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Mehrsprachigkeit im Vorschulalter

1. Ein Beispiel f r Mehrsprachigkeit ist Afrika In Afrika werden ber 2 000 Sprachen gesprochen Neben Arabisch sind die Sprachen Suaheli und Haussa die am weitesten verbreiteten Sprachen Sie werden jeweils von mehr als 10 Millionen Menschen gesprochen Nur etwa ein Dutzend Sprachen erreicht die Millionengrenze die anderen Sprachen werden von einigen Tausend Menschen ge sprochen Es gibt in wenigen Sprachen schriftliche literarische Aufzeichnungen aber die Mehrheit von ihnen besitzt eine lange Tradition der m ndlichen berlieferung Es existieren Bezugssprachen die in gr eren geographischen Gebieten als Zweitsprache Drittsprache etc gesprochen werden Dazu geh ren e das Arabische das die am verbreitetste Sprache des Kontinents ist e Suaheli das im gesamten S den Afrikas von Kenia bis Mosambique und im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu finden ist e Lingala das im Westen der Republik Kongo und in den Nachbarl ndern gesprochen wird und zur Familie der Bantusprachen geh rt e Bambara das in Mali Guinea und Cote d Ivoire gebraucht wird und zur Familie der Mandesprachen gez hlt wird e Haussa das im Norden Nigerias und in den Nachbarregionen gebraucht wird und e die europ ischen Sprachen Englisch Franz sisch Portugiesisch und Spanisch Erbe der Kolonisation die in der Regel von Bildungsschichten gebraucht werden und h u fig noch als Amtssprache des Landes fungieren 112 thiopien wo Amharis
2. F r Bourdieu ist die an den Hochschulen gesprochene Sprache f r keinen nicht einmal f r die Kinder aus den privilegierten Klassen Muttersprache sie sei jedoch als an chronisches Amalgam lterer Sprachstufen von der in in den verschiedenen sozialen Klassen gesprochenen Sprache unterschiedlich weit entfernt Die Abh ngigkeit des Gebrauchs der Sprache von der Klassenherkunft wird von Bour dieu und Passeron zum Beispiel deutlich durch einen Vokabeltest offen gelegt Dort fra gen sie nach der Definition des nicht existierenden Begriffs Gerophagie Unterprivile gierte Studenten geben oft die Antwort Ich wei keine Definition im Gegensatz zu Sorbonne Studenten die zum Beispiel die folgenden Antworten gaben Die Etymmologie ist folgende Gerophagie ist also die Gewohnheit Greise zu essen die bei gewissen nicht prometheischen St mmen anzutreffen ist Wenn Gero von geras der Greis kommt bezeichnet Gerophagie eine Form der Menschen fresserei die sich mit Vorliebe auf die Population X richtet Bourdieu Passeron 1971 113 f Die beiden Forscher sehen sich dadurch in ihrer Annahme best tigt Privilegierte Stu denten verf gen ber mehr Selbstsicherheit und Kompetenz im Umgang mit Sprache und bedienen sich dieser mit einer gewissen Arroganz indem sie z B selbstsicher einen 17 Begriff interpretieren der gar nicht existiert Bourdieu beobachtete auch einen Unter schied von Sprechweis
3. Wenning 1996 33 f Wesentlich dabei ist dass die Widerspr chlichkeiten der modernen Gesellschaft jedem Individuum selbst zugeschrieben werden und die Folgen dieser Widerspr chlichkeiten vom Individuum als pers nliches Versagen wahrgenommen werden Diese Wahrneh mung erschwert die Solidarisierung der Benachteiligten 120 Wie von Park zitiert f hren Wanderungen zu Kulturkontakten die einen Austausch von Informationen bewirken k nnen Aus individueller Sicht ist Migration immer eine Herausforderung f r die Identit tsentwicklung die zwar zu Desorientierung im besten Fall aber zu einer differenzierteren Pers nlichkeit f hren kann Das macht die Men schen f r die Anpassung an schnelle gesellschaftliche Ver nderungen die ein Merkmal moderner Gesellschaften sind belastbarer Wenning beschreibt dass sich die Gesellschaft im Aufnahmeland wenn die Zahl der Zuwanderer bzw ihr Einfluss nicht mehr bersehbar und machtpolitisch nicht mehr ignorierbar sei insofern ver ndere dass nicht einfach eine Unterschichtung erfolge sondern sich die Kultur besser die Charakteristika der Gesellschaft ndere Diese nderungen k nnen zun chst durch Ver nderungen der Nahrung und der Gastronomie sp ter in anderen Bereichen zum Ausdruck kommen Wenning sagt dass mit einiger Sicherheit bei einer gewissen Konsolidierung der Zuwanderungsgruppe das bisheri ge Bild einer Monokulturalit t der Aufnahmeregion in Frag
4. 1 Die Beschilderung im ffentlichen Raum durch die Beh rden des Freistaates Sachsen und die seiner Aufsicht unterstehenden K rperschaften Anstalten und Stiftungen des f fentlichen Rechts insbesondere an ffentlichen Geb uden Einrichtungen Stra en We gen ffentlichen Pl tzen und Br cken soll im sorbischen Siedlungsgebiet in deutscher und sorbischer Sprache erfolgen 2 Der Freistaat Sachsen und die seiner Aufsicht unterstehenden K rperschaften Anstal ten und Stiftungen des ffentlichen Rechts wirken darauf hin da auch andere Geb ude von ffentlicher Bedeutung im sorbischen Siedlungsgebiet in deutscher und sorbischer Sprache beschriftet werden 814 Medien Der Freistaat Sachsen ist bem ht da die sorbische Sprache und Kultur insbesondere durch sorbischsprachige Sendungen und Beitr ge in den Medien angemessen ber cksich tigt werden S chsisches Sorbengesetz S chsSorbG vom 31 M rz 1999 71 55 Das WITAJ Projekt Auf der Grundlage dieser Gesetze wurde das WITAJ Projekt ins Leben gerufen Das Projekt WITAJ ist ein Angebot f r alle Vorschulkinder im sorbischen Siedlungsgebiet Sachsens und Brandenburgs denn WITAJ hei t WILLKOMMEN Die Grundidee des Projektes ist Folgendes Zzweisprachigkeit ist ein wertvolles Geschenk f r Ihr Kind von dem es zeitlebens profitiert Setzt die zweisprachige Erziehung bereits im Vorschulalter ein bringt sie dem Kind we sentliche Vorz ge in der Pers
5. Erkl rung der Landesregierung Schleswig Holstein ber die Stellung der d nischen Min derheit vom 26 September 1949 Die Schleswig Holsteinische Landesregierung von dem Wunsche erf llt ein friedliches Zu sammenleben der d nischen Minderheit mit der deutschen Bev lkerung zu sichern die be 223 rechtigten Belange der d nischen Minderheit in Schleswig Holstein zu gew hrleisten und ein gutes nachbarschaftliches Verh ltnis zum d nischen Volke herbeizuf hren erkl rt mit Billigung des Schleswig Holsteinischen Landtages und in der bestimmten Erwartung da die d nische Regierung der deutschen Minderheit in D nemark dieselben Rechte und Frei heiten einr umen und garantieren wird folgendes I die Menschenrechtsartikel aus dem Grundgesetz II In Ausf hrung dieser Rechtsprinzipien wird hiermit festgestellt 1 Das Bekenntnis zum d nischen Volkstum und zur d nischen Kultur ist frei Es darf von Amts wegen nicht bestritten oder nachgepr ft werden 2 Die d nische Minderheit ihre Organisation und Mitglieder d rfen am Gebrauch der ge w nschten Sprache in Wort Schrift oder Druck nicht behindert werden Der Gebrauch der d nischen Sprache vor den Gerichten und den Verwaltungsbeh rden bestimmt sich nach den allgemeinen Gesetzen 3 Kinderg rten allgemeinbildende Schulen und Volksschulen auch mit fachlicher Aus richtung k nnen von der d nischen Minderheit nach Ma gabe der Gesetze errichtet wer den In Schulen m
6. wicklung aller Kinder gebe 31 Dieser wird hier von der vorsprachlichen Entwicklung bis zu der Entwicklung zum vier ten Lebensjahr kurz vorgestellt Lennebergs These ist dass es zwei verschiedene Arten von Vokalisation gibt die je weils ihre eigene Entwicklungsgeschichte haben Als erste Gruppe bezeichnet Lenne berg all die Vokalisation die mit dem Schreien zusammenh ngen Die zweite Gruppe bilden laut Lenneberg die Vokalisationen die mit den akustischen Manifestationen der Sprache verschmelzen Diese zweite Art der Laute treten erst nach der sechsten und achten Woche auf F r Lenneberg beginnen sie mit kurzen schwachen Gurr Lauten die ziemlich regelm ig auf die L chelreaktion folgen Diese Reaktion k nne durch einen bestimmten Reiz wie einem Gegenstand der einem Gesicht hnlich sieht ausgel st werden Am besten stellen sich nach Lenneberg diese Gurr Laute zwischen der zehnten und der dreizehnten Woche ohne Unterschied ob es sich um ein Gesicht oder um eine Attrappe handelt ein Wenn die Kinder lter seien m sse der Reiz spezifischer sein und nur ein dem Kind vertrautes Gesicht k nne diese Reaktion hervorrufen vgl Lenneberg 1977 337 f Lenneberg beschreibt dass die Gurr Laute die nach seinen Beobachtungen gegen Ende des zweiten Monats auftreten sich deutlich von Schrei Lauten unterscheiden Bei den Gurr Lauten bewegten sich einige Artikulationsorgane beim Schreien blieben sie rela tiv unbew
7. Schulen untersucht wurden kann als Beispiel f r eine Untersuchung eines Submersi 175 onsmodells eingeordnet werden Skutnaab Kangas und Toukomaa kamen bei ihrer Un tersuchung zu dem Ergebnis dass die Erstsprache im ersten Schuljahr in dem aus schlie lich Begriffskenntnisse getestet wurden ungef hr in ihrer Auspr gung den un tersten 7 der Altersgruppe in Finnland vergleichbar war In den sp teren Schuljahren verbesserten sich die F higkeiten nicht bis auf eine minimale berschreitung des Nive aus der unteren 7 der Altersgruppe hinsichtlich der Sprachf higkeiten in Finnland im sechsten Schuljahr Wie zu erwarten waren die Leistungen in der Zweitsprache also Schwedisch auch nicht besser Die F higkeiten entsprachen in etwa dem untersten Zehntel der schwedischen Sch ler im ersten Schuljahr und im sechsten Schuljahr etwa dem untersten Viertel der schwedischen Sch ler vgl Fthenakis u a 1985 33 f Be sonders interessant sind die Ergebnisse zu der Beherrschung der Erstsprache im Ver h ltnis zum Einwanderungsalter So zeigte sich in der Untersuchung dass Jugendliche die im Alter von 12 5 Jahren nach Schweden auswanderten noch 1 5 Jahre nach ihrer Einwanderung ihre Erstsprache besser konnten als die Vergleichsgruppe in Schweden Der Wendepunkt lag bei einem Alter von 9 5 Jahren denn in diesem Alter erwies sich die Erstsprache noch einige Jahre als normal Waren die Kinder j nger zeigten sich schon nach einer Aufentha
8. Wegen des Mangels an Arbeitskr ften in der Bundesrepublik Deutschland wurden Ar beitskr fte aus den wirtschaftlich schw cheren L ndern des Mittelmeerraums angewor ben Gesamtzahl der Zuz ge ber die Grenzen e 1961 bis 1970 etwa 7 5 Millionen e 1971 bis 1980 etwa 7 0 Millionen e 1981 bis 1990 etwa 7 7 Millionen vgl Wenning 1995 335 ff Dennoch gilt Deutschland noch immer nicht als Einwanderungsland Wenning weist ausdr cklich darauf hin dass Deutschland aber gleichzeitig auch immer ein Auswande rungsland gewesen sei Denn von Kriegszeiten abgesehen war die Zahl der Menschen die das Land verlassen haben noch nie so hoch wie in der Zeit nach dem zweiten Welt krieg Wenning gibt folgende Zahlen an Gesamtzahl der Fortz ge ber die Grenzen e 1961 bis 1970 etwa 4 7 Millionen e 1971 bis 1980 etwa 5 4 Millionen e 1981bis 1990 etwa 4 9 Millionen vgl Wenning 1995 335 ff Wenn man die DDR au en vorl sst gingen in den Jahren 1951 bis 1956 1967 1974 bis 1976 und 1982 bis 1984 mehr Menschen aus Deutschland fort als nach Deutschland einwanderten Deutschland war in dieser Zeit ein Auswanderungsland Seit ungef hr 1970 sind die Mitglieder der EG Staaten nicht mehr so bedeutend f r die Wanderung ber die deutschen Grenzen vielmehr spielten die Wanderungen aus den den europ ischen Nicht EG Staaten eine Rolle In den Jahren nach 1945 waren die Ver triebenen und bersiedler wesentlich f r die Migrationsbewegu
9. nach Kurswahl Das bedeutet dass das immersion Programm bis zur achten Klasse klassenweise angeboten werden kann und erst dann kursweise erteilt werden muss Nach Wode entspricht die in Kanada untersuchte Sch lerschaft eher einer Sch lerschaft einer deutschen Gesamtschule Von vollst ndiger immersion total immersion spricht man wenn der gesamte Un terricht und damit auch die Alphabetisierung in der L2 vonstatten geht Die L1 kommt dann als Unterrichtsfach erst im dritten Schuljahr hinzu vgl Johnstone 2002 Im Fall der Teilimmersion partial immersion werden nicht alle F cher in der L2 unterrichtet vgl Cummins Swain 1986 und die Alphabetisierung geschieht entweder in der L2 180 vgl Swain 1978 oder in der L1 Die Voll und die Teilimmersion kann schon fr h im Kindergarten und in der ersten Klasse mittelfr h 3 4 Klasse oder sp t 7 8 Klasse vgl German Model nach M sch 1995 einsetzen Das Einsetzen des Programms in der Vorschule oder in der 1 Klasse wird als early im mersion bezeichnet Setzt das Programm erst sp ter ungef hr im 3 4 oder 5 Schul jahr ein geht es um delayed immersion und beginnt das Programm erst ab der 6 Klasse handelt es sich um late immersion Wichtig ist die Aussage von Wode dass von diesen Arten der immersion das fr he Programm das erfolgreichste Programm sei vgl Wode 1995 62 Das urspr ngliche early total immersion
10. ten Und Gogolin fasst zusammen schulische Bildung ist tats chlich m glich wenn Wege gefunden werden die He terogenit t in der Sch lerschaft produktiv zu machen statt durch Selektion beseitigen zu wollen Eine Entkopplung des engen Zusammenhangs von Bildungserfolg und ererbtem kulturellen und sozialen Kapital kann gelingen zwar nicht v llig so aber doch in weitaus h herem Ma e als dies derzeit in Deutschland geschieht Die Schule und der Kindergar ten ist handlungsm chtig sie h ngt nicht an Schicksalsf den die durch die zuf llige Zu sammensetzung ihrer Klientel gesponnen sind von der Reform des gegliederten Schul systems kann man wahrscheinlich nur tr umen aber Ma nahmen wie die bevorstehende Erh hung der Ganzstagsschulen k nnten sich zugunsten der Zugewanderten auswirken Sie werden aber nicht reichen wenn es nicht gelingt auch Reformen einzuf hren die aufgreifen was man ber spezifische Bildungsvoraussetzungen dieser Sch lerinnen und Sch ler wei insbesondere ber die Bildungsvoraussetzung Zweisprachigkeit Gogolin 2006 48 159 In den n chsten Kapiteln wird auf die Techniken und Konzepte des Erwerbs mehrerer Sprachen eingegangen Grundidee ist dass sich diese Erkenntnisse auf alle in Deutsch land gesprochenen Sprachen beziehen und es wird keine Wertigkeit vorgenommen Die se Konzepte die exemplarisch an bestimmten Sprachen vorgestellt werden sind als Beispiele f r
11. Ausschnitt aus Hitlers Reichstagsrede am 6 Oktober 1939 Plan einer v lkischen Flur bereinigung Die Ziele und Aufgaben die sich aus dem Zerfall des polnischen Staates ergeben sind dabei soweit es sich um die deutsche Interessensph re handelt etwa folgende 1 Die Herstellung einer Reichsgrenze die den historischen ethnographischen und wirt schaftlichen Gegebenheiten gerecht wird 2 Die Befriedung des gesamten Gebietes im Sinne der Herstellung einer tragbaren Ruhe und Ordnung 5 Als wichtigste Aufgabe aber eine neue Ordnung der ethnographischen Verh ltnisse das hei t eine Umsiedlung der Nationalit ten so da sich am Abschlu der Entwicklung bes sere Trennungslinien ergeben als es heute der Fall ist In diesem Sinne aber handelt es sich nicht um ein Problem das auf diesen Raum be schr nkt ist sondern um eine Aufgabe die viel weiter hinausgreift Denn der ganze Osten und S dosten Europas ist zum Teil mit nicht haltbaren Splittern des deutschen Volkstums gef llt Gerade in ihnen liegt ein Grund und eine Ursache fortgesetzter zwischenstaatlicher St rungen Im Zeitalter des Nationalit tenprinzips und des Rassengedankens ist es uto pisch zu glauben da man diese Angeh rigen eines hochwertigen Volkes ohne weiteres as similieren k nne Hitler 1939 zit nach Domarus 1973 1383 Unter dem Etikett Heim ins Reich wurden ber 550 000 Personen die aus s d stlich und stlich geleg
12. Borner unterscheidet drei Untersuchungsebenen des Gehirns auf der oberen Ebene wer den Funktionen gr erer Hirnareale zum Beispiel des Kortex der Amygdala oder der Basalganglien mit Hilfe von PET Positronen Emissions Tomographie MRT funk tionelle Magnetresonanztomographie oder EEG Elektroenzephalogramm untersucht Auf der mittleren Ebene werden Neuronennetzwerke und die Kommunikation zwischen verschiedenen Nervenzellen erforscht Auf der unteren Ebene werden molekulare Ein fl sse in und zwischen den Zellen untersucht Damasio betrachtet das Gehirn aus einer anderen Perspektive denn nach seiner Ansicht spielen Emotionen eine Rolle F r ihn sind Emotionen neuronale Antworten auf einen emotions ausl senden Stimulus die eine zeitweilige Ver nderung des K rper und Ge hirnzustandes hervorrufen Ich f hle also bin ich Die neuesten Ergebnisse der Kognitionswissenschaften und Neuro biologie belegen Descartes Irrtum Damasiol997 Der Dualismus von res cognitas und res extensa von denkender und materiell ausgedehnter Substanz muss durch die Vorstel lung abgel st werden dass Denken und F hlen Rationalit t und Emotionalit t mit den Funktionen des gesamten Organismus in einer einheitlichen Synthese verschmelzen Overmann 2005 18 228 Damasio gibt im Gegensatz zum cartesischen Dualismus aus neurologischer Sicht eine andere Erkl rung des Leib Seele Problems Demnach manifestieren sich alle Ver nde
13. In der Heimatkunde werden die Flurnamen deutsch gegeben und deutsch eingetragen Es werden nur deutschbl tige nur deutschsprechende Lehrer eingestellt a ap m N Kinderg rten m ssen f r das vorschulpflichtige Alter errichtet werden damit die Kinder end lich von der wendischsprechenden Gro mutter wegkommen Hervorhebung der Autorin 7 Esist von allen verantwortlichen Stellen nur ber deutsches Brauchtum zu sprechen be sonders in der Schulen 8 Das Wort Wenden muss verschwinden das hei t nicht mehr alter wendischer Bauer sondern Bauer aus der Ober oder Niederlausitz 9 Scharf m ssen die Werbeschriften der Verkehrsvereine berpr ft werden Br chner 1965 38 f in Polm Hansen 1993 16 Die Nationalsozialisten nahmen an dass man die Kinder am besten schon im Vor schulalter germanisieren sollte um sie ihrer eigenen Kultur zu entfremden um diese dann auszurotten Der Schluss ist dass wenn man kein Germanisierungskonzept er stellen m chte Toleranz gegen ber Minderheiten im Vorschulbereich gew hren muss Dazu braucht man fundierte Konzepte der Sprachf rderung im Vorschulbereich die die Eigenart aller in Deutschland lebender Kinder akzeptieren und f rdern 7 1 2 Die Sorben in der DDR Erst zu Zeiten der DDR wurden den Sorben als slawisches Brudervolk Schutzrechte als Minderheit gew hrt e Am 23 03 1948 verabschiedet der s chsische Landtag ein Gesetz zur Wahrung der
14. Kinder bei der F rderung des Er werbs von Zwei bzw Mehrsprachigkeit oft nicht mit ein Die Perspektive bleibt darauf beschr nkt dass die Familiensprachen der Migrantenkinder respektiert werden und die Migrantenkinder Deutsch lernen sollen Die verschiedenen Begegnungssprachen wer den nicht als sprachliches Kapital f r alle Kinder sprich auch f r die deutschen Kin der verstanden Diese Programme beziehen sich zwar oft auf die Sprachrichtlinien der EU l sen diese aber nicht ein Die Sprachrichtlinie der EU fordert dass jedes Kind seine Muttersprache und zwei weitere Sprachen lernen soll Die Richtlinie legt zwar ihr Hauptgewicht auf den Erwerb von Fremd sprachen aber sie akzentuiert auch das Recht der Migranten auf ihre Muttersprache Thiersch 2007 28 Nach diesen Sprachrichtlinien haben alle Kinder nicht nur die Migrantenkinder ein Recht auf eine mehrsprachige Erziehung vergleiche Kapitel neun 279 12 Fazit Kriterien f r die F rderung von Mehrspra chigkeit in Vorschuleinrichtungen Die Kriterien f r die F rderung von Mehrsprachigkeit in Vorschuleinrichtigungen die sich aus der Analyse ergeben sind nicht als Patentrezept f r die p dagogischen Pra xis gedacht Die Kriterien sollen als grundlegender Orientierungsrahmen f r die Erstel lung verschiedener Konzepte die die unterschiedlichen Bedingungen der jeweiligen p dagogische Praxis ber cksichtigen dienen 12 1 Grundlege
15. Nauwerck 2005 174 Interessant ist auch dass Nauwerck noch bei der Frage ob denn nur das Immersionsmo dell zu empfehlen sei nach ihrer Untersuchung der Ansicht ist dass viele Wege nach Rom f hrten und kein Ansatz aus sich heraus den Erfolg gepachtet habe Eine wesent liche Voraussetzung f r das Fremdsprachenlernen sei das Sprachbad durch Mutter sprachler aber wenn Einrichtungen keine M glichkeit h tten diese zu besch ftigen sieht Nauwerck keine Alternative durch den grunds tzlichen Verzicht des Fremdspra chenlernens sondern sie sieht dann in dem richtig durchgef hrten Angebotsmodell eine passende Alternative vgl Nauwerck 2005 181 Abschlie end weist Nauwerck aber darauf hin dass man die fr he Fremdsprachenf rde rung auch kritisch betrachten m sse und die momentanen gerade auch kommerziell ne ben den Bildungsinstitutionen angebotenen F rderungsprogramme die sie an die Zeiten des Sputnik Schocks erinnerten auf ihre Sinnhaftigkeit und N tzlichkeit berpr fen sollte Sie fordert dass keine Programme im Eilverfahren wie im Moment zum Beispiel an dem in NRW eingef hrten Sprachtest f r Vierj hrige zu sehen ist erstellt werden sollten und dass Programme zur Sprachf rderung wissenschaftlich fundiert sein sollten vgl Nauwerck 2005 182 9 2 Das F rMig Modellprogramm Nach Gogolin ist Chancengleichheit im Bildungssystem eine Illusion Aber zugleich sei die Reproduktion von in h chsten M
16. Penner Zvi Sehr fr he F rderung als Chance Aus Silben werden S tze Bildungsverlag EINS Troisdorf 2006 Piaget Jean Der Strukturalismus Olten Freiburg 1973 Piaget Jean Nachahmung Spiel und Traum Klett Stuttgart 1 Aufl 1975 Piaget Jean Sprechen und Denken des Kindes P dagogischer Schwann Verlag D sseldorf 4 Aufl 1979 Piaget Jean Inhelder B rbel Die Psychologie des Kindes Klett Stuttgart 1986 PISA Konsortium PISA Studie 2000 Basiskompetenzen von Sch lerinnen und Sch lern im inter nationalen Vergleich Leske Budrich Opladen 2001 Pulverm ller Friedemann Sprache im Gehirn Neurobiologische berlegungen psychophysiologi sche Befunde und psycholinguistische Implikationen In Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Hrsg Colloquia Academica Akademievortr ge junger Wissenschaft ler 1997 7 44 Ravenstein Ernst Georg The laws of Migration Journal of the Royal Statistical Society 68 Jg 1885 181 184 und The laws of Migration Journal of the Royal Statistical Society Vol LII June 1889 241 301 In Hoffmann Nowotny Hans Joachim Migration Ein Beitrag zu einer soziologischen Erkl rung Ferdinand Enke Stuttgart 1970 Reimer Dietrich Ernst Vohsen Prof Dr Dietrich Sch fer Verlag und Druck Berlin 6 Auflage abgeschlossen Oktober 1917 Ma stab 1 4 000 000 Riehl Claudia Maria Codeswitching mentale Vernetzung und Sprachbewusstsein In Ein Kopf viele
17. bergangsstufe in der Entwicklung von der u eren zur inneren Sprache gesehen werden muss 60 Die erste These als Leitgedanke unserer gesamten Kritik lie e sich folgenderma en formu lieren Wir sind der Meinung da schon die Frage nach zwei verschiedenen Formen des Denkens in der Psychoanalyse und in der Theorie Piagets falsch ist Man kann die Befriedi gung von Bed rfnissen nicht in der Anpassung an die Wirklichkeit gegen berstellen Man darf nicht fragen Was ist die Triebfeder des kindlichen Denkens das Bestreben seine Be d rfnisse zu befriedigen oder das Bestreben sich der objektiven Wirklichkeit anzupassen denn der Begriff des Bed rfnisses umschlie t vom Standpunkt der Entwicklungstheo rie aus da ein Bed rfnis durch eine gewisse Anpassung an die Wirklichkeit befriedigt wird Wygotski 1974 45 Wygotski kritisiert die Annahme Piagets im Anschluss an Freud dass das Lustprinzip dem Realit tsprinzip vorausgeht Denn nach Wygotski wird Piaget dann in seiner weite ren Argumentation durch diese Grundannahme dazu gezwungen das realistische Den ken als von den realen Bed rfnissen Interessen und W nschen v llig losgel st als rei nes Denken zu bezeichnen Denn laut Wygotski gibt es kein Denken das frei von Be d rfnissen W nschen und Interessen ist Wygotskis Fazit ist dass der Autismus nicht am Anfang der Entwicklung des Kindli chen Denkens gesetzt werden kann sondern dass er sp ter gebildet
18. chigkeit sei und sagt dass es aufgrund von neuronaler Reifung eine kritische Phase f r den Spracherwerb gebe Auch er sieht mit zehn Jahren eine Grenze f r den Erwerb einer L2 im Vergleich zu der L1 242 Ein weiterer wichtiger Alterszeitraum in dem sich die Spracherwerbsf higkeit ver ndert ist demnach die Zeit um den 5 Geburtstag Das belegen brings nicht nur linguistische sondern auch neurolinguisitische Untersuchungsergebnisse die zum Beispiel zeigen dass bei einem Erwerbsbeginn nach dem 4 Geburtstag die rechte Hemisph re des Gehirns zu nehmend involviert ist w hrend vorher entsprechende Aufgaben von Arealen der linken Hemisph re bernommen wurden Meisel 2003 6 Meisel unterscheidet drei Erwerbstypen Als ersten Typ bezeichnet er den Fall wenn mehrere Erstsprachen simultan in den ersten f nf Jahren erworben werden Er verweist darauf dass andere Autoren die Grenzen im Alter von drei Jahren setzten Als zweiten Typ sieht er den Fall wenn der Erwerbsbeginn der Zweitsprache bzw der weiteren Sprachen in dem Zeitraum zwischen dem 5 und 10 Lebensjahr erfolgt evtl auch zwischen dem 4 und 8 Lebensjahr Er stellt fest dass der Erwerb der L2 eher dem erwachsenen Erwerb der L2 als dem Erwerb von L1 hnele Der dritte Typ ist f r Meisel der erwachsene Zweitspracherwerb Der Erwerb der Spra che unterscheide sich deutlich von dem der L1 und er sei langsamer Meisel verweist darauf dass es generell umstrit
19. der Piaget 1975 126 Piaget charakterisiert das Spiel dieses Stadiums als Ausdehnung der Assimilationsfunk tion sie reicht weiter als die aktuelle Anpassung Im f nften Stadium werden die Sche 48 mata nach dem Modell Piagets also im Gegensatz zum vierten Stadium fast ausschlie lich w hrend des Spiels selbst gebildet Das Kind zeigt durch diese Form des Spiels schon die ersten Vorl ufer der Fiktion Im sechsten Stadium tritt dann das Spielsymbol auf Auf das oben genannte Beispiel des Einschlafens bezogen bedeutet dieses Auftreten dass auch andere Gegenst nde das Kopfkissen w hrend des Spiels ersetzen k nnen Nach Piaget kann zum Beispiel der Schwanz eines Esels das gew hnliche Objekt in diesem Beispiel das Kopfkissen er setzen Objekte werden im Spiel durch die Assimilation umgeformt d h ein Karton wird zum Beispiel zu einem Trinkgef etc vgl Piaget 1975 126 ff Auf allgemeine Art und Weise findet man in jedem Spielsymbol diese eigenartige Verbin dung einer deformierenden Assimilation was das Prinzip des Spiels ist und einer Art dar stellender Imitation wobei die erstere die Bedeutungen liefert oder die bezeichneten ge meinten Schemata die zweite stellt das Zeichen n mlich das Symbol Piaget 1975 136 Abschlie end ordnet Piaget bezogen auf die sensomotorische Entwicklung die Nach ahmung der Akkomodation und das Spiel der Assimilation zu Durch die Intelligenz
20. die Wiederentdeckung sozialer Ungleichheit in der So zialisationsforschung Bauer Grundmann 2007 116 dass seit dem Perspektivwechsel in den 1980er Jahren die Sozialisationsforschung nicht mehr prim r auf Reproduktions oder Selektionsaspekte eingegangen sei sondern vielmehr die Pers nlichkeitsgenese ins Zentrum ihrer Forschung gestellt habe Im Verlauf der 1980er und 1990er Jahre wurde Sozialisation mehr und mehr zu einer Art Individualisierungspol hin aufgel st die sozialstrukturelle Sozialisationsforschung als ge scheitert bewertet und damit die Frage nach dem Zusammenhang von Sozialisation und Ungleichheit als sozialisationstheoretische Kernfrage obsolet Bauer 2002 Grundmann 1994 Die Invisibilisierung von sozialen Hintergrundbedingungen unter denen die un gleiche Ressourcenausstattung als Modus der Chancengleichheit an erster Stelle rangiert wird von jenen die von sozialer Benachteiligung am st rksten betroffen sind genauso vor genommen wie von denen die von einem relativ stabilen Reproduktionsmechanismus so zialer Ungleichheit am st rksten profitieren Damit entsteht die Paradoxie dass struktu rierte soziale Ungleichheit und ihre Folgen aktuell offenbar umso weniger durchschaut werden je st rker sie auf die soziale Praxis Einfluss nehmen Was aber wenn die doxa Eigenverantwortlichkeit vollst ndig zur Maxime auch dort wird wo die Scharniere oder sagen wir ruhig die Weichen in den Aufstiegs u
21. rung hinaus und bef higt es in der Tat viele Erfahrungsdaten als fehlerhaft und abwei chend zu charakterisieren Chomsky 1970a 50 Dies beschreibt das von Chomsky benannte Hypothesenbildungsverfahren Nach Chomsky verf gt das Kind ber drei Elemente die es f r den Spracherwerb mitbringt 1 Das Hypothesenbildungsverfahren 2 Sprachliche Universalien 3 Hypothesenbewertungsverfahren vgl Szagun 1986 74 26 Chomsky nimmt an dass es linguistische Universalien gebe Wir wollen die Universelle Grammatik UG als das System von Prinzipien Bedingungen und Regeln definieren die Elemente bzw Eigenschaften aller menschlichen Sprachen sind und zwar nicht nur zuf lligerweise sondern eben aus der Notwendigkeit wobei ich nat r lich an eine biologische nicht an eine logische Notwendigkeit denke Chomsky 1977 41 Chomsky differenziert die sprachlichen Universalien in substantielle und formale Universalien Die substantiellen Universalien bedeuten dass jede Sprache aus Konso nanten und Vokalen besteht dass sie ber Verben und Nomen verf gt usw und dass aus den Einheiten wie Nominalphrasen und Verbalphrasen S tze gebildet werden da bei fungieren sie als Subjekt Pr dikat und Objekt Das ist f r Chomsky eine Gemein samkeit aller Sprachen dieser Welt Eine Theorie der substantiellen Universalien behauptet da bestimmte Einheiten die in jeder Sprache vorkommen aus einer festges
22. Bachmann kritisiert dass es aus ihrer Sicht zwar trotz der engagier ten Bem hungen der Erzieher an einem fundierten wissenschaftlichen Konzept mange le und erarbeitet in ihrer Diplomarbeit ein an der Praxis orientiertes Konzept dem sie die folgenden interessanten Standpunkte zu Grunde legt l Die Ziele Aufgaben und Inhalte f r das Vertrautmachen mit der sorbischen Sprache m ssen so ausgew hlt und angeordnet werden da sie vorrangig die allgemeinen Ziele und Aufgaben der Bildung und Erziehung im Kindergarten unter den Bedingungen und Gegebenheiten des zweisprachigen Gebiets unterst tzen bereichern sie differenziert ver wirklichen helfen und so ihren Beitrag zur allseitigen Pers nlichkeitsentwicklung des Vor schulkindes leisten Das bedeutet da das Vertrautmachen mit der sorbischen Sprache vor allem die allgemeinen weltanschaulich ideologischen die sittlich moralischen die kul 206 turell sthetischen und die geistig sprachlichen Bildungs und Erziehungsziele aufgaben und Inhalte unterst tzt bereichert modifiziert In diesem Sinne unterst tzt bereichert und modifiziert das Vertrautmachen mit der sorbi schen Sprache die Gestaltung des Lebens im Kindergarten vor allem das spezifische Anlie gen der Sachgebiete Bekanntmachen mit dem gesellschaftlichen Leben Musik Malen Zeichnen Formen Basteln und Bekanntmachen mit der Kinderliteratur unter Beachtung der gesellschaftlichen und kulture
23. Dazu m sse das Kind noch die phonetischen Feinheiten seiner Umgebung lernen Diese Entwicklung beschreibt 33 Lenneberg als eine sp te Entwicklung die erst im Alter von acht oder zehn Jahren ent stehen kann Zwischen dem zw lften und achtzehnten Monat erzeuge so Lenneberg das Kind dann unmissverst ndlich die ersten W rter Diese W rter seien allerdings phonologisch nicht korrekt und den W rtern des Erwachsenen nur hnlich Erwachsene erkennen W rter der Erwachsenensprache wieder und Lenneberg stellt heraus dass es aber ebenso wich tig sei dass die Kinder auch die W rter mit einer Struktur eines Wortes der Erwachse nensprache gleichsetzen k nnten Den Kindern reiche zun chst ungef hr ein Jahr lang die Ann herung an die Strukturen der Erwachsenensprache Lenneberg h lt das f r einen Beleg dass das Grundprinzip des Spracherwerbs nicht das Erlernen von einzelnen Elementen ist sondern dass Muster und Strukturen erworben werden Im Bezug auf die Semantik scheint das Kind zun chst chaotisch die W rter auf ver schiedene Gegenst nde zu beziehen Aber Lenneberg sieht in dieser Anf ngersprache die Referenzklassen der Gegenst nde nur weniger differenziert als in der Sprache der Erwachsenen Im Grunde stellt Lenneberg die gleiche Leistung der Kinder wie bei Er wachsenen fest n mlich eine verst ndliche Logik f r die Beziehung zwischen Wort und Gegenstand Das Kind leiste im Prinzip dasselbe wie der Erwachsene nur
24. Die Einsicht noesis die nicht Ansicht eikasia ist dringt zu den begr ndenden Ideen Gestalten und Strukturen der Wissenschaften vor Zwischen den schattenhaften Ansichten und den erhellenden Einsichten in ideenhafte Zusammenh nge liegt der steile Weg den die Zu Erziehenden gehen m ssen um ihr Ziel die Paideia zu erreichen Sch fer 1997 75 ff 2 Weiterf hrende Literatur Bauer Ullrich 2006 Bauer Ullrich 2004 Bertram Hans 1981 Bremer Helmut Lange Vester Andrea Hrsg 2006 Dangschat Jens S 1996 Grundmann Matthias 2006 Grundmann Matthias Bittlingmayer Uwe H Dravenau Daniel Groh Samberg Olaf 2004 Krappmann Lothar 2002 9 Es fehlen in der Bundesrepublik Deutschland grunds tzlich Konzepte f r den Vorschul bereich die die sprachliche Heterogenit t der Kinder die auch andere Sprachvariet ten der verschiedenen Sprachen meint im Gegensatz zu Homogenisierungskonzepten re spektieren und die sprachliche Vielfalt als Ressource und als Potential f r die sprachli che F rderung aller Kinder aufgreifen um somit allen gleiche Chancen zu gew hren Ingrid Gogolin sagt es bleibe eine Zukunftsaufgabe Gesamtkonzeptionen sprachlicher Bildung zu entwickeln in denen die Anteile die je der sprachliche Unterricht einerseits an der Vermittlung von metasprachlicher Kompetenz und der F higkeit Vielsprachigkeit zu bew ltigen bernimmt und andererseits am Aus bau von F higkeiten in der je
25. Innerhalb der Theorie Bernsteins best nden verschiede ne Widerspr che hinsichtlich des Sprachverst ndnisses Nach Schlee sah Bernstein in 107 seinen fr heren Arbeiten noch einen Unterschied des Sprachverst ndnisses bei Kindern der verschiedenen Klassen Sp ter sagte Bernstein dass sich die Kinder der verschiede nen Klassen nur durch den Gebrauch der verschiedenen Codes unterschieden Schlee der von Schicht und nicht von Klasse spricht erschien es sinnvoll und reizvoll die urspr ngliche These von Bernstein zu berpr fen dass Unterschichtkinder den elabo rierten Kode schlechter verstehen als die Mittelschichtkinder Schlee w hlte zur ber pr fung dieser These Vorschulkinder Die Begr ndung Schlees f r diese Auswahl war dass bei diesen Kindern noch kein Einfluss der Schule vorliege aber die Kinder auf der anderen Seite die Entwicklung der sprachlichen Kompetenz bereits abgeschlossen h t ten Au erdem nahm Schlee an dass die Theorie Bernsteins bei so jungen Kindern un ter besonders scharfen Bedingungen berpr ft werde da alle bisherigen Untersuchun gen zeigten dass sich schichtspezifische Unterschiede im Sprachverhalten mit abneh mendem Alter verringerten Ein weiterer Grund f r die Wahl der Vorschulkinder war f r Schlee die bisherige unre flektierte bertragung der Theorie Bernsteins auf den Vorschulbereich Das Hauptinteresse seiner Untersuchung legte Schlee auf die Bedeutung des Sozialst
26. Psycholinguistic Review 98 1998 604 624 In Ein Kopf viele Sprachen Koexis tenz Interaktion und Vermittlung Shaker Verlag Aachen 2002a Friederici Angela D Neuropsychologie der Sprache Kohlhammer Stuttgart Berlin K ln Mainz 1984 290 Fthenakis Wassilios E Sonner Adelheid Thrul Rosemarie Walbiner Waltraud Bilingual bikultu relle Entwicklung des Kindes Max Hueber Verlag M nchen 1 Aufl 1985 Fuchs Heinritz Werner K nig Alexandra Pierre Bourdieu UVK Verlagsgesellschaft Konstanz 2005 Fuhrich Grubert Ursula Refugierte und Emigrirte im Berlin des ausgehenden 18 Jahrhunderts Zur Konstruktion von kultureller Identit t einer Migrationsbewegung In Comparativ Leipzi ger Beitr ge zur Universalgeschichte und vergleichender Gesellschaftsordnung Heft 5 6 111 134 Gage Nathaniel L Berliner David C P dagogische Psychologie Bd 1 Urban amp Schwarzenberg M nchen bersetzt und herausgegeben von Gerhard Bach 2 durchgesehene Auflage 1979 Galloway Linda M Scarcella Robin C Cerebral organization in adult second language acquisition Is the right hemisphere more involved Brain and Language 1982 16 In Friederici Angela D Neuropsychologie der Sprache Kohlhammer Stuttgart Berlin K ln Mainz 1984 Geheimes Staatsarchiv zu Berlin Rep 56 Nr 28 Geschwind Norman The varieties of naming errors In Cortex 3 1967 97 112 Globke Hans Die Staatsangeh rigkeit der volksdeutsche
27. Riehl fasst aus Sicht der Sprachkontaktforschung zusammen wie wir gesehen haben ist der Hauptgrund daf r dass die Sprecher verschiedener Spra chen in Kontakt treten die Migration Hier gibt es wiederum die verschiedensten Konstella tionen die sich ebenfalls auf den Spracherhalt bzw Sprachwechsel auswirken Riehl 2004 158 Gogolin konstatiert dass Migration ein f r den Erziehungs und Bildungssektor rele vanter Aspekt sei denn die Bev lkerung mit Migrationshintergrund sei in Deutsch land in erheblichem Ma e in einem Lebensalter in dem sie in den Erziehungs und Bil dungsbereich einbezogen sei von Institutionen des Elemantarbereichs ber das ffentli che Schulwesen d h in das gesamte Feld au erschulischer Erziehung und Bildung bis zum berufsbildenden Bereich vgl Gogolin 2006 24 5 1 Exkurs Migration als eine Ursache von Mehrsprachig keit In der politischen Diskussion ist die Sprachf rderung von Migrantenkindern im Mo ment ein viel diskutiertes Thema da die statistischen Vorhersagen davon ausgehen dass in den n chsten Jahren die Zahl dieser Kinder im Verh ltnis zu den deutschen Kin 115 dern als so genannte Risikogruppe steigen wird Bei dem Begriff Risikogruppe stellt sich mir die Frage was dieser Begriff bedeuten soll Soll er bedeuten dass diese anderen Kinder ein Risiko f r die unsrigen Kinder sind oder vielmehr dass diese Kinder durch uns ei
28. Strasbourg 5 XI 1992 European Treaty Series 148 Hansen Wenning 2003 23 Es bleibt aber festzuhalten dass sich nicht f r alle Sprachen der Status verbessert hat und dass es auch nicht ausreicht dass viele Personen einer anderen Sprache anwesend sind Ausschlaggebend ist vielmehr der Status der Sprache Der Staus wird u a als Schulsprache gefestigt und dieser Status wird erreicht weil es sich zum Beispiel um eine Sprache eines milit risch wichtigen und einflussreichen Landes handelt Ein Krite rium f r einen gesch tzten Status Kann sein dass Sprecher und Sprecherinnen auf ei nem geschlossenen Gebiet siedeln Allerdings kann aber auch f r diese Gruppen ein au Berordentlich wechselhafter Umgang in der Geschichte nachgezeichnet werden Zusammenfassend kann man sagen dass nicht der Sprecher einer Sprache die Wahl hat ob er seine Sprache im Bildungssystem weiter verfolgen kann sondern eine Vorausset zung f r den Erhalt und die F rderung seiner Sprache ist der Status der Sprache Ein Beispiel daf r sind viele Projekte die nun auch in Deutschland neben der F rderung der deutschen Muttersprache f r die deutschen Muttersprachler auch andere Spra chen anbieten Oft sind die Sprachen Englisch und Franz sisch da diese international wertvolle Sprachen seien w hrend die Sprachen die im Alltag in der Begegnung der Kinder zu finden sind als minderwertig und nicht f rderungsw rdig f r alle Kinder gel
29. am selben Ort wie jene fr heren ableh nenden Laute Die Kontextualisierung ist ziemlich dieselbe geblieben aber nun ist sie der sprachlichen Verfeinerung durch echte sprachliche Einsichten von Seiten des Kindes zu g nglich wie Roy Pea gezeigt hat Bruner 1987 114 Abschlie end kommt Bruner zu dem Ergebnis dass Formate erstens der Einbettung der kommunikativen Absichten in eine kulturelle Matrix dienen und zweitens die bermitt lung der Sprache leisten Ich habe eine Ansicht des Spracherwerbs vorzustellen versucht welche dessen Kontinui t t mit und Abh ngigkeit von dem Erwerb der Kultur betont Entsprechend l t sich das Wesen der Sprache nicht ohne Einbezug ihrer kulturellen Einbettung verstehen Bru ner 1987 116 3 3 2 Mechthild Papou ek Mechthild Papou ek geht wie Bruner davon aus dass die Beziehung zwischen den Be zugspersonen und dem Kind eine wichtige Rolle beim Spracherwerb spiele Hanus und Mechthild Papou ek beobachteten bei dieser Beziehung eine von ihnen benannte intui tive elterliche Didaktik Papou ek und Papou ek 1987 haben in systematischen Analysen der vorsprachlichen Kommunikation den Nachweis erbracht da didaktische Verhaltensanpassungen der El tern von den ersten Stadien der vorsprachlichen Kommunikation an zu finden sind und da sie weitgehend durch transkulturell universelle unbewu te Verhaltensbereitschaften gesteuert werden Diese intuitive kommunikative
30. dass sich die Entwicklung von konzeptioneller Schriftlichkeit CALP auch in der Erstsprache zeitlich aufwendiger und kognitiv anspruchsvoller gestalte als die Entwicklung konzep tioneller M ndlichkeit BICS Siebert Ott kommt insgesamt zu dem Ergebnis dass Probleme von Kindern aus bestimmten sprachlichen und ethnischen Minderheiten bei der Entwicklung von Mehrsprachigkeit als Probleme beim bergang von konzeptionel ler M ndlichkeit zu konzeptioneller Schriftlichkeit gesehen werden k nnen Das l t den Schlu zu da sich die Probleme dieser Kinder allenfalls quantitativ aber nicht qualitativ von den Problemen einsprachig aufwachsender Kinder unterscheiden Auch hier mu damit gerechnet werden da ein gewisser Anteil einsprachig aufwachsen der Kinder in der Schule Schwierigkeiten beim bergang von konzeptioneller M ndlichkeit zu konzeptioneller Schriftlichkeit hat Diese Kinder bed rfen einer gezielten F rderung Siebert Ott 1998 148 6 3 3 Bilinguale und bilingual bikulturelle Modelle Bilinguale und bilingual bikulturelle Modelle sind auch in der Bundesrepublik zu fin den Diese so genannten Sprach Schutz Programme sind f r Minorit ten gedacht die ihre Erstsprache bewahren sollen Die Erstsprache wird auch dort von erstsprachlichen Erziehern die auch die Zweitsprache sprechen unterrichtet Im Gegensatz zu den kom pensatorischen Programmen werden die Erstsprachen der Minorit ten nicht als minder wertig sonder
31. dersartige Struktur von Bedeutungen einstellen ob in Form von Leseb chern Janet und John in der Art des Sprachgebrauchs und Dialektes oder in den Mustern sozialer Bezie hungen Bernstein 1972 281 Durch dieses Verhalten der Lehrer w rden die Kinder gezwungen ihre soziale Identit t die in der Schule als mangelhaft bewertet wird am Schultor abzugeben Bernstein for dert dass die Lebenswelt der Kinder mehr in die Lernstoffe der Schule eingehen sollte Diese Forderung ist allerdings bis heute in den Schulen und auch im Vorschulbereich in Deutschland nicht aufgegriffen worden Obwohl die Begriffe Bernsteins auch in Deutschland verwendet werden ist eine weitere Forderung von ihm bis heute in Deutschland nicht realisiert worden Diese Forderung beinhaltet dass man aufh ren sollte in Ausdr cken der kompensatorischen Erziehung zu denken und lieber zu n chst einmal die Umwelt und die Zusammenh nge in denen die Kinder leben betrach ten sollte Forschung gehe oft so vor dass sie feststelle was in der Schule verlangt wird und dann Gruppen bilde die nach Eigenschaften sortiert w rden die die geforderten Leistungen der Schule beg nstigten Daraufhin erfolge dann die Bewertung der Grup 93 pen und es gebe eine Gruppe mit Mangelerscheinungen da die Eigenschaften dieser Gruppenmitglieder nicht automatisch den Leistungen der Schule gerecht werden Um zu erl utern wie Bernstein den restringierten Code versteht
32. die Konfiguration der verschiedenen Kapitalsorten die Position von Menschen im so zialen Raum bestimmt Erziehungswissenschaftlich ausgedr ckt k nnen diese Kapitalkonfigurationen als die so zialr umlichen Sozialisationsbedingungen verstanden werden in denen Kinder und Ju 20 gendlichen aufwachsen in deren soziale Positionierung im gegebenen sozialen Raum und somit ihre Beteiligungschancen im Feld der Bildung bestimmen Schroeder 2000 178 Bourdieu teilt die franz sische Gesellschaft anhand der diachronen Verteilung von Ka pitalumfang und Kapitalstruktur d h der Relation von konomischen und kulturellem Kapital in drei Klassen ein e Die herrschende Klasse teilt er in die Fraktionen der herrschenden Herrschenden mit hohem konomischen und geringerem kulturellen Kapital und den beherrschten Herrschenden mit hohem kulturellem und geringem konomischen Kapital ein e Die zweite Klasse bildet das Kleinb rgertum e Die dritte Klasse bilden die Beherrschten vgl Bourdieu 1994 Diesen Klassen ordnet Bourdieu das Prinzip des Geschmacks zu Er unterscheidet drei Geschmacksarten die durch die Sozialisation und die gesellschaftliche Platzierung ausgebildet werden Die herrschende Klasse verf gt ber den reinen oder legitimen Geschmack das Kleinb rgertum ber den mittleren bzw den pr tenti sen Geschmack und die Klas se der Beherrschten verf gt ber den Geschmack des
33. hnliche Lebensweisen Auch Spiele verf gen wie die Sprache ber eine Tiefenstruktur und die M glichkeit diese Tiefenstruktur in Oberfl chenstrukturen umzusetzen Spiele k n nen laut Bruner von Kindern ver ndert und neuen Situationen angepasst werden vgl Bruner 1987 102 ff Die Bezugsperson hat f r Bruner eine wichtige Funktion denn sie passe die Formate den F higkeiten des Kindes spielerisch an und ver ndere das Niveau um das Kind in seinen Lernprozessen zu unterst tzen Die Mutter scheint in den Bedeutungs Formaten zwei Ziele zu verfolgen und pa t ihre Re aktionen ihrem Kind gegen ber sehr subtil an um beide zu erreichen Das erste Ziel ist sprachlicher Natur in dem Sinne als sie ihrem Kind eine einfache Hypothese der Bedeu tungshaltigkeit nahezubringen versucht d h die Idee da eine stimmliche u erung f r etwas steht was Mutter und Kind gemeinsam betrachten und da es f r jedes Objekt eine Standard u erung gibt Aber die Mutter verfolgt noch ein zweites kulturelles Ziel Das Kind soll merken da es einen kanonischen Weg des Aushandelns von Bedeutungen gibt Bruner 1987 106 f Das Kind wird nach Bruners Auffassung nicht nur als Sprachbenutzer von der Bezugs person ausgebildet sondern es lernt Sprache als Mitglied seiner kulturellen Gemein schaft zu gebrauchen Ein besonderes Beispiel daf r ist das von Bruner untersuchte Bitten denn mit Bit ten kann man n
