde die manuelle Arbeit die zur geistigen Aktivit t zwingt als p dagogisch wirksames Erzie hungsprinzip aufgefasst und beschrieben Der Begriff produktive Arbeit welcher die Prinzipien N tz lichkeit Brauchbarkeit objektive Gestaltung Vollendungstendenz und Selbstpr fung einschloss wurde schulisch in der Werkarbeit umgesetzt Als p dagogisch bedenklich erachtete KERSCHENSTEINER 1950 92 hierbei wenn in der Handarbeit nicht die Beherrschung der Technik aufs gewissenhafteste gepflegt wurde Sogenanntes Basteln entsprach nicht dem Prinzip der W
169. cher Kunstformen l sst sich aus der Geschichte der Leibeserziehung ableiten Mit der Entwicklung des Turnens zu einem ordentlichen Unterrichtsfach wurden der von SPIESS vorge zeichnete systematische Formalismus und die an milit rische Formen erinnernden Gemeinschafts und Ordnungs bungen des Turnens noch verst rkt Diese einseitige Ausrichtung erm glichte eine fast nahtlose bernahme dieser streng reglementierten bungen in eine milit risch orientierte Handhabung durch die nationalsozialistische Sportbewegung Die missbr uchliche bernahme des Turnens in ein diktatorisches politisches System wurde dem Formalis mus den daraus entstandenen Methoden des bens und den Ordnungsformen dieser Sportart angelastet Es wurde deshalb nach neuen Wegen der Vermittlung turnerischer Inhalte gesucht Mit der R ckbesinnung auf Formen der Leibes bungen die mit der Lebensn he von Kindern und Jugend lichen korrespondierten wie dies schon in der 2 H lfte des 19 Jahrhunderts von GUTS MUTHS prakti ziert wurde zeichneten GAULHOFER STREICHER diese Vermittlungsformen in ihren Grundz gen des sterreichischen Schulturnens nach vgl STREICHER 1928 1949 Die naturhistorische Betrachtungsweise des K rpers und der Bewegung f hrte zur allgemeinen Forderung nach dem gt Nat rlichen lt in den Leibes bungen In einer immer k nstlicher und un berschaubarer werdenden Welt wurde die Echtheit des Verhaltens des K rpers und des Bewegens vermisst und aus d
170. ches durch seinen Charakter die Bewegungsvorstellung unterst tzt Die zwei skizzierten Denkrichtungen e Klassenbildung nach charakteristischen Beanspruchungsformen der Sportart e Konstruktion funktioneller Basis und Zweckfiguren die sich aus dem Ansatz von LUDWIG ergeben k nnten m ssen um als tragf higes Handlungskonzept f r das Turnen an der Schule diskussionsf hig zu werden noch durch verschiedene wissenschaftstheoreti sche Zug nge verbreitert und unterlegt werden 103 5 9 FAZIT Aus der strukturalistischen und systemtheoretischen Analyse des Turnens lassen sich folgende Erkenntnis se formulieren Die Grundidee des Turnens und damit das strukturbestimmende Merkmal der Sportart sind k nstlich er sonnene Bewegungen die sich als Artefakte von au ergew hnlicher Bedeutung deutlich von den allt gli chen leicht fassbaren und automatisierten Bewegungen des Menschen unterscheiden vgl S LL 1990 107 112 Die Idee eine maximale Bewegungsschwierigkeit in qualitativer Perfektion zu pr sentieren ist im Sinne der Grundidee des Turnens als eine im h chsten Ma e individuelle Leistung zu verstehen weshalb auch auf jeder K nnensstufe eine individuell endg ltige L sungsm glichkeit und individuell perfekte Leistung m glich ist Leistung und Leistungsvergleich ergeben sich zun chst prim r aus dem Vergleich mit sich selbst und de finieren sich durch das Erreichen und berpr fen eines pers nlich verbindlichen Standards
171. cht als Entwicklung von gt Wissen um M g lichkeiten lt und weit weniger als Entwicklung von gt K nnen von Fertigkeiten lt aufzufassen wird m gli cherweise der praktischen Struktur des Faches nicht gerecht Das didaktische Ziel Sch ler f r das gt sportliche Leben nach der Schule lt fit zu machen und berdauern des Sportinteresse durch gt Wissen um M glichkeiten lt zu entwickeln ist von daher kritisch zu betrachten Die aktuelle Interessenforschung u ert den Verdacht dass die Wirkungsweise derartiger Verfahrenswei sen auf den Prozess der Interessenbildung bei Sch lern grunds tzlich bersch tzt werden k nnte vgl RUEP 1990 L WE 1992 LEHRKE 1988 Interessenbildung scheint nach diesen Erkenntnissen viel eher von den Themen den angewandten Methoden und dem dadurch erreichten K nnen als von dem Ge samt der Fachdisziplin abh ngig zu sein Auf den Schulsport bertragen hie e dies nicht sosehr die sportliche Disziplin weckt berdauerndes Inte resse sondern die inneliegenden mit entsprechenden Methoden behandelten fachspezifischen Themen der Disziplin und das dabei entwickelte K nnen weckt thematisches Interesse Dies dann durchaus bei ent sprechenden Bedingungen auch zu einem bergreifenden Fachinteresse werden kann Da K nnen im Sport nicht nur im Alltagsverst ndnis am K nnen von Fertigkeiten und somit an dem praktischen Verm gen des Menschen seinen K rper zu beherrschen festgemacht wird bedeutet dies
172. chung von KROMEYER HAUSCHILD FSU Jena und Gesundheitsamt Halle Kinder und Jugend rztlicher Dienst Studie von 1975 bis 1995 in Jena und 2000 in Halle verwendet ist eine in Frankreich bli che Definition von bergewicht wuchs der Anteil von bergewichtigen und fetts chtigen Kindern von 1975 bei M dchen 12 1 bei Jungen 11 1 auf im Jahr 2000 bei M dchen 33 0 bei Jungen 25 8 an Quelle Der Spiegel Generation XXL 51 2000 146 158 Eine derartige Entwicklung stellt sicherlich ein massives sekund res Selektionskriterium f r den Lehren den bei der Auswahl der Inhalte f r den Sportunterricht dar Das Problem l sst sich aber nicht dadurch in den Griff bekommen indem der Sportunterricht massiv unter die Dimension Gesundheit gestellt wird Hier sind andere weitgreifendere Ma nahmen erforderlich 34 entsprechender Artikulation Inszenierung und Zwecksetzung im Sinne einer realistischen alltagstaug lichen p dagogischen Konzeption verdichtet werden ebd 62 2 3 2 Freizeit und Spa Leitbegriffe des Sportunterrichts Das g ngige Prinzip ber vielf ltige attraktive und aktuelle sportmotorische Angebote eine gt reflektierte Nachbetrachtung lt in Gang zu setzen die dem Lernenden den Sinn der k rperlichen gt Verfasstheit lt nahe bringt ihn also f r entsprechende Ma nahmen sensibilisiert ist nicht ohne Probleme Der Motivation die durch diese Angebote geweckt werden soll wird hier eine Schl sselfunktion e
173. cklung und Leistung im Sportunterricht lt theo retisch fassen m ssen Ohne eine solche theoretische Konstruktion war die Didaktik nicht in der Lage den Lehrenden Planungsgrundlagen an die Hand zu geben die diese bef higt h tten tragf hige theoretisch legitimierte entwicklungs und leistungsbezogene Auswahlentscheidungen von relevanten Bewegungs mustern zu treffen und diese methodisch umzusetzen Die dringend notwendige Verklammerung von Didaktik und Methodik konnte in dieser Umbruchsituation nicht geleistet werden da die daf r erforderliche Verkn pfung von Theorie und Praxis in den Ausbil dungsinstituten weder blich teilweise auch auf Grund der Situation kaum m glich war Stattdessen schritt die methodisch einseitige Ausrichtung des Sportunterrichts Vermittlung von Fertig keiten nach technischen Kennlinien weiter fort was besonders in den komplexen Sportarten Ger tturnen und Leichtathletik zunehmend unterrichtliche Probleme aufwarf Diese unterrichtlichen Probleme ffneten einem Vorurteil von ganz spezieller Qualit t und gro er Nach haltigkeit T r und Tor da die M glichkeit der bertragung der damals herrschenden Sozialkritik am Leis tungssport auf diese Sportarten sehr einfach war Die Begriffe technologisch und interaktionsarm die zum Synonym f r den gt repressiven lt Charakter des Leistungssports wurden boten sich geradezu an passgenau auf solche Sportarten bertragen zu werden die ihre Fertigkeiten mit gt t
174. d Ge meinschaftskunde Diss P dagogische Hochschule Karlsruhe 1990 RUTSCHKY K Hrsg Schwarze P dagogik Frankfurt a M 1993 LIX SALADIN W Kausalattribuierung von Sch lerinnen im Sport Eine empirisch experimentelle Untersuchung zur nderung von Attribuirungstendenzen bei einem Selbstkonzept mangelnder Begabung Saarbr cken Scheidt 1991 SAURBIER B Geschichte der Leibes bungen 8 Aufl Frankfurt M 1972 SCH FER K H SCHALLER K Kritische Erziehungswissenschaft und kommunikative Didak tik Heidelberg 1976 SCHALLER H J Instrumentelle Tendenzen in der Sportp dagogik In Sportwissenschaft 1 1992 9 13 SCHALLER H J Motorisches Lernen unter dem Einfluss der Kenntnis mechanischer Prinzipien In Sportwissenschaft 23 1993 2 187 196 SCHARENBERG S Der Niedergang des Kunstturnens Fehler im System Kirchentellinsfurt 1992 SCHERLER K Sensomotorische Entwicklung und materiale Erfahrung Schorndorf 1975 SCHERLER K Red Sportp dagogik wohin Clausthal Zellerfeld 1989 SCHERLER K Elementare Didaktik Vorgestellt an Beispielen aus dem Sportunterricht Wein heim und Basel 1989 SCHERLER K Legitimationsprobleme des Schulsports In sportp dagogik 18 1994 1 5 9 SCHIEFELE H KRAPP A Aus Interesse lernen Mit Interesse leben M nchen 1990 SCHIERZ M HUMMEL A BALZ E Hrsg Sportp dagogik Orientierungen Leitideen Konzepte Jahrestagungen der dvs Sektion Sportp
175. d sich damit auch ber den zu erwartenden Trainingsaufwand klar werden Das Klassifizierungssystem nach Profilklassen entspricht wie schon angef hrt der Vorgehensweise der modernen Trainingspraxis des Kunstturnens in der solche funktionalen Teilfiguren qualitativ hochstehend ausgebildet werden um sie in die jeweiligen durchaus unterschiedlichen Zielbewegungen adaptieren zu k nnen Eine Einordnung solcher Teilfiguren die als Verkn pfungen von Profilklassen zu definieren sind lassen sich nur sehr problematisch in die Betrachtungsweisen der Funktionsphasenmodelle einord nen Da es sich im Sinne dieser Ordnungssysteme eben um keine gt eigentliche lt turnerische Fertigkeit handelt werden diese Figuren wenn berhaupt lediglich innerhalb einer definierten Turnfertigkeit als nachgeordnete Phase im Sinne der Hilfsfunktionen erfasst und nicht als komplexe Handlung gesehen und aufgefasst F r den Schulpraktiker ohne den entsprechenden turnerischen Erfahrungshintergrund d rfte es einigerma Ben schwierig sein die Bedeutung solcher grundlegenden Figuren im Rahmen von Lernprozessen zu er kennen In Folge der bedingungsanalytischen Ausrichtung der bewegungstheoretischen Ausbildung an den Ausbildungsinstituten wird die Aufmerksamkeit der Lehrenden in aller Regel auf die analytische Dimen 102 sion der Funktionsphasen gelenkt Die bedeutungsanalytische Dimension von funktionalen Teilfiguren f r die Steuerung von motorischen Lernprozessen
176. d sich in ihnen einrichten zu wollen vgl SCHIERZ 1997 70 74 Um die Bewegungsl sungen im System des Wettkampfes pr sentieren zu d rfen m ssen sie anhand eines definierten regelgebundenen Katalogs eingeordnet d h einer Objektivation unterzogen werden 12 Das hat zur Folge dass diese Artefakte die zun chst nur ein individuelles Mittel zu einem bestimmten Zweck darstellten Selbstverwirklichung Verhaltensregulierung u a durch diesen Objektivationsvor gang zu Elementen werden aus denen sich die Wirklichkeit der Sportart konstituiert Nach ihrer Transformation zur gegenst ndlichen Wirklichkeit der Sportart ben diese ehemaligen Arte fakte einen sachlogischen Zwang auf alle Teilnehmer aus die sich mit der Parzelle gt Turnen an Ger ten lt auseinandersetzen und werden somit zu strukturellen Bedingungen des Systems Um die vorgestellten Artefakte vergleichen zu k nnen wird es von dem System als notwendig erachtet die vorgenommenen Objektivationen zu institutionalisieren Durch diese Transformation erhalten die Ar tefakte zus tzlich noch eine konstitutive Funktion f r die zuk nftige Entwicklung dieser Parzelle was den gt Erfinder lt eines Artefakts ber seine Zeit hinaus in der Sportart historisch verankert Dies Verfahren macht es dem System m glich die Richtung der angestrebten Entwicklung zu beeinflus sen indem Artefakte die der angestrebten Richtung zuwiderlaufen nicht transformiert werden 23 Durch diese
177. dann ein wenn ein noch unbekanntes also von der Sicht des lernenden Subjekts aus betrachtet hochinformatives Objekt ins Blickfeld tritt Lernen defi niert als Verhaltens nderung auf denselben Reiz hin bedeutet unter diesem Gesichtspunkt Abbau der sub jektiven Informationsmenge Damit wird gesagt je geringer die zu verarbeitende Informationsmenge der Au enwelt f r das Subjekt wird umso gr er wird dessen Sicherheit womit sich aber gleichzeitig die Gefahr der Langeweile erh ht Ein hoher Informationsgehalt des zu explorierenden Objekts hingegen verbreitet zwar Unsicherheit even tuell auch Gefahr zwingt den Lernenden aber gleichzeitig zu vorsichtigem und aufmerksamem Umgang mit dem Objekt ber das aktive Neugierverhalten das immer weitergehende Erkunden der gt Umgebung lt und deren eventuell m gliche Umgestaltung erwirbt der Lernende Sicherheit und befriedigt sein Aktions 5 Inhaltlich bezieht sich der Autor hierbei auf die Arbeiten von RIEDL 1985 v CUBE 1988 und VOLLMER 1975 109 potential Je geordneter und bereinigter also eine Bewegungsaufgabe und deren Umwelt sind desto reizlo ser uninteressanter und wenig herausfordernd wird dies f r den Menschen Um Bewegungsaufgaben interessant inszenieren zu k nnen muss der Lehrende deshalb die Grunds tze der Neugierde und der Exploration in seine berlegungen miteinbeziehen 6 1 1 Die Sinnperspektive Wagnis Vor dem Hintergrund der durchgef hrten Analyse der
178. definieren K nnte ein Grund daf r im mangelnden Vorbildcharakter durch die Erfahrungen mit den eigenen Sportlehrern liegen Es ist durchaus statthaft anzunehmen dass derartige gt Spezialisten lt sp ter logischerweise haupts chlich als Vertreter der eigenen Sportart fungieren da sie sich nur in diesem engen Bereich sattelfest f hlen Damit wird die Gefahr den Erziehungs und Bildungsauftrag der Schule und deren vorgeschriebene Inhal te einfach zu ignorieren relativ gro 17 Der hier gebrauchte Begriff des gt Spezialisten lt ben tigt eine kurze Erl uterung In der Ausbildungspraxis zeigt sich dass koor dinativ und konditionell gut ausgebildete Spezialisten egal welcher Sportart wenig Schwierigkeiten beim Fertigkeitserwerb und Techniklernen in den verschiedensten Sportarten Ger tturnen eingeschlossen haben Die in den allgemeinen koordinati ven und konditionellen Grundlagen schlecht ausgebildeten und deshalb meist sehr bewegungseingeschr nkten gt Spezialisten lt tun sich nicht nur schwer beim Erwerb motorischer Techniken sondern lehnen vielfach schon die Auseinandersetzung mit an spruchsvollen Sportarten ab In diesem Zusammenhang mu die Bedeutung einer soliden und breiten konditionell und koordi nativen Grundlagenausbildung und auch der Vermittlung eines entsprechenden Pers nlichkeitskonzeptes als wesentliche Ba sisqualifikationen von Sportlehrern betrachtet werden Sportlehrer die in diesen Basisqualifikation
179. dem das Subjekt nur ber das Handeln kommt Bildung ist danach gelebte Praxis Oder noch einmal anders gewendet Bildung vollzieht sich in einer Dialektik von Denken und Handeln von Reflexion und Engagement F r MEINBERG ebd 33 gilt die Eliminierung des Bildungsbegriffs eine in der Sport didaktik weithin getroffene Abmachung bleibt u erlich der Bann des Bildungsdenkens wird letztlich nicht vollst ndig durchbrochen was vermuten l sst dass die gemeinsame bildungstheoretische Schnitt menge der unterschiedlichen didaktischen Positionen weit gr er ist als nach Au en kundgetan wird Aber auch unter der Perspektive der Erziehung scheint es notwendig den Leitbegriff Handlungsf higkeit theoretisch zwingender zu fundieren Die zunehmende Ausdifferenzierung des Sports erm glicht provo ziert es geradezu je nach individuellem Sportverst ndnis der Lehrenden sehr unterschiedliche Inhalte Formen und Methoden als Grundlage der Handlungsf higkeit zu interpretieren Da der Sport in der Schule seine Legitimation aber zu wesentlichen Teilen aus den erzieherischen Funktionen des Sports bezieht bzw beziehen muss um als Schulfach relevant zu bleiben sind Inhalte Formen und Methoden des Sports somit auch unter erzieherischen Merkmalen auszuw hlen und entsprechend aufzubereiten 12 Die Kernfrage wie eine zeitgem e Gewichtung des Erziehungsgedankens f r den Sportunterricht zu formulieren ist tangiert so den Blickwinkel der Soz
180. dem gesellschaftlichen Wertewandel und den ver nderten Sportgewohnheiten mit der daraus abgelei teten Forderung nach gt grundlegender lt ffnung des Schulsports f r aktuelle Sport und Bewegungs formen c der Notwendigkeit einer umfassenderen Bewegungskultur und der Forderung nach einer anthropolo gisch und gesellschaftskritisch orientierten Sicht und Vermittlungsweise des Sportunterrichts Aktuell scheint eine gt greifbare lt Zuschreibung der Bedeutsamkeit und Umsetzung dieser gt Elemente des Schulsports lt f r den Sportunterricht nicht in Sicht Das doch eher ungeordnete und unbestimmte Bild welches in der P dagogik und Didaktik bez glich der Wirkung von Inhalten und Methoden des Sports auf die Entwicklung der Person vorherrscht verhindert es nach dem konkreten Sinn und Zweck von auszu w hlenden Inhalten wie auch nach den organisatorischen und methodischen Umsetzungen dieser Inhalte im Schulalltag zu forschen So bleibt die Leitidee der Handlungsf higkeit im Sport in der Praxis eng an das Paradigma gt Erziehung zum Sport lt gebunden was die Diskussion um die Legitimation von Inhalten des Sportunterrichts stark auf die technologische Planungsebene von solchen Inhalten beschr nkt die gt machbar lt erscheinen und gt le benslang lt ausgef hrt werden k nnen Die p dagogischen Begriffe gt Sch lerzentriertheit lt und gt Vielf l tigkeit lt werden hierbei im Wesentlichen durch eine st rkere Beachtung von Trendsportart
181. den als Experten kommt hier die Aufgabe zu fr hzeitig die Regelstruktur der Lernsituation zu qualifizieren die notwendigen Fakten zu quantifizieren und sie f r eine Bewegungsvorstellung des Lernenden aufzubereiten Die Transformation zur Gesamtbewegung ist dann von au en zumeist nicht mehr zug nglich da die daran beteiligten Prozesse zu komplex sind nur mit sehr aufwendigen Methoden nachvollzogen werden k nnen und die Praxis zudem erheblich st ren vgl dazu ARBIB 1980 81 KALB 1984 BAUER 1984 DAUGS et al 1989 u a Im Turnen ist die psychische Gestimmtheit des Lernenden somit als ein Faktor anzusehen der f r den Fertigkeitserwerb von wesentlicher Bedeutung ist Bei Bewegungsabl ufen die Unsicherheit oder Angst hervorrufen wird in aller Regel keine korrekte Bewegungsvorstellung gebildet und die Realisierung miss 164 lingt oder wird sogar g nzlich verhindert Die Bewegungsvorstellung ist somit als ein Element der naiven Regulationsverfahren aufzufassen die als unterst tzendes Moment im Lernprozess einzusetzen ist Bei der Schaffung von Bewegungsvorstellungen im Ger tturnen ist folgendes zu beachten Man kann und vor allem will sich etwas nur vorstellen wenn man ein H chstma an Informationen zur Verf gung hat welche einem erlauben schlussfolgernd Wenn dann Beziehung auf dem Hintergrund des aktuellen Handlungsrepertoires in die neue Dimension hineinzudenken Beim explorativen Verhalten ist die Sicherhe
182. den anthropologischen Kategorien und zu grundlegenden methodischen Prinzipien des sportlich technischen Bewegungslernens verloren gegangen ist und instrumentellen Kategorien wie Spa Frei zeit Gesundheit K rpererfahrung Erlebnis usw Platz machen musste Die Ausdifferenzierung des Sports in unterschiedlichste Sinndimensionen ist sicherlich nicht nur negativ zu betrachten Allerdings ist skeptisch zu beurteilen wenn randst ndige Sinndimensionen des Sports im Sportunterricht zu stark pr feriert werden und dadurch die Ganzheitlichkeit des Sports zu dessen Wesen auch Zielstrebigkeit Anstrengung Pr zision und ben geh rt aus den Augen verloren wird vgl PROHL 1991 483 Es ist nicht damit getan Sport zu einem Unwort zu erkl ren und zu meinen mit dessen Tilgung auch die damit angezeigten Fragen des Sportunterrichts abgewiesen zu haben Die immer weitergehende Ausdifferenzierung von Sport und Bewegung forciert in der Praxis die berbe wertung der nachgeordneten instrumentellen Kategorien und ein enges Anpassen des Unterrichts an gt ge nehme lt Kategorien Die erzieherische Intention zeilgerichtet personale Aspekte wie gt K nnen Wollen lt gt Selbstbemeisterung lt gt Verf gen K nnen lt usw im Sport zu entwickeln wird damit nicht erreicht Die sich abzeichnende Praxis an die Stelle von elementarer sportlicher Bildung einzelne Sinndimensionen zu setzen bessert deshalb die reale Unterrichtss
183. den lassen sie sich aber auch nicht in ein schulisches Ad quat einer turnerischen Wettkampfform klei den lassen oder gar au erschulische Wettkampfangebote erschlie en helfen bleibt die Frage nach dem Bildungs und Erziehungsauftrag des Schulsports aus dieser Sicht unbeantwortet F r LAGING 1999 17 der annimmt dass durch die expansive Leistungsentwicklung des Kunstturnens zu den Inhalten des Schulturnens eine derartige Diskrepanz besteht dass es f r den Sch ler unm glich wird eine Beziehung zwischen Schulsport und au erschulischem Sport herzustellen ist klar dass sich der Schulsport vom au erschulischen Sport l sen sollte Mit dieser kulturkritisch orientierten didaktischen 20 In der idealistisch gepr gten R ckwendung auf ein historisch begr ndetes Vermittlungskonzept das sich gegen den Formalis mus des Spie schen Turnens wandte werden nicht nur schlichtweg die aktuellen bewegungstheoretisch fundierten Vermitt lungskonzepte ignoriert und damit dem didaktischen Zugang entzogen sondern auch die von GAULHOFER STREICHER bewusst vorgenommene Beschr nkung des Turnens auf nat rliche Bewegungen wird unvollst ndig bernommen So forderten GAULHOFER STREICHER auf der motorischen Dimension bewegungstechnisch richtige Formen und verlangten auf den Sinndimensionen sehr nachdr cklich den Grundsatz der Leistung das sportliche Prinzip den Grundsatz der feinen Formungs arbeit das gymnastische Prinzip und den Grundsatz der Gemei
184. den sportspezifischen Strukturmerkmalen des Kunstturnens zu besch ftigen und damit den definitorischen Regress einzuleiten 5 1 1 Analyse bergeordneter Merkmale technisch kompositorischer Sportarten Die Einordnung des Kunstturnens in eine Gruppe von Sportarten die mit hnlichen Profilen ausgestattet sind erleichtert nicht nur den Zugang zu einer bergeordneten Profilbeschreibung sondern erh lt durch die Generalisierung der Aussagen auch einen gr eren G ltigkeitsbereich Kunstturnen wird auf Grund seiner bewegungstechnischen athletischen und psychischen Profilstrukturen als technisch kompositorische Sportart TKS eingeordnet Eine wesentliche gemeinsame ph nomenologisch fixierbare Linie bei allen TKS ist die Bedingung des permanenten gt Neulernens lt Bei den meisten anderen Sportarten spielen die Erfahrungswerte und die tak 64 tische Anwendung der gelernten Fertigkeiten beim Ausf hren der Sportart eine immer wesentlichere Rol le Das Neulernen von Fertigkeiten hingegen beansprucht nur noch verschwindend geringe Trainings und Lernzeiten Bei den TKS indes bleibt die berdauernde motorische Lernwilligkeit der Motor nicht nur f r Spitzenleistungen sondern auch f r die Aus bung dieser Sportarten auf allen Wettkampfebenen Auf Grund dieser Bedingungsstruktur wird von den Athleten die F higkeit erwartet sich zum einen ber die gesamte aktive Zeit hinweg permanent mit neuen Fertigkeiten auseinandersetzen zu k nn
185. der Schritt von zun chst einfachen L sungen aus dem Bewegungsangebot des H ngens St tzens Springens und Schwingens zu der Auseinandersetzung mit komplexeren Figuren inszeniert wird ist anhand der Adressaten zu entscheiden Das willk rliche Ausklammern einer Dimension f hrt aber zu einer nur unvollst ndigen Pr sentation der Idee der Sportart entzieht dem Lernenden die M glichkeit sich umfassend orientieren zu k nnen und l sst einer Reflexion des Tuns einem wesentlichen Baustein f r ein absichtsvolles und erziehendes Unter richten geringeren Raum Der Entwicklung der pers nlichen Bewegungskultur werden durch diese didak tische Reduzierung der Dimensionen engere Grenzen gesetzt als es notwendig erscheint Um im Sportunterricht die Grundidee des Turnens vollst ndig nutzen zu k nnen es mithin weder auf das System des Erwerbs von Fundamentalbewegungen nach bewegungstechnischen Kennlinien noch auf das System des Erwerbs von freien Grundformen zu beschr nken sondern die gesamte Struktur der Sportart p dagogisch zu nutzen ist es dienlich die Denkrichtung der Klassifizierungssystematik nach Profilklassen aufzunehmen und sie mit den grundlegenden Leitlinien f r den Lern und Trainingsprozess der technisch kompositorischen Sportarten zu verkn pfen 108 6 KONSTRUKTION EINES RAHMENMODELLS 6 1 KONZEPTIONELLE BERLEGUNGEN UNTER DEM GESICHTSPUNKT EXPLORATION UND GESTALTUNG Unstrittig haben es sich alle didaktischen Modelle de
186. der sportlichen und p dagogischen Sinndimensionen die diese Sportart enth lt vgl LEIKOV 1995 Solcher Art zustande gekommene gesellschaftliche Grundmuster von BERGER LUCKMANN 1977 36 auch als Objektivationen gekennzeichnet ben in ihrer Gegenst ndlichkeit einen Zwang aus denen sich der Einzelne schwerlich entziehen kann Da er sie ja als faktische Gegebenheit erlernt hat kann er diese Konvention erst durch eine gedankliche und faktische Auseinandersetzung also mittels eines Bildungs prozesses durchbrechen Dies setzt aber einen Erkenntnisgewinn voraus der durch Denken auf der Grundlage von Erfahrung und Handeln es dem Einzelnen dann erm glicht gt gesellschaftliche Wirklichkeiten lt zu hinterfragen und mit der eigenen Interpretation von Wirklichkeit abzugleichen Auf der Praxisebene ist es deshalb bedeutsam dass ein Erfahrungsfeld organisiert wird in dem der Erwerb von entsprechenden Konstrukten erm glicht und mittels dessen auch nicht direkt erfahrene Situationen beurteilt und eingesch tzt werden k nnen vgl BERGER LUCKMANN 1977 42 Da sich Kunstturnen auf h chster Ebene f r den normalen besser ausgedr ckt den nicht informierten Betrachter durch eine dichte Folge halsbrecherischer bungen auszeichnet muss eine Didaktik des Ge r tturnens auch die M glichkeit schaffen einen analytischen Zugang zu den vorgef hrten Bewegungs techniken und damit zu den ffentlichen Pr sentationsformen der Sportart zu finden
187. dern immer weniger beherrscht werden daf r aber die audio visuellen und interaktiven Medien immer st rker f r exploratives Verhalten welches aber haupts chlich kognitiv gepr gt ist genutzt werden Hinzu kommt dass mit der Zunahme der Verinselung der Lebensr ume ZEIHER dies zu einer immer st rkeren Abnahme von freien unbeobachteten R umen und mithin auch zum Verlust der Stra enspiel kindheit LANDAU f hrt Diese Freir ume das gt Unbeobachtetsein lt in diesen R umen erm glichte aber spontane durchaus auch risikoreiche und k rperlich anstrengende Aktionen von Kindern und Ju gendlichen Die dabei gemachten Erfahrungen der Kinder wurden von Seiten der Lehrenden aus intuitiv als verf gbare motorische und affektive Grundlage f r den Sportunterricht vorausgesetzt und das Angebot dementspre chend darauf aufgebaut Aktuell zeigt sich eine immer weiter auseinanderklaffende Schere bei der Verf gbarkeit von grundlegen den motorischen F higkeiten bei Kindern und Jugendlichen W hrend ein m glicherweise kleiner wer dender Kreis von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen Kindersportschulen usw motorisch sehr gut ausgebildet wird weist der andere m glicherweise immer gr er werdende Kreis eine zunehmende moto rische Retardierung durch immer geringere intensive Bewegungszeiten auf vgl B S 1995 Da zudem das Bewegungsspiel im Freien zunehmend durch gt Rollfahrzeuge lt aller Art dominiert wird wobei diese As
188. dessen oft gar nicht erkannt Eine Verengung des didaktischen Blickwinkels nur noch auf die fachimmanente sportliche Ordnung der Disziplin oder auch die bewusste Abkehr von der sportiven Dimension des Faches l sst die inhaltliche gt Breite lt des Turnens au er acht Die potenziellen Lernprozesse die der Sachgegenstand f r den Sch ler bereithalten k nnte werden ihm durch diese willk rlichen der Struktur des Fachs nicht entsprechenden Verk rzungen vorenthalten Die Aufgabe der Didaktik des Turnens muss aber wenn sie es als wesentlich ansieht den Sch ler mit einer gewissen Ernsthaftigkeit in seiner Subjektwerdung und Handlungsf higkeit zu unterst tzen die As pekte der Pr zision aufnehmen und dem Lehrenden geeignete Vermittlungsformen vorschlagen mit denen er diesen sportiven Gedanken seinen Sch lern zug nglich machen kann Hierbei zeigt sich ein generelles Problem Die didaktische Ausbildung von Sportlehrern scheint nicht in der Weise zu gelingen dass sich daraus eine didaktische Sicherheit des Tuns entwickeln k nnte Eine Erkl rung ist schon im Aufbau des Sportstudiums zu suchen Die immer st rkere Ausdifferenzierung teilweise auch g nzliche Freihaltung einzelner Fachdisziplinen von jeglicher p dagogischen Fragestellung erschwert es den Studierenden au erordentlich die unter schiedlichen F cher in ein theoriegest tztes System zu integrieren mit dem die in der Praxis anstehenden Probleme zu l sen sind 181 Sie
189. die sich an der individuellen koordinativen Grenze bewegen in eine wettkampff hige Pr sentationsform zu bertragen verlangt nicht nur nach einer reellen Kosten Nutzen Rechnung sondern bringt auch die vielleicht intensivste Auseinandersetzung mit einem Sachgegenstand mit sich Der Lehrende muss hier zum Berater werden der auf eine ausgeglichene Bilanz achtet Als Eckwerte gelten e Die Interventionsma nahmen m ssen hier planvoll und gezielt die Arbeitshaltung des Lernenden unterst tzen e Der Lernende muss lernen sich selbstkritischen Analysen bez glich des aktuellen Stand seines K n nens zu unterwerfen e Unm tragf hige Verbesserungskonzepte f r den benden zu erarbeiten ist von diesem eine prozessori entierte Arbeitshandlung zu entwickeln e ber diese aktive und gedankliche Auseinandersetzung mit den Sachgegenst nden wird der Lernende zum gt m ndigen und dialogf higen lt Partner des Lehrenden Methodischer Rahmen Die Individualit t und das Lernprofil des Einzelnen treten deutlicher in den Vordergrund Die F higkeit die eigenen Dispositionen real zu analysieren und entsprechende Interventionsstrategien zu entwerfen und sie auch durchzuf hren legt die Zielauswahl und Zielansteuerung der Fertigkeiten st rker in die Ver antwortung des Lernenden Mit der Bildung von projektbezogenen Arbeitsgruppen finden sich Teilneh mer mit hnlichen Zielen Die Konzeption einer derartigen Arbeitsgruppe muss um allen
190. disku tiert siehe auch die Diskussion im Skiverband um offene Bewegungsformen und eine Abkehr von genormten Techniken Die Diskussion um normierte Fertigkeiten zeigt sich also sehr ambivalent Gerade die Fertigkeiten der Trendsportarten aus den Be reichen Rollen Gleiten Fitness sind klar normiert bzw unterliegen eng geregelten Abl ufen Der Kern des Problems liegt demzufolge nicht in gt Norm lt oder gt Nicht Norm lt sondern in der Zielsetzung der Person die entscheidet ob sie das Angebot akzeptiert oder nicht berlegungen nach denen Sch ler als Kunden zu betrachten sind deren Wille zu erf llen ist sprengt jeg liche unterrichtliche Dimension 217 Augenblicklich l st die Praxis das Problem der M he dadurch dass Sportarten bevorzugt werden bei denen mit der Vermittlung relativ weniger Fertigkeiten die Struktur der Sportart zu bermitteln ist Sport arten die sich als komplex ausweisen werden tendenziell vernachl ssigt Die Begr ndung f r diese Aus wahl erscheint unter dem Stichwort der gt Brauchbarkeit lt Dies scheint zun chst logisch da wenige und einfache Fertigkeiten schneller zu erlernen und m glicherweise auch in gt sp terem Alter lt noch auszuf h ren sind berspitzt formuliert wird damit aber das sportp dagogische Feld gt Bewegungslernen lt massiv auf das Segment einer gt schnellen Bewegungsanwendung lt ausgerichtet was den Sportunterricht inhaltlich und in seinen Sinndimensionen deutlich reduziert
191. dortstreit des normierten versus Freien Turnens beschr nkt Die vorgeschlagenen Interventionen sollen dazu f hren Turnen attraktiver zu machen Sie sind deshalb stark auf Krisenbew ltigung ausgerichtet und berdecken die Kernfragen nach den eigentlichen konstitu ierenden Merkmalen der Sportart des Systems Turnen die f r den Schulsport wichtig sein k nnten Die Frage zu welchen Konsequenzen derartige Interventionen sowohl auf der System als auch Akteursebene f hren k nnen ist zu wenig beachtet WILKE 1998 302 stellt denn auch fest Normalerweise tun sich Organisationen wie Menschen die M hen des Lernens erst an wenn es sich nicht mehr vermeiden l sst also kurz vor oder in einer Krise Eine Krise ist deshalb zwar ein guter Ausl ser f r Lernen aber ein schlechter Lehrmeister Denn das was in einer Krise gelernt wird ist in aller Regel zu eng auf Krisenbe w ltigung ausgerichtet und vernachl ssigt die Frage nach tiefersitzenden und l ngerfristigen Ursachen der Krise Dies trifft den Kern des Problems Das Bem hen Turnen attraktiv zu machen indem die Vermitt lung der Inhalte bestimmten Sinndimensionen untergeordnet wird erfordert die Kl rung fachimmanenter Sinndimensionen des Turnens Um aus einer bergeordneten Perspektive Leitideen zu formulieren muss deshalb auf der Metaebene des Turnens diskutiert werden Die Kl rung auf dieser Ebene was denn Turnen in seiner Substanz aus macht ergibt m glicherweise Struk
192. dsituation des Lernens im Turnen sie ist in der Gestaltungs Explorationslinie der technisch kompositorischen Sportart analysiert worden weckt sehr unterschiedliche Emotionen und stellt z T hohe psychische Anforderungen an den Lernenden Um in diesen emotional besetzten Handlungssituationen bestehen zu k nnen m ssen deshalb die Vermitt lungsverfahren dem Lernenden anfangs die M glichkeit einr umen sich bez glich der Gegenstandssche mata und der Raumschemata quasi tastend vorw rts zu bewegen Das bedeutet der Lehrende muss die Auseinandersetzung mit Turnelementen in der immer ganz konkret die vitalen volitiven Pers nlichkeitseigenschaften wie Angst Mut Frustrationstoleranz Zielstrebigkeit etc angesprochen werden als Situationen gestalten die als akzeptable pers nliche Herausforderung vom Lernenden interpretiert und verstanden werden k nnen Der Einstieg in das gt turnerische Lernfeld lt gelingt dann wenn die Objektwelt zun chst gen gend han tierbare und manipulierbare Erfahrungsfelder bereitstellt die es dem Lernenden erm glichen sein K rperschema mit der Objektwelt in Verbindung zu setzen Damit wird seine individuelle Entwicklung und Erweiterung des Bewegungsgef hls gef rdert was letztlich der Anreiztrias Kompetenzerleben erre gende Bedrohungswahrnehmung und ungew hnliche Bewegungszust nde RHEINBERG 1996 112 bei der Interessenbildung entspricht F r die Entwicklung von Vermittlungskonzepten die d
193. e Laufen Wie schnell darf ich laufen damit ich Laufen Springen Funktionale K rperpo noch beidbeinig abspringen kann sition f r St tzreaktio nen Springen In welcher K rperposition kann ich Springen St tzen Reaktives Springen optimal beidbeinig abspringen Funktionale K rperpo sition f r St tzreaktion St tzen In welcher St tzlage kann ich mein St tzen Fliegen Optimale St tzlage Gewicht gut halten f r Impuls bertragung Fliegen Wann ist kopf ber Fliegen Landen Funktionale K rperpo Was ist kopf ber sition orientierte K r perlage Abb 6 Schematische Darstellung einer bottom up Linie eines Themas bis zu den Bewegungsmerkmalen Das Thema muss in seiner Gesamtheit im Dialog mit den Lernenden formuliert werden Der systematische Aufbau des Sachgegenstands kann entsprechend den oben genannten Eckwerten dann so konzipiert wer den dass gen gend interessante und l sbare Teilfiguren anzubieten sind mit denen ein positives Lernkli ma erzeugt werden kann 168 Eine durchg ngige ganz allgemeine Problematik der Schulsportpraxis zeigt sich in dem unsystematischen Aneinanderreihen von sportmotorischen Fertigkeiten und der oftmals berraschenden Spontaneit t bei Inhaltsentscheidungen Trotz der allgemein bekannten Tatsache dass Lernen nur dann funktioniert wenn mit einer gewissen Ausdauer an einem Thema verweilt und auch ge bt wird verfahren Erzieher im Sportunterricht h ufig nach e
194. e Achsen das bergeordnete Ziel liegt hier in der Erzeugung eines Optimums an Rotationsenergie und deren Nut zung bzw Umsetzung Je nach Eigenart der Drehachse f hrt dies zu unterschiedlichen mechanischen Be dingungen und zu differenten Bewegungstechniken 4 Drehungen in horizontaler Ebene um ann hernd vertikale Achsen deren bergeordnetes Ziel liegt in der Minimierung der gegen die Schwerkraft gerichteten Muskelkraft Die unterschiedlichen K rperlagen ergeben zwei unterschiedliche Rotationsm glichkeiten Rotationen in vertikaler K rperlage und Rotationen in ann hernd horizontaler K rperlage 5 Rotationen im Flug das bergeordnete Ziel ist eine optimale Ver nderung der Tr gheitsmomente zur optimalen Gestaltung der Rotationen und zum Erreichen optimaler Lagepositionen f r nachfolgende Bewegungen 6 Landungen das bergeordnete Ziel ist die bewegungstechnisch beste L sung f r die Landung zu finden vgl LUDWIG 1994 17 f Obwohl das Profil f r den Spitzensport konzipiert wurde beinhaltet es nach dem Verst ndnis von LUDWIG auch M glichkeiten f r den Breitensport wobei er diesen Ansatz nicht ausgearbeitet hat vgl ebd 32 Die Hinwendung LUDWIGs zu den grundlegenden Ph nomenen der turnerischen Bewegungsformen und die theoretische Abwendung von Klassifizierungsversuchen anhand der Fertigkeiten erlaubt mehrere neue Denkrichtungen 100 Die viel beklagte Schwierigkeit eines praktisch orientierten bewegu
195. e Fundamentalbewegungen sollen dabei um dem Lernenden ein Fortschreiten innerhalb der Sportart zu erm glichen anhand ihrer technischen Kennlinien vermittelt werden Diese paradigmatische Grundorien 104 tierung st tzt sich auf eine funktionale und informationsverarbeitende Sicht des Bewegunglernens In die ser Logik werden formal strukturierte Vermittlungskonzepte als besonders effektiv angesehen da hierbei Informationsinhalt und menge dezidiert werden k nnen Dies geschieht in der Hoffnung dass sich da durch stabile Bewegungsprogramme erreichen lassen Das benutzte Ordnungssystem einer fundamentalen Betrachtungsweise konnte die Komplexit t der Turn elemente nicht so weit aufarbeiten dass es der Trainings und Vermittlungspraxis des Turnens gerecht werden konnte Mit der Annahme dass definierte Fundamentalbewegungen sich als Grundger st des Ge r tturnens fixieren und daraus hierarchische Ableitungen f r die n chst schwierigeren Bewegungsformen vornehmen lassen f hrte zu der problematischen Grundannahme in der bewegungstechnischen Kennli nie der Hauptfunktionsphase der Fundamentalbewegung w re bereits die bewegungstechnische Kennli nie der h heren Technik manifest vorhanden vgl KNIRSCH 1996 89 Die logische Fortschreitung dessen war die methodischen Reihen des Ger tturnens anhand der techni schen Kennlinie der Hauptfunktionsphase des Elements zu konzipieren Dieses Verfahren wurde zu einer vorherrschenden Vermit
196. e als zentralem Bewegungsabschnitt im Gesamtsys tem 84 So wichtig es nach RIELING ist diejenigen Phasen zu erfassen die den engsten Zusammenhang mit den der jeweiligen Bewegung zugrunde liegenden prinzipiellen Charakteristika aufweisen und deshalb der Gedanke nahe liegt in dieser Hauptphase die Hauptargumen te f r die jeweilige Technikdefinition zu suchen so problematisch erscheinen RIELING die berlegungen anderer Autoren MEINEL FETZ UKRAN DONSKOI die allgemein die Hauptphase als den Abschnitt kennzeichnen in dem die eigentliche Bewegungsaufgabe unmittelbar gel st wird Es lassen sich jedoch zahlreiche Bewegungen anf hren in denen mindestens zwei in ihrer funktionellen wie formativen Erscheinung voneinander unterscheidbare Abschnitte enthalten sind von denen weder der eine noch der andere Abschnitt fehlen darf wenn die technische Struktur realisiert werden soll von denen aber weder der eine noch der andere von den sich dieser Begriffe bedienenden Autoren als Einleitung oder Ausklang bezeichnet werden w rde Unseren eigenen Erfahrungen nach ist es tats chlich schwierig in diesen Zusammenh ngen eine Begriffs berbestimmung ebenso wie eine unterbestimmung zu vermeiden Im ersteren Falle w rden nicht alle notwendigen Merkmale genannt werden die das Wesen der zu erfas senden Erscheinung ausmachen Im zweiten Falle dagegen w rden mehr Merkmale genannt werden als dem Begriff berhaupt zukommen ebd 230
197. e von SCHALLER 1992 und TAMBOER 1994 die in ihren Grundz gen das Bewegungshandeln als eine Auseinandersetzung mit einer vorgefundenen Objektwelt bezeichnen die zum Bewegungsraum umstrukturiert wird beschreiben in gewisser Weise die Grundidee dieser Sportarten Die sportlichen Inhalte Elemente und Bewegungsformen sind aus dieser Sicht in ihrem Wesen gt Werke lt die auf Grund des Sich Einlassens auf die Objektwelt entstehen und dadurch den Status einer gt Kultur technik lt erhalten Damit bekommt wie SCHALLER sehr deutlich ausf hrt auch der Nachvollzug einer vorgegebenen Bewegung die gleiche Wichtigkeit wie das eigene selbst ndig entwickelte Werk vgl SCHALLER 1992 20 Wenn dem so ist dass der Reiz dieser Sportarten zu wesentlichen Teilen durch die willentlich konstruierte Begrenzung der Raum und Objektwelt entsteht die Faszination der Bewegungsidee dieser Funsportarten also in der konstruktiven Bewegungsphantasie liegt damit die Verwandtschaft zum Ger tturnen also au genscheinlich ist erhebt sich die Frage nach den prinzipiellen Unterschieden die eine Sportart als attrak tiv die andere hingegen als langweilig gelten l sst In den Erkl rungsans tzen zur aktuellen Entwicklung und zu dem augenscheinlichen Wandel des Sport verst ndnisses wird als wesentlich charakterisiert dass die Wettkampf und Leistungsorientierung immer mehr an Bedeutung verliert und der moderne Sporttreibende sofort ohne langes ben Be
198. e von Turnbewegungen Ger temodifikationen und technische Hilfskonstruktionen finden auch auf diesem Feld noch ihre sinnvolle Anwendung 6 5 4 Exkurs Die Bewegungsvorstellung bei komplexen Fertigkeiten Die Entwicklung der Bewegungsvorstellung wird in der sportlichen Praxis berwiegend durch physika lisch strukturierte analytische Bewegungsbeschreibungen vorgenommen Dies f hrt zu Methoden die das bewusste Lernen auf einer mechanistisch physikalischen Ebene berzeichnen Verfahren von Bewe gungsbeschreibung und Informationsabgabe die strukturiert das Bewegungsempfinden ansprechen und 163 das aktuell nutzbare Bewegungsrepertoire f r die Konstruktion von Bewegungsvorstellungen systematisch einsetzen finden erst langsam Eingang in die Vermittlungslinien des Fertigkeitslernens Es verbleibt so im von Erfahrung und K nnen abh ngigen Ermessen des Lehrenden ob und wie er diese M glichkeiten nutzt Die h ufig anzutreffende Fixierung auf au engeleitete biomechanisch korrekte Pa rameter w hrend der Technikansteuerung vernachl ssigt die Entwicklung individualisierter aber effektiver Regulationsma nahmen Die Entwicklung einer Struktur in der T tigkeitsmerkmale f r die Bewegungsvorstellung bildhaft einzu setzen sind wurde von BLISCHKE 1988 vorgezeichnet Es geht dabei nicht um die Darbietung von Reihenbildern sondern darum den Lernvorgang unter dem Gesichtspunkt einer prozessorientierten In formationsverarbeitung mit Bildern
199. echnologischen und interaktions armen lt Formen vermittelten vgl dazu GRUBE RICHTER 1973 Diese Sichtweise traditionelle Sportar ten und hier speziell Ger tturnen seien nur mit gt repressiven lt Vermittlungsformen zu unterrichten h lt sich latent bis heute 18 Alle diese Faktoren unterst tzten massiv die zusehends wachsende Hinwendung des Schulsports zur Frei zeitthematik des Sports Mit der Ausrichtung des gt Fachunterrichts lt Sport an der gt Freizeit lt wurde eine weitere zentrale Leitidee des DSB Menschen zum lebenslangen Sporttreiben zu animieren von der Sportdidaktik aufgenommen Womit nun eine wesentliche Aufgabe des Sportunterrichts darin zu bestehen hatte Sch ler so zu trainie ren und ihnen solche sportlichen Fertigkeiten zu vermitteln dass die Wahrscheinlichkeit erh ht wird dass sie auch nach der Schulzeit und m glichst bis in ihr Alter weiter Sport treiben KURZ 1979 45 Die traditionellen Schulsportarten Leichtathletik und Ger tturnen wurden durch diese Situation immer st rker an den Rand des Schulsports gedr ngt Ohne p dagogischen gt Zielumriss lt des Sportunterrichts und ohne zwingende didaktische Analyse der Relevanz einzelner Sportarten f r den Schulsport beschr nkte sich die Diskussion um die Legitimation von Sportarten im Wesentlichen auf die gt Gretchenfrage lt nach der Relation von Lernaufwand und Frei zeitnutzen In dieser Logik schnitten Leichtathletik und Ger tturnen zunehmend
200. ederung des gt lernenden Subjekts lt in einen durchschaubaren Lernkomplex bei dem sich der Lernende nach und nach zum aktiven Diskurspartner entwickelt kann damit nicht planvoll vollzogen werden Die in der Praxis meist urpl tzlich eingeforderte verantwortliche Partnerschaft wird h ufig dann bem ht wenn der Lehrende nicht mehr weiterkommt Dies berfordert verst ndlicherweise die Sch ler bzw st t auf Unverst ndnis da diese dialogische Partnerschaft sonst eher vermieden wird Auf diese berforderung reagiert der Lernende entsprechend unsicher weil seine Handlungsf higkeit f r derartige gt spontane lt Situationen nicht ausreicht Handlungsf hig wird der Lernende wenn er in einem sich stetig entwickelnden Dialog mit Professionals seinen Horizont erweitern und sich so bilden kann Die in so einer Situation gemachten Erfahrungen der Lehrenden f hren dann zu der falschen Erkenntnis Unterricht in dieser Form funktioniere nicht Kommt noch die pers nliche Neigung dazu die Disziplin nicht ihrem Wirkungsgrad f r motorisches und personales Lernen gem entsprechend zu behandeln dominiert rasch eine kaum reflektierte gt zeitgen ssisch moderne lt Auffassung ber Inhaltsauswahl und Pr sentationsformen der Disziplin m glicherweise des gesamten Sportunterrichts Eine didaktische Reflexion sollte deshalb bei der Entwicklung ihrer Vermittlungslinien auf den sachim manenten Rahmenbedingungen des Bewegungslernens aufbauen und sich nic
201. ehrpl ne umsetzen wollen brauchen derartig begr ndete Zielformulierungen Inhaltsbeschreibungen aber auch methodische Konzepte der Fachdidaktiken wenn diese Visionen auf der Ebene des konkreten Unterrichts Wirkung zeigen sollen Der gedankliche Ansatz der Arbeit besch ftigt sich nicht mit einer nominellen gt Wertfestsetzung lt die im Sinne von gt besser als lt Selektionskriterien f r Sportarten aufbauen soll sondern mit der didaktischen Profilierung einer traditionellen Schulsportart Es geht somit um die Sinnfrage ob eine im Lehrplan schon verankerte Schulsportart Themenbereiche aufweist die f r die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen Wesentliches beisteuern und daraus ihre Legitimierung f r den Schulsport auch aktuell begr nden kann Die vorgezeichnete gedankliche Linie nimmt an dass bei weitem nicht alle im Lehrplan verankerten Ele mente Fertigkeiten und Disziplinen einer Sportart als so wesentlich zu betrachten sind als dass sie unbe dingt vermittelt werden m ssten Es wird aber auch davon ausgegangen dass konstituierende Themen f r eine gt sportliche Bildung lt am klarsten und verst ndlichsten ber die motorischen Profile der Sportarten zu vermitteln sind Die theoretische Position der Fragestellung trifft gewisserma en in die L cke zwischen den bildungstheo retischen und handlungstheoretischen Standpunkten da davon ausgegangen wird dass der entsprechende Umgang mit sportlichen Themen bilden kann und ext
202. eht im Grundsatz darum diesen Siegescode nicht erst bei einem gt Endprodukt lt einzusetzen sondern schon den Prozess des Lernens im Turnunterricht dieser Sentenz zu unterwerfen Das im Turnunterricht Erlernte welches oftmals eben keine komplette turnerische Fertigkeit darstellt soll in eine pr sentable gt Wettkampfform lt gekleidet werden Der leistungsthematische Bezug dieser Handlung besteht somit in der Aufgabe des Sch lers seine aktuelle Lernleistung gt wettkampfgem lt also einer gt Norm lt entspre chend zu pr sentieren Die in dieser Arbeit vertretene Auffassung favorisiert einen Fertigkeitserwerb der ber einen andauernden und systematischen Lernprozess erfolgt In dessen Verlauf werden dabei grunds tzlich mehrere Teilfigu ren unterschiedlicher Ann herungsg te in Bezug zur final angestrebten Fertigkeit erworben Diese Figuren stellen somit ein Repertoire dar in dem das aktuell m gliche Leistungsverm gen des Ein zelnen verankert ist Der Wettkampfgedanke spiegelt sich in dem Vorgang wider dass der Sch ler e sein aktuelles Verm gen auf Pr sentationsw rdigkeit hin berpr fen muss und e diese Figur auf dieser Stufe so weit verfeinern soll dass er sie als eine f r ihn optimale finale Figur darstellen kann 195 Um den Siegescode dieser gt Wettkampfform lt zu verdeutlichen m ssen einige prinzipielle berlegungen zu diesem Wettkampfmodell angestellt werden 6 7 5 1 Die Pr sentation finale
203. ehungen der Merkmale und deren Relationen untereinander zu erkennen und sie zu realisierbaren Figuren zu verkn pfen Durch diese Vorgehensweise wird in gewisser Form mit der Verkn pfung der Merkmale die hypo thetische Genese der Fertigkeit widergespiegelt Der Fertigkeitserwerb wird zum integrierenden Prozess der adaptiven Verhaltenssteuerung des Lernenden und der Genese der Fertigkeit 141 Verkn pfungen von Bewegungsmerkmalen f r einen Handst tz berschlag gehechtet Bewegungsmerkmal Bewegungsmerkmal Bewegungsmerkmal Bewegungsmerkmal Rotation Abspr nge Abdr cke K rperposition athletisch koordinative athletisch koordinative athletisch koordinative technisch koordinative Dimension Dimension Dimension Dimension Grunderwerb von Grunderwerb von Grunderwerb von Grunderwerb von Rotationen vorw rts beidbeinigen Abspr ngen Handabdr cken Beweglichkeit in unterschiedlichen mit kurzer St tzzeit auf unterschiedlichen K rper berstreckung K rperpositionen Widerlagern Verkn pfung der Bewegungsmerkmale beidbeinige Abspr nge und Rotationen vorw rts f hrt zu freien berschlagfiguren Verkn pfung der Bewegungsmerkmale Handabdruck und K rper berstreckung f hrt zu gest tzten Br ckenfiguren Verkn pfung aller Merkmale f hrt zu gehechteten berschlagbewegungen Abb 3 Schematisches Beispiel einer Verkn pfungslinie von Bewegungsmerkmalen f r gehechtete Hand st tz berschl ge
204. eil RIELING es als notwendig erachtete jeden Gesamtverlauf einer Bewegung allgemein als Verkn pfung von Gr en anzusehen deren jede selbst in gewissen Grenzen ver nderbar und dadurch die brigen beeinflussend in ihrer formativen und energetischen Auspr gung von einer oder mehreren Ver nderlichen abh ngig ist deshalb erachten wir es zumindest vorl ufig als g nstig den f r logische Verkn pfungen auch verwendeten Begriff Funktion hier einzuf hren ebd 229 Die Funktionsphase wurde als unselbst ndiger integrierender Bestandteil gegliederter Bewegungsabl u fe aufgefasst und deshalb abh ngig 1 von den funktionellen M glichkeiten des Systems das sich infolge Wechselwirkung von inneren und u eren Kr ften bewegt 2 von den energetischen und funktionellen Bedingungen aus denen heraus die Bewegung beginnt 3 von den energetischen und formativen Bedingungen unter denen die Bewegung zu erfolgen hat Ge r tturnen und 4 von den energetischen funktionellen und formativen Bedingungen des angestrebten Bewegungser gebnisses ebd 229 Mit dem Ansatz von Funktionsbeschreibungen f r verschiedene Abschnitte einer Bewegung sah sich RIELING in der Lage die funktionellen Teilsysteme und ihren Wirkungsgrad auf das Gesamtsystem zu analysieren Wesentlich f r das Verst ndnis dieses Ordnungsansatzes sind dabei die Ausf hrungen und gemachten Einschr nkungen bez glich der Hauptfunktionsphas
205. ein ertr gliches Ma zu reduzieren und den f r diesbez gliche Untersuchungen zu erfassenden Bereich sportlicher Bewegungen auch unseren Bed rfnissen entsprechend einzuschr nken konzentrieren wir unsere Beobachtungen auf die bungen des Ger tturnens Es kommt 83 uns hier prim r darauf an unsere Gedanken zu einer Theorie der strukturellen Klassifiz i erun g darzustellen Als wesentlich f r eine Strukturgleichheit von Bewegungen wurde die Relations hnlichkeit bestimmt Deshalb war es n tig eben diese Relationen zu finden ihre Beziehungen zueinander zu erfassen daraus die quantitativen und qualitativen hnlichkeitsabstufungen zun chst prinzipiell abzuleiten und schlie lich die Bedingungen des konkreten Einzelfalls zu vermitteln und solcherart zu charakterisieren Es gilt also sich dar ber klar zu werden wie wir uns die Anordnung der Einzel bungen im Gesamtsystem vorzustellen haben in welchen Beziehungen sie miteinander stehen wie die einzelne konkrete Struktur in ihren Relationen durch die Struktur des Gesamtsystems bestimmt wird und wie sie folglich in dieses einzuordnen ist ebd 225 Mit Hilfe dieses Ansatzes sollte ein Ordnungssystem geschaffen werden welches erlaubt alle auch die perspektivischen Turnelemente mathematisch analytisch definierten Strukturgruppen zuzuordnen Um dies zu bewerkstelligen wurde der Begriff der Bewegungsphase MEINEL FETZ HANEBUTH UKRAN entsprechend pr zisiert w
206. eine Orientierung an gt Grundthemen lt e die technische Seite des Ger tturnens weitgehend wegf llt e damit Ger tturnen einfacher zu unterrichten ist e deshalb auch f r weniger versierte Lehrer praktikabel wird e und damit mehr Sch ler angesprochen werden k nnen f rdert aber eine Auffassung die sportive Grundidee dieser Sportart g nzlich verlassen zu sollen Die explizite Forderung nach einer mehrperspektivischen Vermittlung die Inhalte des Ger tturnens haupts ch lich unter die Sinndimesnionen des Spa es des Miteinanders und des Erfahrens von Turnen als Gesund heits Erlebnis und Abenteuersportart zu stellen f hrt dazu dass als wichtigstes Ziel dieser Ans tze das Erreichen von Bewegungs und Handlungsf higkeit und nicht das unbedingte und ausschlie liche Errei chen von Bewegungsfertigkeiten angesehen wird SCHMITT SINNS 1988 23 Die grundlegende Handlungsf higkeit des Sports die darin besteht zu gt wissen lt wie die Zielebene gt Er werb von Bewegungsfertigkeiten lt anzusteuern und zu organisieren ist wird in den Hintergrund ger ckt Der erhoffte Vorteil dass durch eine Hinwendung zu einfach vermittelbaren Grundthemen Turnen gt einfa cher aber attraktiver lt zu unterrichten sei untersch tzt die Problematik der mehrperspektivischen Vermitt lung wenn sie in planbare und intentionale Unterrichtseinheiten einzubinden ist Allein die Aufgabe eine derartige Vermittlungskonzeption in ein zwingend vorgegebenes Z