34. richt findet auf der Mittel und Oberstufe in w chentlich bis zu drei Stunden statt Die Re gierungen werden jedoch erm chtigt den Unterricht schon auf der Unterstufe beginnen zu lassen und ihn auf vier bis sechs Wochenstunden zu bemessen wenn dies nach Lage der Verh ltnisse und in R cksicht auf die W nsche der polnischen Bev lkerung angezeigt er scheint Der brige Unterricht der polnischen Kinder mu nach dem Umfange des ihnen erteilten polnischen Sprachunterrichts so weit gek rzt werden da eine berlastung die ser Kinder vermieden wird Der Unterricht der deutschen Kinder ist in der bisherigen Wei se fortzuf hren Die bezeichneten Anordnungen treten sogleich in Kraft Sie k nnen selbstverst ndlich nur in dem Ma e durchgef hrt werden als geeignete Lehrkr fte dazu vorhanden sind oder beschafft werden k nnen Die durch die Einrichtung des polnischen Religions und Sprachunterricht entstehenden Kosten geh ren zu den Schulunterhal tungskosten und sind daher von den Schulunterhaltungspflichtigen zu tragen Hubrich 1927 59 ff in Hansen Jannasch 1992 2 200 Eine Ausdehnung dieses Erlasses f r die polnischsprachigen Minderheit auf die Sorben Wenden wurde in Preu en im Jahr 1920 vorgenommen ich ordne hiermit an da die in dem unten abgedruckten Erlasse vom 31 Dezember 1918 U III A 1420 f r die Schulen mit Kindern polnischer Zunge in Oberschlesien und West preu en getroffenen Bestimmungen auch auf
35. rungen der k rperlichen Zust nde als dynamische neuronale Muster im Gehirn Das Proto Selbst das die permanenten Zustandsver nderungen des Organismus zum Aus druck bringt besteht aus der Gesamtheit dieser neuronalen Muster Durch die dauernde Berichterstattung des Gehirns ber die Wandlungen des Proto Selbst formiere sich das Kernbewusstsein Die Berichte die durch neuronale Muster einer h heren Ordnung zum Ausdruck kommen werden in dem von Damasio benannten Spinoza Effekt einfach mit Gef hlen gleichgesetzt die dem Geist zugeordnet werden vgl Damasio 2003 Die Gehirnareale rezipieren pausenlos chemische und elektrische Signale die ber die Blut und Nervenbahnen bertragen und zur Anfertigung neuronaler Karten verwendet werden die den Ablauf der inneren Prozesse des Organismus widerspiegeln Diese Karten dienen nach Damasios Auffassung als Grundlage der Emotionen dazu den Organismus von sch dlichen Umweltreizen fern zu halten und positiven Erfahrungen zuzuwenden W hrend die Emotionen nach Damasio zwar schnelle und effektive aber reichlich stereoty pe Reaktionen ausl sen dienen die vom Gehirn erzeugten Gef hle der berpr fung und Bewertung der inneren und u eren emotionalen Reize durch die bersetzung oder Trans formation der Emotionen in Vorstellung und Gedanken Overmann 2005 19 Die verschiedenen Gehirnareale interagieren nicht nur durch die Verkn pfung des lim bischen Systems mit
36. sie alle starben denn so Salimbene sie vermochten nicht zu leben ohne das H ndepatschen und das fr hliche Gesichter schneiden und die Koseworte ihrer Ammen und N herinnen Zimmer 1986 7 in Iven 2006 34 Um die Frage zu kl ren wie Sprache generell erworben wird werde ich verschiedene Theoriestr nge der Spracherwerbsforschung die des Nativismus des Kognitivismus und des Interaktionismus vorstellen Allerdings empfiehlt es sich auch nicht eine der vier Positionen vorbehaltlos zu umarmen Eher sieht es so aus als h tte jede irgendwo recht der Interaktionismus der Nativismus der Kognitivismus und sogar an untergeordneter Stelle der Behaviorismus denn auch etwas Lernen durch Imitation Assoziation und Verst rkung ist beim Spracherwerb sicher im Spiel Jede macht sich aus einer anderen Richtung an der Wahrheit zu schaffen Irgend wann werden sie zusammenfinden Zimmer 1986 70 zit nach Jampert 2002 19 24 3 1 Nativistische Theorien des Spracherwerbs 3 1 1 Noam Chomsky Noam Chomsky als ein Hauptvertreter der nativistischen Spracherwerbstheorien und seine Nachfolger haben die letzten Jahrzehnte des 20 Jahrhunderts in unterschiedlicher Form die Spracherwerbsforschung dominiert vgl Lauren 2006 Nativistische Konzeptionen des Erstspracherwerbs vertreten die Position da Sprachkenntnis eine Grammatik nur von einem Organsimus erworben werden kann der mit einer strengen Restrik
37. sind die sie verwirklichen Bernstein 1972 263 f Der elaborierte Code ist somit unabh ngig von der Sozialstruktur und weist nach Bern stein einen autonomen Charakter auf Der restringierte Code ist im Gegensatz dazu mehr an die lokale Sozialstruktur gebunden Bernsteins Folgerung ist dass die Ein schr nkung des Zugangs zu elaborierten Codes eine Auswirkung des Klassensystems ist Wichtig hierbei ist dass die Angeh rigen der Mittelklasse beide Codeformen ver wenden k nnen w hrend die Mitglieder der unteren Klasse den Gebrauch des elaborier ten Codes nicht als selbstverst ndlich gewohnt sind Die sozialen Beziehungen haben eine selektive Wirkung auf die verbalisierenden Be deutungen Bernsteins These ist dass restringierte soziale Beziehungen die durch ver gemeinschaftete Rollen zum Ausdruck kommen kontext abh ngige Bedeutungen er zeugen die dann in einer restringierten Sprachvariante verwirklicht werden F r Kon zepte der Sprachf rderung von Vorschulkindern ist die Feststellung Bernsteins wichtig 89 dass Kinder die einen restringierten Code sprechen sehr wohl einen Zugang zu diffe renzierten Satzformen haben allerdings in ihrer Verwendung restringiert sind Bernstein sieht einen Zusammenhang zwischen der Herkunftsfamilie des Kindes und der H ufig keit der Verwendung der verschiedenen Codes Um die Sozialisation in der Familie ana lytisch fassen zu k nnen gibt er vier Kategorien von Zusammenh ngen
38. st des praktischen Raumes wird im vierten und f nften Stadium entwi ckelt Ist dieses verinnerlicht bildet es die Grundlage f r den euklidischen Raum Pia get bertr gt den Begriff aus der Mathematik und sagt was die Mathematiker die Grup pe der Ortsver nderungen nenne habe psychologisch die folgende Bedeutung a Eine Ortsver nderung AB und eine Ortsver nderung BC k nnen zu einer einzigen Orts ver nderung AC koordiniert werden die noch zum System geh rt b Jede Ortsver nde rung AB kann umgekehrt werden zu BA woraus sich die Verhaltensweise der R ckkehr zum Ausgangspunkt ergibt c die Verbindung der Ortsver nderung AB mit ihrer Umkeh rung BA ergibt die Nicht Ortsver nderung AA d die Ortsver nderungen sind assoziativ das hei t in der Abfolge ABCD gilt AB BD AC CD das bedeutet da ein und der sel be Punkt D von A auf verschiedenen Wegen erreicht werden kann sofern die Abschnitte AB BC usw nicht auf einer Geraden liegen was die Verhaltensweise des Umwegs dar stellt deren Eigent mlichkeit eine Verlangsamung ist Piaget et al 1986 26 40 Diese Entwicklung sei nicht von einer kausalen Strukturierung zu trennen Das Kind sei im ersten Stadium noch ganz auf sein eigenes Tun beschr nkt d h es kenne noch keine r umliche und k rperliche Verbindung Im dritten Stadium entdeckt das Kind nach der Theorie Piagets dass es Dinge bewirken kann Piaget gibt das Beispiel dass das Kind in dies
39. uglinge mit einer relativ fr hen Vokalisations und Wortschatzentwicklung die auf eine g nstige prim re Disposition hinweist wachsen mit gr erer Wahrscheinlichkeit in eine sprachliche Umwelt hinein die ihnen sekund r oder bereits prim r besonders g nstige Voraussetzun 8l gen und Unterst tzung f r den Spracherwerb anbietet Umgekehrt wachsen Kinder mit ei ner versp teten weniger differenzierten Vokalisationsentwicklung mit gr erer Wahr scheinlichkeit in einer weniger optimalen sprachlichen Umwelt auf und sind somit wom g lich doppelt benachteiligt Papousek 1994 177 Mechthild Papou ek orientiert sich bei den individuellen Unterschieden im fr hen Spra cherwerb an der Studie von Nelson 1973 Nelson entdeckte dass sich die von ihm un tersuchten achtzehn Kinder bei den ersten f nfzig W rtern bei der gleichen Gr e des Wortschatzes wesentlich in der Zusammensetzung und im Gebrauch des Wortschatzes unterschieden Nelson benannte zwei verschiedene Sprachstile den referentiellen Stil und den expressiven Stil Nelson charakterisiert den referentiellen Stil als Stil mit ob jektbezogenem Vokabular und gelegentlich telegraphischen Zwei Wort Verbindungen und den expressiven Stil als einen Stil mit pers nlich sozial ausgerichtetem Vokabular und formelhaften Phrasen Wichtig ist Nelson aber dass alle Kinder Elemente beider Stile aufwiesen Der referentielle Stil beinhaltet nach Nelson im Wortschatz einen hohen Antei
40. werden beide nach Piaget verbunden F r meine Arbeit ist die Darstellung dieser Prozesse wichtig da der Erwerb und die Weiterentwicklung der Sprache im Kontext der Gesamtentwicklung der sensomotori schen Entwicklung auftritt Der Spracherwerb kann aus meiner Sicht nicht isoliert von anderen Prozessen dieser Phase betrachtet werden Wichtig ist nach dem Modell Pia gets dass die Entwicklung der Sprache die in die sensomotorische Entwicklung einge bettet ist immer im Austausch mit anderen Personen geschieht und das Kind dabei einen aktiven Part bernimmt Das Spiel hat wie ausgef hrt eine wichtige Funktion bei der sensomotorischen Entwicklung Folgt man Piaget muss man den Erwerb und die Entwicklung der Sprache als Teil einer ganzheitlichen Entwicklung des Kindes betrachten und es muss demnach eine ganzheit liche F rderung erfolgen 3 2 1 4 Sprechen und Denken des Kindes Piaget und seine Mitarbeiter haben Kinder verschiedenen Alters beobachtet und haben die sprachlichen u erungen notiert Nach der Auswertung dieser Aufzeichnung zu n chst von den u erungen zweier sechsj hriger Kinder ber den Zeitraum eines Mo 49 nats kam Piaget mit seinen Mitarbeitern zu einer Klassifikation der Funktionen der Kindersprache Die u erungen wurden in zwei Gruppen eingeteilt in die Gruppe der egozentrischen u erungen und in die Gruppe der sozialisierten u erungen Bei den u erungen der ersten Gruppe interessierte e
41. 1864 zu Preu en 154 Sprecher innen der Amtssprache in Schleswig 1849 Amtssprache Anzahl Prozent der Gesamtzahl Deutsch 217 112 59 8 D nisch 120 533 33 2 Deutsch und D nisch 24 933 6 9 Holl ndisch 200 0 05 Gesamtzahl 362 900 100 Quelle Biernatzki 1849 in Wenning 2005 118 Deutschland also zu dieser Zeit Preu en wies keine sprachliche Homogenit t auf Auch hier stand zu Beginn der Einf hrung einer gemeinsame Sprache zun chst wie in Frankreich eine emanzipatorische Idee Gogolin macht diese Idee am Beispiel von Adolf Diesterwegs b rgerlichen Reformvorstellungen deutlich Das Rahmenwerk theoretischer Begr ndungen f r sprachlichen Unterricht das Diester weg geliefert hatte entsprach dem neuen Bildungsverst ndnis der progressiven Kr fte sei ner Zeit deren soziales Leitbild die b rgerliche Gesellschaft war Sprachliche Homogenisie rung fungierte als Modus der Modernisierung des Bildungswesens Bildung im Sinne der Entfaltung intellektueller F higkeiten wurde unmittelbar an den Unterricht im Deutschen gekn pft Wenning 2005 117 Zun chst ging es als emanzipatorisches Ziel darum jedem den Zugang zur Bildung zu erm glichen indem die Sprache der Gebildeten gesprochen werden konnte Durch diese Idee war aber nun nur derjenige gebildet der in der Lage war Hochdeutsch zu spre chen Der Gebildete n mlich l t die Mundart hinter sich er verf gt ber ei
42. 1995 333 ff 132 Im Jahre 1999 wurde endlich im Bericht der Unabh ngigen Kommission Zuwanderung die von der 1998 gew hlten Regierungskoalition SPD B ndnis 90 die Gr nen ins Le ben gerufen worden ist Folgendes festgestellt Die jahrzehntelang vertretende politische und normative Festlegung Deutschland ist kein Einwanderungsland ist aus heutiger Sicht als Maxime f r eine deutsche Zuwanderungs und Integrationspolitik unhaltbar geworden Die Kommission stellt fest dass Deutsch land brigens nicht zum ersten Mal in der Geschichte ein Einwanderungsland gewor den ist Damit erkennt sie die historische Tatsache an dass Wanderungsbewegungen die Entwicklung der deutschen Gesellschaft und ihre heutigen Zusammensetzung tiefgehend und nachhaltig beeinflusst haben BMI 2001 12 zit nach Gogolin Kr ger Potratz 2006 30 Die Schlussfolgerung von Franck D vell bringt die Situation die dringend neue Kon zepte gerade f r den Bildungsbereich fordert auf den Punkt eine inad quate Migrationspolitik kombiniert mit verfehlter Integrationspolitik gerei chen der ans ssigen Bev lkerung den Migranten und den Gesellschaften in den Ziel und Herkunftsstaaten zum Nachteil D vell 2006 105 5 2 Migration und Sprache Migration und Migrationsbewegungen sind also wie an anderer Stelle ausgef hrt der Normalfall Das gilt f r alle Menschen auch in Deutschland und eben nicht nur f r die Menschen oh
43. 22 2 2002 178 185 Krashen Stephen Lateralization language learning and the critical period Some new evidence Language Learning 1973 29 270 278 Krashen Stephen Second language acquisition and second language learning Pergamon Press Kronberg Taunus Federal Republic of Germany 1981 Krashen Stephen Terrell Tracy The natural approach Language acquisition in the classroom Pren tice Hall London 1983 Krashen Stephen The power of reading Insights from the research Colorado Unlimited Libraries 1993 Kremnitz Georg Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit Braum ller Verlag Pleissing 2 koor Aufl 1994 Kremnitz Georg Die Durchsetzung der Nationalsprachen in Europa FernUniversit t in Hagen Fa kult t f r Kultur und Sozialwissenschaften 2005 Kr ger Potratz Marianne Anderssein gab es nicht Ausl nder und Minderheiten in der DDR Mit Beitr gen von Georg Hansen und Dirk Jasper Waxmann M nster 1991 Kr ger Potratz Marianne Interkulturelle Bildung Eine Einf hrung Waxmann M nster 2005 Kultusminister des Landes NRW Erlass Begegnung mit Sprachen Rittersbach Frechen 1992 Kunze Peter Die preu ische Nationalit tenpolitik in den f nfziger und sechziger Jahren des 19 Jahrhunderts Ein Beitrag zur Sorbenpolitik In LETOPIS Jahresschrift des Instituts f r sorb siche Volksforschung 34 1987 37 76 Kunze Peter Kurze Geschichte der Sorben Domowina Verlag Bautzen 2001 Lado Robert Li
44. 768 000 Italiener 275 000 Rum nen b Ungarn 325 411 qkm 20 886 487 E davon 10 050 000 Magyaren 2 949 000 Rum nen 2 037 000 Deutsche 1 968 000 Slowaken 1 833 000 Kroa ten 1 006 000 Serben 473 000 Ruthenen c Bosnien und Herzegowina 51 200 qkm 1 931 802 E davon 1 764 000 Serbo kroaten 7 Die Angaben ber Einwohnerzahlen ber cksichtigen soweit m glich nur Z hlungs nicht Berechnungsergebnis se 8 Die Balkanstaaten d h Bulgarien Griechenland Montenegro Rum nien Serbien die T rkei in den Grenzen wie sie sich nach dem Kriege 1912 13 festlegten In allen diesen Staaten ist die Bev lkerungsmischung eine sehr bunte so dass jeder von ihnen ansehnliche Minderheiten birgt die kartographisch nicht zur Darstellung gelangen auch numerisch nicht sicher erfasst werden k nnen 143 14 Portugal 88 740 qkm 5 547 708 E 1911 15 Rum nien 139 693 qkm 7 601 661 E 1913 davon gegen 6 700 000 Rum nen 16 Ru land 22 360 096 qkm 171059 900 E 1912 darunter 1897 erste und letzte Nationalit tenz hlung bei einer Gesamtbev lkerung von 128 532 000 Gro russen 55 660 000 Ukrainer Kleinrussen 22 380 000 Wei russen 5 880 000 Polen 7 930 000 Juden 5 060 000 finnischugrische V lker Finnen Mordwinen Tscheremissen u a 4 997 440 t rkisch tatarische V lker dazu Turkmenen und Tschuwaschen 4 450 000 Kirgisen 4 080 000 Tataren 3 730 000 georgische und kaukasische V lker 2440 000 Deutsche 1790 0
45. Auseinandersetzung des Kindes mit der Umwelt geschieht Da f r verf gt das Kind ber nativistische Voraussetzungen f r den Erwerb einer Sprache die Noam Chomsky unter der berschrift Universalgrammatik bzw Language Acqui sition Device LAD beschrieben hat Ebenso bedarf es einer sozialen interaktiven Umwelt und schlie lich der individuellen mentalen kognitiven Verarbeitungs Kon struktionsaktivit t des Kindes Kinder sind demnach aktive Sprachlerner die auf ange borene Grundlagen zur ckgreifen k nnen Nach den vorgestellten Untersuchungen braucht das Kind in seiner Umwelt zum erfolgreichen Erwerb der Sprache sowohl Er wachsene als auch Kinder Die Erwachsenen dienen als Identifikationsobjekt Die sprachlichen u erungen von Kindern gegen ber Erwachsenen haben einen anderen Charakter als der sprachliche Kontakt unter Kindern da Kinder mit Gleichrangigen den Sprachgebrauch spielerisch ein ben Kinder ben tigen f r eine erfolgreiche Entwick lung beide Formen des sprachlichen Kontakts Die F rderung des Kindes durch die Be zugspersonen unterst tzt die Funktion des Systems der Sprachlernf higkeiten Die Art der Unterst tzung durch die Bezugspersonen beeinflusst die Sprachentwicklung von Geburt an Didaktische Verhaltensanpassungen der Bezugspersonen sind von den ersten Stadien der vorsprachlichen Kommunikation an zu finden Diese intuitive kommunika tive Didaktik oder intuitive elterliche Fr herziehung steht i
46. Bei diesem Ansatz muss allerdings ber cksichtigt werden dass dieser von einem klassischen Fami lienbild ausgeht das es in westeurop ischen Gesellschaften immer weniger gibt Inter essant w re die Frage ob die Menschen in Deutschland mobiler geworden sind seit sie weniger Kinder bekommen oder ob durch die verlangte Mobilit t der Industriegesell schaft weniger Kinder geboren werden Dieser Frage kann in dieser Arbeit nicht nach gegangen werden es ist nur ein Denkansto vgl Wenning 1996 25 f Wenning nennt als m gliche Erkl rung warum Menschen wandern drei Hauptursa chen die schon von Seneca in seiner Zeit benannt wurden Die erste Ursache geht auf politische oder religi se Gr nde wie Unterdr ckung Krieg Re volution Verfolgung und Benachteiligung wegen des Glaubens zur ck Die zweite Ursache sind wirtschaftliche und soziale Gr nde wie Teuerung Hungersnot Armut des Bodens und relative berbev lkerung Als dritte Ursache gibt er einen unbestimmten Drang nach einer Verbesserung der augenblicklichen Lage oder den Erfolg fr herer Auswanderer ja so gar Zufall die Laune oder die Stimmung des Moments an Burgd rfer 1930 383 f zit nach Wenning 1996 27 5 1 2 Deutschland Ein Einwanderungs und Auswanderungsland In diesem Kapitel wird nun gezeigt dass auch Deutschland ein Einwanderungs und Auswanderungsland war und ist Somit war es auch schon immer eine pluralistische Ge sellschaft nat rlich auch h
47. Der Zweitspracherwerb es r a ao E NEE aE E EES 168 6 2 1 Einige Theorien des Zweitspracherwerbs ssseseseseseeeeeserssiresreerrsssrerssse 169 6 3 Verschiedene Modelle und Konzepte zur F rderung von Mehrsprachigkeit 175 0 3 1 Das Submersionsmodell essential eini 175 6 32 Immersionsmodell a 72ER EIER A R a 178 6 3 3 Bilinguale und bilingual bikulturelle Modelle uu ee 189 6 3 4 Multikult relle Modelle u RR 191 7 Gelebte Zweisprachigkeit Lernen von autochthonen Minderheiten 192 7 1 Die Sorben uu neo a Hai 192 7 1 1 Die Sorben Wenden im Deutschen Kaiserreich der Weimarer Republik und dem dritten Reich uerssessnnerssnnnnneresnnnnn 199 7 122 Die Sorben inder DDRane em een tee 202 7 1 3 Exkurs Bachmann ein Konzept ucseessensssnensnsnnnsnnnnnennnnnnnnen 205 7 1 4 Die Sorben in der Bundesrepublik Deutschland 214 7 1 3 Das WITAT Projekt u a an Baer tuatie 216 72 Die BDE E NEE EE E E een 219 nd die Nachkriegszeit enoni een a Eas aee CSEE 222 8 Hirnforschung und Mehrsprachigkeit serien 228 8 1 Grundlagen der Hirnforschung u 2 2er aehenelaina 230 8 2 Hirnforschung und Mehrsprachigkeit 222000ssssessssenssnnennsnnnnnnnennnnsnnnnnnn 236 8 3 Codeswitching und mentale Vernetzung uusssssesssnsesssnenssnnnnnnnnnnsnnnnnnn 248 9 Konzepte aus der Praxis und f r die Praxss use nei 2
48. Didaktik oder intuitive elterliche Fr herziehung nimmt im Verlauf der vorsprachlichen Entwicklungsphase in kompliment ren Bezug zu den sich entwickelnden F higkeiten und Grenzen des Kindes Gestalt an Pa pousek 1994 32 Im Gegensatz zu Bruner liegt f r Mechthild Papousek der Beginn der Sprachentwick lung schon vor der Geburt wenn das Geh r des Kindes soweit gereift ist dass es die Stimme der Mutter im Mutterleib wahrnehmen kann Die These schlie t die Annahme ein da vorsprachliche Kommunikation und Anf nge der Sprachentwicklung untrennbar in die Entwicklung der ersten sozialen Beziehungen einge bettet sind Papou ek 1994 16 Mechthild Papou ek f hrte eine Untersuchung mit dem Ziel durch die audiovokale Kommunikation des menschlichen S uglings im vorsprachlichen Alter in ihren spezifi schen strukturellen Erscheinungsformen und Entwickungsprozessen zu beschreiben 73 ihre Grundlagen und Determinanten zu analysieren und ihre Funktion in Bezug auf die beginnende sprachliche Entwicklung zu untersuchen Mechthild Papousek versuchte in ihrer Untersuchung ein Inventar zu entwickeln das ihr erlaubte l strukturelle und funktionelle Wechselbeziehungen zwischen S uglingslauten und elterlichem Sprachangebot zu erfassen 2 S uglingslaute und elterliches Sprachangebot in Beziehung zu anderen Verhal tensformen und zum unmittelbaren Kontext der Interaktion zu untersuchen 3 die Entwicklungsprozes
49. Gruppe der D nen die nun im folgenden Kapitel vorgestellt werden 7 2 Die D nen Eine andere autochthone Minderheit die Zweisprachigkeit im Vorschulalter f rdert ist die Gruppe der D nen in Deutschland die D nen leben in S dschleswig Die D nen ha ben meistens die deutsche Staatsangeh rigkeit erf llen die staatsb rgerlichen Pflichten des Staates sehen aber D nemark als ihr kulturelles Mutterland an Im Gegensatz zu den Sorben wurde und wird diese Minderheit von einem d nischen Nationalstaat bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterst tzt Zur dieser Bev lkerungsgruppe z hlen unge 219 f hr 50 000 Personen vgl Heckmann 1992 6 In der deutsch d nischen Grenzsituati on sind haupts chlich sechs Sprachen zu finden Hochdeutsch Niederdeutsch Plattdeutsch S dj tisch S nderjysk Nordfriesisch die d nische Hochsprache und das S dschleswiger D nisch Sydslesvigsk Als Hausspra che spricht die deutsche Minderheit Nordschleswigs meist weder die d nische Hoch sprache noch Hochdeutsch sondern den d nischen Dialekt S dj tisch S nderjysk Im Gegensatz dazu gebraucht die d nische Minderheit S dschleswigs weitestgehend Platt und Hochdeutsch als Haussprache vgl Pedersen 1996 42 Die berwiegende Haussprache ist bei d nischen S dschleswiger vielfach platt und hochdeutsch Die sprachlichen Gepflogenheiten haben somit nicht unbedingt mit der Ge sinnung zu tun Selberg 1994 Christiansen
50. Hypothesen die f r die Erstellung von Kriterien zur F rderung von Mehrsprachig keit untersucht werden sind Eine einseitige deutsche Sprachf rderung die sich an dem Sprachgebrauch der Mit telschicht orientiert verhindert Chancengleichheit Der Spracherwerb von Kindern im Vorschulalter kann nicht jeweils allein durch na tivistische kognitivistische oder interaktionistische Theorieans tze erkl rt werden Der Spracherwerb und Sprachgebrauch ist abh ngig von sozialstrukturellen Bedin gungen Sprachen und ihre F rderung sind nicht unabh ngig von gesellschaftspolitischen und historischen Einfl ssen Sprachen sind machtpolitische Instrumente Die menschliche Sprachf higkeit ist eine Bef higung zur Mehrsprachigkeit Das Vorschulalter ist ideal zum Erwerb von Mehrsprachigkeit Fremdsprachenunterricht ist im Vorschulalter nicht sinnvoll Vorschulkinder erwer ben Sprachen spielerisch Mehrsprachigkeit f rdert kognitive F higkeiten Zweisprachige Vorschulerziehung von autochthonen Minderheiten wie Sorben und D nen in Deutschland ist auf alle Vorschuleinrichtungen in Deutschland bertrag bar Zur Erstellung von Kriterien f r Sprachf rderungskonzepte wird eine Analyse und In terpretation von Theorien und eine Sekund ranalyse empirischer Untersuchungen ver schiedener Disziplinen durch ein hermeneutisches Verfahren vorgenommen Analysiert werden Ergebnisse der Sozialisationsforschung der Spr
51. Kind die T ne nicht mehr sporadisch nachzuahmen son dern die Imitation ist systematischer und absichtlicher Nach den Beschreibungen Pia gets w nscht das Kind nun dass die geh rten T ne andauern Es will auf sein Gegen ber einwirken indem es beginnt tats chlich T ne zu imitieren die von einem anderen hervorgebracht werden Piaget betont schon in diesem Stadium dass es sich um eine aktive Handlung des Kin des handele und nicht um ein passives Reagieren denn das Kind sei weit davon ent fernt passiv zu assoziieren sondern es zeige sich da es aktiv versucht einen geh rten Ton andauern zu lassen und da es um dieses Ziel zu erreichen nacheinander irgendein vokales Verfahren oder die Nachahmung selbst be nutzt und zwar als quivalentes Mittel Piaget 1975 42 Damit wird es da das Kind aktiv handelt tats chlich zur Assimilation vgl Piaget 1975 26 ff Das vierte Stadium In diesem Stadium gibt es nach Piaget eine Verbindung zwischen der lautlichen Wahr nehmung und der motorischen Entwicklung Durch einen Ton der die Handlung beglei tet beginnt das Kind eine bei der anderen Person sichtbare Bewegung mit einer eigenen unsichtbaren Bewegung zu assimilieren Allerdings ist der Ton nach den Angaben Pia gets nicht lange notwendig um das Kind zur Nachahmung zu animieren Piaget gibt das Beispiel dass das Kind an einem Tag das Speichelger usch des anderen braucht um eine Lippenbewegung nachzuahm
52. Kinder die schon l nger Erfahrungen in der Schule gesammelt ha ben Grundlage dieser Argumentation von Cummins ist der unterschiedliche Sprach stand oder type of competence already developed in L1 In seiner zweiten These dif ferenziert Cummins drei verschiedene Arten von Bilingualit t die sich durch zwei Schwellenwerte in der sprachlichen Kompetenz unterscheiden Orientiert an Skutnabb Kangas und Toukomaa differenziert er zwischen der untersten Stufe dem so genannten semilingualism und einer zweiten Stufe dem dominant bilingualism die durch ein native like level in one of the languages charakterisiert ist Die dritte Stufe bezeichnet Cummins als additive bilingualism die er als high levels in both languages bezeich net vgl Graf 1987 63 Auf der einen Seite sollte nach Cummins ein bestimmtes Niveau der sprachlichen Ent wicklung in L1 und L2 nicht unterschritten werden um eine negative Auswirkung auf die kognitive Entwicklung zu verhindern Auf der anderen Seite muss ein bestimmtes Niveau der sprachlichen Entwicklung in L1 und L2 berschritten werden damit die zweisprachige Erziehung die Entwicklung positiv beeinflussen Kann Das sind die Cha rakteristika der so genannten Schwellenhypothese die herangezogen wird um ver meintliche Widerspr che zwischen den Ergebnissen verschiedener Untersuchungen ber die kognitiven Effekte mehrsprachiger Erziehung aufzuheben Cummins vertritt auch die so
53. Kinder allerdings an dem zun chst einmal w chentlich angebote nen Franz sischangebot Spa hatten belegte die zun chst skeptische Erzieherin einen vom Tr ger finanzierten VHS Kurs Franz sisch Die Einrichtung orientiert sich nach den Ausf hrungen von Nauwerck an dem in Grundschulen in Nordrhein Westfalen rea lisierten Begegnungsprogramm das zum Beispiel dazu f hrt dass das Geburtslied Zum Geburtstag viel Gl ck in der Einrichtung in den Sprachen der Kinder wie Rus sisch Chinesisch Albanisch Spanisch Englisch T rkisch Italienisch und Franz sisch gesungen wird vgl Nauwerck 2005 112 ff Nauwerck fasst ihre Ergebnisse zusammen und zeigt dass der zweitsprachliche Ertrag bei den Kindern nicht nur in Bezug auf die beiden untersuchten Modelle Immersions und Angebotsmodell unterschiedlich ist sondern dass sich auch zwischen den einzel nen Kinderg rten Unterschiede nachweisen lassen Der zweisprachliche Anteil der Kin der unterschied sich interessanterweise bei den beiden nach dem Immersionsmodell ge f hrten Kinderg rten denn die Kinder des Kindergartens Villa P le M le benutzten franz sische und deutsche u erungen im gleichen Verh ltnis Die Kinder des Kinder gartens Arc en Ciel gebrauchten allerdings in vier F nftel ihrer Gespr chsbeitr ge die Erstsprache und nur ein F nftel der Gespr chsbeitr ge war in der Zweitsprache Genau so frappierend waren die Unterschiede be
54. Kinder im Vorschulalter bezieht ob es einen Unterschied bei der Dominanz der Hemisph ren zwischen Kindern und Erwach senen gibt Lenneberg 1967 hat darauf hingewiesen dass es sehr wohl einen Unterschied zwi schen Erwachsenen und Kindern gebe e Die erworbene Aphasie kommt bei Kindern weit fter nach L sionen der rechten He misph re vor als bei Erwachsenen e die Sprache wird bei fr h einsetzender Aphasie schnell wieder gelernt 235 e es handelt sich meistens um eine Broca Aphasie e es gibt einen kritischen Faktor f r den Wiedererwerb der Sprache bei Aphasien die vor dem dritten Lebensjahr festzustellen waren konnte die Sprache schnell und voll st ndig wieder erworben werden bei Kindern bis zum zehnten Lebensjahr mit Apha sien wurde die Sprache langsam wieder erworben und traten Aphasien zwischen dem elften und vierzehnten Lebensjahr auf konnte die Sprache nicht vollst ndig wieder erworben werden vgl Friederici 1984 30 Nach Lenneberg liegt zwischen dem dritten Lebensjahr und der Pubert t eine Phase der zerebralen Plastizit t und erst danach findet eine Spezialisierung der Hemisph ren statt Much of the controversy on the issue of neurology of language acquisition is concerned with the development of cerbral dominance in childhood and its relation to language acqui sition both in the first and second languages The history of this issues begins with Lenne berg 1967 who hypothesized that the deve
55. Kompetenz dar die Chomsky von der Performanz unterscheidet Performanz ist in der Theorie Chomskys geh r ten u erungen zugeordnet die zum Beispiel wegen emotionaler Erregung Ablenkung etc auch ungrammatische S tze beinhalten k nnen Die Kompetenz wird in der Theo rie Chomskys als System abstrakter Regeln beschrieben F r Szagun f hrt dieser Aspekt in der Theorie Chomskys zu der Schwierigkeit dass der Zusammenhang zwischen dem Gebrauch der grammatischen Regeln und ihrer Beziehung zum psychologischen Pro zess des Sprachverstehens und benutzens nicht gekl rt wird Szagun hebt noch einen weiteren Punkt der Theorie Chomskys hervor Er Chomsky betont die Kreativit t der Sprache Darunter versteht er einmal da u e rungen nicht durch externe Situationen v llig vorhersagbar sind Weiter versteht er darun ter die F higkeit des Menschen beliebig viele neue S tze produzieren und verstehen zu k nnen Man mu nicht jeden Satz langsam in einer bestimmten Situation mittels Verst r kung erlernen Im Gegenteil wir produzieren und verstehen laufend neue S tze Sza gun 1986 15 Damit wird die Kritik Chomskys an Skinner deutlich denn f r Chomsky lernt das Kind nicht sprechen indem es jeden Satz als Response zu einem bestimmten Stimulus erlernt Das Hypothesenbewertungsverfahren ist wichtig f r den Fall dass die Daten von mehr als einem Regelsystem bestimmt werden k nnen Szagun nimmt
56. Kontext ist als bei der zweiten Geschichte Bei der zweiten Geschichte muss der Zuh rer die Geschichte vorliegen haben um sie verstehen zu k nnen Das hei t nach den Untersuchungen Bernsteins aber nicht dass den Arbeiterkindern das Vokabular der Kinder der Mittelklasse nicht im passiven Wortschatz vorliegt Die Kin der unterscheiden sich nicht durch ihr unausgesprochenes Verst ndnis des linguisti schen Regelsystems sondern durch ihren Sprachgebrauch Nach den Forschungen Bernsteins unterscheiden sich die sozialen Klassen in ihrem Verh ltnis zu den Kontex ten die in einem engen Zusammenhang mit gewissen linguistischen Realisationen ste hen Demnach achten aus Sicht Bernsteins viele M tter der Mittelklasse wenn auch nicht alle auf den Sprachgebrauch im Bezug auf seine Disziplinierung bei der Aner kennung seiner Gef hle etc das hei t aber nicht so Bernstein dass die M tter aus der Arbeiterklasse nicht mit ihren Kindern redeten sondern dass f r diese M tter universale Bedeutungen in anderen Zusammenh ngen hervorgebracht w rden Die M tter und 94 Kinder sind f r Bernstein deswegen aber nicht linguistisch benachteiligt Wenn Kinder einen restringierten Sprachgebrauch aufwiesen hei t das nicht dass die Kinder nicht verbalisieren k nnten denn diese Kinder h tten dasselbe Verst ndnis des linguistischen Regelsystems wie die Kinder die den elaborierten Code sprechen Es bedeutet laut Bernstein auch nicht dass die Ki
57. Kurze grammatisch einfache oft nicht vollst ndige S tze eine einfache syntakti sche Konstruktion bei prim r aktivem Modus 2 Der Gebrauch der Konjunktionen ist einfach und monoton dann so weil Exakte logische Unterscheidungen werden damit erschwert 3 H ufig tauchen Befehle und Fragen auf die die Argumentation ausschlie en 4 Der Gebrauch von Adjektiven und Adverbien ist eng begrenzt das bedeutet dass pers nliche Aussagen und Modifikationen beschr nkt sind 5 Unpers nliche Pronomen man es sind als Subjekt selten Statt dessen wird h u figer wir oder sie 2 Pers PL verwandt was Bernstein dahingehend deutet dass diese Formulierung Ausdruck begrenzter an das Pers nliche gebundene Erfahrungen seien Die mit dem man gegebenen logischen und sozialen Implikationen fehlen 90 6 Daf r gibt es h ufig Aussagen die als indirekte Fragen formuliert werden um sich in dem von Bernstein so genannten sympathic cicularity dem sympathetischen Zir kel der sp ter soziozentrischen Sequenz genannt wird der Zustimmung und damit der Zugeh rigkeit zum Gespr chspartner zu versichern Das macht aber das Neugier verhalten die Voraussetzung f r Lernprozesse unm glich oder schr nkt es doch ein 7 Die Feststellung einer Tatsache wird h ufig als Begr ndung und Folgerung hinge stellt was sich in der Erziehung als kurzer Befehl u ert Tu was ich dir gesagt habe auch das hat entscheiden
58. Leben im Kindergarten nahegelegt werden vgl Bachmann 1975 61 f 209 Das Sachgebiet Bekanntmachen mit der Natur soll nach dem Konzept Bachmanns den Kindern grunds tzlich Kenntnisse Erkenntnisse und Erfahrungen ber die Natur er fahrbar machen Bachmann zieht in diesem Sachgebiet eine Verbindung zur sorbischen Sprache indem den Kindern den Naturbeobachtungen ad quate deutsche und sorbi sche Lieder und Gedichte bekanntgemacht werden sollten Im Sachgebiet Turnen bringt Bachmann die sorbische Sprache zum Beispiel durch sorbische Bewegungsspiele mit oder ohne Musik in den Kindergartenalltag ein Interessant ist wie Bachmann das Sachgebiet Muttersprache mit der sorbischen Spra che verbinden m chte Zun chst betont sie dass die Kinder den Gebrauch ihrer Mutter sprache festigen sollten Diese Idee erinnert an die Schwellenhypothese Allerdings ver sucht Bachmann auch hier eine Verbindung zu schaffen Eine Ausnahme ergibt sich beim ben des Nacherz hlens als Darstellungsaufgabe zur Entwicklung der zusammenh ngenden Rede wenn der Darstellungsinhalt eine von der Er zieherin selbsterdachte Umwelterz hlung ber das freundschaftliche Zusammenleben von deutschen und sorbischen Kindern Jugendlichen Werkt tigen im zweisprachigen Gebiet ist in der sorbische Sprachinhalte Gru und H flichkeitsformen u a einfache u erun gen bzw Namen enthalten sind Diese werden dann auch beim Nacherz hlen
59. Manufakturen Allerdings stie en sie auf den Widerstand des einheimischen Adels und des aufkom menden B rgertums So wurden die von den Hugenotten neu bezogenen Wohnungen in Brand gesteckt um zu verhindern dass sie sich ansiedelten vgl Gogolin Kr ger Potratz 2006 32 Hansen Wenning 2005 47 Auch katholische Glaubensfl chtlinge fl chteten genau wie die Protestanten nach Deutschland Ein Jahrhundert nach den Hugenotten wanderten die franz sischen Katho lischen Emigres ein Diese waren vor den Folgen der franz sischen Revolution auf der Flucht Diese Gruppe war im Gegensatz zu den Hugenotten nicht willkommen Sie seien wie der sp tere preu ische Minister und Reformer Freiherr vom und zum Stein 1794 in einem Brief an den Freiherrn von Heinitz schrieb eine an Wohlleben und Ge sch ftslosigkeit gew hnte Menschen Classe die mit keiner Art von Erwerbsmitteln be kannt ist und deren Beyspiel von Leichtsinn M iggang von Ausschweifung gr tent heils einen sehr sch dlichen Einflu habe Freiherr von Stein 1794 zit nach Veddeler 1997 182 Gogolin Kr ger Potratz 2006 33 Nach der von Napoleon erlassenen Generalamnestie kehrten viele Emigr s dann zur Jahrhundertwende 1802 nach Frankreich zur ck Unter den Gebliebenen waren dann auch sp tere deutsche Ber hmtheiten wie der Lyriker Adalbert von Chamisso Er kam mit elf Jahren als seine Eltern 1792 Frankreich verlie en und sich schlie l
60. Mehrsprachigkeit im Vor schulalter Kriterien f r die F rderung von Mehrsprachigkeit f r Kinder in Vorschulein richtungen selbst ndig und ohne unerlaubte fremde Hilfe angefertigt und andere als die in der Dissertation angegebenen Hilfsmittel nicht benutzt habe Alle Stellen die w rtlich oder sinngem aus ver ffentlichten oder nicht ver ffentlichten Schriften ent nommen sind habe ich als solche kenntlich gemacht Die vorliegende Dissertation hat zuvor keiner anderen Stelle zur Pr fung vorgelegen Es ist mir bekannt dass wegen ei ner falschen Versicherung bereits erfolgte Promotionsleistungen f r ung ltig erkl rt werden und eine bereits verliehene Doktorw rde entzogen wird K ln 01 August 2008 302
61. Methoden Ergebnisse Hueber Isma ningen 1 Aufl 1988 299 Wode Henning Fr he Mehrsprachigkeit f r Kinder Chance oder Risiko Vortrag gehalten anl ss lich der Veranstaltung Fr he Mehrsprachigkeit am 5 September 1998 in Aurich In Spra che amp Region Schriftenreihe des Plattd tskb ros der Ostfriesischen Landschaft und des Ver eins Oostfresske Taal i V Heft 7 1999 Wode Henning Lernen in der Fremdsprache Grundz ge von Immersion und bilingualen Unter richt Max Hueber Ismaning 1995 Woods Bryan T Observations on the neurological basic for initial language acquisition In Caplan David Ed Biological studies of mental processes MIT Press Cambridge Massachusetts London England 1980 Wygotsky Lew Semjonowitsch Denken und Sprechen Fischer Frankfurt am Main 1974 Zimmer J rgen Die vermauerte Kindheit Bemerkung zum Verh ltnis von Verschulung und Ein schulung Weinheim Beltz 1986 Zimmer J rgen Das kleine Handbuch zum Situationsansatz Beltz Weinheim und Basel 2 unver nderte Auflage 2005 Zimmer J rgen Der Situationsansatz in der Diskussion und Weiterentwicklung Material der Freien Universit t Berlin und der Internationalen Akademie Berlin 1999 In Jampert Karin Schl sselsituation Sprache Spracherwerb im Kindergarten unter besonderer Ber cksichti gung des Spracherwerbs bei mehrsprachigen Kindern Leske Budrich Opladen 2002 188 der Paulskirchenverfassung http
62. Monat In diesem Stadium bilden sich Gewohnheiten heraus die Piaget aber noch nicht als Intelligenz bezeichnet Den Handlungen des Kindes liegt noch keine Unterscheidung zwischen Zweck und Mitteln zugrunde sondern das Verhalten unterliegt vielmehr noch dem Zufallsprinzip d h Verhalten das zu einem interessanten Ergebnis f hrt wird durch Wiederholung zu einer Gewohnheit Stadium III 4 bis 10 Monat In dieser Stufe steht das Kind nach Piaget an der Schwelle zur Intelligenz Es findet im Gegensatz zu den vorherigen Stufen eine Zweck Mittel Differenzierung statt Als Bei spiel gibt Piaget den Versuch eines Kindes in dem oben genannten Alter nach einer Schnur zu greifen die vom Dach seines Stubenwagens herunterh ngt mit der es die am Dach aufgeh ngten Spielsachen sch tteln kann Das Kind wiederholt das Ziehen zu n chst mit ungeahnten Auswirkungen also als Gewohnheit ohne Differenzierung Im Gegensatz dazu reicht es sp ter einfach ein Spielzeug unter dem Dach des Stubenwa gens aufzuh ngen damit das Kind die Schnur sucht Dieses Verhalten ist f r Piaget eine erste Zweck Mittel Differenzierung Stadien IV und V 10 bis 12 Monat 12 bis 18 Monat Im vierten Stadium 10 bis 12 Monat verfolgt das Kind schon ein Ziel wenn es zum Beispiel einen Gegenstand haben m chte Dazu testet das Kind verschiedene Mittel in diesem Fall zum Beispiel einen Erwachsenen an die Hand nehmen Piaget geht davon aus dass die Koo
63. Notwendigen den Bourdieu als popul ren oder barbarischen Geschmack bezeichnet vgl Bourdieu 1994 60 f Die Klassen grenzen sich nach Bourdieu durch Geschmack und dem damit verbundenen Lebensstil voneinander ab In der Sozialisation erwirbt der Mensch seine Haltung zur Welt seine Dispositionen etc Dies bezeichnet Bourdieu als Habitus Ein Mensch hat in seiner Herkunftsfamilie gelernt wie man isst wie man einen Raum betritt und wie man spricht Der Habitus dient dazu sich von der anderen Gruppe zu der man nicht geh rt und auch nicht geh ren will immer wieder abzugrenzen Menschen erken nen sich anhand des Habitus wieder der immer als Klassenhabitus zu verstehen ist Die wissenschaftliche Einteilung in Klassen f hrt zur gemeinsamen Wurzel der von den Akteuren geschaffenen klassifizierbaren Praxisformen und ihren klassifizierenden Urteilen ber die eigene Praxis so gut wie die der anderen der Habitus ist Erzeugungsprinzip objek tiv klassifizierbarer Formen von Praxis und Klassifikationssystem principium divisiones dieser Formen In der Beziehung dieser beiden den Habitus definierenden Leistungen der Hervorbringung klassifizierbarer Praxisformen und Werke zum einen der Unterscheidung und Bewertung der Formen und Produkte Geschmack zum anderen konstituiert sich die repr sentierte soziale Welt mit anderen Worten der Raum der Lebensstile Bourdieu 1994 277 f Ein Wiedererkenn
64. Pate des Ansatzes Er und seine Forschergruppe entwarfen das Strukturmodell der Curriculumrevision das seinen Aus gang statt von F chern von Verwendungssituationen nimmt In diesem Konzept sollten allerdings die Experten als Vertreter verschiedener Wissenschaftsdiziplinen die Situatio nen analysieren Im Gegensatz dazu entwickelte das Deutsche Jugendinstitut mit seiner Arbeitsgruppe Vorschulerziehung den Situationsansatz mehr mit dem Augenmerk auf die Erzieher die Eltern und die Kinder die selber als Experten f r die allt glichen Si tuationen gesehen werden Das schlie t die Hinzunahme von Experten aber nicht aus Einen dritten ideengeschichtlichen Einfluss hatte die Community Education Henry Morris Gr nder einer der ersten Community Schools in England oder John Dewey der f r die amerikanische progressive education steht sind Vertreter dieser Richtung vgl Zimmer 2005 85 Was ist denn nun aber eine situationsorientierte Sprachf rderung Lipski beschreibt dies so Sprachf rderung im sozialen Kontext mu zuallererst unter dem Gesichtspunkt der Re levanz begriffen werden Diese Formel ist als Aufforderung zu verstehen sprachliches Han deln in unseren Erziehungseinrichtungen f r die Beteiligten bedeutungsvoll werden zu las sen Ich bin der Ansicht da diese Forderung am ehesten innerhalb des Situationsansat zes eingel st wird Lernen stellt sich als Entwicklung von Handlungsf higkeit der Betei li
65. Programm wurde so ver ndert e Wenn neben der Zweitsprache auch die Erstsprache als Unterrichtssprache verwendet wird so bezeichnet man diesen Typ als early partial immersion Dieses Programm setzt auch fr h ein und es wird halbt gig oder in einer entsprechenden Anzahl von F chern in der Erstsprache unterrichtet vgl Stern 1978 165 in Graf 1987 e Eine weitere Ver nderung ist das late immersion Programm das erst in der 4 bis 8 Jahrgangsstufe beginnt Dazu kann man die in Deutschland seit Ende der sechziger Jahren bilingualen Z ge an den verschiedenen Schulformen z hlen die zun chst einer autochthonen Sch lerschaft vertiefte Kenntnisse in einer eu rop ischen Nachbarsprache in der Regel Franz sisch oder Englisch aber auch Nieder l ndisch Italienisch Spanisch usw vermitteln sollten Inzwischen werden auch diese Schulen wie andere Schulen dieser Schulform ebenfalls von einer sprachlich hetero genen Sch lerschaft besucht Siebert Ott 2001 21 Interessant ist auch die Frage wie viele Sprachen gelernt werden k nnen Als m gliche Antwort kann man zwei verschiedene Modelle des immersion Programms betrachten n mlich die doppelte immersion und die reziproke immersion Bei der doppelten immersion handelt es sich um eine homogene Gruppe die zwei ihnen nicht bekannte Sprachen lernen Bei der reziproken immersion auch two way immersion genannt ist die Gruppe sprachlic
66. Projekts in der Niederlausitz In Das bilinguale Sprachprogramm WITAJ in der Kindertagesst tte und in der Schule in der Niederlausitz Do mowina Verlag Bautzen 2006 Emert Karl Hrsg Gibt es die Sprachbarriere noch Schwann D sseldorf 1 Aufl 1979 Ervin Susan Osgood Erwin Second language learning and bilingualism In Journal of Abnormal in Social Psychology 49 Supplement 1954 136 146 Esser Hartmut Sprache und Integration Die sozialen Bedingungen und Folgen des Spracherwerbs von Migranten Campus Fankfurt New York 2006 Estel Bernd Nation und nationale Identit t FernUniversit t Hagen 1993 Felix Sascha W Psycholinguistische Aspekte des Zweitsprachenerwerbs Narr Darmstadt 1982 Fernald Anne Taeschner Traute Dunn Judy Papousek Mechthild Boysson Bardies B n dicte Fu kui Ikuko A crosslanguage study of prosodic modifications in mothers and fathers speech to preverbal infants Journal of Child Language 16 1989 977 1001 Feudel Werner Adalbert von Chamisso Leben und Werk Reclam Leipzig 3 Aufl 1988 Fervers Helga Fehlerlinguistik und Zweitsprachenerwerb Wie Franzosen Deutsch lernen Librairie Droz Geneve 1983 Franceschini Rita Das Gehirn als Kulturinskription In Ein Kopf viele Sprachen Koexistenz In teraktion und Vermittlung Shaker Verlag Aachen 2002 Franceschini Rita Code switching and the notion of Code in linguistics proposals for a dual focus model In
67. Re flexion gesellschaftspolitischer Hintergr nde erstellt werden sollten Das Kapitel sechs befasst sich mit wissenschaftlichen Untersuchungen zur Zwei und Mehrsprachigkeitsforschung Es werden verschiedene Theorien zum Zweitspracherwerb und verschiedene Modelle und Konzepte zur F rderung von Mehrsprachigkeit aufge f hrt um die Frage zu kl ren wie Zwei bzw Mehrsprachigkeit im Vorschulalter gef r dert werden kann Im siebten Kapitel werden die Sorben und D nen als Beispiel f r gelebte Zweisprachig keit in der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt Es wird eine historische Ordnung hergestellt um zu zeigen wie diese Gruppen im Lauf der Geschichte um den Erhalt ih rer Sprachen gek mpft haben und in welchem gesellschaftspolitischen Spannungsfeld Sprachen stehen Diese Gruppen haben Konzepte der Sprachf rderung f r den Vor schulbereich zum Erhalt ihrer Sprachen entwickelt die als grundlegende Beispiele f r Konzepte der zwei bzw mehrsprachigen Sprachf rderung dienen k nnen Das Kapitel acht erweitertet die Analyse der Fragestellung um einen naturwissenschaft lichen Zugang indem Ergebnisse der Hirnforschung im Bezug auf Mehrsprachigkeit dargelegt und ausgewertet werden Die Ergebnisse geben Hinweise f r eine m gliche F rderung von Mehrsprachigkeit von Kindern im Vorschulalter Im Kapitel neun werden aktuelle Sprachf rderungskonzepte die die in den vorherigen Kapiteln diskutierten Aspekte in unterschiedlicher Wei
68. Rechte Als Konsequenz m ssen aus meiner Sicht f r alle Kinder die in heterogenen Gruppen vorkommen Sprachf rderungsprogramme entworfen werden Da sind f r mich nicht auf der einen Seite die Kinder mit Migrationshintergrund und auf der anderen Seite die so genannten deutschen Kinder sondern in den Gruppen sind einzelne individuelle Pers nlichkei ten die alle ein Recht auf mehrsprachige F rderung haben 269 10 Situationsansatz und Sprache Nach Jampert ist Sprache keine Situation sie beeinflusse vielmehr viele Situationen und ihren Verlauf Durch die Sprache k nne das Kind bewusst und emanzipatorisch mit sei ner Umgebung umgehen denn Sprache sei das Medium das die Vermittlung der Ziele des Situationsansatzes wie Autonomie Solidarit t und Sachkompetenz erm glicht vgl Jampert 2002 115 Als der Situationsansatz Konturen gewann wurde die p dagogische Arbeit unter das Ziel gestellt Kinder verschiedener Herkunft und mit unterschiedlicher Lerngeschichte zu bef higen in Situationen ihres gegenw rtigen und k nftigen Lebens m glich autonom solida risch und kompetent zu handeln Autonomie bedeutet Selbstbestimmung Unabh ngigkeit Eigeninitiative Selbst ndigkeit Erziehung zur Autonomie will Kinder wie Erwachsene dar in f rdern ihren Anspruch auf Selbstbestimmung der zugleich ein Anspruch aller Men schen ist zu vertreten Also Eigensinn Durchaus Aber nicht ohne Gemeinsinn Denn das Ziel einer Erziehu
69. Rechte der sorbischen Bev lkerung e Das Gesetz wird am 12 09 1950 auf Brandenburg ausgedehnt vgl Hansen Jannasch 199272 Auf der Grundlage dieser Gesetze und dem Artikel 11 der DDR Verfassung vom 07 10 1949 war die rechtliche Basis f r eine kulturelle Teilautonomie der Sorben er reicht 202 Nach den Ausf hrungen von Hansen und Jannasch wurde den Sorben nicht nur im Bil dungswesen sondern auch in anderen Bereichen Autonomie einger umt denn Sorbisch war als Gerichtssprache und im Beh rdenverkehr erlaubt Hinzu kam eine zweisprachi ge Beschriftung ffentlicher Einrichtungen und Stra en im deutsch sorbischen Gebiet vgl Elle 1997 145 Au erdem durfte Sorbisch auch in den Sitzungen der Gemeindevertretung gesprochen werden und amtliche Verlautbarungen waren wie die Wahlunterlagen zweisprachig vgl Urban 1980 79 ff Die sorbischen Vereine erhielten einen Verlag ein staatliches Ensemble f r Sorbische Volkskultur das Haus f r Sorbische Volkskunst ein Lehrerbildungsinstitut und das sor bische Studio des Rundfunks der DDR vgl Heckmann 1992 26 f Trotz der rechtlichen Zusicherung der Teilautonomie hat es praktische Schwierigkeiten gegeben denn nicht alle Jugendlichen konnten nach zw lf Jahren systematischer Zwangsgermanisierung Sorbisch sprechen Deswegen gab es zun chst wenige sorbi sche Schulen oder Sorbisch als Unterrichtsfach erst Ende der vierziger Jahre existierten in der Lausitz
70. Selbstverst ndlichkeit eines gleichberechtigten politischen Mandats f r den SSW aus interkultureller Sicht Eine Dokumenten und Quellenanalyse aus Anlass der parteipolitischen Auseinandersetzungen ber die Bildung des Landesregierung in Schleswig Holstein nach der Landtagswahl am 20 Februar 2005 Der andere Verlag T nning L beck Marburg 2006 Cohen Andrew D The Case for Partial or Total Immersion Education In Simoes Antonio jr Ed The Bilingual Child Academic Press New York 1976 65 89 Cummins James Linguistic interdependence and the educational development of bilingual children Review of Education Research 29 1979 222 251 Cummins James The language and culture issue in the education of minority language children In Review of Educational Research Vol 10 1979 80 No 4 72 88 Cummins James Die Schwellenniveau und Interdependenz Hypothese Erkl rungen zum Erfolg zweisprachiger Erziehung In Swift James Hrsg Bilinguale und multikulturelle Erziehung K nigshausen Neumann W rzburg 1982 34 43 Cummins James Swain Merrill Bilingualism in education Aspects of theory research and prac tice Longmann London 1986 289 Dangschat Jens S Du hast keine Chance also nutze sie Arme Kinder und Jugendliche in benach teiligten Stadtteilen In Mansel J rgen Klocke Andreas Hrsg Die Jugend von heute Juve nta Weinheim M nchen 1996 152 173 Damasio Antonio R Descartes Irrtum F hlen D
71. Stadium In diesem Stadium wird die Nachahmung nach Piagets Untersuchungen systematischer d h die Akkomodation geschieht nun durch gelenktes und systematisches Ausprobie ren Das Kind probiert nicht nur wie im vierten Stadium die einzelnen bekannten Sche mata aus sondern es differenziert die Schemata vgl Piaget 1975 26 ff Auf diese Weise ist die Nachahmung eine Art systematische Akkomodation geworden die dahin tendiert die Schemata in Funktion des Objektes zu modifizieren im Gegensatz zu den Akkomodationen die mit dem Intelligenzakt verbunden sind Piaget 1975 83 46 Das sechste Stadium Piaget nennt f r dieses Stadium drei Neuheiten n mlich erstens die unmittelbare Nach ahmung von komplexen Modellen zweitens die aufgeschobene Nachahmung und drit tens die Nachahmung von materiellen Dingen Bis zu diesem Stadium konnte das Kind laut Piaget nur T ne nachahmen die es kannte oder die es von ihm bekannten T ne ableiten konnte Nun ist das Kind in der Lage auch neue T ne zu reproduzieren ohne dass das Modell anwesend ist Es scheint aus seiner Erinnerung heraus T ne neu zu produzieren Piaget zieht den Schluss daraus dass sich die Akkomodation in diesem Stadium nun von der unmittelbaren Handlung gel st habe und von sich heraus innerlich ablaufe In diesem Stadium tritt nach Piaget noch eine andere F higkeit hinzu Piagets Annahme ist dass das Kind bis zu diesem Stadium nicht zu einer inneren Sprache f h
72. Turnen etc integrieren vgl Bachmann Kapitel sieben Lernen und Ex perimentieren sollte gem des Situationsansatzes in Situationen passieren die f r Kin der von Bedeutung sind und deswegen mit ihrem Handeln verkn pft werden K nnen Man kann als Fazit sagen dass von Sprachstandserhebungen Abstand genommen wer den sollte da Sprachstandserhebungen eine k nstliche Situation als Momentaufnahme darstellen die weder in den Alltag der Kinder integriert ist noch mit den vertrauten Be zugspersonen der Kinder verbunden wird Vielmehr werden die Kinder z B bei den 284 Sprachstandserhebungen in NRW in eine k nstliche Situation versetzt und von ihnen v llig unbekannten Grundschullehrern beurteilt Sollte das Kind bei der ersten Testung als defizit r beurteilt werden muss es als Vierj hriger in einer eins zu eins Situation einer fremden Person Rede und Antwort stehen um seine in der ersten Testung festge stellten Defizite berpr fen zu lassen Die Vorgehensweise ist f r das Vorschulalter nicht ad quat und gibt keinen Hinweis darauf wie die Kinder wirklich in ihrer vertrau ten Umgebung mit ihren Bezugspersonen und vertrauten Gleichaltrigen sprechen Au erdem werden diese so genannten Sprachkompetenztests wie z B in NRW nur in der deutschen Sprache durchgef hrt und es wird nicht getestet ob die Kinder in ande ren Sprachen kompetent sind Kinder wechseln wenn sie mehrere Sprachen lernen zwischen de
73. ab Eine Ausnahme dabei bildeten die Vokalisationen und motorischen Verhaltens formen Die Mutter schenkte der motorischen Entwicklung wie zum Beispiel dem Be ginn des Krabbeln und des Laufens besondere Aufmerksamkeit Unterst tzung des Blickkontakts kam maximal im 3 Monat bei 83 der Paare vor Anre gen von L cheln maximal im 5 Monat bei 53 der Paare Anregen und Kontrollieren von motorischen Aktionen Greifen oder Aufrichtungsbewegungen maximal im 5 und 7 Monat bei 82 4 und Anregen von Vokalisationen nahezu gleichbleibend vom 2 bis 15 Monat bei 71 bis 89 der Paare Mechthild Papousek 1994 119 Interaktive Spiele die von den Bezugspersonen selbst erfunden waren konnte Mecht hild Papou ek im Alter der Kinder von drei bis f nf Monaten beobachten die ihren H hepunkt im siebten Monat fanden Spiele die tradiert wurden konnten seltener beob achtet werden Au erdem folgte die Mutter dem Blick des Kindes und r ckte dann die Gegenst nde die das Kind visuell interessierten in den gemeinsamen Fokus Mechthild Papou ek konnte einen Beginn dieses Vorgehens der Mutter bereits ab dem dritten Monat beob achten und es kam zu einer signifikanten Verst rkung zwischen dem f nften und siebten Monat Kommunikative Routinen wie zum Beispiel Geben und Nehmen Verstecken und Finden Zeigen und Benennen etc wurden ab dem siebten Monat beobachtet Diese traten zwischen dem neunten und elften und zwischen dem dreizehnten un
74. als eigene kollektive Einheiten sondern ber die erfolgreiche Sozialintegration der Indivi duen in die relevanten Funktionssysteme hinein angestrebt Ethnische und kulturelle Ei genheiten und die sprachliche Vielfalt sind in dieser Perspektive vollkommen selbstver st ndliche Formen der individuellen Lebensgestaltung ganz so wie andere Lebensstile auch Insofern unterscheidet sich die entsprechende Integrationspolitik nicht grundle gend von anderen sozialen Kompensationen wie etwa der Startnachteile von Kindern aus benachteiligten Familien allgemein Esser 2006 549 f Eine Konsequenz dieser Perspektive k nnte sein dass alle Menschen um gesellschafts f hig zu sein Kompetenzen f r das Leben in diesen pluralistischen Gesellschaften be sitzen m ssen Bezogen auf Sprache k nnte es bedeuten dass alle Individuen eine mehrsprachige Kompetenz aufweisen m ssen auch die vor bergehend Sesshaften Esser fordert die Nutzung der Potentiale der ethnischen und kulturellen Vielfalt und all der Talente die die Migranten im Prinzip stets mitbringen Das aber sind neben der Unterbindung schon der strukturellen Ursachen von ethnischen Konflikten gesellschaftliche G ter von kaum bezifferbaren Wert einem Wert der allen zugute kommt nicht zuletzt auch denjenigen wieder die ohnehin die besseren Chancen haben und auch etwas tun m ssten aber dazu nicht leicht zu bewegen sind den Einheimischen Alles andere kan
75. an 1 Der regulative Zusammenhang dies sind die Autorit tsbeziehungen in denen dem Kind die moralische Ordnung und ihre verschiedenen St tzen bewusst gemacht werden 2 Der Zusammenhang in dem unterrichtet wird hier lernt das Kind etwas ber das objektive Wesen der Dingwelt und von Personen und eignet sich verschiedene Fertig keiten an 3 Die Vorstellungs und Erfahrungszusammenh nge hier wird das Kind ermutigt zu experimentieren und sich seine Welt auf seine eigene Weise neu zu schaffen 4 Der interpersonale Zusammenhang hier werden dem Kind seine affektiven Zu st nde wie die anderen bewusst gemacht vgl Bernstein 1972 270 Die Kultur kommt dadurch zum Ausdruck wie diese vier Zusammenh nge im Bezug auf Sprache Wirkung zeigen Bernsteins Idee ist dass die Tiefenstruktur der Kommuni kation als restringierter Code bezeichnet werden kann wenn diese vier Punkte vorwie gend durch den Gebrauch der restringierten Sprachvariante zum Ausdruck kommen Dieser Code weise eine enge Verbindung zu vergemeinschafteten Rollen und partiku laren Bedeutungssystemen auf Werden die genannten vier Punkte berwiegend durch einen elaborierten Sprachge brauch verwirklicht dann ist die Tiefenstruktur der Kommunikation ein elaborierter Code Dieser Code ist verbunden mit individualisierten Rollen und kann universale Be deutungen hervorbringen vgl Bernstein 1972 71 Der restringierte Code ist gekennzeichnet durch 1
76. an das Verhalten bilingualer Menschen Kinder oder Erwachsene verabschieden sollten So ist es unwahrscheinlich dass Bilinguale dazu in der Lage sind sich in allen ihren Sprachen ber jedes Thema gleicherma en fl ssig rhetorisch versiert lexikalisch differenziert oder auch nur gerne zu unterhalten Die Ar beitsteilung zwischen den Sprachen kann sich allerdings im Laufe eines Lebens in Abh n gigkeit von Gebrauchsgelegenheiten ndern Wichtig ist es auch das Mischen von Spra chen Code Switching oder Mixing das zum normalen unmarkierten Diskurs bilingualer Sprechergemeinschaften geh rt vom Ruf eines Defizits zu befreien und es als pragmati sche und stilistische Ressource anzuerkennen vgl Auer 1998 Hinnenkamp Meng 2005 Meyers Scotton 2006 Tracy 2006 Tracy 2007 88 8 3 Codeswitching und mentale Vernetzung In den sehr heterogenen und zahlreichen Arbeiten zum Codeswitching kann man ideal typisch da diese Formen beide in bilingualer Rede vorkommen zwei Typen unterschei den 248 1 Soziolinguistisch interpretierbares Codeswitching Der Wechsel von einer Sprache in die andere ist zum Beispiel von den Faktoren wie dem Gespr chspartner der sozialen Rolle dem Thema und der Interaktion in ihrer Art beeinflusst d h der Wechsel ist stilistisch und metaphorisch motiviert 2 Psycholinguistisch interpretierbares Codeswitching Bei dieser Form wird ange nommen dass ein der Wechsel von einer in die andere S
77. angewandt gefestigt ge bt Das gleiche gilt f r das Nacherz hlen oder Dramatisieren von sorbischen M rchen und Bilderbucherz hlungen in deutscher Sprache Wenn sorbischsprachige In halte mitvermittelt wurden k nnen diese wenn sie nicht zu schwierig sind und ihre Ein ordnung sinnvoll ist reproduziert werden Bachmann 1975 66 Allerdings ist zu kritisieren dass Bachmann f r das Sachgebiet Bekanntmachen mit Mengen Vergleichen von L ngen Breiten und H hen den Gebrauch der sorbischen Sprache leider nicht als sinnvoll ansieht da die Kinder mit Hilfe entsprechender Ope rationen mit wirklichen Dingen abgebildeten Dingen und immer st rker verallgemei nernden Symbolen allm hlich beginnen m ssten von den konkreten Erscheinungen zu abstrahieren die Dinge ihrer Umgebung nach den verschiedenen Merkmalen zu gruppieren und durch geistige Operationen in vielf ltiger Weise zu kombinieren Bachmann 1975 65 Bachmann glaubt nicht dass deutschsprachige Kinder diesen Anforderungen die dieses Gebiet an das Abstraktionsverm gen stelle in der sorbischen Sprache bew ltigen k nn ten Dies ist leider ein Bruch in dem ansonsten gut durchdachten Konzept Bachmanns Die an anderer Stelle ausgef hrten Ergebnisse des in Kanada entwickelten Immersion Konzepts widersprechen der Annahme Bachmanns dass man in dem mathematischen Bereich nicht mit der Zweit oder Drittsprache arbeiten k nnte 210 Interessant ist alle
78. arbeiten nach dem offenen Ansatz betreut Der Gebrauch der franz sischen Sprache begann 1999 als Projekt mit zw lf Kindern und ist dann f r alle Kinder bernommen worden Besonders interessant ist dass schon die Kinder ab dem ersten Lebensjahr mit den franz sischen Liedern und Spielen in Kontakt gebracht wer den es werden in zwei nach Alter gestaffelten Gruppen eine im Alter von 1 3 Jahren und eine im Alter von 4 6 Jahren t glich Franz sischangebote durchgef hrt Um eine Kontinuit t des Zweitspracherwerbs zu erreichen wird von den Kindern die sich f r das Franz sischangebot entschieden haben eine regelm ige Teilnahme an den Grup penangeboten erwartet w hrend am Mittag noch ein offener franz sischsprachiger Mittagskreis stattfindet Nauwerck charakterisiert die Inhalte des Mittagskreises wie Lieder Reime Fingerspiele als mehr auf Imitation ausgerichtet so dass die Kinder je derzeit einsteigen k nnen Au erdem weist dieser Kindergarten noch die Besonderheit auf dass es ein w chentliches Treffen mit der benachbarten deutsch franz sischen Ein richtung gibt und der Kindergarten Raupe Nimmersatt Kontakt zu den Vorschulein richtungen einer staatlichen ecole maternelle und zwei ABC Klassen nahe Mulhouse im Elsass hat Au erdem unterscheidet sich der Kindergarten Raupe Nimmersatt von den anderen von Nauwerck untersuchten Einrichtungen dadurch dass auch drei k rper lich und geistig behinderte Kinder
79. auch in den Mittel punkt von Lernprozessen ger ckt werden vgl Jampert 2002 116 zusammenfassend kann festgehalten werden da sowohl der Situationsansatz als auch die offene Kindergartenarbeit einen Rahmen bilden in den sich sprachp dagogisches Han deln in den Kindergartenalltag einbeziehen l t Voraussetzung ist da die Erzieherinnen ber Kenntnisse von Spracherwerbsprozessen verf gen die es erm glichen bei der Beob achtung Reflexion und Planung des Kindergartenalltags sprachp dagogische Aspekte ein flie en zu lassen Kolonko 1996 37 zit nach Jampert 2002 116 Zimmer beschreibt in einer R ckblende wie der Situationsansatz entstanden ist Das Ende der sechziger Jahre war davon gepr gt dass Bildungsforscher die M glichkeiten 270 der fr hkindlichen F rderung hervorgehoben haben Grundidee davon war dass die An lagen von Kindern eben nicht schichtspezifisch verteilt sind und die Arbeiterkinder eben nicht die letzten begabungsm igen Fettaugen ungestrafte Aussage von Karl Valen tin M ller in den f nfziger Jahren zit nach Zimmer 2005 81 ff sind Der Aufbruch der von den Aussagen der Bildungsforscher ausgel st wurde f hrte Eltern in Versu chung statt Gute Nacht Geschichten vorzulesen den Kindern stattdessen Leselernkar ten zu zeigen Diese ganze Bewegung f hrte zu Verwirrungen zu der auch der Bil dungsrat beitrug weil er auf der einen Seite den vorschulischen Bereich a
80. auf einer allgemeineren Ebene Lenneberg gibt einen berblick ber sein Reifungsmodell wie folgt Mit Vollendung von Vokalisation und Sprache 12 Wochen Schreit viel weniger als mit 8 Wochen wenn zu ihm gesprochen oder genickt wird l chelt es worauf helle gurgelnde Laute folgen die ge w hnlich als Gurr Laute bezeichnet werden sie haben einen vokal hn lichen Charakter und werden in der Tonh he moduliert das Gurren h lt 15 20 Sekunden an 16 Wochen Reagiert eindeutiger auf menschliche Laute wendet den Kopf die Au gen scheinen den Sprecher zu suchen gelegentlich glucksende Laute 20 Wochen Die vokal hnlichen Gurr Laute beginnen sich mit mehr konsonanti schen Lauten zu vermischen labiale Frikative Spiranten und Nasale kommen h ufig vor akustisch unterscheiden sich alle Vokalisationen deutlich von den Lauten der vollentwickelten Sprache der Umwelt 6 Monate Das Gurrren wird zum Lallen das einsilbigen u erungen hnelt weder Vokale noch Konsonaten kehren in der festgelegten Reihenfolge wieder die h ufigsten u erungen klingen wie ma mu da oder di 8 Monate Verdopplung oder andauerndere Wiederholungen wird blich Intonati onsstrukturen werden deutlich u erungen k nnen Nachdruck und Emotionen signalisieren 34 Mit Vollendung von Vokalisation und Sprache 10 Monate Vokalisationen sind mit Lautspielen vermischt wie Gurgeln und Blasen bildung scheint La
81. bez glich der Entwicklung des Bedeutens gemacht hat Als erste Stufe der gemeinsamen Aufmerksamkeit gibt Bruner die Suche nach anhalten dem Blickkontakt an Am Ende des zweiten Lebensmonats des Kindes geh rte der Blickkontakt mit stimmlicher Untermalung zum festen Repertoire zwischen Mutter und Kind Ab dem dritten Lebensmonat Jonathans hat die Mutter einen Gegenstand eine Puppe als Gegenstand der gemeinsamen Aufmerksamkeit gew hlt den sie mit dem Satz be gleitete Siehst du die h bsche Puppe Bruner beobachtete dass die Sprache das Be achten von Gegenst nden begleitete und somit an die Handlungen angepasst war Im Gegensatz zu Piagets Egozentrismusthese ist Bruners Fazit dass Kinder schon sehr fr h zum Beispiel beim Absuchen der Umgebung nach einem Gegenstand in der Lage sind die Perspektive eines anderen zu bernehmen Bruner berichtet von dem Experi ment Butterworth das ergab dass Kinder im Alter von einem Jahr der angegebenen Blickrichtung folgen um einen Gegenstand zu finden Konnte das Kind keinen Gegen stand entdecken wendete es seinen Blick wieder dem Erwachsenen zu um in der Hoff nung vielleicht doch einen Gegenstand zu finden noch einmal dem Blick des Erwachse nen zu folgen vgl Bruner 1987 56 ff Ab dem sechsten und siebten Monat versuchte das Kind in erster Linie Gegenst nde zu ergreifen Die wichtigste Neuerung in dieser aktiven Phase ist da das Kind jetzt zum Sender von Sign
82. das folgende Beispiel mi gol K se no pol Tintenfisch mi kann Milch no ban Aal mi gag Joghurt no pap Krabbe no pat Butter no pit Hai Szagun 1986 75 Eine Hypothese die das Kind aufstellen k nnte w re dass alle Milchprodukte am An fang die Silbe mi und alle Fische no aufweisen Eine sinnvollere Hypothese w re dass mi am Anfang von W rtern zu finden ist die mit g und k anfangen und no am Anfang von W rtern ist ist die mit p oder b anfangen Die Frage ist nun warum die zweite Re gel die bessere Regeln sein soll Sie sei insofern besser weil sie keine Ausnahme zulas se Chomskys Idee ist dass die Kinder bei dem so genannten Hypothesenbewertungs verfahren die Grammatik beim Abw gen ausw hlen die am leistungsvollsten ist Aller dings erkl rt Chomsky nicht wie dieser Prozess von Statten geht 30 Auf die Frage was wir w ssten wenn wir f hig seien eine Sprache zu sprechen und zu verstehen hat Chomsky geantwortet wir versuchen dabei eine Grammatik zu konstruieren eine Theorie der jeweiligen Sprache die beschreibt wie diese Sprache jeder sprachlichen u erung spezifische men tale Repr sentationen zuschreibt und auf diese Weise die Form und Bedeutung der u e rung bestimmt Die zweite und weitaus schwerere Aufgabe f hrt uns dar ber hinaus auf die Ebene der echten Erkl rung Hierbei versuchen wir eine Theorie der U
83. dass sie vielmehr unbewusst auch nach ande ren Kriterien betrieben wird So sind im Allgemeinen die Kinder aus Elternh usern mit ei ner guten Schulbildung und einer Besch ftigung die ein hohes soziales Prestige hat z B h here Beamte und h here Angestellte wesentlich erfolgreicher beim Erwerb von hohen Schulabschl ssen als solche deren Eltern nur eine geringe Schulbildung erhielten und die ber wenig soziales Berufs Prestige verf gen Hansen Wenning 2003 9 Hansen und Wenning sehen andere Kriterien als die wirkliche Leistung der Sch ler f r die Differenzierung der Sch ler als urs chlich Als Merkmal zur Abgrenzung von Grup pen lie en sich verschiedene Kriterien f r die Abgrenzung von Gruppen die im ffent lichen Schulwesen als Minderheiten diskriminiert werden wie zum Beispiel Behinde rung soziale Unterschiede in der Form von Geschlechter bzw Genderfragen der sexuellen Orientierung oder an Bourdieu orientiert die Ausstattung mit finanziellem kulturellem und sprachlichem Kapital finden Wesentlich ist auch dass eine Minderheit auch eine zahlenm ig gr ere Gruppe als die Mehrheit sein kann und dass ein Indivi duum einerseits einer diskriminierten Minderheit und auf der anderen Seite einer diskri minierenden Mehrheit angeh ren kann Ein Kriterium wird f r Hansen und Wenning immer wieder als Differenzierungslinie genannt das Merkmal Ethnie Bezogen auf Deutschland hei t dies d
84. den Kindern die Formen von Sozial und Rollenbeziehungen herstellt die an scheinend Voraussetzung f r die verbale Planung im elaborierten Kode sind und andere seits auf den vorhandenen spezifischen Formen des intelligenten Verhaltens aufbaut sie bis zu einem gewissen Grade funktionsf hig bel t und sinnvoll in die gezielten Lernpro zesse integriert Oevermann 1973 446 ff 4 3 J rg Schlee J rg Schlee ist mit seiner Untersuchung der Frage nachgegangen ob sich die Theorie Bernsteins auch auf Vorschulkinder bertragen lasse Schlee gr ndete seine Untersu chung auf von ihm genannte Kritikpunkte bisheriger Untersuchungen denn f r ihn war die bertragung der Untersuchung Bernsteins die im angels chsischen Raum durchge f hrt wurde auf die Verh ltnisse der Bundesrepublik Deutschland fraglich da es sich um verschiedene Sozialstrukturen handele Au erdem kritisierte Schlee dass die bishe rigen Untersuchungen zur Sprachbarrierentheorie immer nur einzelne Ausschnitte des Sprachverhaltens betrachteten Schlee monierte dass nur die Untersuchung von schrift lichen u erungen wie Oevermann sie durchgef hrt hat keine eindeutige Auskunft ber die Sprachf higkeit von den Probanden gebe Weiterhin seien bei den von Bern stein durchgef hrten Gruppendiskussionen und Interviews die Einfl sse der Interaktio nen unter den Teilnehmern unber cksichtigt geblieben V llig ungekl rt sei die Frage des Verst ndnisses der Sprache
85. der Sprache zu Grunde liegenden Struktur selbst bedingt genau wie beim Erwerb der Erstsprache vgl Fervers 1983 46 Konsequent vertreten w rde der Erstspracherwerb und der Zweitspracherwerb nach dieser Hypothese gleichen Regeln folgen Die Lerner der zweiten Sprache m ssten dann automatisch das Niveau der Erstsprache erlangen Es ist deshalb witzlos den ESE mit dem ZSE vergleichen zu wollen Es ist etwas anderes ob wir die Art wie wir von unserer Mutter oder wem sonst Deutsch gelernt haben mit a 170 der Art vergleichen wie wir im Gymnasium Latein gelernt haben oder b der Art wie z B ein t rkischer Arbeiter Deutsch lernt Damit soll selbstverst ndlich nicht geleugnet wer den da in all diesen Erwerbsformen Gemeinsamkeiten enthalten sind die aus dem menschlichen Sprachverm gen berhaupt folgen Klein 1992 37 Damit wird offensichtlich dass diese These so konsquent nicht vertreten werden kann und Klein sagt Das Fazit ist daher da es zwischen ESE und ZSE Gemeinsamkeiten und Verschieden heiten gibt und da es vern nftig ist diese sowie ihre Ursachen zu ermitteln statt einseiti ge Thesen zu postulieren Klein 1992 37 6 2 1 3 Interlanguage Hypothese Selinker entwickelte die interlanguage Hypothese Seine These ist dass beim fr h kindlichen L1 Erwerb eine angeborene Sprachstruktur verwendet wird w hrend bei den meisten F llen des sp teren L2 Erwerbs eine andere Str
86. deutschen Sprachf rderung ste hen deswegen zumeist die Migrantenkinder die so genannte Risikogruppe Der Bil dungssenator der Stadt Berlin B ger sagt Das zeigt den enormen Bedarf an Sprachf rderung bei unseren J ngsten Dabei geht es nicht nur aber vor allem um Kinder mit Migrationshintergrund Hier m ssen wir viel tun und hier tun wir viel Wir haben in Kitas und Schulen gute M glichkeiten geschaffen um vor der Schule Deutsch sprechen zu lernen In punkto Verbindlichkeit und Umfang ist Berlin mit dieser vorschulischen Sprachf rderung Vorreiter unter allen Bundesl ndern Deutsch ist der Schl ssel zur Bildung diese Erkenntnis teilen inzwischen alle Das beitragsfreie Kita Jahr ist eine Einladung an alle Eltern ihre Kinder in den Sprach F rder garten namens Kita zu geben Das ist ein wichtiger Schritt zu mehr Chancengerechtigkeit auch f r die Schulkarriere denn Kita Zeit ist Bildungszeit http www kindertagesbe treuung de K937 html Stand 11 04 2008 List stellt fest dass es zwar eine Realit t sei dass berproportional viele Kinder mit Mi grationshintergrund aufgrund ihrer mangelhaften Deutschkenntnisse in der Schule nicht erfolgreich seien Nat rlich sei der zeitverz gerte Beginn des Deutschlernens ein Pro blem mit dem im Bildungswesen umzugehen sei Aber bekanntlich mischten sich die Ursachen mit anderen sozio konomischen Gegebenheiten von denen auch deutschspra chige Fami
87. die M glichkeit der symmetrischen institutionellen Organisation Ko offizialit t von Sprachen in einem Gebiet d h in einem Territorium sind zwei oder mehr Sprachen gleichgestellt Diese offizielle Gleichstellung kann aber eine gesell schaftliche Asymmetrie nicht verhindern Auch solche Sprachen denen genau derselbe Status zukommt k nnen eine unterschiedliche Wertung ihres Prestige und ihres Status erfahren Ein Beispiel das Kremnitz anf hrt ist die Schweiz die zwar offiziell drei gleichberechtigte Sprachen hat aber diese Gleichberechtigung ist in der Praxis nicht so vorzufinden Nach Kremnitz kann die Symmetrie immer nur auf ein definiertes Territo 147 r um bezogen sein So sind zwar im autonomen Katalonien in Valencia und auf den Ba learen das Katalanische und das Kastilische in einer nahezu symmetrischen Situation nicht jedoch im brigen spanischen Staat wo das Katalanische keinerlei Rechte genie t Eine weitere Begrenzung der Symmetrie liegt dann vor wenn B rger sich zu Sprechern einer bestimmten Sprache bekennen m ssen und dann auf die Verwendung im ffentli chen Leben bestehen k nnen Neben der symmetrischen institutionellen Organisation gibt es auch die asymmetrische institutionelle Organisation Kremnitz unterscheidet verschiedene F lle dieser Form Zun chst gibt es die M glichkeit der Duldung und F rderung anderer Sprachen Dieser Fall tritt ein wenn ein Staat anderssprachige Gruppen anerkennt und
88. die Peer Gruppe die Schule und den Arbeitsplatz vgl Bernstein 1972 261 ich werde unser Thema eingrenzen auf die Sozialisation innerhalb der Familie doch sollte klar sein da der Zentrier und Filterproze dem die kindliche Erfahrung innerhalb der Familie in gro em Ma e unterliegt einen Mikrokosmos innerhalb der makroskopischen Gesellschaftsordnungen darstellt Unsere Frage lautet jetzt Welches sind die soziologi schen Faktoren die innerhalb der Familie die f r den Sozilisationsproze entscheidenden sprachliche Performanzakte performances beeinflussen Bernstein 1972 262 Bernstein sieht die Familie als Sozialisationsagentur die eine entscheidende Rolle beim Spracherwerb spielt Da Bernstein die Struktur der Familien verschiedenen Klassen zu ordnet besteht f r ihn ein enger Zusammenhang zwischen der Klassenzugeh rigkeit und der Sozialisation Er bertr gt diesen Einfluss der Klassenstruktur auf die Tiefen struktur der Kommunikation Wichtig dabei ist dass Bernstein davon ausgeht dass die ser Einfluss nicht endg ltig und unwiderruflich sei 88 Bernstein kritisiert dass nur einem winzigen Prozentsatz der Bev lkerung der Zugang zu den Grundlagen intellektueller Differenzierung und geistigem Wandel erlaubt w rde Diese Tatsache l sst Bernstein vermuten dass es unterschiedliche Bedeutungssysteme gebe die nur bestimmten Bev lkerungsgruppen zug nglich sind und die Gruppen von einander trennen Er bezeic
89. die verschiedenen Sprachenkombinationen gedacht die sich durch die rea len Begegnung von Kindern ergeben und die dann zu f rdern sind In NRW gibt es an den Grundschulen bereits seit Jahren ein Modell das die Sprachen der Kinder aufgreift Das so genannte Begegnungssprachen Konzept stellt folgende Ziele f r Grundschulkin der im Alter zwischen 7 und 10 Jahren in den Vordergrund e Freude am Umgang mit Sprachen wecken e die Gleichwertigkeit der Sprachen und Kulturen bewusstmachen e den Radius f r Kommunikation erweitern e Erscheinungsformen der eigenen Muttersprache durch Sprachvergleich besser erken nen e mit den Auspr gungen der eigenen Sprache durch Sprachvergleich differenzierter umgehen e zum gegenseitigen Verstehen erziehen Vorurteile und ethnozentrische Denkweisen abwehren vgl Kultusminister NRW 1992 Grundidee ist also nicht die so genannten international wertvollen Sprachen aufzu greifen und zu vertiefen sondern die Sprachen zu ber cksichtigen die sich in der p d agogischen Praxis in den Gruppen der Kinder finden und diese dann zu mindestens wertsch tzend zu behandeln besser noch die Sprachen zu f rdern um sie zu erhalten Konsequenterweise m ssten auch die deutschen Kinder Kenntnisse der Sprachen die die Kinder ihrer Gruppe sprechen erwerben damit sie im allt glichen Kontakt selbst n dig in den verschiedenen Sprachen interagieren K nnen indem sie z B in verschiede nen Sprachen miteinand
90. die von wendisch sprechenden Kindern be suchten Schulen in den Regierungsbezirken Liegnitz und Frankfurt a O sinngem e An wendung finden Ministerialerla vom 29 Dezember 1920 in Hansen Jannasch 1992 2 Durch die wenig sp tere Ablehnung der Sonderstellung der Sorben Wenden durch den Volksbildungsminister wird deutlich wie wechselhaft die Geschichte der Sorben Wen den war Dabei mu als oberstes Ziel festgehalten werden da die Wenden ein Teil unseres s chsi schen also des deutschen Volkes sind und demgem auch das gesamte deutsche Kultur gut mit in sich aufnehmen m ssen Urban 1980 23 in Hansen Jannasch 1992 2 In der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland gab es nach Kasper und Solta drei Phasen der Wendenpolitik der Nationalsozialisten In den ersten Monaten der Hilterherrschaft gab es nach den Angaben der Autoren offe nen Terror gegen ber der sorbischen Bev lkerung Dieser Terror u erte sich durch Verhaftungen sorbischer Arbeiter und f hrenden Pers nlichkeiten der sorbischen Kul turszene Au erdem wurde die sorbische Sokolorganisation und die sorbische Tageszei tung Serbske Nowiny aufgel st Im Zuge dieses Terrors wurden auch sorbischen Leh rer strafversetzt F r den Zeitraum Mitte 1933 bis zum Ende 1936 geben die Autoren eine R cksichtsnahme auf das Ausland an und sprechen von raffinierten Methoden der Unterdr ckungs und Ausrottungspolitk gegen ber den Sorben Wenden Z
91. diese klassifiziert die ihren Wohnsitz in eine Nachbargemeinde oder einen Nachbarbezirk verlegen long journey migrants legen eine ber die Nachbargemeinden oder bezirke hin ausgehende Distanz zur ck migration by statges ist ein Migrationstyp bei dem im Verlauf der Zeit auch l n gere Distanzen allerdings in mehreren Schritten zur ckgelegt werden Ravenstein bezieht sich nicht explizit auf das Kriterium Dauer aber er nennt als f nf ten Punkt noch temporary migrants Damit l sst sich r ckschlie en dass er die ge nannten Klassifikationen als permanent ansieht vgl Hoffmann Nowotny 1970 55 117 Wenning definiert Migration folgenderma en Eine Migration ist eine l ngerfristige r umliche Verlagerung des Lebensschwerpunktes ber eine gr ere Distanz bei der der bisherige soziale Aktionsraum verlassen wird Wen ning 1993 19 Dabei kann man Binnen und Au enwanderung nach dem Nicht berschreiten oder berschreiten von Grenzen unterscheiden Dabei k nnen Grenzen ganz verschiedene Kategorien sein Eine Au enwanderung kann bedeuten dass man auf einen anderen Kontinent in ein anderes Land eine andere Stadt etc auswandert Wenn die Wande rung innerhalb festgelegter Grenzen erfolgt so liegt eine Binnenwanderung vor wird eine festgelegte Grenze berschritten dann handelt es sich um eine Au enwanderung Wenn die Au enwanderung die berschreitung einer Staatsgrenze betr
92. drei genannten Aspekten f hrten Die Untersuchung und ihre Ergebnisse Richard und Jonathan wurden im Abstand von zwei Wochen zu Hause beobachtet Wenn in der Entwicklung der Kinder etwas Entscheidendes passierte wurde die Beob achtung auch intensiviert Bruner begann mit der Beobachtung als Richard f nf Monate und Jonathan drei Monate alt war Es wird hier die Untersuchung von Jonathan exemplarisch vorgestellt Bruner besuchte mit einem von zwei anderen Beobachtern oder die beiden anderen Be obachter alleine Jonathan f r je eine Stunde und sie machten eine halbst ndige Video und Tonaufzeichnung des Spiels zwischen Mutter und Kind Jonathan wurde beobachtet bis er 18 Monate alt war Die Familie entstammte der Mittelklasse der Vater war von Beruf Arzt die Mutter war Hausfrau ohne h here Bildung Die Eltern waren von Bruner informiert dass er die Sprachentwicklung der Kinder studieren wollte und er setzte die Eltern ber seine Thesen in Kenntnis Nach Bruner wurden die Angaben der Video und Tonb nder jeweils so schnell wie m glich nach der Aufzeichnung gew hnlich innerhalb einer Woche transkribiert da mit noch die Erinnerungen einflie en konnten Das Transskript sah folgenderma en aus In drei Kolonnen wurden die jeweiligen Situationen in zeitlicher Reihenfolge fest gehalten Bruner verk rzt seine Angaben hier an diesem Punkt indem er darauf ver weist dass die Transskripte den blichen Methoden nach ausgewertet w
93. enreta 24 3 1 Nativistische Theorien des Spracherwerbs ssesesesssesssseesssressresseesssssserereeessso 25 e PIOTR E 110a a A es ee EEE 25 3 12 Eenne bers eea aaa a 31 3 2 Kosnitiyistische M delles raea a a a BEHE ER h 36 31 Jean Basel EE T E ET 36 3 2 2 Wygotski Wygotskis Kritik an der Theorie Piagets u 60 3 3 Der interaktionistische Ansatz eseseseeseesseesessersresressetsresersseesrsrrssressreesssereessee 62 3 3 1 Jerome Br ner nu eine 63 3 3 2 Mechthild P po sek uses as ih 73 4 Klassenspezifischer und schichtspezifischer Sprachgebrauch 84 4 1 Basil Berssteingu au sssr anne a 86 4 2 Ulrich Oevermann uis4s28e aaa ak 101 d 3 Jors Scheel 107 5 Mehrsprachigkeit als Normalfall escsihiesneeibe eiKslea 112 5 1 Exkurs Migration als eine Ursache von Mehrsprachigkeit e 115 5 1 1 Ursachen und Folgen von Migration uursusesnsernsessnersnnennnennnnennnen nme 116 5 1 2 Deutschland Ein Einwanderungs und Auswanderungsland 122 5 2 Miraton und Sprache au ea ee 133 5 3 Sprachliche Melle sk ee 140 5 4 Nationalsprachen trotz sprachlicher Vielfalt uueseeessenenennnneenennnen 147 6 Zweisprachigkeit Mehrsprachigkeit 200002200sssnensnnnensnnnensnnnnsnnnnnnnnnnnnnnnn ann 161 6 1 Zweisprachigkeit Mehrsprachigkeit Was ist das 2u02200e essen sense 161 6 2
94. ergreifen die Autoren dabei die Partei der unterdr ckten Arbeiterklasse Die Betrachtung dieser Relationen bringt es mit sich dass das theoretische Interesse nicht nur auf eine Momentaufnahme gerichtet ist sondern auf Prozesse Damit sind weniger in dividuelle Mobilit tsprozesse gemeint im Klassenmodell hat z B das Proletariat wenig Aufstiegschancen sondern l ngerfristig der Klassenkonflikt als Motor der gesellschaftli chen Entwicklung Klassenmodelle wollen in erster Linie anhand des theoretischen Modells die Ursachen der sozialen Ungleichheit und den sozialen Wandel analysieren Weniger geht es um eine m g lichst genaue Beschreibung der Lebensbedingungen Burzan 2003 56 f Die Schichtmodelle lassen sich nach Burzan quasi spiegelbildlich durch folgende Merk male charakterisieren 84 Die Beschreibung ungleicher Lebensbedingungen damit ungleicher Lebenschan cen steht im Vordergrund Auch Vertreter von Schichtmodellen gehen davon aus dass die Zugeh rigkeit zu einer in sich relativ homogenen Schicht Einfluss auf Einstellungen und Verhalten hat z B auf Heiratskreise eine Schicht stellt jedoch nicht automatisch eine Interessengruppe dar Die Schichten m ssen sich nicht antagonistisch gegen ber stehen Die Kriterien zur Zuordnung in eine bestimmte Schicht sind h ufig theoretisch aber nicht notwendigerweise sozio konomisch orientiert ggf mit bestimmten so ziokulturellen Erg nzungen H ufig zen
95. erm glicht sen von Musikst cken Kontrapunkt 3 d mpft Redseligkeit 3 blockiert emotionalen Ausdruck 4 erm glicht zeitliche Orientierung 4 erm glicht zeitliche Orientierung Zu Vergangenheit Erlebniszeit situativ ge kunft objektive Zeit symbolisch allgemein bunden 5 denkt intuitiv bildhaft 5 denkt analytisch begrifflich logisch line ar 6 Verletzung der RH bewirkt 6 Verletzung der LH bewirkt Aprosodie d h Unf higkeit Gef hle zu Aphasie d h Unf higkeit zusammenh n erkennen und auszudr cken und Agno gend zu sprechen oder zu verstehen sie d h Unf higkeit Gesichter und Gesten zu erkennen Calvin Ojeman 1995 58 zit nach Apeltauer 1997 21 Nach Friederici lassen sich Modelle zur Erkl rung der Hemisph rendominanz in zwei Ans tze teilen Der erste Ansatz geht schlichtweg davon aus dass eine Funktion nur in einer Hemisph re stattfindet w hrend die bilaterale Theorien des zweiten Ansatzes die zahlreicher sind als der erste Ansatz konstatieren dass die jeweilige Funktion in beiden Hemisph ren stattfindet vgl Friederici 1984 21 f Die bilateralen Ans tze lassen sich wiederum in zwei Grundannahmen differenzieren Der eine Ansatz sagt dass beide Hemisph ren miteinander Kooperierten w hrend der zweite Ansatz davon ausgeht dass die linke Hemisph re dominant sei weil die rechte Hemisph re inhibiere vgl Moskovitsch 1973 In dieser Arbeit interessiert nun da sie sich auf
96. ethnischen Gruppen zun chst er hebliche Nachteile gegen ber den deutschen Kindern auf die sich mit Ausnahme der t rkischen Kinder durch die Kontrolle der Familienvariablen wieder verringern Ein Grund f r die verbleibenden Nachteile der t rkischen und der anderen Kinder k nnte sein dass der Kindergartenbesuch allein die Defizite in der Schulf higkeit nicht auszugleichen vermag sondern nur wenn er tats chlich mit entsprechenden kognitiven Anregungen und akkulturativen Zug ngen zu Lernumgebungen verbunden ist und es dar ber dann wirklich zu einer kognitiven und sprachlichen Weiterentwicklung kommt Und so scheint es auch zu sein Werden die kognitiven F higkeiten und der sprachliche F rder bedarf kontrolliert verschwinden alle ethnischen Nachteile auch bei den t rkischen Kin dern Esser 2006 357 Esser zieht das Fazit dass eine l ngere Dauer des Zugangs zur Vorschule offenbar scheinbare Defizite aus einer ung nstigen ethno linguistischen Komposition wahr scheinlich durch die Zunahme anderer akkulturativen Einfl sse ausgleicht Als Ergeb nis zeigt sich dass f r die sprachlichen F higkeiten auch wenn sie nur an Deutschkent nissen gemessen wurden eine lange Besuchsdauer kombiniert mit einer deutlichen ak kulturativen Umgebung am besten f r die Sprachentwicklung ist 138 Esser sieht die Interaktion ung nstiger famili rer Bedingungen mit ung nstigen kontex tuellen Beding
97. ethnischer Bezie hungen Ferdinand Enke Stuttgart 1992 Hermann Christoph Fiebach Christian Gehirn und Sprache Fischer Frankfurt am Main 2005 Hickock Greg Poeppel David Dorsal and ventral streams a framework for understanding aspects of the functional anatomy of language In Cognition 92 67 99 Hoerder Dirk Knauf Diethelm Hrsg Aufbruch in die Fremde Edition Temmen Bremen 1992 In Deutschland amp Europa Landeszentrale f r politische Bildung Baden W rttemberg Heft 45 3 aktualisierte Aufl 2004 Hoffmann Nowotny Hans Joachim Migration Ein Beitrag zu einer soziologischen Erkl rung Fer dinand Enke Verlag Stuttgart 1970 Homepage Stadt Berlin Der Bildungssenator der Stadt Berlin B ger http www kindertagesbetreuung de K937 html Stand 11 04 2008 Homepage DIWAN Projekt www breizh de die Bretagne das deutsche online Magazin http www breizh de aktuell butenschoen_05 htm Stand 02 09 2007 Homepage Erdkunde Wissen die Kontinente http www datenbank europa de erdkunde konti nent afrika sprachen htm Stand 15 11 2007 Hompage Witaj Projekt Methode Immersion http www witaj projekt de deutsch projekt immersi on immersion_d htm Stand 31 08 2007 Hompage Witaj Projekt http www witaj projekt de deutsch projekt projekt_d htm Stand 31 08 2007 Hompage des Ministeriums f r Generationen Familie Frauen und Integration von NRW Sprachf r derung http www mgffi nrw de kinder und juge
98. f in Polm Hansen 1993 9 Die Sorben Wenden begegneten die sem Druck mit verst rkten Anstrengungen f r den Erhalt der Sprache z B durch die Verbreitung sorbischer Literatur Die Lausitzer Sorben Wenden organisierten sich im Jahr 1912 in einer Dachorganisation sorbischer Vereine indem sie die Domowina gr n deten Zu Beginn der Weimarer Republik gab es erstmalig eine Verfassungsgarantie f r ethni sche Minderheiten Die fremdsprachigen Volksteile des Reiches d rfen durch die Gesetzgebung und Verwal tung nicht in ihrer freien volkst mlichen Entwicklung besonders nicht im Gebrauch ihrer Muttersprache beim Unterricht sowie bei der inneren Verwaltung und der Rechtspflege be eintr chtigt werden Artikel 113 der Verfassung des Deutschen Reiches vom 11 08 1919 Die zun chst f r polnischsprachige Schulkinder in Preu en am 31 Dezember festgeleg ten Anordnungen wurden bereits 1920 auch f r Sorben Wenden in Preu en angewandt F r die polnischsprachigen Kinder gab es folgende Anordnungen Die bisherigen Anordnungen ber den Gebrauch der polnischen Sprache in den Schulen der Regierungsbezirke Danzig Marienwerder und Oppeln werden dahin erweitert da den polnisch sprechenden Kindern der gesamte Religionsunterricht in polnischer Sprache und neben dem deutschen Sprachunterricht ein polnischer Schreib und Leseunterricht zu erteilen ist soweit es von den Eltern der Kinder gew nscht wird Der letztgenannte Unter
99. f r das Zustandekommen von L sungen und bedingt das Niveau der Leistungen mit Oerter 1971 118 zit nach Schlee 1973 107 109 Schlee leitet davon ab dass wenn es den Unterschichtkindern schwerer als den Mittel schichtkindern falle syntaktisch komplexere Formulierungen zu verstehen es noch eine weitere Erkl rung f r die schlechtere Leistungsf higkeit der Kinder gebe Sie haben nicht nur bei der Aufnahme von instruktiven Informationen Schwierigkeiten sondern auch bei deren Speicherung und Verarbeitung Auch das mit zunehmendem Alter st rkere Auseinanderklaffen der Schulleistungen von Unterschicht und Mittel schichtkindern das so genannte kumulative Defizit DEUTSCH 1971 CHANG amp RATHS 1971 lie e sich nach diesen berlegungen auf die Schwierigkeit der Unterschichtkinder den elaborierten Code zu verstehen zur ckf hren Schlee 1973 107 f Auch Schlee sieht die Benachteiligung der Kinder im Bildungssystem auf verschiede nen Ebenen Da den Kindern der elaborierte Kode in der Schule fremd sei h tten sie nicht nur schlechtere Voraussetzungen hinsichtlich des reinen Sprachverst ndnisses sondern die ganze Lernatmosph re werde diesen Kindern nicht gerecht Man kann n mlich fragen unter welchen Bedingungen mit welchen Gef hlen und Affek ten in welcher Atmosph re ein Kind lernen mag das in institutionalisierten Lernsituatio nen die Sprache seiner Umgebung insbesondere die Instruktionen der B
100. f r ihn im Gegensatz zur Imitation ein Nachlassen der An passungsanstrengungen dar und geschieht einfach aus Vergn gen heraus Dieses Ver gn gen f hre dann zur Ein bung 47 Piaget geht der Frage nach wann man vom Beginn des Spiels sprechen k nne In der ersten Phase in der das Kind zum Beispiel beim Trinken noch wesentlich reflexartig reagiere k nne man noch nicht von Spiel sprechen Im zweiten Stadium ist es f r Piaget schwierig zu bestimmen ob es sich wirklich schon um Spiel handelt Piaget wirft die Frage auf ob die stimmlichen Spiele ausgedr ckt durch die ersten Lalllaute schon zum Spiel geh rten Piaget zeigt dass sich das Spiel in dieser Phase erst andeutet und man aus der weiteren Entwicklung den R ckschluss zie hen kann dass es eine Vorstufe des Spiels geben muss Im dritten Stadium bleibt das Verhalten nach Piaget der zweiten Phase hnlich aller dings findet eine Weiterentwicklung der Differenzierung zwischen dem Spiel und der auf Erkenntnis ausgerichteten Assimilation statt Im n chsten dem vierten Stadium handelt das Kind weiterhin aus Freude ohne ein be stimmtes Ziel zu erreichen Piaget sieht hinter den Bem hungen des Kindes die Ritua lisierung von Schemata vgl Piaget 1975 96 ff Man begreift nun gut wie diese Ritualisierung die Bildung der Symbolspiele vorbereitet Damit das spielerische Ritual Symbolcharakter erhielte gen gte es n mlich da das Kind sich de