207. eine bessere Qualit t der Bewegung zu erreichen sondern es ergibt sich aus den Bedingungen der Bewegungsnorm Erst mit Erreichen dieser Bewegungsnorm wird dieses Bewe gungsgef hl vermittelt Mit anderen Worten da der Lernende gar nicht wissen kann welches Bewe gungsgef hl ihn bei der gt Normbewegung lt erwartet kann ihn sein Bewegungsgef hl schwerlich dazu veranlassen dessen Qualit t anzustreben Er muss also bis dahin gef hrt werden Die Harmonie der Bewegung der Rhythmus der Ausf hrung und die Proportionalit t von Form und Funk tion was letztlich die sthetik der motorischen Figur bestimmt also ihre Norm ist stellt als Artefakt vielmehr eine kognitive Herausforderung dar Diese fordert gerade durch ihre K nstlichkeit dazu heraus die eigenen F higkeiten zu berpr fen Damit muss aber das Erreichen einer Bewegungsnorm als eine Bereicherung der pers nlichen Bewegungskultur betrachtet werden Die negative Interpretation das Abtun von gt vorgeschriebenen lt Bewegungsnormen ignoriert durch ihren zu engen Bezug zu einer aktuell m glichen Ausf hrungsform eines Kunstst cks durch Lernende die Ge nese von Fertigkeiten aus ihrer urspr nglichen Idee bis zu einer definierten Kunstform Es wird verkannt dass die gt Bewegungsnorm lt eben keine statische Norm ist sondern eine dynamische Anpassung an die sich ver ndernden Objekt und Strukturbedingungen der Sportart aufweist und sich permanent weiter ent wickelt Mi
208. einer thematischen Interessenbildung stehen sollten Das bedeutet dass didaktisch solche Inhalte und Vermittlungsformen von Bedeutung sind die dies leisten k nnen Damit scheint es m glich zu sein die schulischen Vermittlungskonzepte von der engen Anlehnung an die Vermittlungs konzepte der Sportarten zu l sen trotzdem aber die dominierenden Sinndimensionen der Sportart zu ver mitteln Da der schulische Sportunterricht im Grundsatz nicht die Absicht haben kann Sportler in diesem Fall Turner auszubilden sondern Sch ler durch sachgem en Unterricht in den Stand von gebil deten Laien zu bringen muss die Auswahl der Inhalte und deren Vermittlung daf r geeignet sein die Sportart verstehen zu lernen Das f hrt zu der didaktischen Frage Wie sind die Objektivationen dieser Sportart zu vermitteln dass sie deren Idee transferieren Mit der grunds tzlichen Entscheidung Unterricht an thematisch interessanten Formen der Sportart fest zumachen und damit ber die Sportart zu informieren wird dem Prozess der Entwicklung einer gt sportli chen Arbeitshaltung lt und der reflektierten Auseinandersetzung mit einem entstehenden gt sportlichen lt Werk besondere weil bildende Bedeutung zugemessen Um sportliche Bildung die zwingenderweise mit einer k rperlichen Ausbildung einhergehen muss in diesem Sinne zu vermitteln ist auf der p dagogischen Seite der Vermittlung konsequenterweise darauf zu achten dass der motorische Erwerb von Fertig
209. einordnen zu k nnen frag mentarisch und lassen sie fehlerhaftes Verhalten z B in der Menschenf hrung oft gar nicht als solches erkennen Da sich auf dieser Ebene allerdings entscheidet ob ein Sportler seine Sportart als F rderungs und Ent wicklungshilfe f r seine Pers nlichkeit empfindet oder seine pers nliche Entwicklung m glicherweise durch die gt Umst nde der Sportart lt gef hrdet sieht stellt die F higkeit aus allen Leitlinien ein harmoni sches Gef ge zu konstruieren das entscheidende Merkmal einer gt sachgerechten lt Vermittlung der Sport art dar Speziell Defizite in der p dagogisch psychologischen F hrung das Nicht Beachten der personalen Leit linie geben Anlass zur Kritik am Verhalten und Verfahren von einzelnen Trainern die dann oft vorschnell auf die gesamte Sportart in all ihren Dimensionen bertragen wird und eine entsprechende ffentliche Wirkung nicht verfehlt vgl LEIKOV 1995 Vers umnisse auf den motorischen Leitlinien grundlegendes Lern und Leistungstraining Orientierung an den technischen Leitbildern der aktuellen H chstschwierigkeiten zeigen ihre negativen Auswirkun gen in der sportlichen Akzeptanz durch die Gesellschaft Die vorgenommenen analytischen berlegungen bez glich des kausalen strukturellen und funktionalen Relationsgef ges der TKS best tigen im Rahmen der Reichweite der vorgelegten Arbeit dass die genann ten Merkmalslinien konstituierende Wirkung f r die Sportar
210. einzelnen Fachdisziplinen zur ckgreifen zu k nnen Das bedeutet dass die bergreifenden Merkmale der Sportarten bei der technisch kompositorischen Gruppe sind dies Exploration Pr zision und Perfektion theoretisch zu fundieren sind bevor Themen erarbeitet werden k nnen Erst damit lassen sich gt bergeordnete Angebote lt in der Weise definieren dass sie eine Integration zu einem Gesamtkonzept gt Bewegungslernen in der Schule lt erm glichen Es zeigt sich dass eine Verschr nkung von Lernlinien affiner Sportartengrup pen n mlich an verschiedenen daf r besonders tauglichen Inhalten die Grundideen dieser Sportarten zu veranschaulichen nur dann zu nutzen ist wenn ein umsetzbares bewegungstheoretisches Rahmenkonzept der jeweiligen Sportartengruppe vorhanden ist Ohne eine solche Grundlage bleibt zu bef rchten dass die gt bergreifung lt sich lediglich als additiver Zusammenschluss von verwandten Sportarten erweist die die Kernthematik der Sportarten nicht gezielt herauszustellen vermag 6t Gerade im Turnen werden viele spannende Inhalte ausgeklammert weil die erreichbaren Formen nicht der sportlichen Vorstel lung der Pr sentationsform entsprechen Sie gelten so als nicht gekonnt und laufen dem System des Sportartenkonzepts teil weise zuwider Mit dem vorgestellten Modell der gt Zweckgestalten lt lassen sich aber auch komplexe Fertigkeiten zu Gestalten aufspalten die pr sentabel sind und dem Sch ler turnerisches Bewegen ve
211. eit im Lernprozess zu initiieren muss die Aufgabe gen gend spannende Elemente aufweisen die den Lernenden grunds tzlich neugierig machen k nnen Ein selbstgesteuertes Eindringen in neue unbekannte Bewegungsr ume vermittelt diese Spannung und bietet durch die zunehmende Beherrschung dieser R ume Erfolgserlebnisse an Die Entwicklung der F higkeit ber effektives Handeln Unsicherheit und Furcht in lustbetonte Sicherheit umzuwandeln bef higt so den Lernenden zur Selbst ndigkeit bei der Aufgabenl sung Die eigene Ermutigung und die Bew h rung in gef hrlichen Situationen l sst ihn seine Kompetenz empfinden und f hrt zu einer Verbesserung der allgemeinen Selbstwertsch tzung innerhalb seines Selbstkonzeptes vgl DEUSINGER 1986 BARKHOFF 1999 116 F r die Bemeisterung und Bew hrung in einer f r sie spannenden Situation sind Kinder und Jugendliche immer wieder Willens ihre Geborgenheit und Sicherheit aufs Spiel zu setzen und konfrontieren sich so zwangsl ufig mit dem Faktor Risiko Im Umgang mit dem Risiko gt wagen sie sich lt erfahren zwangs l ufig ihre aktuellen Grenzen und erwerben gleichzeitig die F higkeit diese Grenzen zu ver ndern sie immer mehr nach au en zu schieben oder aber auch sie zu akzeptieren Die Akzeptanz der eigenen Grenzen stellt in diesem Sinn nicht nur ein wesentliches Kriterium f r die Erstellung einer realistischen Einsch tzungsskala ber das eigene Verm gen dar sondern bildet die Grundla
212. eitregime und in eine hantierf hige Organisationsstruktur einzupassen erfordert ein sehr hohes Ma an technisch apparativem Know how Der Aufbau einer Bewegungslandschaft mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten erzwingt vom Unterrichtenden ein au erordentliches Ma an Planungsf higkeit aber auch spontaner reflektierter Umgestaltungsf higkeiten wenn Unterricht nicht in belangloses Ausprobieren ausarten soll 53 Im Wesentlichen unbeantwortet bleibt aber hier nach wie vor die Kernfrage einer didaktischen Begr n dung des gt sportiven lt Ger tturnen als gt lohnendes lt Schulfach mithin die Frage nach Bildungsgehalt und origin ren Sinnperspektiven der Sportart unter den Bezugspunkten der schulsportlichen Bildung und Er ziehung Diese vorgeschlagene didaktische Neuorientierung des Turnens lehnt sich stark an die Transformationsbe strebungen der Sportp dagogik hin zur Bewegungsp dagogik an die zudem durch die augenblicklichen Tendenzen der gt antisportiven lt Konzepte des Deutschen Turner Bundes DTB vgl DTB Handbuch Teil 7 auch von Seiten des Verbandes Unterst tzung findet Es wird dabei bersehen dass die idealistische Tradition der turnerischen Sportkritik und die Absicht mit derartigen sportpolitischen Begr ndungen und Ma nahmen Ger tturnen in eine gt urspr nglichere Form lt zur ckzuf hren nie von Erfolg gekr nt waren vgl KR GER GRUPE 1998 sondern nur das gt verstaubte lt Image gest tzt wurde
213. eitung Die Orientierung des Lernenden wird auf die eigenen K rperempfindungen gerichtet und es wird ein hohes Ma an Sensibilit t f r die Raumlage des K rpers und f r Teil und Ganzk rpergeschwindigkeiten entwickelt Ein weites Erfahrungsfeld das durch rotatorische Bewegungen erschlossen werden kann betrifft die Pers nlichkeits dimensionen Mut und Angst Rotationen im Turnen sind sehr h ufig mit einem motorischen Wagnis ver kn pft Die gt kin sthetische Sensation lt die sich aus dem Verlust und dem Wiederfinden der Orientierung ergibt kann somit die Grundlage f r eine sich daraus entwickelnde Funktionslust darstellen Ganz sicher bieten diese Formen aber authentische Erlebnisse f r den Lernenden Als Beispiel f r eine sehr einfache gt kin sthetische Sensation lt sei nur auf das sich immer und immer wieder um sich selbst oder um eine Stange drehende Kind verwiesen Gerade bei den Rotationen so ist festzustellen zeigt sich das genuine Profil der technisch kompositorischen Sportarten Da diese von den Lernenden in aller Regel als attraktiv empfunden werden bieten Rotationen einen geeigneten Zugang zum Turnen dar Aus systematischer Sicht sind folgende Formen zu nennen aus denen sich Bewegungsaufgaben entwi ckeln lassen e Rotationen um die K rperl ngsachse e Rotationen um die K rperbreitenachse e Rotationen um K rperl ngs und K rperbreitenachse e Rotationen um die K rpertiefenachse 146 6 3 4 4 Die technis
214. elber sein kann selbst dann wenn er auf den ersten Blick nicht so ist wie er sein soll LOSER 1968 150 Es ist deshalb zu vermuten dass Lehrer je enger sie sich an Rezeptologien halten m ssen je weniger sie also Experten f r Bewegungslernen sind um so schneller und st rker den Blick f r die Faszination verlie ren die Bewegungslernen und sportliches K nnen auf Sch ler aus bt Um nicht in Routine zu erstarren wenden sie sich deshalb au erschulischen Randph nomenen des Sports zu So finden sich wieder verst rkt subjektivistische Ans tze SCHIERZ 1993 46 bewegungskultureller Sportp dagogen und gesellschaftskritische Modelle der Erziehung in der Schule wieder in denen die Ab lehnung eines Erziehungsanspruchs durch die Gesellschaft daf r aber der Anspruch an die Gleichberech tigung und Solidarit t von Kindern und Erziehern neu formuliert ist Mit der Abgabe von Verantwortung hinsichtlich Gestaltung Durchf hrung und Auswahl von Inhalten an die Lernenden unter Berufung auf Solidarit t und Gleichbehandlung verzichtet der Lehrende auf ei gene innovative Vorschl ge aber auch auf den argumentativen Widerstand junger Leute Er nimmt damit den Sch lern die M glichkeit mit Professionals in Dialog zu treten und verweigert ihnen die Unterst t zung bei der Erweiterung des Horizonts und bei der Selbstfindung vgl SCHULZ 1996 In der t glichen Praxis hilft dies wenig Sportunterricht muss solange er sich inn
215. elerischen T tig keiten von Kindern und Jugendlichen weisen mehr Sinndimensionen auf und zeigen durchaus auch eine tiefe Ernsthaftigkeit bei ihrem Tun vgl Kap 3 Die vielf ltigen gt Typologien lt von Unterrichtskonzepten und die g nzlich unterschiedlichen Interpretati onsversuche vom gt Wesen lt und Sinn des Schulsports sprechen die grundlegende Frage nach der gt Faszi nation lt motorischen Lernens und bens des sportlichen Handelns sehr unbefriedigend an Sie erschlie Ben deshalb das spannende dialektische Gef ge von Anstrengung und Leistung f r Sch ler nur unvoll kommen Um sich der Frage nach Themenbereichen aus dem Kanon von Sportarten die dies leisten k nnen anzu n hern scheint es n tig dem Interessanten und Spannenden an motorischen Lernvorg ngen gr ndlicher auf die Spur zu kommen Erst wenn das Interessante und Spannende unterschiedlicher Lerndimensionen und die verschiedenen sportlichen Leitideen der Sportarten aufeinander projiziert werden k nnen lassen sich sportliche Leitideen als Elemente wirkungsvoll in ein Unterrichtsfach einbinden Somit m ssen die unterschiedlichen Leitideen und Dimensionen der Sportarten in der Weise analysiert werden dass sich didaktische Profile der Sportarten entwerfen lassen anhand derer dann Themenbereiche zu erschlie en sind die unterschiedliche Zug nge f r eine gt sportliche Bildung lt bereitstellen Eine naive Sicht in den motorischen Alltag von Kindern und Jugendlich
216. elf ltigkeit der sportlichen Bet tigung bei dieser Gruppe h ngt m gli cherweise eher mit dem Status Wohlstand und den sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Ressourcen zusammen und ist weniger mit der Ausdifferenzierung des Sportmotivs zu erkl ren Historisch gesehen die turnerischen Traditionen k nnen als Beleg angesehen werden haben motorische K nner auch unter konomisch schlechten Bedingungen schon immer versucht sich sportlich vielf ltig zu bet tigen und un terschiedliche Sportarten auszu ben Wesentlich f r das Motiv sich berdauernd mit Bewegung und Sport auseinanderzusetzen scheinen des halb die positiven Erfahrungen beim Bewegungslernen zu sein die sich im gt K nnen lt projizieren Die oberfl chliche Vielfalt des Angebots scheint weniger wirksam zu sein Schulsport zeigt um im Bild von KERSCHENSTEINER zu bleiben aufgrund der vielf ltigen aber ober fl chlichen Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Sachgegenst nden des Sports den Charakter von gt Basteln lt und nicht den Charakter von gt Werken lt 7 4 2 Wer Sport ernst nimmt zerst rt sein Ethos KLAFKD Der formulierte Anspruch auf sorglosen Umgang und folgenloses Tun im Sport steht dem erzieherischen Anspruch nach einem sorgf ltigen Umgang mit den Gegenst nden des Sports deutlich gegen ber Wenn unterstellt wird der sportp dagogische Auftrag Sportwelt sinnvoll zu erfahren ist von der Qualit t der erworbenen Werke abh ngig s
217. ellen Tats chlich aber berichten Sportstu dierende immer wieder dass sie in der Schulzeit nie geturnt haben obwohl das Turnen in allen Bundes l ndern bisher fester Bestandteil der Lehrpl ne war Diese stillschweigende Ausgrenzung einer im Lehrplan verankerten Sportart deutet auf folgendes e Das vage Konstrukt Beliebtheit mit denen Sportarten bewertet werden reicht anscheinend aus dass Sportarten entsprechende gt Anpassungen lt in der Praxis erfahren e Eine eingehende sportp dagogische Diskussion ber Sinn und Wert der betroffenen Sportart scheint dazu nicht n tig zu sein Die Diskussion ber Sinn und Wert wird zudem im Wesentlichen von dem betroffenen Fachverband initiiert e Dies l sst auf ein erhebliches Ma an fehlendem p dagogischen und didaktischen Reflexionsinteresse der Fachdidaktik und einer sehr geringen Lehrplanverpflichtung von Sportlehrern schlie en e Das Fehlen fachdidaktischer Arbeiten im Sinne inhaltlicher Legitimationen macht sich besonders gra vierend bemerkbar und st tzt die bestehende eingangs schon erw hnte sportp dagogische Beliebig keitsklausel bez glich des sportunterrichtlichen F cherkanons 18 Die bereinstimmung bezieht sich auf die Erfahrungen des Verfassers die er im Rahmen der verpflichtenden Sporteingangs pr fung f r Sportstudierende machte Hier zeigen sich nicht nur in erschreckendem Ausma motorische Defizite bei der L sung von Bewegungsaufgaben aus dem Ger tturnen
218. eller letztlich voneinander isolierter Unterrichtseinheiten abhalten zu m ssen sondern die Inhalte des Unterrichts und die einzelnen Unter 148 richtseinheiten als Bausteine benutzen kann mit denen die weiterf hrenden Lernprozesse skizzierbar und als logischer Lernprozess gestaltbar werden Gem seinen p dagogischen Intentionen und didaktischen Inszenierungsm glichkeiten kann der Lehren de diesen Aufbau anhand ad quater Inhalte und logischer Fortschreitungen seinen Sch lern kognitiv zug nglich machen und interessant vermitteln Gelingt dem Lehrenden dies so unterst tzt und f rdert er den Sch ler in dessen F higkeit sich sachlogisch mit Modulen einer Bewegung auseinanderzusetzen Bei entsprechender Sorgfalt des Sch lers in der Ausf hrung dieser Bewegungsmerkmale kann dieser da die Bewegungsmerkmale dann aufgrund ihrer qualitativen Auspr gungen immer schwierigere Verkn pfungen zulassen auch sportive Formen des Turnens angehen 54 Als Au enkriterium gilt hier nicht die motorisch perfekte Darbietung der Inhalte durch die Sch ler die real sowieso nicht erreichbar ist sondern die Logik der Vermittlungslinien und die motorisch und kognitive Fassbarkeit der inhaltlichen Lern struktur durch die Sch ler 149 berblick ber die bewegungstheoretische Leitlinie f r die motorische Vermittlung im Turnen Analyse der motorischen Module und deren Auspr gung als top down gt gt
219. elsetzungen des Ger tturnens fassbar werden Auf diese Weise soll erreicht werden dass die praktisch methodischen Vermittlungsstrukturen des Ger tturnens auf ihre Konstruktionsbedingungen hin analysiert und ein eigenes Rahmenmodell der Vermittlung konstruiert werden kann 51 Bei der Analyse wird Ger tturnen hier in seiner Auspr gung als moderne Sportart betrachtet Der histori sche Werdegang und die daraus folgenden unterschiedlichen Betrachtungsweisen und m glichen Sinndi mensionen des Turnens werden nicht behandelt 43 _FORSCHUNGSGEGENSTAND GER TTURNEN Die aktuell wieder vermehrten Bem hungen Ger tturnen didaktisch und methodisch neu zu fassen es mithin attraktiver und interessanter zu gestalten zeigen wie ein zwar im Kanon des Schulsport veranker tes aber de facto nicht oder nur ungern praktiziertes Fach nach didaktischen Legitimationen sucht vgl Sportp dagogik 3 99 Ran an die Ger te Kongress 1994 Die im R ckblick vgl Kap 2 1 angerissene Problematik unterst tzte sicherlich diesen Werdegang des Ger tturnens Es avancierte neben der Leichtathletik zu einer der unbeliebtesten Sportarten vgl BRETTSCHNEIDER KRAMER 1978 Die H ufigkeit des Ger tturnens zu diesem Zeitpunkt nach BRETTSCHNEIDER KRAMER ebd mit 86 8 noch absoluter Spitzenreiter der unterrichteten Schulsportarten tendiert heute in Richtung des gt Nicht Vorhanden Seins lt So l sst sich mit TROSS 1994 99 bereinstimmend festst
220. en noch deren p dagogische Reichweite themati siert wurden Kernfrage Beherbergt das konzipierte Modell des Ger tturnen gen gend didaktische Relevanz um innerhalb der Belange der schulsportlichen Realit t und des schulischen Erziehungsauftrags als wesentliches gt Lern feld lt auch in einem gt aktualisierten lt Kanon des Schulsports verortet werden zu k nnen Ger tturnen trifft aus der Sicht der gemachten Annahmen in einer besonderen Art und Weise die Struktur des Sports Die Beherrschung des Leibes BOLLNOW 1978 27 die gt psychomotorische Kompetenz des K rpers lt r ckt hier in den Vordergrund und kristallisiert sich im motorischen K nnen und im Be herrschen einer Kunstfertigkeit Das Erlangen einer Kunstfertigkeit verlangt allerdings bung Liegt ge nau darin in der Herausbildung der kognitiven und affektiv emotionalen F higkeiten zum sachgerechten und reflektierten ben an einem gt definierten Bewegungsproblem lt m glicherweise die didaktische Rele 62 vanz des Ger tturnen Die Entwicklung von K nnen ist im Turnen auf Grund der Struktur der Artefakte eng an die F higkeit gebunden Misslingen zu reflektieren und nach der fehlenden Einzelleistung inner halb des Gesamtvollzuges zu suchen Eine Auseinandersetzung mit den Artefakten des Ger tturnen fordert dies ein und kann damit ein essentielles Teil der gt sportlichen Bildung lt darstellen welches sich im Rah men des Sportunterrichts planvoll erzie
221. en Handelns im Umgang mit den Ger ten erfahren lassen Die Bewegungsformen m ssen deshalb so arrangiert werden dass die spezifi schen Geschwindigkeiten Bewegungsimpulse und Ablauforganisationen dieser Formen eine wie derholbare Bemeisterung auf dem aktuellen Fertigkeitsniveau gleichzeitig aber auch eine neue erweiterte Zielantizipation zulassen Nur unter diesen Bedingungen k nnen die Bewegungen Erfahrungsinhalte vermitteln die zu weite rem spannungsvollen Lernen anregen und zur Leistungsentwicklung bef higen 115 6 1 4 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Risiko und Gefahr Die Interaktion des Lernenden mit der Objekt Umwelt macht es aus dieser p dagogischen Sicht notwen dig nicht nur lustvolle Erfahrungen zu erm glichen Die Gefahr Inhalte einer kurzfristigen Spa orientie rung zu unterwerfen und das Konfliktpotential von Grenzerfahrungen nicht zu thematisieren widerl uft der Erziehungsaufgabe Kinder und Jugendliche ihre Selbstwirksamkeit erleben und erproben zu lassen Wegen der subjektiven Ma st be bei der Definition von Risiko ist das Wagnis grunds tzlich als individu elle Erprobungssituation zu betrachten und zu werten Damit kommt der Beachtung der individuellen Struktur des Sch lers eine besondere Wichtigkeit zu Permanente berforderung erzeugt Angst und f hrt zur Demotivierung Auf der anderen Seite f hrt Unterforderung zur Langeweile und beide Formen k nnen lustloses aber auch aggressives de
222. en einen ebenso vitalen Einsatz der Person wie in anderen Sportarten und h ngen somit von der F higkeitsentwicklung und dem gt In Form Bringen lt der lernenden Person ab In diesem Sinne ist bei dem Rufnach dem gt Trendsport lt die Aussage von FEND 1984 260 mit ins Kal k l zu ziehen der die emanzipatorische P dagogik dort problematisch einsch tzt wo sie in vermeintli cher humaner Sch lerorientierung Didaktik zum Konzept verabsolutiert den Sch lern nur das zuzumuten was sie sich ohne M he und Beharrlichkeit aneignen k nnen Diese Haltung ist ebenso verfehlt wie jene die nach der Vorstellung handelt dass nur bittere Pillen gesundheitsf rdernd sein k nnten Tendiert der emanzipatorische Didaktiker dazu sich selbst die gesamte Verantwortung f r gelingende Lernprozesse zuzuschreiben so verlagert der konservative Lehrer alle Schuld auf den Sch ler Wesentlicher als gt trendige Animationsangebote lt zu unterbreiten ist es einen respektvollen Dialog zwi schen Lehrenden und Lernenden zu entwickeln der es erm glicht ein Thema beharrlich erarbeiten zu k nnen Dies ebnet den Weg damit sich Sch ler und Lehrer auch in schulunterrichtlichen Situationen komplexen und gt riskanten lt Fertigkeiten ann hern k nnen Die didaktische Handlungsf higkeit des Lehrenden darf sich aus diesen Gr nden weder in der Rezeption methodischer Reihen noch in der Bereitstellung von Animationsangeboten ersch pfen sondern muss sich als ein Exp
223. en eingeklagt die dazu anregen sollen die Entwicklung einer intrinsischen Motivation zum Sporttreiben in Gang zu setzen Wie BRETTSCHNEIDER BRANDL BREDENBECK 1997 119 aber feststellen machen sich exoti sche und exzentrische Sportarten im Sportalltag der Jugendlichen nur am Rande bemerkbar und die von Medien und Freizeitforschern in dramatischer Weise angek ndigte Richtungs nderung des Sports zeigt nur geringe Auswirkungen Die Aussage von DIETRICH 1992 115 gt lebenslanges Sporttreiben lt hei t doch wohl gt seinen lt Sport auf der Basis der pers nlichen Lage in unterschiedlichen und m glicherweise sich im Laufe des Lebens ver ndernden Situationen immer wieder hervorzubringen und zum Bestandteil der Lebensgestaltung und Lebensbew ltigung zu machen l sst vermuten dass der Schl ssel f r ein berdauerndes Sportinteresse eher in einem ausgewogenen Angebot von themenorientierten Inhalten der Sportarten und deren Inszenie rungsformen liegen k nnte als in einer permanenten Erweiterung des Sportangebots 14 Mit einem Perspektivenwechsel bei der Vermittlung weg von der engen Methodik der Sportart hin zu Themen der Sportart k nnte ein Schritt in Richtung didaktisch reflektierter Inhaltsauswahl gemacht wer den welche die personale Entwicklung durch Sport f rdert und damit zum Bestandteil von individueller Lebensgestaltung werden kann Die Generierung von sportlichen Themengebieten unter der Zieldimension der pe
224. en immer weiter zur ckgedr ngt w hrend die vermeintlichen W nsche der Kinder und Ju gendlichen in den Vordergrund ger ckt wurden SCHULZ 1996 beschreibt in seiner Anstiftung zum didaktischen Denken dieses Verhalten als einen Konflikt kindgesteuerter Didaktiker Diese wollen sich so SCHULZ aus der zwar verst ndlichen Op 189 position gegen die Behandlung junger Leute die sie als machtlose Objekte einer sie berfahrenden Autori t t verstehen allein von der Subjekthaftigkeit ihrer jugendlichen Klienten steuern lassen Sie verzichten deshalb weitgehend auf eigene innovative Vorschl ge und vermeiden den argumentativen Widerstand von jungen Leuten da sie von der Kultur von den eigenen F chern und von ihrer eigenen Ratlosigkeit tief entt uscht sind Sie wollen aus diesem Grund ihren Klienten den Kindern soviel Platz verschaffen dass diese aufgrund ihres unverdorbenen Potentials die notwendige Macht bekommen sich alleine zu helfen und zu bestimmen Auf dieser Denklinie entwickelte sich die Meinung dass Bewegungen nur dann sch n und sthetisch sein k nnen wenn sie in ihrer ungebildeten n tzlichen vollst ndig nat rlichen Brauchform verbleiben Die Kunstbewegungen wurden in diesem Verst ndnis nicht als willentliche Bewegungskreationen oder als das Ergebnis bewusster Umbildungen gt nat rlicher lt Bewegungen zu Bewegungsformen mit bestimmten sthetischen Qualit ten aufgefasst sondern als eine d
225. en in Bewegungsfamilien vorgenommen wobei der Aspekt des Exemplarischen in die Systema tisierung mit aufgenommen wurde BANZ DICKHUT 1959 MEUSEL 1966 Diese Vorgehensweise verfolgte den Grundgedanken des Transferlernens bei hnlichen Bewegungen der f r eine Stoffgliede rung in der Schule n tzlich gewesen w re Leider fehlt diesem Ansatz aber die theoretische Fundierung Das einflussreichste und immer weiter fortgeschriebene Ordnungssystem f r das Ger tturnen stellt der Vorschlag von RIELING u a dar die bungen des Ger tturnens nach Strukturen zu ordnen RIELING 1966 1969 5 5 2 Die horizontale Ordnungsstruktur des Turnens Im Unterschied zu allen anderen Ordnungsversuchen ging es RIELING 1967 225 nicht darum struktu relle n Zuordnungen und Gruppierungen vorzunehmen sondern er versuchte ihrer der Struktur turne rischer Bewegungen objektiven Existenz nachzugehen deren Bedingungen zu erkennen und ein ge dankliches Abbild zu schaffen Das hei t dass die Arbeitsgruppe um RIELING die Strukturen f r den Bereich des Ger tturnens als ihrer M glichkeit nach vorhanden betrachtet und zwar unabh ngig davon ob sie bereits praktisch verwirklicht bzw gedanklich fixiert worden sind RIELING ebd 230 231 verfolgte auch nicht die Absicht diesen Ansatz als generelles Analysesystem f r alle Sportarten zu konzipieren sondern stellte unmissverst ndlich klar um derartige M ngel von vornherein auf
226. en kann m glicherweise den Blick f r solche Zug nge sch rfen und dem Ph nomen gt Faszination des motorischen Lernens lt n her kommen Da eine beobachtende Perspektive eine Beobachtungsleitlinie ben tigt die eine Interpretation des Gese henen erm glicht bietet sich in diesem Fall der schon skizzierte Bildungsbegriff von HUMBOLDT und HEGEL an In kurze Thesen gefasst ist dabei Bildung e der Vorgang in dem der Einzelne sein Handeln entwirft e K nnen zu dem das Subjekt nur ber das Handeln kommt e gelebte Praxis Bildung vollzieht sich dabei in der 38 e Dialektik von Denken und Handeln e und von Reflexion und Engagement Unter dieser Beobachtungsleitlinie sind die Schilderungen der folgenden Alltagsszenen einzuordnen 3 SPORTALLTAG 3 1 DIE ERZ HLUNG IN DER P DAGOGIK Das Erz hlen einer Geschichte diente in der P dagogik schon immer dazu einen komplexen Vorgang in seinem sinnbildenden Zusammenhang in eine Kontinuit ts V orstellung SCHIERZ 1997 9 zu brin gen ROUSSEAU PESTALLOZZI SALZMANN NEILL u a kleideten ihre p dagogischen Reflexionen in Form von Erz hlungen Diese Erz hlungen bewirkten dass eine neue Sichtweise der Dinge zugelassen werden konnte Aber auch die neuen Erz hlungen in der P dagogik RUMPF 1982 FUNKE 1987 er m glichen es einen Perspektivenwechsel vorzunehmen und die p dagogische Diskussion in Gang zu hal ten Die Vorgehensweise des Geschichtenerz hlens ist kasuistisch det
227. en m ssten Eine analytische Reduktion von turnerischen Fertigkeiten auf solche hierarchisch hochstehenden Bewegungsmerkmale m sste so die berlegungen die Vermittlung turnerischer Fertigkei ten f r den Lehrenden vereinfachen Da ber die M glichkeit der Verkn pfung von mehreren Bewe gungsmerkmalen sich zudem sofort turnerische Teil Figuren entwickeln lassen ergibt sich ein logisch geordnetes einfaches System mit dessen Hilfe auch der Lernende die f r ihn relevanten Zweckformen erkennen und erwerben kann Die ordnungsanalytischen berlegungen von LUDWIG 1994 zeigen einen gangbaren Weg auf Seine berlegungen f hrten zu einer Klassifikation der Bewegungen in der die charakteristischen Beanspru 140 chungsformen der Sportart als Grundlage f r die Beschreibung des motorischen Anforderungsprofils des Kunstturnens genutzt wurden Gest tzt wird dies Denkmodell durch die methodischen Formulierungen in den Trainingsleitf den der verschiedenen Rahmentrainingskonzeptionen des Kunstturnens So wird f r das Leistungsvoraussetzungs training von Kunstturnern und innen ein methodischer Leitfaden vorgestellt der bei der Ausbildung der Grundtechniken dieses System in gewissen Teilen schon vorwegnimmt vgl Rahmenplan Weibliches Kunstturnen 1992 66 f Die Tragf higkeit dieser Denkrichtung und ihrer praktischen Umsetzungsm g lichkeit ist f r den spezifischen Bereich des Kunstturnens schon beschrieben Es fehlt an einer ad quaten
228. en sehr gro e Defizite auf weisen haben es in Sportarten die in einem sehr engen Bezug zu diesen Qualifikationen stehen naturgem sehr schwer Das Ausweichen auf andere Bewegungsformen in der eigenen Unterrichtspraxis ist deshalb oft keiner didaktischen Reflexion ent sprungen sondern liegt schlicht im Selbstverst ndnis des Betreffenden der auf diesem Hintergrund ein sehr eingeschr nktes Bewegungsangebot seinen Sch lern zukommen l t damit aber seinen Erziehungsauftrag vernachl ssigt 47 3 3 FAZIT Ein Element der Faszination beim motorischen Lernen so lassen die beiden ersten Szenen vermuten liegt in dem Genuss der gt Exploration lt dem Herausfinden und Heraustreten aus der eigenen schon beherrsch ten motorischen gt Lebenswelt lt Ein Bewegungskunstst ck zu erwerben fordert somit ganz augenscheinlich Eigenschaften einer Person ein die sie in die Lage zwingen sich reflektiert und engagiert mit dem angestrebten Sachgegenstand aus einanderzusetzen Das hinter den gt Trick lt kommen seine Angst bez hmen lernen Entt uschungen tolerieren aber auch sich mit pr zisen Bewegungen pr sentieren k nnen sich zur gt Schau lt stellen k nnen sprechen die Person in einer ganzheitlichen Art und Weise an was weit ber den trockenen Begriff Fertigkeitslernen hinausgeht Insofern muss KURZ 1993 10 widersprochen werden wenn er bez glich der Aufgaben des Sports meint Mit der L sung dieser Aufgaben ist zun chst nichts
229. en und originellen Objektrelationen den Vorzug zu geben Damit nutzt diese Ausrichtung aus den origin ren Sinndimensionen des Turnens allerdings nur die Di mension gt Erfinden Gestalten lt Ein gt Pr sentieren lt im Sinne eines sportlich verbindlichen Wettkampf codes wird nur zu sehr geringen Teilen aufgenommen Die Dimension der gt Pr zision lt wird zugunsten der gt Bewegungsfindung lt und der Konstruktion von originellen Objektrelationen fast g nzlich ausgeklam mert Das bedeutet aber dass die komplexe Grundidee des Turnens nur sehr einseitig angesprochen wird Zu dieser Grundidee geh ren unweigerlich auch der Erwerb das motorische Kopieren Ver ndern und besse re Gestalten einer schon gegebenen sportlichen Fertigkeit f r die Altersturner wurde ein Wettkampfsystem geschaffen das bis zu Deutschen Meisterschaften f hrt Das Anwendungs angebot als relevante Freizeitsportart ist also durchaus gegeben Dass dieses Wettkampfangebot auch angenommen wird zeig te z B das Hallenturnfest des Turngau Neckar Teck vom 1 April 00 bei dem 400 Teilnehmer im Alter zwischen 6 16 Jahren Pflichtwettk mpfe der A Stufen turnten 74 Die durch diese Ausdifferenzierung des Turnens entstehenden sportlichen Identifikationsprobleme zeigen die Notwendigkeit auf diese verschiedenen Begrifflichkeiten anhand der oben erarbeiteten bergeordneten Merkmale Dimensionen technisch kompositorischer Sportarten systematisch einzuordnen
230. en und zum anderen dies auch eigenst ndig zu wollen Eine weitere strukturelle Bedingung liegt in der Forderung schon gekonnte Bewegungsformen zu stabili sieren und sie so zu verfeinern dass sie den geforderten Idealformen so pr zise wie m glich entsprechen oder m glicherweise selbst einen neuen Idealstandard einer Bewegungsform zu entwickeln Diese beiden strukturellen Bedingungen sind zeitlich nicht unabh ngig voneinander im Sinne von Lern bzw Stabilisierungsphasen zu sehen sondern m ssen meist zeitgleich nebeneinander ablaufen Die gt konzeptionelle lt Disposition der Athleten einerseits ber sehr lange Zeitr ume bewegungsneugierig und experimentierf hig zu sein andererseits quasi als Gegenpol eine Arbeitshaltung zu entwickeln die es erm glicht ein gekonntes Programm in immer virtuoseren Pr sentationen darzubieten ist in einer gewissen Auspr gung zwingende Voraussetzung daf r sich berhaupt mit einer Sportart dieser Sportar tengruppe auseinandersetzen zu k nnen Das macht es zwingend notwendig auf der Praxisebene entsprechend geeignete Vermittlungsverfahren f r den Trainingsprozess auszuw hlen die diese Neugierde immer wieder lebendig werden lassen Sportler die das Gef hl gt technisch lt nie fertig zu sein als zu belastend empfinden und den Willen sich immer mit neuen gt Gestaltungen und Erfindungen lt auseinandersetzen zu m ssen nicht mitbringen oder ihn im Trainings und Lernprozess nicht erwerben
231. en von Zweckfiguren f hrt vor diesem Hintergrund zu einem Dialog mit einer spezifischen Ger tewelt bei dem ein sachgem er Umgang mit den zu l senden Bewe gungsproblemen sich aus der Beratungsleistung durch gt Professionals lt ergibt Subjektives gt K nnenS die Beherrschung normativer Zweckfiguren und deren Verkn pfungen resultiert aus der F higkeit in diesem Kontext zu agieren Das Handeln des Lernenden wird bewusst den Prinzipien einer gt Werkarbeit lt unter worfen in der gr ndliche berlegung Werkzeugdenken gro e Sorgfalt und absolute Ehrlichkeit gegen ber der eigenen Person im Vordergrund der Auseinandersetzung stehen Ausgangspunkt des Vermittlungsmodells sind die sinnlich materialen Erfahrungen der Lernenden die als Fundamentum f r die psychomotorische Kompetenz des K rpers unerl sslich sind Die unverzichtbaren und wichtigen spielerischen Formen die auf dieser Ebene anzuwenden sind beenden aber die Auseinan dersetzung nicht sondern finden einen bertrag in sachgerechtes reflektiertes ben um individuelles K nnen herauszubilden 234 Der p dagogische Sinn eines prozesshaften bergangs von spielerischem zu einem sachgerechten gt stren gen lt ben und die erzieherische Relevanz eines gt strengen lt bens an einer gt Norm lt ist in der Sportdi daktik theoretisch wenig bearbeitet worden und wird eher skeptisch betrachtet Die Ausdifferenzierung und Ausweitung des Sportbegriffs und der offene Begr
232. en zu kom men handlungstheoretisch weiter untermauert werden Wenn Bildung wie MEINBERG 1992 31 es formuliert als offene Deutungskategorie aufzufassen ist bleibt die Arbeit an Bildungskategorien letztlich ein unvollendbarer Interpretationsprozess Damit k me dem Begriff der Bildung zwar eine regulative Orientierungsfunktion zu die bei der Diskussion um Ziel gebungen mit den Bildungsm chten allerdings nur dann zu nutzen w re wenn die p dagogische Reflexion und handlungstheoretische Begr ndung ber die Sinnaspekte des Sports eine weitergehende theoretische Aufarbeitung aufweisen k nnte Das bestehende Erkenntnisinteresse und die derzeitige theoretisch methodologische Aufarbeitung des Schulsports durch die Sportp dagogik scheint nicht dazu angetan eine derartige Reflexion leisten zu wol len und die Erkenntnisse in einer bergeordneten Theorie b ndeln zu k nnen vgl HILMER 1993 ELFLEIN 1995 SCHIERZ 1997 22 Aktuell zeichnen sich sportp dagogische Reflexionen ab die dem Subjekt in seiner Leibanthropologie erneut ihre Aufmerksamkeit schenken aber auch die Schatten einer Renaissance einer eng gefassten Anth ropologie an die Wand werfen Die Wichtigkeit und Notwendigkeit gt lernzieltechnologische lt Ans tze wieder gt bildungstheoretisch lt aufzuweiten darf nicht dazu f hren dass die Kategorie subjektiver Welterfahrung und Weltgestaltung ausschlie lich der Sinndeutung alternativer Bewegungskulturen
233. eniger Nutznie er dieser f r den Alltag abstrakten Konzeptionen zu sein Im Gegenteil die p dagogische und didaktische gt Sicherung lt s die der Lehrende f r seine aktuelle The menauswahl und seine Vorgehensweise ben tigen w rde wird durch die prinzipiell gt unabschlie baren lt Entscheidungsg nge die diesen Konzeptionen eigen sind zus tzlich massiv hinterfragt oder m glicher weise auch g nzlich genommen Einfache Fragen wie Fu ball ja oder nein Turnen ja oder nein was aus dieser Sportart ist wichtig sind bestimmte methodische Konzeptionen zu pr ferieren um die gew hlten Inhalte f r den Sch ler ein sichtig zu vermitteln lassen sich mit zu abstrakten Konzeptionen nicht verpflichtend beantworten Wenn die Beantwortung dieser allt glichen Fragen von der Sportp dagogik auf die Ebene elementarer und unterrichtsferner Diskurse verschoben wird wird deren Beantwortung stillschweigend den Lehrplankom missionen und den Curricula der Fachverb nde berlassen Damit werden aber letztendlich die subjektiven Auffassungen der Lehrenden ber gt vermeintliche lt Werte von Sportarten und die subjektiven Bedeutungszuschreibungen der fachlichen und berfachlichen Bezugs felder zu geheimen Lehrpl nen und erhalten ber die praktische Umsetzung eine scheinbar p dagogische und gesellschaftliche Legitimation vgl GEBMANN 1984 10 Diese praktizierte Verfahrensweise deutet auf das Fehlen von tragf higen fachlich
234. ens steht 6 5 5 3 Die Eckdaten der Ann herungsfelder Systematisch lassen sich die gemachten Aussagen in drei methodische Ann herungsfelder gliedern Es ist selbstverst ndlich dass diese in enger Wechselbeziehung zueinander stehen und die Eckdaten ledig lich helfen sollen den berblick ber die Vorgehensweise zu erleichtern Erstes Ann herungsfeld In diesem Feld geht es zun chst um eine fundamentale Ausbildung der Grundt tigkeiten die das Erlernen turnerischer Fertigkeiten berhaupt erst erm glicht Damit wird das Erfahren und Erfassen von relevanten K rperpositionen K rperlagen und der grundlegenden Bewegungsgeschwindigkeiten zum zentralen Lern feld Aus diesen Erfahrungen lassen sich Bewegungsbausteine erschlie en mit denen Bewegungssequen zen aus den Zielbewegungen in gewisser Weise zu gt simulieren lt sind Notwendigerweise mu dazu das anvisierte Zielelement auf seine Bewegungsmerkmale hin analysiert werden Die Vermittlungslinie muss auf dieser Grundlage ein bungsangebot unterbreiten welches die zwingenden Bewegungs und Erfah rungsformen herausfiltert Damit werden die notwendigen k rperlichen kognitiven und emotionalen F higkeiten des Lernenden so strukturiert dass er in die Lage kommt sich dem Zielelement anzun hern 177 Als Eckwerte gelten e Die Bewegungsformen m ssen vom Lernenden prinzipiell allein ausf hrbar sein e Die Materialien und methodischen Hilfsmittel m ssen f r den Sch ler hant
235. ense of an appreciation and understanding of sports then sports tuition looses the pedagogic raison d tre and is confronted with the problem to justify it s existence as subject matter in schools Hence it deems timely and appropriate to evaluate the relevance and teaching strategies of single sports in the context of generalised physical education and to develop appropriate approaches The present thesis explores this approach using the sports of gymnastics as an example Sports and sports tuition are considered as carriers of structures which contribute to formation Thus we try to identify modules which are suitable to teach the basic idea of sports in such a way that the educa tional substance can take effect The basic idea namely to employ the essence of sports explicitly for in struction whilst avoiding the corset of a constricted understanding of sports on the one side as much as a totally liberal and ill defined alternative physical culture is the underlying thread of the present thesis 11 1 EINF HRUNG Die Auffassungen was denn der eigentliche Sinn des Schulsports ist und wie dessen gt Wesen lt zu gestal ten sei werden unter den Leitfunktionen von Bildung und Erziehung sehr unterschiedlich begr ndet und finden in z T konkurrierenden Unterrichtskonzeptionen ihren Niederschlag Das Spannungsverh ltnis zwischen traditionellen Sportartenkonzepten problemorientierten Konzepten Bewegungs und K rperer fahrungskonzep
236. ent sprechende Ger tesicherung pr sentieren Die gefahrlose Beendigung oder auch gt Ausstieg lt aus einer Figur vermindert die Angst des Lernenden erheblich Ohne diese Angst vor Verletzungen durch un gl ckliche Landungen ist der Sch ler erst in der Lage seine motorischen F higkeiten auszusch pfen und sie sthetisch zu demonstrieren Manche Teilfiguren lassen sich ohne ein funktionales Ger tear rangement zudem gar nicht ausf hren Dies betrifft alle Bewegungen die in R cken und Bauchlage oder in St tzlagen wie z B der Bankstellung beendet werden Das Ger tearrangement geh rt zur Si cherung des Terrains und stellt eine wichtige Rahmenbedingung f r eine technisch optimale Pr senta tion dar Die vierte Voraussetzung die f r das Gelingen einer Leistungs berpr fung mit Wettkampfcharakter verantwortlich zeichnet ist die eindeutige Einordnung der Teilfiguren in eine Schwierigkeitsmatrix Hierzu muss der Lehrende zun chst die relevanten Teilfiguren entsprechend seiner Vermittlungslinie bestimmen und diese in einen entsprechenden hierarchischen Aufbau einpassen Die Steilheit dieses Aufbaus und damit die Steilheit der Lernspirale wird dabei sowohl von der Dauer der Themenbe arbeitung als auch der zur Verf gung stehenden bungszeit bestimmt Um dem Lernenden die Ba lance zwischen Schwierigkeit und Gestalt zu vereinfachen ist deshalb ein klare figurale Beschreibung und eine einfache Bewertungsskala notwendig Die Bewertu
237. ente wieder zur ckzu schneiden wurde konsequenterweise die Akrobatik als klare sportliche Form des Bodenturnens wieder in den Vordergrund ge r ckt 186 Die sportive Idee des Turnens bedingt dass die Fertigkeiten prim r an einer wettkampff higen Pr sentati on orientiert sind und nur peripher Showgedanken Anklang finden Bei den Themen des Zirkus gilt die Anstrengung der Show und der Unterhaltung Das Einbringen von gt showorientierten lt Themen in den Sportunterricht ist durchaus zu begr en Aller dings ist dieser Zugang in einer Weise zu problematisieren dass die verschiedenen Zug nge f r die Sch ler transparent werden Es erscheint deshalb durchaus von sportp dagogischer Relevanz die Pr sentationsformen einer Wett kampfsportart von den Pr sentationsformen des Showsports f r den Lernenden unterscheidbar zu machen Die sthetische Verkn pfung der figuralen und akrobatischen Dimension des Turnens ist deshalb ma geb lich unter dem Stichwort gt Wettkampf lt zu problematisieren und kann nicht zugunsten anderer Zug nge vernachl ssigt werden Die sthetischen Figuren sind im Turnen eben nicht als eine hochspezifische Regel einer sportlichen Pr sentation mit eingeschr nkter Reichweite zu sehen wie dies in verschiedenen didaktischen Ans tzen an klingt sondern m ssen als konstituierende Merkmale der sportiven Pr sentationen verstanden werden Die Regeln f r diese sthetischen Figuren sind nicht als abstrakte norm
238. er Dramatik nur dann als sinnstiftend empfunden wird wenn und solange sie sich durch die Sch ler selbst beeinflussen l sst e mit dem Aussch pfen der Grundsituation die einfachen sinnstiftenden Grenzerfahrungen des skill entfallen diese durch Professionals Lehrer auf h herem Niveau wieder aktiviert werden m ssen e es f r den Lernenden notwendig ist die erlebten Handlungen reflektiert zu verbalisieren Damit gelingt es den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten da mit dem zweiten Signalsystem die notwendigen Be wegungsinterpretationen m glich werden und so Empfindungen gt mitteilbar lt sind e die dadurch stattfindenden Interaktionen es erlauben Informationsabgleiche der unterschiedlichen Partner zu erm glichen 130 e die Partner verstanden werden und soziale Kompetenz entwickelt wird die es erm glicht andere zu unterst tzen e es zu beachten gilt dass die weiterf hrenden Aufgaben den tats chlich gemachten Bewegungen und entsprechenden Interpretationen anzupassen sind und diese nicht zu fr h zu engen sportlich korrek ten Bewegungsanalysen oder technischen Bewegungsbeschreibungen zu unterwerfen sind Die hier vorgestellte Sinndimension des Umgangs mit Objekten des Turnens und den psychischen Katego rien des Wagnisses sollte allerdings nicht dazu verleiten die Idee des Turnens und dessen Vermittlung unter einem v llig anderen Ordnungsbegriff zu diskutieren wie in manchen Turnkonzeptionen angedeu tet wird D
239. er gleichen Prinzipien folgt Es ist somit f r den Lernenden bei dessen ersten Ann herungsversuchen an das Thema gleichg ltig ob es sich um den Erwerb eines einfachen Bewegungskunstst cks oder einer hochkomplexen Kunstform handelt Er muss immer die konstituierenden Merkmale der Gestal tung Exploration und der Pr zision durchlaufen um sein gew hltes Thema gt turnen lt zu k nnen 155 Vom Lehrenden erfordert dies vitales Engagement da er sein unterrichtliches Handeln unter die durchge hende Kontrolle seiner Reflexion stellen muss Das bedeutet dass er seine ihm bekannten Theoriest cke als Hilfsmittel benutzen muss um das komplexe Feld welches sich durch seine unterrichtlichen Absichten konstituiert umfassend reflektieren zu k nnen Damit entgeht er aber der Gefahr den berblick ber das gt Ganze lt des Unterrichtens zu verlieren und methodischen Verk rzungen Trends usw zum Opfer zu fallen vgl SCHULZ 1996 29 Eckwerte f r einen Leitplan der Interventionen Um die Interventionsm glichkeiten beim Bewegungslernen etwas zu systematisieren sind die nachfol genden Aussagen im Sinne von Leits tzen formuliert e Die Aufspaltung komplexer Systeme in handhabbare Teilfiguren er ffnet die M glichkeit einen Sach gegenstand zu ergr nden Als handhabbar gelten solche Teilfiguren die einen selbst ndigen Zugang des Lernenden zum Gegenstand erlauben und bei denen das Handlungsergebnis als Feedback r ckge koppelt ist
240. eren muss Die Forderung von KURZ 1993 412 dass nur solche p dagogischen M glichkeiten in Betracht zu ziehen sind die einer spieleri schen T tigkeit zur erf llten Gegenwart nicht entgegenstehen sind als p dagogisches Postulat f r Unterricht problematisch da sie den schulischen Qualifikationsanforderungen entgegen stehen vgl Kap 2 4 die grundlegende ffnung des Schulsports f r alle Bewegungsaktivit ten Die p dagogische Absicht Sch lern die grunds tzliche M glichkeit zu er ffnen sich in und mit einer Bewegungsaktivit t selbst zu verwirklichen erfordert eine maximale ffnung des Schulsports f r alle Bewegungsaktivit ten und einer Orientierung am Prinzip der Freiwilligkeit Hier zeigt sich die von BENNER 1991 allgemein als paradoxe Grundstruktur der Erziehung von VOLKAMER 1996 17 als pragmatische Paradoxie des Schulsports beschriebene Problematik besonders deutlich Die Ein passung der Kategorie Selbstverwirklichung aber auch der Kategorie einer individuellen Bezugsnorm von Leistung im Sinn von Leisten k nnen ohne leisten zu m ssen ist in eine schulische Pflichtver anstaltung ohne weiteres kaum m glich Es fehlt auch daf r eine theoretische Grundlegung die taug lich w re in ein praktikables sportp dagogisches Konzept des Sportunterrichts eingebracht zu wer den Ohne ein derartiges theoretisches Fundament und entsprechende didaktische Leitlinien l uft der 206 Sportunte
241. erhalb des schulischen Kanons legitimieren soll fachwissenschaftliche und erzieherisch ausgewiesene Vermittlungsverfahren 7 In vielen Interpretationen wird die zunehmende Verzweckung die wachsende Objektivierung und Einpassung des Kindes durch die Schule als zu verwerfende P dagogenkunst gewertet da sie auf industrie hnlichen Steuerungs und Konformierungsprozes se beruhe Ursprung der Kritik sind dabei die p dagogischen Irrwege der Aufkl rung wie sie RUTSCHKY in ihrer Schwarzen P dagogik beschreibt Mit der Entdeckung des Kindes speziell aus dessen Unbeschriebenheit folgerte das B rgertum unendli che Entwicklungsm glichkeiten des Kindes und bewertete dementsprechend die Notwendigkeit der Bildung Die f hrte zu ei ner Doppeldeutigkeit der gesellschaftlichen Bewertung der Erziehung Zum einen verhalf diese zwar dem Kind seine Lage zu verbessern sie stand aber auch unter dem Druck des Gelingens welchen sie dann an die Kinder weitergab Aus dieser Ein sch tzung ergaben sich tendenziell gesellschaftskritische Einsch tzungen des Charakters der Erziehung und bten einen nach haltigen bis heute wirkenden Einfluss auf die an der Erziehung Beteiligten aus Den Gesamtprozess der Erziehung analog da zu auch heute als zunehmende Organisation und Manipulation des Kindesentwicklung zu deuten ist fehlerhaft da die began genen Fehler im Umbruch eines Zeitalters und auf der Suche nach neuen Leitlinien der Erziehung zu sehen sind vgl
242. erkarbeit da hier das Han deln nicht den Stempel der gr ndlichen berlegung der gr ten Sorgfalt und der absoluten Ehrlichkeit tr gt ebd 95 Im Bildungsbegriff des Neuhumanismus wurde hingegen die Vereinigung der Arbeits und Bildungswelt strikt ausgeschlossen Der Neuhumanismus hatte nicht das praktische K nnen sondern wie FLITNER W 1974 144 feststellt existentiell werdende geistige Grunderfahrungen im Sinn Die Forderung HUM J H HEUSSINGER 1798 skizziert in seinem Buch Familie Wertheim eine Einf hrung in die Mechanik B H BLASCHE 1800 schildert in seinem Buch gt Werkst tte der Kinder lt den bergang von der Handarbeit zur wissenschaftlichen Ausbil dung 220 BOLDTs nach einer reinen Scheidung des Inneren vom u eren und die hohe Gleichg ltigkeit gegen ber der blo en Wirklichkeit zeigt dies deutlich auf vgl LITT o J 65 Auch bei HERBART welcher der Artikulation des Unterrichts gro e Bedeutung beima hatte nicht das ben praktischen K nnens p dagogischen Erziehungswert sondern das intellektuelle und verbale Me morieren stand im Vordergrund Die Bildungsbegriffe der nachfolgenden Didaktiken und deren Unterrichtsmodelle blieben so darf ver k rzt festgestellt werden im grunds tzlichen auf die Art und Weise einer berwiegend intellektuellen Lehr Lern Arbeit ausgerichtet Die Gestaltungsmerkmale wurden zwar durch die unterschiedliche
243. erminiert Die Darstellung des Einzel falls des Vorkommnisses wird zum Anlass genommen einen Sachverhalt zu erkl ren Dabei sind der m glicherweise fiktive Charakter der Erz hlung und die Wiedergabe von Wirklichkeit nur von unterge ordneter Bedeutung Wesentlich ist der p dagogische oder und didaktische Reflexionsgewinn der durch die theoriegeleitete oder argumentativ stringente Erz hlung m glich wird Damit ist aber gleichzeitig auch einger umt dass die subjektive Standortgebundenheit der oder des Erz hlenden SCHIERZ 1997 17 wesentlich die Sinnhaftigkeit der Erz hlung beeinflusst Die folgenden Szenenbeschreibungen sind in diesem Sinne zu verstehen und sowohl in ihrem selektiven wie auch sinnhaften Zusammenhang dem Bem hen untergeordnet den didaktischen Zugang f r die zu behandelnden Themata vorzuordnen 39 3 2 KLEINE GESCHICHTEN 3 2 1 Erste Szene Bewegungskunstst cke Meine allt glichen Spazierg nge f hren an einem Skaterplatz vorbei der je nach Wetterlage unterschied lich frequentiert ist Sehr regelm ig treffe ich eine kleine Gruppe Jugendlicher die sich schon in ihrem Outfit als echte Skater pr sentieren Bei lautstarker Musikuntermalung ben sie verschiedene Kunstst cke Ein Kunstst ck findet die Aufmerksamkeit der ganzen Gruppe Der Sprung mit dem Skateboard auf eine einen Handlauf darstellende Stange Rail und das Abgleiten darauf stellt eine Bewegungsaufgabe dar die noch keiner in der Gruppe
244. erreichen l sst ber schaubarkeit c sie sind mit Hilfe eines Movendum zu erreichen Dieses Movendum muss einerseits die Manipula tion erleichtern und andererseits den zielgerichteten Bewegungsablauf vereinfachen Ger teun terst tzung d bei vorhandener instrumenteller Unterst tzung der Zielbewegung muss die Bedienung des In struments erleichtert werden Ger teanpassung e die Regelbedingungen sind f r die Fundamentalbewegung unterst tzend zu ndern Ausf h rungsoffenheit f die Strukturkomponente der aufgabenl senden Bewegungsbestandteile muss funktionalen Cha rakter haben Zielerreichung vgl G HNER 1992 117 119 Die von mir in Klammern gesetzten Begriffe zeigen die Umsetzungsm glichkeit dieser Theorie in die turnerische Vermittlung auf Der bergang zu komplexeren Bewegungsabl ufen erfolgt dann durch beliebige aber in Abh ngigkeit von Bewegungsaufgabe und Bewegungsl sung vorzunehmende relative Ver nderungen Diese Auffassung l st sich von BORRMANNS ebd 115 reiner subjektlose r Bewegungslogik und nimmt die M glichkeiten des lernenden Subjekts mit in die berlegungen auf Die Charakteristika der Fundamentalbewegungen initiieren bei G HNER eine Technikvermittlung ber eine erfahrungsorientierte Anpassung des Individuums bis hin zur variablen Verf gbarkeit des Grund schemas w hrend bei BORRMANN der Lernvorgang den strukturlogischen Aspekten der Zielbewegung untergeordnet
245. ertenwissen ausweisen welches sich im souver nen Handeln des Professionals niederschl gt Dazu geh rt dass f r die Lernspirale des Bewegungslernens mittels reflektierter didaktisch methodischer 152 Phantasie solche Zweckformen und Zweckstrukturen zu entwickeln sind die den individuellen Lernpro zess des Sch lers unterst tzen Sowohl die verengte Auffassung motorische Lernprozesse auf das Durchlaufen schematischer Lernrei henkonzepte zu reduzieren als auch die Reduktion des Bewegungsangebots auf gt freies Tun und nicht normierte Bewegungen lt verhindern die notwendige dialektische Auseinandersetzung mit den Bedingun gen des Bewegungslernens Turnen fordert auf Grund seines komplexen Profils diese Offenheit der didaktischen Wahrnehmung In der Praxis sind deshalb Verhaltens nderungen des Lernenden die w hrend des Aneignungsprozesses von statten gehen als Lernfortschritte zu registrieren und durch neue Anreize zu honorieren Dies ist bei gt normierten lt Techniken durch den Akt der Differenzbildung und Widerspruchssetzung mit den Reizen der Ausf hrung in Gang zu setzen In diesem Sinne ist Techniklernen auch nicht als reiner Mechanismus der Adaptation zu begreifen der durch vorgegebene Reiz Reaktions Verkn pfungen zu erreichen ist sondern muss als ein Prozess der Bildung verstanden werden bei der sich die lernende Per son zum Objekt einer schwierigen Ausarbeitung macht Vermittlungslinien die eine solcherart verstandene
246. ertigkeiten zu pr sentieren die eine Br ckenfunktion zwischen Sport und Kunst einnehmen 184 Da die Sportart aber genau daraus die Begr ndung f r ihre sthetischen Normen bezieht ist sie darauf angewiesen dass ihre Botschaft der k nstlich k nstlerischen Darstellung des gt Unn tzen lt deutlich und klar ankommt Die Schwierigkeiten einer Sportart die diese Br ckenfunktion einnimmt liegen im Alltagsverst ndnis des Begriffes Sport begr ndet Im Alltagsverst ndnis wird dem Wettkampfsport eine berwiegende Orientie rung an der Dimension der gt N tzlichkeit lt zugewiesen In dem Satz Es ist nicht wichtig sch n zu spie len sondern zu gewinnen ist dies plakativ aufgezeigt Ein sch nes Spiel ist unn tz solange kein Erfolg eintritt Komplexe taktische Formen werden auch nicht deshalb einstudiert um die Zuschauer mit diesen Leistungen zu erfreuen sondern um die Idee des Gewinnens besser umsetzen zu k nnen In den Kunstsportarten ganz allgemein ist dieser Satz und die ihm zugrundeliegende Denkweise nicht m glich Hier kehrt sich der Gedanke in gewisser Weise um Erfolgreich kann in diesem Wettkampfsys tem nur derjenige sein dessen Tun der herrschenden sthetik entspricht So wird das Aneinanderreihen von h chsten Schwierigkeiten erst dann gt n tzlich lt wenn ihre Ausf hrungen den geforderten sthetischen Anspr chen entsprechen Damit bestimmt das grundlegende sthetische Verh ltnis welches sich aus der Verkn
247. ertung zu sehen ist steht so WITT 1997 265 im engen Zusammenhang mit einem spezifischen Aspekt der Selbstbeobachtung und kontrolle sowie mit dem Problem der K rpererfahrung Somit bekommt das Muskelempfinden sowie das K rpergef hl f r die Ausf hrung von Bewegungen und Handlungen generelle und sportspezifische Bedeutung ebd 266 Unter dem Aspekt der Erziehung und Bildung sind in Anlehnung an WITT folgende Aufgaben f r das Ger tturnen relevant und generell zu l sen wenn dessen Gedanke der gt sportlich sch nen Kunst lt dem Sch ler berbracht werden soll e Die Schaffung eines bewussten sthetischen Verh ltnisses zum menschlichen K rper und seiner For mung Dazu ist die Vermittlung und Entwicklung von Wissen und K nnen zur sthetischen Selbstbe wertung der eigenen Bewegungen und Handlungen ebenso notwendig wie auch die Bewertung ande rer e Die Entwicklung von sthetischer Kreativit t Dies kann ber Gestaltungsmethoden erfolgen wobei Gestalten nicht nur freies Gestalten bedeutet sondern ebenso konstruktives Gestalten Damit kann ei ne Steigerung der sthetischen Attraktivit t der eigenen Handlungen und Bewegungen erfolgen Dies kann eine verbesserte Ausstrahlungs und Anziehungskraft auf andere zur Folge haben Die L sung dieser Aufgabe wird letztlich zum objektiven Erfordernis f r das Ger tturnen da hier sthetische Wettkampfwertungen vorgenommen werden die in das Gesamtergebnis einfl
248. est tigt die bereinstimmenden Untersuchungs ergebnisse verschiedener Untersuchungen dass ca 50 der Schulanf nger Haltungsschw chen aufweisen und nach zwei Jah ren Schulzeit als haltungverfallen eingestuft werden 33 Ohne einen derartigen Zugriff so l sst sich aus dieser Sicht die Prognose wagen sind m glicherweise alle die bewegungskulturellen Innovationen in der Schule zum Scheitern verurteilt die an die elementare Min destvoraussetzung des motorischen Lernens n mlich die der k rperlichen T chtigkeit gebunden sind Ansonsten ist nicht auszuschlie en dass sich dadurch ein sekund res Selektionskriterium aufbaut wel ches komplexe und k rperlich anspruchsvolle Bewegungsformen ausschlie t und somit die sportlichen Dimensionen von Fertigkeiten im Sportunterricht gar nicht mehr thematisiert werden k nnen ELLERICH Sonntag Aktuell 28 Mai 2000 stellt fest Auf die Schwindsucht bei den Leibes bungen reagieren dieselben Politiker die den Prozess erst in Gang gebracht haben mit fragw rdigen Offensiven B ndnissen und Initiativen Nur Hampelei hinter der Schulbank oder auf dem bewegten Pausenhof kann gezielte Bewegung nicht ersetzen Das offene Leitziel der Entwicklung von Handlungsf higkeit im Sport verlangt aus dieser Sicht der Din ge ebenfalls nach einer Gewichtung der Sinndimensionen des Sportunterrichts Wenn die Frage nach dem Sinn der k rperlichen Ert chtigung damit beantwortet wird dass sie al
249. eterministische Einengung der Bewegungsvielfalt durch die Normen der Sportarten interpretiert Diese unterschiedlichen Auffassungen spiegeln sich nach wie vor in den Diskussion ber die Sinnhaftig keit des Turnens wieder Aktuell artikuliert sich diese kulturkritische Auffassung an der Bewegungsnorm in den Didaktiken des Turnens vgl Sportp dagogik 3 99 Auch hierbei werden die Kunstformen der Bewegung als weitestge hend deterministische Einengung des Turnsports aufgefasst Dabei wird davon ausgegangen dass diese Formen die Auseinandersetzung mit dem Turnen eher behindern Die Kunstform wird nicht als stheti sche Verfeinerung verstanden in der sich die Idee des Turnens widerspiegelt und deren Realisierungen helfen die Sportart zu erl utern Im Turnen besteht mit dieser engen Hinwendung zur Nat rlichkeit die Gefahr dass die Bewegungsaufga ben in einem Verfahren verbleiben dass sich durch offene letztlich gt unendliche Probleml sungen lt aus zeichnet Das sportliche Bestreben eine gt optimale technisch sthetische lt Bewegungsfigur zu finden wird nur rudiment r angesprochen oder den Teilnehmern benden freigestellt Die Forderung von BRUCKMANN 1993 7 bei einem angestrebten Handst tz berschlag vorw rts z B die gebeugten Arme des Lernenden nicht zu korrigieren sondern zu erlauben dass sich der Lernende mit einer Bewegung die eher einem Kopf berschlag hnelt zufrieden geben darf problematisiert die stheti
250. etischen Modelle dass Situationen lediglich im Sinne der Informati onsaufnahme wahrgenommen werden steht die handlungspsychologische Auffassung des aktiv bestim menden und selektierenden Handelnden gegen ber Wie jeder praktische Experte wei oder erfahren hat sorgt der zielbezogene gt Willk rbefehl lt sowohl i S eines Selbstbefehls aber auch i S einer gt objektiv lt richtigen Handlungsanweisung durch den Experten auch am Ende des Lernprozesses nicht f r einen zuverl ssigen Ablauf des Bewegungsvorhabens Das h ufige Misslingen eines Bewegungsablaufes im Turnen oder das vermeintliche Verlernen einer ei gentlich schon gekonnten Bewegung zeigen die Unzul nglichkeit der materialistischen Auffassung von der Fertigkeit als automatisiertem Produkt Der oft langwierige Prozess der richtigen Lenkung des Den kens auf die entscheidenden Merkmale der Bewegung gibt den Ausschlag f r erfolgreiches Lernen Es ist deshalb f r das Individuum notwendig kin sthetische Stereotype zur Verf gung zu haben die eine fr h zeitige Einsch tzung einer gelungenen oder misslungenen Bewegung erlauben oder eine alternative bzw sichernde Bewegung abrufen lassen Um dies zu erreichen muss der Vorgang der Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle in Zusammenhang mit der K rpererfahrung und der sthetischen Selbstbewertung geschult werden Der kin sthetische Sinn das Muskelempfinden sowie das K rpergef hl haben f r die Ausf h rung von Bewe
251. exion des eigenen Verm gens Gerade im Kunstturnen zeigt sich durch die Idee der Kreativit t und der technischen Verbesserung des Vortrages mit seinen Aus und R ckwirkungen auch auf die Ver nderung der Ger teeigenschaften eine permanente Ver nderung der Techniksollwerte Deshalb ist eine Technik im Kunstturnen auch nie abge schlossen sondern immer im Feinschliff und verlangt fortschreitendes Lernen teilweise auch Umlernen Je gr ndlicher nun beim Erwerb von Techniken die Grundstruktur der Verhaltenssteuerung durch die o g Differenzbildungen und Widerspruchsetzungen bei der Automatisierung der Technik gefordert und gef r dert wurde desto besser kann der gt Automatismus lt der Techniken des Turnens verstanden als die hoch spezifische Bereitschaft zur Wahrnehmung der jeweils antizipierten Ausl sebedingungen und Konse quenzen des jeweils intendierten Verhaltens HOFFMANN 1993 114 ausgebildet werden Automatisierung bedeutet in diesem Verst ndnis also hohe Sensibilisierung und Steuerung der Wahrneh mung auf handlungsrelevante Informationen Sie kann nicht als der Abruf eines stereotypen Verhaltens musters aufgefasst werden Diese Sensibilisierung und Steuerung l sst sich an einem Beispiel von Carl Lewis verdeutlichen Bei f nf Spr ngen die mit einer Ausnahme alle ber 8 50 m lagen zeigten diese deutlich unterschiedliche Auspr gungen bei den Parametern der horizontalen und vertikalen Geschwindigkeiten und der Ab
252. fen die real nicht zu erf llen sind Sp testens bei der Notengebung zeichnet sich deshalb f r den Lehrenden der Kon flikt ab dass er figurale Produkte seiner Sch ler mittels technisch sthetischer Regeln der Sportart bewer ten soll die so nicht zu bewerten sind Unter der Annahme einer gewissen Analogie von Leistungserhebung und Wettkampf w re festzustellen dass die notwendige Modifizierung des Wettkampfsystems in der Schule bei weitem nicht ausreicht um die Leistungen ad quat bewerten zu k nnen Ein Blick auf die Wettkampfwirklichkeit des Turnsports zeigt dann auch dass hier wesentlich mehr Modi fizierungen bereitgehalten und gezielter eingesetzt werden als dies im Schulsport der Fall ist In der Realit t des Schulsports bleibt der Anspruch in der Leistungs berpr fung komplette turnerische Fertigkeiten pr sentieren zu sollen selbst f r bewegungsbegabte Sch ler sehr schwer erf llbar F r nor mal begabte Sch ler ist es fast unm glich dieser Anforderung im zeitlichen Rahmen des Schulsports nachzukommen Es kommt damit zu der paradoxen Situation dass Fertigkeiten abgepr ft werden sollen die kaum pr sentable Formen aufweisen Die gt p dagogische lt Folge im schulischen Alltag Es werden entweder Minimalanforderungen an die sthetische Form der Fertigkeit gestellt oder auf so einfache Fertigkeiten zur ckgegriffen von denen erwartet wird dass mit diesen den Anforderungen entsprochen wird Im ersten Fall stellt sich f
253. fgaben verbessern die Beziehung zwischen der lernenden Person und dem Lerngegenstand nicht da sie kein sachgegenst ndliches Handeln notwendig machen und somit auch kein differenziertes Wissen ber eine m gliche L sung der Aufgabe vermitteln Unter dem didaktischen Gesichtspunkt der gt L sung einer definierten Bewegungsaufgabe lt wie dies in der Pr zisionslinie gefordert wird weist dieses Verfahren keine entsprechende Wirkung auf und verhindert sogar die Konzentration auf den Lerngegenstand Da wie schon HERBART 1818 1965 97 forderte das Lernen dazu dienen soll dass Interesse aus ihm entstehe sind derartige Zusatzaufgaben kaum als methodisch sinnvolle Ma nahmen unter dem Aspekt der Entwicklung eines teilnehmenden Interesses zu bezeichnen Um teilnehmendes Interesse zu entwickeln m ssen Sch ler mit dem Lerngegenstand konfrontiert bleiben und immer wieder in hnliche Entscheidungs und Konfliktsituationen gebracht wer den damit sie lernen dar ber zu urteilen vgl RUEP 1990 84 Erst wer mit dem dargebotenen Gegens tand oder Inhalt zum wiederholten Mal konfrontiert worden ist kann Interesse daran entwickeln ebd 86 Der hinsichtlich der Aufgabenstellung methodisch folgerichtige und unterrichtstechnologisch durchf hr bare Schritt im Lernprozess f hrt wiederum ber die entsprechenden Teilfiguren einer Bewegung Mit ihren die Bewegungslogik der Zielbewegung unterst tzenden Funktionen und ihren gr tenteils sel
254. forschung der Sportp dagogik kann die Frage welche Bedeu tung freies entdeckendes ben Exploration Instruieren und Korrigieren Pr zision und K nnen Pr sentation im unterrichtlichen Bewegungslernen haben und wie diese Elemente in einem erziehenden Sportunterricht einzusetzen sind mit dem augenblicklichen sportp dagogischen Erkenntnisstand vgl MEINBERG 1992 HILMER 1993 ELFLEIN 1995 SCHIERZ 1997 PROHL 1999 nicht befriedigend beantworten Die genannten Probleme beim Umgang mit dem Bewegungslernen des Turnens zeigen dies deutlich auf Die Diskussionen um den gt erzieherischen Wert lt von Auseinandersetzungen mit normierten Turnfertigkeiten f hrten dazu dass die Entscheidung ob oder ob nicht von subjektiven Standpunkten und Interpretationen der praktisch Lehrenden abh ngig wurden Damit entscheidet aber in letzter Instanz h u fig die erwartete M he im Unterricht dar ber ob dieses Lernfeld als berfl ssig abgelehnt oder als perso nal wirkungsvoll angesehen wird Tendenzen die Inhaltsauswahl dem Bed rfnis eines reibungslosen Unterrichts zu unterwerfen und von daher Inhalte als wichtig bzw berfl ssig zu benennen kann kaum als p dagogisch sinnvoll erachtet wer den V llig unlogisch sind dabei Versuche dem gleichen Sachverhalt n mlich Bewegungslernen noch unterschiedliche p dagogische Bedeutungszuschreibungen zukommen zu lassen Mit dem pragmatischen Unterfangen vorgegebene Sachgegenst nde des Sportunterrich
255. ften Ausbil dung der psychischen F higkeiten f r eine ad quate Handlungsregulation bez glich des Beanspruchungs profils der Sportart vgl BEIER 1987 HOTZ 1996 KRUG 1996 Da dies Profil neben der Originalit t Virtuosit t und technisch korrekten Ausf hrung von Bewegungen auch eine hohe Dichtigkeit der Schwierigkeitsreihung erwartet kommt der psychischen Belastungsf hig keit der Risikof higkeit und der Frustrationstoleranz der Sportler eine immense Bedeutung zu Die F higkeit bez glich des sportlichen Verhaltens klare Entscheidungen zu treffen und diese umzuset zen h ngt von der selbstregulatorischen Kompetenz ab Darunter fallen z B die Aufmerksamkeits Moti vations Emotions und Misserfolgskontrolle und deren Effizienz bei aktuell geforderten Handlungen Zusammengefasst wird dieses zielgerichtete Verhalten unter Einsatz der psychophysischen Aktivit t im Begriff der Handlung Als handlungsf hig in den TKS gilt wer sein erworbenes Bewegungsprogramm stabil pr sentieren auf Neuerungen ad quat reagieren und sein Programm entsprechend adaptieren kann Wir nennen es die gt Pr sentationslinie lt Die gt Pr sentation des eigenen Werkes lt bekommt durch die Bewertungssystematik der TKS ein zus tzli ches Gewicht da die Bewertungssystematik der TKS subjektiv weit mehr bedeutet als ein motorisches Taxationsverfahren Die Pr sentation einer bung so zeigt die sportliche Praxis tangiert in erheblichem Ma e die Dimension
256. fung der erlernten Formen in leicht zu identifizierende und selbst ndig zu realisierende Bausteine des gt berschlagens lt Es entstehen so aus einfachen Programmen ber die Selbstorganisation und Selbstreflexion des Tuns neue komplexere Einhei ten In den praktischen Aufgaben sind folgende wahrnehmbare St tzlagen Rotationsformen und K rperpositi onen zu Bewegungsbausteinen zu verkn pfen e Aus verschiedenen St tzformen wie Bankstellung Kniestand Schr ghandstand an der Wand etc berrollen in eine sich streckende R ckenlage oder weiter bis zu geringen K rperkr mmungen R ckenbr cke r ckw rts Die Endposition des K rpers kann dabei problemlos durch Akrorollen Mat tenrollen oder entsprechend gestalteter Ger tekombinationen gesichert werden e Als vertrauensbildende und zugleich spannende Aufgaben lassen sich Teilrotationen anbieten wie gestrecktes Umfallen eines Partners von einem Kasten in eine F ngergasse hinein Eine weitere M g lichkeit bei der die Rotationsgeschwindigkeit variiert werden kann ist der gt rotierende Fisch lt Hier bei liegt ein Partner in gestreckter K rperposition auf den Armen einer Werfergruppe h lt sich an der tiefgestellten Reckstange fest und wird von der Werfergruppe auf die andere Seite zu der F ngergrup pe geworfen Des Weiteren sind alle Formen des gestreckten gt Umfallens lt tauglich um Teilrotationen erfahren zu k nnen Mit der Verkn pfung dieser Formen lassen sich d
257. g und in der Beratung mit dem Lehrenden als gt Experten f r Lernvorg nge lt entwickelt der Lernende nicht nur seine f r sich definierten und damit sehr mannigfaltig einsetzbaren Zweckfiguren sondern er wirbt auch kommunikative und berfachliche Kompetenz Er kommt in die Lage ein zun chst verwirren des un berschaubares Bewegungsproblem auf fassbare und verst ndliche Bewegungsmerkmale hin zu reduzieren die es ihm erlauben weitere Fertigkeiten zu analysieren und kognitive wie auch motorische Zug nge zu er finden Mit der Anforderung im Verlaufe der Auseinandersetzung die Zweckfiguren qualitativ weiter auszuarbei ten und aktuelles K nnen anhand von so entstehenden gt Normen lt zu objektivieren er ffnet sich dem Ler nenden die M glichkeit sich mit der gt Wettkampfidee lt des Turnens auseinanderzusetzen Das Ziel des Turnsports meisterhaftes K nnen von komplexen Fertigkeiten zu pr sentieren erf hrt hierbei die notwendige p dagogische Modifizierung indem das meisterhafte K nnen auf subjektiv fina le Fertigkeiten bzw Teilfiguren projiziert wird Die sportliche Zieldimension wird dabei allerdings nicht verf lscht sondern bleibt auf der Objektebene als konstituierendes Merkmal erhalten Das vorgestellte Modell nutzt somit den Normbegriff als definierte Bewegungsprobleme um anhand eines klar umrissenen Problems objektiv turnerisches K nnen und personale motorisch kognitive Lern kompetenz zu entwickeln Die
258. ge aus den dvs Protokollen Nr 22 31 und 35 Sankt Augustin 1993 DAUGS R BLISCHKE K MARSCHALL F M LLER H Hrsg Kognition und Motorik 3 Symposium der dvs Sektion Sportmotorik vom 19 21 1 1995 in Saarbr cken Hamburg 1996 DAUME W Einleitung in die Charta des deutschen Sports In Sportbeirat des DSB Hrsg Charta des deutschen Sports Frankfurt 1968 30f DENK H HECKER G Texte zur Sportp dagogik Teil 1 Schorndorf 1981 DENK H Die Auswahl des Lehrstoffs als didaktisches Problem in der Leibeserziehung In Die Leibeserziehung 15 1966 DENK H Schulturnen Leibes bungen im Dienste autorit rer Erziehung In BERHORST H Geschichte der Leibes bungen Bd 3 1 Berlin 1980 325 349 DER SPIEGEL Netter Onkel In Osteuropa wurden jahrelang Turnerinnen k nstlich klein gehal ten Jetzt siegen auch Muskelzwerge aus dem Westen 32 1992 199 DER SPIEGEL Generation XXL 51 2000 146 158 DERBOLAV W Bodenkunstturnen ein uraltes Turngut Graz 1937 DEUTSCHE VEREINIGUNG F R SPORTWISSENSCHAFT Sportp dagogik wohin Refera te zur 1 Tagung der dvs Sektion Sportp dagogik vom 9 11 Juni 1988 Clausthal Zellerfeld 1989 DIE ZEIT Warum tun sie sich das an 4 11 1994 DIECKERT J Die heutige Sportentwicklung und das Ger tturnen In BRUCKMANN M Red Ger tturnen in der Sportlehrerausbildung Freies Turnen Akzeptanz und Perspektiven M nster 1998 7 14 DIECKERT J Freizeitsport
259. ge f r den weiteren planvollen Umgang mit komplexen und riskanten Bewegungsabl u fen Nur ber den Konflikt an der Grenze lassen sich die personalen Dispositionen thematisieren die ein erfolgversprechendes Handeln f r die Zukunft erwarten lassen So entwickeln Kinder durch explorative T tigkeiten kein berh htes Risiko einzugehen und ein realisti sches Verh ltnis zur Situation und zu ihren F higkeiten zu finden vgl HECKER 1989 329 Im Gegensatz dazu wird f r Kinder die ohne diese Erfahrungen auskommen m ssen eine wesentlich h here Unfallh ufigkeit angenommen da sie keine Kompetenz f r eine realistische Selbsteinsch tzung und auch nicht das notwendige Abstraktionsverm gen bez glich risikohafter Situationen erworben ha ben Somit wird deutlich dass exploratives Eindringen in neue Bewegungsr ume nicht nur unter motori schen sondern auch unter sozialen emotionalen affektiven und kognitiven Gesichtspunkten zu werten ist Das freiwillige Aufgeben von Sicherheit und das planvolle Auseinandersetzen mit dem Risiko setzt Ent wicklungsreize frei die f r eine positive Pers nlichkeitsentwicklung m glicherweise unerl sslich sind Das diesem Verhalten zugrunde liegende Neugierverhalten aus dem sich die kognitiven und motorischen Interessen ma geblich entwickeln kann jedoch nur entstehen wenn das Kind sich aktiv und experimentie rend mit seiner sozialen und gegenst ndlichen Umwelt auseinandersetzen darf In eine
260. gedr ckt sein gesamtes Handlungspotential aktivieren k nnen Diese Bewe gungstechniken lassen sich nur mit Hilfe kognitiv motorischer Konstruktionen und dem Einsatz al ler leistungsunterst tzenden Faktoren des Individuums erreichen Die Basis f r das Erreichen dieser Ebene stellt ein entsprechendes Leistungsvoraussetzungstraining dar Die diesen Fertigkeiten zugrun de liegenden Basisstrukturen m ssen als optimale technische Bewegungsleitbilder ausgebildet und au tomatisiert sein um den technisch festgelegten Bewegungsraum maximal ausnutzen zu k nnen Als Beispiele sind zu nennen Flugteile an Reck und Stufenbarren Mehrfachrotationen bei Abg ngen beim Bodenturnen und Sprung komplexe St tz und Hanglagen an Pauschenpferd und Ringen etc vgl SCH PE 1987 58 79 Um Turnen als Sport mit einem hohen Aufforderungscharakter f r Viele zu pr sentieren ist es wie oben angesprochen notwendig auf jeder der genannten Fertigkeitsebenen gt sportliche Anwendungsgelegenhei ten lt zu konzipieren wobei die Ebene der Technomotorischen Fertigkeiten I eine zentrale Rolle einneh men sollte Dies gew hrleistet dass die aktiv benden entsprechend ihrer individuellen Kosten Nutzen Bilanzierung entsprechende gt sportliche Anwendungsgelegenheiten lt finden und Turnen in dieser Sinndimension be treiben k nnen Das bedeutet die Sportart muss um Identifikationsm glichkeiten anzubieten die Ausrichtung ihres Wett kampfangebots haupts c
261. geschaffen werden welche gesellschaftliche und unterrichtliche Wirklichkeiten verzahnt Dies lie e eine didaktische Br cke zwischen sportp dagogischen Theorien und der Praxis der Schulwirklichkeit entstehen auf der von beiden Seiten Wissen transportiert w rde Mit dem Wiederer kennen von sportp dagogischen und fachwissenschaftlichen Aspekten im praktischen Vollzug ihres Un terrichts w rden Lehrende die unterrichtlichen Extreme von animativen Bewegungsangeboten naturwis senschaftlicher Trainingslehre oder mystisch mythischer Therapieformen vgl BECKERS 1987 250 vermeiden und zu einem wissenschaftlich orientierten Vorgang finden bei dem die Integration der ver schiedenen Aspekte des Bewegungslernen in den unterrichtlichen Vordergrund ger ckt w re 232 8 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK Worin besteht der Gewinn der Arbeit Das Dilemma praktisch Lehrender die zum einen einem Sportar tenkonzept folgen sollen das erwartet dass sehr unterschiedliche Sportarten regelgerecht unterrichtet werden gleichzeitig aber auch der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung und Ausweitung von Sportmotiv und Sportbegriff Rechnung zu tragen sei und deshalb neue Formen und Aktivit ten in den Schulsport zu integrieren sind verlangt nach einer Sortierung des unterrichtlichen Sportangebots Die Frage nach den Qualifikationsaufgaben die im Sportunterricht zu leisten sind ist dabei eben durch die au erschulische und auch extrasportive Fremdbestimmung
262. gestalt vorgege bene attraktive Bewegung musste auf Grund einer fehlerhaften Ger tegestaltung somit beschnitten werden 125 oft eine starke Verunsicherung v llige Ratlosigkeit aber auch Ablehnung der Sch ler bez glich des Sinns der Aufgabe Der Grund ist in der definierten Zweckgestalt der Ger te und der daraus vom Kind abgeleiteten Nut zungsstruktur zu suchen Das Kind erwirbt im Alltag die F higkeit die Zweckgestalt von Objekten zu erkennen und sie gem ihrer Verwendung korrekt einzusetzen Dieser Wahrnehmungsakt der Bestimmung des Gestaltbegriffs wird von B HLER 1960 74 als eine eigenartige und phylogenetisch uralt vitale Errungenschaft bezeichnet Im schulischen Kontext wird blicherweise diese Lernleistung des Kindes bestimmte Objekte regel und sinngem zu benutzen erwartet Zumindest die Gegenst nde und Objekte des kindlichen Alltags sollten bis zum Schuleintritt ihren Nutzungsprofilen entsprechend verwendet werden k nnen Nicht statthafte Benutzungen sollten vom Sch ler als solche erkannt und entsprechende Sanktionierungen auch akzeptiert werden k nnen Die T r ist generell nicht mit dem Fu zu ffnen der Schultisch nicht als Schlafst tte zu benutzen usw Die F higkeit Gestaltbegriffe richtig zu bestimmen versetzt das Kind nicht nur in die Lage auf vielf lti ge Weise Gestalt zu erfassen und Gestaltzusammenhang zu erkennen sondern es lernt auch mit die sen Objekten in der Um
263. grenzt sondern mit Sport als dessen Wesen gleichgesetzt wird Die ehemals angestrebte Bef higung zur kritischen Pr fung vielf ltiger Motive des Sporttreibens be schr nkt sich in dieser Lesart auf das Motiv dem Sch ler Flow Erlebnisse zu bieten Die gt Vielsinnigkeit lt des Schulsports und der didaktische Auftrag diese zu vermitteln w re damit nicht mehr notwendig Damit ist aber die Entwicklung einer selbst verantworteten Entscheidungs und Auswahlf higkeit der Sch ler f r das gesellschaftliche Handlungsfeld Sport bei weitem nicht gen gend thematisiert Schulsport kann nicht auf die Plattform eines sich gt selbst gen genden Tuns lt von Sch lern reduziert wer den Mit diesem Ansinnen bliebe der Schulsport noch weit hinter den p dagogischen Forderungen von 37 HERBART zur ck Dieser verweist darauf hin dass der Verbleib der Individualit t in dem Status in dem sie sich befindet sich also selbst gen gt als eine bornierte Selbstfixierung des Individuums zu werten ist in P dagogische Briefe 1964 29 f Dies kann nicht Sinn und schon gar nicht als p dagogische Begr ndung f r das Schulfach Sport heran gezogen werden Eine Auswahl von Sportarten f r den Schulsport die prim r den Gesichtspunkten eines gerade aktuellen modernen Sportverst ndnisses folgt und hierbei noch die Dimension spielerische T tigkeit zur erf llten Gegenwart zu eng fasst begrenzt die Vielfalt der Sinndimensionen des Sports Die spi
264. grundlegende Frage ob das Subjekt als individuelles Einzelwesen zu gel ten hat das sich durch seine Lebenst tigkeit die kulturelle und gesellschaftliche Wirklichkeit erschlie t oder als Subjekt das in Interaktion mit anderen in eine formierte Gesellschaft mit Regeln Normen Insti tutionen und Organisationen unausweichlich eingebunden ist wird in der Sportp dagogik je nach wissen schaftstheoretischem Standort unterschiedlich gewertet Das soziologisch orientierte Verst ndnis nach dem die menschliche Alltagswelt als eine gesellschaftlich konstruierte oder durch vorgegebene Typisierungen vorstrukturierte Wirklichkeit anzusehen ist in die jedermann eingebunden ist f hrt zu der Annahme dass die Grundstruktur der gesellschaftlich konstruier ten Wirklichkeit parzelliert ist KRON 1999 24 61 Eine wesentliche Parzelle in der kulturelle und soziale Wirklichkeiten versammelt sind und ber formale Qualifizierungen bei der Zulassung zu gesellschaftlichem Wissen regelnd eingreift ist die Schule Die Leitidee der Handlungsf higkeit wie sie von KURZ konzipiert wurde propagiert eine ffnung der Schulsportparzelle in Richtung einer weiter gefassten gesellschaftlichen Wirklichkeitskonstruktion Damit verloren zwangsweise die bis dahin bestimmenden Kodifizierungen und Normierungen des Sportunter richts ihren dominanten regelnden Eingriff bez glich Inhalten und Zielen und der Sportunterricht musste sich wesentlich st rker als bisher
265. gt Bewegungsprojekts lt Damit lassen sich die Lernschrittfolgen als die M glichkeit begreifen durch komplexes Denken den Sachgegens tand zu ergr nden F r den Lernenden wird der Fertigkeitserwerb in dieser Sportart so zu einer Auseinan dersetzung mit einem logischen System in dem er eine wesentliche Rolle als Verursacher einnimmt 179 Drittes Ann herungsfeld Dieses letzte Feld zeichnet sich durch die Hinwendung zu eigenst ndig pr sentierten sportlich definierten Fertigkeiten aus Die den Lernenden bis hierhin begleitenden und unterst tzenden Partner und Hilfsger te werden zugunsten der Pr sentation abgebaut Der Lernende muss jetzt immer selbst ndiger herausarbei ten welche Formen von ihm zu pr sentieren sind und wie er seine Versuche planen muss Die Selbstverantwortlichkeit f r das eigene Handeln wird um eine weitere Dimension reicher Die reale Einsch tzung des eigenen motorischen und psychischen Verm gens die kognitive Durchdringung der Faktoren Zielantizipation Anstrengungsbereitschaft f r die vorgenommene Fertigkeit erwartet rationales Handeln Unter diesem Gesichtspunkt k nnen Elemente die in der zweiten Ebene auf Grund hilfs und sicherungs technischer Mittel koordinativ gelingen konnten in die Ferne r cken Allerdings k nnen sie bei entspre chender Anstrengungsbereitschaft erneut erreichbar werden Dann aber ist der Lernende in der Lage sie auch wettkampff hig zu pr sentieren Das Ziel Fertigkeiten
266. gungen die nicht durch feste Formen eingeengt waren sich also in der Urspr nglichkeit des Verhaltens zeigen konnten Das Kind als Bewegungswesen bestimmte damit wesentlich die bungsformen der Leibes bungen Die individuelle Bewegungskunst des Kindes wurde aber von STREICHER 1928 183 auch als Spielen mit der Bewegung im Sinne des spielerischen Umgehens mit der gekonnten Bewegung als berschrei ten und Ausreizen der Bewegung verstanden STREICHERS drei gro e Arbeitsgebiete des Schulturnens umfassten dementsprechend auch die formale Arbeit die Leistungsarbeit und die Bewegungskunst Die Formung auf einem bungsgebiet von STREICHER als eine Notwendigkeit beschrieben um den Wert einer richtigen Bewegung kennen und sch tzen zu lernen interpretiert SCHMIDT 1998 56 als Aufgabe die vom Lehrer als anzustrebender Ausgleich zwischen individueller Handlungsstruktur und objektiver Technikstruktur vorzunehmen ist Der Erziehungswert dieser Vorgehensweise wurde inhaltlich und methodisch in der Reformbewegung des Nat rlichen Turnens und der Gymnastikbewegung formuliert In der Alltagspraxis wurde dieser Ansatz mit seiner Vielfalt und komplexen Struktur im Laufe der Jahre durch einen gt zivilisationskritischen lt Blickwinkel immer mehr auf die gt einfachen lt Formen der Leibes bungen und des Sports reduziert Aspekte der formalen Arbeit der Leistungsarbeit und der Bewegungs kunst wurd
267. gungen generelle und sportspezifische Bedeutung WITT 1997 265 Sie sind f r die Entwicklung der Bewegungsvorstellungen und der Herausbildung der Bewegung au erordentlich wichtig Sie helfen bei der Entwicklung des Bewegungsgef hls und der Bewegungsphantasie ber den kin stheti schen Analysator kann eine sportliche Handlung als richtig und gelungen der Vorstellung dem Programm oder der Aufgabe entsprechend und zugleich als sch n wahrgenommen werden ebd 266 Die Aufgabe ber die Entwicklung der sthetischen Kreativit t die eigenen Bewegungen attraktiver zu gestalten und ihnen Ausstrahlung zu geben ist ein objektives Erfordernis f r alle Sportarten bei denen sthetische Wett kampfwertungen vorgenommen werden Die sthetische Qualit t einer turnerischen Bewegung wird in aller Regel durch die sch pferische Verarbeitung von Impulsen aus Ballett Pantomime oder zirzensischen Darbietungsformen erreicht Das Lerntraining berschreitet in diesem Verst ndnis weit eine nur biologi sche und technische Adaptation an die Belange der Sportart sondern die Person wird wie BORRMANN formuliert f r die Sportart In Form Gebracht 97 3 Das technische Erg nzungstraining In diesem Teilbereich werden erg nzende Programme trainiert ohne die eine erfolgreiches Erlernen und Aus ben der Sportart nicht m glich ist Je nach Leistungsni veau kann es sich dabei um die Aufarbeitung einer spezifischen Vorraussetzungsbedingung f r e
268. h ber die gezeigten gt traditionellen Bewegungsformen lt von Kindern Zudem und dies ist ein sehr wesentlicher Punkt stellt sich bei derartigen Aufgaben auch das Problem der verf gbaren Zeit und der Organisationsstruktur des schulischen Unterrichts Eine gt prima lt Idee ein spannender Bewegungsvorschlag kommt entweder urpl tzlich oder aber er muss sich entwickeln k nnen Wenn Kinder im freien Spiel weder das eine noch das andere finden k nnen wird es ihnen langweilig und sie wechseln das Thema In der Schule gt fordert lt der Lehrer die kreative Idee ein und der m glicher weise entstehenden Langeweile kann sich niemand entziehen 128 6 2 FAZIT Um Turnen unter der Perspektive der Gestaltungs Explorationslinie Sch lern nahe bringen zu k nnen ist eine grunds tzliche Vermittlungslinie zu verfolgen bei der die Lernenden durch die angebotenen Hand lungen emotional und kognitiv betroffen werden Springen Drehen Fliegen Schaukeln und dabei den K rper aus unterschiedlichen Positionen in unbekannte Endpositonen zu bringen erzeugen immer eine bestimmte Form von gt Spannung lt und erwecken deshalb bei Gelingen eine gewisse gt Funktionslust lt Ob die T tigkeiten allerdings eher lustvoll angstvoll oder als langweilig empfunden werden h ngt wesentlich von der richtigen Mischung von Emotion und Kognition ab Die gt Vormischung lt liegt in der Kompetenz des Lehrers Durch die entsprechende Auswahl von Inhal
269. h ngen des Lerngef ge zu betrachten ist Die Systematik des Aufbaus l sst da die Lernsituationen ineinander greifen die Logik des Lernenden und die Logik der Bewegung in einen funktionalen Zusammenhang treten So f hrt auch ein individuelles gt R ckschreiten lt nicht zum Missbehagen des benden sondern der Lernende kann durch entsprechende Ausarbeitung seiner Zweckfigur den Lernvorgang weiter am gt Le ben lt erhalten Der Fertigkeitserwerb bleibt hierdurch ein spannender Prozess Didaktisch bietet jedes Lernfeld gen gend Bewegungsformen an die als eigene Handlungen attraktiv sind und einen Einblick in gt das Turnen lt gestatten 176 Diese Vorgehensweise er ffnet dem Lehrenden einen universelleren Zugang zum Lerngebiet als dies mit eng gefassten Vermittlungskonzepten m glich ist Da er nicht mehr einer motorischen Reihe folgen muss kann er eine gt Lernspirale lt konzipieren die den Bed rfnissen seiner Sch ler Rechnung tr gt und die Grundidee der Sportart erl utert Dieser Zugang der die Handlungsf higkeit und Kompetenz des Lehrenden nicht mehr ber die Kenntnis von methodischen Reihen definiert erwartet von ihm kompetentes Wissen ber menschliches Lernen und die F higkeit dieses in p dagogisch nutzbringende Kontexte zu transferieren Insofern sprengt dieser An satz die didaktisch methodische Vorgehensweise traditioneller Sportartenkonzepte obgleich das Lernen von sportlichen Fertigkeiten im Mittelpunkt des Anlieg
270. h folgende Bedingungen erfassen e Der Wettkampf ist so zu inszenieren dass der Ausgang des Handelns die Ergebnissicherung offen bleibt e Die Wettkampfsituation darf jedoch lediglich gesicherte Risiken bereithalten Sie muss sich deshalb am angebotenen Stoff und dem aktuell m glichen Verm gen orientieren e Der Wettkampf ist auf sicherem Terrain durchzuf hren Das f r eine sthetische Pr sentation notwendige Ger tearrangement ist ein Teil dieses Terrains und entsprechend zu nutzen e Die soziale Sicherheit liegt in der Normierung des Tuns Mit einer klaren figuralen Normierung der Teilfiguren wird gew hrleistet dass das was sein soll und das was nicht sein darf als verpflichtende Regeln allen transparent ist e Der Wettkampf pr sentiert Eigenleistungen Aus dem Wettkampfsystem muss klar erkennbar sein in welcher Weise die Quantifizierung der Eigenleistung honoriert wird 6 KUHLMANN 1998 entwickelte ein Theoriekonstrukt f r die Beschreibung von Elementen des Wettkampfsports Diese Denkrichtung ist sehr hilfreich bei dem Vorhaben die Leistungserhebung im Schulsport in einen modifizierten Wettkampf zu strukturieren 196 Auf der Grundlage dieser Rahmenbedingungen sind die Eckdaten f r den Aufbau einer thematischen Leis tungstabelle zu erarbeiten Der Sch ler soll anhand dieser Daten das dosierte Risikohandeln entwickeln das die Leistungs berpr fung zu einem Wettkampf werden l sst und somit spannend macht 6 7 5 2
271. h krisenanf lliges Kommunikations und Inter aktionsfeld Als wesentlich f r einen reibungslosen Lernprozess im Kunstturnen werden Kenntnisse der Athle ten Athletinnen ber die bestimmenden figuralen und funktionalen K rperlagen und K rperposi tionen bei und w hrend einer Bewegung angesehen Die K rperlage definiert sich dabei als die Lage des K rpers im Raum und zum Ger t die K rperposition als die Lage der einzelnen K rperteile zueinander Wichtig f r die kognitiv motorische Konstruktion von Zielbewegungen ist der Erwerb klarer mentaler Vorstellungen von den zeitgenau einzunehmenden und zu ver ndernden K rperlagen und K rperpositio nen Dies bedingt eine Integration von K rperlagenschemata und Raumschemata mit markierbaren wahrnehmungsf higen Bewegungssequenzen Die nach wie vor bestehende physikalisch logische Auf fassung vieler Trainer Wahrnehmung innerhalb der Bewegungsaufgabe durch die reine Setzung von Mo 96 toriksuperzeichen VOLPERT 1973 ableisten zu k nnen trifft den Sachverhalt der kognitiv motorischen Konstruktion bei weitem nicht in vollem Umfang Die Reichweite der subjektiven Situati onsdefinition NITSCH MUNZERT 1997 118 d h wie werden Situationen vom Handelnden wahrge nommen werden in den unterschiedlichen Auffassungen der informationstheoretischen und handlungs psychologischen Modelle g nzlich unterschiedlich diskutiert Der Abhebung der informationstheor
272. h zur Angleichung der methodischen Vermittlung von Inhalten durch bungsleiter und Trainer entwickelt wurden Diese entsprachen demzufolge auch den spe zifischen Erfordernissen der jeweiligen Sportart und weniger den erzieherischen Belangen von Sportunter richt Mit der bernahme dieser Handreichungen wurde schulischer Unterricht zunehmend an den trai ningsmethodischen Ma st ben der jeweiligen Sportarten orientiert und an sie angepasst Die Ann herungsbem hungen zeigen sich bei DAUME 1968 30 in seiner Einleitung in die Charta des deutschen Sports Wir wehren uns ganz und gar gegen die Isolierung des Schulsports zwischen dem was im freien Raum unsere Gruppen und Vereine tun und dem was die schulische Leibeserziehung soll gibt es unter dem Gesichtspunkt der Menschenbildung und pers nlich verantworteter Leistung keinen Unterschied Darum sollen die Lehrer bungsleiter und Freizeithelfer einander kennen und in die H nde arbeiten Diese Tendenz zeigt sich allein bei der Betrachtung einer methodischen Reihe des Felgaufschwung am Reck W hrend im Lehrbogen f r Leibes bungen H USLER W 1969 14 von einem Entwicklungsweg gesprochen wird und bez glich des unterrichtlichen Klimas und der Fertigkeitsann herung geraten wird diese bungsfolge soll den Kindern in lockerer und spielerischer Weise angeboten werden Man wird sie m glichst selbst ndig arbeiten lassen Die anschauliche Situation lockt daz
273. heit Im Gegenteil die Verunsicherung gegen ber der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns w chst Das Fach das zwischenzeitlich mit instrumentellen Begr ndungen f r die es gar nicht taugt berfrachtet ist kann in Folge dessen den Forderungen nach immer weiteren Sportbed rfnissen argumenta tiv kaum mehr begegnen Reflektierter Widerstand und ein Besinnen auf die realen M glichkeiten des Faches sind in diesem Kontext nur noch schwer m glich Die Gefahr dass origin re Aufgaben des Sportunterrichts wie z B eine fundamentale k rperliche und motorisch sportliche Ausbildung zu bernehmen dabei in den Hintergrund geraten w chst zusehends Wenn allerdings der Kernauftrag des Faches gt sportliche Bildung lt im Sinne eines reflektierten Verste hens von Sport zu vermitteln aus den Augen verloren wird entspricht Sportunterricht nicht mehr den wissenschaftlichen Auflagen an ein Schulfach und muss mit entsprechenden Legitimationsdebatten rech nen Um Sportunterricht im Sinne eines solchen Bildungsgedanken verl sslich zu konzipieren scheint es not wendig zu sein die Relevanz von g ngigen Sportarten und deren Vermittlungskonzepten unter dieser Per spektive zu berpr fen In der vorliegenden Arbeit wird dies am Beispiel Ger tturnen unternommen Die Sportart und deren Vermittlung werden dabei im Grundsatz als Tr ger und Mittler bildungsrele vanter Sinndimensionen begriffen Es galt deshalb nach geeigneten Modulen zu forschen
274. hen 1995 BAUMANN H Schulsport wozu Historische Anmerkungen Sinnfragen Forderungen In BAUMANN H HAIMERL B Hrsg Kongressband Schulsport wozu Aachen 1995 155 166 BAUMG RTNER F Grundeinsichten als Strukturprinzip der Allgemeinbildung In Demokrati sche Erziehung 6 1980 236 BAUR J K rper und Bewegungskarrieren dialektische Analysen zur Entwicklung von K rper und Bewegung im Kindes und Jugendalter Schorndorf 1989 BAUR J Zur beruflichen Sozialisation von Sportlehrern Schorndorf 1981 BAUR J Zur Perzeption des beruflichen Status von Sportlehrern In Sportwissenschaft 1982 4 407 f BECKERS E Spa Fun Wohlbefinden Wider die Kultur der Sprachlosigkeit In Spectrum der Sportwissenschaften 11 1999 2 29 43 BECKERS E Darf Sport ein p dagogisches Mittel sein In Sportwissenschaft 1 1994 82 88 BECKERS E Der Instrumentalisierungsvorwurf Ende des Nachdenkens oder Alibi f r die ei gene Position In Sportwissenschaft 23 1993 6 233 257 BECKERS E Durch R ckkehr zur Zukunft Anmerkungen zur Entwicklung der Sportp dago gik In Sportwissenschaft 17 1987 3 241 257 BEIER G Die Bedeutung der Bewegungsvorstellung im motorischen Lernprozess und M glich keiten ihrer Herausbildung bzw Vervollkommnung In Theorie und Praxis des Leistungssports 25 1993 5 117 127 BEIER G Spezifische Methoden zur Entwicklung der porprozeptiven Wa
275. hen Umfeldes besit zen affektiv emotionale Anregungsfunktionen und es kann deshalb bei entsprechender Gestaltung der Spannungsinduktion von Zuwendungstendenzen und entsprechender Interessensbildung zum Sachge genstand ausgegangen werden vgl NICKEL 1973 SCHERLER 1975 SCHLESKE 1977 Aus der Sicht der vorliegenden Arbeit geht es folglich im Wesentlichen um die funktionale Interpre tation von wagnishaften Erfahrungen die innerhalb von selbst zu gestaltenden und zu nutzenden Objektwelten gemacht werden k nnen und um die daraus zu erwartenden F higkeitserweiterungen und Interessensbildungen am Sachgegenstand Turnen 113 6 1 3 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Funktionslust und Spannung Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist durch intensive Anpassungs und Differenzierungs leistungen und vielf ltigen damit verbundenen Pers nlichkeitsformungen gepr gt Nach KROH 1994 LEHRKE 1988 PIAGET 1969 und RUEP 1990 sind dabei Neugierde und Interesse als wesentliche Grundpfeiler f r diese Entwicklungsprozesse anzusehen Diese zun chst sehr breit angelegten Formen k nnen durchaus stark fluktuieren und werden massiv von der Reizsituation der Umwelt beeinflusst GUILFORD 1950 interpretiert diese Beweglichkeit und den damit entstehenden Einfallsreichtum als Merkmale sch pferischen Denkens verweist aber gleichzeitig auf die entstehenden Probleme wenn das sch pferische Denken innerhalb der Ideenfl chtigke
276. hen und vollziehen lie e 4 5 1 Methodischer Zugang Ph nomenologische p dagogische und hermeneutische Analyse Das Bedingungsgef ge der allt glichen schulischen Situation in der Inhaltsfragen des gt lehrplanverpflich teten lt Sportunterrichts mit der Einflussnahme der Angebote der au erschulischen Sportwelt in Einklang zu bringen sind ist systematisch nur aufrecht zu erhalten wenn eine bewusste theoretische Begr ndung die jeweilige p dagogische Situation erkl ren hilft Da die Grundstruktur des p dagogischen Feldes eine gt intentionale Machtanwendung lt des Erziehers in der Interaktion mit dem Sch ler impliziert ist es f r das Handeln des Erziehers notwendig dass er diese in Form eines theoretischen gt Wissens Warum lt legitimieren kann Dies deshalb weil der individuelle Bil dungsprozess der in enger Verflechtung mit diesen gesellschaftlichen Grundstrukturen vonstatten geht von eben diesen versteckt unbewusst oder latent determiniert wird Die Oberfl chenwirkung von Werten Wertewandel aktuellen Trends usw wirkt deshalb auf das Handeln des Einzelnen im Sinne einer objek tiven Gegebenheit Dieser Funktionskreislauf einer sich selbst begr ndenden Realit t ist im Haupts chli chen durch kritische Reflexionen zu unterbrechen Um als Sportlehrer seine eigene Rolle und sein Handeln reflektiert begr nden zu k nnen ist es f r diesen unerl sslich die Situation die das eigene Tun mitbestimmt zu gt durchschauen lt D
277. heoretischen Ausarbeitung der Merkmalsdimensionen des Systems Turnen ergeben sich so die Annahme die notwendigen Erkenntnisse um die vorhandenen Systematiken der Fertigkeits und Ord nungssysteme des Turnens wesentlich einfacher zu fassen Dies stellt die Grundlage f r konzeptionelle berlegungen und die zu beachtenden Konstruktionsbedingungen f r ein theoretisches Rahmenmodell schulischer Vermittlungslinien dar 4 4 _FORSCHUNGSGEGENSTAND VERMITTLUNG IM GER TTURNEN Wesentlich f r die schulische Akzeptanz einer Sportart auf der praktischen Handlungsebene ist das Be dingungsgef ge von avisierten inhaltlichen Zielsetzungen und den zur Verf gung stehenden Vermitt lungskonzeptionen Die allgemeinen negativen Rahmenbedingungen des Sportunterrichts immernoch fallen 30 des vorgesehenen Sportunterrichts aus 70 des Unterrichts werden fachfremd unterrichtet die Ausstattungen mit Sportst tten und Sportger ten ist unzureichend durch Einstellungsstopp und Stellenabbau fehlen inhaltliche Innovationen f r den Sportunterricht vgl STEINHOFF 1994 32 treffen eine technisch kompositorische eine gt Kunst Sportart lt ganz besonders Von daher ist unter der Perspektive der Akzeptanz zu fragen ob diese negativen Bedingungen bei dem Versuch der Konstruktion 56 eines Vermittlungsmodells nicht als gt Bedingungsfeld der Vermittlungspraxis lt integrierend mitzubeach ten sind Wesentlich f r diese Arbeit sind d
278. hermeneutische Analyse uusnseessssnessnnnenennnnensnnnnensnnnnnnnnnnennennnnensnnsenennn nenn 63 ZUR PHILOSOPHIE DES GER TTURNENS DIE SACHSTRUKTUR DES TURNENS u 2422400sssessssessnneessnennnnennnnnnnn nenne 64 MERKMALSDIMENSIONEN DER SPORTART uusesessensessensnessnnnnnsnensnennenn nn 64 5 1 1 Analyse bergeordneter Merkmale technisch kompositorischer Sportarten 64 5 1 2 Grundlegende Leitlinien f r den Lern und Trainingsprozess 0 nncesesennnnneeeenenn 69 ANALYTISCHE REGRESSION DES TURNENS AUF SEINE MOTORISCHE GRUNDIDEE 1 sein Sean eben 72 STRUKTURELLE PROBLEME DES SYSTEMS TURNEN ueenensesnseennnn 74 DIE FERTIGKEITSEBENEN DES TURNENS censensessenssennsnsnsensnnnnennnennennnn nn 79 5 4 1 Strukturbesonderheiten des Kunstturnens 2uusssueesssessnnessnennennsnnnennnnennenennes nennen 81 ORDNUNGS UND KLASSIFIZIERUNGSKONZEPTE IM SPORT 82 5 5 1 Ordnungssysteme im Turnen uccccsssssesssnsenssnnnnnssennenssnnnnennnnsenennnennennnnennnsennennnnensnnen 82 5 5 2 Die horizontale Ordnungsstruktur des Turnens 220002220002222snennseeennnenssnnnnnnnne nennen 83 5 5 3 Die vertikale Ordnungsstruktur des Turnens 2200022244042200senennneensennnsennnnnnnn onen 87 AUSWIRKUNGEN DER ORDNUNGSSYSTEME AUF DIE SCHULISCHE VERMITTLUNGSKONZEPTIONEN uessnensennnsennne 89 SYSTEMATIK DES T
279. hlich an den realen M glichkeiten potentiell Interessierter ausrichten Die Erwei terung der Wettkampf und Anwendungsangebote sollte allerdings nicht zu Lasten der Grundidee gehen Technische Erleichterungen bei den Grundanforderungen in den bestehenden Wettkampfsystemen unter Beibehaltung der sportlichen Grundregeln bieten am ehesten die M glichkeit einer durchg ngigen Iden tifizierung der benden mit der hier skizzierten Grundidee des Turnens Die Ausrichtung an internationalen Standards die f r die Orientierungen der Hochbegabten wichtig und aus diesem Grund auch zwingend im Auge zu behalten und in entsprechende Wettkampfangebote zu fas sen ist taugt in dieser Sichtweise nur sehr eingeschr nkt als Identifikationsgr e Die k nstlich vorgenommene begriffliche Aufspaltung der Sportart in scheinbar unterschiedliche Sinndi mensionen und die Unterscheidung der Akteure anhand ihres Fertigkeitsniveaus in Freie Turner Ger t turner Kunstturner und Hochleistungskunstturner muss als Fehler im System bezeichnet werden Lang fristig k nnte dies die Grundidee des Turnsports zum Verschwinden bringen da die gemeinsame Identifikationslinie des sportlichen Tuns f r die Akteure nicht mehr klar herausgestellt ist Der hypothetische Versuch die Teilnehmer einer anderen Sportart analog zu dieser Struktur begrifflich und inhaltlich zu definieren macht schnell die Unsinnigkeit dieses Verfahrens deutlich F r die begriffliche Bestimmung des
280. horndorf 1997 173 225 NICKEL H Entwicklungspsychologie des Kindes und Jugendalters Bd I Bern 1973 NIETZSCHE F ber die Zukunft unserer Bildungsanstalten Leipzig 1925 NITSCH J R u a Hrsg Techniktraining Beitr ge zu einem interdisziplin ren Ansatz Schorn dorf 1997 NITSCH J R ALLMER H Hrsg Handeln im Sport Zwischen Rationalit t und Intuition Be richt ber das Symposium anl sslich des 30j hrigen Bestehens des Psychologischen Instituts der Deutschen Sporthochschule K ln vom 8 bis 9 September 1995 in K ln K ln 1996 NITSCH J R MUNZERT J Handlungstheoretische Aspekte des Techniktrainings Ans tze zu einem integrativen Modell In NITSCH J R u a Hrsg Techniktraining Beitr ge zu einem in terdisziplin ren Ansatz Schorndorf 1997 109 172 NITSCH J R MUNZERT J Theoretische Probleme der Bewegungsorganisation In NITSCH J R u a Hrsg Techniktraining Beitr ge zu einem interdisziplin ren Ansatz Schorndorf 1997 50 71 NORDMANN L Selbstorganisation und motoriktheoretische Grundlagen konzeptionelle An s tze und erste Befunde Leipziger Sportwissenschaftliche Beitr ge 32 1 1991 90 106 ODENBACH K Die bung im Unterricht Braunschweig 1969 OERTER R Psychologie des Spiels Weinheim 1997 249 OPASCHOWSSKI H Neue Trends im Freizeitsport B A T Freizeit und Forschungsinstitut Hamburg 1994 ORGLER A Trilogie eines Alaskasommers Bigwal
281. hren dass das prim re Interesse der gt Prak tiker lt an gt Tipps und Tricks lt f r den Alltag sehr hoch ist Das Interesse an einer Einbindung dieses in strumentellen Wissens in bergeordnete Konzepte ist allerdings bei weitem nicht so ausgepr gt und muss immer erst entwickelt werden 26 Dabei wird deutlich dass eine erfolgreiche Umsetzung von Konzepten stark davon abh ngig ist ob der Vermittler auf beiden Ebenen fundierte Sachkenntnis aufweist Kann dies nicht eingel st werden bleibt die Skepsis der Praktiker hoch und das Fortbildungsinteresse bleibt auf die Formen der gt praktischen Hilfsma nahmen lt reduziert Eine konzeptuelle Ver nderung der Praxis ist damit aber kaum zu initiieren Es erscheint von daher not wendig p dagogische Konzepte und deren Umsetzungen in einem regelm igen interaktiven Zyklus mit den Lehrenden zu vermitteln um so funktionelle und strukturelle Ver nderungen der Praxis zu erreichen Dies erfordert entsprechende institutionalisierte Plattformen die einen kontinuierlichen und interaktiven Informationsaustausch auf instrumenteller und konzeptueller Ebene gew hrleisten Erst damit kann For schungswissen hinreichend implementiert und so das Theorie Praxis Problem verringert werden Ohne funktionierendes Implementationssystem ist es nicht verwunderlich wenn in der augenblicklichen Situation die Lehrenden speziell von der Sportp dagogik eher das Gef hl vermittelt bekommen weder Adressat und noch w
282. hren theoretischen Erschlie ungen von Erzie hungs und Bildungszielen des Sportunterrichts aus g nzlich allgemeinen und definitorisch offenen Be zugsfeldern wie z B Gesundheit Freizeit Personalisation Emanzipation Sozialisation bleiben um ihrer Aufgabe der p dagogischen Orientierungsfunktion gerecht zu werden unscharf und auslegungsbed rftig und k nnen aus diesem Grund kein normatives pr skriptives und ethisches Anweisungssystem f r besse res Handeln darstellen 25 In ihrem Bem hen den Anspr chen wissenschaftlicher Konzeptionen zu gen gen m ssen sie sich zu n chst theoretisch fundieren und vermeiden es daher vehement konkrete Formen schulisch praktikabler Vermittlungslinien vorzuzeichnen durch die ihre systematischen Zuordnungen eventuell gef hrdet er scheinen vgl KRON 1999 273 Wie SCHIERZ 1997 41 feststellt ist die aktuelle Sportp dagogik augenblicklich noch weit von einem System entfernt das die einzelnen Konzeptionen in einen geordneten Zusammenhang untereinander bringt und berl sst infolgedessen der Sportdidaktik bei der planerischen Umsetzung von vage be schriebenen Erziehungszielen sehr viel Raum Konkurrierende Unterrichtskonzeptionen mit der Tendenz zum gt Absolutismus lt sind die Folge F r den schulischen Alltag so bleibt festzustellen werden die Lehrenden durch diese Art der Erschlie Bung berfordert da die zu leistende Integration von Forschungswissen in Praxiswissen ohne stru
283. hrnehmungsf higkeit im Kunstturnen In CHRISTMANN E MAXEINER J PEPER D Psychologische Aspekte beim Lernen Trainieren und Realisieren sportlicher Bewegungshandlungen bps K ln 1997 BENNER D Allgemeine P dagogik Weinheim 1991 BENNER D Die P dagogik Herbarts eine problemgeschichtliche Einf hrung in die Systematik neuzeitlicher P dagogik 2 Aufl Weinheim M nchen 1993 BERGER P L LUCKMANN Th Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit Eine Theorie der Wissenssoziologie 5 Aufl Frankfurt M 1977 BERGNER J Lehrplanrevision in Baden W rttemberg Eine Analyse der Lehrpl ne von 1984 bis 1994 im Vergleich mit der curricularen Situation der siebziger Jahre Diss Schorndorf 1998 BERNETT H Grundformen der Leibeserziehung 3 Aufl Schorndorf 1975 BLASCHE B H Werkst tte der Kinder Schnepfenthal 1800 1 802 BLISCHKE K Bewegungslernen mit Bildern und Texten Theoretische Grundlagen und expe rimentelle Untersuchungen zur Ausbildung von Bewegungsvorstellungen K ln 1988 BOLLNOW O F Vom Geist des bens Eine R ckbesinnung auf elementare didaktische Erfah rungen Freiburg i B Basel Wien 1978 237 BORRMAN G SCHMIDT D Entwicklungsprobleme der Struktur der Wettkampfleistung in den technisch kompositorischen Sportarten In Wissenschaftliche Zeitschrift der DHfK Leipzig 29 1988 3 79 93 BORRMANN G Leistungsvoraussetzungen f r die sporttechnische Ausbildung im Nachwuc
284. hs training der technisch kompositorischen Sportarten In FAKULT T f r SPORTWISSENSCHAFT DER UNIVERSIT T LEIPZIG Hrsg Sport und Wissenschaft Leis tungsvoraussetzungen im Nachwuchstraining Sankt Augustin 1993 35 42 BORRMANN G Zum Problem sthetischer Wertma st be im Ger tturnen und ihre Ber cksich tigung in der Ausbildung von Diplomsportlehrern Wissenschaftliche Zeitschrift der Deutschen Hochschule f r K rperkultur Leipzig 21 1980 2 57 79 B S K Aufgaben und M glichkeiten des Schulsports zur Gesundheitsf rderung In BAUMANN H HAIMERL B Hrsg Kongressband Schulsport wozu Aachen 1995 63 68 BRACK R HOHMANN A WIELAND H Hrsg Trainingssteuerung Konzeptionelle und trainingsmethodische Aspekte Stuttgart 1994 BR UTIGAM M Erfassung und Darstellung der planungsbezogenen Berufstheorie des Sport lehrers In BRETTSCHNEIDER W D Hrsg Alltagsbewu tsein und Handlungsorientierungen von Sportlehrern Schorndorf 1984 105 121 BR UTIGAM M Spa als Leitidee jugendlichen Sportengagements Konsequenzen f r die Sportdidaktik In sportunterricht 43 1994 6 236 244 BR UTIGAM M Unterrichtsplanung und Lehrplanrezeption von Sportlehrern Ahrensburg b Hamburg 1986 BRETTSCHNEIDER W D BR UTIGAM M Sport in der Alltagswelt von Jugendlichen Ma terialien zum Sport in Nordrhein Westfalen Bd 27 Frechen 1990 BRETTSCHNEIDER W D KRAMER H J Sportliche Interessen