101. fr h einsetzende Mehrsprachigkeit sich grunds tzlich nachteilig auf die sprachliche so wie auf die allgemeine kognitive Entwicklung des Kindes auswirkt nicht mehr gelte vgl Siebert Ott 1998 102 Siebert Ott besch ftigt sich mit den im deutschsprachigen Raum immer wieder ange f hrten Thesen von Cummins und konstatiert dass sich die Thesen von Cummins in Tests die der Untersuchung der Entwicklung des intuitiven grammatischen Wissens in der Zweitsprache mit Hilfe von Grammatikurteilen dienten sich bei Berliner Sch lern nicht best tigten Bei anderen Studien allerdings die in Deutschland und der Niederlan de durchgef hrt wurden ergab sich ein Zusammenhang zwischen der F rderung der Erstsprache und dem Zweitspracherwerb bei Kindern aus sprachlichen Minderheiten Siebert Ott macht aber darauf aufmerksam dass bei diesen Tests auch die Entwicklung textbezogener sprachlicher F higkeiten ber cksichtigt wurde Siebert Ott folgert dar aus dass sich die F higkeiten in der Erst und Zweitsprache und der allgemeinen kogni tiven Entwicklung in angemessener Form nur mit Unterst tzung neuerer Erkenntnisse der Schriftsprachenforschung darstellen lie en Denn Cummins unterscheidet nach den Angaben Siebert Otts zwei sprachliche F higkeiten n mlich die F higkeit sprachliche Mittel in der m ndlichen Alltagssituation entsprechend zu gebrauchen und die F hig keit sprachliche Mittel in der Kommunikation ber Sachthemen in institu
102. geh rigkeit vertreten au erdem 47 Sch ler und Sch lerinnen mit t rkischem neun mit jugoslawischem je vier mit griechischem oder portugisiesischem drei mit italienischem so wie je ein Kind mit ghanaischem afghanischem iranischem marokkanischem oder perua nischem Pa Hinzu kamen drei Kinder polnischer Herkunft mit deutscher Staatsangeh rigkeit Im Schuljahr 1991 92 stellte sich die Situation wie folgt dar Neben 99 Kindern deutscher Staatsangeh rigkeit waren 50 Kinder t rkischer Herkunft 11 Kinder aus Staa ten des ehemaligen Jugoslawien sechs portugiesische vier italienische je zwei tunesische afghanische ghanaische und griechische sowie je ein marokkanisches und albanisches Kind vertreten Hinzu kamen je vier Kinder russischer und polnischer sowie ein Kind ru m nischer Herkunft aber deutscher Staatsangeh rigkeit weitere Details in Gogolin 1994 Kap 4 Gogolin 1995 483 Bei der Fallstudie lag der Fokus auf der Gestaltung des Sprachraums durch die Kinder innerhalb und au erhalb der Schule Es wurden durch Stadtspazierg nge und Schul hofbeobachtungen ber einen Zeitraum von ca drei Monaten mehr als 200 Kinder gruppen sprachlich identifiziert drei Viertel der Gruppen wiesen eine sprachliche Hete rogenit t auf vgl Gogolin Neumann 1994 Das Deutsche sei in vielen F llen die lin gua franca gewesen aber viele verschiedene Sprachen h tten die allt gliche Kommuni kation beeinflusst So berichten
103. gemeinsam einen Kindergarten und ist die Bildung von Parallelgruppen nicht m glich sind beide Sprachen in der Bildungs und Erziehungsarbeit anzuwenden 3 In Kinderg rten im zweisprachigen Gebiet sind die Kinder ausgehend von den ge sellschaftlichen Erfordernissen in einer ihren Kr ften und F higkeiten angemesse nen Weise auch mit der zweiten Sprache Deutsch bzw Sorbisch vertraut zu ma chen Bachmann 1975 14 Bachmann sieht unter dem von ihr angestrebten Vertrautmachen mit der sorbischen Sprache einen zielgerichteten planm igen von der Erzieherin organisierten und ge f hrten Prozess der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen und kulturellen Er scheinung sorbische Sprache Nach ihrer Ansicht ist dieser Prozess ein organischer Bestandteil der Auseinandersetzung mit den konkreten gesellschaftlichen und kulturel len Erscheinungen der zweisprachigen Umwelt Beim Vertrautmachen der Vorschulkinder mit der sorbischen Sprache als zweite Sprache wollen wir anstreben und erreichen da bei den Kindern auf der Grundlage ausgew hlten Wissens ber diese Erscheinung ihrer gesellschaftlich kulturellen Umwelt und erster eige ner Sprachaus bungen Gef hle der Freude und Verbundenheit entstehen und sich das In teresse die Neigung Wi begier und Bereitschaft entwickelt und festigt sich mit der sorbi schen Sprache immer besser vertraut zu machen angestrebte und m gliche Perspektive Erlernen der s
104. in den n chsten Kapiteln vorgestellten Theoretiker arbeiten mit verschiedenen Be griffen um den Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und Sprache darzustellen Bernstein spricht bei seiner Theorie von Klasse w hrend Oevermann und Schlee von Schicht sprechen Um soziale Ungleichheit zu beschreiben gibt es sowohl Klassenmodelle als auch Schichtmodelle Klassenmodelle lassen sich durch die folgenden Merkmale kennzeich nen konomische Aspekte stehen im Vordergrund Insbesondere die Stellung im Produktions prozess und der Besitz oder der Nicht Besitz von Produktionsmitteln sind f r die Klassen lage der Individuen verantwortlich sodass sich die Hauptklassen das Proletariat und die Bourgeosie ergeben Zwischenklassen k nnen aber zus tzlich Ber cksichtigung finden z B bei Webers Verst ndnis von Klasse oder bei den neomarxistischen Modellen Die Zugeh rigkeit zu einer Klasse hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche auf innere Haltungen der Individuen und ihr Handeln Spezifische Klasseninteressen k nnen unter Umst nden zu einem gemeinsamen Klassenbewusstsein f hren Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Relationen zwischen den Klassen deren Interessen die Forscher als gegens tzlich ansehen Die Modelle betonen den Klassenkonflikt aller dings nicht berall in gleich scharfer Form z B hebt Dahrendorf hervor dass der Klas senkonflikt durch Institutionalisierung an Intensit t verloren habe Teilweise
105. in die Gruppe des Franz sischangebots integriert sind Alle Erzieherinnen beteiligen sich inzwischen an dem Franz sischangebot das zun chst zu Beginn des Projekts nur von einer franz sischsprachigen Erzieherin ange boten wurde und nur zeitweise von einer franz sischsprachigen Praktikantin unterst tzt wurde 259 Der andere von Nauwerck dem Angebotsmodell zugeordnete Kindergarten ist der Kin dergarten Pusteblume der nach Nauwercks Angaben 1997 in einer Kleinstadt in ei nem l ndlichen Einzugsgebiet er ffnet wurde Nauwerck gibt an dass zu Beginn 76 der Kinder ausl ndische Kinder darunter keine Franzosen waren und daher zun chst der Augenmerk auf der F rderung der deutschen Sprache lag Im Jahr 2000 wurde dann das Franz sischprogramm f r die 25 Kinder der Einrichtung eingef hrt Beim Angebotsansatz des Kindergarten Pusteblume steht das Erleben von Frankreich und der dortigen Kultur im Mittelpunkt Sprachliche Aspekte sind in der Begegnung dem Austausch und gemeinsamen Unternehmungen nachgeordnet d h sie haben eher die nende Funktion Die Kinder sollen sich im regelm igen Kontakt mit der els ssischen Partnergruppe ein bisschen verst ndigen k nnen so die Erzieherin Nauwerck 2005 113 Laut Nauwerck war die Leiterin der Einrichtung zun chst allein mit ihrer Begeisterung f r das Franz sischprogramm denn ihre Kollegin begegnete dem Angebot zun chst kri tisch Nachdem die
106. in ihrem Sprachge brauch unterst tzt und f rdert Eine andere M glichkeit ist das Ignorieren dieser anders sprachigen Gruppen Diese Gruppen m ssen dann zur Integration in diese Gesellschaft zweisprachig sein Das betrifft neben den autochthonen Gruppe der Sinti und Roma alle Zuwanderergruppen Diese Ignorierung k nne in letzter Konsequenz schnell zu Verfolgung von Minderheiten f hren vgl Kremnitz 2005 29 f Die Entwicklung von Nationalsprachen steht in engem Zusammenhang mit der Ent wicklung von Nationalstaaten Der Begriff Nation hat seinen Ursprung in dem lateini schen Verb nasci geboren werden und das lateinische Wort natio bedeutet Geburt Natio ist der Name der G ttin der Geburtshilfe und au erdem ein Begriff f r Art Rasse oder Menschenschlag Das Wort natio hat wie im folgenden Zitat gezeigt wird aber auch eine negative F rbung Wie dem Grimm schen W rterbuch zu entnehmen ist bedeutet in der Altmark im Leipzi ger und im Baseler Raum natio so viel wie Gelichter und Lumpenpack Estel 1993 11 zit nach Wenning 2005 56 Im Sp tmittelalter wird mit dem Begriff die Herkunft einer Einzelperson verbunden da mit kann ein Territorium eine Landes oder Stadtzugeh rigkeit als Herkunft bezeichnet werden An manchen Universit ten werden die Studenten in verschiedene Landsmann schaften den nationes gegliedert Dieser landsmannschaftliche Gebrauch des Begriffs l sst s
107. in ihrer zweisprachigen Umwelt und auf dieser Grundlage die generelle Einstellung gegen ber einer anderen Sprache die Bereitschaft zum Erlernen der sorbischen Sprache sp ter in der Schule und die Freude am Lernen H ren Verstehen Sprechen und Anwenden einiger differen ziert ausgew hlter sorbischer Redewendungen des Alltags beim t glichen Umgang im Kindergarten einiger einfacher und gebr uchlicher sorbischer Namen und Bezeich nungen f r Gegenst nde und Erscheinungen f r sorbische Sagen und M rchenge stalten sowie einiger dem Alter der Kinder entsprechender sorbischer Lieder Reime und Spiele schon im Vorschulalter Bachmann 1975 25 Der zweite zitierte Punkt von Bachmann macht deutlich dass die Kinder nach ihrer Idee die sorbische Sprache im Alltag spielerisch lernen sollten Diese Idee erinnert an die Methode des Situationsansatzes Wichtig ist Bachmann dass man im Vorschulalter nicht einen vorgezogenen schulischen Unterricht der sorbischen Sprache durchf hrt sondern dass die Kinder eine positive Haltung gegen ber der sorbischen Sprache erhal ten sollten die dazu motiviert die sorbische Sprache immer weiter zu lernen Folgerichtig sieht Bachmann als Grundlage ihres Konzepts die Notwendigkeit dass f r die Erreichung der differenzierten sprachlichen Ziele solche Methoden und Verfahren gew hlt werden die dem Alter der Kinder angemessen sind 207 Bachmann f hrt aus dass die Kinder durch d
108. langen Gerade die Eltern die die Dialekte sprachen versuchten ihren Kindern den neuen Sprachgebrauch der Schule nahe zu legen weil sie f r sie dadurch eine bessere Zukunft erhofften Es waren gerade die Frauen die schnell versuchten das neue Fran z sisch zu erlernen damit sie ihren Wert auf dem Heiratsmarkt erh hten und sich durch eine Heirat einen sozialen Aufstieg versprachen vgl Bourdieu 1990 26 f 151 Bourdieu verweist auf einen wichtigen Aspekt f r die Durchsetzung der offiziellen Sprache denn die Anerkennung der Legitimit t der offiziellen Sprache habe mit einem freiwilligen und widerrufbaren Glaubensbekenntnis ebenso wenig etwas zu tun wie mit einem bewussten Akt der Anerkennung der Norm Denn das Besondere an der sym bolischen Herrschaft sei eben dass diese auf eine Haltung der Beherrschten treffe die mit den Kategorien von Freiheit und Zwang nicht zu beschreiben seien Bourdieu be zieht sich hier auf den im ersten Kapitel eingef hrten Begriff des Habitus der dazu f hrt dass der Sprachgebrauch eben ohne Zwang unbewusst bernommen wird Die Einsch chterung durch symbolische Herrschaft erfolge durch die Beziehung die zwi schen einer einsch chternden Situation oder einsch chternden Person gegen ber einer eingesch chterten Person besteht Die Struktur der Beziehung ist f r Bourdieu ein Ab bild der gesamten sozialen Struktur Durch unscheinbare Gesten beim Sprechen Sprachpausen im richti
109. m tterliche Verhalten wurden die Daten entsprechend der drei Stufen er mittelt Untersuchungsergebnisse Mechthild Papou ek hat verschiedene Merkmale der Sprachentwicklung in den ersten f nfzehn Lebensmonaten von Kindern und verschiedene Bedingungen die diese Ent wicklung beeinflussen untersucht Mechthild Papou ek sagt dass eines der berra schenden Kennzeichen der intuitiven elterlichen Fr herziehung w hrend der gesamten Periode der vorsprachlichen Kommunikation sei dass es Eltern gelinge auff llige ein fache und repetitive Interaktionsrahmen zu gestalten Die Interaktionsrahmen erlaubten beiden Partnern gemeinsame Erfahrungen und ein gemeinsames Alphabet f r den kommunikativen Austausch aufzubauen vgl Mechthild Papou ek 1994 117 Sie beobachtete hinsichtlich der Gestaltung der Interaktionsrahmen vom 2 bis 15 Mo nat dass sich das Verhalten der Mutter in den ersten sechs Monaten auf das Befinden und Verhalten des Kindes konzentrierte e Befindlichkeit und Aufnahmebereitschaft 11 der m tterlichen Vokalisation sd 9 3 mit 2 Monaten e Blickverhalten 15 1 sd 16 6 mit 2 Monaten e L cheln 3 0 sd 4 6 mit 3 Monaten e Vokalisation 9 7 sd 10 6 mit 5 Monaten vgl Mechthild Papousek 1994 117 75 Die Mutter belohnte in dieser Phase Blickkontakt L cheln und Vokalisation Ab dem 5 Monat nahm die Konzentration der Mutter auf die kindlichen Verhaltensformen signifi kant
110. nicht wie wir ber das Angebot kompensatorischer Erziehung an Kinder sprechen k nnen denen bis jetzt nicht einmal eine angemessene p dagogische Umgebung geboten wurde Wenn die Kultur des Lehrers Teil des Bewu tseins des Kindes werden soll dann mu die Kultur des Kindes zuerst im Bewu tsein des Lehrers vorhanden sein Bernstein 1976 21 ff Er kritisiert dass die kompensatorische Erziehung dazu f hre dass die Aufmerksam keit von der Schule weg auf die Kinder gerichtet werde Diese Form der Erziehung gehe davon aus dass den Kinder und ihren Familien etwas fehle das durch Erziehung kom pensiert werden m sse Bernstein bem ngelt dass die P dagogen die Haltung vertr ten dass alle Probleme gel st w ren wenn die Eltern an den Wohltaten der P dagogen interessiert w ren Die P dagogen nehmen nach der Kritik Bernsteins oft an dass die Kinder und ihre Eltern an kultureller Deprivation linguistischer Deprivation etc lit ten vor der sie durch kompensatorische Erziehung gerettet werden m ssten vgl Bern stein 1972 280 Die Lehrer haben dann geringere Erwartungen von den Kindern die diese zweifellos erf l len Alles was das Kind au erhalb der Schule beeinflu t f r das Kind Bedeutung und Zweck hat h rt auf wertvoll zu sein weder wird ihm Bedeutung zuerkannt noch bietet es Chancen f r das Vorw rtskommen in der Schule Das Kind mu sich auf eine neue an
111. nicht alle die gleichen Chancen zu ihrem Zugang erhalten und der Zugang wiederum an die Position im sozialen System gekn pft ist Eine Sprachvariet t wird au erdem erst zu Sprachkapital wenn diese Sprachvariet t eng an andere von Bourdieu definierte Kapitalsorten zum Beispiel an konomisches soziales kulturelles Kapital gekn pft ist bzw durch die Konfiguration der anderen Kapitalsorten als legi time Sprache durchgesetzt werden kann Es konnte somit nicht irgendeine Sprache zur Nationalsprache werden sondern es war nat rlich die Sprache der Herrschenden die zur legitimen Sprache erhoben wurde vgl Bourdieu 1990 32 ff In Deutschland verlief die Entwicklung des Deutschen anders als die des Franz sischen in Frankreich Deutsch ist im Gegensatz zu Franz sisch keine romanische sondern eine germanische Sprache die nicht aus dem Latein stammt Sie hatte nach den Angaben Wennings in der Fr hzeit keine lateinische Schriftform sondern diente vielmehr als bersetzungssprache und wurde deswegen sehr fr h verschriftlicht Im 6 7 Jahrhun dert wurde das Althochdeutsch zwar schon geschrieben aber Wenning betont dass man f r diese Zeit noch nicht von einer einheitlichen Schriftform ausgehen k nne Denn es gab neben dem Althochdeutsch auch mittelhochdeutsche Texte die sich aber wieder um untereinander genau wie die althochdeutschen Texte durch verschiedene Dialekte unterschieden Au erdem existierten parallel dazu alt un
112. nicht vielmehr erst in Gegenseitiger Akzeptanz und Befruchtung als konstruktiv Die Philosophie lehrt uns seit Sokrates den Schritt zu mehr Offenheit f r Erfahrungen zu wagen und in Verantwortung gegen ber der Gesellschaft zu handeln Borner 2006 165 8 1 Grundlagen der Hirnforschung Das Gehirn des Pottwals mit einem Gewicht von 8 5 kg und das Gehirn des Elefanten mit einem Gewicht von 5 kg haben zum Beispiel ein deutlich h heres Gehirngewicht als das Gehirn des Menschen mit 1 4 kg Diese Daten regen die Frage an was denn nun die Einzigartigkeit des menschlichen Gehirns ausmacht Die Unterschiede sind wahr scheinlich in der hohen morphologischen und funktionalen Differenziertheit des menschlichen Gehirns zu sehen und in seinen hochentwickelten Steuerungsmechanis men mit einer Billion Nervenzellen Au erdem macht das menschliche Gehirn obwohl sein Gewicht nur ca zwei Prozent des K rpergewichtes betr gt mehr als zwanzig Pro zent des gesamten Energieverbrauchs des K rpers aus vgl Overmann 2005 18 Das Gehirn besteht aus Neuronen und Faserverbindungen zwischen ihnen Bei der Ge burt sind bereits alle Neuronen vorhanden d h die Entwicklung des Gehirns bedeutet in erster Linie Ver nderungen der so genannten Verdrahtung der Neuronen Spitzer 2007 52 230 Das Gehirn des Menschen besitzt ca 100 Milliarden Neuronen Die Synapsen sind die Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen Die Neuronen leiten elektr
113. nischer Gesinnung zu werden somit wird man Angeh riger der Minderheit Dann k nnen die Eltern ihre Kin der im d nischen Kindergarten anmelden in dem nur D nisch mit den Kindern gespro chen wird Viele Kinder die mit drei Jahren in den Kindergarten kommen beherrschen die d nische Sprache noch nicht vgl Sticht 2006 1 Somit tauchen die Kindern in die d nische Sprache wie in ein Sprachbad ein und dieses Eintauchen entspricht der zuvor vorgestellten Methode der immersion Ein vergleichbares Beispiel gibt es auch in Deutschland n mlich die d nischen Schulen im Bereich der schleswig holsteinischen Grenze zu D nemark Die beiden L nder hatten sich nach 1945 darauf geeinigt das Schleswig Holstein es gestattet das im Rahmen seines Schulsystems einige Schulen auf deutschem Boden auf D nisch gef hrt werden und zwar f r den gesamten Bildungsweg von Kinderg rten ber Grundschulen Realschulen bis hin zum Gymnasium In ihnen ist D nisch die Umgangs und Schulsprache In diesen Kinder g rten und Grundschulen kommen in der Regel nicht ausschlie lich d nischsprachige Kinder sondern Kinder deren erste oder dominante Sprache Deutsch ist Wir haben hier wieder genau das vor uns was wir in Frankreich und in Kanada kennengelernt haben Die Kinder werden im Kindergarten und in der Schule in einer Sprache betreut die sie zu Hau se nicht sprechen Sie m ssen die Sprache lernen sie m ssen die Sachinhalte ber sie le
114. org Stand 29 01 2008 1 In den d nischen Kinderg rten S dschleswigs werden die Kinder auf den Schulbe such in d nischen Schulen vorbereitet Die Kinderg rten haben die Aufgabe die Kinder zu lehren D nisch so zu verstehen und zu sprechen dass sie mit der d ni schen Sprache vertraut werden und dass sie in der Schule mit D nisch als Unter richtssprache unterrichtet werden k nnen 2 Die Arbeit des Kindergartens ist eine Erg nzung der erzieherischen Arbeit in der Familie und es ist die Aufgabe des Kindergartens in Zusammenarbeit mit den El tern den Kindern die M glichkeit zu geben sich Wissen Fertigkeiten Ausdrucks formen und Werte anzueignen die zur vielseitigen Entwicklung der Pers nlichkeit des Kindes beitragen 225 3 Der Kindergarten strebt an dass sich die Kinder zu offenen selbst ndigen Men schen mit dem Willen und mit der F higkeit zur Zusammenarbeit entwickeln Der Kindergarten hat daf r Sorge zu trage dass sich die Kinder geborgen f hlen und dass die grundlegenden Bed rfnisse der Kinder ber cksichtigt werden Au erdem ist es die Aufgabe des Kindergartens dazu beizutragen dass eventuelle besondere St rungen oder Behinderungen bei dem einzelnen Kind so fr h wie m glich er kannt werden http www skoleforeningen org Stand 29 01 2008 Interessant ist dass es rein formal gen gt in den Sydlesvigsk Forening den S dschles wigschen Verein einzutreten um deutscher Staatsb rger mit d
115. schon im Vorschulalter dienen k nnen Der Reiz f r die Besch ftigung mit der sorbischen Sprache liegt in Verschiedenem begr n det In erster Linie ist jedoch die Tatsache des Nebeneinanderbestehens von zwei Sprachen in dieser Landschaft Deutschlands von Belang Ist es doch nahezu einmalig in Deutsch land da einige zehntausend Menschen im t glichen Umgang zwei Sprachen benutzen Jen 1993 112 Um noch einmal deutlich zu machen dass Konzepte der Sprachf rderung nicht unab h ngig von der historischen und politischen Situation zu sehen sind gebe ich einen kur zen berblick ber die wechselvolle Geschichte der Sorben hinsichtlich ihrer kulturel len und sprachlichen Eigenst ndigkeit Mit diesem kurzen berblick zeige ich noch ein mal exemplarisch verschiedene Hintergr nde und Motive f r sprachpolitische Entschei dungen auf Diese Hintergr nde sind generell bei der Ausarbeitung von Sprachf rde rungskonzepten zu ber cksichtigen damit ein noch so gut gemeintes Sprachf rderungs konzept nicht ungewollt statt eines F rderungskonzepts ein unreflektiertes auf beste henden Motiven gr ndendes Diskriminierungskonzept wird Besonders interessant bei der Betrachtung dieser Minderheitengruppe ist dass die Sor ben keinen Nationalstaat hinter sich stehen haben der sie als Minderheit bei der Durch setzung ihrer Rechte von au en unterst tzt Die Sorben k nnen nicht auf die au enpoli tischen Interessen Deutsch
116. selbst oder zu seiner Mutter zu spre chen Das Kind k mmere sich nicht darum ob die Mutter ihm zuh re oder nicht vgl Piaget 1979 56 ff Es gibt keine Unterscheidung zwischen dem anderen und dem Ich Piaget 1979 59 Wichtig f r das Zusammenleben von Kindern in Gruppen ist die These von Leuzinger Schuler dass es einen qualitativen Unterschied zwischen dem Verh ltnis zwischen der Mutter und dem Kind und den Beziehungen der Kinder untereinander gibt Nach Leut zinger Schuler ist die Unterscheidung zwischen der Mutter Kind Beziehung und der Beziehung der Kinder untereinander dass die Kinder nicht so eine feste Gemeinschaft wie Mutter und Kind bilden Der Unterschied oder auch einfach die Unterscheidung zwischen dem Ich und dem an deren wird hier deutlicher empfunden als in in den Beziehungen zu den Eltern Einer seits ist das Kind weniger individualisiert als der Erwachsene denn es gibt bei jeder Ein wirkung nach und seine Pers nlichkeit ist nicht stark genug den Str men der Nachah mung die die Gruppe durchziehen zu widerstreben Auf der anderen Seite aber ist das Kind weniger sozialisiert als der Erwachsene weil es alles auf seinen eigenen Gesichts punkt zur ckf hrt In diesem Sinne kann man die egozentrische Sprache unter den Kin dern als Hinweis auf eine relative Undifferenziertheit zwischen dem Individuellen und dem Sozialen ansehen Doch diese Situation beg nstigt die Sozialisation auch wenn
117. sind Konstruktio nen die von einem fiktiven Idealtyp gen hrt werden Die Deutsche und noch vielmehr der Deutsche das sind Ideen Vorstellungen Konzepte Schemen Phantasien Tr ume Pro gramme Entw rfe Fiktionen W nsche doch keine greifbare Realit t Sie und ihn gibt es nicht Mecheril Teo 1994 9 Dennoch wird der Eindruck erweckt dass es im Nationalstaat Deutschland den Deut schen gibt der auf jeden Fall die deutsche Sprache spricht Aber die sprachliche Ho mogenit t ist eine Fiktion Historisch betrachtet ist vielmehr die sprachliche Heterogenit t der Normalfall Nicht der sprachlich homogene Nationalstaat kann auf eine lange Tradition zur ckgreifen sondern vielmehr die sprachliche Heterogenit t Deutschlands ist historisch belegbar Hansen sagt dass die berpr fung einer gemeinsamen Sprache auf den ersten Blick re lativ einfach zu sein scheine f r die Empirie m ssten die Leute einfach nur den Mund aufmachen Hansen weist auf einige Schwierigkeiten bei der Empirie die bei der Defi nition gemeinsame Sprache zu finden sind hin Ist die Hoch Standardsprache gemeint Oder werden Dialekte und Soziolekte ein bezogen Ist die Mutter Familien Erst oder Umgebungssprache gemeint Oder werden auch die Zweitsprache und die Zweisprachigkeit erfa t Wird Sprache nach linguistischen Kriterien erfa t dann w re Niederdeutsch Platt kein Deutsch Oder wird der gemeinsame Code g
118. sischen eine h here Sprachaufmerksamkeit und die Bereitschaft sich auf Unbekanntes einzulas sen Bei beiden Modellen Immersions und Angebotsmodell orientierte sich der im Kindergarten erworbene Sprachschatz laut Nauwerck an Alltagssituationen und den Le bensbez gen der Kinder wie Kleidungsst cke Essen Familie Farben und Tiere etc Nach Nauwerck sollte dieser Sprachschatz dann idealerweise in der anschlie enden Schulausbildung erweitert und ausdifferenziert werden Bei der Auswertung der Einzelfallstudien der Kinder Timon und Valerie kam Nauwerck zu einem berraschenden Ergebnis Ihre Grundidee war das Angebotsmodell und Im mersionsmodell zu vergleichen Sie stellte bei der Auswertung der Einzelfallstudie fest dass sich Valerie die nach dem Angebotsmodell Franz sisch lernte sich in ihrer Ent wicklung mehr und mehr der Entwicklung von Timon ann herte indem auch Valerie versuchte sich in der Zweitsprache auszudr cken und in der Zweitsprache zu kommuni zieren Nauwerck sieht hier eine Chance f r das Angebotsmodell das wissenschaftlich noch nicht im gleichen Ma e fundiert sei wie das Immersionsmodell da es nach ihrer Untersuchung die zwar nur eine kleine Stichprobe enth lt die Kinder auch nach dem Angebotsmodell zu einer hnlichen Sprachf higkeit in der Zweitsprache gelangen wie die Kinder die nach dem Immersionsmodell Franz sisch erlernt haben Nauwerck sieht als Fazit ihrer Untersuchung folgende Faktoren f r de
119. sondern durch den Habitus zum Ausdruck kommen Zu diesem habituellen Auftreten geh re der gewohnte Ge brauch des elaborierten Codes vgl Oevermann 1973 145 Die Auswertung der Aufs tze ergab dass die Kinder der Unter und Mittelschicht gleichlange Aufs tze verfassten Bei der Analyse der syntaktischen Komplexit t der Aufs tze zeigte sich eine deutliche berlegenheit der Mittelschichtkinder Die h here Komplexit t kam durch eine h here Anzahl von Nebens tzen zweiter und dritter Ord nung zum Ausdruck Die Mittelschichtkinder benutzten mehr kausale und finale Kon struktionen erweiterte Infinitivs tze Relativs tze und Aussages tze Die Unterschicht kinder hingegen verwendeten mehr Infinitivs tze mit um zu und ohne zu Dennoch blieben die Kinder aus der Mittelschicht beim Ausdruck von Einschr nkungen und der 104 Pr zisierung von Verallgemeinerungen berlegen denn sie waren in der Lage mehr kausale finale und konzessive Konjunktionen zu benutzen Bei dem Aufbau der S tze ergab sich kein bemerkenswerter Unterschied zwischen den Gruppen Allerdings gebrauchten die Kinder der Unterschicht fter lexikalische Er weiterungen zum Adjektiv und Adverb berwiegend aber zum Substantiv Die Mittel schichtkinder dagegen benutzten generell weniger Attribute und wenn sie diese verwen deten dann waren diese eher komplexer vgl Oevermann 1973 210 ff Bei der berpr fung des Individuiert
120. thought could only be explained as a result of their using a particular language p 125 and Schmidt Rohr that two persons who spoke different languages could not have the same thoughts feelings or disieres p xv As a consequence it was felt that learning two or more languages in early childhood only led to intellectual chaos and personality dis orders The German psychologist Sander 1934 warned emphatically against these dan gers asserting that early bilingualism was bound to bring about a dissolution of the child s character and morals p 59 Lebrun Paradis 1984 9 f Oksaar sagt dass die Termini Mehrsprachigkeit Multilingualismus Plurilingualismus und Zweisprachigkeit Bilingualismus in der Spracherwerbs Sprachkontakt und Mehrsprachigkeitsforschung nicht einheitlich verwendet w rden So bezeichnet in der englischsprachigen Literatur Bilingualismus auch den Gebrauch von mehr als zwei Sprachen w hrend im europ ischen Raum von Mehrsprachigkeit gesprochen wird auch wenn es um den Gebrauch von zwei Sprachen geht vgl Oksaar 2003 26 Oksaar f hrt aus dass es sehr unterschiedliche Definitionen von Mehrsprachigkeit gebe die zwischen den zwei Extrempositionen von Bloomfield und Haugen l gen f r Bloom field ist Zweisprachigkeit native like control of two languages vgl Bloomfield 1933 und f r Haugen ist ein Individuum schon zweisprachig wenn es in einer anderen als seiner Muttersprache vollst ndige S tze b
121. tigkeiten gef rdert F r den Sprachgebrauch bedeutet das dass die Erzieherin den lteren Kindern den Raum l sst bei Verst ndigungsproblemen die j ngeren Kinder zu unterst tzen bevor sie ein greift Diese M glichkeit Kinder in altersheterogenen Gruppen voneinander lernen zu lassen ist eine gute Unterst tzung beim Zweitspracherwerb Das hei t dass schon sehr junge Kinder ab dem Alter von vier Monaten mit bis zu sechsj hrigen Kindern zwei sprachig in den heute bereits vorhandenen kleinen altersgemischten Gruppen erzo gen werden k nnten Das bemerkenswerte Ziel dieser Einrichtung ist dass alle Kinder die Einrichtung nach drei Jahren zweisprachig verlassen Da es in der Kleinstadt keine Grundschule gibt die dieses Programm wie von Sknut Kangass dringend empfohlen weiterf hrt haben sich nach den Schilderungen Nauwercks einige Eltern entschieden ihre Kinder in einer deutsch franz sischen Grundschule im Elsass anzumelden Der zweite Kindergarten den Nauwerck dem Immersionsmodell zuordnet ist der Kin dergarten Arc en Ciel Nauwerck schildert dass es in dem Kindergarten in dem Zeit raum ihrer Untersuchung personelle und organisatorische Ver nderungen gegeben hat So gab es neben den deutschsprachigen Erzieherinnen nur zwei franz sische Mutter sprachlerinnen und in der Gruppe die von der franz sisch sprechenden Erzieherin gelei tet wurde konnte die Zweitkraft kein Franz sisch Nauwerck beobachtete dass d
122. tivistischen und interaktionistischen Theorien geordnet die auf alle Sprachen dieser Welt bezogen werden k nnen ausgef hrt und diskutiert Diese Ebene wird hier ge w hlt da in der vorliegenden Arbeit alle Sprachen bzw Sprachvariet ten als gleichwer tig angesehen werden Ziel der Vorstellung der Theorien ist es der Frage nachzugehen inwieweit die Sprachentwicklung durch Sprachf rderung berhaupt beeinflussbar ist und wenn ja durch welche Ma nahmen Nach der Analyse der Spracherwerbstheorien werden im vierten Kapitel Ergebnisse der Sozialisationsforschung die sich auf den klassenspezifischen bzw schichtspezifi schen Sprachgebrauch beziehen vorgestellt und diskutiert um die Frage zu kl ren in wiefern der Sprachgebrauch durch die soziale Umwelt gepr gt wird und welche Konse quenzen sich f r die Sprachf rderung von Kindern ergeben Da das Ziel der Arbeit die Erreichung von Mehrsprachigkeit f r Vorschulkinder ist be sch ftigt sich das Kapitel f nf mit dem Bereich Mehrsprachigkeit Dazu werden Thesen der Sprachkontaktforschung kurz dargestellt und erl utert Um zu verdeutlichen in wel chem gesellschaftlichen Spannungsfeld sich die Problematik Ein Zwei Anders und Mehrsprachigkeit bewegt wird ein Exkurs zu dem Thema Migration vorgenommen Im Anschluss daran wird die historische Entwicklung des Nationalsprachenkonzepts kurz vorgestellt um deutlich zu machen dass Sprachf rderungskonzepte nicht ohne die
123. un terschiedliche Aktivierungen in den drei untersuchten Sprachen aufweisen Die Forscher verglichen zwei verschiedene Gruppen Die erste Gruppe bestand aus Probanden die zwei Sprachen vor dem dritten Lebensjahr erworben haben und die dritte Sprache nach dem zehnten Lebensjahr erlernt haben Bei der zweiten Gruppe wurden L2 und L3 erst nach dem zehnten Lebensjahr erlernt Fr hmehrsprachige Sp tmehrsprachige vor 3 Jahren LV L2 L1 nach 10 Jahren L3 L2 L3 Franceschini 2002 52 Die Gruppe kommt zu folgenden wichtigen Ergebnissen 1 In der Gruppe der fr h mit zwei Sprachen Aufgewachsenen rekrutieren die beiden fr h erworbenen Sprachen in BA 44 mehr berlappendes Substrat Die beiden Sprachen sind auch kompakter repr sentiert als bei denjenigen Personen die eine zweite und dritte Sprache sp t erworben haben nach zehn Jahren s o Letztere zeigen ein diffuseres Muster in der Aktivierung der L1 und L2 F r die Aktivierung vor deren L2 m ssen innerhalb des BA 44 weitere benachbarte Gebiete beigezogen werden 2 Unterschiede zeigen sich zwischen den beiden Gruppen auch in der Behandlung der Drittsprachen In der Gruppe der fr h mit zwei Sprachen Aufgewachsenen wird bei der Produktion einer Drittsprache auf weniger neuronales Substrat in BA 44 zur ckgegriffen vergleicht man dies mit den Aktivierungen bei deren fr h erworbe nen Sprachen Keine Unterschiede wurden bei dieser Personengruppe hingegen in BA
124. und Akkomodation sind unter Umst nden schwierig auseinander zuhalten Sie finden gleichzeitig statt sie stellen Verarbeitung von Ideen bei dem Proze ber den 36 ein Gleichgewicht zwischen den Menschen und seiner Umwelt aufrechterhalten wird zwei Seiten ein und derselben M nze dar Wenn wir interpretieren Konstruktionen und Struk turen errichten dann ver ndern wir die Strukturen eines realen Ereignisses um zu errei chen da es zu unserer vorhandenen kognitiven Struktur pa t Wenn wir die vorhande nen Vorstellungen so zurechtr cken z B wenn wir uns eine Erinnerung ins Ged chtnis rufen eine hnlichkeit oder eine Analogie deutlich machen um so einem realen Ereignis Sinn zu verleihen dann akkomodieren wir Die Auswirkungen des Assimilations und Akkomodationsprozesse auf die beteiligten ko gnitiven Strukturen sind ziemlich dauerhaft Als Prozesse ber die sich ein Organismus an seine kognitive Umwelt anpa t sind sie den biologischen Prozessen der Anpassung ver gleichbar die auf die k rperliche Struktur und Funktion eines Organismus Auswirkungen haben Das kognitive Schema eines Kindes d h seine kognitive Organisation und Struk tur ndert sich also in Abh ngigkeit von seinen Erfahrungen Gage Berliner 1979 358 f Zun chst sollen au erdem kurz zum besseren Verst ndnis der Theorie Piagets in Bezug auf den Spracherwerb und den Sprachgebrauch die von ihm ausgearbeiteten Stadien der Intelligenzentwicklung
125. und die Menschen wandern zur ck oder weiter Auf den Lebenszyklus von Menschen bezogen gibt Killisch 1979 an dass die Migrationsh ufigkeit im Zusammenhang mit 121 dem Alter der Menschen stehe Im Alter zwischen 21 und 25 Jahren tritt nach dem Mo dell Killischs der h chste Wert f r die Migrationsh ufigkeit auf In den darauf folgen den Altersklassen nimmt der Wert stark ab In der Altersklasse der 46 bis 50j hrigen nimmt der Wert noch einmal zu Dann geht der Wert noch einmal zur ck um dann bei den 75j hrigen wieder eindeutig anzusteigen Killisch relativiert diese Einteilung indem er darauf verweist dass das Eintrittsalter in eine Phase und die Verweildauer individuell divergieren k nnten Killisch interessiert sich nicht f r die Phase der Kindheit und Ju gend sondern setzt den Anfang seines Modells bei der Gr ndungsphase Er geht da von aus dass die Menschen in diesem Lebensabschnitt zum Beispiel wegen ihrer Aus bildung ihrer Partnersuche Familiengr ndung etc mobil seien Nach Killisch folgt dann die Expansionsphase in der ein passender der Familie angemessener Wohnort gesucht wird Im Anschluss daran nimmt die Mobilit t in der Konsolidierungsphase zum Beispiel durch die Schulpflicht der Kinder wieder ab Die Mobilit t steigt in der so genannten Stagnationsphase zum Beispiel durch den Auszug der Kinder wieder et was In der Altersphase zeigt sich die geringste Wanderungsh ufigkeit
126. und schlie lich nach Bruners Beobachtungen durch diese vorweggenommen Das Kind kann hier neben dem Erwerb von sprachlichen Variet ten verschiedene Rollen auspro bieren Denn f r Bruner sind die Spiele ein einzigartiger Ort der dem Kind erm glicht die Entwicklung von dem Gebrauch von nat rlichen zu dem Gebrauch von kulturel len Mitteln zu vollziehen Anschlie end untersucht Bruner die Entwicklung des Bedeutens Bruner definiert zu n chst den Begriff des Bedeutens und lehnt sich nach seinen Aussagen dicht an die Theorie von Hilary Putnam an Unser beider Interesse gilt n mlich der kausalen historischen Kette welche von einem einf hrenden referentiellen Ereignis wo eine Person wie unbeholfen auch immer anzuge ben versucht woran sie denkt zu einer sp teren referenziellen Episode f hrt wo beide Partner eines Kommunikationspaares einer zwischen ihnen ausgetauschten Botschaft eine referentielle oder Bedeutungs Interpretation zuordnen Bruner 1987 54 Daraus ergeben sich f r Bruner vier Annahmen Als erstes sieht Bruner die M glichkeit der Individuen dass sie einander signalisieren k nnen dass sie eine Absicht haben auf etwas hinzuweisen Als zweites sieht Bruner den Aspekt dass angenommen wird dass der Hinweis bez glich seiner Genauigkeit va riieren kann im Spektrum von einer vagen Andeutung bis zu einem eindeutigen Aus druck Als drittes nimmt Bruner an dass das Meinen und Hinweisen
127. vermeiden Lassen Sie mich unverhohlen sagen da ein restringierter Code Zugang gew hrt zu einem gro en Potential von Bedeutungen von Eleganz Feinheit und Mannigfaltigkeit kultureller Formen Zugang zu einer einzigartigen sthetik deren Verankerung in verdichteten Sym bolen die Weise der Vorstellung beeinflussen kann Doch in komplexen industrialisierten Gesellschaften kann eine andersartig zentrierte Erfahrung abgewertet und in den Schulen herabgesetzt werden bestenfalls wird der Code als f r p dadgogische Bem hen irrelevant betrachtet Denn die Schulen sind auf elaboriertem Code und seinem System sozialer Be ziehungen begr ndet Obschon ein elaborierter Code nicht ein spezifisches Wertsystem nach sich zieht durchdringt das Wertsystem der Mittelschicht klasse selbst das Gewebe des fr hen Lernzusammenhanges Bernstein 1972 276 92 In diesem Sinne bezieht Bernstein auch Stellung gegen ber der kompensatorischen Er ziehung Kompensatorische Erziehung kam auf in der Form von umfangreichen Vorschulprogram men wie dem Headstart Project aufwendigen Forschungsunternehmen wie denen von Deutsch zu Beginn der sechziger Jahre und eine Vielzahl von kleineren Interventions oder Leistungssteigerungsprogrammen f r Kinder im Vorschulalter oder in den ersten Schuljahren Um damit nun anzufangen ich finde den Ausdruck kompensatorische Erziehung aus verschiedenen Gr nden sonderbar Ich verstehe
128. vgl Laponce 1984 20 Die Sprachen sind hier viel weniger territorial und viel st rker sprechergebunden als in Europa In besonderem Ma e gilt dies f r ethnische Gruppen ohne eigenes Territorium z B Nomaden Viele dieser Sprachen sind nicht verschriftet werden meist nur innerhalb bestimmter kleiner ethnischer Gemeinschaften gesprochen und h ufig von zwei oder meh reren Sprachen berdacht Das kann eine oder mehrere Nationalsprache n sein wie die afrikanischen Verkehrssprachen Suaheli Hausa und Ewe und eine offizielle Amtssprache 113 die meistens eine europ ische Sprache ist Franz sisch Englisch oder Arabisch Riehl 2004 54 Zu dem Typ Mehrsprachige Staaten mit Territorialprinzip z hlt nach Riehl zum Bei spiel die Schweiz da es in den jeweiligen Kantonen eine bestimmte Sprache als offiziel le Sprache gibt In vier Kantonen werden allerdings mehrere Sprachen verwendet so in den Kantonen Wallis Freiburg und Bern Franz sisch und Deutsch und im Kanton Graub nden Deutsch Italienisch und R toromanisch Dem franz sischen und deutschen Territorium sind auch in dem franz sisch deutschen Kantonen nach Riehl klare Grenzen zugewiesen Und Riehl zitiert Soler 1998 149 Grunds tzlich bedingen mehrsprachige Staaten nicht automatisch auch mehrsprachige Menschen Erst wenn eine Sprachgruppe klein und geographisch wirtschaftlich oder organisatorisch in einer gr eren eingebettet ist und deren Spra
129. weiterverfolgen m sse vgl Lawton 1970 194 Und Lawton schlie t seine Untersuchung mit den Worten Meiner Meinung nach zeigt diese Untersuchung einen sehr betr chtlichen Zwiespalt zwi schen der normalen sprachlichen Leistung und der m glichen Leistungsf higkeit bestimm ter Sch ler aus der Arbeiterklasse Lawton 1973 194 4 2 Ulrich ODevermann Oevermann hat mit seiner umfangreichen Untersuchung versucht Bernsteins Theorie auf Deutschland zu bertragen Oevermann wollte mit seiner Untersuchung die G ltig keit der Bernsteinschen Annahmen f r die sozialstrukturellen Verh ltnisse in der Bun desrepublik berpr fen Er wollte dar ber hinaus interessanterweise eine empirische Basis f r die Diskussion von Zielen einer m glichen Bildungsreform legen Au erdem war es f r Oevermann n tig den aus seiner Sicht neuartigen Ansatz Bernsteins in Be zug auf seine empirische Basis hin zu erweitern und durch einige Modifikationen sollten Schw chen von Bernsteins Untersuchungen ausgeglichen werden Durch die Untersu chungen Oevermanns sollte abgesch tzt werden in welchem Ma solche Untersuchun gen generell sinnvoll seien und auf welche Problemzusammenh nge ein Augenmerk ge richtet sein sollte Oevermann verwendete im Gegensatz zu Bernstein allerdings schon nicht mehr den Begriff Klasse sondern spricht von Schicht Oevermann untersuchte vier Schulklassen um die verschiedenen Dimensionen des Sprachverh
130. zu erwerben wenn es nicht den Grundstock der F higkei ten des Spracherwerbs der von Noam Chomsky als Language Acquisition Device be zeichnet wird besitzen w rde Bruner erweitert die Theorie Chomskys durch den Aspekt dass das von Chomsky angenommene LAD nur funktionieren kann wenn ein Erwachsener in Interaktion mit dem Kind tritt Hier setzt das von Bruner bezeichnete 63 Hilfssystem ein Dieses Hilfssystem bezeichnet Bruner als Language Acquisition Sup port System abgek rzt LASS vgl Bruner 1987 15 Dieser Rahmen den urspr nglich der Erwachsene kontrolliert stellt eine Art Hilfssystem zum Spracherwerb dar Er strukturiert die Art und Weise wie Sprache und Interaktion auf das LAD des Kindes treffen und bringt dadurch dieses System der Sprachlernf higkei ten zum Funktionieren Kurz gesagt ist es die Interaktion von LAD und LASS welche dem Kind den Eintritt in die Sprachgemeinschaft erm glicht und damit auch in die entspre chende Kultur und Gesellschaft Bruner 1987 15 Bruner hat um diese Thesen zu belegen zwei englischsprachige Kinder Richard und Jonathan in ihren ersten beiden Lebensjahren beobachtet Bruner gibt an dass er die bergangsperiode von der vorsprachlichen Kommunikation zur fr hen lexiko gramma tischen u erungen gew hlt habe weil sie nach seiner Meinung am besten die entschei denden Prozesse und Schl sselereignisse zeige welche zur Bemeisterung der Sprache in den
131. zueinander e ber sorbischsprachige Lieder T nze Bewegungsspiele wird ihr Interesse ange bahnt anderssprachiges Liedgut und Musik aus anderen L ndern kennenzulernen bzw die Pflege der Musik anderer V lker im Heimatort und in der DDR zug nglich durch Fernsehen usw zu beobachten und sich daran zu erfreuen Bach mann 1975 56 f F r das Sachgebiet Malen Zeichnen k nnen die Kinder laut Bachmann spezielle Inhalte aus der sorbischen Mythologie und Folklore gestalten und sie lernen dazu die entsprechenden sorbischen Namen Nach Bachmann kann man das Zeichnen mit musi schen Elementen verbinden indem die k nstlerisch gestalteten T tigkeiten mit passen den Liedern und Reimen eingeleitet oder abgeschlossen werden Im Sachgebiet Bekanntmachen mit der Kinderliteratur k nnen f r Bachmann Texte sorbische Reime und Gedichte sorbische Titel von sorbischen M rchen und Bilderb chern wie die Namen der handelnden Personen die manche Kinder schon in der deut schen Sprache kennen den Kindern auf Sorbisch nahegebracht werden Nach dem Kon zept Bachmanns sollen die sorbischen Reime und Gedichte nicht in jedem Fall in einer Besch ftigung zur Kinderliteratur bzw Muttersprache erlernt werden sondern den Kindern durch den wiederholten k nstlerischen Vortrag in geeigneten Situationen bei unmittelbaren Erlebnissen der Kinder im gesellschaftlichen und nat rlichen Leben so wie im kollektiven
132. zur vormodernen Nation in Kontakt mit den B rgern zu treten Das bedeutet dass die Regierenden mit den Regierten in Kontakt treten m ssen Rechen schaft ber ihr Handeln ablegen und Zustimmung daf r erheischen Theoretisch w rde es 149 auch bedeuten dass sich die Regierten jederzeit artikulieren k nnen dieser Aspekt ist je doch in der Praxis zur ckgetreten Sehr viel deutlicher als in den fr heren Herrschaftsfor men wird Regieren zum Kommunikationsprozess der zwar sicher auch nicht ann hrend symmetrisch ist der es aber f r jede Regierung w nschenswert erscheinen l sst m glichst umfassend in Kontakt mit den Regierten zu treten um ihr Tun darzustellen und daf r Zu stimmung zu suchen Erneut gewinnt Sprache f r Herrschaft an Bedeutung Kremnitz 2005 73 Bei der Durchsetzung der Revolution war die Vielsprachigkeit Frankreichs ein grundle gendes Problem f r die Revolution re denn sie konnten so schlecht mit dem Volk in Kontakt treten Im S den Frankreichs wurde zur Zeit der Revolution Okzitanisch Kata lanisch und Baskisch gesprochen in der Bretagne mit ihren westlichen Teilen wurde Bretonisch gesprochen im Elsa und Lothringen fand man Deutsch als Sprache und auf Korsika wurde italienisch gesprochen Au erdem waren bis zum 18 Jahrhundert die Sprachvariet t der langue d oil von Pfarrbezirk zu Pfarrbezirk verschieden und nur selten stimmten die Sprachvariet ten mit den Grenzen der Verwaltung
133. 00 Litauer und Schmuden 1 650 000 Letten 1 430 000 Baschkiren 1 320 000 Armenier 1 170 000 Rum nen 1 120 000 Esten 1 000 000 Kalm cken 480 000 Schweden 403 000 Kongresspolen allein 114 182 qkm 12 776 100 E 1912 davon 1897 bei einer Ge samtbev lkerung von 9402 300 Polen 6 755 000 Juden 1 267 000 Deutsche 407 500 Kleinrussen besonders in den Gouvernements Cholm und Lublin 320 000 Litauer im Gouv Suwalki 305 000 17 Finnland 373 604 qkm 3 140 100 E 1912 davon 1908 bei einer Gesamtbev lke rung von 3 012 849 Finnen 2 612 140 Schweden 388 660 18 Schweden 448 091 qkm 5 638 583 E 19 Schweiz 41 928 qkm 3 765 123 E 1910 davon Deutsche 2 599 000 Franzosen 796 000 Italiener 301 000 Romanen 40 000 20 Serbien 87 303 qkm 4 452 022 E 1910 f r Serbien in den Grenzen von 1913 sonst Sch tzung wohl zur H lfte Bulgaren Albanesen Rum nen T rken 21 Spanien 504 592 qkm 19 503 068 E 1910 darunter gegen 500 000 Basken 22 T rkei In Europa 28 180 qkm Mit 1891 000 E in Asien 1 766 800 qkm mit 19 710 000 E darunter T rken Syrer Araber Kurden Tscherkessen Griechen Ar menier etc deren Anteil an der Bev lkerung sich nicht ziffernm ig festlegen l sst Es gibt in Europa in ungef hren Zahlen Millionen Russen Gro Klein und Wei russen 84 Deutsche 78 Engl nder Schotten und Irl nder 45 Franzosen 42 6 Italiener 36 Spa nier 19 Polen 17 Rum nen 12 Niederl nde
134. 1970 7 Betrachtet man das genannte Zitat er kl rt Bernstein sehr wohl dass er sich auf die soziale Bedeutung des gesellschaftlichen Produktionssystems und der Machtverh ltnisse die aus diesem System erwachsen be ziehe Er verwendet in seiner Theorie nur den Begriff des Kapitals nicht im streng ko nomischen Sinn sondern sagt dass auch das kulturelle Kapital zur Aneignung Mani pulation und Ausbeutung f hre Aus meiner Sicht ist Bernstein somit den Klassentheo rien und nicht den Schichttheorien zuzuordnen Ein Hinweis daf r ist auch dass er im mer f r die Unterst tzung der Kinder der Arbeiterklasse eingetreten ist und diesen wie in Deutschland auch f lschlicherweise oft rezitiert nicht einen minderwertigen Sprach gebrauch zuschreibt er sagt viel mehr dass dieser eine eigene sthetik besitze und gesch tzt werden m sse Bernstein verfolgte au erdem das Ziel der F rderung der Kin der der Arbeiterschicht damit sich ihre Situation verbesserte und sie die gleichen Chan cen wie die Kinder aus der Mittelklasse erhalten sollten Bernstein sieht genau wie Bourdieu das kulturelle Kapital als einen wesentlichen Faktor Bernstein gibt an dass er auf der Makro Ebene Durkheim und Marx auf der mi kro gesellschaftlichen Ebene Mead hinzugezogen habe um eine sozio linguistische The se zu vertreten die eine Vielzahl von Arbeiten aus Anthropologie Linguistik Soziolo gie und Psychologie ber cksichtigt Dabei
135. 2006 69 Die aus D nemark zugezogenen Mitglieder die allerdings nur einen geringen Teil der Minderheit ausmachen gebrauchen laut Pedersen die d nische Hochsprache vgl Pe dersen 2000 379 ff Friesisch wird an der Westk ste und auf den nordfriesischen In seln gesprochen Die heutige politische Grenze zwischen Deutschland und D nemark geht auf das Jahr 1920 zur ck Am 10 Januar 1920 wurde der am 28 Juni 1919 in Versailles unterschrie bene Friedensvertrag zwischen den B ndnism chten und Deutschland rechtsg ltig Im Artikel 109 wird die Grenzziehung festgelegt Die Grenze zwischen Deutschland und D nemark wird gem den W nschen der Bev lkerung festgelegt In den beiden durch den Friedensvertrag festgelegten Zonen wurden am 10 Februar und 14 M rz 1920 Volksabstimmungen durchgef hrt In der ersten Zone entschieden sich 74 2 f r D nemark und 24 9 f r Deutschland in der zweiten Zone votierten 19 7 f r D ne mark und 79 7 f r Deutschland vgl Jessen 1937 220 336 zit nach Sigaard Madsen 1995 135 Seit dieser Grenzziehung gibt es auf beiden Seiten der Grenze Minderhei ten n mlich die deutsche Volksgruppe in Nordschleswig und die d nische Minderheit in S dschleswig Nach Sch tzungen geh ren 1990 etwa 50 000 Menschen der d ni schen Minderheit an vgl Sigaard Madsen 1995 135 Um die Situation der D nen in Deutschland und auf der anderen Seite der Deutschen in D nemark zu verstehen muss man a
136. 2925 57933 71639 38935 65187 40908 30892 34966 83526 826504 1 Von 1993 bis 2003 Gebiet von Serbien Montenegro einschl Personen die seit 1993 keinem anderen der Nachfolgestaaten zugeordnet werden konnten 2 Bundesrepublik Jugoslawien bis einschl 2003 gef hrt unter Ehem Jugoslawien siehe auch Ehem Jugoslawien Es sei angemerkt dass durch die Tabelle nicht deutlich wird welche Variet t der Spra chen d h welchen Dialekt welchen Soziolekt etc die ausl ndische Bev lkerung 145 spricht Durch die Ber cksichtigung dieser Aspekte w rde eine noch gr ere Vielfalt sichtbar werden Gogolin zeigt die sprachliche Vielfalt der Kinder in Deutschland durch eine Fallstudie auf bei der ein Stadtviertel der Gro stadt Hamburg untersucht wurde Dabei wurde be obachtet wie Kinder im Grundschulalter ihren sprachlichen Lebensraum gestalten Nach den Angaben Gogolins entspricht die untersuchte Primarschule mit ihrem Anteil von Einwanderungskindern an ihrer Sch lerschaft der konstant bei 50 liegt dem Durchschnitt des Pflichtschulbereichs des innerst dtischen Hamburg Die Zusammen setzung der Sch lerschaft gleicht vielen Schulen bis Mitte der 80er Jahre kamen die eingewanderten Kinder fast ausschlie lich aus t rkischen Familien seit Anfang der 90er Jahre sind mehr als 15 Nationalit ten und mehr als 20 Sprachen vertreten Im Schuljahr 1990 91 waren an der untersuchten Schule 82 Kinder deutscher Staatsan
137. 38 Schulen mit 175 Klassen in denen es Sorbischunterricht gab vgl Ur ban 1980 153 zit nach Jansen Jannasch 1992 3 An ca 100 Allgemeinbildenden Po lytechnischen Oberschulen APO zehnklassige Einheitsschule gab es Mitte der sech ziger Jahre Sorbischunterricht Es existierten in Cottbus und in Kleinwelka bei Bautzen acht sorbische APO en sowie zwei erweiterte sorbische APO en die zur Hochschulreife f hrten in diesen zehn Schulen wurde Sorbisch als Unterrichtssprache gebraucht Im Gegensatz dazu war an den anderen APO en Sorbisch Unterrichtsfach so dass nicht alle Sch ler dieses Fach belegten vgl Hansen Jannasch 1992 3 Demgegen ber war in den sorbischen APO en eine sehr hohe Stundenzahl in der sorbi schen Sprache in den ersten vier Klassen Pflichtunterricht vgl Urban 1980 212 ff Un terricht in der sorbischen Sprache war also keinesfalls Pflicht f r alle Sch ler auch nicht f r alle sorbischen Sch ler im zweisprachigen Gebiet sondern war ein Angebot f r Sch ler und Eltern das den Erwerb einer zweisprachigen Kommunikationskompetenz erlaubt Bereits ab einer Gruppengr e von 5 Sch lern wurde Sorbischunterricht durchgef hrt 4 Durchf hrungsbestimmung vom 20 12 1968 8 4 4 Hansen Jannasch 1992 3 F r den Vorschulbereich wurde in der siebenten Durchf hrungsbestimmung zum Ge setz ber die sozialistische Entwicklung des Schulwesens in der Deutschen Demokrati schen Republik vom 30 A
138. 45 f r fr he und sp te Sprache gefunden 3 Wenn hingegen sp te Mehrsprachige ihr L3 produzieren brauchen sie bedeutend mehr neuronales Substrat in BA 44 hnlich wie dies bei ihren Zweitsprachen der Fall ist 4 Zus tzlich war bei der Gruppe der sp ten Mehrsprachigen in BA 45 ein diffuseres Aktivierungsmuster zu erkennen und zwar bei allen Sprachen Franceschini 2002 53 f 240 Interessant an den Untersuchungen ist dass das Areal BA 44 bei fr hen und sp ten Mehrsprachigen unterschiedlich strukturiert ist Fr he Mehrsprachige verf gen dort ber ein Netzwerk in das die dritte Sprache sp ter einfach integriert werden kann w h rend bei den Sp ten Mehrsprachigen im Broca Areal f r die L3 zus tzliches Substrat aktiviert werden muss Auf den folgenden Abbildungen sind die jeweiligen Gehirnaktivit ten exemplarisch darge stellt Abb 13 zeigt die Hirnaktivit t eines Fr h Bilingualen der zwei Sprachen vor dem dritten Lebensjahr erworben und eine dritte Sprache nach dem zehnten Lebensjahr in der Schule gelernt hat Die Aktivierung der ersten Sprache rot der zweiten Sprache blau und der dritten Sprache gr n ist einzeln gezeigt sowie berlagerung aller drei Sprachen mit Broca Areal Kreis Auf Abb 14 sieht man die Hirnaktivit t eines Probanden der ein sprachig aufgewachsen ist und erst in der Schule eine zweite und dritte Sprache gelernt hat Die Aktivierung der ersten Sprache rot der zweite
139. 53 9 1 Immersionsansatz und Angebotsansatz uensesnseessnsnssnnensnnnnnnnnnnnnnnnnnen 253 9 2 Das F rMig Modellprogramn u uu unuceseseesesunsese nennen 263 9 3 Sprachf rderung mehrsprachiger Kinder im Kindergarten 265 10 Situationsansatz und Sprache nee nina 270 11 Zusammenfassung der Ergebnisse der Analyse uussssssensessseeennnnnnnnen 274 11l Ziel der Anwen SR A E AEN 274 11 2 Zusammenfassung der Ergebnisse der Analyse uuennennennnenn 274 12 Fazit Kriterien f r die F rderung von Mehrsprachigkeit in Vorschuleinrichtungen RES ER RLNERSURENEIESN ONE A TE RS ERSTER a A EROBERN FERN S 280 12 1 Grundlegende Auseanpspunkie 2 2 RECHTE eher 280 12 2 Rolle der Eltern und Mentoren zu 2a are 281 12 3 Gruppenstruktur Alterder Kinder 0 222222 ae a 282 2 4 Methode Immersion naar ei ee en 283 12 5 S11Uatlonsamsalze naar nie 284 12 6 Viele Sprachen in einer Gruppe was nun uueecnssessseessnnensnnnnnsnnnnnnnnnen 285 1 gt Eiter tumwerzeichnisax sen an ee se 287 14 Abhildunssverzeiehnisn aaa ea een ea 301 IS Brklaruns nassen een 302 1 Einleitung Ausgangslage Die im Jahr 2005 vorgelegte OECD Studie zur Vorschulerziehung in Deutschland hat moniert dass es ein gro es Defizit an wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Vorschuler ziehung die der Politik und Praxis als Orientierung dienen k nnten gebe Trotz fehlen der Erkenntnisse sehen viele Politiker u
140. 76 287 Bertram Hans Sozialstruktur und Sozialisation Zur mikroanalytischen Analyse von Chancen gleichheit Luchterhand Darmstadt Neuwied 1981 Bildungs und Erziehungsplan f r den Kindergarten Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin 1967 Bleyhl Werner Hrsg Fremdsprachen in der Grundschule Grundlagen und Praxisbeispiele Schro edel Hannover 2000 Bleyhl Werner Fremdsprachen in der Grundschule Geschichten erz hlen im Anfangsunterricht Hannover Schroedel 2002 Blocher Eduard Zweisprachigkeit Vorteile und Nachteile In Swift James Hrsg Bilinguale und multikulturelle Erziehung K nighausen und Neumann W rzburg 1982 Blocher Eduard Zweisprachigkeit Vorteile und Nachteile 1909 In P dagogisches Magazin Heft 385 Sonderabdruck aus Reins Encyklop dischem Handbuch der P dagogik Langensalza 1910 ver ffentlicht in Rein Wilhelm Hrsg Encyklop disches Handbuch der P dagogik Bd 10 Langensalza 2 Aufl 665 670 In Kr ger Potratz Marianne Interkulturelle Bildung Eine Einf hrung Waxmann M nster 2005 Bloomfield Leonard Language Allen amp Unwin London 1933 22 29 Blz Die Mitgliederzeitschrift der GEW Berlin Nr 10 2001 Bildungsdebatte von unten http 209 85 135 104 search q cache EvGS3GIw8eQJ www gew berlin de blz2 433 htm GEW sau amp hl de amp ct cInk amp cd 17 amp gl de Stand 16 12 2007 Bock Irmgard Das Ph nomen der schichtspezifischen Sprache als p dago
141. Backsteine Bruner 1987 69 69 Sowie das Kind in der Lage war ganze W rter zu bilden stiegen die Anforderungen der Mutter an das Kind wieder Sie akzeptierte von dem Kind kein Babbeln mehr son dern forderte es mit der Sensibilit t das Kind nicht zu berfordern auf ganze W rter zu sprechen Die Mutter nderte nach Bruners Beobachtungen die Intonationsmuster ih rer Frage als wollte sie signalisieren dass sie w sste dass das Kind den Gegenstand bezeichnen kann Die Mutter unterst tzte den Spracherwerb ihres Kindes indem sie die gerade erworbe nen F higkeiten bei dem Spiel ber cksichtigte und somit die Anforderungen immer an das K nnen des Kindes anpasste W rde man hier weiterfragen was das Kind dazu bringt diese Schritte zu tun warum es nicht auf dem einmal beherrschten F higkeitsniveau verharrt so m te man tats chlich ber ein Spracherwerbssystem oder ein allgemeines Kompetenzbed rfnis spekulieren Of fensichtlich gen gt es nicht einfach auf die frei gewordene Verarbeitungskapazt t hinzu weisen es braucht auch irgendeine Triebkraft in Richtung einer erweiterten sprachlichen Leistungsf higkeit Worin die Triebkraft besteht bleibt nach wie vor ein R tsel Klar genug ist aber da die Mutter und die anderen Erwachsenen diesen Fortschritt systematisch un terst tzen Bruner 1987 72 f Bruner unternimmt in einem weiteren Schritt den Versuch ber die Analyse des Bittens von Ki
142. Basel 1975 Apeltauer Ernst Grundlagen des Erst und Fremdsprachenerwerbs Universit t Gesamthochschule Druck 7 Kassel 2006 Appel Rene Muysken Pieter Language contact and bilingualism Edward Arnold New York 1987 Artikel 11 der DDR Verfassung 07 10 1949 In Hildebrandt Horst Hrsg Die deutschen Verfas sungen des 19 und 20 Jahrhunderts Schoeningh Paderborn 1979 201 Artikel 113 der Weimarer Verfassung 11 08 1919 In Hildebrandt Horst Hrsg Die deutschen Verfassungen des 19 und 20 Jahrhunderts Schoeningh Paderborn 1979 97 Bachmann Helga Zu Zielen Inhalten und Arbeitsformen f r das Vertrautmachen der Vorschulkin der mit der sorbischen Sprache Akademie der p dagogischen Wissenschaften der deutschen Demokratischen Republik Arbeitsstelle f r Schulen im zweisprachigen Gebiet Bautzen 1975 Bade Klaus J Vom Auswanderungsland zum Einwanderungsland Deutschland 1880 1980 collo quium Verlag Berlin 1983 Bade Klaus J Oltmer Jochen Normalfall Migration Bundeszentrale f r politische Bildung Bonn 2004 Bauer Ullrich Keine Gesinnungsfrage Der Subjektbegriff in der Sozialisationsforschung In Geu len D Veith H Hrsg Sozialisationstheorie interdisziplin r Aktuelle Perspektiven Lucius amp Lucius Stuttgart 2004 61 91 Bauer Ullrich Dominoeffekte sozialwissenschaftlicher Fehldiagnose Oder Individualisiert soziali siert in der postmodernen Wissensgesellschaft In Bittlingmaye
143. Beispiel sei die bergeneralisierte Tempusmakierung in Did he went oder auch die Bildung wie mouses f r mice analog zu houses vgl Knapp Potthoff Knapp 1982 131 Die overgeneralisation of target material bedeutet dass der Lerner Regeln auf die Lernsprache bertrage obwohl diese nicht zu dieser Sprache passen vgl Knapp Pott hoff Knapp 1982 131 Das Modell Selinkers ist oft kritisiert worden Die Unterscheidung zwischen den bereits ausgef hrten Kommunikations Produktions und Rezeptionsstrategien seien metho disch nicht eindeutig Bez glich der Prozesse die Selinker angibt sagt er selbst dass noch nicht gekl rt sei wie diese Prozesse auseinanderzuhalten seien und welche Wir kungen sie im Einzelnen aufwiesen vgl Selinker 1974 34 Ein weiterer Kritikpunkt ist dass interlanguages nach der Theorie von Selinker indi viduell variabel und damit nicht vorhersagbar seien Insgesamt hatte die interlangua ge Hypothese einen gro en Einfluss auf die Zweitspracherwerbsforschung auch wenn Prozesse und Strategien bei dieser Theorie nicht eindeutig unterschieden werden 172 6 2 1 4 Die Monitor Theorie Krashen und Terrell 1983 unterscheiden zwei Wege der Aneignung einer Zweitspra che n mlich den unbewussten Spracherwerb und das bewusste Sprachlernen Der Spracherwerb erfolgt unbewusst und geschieht durch die Begegnung mit der Sprache wie mit der Erst
144. Beispiele die ausdr cklich eine Kategorie beschrieben wie zum Bei spiel 3 Ein Betrunkener der bei einem Verkehrsunfall jemand get tet hat verdient nicht gehenkt zu werden weil er nicht vors tzlich t tete 4 Hypothetische F lle die an Hand von konkreten Beispiele dargestellt wurden wie Wenn ich einen Mord begangen h tte w rde ich erwarten gehenkt zu werden 5 Klischee und Anekdote Unter diese Kategorie ordnete Lawton Aussagen wie Aug um Auge Zahn um Zahn vgl Lawton 1973 167 Lawton kam zu dem Ergebnis dass die Jungen der Arbeiterklasse haupts chlich mit den Kategorien drei und vier argumentierten und die Jungen der Mittelklasse h ufiger die Kategorien eins und zwei gebrauchten Au erdem fiel bei der Untersuchung auf dass die Jungen aus der Arbeiterklasse sich an einem Beispiel festhielten und nicht in der Lage waren auf einer abstrakten Ebene ein allgemeineres Fazit zu ziehen Selbst bei der Vorgabe eines hypothetischen Beispiels argumentierten die Jungen der Arbeiterklasse als ob es sich um ein konkretes Beispiel handelte vgl Lawton 1973 168 Als Beispiel 98 f r die Schwierigkeiten der abstrakten Formulierung gab Lawton den folgenden Aus schnitt einer Gruppendiskussion der Arbeiterklasse an Ein Vorteil wenn man sie aufh ngt nicht wahr Es ist etwas eine Person zum Beispiel die ihren nun sagen wir der Ehemann von jemanden wurde ermordet nun nach unge f
145. Beziehung gesetzt werden nicht nur zu Elementen des nichtsprach lichen Kontextes Bruner 1987 64 Eine wesentliche Rolle spielt nach Bruner f r die F higkeit des Benennens des Kindes das Betrachten von B chern hier von Bilderb chern denn dabei werden Rollentausch gemeinsame Aufmerksamkeit etc ausdr cklich gef rdert Auch hier stellte sich die Mutter wieder auf die F higkeiten des Kindes ein und passte ihr Verhalten dem K nnen des Kindes an Bruner stellte vier Schl sseltypen der u erungen der Mutter beim Buchlesen fest 1 der Ausruf 2 die Frage 3 die Bezeichnung 4 die R ckmeldung vgl Bruner 1987 65 Wenn das Kind in dem Zyklus eine f r die Mutter akzeptable Bezeichnung f r den be trachteten Ausschnitt im Buch von sich gab bersprang sie den dritten Schl sseltyp und reagierte mit der R ckmeldung auf die Bezeichnung des Kindes Die Mutter reagierte auf die u erungen des Kindes entsprechend ihres Wissens ber die F higkeiten die das Kind schon hatte und unterst tzte das Kind mit entschuldigen den u erungen wie zum Beispiel Solche Tiere hast Du noch nicht gesehen das ist eine Gans Oder Du wei t nicht genau was das ist nicht wahr Das ist ein Pulsw rmer Daf r ist jetzt nicht die richtige Jahreszeit Oder das ist ein Hund ich wei da Du das hier kennst Wir werden Dir etwas suchen was Du sehr gut kennst Manchmal konnte sie auch beharren Nun komm schon Du kennst doch
146. Einrichtungen durch Aus Fort und Weiterbil dungsangebot durch die Arbeitsstelle f r sorbische Bildungsentwicklung Cottbus durch das WITAJ Sprachzentrum die Schule f r niedersorbische Sprache und Kultur und andere sorbische Einrichtungen zu unterst tzen e Durch die M glichkeit des Personalaustausches von Lehrkr ften und Erzieherinnen der beteiligten Schulen Kindertagesst tten und anderen Einrichtungen positive Erfah rungen unmittelbar zur Verf gung zu stellen sowie personelle Engp sse zu ber br cken e Durchf hrung von gemeinsamen kulturellen und sportlichen Vorhaben e Entsprechend der Offenheit des Netzwerkes auch dessen Ausdehnung weiteren Bil dungseinrichtungen zu unterst tzen Die Idee der Vernetzung der verschiedenen Institutionen und ihren Mitarbeitern ist in teressant Nach anderen vorgestellten Untersuchungen ist die Vernetzung eine notwen dige Voraussetzung um Erfolg bei der F rderung von Zwei bzw Mehrsprachigkeit zu haben Wichtig ist auch wie Elle betont dass auch die deutschen Partner hier von den Sorben die Projekte zur Zwei bzw Mehrsprachigkeit unterst tzten Das Beispiel der Sorben zeigt deutlich dass auch auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland eine zweisprachige Erziehung ab dem Vorschulalter wenn sie von staatli cher Seite toleriert und idealerweise unterst tzt wird m glich ist Eine weitere Gruppe die als Vorbild f r Zweisprachigkeit im Vorschulalter dienen kann ist die
147. Erfahrungen sollten f r alle in Deutschland lebenden Kinder genutzt werden und alle Kinder sollten schon ab dem Vorschulalter das Recht auf mehrsprachige Erziehung haben damit sie sich optimal entwickeln k nnen 227 8 Hirnforschung und Mehrsprachigkeit In dieser Arbeit wird Bezug auf die Hirnforschung genommen da in der aktuellen Dis kussion immer wieder erw hnt wird dass nach der Hirnforschung nun diese oder jene Bedingungen f r den Spracherwerb bzw f r den Erwerb mehrerer Sprachen g lten Borner verweist darauf dass auch heute noch viele Menschen an der Trennlinie zwi schen Natur und Geisteswissenschaften festhielten obwohl diese obsolet sei Borner bertr gt das Gleichnis Hegels von Knechtschaft und Herrschaft auf das Verh ltnis von Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften so wie Herr und Knecht sich brauch ten so Borner brauchten sich Geistes und Naturwissenschaften denn weder die Geis teswissenschaften h tten ohne Empirie einen Gegenstand noch h tten Naturwissen schaften ohne Theorie einen Zweck Die fruchtbare Synthese von Neurowissenschaften und Philosophie birgt einen entschei denden Vorteil gegen ber einer rein philosophischen beziehungsweise rein neurowissen schaftlichen Deutung Sie kann nicht nur philosophisch erkl ren warum es zu diesem konservativen Verhalten des Menschen kommt sondern es in der Empirie belegen Der Grundgedanke ist einfach Das Gehirn ist faul Borner 2006 158
148. Erwerb mehrerer Sprachen gelten w rden Nach der Analyse der Untersuchungen der Hirnforschung muss der Spracherwerb bis zum 12 oder 13 Lebensjahr erfolgt sein sonst kann Spra che nie mehr vollends gelernt werden Bei Personen die unter drei Jahren zwei Spra chen gelernt haben greift das Gehirn bei beiden Sprachen auf gleiche oder berlappen de Areale zur ck Im Gegensatz dazu weisen die sp ten Mehrsprachigen eine eher ge trennte Repr sentation der fr hen gegen ber den sp ter erworbenen Sprachen auf Durch einen fr hkindlichen Erwerb von mindestens zwei Sprachen sind nach den Er gebnissen der Hirnforschung Anschlussm glichkeiten f r sp tere Sprachen gegeben Denn wer schon im Kindergarten oder sogar noch fr her mit vielen Sprachen konfron tiert wird dem f llt es leichter vielerlei Sprachen nicht ber Regellernen sondern im plizit zu lernen Wenn jemand als kleines Kind eine zweite Sprache gelernt hat werden in seinem Gehirn sp ter die gleichen Areale wie bei seiner Erstsprache aktiviert wenn er diese Sprache spricht Das Gehirn behandelt bei einem so fr hen Erwerb die Erst und Zweitsprache gleich Dieser Vorgang ist auch auf weitere Sprachen bertragbar die in diesem Alter dazukommen denn diese werden so automatisch gelernt dass sie alle als Erstsprache im Gehirn verarbeitet werden Bilinguale Kinder k nnen ihre Aufmerksamkeit besser auf mehrere Aufgaben aufteilen und besser mit kognitiven Aufgaben umgehen a
149. Experimente durchgef hrt hat Die Jungen gingen auf zwei verschiedene Schulen Die eine Schule war eine naturwissen schaftlich orientierte h here Schule in einem Arbeiterviertel in London die zweite Schule lag in einem gutb rgerlichen Vorort von London und war eine schulgeldpflichti ge Privatschule Nach den Tests wie dem Mill Hill Vocabulary Scale und dem Pro gressive Matrices Test von Raven wurden die Kinder als gleichwertig in der sprachli chen und nichtsprachlichen Entwicklung bewertet Als entscheidendes Kriterium f r die Zuordnung der sozialen Klasse wurde der Beruf des Vaters ausgew hlt F r Lawton schien es ausreichend zu sein die Arbeiterklasse als die Arbeitnehmer zu betrachten die manuelle Arbeiten ausf hrten Bei der Einteilung der Mittelklasse gab sich Lawton le diglich mit der Auskunft des Direktors der Schule zufrieden der beteuerte dass die Kinder seiner Schule der Mittelklasse angeh rten Bei den drei Experimenten die Lawton mit den Kindern durchf hrte sollten die Kinder zun chst vier Aufs tze in je drei ig Minuten schreiben Au erdem wurden Gruppendis kussionen zum Thema Todesstrafe durchgef hrt und danach Einzelinterviews Die Einzelinterviews begannen mit einigen leichten Routinefragen Danach war das Inter view in drei Abschnitte aufgeteilt Bei dem ersten Teil wurden die Befragten gebeten vier Bilderkartens tze zu beschreiben und dann den Sinn der Handlung darzustellen Im z
150. Gogolin Neumann dass viele Kinder zum Beispiel t r kisch gez hlt italienisch gegr t oder polnische Zungenbrecher oder portugiesische Kinderreime beherrscht h tten vgl Gogolin 1995 483 Nach Gogolin gibt es durch die Umst nde der gesellschaftlichen Sprachenvielfalt ver schiedene Konstellationen der individuellen sprachlichen Entwicklung Gogolin be schreibt einen Typus der das Kennzeichen lebensweltliche Zweisprachigkeit auf weist Die Sprecher dieses Typus sind Angeh rige der Minderheit die pers nliche Pri m rerfahrungen mit zwei oder mehr Sprachen gemacht haben Sie sind durch ihre Le bensumst nde gezwungen Mittel aus beiden Sprachen mehr oder weniger zu beherr 146 schen Der andere Typus l sst sich den vorl ufig sesshaften Angeh rigen der Majorit t zuordnen Obwohl viele der Sesshaften ihre Lebenswelt einsprachig gestalten ma chen sie aber durch die sprachliche Vielfalt ihrer Lebenswelt sprachliche Sekund rer fahrungen vgl Gogolin 1995 486 sprachliche Heterogenit t m te zum einen als allgemeine Grundbedingung des sprachli chen Lehrens und Lernens berhaupt aufgefa t werden Zum anderen m te sie in den Zielen von Bildung Ber cksichtigung finden Die allgemeine sprachliche Bildung m te ihren Beitrag dazu leisten da die Menschen in den Einwanderungsgesellschaften zum selbstbestimmten zivilen sprachlichen Handeln unter den Umst nden von sprachli cher
151. It is axiomatic that the best medium for teaching a child is her mother tongue UNESCO 1953 11 zit nach Cummins 1979 223 Diese zitierte Position kommt zu dem Ergebnis dass der Gebrauch einer anderen Spra che als der Erstsprache in der Schule als sch dlich anzusehen ist F r Cummins ist diese These aber sp testens seit den immersion Projekten widerlegt und es kann aus seiner Sicht nicht allein der Sprachwechsel f r Schulversagen von Kindern verantwortlich ge macht werden Auch die von anderen Theoretikern getroffene Annahme dass soziale Einfl sse zu Schulversagen von Kindern f hrten lehnt Cummins ab Er nimmt vielmehr an dass es einen Zusammenhang zwischen Sprache und Denken gebe und er f hrt als Beleg die Tatsache an dass Sch ler die zwei Sprachen beherrschen auch in anderen F chern gute Noten erreichen Cummins hat zwei Thesen aufgestellt Ihe developmental interdependence hypothesis proposes that the development of compe tence in a second language L2 is partially a function of the type of competence already de veloped in L1 at the time when intensive exposure to L2 begins The threshold hypothesis proposes that there may be threshold levels of linguistic competence which a bilingual child must attain both in order to avoid cognitive disadvantages and allow the potentially beneficial aspects of bilingualism to influence his cognitive and academic functioning Cummins zit nach Graf 1987 62 Di
152. Mehrsprachigkeit im Vorschulalter Kriterien f r die F rderung von Mehrsprachigkeit f r Kinder in Vorschuleinrichtungen DISSERTATION zur Erlangung des akademischen Grades einer Doktorin der Philosophie Dr phil an der Fakult t f r Kultur und Sozialwissenschaften an der FernUniversit t in Hagen vorgelegt von Claudia Carroll K ln im August 2008 Diese Dissertation entstand am Lehrgebiet Interkulturelle Erziehungswissenschaft in der Fakult t f r Kultur und Sozialwissenschaften der FernUniversit t in Hagen unter Lei tung von Herrn Prof Dr Georg Hansen Das Zweitgutachten wurde dankenswerterwei se von Frau Prof Dr Ingrid Josephs des Lehrgebiets Psychologie des Erwachsenenal ters erstellt Ganz besonders danken m chte ich neben vielen anderen Prof Dr Georg Hansen und Ulrike Fromm die die Arbeit w hrend der verschiedenen Arbeitsphasen geduldig mit getragen haben Herr Prof Dr Hansen stand mir mit seinen Ermutigungen und seiner kritisch konstruktiven Begleitung des Arbeitsprozesses kontinuierlich zur Seite und Ul rike Fromm hat mir die Fertigstellung der Arbeit durch ihr mitdenkendes Korrekturle sen ihre Kompetenz bei formalen Problemen und ihre Herzlichkeit in allen Situationen grunds tzlich erm glicht Inhaltsverzeichnis 1 Binleituns ia lanciert 6 2 Bourdieu Chancengleichheit und Sprache u 2200nsunsnsnnnsnnnnsnnensnnenennn nen 16 IS Pracherwerb ee eisen re aao a aeiae
153. N Verein getragenen Kinderg rten und Schulen k nnten als Gew chsh user betrachtet werden die den Keim des Bretonischen wieder zum Erbl hen br chten 1977 wurden im Departement Finistere als ein Jahrhundertereignis die beiden ersten DI WAN Vorschulen gegr ndet Die jungen Leute die diese Vorschulen gr ndeten fragten sich unter dem Eindruck der Studentenrevolte vom Mai 1968 ob sie sich eigent lich zu den Franzosen oder zu den Bretonen z hlen sollten Und wenn sie Bretonen sei en warum sollten sie eigentlich Franz sisch sprechen Ganze Kongresshallen und Fu ballstadien f llten sich wenn die bretonischen Liedermacher Glenmor Alan Stivell Dan Ar Braz und Gilles Servat auftraten Heute besteht das DIWAN System aus 34 Vor und Grundschulen 5 Realschulen und einem Gymnasium vgl http www breiz h de aktuell butenschoen_05 htm Stand 02 09 2007 1997 besuchte der SSV e V die Bretonen und der Verein bem hte sich nach dem Be such um eine bernahme eines Kindergartens in Cottbus um schon im Kleinkindalter mit der Vermittlung der sorbischen Sprache nach dem Beispiel des DIWAN Modells zu beginnen Am 1 M rz 1998 wurde die Kindertagesst tte Mato Rizo in Cottbus Sielow vom SSV e V bernommen Dort wurden dann zum ersten Mal 14 Kinder nach der Immersionsmethode in einer Gruppe der Einrichtung betreut Nach mehrj hriger Er fahrung zeigt sich auch im WITAJ Projekt dass das Prinzip eine Person ein
154. Spiel so ausf hrlich dar da er anhand der Beschreibung dieses wechselseitigen Spiels zwischen Mutter und Sohn zeigen will dass es sich hier um einen spielerischen Kulturerwerb handelt Das Spiel stellte eine spezielle von jedem Druck befreite Gelegenheit dar Variationen zum Thema des Verschwindens und des Wiedererscheinens auszuprobieren Dabei konnte sich das Kind aber auch an der Einrichtung zwischenmenschlicher bereink nfte von der Art beteiligen auf denen die Sprache beruht Bruner 1987 50 Au erdem erl utert Bruner an diesem Beispiel das von ihm bezeichnete Hilfssystem f r den Spracherwerb Die Mutter passte bei dem oben beschriebenen Spiel ihr Verhalten immer den F higkeiten des Kindes an Sie f hrte deswegen etwas Neues ein und bergab Teile des Spiels an das Kind wenn es diese ausf hren konnte W re der Lehrende in einem solchen System sich seines Mottos bewu t so w re es gewi dieses Wo ein Zuschauer war soll ein Teilnehmer werden Man f hrt ein Spiel ein gibt 66 einen Rahmen der sicherstellt da die Schw chen des Kindes aufgefangen und korrigiert werden k nnen und entfernt diesen Rahmen in dem Ma e in dem die Struktur auf der anderen Seite selber stehen kann Bruner 1987 50 f Nach Bruner ist jedes dieser Spiele als eine hochstrukturierte Konstituierende Wirklich keit zu sehen Diese Wirklichkeit wird zun chst durch stimmliche u erungen begleitet
155. Sprache im Unterricht im Gottesdienst und bei Gericht gebraucht werden sollte vgl Siebert Ott 2001 176 Unter dem Einfluss des aufkommenden Nationalismus wurde die Sprachen politik ein Teil der nationalstaatlichen Tr ume von einem d nischem Nationalstaat auf der einen Seite der Schleswig bis zur Eider einschlie en sollte auf der anderen Seite standen die W nsche nach einem deutschen Nationalstaat der im Gegensatz zum alten 221 1806 aufgel sten Heiligen R mischen Reich Deutscher Nation das Herzogtum Schles wig mit einschlie en sollte In den folgenden Jahren entstanden dann Spannungen zwischen Teilen der Bev lkerung und dem d nischen Staat Eine seperatistische Bewegung im Herzogtum Holstein die die L sung von D nemark zum Ziel hatte f hrte zun chst zu bewaffneten Auseinandersetzung zwischen den Auf st ndischen und d nischen Truppen die mit einer Niederlage der Aufst ndischen endete Eine Folge dieser Auseinandersetzungen war eine noch restriktivere Sprachpolitik des d nischen Staates D nisch wurde zur alleinigen Amtssprache erkl rt In Nordschleswig wur de D nisch au erdem auch zur Schul Kirchen und Gerichtssprache in Mittelschleswig zur Schulsprache und bei Verlangen der Bev lkerung au erdem zur Kirchen und Amtss prache Nur in S dschleswig war Deutsch weiterhin als Schul Kirchen und Gerichtspra che vorgesehen Eriksen 1986 55 in Siebert Ott 2001 176 Der deutsch d nische Krie
156. Sprachen Koexistenz Interaktion und Vermittlung Shaker Verlag Aachen 2002 Riehl Claudia Maria Sprachkontaktforschung Eine Einf hrung Gunter Narr Verlag T bingen 2004 Riehl Claudia Maria Mehrsprachigkeit ist der Normalfall In Migration Landesarbeitsgemein schaft der kommunalen Migrantenvertretung Nr 25 2006 3 5 Roth Gerhard Schnittstelle Gehirn Benteli Bern 1996 Roth Gerhard Bewusstsein Gleichtakt im Neuronennetz Gehirn und Geist 1 2002 38 46 S chsisches Sorbengesetz S chsSorbG vom 31 M rz 1999 http 209 85 135 104 searchq cache g5xFh9K263EJ www smwk sachsen de download Saec hsSorbG pdf S C3 A4chsisches Sorbengesetz E2 80 93 S C3 AA4chsSorbG vom 31 M C3 AArz 1999 amp hl de amp ct cink amp cd 1 amp gl de Stand 01 04 2008 Sch fer Karl Hermann Homer und Platon als Gr ndungsv ter der Medienp dagogik In Fischer Buck Anne Sch fer Karl Hermann Warzel Arno Z llner Detlef Hrsg Franz Fischer Jahr buch Norderstedt 1997 75 95 Schlee J rg Sozialstatus und Sprachverst ndnis P dagogischer Verlag Schwann D sseldorf 1973 Schroeder Joachim Bildung im geteilten Raum Schulentwicklung unter Bedingungen von Einwan derung und Verarmung Unver ffentliche Habilitationsschrift 2002 Seliger Herbert W On the possible role of the right hemisphere in second language acquisition In Tesol Quarterly 16 307 314 Selinker Larry Interlanguage In International Review o
157. Vielfalt imstande sind Eine Voraussetzung daf r w re da eine Sprachausbildung auch in den Sprachen der Minderheiten gew hrt w rde damit sich das lebensweltlich er worbene Sprachk nnen weiter entfalten kann Dies aber setzt voraus da in der deut schen Gesellschaft das Selbstverst ndnis allm hlich berwunden wird eigentlich sei Einsprachigkeit der individuelle und gesellschaftliche Normalfall Gogolin 1995 487 Trotz dieser gezeigten sprachlichen Heterogenit t wird immer noch von Vielen davon ausgegangen dass in dem nach dem nationalstaatlichen Prinzip geordneten Europa in jedem Nationalstaat genau eine Nation mit einer gemeinsamen Sprache lebt 5 4 Nationalsprachen trotz sprachlicher Vielfalt Um das Selbstverst ndnis dass gesellschaftliche Einsprachigkeit der individuelle und gesellschaftliche Normalfall ist zu berwinden muss der Frage nachgegangen werden warum und wie trotz sprachlicher Heterogenit t die Fiktion eine Nation eine Spra che entstanden ist und gebraucht wird Um diese Frage zu kl ren wird auf die histori schen und gesellschaftlichen Entwicklungen hinsichtlich Sprache eingegangen Es soll aufgezeigt werden dass Sprachen nicht neutral behandelt werden sondern schon immer eine entscheidende machtpolitische Rolle gespielt haben und spielen Nach Kremnitz gibt es verschiedene M glichkeiten der Festlegung von machtpoliti schen Positionen von Sprachen Es gibt durchaus
158. Wortschatzes um dieses De fizit ausgleichen zu k nnen brauchten die Kinder eine jahrelange konsequente Fortf h rung des Immersionsmodells In den F chern wie Mathematik Sozialkunde und Science erreichten die Kinder der immersion Klassen erst im 5 Schuljahr den Leistungsstand der monolingualen Vergleichsgruppe manche Kinder erreichten den Leistungsstand auch erst im 7 Schuljahr vgl Swain 1978 146 Cohen 1976 75 Die Leistungen der Erstsprache entsprachen zun chst nicht den Leistungen der monolingualen Vergleichs gruppe in der f nften Klasse allerdings hatten die Kinder der immersion Klassen das gleiche Leitungsniveau oder lagen sogar ber den Leistungen der Vergleichsgruppe Durch die konsequente Weiterf hrung des Immersionsverfahren ist es m glich Kinder zweisprachig zu erziehen ohne dass die Kinder in den Schulleistungen oder in den F higkeiten ihrer Erstsprache hinter monolingual erzogenen Kindern zur ckfallen Swain hat auch das late immersion Programm untersucht und ist zu dem Ergebnis ge kommen dass die Kinder ber mehr Kenntnisse in der Zweitsprache verf gten als die Kinder die die Zweitsprache in Form des Fremdsprachenunterrichts gelernt haben Die Sch ler m ssten aber weiterhin in verschiedenen F chern in Franz sisch unterrichtet werden Allerdings erreichten die Kinder in den Sachf chern nicht das gleiche Niveau wie die Kinder die in ihrer Erstsprache weiter unterrichtet wurden aber je m
159. a tus f r das Instruktionsverst ndnis von Vorschulkindern Dabei wollte er den Faktor Geschlecht berpr fen und welche Rolle das Alter der Kinder bei dem Instruktions verst ndnisses spiele Schlee wollte durch die Untersuchung Oevermanns angeregt dem Zusammenhang von Intelligenz und linguistischen Variabeln nachgehen vgl Schlee 1973 25 ff Schlee stellte f r seine Untersuchung folgende Fragen Unterscheiden sich Unterschichtkinder und Mittelschichtkinder im Vorschulalter in ihrem Instuktionsverst ndnis e Unterscheiden sich Jungen und M dchen im Vorschulalter in ihrem Instruktions verst ndnis e Unterscheiden sich j ngere und ltere Vorschulkinder in ihrem Instruktionsver st ndnis e Unterscheiden sich intelligentere Vorschulkinder und weniger intelligente Vor schulkinder in ihrem Instruktionsverst ndnis e Bestehen im Einfluss auf das Instruktionsverst ndnis von Vorschulkindern zwi schen den Faktoren Sozialstatus Geschlecht Alter und Intelligenz Wechselwirkun gen Schlee 1973 32 Schlee stellte bei seiner Untersuchung fest dass es bei den Unterschichtkindern einen deutlichen Unterschied im Instruktionsverst ndnis zwischen den nicht intelligenten und intelligenten Kindern gab Allerdings lie sich dieser Unterschied nur in der Altersgrup pe der jungen Vorschulkinder finden Auch bei den Mittelschichtkindern lie sich das 108 Ergebnis nachweisen denn bei diesen Kindern zeigte sic
160. a e ungleichen Bildungschancen wie sie im deut schen Bildungssystem zu finden sei kein unabwendbares Schicksal Wie Esser sieht Gogolin in den Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine B ndelung der Merkmale die Bildungsmisserfolge in Deutschland vorhersagbar machten vgl Gogolin 2007 18 263 Von besonderer Bedeutung f r die Bildung sind die Erwartungen die aufgrund der spezi fischen Migrationskonstellation im Hinblick auf die sprachliche Lage bestehen Erstens muss aufgrund der Diversifizierung der zugewanderten Bev lkerung auch mit einer zuneh menden Zahl der nach Deutschland mitgebrachten Sprachen gerechnet werden Es ist nicht unwahrscheinlich dass wir in deutschen Gro st dten bei genauen Z hlungen zu hnlichen Zahlen k men wie sie zum Beispiel in London ermittelt wurden Dort werden ca 350 Sprachen von Sch lerinnen und Sch lern gesprochen Zweitens ist die Loyalit t der Zugewanderten zu ihren mitgebrachten Sprachen hoch denn im transnationalen so zialen Raum sind sie die priviliegierten Verst ndigungsmittel Die bedeutendste bildungs relevante Konsequenz daraus ist dass wir dauerhaft mit Formen von Zwei oder Mehrspra chigkeit als Bildungsvoraussetzung rechnen k nnen Gogolin 2007 21 In dem Modellprogramm F rderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshin tergrund F rMig sollen neue Wege der sprachlichen Bildung und F rderung entwickelt werden Interessa
161. aborierten Modus als Form der bil dungssprachlichen Kompetenz im Deutschen hinweg nach den Sprachgruppen unter sucht Festgestellt wurde dass sich f r den umgangssprachlichen und den elaborierten Modus kein Unterschied zwischen den Gruppen feststellen lie Gogolin Roth 2007 42 Die berpr fung ob eine Abh ngigkeit zwischen dem Sprachmodus der Kinder und dem Bildungsgrad und einer damit verbundenen Sprachpraxis im Elternhaus besteht er gab dass es laut der Untersuchung weder einen Zusammenhang mit dem Bildungshin tergrund noch mit dem sozio konomischen Status der Eltern gab Gogolin und Roth se hen die Unterschiede in der Zweisprachigkeit begr ndet denn nach der Untersuchung hatten einsprachige deutsche Kinder gegen ber denjenigen Kindern die Deutsch als zweite Sprache erst bei Schuleintritt erwarben auch nach vier Jahren bilingualen Unter 182 richt noch einen deutlichen Vorteil Dieser Vorteil wird aber folgt man den bereits aus gef hrten Untersuchungen durch konsequent weitergef hrten bilingualen Unterricht ausgeglichen Die weiteren Ergebnisse lassen auch R ckschl sse f r den Elementarbe reich zu denn die bei Schuleintritt bereits in den Modellsprachen zweisprachigen Kin der schnitten hnlich gut ab wie die einsprachig deutschen Dieses Ergebnis zeigte sich auch bei den Kindern die zweisprachig mit einer anderen Familiensprache waren Da bei werden bei diesem Weg der immersion Formen der Dreisprach
162. achahmt den es zu vor noch nicht produziert hat Dieser Fall bildet allerdings die Ausnahme denn ein Kind dieses Stadiums versucht niemals a forteriori einen neuen Ton nachzuahmen nur weil er neu ist Piaget 1975 29 Piaget weist darauf hin dass die Bezugsperson eine wesentliche Rolle spiele denn wenn das Kind entdecke dass es T ne reproduzieren kann die es bei einem anderen ge h rt hat werde die Akkomodation in Gang gesetzt im Falle der Lautbildung wird das Modell an das sich das Kind akkomodiert assimi liert an ein bereits bekanntes Schema und das ist es was die Fortf hrung der Akkomoda tion in Nachahmung erlaubt Piaget 1975 33 Piaget gibt noch einen wichtigen Hinweis f r die p dagogische Praxis indem er darauf besteht dass es einen entscheidenden qualitativen Unterschied zwischen der w n schenswerten Entwicklung der Nachahmung und der weniger w nschenswerten Ent wicklung der Dressur gebe Bei der Dressur w rden die Kinder anscheinend schnell ler nen aber es handele sich nur um Pseudoimitationen Piaget unterscheidet die Pseudoi mitationen von der echten Imitation dadurch dass die erst genannte aus seiner Sicht nicht von Dauer ist und permanent durch Beeinflussung am Leben erhalten werden muss w hrend die echte Imitation f r ihn nicht so h ufig ist aber durch die Assimilati on fest verankert ist vgl Piaget 1975 26 ff 44 Das dritte Stadium In diesem Stadium beginnt das
163. ache entwickeln k nnen Bachmann setzt als Grundlage ihres Konzeptes die Begegnung mit anderen und stellt sich keinen verschulten Sprachunterricht f r Vorschulkinder vor sondern neben der all t glichen Begegnung in ihrer Umwelt sollten die Kinder im Kindergarten durch die ganzt gige musisch sthetische Bildungs und Erziehungsarbeit mit der sorbischen Sprache in Kontakt kommen zu den Sch tzen der Kultur mit denen die Kinder im zweisprachigen Gebiet bereits im Vorschulalter differenziert bekanntgemacht werden k nnen und m ssen geh ren neben den deutschen Kunstwerken sorbische Kinder und Volkslieder sorbisches Musiziergut sorbische Kindert nze und Bewegungsspiele Reime und Gedichte sorbische M rchen und Sagen sorbische M rchendramatisierungen sorbische Bilderb cher Bilder sorbischer Volksk nstler z B von M r in Nowak Njechorsski Bilder und Kunstfotos mit Kindern und Erwachsenen in den vielen bunten Fest und Tagestrachten der Sorben Teller Vasen Kr ge mit sorbischer Ornamentik mit sorbischen Musterelementen verzierte Ostereier Trachtenteile u a m Bachmann 1975 55 f Durch die folgenden beispielhaften Aspekte macht Bachmann deutlich wie man das Erlernen einer zweiten Sprache ohne separierten Unterricht einfach in den Kindergar tenalltag integrieren kann indem sie eine sinnvolle M glichkeit der Verbindung der 208 Ziele der musisch sthetischen Bildung und Erziehung mit dem Vertraut
164. ache nur in festen Ritualen wie in Liedern und Reimen etc kennenlernen Nauwerck sagt dass diese Rituale nur ein Aus schnitt der Alltagssprache der Zweitsprache darstellten Allerdings erwerben die Kinder nach der Einsch tzung Nauwercks bei beiden Modellen Sprachlernstrategien und Sprachaufmerksamkeit Als vierte Vorannahme kommt es f r Nauwerck beim fr hen Fremdsprachenerwerb zu einem Zusammenspiel zwischen Umwelt und Anlage wobei aus ihrer Sicht die Anteile der beiden Faktoren wissenschaftlich noch nicht im Detail gekl rt sind Trotz vieler noch offener Fragen zu diesem Prozess steht fest dass die zweitsprachliche Entwicklung durch folgende Gr en beinflusst wird Lern Motivation und Interesse an der anderen Sprache und Kultur das Sprachmodell bzw das sprachliche Umfeld den In put eine ad quate Vermittlungsmethode sowie ausreichend Gelegenheit zur Anwendung der bereits vorhandenen Kenntnisse und Fertigkeiten Nauwerck 2005 97 Bei dem von Nauwerck favorisierten Immersionsmodell gibt es eine konsequente Sprachtrennung und einen ausgewogenen Input in beiden Sprachen und vor allem sind beide Sprachen in ihrer Wertsch tzung gleichberechtigt Nauwerck r t dass Erzieher die nach dem Angebotsansatz arbeiten zumindest die Fremdsprache sicher beherrschen sollten damit die Kinder die Zweitsprache wirklich richtig erwerben k nnten In den von Nauwerck vorgestellten Kinderg rten wurden die teilnehmenden Erzieher im Rah me
165. acherwerbsforschung der Ent wicklungspsychologie der Sprachkontaktforschung Ergebnisse von Untersuchungen zur Zwei und Mehrsprachigkeit der Hirnforschung und Ergebnisse von Untersuchun gen von Konzepten zur F rderung von Mehrsprachigkeit Wichtig ist dass die Erkennt nisse in einen historischen Kontext eingebunden werden da sinnvolle Sprachf rde rungskonzepte nicht ohne die Ber cksichtigung historischer und gesellschaftlicher Be dingungen entwickelt werden k nnen Die Befunde der Analyse werden dann als kon zeptuelle berlegungen zur mehrsprachigen Sprachf rderung von Kindern im Vor schulalter in Deutschland f r die p dagogische Praxis zusammengef hrt Ziel der entwi ckelten Kriterien ist die Mehrsprachigkeit aller Kinder im Vorschulalter in Deutschland mit dem Ziel der Chancengleichheit Aufbau der Arbeit Im zweiten Kapitel wird auf der Grundlage der Theorie Pierre Bourdieus zun chst der Frage nachgegangen welchen Zusammenhang es zwischen Sprache bzw dem Ge brauch von Sprache und Chancengleichheit gibt Dieser Zusammenhang wird in vielen g ngigen Argumentationen ohne berpr fung und Differenzierung behauptet Es sei darauf verwiesen dass der Begriff Chancengleichheit in Abgrenzung zu dem Begriff des seit den 80er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland diskutierten Begriffs der Chancengerechtigkeit gebraucht wird Nach Bourdieu meint Chancengerechtigkeit wie sie seit Anfang der 80er Jahre in der Bundesrepu
166. achlichen Sozialisation in Abh ngigkeit der Sozialstruktur besch ftigt und konstatiert dass der Sprachgebrauch durch die Zugeh rigkeit zu einer class gepr gt sei Die Sozialstruktur bilde durch den Einfluss der sprachlichen Vorg nge die Grundlage der innersten Erfahrungen des Kin des Aus meiner Sicht ist Bernstein oft falsch und verk rzt mit seiner so genannten Defizit these zitiert worden F r mich haben seine Forschungen und Thesen gerade im Bezug auf den in der PISA Studie f r Deutschland festgestellten Zusammenhang zwischen EI ternhaus und Bildungsabschluss an Aktualit t nicht verloren Bernstein nimmt bei seinen Studien zur sprachlichen Sozialisation an dass symbolische Systeme sowohl Verwirklichungen als auch Steuermechanismen der Struktur sozialer Beziehungen darstellten Er bezieht sich als Grundlage seiner Arbeit auf die Theorien Durkheims und Marx Durkheims Werk stellt eine wahrlich gro artige Einsicht dar in die Beziehungen zwischen symbolischen Systemen sozialen Beziehungen und der Erfahrungsstruktur Er stellte die ganze Frage der Beziehung zwischen den Klassifikationen und Bezugsrahmen der sym bolischen Ordnung und der Struktur der Erfahrung zur Diskussion In seiner Untersu chung verschiedener Formen sozialer Integration zeigte er implizite verdichtete symboli sche Struktur der mechanischen Solidarit t und die expliziteren differenzierteren symboli schen Strukturen organischer Solida