285. hsprung oder einen Flick Flack auszuf hren Geht es dagegen um das Erlernen weniger risikobehafteter Fertigkeiten so k n nen alternative Vermittlungskonzepte zum Tragen kommen HALLEBRECHT 1998 88 Es ist ohne Zweifel richtig dass in Situationen die f r Sch ler nicht mehr zu berschauen sind eine stren ge Lehrerlenkung notwendig ist um so gefahrloses und angstfreies Lernen zu erm glichen Dies darf aber nicht dazu f hren dass die Vermittlung schon in ihrer Anlage ausschlie lich auf derartige Verfahren fest gelegt und dem Sch ler die M glichkeit sich einen eigenen berblick zu verschaffen vorenthalten wird Die richtige Frage der Lehrerlenkung muss lauten Wie kann die Bewegung gt gegliedert lt werden um selbst ndige Versuche m glich zu machen Um Turnen interessanter vermitteln zu k nnen erscheint es deshalb notwendig die technisch methodische Ausbildung im Turnen zu berdenken SCHIERZ kritisiert in diesem Zusammenhang besonders die p dagogische Programmatik von Funke Treutlein Sperle und Moegling Deren weltanschauliche Intentionen und politische Hoffnungen die sich in einer alternativen Bewegungskultur ei ner Bewegungsp dagogik wiederfinden und den kologischen und friedfertigen Gegenpol zum Sport bilden sollen erfordert ein v llig anderes erziehliches Milieu an der Schule Sportunterricht w rde damit zu einer Enklave in der Sport zugunsten alternativer Bewegungsangebote weichen m te vgl S
286. ht von eng umgrenzten Iheoretten leiten lassen 182 Es sind Lernsituationen zu konzipieren die untereinander deutliche Zusammenh nge aufweisen und da durch f r den Lernenden einsichtige und hilfreiche Erfahrungs und Ann herungsfelder darstellen mit denen er die Aspekte des Faches begreifen kann Die vorgestellte Skizze zeigt grundlegende Strukturen einer genetischen Vermittlungslinie auf mit deren Hilfe problembezogenes unterrichtliches Handeln im Turnen m glich wird 6 7 KONZEPTIONELLE BERLEGUNGEN UNTER DEM GESICHTSPUNKT PR SENTATION 6 7 1 Die sthetik des Turnens im Dilemma mit dem Zeitgeist eines modernen Sportverst ndnisses Ger tturnen wird im Gegensatz zu modernen Lifetime Sportarten als eine besonders traditionelle ja stren ge Sportart bewertet Die Empfindung Turnen sei eine gt strenge lt Sportart wird dabei im Besonderen durch die rituellen Regeln der Sportart ausgel st Diese Rituale das riegenweise Aufstellen der Sportler das gemeinsame Wechseln von einem Ger t zum anderen das Anmelden einer bung durch Handzei chen das Abmelden nach dem Vortrag durch eine kleine Verbeugung zum Kampfgericht hin vermitteln eine Botschaft des Verflossenen des Althergebrachten des Traditionellen In einer Gesellschaft in der Lockerheit Coolness Cleverness Individualit t usw als anzustrebende Ver haltensmerkmale gelten wirken diese Rituale fremd Sie werden als unzeitgem ja unsch n empfunden Die
287. hulische Auseinandersetzung mit Sport sowohl die spielerischen Formen wie auch die sachliche Ernsthaftigkeit die gt strenge lt Disziplin des gt fehlerlosen lt Werkes anspricht 228 75 FAZIT Die implizite Forderung den Schulsport f r alle Aktivit ten offen zu halten und die sich daraus ergebende mangelnde theoretische Vertiefung der jeweiligen Sinndimensionen erbringt f r die Lehrenden keine Entscheidungshilfe in Bezug auf die Auswahl sinnvoller Sachgegenst nde und begr ndeter methodischer Vermittlungsverfahren Die Bindung an die Qualifikationsaufgabe gt Fit werden lt f r den au erschulischen Sport erh ht die Ge fahr Vermittlung auf eine am Trend orientierte gt zeitgeistliche lt Interpretation von Bewegungslernen zu reduzieren und Sportunterricht durch eine massive Orientierung an gerade aktuellen soziokulturellen An spr chen zum gt Jahrmarkt von Bewegungsaktivit ten lt zu machen F r die Lehrenden ist es schwer innerhalb dieser Vielfalt von Angeboten und Vermittlungstrends den P dagogischen Bezug SCHMIDT MILLARD 1992 zum Sachgegenstand zu bewahren Handlungsf higkeit als Klammer des sportunterrichtlichen Tuns l sst sich durch die ungenaue Argumentationsfigur auch mit Begriffen wie Beliebigkeit Aktionismus und Pragmatismus auskleiden und mindert den beste henden Begr ndungsdruck auf das Fach nicht Es scheint dass mit der Ausweitung des Sportbegriffs der p dagogische Bezug des Faches zu grundlegen
288. hwindigkeit mit den entsprechenden Positionswechseln zu und ist f r das Turnen deshalb keine notwendige Lernvoraus setzung Im Schulsport verbleiben die Beweglichkeitsanforderungen ausschlie lich im therapeutischen Bereich Medizinische Untersuchungen zeigen allerdings in erschreckendem Ma e Mobilit tsdefizite bei Sch lern was sicher zu einer gewissen Lernhemmung im Turnen f hrt und aufgearbeitet werden muss Die Wahrnehmung von K rperpositionen in Verkn pfung mit unterschiedlichen K rperlagen stellt mithin eine zentrale Ausbildungsgr e f r die K rpererfahrung dar und bildet deshalb vielfach den methodischen Ausgangspunkt des Bewegungslernens im Turnen 147 Aus systematischer Sicht sind folgende Formen zu nennen aus denen sich Bewegungsaufgaben entwi ckeln lassen Positionen des Rumpfes Positionen der Extremit ten Rumpfaufrichtung K rperspannung Beinspreizf higkeit vorw rts K rperkr mmung vorw rts Beinspreizf higkeit r ckw rts K rperkr mmung r ckw rts Beinspreizf higkeit seitw rts K rperkr mmung seitw rts Armf hrung rotatorisch unterst tzend Verkn pfungen der K rperkr mmungen Armf hrung translatorisch unterst tzend z B Kurbet vorw rts und r ckw rts Armf hrung sthetisch gestaltend Tab 4 Schematische Darstellung des Bewegungsmerkmals K rperpositionen 6 3 5 Generelle Verkn pfungsm glichkeiten Die genannten und beschriebenen Bewegungs
289. ialisation mit dem Paradigma gt Erziehung zum Sport lt wie auch den Blickwinkel der Personalisation mit dem Paradigma gt Erziehung durch Sport lt Die theoretische Fundierung des Konstrukts Handlungsf higkeit reicht auch hier als gemeinsame Platt form auf der diese unterschiedlichen Erziehungsaufgaben von Schulsport diskutiert versachlicht und verdeutlicht werden k nnen offensichtlich nicht mehr aus Die Versuche Sportunterricht an einem ffentlich vorgegebenen aber eben sehr divergenten und ausei nanderflie enden Bild des Sports zu orientieren verdeutlicht dass der Handlungsbegriff f r die schul sportliche Praxis und deren Legitimationsn te nicht pr zis genug ist und bez glich der Auswahl relevanter Inhalte und Methoden unter erzieherischen Aspekten nicht ausreicht Eine Erweiterung um solche inhaltliche Aspekte die wie BAUMANN 1993 7 erhofft dem Schulsport im aktuellen und absehbaren gesellschaftlichen Kontext und in einer ver nderten Institution Schule sei nen besonderen Wert und seine Funktion zuweisen k nnte bedarf einer gr ndlichen didaktischen Ana lyse der sportlichen Trends Ein schlichtes bernehmen von Trendsportarten kann damit nicht gemeint sein da dies einem unreflektierten Konsumverhalten der Tr ger von Erziehungsinstitutionen gleichk me Ohne theoretische Plattform auf der Bildung und Erziehung durch den Sportunterricht einvernehmlich zu diskutieren sind bleibt zu bef rchten dass die verschiede
290. iationen darauf herum gesprun gen und mit der Bewegung gespielt Die Ideen reichen dabei von einfachsten Formen bis hin zu variablen und komplizierten Formen des Schatten und Partnerh pfens bis zum Spiel gt bockendes Pferd lt oder gt Kofferpacken lt Die Kinder benutzen das Trampolin aber seiner Zweckgestalt entsprechend zum wie auch immer gearteten gt H pfen lt Noch nie ist jemand auf die Idee gekommen das Trampolin beispielsweise mit Brettern oder Planen ab zudecken um es somit zu einer H tte oder einem Zelt umzugestalten um dann darunter spielen zu k n nen Nat rlich setzen sich die Kinder auch einfach mal unter das Trampolin oder spielen dort Aber die durchaus m gliche Interpretation die Objektgestalt des Trampolins als gt H tte Zelt etc lt aufzufassen 6 Bei diesem Spiel macht ein Kind mehrere Spr nge vor Das n chste Kind wiederholt diese in ihrer Reihenfolge und f gt einen neuen Sprung hinzu Das n chste Kind bernimmt nun diese Kombination und darf seinerseits einen Sprung hinzuf gen Dies wird meist solange wiederholt bis jemand einen Abfolgefehler macht oder die Kombinationen als zu waghalsig eingesch tzt werden Danach wird ein neuer Koffer gepackt 127 f hrte nie dazu die Zweckgestalt gt H pfgelegenheit lt des Trampolins zu ver ndern umzudefinieren oder sonst in irgendeiner Form entgegen dieser gt Bestimmung lt zu nutzen Der Charakter und die Attraktion des Trampolins ist quasi
291. icht zu Mit dieser gr eren Zweckfreiheit hofft VOLKAMER Sch lerinteressen besser ber cksichtigen zu k nnen st t aber wie er selbst feststellt auf die Schwierigkeit dass dies als curricularer Erziehungsauftrag kaum ge fasst werden kann Wir sehen dass im Schulsport der konstitutive und prinzipiell folgenlose Handlungs bereich Sport in den regulativen und prinzipiell folgenreichen Handlungsbereich Schule eingegliedert worden ist Daraus ergeben sich nicht aufl sbare Konflikte und Probleme die man nicht verdr ngen kann 230 die aber immer wieder aufbrechen Sport wird Schulfach wie alle anderen auch und die Leistungsanspr che werden aus dem System Schule und nicht aus dem System Sport begr ndet VOLKAMER 1987 65 F r VOLKAMER ebd 74 liegt die Schwierigkeit des Sportunterrichts somit auch nicht an zuviel tradi tionellen oder zuwenig modernen Inhalten ein Handstand ist f r den der ihn noch nicht kann immer neu und spannend sondern im Zwang diese p dagogisch aufbereiten zu m ssen Er sieht die Gefahr in der Routine des Lehrers die ihn f r das was den Sport f r den Sch ler spannend macht die Neuigkeit der Kitzel das Risiko das der Lernende empfindet verschlie t Die F higkeit des Lehrenden diese Spannung immer wieder erneut aufzubauen und sie unterrichtlich zu sichern ist in unse rer Sicht an eine p dagogische Theorie von Unterricht gebunden deren Ausgangspunkt nur der Unterricht s
292. idungen die zwangsweise instru mentelle Zweck nderungen des Sports nach sich ziehen Sportunterricht ist durch diese Entscheidung kaum mehr an der Leitidee eines folgenlosen Tuns BECKERS 1994 84 des au erschulischen Sports zu orientieren sondern muss im Gegenteil diesen Schonraum ganz bewusst verlassen und praktisch durchf hrbare gt Qualifikationsaufgaben lt beschreiben und bernehmen Das bedingt eine elementare Beschreibung der von SCHIERZ a a O geforderten sinnstrukturellen Grundlage des Sportunterrichts die es erlaubt ableitbare Qualifikationsaufgaben zu konkretisieren Realistische Unterrichtsziele von Sportunterricht sind deshalb von p dagogisch und motorisch realisierba ren gt Zielbeschreibungen lt abh ngig die den Bildungsbezug von Bewegung als sinnstrukturelle Grundlage des Sportunterrichts im Auge haben Dieser Bezug bedingt letztlich eine Auswahl und entsprechende Mo difikationen von Inhalten des Sports f r den Sportunterricht Die Frage welches Instrumentarium und welche Formen innerhalb des allt glichen Sportunterrichts taug lich sind Bildungsbez ge herzustellen bleibt ohne theoretische Fundierung sehr widerspr chlich Deut lich wird dies bei einem unstrittigen Merkmal sportlicher Handlungsf higkeit der fundamentalen k rper lichen Funktionsf higkeit Die Notwendigkeit und Entwicklung einer fundamentalen k rperlichen Funkti onsf higkeit die Sch lern den Umgang mit der Sache Sport prinzipiel
293. ie en e Die Aneignung sthetischer Werte setzt die zwingende Aufmerksamkeit der Lehrenden f r eine At mosph re der geistigen Akkumulationsbereitschaft gegen ber solchen Werten voraus e Die Bef higung zur sthetischen Bewertung und Gestaltung h ngt von kreativen und konstruktiven L sungen der Bewegungsaufgaben ab Dies schlie t auch zirzensische Darbietungen mit ein Der Um nochmals die ber hmt ber chtigte provokative Frage des Sch lers zu bem hen warum er denn eine Kippe lernen solle wo es doch viel einfacher w re mittels einer Leiter das Reck zu erklimmen Diese Frage zu beantworten ist nur dann schwie rig wenn der Lehrende selbst im gt Nat rlichkeitsgedanken lt des Sports verstrickt ist und es von daher nicht versteht die Kippe als motorisches Kunstst ck zu definieren Die lapidare Antwort auf die Frage kann nur lauten Weil es eine Kunst ist 202 Rahmen sollte dabei nicht zu eng gezogen werden sondern prim r von individuellen Pr ferenzen Er fahrungen und Bed rfnissen der Lernenden bestimmt werden vgl WITT 1997 267 268 Die sportlich k nstlerische Dimension des Ger tturnens mit der Grundidee der Optimierung von Schwie rigkeit und Qualit t muss um dieses Grundanliegen transportieren zu k nnen unterschiedliche Hand lungsm glichkeiten f r Lehrende und Lernende er ffnen Sowohl die offenen Angebote mit Einbindun gen der Bewegungsaufgaben in zirzensische oder showorientierte Darbietunge
294. ie Auffassungen und Erfahrungen vieler Praktiker die zeigen dass auf Grund der technomotorischen Inhalte der Sportart eine unterrichtliche Inszenierung sehr schwierig zu gestalten ist Damit bekommt die Systematik der bewegungstheoretischen Zug nge zu den Inhalten des Sports und die daraus abgeleiteten Vermittlungsmodelle der Sportart bestimmendes Gewicht Mit der gt historischen lt R ckwendung der aktuellen didaktischen Ans tze Turnen wieder gt frei zu ma chen lt werden die bewegungstheoretischen Zug nge des Ger tturnens zwar indirekt kritisiert allerdings l sst sich noch kein nennenswerter Versuch erkennen ein entsprechendes bewegungstheoretisches Kon zept f r das gt Freie Turnen lt zu entwickeln Im Gegenteil die motorische Reduzierung durch die aktuellen didaktischen Ans tze orientiert sich erneut an der gedanklichen Linie von GAULHOFER STREICHER ohne diese vollst ndig zu rezipieren Die von GAULHOFER STREICHER geforderten Grunds tze beim motorischen Lernen und Handeln werden hier lediglich auf motorische Inhalte im Sinne der nat rlichen Bewegungen reduziert Als Begr ndung wird der moderne Sporttreibende angef hrt der so f hrt FRANK aus in Sportp dago gik 3 99 will sofort genie en und ohne langes ben die Trends erleben die unsere Erlebnis und Konsumgesellschaft anbietet Da sich f r diese gt reduzierten lt turnerischen Formen wiederum kaum au erschulische Anwendungsfelder fin
295. ie Tendenz in der Pra xis sich gt das Leben einfach zu machen lt und Sportunterricht auf die einfache und nichtssagende Dimen sion des gt Ausgleiches lt und des gt Spa es lt vgl BECKERS 1999 zu reduzieren deutet auf den Mangel eines theoretischen gt Wissens Warum lt hin Inhaltsfragen im Wesentlichen nach Beliebtheit zu orientie ren hei t die Handlungsbedeutungen des Sports nicht weit genug zu reflektieren gleichzeitig aber damit eine gesellschaftliche Norm zu setzen bzw dieser unreflektiert zu folgen Damit bekommt Sportunterricht eine gt Ausdrucksgestalt lt die zu den realen Konstruktionen von gt Sport lt in erheblicher Differenz steht Diese Betrachtung stellt den Ausgangspunkt der in dieser Arbeit vorgestellten p dagogischen berlegun gen in Bezug zu den Sinndimensionen von gt Sport lt dar Detailliert werden deshalb die Handlungsbedeu tungen des Turnens aufgezeigt und mit den latenten Sinnstrukturen von Sportunterricht in Beziehung ge setzt Durch die hermeneutische Betrachtung werden die Erkenntnisse ber bedeutsame Sinndimensionen des Turnens reflexiv verdichtet interpretiert und als gt Bauformen von Turnunterricht lt gefasst die ein verbessertes erzieherisches didaktisches und unterrichtliches Handeln erm glichen sollen 63 5 ZUR PHILOSOPHIE DES GER TTURNENS DIE SACHSTRUKTUR DES TURNENS 5 1 MERKMALSDIMENSIONEN DER SPORTART Die Frage was pr zis ist unter dem Ph nomen gt Turnen lt zu verstehen
296. ie grundlegenden prototypischen Formen des ber schlags konstruieren Diese k nnen sein e In Bauchlage auf einer Mattenrolle liegen die H nde st tzen auf dem Boden Aus dieser K rperposi tion werden die Beine aktiv bis zum Handstand geschwungen Danach erfolgt ein gestrecktes berfal len in die R ckenlage Diese Form kann an unterschiedlichen Ger ten und Ger tekombination durch gef hrt werden Es eignen sich die Kombination Reck Pferd der Stufenbarren Pezzyb lle Matten und Akrorollen Diese Kombinationen erlauben es teilweise auch sie im Sinne eines gt Rebounders lt 7 Die Akrorolle ist eine Schaumstoffrolle die z B ber Reckstange Barrenholm u gest lpt werden kann Damit k nnen be sonders schwierige K rperpositionen verdeutlicht und gefahrlos realisiert werden 174 zu verwenden also ein mehrfaches Hin und Herschwingen zu erm glichen Wesentlich bleibt aber dass damit die Endposition des HST erf hlt werden kann e Bei entsprechender Ausf hrung und entsprechender Ger temodifikation k nnen diese Formen in Verkn pfung mit einer aktiven K rperkr mmung bis zum Stand geturnt werden Die einfachen energetischen und r umlichen Verh ltnisse dieser Prototypen k nnen vom Lernenden ber schaut werden und lassen sich entsprechend seinen Bed rfnissen auch rasch und unproblematisch modi fizieren Eine geschickte Anordnung von verschiedenen Ger ten und Ger tekombinationen erm glicht
297. ie komplexen Handlungen nur im Zusammenwirken von Denken und Wirken Tun erreichbar sind Die legitimen subjektiven Interessen k nnen hier durchaus zu reflektierten individuellen Modifikationen der Lernschrittfolgen f hren Mit der M glichkeit z B durch die Entwicklung eigener praktikabler Teilfi guren im Sinne einer individuellen Passung kann ein zielgerichtetes Eingreifen in das Umfeld erfolgen womit das Lernen an der Logik des Sachgegenstands angeregt wird Mit der gemeinsamen Planung und Zielsetzung wird vom Sch ler Selbst und Mitverantwortung eingefordert und er wird zur Teamf higkeit erzogen Da die Zielsetzungen innerhalb eines Themas durchaus verschiedene Richtungen erlauben kann ein und dasselbe Element f r unterschiedliche Kontexte aufbereitet werden So kann die Erarbeitung des Elements unter dem Gesichtspunkt zirzensisch darzubietender Kunstst cke erfolgen die auch einer interessierten ffentlichkeit vorgestellt werden sollen Die Erarbeitung kann aber auch auf die Ansteuerung eines turne rischen gt Werkst cks lt gelenkt werden welches z B nur mittels einer gt arbeitsteiligen lt Teamarbeit reali siert werden kann 171 Eine derartige Konzeption verlangt eine langfristige Anordnung von gt Lernelementen lt im Sinne einer gt methodischen Gro form lt Damit lassen sich logischerweise weit weniger Themen bzw Elemente im Unterricht erarbeiten als dies mit methodischen Reihen m glich scheint Wie die g ngige Prax
298. iebene Frage nochmals die Notwendigkeit der sach analytischen Bestimmung und Beschreibung der Grundidee des Turnens da erst damit eine zufriedenstel lende didaktische Analyse des Turnens als Element des Sportunterrichts zu leisten ist 92 5 7 SYSTEMATIK DES TECHNIK FERTIGKEITSLERNENS IM KUNSTTURNEN Der massive Einfluss der bewegungstheoretischen Gesichtspunkte der Ordnungs und Klassifizierungssys teme auf die Vermittlungskonzeptionen wurde schon immer durch die Erfahrungen und Reflexionen der gt Vermittlungsexperten lt der Sportart erg nzt abgemildert oder auch g nzlich in Frage gestellt Mit ihren eigenen methodischen Zug ngen beim Technikerwerb und Techniklernen die allerdings einer allt glichen Wirkungsanalyse unterliegen nahmen diese Zug nge sowohl instrumentellen als auch konzeptionellen Einfluss auf die Vermittlungsmodelle F r den Alltag der Vermittlung gilt die Leitidee das Techniklernen f r den Lernenden so leicht und sicher wie m glich zu gestalten Die fortschreitenden Systematiken und Prinzipien des Techniktrainings versu chen dieser Leitidee zu entsprechen und Konzeptionen zu entwickeln die dieser Vorgabe entsprechen Unter diesem Gesichtspunkt scheint es durchaus hilfreich zu sein ein solches System zu analysieren und f r die Methodik des Schulsports zu modifizieren Der Trainingswissenschaft ist es bisher noch nicht gelungen eine Theorie des Technikerwerbs vorzulegen vgl MARTIN 1989 9 MARTIN CARL LEHNER
299. ien p dagogischer Standpunkte als an den motorischen Inhalten der Sport art Die kulturkritische Interpretation gt Salto lt als eine Norm Figur aufzufassen in der sich das gt normier te lt Bewegungs System des Turnsports widerspiegelt und Lernenden als auch Lehrenden bei der Erarbei tung der Fertigkeiten keine Freiheiten l sst ist zu kurz gegriffen Die Vielschichtigkeit und Mehrperspek tivit t des Begriffes gt Norm lt sind noch nicht weit genug reflektiert und es sollten grundlegende Erkennt nisse der Anthropologie vgl BUYTENDIJK 1956 bei dieser Frage genutzt werden 218 7 4 1 Ausprobieren oder Auseinandersetzen Die Frage der p dagogischen Auslegung von Schulsport f hrte zu einer unterrichtlichen Orientierung bei der das K nnen von Fertigkeiten und die Verbesserung von F higkeiten in den Hintergrund trat und einer kommunikativen Struktur des gt mannigfaltigen Ausprobierens von Spiel und Sport lt mehr Platz einr umte vgl GIESECKE 1992 GEBMANN SCHULZ 1995 KOFINK 1999 Die Annahme dass vielf ltige Informationen aus und Kommunikation mit verschiedenen Dom nen des Sports Sch ler handlungsf hig machen f hrte zur praktischen Konsequenz m glichst viele aktuelle Sportarten und Bewegungsaktivit ten in den Sportunterricht aufzunehmen Dies zog zwangsl ufig eine exemplarische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Sachgegenst nden des Sports nach sich Der Wechsel des sportp dagogischen Paradigmas Sportunterri
300. ierbei den schulischen Bedingungen gr ere Priorit t einr umen Ohne die grundlegende Ausbildung explorativer Aktivit ten die als erkenntnisbildende Praxis angelegt sein muss ihren Anwendungsbereich demzufolge entsprechend den F higkeiten der Lernenden zu erwei tern hat lassen sich die r umlichen zeitlichen und dynamischen Parameter von Bewegungstechniken ei ner Sportart sonst nicht sinnstiftend realisieren Erst die Erfahrungsleistungen durch die Explorationen die bez glich ihrer Wirkungsbreite und Wirkungssicherheit berpr ft und f r die Bew ltigung neuer Situationen generalisiert werden m ssen gew hrleisten unter diesem praxisbezogenen Aspekt die Entwicklung von Denken und In telligenz Sie stellen dadurch eine elementare Ordnungspotenz dar mittels der Sch ler gt gebildet lt werden k nnen und erst durch diese Bildung in die Lage versetzt werden sich komplexen Bewe gungsabl ufen zu n hern vgl SCH PE 1997 11 15 GARDNER 1983 122 Die F higkeit elementare Bewegungen ordnen zu k nnen kann somit als Grundstock f r die Organisation konkreter Vorstellungen bei komplexeren Bewegungsaufgaben des Ger tturnen angesehen werden Diese Bewegungsaufgaben zeigen strukturelle Merkmale auf die ohne die angesprochene kognitive und motori sche Entwicklung einen m hseligen Erwerb erwarten lassen Auf der Grundlage gut ausgebildeter senso motorischer Empfindungsqualit ten die wie beschrieben prozesshaft durch Differenzierung
301. ieren st tzen und h ngen k nnen liegt nicht nur am gt Computer lt sondern in der massiven Verlagerung des Sportunterrichts zum reinen gt Spielunterricht lt 158 die fehlende konstruktive Vorstellung wie Ger te unter dem Gesichtspunkt der Bewegungserleichterung zu kombinieren sind Hier macht sich das Fehlen von Wechselbeziehungen zwischen der gt Wirklichkeit lt des Turnens und der gt Wirklichkeit lt des Schulturnens besonders negativ bemerkbar Die Objektwelt der Turnpraxis zeigt eine Vielfalt die der Schulturnpraxis g nzlich fehlt Es zeigt sich dass gerade in der gt normierten lt Sportart Kunstturnen mit ihrer gt traditionellen Ger tewelt lt eine Vielzahl von nicht normierten Ger ten eingesetzt wird um Turnen zu vermitteln Die Frage warum dieses gt Prinzip einer funktionalen Ger teanpassung lt was der didaktischen Forderung nach ad quatem Medien und Lernmitteleinsatzes entspricht in der Schule nicht greift l sst sich schwerlich beantworten Die Erh hung der Selbst ndigkeit die sich mittels dieser Hilfsmittel erreichen lie e w rden dem gefor derten Verursacherprinzip beim motorischen Lernen entsprechen und dem Lernenden wesentlich mehr Chancen er ffnen seine Bewegungskunst zu entwickeln Das m hselige Schieben und Ziehen des Part ners selbst bei einfachsten turnerischen Bewegungen fiele weg und Sch ler k nnten Turnen attraktiv und gt selbst verursacht lt erleben Auch hier liegt die Vermutung von
302. ierf hig und manipulierbar sein e Die Bewegungsformen m ssen kognitiv fassbar sein und sich lernlogisch vom Sch ler aus zu weite ren Bewegungsformen verkn pfen lassen e Die Bewegungskultur des Lernenden muss dadurch erweitert werden Der methodische Rahmen Dieses erste Ann herungsfeld stellt sich im Sinne einer Bewegungsbaustelle dar Allerdings mit einer strategischen Linie Die erworbenen Bewegungsformen sollen eine gt verkn pfendes lt Lernen f r turneri sche Fertigkeiten anregen Dazu muss eine Objektwelt geschaffen werden mit deren Hilfe sich der Ler nende klare logische Bewegungskonstruktionen im Sinne von Wenn Dann Verkn pfungen aufbaut Dar aus entwickelt sich ein reproduzierbarer willk rlich abrufbarer und damit sicherer Bewegungspool der die weitere Erarbeitung von Fertigkeiten erm glicht Die Kreativit t des Lernenden muss in der Ausei nandersetzung mit der Objektwelt auf tragf hige Aufgabenl sungen hin orientiert werden Mit der Erfah rung tragf hige Bewegungsl sungen explorieren zu k nnen wird die individuelle Sicherheit erworben die als notwendige Voraussetzung anzusehen ist auch konstituierende Bewegungsmodule f r unterschied liche Zielbewegungen zu konstruieren Das vielfach praktizierte Verfahren die Bewegungsbaustelle unspezifisch ohne konkretes Thema sozusagen als gt freies Feld des Tuns lt anzubieten verf hrt zum Jahrmarktsmotto wer kann wer will noch etwas zeigen wer zeigt die
303. iese Sinndimension ist vielmehr lediglich als Teilaspekt der Grundidee des Turnens und als Grundlage der Genese von Fertigkeiten innerhalb der Gestaltungs Explorationslinie zu sehen Sie bleibt systematisch deshalb auch eng mit den weiteren konstituierenden Merkmalen des Turnens wie der Pr zi sionslinie und Pr sentationslinie verwoben Gerade die gt Bewegungssorgfalt lt bekommt unter diesem Blickwinkel eine berragende Bedeutung f r die m gliche Erweiterung von Grundsituationen und stellt die Basis f r das Fortschreiten zu komplexeren Bewegungsaufgaben dar Bewegungslogik und Bewegungssorgfalt sind zu entwickeln Sie sind zwei tragende Pfeiler f r das Expe rimentieren mit Bewegungen und Grundlage der F higkeit sich auf das Wagnis von immer neuen Bewe gungserfahrungen einzulassen Damit kann als Aussage festgehalten werden Die analysierte Grundidee die Philosophie des Turnens aufgefasst als ein gt Spiel mit den k rperlichen Mitteln in einem definierten Bewegungsraum lt bleibt in einem dialektischen Sinne nur dann spannend wenn auf unterschiedlichen Ebenen Ordnung und Unord nung Geregeltes und Ungeregeltes in immer neuer Weise eine dynamische Bed rfnisanpassung erf hrt vgl SUTTON SMITH 1978 Weder die funktionale Betrachtungsweise der Fertigkeit als zentraler Ausgangspunkt f r deduktive Lehr konzepte noch die p dagogisch romantische Verkl rung von Bewegungs und K rpererfahrung als ein 7 So sieht BRUCKMANN 1
304. iese Struktur im Auge haben ergibt sich dass Wagnisse erzieherischen Sinn dann machen wenn sich aus der Erstl sung weitere spannende und steigerbare Fertigkeiten anschlie en lassen wenn sich dadurch ein generelles aber auch sport spezifisches K rpergef hl f r die Bewegungsansteuerung erschlie t und wenn gleichzeitig die Ent wicklung einer sthetischen Selbstbewertung eingeleitet wird Dieser Blickwinkel macht verst ndlich warum auch der tollste Bewegungsspielplatz die attraktivsten Ger tekombinationen und explorative Strukturen des Hindernisturnens f r Kinder immer nur eine gewisse Zeit spannend bleiben 3 Die ber hmt ber chtigte Frage Warum soll ich eine Kippe lernen wenn es viel einfacher ist mit einer Leiter das Reck zu er klimmen weist in einer gewissen Form auf die Problematik von Erkenntnisgewinn hin Wenn dem Sch ler nicht verst ndlich gemacht werden kann worin der Reiz von Artefakten liegt wird er deren Erwerb schwerlich f r besonders sinnvoll halten Die Erkenntnis des Sinns von Artefakten muss deshalb ber den prozesshaften Erwerb von spannenden Bewegungsgestalten einge 111 Der Spannungsbogen von T tigkeiten bleibt nur dann erhalten wenn sich aus den aktuell be herrschten Fertigkeiten nachfolgende subjektiv spannendere Fertigkeiten ergeben k nnen Inso fern ist eben nicht das gt attraktive lt Ger tearrangement von alles entscheidender Bedeutung Erst das Bedingungsgef ge einer gt nach obe
305. iesem Grund die gt Nat rlichkeit lt der Bewegungsformen zu einem zentralen Erziehungswert innerhalb der Leibeserziehung erhoben 188 Die sterreichische Turnreform pr ferierte dabei den Ansatz der biologischen Richtigkeit von Bewe gungen Die Grundidee war die Individualit t der Bewegung zu sichern und sie weder in einer stilisierten Gemeinschaftsbewegung noch in den genormten Kunstst cken des konventionellen Turnens aufgehen zu lassen Die Kritik wandte sich dabei haupts chlich gegen die milit risch reglementierten Gemein schaftsbewegungen und die daraus abgeleitete mangelhafte Entwicklung einer inneren Arbeitszucht SEYBOLD 1969 120 122 Die Kunstst cke und Kunstfertigkeiten der technisch kompositorischen Sportarten wurden da sie in Stil und Ausformung von der favorisierten Brauchform abwichen und deshalb nicht auf nat rliche Weise zu erwerben waren an die Peripherie des Unterrichts verbannt Ins Zentrum des Erwerbs r ckten Elemente die unmittelbar aus dem Inneren quellen konnten ebd 120 Es wurde somit zur wesentlichen didaktisch methodischen Aufgabe der Unterrichtslehre solche Formen zu finden mit denen die anatomisch physiologischen und psychischen Hemmungen der Lernenden zu beseitigen waren Dadurch sollten die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden sich mit nat rli chen Bewegungsformen auseinandersetzen zu k nnen ebd 134 Als nat rliche Formen der Bewegung galten alle Bewe
306. ieser Auffassung dem Paradigma der biologischen Richtigkeit von Bewegungen In dieser Perspektive sind Bewegungen nur dann gt sch n lt wenn sie entweder nat rlich n tzlich oder erfolg reich sind Dieses nat rliche Sportverst ndnis kollidiert mit der gt k nstlich k nstlerischen lt Dimension der technomotorischen Handlungen des Turnens und ruft im Zusammenhang mit den genannten Ritualen Misstrauen ber deren Zustandekommen hervor So werden z T Ausw chse d h das Fehlverhalten von einzelnen Personen die den ethischen Konsens einer Lehr Lerngemeinschaft verlassen was nicht nur in den technisch kompositorischen Sportarten vor kommt schon fast als kausale Bedingung f r die Aus bungsmodalit ten der Sportart berzeichnet vgl DER SPIEGEL 32 1992 S DWEST PRESSE 29 10 1994 DIE ZEIT 4 11 1994 Ohne den Versuch die Grundidee des Turnens als ein Bem hen aufzufassen urspr ngliche Bewegungen umbilden und verfeinern zu wollen bleibt eine gt Bewertung lt der Sportart auf deren Rituale hin fixiert und entsprechend oberfl chlich Eine Betrachtung der Trainingspraxis in der die Bedingungen geschaffen werden die es erlauben solche Gestaltungen berhaupt vornehmen zu k nnen wird somit nicht in Bezug auf das technomotorische Handlungsprofil sondern in Bezug auf das Paradigma der nat rlichen Bewegung und deren biologischen Richtigkeit gesetzt und danach bewertet Aus diesem Blickwinkel bleibt das Schaffen von orth
307. iff der Handlungsf higkeit favorisieren Kategorien wie Zweckfreiheit und Spa Flow Erlebnisse und Selbstverwirklichung die als unterrichtlich relevante Kategorien eines curricularen Faches allerdings problematisch sind weil hier die beiden Systeme Sport und Schule miteinander kollidieren Aktuell tut sich die Sportp dagogik schwer eine theoretisch fundierte Br cke zwischen den Leistungs normen und erwartungen der Schule und dem folgenlosen Tun des au erschulischen Sports zu errichten Mit der Anlehnung an die Prinzipien der Arbeitsschule wird hier ein Br ckengang vorgeschlagen Das theoretische Konstrukt dass manuelle Arbeit die zur geistigen Aktivit t zwingt als p dagogisch wirksa mes Erziehungsprinzip aufzufassen ist wird als Kategorie aufgefasst die sich analog auf das Bewegungs lernen bertragen l sst Ebenso wie das technische gt Werk lt als Resultat einer produktiven Arbeit den Attributen Exploration objektive Gestaltung Vollendungstendenz und Selbstpr fung verpflichtet ist ist auch das Bewegungsk nnen als Resultat von produktivem Bewegungslernen diesen Attributen verpflich tet Damit ist die Entwicklung praktischen K nnens auch an diesen Prinzipien zu orientieren womit sich dilettantisches Ausprobieren sorgloses Umgehen und berbordende Vielfalt von allein verbieten Es ist vielmehr notwendig die sorgsame Entwicklung der k rperlichen und sportlichen Kompetenz Augenmerk zu schenken da diese die Entwicklung ei
308. ig ist und entsprechend eingefordert wird Durch die moderne Apparatewelt wird so das Dilemma erzeugt dass sie zwar eine gro e Erleichterung f r das physische Leben bringt und zu einer immensen Erweiterung der Reichweite mancher Sinne f hrt gleichzeitig aber jedoch Erfahrungsm glichkeiten gerade der Sinnesorgane drastisch reduziert die eine sichere motorische Umweltbew ltigung erm glichen Das in einer lebensgef hrlichen Spielumwelt entwickelte durchaus verst ndliche Sicherheitsdenken Bewahrungsp dagogik von Eltern und P dagogen zwingt hierdurch dem Kind gt zivilisatorische lt Anpas sungsleistungen auf die der motorischen Entwicklung des Kindes entgegenwirken und Defizite provozie ren Die Bewegungsbaustelle wie sie von LANDAU haupts chlich f r Kinderg rten entwickelt wurde ist ein Ansatz der hier Abhilfe schaffen k nnte da er dem Verlangen der Eltern nach potentieller Sicherheit entspricht gleichzeitig aber durch das freiere gro r umigere Bauen Konstruieren und Umgehen mit Materialien der Idee des freien selbstt tigen und eigenst ndigen Spiels entspr che Der Sportunterricht speziell in der Grundschule m sste eingedenk dieser Tatsachen sein motorisches An gebot entsprechend modifizieren um der Logik LANDAUSs folgend die positiven Aspekte der selbstt ti gen Auseinandersetzung mit Bewegungsformen einer gezielten Bewegungsschulung in Einklang zu brin gen Die Realisierung von offenen Bewegung
309. iglich auf die Entwicklung eines bio mechanisch gest tzten Anforderungsprofils des Kunstturnens gr ndet Versuche mit der Bildung von bergeordneten Profilklassen die Handlungsstruktur turnerischer Bewe gungsformen einfacher zu erfassen wurden in gewissen Linien theoretisch schon von CARRASCO 1979 SCHMIDT 1979 und THEVENIN 1979 gemacht Diese durch die Praxis des Kunstturnens vorgegebene Denkrichtung der Modellbildung hat den Vorteil dass nicht mehr Fertigkeiten klassifiziert sondern die f r die Fertigkeiten notwendigen grundlegenden Bewegungsformen profiliert werden LUDWIG entwickelte die auch von BR GGEMANN 1989 vorgezeichnete Einteilung der turnerischen Bewegungsformen weiter indem er die beobachtbaren grundlegenden Ph nomene der Elemente mit Hilfe mechanischer und biomechanischer Gesetzm igkeiten und Theorien erkl rt Er begr ndet seine Einteilung der Bewegungsformen in Profilklassen mit der Erkenntnis dass die g ngige methodische Praxis des Kunstturnens Elemente durch eine Teillernmethode ansteuert die sich mit den in der Turnsprache fixierten Elementen nicht mehr erfassen und gleichsetzen l sst da sie oft nur Teile eines vollst ndigen Turnelementes sind Deshalb sieht er es als notwendig an dass auch f r die Theorie die Notwendigkeit eines solchen Vorgehens nicht bersehen werden sollte LUDWIG 1994 17 Eine Profilklasse definiert sich f r LUDWIG durch die spezifischen vorher definierten biomechanis
310. ildungstheoretische Forderung Sportunterricht wieder vermehrt unter der Perspektive der Bildung als p dagogisches Mittel zu betrachten verlangt die zu engen rein sportmethodischen Zug nge zu den Sachgegenst nden zu ver ndern Die rein sportliche Handlungsf higkeit wird zugunsten von personalen Handlungskompetenzen zur ckgesetzt Die Gefahr dass das erzieherische Problem der Verh ltnisbestim mung zwischen den personal gew nschten Handlungskompetenzen des Einzelnen und den Anspr chen der realen sportlichen Lebenswelt zugunsten p dagogischer Bildungsanspr che und zu Lasten der Ausbil dung der Sportf higkeit verschoben wird ist damit latent gegeben Der Praxis verantwortlich sollten p dagogische Anspr che an der Leitidee Konzipierung von tragf hi gen Bauformen des Sportunterrichts ausgerichtet und so ausbalanciert werden dass reale Zug nge zu verschiedenen Grundideen des Sports m glich sind Eine derartige didaktische Bescheidenheit und Be grenzung k nnte m glicherweise besser helfen die Fragestellungen f r allt gliches unterrichtliches Han deln so zu bearbeiten dass sie in der Praxis umsetzbar sind vgl BALZ a a O Der Anspruch die F higkeits und Fertigkeitsentwicklung im Sportunterricht verst rkt unter p dagogische Bez ge zu stellen muss von der Absicht getragen sein innerhalb der Rahmenbedingungen der Institution Schule planvolle Erziehungsmethoden zu formulieren welche die Beziehungen der Person
311. in spezielles Element handeln oder um ein allgemeines Voraussetzungstraining um die Vorbedingungen f r den geplanten Lernprozess zu schaffen vgl SCHMIDT u a 1986 So zeigen die Trainingsinhalte f r Nachwuchsturner im Rahmentrainingskonzept folgende Verteilung Trainingsinhalte pro Jahr Voraussetzung s training Beweglichkeit Erw rmung 15 10 Lerntraining 30 Voraussetzung s training Kraft Ausdauer 45 Abb 2 Rahmentrainingskonzeption f r die Altersklasse 7 9 Kunstturnen m nnlich 1994 Dieses Voraussetzungstraining ist an den technischen Abl ufen des Kunstturnens orientiert und nicht mit einem allgemeinen Konditionstraining zu verwechseln So wird die Ausbildung des Handstandes als um fassendes und variables Programm unter den Gesichtspunkten der Gleichgewichts Beweglichkeits Kraftf higkeiten und verschiedener Fertigkeitsauspr gungen angeboten vgl WEIBLICHES KUNSTTURNEN RAHMENTRAININGSKONZEPTION F R KINDER UND JUGENDLICHE IM LEISTUNGSSPORT 1992 83 86 98 5 8 DAS KLASSIFIKATIONSMODELL NACH ANFORDERUNGSPROFILEN Ein Klassifikationsansatz bei dem die vorgestellten Erkenntnisse der Technikansteuerung in der Trai ningspraxis dazu benutzt wurden grundlegende Bewegungsformen des Kunstturnens zu definieren legt LUDWIG 1994 vor Die theoretische Modellbildung f r diese Klassifikationssystematik kann noch nicht als abgeschlossen angesehen werden da sie sich augenblicklich im Wesentlichen led
312. ine generelle Grundanforderung die im System Turnsport zu erf llen ist bestimmt dass in jeder Wett kampfklasse unterschiedlich schwierige und verschiedenartige Artefakte als Gesamtwerk zu pr sentieren sind 8 Hier sei nur auf die immensen Teilnehmerzahlen bei Mountainbike Rennen die steigenden Zahlen von Snowboard Skate board Events u a aufmerksam gemacht Die Sinndimension Leistung Vergleich ist auch hier nach wie vor ein dominierendes Motiv Die sprachliche Festlegung auf diese Begrifflichkeit wird allerdings vermieden und mit dem schwer zu fassenden nebu l sen Begriff des gt Fun lt und gt Spa Haben lt belegt TI Diese Grundanforderung stellt damit das gt Bedingungsfeld lt der Sportart dar und entscheidet somit we sentlich ber Akzeptanz oder Ablehnung potentieller Interessenten F r den Sinnbezug des Akteurs zu seiner Sportart sportliche Identit tsfindung ist es von erheblicher Bedeutung dar ber Bescheid zu wissen welchen gt Einsatz lt er leisten muss um in diesem Bedingungsfeld sinnvoll agieren zu k nnen Sieht der Akteur keine M glichkeit trotz seines geleisteten Einsatzes sich auf einer ad quaten Ebene gt pr sentieren lt zu k nnen verliert er den Sinnbezug zu seiner Sportart Insofern ist es sinnvoll turnerische Fertigkeiten auf gt Ebenen lt im Sinne eines Anforderungsprofils zu beschreiben da damit der zu leistende Einsatz der notwendig ist um diese zu erreichen absch tzbar wird Die Besch
313. inem gt antip dagogischen lt Verfahren So wird von Sch lern am meisten die Unvorhersehbarkeit des Unterrichtsstoffes im Sportunterricht beklagt MARTIN 1972 201 dokumentiert Sch leraussagen die auch heute noch aktuell beschreiben wie die getroffenen Entscheidungen von Sch lerseite aus gese hen werden Man kommt in den Unterricht ohne zu wissen was anliegt Man meint es wird geturnt und zieht sich danach an Pl tzlich hei t es Alles raus zum Spielen weil sich der Sportlehrer wieder von einigen hat umstimmen lassen Immer wird etwas anderes gemacht ohne dass eine Sache zu Ende gef hrt wird Die Sch leraussagen deuten massiv darauf hin dass l ngerfristige stimmige Unterrichts und bungsprogramme nicht geplant werden und der Sch ler somit auch nicht in die Lage versetzt wird das Ziel und noch viel weniger die Etappen zum Ziel hin nachvollziehen zu k nnen Damit wird Unterricht zum Spielball partikularer Interessen und positive Lerneffekte wie Bewegungs transfer Entwicklung von Sachkenntnis motorische Lernfortschritte Entwicklung von Teamf higkeit etc sind nicht oder nur sehr begrenzt m glich Die Sch ler beginnen nicht nur motorisch sondern auch emotional immer wieder von vorn Sie sind ent sprechend frustriert und verlieren notgedrungen die Lust am Lernen im Sportunterricht Um diesem Problem entgegenzuwirken m ssen Inhalte genetisch d h im Sinne der Genese der Bewe gung entwickelt werden Da
314. inge r umt Entwickeln soll sich diese berdauernde Motivation aus dem gt Spa am Tun lt der gt Freude an der Sache lt Ob sich eine solche intrinsische Motivation durch eine p dagogische Reduzierung des Faches Sport auf die in unserer Gesellschaft allgegenw rtigen Dimensionen des Spa es und der Freizeitrelevanz entwickeln kann bleibt zweifelhaft Nicht nur der Befund von JAMES Psychologie heute 1 2000 Das subjektive Wohlbefinden in der Erlebnisgesellschaft hat sich verschlechtert depressive St rungen haben sich gegen ber der f nfziger Jahre um das Zehnfache erh ht und das dauerhafte positive Selbstwertgef hl wurde ausgeh hlt zeigen die Notwendigkeit den in unserer Erlebnisgesellschaft SCHULZE 1992 virulenten Begriff des Spa Fun theoretisch aufzuarbeiten und kritisch einzuordnen Obwohl nach g ngiger Auffassung Spa vollkommen f r sportliches Tun ausreicht kann dies als Begr n dung von Sportunterricht nicht ausreichen da Sportunterricht sonst massiv an tragf higen alltagstaugli chen Legitimationsstrukturen verliert So begr ndet und wichtig es ist dass sich Sportunterricht im Wechselspiel gesellschaftlicher Kr fte p dagogischer Utopien und konkreter Qualifikationserwartungen inhaltlich modernisiert kann dies nicht durch eine willk rliche inhaltliche ffnung und mittels einer gt zeitgeistorientierten lt Vermittlungsp dago gik geschehen vgl BAUMANN 1993 In der Aussage von PAUL 1995 1
315. is aber zeigt beherrschen Sch ler trotz dieser Vorgehensweise nur wenig Elemente Es ist deshalb zu fragen ob es nicht von Vorteile w re eine zielgerichtete Beschr nkung der turnerischen Inhalte auf solche Formen vorzunehmen die Neugierde und damit das Lernen und Interesse von Sch lern positiv beeinflussen Bei der blichen Vorgehensweise der Vermittlung von Fertigkeiten ber methodische Reihen wird das Wissen durch den Lehrer stark vorgeordnet und kann vom Lernenden kaum mehr regelhaft hinterfragt werden Damit werden Neugierde und Interesse am Erkunden des Sachgegenstandes stark ged mpft 6 5 5 2 Skizze eines praktischen Beispiels Wie in den Kapiteln zuvor ausf hrlich beschrieben m ssen bei der Erstellung einer bottom up Vermitt lungsleitlinie alle prinzipiell an der Zielform beteiligten Bewegungsformen beachtet und im Zusammen hang gesehen werden Zum besseren Verst ndnis des folgenden praktischen Beispiels sei nochmals kurz rekapituliert e Mit der Annahme dass die Vermittlung von sportlichen Fertigkeiten auf den motorischen Grunderfah rungen des Kindes aufbaut die im Alltag erworben worden sind ist weitl ufig nach den Grundt tig keiten zu fahnden die als Ausgangspunkt der Zielbewegung zu erkennen sind e Um diese relevanten Grundt tigkeiten f r die perspektivische Zielfertigkeit verwenden zu k nnen m ssen sie so weit ausgearbeitet werden dass sie eine fundamentale Auspr gung und Stabilit t auf weisen Diese A
316. is und wissenschaftlicher Theo rie wie es RASMUSSEN 1993 JANICH 1974 aber auch schon DILTHEY und HUSSERL anmah nen scheint hier mehr und mehr in den Hintergrund zu geraten und deshalb ohne Auswirkung auf die theoretischen und methodischen Konzepte des Turnens zu sein Betrachtet man die gt sportliche lt Turnpraxis jedoch in Analogie zur Lebenspraxis als strukturellen funkti onalen und genetischen Zusammenhang von verschiedenen Arten elementarer F higkeiten so sind diese Formen der Praxis immer aller Theorie voraus KRON 1999 34 In diesem Sinne ist f r den vorgestellten Sachgegenstand festzustellen dass die wissenschaftliche gt Wirk lichkeit lt aus der Vermittlungskonzeptionen erstellt werden zumindest zu gewissen Teilen auf Erkennt nissen basiert bei der die gt Wirklichkeit lt mit der gt Lebenspraxis des Turnens lt nicht mehr Schritt halten konnte Damit lassen sich manche in der Schulpraxis gemachten negativen Erfahrungen von Lehrenden mit dem Sachgegenstand Turnen erkl ren Die gemachten Erfahrungen der Lehrenden die als notwendige Bedingung f r Erkenntnis anzusehen sind stehen hierbei sehr h ufig in Widerspruch zu den durch Theorien vorgegebenen Vermittlungskonzepten Dabei zeigt sich je gt strenger lt die theoretischen Auffassungen Theoretten vorgeben wie Vermittlung zu sein hat desto schwieriger wird es f r die Lehrenden diese Auffassungen in ein flexibles auf unterschied liche Bedingungen bezogenes
317. it sondern auch die gt Gef hrlichkeit lt dieser Rezeptolo gien 7 Der berwiegende Teil der Methodikb cher bleibt in der Struktur der methodischen Reihe stecken Die Inhalte werden dabei logischerweise nicht unter einer reflektierten didaktischen Grundfrage der unterrichtlichen Lehre ausgew hlt sondern sie blei ben eindimensional am motorischen Fundamentum der Sportart ausgerichtet Fatalerweise werden so durchaus sinnige aber eben ohne konzeptionellen Anspruch aufbereitete methodische Handreichungen und bungssammlungen pl tzlich als relevan te Tr ger der unterrichtlichen Lehre angesehen 28 Die Gestalt des Unterrichts die sich zwangsweise allein schon durch die Faktoren Sch ler und Lehrer immer als eine Differenz von Absicht und Tat Ergebnis ausweist wird in diesen Rezeptologien nicht angesprochen Im Gegenteil es wird suggeriert dass bei entsprechender Anwendung der Erfolg gt garan tiert lt eintritt vgl PRANGE 1983 OTTO 1983 Gerade die berbr ckung der Schnittstelle von Absicht zur Tat h ngt jedoch von der phantasievollen In szenierung dieses bergangs ab und wird somit ma geblich von dem K nnen des Lehrers bestimmt die sen Akt dem Sch ler schmackhaft zu machen Mit dem R ckgriff auf Rezepte vertraut der Lehrende einer vorgezeichneten Gestalt von Unterricht die bei Gelingen als erfolgreiches Konzept solange wiederholt wird bis sie zu rituellem Handeln verflacht und der bergang von der Absicht zur
318. it am wichtigsten Als sicher werden K rperpositionen lagen und geschwindigkeiten definiert die bekannt sind und beherrscht werden Nur auf diesem Hinter grund l sst sich etwas motorisch Neues wagen Um Bewegungsvorstellungen auch unter Stress und Angst entwickeln zu k nnen sind die erfahrenen T tigkeitsmerkmale in Formen anzubieten die im Lernprozess als Feedforward nutzbar sind Die angebo tenen Teilfiguren sollten deshalb K rperpositionen Schwingzeiten u vermitteln die wahrzunehmen sind und solche Empfindungen beim Lernenden hervorrufen die in etwa den Empfindungen bei der Real bewegung entsprechen In Verbindung mit kognitiv fassbaren bildhaften und hantierf higen Lernmateria lien z B in Form von Legebildern Turnfiguren etc wird die Handlung so vorstellbar Die formalisierten Teilbewegungen gew hrleisten dann im Sinne von Prototypen einen logischen und kin sthetischen Transfer in Richtung Zielelement vgl hierzu LEE 1988 F r die unterrichtlichen Rah menbedingungen gilt sie sind so zu gestalten dass in diesem Stadium eine hohe Erfolgswahrscheinlich keit bei der Realisierung der direkt antizipierten Form besteht Aus den gemachten Aussagen ergeben sich Bedingungen wie die grunds tzliche Richtung der methodi schen Vermittlung aussehen k nnte 6 5 5 Die Rahmenbedingungen der motorischen Ann herungsfelder Die Anzahl der m glichen Wiederholungen hat ohne Zweifel gro en Einfluss auf die individuel
319. it bestimmt sich explorativ mit akrobatisch riskanten Bewegungsabl ufen auseinandersetzen zu k nnen und diese in einer sthetisch ansprechenden Form zu pr sentieren Ein weiteres strukturierendes Merkmal zeigt sich in der Ausrichtung der TKS auf die technisch und be wegungsqualitativ hochwertige pr zise Darstellung von Elementen und bungen Die Bewegungspr zision mithin die Wiederholungsgenauigkeit einer optimalen Bewegungsl sung ist das zweite konstitutive Merkmal der TKS Wir nennen es die gt Pr zisionslinie lt Die Anforderung an die Sportler Bewegungen h chster Komplexit t und riskanter Abfolge in einem sehr eng definierten Qualit tsfenster stabil zu pr sentieren erfordert die F higkeit die motorische Bewegungs genauigkeit immer noch weiter zu verbessern und diese Zielstellung als lohnend zu erfassen Die Diskussion wie Lernprozesse zu organisieren sind um hohe Bewegungsgenauigkeiten auszubilden und sie sicher erreichen zu k nnen h lt nach wie vor an vgl MUNZERT 1996 Die methodische Kernfrage ist von Anfang an fehlerfreies Lernen bei der Stereotypenbildung anzustreben oder sind Fehler als notwendige systemimmanente Bewegungsabweichungen im Aneignungsprozess zu interpretieren wird in Theorie und Praxis sehr unterschiedlich gesehen Nach gestalttheoretischer Annahme weist Bewegungslernen und kognitives Lernen Zusammenh nge auf vgl KOHL 1977 THOLEY 1987 SCHMIDT 1991 Das Ph nomen der Gestaltwahrnehmung und
320. it und Ungeordnetheit bleibt Eingeleitet und aufrechterhalten werden diese Prozesse durch die st ndigen Interaktionen mit der gegen st ndlichen und sozialen Umwelt Die prim re Motivation sich st ndig mit neuen Reizen auseinander setzen zu wollen liegt dabei im Kreativen also in der Freude am Tun selbst dem daraus entstehenden Erfolgserlebnis der emotionalen Spannung durch neue Perspektiven der existentiellen Grenzerfahrung und nur zum sehr geringen Teil in der reinen Leistung oder der Hoffnung auf Belohnung dieser Leistung vgl BALINT 1959 SCHODER 1970 SCHLESKE 1977 B HLER K bezeichnet das Vergn gen welches aus diesem Tun entspringt als Funktionslust Er schr nkt dabei zwar die reine Funktionslust auf die ersten Lebensjahre ein und verweist auf deren Charak ter nderung durch die Hinzunahme des Wettbewerbs des Erfolgs usw trotzdem steht selbst dann die Funktionslust unzweifelhaft st rker im Vordergrund als bei der Arbeit zit nach B HLER C 1962 167 Weiter bemerkt B HLER C ebd 168 Die Bemeisterung deren das Kind sich hier bereits bis zu einem gewissen Grade bewusst wird erh ht unzweifelhaft die Funktionslust und zwar w chst die Lust mit zunehmender Bemeisterung w hrend sie nach dem H hepunkt auf dem volle Bew ltigung erreicht ist in Langeweile umschlagen kann Diesen Verlauf k nnen wir bei vielen Spielen oft auch im Sport und in anderen durch bung bei gleichzeitiger Funktionslust perfe
321. it zur Verf gung Es musste nicht nach nur wenigen Versuchen etwas anderes ausprobieren sondern konnte an seiner Aufgabe verweilen sich auf die Situation einlassen und mit den daraus gewonnenen Erfahrungen die notwendige Sicherheit f r weitere Explorationen erschlie en Der didaktische Spannungsbogen von Denken und Handeln von Reflexion und Engagement wurde hier nicht unterbrochen Die Stofff lle des Sportunterrichts in der Schule aber auch die sicherlich gutgemeinten Versuche von Lehrern Unterricht durch ein reichhaltiges schnell wechselndes Bewegungsangebot interessant zu gestal ten schlagen beim Fertigkeitslernen m glicherweise negativ zu Buche Erst mit dem Verweilen an einem Lerngegenstand kann sich die notwendige Neugierde entwickeln die f r eine gelungene Auseinanderset zung notwendig ist Das gt Springen lt von einer Sportart zur anderen der schnelle Wechsel unterschiedlicher Bewegungssitua tionen entwickelt speziell schon im Kindesalter keine personal ad quate positive Einstellung zum gt Sportlernen lt da das Nicht Erreichen K nnen eines selbst nur latent vorgefassten Zieles als pers nli cher Misserfolg interpretiert wird Der schnelle Wechsel von Inhalten und Szenen im Sportunterricht ver ursacht bei Kindern eher das Gef hl des Unvollst ndigen und Unvollendeten Die Aussage von Sch lern ber den Sportunterricht nie machen wir etwas richtig oder f hren etwas zu Ende zeigt das Unbehagen der Kinder vgl M
322. iterentwickelnde Sportart geschaffen zu haben Die Auswirkungen des strukturellen Ordnungs und Klassifizierungssystems von RIELING das ohne p dagogische Intention erstellt worden war auf die Vermittlungspraxis waren enorm Die formale Kenntnis der Strukturgruppen und die Verlaufsgliederung turnerischer Bewegungen in ihre Funktionsphasen wurde zum turntheoretischen Standard von Sportlehrern und zum Ausgangspunkt turn methodischen Denkens berhaupt erhoben In der Methodik bestimmte deshalb beg nstigt durch die Vermischung verschiedener Theorien die Be trachtung der mechanischen Impulswirkungen des Hauptmusters der Bewegung Hauptfunktionsphase und den daraus abzuleitenden Vermittlungsschritten den Unterricht mehr als die lernlogisch analytische Bestimmung der Lernvoraussetzungen und des Lernarrangements f r die Adressatengruppe Eine komplexe Klassifizierungstheorie wurde unzul ssig auf die Bestimmung und Beschreibung von Funktionsphasen verk rzt und zum bewegungstechnischen Vermittlungsdogma erhoben Die Fixierung des Unterrichts auf die Vermittlung eines hypothetischen idealtypischen Bewegungsablaufs und die Abwendung von der Lernf higkeit der zu Unterrichtenden lie den Unterricht in wie immer gearteten Ma nahmen der Fehlerkorrektur ersticken Eine derartige Auffassung Technik als Ausf hrungsmuster der hypothetischen Idealform behinderte das sch lerzentrierte Lehren und Lernen von Bewegungstechniken im Ger ttu
323. ituation nicht Die mangelnde Anleitung zur ernsthaften Auseinandersetzung der lernenden Person mit konkreten sport lichen Bewegungen innerhalb des Sportunterrichts l sst die Beherrschung grundlegender handwerklicher 229 Fertigkeiten des Sports immer st rker verk mmern Dazu geh rt zweifelsfrei eine sorgsame k rperliche Ert chtigung die als obligates stabiles bildnerisches Fundamentum HUMMEL 1997 61 die Grundla ge f r gt handwerklich sauberes K nnen lt darstellt Dieser Grundpfeiler einer alltagstauglichen p dagogi schen Konzeption ebd 62 stellt den Sockel f r die Lernebene gt definierte Bewegungsprobleme lt dar Die Ausrichtung offener Unterrichtskonzepte auf die sch pferischen Kr fte kindlicher Produktivit t und Kreativit t verkennt die doch engen Grenzen einer sich selbst berlassenen kindlichen Produktivit t wie jeder neugierig kritische Blick in den Unterricht belegt Weiterentwicklung der Lernenden durch fachli ches Wissen und kritische Reflexion werden so nicht angesteuert und stehen in Widerspruch zu den p da gogischen Anspr chen eines curricularen Faches Dieser Widerspruch zeigt sich auch in der These von der Zweckfreiheit des Schulsports und der Hervor hebung von gt Spa am Bewegen lt Diese von VOLKAMER 1987 und BR UTIGAM 1994 als wesent lich und grundlegend skizzierten Dimensionen des Sportunterrichts und als p dagogische Rechtfertigung des Faches benutzte These erhebt die
324. keit landungen Tab 2 Schematische Darstellung des Bewegungsmerkmals Absprung Abdruck 5 Der Begriff explosiv reaktiv ballistisch bezieht sich nach WERCHOSANSKJI LETZELTER 1978 146 auf den Charakter der Muskelspannung Er kennzeichnet die Verbindung von nachgebender und berwindender Arbeitsweise bei Spr ngen Zwi schenzeitlich wird dieses Innervationsmuster nur noch als reaktives Bewegungsverhalten bezeichnet 144 6 3 4 2 Die athletisch koordinative Dimension der K rperlagen Statische und quasistatische Hang und St tzlagen W hrend das Absprungverhalten sich relativ problemlos entwickeln l sst weil die F higkeiten der Sch ler im Sprungbereich erfahrungsgem ausreichend sind zeigen sich bei dem Bewegungsmerkmal der Hang und St tzlagen teilweise gro e Probleme Allein die koordinative F higkeit unterschiedliche K rperlagen definiert als Lage des K rpers im Raum zu orientieren fordert die Sch ler Kommt die athletische Kom ponente Kraft noch hinzu ohne die Hang und St tzlagen kaum realisierbar sind ergeben sich schnell berforderungssituationen Die Merkmalsklasse weist deshalb zwei Besonderheiten auf Die erste liegt in der haupts chlich koordina tiven Dimension des Merkmals eine relativ statische K rperposition die entgegen der Schwerkraft zu fixieren ist ber eine bestimmte Schwung Bewegungsamplitude beizubehalten und die daraus resultie rende K rperlagen nderung zu orientieren
325. keiten sich am didaktischen Element des bens orientiert Die thematische Ausrichtung ist deshalb auch nicht mit einer Orientierung an einem amorphen Spa begriff zu verwechseln Der Faktor gt Spa lt der vielerlei Facetten aufweist ist als wesentliches Ansto motiv f r Lernen generell zu erhalten In dieser Arbeit wurde diesem Ansto motiv in differenzierter Wei se entsprochen ohne dass Inhalte und Sinndimensionen der Sportart einer Passung unterzogen wurden die deren origin ren Charakter zusch tten Die Vermittlung des Ger tturnens bleibt auf die Sinndimension des gt Findens der Balance lt gerichtet sich gegebenen Schwierigkeitsanforderungen zu stellen sich selbst zum Objekt einer komplexen und schwierigen Ausarbeitung zu machen SCHIERZ 1993 46 um das so entstandene Werk sthetisch ansprechend pr sentieren zu k nnen Diese Art der Auseinandersetzung ver langt nach der Entwicklung einer entsprechenden gt Arbeitshaltung lt und f hrt zur gt sportlichen Bildung lt In der vorliegende Arbeit wird ein gangbarer Weg aufgezeigt der es Lehrenden und Lernenden gleicher ma en erlaubt lernlogische Zug nge zu den Bewegungstechniken des Turnens zu finden und selbst ndig die entsprechenden sportlichen Zweckfiguren zu entwickeln die das gt Finden der Balance lt erm glichen 10 SUMMARY The long term objectives of physical education are still under consideration A great deal of serious and controversial discussio
326. kennen Er kann somit immer wieder zu der Zweckform zur ck kehren mit der er sich erneut der finalen Form ann hern kann Der hier konzipierte Zugang zielt zun chst auf die Zielfigur der gehechteten berschlagformen Hierf r sprechen folgende Gr nde e der nicht zu vernachl ssigenden Vorteil dass das Bewegungsleitbild dieser Zielformen den erworbe nen Teilfiguren sehr hnlich bleibt e der Vorteil dass zumindest zwei Zielformen m glich sind und zwar Kopf berschlag und Hecht ber schlag Diese zeichnen sich durch dieselben Aktionen aus So unterscheidet sich der Hecht vom Kopf berschlag haupts chlich dadurch dass die Unterst tzungsfl che kleiner wird und pr ziser ge troffen werden muss Daf r verbessert sich aber die potentielle Lage deutlich e der Vorteil dass das Minitrampolin und auch das Trampolin ideal zur Bewegungsunterst tzung einge setzt werden k nnen was einen schnellen Lernerfolg verspricht e der Tatsache dass die Bewegung unter diesen erleichterten Bedingungen rasch alleine ausf hrbar ist Der skizzierte Weg zeigt dass sich Turnen auch unter dem Gesichtspunkt des gt sportlichen lt Fertigkeits lernens nicht nur an den sportlich Begabten wendet und f r die Anderen nach dem gt Alles oder Nichts lt Prinzip zum Scheitern f hrt sondern interessante Lernprozesse f r den Sch ler in den Mittelpunkt stellt Es wird aber auch deutlich dass die Ansteuerung einer turnerischen Fertigkeit als ein zusammen
327. khandeln und die Leistung In Zeitschrift f r Psychologie 162 1958 3 114 HEPP T Wolfgang G lich Leben in der Senkrechten Rosenheim 1993 HERBART J F P dagogische Briefe In ASMUS v W Hrsg P dagogische Schriften 2 Band D sseldorf M nchen 1964 HERBART J F ber Erziehung unter ffentlicher Mitwirkung In KEHRBACH v K FL GEL O Hrsg S mtliche Werke Bd 3 Aalen 1964 HERRMANN K Ger tturnen f r alle In ger tturnen aktuell 2 5 Jg 1986 3 5 HEUER H Bewegungslernen Stuttgart Berlin K ln Mainz 1983 HEUSSINGER J H Familie Wertheim Gotha 1798 HILLEBRECHT N Wie gestaltet man Variabilit tstraining Hamburg 1998 HILMER J Studien zur bildungsorientierten Didaktik von Spiel Sport Bewegung Hohengehren 1995 HOFFMANN J Aufmerksamkeit Automatisierung und antizipative Verhaltenssteuerung In DAUGS R BLISCHKE K Hrsg Aufmerksamkeit und Automatisierung in der Sportmotorik Sankt Augustin 1993 97 120 244 HOFFMANN J Vorhersage und Erkenntnis Die Funktion von Antizipationen in der menschli chen Verhaltenssteuerung und Wahrnehmung G ttingen 1993 HOMEYER K Auf dem Jahrmarkt Rh nradturnen als Gestaltungsaufgabe In Sportp dagogik 23 1999 3 32 37 HOSSNER E J Module der Motorik Schorndorf 1995 es HOTZ A So wenig wie n tig korrigiere so oft wie m glich variiere 1996 34 40 In Leistungsport 3 HUMMEL A Die
328. ktionierten T tigkeiten beobachten Funktionslust muss also im Einklang mit der zunehmenden Bemeisterung und demzufolge im Zusammenhang mit der Pr zision bei der Wiederholung und somit der willk rlichen Wiederhol barkeit von Fertigkeiten betrachtet werden So zeigt der Alltag denn auch deutlich wie sehr die Wiederholbarkeit der Bemeisterung von Situatio nen Fertigkeiten die das Kind beherrschen will das lustvolle Erleben und Aufgehen im Tun bestimmt Das Ende der Funktionslust und auch das Ende des Wagnisses sind dann erreicht wenn die latente Unsi cherheit der absoluten Sicherheit weicht und so die Kontrollaus bung ber die gekonnte Bewegung keine 38 Aus der Reihe der ausgew hlten Bilder die B HLER C zur Dokumentation der Faktoren von Spiellust benutzte zeigt ein Bild zwei Kinder die eine Holzdiele die g nstig auf einem Erdhaufen liegt als Schleuderbrett benutzen Die Lust am gt techni schen lt K nnen wird hier explizit als Faktor der Spiellust benannt 114 lustvolle Erfahrung mehr bereitstellt Mit anderen Worten wenn das Kind durch die Situation keine sub jektiven Informationen mehr bekommt erh ht sich die Wahrscheinlichkeit der Langeweile Je komplexer sich eine Situation darstellt umso st rker bleibt eine latente Restunsicherheit bei gekonnten Bewegungen vorhanden und h lt so die Spannung aufrecht Das Ph nomen der Funktionslust die sich aus der Wiederholbarkeit der Bemeisteru
329. kturierte Implementationshilfen nicht verst ndlich und vom Praktiker auch nicht durchf hrbar ist Um wissenschaftliche Erkenntnisse in der Schulpraxis erfolgreich umzusetzen gilt es deshalb von Sei ten der Sportp dagogik Implementationsstrategien zu entwickeln welche nicht nur der Logik wissen schaftlich fundierter Konzepte folgen sondern auch die Eigenlogik des Anwendungsfeldes beachten Das viel beklagte gt Theorie Praxis Problem lt zwischen Sportwissenschaft und Sportunterricht l sst sich nur ber die erfolgreiche Umsetzung von Wissen in die Praxis und Fragen aus der Praxis mildern Dies bedingt die Installierung von gt Beratungsplattformen lt auf denen sowohl die konzeptuellen aber auch die instrumentellen Angebote der gesamten Sportwissenschaft verkn pft und dargestellt werden k nnen vgl CAPLAN 1982 2 2 1 Implementation von Handlungswissen Aktuell durchlaufen die Lehrenden in ihrer Ausbildung eine erste sogenannte wissenschaftliche Phase und eine zweite sogenannte praktische Phase Danach kommen die Lehrenden zumeist nur noch ber die an der Praxis orientierten Formen von Fortbildungsangeboten mit gt neuem Wissen lt in Kontakt Diese Form der Implementation von Wissen weist spezifische Defizite auf da der Schwerpunkt auf gt instrumentelle Hilfsfunktionen lt ausgerichtet ist und konzeptuelle Formen mit umfassenderem Anspruch wenig ber ck sichtigt werden Die gemachten Beobachtungen bei Fortbildungsma nahmen le
330. l 1986 94 Schon UKRAN 1975 unterscheidet dabei folgende methodische M glichkeiten Die Ganzheitsmethode Dabei ist die bung so einfach zu halten dass der Turner sie vom Blatt turnen kann Vervollkomm net wird die bung indem innerhalb der Aufgabe verschiedene Details ausgegliedert und betont wer den Die zergliedernde Methode Dabei wird das Turnelement in seine gt bewegungslogischen lt Bestandteile aufgegliedert und diese werden isoliert erlernt und zusammengef gt Die Methode der L sung von Teilaufgaben Dabei wird f r das zu erlernende Element eine Serie von bungen zusammengestellt deren Kompo nenten ein analoges Detail des Elements schulen Die Methode der heranf hrenden bungen Dabei werden solche bungen herausgesucht bei denen die Struktur jedes der heranf hrenden Ele mente der Struktur des Zielelements hnlich sein muss vgl UKRAN 1975 128 So schl gt UKRAN als speziell zu beachtende Prinzipien und Grunds tze f r diesen Teilbereich vor Die heranf hrenden bungen m ssen in ihrer Struktur der Zielbewegung hnlich sein Im Arbeitsplan m ssen die bungen nach wachsender Schwierigkeit angeordnet werden d h sowohl nach der Bewegungskoordination als auch nach der Gr e des Krafteinsatzes Die heranf hrenden bungen werden durchaus nicht nur an dem betreffenden Ger t ausgef hrt Es m ssen auch strukturell hnliche bungen an anderen Ger ten sowie Boden bungen ohne
331. l erst erm glicht erfahren in der Praxis eine sehr differierende Zuschreibung bez glich ihrer Bedeutung Gerade Sportarten mit konditionell und oder technisch komplexeren Anforderungsprofilen werden als zu schwierig zu leistungsorientiert und zu wenig freizeitorientiert befunden vgl GEBMANN 1984 BAUR 1982 Ihr berragender Stellenwert bei der k rperlichen und motorischen Entwicklung und die Sinnbe deutung die in der Auseinandersetzung mit diesen Merkmalen liegt wird heruntergespielt Die Erlanger Untersuchung vgl Kap 2 3 1 nach der 50 der Grundsch ler nach zwei Jahren Schule aus dem Status haltungsschwach in den Status haltungverfallen berwandern deutet darauf hin dass die leibliche Erziehung mit wenig Anspruch an eine fundamentale k rperliche Funktionsf higkeit thematisiert wird Gerade ber die vielf ltigen Bewegungsformen des Turnens die f r besondere St tz und Zugbelastungen auf den Bewegungsapparat und kin sthetische Empfindungen der Steuerorgane sorgen und ein besonderes K rperbewu tsein f rdern kann leibliche Erziehung und fundamentale k rperliche Funktionsf higkeit einfach thematisiert werden Aus dieser Perspektive stellen die Bewegungsformen des Ger tturnens eine kaum austauschbare Kategorie f r die Entwicklung der k rperlichen T chtigkeit und motorischen Funkti onsf higkeit dar 209 Das in den Medien berzeichnete Bild eines gt gef hrlichen und ungesunden lt Turnsports verhindert
332. le Lernge schwindigkeit des Lernenden Damit wird nochmals unterstrichen dass die st ndige Verf gbarkeit von ad quaten Lernsituationen und die selbst ndige Nutzung des Lernarrangements wesentlich f r die erfolg reiche motorische Ann herung an eine Fertigkeit sind Wegen der vermeintlichen Gef hrlichkeit des Tur nens werden die Freiheitsgrade des Tuns in dieser Richtung allerdings meist drastisch eingeschr nkt Im u ersten Fall wird der Lehrer auf einer pers nlichen Absicherung der Situation bestehen womit eine Organisationsform vorbestimmt wird in der die Sch ler gt warten m ssen lt bis sie ihren Versuch unter 165 nehmen d rfen Bei diesem Verfahren lassen sich nat rlich weder reale Lernfortschritte erzielen noch kann der Sch ler zum selbst ndigen Lernen angeleitet werden Eine derartige Unterrichtspraxis ist wenig attraktiv und kann kein Interesse am angebotenen Sachgegenstand entwickeln Die methodische Variante des Stellens von Zusatzaufgaben die bei dem Problem des gt Wartens lt Abhilfe schaffen sollen ist unter dem Aspekt des selbst ndigen Lernens und der Interessenbildung genauer zu betrachten Solange die Organisationsform Zusatzaufgabe lediglich das Ziel hat eine Verteilung von Sch lern auf mehrere Stationen zu erreichen die aber mit dem eigentlichen Fertigkeitserwerb nur peripher oder auch gar nichts zu tun haben subsumiert diese Form ebenfalls unter die Formen des gt Wartens lt Solche Zu satzau
333. leme in gt Eigen regie lt und ohne gt u ere lt Belehrung gel st werden Einige didaktische Modelle der Fachdisziplin Turnen bem hen sich seit geraumer Zeit diese Verfahrens prinzipien auf das Bewegungslernen des Turnens mit seiner spezifischen Ger tewelt zu bertragen Hin sichtlich der vermittelnden Lehrkonzepte wird dabei das Prinzip der sch pferischen Freiheit PROHL 1999 310 besonders beachtet obwohl diese Lehrverfahren f r das Erlernen komplexer Strukturen inner halb des institutionellen Rahmens des Schulsports viele offene prinzipielle Fragen aufweisen Ein Grund daf r sind die immer wiederkehrenden Bestrebungen die Vermittlung k nstlich geschaffener definierter Fertigkeiten p dagogisch mit einer ungebremsten Leistungssteigerung mit Konkurrenz und berbietungsprinzip einer genauen Regelung jeglichen Tuns also letztlich mit einer Unterbindung der Selbstt tigkeit und Selbst ndigkeit beim Lernen von Fertigkeiten in Verbindung zu bringen vgl FRANKFURTER ARBEITSGRUPPE 1982 1994 Da die Fertigkeiten des Turnens traditionell begr ndet besonders stark mit dem Begriff der gt Normie rung lt in Verbindung gebracht werden wird ungepr ft angenommen dass das Lernen von Fertigkeiten in dieser Sportart im Wesentlichen nur reglementiert und fremdbestimmt ber standardisierte methodische Reihen erfolgen kann Diese Annahme f hrt dazu dass der p dagogische Gehalt einer Auseinanderset zung mit den gt normierte
334. levanten Curricula der Unterrichtenden da hiermit den Pr fungsanforderungen am einfachsten Gen ge getan werden konnte Da in diesen Methodikb chern die unterrichtlichen Zusatztheorien sehr gut aufgearbeitet waren wurde zudem der lerntheoretischen Begr ndung von Unterricht n mlich der einer sachgerechten Vermittlung von Inhalten vollst ndig entsprochen Die Frage nach der schulischen Relevanz der Inhalte im Sinne von Bildung und Erziehung wurde didak tisch nicht analysiert sondern blieb den Belangen der sportspezifischen Methodik berlassen Damit war in der Praxis die didaktische Analyse des Gegenstands gt sportliche Bildung und Erziehung lt durch die didaktische Analyse des unterrichtlichen sportmotorischen Lernens verdr ngt worden Das ehemals wesentliche Kriterium der Verkn pfung von personalen Bildungsinhalten und motorischen Inhalten wurde als empirisch nicht berpr fbares Lernziel im Sportunterricht angesehen und so als nicht mehr relevant abgetan An dessen Stelle trat das gt biologische lt Kriterium der jahrgangs und geschlecht spezifischen Zuordnung der Elemente und deren lerntheoretisch richtige Vermittlung So sieht UNGERER 1973 92 die Ansteuerung von Bildungszielen als spezifische Lernziele des Sport unterrichts als zu hoch gegriffen an und konzentriert deshalb seine didaktischen berlegungen des Sport unterrichts auf die unterrichtstechnologischen Problemstellungen bei der Vermittlung von Fertigkeiten
335. lexives Verhalten unterst tzt die Entwicklung von Kindern nur gering und lassen eine sp tere Ansteuerung sportlicher Handlungen des Turnens nur noch schwer zu Mit der F higkeit visuelle propriozeptive und motorische Signale in ihren definierten Relationen zuein anderzuordnen ist es wesentlich einfacher f r den Lernenden sich koordiniert in der Umwelt und auch sich mit und an Objekten der Umwelt zu bewegen Die n chste Frage innerhalb der konzeptionellen berlegungen des theoretischen Rahmenmodells gilt deshalb dem Umgang mit den Objekten des Turnens unter der Perspektive der Organisation von Vorstel lungen Das logische Fortschreiten an den Objekten des Turnens und letztlich der sportliche Einstieg in turnerische Bewegungstechniken h ngt zu wesentlichen Teilen von der Bewegungsvorstellung ab Die Gestaltung der Objektwelt hat demnach auch die Aufgabe die Wahrnehmung in der Weise zu schulen dass zun chst die Bewegungsphantasie des Kindes angeregt wird dann jedoch eine Strukturierung erf hrt die konstruktive Bewegungsentw rfe zul sst 6 1 6 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Wahrnehmung und Gestal tung Die Organisation von Vorstellungen Gest tzt durch das kindlich impulsive Handeln stellt der Umgang mit Ger ten als Operationsobjekte bis hin zum Medium im Sinne von Informationstr gern ein Handlungsfeld und Erfahrungsgebiet dar mit deren Hilfe Verhaltens nderungen initiiert werden k nnen Die dabei
336. licht und K r bungen sondern aus dem K nnen den W nschen der benden aus den Bewegungsphanta sien aus der inneren Logik von Bewegungen aus dem was sich eine Kleingruppe vorgenommen hat aus der Absicht beim n chsten Fest etwas vorzuf hren aus dem Bestreben ein bestimmtes Kunstst ck zu erlernen Es wird also keine Notwendigkeit bestehen aus der einen Felgbewegung die n chst h here zu entwickeln oder berhaupt Felgbewegungen zu turnen Eine Systematik wird sich weniger aus den vorhandenen Bewegungsstrukturen des Ger tturnens als vielmehr aus den Grundt tigkeiten turnerischen Bewegens aus den Bewegungsbedeutungen oder den Bewegungsabsichten der benden ergeben so z B verschiedene M glichkeiten herausfinden um auf eine Ger t ber ein Ger t zu gelangen an einem Ger t in Schwung zu geraten BRUCKMANN 1993 7 Die didaktische Denkrichtung des Freien Turnens bezieht sich zwar klar auf die innere Logik der Lernen den unterl sst es aber das unterbreitete Bewegungsangebot des Turnens zu systematisieren Es fehlt so mit eine Organisationsstruktur dieser Bewegungshandlungen anhand derer die Handlungen in ihren unter schiedlichen Systemebenen ihren charakteristischen Phasenabl ufen oder nach den beteiligten unter schiedlichen Regulationssystemen einzuordnen w ren Damit wird der Erwerb des technischen Ablaufs einer Bewegung zur untergeordneten Sinndimension des Turnens herabgesetzt und als Lerninha
337. llschaft angef hrt Der moderne Sporttreibende wird hierbei als Person begriffen die sofort ohne langes ben den Bewegungsspa genie en will Aus dieser kurzfristig angelegten Lust und Spa orientierung resul tiert so die Annahme die zu beobachtende Abwanderung aus den traditionellen Sportarten Dieser Ab wanderung soll durch die beschriebenen Umorientierungen begegnet werden Ob die Grundidee der Sportart Turnen geeignet ist sich ohne an Authentizit t zu verlieren in eine Form gie en zu lassen die dem sogenannten Wertewandel bei den Sporttreibenden entspricht ist fraglich Kritisch anzumerken und nachzufragen ist in diesem Zusammenhang aber auch warum aktuell gerade solche Freizeitsportarten Zulauf haben die sich durch akrobatische Strukturen auszeichnen und einen entsprechend hohen bungs und Trainingsaufwand ben tigen und warum gerade in den sogenannten gt Freizeitsportarten lt immer mehr Wettkampfsysteme entstehen und wie dies mit dem postulierten Werte wandel vereinbar ist Eine m gliche begriffliche Einordnung der gt Art lt des Turnens anhand gt qualitativer lt T tigkeitsbeschrei bungen verlangt danach dass die Beschaffenheit der Fertigkeiten dieser Sportart genauer beschrieben wird Festlegungen welche Objekte und Bewegungsr ume wie zu nutzen sind bzw von wem genutzt werden k nnen erfordern eine Charakteristik der Fertigkeiten jenseits der Einteilung des Bewegungsan gebots in Strukturgruppen E
338. ln f r objektivierte Artefakte Der Erwerb von gt normierten lt Techniken ist deshalb eben nicht als reiner Adaptationsmechanismus oder unter Heranziehung reaktiver Gleichgewichtstheorien zu erkl ren nach denen Techniken durch gt stereoty pes maschinengleiches Wiederholen lt zu sichern und zu festigen sind Stattdessen muss der Erwerb als Akt der Differenzbildung und Widerspruchssetzung durch die Nicht bereinstimmung der mentalen Vor hersage mit den eintreffenden Reizen der Ausf hrung begriffen werden vgl P HLMANN 1997 150 In diesem Sinne beinhaltet deshalb logischerweise auch die Vermittlung gt normierter lt Bewegungen den schulischen Auftrag der moralischen Bildung und Erziehung wenn denn Bildungsarbeit mit darin zu sehen ist sich selbst zum Objekt einer komplexen und schwierigen Ausarbeitung zu ma chen statt sich als der zu belassen der man sei SCHIERZ 1993 46 138 Die Technikautomatisierung in verschiedenen Auffassungen als gt berlernen lt charakterisiert und in der Sportp dagogik immer wiederkehrender Kritikpunkt bei der Sinnfrage des Schulsports bezieht sich in ihrem Wesen sehr wesentlich auf die Pr zision dieser Teilaufgaben und sehr viel weniger auf eine aktuell gerade geltende technische Kennlinie einer technomotorischen Fertigkeit Das Bem hen des Lernenden um eine gt Technikautomatisierung lt ber hrt zu sehr wesentlichen Teilen den sorgf ltigen Umgang mit sich selbst und die kritische Refl
339. ls im Niemandsland In klettern 4 1996 18 24 PASCHEN K Didaktik der Leibeserziehung Frankfurt 1970 PASCHEN K Schulsport Misere Gedanken und Pl ne zur T glichen Turnstunde Braun schweig 1969 PATSANTARAS N Der Trainer als Sportberuf Schorndorf 1994 PAUL H Schulsport wozu Elternvertreter In BAUMANN H HAIMERL B Hrsg Schulsport wozu Aachen 1995 103 111 PFETSCH F R BEUTEL P STORK H M TREUTLEIN G Leistungssport und Gesell schaftssystem Sozio politische Faktoren im Leistungssport Die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich Schorndorf 1975 PHILIPP H RODE J Hrsg Sport in Schule Verein und Betrieb Sankt Augustin 1995 PHILIPP T Zur anthropologischen Grundlegung der Sportp dagogik Diss Kiel 1992 PIAGET J Das Erwachen der Intelligenz beim Kinde Stuttgart 1969 PIAGET J Das Weltbild des Kindes M nchen 1988 PLESSNER H Mit anderen Augen Aspekte einer philosophischen Anthropologie Stuttgart 1982 P HLMANN R Zwischen Erstaneignung und K nnen die Effektivierung motorischer Lern prozesse In HIRTZ P KIRCHNER G P HLMANN R Hrsg Sportmotorik Grundlagen Anwendungen und Grenzgebiete 2 Aufl Psychomotorik in Forschung und Praxis Band 22 1997 149 181 POLZ E Akrobatik Ihre Technik und Ihr Sinn Wien 1931 PRANGE K Bauformen des Unterrichts Bad Heillbrunn Obb 1983 PRANGE K P dagogische
340. lt verschaffen kann entwickelt die grundlegenden F higkeiten f r die konkrete Vor stellung und Wahrnehmung die f r eine weitere positive Auseinandersetzung mit den Elementen des Tur nens notwendig sind Da diese Situationen letztlich aktivationstheoretischen Gesetzm igkeiten unterlie gen k nnen sie zugleich als wesentlich bei der Ausbildung von Sportinteressen angesehen werden So wird von McREYNOLDS 1971 und MADDI 1972 die Interessenbildung auf das charakteristische individuelle Bestreben zur ckgef hrt Situationen aufsuchen und erhalten zu k nnen die individuell opti mal dosierte Anregungspotentiale vermitteln MANDL HUBER 1983 234 weisen in ihrem Interessen modell zus tzlich darauf hin dass Interesse sich vor allem dann wecken l sst wenn eine Situation sowohl die kognitive als auch emotionale Komponente trifft Wichtig ist deshalb die situationsbedingten Spannungsmomente die in der ersten Phase durch die Neu igkeits und berraschungsgehalte des dramatischen Umgangsspiels SCHLESKE 1977 140 entstehen und zun chst f r optimale Anregungspotentiale sorgen diese bei Nachlassen durch zus tzliche Intentio nen und Absichten wieder spannend zu gestalten Dies kann durch sportliches Kr ftemessen Leistungsvergleich Dramatisierung der Situation sch pferi sches Gestalten aber eben auch durch komplexere oder technisch definierte Handlungsanforderungen initiiert werden Die Ausklammerung von komplexen oder technis
341. lt nicht oder nur am Rande artikuliert Die Pr zisionslinie beim Bewegungslernen turnerischer Fertigkeiten wird in diesem Verst ndnis nicht als konstituierendes Merk mal des Turnens aufgefasst und somit konsequenterweise auch nicht intendiert 91 Werden z B beim Turnen des angestrebten Handst tz berschlags vorw rts die Arme gebeugt so dass die Bewegung eher einem Kopf berschlag hnelt so kann sich der bende mit dieser L sung des berschlagens zufriedengeben und sie immer wiederholend auch so turnen sofern er sich durch eine solch eigene Turntechnik nicht selbst gef hrdet Ein anderer hingegen m chte seine Bewegung per fekter turnen m chte mit den H nden vom Boden abprellen und fliegen aber nicht weil das eine Norm so vorschreibt sondern weil ihn sein Bewegungsgef hl dazu veranlasst weil er dieses Kunst st ck unbedingt beherrschen m chte weil er eine andere Qualit t des Bewegens anstrebt BRUCKMANN 1993 7 Die grunds tzlich unterschiedlichen methodischen Auffassungen der beiden Ans tze kulminieren letztlich in der didaktischen Frage zu was will bzw soll Sportunterricht qualifizieren Die Frage wie genau oder ob berhaupt figurale Gesetzm igkeiten im Turnunterricht zu vermitteln sind ist somit eine Frage nach der Philosophie bzw der Grundidee des Turnens und deren Relevanz f r die gt sportliche Bildung lt von Kindern und Jugendlichen Im Nachhinein best tigt diese nach wie vor offen gebl
342. m sichtbar werdenden Lernfortschritt wird so zur tragenden Idee des Bewegungslernens im Turnen Die Fixierung auf eine normative Zielform und die alleinige Bestimmung des Lernweges durch das aktualgenetische Technikbild dieser Fertigkeit tritt in den Hintergrund Bei diesem Denkmodell einer schulischen Vermittlungslinie ist die Handlungskompetenz des Lehrers weder auf statisches gt methodisches Herrschaftswissen lt angewiesen noch auf die Reichweite des eigenen Fertigkeitskatalogs im Sinne Man kann nur das lehren was man selber praktisch kann beschr nkt Die Handlungskompetenz entwickelt sich in diesem Verst ndnis genetisch aus der Einheit von e Information und Verhalten e Handeln und Erleben e Bewusstsein und T tigkeit ebd 151 Wie P HLMANN feststellt m ssen derartig generalisierte Konzeptionen nichtsdestoweniger die schl s sige Beantwortung einer Reihe z T diffiziler Fragen ebd 151 erm glichen Um die Relevanz dieses Ansatzes f r die schulische Unterrichtspraxis zu belegen sind die o g hierarchi schen Bewegungsmerkmale und die Linien der Interventionsstrategien deshalb genauer zu erl utern 6 3 4 Skizzierung schulrelevanter hochstehender Bewegungsmerkmale des Turnens F r den Schulsport sind die Bewegungsmerkmale nur so pr zise zu fassen dass sie ihrer Funktion als relevante gt Konstruktionselemente lt f r die Konzeptionierung einer Lernreihe gerecht werden k nnen Deshalb reicht es aus ihre
343. mentarbe reich der Verhaltenssteuerung nachzuarbeiten um sich berhaupt erst in die Lage zu bringen komplexes Verhalten in einzelne Verhaltensakte aufzuteilen wird auf Grund seiner kognitiven Zielantizipation Leis tungsgrad erwartung und seines tats chlichen K nnens erhebliche wenn nicht un berwindbare Motiva tionsprobleme haben Die Folge liegt auf der Hand Infolgedessen muss die Konstruktionslinie der Vermittlung so angelegt sein dass ihre Objekte schon in der Grundschule intensives Diskriminationslernen in spielerischer Auseinandersetzung mit den bestimmenden Merkmalen des Turnens erm glichen In dieser Phase entwickeln Kinder bei entsprechender Auseinandersetzung die F higkeiten die eine zuver l ssige Antizipation f r das Erkennen von Gesetzm igkeiten bei intentionalen Verhaltensakten erlauben Die prinzipielle motorische gt Offenheit lt des Menschen bedingt durch die Spezifik des aufrechten Ganges 120 und des daraus resultierenden Koordinationssystems welches es eben erm glicht auf dem Kopf zu stehen und sonstige Kunstst cke zu machen erfordert hierbei die Regulationsfunktion der Sprache Die Bedin gungen und Wirksamkeiten der materiell technischen Umwelt der Kompetenzerwerb in der Herstellung von Mensch Ger t Relationen und anderes mehr kann in seinem systematischen Zusammenhang nur erkannt und erprobt werden wenn die Ph nomene reflektiert und benannt werden Ein blo es Tun ein haupts chlich ref
344. merkmale stellen ihrem Wesen nach zun chst noch keine spezifischen Fertigkeiten dar die einer besonderen turnerischen Begabung oder irgendeiner besonderen Pers nlichkeitsdisposition bed rften Es sind allerdings Bewegungsformen die eine gesunde Alltagsmo torik vorausgesetzt schnell so weit gefestigt werden k nnen dass sie einen leichten gt Zugriff lt auf turneri sche Fertigkeiten erlauben Durch einfache Verkn pfungen wie z B beidbeiniger Absprung mit entsprechender K rperposition ergibt eine Rotation lassen sich turnerische Zweckformen erarbeiten Bei entsprechender Auspr gung in Bezug zur Ausf hrungsqualit t bekommen diese Zweckformen immer eindeutigeren turnerischen Charak ter und sind dann als Basisfiguren f r das Erlernen komplexer turnerischer Fertigkeiten zu benutzen Damit erf llen diese Module die Bedingungen die an zentrale Lernschaltfl chen zu stellen sind Zum einen erlauben diese Lernschaltfl chen durch entsprechend sinnvolle Verkn pfungen der Module Lernsi tuationen zu schaffen in denen es m glich ist turnerische Fertigkeiten anzustreben zum anderen stellen sie bei der Analyse als top down von den turnerischen Fertigkeiten zu den notwendigen motorischen Mo dule und auch deren qualitativen Auspr gungen ein gut fassbares Instrumentarium dar F r den Lehrenden bedeutet dies dass er durch diese Lernschaltfl chen die didaktische M glichkeit be kommt Unterricht nicht mehr als eine Aneinanderreihung punktu
345. mit denen die grundlegenden konstituierenden Merkmale der Sportart so zu vermitteln sind dass deren bildungsrelevan te Sinndimensionen auch wirksam werden k nnen Dieser Grundgedanke konstituierende Merkmale der Sportart zu vermitteln und die sportlichen Sinndimensionen dieser Sportart ganz bewusst f r die sportliche Bildung der Lernenden zu nutzen sich dabei aber weder einem zu engen sportiven Ausbildungskorsett noch einer alternativen Bewegungskultur zu beugen ist die tragende Konstruktion der vorliegenden Ar beit Der Sachgegenstand Ger tturnen ist in besonderer Weise f r ein solches Vorhaben geeignet weil viele der genannten Probleme in dieser Sportart kulminieren Auf Grund des motorischen Anforderungsprofils aber auch durch h ufige negative Kritik in den Medien stellt die unterrichtliche Vermittlung dieser Sportart besondere Anforderungen an die Lehrenden Dies f hrt h ufig entweder zu einer zu engen Anlehnung der unterrichtlichen Vermittlung an die sportiven Vermittlungskonzepte der Sportart oder zu einer alternativen Praxis bei der die Idee der Sportart nicht mehr sichtbar ist Schlimmstenfalls f hren die Anforderungen und die ffentliche Kritik aber auch zu ei ner v lligen Ablehnung der Disziplin Mit der in dieser Arbeit vertretenen Grundannahme dass ber die Vermittlung der Idee einer Sportart Sch ler sportlich zu bilden sind wird postuliert dass die auszuw hlenden Inhalte im Wesentlichen unter dem Gesichtspunkt
346. mplexen Fertigkeitsstrukturen und oder kom plexen technisch taktischen Anforderungen Hier ist eine l ngere Zeit der Auseinandersetzung notwendig um sich dem Problem berhaupt ann hern zu k nnen Wenn die Sportart wie im Turnen der Fall noch eine gewisse Wagnisstruktur aufweist ist Zeit schon deshalb zwingend erforderlich um keine gef hrli chen Situationen zu provozieren Vermittlungskonzeptionen die Lernen in den Mittelpunkt ihres didaktischen Auftrags stellen m ssen sich von dieser Auffassung l sen und andere gt Stundenbilder lt favorisieren Die methodische Planung muss deshalb auch die Randbedingungen erfassen und sie so ver ndern dass sie einen lernunterst tzenden Cha rakter bekommen Ein Schritt in diese Richtung f hrt zun chst ber die Analyse relevanter Zielelemente Die vorgeschlage nen Elemente des Turnens in den Lehrpl nen sind zun chst traditionell bestimmt und folgen dem Grund satz vom Leichten zum Schweren Dabei werden den lteren Sch lern und Sch lerinnen die gt schwereren lt Elemente angeboten Allein eine naive Beobachtung von jugendlichen und heranwachsenden Sch lern und Sch lerinnen zeigt eine geringere Anstrengungsbereitschaft und ein Abflachen des motorischen Inte resses im Vergleich zu den j ngeren Sch lern W hrend bei anderen Sportarten die reale Leistung durch entsprechendes Wachstum und Reifung sich quasi von alleine verbessert ist dies im Turnen nicht der Fall Da im Turnen der K rper
347. n Schwerpunkte geisteswissenschaftlich sozialwissenschaftlich lerntheoretisch kommunikativ usw ver schieden akzentuiert blieben aber auf das Fundamentum der Bildung als Entwicklung der Vernunft als das Lernen wie gesellschaftliche Verh ltnisse einsichtig zu beurteilen sind und auf die Ausbildung von emotional entwickelten Menschen ausgerichtet Eine eigenst ndig erarbeitete Bildungsdimension des Sports die gleichrangig neben allgemeinen Bil dungsbegriffen einzuordnen ist beschreiben die anthropologischen Ans tze wie sie von BERNETT GRUPE HANEBUTH MESTER u a erarbeitet wurden Der Leib als anthropologisches Fundamentum steht hier als Mittler bei der Welterfahrung und als Identi t tsstifter im Mittelpunkt des Interesses Das Sich Bewegen wird dabei als der aktuelle Vollzug der Sub Jekt Welt Beziehung verstanden Wird die Aneignung von sportmotorischen Inhalten unter diesem Blickwinkel betrachtet so l sst sich de ren Vollzug als Beziehung des Subjekts zur Sport Welt auffassen Es handelt sich dabei um eine zwar be grenzte und spezielle Welterfahrung die aber f r die Entwicklung der Identit t einer Person sehr wohl von Interesse sein kann Die realen Gegenst nde an denen diese Sport Welt zu erfahren zu ermitteln ist stellen sich als k r perliche Kunstfertigkeiten dar Diese stellen in diesem Sinne gt Werke lt dar die vom jeweiligen System in spezifischer Weise definiert sind und ber die es m glich wird mit
348. n des Widerspenstigen Freude und Spa lie gen sieht und dar ber zu Flow Erlebnissen findet Es ist an dieser Stelle nochmals deutlich darauf hinzuweisen dass eine Hinwendung zum Leistungsaspekt zur erfinderischen berschreitung GODIJN 1968 zur K nnerschaft zwar an bung gebunden ist die Qualit tsdimension des Bewegungshandelns aber eben nicht im rein quantitativen der Leistungssteige rung zu suchen ist und hier auch nicht so verstanden wird Die in der vorgelegten Arbeit dargelegte Vermittlungskonzeption skizziert mit ihren definierten Zweck und Basisfiguren konkrete M glichkeiten f r den Lernenden seine K nnerschaft zu beweisen und im weiteren Dialog mit dem objektivierten Bewegungsproblem auch erfinderische berschreitungen vor zunehmen Damit kann der Lernende sein Gleichgewicht zwischen situativer Anforderung und eigener F higkeit finden und den Anstieg seiner Lernspirale entsprechend gestalten Die ablehnende Haltung gegen ber dem didaktischen Element gt ben lt wird mit Merkmals hnlichkeiten zum Drill aber auch mit der Nivellierung und Uniformierung kindlichen und erwachsenen Handelns be 7 Die erfinderische berschreitung bedeutet nach GODIJN dass man in der Lage ist vormals unl sbare Fragen der Welt nun problemangemessen beantworten zu k nnen Es bedeutet nicht dass dabei stets neue Bewegungen hervorgebracht werden m s sen sondern es geht um eine flexible motorische Probleml
349. n gend eingesetzt Da diese einfachen aber sehr effektiven Hilfsmittel ber den Fachhandel zu beschaffen sind und zudem keine baulichen Ver nderungen nach sich ziehen oder ein besonderes technisches Ge schick des Lehrenden erfordern stellen sie leicht nutzbare effektive Medien f r den Turnunterricht dar Als paradox muss in dieser Situation bezeichnet werden wenn von didaktischer Seite permanent neues attraktiveres Ger teinventar gefordert und die traditionelle Ger teausstattung daf r verantwortlich ge macht wird dass Turnen nicht interessant zu gestalten sei Nicht die traditionelle Ger teausstattung ist hierf r verantwortlich sondern der mangelnde Einsatz vorhandener technischer Mittel und Medien und 55 Im zeitnahen historischen R ckblick ergibt sich die bittere Erkenntnis dass die Schulturnhallen mit ihren vielf ltigen Ger ten wie Hangelleitern Kletterstangen Sprossenw nden Gitterw nden Klettertauen Schaukelringen usw der Kargheit und den eindimensionalen Bed rfnissen von regelgerechten Sportspielhallen weichen mussten Den Bestrebungen den Schulhof mit Ger ten gt aufzur sten lt kann zwar nur zugestimmt werden viel wichtiger allerdings w re die R ckbesinnung auf die eigentli che Funktion von Schulturnhallen Wenn die f r Grundt tigkeiten konstruierten Ger te aus den Hallen verdr ngt werden nimmt es nicht Wunder wenn Kinder diese nicht mehr beherrschen Die Klagen dass Kinder nicht mehr klettern balanc
350. n wie auch die kreativ konstruktive Aufschl sselung einer definierten Fertigkeit in verschiedene Teilfiguren die in sportive Pr sentationen eingebunden werden sind als tragende Elemente in einer Konzeption des Ger tturnens zu verankern Der Vermittlung des sportiven Gedankens des Turnens der sich in der Entwicklung von definierten Arte fakten zeigt ist dabei gen gend Raum zu geben Die oberfl chlich begr ndete Kritik an der Normierung des Turnens darf nicht dazu f hren dass die gt Bewegungsnorm lt als falsch verstandene geschlossene Normierung in p dagogischen Misskredit kommt Sie muss vielmehr als die Verfeinerung einer urspr ng lichen Bewegungsidee und als Objektivation eines Artefaktes begriffen und akzeptiert werden Fehler in der methodischen Vermittlung bei der nur finale Fertigkeiten Relevanz genie en k nnen nicht der sportiven gt Bewegungsnorm lt angelastet werden sondern beruhen auf einem eingeengten methodi schen Verst ndnis und einem mangelnden gt lernsystematischen lt Know how Eine turndidaktische Schwerpunktverschiebung bei der die methodische Vermittlung von definierten Artefakten abgelehnt wird reduziert die Idee des Turnens allerdings in derselben Weise Auch hier gilt der Vorwurf eines eingeengten methodischen und lernsystematischen Verst ndnisses da die konstitutiven Merkmale des Turnens nur eingeschr nkt vermittelt werden Der didaktische Schl sselbegriff der Vermittlungslinie des Ger tturnens ergibt
351. n Unterricht st rendes Verhalten ausl sen Die Gleichbehandlung von Sch lern durch dieselbe Aufgabenstellung f hrt so zwangsl ufig zu gt ungerechter lt Behandlung da die Aktionspotentiale der Lernenden nicht beachtet werden So beschreibt SCHODER 1970 50 135 den Verlust der Vertikalen ja selbst schon die Gefahr des Ver lustes als ein Erlebnisph nomen bei dem die Ver nderungen in der Raumwahrnehmung sowohl Angst aber auch Gef hle der Beschwingtheit hervorrufen k nnen Mittels der riskanten Bewegung die SCHODER als Konflikt an der Grenze definiert lassen sich so vom Individuum m glicherweise neue Dimensionen der Wirklichkeit und neue Freiheiten erfahren was sich in einer Steigerung der Existenz niederschlage andererseits kann dieser Appetenz Aversions Konflikt bei negativer Interpretation oder nicht hinreichender F higkeit f r die Aufgabe Angst und damit Vermeidungsverhalten ausl sen Der Binnendifferenzierung des Bewegungsangebots so lassen die Aussagen schlie en kommt von daher eine entscheidende Schl sselfunktion innerhalb der Vermittlung von Fertigkeiten zu Da die F higkeit des Lehrenden f r eine optimale Passung des Lernangebots durch Klassengr e Hallenausstattung Lerndis position der Sch ler usw eingeschr nkt wird muss zwangsl ufig der Faktor gt Selbst ndigkeit des Sch lers lt zum entscheidenden Schl ssel f r eine optimale Passung des Lernangebots angesehen werden Um Selbst ndigk
352. n der Trainer aber permanent erweitert dadurch ver nderte Methoden oder v llig neue Schwerpunkte bei der Vermittlung entstehen die oft auch wieder verworfen werden bleibt das methodische Schrifttum durch seine gt statische lt Form konservativ strukturiert und erh lt da durch den Status eines gepr ften gt Kanons der Vermittlung lt Speziell gt Laien lt z B fachfremd unterrichtende Lehrende oder Lehrende mit geringer Fachkenntnis in einer Sportart wie auch gt Anf nger lt im Unterrichten beachten deshalb fast akribisch die vorgeschlage nen Schritte von methodischen bungsreihen vgl Kap 2 1 Die Problematik von methodischen Reihen ergibt sich aus der Annahme durch eine strenge Aneinander reihung verschiedener bungen einen kontinuierlich fortschreitenden Lern und Aneignungsprozess in Gang setzen zu k nnen Die differenzierenden Teilaspekte die das motorische Lernen aber erheblich mit beeinflussen lassen eine derartige Auffassung von Lernen allerdings unrealistisch wenn nicht falsch er scheinen Der motorische Lernprozess bei Fertigkeiten ist eher als eine sich gleitend entwickelnde Handlungs f higkeit zu beschreiben der auf einer aufsteigenden Spirale Zweckformen und Zweckstrukturen entwickelt mit deren Hilfe die motorische Zielsetzung grunds tzlich weiter verfolgt werden kann 133 Diese Zweckformen und Zweckstrukturen sind somit als Basen zu verstehen von denen aus bei ausrei chender gt Sicherheit lt
353. n der Trainer noch in der N he steht diese Bewegung aber qualitativ schlechter oder auch g nzlich verweigert wird wenn sich dieser r umlich absetzt verweist auf diese funktionale Einheit von Wahrneh mung und Verhalten P HLMANN 1997 149 kritisiert die theoretische Einengung von motorischen Lernprozessen auf das Lernen von Bewegungstechniken wie dies durch die Phasentheorien vorgegeben wird als eng begrenzte Minitheorien mit nahezu punktuellem G ltigkeitsbereich weil hier die Funktion der Motorik in der Menschwerdung unterschlagen wird Nach seiner Auffassung gelten auch beim Bewegungslernen die Grunds tze der Dialektik Sie stellen nach P HLMANN ebd 150 einen wesentliche n Grundbestandteil der Sozialisation des Subjekts dar Das Ansinnen der methodischen bungsreihen durch gt phasenlogische Reihungen lt innerhalb der Bewe gung Bewegungsinformationen f r hochkomplexe Bewegungsabl ufe so herausarbeiten zu k nnen dass sie als eindeutig und richtig zu postulieren sind trifft eben nicht die Vielschichtigkeit der Verhaltensebe nen des Lernenden sondern bleibt auf eine zeitlich serielle Informationsabgabe und ein geradezu klas sisch behavioristisches Menschenbild beschr nkt Das Paradigma dieser Theoretten ebd 149 muss auf diesem Hintergrund berdacht entsprechend erweitert oder g nzlich ver ndert werden Selbst bei der hypothetischen Annahme einen entsprechend abgesicherten Informationsp
354. n des Lernenden bez glich dem Ziel angestrebtes Handlungsergebnis dem Zweck ergeb nisabh ngige Handlungsfolgen oder effekte und dem Sinn antizipierte Wertrelevanz vgl hierzu NITSCH MUNZERT 1997 werden in diesem Vermittlungsverfahren nicht angesprochen Die Vermittlungskonzeption von KNIRSCH macht deutlich das dessen Auffassungen was denn als fun damental f r das Bewegungslernen einzuordnen ist durch eine gt kausalistische lt Perspektive bei der moto rischen Handlungsanalyse gepr gt wird Hier zeigt sich auch der Unterschied zuG HNERSs Auffassung des Fundamentalen G HNER pr feriert eher eine erfahrungsorientierte Entwicklung der Fundamentalbewegungen und fasst deshalb die willk rliche Aufgabenstrukturver nderung in dieser Bewegungsklasse als wesentlich auf Seine Handlungsanalyse weist somit durchaus auch hermeneutische Vorgehensweisen auf da die Hand lung auch nach der Bedeutung f r den Lernenden analysiert wird KNIRSCH 1996 bleibt mit seinem Ansatz in der Denkrichtung von BORRMANN 1972 verhaftet und geht davon aus dass eine gewisse Anzahl technisch korrekt beherrschter einfacher Bewegungen als Fundamentum des Ger tturnens zu gelten hat und die bewegungstechnische Ausgangsbasis f r das Ger t turnen darstellt Infolgedessen sieht sich KNIRSCH durchaus in der Lage 30 konkrete Fundamentalbewegungen zu be nennen aus denen sich das Ger tturnen erschlie en l sst und die er in diesem Verst ndnis f
355. n eine irrelevante Zielebene Kunstturnen weist dadurch Strukturen auf die ein allgemeines Verst ndnis der turnerischen Leitidee erschweren 5 4 1 Strukturbesonderheiten des Kunstturnens Von denjenigen die sich in dem Raum des Kunstturnens bewegen wollen wird ein hohes spezielles An forderungsprofil erwartet dass es erm glicht die schon vorhandenen Artefakte nicht nur nachzuvollzie hen sondern sie auch auf nationalem und internationalem Niveau weiterzuentwickeln Infolgedessen muss dieses Subsystem eine fr he Selektion talentierter Teilnehmer durchf hren um inter nationalen Anschluss an die fortschreitende Entwicklung der Bewegungsk nste des Turnsports zu behal ten Dies wiederum erzwingt ein reibungsloses Funktionieren eines immer komplexer werdenden Bedin gungsfeldes vgl RICHARTZ BRETTSCHNEIDER 1996 Die Problematik einer derartigen Selektion ist augenf llig Sie wird von der Gesellschaft zunehmend kri tisch betrachtet Erfolgt diese Selektion ohne gleichzeitige Angebote ad quater sozialer Absicherungen reduziert dies den m glichen Sportlerkreis deutlich Viele potenziell durchaus geeignete Sportler empfinden das vorgegebe ne Bedingungsfeld als gt wenig optimal lt und setzen sich dementsprechend entweder nur in einem gt sozial vertr glichen lt Umfang mit der Sportart auseinander oder wenden sich anderen Bet tigungsfeldern zu So f hrt jede auch nur geringf gige Verschlechterung auf der personalen materiellen
356. n f r die Praxis erstellen zu k nnen So bleibt wie aus der Instrumentalisierungs Kontroverse 1993 von SCHALLER BECKERS hervor geht die Gewichtung Erziehung zum Sport oder Erziehung durch Sport der empirischen Wirklichkeit des 207 Handlungsfeldes Sportunterricht berlassen Es nicht verwunderlich wenn Didaktiken mit interessanten thematischen Schwerpunkten dann dieses Feld besetzen deren gemeinsamer didaktischer Nenner f r den Schulsport aber kaum mehr zu erkennen ist Thematische Schwerpunktsetzungen wie K rpererfahrung durch Sport Gesundheitserziehung durch Sport Sport als Erlebnis Sport als Freizeitbew ltigung Sport als Fun Spa usw zeichnen sich als Bem hungen aus aktuelle Sinnbezirke des ffentlichen Sports zu curricularen Zielen des Sportunterrichts transferieren zu wollen verbleiben aber in den Betrach tungsweisen des jeweiligen Systemgedankens Die bertragung punktueller Betrachtungsweisen als All gemeinformeln f r Unterrichtsgestaltung ist riskant da damit die Reichweite ihrer Geltungsformeln ber schritten wird Die Ganzheitlichkeit des Sports wird so zu Gunsten von individuell sinnvoll empfundener didaktischer Schwerpunkte eingeschr nkt womit die Ziele des Sportunterrichts noch st rker extrasporti ven Fremdbestimmungen berantwortet werden BALZ 1997 264 fordert deshalb das inakzeptable traditionelle Gef lle zwischen Soll und Ist Aussagen in der Sportdidaktik ein
357. n is devoted to contents and intentions of sports tuition in schools The question which lasting effects should be attained through sustained efforts in practical sports tuition can only be tackled on the basis of a conclusive theory of the subject matter of sports which facilitates an evaluation of physical education classes in schools on the background of pedagogical criteria The absence of such an Intermediate level Theory WENIGER repeatedly postulated the necessity of a Theorie zweiten Grades in 1929 is a cause of unassertive behaviour of tutors who are unable to identify and as certain the basic legitimacy of instruction and the significance of their pedagogical efforts Didactics the strategic planning instrument of pedagogy which supposedly elucidates the constituent and basic questions of school through conjunction oftheory and practise is currently floating on an field of open discussion This results in a context of controversial in some instances mutually exclusive strategies causing uncertainty of the tutor The growing insecurity concerning the meaning of one s doing allows no resistance against the demands voiced from the non sports environment and the glutted instrumentalized rationale for the subject matter This jeopardises the primordial assignment of sports tuition which deals with the basic motor and physi cal education If one looses track of the pivotal essence of the subject namely gt physical education lt in the s
358. n lt Fertigkeiten des Turnens z T grunds tzlich in Frage gestellt wird Die aktuell gef hrte fachdidaktische Diskussion Turnen versucht diese Sichtweise zu entkr ften Turnen wird als ein Erfahrungs und Lernfeld beschrieben in dem die Vermittlung von typischen Bewegungser fahrungen durch eine dialogische Auseinandersetzung mit einer Ger tewelt im Vordergrund steht Als 65 In einem Interview mit der WELT am SONNTAG vom 29 6 1977 kommt Franz Weinert Direktor des Max Planck Instituts f r Psychologische Forschung M nchen zum Schluss dass die direkte Unterweisung eine f r Lehrer und Sch ler an spruchsvolle Unterrichtsform ist Sie verbessert nachweislich die Leistungen fast aller Sch ler erh ht deren Selbstvertrauen in die eigene T chtigkeit und reduziert ihre Leistungs ngstlichkeit Er teilt Unterrichtsziele in die Vermittlung fundamentaler Grundkenntnisse die Entwicklung der F higkeit selbst ndig zu lernen und die Entwicklung der Motivation Gelerntes anzu wenden und Neues zu erfahren ein Guter Unterricht beinhaltet alle Formen und pr feriert nicht eine Form 213 grundlegendes Bewegungsthema wird dabei sich vom Boden l sen und raumorientierte Bewegungs kunstst cke an Ger ten auszuf hren CRUM TREBELS 1980 16 oder von den Beinen geholt eine beliebige Lage im Raum einzunehmen S LL 1973 303 definiert Daraus wird der origin re p dagogi sche Gehalt des Erfahrungs und
359. n lt ist bei Explorationen und Wagnissen gefordert sondern das krasse Gegenteil Die F higkeit n mlich alle Chancen und M glichkeiten wahrzunehmen um Misserfolge und Unf lle mit einem H chstma an Wahrscheinlichkeit auszuklammern Erst damit ist der Sch ler imstande sich komplexen Bewegungen zu stellen Durch die in dieser Phase erworbenen F higkeiten des Lernenden Sicherheit preiszugeben gleichzeitig dabei aber so sorgf ltig und penibel wie irgend m glich vorzugehen und mit der daraus entstehenden Ver l sslichkeit auf sich selbst und seine Mithelfer vertrauen zu k nnen erreicht der Sch ler die von RECKTENWALD 1994 321 eingeforderten sozialen und personalen Strukturverbesserungen durch den Sportunterricht Die Entwicklung der sozialen und personalen Kompetenz der Sch ler wird folglich zur tragenden Struktur des Unterrichts zu einem Bildungsinhalt der ganz real an einem f r Lehrer und Lernende berschaubaren Handlungsfeld zu schulen ist Durch die bernahme von Verantwortung f r das eigene Wohlergehen und das des Anderen aber auch durch das Bewusstsein unverzichtbares Teammitglied beim Erwerb turnerischer Bewegungsfertigkeiten zu sein werden gesellschaftlich geforderte Schl sselqualifikationen mit einer gewissen Ernsthaftigkeit erprobt und ausgebildet Wesentliche Rahmenbedingungen f r das Gelingen und damit f r die Inszenierung derartig strukturierter offener Bewegungsaufgaben sind dass e die Situation in ihr
360. n offenen Bewegungsgestalt lt erzeugt motivierende Spannung und macht das Lernfeld attraktiv Das Kind welches aus diesem Felde heraus gt w chst lt orientiert sich seinen F higkeiten gem neu Bie tet der gt Bewegungsspielplatz lt f r die neue Orientierungsstufe keine ad quaten Bewegungsanreize ver fliegt das Interesse an einer Auseinandersetzung mit dieser Objektwelt Dies bedeutet aber nicht auf dieser Dimension wird viel falsch interpretiert Kinder seien nicht in der Lage sich intensiv mit Bewegungsaufgaben auseinander zusetzen und brauchten immer neue Objektreize von au en sondern lediglich dass die Situation die M glichkeit der Ver nderung zulassen muss Diese Ver nderung kann somit auch ein neuer innerer Zugang zur gleichen Idee sein oder eine bes sere Handhabung der Umwelt darstellen Die Beobachtungen von SCH PE 1998 33 ergaben dass Kinder sich bis zu drei Turnstunden mit ei nem eingeengten Bewegungsmotiv z B einer Kletterform der Rolle der Kerze auseinandersetzen k n nen In diesem Sinne ist selbst die gt Rolle vorw rts lt als ein Element aufzufassen welches spannende Mo mente aufweist wenn der Lehrer zusammen mit den Sch lern in der Lage ist die Umwelt in der dies Bewegungsmotiv m glich und anwendbar ist entsprechend zu arrangieren Die Relevanz einer Auseinandersetzung mit diesen Dimensionen f r die Pers nlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen zeigt u a das in der
361. n sich so ber die Gruppe Fertigkeiten erreichen die der Einzelne sonst nicht erreichen w rde Das koordinative Vergn gen ist wie ausgef hrt nicht von der Pr sentation wettkampff higer Fertigkei ten abh ngig sondern von der Erarbeitung spannender akrobatischer Teil Figuren Die Ausbildung der Bewegungspr zision die ber das sorgsame ben der hochstehenden Bewegungsmerkmale erreicht wer den kann stellt hier allerdings einen wesentlichen Schl ssel zum Erfolg dar Als Eckwerte gelten e Das Zielelement wird in seinem energetischen Anforderungsprofil so weit reduziert dass ein koordi natives Gelingen m glich wird e Der Lehrweg muss die vorhandenen Hilfsmittel integrieren aber auch weitere technische M glichkei ten schaffen die dem Lernenden die notwendige Sicherheit geben sich auf die koordinative Aufgabe konzentrieren zu k nnen e Die Hilfsmittel sind als gt Bestandteil lt der zu pr sentierenden Figur einzuordnen Methodischer Rahmen Die Zielsetzung gt spannende Elemente lt des Turnens den Lernenden nahezubringen erfordert eine p da gogisch psychologische Grundstimmung in der ein zwar spannungsreiches aber relativ angstfreies Lernen erm glicht wird Um dies zu erreichen ist nicht nur ein respektvoller Dialog zwischen Lehrendem und Lernenden unabdingbar ebenso wichtig ist die Formulierung von m glichen Zielebenen Zeitdauer bernahme von spezifischen Auftr gen usw innerhalb des gemeinsamen