167. achsen erkennt die sorbischen Sprachen insbesondere das Obersorbische als Ausdruck des geistigen und kulturellen Reichtums des Landes an Ihr Gebrauch ist frei Ihre Anwendung in Wort und Schrift im ffentlichen Leben und die Ermutigung dazu wer den gesch tzt und gef rdert 215 89 Sorbische Sprache vor Gerichten und Beh rden 1 Im sorbischen Siedlungsgebiet haben die B rger das Recht sich vor Gerichten und Be h rden des Freistaates Sachsen sowie der seiner Aufsicht unterstehenden K rperschaften Anstalten und Stiftungen des ffentlichen Rechts der sorbischen Sprache zu bedienen Ma chen sie von diesem Recht Gebrauch hat dies dieselben Wirkungen als w rden sie sich der deutschen Sprache bedienen In sorbischer Sprache vorgetragene Anliegen der B rger k nnen von den Beh rden des Freistaates Sachsen und der seiner Aufsicht unterstehen den K rperschaften Anstalten und Stiftungen des ffentlichen Rechts in sorbischer Spra che beantwortet und entschieden werden Kostenbelastungen oder sonstige Nachteile d r fen den sorbischen B rgern hieraus nicht entstehen 2 Der Freistaat Sachsen setzt sich daf r ein da die Festlegungen des Absatzesl auch auf Bundesbeh rden und Einrichtungen des Privatrechts insbesondere des Verkehrs und Fernmeldewesens der Post des Gesundheits und Sozialwesens sowie der Kultur und Bil dung die im sorbischen Siedlungsgebiet ans ssig sind angewandt werden 810 Zweisprachige Beschilderung
168. ahrhundert schienen die lateinischen Drucke die in der deutschen Sprache zu berwiegen Erst am Ende des 17 Jahrhunderts berwiegen die Drucke in der deutschen Sprache Interessanterweise gewann parallel zu dieser Ent wicklung das Franz sisch besonders an den H fen an Bedeutung denn Friedrich II von Preu en zum Beispiel lehnte das Deutsche als Schriftsprache und besonders als Li teratursprache ab Das Deutsche dagegen gewann an den H fen Osteuropas wie in Russland an Gewicht Erst die Aufkl rer stellten in der Region des sp teren Deutsch lands eine gewisse schriftsprachliche Einheit auf der Grundlage der ostmitteldeutschen Sprache her Es gab aber lange Zeit keine bindende grammatikalische Normierung Als Schriftsprache war das Hochdeutsch ab diesem Zeitpunkt wesentlicher als das Nieder deutsche das Friesische das Sorbische und das Preu ische Das Preu ische ging ab dem 18 Jahrhundert g nzlich verloren vgl Wenning 2005 75 f F r die Mitte des 18 Jahrhunderts kann im Gebiet des sp teren Deutschlands von einer alle Bewohner umfassende Sprachgemeinschaft wie Max Weber sie f r diese Zeit sieht selbst in der Schriftsprache noch nicht die Rede sein Wenning 2005 76 Hansen zeigt an dem besonderen Fall von Schleswig die in der Mitte des 19 Jahrhun derts herrschende sprachliche Heterogenit t differenziert auf Im Jahr 1849 war Schles wig noch Teil des d nischen K nigreichs es geh rte erst seit dem Krieg von
169. aktionisti schen Theorien die im folgenden Teil exemplarisch anhand der aussagekr ftigen Unter suchungen von Bruner und Mechthild Papou ek vorgestellt werden Ein wesentliches Charakteristikum des Interaktionismus ist die These da kindliche Ent wicklungsprozesse durch den Austausch mit der belebten personalen sozialen Umwelt vermittelt werden Au erdem wird hervorgehoben da Entwicklungsprozesse bidirektional sind da Entwicklung nicht als einseitige Einflu nahme der Welt der Erwachsenen auf das Kind zu sehen ist sondern da das Kind seinerseits auch die Erwachsenen durch sein Verhalten mitbestimmt Klann Delius 1999 136 Grundidee der interaktionistischen Theorien ist dass Kinder auch Babys nicht nur auf Reflexe reduzierte Wesen sind Bekannt ist das Beispiel dass wenn man einmonatigen Babys die Zunge herausstreckt die Kinder darauf versuchen die Zunge ebenfalls heraus zu strecken vgl Gopnik Metzhoff Kuhl 2007 47 es ist ein weiterer Beweis daf r dass Babys spontan ihre eigene Mimik ihre Gesten und ihre Stimme mit der Mimik den Gesten und Stimmen anderer Menschen koordinieren Wie der Erwachsenen Flirt umgeht auch der Baby Flirt die Sprache und stellt eine direk tere Verbindung zwischen Menschen her Gopnik Metzhoff Kuhl 2007 49 f Dornes konstatiert dass der S ugling im Bereich der zwischenmenschlichen Interaktion ein kompetenter Teilnehmer sei Er besitzt aus Dornes Sicht ein
170. al schooling and foreign education some implications of Canadian experi ments in French immersion In Alatis James E International Dimensions of Bilingual Edu cation Georgetown University Washington D C 1978 165 188 Sticht Christina Skr dder Ras kennt in der F rskole jeder Goethe Institut Online Redaktion Juni 2006 http 209 85 135 104 search gq cache 5uKDFOTdnkwJ goethe de ges sur thm sud de1545302 htm Goethe Institut D C3 A4nisch amp hl de amp ct clnk amp cd 1 amp gl de Stand 15 11 2007 Sussman Harvey M Franklin Philip Simon Terry Bilingual speech Bilateral control Brain and Language 15 1982 125 142 In Friederici Angela D Neuropsychologie der Sprache Kohlhammer Stuttgart Berlin K ln Mainz 1984 Swain Merrill Bilingual education for the English speaking Canadian In Alatis James E Ed International Dimensions of Bilingual Education Georgetown University Press Washingtion D C 1978 141 154 Swift James Hrsg Bilinguale und multikulturelle Erziehung K nighausen und Neumann W rz burg 1982 Szagun Gisela Sprachentwicklung beim Kind Psychologie Verlags Union Urban amp Schwarzen berg 3 Aufl M nchen 1986 Taylor Charles Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung Fischer Frankfurt am Main 1977 298 Thiersch Renate Sprachf rderung mehrsprachiger Kinder im Kindergarten In Anstatt Tanja Hrsg Mehrsprachigkeit bei Kindern und Erwachsenen Narr Franck
171. ale Korrektheit vorrangig sondern vielmehr ob er sich verst ndigen kann Au erdem reflektiert der Sprecher da er nicht an einem formalen Sprachunter richt teilnimmt nicht ber die Regeln der Sprache Ein weiteres Merkmal des ungesteuerten Zweitspracherwerbs ist wie bereits erw hnt dass er ohne systematische intentionale Steuerungsversuche geschieht Auch bei dem ungesteuerten Zweitspracherwerb wird gelehrt wenn der Lernende z B auf einen Fehler hingewiesen wird das geschieht aber nicht so intentional wie im Sprachunter richt Klein verweist noch darauf dass der ungesteuerte Zweitspracherwerb in der Forschung bis vor wenigen Jahren nur eine geringe Rolle eingenommen habe und h lt das f r einen Fehler Wenn man sinnvoll und fundiert in den Erwerbsproze eingreifen will mu man die grundlegenden Gesetzlichkeiten kennen die ihn bestimmen die aber kann man am wenigsten ermitteln wenn diese Gesetzlichkeiten durch eine bestimmte Lehrmetho de positiv oder negativ beeinflu t werden Die Art und Weise in welcher der Mensch Sprache verarbeitet damit auch wie er Erst und Zweitsprache lernt hat sich Hun derttausende vielleicht Millionen von Jahren entwickelt und zwar soweit wir wis sen bis vor kurzem d h bis vor ein paar Jahrtausenden ohne systematischen Un terricht Klein 1992 31 168 Gesteuerter Zweitspracherwerb Klein merkt an dass es bei der Definition dieser Erwerbsart ein grunds tzli
172. alen bez glich begehrter Gegenst nde wird und nicht mehr blo die Anstrengungen anderer seine Aufmerksamkeit zu steuern entziffert Bruner 1987 62 Die n chste Phase beginnt f r Bruner wenn das Kind anf ngt auf Dinge zu zeigen Die ses Verhalten zeigte Jonathan ab dem neunten Lebensmonat Jonathan zeigte als erstes auf Gegenst nde die sich in seiner N he befanden und die er durch ein Gartenfenster sah Das Zeigen wurde oft durch ein stimmliches um untermalt 68 Bruner beobachtete dass das Zeigen wenn es mit seinen phonetischen konstante u e rungen auftauchte in schon fr her gelernte Wo und Was Spiele einbezogen wurde Jonathans Mutter spielte das Wo Spiel schon als Jonathan vier Monate alt war Ab dem f nfzehnten Monat war die Wo Frage in das K rperteile Spiel integriert d h zum Beispiel die Mutter fragte Wo ist deine Nase etc Schlie lich nderte die Mut ter das Spiel mit der Frage Was ist das Wo ist das und Wo ist das X erg nzen sich gegenseitig Es handelt sich um klassische F lle sprachlicher Hinweise in dem Sinne da sie ein Zeichen mit einem Element des unmittelbaren nichtsprachlichen Kontexes in Verbindung bringen Sobald ein Kind solche Hinweise sprachlich beherrscht k nnen sich neue Redemuster entwickeln die zu einer neuen Ebene des innersprachliche Umgangs mit Sprache f hren indem n mlich nun W rter mit W rtern in
173. als soziale Interak tion zu verstehen sei die in Verbindung mit der Steuerung der gemeinsamen Aufmerk samkeit stehe Als vierte Position von Putnam gibt Bruner die Annahme an dass das Hinweisen eine Zielstruktur aufweist Dabei sind die Mittel wie zum Beispiel die Tech nik der Anapher oder der Deixis f r die Zielerreichung von wesentlicher Bedeutung vgl Bruner 1987 50 f Das Ziel des Hinweisens zu erreichen hat wenig damit zu tun da bez glich eines be stimmten einzelnen Wortes Deutungsgleichheit besteht Es gen gt da die Partner sich gewi sind in ihrer Aufmerksamkeitsrichtung gen gend bereinzustimmen um das Ge spr ch fortsetzungsw rdig zu machen Bruner 1987 55 Demnach gibt es bei menschlichen Bedeutungshandlungen ein bisher nicht weiter be r cksichtigtes Merkmal Das Merkmal bedeutet dass diese in einem hohen Ma e kon text empfindlich sind und einen Hinweis Charakter haben Bruner bezeichnet sie als 67 deiktisch denn die Teilnehmer erschlie en den Inhalt einer Bedeutungshandlung aus dem Kontext Die Folgerung von Bruner ist dass Kinder das Bedeuten um so besser lernen um so besser die Erwachsenen den Rahmen f r den deiktischen Austausch ge stalten Die ausgef hrten F higkeiten des Rollenwechsels in dem beschriebenen Spiel ist eine wichtige Voraussetzung f r das Erlernen des Bedeutens Um seine These zu untermauern schildert Bruner die Beobachtungen die er von Jona than
174. altens in denen der Einfluss schichtspezifischen Sprachverhaltens deutlich 101 werde zu eruieren Die Kinder der Schulklassen wurden bez glich ihres sozialen Hin tergrundes und ihrer Intelligenzstruktur charakterisiert um zu untersuchen ob ein Zu sammenhang zwischen der Schichtzugeh rigkeit und der Auslese der weiterf hrenden Schulen bestehe Die Untersuchung Oevermanns beinhaltete die Analyse der Sozialdaten und die Intelli genzmessung der gesamten Gruppen in Bezug auf diese Daten wurde das Sprachmate rial der Kinder ausgewertet Oevermann bernahm die Codezuordnung des restringierten und elaborierten Ko des von Bernstein Er differenzierte die Schichten als manuell arbeitende Unterschicht und als nicht manuell arbeitende Mittelschicht Im Gegensatz zu Bernstein sah Oever mann den restringierten und elaborierten Kode nicht als zwei in sich geschlossene Formen an sondern sie waren f r ihn zwei relative Positionen auf einem Kontinuum sprachlicher Merkmale in der Dimension restringiert elaboriert Die zwei Generalhypothesen der Untersuchung Oevermanns waren 1 Zwischen Kindern der Mittelschicht und der Unterschicht zeigen sich im Sprach verhalten Unterschiede die mit der theoretischen Interpretation der linguistischen Merkmale in der Dimension restringiert elaboriert bereinstimmen 2 Diese Unterschiede zwischen der Mittelschicht und der Unterschicht bestehe
175. angeschlossen wurde Mittelschleswig verblieb bei Deutschland Interessant ist aber wie sich die Sprachenverh ltnisse auch nach den Abstimmungen gestalteten 222 W hrend die Angeh rigen der deutschen Minderheit als Umgangssprache das Plattd ni sche gemeint ist hier S nderjysk Anm d Verf hatten bedienten sich die D nen s dlich der Grenze in der Regel des Plattdeutschen Sprache und Gesinnung brauchten und brau chen sich also nicht zu decken Die Zugeh rigkeit zu einer der beiden Minderheiten beruh te und beruht auch heute noch auf einer Willenserkl rung Hansen H F 1976 Am 26 Juni 1920 wurde der Slesvigske Forening gegr ndet der bis zum Jahre 1948 auch als politische Vertretung der Minderheit arbeitete Die kulturelle Arbeit des Slesvigske Forening wurde in enger Zusammenarbeit mit den Schulen der Minderheit der d nischen Kirchengemeinde den Wanderlehrern deren Auf gabe darin bestand in Nachmittags und Abendkursen Kinder und Erwachsene die keine M glichkeit hatten eine d nische Schule zu erreichen in der d nischen Sprache zu unter richten und in die d nische Kultur einzuf hren Sigaard Madsen 1995 138 Mit Bezug auf den Artikel 113 der Weimarer Verfassung durfte in Flensburg am 16 Oktober 1920 die erste kommunale d nische Schule er ffnet werden Um auf diese Schule gehen zu d rfen musste allerdings die Sprachf higkeit der d nischen Sprache nachgewiesen werden was f
176. ann sprachliche Begegnungen und bringen in den Sprechern unterschiedliche Bedeutungs und Beziehungssysteme hervor Auch wenn die Sprechweise urspr nglich eine Funktion einer bestimmten sozia len Struktur ist kann diese aber nicht umgekehrt die Sozialstruktur modifizieren oder ndern Bernstein kommt somit zu der zentralen Frage unter welchen Bedingungen sich eine bestimmte Sprechweise gen gend von ihrer Verankerung in der Sozialstruktur be freie so dass das System von Bedeutungen das sie realisiert auf alternative Wirklich keiten alternative Strukturen in der Geschichte der Menschen verweisen k nne Bernstein sagt dass es eine Beziehung zwischen den Formen der Grenz Erhaltung auf kultureller Ebene und der Sprechweise gebe Bernstein interessiert sich also nicht f r Sprache als Gegenstand seiner Untersuchung sondern er befasst sich mit dem Spre chen bzw mit den kontextuellen Zw ngen die das Sprechen beeinflussen Deswe gen untersuchte er die sprachliche Sozialisation Bernstein definiert den Begriff der So zialisation als den Prozess in dem Biologisches in ein spezifisch kulturelles Wesen um geformt wird Er bezieht den Begriff der Sozialisation sowohl auf den Prozess durch den ein Kind eine spezifische kulturelle Identit t gewinnt als auch auf seine Reaktionen gegen ber dieser Identit t Bernstein sieht in der zeitgen ssischen Gesellschaft als wichtigste Sozialisationsagenturen die Familie
177. anz sischen Eltern zwischen Franz sisch und Russisch unterscheiden k nnen aber die englischen und italienischen u erungen nicht differenzieren k nnen Daraus zieht Mechthild Papousek zun chst den Schluss dass das Kind eine Vorliebe f r die Muttersprache entwickelt Allerdings gibt sie zu bedenken dass man bis heute nicht wisse ob diese Vorliebe angeboren sei oder einfach nur durch den einseitigen Kontakt mit dieser Sprache zu Stande komme Das Kind komme mit der anderen Fremdsprache in den meisten F llen einfach vorher nicht in Kontakt vgl Mechthild Papousek 1994 146 Nach der Geburt im Vorsilbenalter gibt Mechthild Papou ek folgende vier Kriterien f r die Sprechweise der Eltern ihren Kindern gegen ber an 1 Die Eltern w hlen die einfachsten Melodien In allen Stichproben sind es wieder um fast zwei Drittel aller u erungen Die durch eine einfache Tonh henbewegung ohne Richtungs nderung gekennzeichnet sind steigend fallend und flach 2 Der Frequenzumfang der Tonh henbewegung ist ausgepr gt und je u erung im Durchschnitt bei M ttern und V tern auf 7 4 bzw 6 7 Halbt ne erweitert 3 Die einzelnen melodischen Konturen werden signifikant h ufiger wiederholt als der Wortlaut der u erungen und die Wiederholungen eines Musters weisen untereinan der einen hohen Grad an hnlichkeit auf 4 Das Resultat ist ein begrenztes Repertoire von kontrastreichen gut voneinander differenzierbaren mel
178. arauf einige Zugest ndnisse gemacht wurden wie zum Beispiel die Erlaubnis sorbisch deutsche Schulb cher herauszugeben und die Ver ffentlichung s chsischer Gesetze in sorbischer Sprache erreichten die Sorben Wenden keine nationa le Gleichberechtigung Als Folge der aus Sicht der Sorben Wenden unbefriedigend verlaufenen Revolution von 1848 49 wurde ein Teil der aktiven Sorben Wenden auf eine schwarze Liste ge setzt und verfolgt In den vierziger Jahren setzte dann auch nach Kunze die erste Aus wanderungswelle nach bersee ein und 1854 gr ndeten ca 600 Sorben Wenden aus der Oberlausitz im US Staat Texas die Siedlung Serbin vgl Kunze 2001 47 Vor allem die Anwendung der sorbischen Sprache im Schulunterricht hing vom guten Wil len des Lehrers ab es h uften sich die Klagen da die Lehrer ohne daf r zur Verantwor tung gezogen zu werden die sorbische Sprache immer mehr aus dem Schulunterricht ver dr ngten und selbst den Religionsunterricht in deutscher Sprache erteilten So umfa te die gem igte Sorbenpolitik nur die kurze Zeitspanne bis zum Vorabend der b rgerlichen demokratischen Revolution von 1848 49 w hrend die gem igte preu ische Polenpolitik zun chst bis 1863 andauerte und danach mit gewissen Modifizierungen und Einschr n kungen bis zur Gr ndung des Deutschen Reiches 1871 fortgesetzt wurde Kunze 1987 39 ff zit nach Hansen Polm1993 7 7 1 1 Die Sorben Wenden im Deutschen Kaiserreich
179. arauf hin dass bei der Kategorisierung von Wanderungen die jeweilige Perspektive zu ber cksichtigen sei Eine Migration von Norditalien nach Stuttgart ist f r die Republik Italien eine Auswande rung f r die Bundesrepublik Deutschland eine Einwanderung und f r EG Europa eine 118 Binnenwanderung Die Blickrichtung f hrt zu unterschiedlichen Einordnungen des glei chen Vorgangs Eine Migration von Stuttgart nach K ln ist vor der Gr ndung des Deut schen Kaiserreichs 1871 eine Aus bzw Einwanderung nach 1871 eine Binnenwande rung die Grenzen der betrachteten Region haben einen anderen Rechtsstatus erhalten Hansen 1996 41 Ein weiteres Merkmal von Migration ist dass diese abweichend vom allgemeinen Ver st ndnis kein endg ltiger Vorgang sein muss Viele Auswanderer kehren wieder zur ck und manche wandern danach wieder aus Hinzu kommt dass Migration nicht nur die Migranten selbst betrifft sondern auch die Ein bzw die Auswanderungsgesellschaften Die systemische Sichtweise auf Migration geht der Frage nach wie sich Migration auf diese Einwanderungs und Auswanderungssyteme auswirkt Viele dieser systemischen Untersuchungen betreffen Wanderungen von einem wenig entwickelten Land in ein h her entwickeltes Land d h in vielen F llen die Wanderung von Entwicklungsl ndern in Industriestaaten Manche Familien die aus einem Entwicklungsland in einen Indus triestaat auswandern haben danach ein h heres Einkommen Dies
180. arlament Die_Verfassung_des_Landes_Brandenburg 293390 html Stand 01 04 2008 Vollmer Ferdinand Friedrich Wilhelm I und die Volksschule G ttingen 1909 Weinreich Uriel Languages in Contact Publications of the Linguistic Circle of New York Number 1 XII New York 1953 Weinrich Uriel Sprachen im Kontakt Ergebnisse und Probleme der Zweisprachigkeitsforschung Beck M nchen 1 Aufl 1976 Weiss Andreas V Hauptprobleme der Zweisprachigkeit Eine Untersuchung auf Grund deutsch estnischen Materials Carl Winter Bibliothek der allgemeinen Sprachwissenschaft Dritte Reihe Heidelberg 1959 Wenning Norbert Migration und Ethnizit t in p dagogischen Theorien Waxmann M nster New York 1993 Wenning Norbert Migration In Hansen Georg Schmalz Jacobsen Cornelia Hrsg Ethnische Minderheiten in der Bundesrepublik Deutschland Ein Lexikon Beck M nchen 1995 331 340 Wenning Norbert Migration in Deutschland Waxmann M nster New York 1996 Wenning Norbert Nationalstaat und Erziehung FernUniversit t in Hagen Fakult t f r Kultur und Sozialwissenschaften 2005 Wernicke Carl Der aphasische Symptomenkomplex Cohn amp Weigert Breslau 1874 Weskamp Ralf Fachdidaktik Grundlagen Konzepte Anglistik Amerikanistik Cornelsen Berlin 2001 Wittschell Leo Die v lkischen Verh ltnisse in Masuren und dem s dlichen Ermland Hamburg 1926 23 25 Wode Henning Einf hrung in die Psycholinguistik Theorien
181. ass Kinder und Jugendliche die erkennbar durch Sprache kulturelle Eigenheiten Aussehen usw einer anderen als der deutschen Ethnie zugerechnet werden k nnen auch im Bildungswesen als anders wahrgenommen wer den Hansen Wenning 2003 10 Dabei wird dann auch wieder unterschieden welche andere Sprache verwendet wird Wie Hansen und Schmalz Jacobsen 1995 herausgearbeitet haben haben von den ca 200 verschiedenen Sprachen mit mehr als 100 Sprechern nur wenige einen offiziellen und gesch tzten Status e Als Fremdsprachen in der Schule werden Englisch und mit deutlich geringeren Teil nehmerzahlen Franz sisch Italienisch Spanisch Niederl ndisch Russisch Polnisch Tschechisch D nisch Arabisch Chinesisch und sogar T rkisch unterrichtet Daneben gibt es je nach Bundesland Muttersprachlichen Erg nzungs Unterricht f r Kinder aus ehemaligen Anwerbel ndern zumeist ausschlie lich in der Nationalsprache dieser Staa ten 158 D nisch und Sorbisch erhalten nach dem Zweiten Weltkrieg einen gesch tzten Status als Unterrichtssprache vgl Hansen 1986 Seit Anfang der 1990er Jahre ist dieser Schutz in den Verfassungen der L nder Schleswig Holstein und Brandenburg bzw Sachsen verankert vgl Hansen Polm 1993 Friesisch und Platt bzw Niederdeutsch erhalten einen gesch tzten Status im Rahmen der europ ischen Charta der Regionalsprachen European Charter for Regional or Mino rity Languages
182. ass durch das Ausl sen einer Sprachmarke in L2 das ganze System von L2 eine Aktivierung erf hrt Eine andere M glichkeit ist dass durch eine besonders starke Vernetzung h ufig miteinander auftretender Lexeme der Kollokationspartner ei nes bestimmten Wortes aus der L2 aktiviert wird Abbildung 17 Vernetzung der Spachsysteme Phionetisch phonologische Informationen ee TRASEE paa i Ed Riehl 2002 71 251 Zusammenfassend kann man sagen dass durch die Daten zu dem psycholinguistisch in terpretierbaren Codeswitching das durch trigger words geschieht ein einziger Speicher f r das bilinguale Lexikon angenommen werden kann Insgesamt bedeutet Codeswitching somit keine Defizit sondern kann als besondere Leistung gewertet werden 252 9 Konzepte aus der Praxis und f r die Praxis 9 1 Immersionsansatz und Angebotsansatz Nauwerck hat in ihrer Studie 2005 zwei verschiedene Modelle des Zweitspracher werbs im Kindergarten untersucht Das Erkenntnisinteresse das ihrer Arbeit zu Grunde liegt bezieht sich darauf unter welchen Bedingungen organisatorischen inhaltlichen und methodischen Gegebenheiten sich das Erlernen einer weiteren Sprache bei Vor schulkindern als besonders effizient erweist Nauwerck sieht das Ziel ihrer Arbeit auf zwei Ebenen denn sie will auf der einen Seite feststellen was genau fr he Fremdspra chenentwicklung innerhalb der einzelnen Sprach Vermittlungsans tze erzielen kann auf der ander
183. ass sich das reflexartige Schreien in Geschrei und Lalllaute differenziert 43 in dem Ma e wie das Kind sein Geh r und seine Lautbildung an einen neuen Ton ak kommodiert und sein Schreien differenziert wird es f hig diesen durch Zirkul rreaktionen zu reproduzieren Von dieser Zeit an gen gt es da das Kind den fraglichen Ton vernimmt der nicht von ihm selbst hervorgebracht sein mu damit der geh rte Ton durch das ent sprechende Schema assimiliert wird und die Akkomodation des Schemas an diese Gege benheit f hrt dann zur Imitation Piaget 1975 26 Piaget sieht f r die beginnende Lautimitation dieses Stadiums drei wichtige Charakte ristika Zuerst gibt es eine deutliche Vokalansteckung von dem Augenblick an wo das Subjekt zur Zirkul rreaktion der Lautbildung f hig wird Zun chst reagiert das Kind auf T ne die es interessiert aber es handelt sich nicht um eine direkte Nachahmung da das Kind zwar auf die T ne reagiert sie aber nicht nachformt Es gibt aber dann zweitens nach den Beobachtungen von Piaget eine wechselseitige Nachahmung die wie eine echte Imitation wirkt Der Experimentator wiederholte den Ton des Kindes in dem Augenblick in dem das Kind den von ihm gebildeten Ton wie derholte Hier imitierte der Experimentator die T ne des Kindes aber das Kind versuch te dann den vom Erwachsenen imitierten Ton wieder hervorzubringen Drittens gibt es den Fall dass ein Kind einen ihm bekannten Ton n
184. ation nach mehrsprachigen B rgern zum Erhalt des Systems geht sondern Gogolin fordert einen individuellen Anspruch auf den Erhalt der Familiensprachen der Kinder aus ethnischen Minderheiten Damit wird deutlich dass die Begriffe Zweisprachigkeit und Mehrsprachigkeit definiert werden m ssen und im n chsten Kapitel werden verschiedene Definitionen der Begriffe vorgestellt 6 1 Zweisprachigkeit Mehrsprachigkeit Was ist das Kremnitz gibt an dass die Sprachwissenschaft sich lange Zeit berhaupt gescheut habe das Problem der Zwei oder Mehrsprachigkeit genauer zu betrachten Daf r f hrt er ver schiedene Gr nde an Zum einen liege es in der Tradition der Disziplin eine Sprache bzw sprachliche Varie t t m glichst genau zu beschreiben die Untersuchung des gleichzeitigen Vorkommens von zwei oder mehreren Sprachen bei einem Individuum oder in einer Teil Gesell schaft habe nicht nur eine praktische Verkomplizierung bedeutet sondern sei auch dem theoretischen Anspruch nach m glichster Einheitlichkeit Reinheit des Beobachtungs objekts entgegengelaufen Hinzu kam da im Zuge der verbreiteten Rezeption sozialdarwinistischer Positionen im ausgehenden 19 Jahrhundert jede Mischung schnell einen unguten Beigeschmack be 161 kam Sp ter wurde dann vor allem von psychologischer und p dagogischer Seite die Zwei sprachigkeit gew hnlich handelte es sich darum als bedenklich angesehen bedenklich f r die F higkeite
185. ausgeht dass es Probleme beim Erlernen einer zweiten Sprache geben kann weil sich die zweite Sprache von der Erstsprache in der Struktur unterscheidet Those structures that are similar will be easy to learn because they will be transferred and may function satisfactorily in the foreign language Those structures that are different will be difficult because when transferred they will not function satisfactorily in the foreign language and will therefore have to be changed Lado 1957 59 Die Erfahrungen werden aus der Erstsprache auf den Prozess des Erwerbs der zweiten Sprache bertragen Gelingt die bertragung zu einer korrekten sprachlichen u e rung wird dieses als positiver Transfer bezeichnet gibt es ein negatives Ergebnis hei t es nach Lados Theorie negativer Transfer 169 Die Vertreter dieser Theorie stellen die Hypothese auf dass Gemeinsamkeiten zwischen der Erstsprache L1 und der Zielsprache L2 lernerleichternd auf den Fremd bzw Zweitspracherwerb wirken Kontraste jedoch lernerschwerend sind vgl Lado 1969 Dieser behavioristische Ansatz ist vielfach kritisiert worden F r Oksaar liegt das Problem in der Gleichsetzung von linguistischen Strukturunterschieden mit psychologisch be dingten Prozessen wie Transfer Interferenz verbunden mit dem Versuch aus diesen Lern schwierigkeit bzw Lernerleichterung vorauszusagen Oksaar 2003 99 Die Kontrasthypothese leidet unter einem
186. b der Lerner sich auch so steuerbar gibt wie man hofft werden Rezep tion und Produktion behandelt als st nden sie im Verh ltnis 1 1 D h der g ngige Fremd sprachenunterricht versucht die sofortige Produktion die dann m glichst sofort und native speaker like zu sein hat zu erzwingen und tr gt damit den mentalen Entwicklungsbed rf nissen der Wissensprozessualisierung in ihrer Dynamik und Unabgeschlossenheit nicht hinreichend Rechnung Dabei k nnen wir das Sprachverstehen und die Sprachproduktion getrost als im Verh ltnis 1000 1 beziffern Wandruszka 1979 Bley hl 2002 9 Die Theorie Krashens kann als Hinweis dienen dass ein unbewusster fr her Spracher werb schon vor der Schule spielerisch erfolgen sollte damit es zum Spracherwerb kommt Damit wird schon deutlich dass ein in den Tagesablauf integrierter Spracher werb im Gegensatz zu dem korrektiven Fremdsprachenlernen gegeben sein muss wenn man erfolgreich sein will 174 6 3 Verschiedene Modelle und Konzepte zur F rderung von Mehrsprachigkeit Im internationalen Raum gibt es verschiedene Modelle die verschiedene M glichkeiten zeigen wie auf ethnische Vielfalt und auf die damit verbundene sprachliche Vielfalt reagiert werden kann Man kann idealtypisch vier verschiedene Modelle unterscheiden e Submersionsmodell e Immersionsmodell e Bilinguales und bilingual bikulturelles Modell e Multikulturelle Modelle Sonner 1985 21 6 3 1 Das S
187. b ihrer Stamml nder abwich Denn im Sinne einer St rkung ihrer Macht mu te es ihnen hier wie dort um den Abbau jener Dualit t der Herrschaftsph ren an der ihre landesherrliche Ge walt sich brach zu tun sein Zumindest mu ten sie danach streben die gewohnten herr schaftlich politischen Einbindungen jedes Einwohners so weit umzudefinieren da diese der direkten Beziehung und Verpflichtung eines diziplinierten preu ischen Untertans ge gen ber seinem Landesherrn Raum zu gaben Leschinsky Roeder 1976 80 f zit nach Hansen Polm1993 5 Als Folge des Wiener Kongresses von 1815 bei dem Sachsen hart f r seine Treue zu Napoleon bestraft wurde verlor es die H lfte seines Territoriums Die gesamte Nieder lausitz einschlie lich des Kreises Cottbus sowie die n rdliche und stliche Oberlausitz um Hoyerswerda Wei wasser und G rlitz fielen an Preu en Das bedeutete dass nun 200 000 Sorben Wenden zu Preu en geh rten und nur 50 000 Sorben Wenden in Sach sen verblieben Da die neuen Grenzen nach milit rischen Interessen gelegt wurden lie fen die Grenzen in elf F llen mitten durch Kirchspiele d h die eingepfarrten D rfer la gen nicht mehr im gleichen Staat wie ihre Kirche Somit wurden die Sorben Wenden in den jeweiligen Verwaltungsbezirken zu Minderheiten Die territoriale Aufsplitterung verhinderte dass sich die Sorben in einer Zeit der Entfal tung von Wirtschaft und Handel zu einem festen Ganzen zusammenschlie e
188. bbildung 12 Sprachzentren im Gehirn Wernicke s Area Broca s Area Traditional cortical language areas inferred from the results of strokes Calvin Ojemann 1980 233 Broca leitete von seinen Untersuchungen die These ab dass die linke Hemisph re bis auf ein paar Ausnahmen f r die Sprachverarbeitung zust ndig ist Die Forschung hat die Hypothese von Broca dann vielfach untersucht und lange Zeit kam sie zu dem Schluss dass es tats chlich nur eine dominante Hemisph re f r die Sprachproduktion gibt vgl Friederici 1984 21 Geschwind kam mit seinen Studien bei Patienten mit Aphasien zu dem Ergebnis dass es ein System von Spracharealen einen so genannten Schaltkreis gibt Dieser Schalt kreis sei verantwortlich f r die Prozessierung der Sprache Nach seinen Erkenntnissen befindet sich dieses System der Sprachareale berwiegend in der linken Hemisph re der dominanten Hemisph re vgl Geschwind 1967 Nitsch fasst zusammen dass nach verschiedenen Tests der Sprachkompetenz festgestellt worden ist dass zus tzlich zu dem Broca und Wernicke Areal auch weitere andere Areale an der Sprachprozessierung beteiligt seien Eine wesentliche Aufgabe des Broca Areals ist nach den Ergebnissen der Tests neben der Kontrolle der Sprachproduktion die Ausf hrung syntaktischer Operationen d h das Sprachverst ndnis vgl Hagoort et al 2004 Dem Wernicke Zentrum benachbarte Areale der sekund ren H rrinde weisen demnac
189. beherrschten Fremdsprache die brigen Fremdsprachenkenntnisse bestehen im Grunde genommen nur auf dem Papier des Schulzeugnisses Konsequenz ist eine starke Bevorzugung der Muttersprache beim Assoziieren und Interferieren so wie insgesamt niedrige Anzahl interlingualer Inferenzen 2 Bilinguoider Typ Beim bilinguoiden Typ bestehen starke Verbindungen zwischen der Muttersprache und der besten Fremdsprache die brigen Fremdsprachen fallen stark ab Daher werden zwei Sprachen beim Assoziieren und Inferieren deutlich bevorzugt 3 Multilinguoider Typ Auch beim multilinguoiden Typ gibt es leichte Pr ferenzen f r die Muttersprache und die beherrschte Fremdsprache entscheidend ist aber dass die Verbindungen zu den Elementen der brigen beherrschten Sprachen ebenfalls recht gut gebahnt sind Dies muss brings nicht hei en dass der multilinguoide Typ seine vierte Fremdsprache grunds tzlich besser beherrscht als der bilinguoide Typ er kann aber bei Inferenzstrategien oder in der Kommunikation deutlich schneller auf sie zugreifen Auswirkungen sind eine relativ gleichm ige Verteilung der Assoziatio nen und Inferenzen ber mehrere Sprachen sowie generell eine sehr hohe Anzahl von interlingualen Interferenzen M ller Lance 2002 138 f 10 Markierung 247 Die Sprachkompetenz ist laut M ller Lanc amp von dem Aktivierungsgrad abh ngig d h dass eine Sprache durch ihre Umgebung zum Beispiel durch einen Ausland
190. beitet die dann wiederum in den Anteil der von den Erzieherinnen und den Kindern verwendeten deutschen und franz sischen W r ter aufgeschl sselt wurde vgl Nauwerck 2005 101 ff Damit erhielt Nauwerck An haltspunkte bezogen auf die Erzieherinnen hinsichtlich e der Quantit t des zweitsprachlichen Inputs e des Gebrauchs der deutschen Sprache bei der zweisprachigen Bildung e des Verh ltnisses des Sprachanteils von Kindern und Erzieher Au erdem geht Nauwerck davon aus dass der frankophone Sprechanteil der Kinder Hinweise gebe e ber die allgemeine Sprechbereitschaft der Kinder e ber das Bem hen die andere Sprache zu verwenden e ber die Gelegenheit der Erprobung der bisher erworbenen Kenntnisse und Fertigkei ten e ber den Umfang des potenziellen Sprachertrags unter den beobachteten Bedingun gen vgl Nauwerck 2005 106 Im darauf folgenden Schritt untersuchte Nauwerck die Struktur der zweitsprachlichen u erungen indem sie die Verteilung der verwendeten Wortarten auff hrte d h die Anzahl der Substantive Artikel Singular Plural Verben Adjektive Personalpronomen Pr positionen Wortsch pfungen etc um somit durch das Verh ltnis der Types Infor mationen ber die Differenziertheit des Wortschatzes zu erhalten Au erdem ermittelte sie den MLU Wert Mean Length of Utterance d h die durchschnittliche Satzl nge Diese Satzl nge gibt keinen Hinweis auf die Komplexit t der kindliche
191. ber noch L cken ergeben So k nnten Kinder noch nicht angeben dass zum Beispiel Schl sselblumen eine Untergruppe von Blumen all gemein bilden Diese Einordnung erfolge ungef hr ab dem achten Lebensjahr vgl Pia get et al 1986 105 ff Konkret operationales Denken ca 7 bis 11 Jahre In dieser Phase orientieren sich die Kinder nach dem Modell Piagets immer noch an den konkreten anschaulichen Tatsachen sie k nnen aber schon verschiedene Aspekte in Be ziehung zueinander setzen Bei dem beschriebenen Umsch ttversuch k nnen sie zum Beispiel schon folgern dass die S ule in dem gr eren Glas h her erscheint weil das Glas d nner ist Die Kinder besitzen schon die F higkeit der Reversibilt t des Denkens d h sie k nnen bereits einen Umkehrschluss ziehen Die Kinder k nnen aber die Vor g nge des Umsch ttversuches noch nicht verbal ausdr cken Formales Stadium ca 11 Jahre Das Denken ist f r Piaget in dieser Stufe nicht mehr an das Konkrete gebunden sondern es ist ein hypothetisches Denken mit einer m glichen Wenn dann Abfolge Es k nnen Denkoperationen mit abstrakten nicht mehr nur mit konkret anschaulichen Inhalten vorgenommen werden Dieses hypothetische deduktive Denken kann als h chste Form des logischen Denkens bezeichnet werden Somit k nnen die Kinder dieser Altersstufe auch Denkoperationen die die Zukunft betreffen durchf hren der junge Mensch wird durch eine Differenzierung zwische
192. blik Deutschland diskutiert wurde jene Gerechtigkeit die die Leistungen der Eltern gerechterweise an die Kinder weiterzugeben erlaubt und die ungerechte Gleichmacherei konterkariert Chancenge rechtigkeit meint somit so konstatiert Bourdieu nichts als die Legitimation sozial here dit rer Privilegienweitergabe vgl Bolder Steinr cke 2001 8 Das dritte Kapitel besch ftigt sich mit der f r die Erstellung von Sprachf rderungskon zepten grunds tzlichen Frage wie der Mensch Sprache erwirbt und wie die soziale Um welt den Spracherwerb eventuell beeinflussen Kann Bei der Analyse der Theorien und Untersuchungen der Spracherwerbsforschung wird der Leser die in anderen Darstellun gen oft ausgef hrten Prinzipien des Erwerbs vermissen denn die meisten Daten zum Erstspracherwerb wurden f r das Englische gesammelt und die Hypothesen und Theori en sind zum gr ten Teil auf diese Daten bezogen Im deutschsprachigen Raum sind solche Darstellungen oft nur bezogen auf den Erwerb des Deutschen also auf den Er werb der Nationalsprache Deswegen wird auf die sonst oft bliche Ordnung zum Spra cherwerb nach Grammatik Phonologie und Semantik verzichtet Die im Fazit entwi ckelten Kriterien zur Sprachf rderung sollen f r die verschiedenen Sprachen und Sprachvariet ten die in Deutschland existieren anwendbar sein Deswegen werden ge nerelle Erwerbstheorien also auf einer allgemeineren Ebene nach nativistischen kogni
193. ch die Kinder m glich ist Bachmann 1975 72 Bachmann macht bei ihrem Konzept deutlich dass man die sorbische Sprache auch in den ganzen Tagesablauf integrieren sollte d h dass die Sprache auch w hrend den Mahlzeiten der K rperpflege der Nachmittagsgestaltung den Spazierg ngen Feste und Feiern etc gebraucht werden sollte in allen diesen Organisationsformen bieten sich erstens M glichkeiten die in den Be sch ftigungen zu den Sachgebieten vermittelten und inhaltlich erschlossenen sorbischen Sprachinhalte Redewendungen Gru und H flichkeitsformen Lieder T nze Reime zu wiederholen zu festigen und anzuwenden Einige Organistionsformen im Tagesab lauf bieten zweitens auch die M glichkeiten die Kinder mit neuen sorbischsprachigen In halten vertraut zu machen So eigenen sich die Mahlzeiten und die K rperpflege zur Ver mittlung und h ufigen Anwendung solcher Redewendungen wie Dajce sej stodzec Dza kujemy so Bachmann 1975 72 f Wichtig ist Bachmann dass das Vertrautmachen mit der sorbischen Sprache in die spie lerischen Handlungen der Kinder eingebettet ist 212 Es darf nicht zur verselbst ndigten zus tzlichen oder Nebenaufgabe werden es soll auch nicht berzogen und eine Art Sorbischunterricht im Kindergarten werden Bachmann 1975 74 Abschlie end gibt Bachmann noch methodische Hinweise zur Vermittlung und Aneig nung sorbischer Sprachformen Die Erzieher
194. ch offizielle Sprache ist und Somalia wo man Somali spricht sind die einzigen L nder in denen weder eine Kolonialsprache noch Arabisch als offizi elle oder inoffizielle Sprache neben den lokalen Sprachen verwendet wird vgl http www datenbank europa de erdkunde kontinent afrika sprachen htm Stand 15 11 2007 Abbildung 1 Sprachen Afrikas HAMITO SEMITISCHE FAMILIE I Semitische Gruppe ZENTRALAFRIKA van Arabisch Amharisch m Tigre Tiorinya NISCHE FAMILIE BANTU FAMILIE x E Kuschitische roun Mapan E Norowestiche P Grippe unama Bagirmi GPE Oromo Somat Darskd Banda Azande Bakele Duala Maka oumense Irakw Bedauye Murle Fang Bubi Mpangue wW Savar Gruppe E N rdliche Gruppe r Veeiigeere NILOTISCHE FAMILIE Be en Haussa Gruppe I Nordwestliche ann an karten Haussa Bade Muni Gruppe g Bura Masa Luo Dinha Nuver u Kongo Gruppe Bakori M WESTAFRIKANISCHE Ig S d stliche res go FAMILIE Gruppe Babua Barl Karamajo Bambundu Basakata I Allantische ee ne iza Bakale Batake g Gruppe lot nen MM Nubische Gruppe Zentrale Gruppe GUINEISCHE FAMILIE Tansan n Mahe Danagia Bah ba Bemda f Nis Tonge ER Ku Sruppe sonen Bakwe Kru Gere gt p Mooni KANURI FAMILIE BER Giuppa Bete f pem EN ge g Tubu Zagha I Kwa Gruppe o Ja a Ren Akan Ewe Fon Yoruba Y I stliche Gruppe Kanuri Nupe Bini 1b0 Kambari Kotat Z Jukun Tiv Bamileke I liaw Gruppe KHOISAN FAMILIE few I Son
195. che nicht alle Bereiche umfa t m ssen alle Mitglieder mehrsprachig werden Sol r 1998 149 zit nach Riehl 2004 53 Deutschland z hlt f r Riehl zu dem Typ Einsprachige Staaten mit Minderheitenregio nen d h dass verschiedene anderssprachige Sprachgemeinschaften in diesem Land le ben obwohl es nur eine offizielle Sprache gibt Die Sprachminderheiten werden von Riehl in verschiedene Typen unterschieden Dabei sei zuvor noch auf die verschiedenen m glichen Definitionen des Begriffs Minderheit verwiesen In einem Sozialgebilde kann Minderheit verschiedene Arten von Gruppen darstellen es kann eine zahlenm ig kleinere Gruppe sein es kann eine zahlen und machtm ig unterlegene Gruppe sein e es kann sich um eine machtunterlegene aber zahlenm ig st rkere Gruppe han deln e oder es kann sich um eine mengen und machtm ig unterlegene Teilgruppe eines Sozialgebildes handeln Hansen Wenning 2005 24 Riehl unterschiedet die so genannten Grenzminderheiten die einen geographischen Kontakt zu einem Sprachkernland haben und den so genannten Sprachinselminderhei ten die inmitten einer anderssprachigen Mehrheit leben Zu den Grenzminderheiten z hlen zum Beispiel die Deutschen in S dtirol in Ostbelgien und im Elsass aber auch anderssprachige Minderheiten wie die D nen die innerhalb des deutschen Sprachraums leben und einen grenz berschreitenden Sprachkontakt pflegen Bei den Sprachinselmin derhei
196. chen Zwei Jahre nach Ende des Drei igj hrigen Kriegs im Jahr 1650 wurde erst wieder ein sorbisches Buch ver ffentlicht n mlich eine Grammatik von Jan Chojnan Pfarrer in L bbenau Inter essant ist dass das Buch nicht gedruckt sondern durch mehrmalige Abschriften ver f fentlicht wurde vgl Kunze 2001 28 Allerdings gelang es nach Toivannen nicht eine allgemeing ltige sorbische Grammatik Orthographie und Wortbildung zu entwickeln 1706 bersetzte der Pfarrer Michael Frencel das Neue Testament Als Grundlage des Niedersorbischen diente der Cottbusser Dialekt da das Neue und Alte Testament im 18 Jahrhundert 1709 das Neue Testament von Fabricius und 1796 das Alte Testament von Fryco ins Niedersorbische bersetzt wurden und dieser Dialekt als Wegweiser diente Wichtig an diesen bersetzungen ist da durch sie erstmals die Tatsache formuliert wurde da die sorbische Sprache zur slawischen Sprachfamilie ge h rt Toivanen 2000 42 Bez glich des Charakters der Sprache zeigt Jen an Beispielen dass Benennungen f r intellektuelle und abstrakte Begriffe aus dem Deutschen entlehnt sind F r Jen ist das nicht weiter verwunderlich da die sorbischen Autoren als Zweisprachige gleichzeitig Angeh rige der deutschen Sprachgemeinschaft waren und durch lokale Herkunft Be ruf kulturelle Bildung in mannigfacher Weise mit der deutschen Umgebung verbunden waren Das hei t dass auf dem Boden der heutigen Bundesrep
197. chen weniger Alternativen haben vgl Lawton 1973 157 ff Lawton f hrte mit den Jungen Gruppendiskussionen durch um die Ergebnisse mit de nen Bernsteins zu vergleichen Bernstein hatte bereits Gruppendiskussionen zum Thema Todesstrafe durchgef hrt und die Ergebnisse hat er in seinem Aufsatz Social class linguistic codes and grammatical elements 1962 ver ffentlicht Nach Bernsteins Un tersuchungen benutzten die Jungen der Arbeiterklasse fter egozentrische und sozio zentrische Redefolgen wie z B Wissen Sie und Nicht wahr vgl Lawton 1973 162 Lawton konnte einige Annahmen von Bernstein best tigen Signifikante Unter schiede bei der Arbeiterklasse und Mittelklasse konnte Lawton wie auch schon Bern stein im Bezug auf die ego und soziozentrischen u erungen bei der Anzahl der Ne bens tze dem Index der Unterordnung in der Komplexit t der Wortwahl und im Pas sivgebrauch feststellen Au erdem zeigten sich wie erwartet Unterschiede bei den adjektivischen Anschl ssen den komplexeren Unterordnungen beim Gebrauch der Personalpronomen und bei den ungew hnlichen Adverbien Um den Inhalt der u erungen der Gruppendiskussion zu analysieren w hlte Lawton vier Kategorien 1 Abstrakte Argumente d h es wurde untersucht wie oft die Begriffe Vergeltung Abschreckung Schutz der Gesellschaft etc oder hnliche Begriffe verwendet wur den 2 Hypothetische
198. chen werden Denn hier sind Gleichaltrige die Sprach lehrer Inhalt und Form des Gebrauchs der Zweitsprache orientieren sich an den Hand lungsmustern von Vorschulkindern Graf 1987 31 Graf z hlt die Kinder von Minderheiten zu den sequentiellen Lernern weil diese Kin der zeitverschoben zwei Sprachen lernen denn in ihrer Familie erlernen sie zun chst die Erstsprache und erst im Kontakt mit Institutionen tritt die Zweitsprache hinzu die dann allerdings die Sprache des Bildungssystems ist Oksaar weist darauf hin dass Mehrsprachigkeit nicht Gleichsprachigkeit bedeute denn wie Graf gezeigt hat kann das Verh ltnis der Sprachen sehr verschieden sein Das Verh ltnis der Sprachen kann durchaus unterschiedlich sein in der einen kann je nach Struktur des kommunikativen Aktes bedingt u a durch Situationen und Themen ein restringierter also nicht stark differenzierter Kode in der anderen ein elaborierterer verwendet werden Eine Sprache kann in gewissen Situationen oder Dom nen durchaus dominant sein Es handelt sich um eine variable kommunikative und interaktionale Kom petenz in mehr als einer Sprache In der Regel herrscht somit eine gewisse Arbeitsteilung zwischen den Sprachen das hei t dass die Lebensumst nde eines Mehrsprachigen es nicht fordern dass er seine Sprachen in allen Situationen benutzt Eine derartige Arbeits teilung kann wie in Oksaar gezeigt worden ist eine emotionale und sozialisierende Funkti
199. ches Pro blem gebe Denn die Begriffe lernen und erwerben w rden unterschiedlich verwen det genau wie das Begriffspaar Fremdsprache Zweitsprache Bei den Versuchen diese Begriffe festzulegen wird Fremdsprache als eine Sprache bezeichnet die au erhalb ihres normalen Verwendungsbereichs also z B im Unterricht gelernt wird ohne dass sie in der allt glichen Kommunikation angewendet wird Das ist ein gesteuerter Zweit spracherwerb als Fremdsprachenunterricht Ein klassisches Beispiel daf r ist Latein das nur in der Schule gelernt und verwendet wird Im Gegensatz dazu kann die Zweitsprache in der t glichen Kommunikation als Erst sprache oder neben dieser verwendet werden Ein Beispiel daf r sind viele Hindi Spre cher f r die Englisch dann die Zweitsprache ist Klein nimmt keine Unterscheidung zwischen den Begriffen Lernen und Erwerben vor weil es v llig offen ist ob es sich wirklich um grundlegend verschiedene Prozesse handelt und weil es unpraktisch ist keinen Oberbegriff zu haben Deshalb reden wir grunds tzlich von Erwerb und Erwerbsproze und benutzen Lernen und Lernproze als stilistische Variante Klein 1992 32 6 2 1 Einige Theorien des Zweitspracherwerbs 6 2 1 1 Kontrasthypothese Es gibt verschiedene Theorien ber den Erwerb einer zweiten Sprache Lado hat die so genannte Kontrasthypothese aufgestellt die kurz zusammengefasst da von