362. n sportliche Inhalte wie Spiele oder die vollendete bung am Barren deshalb als gt Werk lt angesehen Dieser Gedanke induziert dass die didaktische Erschlie ung von motorischen Fertigkeiten und F higkei ten in Anlehnung an den p dagogischen gt Werk und Arbeitsbegriff lt der Arbeitsschule die Grundprinzi pien der objektiven Gestaltung der Vollendungstendenz und der Selbstpr fung beachten m sste Diese Grundprinzipien spiegeln sich im didaktischen Element eines anthropologisch determinierten gt bens lt wider welches somit eine klare Sinndimension des Bewegungslernen darstellt Die Reflexion dieser im Schulsport vernachl ssigte Sinndimension k nnte dazu f hren dass dem ganz heitlichen gezielten Prozess der gt Entwicklung von K nnen lt durch ben eine zentralere Bedeutung zuge standen werden m sste als dies zur Zeit geschieht M glicherweise trifft dieser Aspekt bei entsprechen der theoretischer Fundierung die Anforderungen an einen systemimmanenten Bildungsgehalt des Sport unterrichts origin rer als dies andere Kategorien z B Gesundheit Freizeit usw tun Der durchaus beschwerliche Akt des bergangs von der spielerischen Auseinandersetzung zum ernsthaf ten ben der an die Entwicklung des Willens zur Genauigkeit und zur Selbst berpr fung gebunden ist w rde die Qualifikationsaufgaben im Sportunterricht dahin ver ndern dass der Lernende in der Weise zu bilden und erziehen ist dass er gerade im ben des Schwere
363. nd auf dem Erfahrungshintergrund des Sch lers als ein dann in der Vorstellung vorhandenes Schema benutzt werden vgl SCH PE 1997 63 f Der Lernende ben tigt somit f r seine Ann herung an eine komplexere Bewegungsaufgabe ein f r ihn logisch nachvollziehbares Ordnungssystem mit dem er die Freiheitsgrade der Aufgabe kontrollieren kann Diese Denkrichtung f r Lernvorg nge im Turnen zeigt sich zwar mit g nzlich unterschiedlichen Aus gangspunkten sowohl im Ansatz der Profilklassen von LUDWIG f r das Kunstturnen wie auch in der Stufendidaktik sportmotorischen Handelns von SCH PE 1987 Der Ansatz einer erkenntnisbildenden Praxis ist nicht f r alle Bereiche sportlichen Bewegens von gleicher Bedeutung Er kommt im Wesentlichen nur dort zum Tragen wo ein kognitiver Eingriff in bestehendes K nnen zu einer Verbesserung n tig wird vgl VOLPERT 1971 Die Kunstformen des Turnens bieten ein solches Feld an Die Abw gung und Analyse der Angebote und Einschr nkungen der Ger teumwelt und die starke Hin wendung der Wahrnehmung zu k rpereigenen Informationen erzwingt im Ger tturnen diese kognitive Auseinandersetzung um sich mit den Gesetzm igkeiten des Lernens im Turnen vertraut machen zu k n nen 123 Die Schaffung und Gestaltung von solchen Situationen in der sich das Kind in einer konstruierten aber auch konstruierbaren Objektwelt durch die planvolle rationale Auseinandersetzung mit explorativen Ak tivit ten gt Ordnung
364. nd nicht der sportliche Gedanke l sst sich mit dem Werdegang der meisten gt Lifestyle lt Sportarten belegen Es zeigt sich dass diese neuen Sportarten je besser die Pr sentationsformen dem jeweiligen Zeitgeist und Vermarktungssystem entsprechen sich als gt In lt begreifen d rfen w hrend die origin re sportliche Idee der Disziplin keine tragende Rolle spielt Entsprechend schnell wandeln sich auch Akzeptanz und gesell 3 Als Beleg k nnen die ehemals lifestyle orientierten dann stark boomenden zwischenzeitlich gt normalisierten lt Sportarten wie Windsurfing Paragliding Mountainbiking Skateboarding usw herangezogen werden Der schnelle Wechsel von gt In Sport arten lt zeigt da die Grundideen dieser Sportarten oft nicht gen gend Faszination bieten um ber lange Zeit ausge bt zu wer den sondern dass das gt Darum herum lt von den Betreibern als viel bedeutsamer eingesch tzt wird dementsprechend aber im mer neue Fun Formen notwendig werden um gt In lt zu bleiben 42 schaftliches Ansehen der Sportarten in der ffentlichkeit weil der ffentliche Markt das gerade noch Ak tuelle schon wieder als konservativ und berholt bezeichnet um weiter funktionieren zu k nnen In diesem Spannungsfeld des ffentlichen Sports mit seiner Marktorientierung und den begrenzten M g lichkeiten des Schulsports finden sich Sch ler allt glich wieder und damit auch der Wunsch nach gt ange sagten Sportarten lt Wenn
365. nden Lernschrittfolgen unterst tzen Daraus l sst sich die These ableiten Ann herungen an komplexe Bewegungsabl ufe gelingen dann am erfolgreichsten wenn die zu Grunde liegenden motorischen Teilaufgaben mit einer gewissen Pr zision wiederholbar also in einem befriedigenden Toleranzrahmen reproduzierbar sind Die enge Beziehung zwischen der Vorwegnahme von Zielen der zugrundeliegenden Erfahrung und den daraus folgenden Konsequenzen f r die aktuellen Verhaltensakte l sst erwarten dass Wahrnehmung und Verhalten eine funktionale Einheit darstellen So stellt HOFFMANN 1993 40 fest Eine effektive Ver haltenssteuerung setzt also unabdingbar Wissen dar ber voraus welche Verhaltensweisen zu welchen Konsequenzen unter welchen Bedingungen f hren Somit ist auf methodischer Seite der Lernprozess zwingenderweise in einer Form zu organisieren bei der die bedingungsabh ngigen Verhaltenskonsequenzen vom Lernenden registriert werden k nnen Er kann damit die Bedeutung dieser Zusammenh nge und Wechselwirkungen f r sich entdecken entsprechend ben und so eine Verhaltensstabilit t entwickeln die als grundlegende Voraussetzung f r eine weitere Lernmobilit t notwendig ist Motorische Vers umnisse in diesem Bereich f hren zu einem Defizit welches schwer aufzuarbeiten ist und damit zum p dagogisch psychologischen Problem der Lernmotivation wird Der Jugendliche der auf Grund einer Aufgabenstellung quasi gezwungen wird in diesem Ele
366. nden lt ein tragendes Leitmotiv dieser Sportart ist Strukturell zeichnet sich das sportliche Turnen durch eine klar definierte Objektwelt die Turnger te und einen durch sie wiederum definierten Bewegungsraum aus der nur in Absprache ver ndert werden darf Die bergeordnete motorische Idee des Turnens besteht darin an diesen Objekten nur mittels der k rper lichen Mittel m glichst viele originelle motorisch schwierige objektspezifische L sungen im Sinne von Artefakten zu er finden Der Begriff L sungen betrifft hierbei sowohl die Elemente Fertigkeiten als auch die gesamten bungen des Ger tturnens Diese L sungen k nnen planvoll ge er funden durch Zufall entdeckt spontan eingegeben oder durch gl cklichen Zufall erreicht worden sein Die Verwendung des Begriffs Artefakte wird benutzt um die normative Setzung dass subjektorientierte sch pferische Bewegungshandlungen lediglich dem freien normfreien Turnen entspringen k nnen zu hinterfragen Die latente Unterstellung normierter ffentlicher Sport sei in diesem Zusammenhang weniger geeignet als freier nicht normierter privater Sport wird damit begr ndet dass das Subjekt seine Anspr che und Handlungen nur in dieser Form des Sporttreibens selbst bestimmen kann vgl FUNKE 1991 112 Dass dem nicht so ist zeigen Kinder allt glich mit ihrer F higkeit die durchaus komplexen Lebenssituati onen des modernen Sports sehr differenziert deuten zu k nnen un
367. negativ ab 2 1 1 Die p dagogische Reduktion und ihre Auswirkung auf die Praxis Mit der Aufnahme einer sportpolitischen Leitidee des DSB in die sportp dagogische Begr ndungs und Leitidee des Schulsports erfolgte eine Reduktion der p dagogischen Anspr che zugunsten einer erhofften Entwicklung von berdauerndem Sportinteresse Die starke Orientierung an der Freizeitthematik und den Sch lerinteressen beschrieb DIETRICH 1972 als immanente aber auch offen vertretene Theorie der Praxis Kriterien f r die Bestimmung der Elemente des Schulsports waren in der Praxis weitgehendst hinf llig da alle Formen aufgenommen werden konn ten die mit k rperlichem Training und dem Lernen motorischer Fertigkeiten verbunden waren Didakti sche Fragen in Bezug auf die planvolle Inszenierung von Lernsituationen und die Bedeutung des unter richtlichen Arrangements f r die Entwicklung personaler Strukturen der Lernenden blieben au en vor Diese Auffassung wurde schnell zur verbreitetsten wirksamsten und noch bis heute wirkenden Grundposi tion des Faches Ein Zugriff auf den programmatischen Ansatz der Curriculumtheorie von ROBINSOHN 1969 Ent scheidungsprozesse ber Ziele Inhalte Verfahren und Leistungskontrollen der Schule wissenschaftlich zu legitimieren um damit Entscheidungen der Vertreter der Bildungsm chte zu objektivieren wie er in ande ren F chern diskutiert wurde stie bei den Vertretern des Schulsports auf kein sonderliches Interesse da
368. nen didaktischen Auffassungen bedingt durch die enge Orientierung auf die eigenen hervorgehobenen Sinndimensionen und Lernformen weiterhin in latenter Rivalit t zueinander verharren werden Der Anspruch einer gewissen Absolutheit der jeweiligen Auffassungen erh ht zudem die Gefahr dass die korrespondierenden relationalen Aspekte und Wir kungsweisen der verschiedenen Sinndimensionen und Lernformen untereinander untersch tzt werden und gestaltet es schwierig eine gemeinsame Klammer zu schaffen mit der dieser Zustand aufzul sen w re Die p dagogische Grundfrage lautet Welche Lernformen und Sinnbezirke sind innerhalb des Sportunter richts f r die Bildung und Erziehung von Sch lern bedeutsam Um sich der Beantwortung dieser Grund frage zu n hern bedarf es einer theoretischen Hinterfragung der aktuellen Sachgegenst nde des Sportun terrichts Eine oberfl chliche Einsch tzung von Sportarten im Sinne eines Beliebtheitsrankings durch Sch ler reicht dazu allerdings bei weitem nicht aus 13 Die zu f hrende Diskussion ber notwendige Formen Inhalte Sinn und Ziele des Schulsports betrifft zumindest die Auswahl von Themenbereichen und Teilgebieten des Sports die zwar das Interesse von Jugendlichen wecken sie aber auch weiterentwickeln k nnen und stellt somit die Frage nach a den gt Werten lt tradierter Sportarten mit ihrer aus dem Erwerb gt normierter lt Fertigkeiten und aus dem Leistungsvergleich abgeleiteten Sinnhaftigkeit b
369. nes gt guten Werkes lt erm glicht Die beschriebenen Dimensionen des Bewegungslernens konkludieren mit dem anthropologischen Funda mentum bei dem das Sich Bewegen als aktueller Vollzug der Subjekt Welt Beziehung verstanden wird Um mit der Welt der Bewegung und des Sports in Beziehung treten und sich in ihr vermitteln zu k nnen ist es notwendig sich qualitativ mit unterschiedlichen gt Werken lt besch ftigt zu haben Die dabei verlangte gewisse Ernsthaftigkeit und das reflektierte ben sind an definierten Bewegungsprob lemen am klarsten zu verdeutlichen da diese als Objektivationen der Sportarten gt Wirklichkeit lt sind Es ist allerdings notwendig diese gt Wirklichkeiten lt unter dem Aspekt der thematischen Interessenbildung herauszul sen sie entsprechend zu modifizieren und den schulischen Bedingungen anzupassen wenn die schulische Aufgabe Sch ler gt sportlich zu erziehen und zu bilden lt eingel st werden soll Das skizzierte Handlungsmodell des Ger tturnen thematisiert diese Dimensionen und zeigt Vermittlungs linien auf die ein sinnstiftendes Bewegungslernen innerhalb des Ger tturnen anbietet und dem schuli schen Auftrag der Erziehung und Bildung gen gt 235 LITERATURVERZEICHNIS ABELE A BREHM W Sport zum Sich Wohlf hlen als Beitrag zur Bew ltigung von Ent wicklungsaufgaben des Jugendalters In BRETTSCHNEIDER W D BAUR J BR UTIGAM M Hrsg Sport im Alltag von Jugendlichen Schorndorf 198
370. neuen Sportethik Aachen 1991 MEINBERG E Bildung in der Sportdidaktik immer noch zeitgem In ERDMANN R Hrsg Alte Fragen neu gestellt Anmerkungen zu einer zeitgem en Sportdidaktik Schorn dorf 1992 27 43 248 MEINEL K Bewegungslehre Versuch einer Theorie der sportlichen Bewegung unter p dagogi schem Aspekt 4 Aufl Berlin 1971 MEUSEL H K rperliche Grundausbildung Berlin 1938 MEUSEL H Sportliche Grundausbildung Frankfurt M 1966 MEUSEL H P dagogische Struktur und p dagogisches Umfeld der Sportarten In LETZELTER M M LLER N Hrsg Sport und Sportwissenschaft Festschrift zum 65 Geburtstag von Prof Dr Benno Wischmann Berlin M nchen Frankfurt 1976 155 179 MEVES Ch Die Schuln te unserer Kinder Hamburg 1972 MOEGLING K Zeitgem er Sportunterricht Praxismodelle eines ganzheitlichen Bewegungs unterricht im Schulsport Dortmund 1997 M LLER Ch Technik der Lernplanung Weinheim Berlin Basel 1969 MULTERER A Die Prognostizierbarkeit von sportlichen Leistungen ber einen Zeitraum von 10 Jahren eine Nachuntersuchung bei 19j hrigen Jugendlichen Diss Frankfurt 1992 MUNZERT J Schema Repr sentation bei der sensumotorischen Regulation In sportwissen schaft 17 1987 411 422 NEUMAIER A Trainingswissenschaftlicher Ansatz zum Techniktraining In NITSCH J R u a Hrsg Techniktraining Beitr ge zu einem interdisziplin ren Ansatz Sc
371. ng ad quater Handlungsstrategien wird zugunsten spontan m glicher aber auf Grund dessen auch nur noch einfacher personal determinierter L sungsmuster aufge geben Der Bewegungsdialog mit der Ger tewelt des Turnens endet damit zwangsl ufig auf der Ebene der Explo ration einer alltagsnahen Bewegungsebene da hierf r relativ einfache Handlungsmuster ausreichen Kin der und Jugendliche interessieren aber i d R nicht einfache sondern komplexe weil spannende Fertig keiten Dieses Interesse diese vorhandene Bewegungsneugier erf llen Turnangebote die auf dieser Ebene enden nicht Turnen muss deshalb Angebote unterbreiten die den lebensweltlichen Erfahrungen Erwar tungen und Bed rfnissen von Kindern und Jugendlichen entsprechen Dies sind Bewegungsformen die ber einfache Explorationen hinausgehen und die spannende Auseinandersetzung mit komplexen Struktu ren erm glichen Selbstverst ndlich beginnt Lernen im Turnen dies wird in der vorliegenden Arbeit best tigt mit einfa chem explorativen Auseinandersetzen der Lernenden mit einem Bewegungsthema In unserem Ver st ndnis kann in gt Dialog lt treten sich dann aber nicht im offenen und weitestgehend sportunspezifi schen Dialog mit der Ger tewelt ersch pfen sondern muss als in gt Dialog lt treten mit der gesamten Grundidee des Turnens angeboten werden Das bedeutet dass entsprechend dieser Grundidee schon w h rend des gt fr hen Dialoges lt Probleml s
372. ng von Bewegungen ergibt scheint auch beim erwachsenen Menschen in hnlicher Weise zu wirken CSIKSENTMIHALYI 1987 bezeichnet den besonderen dynamischen Zustand das holistische Gef hl bei v lligem Aufgehen in einer T tigkeit als FLOW Im Wesentlichen h ngt dieser Zustand von der gt erfahrenen Wirksamkeit des eigenen Handelns lt ab Dabei tritt das Flow Erleben nur dann auf wenn die Aktionen im Bereich der Leistungsf higkeit des Ausf hrenden liegen dort allerdings bis an dessen Grenzen gehen k nnen Das Flow Erleben ist deshalb nicht mit kurzfristigen gt Kick Erlebnissen lt zu verwechseln wie sie die Erleb nisindustrie bereith lt sondern ist an das Ph nomen gebunden dass Anstrengung Lust vermittelt Voraus setzung daf r ist deshalb ein fundamentales Ma an K nnen da erst darauf aufbauend die besondere Qua lit t der Funktionslust entstehen kann K nnen ist in diesem Zusammenhang als F higkeit zu verstehen sich Neuem und damit der Unsicherheit dem Wagnis zu stellen und dies durch Aktivit ten wie richtige Selbsteinsch tzung Erfahrung Training Sicherung usw in relative Sicherheit umzuwandeln F r Vermittlungskonzeptionen des Turnens ist es unter diesem Gesichtspunkt besonders wichtig schon bei den einfachen Grundfertigkeiten des Drehens H ngens Schaukelns usw aber auch bei komplexeren Teilfiguren von Turnfertigkeiten nach Verkn pfungsm glichkeiten solcher Bewe gungsformen zu suchen welche die Wirksamkeit des eigen
373. nge Grenzen Der Versuch das bungsziel f r den Sch ler m glichst unbemerkt auf indirektem spielerischem Wege zu erreichen schlie t nicht nur komplexere weil eigentlich bungsabh ngige Bewegungsformen aus son dern verhindert auch die M glichkeit dass sich Sch ler in reflektierter Weise einer nicht gekonnten ein zelnen Leistung zuwenden Die F higkeit sich mit einem nicht gekonnten Handlungsvollzug auseinandersetzen zu wollen bedingt dass der Lernende dazu erzogen wird und schlie lich sich selbst dazu erzieht das Misslingen zu reflektie ren und nach der Einzelleistung innerhalb des Gesamtvollzugs zu suchen die daf r urs chlich verantwort lich ist So notwendig wertvoll und unverzichtbar die spielerischen Formen des bens f r die Herausbildung grundlegender motorischer und volitiver F higkeiten sind darf nicht unterschlagen werden dass erst mit dem strengen sachgerechten und reflektierten ben die Herausbildung individuellen K nnens beginnt 224 Unterrichtskonzepte die diese aufeinander aufbauenden Ebenen nicht entsprechend thematisieren vermit teln ein fehlerhaftes weil l ckenhaftes Bild von Sport SCHALLER 1992 der in seinem Konzept der dialogischen Bildung den schon skizzierten Begriff des gt Werkes lt aufnimmt pl diert daf r die Absicherung des Faches Sport mit fachinternen Zielsetzungen zu versuchen In seinem dialogischen Bildungsmodell werden im Gegensatz zu den meisten anderen Konzep te
374. ngen einer Handlung solange als sthetisch gewertet wie diese dem kindlichen Milieu entsprechen Der Jugendliche der Bewegungsaufgaben mit der gleichen kindlichen Spontaneit t l sen w rde und somit seine eigene Physis zum Kind hin ver nderte erf hre f r dieses Verhalten keine positiven sthetischen Bewertungen Seine Aktivit t w rde im Regelfall mit dem Attribut des gt Kindischen lt besetzt sthetisches Verhalten und Bewegen sind als nichtsprachliche u erungen demnach sehr wesentlich von den sozialen Zuordnungen des Umfeldes abh ngig Das bedeutet die Entscheidung dar ber was als sthe tische Handlungsfigur gilt ist auch durch die Vorstellung der ffentlichkeit von einem gt richtigen lt K rperbild in groben Z gen festgelegt Der sportliche K rper macht hierbei keine Ausnahme Das Erscheinungsbild von Sportlern wird auf Grund zum Teil extremer funktionaler Anpassungen an das Anforderungsprofil der Sportart gepr gt Dieses Erscheinungsbild wird durch die ffentlichkeit nicht nur sthetisch gewertet sondern auch m glichen sportlichen Handlungsprofilen zugeordnet So wird in der ffentlichen Erwartung das gt sportlich richtige lt K rperbild von Turnerinnen mit kleinen zierlichen und biegsamen M dchen bzw das der Turner mit muskul sen kleingewachsenen M nnern assoziiert Dabei wird dem gt Kleinsein lt eine berragende funktionale Rolle f r die Aus bung der Sportart zugedacht Gleichzeitig wird die geringe
375. ngsanalytischen Zugangs zu den komplexen Bewegungen des Turnens l sst sich durch Klassifikationsmodelle die diese Denkrichtung aufgreifen und f r den Schulsport modifizieren in bestimmtem Ma e vereinfachen Durch die Orientie rung auf grundlegende Profilstrukturen ist ein gt naiver lt Zugang zu diesen Profilen und damit zu einer gt Bewegungsanalyse lt m glich ohne sich mit der Problematik des analytischen Vorgangs der strukturellen Einordnung von Elementen nach Funktionsphasen auseinandersetzen zu m ssen Zur Verdeutlichung folgendes Bewegungsbeispiel Ein Turner springt von den F en auf die H nde dabei rotiert sein gestreckter K rper um den Handst tz bis er auf dem R cken liegt Diese Beschreibung eines Handst tz berschlages der in R ckenlage landet entspricht keiner klassifizier ten turnerischen Fertigkeit Ebenso wenig entspricht diese Figur keiner von KNIRSCH definierten Fun damentalbewegung Gleichwohl ist diese Figur eine turnerische Bewegungsform die in der Trainingspraxis sehr h ufig erscheint und gt trainiert lt wird da sie als gt Basisfigur lt den Ausgangspunkt f r viele komplexe Be wegungen darstellt So kann anhand dieser Figur beispielsweise die koordinative Ausbildung der Turner in den wesentlichen Strukturen des Absprungs von den F en und des Abdrucks von den H nden geschult werden In Verbin dung mit Rotationen um horizontale und vertikale Achsen er ffnet diese Basis Zweckfigur in hohem Ma
376. ngsskala sollte als Punkteliste so weit differenziert werden dass gen gend Abstufungen m glich sind Mit diesen Bedingungen entf llt die diffuse Ad hoc Notengebung weil jeder ber die Modalit ten der Bewertung Bescheid wei und sie nicht nur nachvollziehen sondern auch selbst vornehmen kann Damit wird der Sch ler zum gt Exper ten lt gemacht der eine turnerische Fertigkeit nach klar und logisch aufgebauten Merkmalen sthetisch und technisch bewerten kann Die letzte Voraussetzung betrifft die Bedingung der Quantifizierung der Eigenleistung Gerade Sch ler die einen schnellen Anfangserfolg im Turnen verbuchen k nnen verbleiben danach oft in dieser Form Ein Grund liegt im mangelnden Anreiz die Bewegung aus ihrer Grobform herauszuarbeiten da es sich in Bezug zur Note letztlich gt nicht lohnt lt Ein Anreiz sich mit einer Bewegung intensiver aus einandersetzen zu wollen liegt in der M glichkeit Bonifikationspunkte im Sinne von gt berpunkten lt zu erreichen Das Erreichen der letzten Schwierigkeitsstufen in der Tabelle ist in der Regel durch die enge Ann herung an die komplette turnerische Fertigkeit gekennzeichnet Um einen Anreiz zu schaf 198 fen auch auf dieser Ebene noch entsprechende Ausformungen der figuralen Dimension vorzunehmen werden ab diesen Stufen Bonifikations Gutpunkte m glich Das bedeutet mit dem Erreichen der ak robatischen Form und dem gleichzeitigen Erf llen der figuralen Norm geht die
377. nig Gegenlie be Die Kinder haben in diesem Beispiel gerade ihre Nutzungsstruktur des Ger ts entdeckt und lassen sich deshalb auch nur ungern von der noch informativen Gestalt des Objekts weglocken Der Rollbock allerdings verfremdet die Gestalt insofern dass dadurch die normale Geschwindigkeit des Rh nrads deutlich bertroffen wird Damit wird die aktuelle Nutzungsstruktur der Kinder berstrapaziert und da sie beim Turnen auf externe Hilfestellung angewiesen w ren also nicht mehr eigenst ndig agieren k nnten verliert die Aufgabe an Spannung und wird abgelehnt 45 Erich K stner erz hlt in der Geschichte von Anton und P nktchen wie der J ngere mit einem St ck Holz Pferd spielt Den lteren provoziert dies zu der abf lligen aber korrekten Bemerkung dass das doch kein Pferd sondern lediglich ein St ck Holz sei Mit dieser Geschichte lassen sich folgende Punkte erl utern 1 Die f r den J ngeren offene Gestalt des Holzes erlaubt ihm viele Zweckgestalten hineinzuprojizieren und entsprechend zu nutzen 2 Die klare Festlegung des Gegenstandes zu seiner Zweckgestalt ein St ck Holz erlaubt dem lteren keine Offenheit mehr im Umgang damit Er w re sicher sehr emp rt und dies zurecht w rde an ihn die Aufgabe gestellt er solle mit einem St ck Holz Pferd spielen 126 pl tzlich gegen die Bestimmung der Zweckgestalt des Objektes gehandelt werden soll von Sch lern auch nicht als gt kreatives Entdecken lt sondern eher als gt
378. nnen Der nachhaltige Einfluss des Mediensports auf den Schulsport KOFINK erw hnt in diesem Zusammen hang explizit die National Basketball Association NBA betrifft eben nicht nur das Outfit sondern zeigt sich ebenso und in noch st rkerem Ma e im unreflektierten Kopieren von Verhaltensweisen der Profis was von Lernenden oft als wesentlicher Bestandteil des Sports interpretiert wird und erst den richtigen Fun bringt Mit spektakul r aufbereiteten gt zeitgem en sportlichen Erscheinungsformen lt suggerieren die Medien in v llig berzeichneter Form eine anscheinend allgegenw rtige Dimension des gt Fun Habens lt Diese liegt allerdings jenseits der Wirklichkeit jeglicher sportiven Welt und kann so also weder vom Sport und noch viel weniger vom Sportunterricht vermittelt werden Wesentliche Grundmotive des Sports wenn man so will konstituierende Teilbedingungen des sportlichen Tuns wie z B Anstrengung Leistung Freude und Spa durch die Erfahrung von K nnen werden aus ihrem dialektischen Zusammenhang gerissen und schlichtweg der rationalen Betrachtung entzogen brig bleiben die Generalisierung und bernahme von spektakul ren augenf lligen Verhaltensweisen hochspezialisierter Athleten die durch solche Auff lligkeiten oft lediglich ihren Marktwert in diesem definierten Kontext steigern wollen als der gt eigentliche lt Kern des Sports der von Kindern und Jugend lichen unreflektiert in ihren Schulsportalltag
379. nschaftsbildung und der sittlichen Erziehung das turnerische Prinzip Als Ausgangspunkt der Vermittlung wurde dabei das bungsbed rfnis und die jeweilige Konstitution des Kindes SAURBIER 1972 188 als richtungsweisend angesehen Die nachfolgend vorgenommene R cksetzung der motorischen In halte auf Brauchformen SEYBOLD 1969 121 dr ngte das sportliche und gymnastische Prinzip in seiner Bedeutung zu r ck und verwies den Erwerb des gt Bewegungskunstst cks lt an die Peripherie der Vermittlungskonzepte Dies provozierte letztlich eine Orientierung des Schulturnens an gt effektiven lt an produktorientierten Vermittlungsmodellen f r den Bereich der Bewegungskunstst cke vgl SEYBOLD 1969 121 57 Auffassung provoziert LAGING allerdings einen offensichtlichen Zirkelschluss bez glich des Verst nd nisses von Kulturtechniken und deren gt Vermittlungspflicht lt durch die Schule Gerade eine derartige didaktische Orientierung des Turnens vermindert in erheblichem Ma e die Chance Turnen in seiner sportlichen Auspr gung f r den Sch ler erfahrbar zu machen und verhindert damit logi scherweise die M glichkeit die Idee des Turnsports verst ndlich zu transportieren So l sst sich konstatieren dass die Problematik des Verst ndnisses f r eine Sportart m glicherweise eher in der mangelnden Nutzung schon l ngst vorhandener schulischer Wettkampfangebote liegen k nnte mit denen Turnen attraktiv zu erfahren w re als in
380. nstrengung sichtbar wird Es wird dabei ganz spezifisch der Idee des turne rischen Wettkampfes entsprochen sowohl die Schwierigkeit wie auch die Gestalt zu optimieren als auch den Bedingungen von Wettk mpfen allgemein entsprochen die berpr fung der Ergebnissiche rung nach einsichtigen Regeln zu gestalten e Eine zweite Voraussetzung ergibt sich aus der Minderung des Versagensrisikos Dem Sch ler wird durch die im Lernprozess erarbeiteten einzelnen Figuren und deren gt Normierungen lt ein hohes Ma an Transparenz und damit an Sicherheit bez glich des Bewertungsvorgangs gegeben Damit kann er seine aktuelle Leistung in etwa mit der erwarteten Norm vergleichen und seine Erwartungen bleiben im real M glichen Die einzelnen Teilfiguren m ssen deshalb so dicht beieinander liegen dass es m glich sein sollte bei entsprechendem Einsatz die n chste Stufe anzuvisieren Da der Sch ler auch hier sofort wei was gt ihm das bringen k nnte lt wird ben nicht zum stereotypen Wiederholen son dern es demonstriert seinen Lernfortschritt und seine Disziplin beim ben Mit der Demonstration 197 seiner finalen Teilfigur pr sentiert der Sch ler somit eine aktuelle Fertigkeit die er ber eine l nger andauernde Zeit erwerben und ben konnte Die dritte Voraussetzung betrifft das Streben nach einer optimalen Probleml sung Wie ausf hrlich beschrieben lassen sich komplexe Fertigkeiten die ein gewisses Risiko beinhalten nicht ohne
381. ntlich die zuk nftige Richtung und die damit verbundene Au enpr sentation der Sportart bestimmen zu k nnen Die Folge von z B neuen Definitionen von Schwierigkeitstabellen Verbot von m glicherweise erst k rzlich erfundenen Elementen oder andere Gewichtungen von bungszusammenstellungen stellen den Sportler unter den Zwang sich den mehr oder weniger st ndigen Ab nderungen der Regeln im Kunsttur 68 nen i R alle 4 Jahre und den sich daraus ver ndernden Modalit ten in Training und Wettkampf anzupas sen 5 1 2 Grundlegende Leitlinien f r den Lern und Trainingsprozess In der vorgenommenen Strukturanalyse nach bergeordneten Merkmalen von technisch kompositorischen Sportarten wurden eine gt Gestaltungs Explorationslinie lt eine gt Pr zisionslinie lt und eine gt Pr sentati onslinie lt herausgearbeitet Diese gt Merkmalslinien lt beeinflussen die Vermittlung der Sportarten die Trainings und Lernprozesse der TKS wesentlich Daraus ergeben sich zumindest folgende grunds tzlichen f r eine systematische Vermittlung von Techniken ersichtlichen Leitlinien e Da die Sportarten sich als ein stetig entwickelndes gt Lernfeld lt erweisen die Entwicklungsrichtungen aber nicht g nzlich vorhersehbar sind erh lt das grundlegende Lern und Leistungsvoraussetzungs training bei den TKS eine bergeordnete Bedeutung e Um komplexe Bewegungsstrukturen und Bewegungshandlungen ber einen langen Zeitraum auf ei
382. o muss dem Anspruch des sorgf ltigen Umgangs mit dessen Gegens t nden mehr Gewicht verliehen werden Daraus l sst sich folgern dass Sportunterricht sowohl unter anth ropologischen als auch unter den Gesichtspunkten der Interessenbildung an qualitativ gut ausgearbeitete gt Werke lt gebunden bleibt Praktisches K nnen ist in dieser Sichtweise als Resultat einer sinnigen Ausei nandersetzung zu interpretieren Es von daher notwendig die thematischen und qualitativen Dimensionen der gt Werke lt zu beschreiben mit deren Hilfe eine schl ssige Verbindung vom Subjekt zum Sachgegenstand innerhalb des Rahmens des Sportunterrichts erm glicht wird Es geht somit um die Bestimmung der sportimmanenten Anforderungen und mit welchen erzieherischen Anspr chen diese belegt werden vgl BALZ 1997 11 14 222 i 70 Ob diese Beschreibungen zu einem technischen Fundamentum f hren oder sich besser auf die engere Darstellung eines sachgem en Umgangs mit ausgew hlten gt Werken lt Fertigkeiten und einem damit erreichbaren fundamentalen K nnen in den Sportarten konzentrieren sollten sei dahingestellt da es einer weiteren Diskussion bed rfte vgl Kap 7 2 1 Beide Zug nge werden allerdings nur dann tragf hig wenn es ihnen gelingt eine gewisse anthropologisch orientierte Ernsthaftigkeit im Umgang mit den Aufgaben des Sports zu initiieren und den dilettantischen Umgang mit den Sachgegenst nden weitestgehend auszu sperren Die
383. oder Offiziellen sagen lassen muss was man zu tun hat also v llig selbstbestimmt handeln kann Die narzisstische Selbstdarstellung wird als zentraler Teil der medial zu pr sentierenden personalen Selbstkonstruktion aufgegriffen und zur Leitidee dieser Disziplin quasi zum Charakter der Sportart und damit auch von deren Vertretern hochstilisiert und so in die ffentlichkeit transportiert Warum diese Einsch tzung des eigenbestimmten ideologiefreien Lifestyles nur eine beschr nkte gt Halbwertzeit lt besitzt verdeutlicht ein Zitat von Wolfgang G LICH einem der kreativsten und profi liertesten Vertreter der Kletterszene den es je gab In der letzten Zeit scheint sich nun der Lebensstil der Sportkletterer zu ndern Die subkulturelle Sportkletterbewegung wird immer mehr zu einem Spiegelbild der Gesellschaft das alternative Sportverst ndnis n hert sich der Ideologie der vorherrschenden und do minanten Sportauffassung Karriere Geld und soziales Prestige r cken in den Mittelpunkt des Interesses Kommerz Markt und Medien bestimmen zunehmend das Geschehen Diese Entwicklung hat wiederum direkten Einfluss auf die Kreativit t und den sportlichen Gedanken Die Idee des In Sein hat Konjunk tur viel Schein statt Sein Es gibt Modefarben f r das Outfit Modegebiete zum Hinreisen und Modetou ren zum Klettern zit nach HEPP 1993 93 Die Einsch tzung von G LICH dass eigentlich die Idee des gt In Seins lt Konjunktur hat u
384. oduktive Vor stellung ber unsere gt k nstliche lt gt gemachte lt Umwelt zu entwickeln vgl Kap 3 2 2 Ohne diese Auseinandersetzungen verl re der Mensch die F higkeit ein elementares Verst ndnis f r das Machen und Gemachte der Umwelt zu entwickeln und k nnte den Stand des gebildeten Laien nicht erreichen Die didaktische Forderung von KLAFKI 1963 Mitwisser und Mitverantwortlicher gegen ber dem unsere Welt st ndig ver ndernden erneuernden aber auch gef hrdenden Werk der Spezialisten zu sein w rde damit nicht erf llt F r die schulische Sporterziehung muss unter diesem Gesichtspunkt sicherlich die Zielebene der volks t mlichen Auffassung von Sportausbildung verlassen werden Es kann prim r also gerade nicht um die spezielle Ausbildung von Fu ball Handball Basketballspielern Leichtathleten oder Turnern gehen sondern darum ber die elementaren Ordnungspotenzen der Bildungsinhalte der jeweiligen Sportarten Sch ler zu gebildeten Laien des Sports werden zu lassen In dieser Auffassung setzen zu eng sportartenbezogene Vermittlungslinien wie beispielweise die von KNIRSCH favorisierte Linie Ger tturnen in der Schule ber ein fixiertes Fundamentum von Bewegungen und deren technischer Leitlinien zu lehren zu spezifische und einengende Formen f r eine schulische Sporterziehung Die dahinterstehende durchaus zu begr ende Idee der Kompatibilit t von Inhalten des Vereins und Schulsports muss h
385. ogie Jean Piagets 3 Aufl Stuttgart Berlin K ln 1997 B HLER Ch Psychologie im Leben unserer Zeit M nchen Z rich 1962 B HLER K Das Gestaltprinzip im Leben des Menschen und der Tiere Bern Stuttgart 1960 BUYTENDNIK F J J Allgemeine Theorie der menschlichen Haltung und Bewegung Berlin 1956 CAPLAN N Social Research and Public Policy at the National Level In KALLEN D B P KOSSE G B WAGENAAR H C Hrsg Social Science Research and Public Policy Making A Reappraisal Windsor 1982 32 48 CARRASCO R Essai de syst matique d enseignement de la gymnastique aux agres 2 Aufl Editions Vigot Paris 1979 CHACHAY K B HR H Sportwissenschaft 3 1992 283 CHACHAY K GAHAL E Brauchen Trainer P dagogik In Leistungssport 5 89 26 30 CHACHAY K THIEL A Erziehung im und durch Sport in der Schule Systemtheoretisch konstruktivistische berlegungen In VOSS R Hrsg Die Schule neu erfinden Neuwied 1996 333 351 COOLEY C H Human nature and social order New York 1902 COURT J Kritik ethischer Modelle des Leistungssports K ln 1994 CSIKSZENTMIHALYI M Das Flow Erlebnis Jenseits von Angst und Langeweile im Tun aufgehen Stuttgart 1993 CUBE v F ALSHUTH D Fordern statt Verw hnen Die Erkenntnisse der Verhaltensbiologie in Erziehung und F hrung 7 Aufl M nchen 1993 239 DAUGS R BLISCHKE K Hrsg Aspekte der Motorikforschung Reprint ausgew hlter Beitr
386. ool f r das Ler nen von Bewegungstechniken entwickeln zu k nnen w re es sehr schwer vorstellbar wie Lehrende diese Informationen in der kommunikativ und interaktiv komplexen Situation der Praxis gt richtig lt anwenden sollten 135 Die hinter den methodischen bungsreihen steckende theoretische Vorstellung einer linearen Entwicklung von Lernen dann K nnen weist stark gt laborhafte lt Strukturen auf und l sst sich wie die Praxis zeigt speziell im Bewegungslernen des Turnens nicht halten Der Fertigkeitserwerb ist wie skizziert eher als ein gleitender Prozess von Verhaltensverbesserungen zu charakterisieren Da in den technisch kompositorischen Sportarten der Prozess der individuell korrekten Informationsfin dung sehr stark von den zu schulenden analytischen F higkeiten des Lernenden abh ngt kann dies auch nur mit ihm erarbeitet werden Die Nichteindeutigkeit der sich gegenseitig beeinflussenden informationellen und energetischen Prozesse ist ein sehr spannendes Element des Turnunterrichts da immer wieder von Neuem Probleml sungen zu entwerfen zu berpr fen und zu modifizieren sind Gleichzeitig stellt diese Nichteindeutigkeit des Lernprozesses aber f r viele Lehrer speziell f r unerfahre ne eine immense emotionale Belastung dar und l uft dem Bestreben gt gut lt durch die Stunde zu kommen zuwider Dieses durchaus verst ndliche Bestreben macht es auch legitim sich zun chst anhand von Re zepten die
387. op disch funktionellen Bedingungen die Erarbei tung einer spezifischen K rperwahrnehmung und K rperbeherrschung und die grundlegende k rperlich athletische Ausbildung welche f r eine gt schadensfreie lt Realisierung von gt k nstlichen lt Bewegungen unabdingbar sind nicht nur kaum verst ndlich sondern es wird als nicht mehr nat rlich interpretiert Diese unrichtigen Kausalit tskonstruktionen die in der ffentlichkeit den Turnsport immer wieder be lasten beeinflussen nat rlich auch die Akzeptanz des Turnens in der Schule Hier zeigt sich die Proble matik einfacher Erkl rungsmodelle f r komplexe Systeme Die Wirklichkeit wird aus diesem Blickwinkel unzul nglich beschrieben was wiederum zu falschen An nahmen f hrt So erkl ren sich die z T eklatanten Fehlinterpretationen hinsichtlich der personalen und sozialen Bedingungsstrukturen im Leistungssport Eine ber Jahre hinweg stattfindende Ausbildung die eine notwendige Voraussetzung ist um sportliche Leistungen im Ger tturnen berhaupt zu erreichen muss in ihren Bedingungen zumindest so strukturiert werden dass ihre Teilnehmer die Ausbildung nicht vorzeitig abbrechen Die gemachten Aussagen lassen den Schluss zu dass es der technomotorischen Struktur der Sportart Tur nen aktuell schwer f llt ihre definierten figural sthetischen Komponenten der Bewegungsausf hrung allgemein verst ndlich zu machen Es gelingt den Kunstformen des Turnens nur unzureichend sich als F
388. or unspezifische Beschreibungen die als origin re Begr ndung einer Sportart nicht ausreichen Ob deshalb derartig orientierte didaktische Ma nahmen die schulische Vermittlungspraxis verbessern helfen mithin als erhoffte Folge der Attraktivit tssteigerung eine gr ere Akzeptanz der Sportart erfolgt und sich Turnen auf diese Weise f r den Sportunterricht zwingender legitimieren kann ist gr ndlich zu hinterfragen 54 Kernfrage Lassen sich aus der Sportart Ger tturnen relevante Grund und Leitideen herausarbeiten durch die sich Ger tturnen als notwendiges und brauchbares Element des Schulsports begr nden l sst Dazu gilt es die als origin r geltenden Dimensionen der Sportart zu erfassen denn erst damit wird es m glich begr ndet ableitbare relevante und charakteristische Situationen zu beschreiben die bei der Zielsetzung der gt sport lichen Bildung lt von Sch lern nutzbringend sind 4 3 1 Methodischer Zugang Strukturalistische und systemtheoretische Analyse Um die Grund und Leitidee des Turnens unabh ngig von den augenblicklich diskutierten didaktischen Standorten zu analysieren und die Strukturelemente der Sportart herauszuarbeiten sind die kKonstituieren den Merkmalsdimensionen mittels einer strukturalistischen und systemtheoretischen Analyse zu beschrei ben Bisher hat sich die Frage nach der Philosophie des Turnens und deren Vermittlung im Schulsport gr ten teils auf einen ideologisch verbr mten Stan
389. orithmisierte Lern schrittfolgen Diese Vorgehensweisen implizieren immer eine bewegungsunterst tzende und bewegungs sichernde Verwendung aller m glichen materialen Hilfsmittel und eine optimale Ger teanpassung an ak tuell realisierbare Zweckform des Lernenden die er auf seinem Weg zur turnerischen Fertigkeit ben tigt Drittes Erfahrungsfeld Mit dem Erreichen dieses Erfahrungsfeldes r ckt das Erlernen des regelkonformen Zielelements immer mehr in den Vordergrund Die Gestaltung der Lernsituation muss um diese Zielform m glich zu machen einen Ablauf gew hrleis ten bei dem die gemachten Erfahrungen zeitlich dicht aufeinanderfolgen so dass sie interne Vergleichs m glichkeiten zulassen Die R ckmeldungen von K rper und Gelenkpositionen Muskell nge Muskel kraft und von visuellen und akustischen Sinneseindr cken m ssen die selektive Aufmerksamkeit in einer 162 Weise fordern dass daraus hierarchisch geordnete Merker im Sinne von Wichtig amp Unwichtig entste hen Der Aufbau des Systems der internen Vergleichsm glichkeiten funktioniert dann am besten wenn die Organisation der Lernsituation die Information stark vereinfacht Dies geschieht indem die Leistungser wartung entsprechend modifiziert und die emotionale Beanspruchung so ausbalanciert wird dass sich der Lernende auf die Aufgabe konzentrieren kann und nicht prim r mit seiner Eigensicherung besch ftigt ist Dies gew hrleistet in entsprechendem Rahmen d
390. ortunterricht heute Zwischen Sportartenlernen Sozialerziehung Bewegungs arrangement und K rpererfahrung In ALLMER H Hrsg Sport und Schule Reinbek b Ham burg 1984 10 f GIENGER E Hommage an die Kreativit t des Turnens In G TZE A UHR J Mondsalto Die gro en Erfinder N rdlingen 1994 7 11 GIESECKE H P dagogische Illusionen Stuttgart 1998 G HNER U Einf hrung in die Bewegungslehre des Sports Teil 1 Die sportlichen Bewegun gen Schorndorf 1992 GR BING S Bewegungskultur und Bewegungserziehung Grundlagen einer sinnorientierten Bewegungsp dagogik Schorndorf 1993 GR BRING S Bewegungskultur als Perspektive f r den Schulsport In BAUMANN H HAIMERL B Hrsg Kongressband Schulsport wozu Aachen 1995 31 45 GR BING S Bewegungskulturelle Bildung statt sportlicher Handlungsf higkeit In BALZ E NEUMANN P Hrsg Wie p dagogisch soll der Schulsport sein Schorndorf 1997 GRUPE O Bewegung Spiel und Leistung im Sport Schorndorf 1982 GRUPE O Zur Bedeutung von K rper Bewegungs und Spiel Erfahrung f r die kindliche Entwicklung In ALTENBERGER H MAURER F Hrsg Kindliche Welterfahrung in Spiel und Bewegung Sportp dagogische Perspektiven Bad Heilbrunn Obb 1992 9 38 GRUPE O Sporterziehung und Sportkultur In sportunterricht 49 2000 1 18 19 GSCHWENDNER S Leistungssport der Spa macht In ZAK H G LLICH W Hrsg high life Spo
391. orw rts zum Abrollen aus dem Wettkampfprogramm genommen weil die Technische Kommission des Internationalen Turnerbundes dieses Element als eine nicht w nschenswerte Richtung der Akrobatik einstufte 26 ORGLER A empfindet das Freiklettern als ein artistischer ballettartiger Tanz mit dem Partner Fels Klettern 1996 4 GSCHWENDTNER S definiert Sportklettern bedeutet Turnen am Fels ohne k nstliche Hilfsmittel zur Fortbewegung Klettern an der Grenze der eigenen Leistungsf higkeit aus High Life Sportklettern weltweit o J 21 Das Wettkampfangebot des Ger tturnens reicht mittlerweile von der sogenannten Wettkampfform B in der Wahlpflichtelemen te und K relemente zu einer K r bung verkn pft werden k nnen ber reine Pflichtwettk mpfe Wettkampfform A weiter bis zu regional angepassten Wettkampfsystemen Schwabenliga mit vereinfachten Anforderungen bis hin zu letztlich internationa lem Standard entsprechenden Wettkampfformen Damit sind alle Alters und Schwierigkeitsklassen angesprochen Gerade auch 73 5 3 STRUKTURELLE PROBLEME DES SYSTEMS TURNEN Die Bem hungen Turnen immer wieder neu anders zu fassen sei es durch Verlagerung der Schwerpunk te oder durch Verwendung unterschiedlicher Begriffe zeigt die Problematik die sich aus der Ausdifferen zierung einer Sportart ergibt wenn grundlegende Fragen f r eine begriffliche Festsetzung des Tuns nicht zufriedenstellend gel st sind So ist f r die
392. os zeigte und der nachfolgende Stolz den es bei seinen Schaustellungen erkennen lie hatte andere Dimensionen als dies bei den anderen T tigkeiten zu beobachten war Das Kind war stolz ein gt richtiges Turnelement lt erlernt zu haben ein gt Werk lt erstellt zu haben Ein gt Werk lt das ihm den Respekt und die Bewunderung seines Umfeldes einbrachte und es n her an die Gruppe der lteren Kinder heranschob weil das Element in seiner Gestalt gt vergleichbar lt mit deren Tun war Die Faszination des Kindes die sich im Erwerb der turnerischen Fertigkeit zeigte stellt die Frage nach den Gr nden f r die Unbeliebtheit des Ger tturnens in der Schule aus der Perspektive des Fertigkeitsler nens neu 15 Zum besseren Verst ndnis des Begriffs sensomotorisch von PIAGET unterscheidet WOODWARD 1971 drei Arten der Aktivit ten motorische Aktivit ten als freie K rperbewegungen im Raum und deren kin sthetische R ckmeldungen per zeptive Aktivit ten als die Bewegung von Sinnesorganen und sensomotorische Aktivit ten als Verhaltenssequenz die aus objektgerichteten Handlungen und den darauf bezogenen Wahrnehmungen bestehen 45 Warum entwickeln sich Kinder vom gt Fachmann f r motorische Experimente lt zum teilweise nur noch eingeschr nkt bewegungs und lernwilligen gt bildungsfaulen lt Sch ler Eine m gliche Antwort liegt im Faktor Zeit In der geschilderten Situation hatte das Kind viel Experimentierze
393. phaltkultur WOPP haupts chlich von Jungen genutzt scheint reduzieren sich die moto rischen Erfahrungen bleiben einseitig und von geringem Entwicklungsreiz Das Fehlen von reichhaltigen authentischen leiblichen und materialen Erfahrungen mit der gegenst ndli chen Welt verhindert die Entwicklung einer umfassenderen motorischen Neugierde Die M glichkeit bedingt durch die technische Durchdringung der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen Lust haupt s chlich virtuell zu konsumieren unterbreitet diesen das permanente Angebot Lust ohne Anstrengung zu genie en was sich wiederum in der Suche nach Bewegungsformen mit dem sofortigen Kick Erlebnis niederschl gt Die Diskussion ber den Zusammenhang von k rperlicher gt Fitness lt und motorischer Neugierde soll hier nicht weiter vertieft werden da im Rahmen des vorliegenden Punktes unstrittig bleibt dass die Authenti 4l Das Warten an einer Roten Ampel obwohl kein Auto kommt nicht freih ndig oder zu zweit auf einem Rad fahren zu d rfen keinen Lenkerstand probieren zu d rfen obwohl gerade niemand da ist den man behindern k nnte usw sind Beispiele f r die Einengung von Handlungsfeldern durch die Forderung nach zivilisationsgerechtem Verhalten 118 zit t von k rperlichen Erfahrungen als eine notwendige motorische Lernvoraussetzung anzusehen ist Erst auf diesen kann das entsprechende k rperliche Bewusstsein entwickelt werden welches f r sportliche Handlungen notwend
394. portunterricht 1992 b 2 145 154 LAGING R Turnen ein Erfahrungs und Lernfeld In Sportp dagogik 23 1999 3 17 27 LAMES M Synergetik als Konzept in der Sportmotorik Sportpsychologie 3 1992 6 12 18 LANDAU G Kindliche Spielerfahrung in der Lebenswelt In ALTENBERGER H MAURER F Kindliche Welterfahrung in Spiel und Bewegung Bad Heilbrunn Obb 1992 53 63 LANDAU G Kr ger Grupe ist zuzustimmen Zu den Thesen von Michael Kr ger und Ommo Grupe Sport oder Bewegungsp dagogik in Heft 5 von sportunterricht des letzten Jahres In sportunterricht 48 1999 8 330 332 LANGEVELD M Studien zur Anthropologie des Kindes T bingen 1964 LAUDIN H Physiologie des Ged chtnisses Heidelberg 1977 LEHRKE M Interesse und Desinteresse am naturwissenschaftlich technischen Unterricht Inter pretation der vorliegenden Untersuchungen und m gliche Konsequenzen Kiel 1988 LEIKOV H Gedanken zum Leistungssport im Kindes und Jugendalter In Institut f r Sport wissenschaft der Universit t Stuttgart Hrsg Sport Trainieren Gestalten Festschrift zum 60 Geburtstag von Prof Hans Wieland Hamburg 1995 LEIST K H Bewegungsautomatisierung Ans tze kologischer Motorikforschung In DAUGS R BLISCHKE K Hrsg Aufmerksamkeit und Automatisierung in der Sportmotorik Sankt Augustin 1993 133 147 LENK H Leistungssport in der Erfolgsgesellschaft In GRUBE F RICHTER G Hrsg Leis
395. portwissenschaftlicher Disziplinen einer p dagogischen Sacherfassung zuf hrt Die Widerspr chlichkeit zwischen p dagogischen Zielen und schulischen Strukturen bleibt dabei gro CHACHAY THIEL 1996 sehen bei der Schwierigkeit weder Erziehung auszublenden noch Sport zu verfremden nur zwei Konsequenzen 1 Der Anspruch intentionale Erziehungsleistungen zu erbringen wird aufgegeben 2 Der Sportunterricht wird so ver ndert dass die Umsetzung p dagogischer Zielsetzungen erm glicht wird BALZ 1997 hingegen sieht in einer kontinuierlichen Verbesserung der Lehrpl ne sowie der Lehreraus bildung der Schulautonomie und der Schulsportwirklichkeit bessere M glichkeiten eine Erziehung im und durch Sport zu beg nstigen Er hofft aus den unvermittelt nebeneinander stehenden Positionen der Sportdidaktik a traditionelle Position Sportartenprogramm b pragmatische Position Handlungsf higkeit im Sport c alternative Position K rpererfahrung und Bewegungserziehung d fundamentale Position Spa vermittlung im Sport eine integrative Mitte diskursiv entwickeln zu k nnen Folgt man diesem Gedanken sind f r die Erarbeitung eines sportunterrichtlichen Leitbildes zumindest folgende Positionen zu analysieren und zu beschreiben 205 die gt Werte lt tradierter Sportarten Dies bedingt eine theoretische Grundlegung der p dagogischen Tragf higkeit der Leistungs und Wettkampfkultur des Sports f r den Sportunterricht
396. qualitative Auspr gung in solcher Form zu beschreiben die f r die Komplexi t t der in der Schule m glichen turnerischen Fertigkeiten relevant ist 6 3 4 1 Die athletisch koordinative Dimension des Absprung und Abdruckverhaltens Im Turnen sind die meisten Abspr nge von der F higkeit des reaktiven Bewegungsverhaltens abh ngig vgl SCHMIDTBLEICHER GOLLHOFER 1983 Darunter wird die F higkeit des Organismus verstan den in k rzester Zeit aus einer exzentrischen abbremsenden Bewegung einen konzentrischen Kraftsto 143 zu entwickeln WERCHOSANSKII bezeichnete dies als explosiv reaktiv ballistische Muskelspan nung Dieses Bewegungsverhalten wird als relativ eigenst ndige Dimension angesehen und verlangt nach einer entsprechenden Schulung Im Turnen sind die Abspr nge dadurch charakterisiert dass sie bei m glichst kurzer Kontaktzeit optimale Anpassungen an die meist federnden bzw elastischen Unterlagen und die nachfolgenden Bewegungs strukturen aufweisen m ssen Diese nachfolgenden Bewegungsstrukturen zeigen sich zumeist als akrobatische Spr nge mit Rotationen oder als gymnastische Spr nge mit gro en Amplituden der Extremit ten W hrend bei den gymnastischen Spr ngen die horizontalen Geschwindigkeiten gering ausgepr gt sind und somit kaum Bremsst e notwendig sind um in vertikaler Richtung abspringen zu k nnen ist bei den akrobatischen Spr ngen ein Mindestma an horizontaler Geschwindigkeit unerl
397. r umlich zeitlichen Verlaufsmustern der Bewegungen des Ger tturnens m glich wird Somit sind in diesem Erfahrungsfeld Bewegungsabl ufe zu entwickeln welche die hierarchisch hochste henden Bewegungsmerkmale des Turnens vorbereiten Dies erf llen solche Abl ufe die in Bezug zu den hochstehenden Bewegungsmerkmalen einfache leicht transferierbare r umlich zeitliche Prototypen darstellen Die Lenkung bzw die verfolgte Strategie beim Aufbau der Fertigkeiten muss einem biotischen Lernme chanismus entsprechen Das bedeutet die gestellten Aufgaben m ssen durch ihre Anlage zu einer Ver schmelzung von einfachen Programmen zu neuen komplexeren Bewegungsprogrammen f hren Mit ei nem entsprechenden Anspruch an die Selbstorganisation und Selbstreflexion wird die kognitive und emo tionale Seite des Lernenden besonders beansprucht vgl HEUER 1983 91 Ein lediglich zielloses gt Ausprobieren lt und gt Hantieren lt von und mit Bewegungen erf llt diese Forderung nicht Als praktikable methodische Formen eignen sich Hindernisturnen Bewegungsbaustellen partnerschaftli ches Turnen nat rliches Turnen und das Freie Turnen 161 Zweites Erfahrungsfeld Auf dem Weg in die sportive Dimension des Turnens sind die Bewegungsaufgaben dahingehend zu pr zi sieren dass die hierarchisch hochstehenden Bewegungsmerkmale des Turnens mit einer gewissen Aus pr gung auszubilden sind Damit wird es m glich sich mit dem Erlernen gt objekti
398. r Idee Kunstformen sportlich zu pr sentieren wird im modernen Zirkus praktiziert Hier steht nicht mehr die technomotorische Handlung sondern der daraus zu erzielende sthe tische Genuss des Publikums im Vordergrund Es werden deshalb um den Genuss des Publikums zu ga rantieren die technomotorischen Handlungen so weit modifiziert dass sie in einer Rahmengeschichte aufgehen k nnen Der Akrobatik Clown springt den Doppelsalto also nicht um seine akrobatischen F hig keiten unter Beweis zu stellen sondern erz hlt zum Beispiel die Geschichte eines Tollpatsches dem ein akrobatisches gt Missgeschick lt passiert Das sportive Ziel n mlich der Vergleich von technomotorischen Handlungen unter standardisierten Be dingungen hat im Zirkus keine Funktion Dort gilt es eine Show zu pr sentieren F r den Sportunterricht entwickelt sich nun zunehmend eine Tendenz verst rkt Themen aus Zirkus Ak robatik und Artistik usw aufzunehmen Durch die Affinit t der Themen zum Turnen die gemeinsame Schnittmenge sind dabei gleiche bzw hnliche Fertigkeiten die in den verschiedenen Disziplinen vor kommen wird oftmals dar ber hinweggesehen dass hier v llig unterschiedliche Zug nge zu den Fertig keiten vorliegen Der Versuch im Frauenturnen durch die Anhebung der gymnastischen Elemente das Turnen weiblicher zu gestalten lie eine Entwicklung des Bodenturnens in Richtung Showpr sentation bef rchten Um die Showelem
399. r Teilfiguren als interner Wettkampf des Lernenden Ganz allgemein bedeutet an einem Wettkampf teilzunehmen ein Feld zu betreten das einem Raum gibt sich selbst als Verursacher von Leistung zu sehen vgl KUHLMANN 1998 87 In dieser Zuschreibung steckt die Tatsache dass die objektive Ergebnissicherung eines Wettk mpfers mit seinem subjektiven Einsatz einhergeht Das reale Ergebnis ist davon unabh ngig zu betrachten da f r dessen Zustandekom men andere Faktoren die subjektiv nicht direkt beeinflussbar sind verantwortlich zeichnen Damit wird der Wettkampf zu einem Ereignis dessen Ma an Spannung sich aus der M glichkeit ergibt sein aktuel les K nnen unter verpflichtenden Regeln zu berpr fen Der Ausgang der Situation bleibt in Bezug zur Ergebnissicherung offen also spannend Um bei der berpr fung der Ergebnissicherung einen lustvollen Aspekt zu erhalten darf die Spannung allerdings nicht zu gro werden Deshalb sind weitere Rahmenbedingungen zu schaffen die dem Wett k mpfer eine optimale Information ber die sonstigen Situationen erlauben Mit dem vorgestellten Modell wird versucht den Abschluss eines Lernprojekts welches der Sch ler von Anfang an mitmachte und in dessen Verlauf ihm gen gend Stufen angeboten wurden die seinen indi viduellen F higkeiten entsprachen in einer offenen f r jeden verst ndlichen Weise zu berpr fen Als Rahmenbedingungen f r einen gt internen lt Wettkampf lassen sic
400. r am Ausbildungsparadigma gt einer zweckm igen Reihenfolge von Elementen lt und der Beachtung von tech nischen Kennlinien bei diesen Elementen bez glich der Aktionen in der Hauptfunktionsphase vgl KNIRSCH 1996 92 2 Die Ebene des Lerntrainings Im Lerntraining erfolgt eine Stabilisierung der Elemente die es erlaubt diese virtuos zu pr sentieren und mehrere unterschiedliche Elemente aneinander zureihen bis letztlich eine vollst ndige wettkampff hige bung entsteht Um auf dieser Fertigkeitsebene lernen und agieren zu k nnen ist eine positive Auseinandersetzung mit den Bewegungstechniken immer an die Aktivie rung des jeweiligen individuellen Handlungspotenzials gebunden Da mit dem Anstieg des Leistungs niveaus dessen Einfluss immer gr er wird m ssen die Vermittlungsverfahren diese Handlungspoten tiale mit den zentralen Kategorien des Feedforward und Feedback auch anhand dieser Individualstruk tur angesprochen werden Dies kann nur gelingen wenn im Kommunikations und Interaktionsfeld von Athlet und Trainer besondere soziale Bedingungen geschaffen worden sind und Methoden ver wandt werden die einen derartigen Prozess erm glichen und anzuregen in der Lage sind Es geht wie BORRMANN feststellt nicht um das schlechthin effektive Funktionieren des biologischen Organsys tems sondern um ein In Form Bringen der gesamten Pers nlichkeit ebd 40 Wie die Praxis zeigt ist dies ein sehr sensibles und oft auc