200. chsprechenden B rger in Deutschland gegeben hat bis Deutschland nun rein Hochdeutsch gepr gt ist zeigt Wenning dass dieses nicht mit der Lebenswelt der deutschen Staatsb rger bereinstimmt trotz der vehementen Eingriffe des Bil dungswesens in den Sprachgebrauch der B rger Einerseits kommen Menschen ins Land die aufgrund ihrer Volkszugeh rigkeit das Recht haben als Sp taussiedler die deutsche Staatsangeh rigkeit zu erhalten und dennoch sind viele von ihnen kaum oder gar nicht der deutschen Sprache m chtig Trotzdem erhalten sie deutschen muttersprachlichen Unterricht Andererseits leben Menschen seit Jahrzehn ten m glicherweise schon in der dritten Generation hier sprechen nur noch Deutsch oder vielleicht in Ans tzen noch die Herkunftssprache ihrer Gro eltern haben aber nicht die deutsche Staatsangeh rigkeit und erhalten in der Schule wenn sie m chten mutter sprachlichen Erg nzungsunterricht in dieser Sprache Wenning 2005 77 Wenning zieht den Schluss dass sich der deutsche Nationalstaat als staatliche Organisa tion einer Sprachgemeinschaft auf keine alte Tradition berufen k nne denn die hoch deutsche Variet t sei noch nicht seit langer Zeit zur anerkannten Schriftsprache gewor den Die Durchsetzung dieser Variet t konnte nur mit Hilfe des Bildungssystems ge schehen denn es gab vor dem Nationalstaat keine Sprachgemeinschaft Wichtig ist wei terhin dass auch heute in Deutschland sprachlich
201. cht verstanden wird u erungen bestehen aus mindestens zwei W rtern viele aus drei oder sogar f nf W rtern S tze und Ausdr cke in typischer Kinder Grammatik d h sie sind selten w rtliche Wiederholungen zur u erung eines Erwachsenen Verst ndlichkeit noch nicht sehr gut obwohl sie bei verschiedenen Kin dern sehr stark variiert scheint alles zu verstehen was ihm gesagt wird 3 Jahre Vokabular von mehr als 1000 W rtern ungef hr 80 der u erungen sind auch Fremden verst ndlich die grammatische Komplexit t ent spricht etwa derjenigen umgangssprachlichen Erwachsenensprache wenn auch noch Fehler vorkommen 4 Jahre Die Sprache ist gut entwickelt Abweichungen von der Norm der Er wachsenensprache sind eher Abweichungen im Stil als solche in der Grammatik Lenneberg 1977 161 f Lenneberg vertritt die These dass der Sprachbeginn von einem Reifungsprozess beein flusst wird Reifung und Wachstum k nnen nach Lenneberg durch Krankheiten verz gert werden wie z B durch eine intrazellul re Anomalie unter die das Down Syndrom f llt Dabei w rden aber alle Prozesse gleicherma en aff ziert In der Regel k nnen so Lennebergs These Individuen ohne besonderen Unterricht sprechen lernen Allerdings fragt auch Lenneberg trotz seines Reifungsmodells welchen Einfluss die Umgebung auf das Erlernen von Sprechen habe und er stellt voran dass ein Kind nur in einer sprechenden Umwelt Sprac
202. chtspezifi sche Sprachdifferenzen und die F rderung der Kinder sollte nach der Analyse der Un tersuchungen im Vorschulalter beginnen vergleiche Kapitel vier Die Kinder in den Bildungseinrichtungen in Deutschland unterscheiden sich nicht nur durch den unterschiedlichen Gebrauch verschiedener Sprachcodes sondern auch durch den Gebrauch verschiedener Familiensprachen Mehrsprachigkeit ist auf der Welt die Regel Einsprachigkeit stellt eine Ausnahme dar Der Hauptgrund daf r dass Menschen verschiedener Sprachen in Kontakt treten ist f r die Sprachkontaktforschung Migration Die Idee dass Menschen generell sesshaft sind ist empirisch nicht richtig Vielmehr 276 bleiben die wenigsten Menschen an dem Ort an dem sie geboren worden sind Migrati on ist somit der Normalfall und Sesshaftigkeit ist als Ausnahme zu sehen Deutschland war und ist ein Einwanderungs und Auswanderungsland Hansen belegt dass die sprachliche Heterogenit t der Bev lkerung Deutschlands kein neues Ph nomen ist Es ist nach Hansen eine Fiktion dass in Nationalstaaten genau eine Nation mit einer Spra che lebt Trotz aller nationalstaatlichen Bestrebungen ist ethnische Homogenit t wird sie am Merkmal Sprache gemessen im 21 Jahrhundert weder in der Bundesrepublik Deutschland noch in den meisten anderen europ ischen Staaten vorzufinden vergleiche Kapitel f nf Im internationalen Raum gibt es verschiedene Konzepte um auf ethnische Vielfalt und die dami
203. ck Das erkl rte Ziel das so genannte Wendentum m glichst bald in deutscher Sprache und Sitte aufgehen und erl schen zu lassen sollte nach Mei nung des preu ischen Kultusministers Eichhorn einem Anh nger und Verfechter der kirchlich reaktion ren Schulpolitik Friedrich Wilhelms IV Unterordnung der Volksschule unter der Kirche Beseitigung des humanistischen Unterrichts nicht auf Kosten der reli gi sen Befriedigung und der kirchlichen Gesittung erfolgen Mit dieser ver nderten Tak tik die sich auch in einer breiteren Anwendung der sorbischen Sprache im Schulunter richt in einem Nachlassen der kirchlichen Germanisierung und in einer st rkeren Beach tung sorbischsprachiger Kandidaten bei der Besetzung vakanter Predigerstellen u erte sollten die Sorben als potentielle Bundesgenossen des preu ischen Teils der Lausitz der sich auf verschiedene Weise u erte zum anderen kettete sie die sorbische Bev lkerung noch st rker als bisher an den preu ischen Staat und weckte selbst bei namenhaften Ver tretern der Intelligenz die Illusion da nun die Politik der Germanisierung endg ltig vor ber w re und eine Periode der nationalen Gleichberechtigung angebrochen sei Kunze 1987 39 ff in Polm Hansen 1993 7 Der Publizist Jan Petf Jordan beschrieb im Jahr 1841 dass nun der Hochsinn ihrer libe ralen Regierung Sachsen das Joch des tausendj hrigen Feudalismus gebrochen h tte und mit ihm so manche B rd
204. d damit auch einer Befriedung Europas Durch eine Umsiedlung der Nationalit ten sollten klare ethnographische Verh lt nisse Hervorh G H d h eine Trennung der Volkst mer Hervorh G H erreicht wur den L ck 4 Bei Globke liest sich das so Die Aufgabe wertlos oder unhaltbar geworde ner Au enposten stellt insbesondere nach zwei Richtungen einen Gewinn f r das Ge samtdeutschtum dar einmal werden dem Kerndeutschtum das f r die in Aussicht genom menen Aufgaben des Deutschtums in Europa nicht stark genug sein kann neue Kr fte zu gef hrt dann aber wird besonders das Deutschtum in den neu erworbenen Gebieten des Ostens durch den Einsatz solcher Deutschen gest rkt die ihre kolonisatorischen F higkei ten zum Teil seit Jahrhunderten unter Beweis gestellt haben Die Umsiedlung von bisher schon mehr als einer halben Million Deutscher aus dem Osten und S dosten Europas der angef hrten Vereinbarungen ber Bev lkerungsverschiebungen im Gesetz zur Regelung von Fragen der Staatsangeh rigkeit vom 22 2 1955 BGBl I S 65 68 vgl Hansen 2005b Die v lkischen Pr missen hatten sich ebenso wenig ver ndert wie die Akteure 127 stellt daher einen Markstein in der Geschichte des Deutschtums dar Globke 1943 1 zit nach Hansen Hansen http babw fernuni hagen de studieninhalte module modul l1b dokumente materi Stand 10 04 2008 4 Die von Globke und L ck nicht angef hrte Umsiedlung der S dtir
205. d dem f nf zehnten geh uft auf vgl Mechthild Papou ek 1994 119 Mechthild Papousek interessiert sich bei ihrem interaktionistischen Ansatz daf r wie der dyadische Kontext zwischen den Bezugspersonen und dem Kind gestaltet ist Sie setzt aber den Beginn der Sprachentwicklung schon in den pr natalen Bereich Ihre These ist dass das Kind Fetus schon ab der zweiunddrei igsten Schwangerschaftswo che die niederfrequenten Komponenten der m tterlichen Sprache wahrnehmen kann und dass es die Mutter nach der Geburt wiedererkennt Das Kind k nne aber nicht nur die Stimme der Mutter wiedererkennen sondern von der Stimme unabh ngige allgemeine Charakteristika der Sprache Das Neugeborene pr feriert von zwei Kindergeschichten diejenige die die Mutter 6 Wo chen vor der Geburt t glich vorgelesen hat auch dann wenn sie von einer fremden Stim me vorgelesen wird DeCasper amp Spence 1986 In hnlicher Weise schalten sich Neuge borene von zwei nur in der Tonfolge unterschiedenen Melodien diejenigen ein die ihnen durch das t gliche Vorsingen 14 Tage vor dem Geburtstermin vertraut ist Pannenton 1985 Papou ek 1994 145 76 Kinder k nnen schon als Neugeborene und im Alter von zwei Monaten u erungen ih rer Muttersprache von solchen in einer Fremdsprache unterscheiden Sie K nnen aller dings nicht zwei Fremdsprachen unterscheiden Mechthild Papou ek gibt als Beispiel dass vier Tage alte Neugeborene von fr
206. d mittelniederdeutsche Texte die deutliche Unterschiede zu den hochdeutschen Texten aufwiesen Zun chst fand eine Verdr ngung des Niederdeutschen als Schriftsprache durch das Hochdeutsch nach Nor den statt wo dann das Niederdeutsche wiederum das Friesische als Schriftsprache ver dr ngte Vor der Entdeckung des Buchdrucks und der Reformation existierten verschie dene Urkunden mit Kanzleisprachen wobei das Hochdeutsche als s d stliche Variet t als dominante Variet t auftrat Durch die Reformation wurde die Bedeutung der ostmit teldeutschen Variet t der Schriftsprache verst rkt die als Schwerpunktverlagerung bis 153 ins 18 Jahrhundert von Bedeutung war Durch den Buchdruck ergab sich aber auch eine praktische Konsequenz denn die Drucker waren bem ht eine Einheitlichkeit zu schaf fen um die Texte weitr umig verst ndlich zu machen Nach den Angaben Wennings wurde f r diese Zeit von f nf Druckersprachen ausgegangen F r das 17 Jahrhundert l sst sich eine Zweiteilung in das ostmitteldeutsche und niederdeutsche Gebiet feststel len bei der sich das Ostmitteldeutsch als Schriftsprache und zum Teil als Umgangsspra che weiterentwickelte und ein s ddeutsches Gebiet mit seinen eigenen Variet ten vgl Wenning 2005 74 Obwohl ein R ckgang des Lateins zu beobachten war spielte es neben einer umfangrei chen lateinischen Literatur als Sprache der Wissenschaft und des Unterrichts noch eine entscheidende Rolle noch im 17 J
207. das Kind einen Erwachsenen eine Rolle zu bernehmen Beim dritten Typ bittet das Kind einen Erwachsenen darum seine berlegenden F higkeiten zur Unterst tzung des Kindes einzusetzen Gerade bei der Beschreibung des Bittens verdeutlicht Bruner dass der Mutter eine Lehrfunktion bez glich der Kulturvermittlung zukommt Denn die Mutter bermittelt so Bruners These die kulturellen Normen indem sie dem Kind zeigt wie und in wel cher Form man um etwas bittet Durch die Analyse des Bittens um Gegenst nde kommt Bruner zu der These dass der Spracherwerb ein Nebenprodukt der Weitergabe einer Kultur ist Kinder scheinen die Sprache zun chst berhaupt zu lernen um ihre Ziele zu erreichen und um in Kontakt mit ihren Bezugspersonen treten zu k nnen vgl Bruner 1987 78 ff Dabei treffen sie auf die von der Kultur gesetzten Bedingungen die ihnen in Form von Vorschriften und Einschr nkungen von seiten der Eltern entgegentreten Was den Lern proze in Gang h lt ist nicht eine Dynamik des Spracherwerbs selber sondern die Not wendigkeit mit den Anforderungen der Kultur fertig zu werden Bruner 1987 88 Bruner vertritt die interessante Idee dass Kinder nicht deshalb Sprache gebrauchen weil sie dazu die F higkeit haben sondern weil sie viele Dinge nur durch ihren Ge brauch erreichen k nnten und die elterliche Unterst tzung f hre dazu aus den Kindern nicht reine Sprachbenutzer sondern zivilisierte Menschen z
208. de Seiten gute Sprach kenntnisse einerseits und hohe Lernleistungen andererseits h ufig gemeinsam auftreten erscheint diese Annahme recht plausibel Die behauptete Abh ngigkeit jedoch wird auf die se Weise nicht belegt vor allem weil schulische Leistungen insgesamt in einem hohe Ma e sprachliche Leistungen sind Graf 1987 64 f Cummins schl gt eine ganz andere Perspektive f r den Erwerb zweier Sprachen vor Nach seinen Thesen sollen Kinder zun chst nur in ihrer Erstsprache unterrichtet werden um die Kultur der Kinder zu bewahren und ihre Erstsprache zu festigen die dann die Grundlage f r den Zweitspracherwerb bilden soll Cummins gibt keinen Zeitpunkt an ab wann der Zweitspracherwerb einsetzen soll So lobenswert die Idee von Cummins die Erstsprache zu erhalten auch ist birgt sie auch Probleme Denn Kinder die zum Beispiel erst im Alter von zehn Jahren die Umgebungssprache lernen sind solange sozi al ausgegrenzt Sie erhalten dadurch dass sie in gesonderten Klassen unterrichtet wer den einen Au enseiterstatus Au erdem schaffen die Kinder nach diesem so genannten language shelter Konzept nach den Angaben von Graf auch den bergang in die Re gelklassen kaum und k nnten so die in der Bundesrepublik anerkannten Schulabschl s se nicht erreichen vgl Graf 1987 66 Graf sieht in dem Konzept von Cummins keinen 187 Weg f r Minderheitenkinder und stellt die berechtigte und wichtige Frage wie ein zweisp
209. de soziale Folgen Die Abh ngigkeit von einer Autori t t wird geschaffen und immer wieder verst rkt 8 In der Rede sind viele Idiomatismen 9 Der Symbolismus ist gering 10 Die pers nliche Stellungnahme geschieht nur indirekt Diese Sprache ist eine sol che impliziter Bedeutungen Das Individuelle wird mit den Mitteln ausgedr ckt die eine unmittelbare Kommunikation erm glichen Gestik Tonfall vgl Bernstein 1959 311 313 ff Der elaborierte Code wird im Unterschied dazu durch folgende Charakteristika gekenn zeichnet 1 Korrekte Anwendung grammatischer Regeln 2 Logische Modifikationen und Betonungen werden durch einen grammatisch kom plexen Satzbau bermittelt besonders durch differenzierten Konjunktionengebrauch und durch Relativs tze 3 H ufiger Gebrauch von Pr positionen die sowohl logische als auch r umliche und zeitliche Beziehungen bzw Kontingenz anzeigen 4 H ufiger Gebrauch der unpers nlichen Pronomen es und man 5 Kennzeichnende Auswahl aus Adjektiven und Adverbien 6 Die pers nliche Stellungnahme wird durch die Struktur des Satzes und die Anord nung der W rter bzw die Anordnung mehrerer S tze zum Ausdruck gebracht d h sie wird explizit 7 Damit wird ein expressiver Symbolismus hervorgebracht 8 Es ist ein Sprachgebrauch der auf die M glichkeiten hinweist die in einer komple xen Hierarchie der Konzeptionen f r die Erm glichung von Erfahrung liegen vgl Bernst
210. dem Namen dem Alter etc damit sich der Interviewte an die Situation gew hnte Das Interview war in drei Abschnitte unterteilt Bei dem ersten Teil wurden die Befragten gebeten vier Bilderkar tens tze zu beschreiben und dann den Sinn der Handlung darzustellen Im zweiten Teil wurden Fragen zur Schule gestellt die einen deskriptiven und daran anschlie end einen abstrakten Sprachgebrauch verlangten Im dritten Teil wurden vier Fragen gestellt die von den Befragten eine moralischen Wertung forderten Alle Jungen wurden nach der selben Struktur interviewt Jedes Interview dauerte ungef hr zwanzig Minuten vgl Lawton 1973 173 Lawton kam zu folgenden linguistischen Ergebnissen 99 Bei der Gruppe der Zw lfj hrigen gab es bei den deskriptiven Teilen des Interviews keine bedeutsamen Unterschiede sondern nur Trends bei den vier Bewertungsma st ben wie adjektivistische Nebens tze Lobans B C und D Nebens tze Adjektive und passive Verben Bei den abstrakten Teilen des Interviews zeigten sich eindeutige Unterschiede bei den drei Ma st ben die als egozentrische soziozentrische Aussagen passive Verben und Personalpronomen benannt wurden au erdem bestanden Trends hinsichtlich der Ma einheiten wie adjektivische Nebens tze ungew hnliche Nebensatzkonstruktionen Lo bans B C und D Nebens tze und Adjektive Bei der Gruppe der F nfzehnj hrigen gab es bei den deskriptiven Teilen des Interviews deutliche Unterschied
211. dem Schluss kommen dass der Einfluss der Familie auf die Sozialisation von Kindern derart stark ist dass Chancen gleichheit nicht m glich ist Meine These ist aber dass durch eine fr h einsetzende F r derung eine Einflussnahme sehr wohl m glich ist denn Kinder k men dann schon fr h mit anderen Lebensstilen in Kontakt Die Kinder lernten dann schon fr h die ver schiedenen M glichkeiten des Sprachgebrauchs kennen Kinder sind aus meiner Sicht in diesem Alter wie sp ter nie mehr besonders sensibel f r das Erlernen von Sprache und ihrer Struktur Diese These soll nun im anschlie enden Kapitel durch die Diskussi on verschiedener Theorien zur Sprachentwicklung untersucht werden 23 3 Spracherwerb F r die Erstellung von Kriterien f r Sprachf rderungskonzepte im Vorschulalter gehe ich zun chst der Frage nach wie es Kindern gelingt innerhalb der ersten Lebensjahre die Grundlagen f r das Sprechen aufzubauen um dann zu sprechen Eine wichtige Fra ge ist ob die Sprachf higkeit des Menschen angeboren ist oder die Sprache peu peu gelernt werden muss Welches ist das erste Wort und warum Ahmen die Kinder die Sprache der Erwachsenen nur nach und brauchen sie den Kontakt zu anderen Kindern Die Frage wie und welche Sprache Kinder lernen haben Forscher schon in allen Zeiten interessiert Vor zweieinhalb Jahrtausenden machte der gyptische K nig Psammetich I 664 bis 610 v Chr Anm d Verf ein wissenscha
212. den Kindern und EI tern In meiner Schul und Berufsausbildung habe ich zwar international wertvolle Sprachen erlernt auf die p dagogische Arbeitspraxis war ich nicht vorbereitet Oft ha ben mich Kinder mit deutscher Familiensprache z B nach t rkischen W rtern gefragt weil sie die Sprache ihrer Freunde lernen wollten Ich konnte ihnen keine Antworten ge ben Bei der Begegnung mit den Kindern habe ich viele verschiedene Sprachen vorge funden Die Kinder haben sehr selten die in der Fremdsprachenf rderung im Vor schulalter im Moment pr ferierte internationale Verst ndigungssprache Englisch als 10 Familiensprache gesprochen sondern die Kinder bringen nach meiner Erfahrung neben der deutschen Sprache andere Familiensprachen mit in die Einrichtungen Das von der Universit t Dortmund entwickelte Sprachf rderungskonzept f r Vorschul kinder hat wie viele aktuelle Konzepte die alleinige F rderung der deutschen Sprache als Ziel Damit soll Chancengleichheit erreicht werden In Abgrenzung zu diesen Kon zepten ist die Frage interessant wie neben der Deutschf rderung alle Kinder durch das Aufgreifen der Sprachen die ihnen in ihrem Umfeld begegnen mehrsprachig werden k nnen Eine Frage die sich stellt ist ob nicht diese F rderung wirklich zu Chancen gleichheit f r alle Kinder f hrt Chancengleichheit wird nach der Definition von Oever mann 1973 verwendet die bedeutet dass der Zugang zu den stratifizierten Po
213. den pr fontalen Rindenabschnitten sondern nach Overmann sind auch Geist und Gef hl mit dem peripheren Nervensystem verbunden K rzlich wurde ein alle thalamische Kerne durchziehendes System von so genannten Ma trixzellen entdeckt Diese zielen mit ihren Ausl ufern gro fl chig in die oberen Schichten der Cortex Ebenso wie die intralamin ren Kerne k nnen die Matrixzellen den allgemeinen Aktivit ts und Bewu tseinszustand des Cortex regulieren Kurz gesagt Bewu tsein entsteht dort wo sich corticales und limbisches System und damit Wahrnehmungen Ko gnitionen und Gef hle durchdringen und zur Grundlage unseres Handelns werden Roth 2002 40 f Das menschliche Gehirn funktioniert bei seiner Informationsverarbeitung nicht bin r und linear sondern das Gehirn ist multilinear vernetzt Spitzer sagt dass die Gehirnrinde unsere K rperoberfl che landkartenf rmig repr sen tiere und diese Struktur nicht vererbt werde Nach den Angaben von Spitzer haben laut einer Untersuchung Erwachsene die Blindenschrift gelernt haben oder Gitarre spielen eine messbar vergr erte Gehirnoberfl chenlandkarte vgl Spitzer 2007 40 Nach Overmann werden Vernunft und Empfindungen im Cerebrum oder Gro hirn als dem wichtigsten Teil des Zentralnervensystems nicht in zwei durch den Interhemi sph renspalt getrennten und einen Balken corpus callosum verbundenen neuronalen Kammern bearbeitet sondern in einem Verbundsystem netzwe
214. der Eltern zu tun ha ben die Bildung der berufliche Status und das ber die Anzahl von B chern im Haus halt operationalisierte kulturelle Kapital haben eine zus tzliche und dabei noch einmal besonders starke Wirkung Esser 2006 313 135 Im dritten Modell kommen die Effekte der Zugeh rigkeit zu den verschiedenen Bil dungsstufen dazu Dadurch zeigen sich erwartungsgem die mit Abstand st rksten Wirkungen auf die Leseleistungen Esser sagt dass bei der Interpretation allerdings dar auf geachtet werden m sste dass der gr te Teil der Effekte auf die durch die sprach lichen Fertigkeiten gesteuerten Verteilungsprozesse auf die verschiedenen Schulstufen zur ckzuf hren sei vgl Esser 2006 313 Das wichtige Ergebnis ist dass mit der Ber cksichtigung der Verteilung der Kinder auf die Bildungsstufen fast alle ethnischen Unterschiede verschwunden sind Eine Ausnah me bilden die t rkischen Kinder wobei Esser aber vermutet dass ungemessene Hin tergrundvariablen wie z B institutionelle Diskriminierung oder Folgen von Fremd und Selbststereotypisierung daf r urs chlich sein k nnten Das Bild der t rkischen Kinder ndert sich laut Esser wenn man die Variable der Bil dung der Eltern mit hinzunimmt Das ist ein Hinweis darauf dass ein gro er Teil der Nachteile der t rkischen Kinder durch die Bildungsdefizite ihrer Eltern verursacht sind Die Kinder der Ostmigranten b en etwas von
215. der Weimarer Republik und dem dritten Reich Bei Beginn des Deutschen Kaiserreichs wurden 130 000 Sorben Wenden gez hlt 80 000 davon lebten in Brandenburg und 50 000 in Sachsen vgl Hansen Jannasch 1992 1 Heute sind es etwa 60 000 davon sprechen nach Sch tzungen ca 15 000 aktiv sorbisch vgl Kr ger Potratz 1991 87 F r die Sorben Wenden gab es zun chst nur eine kurze Zeit der Teilautonomie Nach Kunze setzte nach der Gr ndung des junkerlich bourgeoisen deutschen Reiches das aus seiner Sicht ausgesprochen antidemokratische und antirevolution r war und somit 199 auch keine demokratischen Bewegungen zulie die gro angelegte rigorose Unter dr ckungspolitik gegen ber den Minderheiten ein Die Politik bezog sich neben den Sorben Wenden zum Beispiel auch auf Polen Tschechen Litauer und D nen Der Staatsapparat verfolgte eine rigorose Politik der Germanisierung und im Rahmen dieser Politik wurden die nichtdeutschen Sprachen aus dem ffentlichen Leben verbannt So mit wurde die Teilautonomie der Sorben Wenden ber die sie kurzzeitig in den f nfzi ger und sechziger Jahren des 19 Jahrhunderts verf gten wieder hinf llig Nach der Ein sch tzung Kunzes f hrte die kurze Zeit der toleranten Sprachpolitik gegen ber den Sor ben Wenden der preu ischen Lausitz allerdings dazu dass das Sorben Wendentum durch ein nationales Bewusstsein an der Schwelle zum Imperialismus gefestigt wurde vgl Kunze 1987 75
216. derjenige der dem letzteren im fremde Motive unter schiebt n mliche gro e nationale Gedanken Vollmer 1909 42 f Zit nach Hansen Polm 1993 6 So gab es im 18 Jahrhundert Bem hungen der peu ischen K nige ihre Herrschaft da durch zu festigen dass sie einen Weg suchten einen direkten Kontakt zu ihren Unterta nen zu erreichen damit diese sich gegen ber ihrem Landesherrn verpflichtet f hlten Der historischen Vielfalt partikularer quasi autonomer Herrschaftsbereiche die dem Eingriff der landesherrlichen Gewalt nur bedingt ge ffnet waren entsprach eine relative Schw che der zentralen Macht der kaum ein funktionierender Verwaltungsapparat zur Verf gung stand Beides setzte dem Ziel der Arrondierung und dauerhaften Abgrenzung ei nes geschlossenen gr eren Territoriums besondere Schwierigkeiten entgegen Zu den kul turellen sprachlichen religi sen Unterschieden zwischen den verschiedenen Regionen die es zu vereinigen galt traten Probleme die aus der allgemeinen damaligen Verfassungs struktur resultierten in deren Rahmen befanden sich ganze Bev lkerungsgruppen als eine Art Mediatuntertanen nur in einem vermittelten Verh ltnis zur landesherrlichen Staatsge walt Umgekehrt macht es gerade der Hinweis auf die generell fr hneuzeitliche Herr schaftsordnung wahrscheinlich da die Problematik vor die sich die preu ischen K nige in den annektierten Grenzgebieten gestellt sahen nur graduell von der innerhal
217. dern Ai und auch My Pie Der geh rt Fr ulein L weil sie ihn gekauft hat und er geh rt auch allen Kindern Piaget 1979 111 Das ist der einzige Dialog wo das Wort weil dreimal vorhanden ist Piagets Folge rung ist dass den Kindern das logische weil in der Altersklasse unter sieben gro e Schwierigkeiten bereitet Das logische weil verbindet n mlich nicht zwei Ph nomene wovon das eine die Ursache und das andere die Folge ist sondern zwei Ideen von denen die eine der Grund die andere die Schlu folgerung ist Diese Verbindung macht aber 7j hrigen Kindern noch gro e Schwierigkeiten Piaget 1979 111 Piaget konnte das Auftreten der logischen Verbindungen mit den W rtern weil und denn erst nach dem 7 und 8 Lebensjahr beobachten Abschlie end kann man sagen dass sich die Ergebnisse die Piaget f r die drei Kinder die er beobachtet hat auch auf eine gesamte Kindergruppe bertragen lassen Damit k nnen die bereits genannten Schlussfolgerungen auch auf die Arbeit mit Kindergrup pen bertragen werden Kinder entwickeln nach den Untersuchungen Piagets durch zwei verschiedene Arten von Sozialisation ihre Sprachf higkeit Sie sprechen demnach Gleichaltrigen gegen ber anders als gegen ber Erwachsenen brauchen aber nach Pia gets Untersuchungen beide Formen der sprachlichen Kontakte um sich optimal entwi ckeln zu k nnen Das Fazit daraus ist dass Kinder nach die
218. die auf der Grundlage der Analyse von Theorien und empirischer Unter suchungen verschiedener Disziplinen entwickelt werden sollen keine normative Set zung als einzig richtiger Weg f r die Praxis sein sondern vielmehr der Reflexion der speziellen p dagogischen Praxis dienen Damit grenzen sich die konzeptuellen berle gungen des Fazits generell von den zur Zeit von verschiedenen Universit ten verfassten normativen Sprachf rderungskonzepten der deutschen Sprache ab die dann z B in NRW durch die Androhung eines Bu geldes f r alle Kinder zur Pflichtf rderung wer den Es soll f r praktisch t tige P dagogen eine andere Perspektive als die der alleinigen Deutschf rderung von Vorschulkindern als Grundlage f r die Bew ltigung des p dago gischen Alltages in sprachlich heterogenen Kindergruppen aufgezeigt werden 2 Bourdieu Chancengleichheit und Sprache Die PISA Studie im Jahr 2000 hat gezeigt dass in Deutschland die erreichte Ausbil dung immer noch eng mit der sozialen Herkunft zusammenh ngt Bourdieu f hrte im Jahr 1964 mit Passeron eine schriftliche Befragung von Soziologie Studenten an mehreren franz sischen Universit ten durch um die Auslesemechanismen im Bildungswesen zu untersuchen Diese Studie mit dem Titel Die Illusion der Chan cengleichheit erschien 1971 erstmals in Deutschland Die Forscher ber cksichtigen dabei Merkmale wie die Sprache die F cherverteilung und die Einstellung zur Bildung Ziel der U
219. die fast die H lfte ihrer gesamten u erungen ausmachte Eine Schlussfolgerung aus der These Piagets dass Kinder bis zum Alter von sieben Jah ren egozentrisch denken und sprechen K nnte sein dass eine F rderung der Sprache nicht m glich ist da das Kind nicht sozialisiert reagiert Piaget nennt aber durch die Beschreibung der Untersuchung von Leuzinger Schuler einen oft nicht wahrgenomme nen weiteren Schritt in seiner Argumentation denn es interessierte ihn welche Kontakte 51 des Kindes zu einem Lernen des sozialisierten Sprechens f hren vgl Piaget 1979 21 ff Leuzinger Schuler hat ihren eigenen dreij hrigen Sohn und drei andere Kinder zwischen drei und vier Jahren beobachtet Leuzinger Schuler ist der f r die Sprachf rderung wichtigen Frage nachgegangen ob die Sozialisierung des kindlichen Denkens im Ge spr ch mit Erwachsenen oder mit anderen Kindern einsetze Sie hat diese Frage folgen derma en formuliert 1 Tritt der verbale Egozentrismus durchschnittlich h ufiger gegen ber Erwachse nen oder gegen ber anderen Kindern auf 2 Wie ver ndern sich beide Typen sozialer Beziehungen im Verh ltnis zueinander im Laufe des vierten Lebensjahres vgl Piaget 1979 56 Leuzinger Schuler hat Hunderte von u erungen ihres Sohnes notiert jeweils am An fang in der Mitte und am Ende seines vierten Lebensjahres Wichtig f r sie war die Trennung zwischen den u erungen der Kinder die sie vor Erwachsenen
220. e lungs und Gesellschaftssprache im Familienmilieu bestimmt vgl Bourdieu Passeron 1971 115 In der von Bourdieu bezeichneten Volkssprache gibt es besonders h ufig die Gewohn heit verbale Information ganz oder nur teilweise durch gestische Hinweise auf die Si tuation zu ersetzen Im diametralen Gegensatz dazu steht die literarische Ellipse die auf den Kontext der gesamten Bildung verweist Bourdieu greift Satres These auf nach der Satre annimmt dass ihn das Aufwachsen in einem Milieu in dem W rter die Wirk lichkeit der Dinge ausmachten auf den Eintritt in eine intellektuelle Welt vorbereitete die vom Prinzip der Allmacht der Ideen beherrscht wird Die korrekte Sprache des Unterrichts unterscheidet sich radikal von jener Sprache die in den Randbemerkungen der Korrektoren als Umgangssprache oder vulg r be zeichnet wird Nach Bourdieu zeigt sich dieser Unterschied im besonderen Ma e an den Hochschulen denn die objektive Funktion der Hochschule werde nirgends so deutlich wie in der Einstellung zur Sprache die sie objektiv anerkenne indem sie der m ndli 18 chen Mitteilung auf Kosten aller anderen p dagogischen Verfahren den absoluten Vor rang gebe Kritisch charakterisiert Bourdieu die akademische Vernunft als eine List mit deren Hilfe sich die Institution nach Bourdieus Aussagen den Lehrenden dienstbar macht indem sie ihn verf hrt sich ihrer zu bedienen und damit eine gesellschaftliche konse
221. e Muttersprache und auch die ihres Mannes deutsch sei Selbstverst ndlich emp fand ich angesichts dieses Ergebnisses meiner Amtshandlung Genugtuung Frau Ulrichs aber geno von nun an meinen Respekt Heike 1989 76 Offensichtlich ist Heike noch 58 Jahre nach dieser gelungenen Beeinflussung stolz auf das Gelin gen der Manipulation Gleichzeitig wird die Problematik der Kategorie Mutterspra che als Abgrenzungskriterium deutlich Soweit einige Hinweise dass auch Sprachstatistiken nur begrenzt dazu taugen die Zuge h rigkeit zu einer Ethnie zu belegen vgl auch Jasper 1994 Hansen 1996 12 f Dieses Beispiel Hansens macht deutlich dass vorsichtig mit dem Begriff Mutterspra che etc umgegangen werden muss Hinzu kommt dass nicht nur Migrantenkinder von der Norm des hochdeutschsprechenden Mittelschichtkindes abweichen sondern auch die Kinder die Dialekte Soziolekte sprechen und zweisprachig mehrsprachig etc sind und die nach dem ius sanguis unsere Kinder sind Um deutlich zu zeigen dass Ein sprachigkeit und ethnische Homogenit t auch zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs eine Fiktion war hier einige Zahlen die exemplarisch die Wohnbev lkerung im Ruhrgebiet zeigen Hierzu einige Angaben f r drei Zeitpunkte zwischen 1890 und 1910 141 Die Polen im Ruhrgebiet Recklinghausen Stadt Bochum Stadt Bochum Land Herne Stadt Gelsenkirchen Stadt Gelsenkirchen Land M hlheim Ruhr Stadt Esse
222. e welche das serbische sorbische Volk unterdr ckt h tte vgl Kunze 2001 44 Au erdem w rde nun auch f r frei f r die Erziehung desselben durch Schulen und Anstellung f higer seiner Sprache kundiger Lehrer gesorgt In dem zweiten Drittel des 19 Jahrhunderts entstand eine nationale Bewegung die immer mehr Volksschichten begeisterte und im Vorm rz ein beachtliches Ausma erreicht hatte Dies hatte zur Folge dass e 1838 in Breslau ein Akademischer Verein f r lausitzische Geschichte und Sprache gegr ndet wurde e 1839 am Bautzener Gymnasium der Verein Societas Slavica Budissinensis entstand e 1841 sorbische slawische und tschechische Studenten einen akademischen Slawen verein gr ndeten in dem sie ihre Erstsprache pflegten andere slawische Sprachen er lernten und wissenschaftliche Arbeiten erstellten e 1846 katholische Studenten am Wendischen Seminar in Prag die Vereinigung Ser bowka gr ndeten 198 e 1847 die wichtige wissenschaftliche Gesellschaft Macica Serbska in Bautzen gegr n det wurde e 1849 der erste Verein indem sich Cottbusser Gymnasiasten in der Vereinigung Luzy ca zusammenschlossen entstand vgl Kunze 2001 44 In der Zeit der beiden Revolutionsjahre 1848 49 versuchten die Sorben Wenden durch eine von 5000 Haushaltsvorst nden unterzeichnete Petition an die s chsische Regie rung eine Gleichberechtigung ihrer Sprache und Kultur in Kirche und Schule zu errei chen Obwohl ihnen d
223. e Attempo T bingen 2007 Thr nhardt Dietrich Migration in Deutschland und in Europa Mit einem Beitrag von Bernhard Santel Arbeitsstelle Interkulturelle Studien Ausl nderp dagogik Fachbereich Erziehungswis senschaft Westf lische Universit t M nster Druck Schnelldruck Coerdestra e GmbH M nster 1993 Toivanen Reetta Kaschuba Wolfgang Hrsg Minderheitenrecht als Indentit tsressource Die Sor ben in Deutschland und die Saamen in Finnland Lit M nster 2000 Toukomaa Pertti Skutnabb Kangas Tove The intensive teaching of the mother tongue to migrant children of pre school age Report written for Unesco University of Tampere Dept of Socio logy and Social Psychology Research Reports 26 Tampere 1976 79 p Tracy Rosemarie Wieviel Sprachen passen in einen Kopf Mehrsprachigkeit als Herausforderung f r Gesellschaft und Forschung In Anstatt Tanja Hrsg Mehrsprachigkeit bei Kindern und Erwachsenen Narr Francke Attempo T bingen 2007 UNESCO The use of vernacular languages in education Monographs on fundamental education 1953 Urban Rudolf Die sorbische Volksgruppe in der Lausitz 1947 bis 1977 Ein dokumentarischer Be richt Herder Magdeburg 1980 Verfassung des Freistaates Sachsen vom 27 Mai 1992 http www landtag sachsen de slt_online de infothek volksvertretung popup_verfassung htm Stand 01 04 2008 Verfassung des Landes Brandenburg vom 20 August 1992 http www landtag brandenburg de de P
224. e Heterogenit t herrscht die durch verschiedene Sprachen Dialekte auch in den verschiedenen Sprachen Soziolekte auch in den verschiedenen Sprachen Codeswitching zwischen den verschiedenen Sprachen etc zum Ausdruck kommt Sprachliche Heterogenit t der Bev lkerung in Deutschland war und ist der Normalfall Hansen und Wenning gehen der Frage nach wie das Bildungssystem explizit die Schu le in Deutschland auf diese Heterogenit t reagiert In demokratischen Staaten besteht 157 der Grundsatz der Gleichbehandlung der Sch ler und in allen Staaten unterliegt die Bil dung bzw die Bildungseinrichtungen der Organisation des Staates oder wird durch spezielle Einrichtungen des Staates beaufsichtigt Gleichzeitig wird bei bildungsstatistischen Untersuchungen immer wieder festgestellt z B Schimpl Neimanns 2000 Deutsches PISA Konsortium 2001 dass die Gleichbehand lung aller Sch ler und Sch lerinnen im Bildungswesen zu unterschiedlichen Ergebnissen f hrt wenn man die erreichten Abschl sse der Jugendlichen nach dem Durchlaufen der allgemeinbildenden Schulen betrachtet Unterschiede sind an und f r sich dabei er w nscht die Selektion ist eine der zentralen gesellschaftlichen Funktionen des Bildungs wesens Genauere Analysen zeigen allerdings dass die Selektion der erfolgreichen von den weniger erfolgreichen Sch lern und Sch lerinnen nicht ausschlie lich entlang der schuli schen Leistungsf higkeit erfolgt sondern
225. e Kri terien dieses Stadiums erf llt Der Dialog bezieht sich auf die Abwesenheit der Lehre rin Mad 7 6 Ach die bummelt aber Lev 6 0 Sie wei nicht ob es sp t ist Ich wei aber was sie ist Und ich wei wo sie ist Sie ist krank Sie ist nicht krank weil sie nicht da ist Piaget 1979 105 57 Stadium II B Erster Typ Die Auseinandersetzung Dieses Stadium l uft parallel zu den bisher besprochenen Stadien ab Piaget vermutet dass die Auseinandersetzung aus dem Bed rfnis der Kinder entstehe sich verst ndlich zu machen Er unterscheidet zwei Stadien der Diskussion Das erste Stadium charakteri siert er als Stadium des Aufeinandertreffens von gegens tzlichen Tendenzen oder Mei nungen F r Piaget ergeben sich daraus zwei Typen die mehr oder weniger zu gleichen Zeit auftreten die Auseinandersetzung und die primitive Diskussion Das zweite Stadium beschreibt Piaget als Phase bei der Diskussionen gef hrt werden bei denen sich die beiden Gespr chspartner ihre gegens tzlichen Meinungen entgegen halten Piaget ordnet das erste Stadium der Diskussion dem Stadium II a und das zwei ten Stadium der Diskussion dem Stadium III a zu vgl Piaget 1979 106 f Stadium II B Zweiter Typ Die primitive Diskussion F r Piaget beginnt die primitive Diskussion da wo Kinder aufh ren sich gegenseitig zu necken oder zu drohen etc und beginnen ihrem Gegen ber ihre grunds tzlic
226. e Spra che zum Erfolg f hrt Im Februar 2004 wurden 155 Kinder in 11 Kindergarten Guppen im WITAJ Projekt betreut Die Kritiker des Projekts sehen die sprachliche Unvollkommenheit der Erzieher als eine Gefahr die das Scheitern des Projekts hervorrufen k nnte Dem sei entgegengehalten dass nur durch eine gro e Bereitschaft von j ngeren Erziehe rinnen gemeint unter 50 Jahren unter denen sich keine Muttersprachler mehr finden las sen diese positive Entwicklung erm glicht wurde Zu erw hnen ist auch die sehr gro e 217 Bereitschaft der beteiligten Erzieherinnen sich st ndig weiter zu qualifizieren So beteilig ten sich ber 80 der in der Praxis t tigen Erzieherinnen an den von der Schule f r nie dersorbische Sprache und Kultur angeboteten Kursen und auch an den durch das WITAJ Sprachzentrum angebotenen Fortbildungs und Qualifizierungsm glichkeiten Elle 2006 10 Au erdem erhalten die Erzieher Unterst tzung von Muttersprachlern Seit 2001 wer den durch die Ma nahme Effektive Vermittlung der niedersorbischen wendischen Sprache im Kindertagesst ttenbereich die durch das MBJS des Landes Brandenburg gef rdert wird die Besuche von Muttersprachlern in den Einrichtungen erm glicht Die M rchentante Monika erz hlt den Kindern M rchen und Geschichten in sorbi scher Sprache Die Muttersprachler unterst tzen die Erzieher au erdem bei der Aus arbeitung des didaktischen Materia
227. e bei drei Bewertungsma st ben Lobans B C und D Nebens t ze Adjektiven passiven Verben Unterschiede wurden au erdem bei den adjektivisti schen Nebens tzen und den ungew hnlichen Adverbien festgestellt Bei den abstrakten Teilen der Interviews gab es deutliche Unterschiede bei dem Verh ltnis der egozentri schen zu den soziozentrischen Aussagen den passiven Verben und den Personalprono men Trends konnten bei den adjektivischen Nebens tzen den komplexen Verbalst m men der Gesamtzahl der Adjektive und den ungew hnlichen Adjektiven festgestellt werden Es wurde auch hier die These Bernsteins belegt dass sowohl die Kinder der Mittel und der Arbeiterklasse den restringierten und den elaborierten Code sprechen Der Unter schied ist nur dass die Kinder der Mittelklasse in der Lage sind der Situation angemes sen den Code wechseln zu k nnen w hrend die Kinder der Arbeiterklasse dabei deutli che Schwierigkeiten haben Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung der Einzelinterviews aber war dass die Unterschiede zwischen den Kindern der Arbeiter und Mittelklasse zwar bei den ab strakten Teilen des Interviews festzustellen waren diese aber wesentlich geringer als bei den untersuchten Aufs tzen und der durchgef hrten Gruppendiskussion waren Lawton vermutete dass eine m gliche Erkl rung neben anderen sein k nnte dass die Kinder durch den direkten Kontakt in der Einzelsituation von dem Interviewer unterst tzt und
228. e erste Hypothese Cummins hei t dass es einen Zusammenhang zwischen dem Sprachstand den ein Kind in der Erstsprache hat und dem Erwerb der Zweitsprache gibt Zum Beleg dieser These stellt Cummins einen Bezug zu der ausgef hrten Studie von Skutnabb Kangas und Toukomaa 1976 her Diese hat gezeigt dass finnische Kin der die erst im Alter von zehn Jahren mit ihren Eltern nach Schweden gekommen sind die schwedische Sprache besser erlernten als finnische Kinder die im Alter von sieben bis acht Jahren nach Schweden auswanderten Obwohl die finnischen Migrantenkinder eine durchschnittliche Leistung in nichtverbalen Intelligenztests zeigten waren ihre Leistungen sowohl in Finnisch wie auch in Schwedisch weit unter dem finnischen und schwedischen Durchschnitt Das Ma in dem die Mutter sprache noch vor dem Kontakt mit der schwedischen Sprache entwickelt worden war 185 stand in enger Beziehung zu den Leistungen in Schwedisch Die Kinder die im Alter von zehn Jahren mit ihren Eltern nach Schweden auswanderten erreichten ein Niveau in Fin nisch das dem finnischen Sch ler in Finnland hnelte und sie erreichten Sprachfertigkei ten in Schwedisch die mit denjenigen schwedischer Sch ler durchaus verglichen werden konnten Cummins 1982 40 Cummins Erkl rung daf r ist dass finnische Kinder die nach nur ein oder zwei Schul jahren in Finnland in Schweden auf die Schule kamen den Wechsel insgesamt schlech ter verarbeiteten als
229. e folgt zusammen Zusammenfassend k nnen wir in bereinstimmung mit den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung konstatieren da die linksseitige Sprachdominanz bei rechtsh ndigen mo noglottischen Personen auch f r die Polyglotten angenommen werden kann wobei es hier zum Aufheben der strengen Lateralisierung der celebralen Sprachfunktion kommt und die rechte Hemisph re durch eine von uns angenommene Umorganisierung durch das Hinzu treten der Zweitsprache und Verschiebung der sprachlichen Funktionen zur kontralatera len Seite zunehmend an Bedeutung gewinnt Die individuellen Dominanzmuster f r die einzelnen Sprachen stehen in Relation zu einer Reihe diverser peristatischer Faktoren wie z B dem Alter oder dem Erwerbsmodus der zweiten Sprache Hawelleck 1992 173 Diese Ergebnisse k nnen nach Friederici noch weiter konkretisiert werden Bilinguale die die beiden Sprachen vor ihrem sechsten Lebensjahr erworben haben wiesen in Un tesuchungen eine linkshemispherische Dominanz f r beide Sprachen auf Bei den Bilin gualen die die Sprache erst nach dem sechsten Lebensjahr erlernten lasse sich eine linkshemispherische Dominanz nur f r die Erstsprache und eine symmetrische Hemi sph renbeteiligung f r die zweite Sprache beobachten vgl Galloway Scarcella 1982 zit nach Friederici 1984 34 Nach McLaughlin 1984 muss eine Sprache wenn sie nach dem dritten Lebensjahr er worben wird in die bestehenden Strukturen des Gehirns
230. e gestellt werde falls es existiere Bei einer politischen Anerkennung dieser Situation entstehe die Vorstellung einer multikulturellen Gesellschaft Allerdings beziehen sich diese Ver nderungen nach den Angaben Wennings nicht nur auf das Einwanderungsland sondern auch auf das Herkunftsland Es kommt durch Kontakte in das Herkunftsland durch Urlaub R ck kehr etc auch zu Ver nderungen in diesem Land vgl Wenning 1996 34 f Deutlich wird dies z B daran da R ckkehrer und ihre Kinder sich in der Regel nicht problemlos in die Herkunftsregion integrieren bzw reintegrieren vielfach werden sie als Deutschl nder u Bezeichnet ein Indiz f r die gewollte oder ungewollte bernahme kulturell abweichender Muster Wenning 1996 35 Dabei ist aber auch zu ber cksichtigen dass die Gesellschaften sich auch ohne Migrati on ver ndern Aus individualistischer Sicht ist die Frage interessant warum Menschen berhaupt wan dern So gibt es freiwillige Wanderungen bei denen die Menschen selbst nach Abw gen der Vorz ge einer Wanderung entscheiden k nnen Im Gegensatz dazu gibt es auch unfreiwillige Migrationen Dazu geh ren Wanderungen nach Naturkatastrophen Ver treibungen etc Egal ob eine Wanderung nun freiwillig oder unfreiwillig ist muss das Einleben am neuen Lebensort erfolgen Mit Migration geht die Vorstellung einher am Zielort ein besseres Leben f hren zu k nnen Oft werden diese Hoffnungen entt uscht
231. e in unmittelbarer N he der St dte wohnende Landbev lkerung in diese ein Die dadurch entstehenden L cken werden durch Migranten aus weiter entfernt liegenden Gebieten aufgef llt so da sich die Anziehungskraft der gro en St dte ber ein step by step Migration schlie lich bis in die entferntesten Gebiete des Landes auswirkt Verbesserungen des Verkehrssystems k nnen dabei dem Nachteil der weiten Entfernung von den St dten entgegenwirken Der Dispersionsproze verl uft invers zum Absorptionsproze zeigt aber sonst hnli che Z ge Als Dispersion bezeichnet Ravenstein die Abgabe oder den Verlust von Mi granten den ein bestimmter Bezirk erf hrt Jeder Migrationsstrom erzeugt einen gegenl ufigen Migrationsstrom Migranten die l ngere Strecken zur cklegen gehen vornehmlich direkt in die gro en Handels und Industriezentren Die Bewohner von St dten neigen weniger zur Migration als die l ndliche Bev lke rung Weibliche Personen neigen st rker zur Migration als m nnliche Ravenstein 1885 1889 zit nach Hoffmann Nowotny 1970 44 f Ravenstein unterscheidet in seiner Classification of Migrants von 1885 verschiedene Typen von Migranten haupts chlich aufgrund der bei der Migration zur ckgelegten Distanz So unterschiedet er Als local migrant bezeichnet er diese die ihren Wohnsitz innerhalb einer Ge meinde oder eines Bezirks wechseln als short journey migrant werden
232. e und Gestik der Kandidaten in der m ndlichen Pr fung die er als soziale Merkmale charakterisiert an denen sich nach seinen Aussagen das Urteil des Pr fers orientiert zu ihnen geh re die Modalit t des Sprachgebrauchs Korrektheit Ak zent Ton Sprachrhythmus usw welche ihrerseits mit der Haltung den Gesten der Kleidung der Aufmachung und der Mimik als Einstellung zum Professor und zu der Examenssituation zusammenh nge Bourdieu unterscheidet zwei gegens tzliche Typen der Einstellung zur Sprache Im Ge gensatz zu der h ufig forcierten Sicherheit der Studenten aus den unteren und mittle ren Klassen die sich durch aufgesetzte Beredsamkeit nicht ohne Misst ne den akade mischen Sprachnormen anzupassen trachte bekunde die ungezwungene Sicherheit eine beherrschte Ausdrucksf higkeit welche in der M helosigkeit des Vortrags der Gleichm igkeit des Tons und dem Stilprinzip der Untertreibung alles zugleich Spiel arten der Kunst die Kunst zu verbergen durch Enthaltsamkeit gegen ber der Versu chungen sprachlicher Virtuosit t gerade Virtuosit t suggeriere Bourdieu ordnet diese beiden Einstellungen zur Sprache zwei gegens tzlichen Typen der Spracherfahrung und des Verh ltnisses von Mutter und Bildungssprache zu Der eine Typus ist gekenn zeichnet durch den Zwang eines ausschlie lich schulm igen Erlernens der Bildungs sprache der andere ist durch die unmerkliche Assimilation der kultivierten Anspi