401. r den Schulsport tauglich zu sein scheint Wahrscheinlich deshalb liegen f r die Fachdisziplin Ger tturnen mannigfaltige teilweise allerdings sehr gegens tzliche didaktische Ans tze vor die sich zwar dieser Problematik annehmen aus unterschiedli chen Perspektiven beleuchten aber bisher keinen tragf higen gemeinsamen didaktischen Konsens erreicht haben Ein Grund daf r k nnte m glicherweise in den angesprochenen rivalisierenden p dagogischen Grundposi tionen ber den Sinn und das Wesen von Sportunterricht liegen Der hier vorgeschlagene Ansatz versucht gt Turnunterricht lt sowohl unter der Perspektive der motorischen und personalen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen als auch unter der Perspektive der Struktur eigenschaften der Sportart zu fassen Diese Vorgehensweise l sst m glicherweise die gemeinsamen Schnittmengen auch sehr unterschiedlicher didaktischer Auffassungen zum Vorschein kommen und eine theoretische Klammer f r die Integration der Ans tze zu einem gemeinsamen Modell finden 4 2 METHODISCHE KONZEPTION F r die Untersuchung ergeben sich drei zu untersuchende Problemkreise die sich innerhalb des Sachge genstands als unterscheidbare Kategorien einstufen lassen und deren Merkmalsdimensionen sich metho disch mittels der Ph nomenologie der strukturalistischen und systemtheoretischen Analyse und der Her meneutik so weit beschreiben lassen dass Ursachen und Zusammenh nge von p dagogischen und didakti schen Zi
402. r den Sport unterricht als relevant betrachtet Diese didaktische Auffassung von KNIRSCH und seine daraus abgeleiteten Grunds tze f r die methodi sche Vermittlung von Turnen rufen bei den Vertretern der Richtung des Freien Turnens fundamentale Kritik hervor 90 Obwohl der Ausgangspunkt der didaktischen berlegungen n mlich Turnen f r alle m glich zu machen auch hier im Vordergrund steht verfolgen die Vertreter des Freien Turnens eine g nzlich andere Lehr Lernkonzeption Die wesentliche didaktische Leitlinie des Konzeptes woraus sich der schulsportliche Erziehungsauftrag ergibt verfolgt die Grundidee den Lernenden die Erprobung aller nur denkbaren Bewegungsm glichkei ten an den Turnger ten zu erm glichen Dies entspricht in Teilen der Auffassung G HNERS eine erfahrungsorientierte Entwicklung von Funda mentalbewegungen zu initiieren Der willk rlichen vom Lernenden zu leistenden Aufgabenstrukturver nderung wird dabei h chste Priorit t einger umt Daraus ergibt sich dass die Bewegungsaufgaben im Lernprozess berwiegend auf die gt Grundformen lt des turnerischen Bewegungsrepertoire ausgerichtet bleiben und f r die Bewegungsl sungen eine figurale Bestimmung im Sinne von Artefakten nur sp rlich vorgenommen wird Im Freien Turnen muss ein Bewegungsgut im Vordergrund stehen das Bewegungsanreize f r alle bieten kann Was im einzelnen geturnt wird ergibt sich hier nicht aus den Anforderungen von Pf
403. r schulische Bildungsauftrag durch eine umfassende und realisti sche Unterrichtung in einer Sache hier der Bewegung Sch lern die M glichkeit zu geben sich ei nen kritischen eigenst ndigen Standpunkt zu erarbeiten scheint mit dieser Ausrichtung nur sehr ein geschr nkt gew hrleistet zu sein Die au erordentliche Beliebigkeit in Themenstellung Problemperspektiven und Grundlagenverst ndnis BECKERS 1987 241 der Sportp dagogik zeigt wenig Tendenzen diskursiv die theoretischen Grundla gen f r eine aussichtsreiche fachdidaktische Basis BALZ 1997 10 entwickeln zu k nnen Zu konsta tieren ist dass es die Sportp dagogik bisher nicht konsequent verfolgte die sportimmanenten und erziehe rischen Potentiale der tradierten Sachgegenst nde des Schulsports theoretisch weit genug aufzuarbeiten um daraus Methoden zu entwickeln die zur Verwirklichung entsprechender Unterrichtsziele eingesetzt werden k nnten vgl SCHERLER SCHIERZ 1993 So scheint Skepsis angebracht ob die Sportp dago gik mit ihrem aktuellen Disziplinverst ndnis berhaupt in der Lage ist traditionelle und moderne au er schulische Entwicklungen des Sports curricular aufzuarbeiten und Methoden zu beschreiben die tauglich w ren konkrete Hilfen f r die Realisierung von Unterrichtszielen anzubieten Die Schnittmenge erzie hungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Betrachtungsweisen scheint nach wie vor zu gering zu sein um daraus Beratungsleistunge
404. r zivilisierten regulierten und reglementierten Spielumwelt ergeben sich jedoch kaum mehr gen gend Impulse und manipulierbare Bewegungsangebote um Entwicklungsdefizite zu vermeiden vgl ZINNECKER 1979 LANDAU 1992 WIELAND 1994 3 Das Eingehen eines Wagnisses bedeutet in diesem Sinne nicht nur das gt Wagen von etwas lt Dies tr fe nur die Dimension des Ausprobierens einer riskanten Aktion z B Bungeespringen Das Wagnis stellt hier die gesamte Pers nlichkeit in Frage In sofern wagt man nicht nur etwas sondern setzt sich ber das gt Wagen lt selbst in Frage da die Probleml sung nur durch die Ak tivierung vielerlei unterschiedlicher F higkeiten m glich wird 4 Auch die Berichte der Unfallversicherungen und der rzteschaft weisen auf dies Ph nomen hin 117 Im Gegenteil der junge Mensch muss sich immer fr her und immer st rker den Vorschriften einer Appa ratewelt unterwerfen Allein die Regeln und Vorschriften des Stra enverkehrs verlangen von Kindern Anpassungsleistungen die sehr einschr nkend auf ihr Verhalten wirken Die k rperlichen Aktionen d rfen nur da unser zivilisierter Alltag auf hochgradig reduzierte und abstrakte Handlungen ausgerichtet ist auf zivilisationsgerechtem Niveau verbleiben Kinder werden deshalb sehr fr h dazu erzogen ihre K rperaktionen zu zivilisieren um nicht anzuecken So ist es nur logisch und eben nicht verwunderlich wenn Werkzeug und Bewegungsaktivit ten von Kin
405. r zur Planung und Vorbereitung des Sportunterrichts In Sportunterricht 1977 8 260 ZINNECKER J Hrsg Der heimliche Lehrplan Untersuchungen zum Schulunterricht Wein heim Basel 1975 ZINNECKER J Chancen f r Gegenschulen In Initiativgruppe Solingen Schule ohne Klassen schranken Entwurf einer Schulkooperative Reinbek 1972 256
406. rasportive Fremdbestimmung en wie SCHALLER 1992 20 formuliert in ihrer Begr ndungsrelevanz f r den Sportunterricht zur ckgesetzt werden sollte n ohne dabei das au erschulische Sportumfeld aus den Augen zu verlieren Um sich diesem Anspruch zu stellen ist es notwendig dass Fachdidaktiken st rker als bisher ihre urei genste Aufgabe darin sehen aus ihren Sportarten wesentliche konstituierende Themenbereiche Was 50 herauszufiltern und sie in ihrer thematischen und methodischen Erschlie ung so zu beschreiben dass sie einer p dagogischen Begr ndung Wozu zug nglich werden Damit k nnte die von KURZ 1979 104 geforderte theoretische Beschreibung von Situationen des Sports unterhalb der groben Charakteristik einer Sportart als thematischer Zugang f r die Inhalte von Sportarten konkretisiert werden und letztlich eine didaktische Begr ndung realer Themen motori scher Inhalte und deren Inszenierungsformen fassbarer formuliert werden Als konkreter Untersuchungsgegenstand der Arbeit wurde Ger tturnen ausgew hlt Ger tturnen erscheint aus mehreren Gr nden interessant Zum einen unterbreitet die motorische Struktur der Sportart ein vielf ltiges und sehr breit angelegtes Bewegungsangebot andererseits wird den techni schen Fertigkeiten der Sportart eine gt Normiertheit lt vorgeworfen und ein athletisch koordinatives gt An forderungsprofil lt attestiert welches nur sehr eingeschr nkt f
407. rb Dem Prinzip der Selbstorganisation wird dabei eine wesentliche Rolle zugewiesen um der Komplexit t des Bewegungssystems gen gend entsprechen zu k nnen vgl LAMES 1992 NORDMANN 1991 LEIST 1993 NITSCH MUNZERT 1997 Im Turnen wurde dieser psychologische Ansatz des Techniktrainings von UKRAN 1975 GERON 1975 und GAJDOS 1983 angesprochen 69 FRANKE 1996 LENK 1979 MEINBERG 1991 u a Die vom DSB Magglinger Thesen 1986 vorge gebene ethische Grundorientierung der Trainer und Trainerinnen die f r einen humanen Leistungssport garantieren soll ist zwar im Sinne einer Kompass Funktion vorhanden reicht f r eine Reflexionsgrundla ge des t glichen Handelns aber nicht aus vgl COURT 1994 In der Praxis entscheidet letztendlich das naive Menschenbild welches der jeweilige Trainer aus seiner eigenen Erfahrung heraus als gt Leitbild des idealen Sportlers lt aufbaut und auf seine Sportler projiziert ber die Vorstellung und berzeugung wie Training richtig zu gestalten ist und wie mit Athleten umzu gehen ist Daraus entstehen sehr unterschiedliche Vermittlungs und Interaktionsverfahren die in ihrer Tragf higkeit bez glich reflexiver Planung Evaluation der Effektivit t und menschlicher F hrung not wendigerweise zu hinterfragen sind Reflexionen von Trainern ber die eigenen praktizierten durchaus erfolgreichen Handlungsweisen blei ben ohne M glichkeit sie in einen entsprechenden theoretischen gt berbau lt
408. reibung von Fertigkeiten auf gt motorischen Ebenen lt erschlie t gleichzeitig Anwendungsgele genheiten und l sst den Kreis potentieller Interessenten ermessen Das bedeutet die Kalkulation des Sportlers mit der dieser pr ft ob seine Ansteuerungsstrategien beim Fertigkeitslernen erfolgreich genug sind um ihm gen gend attraktive Pr sentationsebenen in der Sportart zu er ffnen ist die entscheidende gt Stellgr e lt f r die Akzeptanz der Sportart Die entscheidenden Faktoren dieser Kalkulation m ssen in das System Turnen einflie en und so abstrahiert werden dass daraus ein praktikables und logisches Wett kampfangebot f r Viele entstehen kann Damit w re gew hrleistet dass die sportliche Identit tsfindung ber eine klare sportliche Grundidee stattfindet und nicht einer unendlichen Ausdifferenzierung zum Op fer f llt 78 5 4 DIE FERTIGKEITSEBENEN DES TURNENS In Anlehnung an SCH PE 1987 58 f lassen sich bei den Fertigkeitstypen des Turnens hinsichtlich ihrer Komplexit t drei Auspr gungen unterscheiden e Sensomotorische bzw gt alltagsmotorische nahe lt Fertigkeiten Unter diesem Begriff lassen sich all die Bewegungen sammeln die sich in einer relativ alltagsnahen motorischen Form pr sentieren Die Zielformen entstehen ber einfaches Verkn pfen von verschiedenen Grundt tigkeiten Die Probleml sungen lassen sich f r den Lernenden ber Nachahmung und blo es ben bewerkstelligen und er kann ber diese Le
409. rellen Merkmale sind Inhalte und Elemente zu erfassen die eine bestimmte Band breite besitzen um Sch lerinteresse zu wecken Das grundlegende Thema ist dann in einen zeitlich rea listischen Rahmen mit verschiedenen fortschreitenden Etappenzielen zu stellen Dieser gesamte Vorgang l sst sich fast zwangsl ufig nur im Dialog mit den Sch lern aufarbeiten Indem das grundst ndige Thema formuliert wird sind die Etappenziele der Inhalte konzipierbar und die gt Idee lt des Zielelements kann ganz anschaulich herausgestellt werden Somit wird der Weg und die Absicht des Tuns f r den Sch ler klar und er kann die Unterrichtsplanung nachvollziehen Ein so angelegter Lernprozess kann in diesem Verst ndnis als bildend bezeichnet werden da die lernende Person sich dar ber bewusst wird dass sie nicht zwangsl ufig das Ergebnis willk rlicher Einfl sse ist die auf sie einwirken Im Gegenteil in einem derartig angelegten Vermittlungskonzept wird der Sch ler dazu erzogen von seinem gt Pr fungsrecht als unverwechselbare Person lt reflektierenden Gebrauch zu ma chen Er muss nicht in der passiven Rolle des gt Konsumenten lt verharren und vom Lehrenden alles unbe sehen bernehmen sondern er kann die wesentlichen Inhalte wahrnehmen analysieren und sie f r seine individuelle Lernstruktur lerng nstig aufbereiten vgl SCHULZ 1996 44 f In einem weiten Verst ndnis weist diese Vermittlungskonzeption deutlich projekt hnlichen Charakter auf da d
410. rh h ten athletischen Anforderungen dieser Form in der Weise Rechnung getragen dass mit einer geringeren BZ die aber noch ber dem Schnitt von 5 Punkten liegen muss eine gute Note erreicht werden kann Da mit bleibt auch auf dieser Stufe gew hrleistet dass die figurale Form stimmen muss Zwischen der ersten und zweiten Figur ist in diesem Beispiel eine kleine Stufe ersichtlich Hier k nnten bei Bedarf durchaus noch weitere Teilfiguren hineingearbeitet werden wodurch eventuell die beiden schweren Figuren hinf llig w rden Hier ist der Lehrende in der Verantwortung sein Lernangebot so zu strukturieren dass der Lernanreiz erhalten bleibt 201 6 8 FAZIT S LL 1990 107 112 kommt in seiner Strukturanalyse des Ger tturnens zu dem Schluss dass Ger ttur nen als eine perfekte Synthese von Kunst und Sport anzusehen ist Auf Grund der gezeigten Spannwei te ist es die Kunstsportart schlechthin an der die Strukturelemente exemplarisch aufgearbeitet werden k nnen Wie aufgezeigt wurde ist der Gedanke von der gt sportlich sch nen Kunst lt allerdings nicht ein fach zu transportieren So stellt WITT 1997 fest dass zwar eine sportliche Handlung ber den kin sthe tischen Analysator als richtig und gelungen empfunden werden kann um sie allerdings als sch n zu emp finden muss ein Vergleich mit der Vorstellung dem Programm oder der Aufgabe stattfinden Dieser Vor gang der in Abh ngigkeit von der sthetischen Selbstw
411. rhal tenssteuerung beim Bewegungslernen ad quat zu erfassen 6 3 _KONZEPTIONELLE BERLEGUNGEN UNTER DEM GESICHTSPUNKT PR ZISION Viele Lehrende und Erwachsene sch tzen die Abstraktionsf higkeit von Sch lern f r komplexere Bewe gungsstrukturen sehr gering ein Dies f hrt zu einer sichernden Haltung und unterfordernden Aufgaben stellung Es wird so getan als ob Sch ler nicht in der Lage w ren ihr logisches Denken in Bezug auf hypothetische Bewegungskonstruktionen und zur Qualit tseinsch tzung von Bewegungen zu nutzen In den technisch akrobatisch orientierten Freizeitsportarten deren Erwerb in hohem Ma e an die Bewe gungspr zision gebunden ist zeigen Kinder und Jugendliche dass sie dazu durchaus in der Lage sind Warum Sch ler diese F higkeit im Unterricht pl tzlich verlieren sollen und deshalb von Seiten des Leh rers Fertigkeiten in kleinsten Lernschritten aufbereitet werden sollen ist logisch nicht nachzuvollziehen Begr ndet wird dieses Verfahren in aller Regel mit der Kompliziertheit und Gef hrlichkeit der angebote nen Fertigkeiten In der Leichtathletik und im Turnen ist eine deduktive Lehrweise mit einer strengen Lehrerlenkung und vorgeschriebener Lernschrittfolge zur Vermittlung komplizierter Fertigkeiten schon aus Gr nden der Si cherheit nicht abzulehnen Und in diesem Falle ist es ratsam darauf zur ckzugreifen um den Erfolg und damit das Erlebnis die positive Erfahrung und den Spa zu sichern einen Stabhoc
412. rmitteln So ist beispielsweise ein Salto mit oder 1 1 Schraube ein Element welches auf Grund seiner Gestalt spannend ist Es muss nicht spannend gemacht werden und der Erwerb einer tauglichen Zweckform Salto mit Schraube auf den Bauch bleibt somit echtes Auseinandersetzen mit einer turnerischen Bewegung Generell bleibt festzuhalten wenn bei komplexen spannenden Elementen keine Wettkampfformen sondern gt nur lt Zweckgestalten gefordert werden lassen sich diese Elemente ohne weiteres im Schulsport vermitteln und bilden spannende Themen 212 7 3 ERZIEHERISCHE DIMENSIONEN DES BEWEGUNGSLERNEN 7 3 1 Zwischen Fremdbestimmung und Selbstentfaltung Die zentrale Bedeutung des Sich Bewegens f r die Entwicklung ist theoretisch unumstritten und empi risch belegt Als wirkungsvolle Erziehungsfaktoren gelten dabei die nicht direktiven und erfahrungsoffe nen Verfahren Bei Alltagsbewegungen wurde die Wirksamkeit dieser Verfahren in einem Modellprojekt Offene Bewegungserziehung im Kindergarten im Zeitraum von 1994 1997 an Kinderg rten in Th ringen vgl PROHL 1999 243 252 empirisch berpr ft Eine empirische Best tigung der Wirksamkeit dieser Verfahren beim Lernen komplexer Bewegungen steht allerdings nach wie vor aus Wie die allt gli chen Beispiele vgl Kap 3 2 1 3 2 2 durchaus nahe legen k nnen bei einer entsprechenden Lernumwelt und der entsprechenden Disposition der Lernenden viele auch komplexe Bewegungsprob
413. rn sie einzufordern und so erzieherisch t tig zu werden Werden diese F higkei ten nicht erarbeitet bleibt die Vermittlung interessanter Bewegungstechniken auch bei Trendsportarten fr hzeitig gt im Sande stecken lt Die vorhandene naive Vorstellung Trendsportarten w rden durch den gt Spa an der Sache lt das unter richtliche Tun des Lehrenden erleichtern weil die Motivation sozusagen von alleine l uft untersch tzt zudem die unterrichtliche gt Zwangssituation lt in der sich Sch ler befinden Ein Au erachtlassen dieser Zwangssituation und des sehr wechselhaften gt Wesens lt von gt Trends lt verkennt dass Trendsportarten rasch gt altern lt und allt glich werden Im schulischen Rahmen haben Trendsportarten deshalb nur ein sehr enges Zeitfenster zur Verf gung in denen Attraktion und Neuigkeit des Bewegungsangebots lernmotivie rend wirken Sp testens mit einer dauerhaften verpflichtenden Teilnahme wird auch hier die Normalit t erreicht in der dann die impliziten Ablehnungen von Sch lern gegen ber schulischen Pflichtangeboten auftauchen Mithin werden auch die motorischen und psychischen Anforderungsprofile dieser Sportarten bisweilen untersch tzt Wie in anderen Sportarten ergibt sich der motorische Genuss dieser Sportarten erst aus der z hen Auseinandersetzung mit der Materie Anf nglich schnelle m glicherweise leicht errungene Erfolge bleiben auf einfachste Bewegungsformen beschr nkt Weitere angestrebte Erfolge verlang
414. rnen enorm 86 Die Funktionsanalyse bei der Konzipierung motorischer Lernprozesse ein Puzzlestein unter vielen mit einem durchaus nutzbringenden Hilfscharakter bekam methodische Omnipotenz 5 5 3 Die vertikale Ordnungsstruktur des Turnens Mit der horizontalen Klassifizierung der Elemente war die Frage nach den wichtigen grundlegenden Be wegungen der Sportart der vertikalen Struktur aber noch nicht beantwortet G HNER 1992 verweist auf die Schwierigkeiten vieler bewegungsreicher Sportarten die grundlegenden Bewegungen herauszufil tern die einen Einstieg in die Sportart erm glichen und als Grundrepertoire f r eine weitere Ausbildung gelten k nnen BORRMANN erschlie t aus dem Strukturbegriff der informationelle materiale und energetische Kopp lungen umfasst dass der technisch richtige Aufbau des Verhaltens ber einen strukturierten Informations aufbau zu erreichen ist Folgerichtig erstellt er 1972 113 eine zweckm ige Reihenfolge f r das Erler nen von Elementen des Ger tturnen in dem er mittels einer Komplexit tsreduktion der o0 g Kopplungen Fundamentalelemente ableitet Als wesentlichen Aspekt stellt er dabei die positive bertragung von identischen Bewegungskomponen ten auf unterschiedliche Elemente dar Als identische Bewegungskomponenten die einen positiven Transfer erm glichen bezeichnet BORRMANN gleiches Verhalten zum Ger t gleiches Winkelsystem des K rpers zur Drehachse
415. rnende nach Wegen zu suchen wie der Lernende die vorgefundenen Objektwelten in den eigenen Bewegungs raum einbeziehen kann Dies kann nicht mittels eines sorg und m helos spielenden Dilettantismus ge schehen sondern verlangt nach sorgf ltigem Tun und Unterrichten Ein gt Ungef hrmachen lt von gt Vieler lei lt unterl uft in besonderer Weise das p dagogische Prinzip der Selbstbestimmung zur Moralit t da mit diesem Verfahren eine Selbst berpr fung nicht m glich ist und eigene Verantwortung f r ein gt Werk lt auch nicht einzufordern ist Wie aus Interviewdaten von MARTIN 1972 201 herauszulesen ist empfinden Sch ler sehr wohl die gt Unrichtigkeit lt solcher Vorgehensweisen und sp ren den gt Dilettantismus des Faches lt Mit der Aufnah me von immer mehr sportlichen Disziplinen in den Unterricht hat sich dies zeigt die Erfahrung diese Einsch tzung des Faches weiter verst rkt vgl KOFINK a 2 0 Erzieherisch wird der Lernende durch das kurzzeitige gt Anrei en lt von Inhalten weder dazu angehalten sich selbst ndig mit noch nicht gekonnten Leistungen auseinander zusetzen noch dazu seine Arbeits weise auf Wirkung hin zu reflektieren und sich personal gt ernsthaft lt auf die betreffende Handlung einzu lassen Er wird durch ein solches Wesen des Unterrichts zum Konsumenten gemacht Die Entwicklung und Qualifizierung der gt psychomotorischen und sportkulturellen Kompetenz lt des Ler nenden gelingt dann wenn die sc
416. rnlinie die motorischen Zielformen erreichen Die sensomotorischen Erfahrensleis tungen die ein gesundes Kind im Laufe seiner Entwicklung macht reichen f r die Zielformen auf dieser Ebene aus Als Beispiele sind zu nennen Rad Handst tz berschlag Unterschwung Salto und hnlich strukturierte Bewegungen e Technomotorische Fertigkeiten I Auf dieser Ebene liegen Fertigkeiten die noch durch relativ klare r umlich zeitliche Strukturen gekennzeichnet sind Die athletischen und sthetischen Dimensionen der Fertigkeiten erwarten bei der Problembew ltigung allerdings Strategien eines an systematischem Training orientierten operatorischen bens Dies ist eine notwendige Voraussetzung um wieder holbare qualitativ gute Bewegungsl sungen pr sentieren zu k nnen Die Fertigkeiten stellen somit zum einen das optimale technische Bewegungsleitbild der o g Fertigkeitsebene dar zum anderen er schlie en sich daraus direkte Verkn pfungen dieser optimierten Fertigkeiten Der Ablauf der Fertig keiten muss deshalb konomisch und mit entsprechenden dynamischen Qualit ten versehen sein Als Beispiele sind zu nennen Felge in den Handstand Kippe zum Handstand Handst tz berschlag Sal to vorw rts etc e Technomotorische Fertigkeiten II Diese Fertigkeiten zeichnen sich durch u erst komplexe r umlich zeitliche Strukturen aus Bei der Problembew ltigung muss der Lernende seine biogenetische Pr disposition anders aus
417. rricht verst rkt Gefahr dass die Begriffe Selbstverwirklichung und individuelle Bezugsnor men von Leistung zum Durchsetzen eines blo en Entertainment genutzt werden was einer didakti schen Legitimierung des Sportunterrichts kaum nutzt 4 die generelle Ver u erung des Sportbegriffs und seine Abl sung durch den Begriff Bewegungs kultur e Die Auffassung von GR SSING 1993 1997 dass die Sportkultur in p dagogischer Hinsicht als wenig legitimiert anzusehen ist gleichwohl aber die p dagogisch sinnvolle Bewegungskultur domi niert f hrt zum Bestreben dieser berwuchernden Sportkultur im schulischen Sport entgegenzuwir ken Mit einer Abkehr von der Sportdominanz soll eine schulische Bewegungserziehung geschaffen werden die ber vier Bewegungskulturen Spiel Ausdrucks Gesundheits Sportkultur ein ausge wogenes Unterrichtsangebot herstellt Ein gravierendes Problem hierbei ist wie PROHL 1999 132 feststellt dass die eigentliche Sportkultur von den Vertretern der gt Bewegungskultur lt erst dann akzep tiert wird wenn sie sich von den Merkmalen des modernen Sports gereinigt habe Damit ist latent gegeben dass der Schulsport als eine heile Gegenwelt zur Sportkultur aufgebaut wird die aber kaum noch Ber hrungen mit der Welt des Sports aufweist Das Konzept dieser Gegenwelt entspringt mehr normativen weltanschaulichen Vorstellungen wie Sport sein sollte und nicht einer differenzierten rea len Beschreibung der Sportwelt De
418. rrichts Einhalt gebieten sollten Sein Bem hen diese Kriterien theoretisch zu fassen f hrt KURZ 1979 104 zu sechs Sinngrup pen des Sports ber die dem Sch ler Qualifikationen zu vermitteln sind die er in Situationen des au er schulischen Lebens anwenden kann Die Grundidee der schulischen Qualifikation fu t somit auf dem Er reichen einer realen praktikablen Handlungsf higkeit f r den au erschulischen Sport durch Ma nahmen innerhalb des Sportunterrichts In j ngster Zeit wird dieser lange Zeit akzeptierte Grundgedanke kritisiert Ein wesentlicher Kritikpunkt bezieht sich dabei auf die den Sinnaspekten zugrundeliegenden Theorien Den Beschreibungen der Sinnaspekte wird eine umgangssprachliche Begrifflichkeit angelastet die zu einer Mehrdeutigkeit und einem gegens tzlichen Verst ndnis verleitet sich dadurch nur sehr schwer mit konkreten Inhalten besetzen l sst und aus diesen Gr nden die praktizierte Beliebigkeit nicht eingeschr nkt hat vgl PROHL 1991 MEINBERG 1992 ELFLEIN 1995 SCHIERZ 1997 So stellt MEINBERG 1992 33 fest die Sinnaspekte seien kaum von den zeitgem en Bildungsmoti ven wie sie GRUPE 1967 formulierte zu unterscheiden wobei GRUPE diesen allerdings eine bil dungstheoretische Vertiefung gab Durch diese latente Bewahrung bildungstheoretischer Vorstellungen in der Leitidee der Handlungsf hig keit muss diese so die Forderung um nicht v llig in die Abh ngigkeit aktueller Machtinteress
419. rsonalen Kompetenzer weiterung des Sch lers durch reflektiertes und wirkungsvolles Handeln in unterschiedlichen Problemfel dern des Sports scheint als m gliches Auswahlkriterium f r Inhalte hinsichtlich Erziehung und Bildung tragf higer als die Orientierung von Inhalten an unpr zisen Konstrukten wie Beliebtheit Gesundheit Freizeit usw deren Bedingungsrahmen die schulische Verantwortlichkeit berfordert Unter dem Aspekt der personalen Kompetenzerweiterung scheinen gerade die traditionellen Sportarten durch ihre hohe Relevanz f r die motorische Grundausbildung und die Vermittlung von bergreifendem sportlichen Know how einen sehr wesentlichen Beitrag leisten zu k nnen Allerdings ist es dazu notwen dig die Enge der praktizierten Vermittlungsmethoden zu verlassen und die Inhalte dieser Sportarten the matisch so aufzubereiten dass daraus reizvolle und aktuelle Handlungsfelder entstehen k nnen die ihren Beitrag zur Erziehung und Bildung leisten In der vorliegenden Arbeit wird versucht unter diesen Pr mis sen einen gangbaren Weg f r das Ger tturnen aufzuzeigen 15 2 REZEPTION DES PROBLEMFELDES 2 1 K RZER HISTORISCHER R CKBLICK Die grunds tzliche Frage ob und welche didaktischen Kriterien eine Bewegungskultur zur Aufnahme in den Katalog der Schulsportarten pr destinieren erzwingt einen kurzen historischen R ckblick Anhand des Ger tturnens l sst sich dieser anschaulich verdeutlichen Die Bewegungskultur des Turnens
420. rtklettern weltweit Bergverlag Rother 0 J 120 124 GUILFORD J P Creativity Amer Psychologist Vol 5 1950 GUTSMUTHS J C Gymnastik f r die Jugend Schnepfenthal 1793 2 Aufl 1804 HABERMAS J Erkenntnis und Interesse Frankfurt M 1988 HAGEDORN G VOLPERT W ENGLER H J WILKE K Sport in der Primarstufe Theo retische Grundlegung Frankfurt 1972 243 HAHN E Freude und Leistung Gegens tze im Schulsport In GROHER W GUTSCHE K J Hrsg Schorndorf 1994 62 79 HANEBUTH O Grundschulung zur sportlichen Leistung 4 Aufl Frankfurt M 1964 HANEBUTH O Rhythmische Turnkunst I II In deutsches turnen 119 Jg 1974 522 523 547 550 H RTIG R BUCHMANN G Ger tturnen Trainingsmethodik Berlin 1988 H USLER W Hrsg Lehrbogen f r Leibes bungen Wolfenb ttel 1969 HARTMANN H Ger tturnen Quo vadis In deutsches turnen 1 130 Jg 1985 8 10 HECKER G TREBELS A Sportdidaktik Wuppertal Kastellaun 1970 HECKHAUSEN H Motivation und Handeln Berlin 1998 HEIM R KLIMEK G Arbeitsbelastungen im Sportlehrerberuf Entwicklung eines Instru ments zur Erfassung fachunterrichtlicher Stressoren In Psychologie und Sport Schorndorf 6 1999 2 35 45 HELLEKAMPS S Erziehender Unterricht und Didaktik Neuere Didaktiktheorien im Horizont klassischer Begriffsbestimmungen Weinheim 1991 HELM J ber die Wirkungen von Erfolgsserien auf das Den
421. rziehung In FLITNER W Hrsg P dagogische Texte M nchen 1951 FUNKE J Sportunterricht als K rpererfahrung Reinbek 1983 FUNKE J ber den didaktischen Ansatz der K rpererfahrung In PEPER B CHRISTMANN E Zur Standortbestimmung der Sportp dagogik Schorndorf 1987 FUNKE WIENEKE J K rper und Bewegungserfahrungen als Grundkategorien bewegungs und sportp dagogischen Handelns In REDL S SOBOTKA R RUSS A Hrsg Sport an der Wende Wien 1991 108 117 FUNKE WIENEKE J Vermitteln zwischen Kind und Sache Erl uterungen zur Sportp dagogik Leipzig 1997 FUNK KOLLEG Erziehungswissenschaft Band 1 3 Frankfurt 1970 71 FUNK KOLLEG P dagogische Psychologie Band 1 2 Frankfurt 1974 GADAMER H G Wahrheit und Methode T bingen 1975 GAJDOS A Lehrbuch des Kunstturnens Schorndorf 1983 GALPERIN P J Zu Grundfragen der Psychologie Berlin 1980 242 GARZ D Sozialpsychologische Entwicklungstheorien Von Mead Piaget und Kohlberg bis zur Gegenwart 2 Aufl Opladen 1994 GEI LER A Springen und Schwingen Ein Turnlehrbuch f r Schulen Frankfurt 1954 GERON E Methoden und Mittel zur psychischen Vorbereitung des Sportlers Schorndorf 1975 GEBMANN R SCHULZ N Welche Rolle spielen Unterrichtskonzepte in Schulsport Lehrpl nen In DEKAN DER SPORTWISSENSCHAFTLICHEN FAKULT T DER UNIVERSIT T LEIPZIG Hrsg Leipziger Sportwissenschaftliche Beitr ge 36 1995 1 1 13 GEBMANN R Sp
422. s Turnens zur Aufgabe gemacht die Idee des Bewe gens an Ger ten als wesentliches und unverzichtbares sportlich traditionelles Kulturgut in der Schule zu vermitteln Wieweit die Aussch pfung der Bewegungsm glichkeiten im Raum die Orientierung auf die Qualit t der Bewegung und die Verkn pfung von Schwierigkeit und Qualit t f hren soll und wie derartig komplexe Strukturen exemplarisch aufzuarbeiten und dem Sch ler nahezubringen sind wird sehr unterschiedlich diskutiert Hierbei zeigt sich dass Sch ler in ihren M glichkeiten komplexe motorische Strukturen relativ eigen st ndig zu erwerben von ihren Lehrern oftmals falsch beurteilt werden SCHIERZ weist in seiner Geschichte Weltensprung auf eine Rollenzuschreibung von Sch lern auf na turromantisch gef rbte n Kinderbilder durch Lehrer hin ohne dass diese die von ihrer Seite aus zuge schriebene eigenweltliche Infantilisierung innerhalb des Schulsports erkennen noch reflektieren vgl SCHIERZ 1997 71 Das menschliche Neugierverhalten das im Sportunterricht als Grundlage zu probleml send erkunden dem Bewegungsverhalten genutzt werden sollte wird durch diese p dagogisch begr ndete gt Infantilisie rung der Bewegungsaufgabe lt zugesch ttet Indem n mlich der Lehrende sich bem ht Bewegungsaufga ben so einfach wie m glich zu gestalten unterl uft er die Funktion des Neugierverhaltens Neugierde so lehrt die Verhaltensbiologie setzt immer
423. s ableitbaren Vermittlungsprin zipien aufzeigen Die Bewegungsaufgaben und Elemente Fertigkeiten entsprechen der Grundidee des Turnens lediglich auf der Dimension gt der Bewegungsm glichkeiten in durch Objekten vorgegebenen R umen lt Die weiteren Dimensionen der Grundidee der Sportart wie die des gt definierten Objekts lt oder der gt definitorischen figuralen Bestimmung der Artefakte lt werden nur sp rlich formuliert Durch das Ausklammern dieser konstituierenden Dimensionen der Grundidee wird die Struktur der Sport art u erst fragmentarisch in den Lernprozess eingebunden Der Ansatz des Freien Turnens den objektiv zu bewertenden Leistungsvergleich der als Erfolgsmessung eines spezifischen Trainings oder bungsprozesses aufzufassen ist zugunsten des individuellen Leis tungsvergleichs in den Hintergrund zu dr ngen ist in gewisser Weise durchaus gerechtfertigt Dies darf aber nicht soweit f hren dass die Bewegungsaufgaben mit offenen letztlich gt unendlichen Probleml sungen lt in den Vordergrund treten w hrend das Bestreben nach einer gt technisch optimalen lt L sung den 106 Lernenden benden gt berlassen lt wird Die Gefahr dass die gezielte Bewegungsschulung einem eher ungerichteten Bewegungsangebot weicht und reflektiertes Auseinandersetzen mit und ben an definierten Bewegungsproblemen wegf llt ist nicht von der Hand zu weisen Mit dieser Vorgehensweise werden die Dimensionen der figuralen Gesetzm
424. s bedeutet f r den Lernenden m ssen motorische Vollzugsgestalten angebo ten werden die ihm eine gewisse Zeit abn tigen bis er sie f r sich erschlie en kann Diese Zeit muss ihm zur Verf gung gestellt werden Die Beherrschung dieser motorischen Gestalten muss es ihm erm glichen prinzipiell weiter in die motorische Struktur der angebotenen Sportart einzudringen Die Bewegungsform darf nicht in einer Sackgasse enden Damit muss sich die Planung des Sportunterrichts den Prinzipien des motorischen Lernens unterordnen Ein Lehrverhalten das wesentlichen Kriterien des motorischen Lernens zuwiderl uft wie es in der Praxis des Sportunterrichts oft der Fall ist weckt weder Interesse am Sachgegenstand noch erzieht es zu sport lich sorgsamem Handeln Eine weitere systemimmanente lernabtr gliche Organisationsstruktur muss in der traditionellen immer noch geforderten und gelehrten Dreiteilung einer Unterrichtsstunde in Auftakt Hauptteil Ausklang gese hen werden In der Praxis f hrt diese Aufteilung zwingenderweise nur noch zum gt Probieren lt von motori schen Lernh ppchen 169 Wenn von einer Unterrichtseinheit von 45 Minuten bedingt durch notwendige organisatorische Ma nahmen Umziehen Ger teaufbau usw sowie durch Auftakt und Ausklang nur maximal 20 Minuten f r den eigentlichen Lernteil des Unterrichts brigbleiben kann keine Lernhaltung entwickelt werden Darunter zu leiden haben alle Sportarten mit motorisch ko
425. s eine wesentliche Grundbedingung f r die Entwicklung der Handlungsf higkeit aufzufassen ist wie dies nicht nur durch die Praktiker anklingt erzwingt dies im Hinblick auf die Handlungsf higkeit eine hierarchische Gewichtung der Sinndimensionen des Schulsports Denn mit der hypothetischen Annahme die Handlungsf higkeit und Interessenbildung im Sport h nge m glicherweise viel entscheidender von dem Fundament der k rperlichen T chtigkeit ab und weit weni ger von einer breiten und ausdifferenzierten Palette der sportlichen gt Mitmachangebote lt lie e sich der Kanon der schulrelevanten Sportangebote durch eine Analyse der dadurch angesprochenen F higkeitspro file enger fassen und entsprechend ordnen Gest tzt auf die pragmatische Erkenntnis der kognitiven Psychologie muss der Mensch t tig sein um reflektierend auf der Grundlage seiner gemachten Erfahrungen und den daraus gewachsenen Erkenntnis sen neue Erfahrungen vorstrukturieren zu k nnen In diesem Sinne kann eine gt k rperliche Ert chtigung lt durchaus als obligates stabiles bildnerisches Fundamentum HUMMEL 1997 61 verstanden werden und lie e sich damit als ein bergreifendes Thema von Sportunterricht begreifen Mittels einer thematischen Analyse k nnten dabei die unterschiedlichen Dimensionen der Ert chtigung herausgearbeitet werden und zu einer thematisch orientierten motorisch k rperlichen Ausbildung mit 12 Nach einer noch unver ffentlichten Untersu
426. sangeboten aber auch von sportartspezifischem K nnen im Turnen bietet hier durch den spezifischen Charakter des gt Nicht Vern nftigen lt von Bewegungs kunstst cken und der Lust am gt Funktionieren dieses Tuns lt einen zentralen Zugang zu authenti schen Erfahrungen und der Erprobung und Weiterentwicklung von F higkeiten und Pers nlich keitsmerkmalen wie Geschicklichkeit Gewandtheit pers nliche Bew hrung Grenzerfahrung und erweiterung und Ich St rke an Der rasante Anstieg der H henangst wird von Medizinern mit dem langen Sitzen und der Bildschirmarbeit in Zusammenhang gebracht Die Gleichgewichtsorgane sind demnach nicht mehr in der Lage ungewohnte Perspektivenwechsel rasch genug zu beantworten Als Training wird empfohlen Rad zu schlagen zu balancieren und sich H hen auszusetzen aus P M Wissen schaft aktuell 3 2000 119 6 1 5 Anforderungen an die Konstruktion der Objektwelt Motorische Lernprozessfolgen dies zeigt die Praxis erfolgen dann weitgehend reibungslos wenn die Grundformen der angestrebten Bewegungshandlungen eine hohe Stabilit t und damit Sicherheit aufwei sen Dies gilt besonders dann wenn diese Bewegungen ein gewisses Wagnis darstellen Die Empfindungen des Feedback der bew ltigten Aufgabe m ssen ein daraus ableitbares Feedforward f r die n chste Bewegungsaufgabe erm glichen d h die gemachten Erfahrungen innerhalb dieser Bewe gungsaufgabe m ssen die gt Bewegungslogik lt der nachfolge
427. sch nste die originellste Bewe gung Mit dem Ausprobieren von Bewegungsm glichkeiten ohne logische Linie geht von einer so ver standenen Bewegungsbaustelle kaum eine bildende Wirkung aus Zweites Ann herungsfeld Das Erreichen von individuell definierten Zielformen r ckt hier in den Vordergrund des Lernens Die Vermittlungslinie steht deshalb in der Pflicht den koordinativen Genuss den das angesteuerte Ele ment in sich birgt dem Lernenden nahezubringen Somit sind alle lernsystematischen Einschr nkungen wie eine Orientierung der Elemente an wettkampfgem en Pr sentationen ganz bewusst auszusetzen Die Ausarbeitung der hochstehenden Bewegungsmerkmale erfolgt deshalb in Abh ngigkeit von der Ziel setzung des Lernenden Somit werden auch nicht die individuellen konditionellen athletischen Voraus setzungen zum wesentlichen lernlimitierenden Faktor erhoben sondern die Grenze wird durch das koordi native Verm gen des Einzelnen bestimmt Im Prozess der Vermittlung m ssen deshalb durch Bereitstel 178 lung von Medien Technischen Hilfsmitteln etc die individuellen M glichkeiten des Einzelnen ausge sch pft werden Das Arbeiten an der Grenze des individuellen koordinativen Verm gens macht den Lern prozess spannend und entwickelt sorgsames Handeln Um die F higkeit des Einzelnen auszusch pfen muss gelernt werden im Team zu arbeiten Mit der Ent wicklung sicherungstechnisch guter Leistungen der jeweiligen Lerngruppe lasse
428. sche Figur des berschlages f r den Lernenden nicht Das Zufriedengeben mit dieser Bewegungs l sung fordert so auch nicht das Bem hen des Lernenden heraus seine Bewegung perfekter turnen zu wollen Wenn die F higkeiten des Lernenden nicht dazu ausreichen mit den H nden vom Boden abzu prellen und zu fliegen also einen perfekten Handst tz berschlag zu turnen sollten eben dessen vorhan dene F higkeiten so genutzt werden dass sie eine f r ihn optimale technisch sthetische Bewegungsfigur 190 erschlie en Sein Bewegungsgef hl muss so angesprochen und entwickelt werden dass er die Beherr schung eines Kunstst ckes unter die Pr misse einer guten Qualit t des Bewegens stellt Das wiederholen de Turnen einer Bewegung auf einer eigenen Turntechnik veranlasst den Sch ler nicht beim ben al lergr te Sorgfalt auf die Genauigkeit der Ausf hrung zu legen Er verbleibt auf der Stufe der Funktions lust und wird nicht zu der f r ihn selbst gt vollkommenen lt Leistung angeregt BRUCKMANN best tigt zwar durchaus unterschiedliche Qualit ten des Bewegens sieht allerdings keine Veranlassung diese andere Qualit t als eine sthetische Figur zu thematisieren Sie verl sst sich darauf dass derjenige der dieses Bewegungsgef hl erleben will sich selbst ndig darum bem ht Das Erleben des spezifischen Bewegungsgef hls von Abprellen von Fliegen ist aber nicht vom Wollen und vom Bestre ben des Einzelnen abh ngig
429. schiedliche Handstandlagen erfahren werden wie z B Kopfstand Auflaufen zum Handstand an der Wand b uchlings Auflaufen an der Spros senwand bis zu definierten H hen wobei die Augen zugemacht werden k nnen um die K rperwahr nehmung zu verbessern bei Erreichen der definierten H he verschiedene K rperpositionen einneh men z B die H fte rechtwinklig beugen dabei den Arm Rumpfwinkel offen halten aber auch den Arm Rumpfwinkel in verschiedenen Arbeitswinkeln fixieren lernen e Ein quasi statisches gt Handstandprogramm lt Hier werden Handst nde auf unterschiedlichen Unter lagen und in verschiedenen K rperlagen erfahren Beispiele gt Schr ghandstandrutschen lt auf Tep pichfliesen gt Handstandwippen lt auf dem Minitrampolin Handst tzspringen Handstandlaufen Ge 175 wichtsverlagerungen im Handstand Handst nde auf Handstandkl tzchen auf der tiefen Reckstange usw e F r die K rperposition Sich in der R cken und Bauchlage anheben lassen K rperspr nge in Bauch und R ckenlage auf dem Trampolin auf K sten mit unterschiedlichen H hen stehend in den Hand stand schwingen und in definierten K rperpositionen berfallen lassen Handstandtragen bis zum Stand usw Durch die Pr zisierung der Bewegungsmerkmale wird es m glich diese zur ersten Zielfigur zu verkn p fen F r den Lernenden ist es durch diese Ausarbeitung m glich die Wechselwirkung zwischen den Zweckformen und der finalen Figur zu er
430. schlagt wird Auf den aufgezeigten Grundlagen entstehen die Fragen nach der Art des Umgangs mit der Objekt welt des Turnens und den daraus abzuleitenden Vermittlungsverfahren f r die Schule 6 1 2 Der Umgang mit der Objektwelt unter der Perspektive Wagnis Wie schon erw hnt sind f r FR BEL 1951 die explorativen T tigkeiten jugendliche Mutproben aber auch verschiedene gt sportliche lt T tigkeiten in Zusammenhang mit dem Abenteuerph nomen zu bringen Diese Handlungssituationen haben f r den gt Betreiber lt eine derartig hohe affektiv emotionale Anregungs intensit t dass er sie immer wieder aufsucht HERBART 1913 250 spricht von der p dagogischen Wichtigkeit des Wagens und stellt fest Knaben und J nglinge m ssen ihren Mut und bermut erproben damit sie M nner werden k nnen Die Kurzschule HAHNs und die moderne Erlebnisp dagogik mit ihrem erlebnistherapeutischen Einsatz von Abenteuer und Risikosportarten beruhen ebenfalls auf der Grundidee der positiven Pers nlichkeits bildung durch gt abenteuerliche Bet tigungen lt Ohne auf die Transferproblematik und die Schwierigkeiten des Nachweises von bertragungswirkungen von situativ relevanten Verhaltensformen und affektiv besetzten Erlebnisph nomenen auf die Pers nlich keitsdimensionen n her einzugehen eine derartige Diskussion liegt nicht im engeren Interesse der Arbeit bleibt als relevante Aussage festzuhalten die situativen Reize eines abenteuerlic
431. sen des Sportunterrichts zu 31 Es ist aus neutraler wissenschaftlicher Sicht durchaus nachzuvollziehen dass die Vielzahl und Beliebig keit von Angeboten so manche Erziehungswissenschaftler an einer p dagogisch sinnvollen Auseinander setzung mit dem Sachgegenstand Schulsport zweifeln l sst und sie deshalb nach dem generellen Sinn des Faches f r die Gesellschaft fragen Die latente Frage nach dem Sinn des Faches zeigt sich auch darin dass die ffentliche Hand obgleich sie f r eine Vielzahl von Problemen direkt verantwortlich ist gro e Klassen wenig Sportlehrer die poli tisch konomische Frage stellt und Kosten Nutzen Bilanzen des Faches anfertigen l sst vgl Kien baum Analyse 1998 Damit erh ht sich die Gefahr f r die Sportp dagogik kaum mehr in die Lage zu kommen fundierte Un terrichtskonzepte in die Lehrpl ne des Schulsports implementieren zu d rfen sondern dies Feld der Poli tik berlassen zu m ssen die dann ihren Rahmenbedingungen entsprechend handelt Ein Durchsetzen von fundierten Unterrichtskonzepten ist deshalb aktuell sehr skeptisch zu beurteilen und h ngt sicherlich mit davon ab ob didaktische Konzepte ihre Anliegen so griffig formulieren dass das was sie letztlich errei chen wollen f r die Ausf hrenden transparent und verst ndlich wird 2 3 1 Absichtsvolle Ausdifferenzierung oder Beliebigkeit des Angebots Die Erweiterung und Ausdifferenzierung des Kanons der Schulsportarten wird im Wesen
432. sf hrt das Problem dass seit Ende der 60er Jahre in immer gr erer Zahl Lehrer an die Schulen ka men die in einer Umbruchsituation ihres Faches auch noch aufgrund der M ngel an den Ausbildungsinsti tuten oft nicht hinreichend auf ihren Beruf vorbereitet waren Mit zu den gravierendsten M ngeln geh rt die Tatsache dass teilweise ber 50 des Gesamtdeputates der praktisch methodischen Ausbildung in H nden wissenschaftlicher Hilfskr fte und studentischer Spezialis ten lag vgl DSB 1975 12 19 Dies f hrte notgedrungen nicht nur zu einer gt schleichenden Entp dagogisierung lt des Ausbildungsganges sondern gleichzeitig zu einer erheblichen Verringerung von reflektiertem praktisch methodischem Wissen der Lehrenden Die gemeinhin als reflektiertes Erfahrungswissen zu bezeichnende F higkeit von Lehrenden komplexe Sachverhalte in einen verst ndlichen gegenseitigen Verweisungszusammenhang von Lebenspraxis und wissenschaftlicher Theorie zu bringen konnte ein Gro teil der Lehrenden nicht mehr leisten Der Unter schied zwischen einer motorisch orientierten Trainer und einer p dagogisch orientierten Sportlehreraus bildung wurde nicht mehr reflektiert und verschwand zusehends Logik der Funktionsphasenanalyse ergebenden Weg Bemerkungen zum gt Lernstatus und Lernklima lt der Lernenden fehlen Die Methodik beschr nkt sich auf programmatische Bewegungsanweisungen bez glich der Fertigkeit unter sportlichen Aus f hrungsbeding
433. sonaler Hilfeleistung beim Erwerb einfachster und einfa cher motorischer Grundformen verhindern das spannende Erkunden von Bewegungsr umen und machen den Lernenden nicht zum gt Turner lt sondern zum gt Geturnten lt Das teilweise bergro e Sicherheitsdenken von Lehrern aber auch spezifische p dagogische und didaktisch methodische Auffassungen von Unterricht f hren zu einer gt Verkindlichung der Umgangsformen lt mit Sch lern Die der Situation angemessenen Beschleunigungsreize bei der Exploration was den Erwerbsprozess f r das Individuum erst spannend macht fehlen dadurch Dies verhindert die Entwicklung der F higkeit selb st ndige und selbst verantwortliche Reizsteigerungen vornehmen zu lernen 110 Die Struktur der Bewegungsaufgaben des Turnens stellt den Lernenden sicherlich vor das psychische und motorische Problem und damit Wagnis etwas ausprobieren zu sollen wof r er oftmals keinen er kenntnisgeleiteten Zugang hat Seine im Laufe der Entwicklung erworbenen Grundf higkeiten der Orientierung und Wahrnehmung rei chen f r die besonderen Strukturen der Raum Zeit Bewegungs und Geschwindigkeitswahrnehmung des Turnens nicht mehr aus Aus diesem Grund muss er sich also auf einen erneuten Dialog der durch aus hnlichkeiten mit der motorischen Entwicklung des Kindes aufweist zwischen Organismus und Umgebung einlassen um die funktionalen Aspekte der Bewegungen wahrnehmen zu k nnen Diese permanente Grun
434. sprung winkel Das gleiche optimale Ergebnis wurde mit sehr unterschiedlichen Gewichtungen der Verhaltens 51 So kritisiert PROHL 1991 in seiner relationalen Bildungstheorie gerade den Aspekt der Beherrschung einer Sportart ohne diesen Bestimmungsgrad zu definieren als nicht wesentlich f r den Sportunterricht GR BING 1995 FUNKE 1991 TREUTLEIN 1986 hinterfragen die sportliche Fertigkeitsvermittlung g nzlich und rufen zu einer Trendwende von der Sport kultur zur Bewegungskultur auf Bei den Weltmeisterschaften in Rom absolvierte C Lewis folgende Weitsprungserie Sprungweite Anlauf letzter Schritt Horizontale Geschw Vertikale Geschw Absprungwinkel 8 67 11 7 10 4 3 3 17 3 8 65 11 8 10 1 3 5 19 0 8 67 11 7 9 8 3 6 20 3 8 43 11 9 9 7 3 6 20 6 8 60 11 7 10 1 3 4 18 8 139 steuerung erreicht also mit der F higkeit einer hochspezifischen Wahrnehmung deren Steuerung die Aus l sebedingungen und Konsequenzen optimal regulierte F r die Konstruktion einer Vermittlungskonzeption die auch die Dimension des Lernens sportlicher Fer tigkeiten im Sinne der Sensibilisierung und Pr zisierung der Wahrnehmung thematisieren m chte erhebt sich auf der Grundlage dieser berlegungen folgendes Problem Da die Kontrollprozesse im Turnen sehr stark auf den kin sthetischen Analysator gerichtet sind ist es f r die Vermittlung von Bewegungstechniken des Turnens von au erordentlicher Bedeut
435. st ndige Auseinander setzung mit Turnelementen ist ohne diese Hilfsmittel meist nicht m glich F r den Lernprozess bedeutet dies das Lernende erst nach entsprechendem K nnen an und mit diesen Hilfsger ten an die Wettkampfger te selbst herangef hrt werden Bei Problemen mit eigentlich schon gekonnten Bewegungen kommen die Hilfsger ten erneut zum Einsatz und es wird versucht Stagnationen im Lernprozess in dieser einfachen Objektwelt zu beheben Dies hei t ein Gro teil des Lernprozesses im Kunstturnen findet an bewegungsvereinfachenden und be wegungsunterst tzenden Sonderger ten statt Erst wenn das Element wettkampftauglich ist wird auch das Wettkampfger t benutzt Diesem Prinzip folgt der Turnunterricht in der Schule nur sehr eingeschr nkt Im Gegenteil der Lernpro zess von Fertigkeiten wird gr tenteils absolut gt geradlinig lt am Wettkampfger t absolviert Ein Grund liegt in der Ausstattung moderner Sporthallen Diese zeichnen sich durch eine ausgesprochene Kargheit 157 bez glich methodischer Hilfsmittel und Lernmittel aus In Ermangelung an g nstigen Lernmitteln fallen die interessanten Vorbereitungen der Fertigkeiten meistens ganz weg Damit ergibt sich die fatale Situation f r den Lernenden dass er entweder in der gl cklichen Lage ist diesem gt Schnellverfahren lt folgen zu k nnen das Element mehr oder weniger vom gt Blatt wegturnt lt oder sich eben frustriert abwendet Lernen im Turnen wird damit
436. stpr fung und Verantwortlichkeit f r das eigene Werk gestellt wird und instrumentelle Begr ndungen werden auf eine zweite Linie zur ckge dr ngt Das bedeutet die f r schulischen Unterricht problematischen instrumentellen Orientierungen wie Freizeit Spa Gesundheit Wohlbefinden werden den sachimmanenten Bedingungen eines gelingenden Bewegungslernens unterstellt und ergeben sich funktional aus diesem Umgang Dies bedingt dass die Auseinandersetzung mit den Fertigkeiten einer genetischen Entwicklungslinie folgt Der Anspruch dabei ist keineswegs obwohl Turnunterricht technisch fundiert angeboten werden soll gt Turner lt auszubilden oder Talente zu entdecken sondern Sch lern einen sachgem en Umgang mit der Eigenart von definierten Bewegungsproblemen dieser Sportart zu vermitteln Dies er ffnet die prinzipielle M glichkeit diese Sportart zu be greifen und das zugrunde liegende System so weit zu verstehen dass sie in den Stand von gebildeten Laien gesetzt werden Um dies zu erreichen werden die bestehenden Artefakte des Turnens auf ihre grunds tzlichen Bewe gungsmerkmale hin analysiert und zu solchen Zweckfiguren geschlossen ber die es m glich ist mit dieser gt Turn Welt lt in Beziehung zu treten Die Zweckfiguren sind vom Charakter her klare Objektivatio nen und unterliegen als gt definierte lt Bewegungsprobleme auch einer eindeutigen normativen Beschrei bung Das gt Aushandeln lt Erkennen und Pr zisier
437. szielen zu Dies wirft die Frage nach der Tragf higkeit der praktizierten Unterrichtskonzepte und der ausgew hlten Inhalte auf Die wohlgemeinten alternativen Ans tze die aus den gesellschaftlichen Problemstellungen des Sports heraus entstanden sind und die mittels bergeordneter sportp dagogischer und didaktisch bergreifender Modelle die Handlungskompetenz der Praktiker zu erh hen gedachten verst rkten mit diesem Anspruch teilweise noch die Entfremdung von Theorie und Praxis Durch das Abheben dieser Theorieans tze auf die Ebene der methoden wissenschafts und sozialkriti schen Reflexionen und das Basteln an gro en Entw rfen SCHIERZ 1997 38 wurden die allt glichen Fragen des Unterrichts in die didaktische Handwerkelei PRANGE 1983 7 der Fachdidaktiken ver wiesen Die Grundstruktur der Erziehungspraxis und die Inhalte des praktischen Unterrichts werden damit mehr und mehr zum Spielball unterschiedlichster Bildungsm chte und deren Vorstellungen was denn als we sentliche Unterrichtsinhalte f r den Sportunterricht zu gelten habe und wie deren Vermittlungskonzepte zu gestalten seien Es zeichnet sich eine Entwicklungsrichtung ab bei der in den didaktischen Erschlie ungen der Erzie hungsziele und damit bei der Beantwortung der Frage nach der Legitimation des Sportunterrichts zwei v llig unterschiedliche und nicht mehr kompatible Sprachen verwandt werden Die gt bergeordneten lt sportp dagogischen Modelle mit i
438. t dem gt Verbleiben d rfen lt des Lernenden bei einer eigenen Turntechnik f llt die sthetik der moto rischen Figur als eine erziehende Form des Bewegens aus BRUCKMANNs Vermittlungskonzept heraus So wird der berschlag mit all seinen Kompensationen als gt nat rliches lt Kunstst ck interpretiert deshalb als zufriedenstellende L sung akzeptiert die demnach auch keine weiteren Ma nahmen erfordert Es ist verst ndlich und durchaus zu akzeptieren wenn Lehrende froh dar ber dass Sch ler eine solche Bewegung berhaupt erreichen es bei dem erreichten Stand belassen und die Funktionslust die der Sch ler aus der Beherrschung dieser Stufe zieht entsprechend honorieren Dies darf aber nicht dazu f hren dass im Umkehrschluss solche Formen von vornherein als sthetische Endfiguren akzeptiert werden oder m glicherweise Vorrang gegen ber der gt Bewegungsnorm lt erhalten Dies hie e Turnen ohne dessen figurale Dimension zu lehren 191 6 7 4 Der Effekt der falschen Zuordnung sthetischer Figuren Die soziale Dimension der sthetik bringt es mit sich dass der K rper sein Erscheinungsbild und seine Funktionalit t und damit die Handlungsfigur mit einem qualitativen Urteil versehen werden Deutlich wird dies schon bei der generellen sthetischen Einordnung von Bewegungshandlungen die im mer auf die ausf hrende Person bezogen wird So werden die motorische Spontaneit t des Kindes und die kindlichen Bewegungsausf hru
439. ten Begrifflichkeit des Sportartenkonzepts verbunden Gr nde f r eine Ablehnung des Lernens von gt genormten lt Techniken liegen dabei in der Annahme einer quasi zwingenden Abh ngigkeit der technischen Ausbildung und Ausformung von speziellen Fertigkeiten mit einer deduktiven Lehrweise und strengen Lehrerlenkung Die Notwendigkeit einer strengen Lenkung und deduktiven Lehrweise bei der Vermittlung technisch akrobatischer Fertigkeiten wird zudem mit deren Komplexit t und der sich daraus ergebenden m glichen Unfallgefahr begr ndet Die Assoziation dass Bewegungsnormierung Komplexit t und Unfallgefahr automatisch eine Unterbindung der Selbst ndigkeit des Lernenden nach sich ziehen muss untersch tzt die M glichkeit und Wirksamkeit von gt bildenden Dialogen lt die sich bei dieser Art von Bewegungslernen entwickeln Ein kurzer Blick in die gt sportliche Lebenswirklichkeit lt von Kindern und Jugendlichen gen gt um festzu stellen dass ein Gro teil der favorisierten gt neuen lt Sportarten Wagnisstrukturen und klare Technikleitbil der aufweist M glicherweise werden sie gerade deshalb als attraktiv empfunden und zeigen auf dass Kinder und Jugendliche durchaus in der Lage sind selbst ndig mit solcherart gt gef hrlichen lt Situationen und Technikleitbildern umzugehen Die Einsch tzung vieler Lehrenden nach der Kindern und Jugendlichen wenig F higkeiten bez glich Gefahreneinsch tzung Abstraktionsf higkeit und Vorstellungsf
440. ten spiegelt deshalb nicht nur unterschiedliche Standpunkte wider sondern deutet auf das nach wie vor bestehende Legitimationsdilemma des Schulsports bez glich Sinn auszuw hlender Inhalte und methodischer Verfahrensweisen hin Die pragmatische Sportdidaktik mit der von KURZ 1979 116 propagierten Leitidee der Handlungsf higkeit Schulsport sollte qualifizieren in Situationen des au erschulischen Sports zu handeln die nach ihrem Bewegungs Interaktions und Sinnaspekt unterschiedliche Auspr gungen des Sports repr sentie ren scheint als theoretische Klammer f r die unterschiedlichen didaktischen Auffassungen nicht mehr ausreichend zu sein So stellt MEINBERG 1992 33 unter der Perspektive der Bildung die Handlungs f higkeit als legitimierende Leitidee in Frage da den Sinnrichtungen des Sporttreibens wie sie KURZ gruppiert hat eine wie auch immer geartete Sinntheorie des Sports fehle Den Vorwurf der gt pragmati schen Sportdidaktik lt Bildung Bildungstheorien seien unzeitgem und von der konkreten Realit t des Sportunterrichts so weit entfernt dass sie Ver nderungen nicht wahrnehmen k nnen kontert MEINBERG ebd 31 32 mit dem Bildungsbegriff von HUMBOLDT und HEGEL nach dem Bildung der Vorgang ist in dem sich der Einzelne sein Handeln entwirft Bildung ist weniger ein vollst ndiges komplettes souver nes Bescheidwissen eine kognitive Formation oder Disposition vielmehr ist sie ein K nnen zu
441. ten und Inszenierungsformen lassen sich die Aufgaben so gestalten dass die dabei gemachten Bewegungserfahrungen dem Sch ler helfen sich in der turnerischen Objekt und Bewegungswelt zurechtzufinden Die weiteren Anpassungen an diese gt Welt lt m ssen in der Interaktion Lehrer Sch ler und Sch ler Sch ler prozesshaft entwickelt werden Methodisch betrachtet erf llt die offene Bewegungsaufgabe als Umgangsspiel die Anforderungen der Exploration und des Wagnisses zun chst am besten Die T tigkeiten die hier von dem benden durch dessen selbst ndige Dispositionen und Entscheidungen ver nderbar bleiben haben trotz des individuell offenen Handlungsausgangs keine Versagens ngste zur Folge da die selbst ndige Disposition bei der Aufgabe immer individuelles Gelingen erhoffen l sst Somit bleibt die Bereitschaft Bewegung erfahren zu wollen weiterhin aufrechterhalten Die Gefahr des Scheiterns im Sinne einer aktuellen Niederlage vor der gerade gestellten Aufgabe sollte aber verst ndlicherweise erhalten werden Denn genau die gedanklichen Prozesse die sich ber die gesamte Handlungsdauer erstrecken und sich mit den Wirkungen der eigenen Entscheidungen auseinandersetzen ob diese zu einer erfolgreichen Bemeiste rung oder eben zur Nicht Bemeisterung der Aufgabe gef hrt haben lassen den Lernenden intensive Ei generfahrungen machen was letztlich seine Handlungsf higkeit ausbildet Die daraus folgende Aktualisie rung der Selbsteinsch t
442. tengruppe aufweisen und lassen sich somit als grundlegende Sinndimensionen dieser Sportarten bezeichnen 70 In einer Kurzbeschreibung zusammengefasst untergliedern sich diese konstituierende Merkmale in e die Dimension einer gt Gestaltungs und Explorationslinie lt die in ihrem strukturellen und funktionalen Relationsgef ge eine konzeptionelle Disposition der motorischen Neu gierde bez glich neuer Bewegungs und K rpertechniken vom Athleten fordert e die Dimension einer gt Pr zisionslinie lt die in ihrem strukturellen und funktionalen Re lationsgef ge eine konzeptionelle Disposition der Selbstorganisation und Selbstreflexion des Athleten und die Dominanz der Figurpr gnanz und der Bewegungsgenauigkeit beim Bewegungslernen fordert e die Dimension einer gt Pr sentationslinie lt die in ihrem strukturellen und funktionalen Relationsgef ge eine konzeptionelle Disposition eines stabilen Pers nlichkeitskonzepts des Athleten bez glich narzisstischer risiko belasteter Handlungen fordert F r die sportp dagogische Frage nach dem Wozu lassen sich diese Dimensionen durchaus als theoreti sche Grundlage nutzen mit denen origin re Sinnrichtungen technisch kompositorischer Sportarten zu beschreiben sind Im weiteren Verlauf der Arbeit dienen diese Dimensionen deshalb als Bausteine einer Sinntheorie der technisch kompositorischen Sportarten Dies bedeutet dass es um dem schulischen Auftrag der Handlungsf
443. ter des Spiels Gerade die M glichkeit einer Umdeutung der Sinndimension von spielerischer T tigkeit auch auf Be langloses Oberfl chliches Austauschbares muss dazu f hren dass ber die gt Ernsthaftigkeit des Tuns lt im Sport didaktisch reflektiert wird Die aktuelle Tendenz spielerische T tigkeit mit spielerischer Beliebigkeit gleichzusetzen reduziert das genuine Wesen des Spiels in unzul ssiger Weise Erst die 5 F r WIELAND hat die Ernsthaftigkeit des Tuns auch f r das Spiel konstituierenden Charakter Ohne diese Ernsthaftigkeit kann ein gemeinsames Spiel gar nicht entstehen Statement in einer Diskussion ber die Philosophie des Spiels mit dem Verfasser Juni 2000 159 gt Ernsthaftigkeit im Tun lt vermittelt jene Glaubw rdigkeit die Sch ler dazu bringt ihre sportliche Bewe gungskultur weiterentwickeln zu wollen 6 5 3 Die Rahmenbedingungen der Erfahrungsfelder Aus der gemachten Analyse lassen sich grundlegende Leitlinien f r die Gestaltung von schulischen Ver mittlungskonzeptionen ableiten die der didaktischen Zielsetzung entsprechen Lernenden durch Unterricht die notwendige Sachkenntnis zukommen zu lassen die sie dazu bef higt die Sachstruktur einer Fachdis ziplin zu begreifen und deren Verst ndnis f r unterschiedliche Bewegungskulturen erweitert Die vorangegangenen Analysen und Diskussionen weisen deutlich darauf hin dass die Vermittlung des Turnens wenn sie dem Prinzip einer
444. tigkeiten anhand offen darge legter Haltungsnormative anwenden Damit hilft die gt Norm lt als spezifische Regel die sthetische Pr sentation der Problem l sung einzuordnen Die individuelle technische L sung des Bewegungsproblems bleibt davon unber hrt Es scheint deshalb logischer weil es die Realit t besser beschreibt die Fertigkeiten des Turnens als definierte Bewegungsprobleme aufzufassen deren L sungen ein hohes Ma an Kreativit t und Individualit t nicht nur zulassen sondern dies auch zwingend verlangen Die unzureichende Betrachtung und oberfl chliche Beschreibung der Bewegungsprobleme des Turnens i S gt Normierung der Fer tigkeiten lt die Fachdidaktik Turnen ist hier nicht unbeteiligt f hrt zu einer falschen Beurteilung des Lernfeldes des Turnens und auch dazu dass der Charakter des gt sportlichen Ger tturnens lt p dagogisch und didaktisch negativ bewertetet wird 214 Die Auffassung gt normierte lt Fertigkeiten seien nicht in p dagogische Situationen einzubetten vgl LAGING 1999 verhindert eine korrekte Bedeutungszuschreibung des p dagogischen Bildungspotentials welches beim Lernen von normierten Fertigkeiten initiiert werden kann Fertigkeitslernen wird hier nicht unter die Sinndimension von K nnerschaft GRUPE 1994 21 gestellt und dementsprechend auch nicht als Entwicklung einer souver nen Eigenleistung aufgefasst Das L sen von definierten Bewegungsprob lemen durch eine systematische Entwicklu
445. tlichen mit der Entwicklung der Handlungsf higkeit f r zeitgem e Bewegungsformen begr ndet Mit diesem engen Bezug zum gt modischen lt Sportalltag verliert der Begriff an definitorischer Genauigkeit und erschwert dadurch die Entwicklung eines erkennbaren und einordnungsf higen Fachprofils welches f r ein Unter richtsfach notwendig ist Auch die verschiedenen gt Typen lt von Unterrichtskonzepten die sich aktuell in verschiedenen Lehrpl nen wiederfinden erbringen durch ihre unterschiedlichen normativ pr skriptiven Leitlinien diesbez glich keinen Fortschritt vgl GEBMANN SCHULZ 1995 Im Gegenteil da sich die Implementierung dieser Konzepte in die Praxis als schwierig erweist ist es problematisch die positiven Auswirkungen der Viel falt des Angebots auf die Unterrichtenden berhaupt festzustellen Ein bergeordnetes Merkmal welches von allen Unterrichtskonzeptionen in irgendeiner Form thematisie ren wird ist die absichtsvolle Entwicklung der motorischen F higkeiten Diese Absicht ist damit als eine bedeutsame Struktur f r das Gesamtprofil des Faches festzuhalten Allerdings wird heute gerade bei der Bilanzierung dieses grundlegenden inhaltlichen Gegenstandes der k rperlichen T chtigkeit die ja eine Schulung d h eine k rperliche Ert chtigung voraussetzt ein deutli cher R ckschritt konstatiert MULTERER fand einen Stabilit tskoeffizienten f r die motorischen F higkeiten von 0 40 bis 0 70 und kommt zum Schl
446. tlungspraxis des Ger tturnens in der Schule Darin l sst sich ein Auseinanderdriften zwischen der Grundidee der Sportart und deren Vermittlung er kennen Die Anpassung der lernenden Person an die vorgefundene Umwelt Objekt Relationen des Ger t turnens holt diese gt von den Beinen lt und provoziert durch den daraus entstehenden Orientierungsverlust kin sthetische Empfindungen die als emotionaler Grundreiz der Sportart zu definieren sind Damit formt Turnen durch seine Grundidee Wagnisse f r die in diesem Felde handelnde Person Vermittlungskonzepte die diese Anpassung im Wesentlichen als gt reizbeantwortende lt schematische Struktur auffassen und dementsprechend formal gestalten erfassen die Wichtigkeit der antizipati ven Verhaltensteuerung und das Wesen von sich selbstorganisierenden Systemen bei derartig gela gerten Bewegungsaufgaben zu wenig Sie entledigen sich damit nicht nur des konstituierenden Elements der Spannung sondern verk r zen indem sie den Lernenden auf eingeschr nkte Weise ansprechen das Profil der Grundidee des Turnens um genau diese erzieherisch wesentliche Wagnisdimension Die Problematik dieser Denkrichtung wurde durch kritische Arbeiten dokumentiert und f hrte dazu dass diese paradigmatische Grundorientierung der Vermittlung in Frage gestellt wird 105 Es entwickelten sich zwei grunds tzlich unterschiedliche Denkrichtungen f r die Vermittlung des Tur nens e die Vermittlung ber die
447. trieren sich deren thematische Fragestellungen haupts chlich um neue Sichtweisen und Sinndimensionen von Sport und Bewegung und um Versuche mittels bergeordneter k rper und bewe gungskultureller Konzepte das disziplin re Selbstverst ndnis der Sportp dagogik theoretisch neu zu fas sen Aber auch die aktuellen theoretischen Ans tze die auf der gegenstandstheoretischen Ebene angesiedelt sind zeichnen sich im Wesentlichen durch grenz berschreitende Innovationsprogramme z B Bewegte Schule Bewegungspausen Sport und Gesundheitsprojekte usw unterschiedlichster Art aus Sie besetzen damit allerdings haupts chlich Randzonen der sportp dagogischen Praxis und thematisieren das erzieherische Verh ltnis als grundlegendes Element des Sportunterrichts nicht Die von WILLIMCZIK 1985 29 geforderte Entwicklung von p dagogische n Kriterien f r die Bewertung der Vielfalt des Sports steht nach wie vor aus Es bleibt festzustellen dass die ma gebenden Fragen des schulischen Lehrens und Lernens in ihrem ur s chlichen Strategiezusammenhang didaktisch aus dem Blickfeld gerieten und mittlerweile nur noch am Rande oder auch gar nicht mehr angesprochen werden vgl PRANGE 1983 Die konstituierenden Grundfragen der unterrichtlichen Lehre bei der konkrete fachspezifische Inhalte unter verschiedenen Perspektiven wie z B orientierendes exemplarisches Lernen Projekt Epochen oder Gruppenunterricht aufzubereiten w ren werden didaktisch kaum mehr
448. trukturellen Anordnung der bungen des Ger tturnens In Theorie und Praxis der K rperkultur 18 1969 5 428 439 ROBINSOHN S B Bildungsreform als Revision des Curriculum Neuwied Berlin 1967 ROBINSOHN S B Ein Struktur Konzept der Curriculumentwicklung In Zeitschrift f r P da gogik 15 1969 631 654 RODE J PHILIPP H Hrsg Sport in Schule Verein und Betrieb 11 Sportwissenschaftlicher Hochschultag der dvs vom 22 24 9 1993 in Potsdam Sankt Augustin 1995 ROSE L Die Angst der P dagogen vor den unkindlichen Kindern In BECKER P Hrsg Sport und H chstleistung Reinbek 1987 51 62 ROSE L Das Drama des begabten M dchens Lebensgeschichten junger Kunstturnerinnen Weinheim M nchen 1991 ROTH E Pers nlichkeitspsychologie Eine Einf hrung Stuttgart Berlin K ln Mainz 1974 ROTH H P dagogische Psychologie des Lehrens und Lernens 6 Aufl Hannover 1962 ROTH H P dagogische Anthropologie Bd 1 Bildsamkeit und Bestimmung Hannover 1966 ROTH K WILLIMCZIK K Bewegungswissenschaft Reinbek bei Hamburg 1999 RUBENSTEIN S Die Interessen In THOMAE H Hrsg Die Motivation menschlichen Han delns K ln 1965 136 144 RUEP M Das Ph nomen des teilnehmenden Interesses als Bestandteil von erziehendem Unter richt bei Johann Friedrich Herbart Der Versuch einer Realisation auf der Grundlage des Bil dungsplans f r Realschulen in Baden W rttemberg in den F chern Deutsch Geschichte un
449. ts den hypotheti schen Konstrukten wie gt Beliebtheit lt oder gt Brauchbarkeit lt zu unterwerfen und die p dagogischen Di mensionen des Unterrichtens daran festzumachen wird nichts gewonnen Die Tragf higkeit und Reich weite dieser Konstrukte d rfte kaum jemals zu prognostizieren sein da das Verl sslichste daran ihre Wechselhaftigkeit und Schnelllebigkeit ist In einem auf Langfristigkeit angelegten System scheint dies nicht verwendbar Bewegungslernen stellt in seiner Grundstruktur immer eine Auseinandersetzung mit gt definierten Bewe gungsproblemen lt dar Dementsprechend erfordert die Auseinandersetzung der Person mit diesen gt Bewe gungs Normen lt von dieser M he 68 Dies bezieht sich nicht nur auf traditionelle Sportarten sondern auch auf Freizeit und Trendsportarten die schulsportlich unterrichtet werden sollen Jede Trendsportart ist eben nur solange gt reibungslos lt zu unterrichten solange die Mehrzahl der Sch ler dieser Sportart eine gt Bedeutung f r ihr aktuelles au erschulisches Sporttreiben lt zuschreiben W hrend dieser Phase wird die Vermittlung von normierten Fertigkeiten didaktisch meist gar nicht diskutiert sondern als notwendiges Bedingungsge f ge vorausgesetzt Ver ndert die Sportart unter der Perspektive gt aktuelle au erschulische Bedeutung lt ihren Trend negativ Unterrichten sich also gt m hevoller lt gestaltet wird die Vermittlung dieser normierten Fertigkeiten didaktisch kritisch
450. tungssport in der Erfolgsgesellschaft Hamburg 1973 LENK H M ndiger Athlet und demokratisches Training Zur Begr ndung eines Trainings konzepts In GABLER H et al Hrsg Praxis der Psychologie im Leistungssport Ber lin M nchen 1979 LENK H Eigenleistung Pl doyer f r eine positive Leistungskultur Osnabr ck 1983 LENZEN D Das Verschwinden der Erwachsenen Kindheit als Erl sung In KAMPER D WULF CH Hrsg R ckblick auf das Ende der Welt M nchen 1990 LENZEN D Orientierung Erziehungswissenschaft Hamburg 1999 LENZEN D Sport Bewegung oder was In sportunterricht 49 2000 3 77 80 LENZEN D The Empire strikes back Ein paar vorvorletzte Worte zur Sportp dagogik In sportunterricht 49 2000 3 91 92 247 LETZELTER M M LLER N Sport und Sportwissenschaft Festschrift zum 65 Geburtstag von Prof Dr Berno Wischmann Berlin M nchen Wernitz 1976 LEWIN K Die motorische Entwicklung im Vorschulalter In Theorie und Praxis der K rperkul tur 1961 152f 230f 334f LEWIN K Turnen im Vorschulalter Anleitungen f r Kinderg rten und Kindersportgruppen des Deutschen Turn und Sportbundes 4 Aufl Berlin 1975 LITT Th Das Bildungsideal der deutschen Klassik und die moderne Arbeitswelt 3 Aufl Bo chum o J LITT Th Naturwissenschaft und Menschenbildung 2 Aufl Heidelberg 1954 LOSER F Die bung im Unterricht und ihre Bedeutung f r eine p
451. turen die als bergeordnete Merkmalsdimensionen die Vermittlungs linien in ihrer didaktischen Ausrichtung wesentlich beeinflussen Mit einer strukturalistischen Analyse des Gegenstands Turnen soll dies geleistet werden 1 Der Begriff Turnen signalisiert hier dass der gesamte Bewegungsbereich des Turnens gemeint ist also auch das Kunstturnen freie Turnen usw darunter fallen 55 Struktur bedeutet in diesem Zusammenhang die innere Ordnung des Ganzen und kann auch mit dem Beg riff des Systems belegt werden In diesem System sind die geordneten Beziehungen der Teile des Ganzen nicht wesenhaft und unergr ndlich vorgegeben sondern als rekonstruierbare Teile benennbar Die Beziehungen der Teile untereinander normieren dabei das Ganze Daraus ergibt sich dass die Bezie hungen a beschreibbar sein m ssen und b einer gewissen Dauerhaftigkeit zu unterliegen haben Die Beziehungen der Teile untereinander sind ber Regeln oder Vorschriften konstruktivistisch ver nder bar Damit bleibt das System in seiner Struktur begreifbar aber auch gestaltbar F r eine strukturalistische Analyse der Grundstruktur des Turnens werden die Regeln und Vorschriften des Systems hierarchisiert womit sich die M glichkeit erschlie t a mit den Regeln des Systems die strukturbestimmenden Merkmale zu beschreiben b mit den Vorschriften des Systems den Gebrauch dieser Merkmale f r verschiedene Subsysteme zu erkl ren vgl WRIGHT 1979 Aus der t
452. tz berschlag HST einer Analyse im Sinne eines gt top down lt unterworfen werden Es geht wie schon beschrieben nicht um eine technische Fertigkeitsbeschreibung sondern um das naive Erfassen der grundlegenden Aufgabenstruktur der Bewegung Unter dieser Perspektive l sst sich die Fertigkeit auf folgendes Problem reduzieren e Das Bewegungskunstst ck des HST besteht darin von den F en auf die H nde zu springen und von diesen wieder auf die F e zu gt fliegen lt Die Bewegung zeigt dabei eine Rotation vorw rts Diese naive Erfassung erwartet dass eine erste Ann herung an die L sung des Problems bei einer funda mentalen Verf gung ber die Grundt tigkeiten St tzen Drehen und einer Grundform der R ckenbr cke m glich ist F r den Lehrenden stellt sich daher das logistische Problem diese Grundt tigkeiten in Vollzugsformen zu kleiden die in der Auseinandersetzung mit einer entsprechenden materialen Organisationsstruktur den Lernenden die entsprechenden Bewegungsbausteine entwerfen lassen die weitere Adaptationen zulassen vgl S 102 f Der zu entwerfende Bewegungsparcours die Bewegungsbaustelle oder der Ger tegarten muss dement sprechend die Entwicklung von Handst tzlagen Rollen und Drehen f r die Entwicklung von Rotationen um die K rperbreitenachse und die kindliche R ckenbr cke f r die Entwicklung einer funktionalen K r perposition einfordern und in einer gewissen G te ausformen Als praktische
453. tzung des Wesens von Sport mit Spiel erh hte die Gefahr der einseitigen Auswahl von Sportarten vgl SCHIERZ 1997 180 SCHIERZ kritisiert dabei besonders die Entscheidung von KURZ Dieser gedenkt die durch den von ihm eingef hrten offenen Sportbegriff 1971 selbst erzeugten didaktischen und p dagogischen Probleme zu gunsten eines geschlossenen Sportbegriffs 1993 zu ndern und mit einer nominalen Wesensbestim mung des Sports diese auszur umen In Anlehnung an die Flow Theorie von Csikszentmihalyi fordert KURZ 1993 10 Im Schulsport kommt es zuerst und vor allem wieder darauf an Sch lern die Erfahrung zu vermitteln dass T tigkeit Sinn geben kann auch wenn sie keinen Zweck hat und dass auch zweckvolle T tigkeiten nur gut ausgef hrt werden k nnen wenn man im Tun aufgeht Mit dieser Bestimmung wird meint SCHIERZ ebd 182 in der Tat ein Letztkriterium f r die Reduk tion der Vielfalt p dagogischer M glichkeiten abgegeben was KURZ 1993 412 f f r SCHIERZ dadurch best tigt in dem er vorschl gt nur noch solche p dagogischen M glichkeiten als w nschens wert in Betracht zu ziehen die einer spielerischen T tigkeit zur erf llten Gegenwart nicht entgegenste hen F r SCHIERZ ebd 183 erhebt sich die Frage was von der Leitidee der Handlungsf higkeit im Sport brigbleibt wenn Spiel nicht mehr nur als eine Sinnperspektive des Sports unter anderen ausge
454. u dass der Ausbildung der motorischen F higkeiten Kraft Schnelligkeit Ausdauer Beweglichkeit und Koordination im Sportunter 32 Das lange Zeit griffige und auch immer noch vertretene Begr ndungselement f r den Sportunterricht hat anscheinend an praktischer Wirksamkeit verloren Neben anderen k nnte ein Grund daf r in den umfangreicher gewordenen Zielexplikationen der Lehrpl ne liegen da eben diese auf eine nicht ausgrenzende Vielfalt hin angelegt sind und dadurch m glicherweise schon strukturell eine sehr individuelle Interpretation des Lehrplans durch den Lehrenden erm glichen vgl GEBMANN SCHULZ 1995 12 Die Auswirkungen der Vielfalt des Angebotes bez glich der Ausbildung von grundlegenden F higkeiten fallen vor diesem Hintergrund obwohl schwierig zu objektivieren keineswegs positiv auf Aus diesem Anlass scheint es durchaus lohnenswert dar ber nachzudenken ob sich Sportunterricht in seinen Angeboten nicht vielleicht etwas bescheiden m sste beziehungsweise sich dem Sachgegenstand der k rperlichen T chtigkeit deutlicher zuwenden und ihm einen entsprechenden Stellenwert zuweisen m sste KOFINK Interview vom 11 12 99 Teckbote kommt zum Schluss Gegen ber 1964 sind die Leistungen vergleichbarer Altersjahrg nge eklatant schlechter geworden gerade im Wurf Weitsprung im Ausdauer bereich und im Turnen Was vor 30 Jahren die V ter gekonnt haben schaffen die S hne heute nicht In einer Gesellschaft in der Beweg
455. u heraus Es ist nicht Sinn dieser Entwicklungsreihe den Felgaufschwung in pflegerischer Absicht bis zur Endform zu bringen sondern die Kinder sollen nur in das Bewegungsbild des Aufschwungs gesetzt werden es sich also offensicht lich um sch lerorientiertes Lehren handelt orientiert sich KNIRSCH 1976 in seiner Methodik vollst ndig an dem sich aus der 16 Ein gt sinnhafter lt Unterschied zwischen Schulsport und wettkampforientiertem Vereinssport war auf der Vermittlungsebene nur noch sehr schwer auszumachen Mit der bernahme der sportartspezifischen methodischen Verfahren fand im Schulturnen eine gewisse allerdings naive gt kunstturnerische lt Orientierung statt Die turnerischen Bewegungsformen wurden ver st rkt an festgelegten Merkmalen der technischen Kennlinien der Bewegungen festgemacht und mit den gt zeitaktuellen lt Ma nahmen der sportlichen Technikansteuerung vermittelt Derartige Vermittlungsver fahren verlangen neben weiteren Faktoren zumindest ein hohes Ma an spezifischer Sachkenntnis und eine fundierte Ausbildung von didaktisch methodisch versierten Fachkr ften die in der Lage sind ein ad quates Lernklima zu schaffen und Lernschrittfolgen zu entwickeln welche die Lernenden nicht ber fordern In Folge der bildungspolitischen Reform wuchsen die Zahlen der Fachstudierenden aber enorm was die didaktische Reflexion in der Fachausbildung deutlich erschwerte Es ergab sich wie KURZ 1979 42 au
456. unbe kannte Bewegungsdimensionen vornehmen sich andererseits aber auch auf bekannte Basen zur ckziehen wenn er sein Handlungspotential nochmals berpr fen m chte 160 6 5 3 1 Eckdaten der Erfahrungsfelder Erstes Erfahrungsfeld Die grundlegende Erarbeitung funktionierender Handlungspl ne f r das Turnen h ngt wie herausgearbei tet wurde offensichtlich stark von Bewegungsabl ufen und Erfahrungen des Individuums ab die dieses auf explorativem Wege erarbeiten konnte Die Lernsituation des 1 Erfahrungsfelds muss deshalb so ges taltet werden dass sie der Forderung entspricht dem Lernenden in der Auseinandersetzung mit den Ob jekten des Turnens Orientierungen und Erkenntnisse ber die Wechselwirkungen und Abh ngigkeiten der Ger teeigenschaften und seiner Motorik zu vermitteln Die gt kologie lt der Lernsituation muss demzufolge eine materiale Organisationsstruktur aufwei sen in der solche Bewegungsaufgaben vorzufinden sind bei denen der Lernende die determinieren den r umlich zeitlichen Verl ufe und deren Abh ngigkeiten und Wechselwirkungen so weit auf schl sseln kann dass daraus f r ihn geeignete intern zug ngliche Bewegungsbausteine entstehen die Verhaltensadaptationen f r die n chsten komplexeren Handlungspl ne erm glichen Mit der Ver nderung und durch die Verbesserung der Nutzung von Ger ten sollte sich eine verl ssliche Subjekt Objekt Beziehung ergeben auf der eine motorische Zuwendung zu den
457. und Bewegungen sich beraus nachhaltig den subjektiven sthetischen Kriterien der Betrach ter aussetzen Ihre Bewertungen unterliegen deshalb m glicherweise st rker als andere Sportarten der 187 gesellschaftlichen Einwirkung da sie massiv dem oft sehr wechselhaften zeitaktuellen gt Geschmack lt ausgesetzt sind 6 7 3 Die sthetik der nat rlichen Bewegung Der vermeintliche Mangel an Nat rlichkeit und eine zu starke berh hung der K nstlichkeit bei den technisch kompositorischen Sportarten bildet einen immer wiederkehrenden und in unserer Gesellschaft als wesentlich empfundenen Anlass zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen Sportarten Turnen scheint davon in besonderem Ma e betroffen vgl Kap 5 3 Auch in der Sportp dagogik wurden besondere Beweglichkeit und Geschicklichkeit die Menschen mit ihrem K rper zeigten und die immer kompliziertere Bewegungsformen nach sich zogen die wiederum oft mit einer Ver nderung des k rperlichen Erscheinungsbildes einhergingen nicht als die Herausbildung eines sthetischen Verhaltens akzeptiert Die gt Nutzung lt des K rpers seine k nstlich k nstlerischen Be wegungsformen wie sie im Turnen ersonnen werden wurden durch die unterschiedlichen Positionen der Sportp dagogik zur sthetik von Handlung und Bewegung oft nicht als sthetische Kunstformen gewer tet sondern h ufig als gt unnat rliche lt Formen abgetan Eine Erkl rung f r die negative Betrachtungsweise motoris
458. und mit Gegenst nden bzw Hilfsger ten benutzt werden Nach befriedigender Aneignung der vorangehenden heranf hrenden bung muss man zur n chsten bergehen UKRAN 1975 131 unterstrichen von H L Die permanente Entwicklung des Techniklernens zeigt sich deutlich in der Schwerpunktverschiebung dieses Teilbereichs So betrachtet BORRMANN 1993 im Gegensatz zu seiner fr heren Auffassung von 1972 es zwar noch als wesentlich dass die sporttechnische Ausbildung eine zuverl ssige kennliniengerechte Ausf hrung gew hrleistet allerdings kommt er zur Erkenntnis dass die Entwicklung sich st rker etappenspezifisch orientieren muss und wesentliche Strukturen wie Mittelk rperkr ftigung Landeverhalten St tzverhalten sowie ffnen und Schlie en des Arm Rumpf Winkels und des Bein Rumpf Winkels st rker zu beachten sind ebd 39 95 Mit dieser Betrachtungsweise l sst BORRMANN das ehemalige Paradigma der zweckm igen Reihen folge f r das Erlernen von Elementen des Ger tturnens 1972 113 hinter sich und orientiert den Erwerb von Turnelementen st rker an grundlegenden Bewegungsstrukturen des Turnens Dieser Paradigmenwechsel in der Praxis der turntechnischen Ausbildung schon lange anzutreffen wurde von KNIRSCH 1996 in seinem Fundamentum des Ger tturnens allerdings nicht mitvollzogen Sein Vorschlag f r eine gt turnerische Ausbildung lt innerhalb des Schulsports orientiert sich nach wie vo
459. ung solche Situatio nen zu schaffen durch die diese Bereitschaft zur Wahrnehmung initiiert und geschult wird Konkret ist zu fragen ob sich Bewegungsmerkmale finden lassen bei denen grundlegende motorische gt Ausgangssituationen lt spezifische Verhaltenskonsequenzen nach sich ziehen die sich dadurch f r den Lernenden zu logisch fassbaren Merkmalsklassen zusammenfassen lassen anhand derer er seine Wahr nehmung entsprechend der Aufgabenstellung pr zisieren kann 6 3 3 Bewegungslernen anhand hierarchisch hochstehender Bewegungsmerkmale Die engen Vermittlungsgrenzen von gt funktionalen lt Lehr Lernmodellen die sich aus dem Bestreben ergeben m glichst genau den bewegungstheoretischen Betrachtungsweisen zu folgen die Bewegung in seriellen Relationsmodellen darstellen werden wie aufgezeigt dem Anforderungsprofil des Turnens nicht gerecht Um diese phasenorientierte Darbietung von Bewegungen zu berwinden trotzdem aber dem An spruch zu gen gen technisch pr zises Bewegungslernen anzuregen wurde nach bergeordneten Bewe gungsmerkmalen des Turnens gesucht Diese sollten charakteristische h ufig vorkommende T tigkeits und Handlungsformen des Turnens darstellen und in einer gewissen Abstraktion beschreibbar sein Das hier vorgestellte Denkmodell geht davon aus dass Bewegungsmerkmale die als grundlegende gt Bau steine Module lt bei turnerischen Bewegungen h ufig vertreten sind hierarchisch hochstehende Funktio nen aufweis
460. ung entfaltet und sein daraus entstandenes K nnen als gt Erf llung lt betrachtet trifft dementsprechend auch deutlich das technomotorische Bewegungslernen in der Schule Das reflektierte Auseinandersetzen mit gt normierten Fertigkeiten lt das diesen Anspruch zweifellos erf llt geht jedoch ber die rein personale Bedeutung hinaus da mit dieser Auseinandersetzung auch die elemen taren Grundstrukturen der Sportkultur verdeutlicht werden Der in dieser Weise gebildete Laie kann anders als der Dilettant sich in den Stand versetzen Mitwisser und Mitverantworter gegen ber den 227 Werken der Spezialisten zu sein die unsere Welt st ndig erneuern ver ndern und auch gef hrden vgl KLAFKI 1963 Der schnelle unterrichtliche Wechsel bei der Auseinandersetzung mit Fertigkeiten das Ungef hrmachen oder auch der Verbleib auf gt offenen lt Ebenen der Erfahrung verhindern die Erf llung dieses Qualifikati onsziels da kein K nnen im Sinne von sportlichen Artefakten Bewegungskunstst cken angestrebt wird welches eine reelle Selbstpr fung erforderlich macht und damit eine Reflexion der Werke des Sports schwer m glich wird Die kologie des Sports mit den k nstlichen gemachten und zu gestaltenden gt Werken lt erfordert aber diesen sorgsamen und reflektierten Umgang wenn Sport zur Kultivierung von K rper und Bewegung beitragen soll In Dialog mit Themen des Sports zu treten bedeutet deshalb f r Lehrende und Le
461. ungen 17 Die Kritik von DIEZEMANN unver ff Vorlesungsskript 1977 an dieser Gleichschaltung die letztlich die Hinwendung zu turnsportlichen Inhalten und turnmethodisch korrekter Vermittlung nach sich zog beschreibt dies treffend Die das heutige Kunstturnen bestimmenden komplexen motorischen Vollzugs gestalten und die zu ihrer Realisierung erforderlichen F higkeiten sind das Produkt hochspezialisierter und differenzierter planm ig gelenkter Entwicklungsprozesse die sich meist ber Jahre erstrecken bei ei nem Aufwand von meist mehreren Stunden t glich Es ist daher schier unvorstellbar und gegen p dagogi sche Vernunft solcherart entstandene Bewegungsmuster geradezu gnadenlos dem nicht selten moto risch wie auch funktionell retardierten Normalverbraucher als Lernziel zu verordnen Erst die Auswei tung der turnerischen Bewegungsm glichkeiten so dass folgerichtig die Ger teauswahl wie die Hand lungsformen nicht mehr durch das Regelwerk des Kunstturnens eingeschr nkt sind erm glicht es die bungsauswahl auf die Vorerfahrungen der Sch ler und ihre Bewegungsm glichkeiten zu beziehen und so entwicklungs und leistungsbezogene Auswahlentscheidungen zu treffen Um die Lehrenden in die Lage zu versetzen derartige Auswahlentscheidungen bez glich solch komplexer Bewegungsmuster kompetent und fundiert vornehmen zu k nnen h tte die Sportp dagogik allerdings entsprechende Sinnorientierungen der Dimensionen gt Entwi
462. ungen innerhalb von definierten Gestalten zu suchen und zu finden sind Im gt weiterf hrenden Dialog lt sind diese Probleml sungen dann ber den Grundgedanken der gt Pr zision lt weiter zu objektivieren so dass das Bewegungsthema zu einer ad quaten gt Pr sentation lt einer subjektiv m glichen aus Sicht der lernenden Person zur individuell finalen Fertigkeit f hrt Dies entspricht dem Gedanken von TREBELS 1992 19 der die erlernte berschreitung der imagin ren Grenze zwischen K rper und Umwelt als Prozess bezeichnet bei dem sich der Lernende mit objektiven Bewegungsproblemen auseinandersetzt und bezogen auf diese subjektiv stimmige Bewegungsl sungen entwickelt Ein so gestalteter Prozess der Auseinandersetzung mit definierten Bewegungsproblemen birgt mannigfal tige p dagogische Aspekte erfordert aber auch entsprechendes gt p dagogisch technisches lt Handwerks zeug des Lehrenden Nach der in dieser Arbeit vertretenen Auffassung entwickelt der Lernende auf seiner subjektiven Ebene zun chst sehr einfache durch Ger tearrangements unterst tzte selbst ndige Probleml sungen Dies ver langt eine klare Definition des Problems da erst damit Strategien als sinnvoll und L sungen als gelungen 215 oder misslungen zu erkennen sind Gefordert und gef rdert wird ein realistisches Einsch tzen des aktuel len K nnens und die Entwicklung effektiven Handelns was die Erweiterung des K nnens vorantreibt Im Dialo
463. ungsanalytischen Gesichtspunkten als wichtig oder unwichtig anzusehen und entsprechend wichtig oder unwichtig f r den Lernprozess sind vgl G HNER 1979 46 Die Zusammenfassung von Bewegungen innerhalb des bungsgutes der Sportart zu Bewegungsklassen durch eine Inhalts oder Optimierungsanalyse ist unter strukturalistischen Gesichtspunkten als Vorschrift dieses Systems zu interpretieren Da die Inhaltsanalyse eine m glichst genaue Deskription eines Bewe gungsablaufes vornimmt benennt und klassifiziert sie Merkmale mit deren Hilfe die Bewegungstechnik beurteilt werden kann Es werden also die Verlaufsformen beschrieben und erkl rt von denen angenom men wird dass sie den besten Beitrag zur Erreichung der Zielform darstellen Diese Optimierungsvorschrift ist sehr stark von aktuellen technischen apparativen und logistischen M g lichkeiten der Sportarten abh ngig und unterliegt somit zeitgen ssischen Rahmenbedingungen Die schnelle Entwicklung des Kunstturnens in den letzten 20 Jahren zeigt auf dass zur Zeit keine brauchbare Klassifikation existiert die dem derzeitigen Niveau des Kunstturnens gerecht wird LUDWIG 1994 2 Da die im Bereich des Kunstturnens noch bestehenden auf der Grundlage von ordnungsanalytischen berlegungen entstandenen Klassifizierungsans tze einen hohen Wirkungsgrad auf das Schulturnen hatten und haben sind die methodischen Auswirkungen auf die Praxis des schulischen Turnunterrichts zu disku tieren
464. ungsmangel gewisserma en provoziert und produziert wird er scheint deshalb aus dieser Perspektive ein Zugriff auf die Ausbildung der motorischen Grundt tigkeiten und F higkeiten anhand der Grundsportarten die dies thematisieren geradewegs logisch wenn denn eine gewisse motorische T chtigkeit durch den Sportunterricht und nicht das Gegenteil erreicht werden soll So stellt KOFINK ebd deshalb in Bezug auf neue Inhalte f r den Sportunterricht weiter fest dass diese Diskussion falsch sei und es auf die permanente Inhaltserweiterung berhaupt nicht ankomme Man kann nicht Tennisspielen wenn man nicht mal einen Ball zum Aufschlag hochwerfen kann man kann nicht Inlineskaten wenn man nicht normal laufen kann Der Sportunterricht braucht Zeit Raum und kompeten te Lehrkr fte Aus KOFINK spricht der kritisch reflektierende Praktiker der lapidar feststellt dass ohne eine solide k r perliche Grundausbildung keine zielorientierten sportmotorischen Handlungen m glich sind egal in wel chem Kontext der au erschulischen Bewegungskultur sie auch immer angewandt werden sollen richt eine besondere Bedeutung zukommen m sse 10 B S zeigt plakativ anhand einer typischen Schulwoche eines 12j hrigen M dchens den Bewegungsmangel von Kindern auf Danach kommt die Sch lerin im Wochenschnitt auf weniger als 1 Stunde intensive Bewegungszeit pro Tag Eine 1992 an der Universit t Erlangen N rnberg durchgef hrte Untersuchung b
465. ur einer Sportart mangels origin rer indivi dueller Erfahrung und Erkenntnis an diese gesellschaftlich vorgegebenen Interpretationsmuster gebunden bleibt und diese damit den Status gesellschaftlicher Wirklichkeit erhalten Der permanent negative Trend und eine z T ganz spezifisch gef rbte negative Berichterstattung die als regelrechte Medienschelte gelten darf die sich immer wiederkehrend ber Jahre hinweg schon ber das Kunstturnen ergie t bestimmt da Die Befunde von TROSS machen deutlich dass auf der Ebene von schulsportorientierten Anwendungen das Ger tturnen ein Schattendasein f hrt und die vorhandenen Potentiale bei weitem nicht ausgesch pft werden So stellt er fest dass 72 der Sportlehrer noch nie eine AG Ger tturnen angeboten haben 55 der Befragten noch nie vom Schulsportwettkampf Bundes Jugendspiele Ger tturnen Gebrauch machten und 71 noch nie eine Turnmannschaft Jugend trainiert f r Olympia betreu ten Bez glich letzterem wird dabei von 50 der Schulen auf Vereinstrainer zur ckgegriffen vgl TROSS 1994 107 Dies dr ckt eine deutliche Handlungsunf higkeit der Schulen und einen Mangel an Grundkompetenz der Sportlehrer bez glich des Bezugssystems Ger tturnen im Schulsport aus durch das ein f r Sch ler m glicherweise interessantes und nachhaltig wirken des Anwendungs und Erfahrungsfeld ausgeblendet wird 58 bei immer mehr das negative Interpretationsmuster und verhindert eine Reflexion
466. usarbeitung der relevanten Grundt tigkeiten transformiert diese zu grundlegenden Bewegungsbausteinen der n chst m glichen Zweck bungsform Durch die M glichkeit die Bewe gungsbausteine so zu verkn pfen dass sie sowohl den Anforderungen der aktuellen Zweck bungsform wie auch den F higkeiten des Einzelnen entsprechen sind diese Formen auch in diesem fr hen Kontext als sinnvoll begr ndete Handlungen zu begreifen e Mit der nachfolgenden Anforderung die Bewegungsbausteine spezifischer der sportiven Sicht des Turnens zu unterstellen und sie einer dementsprechenden energetischen und r umlichen Pr zision zu unterziehen transformieren diese Verkn pfungen zu Bewegungsformen die sich als hierarchisch hochstehende Bewegungsmerkmale des Turnens herauskristallisieren e Aus den Verkn pfungen dieser Bewegungsmerkmale lassen sich dann gt turnerische lt Teilfiguren konstruieren die bei entsprechendem Zusammenf gen zu einem Ganzen zur turnerischen Fertigkeit f hren 172 Die nachfolgend skizzierte Linie f r ein praktisches Beispiel soll unter der Perspektive der Umrisspla nung f r die gt genetische lt Entwicklung eines turnerischen Elements diese Gedanken nochmals verdeutli chen Als Beispiel wurde der Handst tz berschlag gew hlt Die Beschreibungen sind nicht unter dem Gesichtspunkt von Stundenverl ufen zu sehen Um den Rahmenbedingungen der hier vorgeschlagenen Vermittlungskonzeption zu entsprechen muss der Handst
467. usw erschwert eine praktische Ableitung der Vermittlung vgl RIELING 1967 SCHWOPE 1975 52 101 Es l sst sich feststellen dass anhand solcher und mit solchen Basis Zweckfiguren bestimmte Bewe gungsmerkmale geschult werden k nnen und damit dem Lernenden eine recht weitreichende Hand lungskompetenz vermittelt wird Bei LUDWIG l sst sich die beschriebene Figur problemlos klassifizieren und als Element verschiedenen Profilklassen zuordnen Sie zeigt sich zumindest in den Klassen der a Abspr nge und Abdr cke und b Drehungen in vertikaler Ebene um horizontale Achsen Damit l sst sich was einen weiteren entscheidenden Vorteil darstellt diese Figur innerhalb der Profilklas sen auf den Dimensionen der r umlich zeitlichen und dynamischen Anforderungen und damit in ihrer Funktion innerhalb des turnerischen Anforderungsprofils qualitativ bestimmen Der vielleicht p dagogisch wertvollste Nutzen ist dass anhand des sportlichen Bewegungsziels des Ak teurs dieser gemeinsam mit dem Trainer Sportlehrer bestimmen kann welche qualitativen Dimension derartige Figuren Elemente f r ihn haben sollen m ssen und er somit in die Lage kommt eine Kosten Nutzen Bilanzierung f r seinen individuellen Trainingsaufwand beim Technikerwerb vorzunehmen Er kann also durch seine eigene Bestimmung welche Profilauspr gung der Teilfigur ist f r mich relevant perspektivisch festlegen auf welchem Niveau er seine avisierte Fertigkeit ansteuern will un
468. versus Leistungssport In GRUBE F RICHTER G Hrsg Leis tungssport in der Erfolgsgesellschaft Hamburg 1973 147 168 DIEM H Bodenturnen K rperschule f r jedermann 2 Aufl Frankfurt Main 1951 DIEM L KIRSCH A Lernziele und Lernprozesse im Sport der Grundschule Frankfurt 1975 DIETRICH K LANDAU G Gegenstand und Betrachtungsweisen der Sportp dagogik In Sportp dagogik wohin SCHERLER K Red Clausthal Zellerfeld 1989 11 21 DIETRICH K LANDAU G Sportp dagogik Reinbek 1990 DIETRICH K Zum Problem der Lehrplanentscheidung Ahrensberg 1972 DIETRICH M Schulsport in Deutschland Schorndorf 1972 DIGEL H Hrsg Wettkampfsport Wege zu einer besseren Praxis Aachen 1991 DIGEL H Sportentwicklung in Deutschland Chancen und Risiken gesellschaftlicher Moderni sierung 11 Sportwissenschaftlicher Hochschultag 1993 S 13 43 240 DIX U Sport und Sexualit t Berlin 1980 D RING H Kinder auf dem Siegertreppchen Schluss mit der Repr sentation von Sport und Staat durch Kinder und Jugendliche In Olympische Jugend 4 1984 D RNER D Entwicklung des Denkens In HETZER H u a Hrsg Angewandte Entwick lungspsychologie des Kindes und Jugendalters Heidelberg 1990 104 121 DREXEL G Normativ begr ndetes Handlungswissen als Grundlage f r p dagogisch zu ver antwortende T tigkeiten im Sport In LETZELTER H u a Red Angewandte Sportwissen schaft
469. vierter Artefakte lt aus einander zu setzen Aufgrund ihres Charakters lassen sich mit der Beherrschung dieser Merkmale deutliche Reduktionen der Informationsmenge erzielen Gleichzeitig kann dieser Informationsgehalt gt universell lt in verschiedenen Turnfertigkeiten eingesetzt werden Da im Turnen selbst relativ einfach strukturierte turnerische Fertigkeiten st ndig wechselnde K rperlagen und nderungen der K rperpositionen aufweisen ist es notwendig deutlich wahrnehmbare interne gt Pla zierungen lt f r Informationen zu finden Dies ist durch klare Verkn pfungen von Bewegungsmerkmalen zu erreichen da hier die konstruktive Bewegungsvorstellung die Bewegungspr zision und die Bewe gungssorgfalt der Lernenden geschult werden Diese geforderten Dimensionen sind als Elemente der Bewegungskoordination zu verstehen welche den Lernenden in die Lage versetzen technisch vorgegebene genormte Bewegungsvorgaben willk rlich mit einer gewissen Konstanz und Qualit t zu wiederholen Aufbauend auf den erworbenen Bewegungsabl ufen des 1 Erfahrungsfelds und mit den Verkn pfungen der hochstehenden Bewegungsmerkmale werden Bewegungsformen m glich die turnerische Teilfiguren darstellen und dem Sch ler die notwendigen Erkenntnisse und F higkeiten vermitteln sich einer vollst n digen turnerischen Fertigkeit entsprechend ihrer technischen Leitlinie zu n hern Praktikable methodische Formen sind hier Teillernmethode Sequenzlernen und alg
470. wegungen genie en will Dies trifft den oben beschriebenen Sachverhalt nur sehr unvollst ndig Gerade die technisch akrobatischen Roll und Gleitsportarten die den Ruf genie en typische Funsportar ten zu sein verlangen ein hohes Ma an K rperbeherrschung K rperbeherrschung ist aber nur durch einen entsprechenden bungsgrad zu erreichen und l sst die all gemein prognostizierte mangelnde Leistungsorientierung aus diesem Blickwinkel fragw rdig erschei nen 41 Im Gegenteil gerade das akrobatische K nnen das diese Sportarten auszeichnet kann nur durch die gt flei ige lt Auseinandersetzung mit dem anvisierten Sachgegenstand erreicht werden und somit bleibt die Leistungsorientierung der limitierende und konstituierende Faktor dieser Sportarten Der augenf llige Unterschied zwischen traditionellen und gt neuen lt Sportarten mit hnlichen Bewegungs ideen liegt betrachtet man die gt Events der Funsportarten lt die im TV vorgestellt werden sehr deutlich in den Pr sentationen den Inszenierungen der Sportarten und der medialen Darstellung der Athleten In dieser Darstellung wird der gt Fun lt und der gt Thrill lt zur bergeordneten Gr e stilisiert w hrend der Erwerb der Fertigkeit also das Thema Training hingegen gar nicht thematisiert wird Der Athlet wird als Vertreter eines Lebensstils gezeigt dem die gt nicht entfremdete Leistung lt als wesent lichstes Prinzip gilt und der sich nicht von Trainern
471. wegungstechnischem K nnen und reflektiertem ben deutlich auf 226 Speziell auf der Ebene der konstruierten Bewegungsnormen wird die p dagogische Bedeutung der Prinzi pien Vollendungstendenz und Selbstpr fung beim Bewegungslernen deutlich Mit den durch kognitiv motorische L sungsversuche entstehenden M glichkeiten sich anhand verrichteter Arbeit und den daraus entstandenen Werken selbst zu pr fen bekommt Fertigkeitslernen eine deutliche erzieherische Begr n dung Die lernende und sich weiterentwickelnde Person die ihr K nnen in Bezug zur gt Norm lt einer defi nierten Fertigkeit auf Genauigkeit und Sachgem heit kontrolliert wird gerade nicht unterworfen sondern stellt sich den Kriterien der Sorgfalt und der Ehrlichkeit Da wie KROH zitiert nach ODENBACH 1969 21 feststellt es keine Bet tigung im Leben gibt von den biologischen Vorg ngen an bis zu den u erungen des Charakters hinauf die nicht der bung zu g nglich w ren ist die Auseinandersetzung mit und das ben an einer gt Norm lt eine anspruchsvolle M glichkeit sich zu pr fen Insofern ist nachzufragen warum ausgerechnet im Sportunterricht das ele mentare Wesen des Sports die Beherrschung des K rpers nicht auf beiden Plattformen der der sinnlich materialen Erfahrung und der der konstruierten Bewegungsnormen gelehrt und ge bt werden sollte Die Hinweise dass bung in lebloses ben in eine Mechanisierung von Operationen in eine Ann he
472. welt entsprechend sinnvoll zu hantieren und so seine Kompetenz zu erweitern Zun chst hantieren Kinder in aller Regel meist mit solchen Objekten die in ihrer Gestalt eine gewisse Offenheit aufweisen Der Vorteil dabei ist dass durch diese Gestaltungsoffenheit sich das Objekt losge l st von der eigentlichen Zweckgestalt ganz unterschiedlich einsetzen l sst Dabei gilt das Prinzip je klarer und eindeutiger die Zweckgestalt des Objektes f r das Individuum formu liert und festgelegt ist desto weniger Offenheit verbleibt in der m glichen Gestaltungsweise Eine Umkehrung dieses K nnens zu der sich Sch ler durch bestimmte Aufgabenstellungen durchaus gedr ngt f hlen k nnen st t deshalb in aller Regel auf Unverst ndnis und stellt das Ansinnen des Leh renden massiv in Frage Aus diesem Grund wird die Konfrontation mit einer Aufgabenstellung in der 44 Im 0 8 Artikel beschreibt HOMEYER auch die Aufgabe Achterbahn Hierbei sollten verschiedene berkopfbewegungen erprobt werden Da in einer einf hrenden Stunde zwei Kinder Elemente wie Liegest tz und Hockrolle gelernt haben geben diese ihre Erfahrungen an die anderen Kinder weiter Vor lauter Turnen so beschreibt HOMEYER verga en die Kinder die eigentliche Aufgabenstellung Das Bem hen der Lehrerin zur eigentlichen Aufgabenstellung zur ckzukehren und daf r einen Rollbock zu nutzen damit dreht sich das Rh nrad am Ort erh ht also die Intensit t st t logischerweise auf we
473. wenig auszugleichen was aber nach einer bergeordneten Theorieplattform verlangt SCHALLER sieht in punktuellen Vereinnahmungen des Sports durch Zwecke die nicht direkt aus der Eigenstruktur des Sports ableitbar sind eine problematische Instrumentalisierung Er warnt davor solche Tendenzen kritiklos f r den Sportunterricht zu bernehmen Jede Instrumentalisierung des Sports ist stets eine Instrumentalisierung der Menschen die ihn betreiben Wird deren pers nliche Prim rmotivation durch den entstellenden Umgang mit der Sache hintergangen so ist mit Grupe vor einer Manipulation der Sch ler zu warnen weil die sportfremden Zwecke von anderen gesetzt werden oft insgeheim und nicht erkennbar SCHALLER 1992 20 Instrumentalisierte Ans tze h lt SCHALLER f r eine Substituie rung des Sportunterrichts die einem qualitativen Sich Einlassen auf den Sport entgegensteht Die grunds tzliche Frage f r was Sportunterricht qualifizieren soll und auf welchen Wegen dies anzuge hen ist kristallisiert sich im Problem dass gt Sport lt als schwierig zu definierender Sachgegenstand p da gogisches Mittel BECKERS 1994 82 in einem ebenso schwierig zu fassenden Erziehungsauftrag des Schulsports sein soll 208 7 2 QUALIFIKATIONSAUFGABEN IM SPORTUNTERRICHT Wenn Sport unter den Aspekten von Bildung und Erziehung als p dagogisches Mittel im Sportunter richt Anwendung finden soll so ergeben sich daraus normative Entsche
474. werden durch das Studium also kaum in die Lage versetzt ihre vorhandenen Theoriest cke in eine gt gesicherte lt didaktische Konzeption zu berf hren aus der heraus Unterricht hinreichend zu planen w re So verk rzt sich das Planen von Unterricht auf die methodische Durchf hrungsstruktur von einzelnen Stunden Eine konzeptionelle Umrissplanung eines zentralen motorischen Themas unter verschiedenen fachwissenschaftlichen und erziehungswissenschaftlichen Schwerpunkten wird nicht oder u erst selten vorgenommen Die traditionelle Dreiteilung der einzelnen Stunde die noch auf EISELEN 1793 1846 SPIESS 1810 1858 und NEUENDORF E 1875 1961 zur ckgeht tut ein weiteres um die Inhalte einer Disziplin aus dem Kontext der Grundidee herauszurei en So nimmt es nicht Wunder wenn Sch ler mit dieser Form von gt Lernh ppchen lt keinen Zugang zu der Idee der angebotenen sportlichen Fachdisziplin finden Sport unterricht gleitet dann leicht in ein animatives Miteinander Bewegen ber was in der hinl nglich bekann ten Legitimationsdebatte gt aufgearbeitet lt wird Mit der Reduktion der Unterrichtsplanung auf eine banale Ablaufbeschreibung von kurzfristigen fachli chen Anforderungen und entsprechender L sungsrezepte werden die F higkeiten der Sch ler nicht sys tematisch gef rdert Gleichzeitig werden durch diese Reduktion Unterrichtsplanungen massiv vom gesell schaftlichen und p dagogischen gt Zeitgeist lt abh ngig Die Eingli
475. werkraft lt zu bewegen ihn in einer bestimmten Lage zu halten und dies im Wesentlichen durch die Muskulatur der Arme und des Schulterg rtels bew ltigen zu m ssen Hier mag das St tzschwingen das Fixieren handstandnaher K rperlagen wie etwa turnen eines Kopfstandes als Beispiel dienen Der Mangel an Rumpf und Armkraft erschwert hier logischerweise sehr massiv die Bewegungsl sung Um diese Kraft in den notwendigen Auspr gungen zu entwickeln sind durchaus systematische Formen des gt Kraft bens lt den Sch lern anzubieten Diese Auspr gungen sind im Sinne eines obligaten stabilen bildnerischen Fundamentums wie diese HUMMEL fordert vgl Kap 2 3 1 zu verstehen und nicht im 145 Sinne einer spezifisch turnerischen Leistungsvoraussetzung zu interpretieren Dieses Fundamentum l sst sich im schulischen Kontext ohne weiteres realisieren Aus systematischer Sicht sind folgende Formen zu nennen aus denen sich Bewegungsaufgaben entwi ckeln lassen Statisch und quasistatische Formen Schwungformen K rperlagenwechsel Kopf und Handstandformen Alle Pendelschw nge Alle Sturzhanglagen Verkn pfungen der Formen Tab 3 Schematische Darstellung des Bewegungsmerkmals K rperlagen 6 3 4 3 Die technisch koordinative Dimension der Rotationen Ein wesentliches Bewegungsmerkmal turnerischer Bewegungen sind Rotationen Diese stellen hohe An forderungen an die vestibul re kin sthetische und taktile Informationsverarb
476. wesentlichen Sinnrichtungen von Sportunterricht Bei der Begr ndung notwendiger Elemente des Schulsports zeigt die Sportp dagogik ein eher ungeordnetes und unbestimmtes Bild Die Frage welche nachhaltigen Wirkungen durch die praktischen Inhalte des Sportunterrichts erreicht werden sollen verlangt deshalb nach einer Theorie der Gegenst nde des Sports die eine Bewertung des schuli schen Sportangebots nach p dagogischen Kriterien erm glicht Vor dem Hintergrund dass immer mehr Sport und Bewegungsformen in den Schulsport dr ngen scheint dies immer wichtiger zu werden Das Fehlen einer solchen Theorie WENIGER mahnte eine Theorie zweiten Grades schon 1929 an f hrt dazu dass praktisch Lehrende immer st rker verunsichert werden und nur sehr schwer bestimmen k nnen was die grundlegenden Legitimationen von Sportunterricht sind und welche ma geblichen p dagogischen Sinnhaftigkeiten ihr unterrichtliches Tun bestimmen sollten Die Didaktik die als p dagogisches Planungsinstrument die konstituierenden Grundfragen der unterricht lichen Lehre durch Verkn pfung von Theorie und Praxis beantworten soll st t zwischenzeitlich auf ein weit gespanntes Theoriefeld wie sportunterrichtliche Verfahrensweisen begr ndet werden k nnen F r die Lehrenden ergibt sich daraus das Problem sich zwischen konkurrierenden z T sich ausschlie enden didaktisch methodischen Vermittlungskonzepten entscheiden zu sollen Dies vermittelt alles andere als Planungssicher
477. wird Im vertikalen Ordnungssystem zeigen sich somit zwei unterschiedliche Verst ndnislinien f r das Bewe gungslernen In der ersten Auffassung werden unter Fundamentalbewegungen Bewegungen verstanden die das Grund ger st der Sportart darstellen Deshalb steht der fr hzeitige Erwerb der technisch korrekten Hauptfunkti onsphase dieser Bewegungen im Vordergrund des Lernangebots In der zweiten Auffassung werden unter Fundamentalbewegungen Bewegungen verstanden die das Er schlie en einer Zielbewegung durch gt Hilfsbewegungen lt erm glichen 88 Die Kernfrage ob Techniklernen eher als e erfahrungsorientierte Anpassung im Sinne kologischer Bewegungsangebote Affordanzen an eine Zieltechnik zu organisieren ist e fr hzeitiger Erwerb der technischen Leitlinie der Hauptfunktionsphase im Sinne strukturierter Kyber netischer Bewegungsregulation Regelkreissysteme anzubieten ist f hrt in der sportlichen Praxis zu unterschiedlichen Organisationsprinzipien der Vermittlung In der Sportwissenschaft speziell in der sportmotorischen Forschung und Trainingswissenschaft spielten bisher die kybernetischen Modellvorstellungen eine wesentliche Rolle bei der Konzeption von Trainings und Lernprozessen Aktuell wird dies differierend diskutiert da mittlerweile den Aspekten der Organisati on des Bewegungsverhaltens und der Selbstorganisation von Bewegungsmustern eine gr ere Bedeutung zugemessen wird vgl NITSCH MUNZERT
478. zung aber auch die entstehenden gedanklichen Konstrukte f r zuk nftiges effekti veres Handeln h ngen von der Spannung ber den Ausgang der Handlung ab Eine klare Voraussage von Handlungsabl ufen verhindert diesen Entwicklungsprozess Die inszenierte gt Dramatisierung lt der Situation und ihre Bemeisterung durch effektives Handeln lassen den Lernenden die eigenen F higkeiten authentisch erfahren Die Empfindung Verursacher zu sein verleiht dem Sch ler die F higkeit die eigenen Bewegungen kon trolliert wahrzunehmen und im weiteren Verlauf dieses Prozesses von gt Bewegung Wahrnehmen K n nen lt diese auch willentlich in einer verbindlichen Qualit tsdimension rekonstruieren zu k nnen Das subjektive Empfinden willk rliche T tigkeiten anhand von berwiegend kin sthetischen Signalen qualitativ klassifizieren zu k nnen er ffnet ihm die analytische M glichkeit mit Hilfe dieses Empfindens die Steuerung der Bewegungen zu bernehmen Das bedeutet der Lernende findet schlie lich durch ei 129 genst ndige sensorische Korrekturen zu einer ann hernd ununterbrochenen Kontrolle des Bewegungsab laufes und verlaufes Damit ist die Grundlage der Bewegungskoordination entwickelt mit der Lernende neue Verhaltensprogramme f r verschiedene Situationen und T tigkeitsabl ufe nicht nur des Turnens entwerfen k nnen Somit wird aber deutlich Nicht das gt blinde Risikoverhalten und zwanglose ungerichtete Herumprobie re

Module eines pädagogischen Handlungsmodells für das Gerätturnen.

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