233. eden sein in der einen kann je nach Struktur des kommunikativen Aktes u a Situationen und The men ein wenig eloquenter Kode in der anderen ein mehr eloquenter verwendet werden Oksaar 1980 43 Nach den Angaben von Kr ger Potratz wird der positive Zusammenhang von Entwick lung der Erstsprache und das Erlernen der Zeitsprache von Seiten der Wissenschaft nicht mehr ernsthaft bestritten Wichtig sei allerdings die Frage wie die Weiterentwick lung der Erstsprache und der Zweitsprache und weiterer Sprachen erfolge und welche Verantwortung die Bildungsinstitutionen besonders die Schule trage Au erdem ver weist sie darauf dass es seit 1995 die Forderung gebe dass jede B rgerin bzw jeder B rger der EU mindestens drei Gemeinschaftssprachen beherrschen soll Damit seien aber nicht die Sprachen der zugewanderten B rger gemeint sondern auf jeden Fall die weltweite lingua franca Englisch und eine weitere EU Sprache vgl Kr ger Potratz 2005 91 Die zugewanderten Minderheitensprachen gelten hier nicht als eigene Sprachen und die Mitgliedsstaaten der EU werden in dieser sprachpolitischen Formel erneut als in sich sprachlich homogen gedacht Durch Migration erzeugte lebensweltliche Zweisprachigkeit gilt weiterhin eher als Problem denn als Kompetenz und Ressource Dies wirkt sich weiter hin negativ auf Bildungschancen aus Kr ger Potratz 2005 91 Kr ger Potratz Konstatiert dass die Sprache im Sinne der Behe
234. egt Gurr Laute sind f r Lenneberg nicht mit bestimmten Sprachlauten zu beschreiben Sie unterschieden sich deutlich von den Lauten die Erwachsene zum Sprechen ge brauchten Ab dem sechsten Monat beginnt nach dem Modell Lennebergs die Differen zierung der Gurr Laute in vokalische und konsonantische Bestandteile Diese Laute bil den laut Lenneberg Konfigurationen die denen des Sprechens nicht un hnlich sind sie k nnen aber noch nicht als vereinzelt vorkommende Sprachlaute einer nat rlichen Spra che verstanden werden So bringe die Mutter die die Gurr Laute ihres Kindes nachah me ganz andere Laute als der S ugling hervor Die Ursache daf r ist dass die Koordination von Atmung Kehlkopf und Mundrachen noch nicht richtig funktioniert Dennoch erfolgen die ersten W rter nach der Beschrei bung Lennebergs auch schon dann wenn die Artikulation noch nicht richtig funktio 32 niert denn die Koordination sei eben nicht der Meilenstein in der Sprachentwicklung von Kindern Die ersten Kennzeichen einer nat rliche Sprache sind f r Lenneberg erkennbare Intona tionen wie sie zum Beispiel in Fragen Ausrufen oder Bejahungen vorkommen Der Be ginn von u erungen scheint f r Lenneberg nicht im Zusammenspiel einzelner Elemen te zu liegen sondern sie beginnt mit einem Klangmuster Dieses differenziert sich in der weiteren Entwicklung in verschiedene Bestandteile Lenneberg geht davon aus dass der Mensch mit seinem Stimmtrak
235. ehr die Kinder durch Sprachkurse auf das Immersionsmodell vorbereitet wurden um so besser waren ihre Leistungen in den Sachf chern Interessant ist dass die Zweitsprache im ers ten Jahr zun chst das Erlernen der Erstsprache verlangsamt die dann aber am Ende des zweiten Jahres den R ckstand im Vergleich wieder aufholt Merz konstatiert dass der fr he Zweitspracherwerb nach den kanadischen immersion Programmen bei den Kindern z T sogar zu h heren Intelligenzwerten f hre und dass diese Kinder eine berdurchschnittliche gedankliche Flexibilit t und einen gro en Ein fallsreichtum bes en vgl Merz 1985 16 Immersion und die Schwellenhypothese Cummins kommt nach seinen Untersuchungen von zweisprachigen Kindern zu dem Er gebnis dass es zwei verschiedene Auspr gungen fr her Zweisprachigkeit gibt n mlich 184 eine gelungene Form die er als additiven bilingualism bezeichnet sowie eine aus sei ner Sicht misslungene Form die bedeutet dass die Erstsprache durch die Zweitsprache verdr ngt wird und so beide Sprachen nicht richtig entwickelt werden diese Form be zeichnet Cummins als subtractive bilingualism Cummins sieht in der Form des sub tractive bilingualism eine m gliche Erkl rung f r die unzureichenden Schulleistungen von Kindern Cummins bezieht sich bei seiner Argumentation auf eine allgemeine Position die von der UNESCO 1953 zur schulischen Norm erhoben wurde
236. ei sprachigkeit e und nicht zuletzt eine gute Personal und Sachausstattung sowie eine spezielle Quali fizierung der Lehrkr fte vgl Siebert Ott 1998 179 All diese Forderungen Siebert Otts lassen sich auch auf die Gruppe der vor bergehend Sesshaften bertragen Au erdem m ssen aus meiner Sicht die Konzepte f r das Schulalter mit Konzepten f r das Vorschulalter ein sinnvolles Programm bilden damit Kinder optimal gef rdert werden k nnen und die F rderung nicht schon an der Basis die im Vorschulalter ausgebildet wird krankt Zusammenfassend kann man sagen dass auf dem Boden der heutigen Bundesrepublik seit der Zeit einer staatlich einger umten Autonomie eine zwei bzw mehrsprachige wenn verschiedene Dialekte mit eingeschlossen werden Erziehung ab dem Kindergar ten erfolgreich von autochthonen Minderheiten praktiziert wird Ausschlaggebend ist bei den D nen nicht das Prinzip der Abstammung sondern das Prinzip des Bekenntni ses Die Eltern k nnen sich f r die zweisprachige Erziehung ihrer Kinder ab dem Kin dergartenalter die dann kontinuierlich in den folgenden Institutionen sprich Schule weiter gef rdert wird entscheiden An der jahrelangen Praxis zeigt sich dass weder die Kinder defizit r sind noch dass es dem allgemeinen Frieden in der Bundesrepublik Deutschland schadet wenn Menschen sich ohne Abstammungsnachweis f r eine selbst gew hlte Form der Zweisprachigkeit Mehrsprachigkeit entscheiden Diese
237. eil der ausl ndischen Kinder an der Bev lkerung und in Tageseinrichtungen f r Kinder in NRW u uuensesssersnnssnnesnnennnnennnnnnensennnnneneennnnne 131 Abbildung 7 Die Erkl rung der Leseleistungen 22z22424200244004400r0 nen 134 Abbildung 8 Die Ver nderung der ethnischen Unterschiede in den Leseleistungen unter schrittweiser Kontrolle der Hintergrundvariablen 135 Abbildung 9 Vorschulbesuch und Schulf higkeit bei Migrantenkinder 136 Abbildung 10 Programme zweift sprachiger Erziehung u 2uuurs ss nennen 190 Abbildung 11 Ausschnitt Sprachzentren 0m00n000enenennaneennennaneensennane 230 Abbildung 12 Sprachzentren im Gehimn 2 2 ee 232 Abbildung 13 Hirnaktivit t eines Fr h Bilingualen uusnseesseessnnnnerssnnnnn 240 Abbildung 14 Hirnaktivit t eines einsprachigen Probanden 000 241 Abbildung 15 Vernetzung des Wortschatzes mehrerer Sprachen 245 Abbildung 16 Interaktives Aktivierungsmodell uursuurs0sesnseensnersnersnnesnnennnnen nn 249 Abbildung 17 Vernetzung des Sprachsystems 2202240r2nnrsnneenneennnernnnnsnnennnennnnnne 250 Abbildung 18 Modellprogramm F rMig ennenseessnersnnesnnennnnennnennnnsnnennnnnenen nenne 263 301 15 Erkl rung Hiermit versichere ich dass ich die vorliegende Dissertation
238. ein 1959 312 Bernstein betont noch einmal dass ein restringierter Sprachgebrauch nicht hei e dass nie eine elaborierte Variante gebraucht w rde Ich mu betonen da die Restriktion des Codes nicht bedeutet da die Sprecher zu keiner Zeit elaborierte Sprachvarianten benutzen Es bedeutet nur da der Gebrauch solcher Vari anten in der famili ren Sozialisation des Kindes selten ist Bernstein 1972 273 Ich denke dass Bernstein oft falsch rezitiert worden ist da er nicht gesagt hat dass Kin der der Arbeiterschicht nie den elaborierten Code spr chen und ihn nicht kennen Das wird in der Diskussion um Sprachf rderung oft mit angeblichem Bezug auf Bernstein 91 so dargestellt und wird somit aus meiner Sicht zur Ausgrenzung dieser Kinder miss braucht Bernsteins Untersuchungsergebnisse ergeben vielmehr dass die Kinder keine bung im Gebrauch des elaborierten Codes haben In diesem Zusammenhang kritisiert Bernstein auch das Bildungssystem da die Schule eine Diskontinuit t zwischen ihren symbolischen Systemen und denen der Kinder schaffe Unsere Schulen sind nicht f r diese Kinder eingerichtet Warum sollten sich die Kinder auf sie einstellen auf sie reagieren Die Aufforderung an das Kind sich auf einen elabo rierten Code umzustellen der neue Rollenbeziehungen und Bedeutungssysteme vorraus setzt ohne da beim Kind ein n heres Verst ndnis der ihnen zugeh rigen Zusammenh n ge vorhanden w re m
239. ek folgendes Fazit Der Schlu dr ngt sich auf da die ausgepr gteren intuitiven Verhaltensanpassungen im sprachlichen und kontextuellen Angebot in der Gruppe mit dem fr heren Sprachbeginn zu der positiven Entwicklung des Wortschatzes beigetragen haben oder sie sogar erkl ren Papousek 1994 175 Ein Ergebnis von Mechthild Papousek ist dass die beiden Gruppen jedoch schon sehr viel fr her als mit 15 Monaten bei den Merkmalen der kindlichen Vokalisationsent wicklung Unterschiede zeigten Allerdings unterschieden sich die Kinder der beiden Gruppen in ihrem interaktiven Vokalisationsrepertoire im ersten Halbjahr zun chst noch kaum Der einzige geringe Unterschied zeigte sich im Alter von f nf Monaten in der Gruppe mit dem rascheren Wortschatzerwerb durch eine h here Rate von ausgedehnten melodischen Konturen Im siebten Monat allerdings konnte Mechthild Papou ek einen einschneidenden Entwicklungsschub der ersten Gruppe beobachten den die zweite Gruppe zwischen dem neunten und dem elften Monat weitgehend ausgleichen konnten Die Kinder mit dem rascheren Spracherwerb benutzten mehr Vokaltypen mehr hohe tiefe vordere und hohe hintere Vokale einen h heren Anteil von Vokalisationen mit konsonantartigen vor allem mittleren Elementen mehr mittlere und hintere Plosive und Laterallaute Bei der anderen Gruppe der Kinder beobachtete Mechthild Papou ek eine Beibehaltung eines h heren Anteils von Grundlauten und einfachen me
240. ekt eines Sprechers in bei den Sprachen gleich sind Das Is taken round the coast here Clyne 1991 194 zit nach Riehl 2002 66 4 Bilinguale Homophone Das sind W rter die in beiden Sprachen gleich lauten und noch einen st rkeren Effekt f r die Ausl sung als die Kompromissformen haben Dit kan kan be anywhere Clyne 1991 194 zit nach Riehl 2002 66 Die Erleichterung der trigger words f r den Wechsel von der einen in die andere Spra che erfolge weil die W rter in beiden Sprachen vork men Allerdings variieren die frigger words von einem Sprecher zum anderen Sprecher Im Bezug auf die Speiche rung des bilingualen Lexikons weisen die frigger words darauf hin dass ein einziger Speicher anzunehmen ist bei dem die einzelnen Eintr ge durch entsprechende Sprachmakierung language tagging gekennzeichnet sind und h ufig miteinander vorkommende Lexeme stark miteinander ver kn pft sind Um den Ausl se Effekt dieser trigger words zu erkl ren ist es ferner notwen dig dass phonologische Realisierungen auf die Konzepte und Wortmarken zur ckwirken k nnen Dies legt ein Modell wie das interaktive Aktivierungsmodell nahe Riehl 2002 76 Abbildung 16 Interaktives Aktivierungsmodell BEDEUTUNG Aitchison 1997 269 zit nach Riehl 2002 70 Das interaktive Aktivierungsmodell hilft die bereits beschriebenen triggering Effekte zu verstehen Grundidee des Modells ist dass von der Bedeutungskompon
241. ektiven ODevermann 1973 312 Oevermanns Vergleich mit Bernstein Oevermann nimmt nach Abschluss seiner Untersuchung einen Vergleich mit der Theo rie von Bernstein vor Oevermann kam genau wie Bernstein bei der Konstruktion von Subordinationen und bei der Verteilung im Gebrauch verschiedener Personalpronomina zu dem gleichen Ergebnis Unterschiede ergaben sich bei der Komplexit t der Verbal st mme und auch bei dem Passivgebrauch kam Oevermann zu anderen Ergebnissen Aber abgesehen von diesen Detailabweichungen kam Oevermann zu den Ergebnissen wie Bernstein dass die festgestellten Schichtendifferenzen bzw Klassendifferenzen unabh ngig von der gemessenen Intelligenz der Kinder existierten Oevermann zieht daraus den Schluss dass die Unterschichtkinder aufgrund ihres Kodegebrauchs ihre ko gnitiven F higkeiten in dem symbolischen Medium das die Grundlage des rationalen Diskurses bilde nicht angemessen einsetzen k nnten Au erdem sieht Oevermann einen engen Zusammenhang zwischen der Herkunftsfamilie und dem schichtspezifischen Sprachgebrauch der sich noch in der schulischen Spracherziehung durchsetze vgl Oe vermann 1973 331 ff Die Grundlage des schichtspezifischen Sprachgebrauchs bilde ten die ersten Lebensjahre des Kindes wir m ssen uns vorstellen da das Subjekt mit dem Abschlu der prim ren Sozialisati onsphase zwischen dem f nften und dem sechsten Lebensjahr verkn pft mit den Prozes sen des Rollenlernen
242. elten neurowissenschaft lich argumentiert wird um die eigene Position zu st tzen Gerne wird von der einen Seite postuliert dass das Gehirn eines Kindes durch viele Sprachen berlastet wird w hrend die andere Seite ins Feld f hrt dass nur das Gehirn von Kleinkindern noch plastisch ge nug ist um leicht Sprachen zu lernen Nitsch 2007 47 Interessant in diesem Zusammenhang ist nun wie Sprache bei Zwei bzw Mehrsprachi gen im Gehirn organisiert ist 236 Es gibt zahlreiche Untersuchungen die der Frage nachgehen wie die Hemisph rendo minanz bei verschiedenen Sprachen organisiert sei Davon verweisen einige darauf dass bei Mehrsprachigen die rechte Hemisph re mehr involviert sei Nach den Untersuchun gen von Sussman Franklin und Simon 1982 ist die Sprache bei Bilingualen symmetri scher in den Hemisph ren repr sentiert Dieses Merkmal zeigt sich besonders f r die Bilingualen die die Zweitsprache nach der fr hen Kindheit erworben haben Friederici fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen insgesamt zeigte sich eine linkshemisph rische Dominanz sowohl f r die Erst wie f r die Zweitsprache allerdings war die Lateralisierung f r Bilinguale schw cher als f r Monolinguale und innerhalb der Bilingualen wurden signifikante Unterschiede im Grad der Laterali sierung bez glich der Erst und Zweitsprache sichtbar Friederici 1984 33 Und Hawelleck fasst ihre Untersuchungsergebnisse wi
243. em Stadium erkennt dass es wenn es an einer Schnur zieht die Spielsachen die dort aufgeh ngt sind bewegen kann Dieses Tun hat f r Piaget eine magische Kompo nente denn das Kind versucht zum Beispiel auch durch Augenblinzeln eine elektrische Lampe einzuschalten Piaget nennt diese Kausalit t magisch ph nomenistisch weil sie auf das Tun des Subjekts ohne jede Ber cksichtigung der r umliche Bez ge zen triert ist Piaget et al 1986 27 Dieses magische Kausalit tsschema verobjektiviert sich sobald das Schema des perma nenten Objektes und des Raumes sich entwickelt Das Subjekt kann nun erkennen dass die Ursachen f r sein Handeln nicht mehr allein im eigenen Tun liegen sondern in be liebigen Gegenst nden denn der Ursache Wirkung Beziehung zwischen zwei Gegen st nden liegt ein r umlicher Kontakt zu Grunde So werde nun die Bewegung einer Schnur als Ursache f r die Bewegung eines Gegenstandes vom Kind erkannt vgl Pia get et al 1986 15 ff Phase des voroperationalen anschaulichen Denkens 2 bis 7 Jahre Nach der sensomotorischen Phase folgt nach Piagets Modell die Phase des voroperatio nalen anschaulichen Denkens die Piaget der Altersgruppe von 2 bis 7 Jahren zuordnet Piaget nennt zur Veranschaulichung dieser Art des Denkens die so genannten Konser vierungsversuche bei denen vor den Augen der Kinder Fl ssigkeiten von einem breiten kurzen in ein hohes schmales Gef umgesch ttet wird Die Kinder i
244. emeint der eine Vest ndigung untereinander erlaubt e Was ist eigentlich die Muttersprache Aussiedler aus Osteuropa die aufgrund des Art 116 GG in die Bundesrepublik kommen und kein Wort Deutsch sprechen er halten nach der offiziellen Sprachregelung Deutschunterricht als Muttersprachun terricht Kurioser geht s kaum Weitere Schwierigkeiten der Empirie ergeben sich aus der Erhebungsmethode Die Ergebnisse von Befragungen sind z B nicht zuletzt von politischen Situationen abh ngig Ein Beispiel W hrend der deutschen Besetzung von Polen zwischen 140 1939 bis Anfang 1945 gab es eine nennenswerte Anzahl von Personen die sich als Deutschsprecher definierten Ein Teil derselben Personen definierte sich nach Ende der Besetzung als Polnischsprecher und wurde regierungsamtlich als autochthon gez hlt Selbstdefinitionen k nnen ebenso wie Fremddefinitionen unter opportu nistischen Gesichtspunkten oder politischem Druck ge ndert werden Eine andere Verf lschungsm glichkeit beruht auf der politischen Absicht der Z h ler hierzu ein Beispiel Ein Beispiel nicht regierungsamtlicher Beeinflussung der Angabe zur Mutterspra che bei der Volksz hlung in der Republik Polen im Jahre 1931 schildert der deut sche Staatsangeh rige Polens und als Z hler verpflichtete Heike Neben der selbst verst ndlichen Erf llung der staatsb rgerlichen Pflichten war uns damit meint Heike deutsche Einwohner von Lodz und insbesondere Mitglied
245. en denn keine Sau wird dadurch fetter dass man sie fter auf die Waage stellt Blz GEW 2001 Wichtig ist aus meiner Sicht nicht testen sondern f r dern dann er brigen sich auch die permanenten Lernstandserhebungen die auch immer von einem perfekten hochsprachlichen Gebrauch der Sprachen ausgehen Au erdem bef rchtet Thiersch dass wenn zu viele Migrantenkinder in einer Gruppe sind diese dann kein Deutsch lernten und die Kindersprache nicht elaboriert genug sei Dem wi dersprechen Ergebnisse der Immersionsprogramme Wichtig dabei ist dass wenn zwei oder sogar drei Sprachen in einer Gruppe verwendet werden diese dann konsequent von Erstsprachlern vertreten sein m ssen Nat rlich sollten Kinder als Ziel einen elaborier ten Code neben ihren Dialekten etc wenn sie in die Schule kommen verstehen und verwenden k nnen Das m ssen sie aus meiner Sicht aber mit drei Jahren noch nicht leisten sondern sie m ssen altersgem sprechen k nnen Thiersch schlie t ihre Ausf hrungen mit dem Hinweis auf die F rderpolitik der EU mit der Tendenz zur Mehrsprachigkeit 268 Die Sprachrichtlinie der EU fordert dass jedes Kind seine Muttersprache und zwei weitere Sprachen lernen soll Die Richtlinie legt zwar ihr Hauptgewicht auf den Erwerb von Fremd sprachen aber sie akzentuiert auch das Recht der Migranten auf ihre Muttersprache Thiersch 2007 28 Alle Kinder die Vorschuleinrichtungen besuchen haben diese
246. en Am n chsten Tag ist das Ger usch zur Nachah mung nicht mehr erforderlich vgl Piaget 1975 26 ff Dank des Indizes assimiliert das Kind das visuelle und lautliche Modell an das lautliche und motorische Schema das es an sich selbst bereits kennengelernt hat und so wird die Nachahmung dank der Akkomodation dieses Schematas m glich Der Ton wird also ber fl ssig Piaget 1975 64 Das Kind beginnt also in dieser von Piaget konstruierten Phase als Vorl ufer des sp te ren mentalen Symbolisierens neue Modelle der visuellen und akustischen Wahrneh mung zu imitieren Hier geht die Assimilation der nachahmenden Akkomodation vor aus Auch diese Nachahmung wird eingezogen in den allgemeinen Rahmen der intelligenten Aktivit ten dieses Stadiums Koordinierung der sekund ren und prim ren Schemata mit Anwendung bekannter Mittel auf neue Situationen Piaget 1975 67 45 Dieser Prozess ist ein interaktionistischer Prozess da das Kind zur Nachahmung den K rper eines Anderen braucht Zweite Phase des vierten Stadiums In dieser Phase des vierten Stadiums beginnt das Kind nach Piaget auch neue Modelle nachzuahmen Bisher blieb die Akkomodation von der Assimilation undifferenziert Nun aber beginnt die Akkomodation sich zu differenzieren und dadurch setzt die Explo ration ein die die Nachahmung des Neuen erm glicht Das Kind wird in diesem Stadium nach Piagets Modell davon angetrieben dass es die Ver
247. en Gebrauch der sorbischen Sprache durch die Erzieher gerade wenn es Muttersprachler seien nat rlich mit der Sprache kon frontiert w rden Wenn dieser Kontakt richtig gelenkt werde empf nden die Kinder Be wunderung f r alle Menschen die in zwei Sprachen sprechen singen und lesen k nnen Durch diese Bewunderung motiviert entstehe auch die Bereitschaft der Kinder selber Sorbisch zu verwenden Durch Erfolgserlebnisse da die Kinder die Sprache gerade in ihrer Umwelt anwenden K nnten also berall im t glichen Leben diese neu zu lernende Sprache gebrauchen k nnten entwickeln die Kinder laut Bachmann Stolz und Freude auf das Erreichte Zwischen den Kindern mit deutscher Muttersprache und den Kindern Jugendlichen und Werkt tigen mit sorbischer Sprache entst nden durch den gemein samen Gebrauch der sorbischen Sprache Gef hle der Freundschaft und Verbundenheit Bachmann sieht dann das Erlernen der sorbischen Sprache als Grundlage daf r dass die Kinder wenn sie durch ihre Kenntnisse der sorbischen Sprache zum Beispiel auch Dan kes und Gru worte anderer slawischer Sprachen wie die sowjetische polnische und technische Sprache verstehen Achtung und Interesse gegen ber der Kultur und den Sprachen der Bruderv lker entwickeln Bachmanns Idee ist dass Kinder die schon fr h erfahren dass man andere Sprachen lernen kann leichter freundschaftliche Bezie hungen zu Menschen mit einer anderen Spr
248. en Seite ist es ihr wichtig zu pr fen wie das Ergebnis des Sprachenlernens je weils in diesem spezifischen Kontext zustande kommt vgl Nauwerck 2005 94 Nauwerck geht bei ihrer Studie von drei interessanten Vorannahmen aus die sie zuvor theoretisch begr ndet hat Eine Vorannahme von ihr ist dass fr hes Fremdsprachenler nen wenn es fundiert durchgef hrt wird keine generelle berforderung ist denn nach Nauwerck besitzen Vorschulkinder ideale Voraussetzungen wie Unbefangenheit Offen heit Anpassungs Lern und Leistungsbereitschaft und haben auch die entsprechenden physiologischen Dispositionen wie zerebrale Plastizit t Die zweite Vorannahme Nauwercks ist dass beim Zweitspracherwerb verschiedene Stadien wie beim Erstspra cherwerb durchlaufen werden d h es gibt die Stadien von Imitation ber Analyse und dem kreativen Umgang bis hin zu korrekter Anwendung der Zielsprache Nauwerck geht davon aus dass Kinder die mit vier oder f nf Jahren mit dem Zweitspracherwerb beginnen in ihrer Erstsprache sicher seien und die grunds tzlichen vorhandenen sprachlichen F higkeiten auf die Zweitsprache bertragen k nnten Allerdings sieht Nauwerck die Gefahr dass wenn die Muttersprache zu dominant sei eine St rung der Zweitsprache entstehen k nne Sie nimmt diese Annahme etwas zur ck indem sie weiter ausf hrt dass aber die vorhandene Spracherfahrung nicht ein grunds tzlicher Nachteil sein m sste sondern vielmehr im Kinderga
249. en Sprachgebrauchs durch Signalisierung subjek tiver Intentionen zeigte sich dass die Kinder der Mittelschicht hochsignifikant h ufiger als die Kinder der Unterschicht intentionale Verben verwendeten Bei der Untersuchung der Verwendung der ersten Person Plural und der dritten Person Plural konnte bei den Kindern der Mittelschicht deutlich h ufiger der Gebrauch der ersten Person Plural nach gewiesen werden Oevermannn wertete dieses als Zeichen ihrer ausgebildeten Identit t an der es den Unterschichtkindern angeblich mangele vgl Oevermann 1973 270 Oevermann wechselte den Blickwinkel seiner Untersuchung und betrachtete die Aufs t ze nachdem er einzelne Indikatoren der Aufs tze dargestellt hatte als geschlossene sprachliche Einheit Aus diesem Blickwinkel unterschieden sich die Aufs tze der Un terschichtkinder von denen der Mittelschichtkinder wie folgt Ihre syntaktische Organi sation war nach den Untersuchungen weniger komplex weil sie vornehmlich einfache Haupts tze enthielten und in ihrem Satzgef ge weniger durch Subordination erster und h herer Ordnung gegliedert waren Es wurden zur Verdeutlichung und Spezifizierung von Satzgliedern selten Relativs tze verwendet die in einem Satzplan eingebettet wa ren Beim Gebrauch von Nebens tzen zeigte sich eher ein lapidares Anf gen von kon junktional eingeleiteten notwendigen Erg nzungen des Hauptsatzes So seien die Erweiterungen der Subjekt Pr dikat Grundstruktu
250. en erfolgreiche schulische Karrieren und Bildungsab 133 schl sse die Grundlage f r die Platzierung Daf r sind nach Esser wiederum bestimmte sprachliche Kompetenzen ausschlaggebend vgl Esser 2006 11 Esser beklagt die in der Regel schlechtere schulische Situation der Migrantenkinder im Vergleich zu den einheimischen Kindern in den jeweiligen Aufnahmel ndern die sich als eines der stabilsten Ergebnisse der internationalen Forschung des Problems der ethnischen Schichtung ergeben habe Esser analysiert den spezifischen Einfluss der sprachlichen Kompetenzen auf den Bil dungserfolg von Migranten kindern Interessant ist die Grundidee Essers dass wie im Kapitel 4 der Arbeit bereits ausf hrlich dargestellt das Problem der unterschiedlichen N he dazu zu der jeweiligen Landessprache als sprach lich kulturelle Vorgabe und zu den damit auch immer gegebenen weiteren kulturellen Af finit ten der Mittelschichteninstitution Schule auch schon fr her aufgefallen ist dis kutiert und zu entsch rfen versucht worden ist wie etwa in den Sechzigerjahren im Zuge der Debatten um die Aussch pfung der Bildungsreserven und die Nachteile der Unter schichtenkinder mit ihren anderen sprachlichen Codes Im Grunde dreht sich das Pro blem wie auch schon zuvor bei der einfachen Schichtenproblematik um unterschiedliche Grade der sozialen und kulturellen Bildungsferne der jeweiligen Familien und
251. en hat das Gehirn die h chste je erreichte Synapsendichte neuronale Kontaktstellen die ab dem sechsten Le bensjahr wieder abgebaut wird In Zahlen ausgedr ckt bedeutet dies eine Reduktion von ca 40 der berfl ssigen Kontaktstellen ab dem achten Monat bis zum elften Le bensjahr Peltzer Karpf Zangl 1998 14 Die Modulation in den Eigenschaften des Netzwerkes wird als neuronale Plastizit t be zeichnet Von dieser Plastizit t k nnen verschiedene Lernprozesse abgeleitet werden e Prozedurales Lernen d h der Erwerb von Fertigkeiten wie Radfahren Schwimmen oder die Handbewegungen beim Schreiben ist in den motorischen Rindengebieten und im Kleinhirn lokalisiert e Assoziatives Lernen und emotionales Ged chtnis geschieht insbesondere im Mandel kern Amygdala und in den vordersten Teilen des Gro hirns dem orbitofrontalen Cortex Explizites Lernen und deklaratives Ged chtnis wird in erster Instanz durch den Hip pocampus als erste Prozessierungsstation bearbeitet danach erfolgt die Abspeiche rung in den jeweiligen sekund ren sensorischen Arealen und in multimodalen Rin denfeldern vgl Nitsch 2007 50 Eine wesentliche Frage ist nun wo die Produktion der Sprache im Gehirn stattfindet Der Chirurg Broca 1824 1880 untersuchte 1861 einen Patienten Monsieur Leborgne der nur noch die Silbe Tan aussprechen konnte Broca untersuchte nach dem Tod des 232 Patienten dessen Gehirn Die Untersuchung er
252. en sind sp testens im Realschulalter eine niedrigere Intelligenz als die Mittelschichtkinder aufweisen Oevermann hat in seiner Untersuchung genau das Ge genteil festgestellt und hebt diesen Widerspruch auf indem er diesen Gegensatz da durch reduziert indem er annimmt dass eine bis zu einem gewissen Grad unabh ngige Intelligenzentwicklung oder im restringierten Kode die Entwicklung sprachfreier In telligenz m glich sei vgl Oevermann 1973 436 ff Sollte tats chlich die F higkeit im elaborierten Kode zu sprechen f r die Zugangsm g lichkeiten zu weiterf hrenden Schulen und f r den Erwerb schulischer Leistungszertifika te von so gro er Bedeutung sein wie wir annehmen dann m ssen wir uns ernsthaft fra gen ob man im Sinne des Prinzips der Chancengleichheit nicht den Kindern Unrecht tut deren intelligentes Verhalten sich als soziologisch fa baren Gr nden eben nicht in diesen ausleserelevanten Sprachformen u ert und ob man nicht daf r Sorge tragen mu da die diesen Kindern gem en und f r die Gesellschaft m glicherweise sehr wichtigen For men des intelligenten Verhaltens in der Schule honoriert werden Auf diesem Hinter grund ist dann leicht einzusehen da eine blo e sprachliche Anreicherung wie sie in den modernen Vorschulprogrammen in den USA heute weitgehend betrieben wird wenig n tzt und f r den einzelnen geradezu verh ngnisvoll sein kann wenn man nicht gleichzeitig ei nerseits mit
253. en werden kann Da es eine Form des Lehrens und Lernens perpetuiert die in ihrer P dagogik und teilweise auch in ihren Inhalten kaum von der Familienerziehung abweicht bietet es eine Art der Bildung und des Wissens die nur denen wirklich zug nglich ist welche die implizit vorausgesetzte Bildung bereits besitzen Bourdieu Passeron 1971 126 Seine Mangelhaftigkeit stellt das Bildungssystem demnach selbst heraus indem es die Leistungen sanktioniert die nur ber reines Schulwissen erreicht werden k nnen und die Leistungen die durch famili ren Vorbildung beeinflusst sind belohnt So bildet die ungleiche Verteilung des bildungstechnisch rentablen sprachlichen Kapitals auf die verschiedenen sozialen Klassen eine der verborgensten Vermittlungen f r die statis tisch greifbare Abh ngigkeit zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg auch dann wenn dieser Faktor je nach der Konstellation in der er steht und infolgedessen je nach den verschiedenen Schultypen und Stufen des Studienganges ein unterschiedliches Gewicht hat Bourdieu Passeron 1971 110 Das sprachliche Kapital beeinflusst immer den Werdegang eines Sch lers die Auslese beginnt in den ersten Schuljahren aber der sprachliche Habitus beeinflusst den weiteren Bildungswerdegang bis hin zur Universit t Die Sprache ist nicht nur Kommunikations mittel sondern sie liefert ein System mehr oder weniger komplexer Kategorien so dass die F higkeit komplexe logische
254. enden Klasse stammen von Geburt an einen fr hen Vorsprung gegen ber Kindern die aus dem Kleinb rgertum und der Klasse der Beherrschten stammen Da in der Schule die Werte der herrschenden Klasse wie der Gebrauch der legitimen Sprache vorrangig vertreten sind wird der Vorsprung der Kinder die aus der herr 22 schenden Klasse stammen noch vergr ert Auf der Grundlage Bourdieus Erkenntnis se ist die Herstellung von Chancengleichheit in der Schule unm glich da Kinder mit sehr unterschiedlichen Startvoraussetzungen in das in Deutschland erst mit dem Schu leintritt beginnende Bildungssystem eintreten und der Klassenunterschied so noch ver sch rft wird Die Schule bezieht sich mit den von ihr geforderten Normen und Werten auf die Werte und den Habitus der b rgerlichen Familie Kinder die aus diesen Fami lien stammen haben somit automatisch eine Vorsprung obwohl es doch hei t jedes Kind k nne wenn es nur Leistung bringe den gleichen Abschluss erreichen Die objektiven Mechanismen die der herrschenden Klasse erlauben das Monopol ber die angesehensten schulischen Institutionen zu bewahren auch wenn sie es bei jeder Ge neration zumindest scheinbar immer wieder aufs Spiel setzen verbergen sich unter dem Mantel eines vollkommen demokratischen Ausleseverfahrens das nur Verdienst und Ta lent gelten l t Bourdieu 1973 110 Nach den Untersuchungen von Bourdieu k nnte man zu
255. enen Staaten sowie aus dem Baltikum kamen umgesiedelt Im einzelnen sind an Volksdeutschen aus Ost und S dosteuropa umgesiedelt worden in runden Zahlen aus Estland und Lettland 64 000 und bei einer Nachumsiedlung noch weitere 16 000 aus Litauen 51 000 aus Wolhynien Galizien und dem Narewgebiet 135 000 aus Bessarabien 93 000 aus der Nordbukowina 43 000 aus der S dbukowina 52 000 aus der Dobrudscha 15 000 aus dem rum nischen Altreich 10 000 aus Bulgarien 800 aus Griechenland 150 aus Serbien 2 000 aus Kroatien insbesondere Bosnien 18 000 aus den italienisch gewordenen Teilen des ehemaligen Jugoslawi 15 000 und en Provinz Laibach insbesondere Gottschee aus dem stlichen Generalgouvernement 30 000 Globke 2 zit nach Hansen 2007 3 6 Der Autor Hans Globke war seinerzeit Ministerialrat im Reichsministerium des Inneren nach Gr ndung der Bun desrepublik war Globke Ministerialdirektor bzw Staatssekret r im Bundeskanzleramt In diese Dienstzeit f llt auch die weitgehende bernahme der Definition Deutscher Volkszugeh riger von 1939 RdErl D RMdI RM BliV S 783 in das Bundesvertriebenengesetz vom 19 5 1953 BGBl I S 201 sowie die Rehabilitierung einiger 126 Fast alle diese Bev lkerungsverschiebungen werden auf dem Hintergrund zwischenstaatli cher Vereinbarungen vorgenommen Die Liste des Autors nennt die meisten dieser Verein barungen Abgesehen von den Umsiedlungen aus dem Generalg
256. enken und das menschliche Gehirn List Ullstein Heyne M nchen 1997 Damasio Antonio R Der Spinoza Effekt Wie Gef hle unser Leben bestimmen Aus dem Engli schen von Hainer Kober List Ullstein Heyne M nchen 2003 De Bleser Ria Paradis Michel Mehrsprachigkeit macht schlau In Gehirn amp Geist Spektrum der Wissenschaft Heidelberg 6 2006 54 57 Deutschland amp Europa Migration Landeszentrale f r politische Bildung Baden W rttemberg Stutt gart Heft 45 3 Aufl 2004 44 51 Diamond Stuart J Beaumont Graham J Hrsg Hemispheric Function in the Human Brain New York Halsted 1974 Domarus Max Hrsg Hitler Reden und Proklamationen 1932 1945 Bd II Untergang 1 Halb band 1939 1940 R L wit Verlag Wiesbaden 1973 In Deutschland amp Europa Landeszen trale f r politische Bildung Baden W rttemberg Heft 45 3 Aufl 2004 32 Dornes Martin Die emotionale Welt des Kindes Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2000 D vell Franck Entwicklung der Migration nach der EU Erweiterung In Migrationsreport 2006 Fakten Analysen Perspektiven F r den Rat f r Migration herausgegeben von Michael Bom mes und Werner Schiffauer Campus Fankfurt New York 2006 Elle Ludwig Die sorbische Minderheit In Hansen Georg Schmalz Jacobsen Cornelia Hrsg Kleines Lexikon der ethnische Minderheiten in der Bundesrepublik Deutschland Beck M n chen 1997 Elle Christian Stand und Perspektiven des WITAJ
257. ente eines Wor tes elektrische Impulse aktiviert werden die dann Einfluss auf die Lemmas Wortmar 250 ken nehmen Vor der Wahl f r eine bestimmte Wortmarke gilt die Aktivierung auch benachbarten Wortmarken Das gleiche gilt auch f r die lautlich hnlichen Lautmarken Dies bedeutet Durch den anf nglichen Impetus werden immer mehr W rter aktiviert Besondere Aktivierung erfahren die Lexeme die sich lautlich und semantisch hneln oder sogar deckungsgleich sind Da die schwachen Kandidaten immer mehr ausge blendet werden erh lt der wahrscheinlichste Kandidat dann am Ende die meiste Akti vierungsenergie d h er wird letztendlich aktiviert Er Kann auch der L2 entstammen Da es bei der Aktivierung nicht entscheidend ist welcher Sprache die Wort und Laut marken entspringen werden hnliche lautende W rter h ufig verwechselt Riehl kritisiert dass bei diesem Modell allerdings nicht deutlich werde wie der ber gang von einer Sprache in die andere erfolge und ob f r bilinguale Homophone und Lehnw rter auch zwei verschiedene Lemmas angenommen werden k nnten Riehl schl gt um dieses zu kl ren ein Modell vor bei dem es eine Verbindung zwischen den jeweiligen Lemmas ber ihre individuelle morphologische und syntaktische Informati on auch mit morphologischen und syntaktischen Speichern ihrer jeweiligen Sprachsys teme gebe Durch die interne Vernetzung gibt es f r Riehl eine R ckkopplung auf der Konzeptebene so d
258. enzlau verboten und die Sorben Wenden sollten statt dessen die deutsche Sprache verwenden Au erdem wurden die Sorben Wenden aus den Z nf 193 ten im L neburger Wendland im stlichen Sachsen im Erzstift Magdeburg in der Mark Brandenburg in den Territorien an der s dlichen Ostseek ste sowie in der Nie derlausitz ausgeschlossen In der Zeit des 15 Jahrhunderts wurden die Sorben Wenden dann zu Leibeigenen in den genannten Gebieten und sie reagierten mit wenig erfolgrei chen Bauernrevolten Bis zu Beginn des 16 Jahrhunderts hatten Assimilation und Diskriminierung Sprachver bote Ausschlu aus Z nften dazu gef hrt da die beiden Lausitzen in den Mittelpunkt der sorbischen Geschichte r ckten Kunze 1995 26 Von dieser Zeit an kann in der Lau sitz die Entwicklung der sorbischen Sprachen und der sorbischen Kultur Tracht Lieder usw verfolgt werden Toivanen 2000 32 Anfang des 18 Jahrhunderts wurde das Neue Testament von Michael Frenchel ins Obersorbische 1706 und im Jahr 1709 von Bogumil Fabricius ins Niedersorbische bersetzt An den Universit ten Prag Breslau und Leipzig begannen sich die ersten deutschen und sorbischen Gelehrten auf dem Hintergrund der Aufkl rung mit der sor bischen Sprache und Kultur auseinanderzusetzen Au erdem fand die Gr ndung der ers ten wissenschaftlichen Gesellschaft mit dem Namen Ma ica Serbska die bis heute be steht statt In dieser Zeit forderten Bauernvereine die G
259. er Aufmerksamkeit ger ckt was das Kind hat was sein Denken durch spezi fische Eigenschaften auszeichnet Wygotski 1974 17 Wygotski zieht eine Parallele zu der Theorie Rousseaus der schon in seiner Theorie das Kind als eigenst ndig und nicht als Miniatur eines Erwachsenen betrachtet habe Als Grundlage der Theorie Piagets sieht Wygotski den Egozentrismus des kindlichen Denkens Nach Wygotski definiert Piaget das egozentrische Denken als bergangs bzw Zwischenform des Denkens das in genetischer funktioneller und struktureller Hinsicht als Bindeglied zwischen dem autistischen Denken und dem rational gesteuer ten Denken steht vgl Wygotski 1974 44 Wie im Kapitel zuvor schon ausgef hrt hat Piaget diesen Egozentrismus durch den Er werb der Sprache festgestellt und hier setzt die Kritik Wygotskis an der Theorie Piagets an Wygotski stellt fest dass er und seine Mitarbeiter nach der Untersuchung der Tatsa chengrundlagen durch die Analyse der kindlichen Sprachentwicklung zu dem Schluss kommen mussten dass die egozentrische Sprache eben keine direkte Manifestation der Egozentrizit t des kindlichen Denkens weder von der funktionellen noch von der struk turellen Seite her darstelle F r Wygotski stellt die egozentristische Sprache des Kindes auch kein Nebenprodukt seiner Aktivit t als eine u erliche Erscheinung eines inneren Egozentrismus dar son dern Wygotskis These ist dass die egozentrische Sprache als
260. er Sprachen zu erlernen vgl Gopnik Meltzhoff Kuhl 2006 Eine andere Idee zum Erwerb von Zweit oder Drittsprachen verfolgt die Neuropsycho login Petitto am Center for Cognitive and Educational Neuroscience am Darmouth Col lege Durch den Vergleich von verschiedenen Versuchsgruppen erforscht sie den Ein fluss von Musikunterricht auf den fr hen Fremdsprachenerwerb bzw auf das Erlernen einer Drittsprache Die Forscherin will ihre bisherigen Ergebnisse n mlich dass sich Kinder die tanzen oder ein Musikinstrument spielen schneller umstellen m ssen f r Petitto eine grundlegende F higkeit f r den Spracherwerb demn chst noch durch die Untersuchung des Gehirns ihrer Versuchspersonen mit der funktionellen Magnetreso nanz Tomographie n her untersuchen vgl Geo Wissen Nr 37 2006 73 f Au erdem zeigen Untersuchungen von Bialystok und ihren Kollegen Craik und Freed man an der York University dass sich bei zweisprachigen Menschen eine Demenz deut lich sp ter bemerkbar macht als bei einsprachigen Menschen Die Forscher analysierten 245 Daten von 184 Personen die in den Jahren 2002 bis 2005 eine Ged chtnissprechstunde besucht hatten Auffallend war dass die 91 einsprachigen Patienten bei ihrem ersten Be such im Schnitt 71 4 Jahre alt waren w hrend das Durchschnittsalter der 93 zweispra chigen 75 5 Jahren war Bialystok und ihre Kollegen nehmen an da Zweisprachigkeit die Flexibilit t des Ge hirns fordere sic
261. er der Deutschen Sozialistischen Arbeiterpartei Polens G H eine Mitwirkung auch deswegen wich tig weil eine Frage des Z hlungsformulares die Muttersprache des B rgers betraf Dadurch sollte die Nationalit t bzw die Volkszugeh rigkeit der Staatsb rger festge stellt werden Als Z hlungskommissar wurde mir der Bezirk B am Anfang von Cho jny B mit der Pryncypalna und Piaskowa Stra e zugewiesen Hier wohnten auch viele B rger deutscher Volkszugeh rigkeit Es war f r mich selbstverst ndlich dass ich in H usern von welchen ich wusste dass ihre Bewohner Deutsche waren deutsch sprach Ganz ohne heikle Situationen ging es aber nicht ab Zum Beispiel bei dem Lehrer Ulrichs Es war mir bekannt dass sich Ulrichs bereits stark zum Polentum hingezogen f hlte In der Schule war Lehrer Ulrichs durch seine Poloni sierungsbestrebungen bereits unliebsam aufgefallen Mit einiger Spannung betrat ich die Wohnung Ulrichs am Vormittag des Z hlungstages Anwesend war nur Frau Ulrichs ein Kleinkind lag im Kinderwagen Ulrichs selbst war in der Schule Es war f r mich selbstverst ndlich dass ich die Wohnung des deutschen Lehrers mit einem Gru in deutscher Sprache betrat und mein Anliegen in unserer Mutter sprache vortrug Ich sp rte wie perplex Frau Ulrichs durch meinen Auftritt war Wahrscheinlich hatte sie von ihrem Mann die Weisung f r die Volksz hlung pol nisch als Muttersprache anzugeben Dennoch gab sie wahrheitsgem an da ihr
262. er spielen k nnen Da sich nach meiner Erfahrung selten engli sche Kinder die zwar dann die Weltsprache Englisch sprechen in den Gruppen befin den ist es sinnvoller die Begegnungssprachen aufzugreifen damit die Sprachen z B im gemeinsamen Spiel verwendet werden k nnten Sollten englische Kinder in der Gruppe sein gilt das dann nat rlich auch f r die Sprache Englisch da diese dann zu den Begegnungssprachen geh rt 160 6 Zweisprachigkeit Mehrsprachigkeit Da in Deutschland sprachliche Heterogenit t der Normalfall ist m ssen Sprachf rde rungskonzepte f r das Vorschulalter diese Tatsache als Ausgangspunkt nehmen Gogo lin hat 1988 in ihrer Dissertation f r die Schule das Erziehungsziel Zweisprachigkeit gefordert wobei sie nicht von Mehrsprachigkeit spricht weil es f r sie wichtig ist dass ein dem Individuum zukommender Anspruch auf Ausbildung derjenigen sprachli chen F higkeiten die die Kinder aus ethnischen Minderheiten in die Schule als Bil dungsvoraussetzungen mitbringen erf llt werde Gogolin weist ausdr cklich darauf hin dass in vielen Emigrantenfamilien mehr als zwei Sprachen gesprochen w rden weil die Familien noch regionale oder soziale Variet ten der National oder Bildungssprachen bzw eine der Sprachen des Herkunftslandes spr chen vgl Gogolin 1988 15 Sie verwendet auch f r die multikulturellen Schulen den Begriff Zweisprachigkeit da es ihr nicht um den Bedarf der Industrien
263. ereinbarungen Hansen http babw fernuni hagen de studienin halte module modul 1b dokumente materi Stand 10 04 2008 4 ff An dem Beispiel der NS Umsiedlungspolitik wird deutlich dass Migration oft nicht durch eine individualistische Wahl bestimmt sondern oft eine unfreiwillige Migration also eine Emigration war und ist Nach dem zweiten Weltkrieg kamen bis 1950 etwa vier Millionen Kriegsgefangene und fast elf Millionen Vertriebene aus den stlichen Regionen etwa eine halbe Million Westvertriebene in das Gebiet der Bundesrepublik in die DDR und ein geringer Teil in das Gebiet von sterreich Als Gegenbewegung gab es auch zwischen 1919 und 1950 Auswanderungen auch wenn diese nicht mit der gro en Auswanderungswelle in der Zeit davor vergleichbar waren Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist als Zeit der Zuwanderung zu sehen denn ab gesehen von Kriegszeiten war die Zuwanderung nach Deutschland noch nie so hoch Zwischen 1945 und 1949 wurden 8 Millionen Ostfl chtlinge fast alle in der amerikani schen und der britischen Besatzungszone angesiedelt In die sp tere DDR zu dieser Zeit in die sowjetische Besatzungszone kamen 3 6 Millionen Vertriebene Nach der Gr ndung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR gab es bis zum Jahr 1961 nach Wenning eine Massensiedlung von Ost nach Westdeutschland Bis zum Bau der Mauer im August 1961 berquerten 3 5 Millionen Menschen die innerdeutsche Grenze vgl M nz 1997 37 128
264. ereits vorhandener Sprachkenntnisse rezeptiv produktiv Nauwerck 2005 108 Dabei ist auch interessant wie Kinder sprachliche Aktivit ten gegenseitig anregen Nauwerck bezieht sich hier auf Situationen wo ein Kind z B ein anderes Kind auffor dert die Zweitsprache zu benutzen etwas f r ein anderes Kind bersetzt oder einem an deren Kind in der Zweitsprache etwas vorsagt Nauwerck warnt allerdings davor die Zahlen die sie zu den einzelnen genannten Punk ten in Tabellen aufgelistet hat ohne den Kontext der jeweiligen Situation zu betrachten und f hrt noch eine qualitative Betrachtungsebene ein Sie wendet die selbe Vorgehens weise wie f r die Tanskripte aus den vier Kindertagesst tten f r die beiden Einzelfall studien an Nach Nauwerck leitet sich das Faktorengef ge Bedingungen zum Gelingen fr her Fremdsprachenvermittlung innerhalb der vier Kinderg rten letztendlich schritt weise aus der Feststellung zweier besonders erfolgreicher Modelle fr her Fremdspra chenvermittlung mit dazugeh rigem spezifischem Kontext sowie der Korrelation der Einzelfallstudien ab Abgesichert seien die Ergebnisse zudem ber den aktuellen For schungsstand zum Erst und Zweitspracherwerb Nauwerck steht allerdings der Verall gemeinerung ihrer Ergebnisse wegen der kleinen Stichprobe kritisch gegen ber und weist auf die Notwendigkeit der Ber cksichtigung von Studien mit gr erer Fallzahl hin vgl Nauwerck 2005 109 Nauwerck unt
265. eren ohne die phonologischen Tonregeln ihrer Sprache zu verletzen vgl Mechthild Papou ek 1994 134 Der Vergleich zeigt aber dass die chinesischen und amerikanischen M tter in ver gleichbaren spontanen Interaktionskontexten dieselben prototypischen Melodien einset zen und dass sich die akustischen Merkmale sehr hneln Mechthild Papou ek berichtet weiter dass die hohe transkulturelle bereinstimmung von Formen und Funktionen der m tterlichen Sprechmelodik im Vorsilbenalter durch eine neuere Vergleichsstudie ber die Ammensprache von Fernald et al aus dem Jahre 1989 untermauert werde Bei dieser Studie sollten amerikanische M tter und M tter aus vier europ ischen Kulturen ihr zw lfmonatiges Kind beruhigen loben ihm etwas ver bieten die Aufmerksamkeit wecken oder Guckuck da mit ihm spielen Das Ergebnis der Untersuchung ist dass die melodischen Gesten in den verschiedenen Sprachen sehr hnlich waren Die von Mechthild Papousek vorgestellte Untersuchung von Fernald et al kommt zu dem Schluss dass die Sprachmelodik da sie von den Faktoren Alter Ge schlecht und elterlicher Erfahrung unabh ngig zu sein scheine durch genetische Fakto ren abh ngig seien vgl Mechthild Papou ek 1994 134 f Die Untersuchungsergebnisse der Untersuchung von Mechthild Papou ek ergaben hin sichtlich der Zusammenh nge zwischen m tterlichem Sprachangebot und Wortschatz entwicklung folgendes Bild Der Wortschatz ist v
266. eren verfolgen Es ist diese Verbindung zwischen Nachahmung effektiver oder geistiger eines nicht an wesenden Modells und den Bedeutungen die durch die verschiedenen Formen der Assimi lation geliefert werden die die Bildung der Symbolfunktion erlaubt Damit wird der Erwerb der Sprache d h des Systems der kollektiven Zeichen m glich und dank der Gesamtheit der individuellen Symbole und dieser Zeichen gelangen die sensomotorischen Schemata dahin sich in Begriffe zu verwandeln oder sich um neue begriffliche Schemata zu erwei tern Piaget 1975 17 Das erste Stadium der Nachahmung und die Sprache Dieses Stadium dient der Vorbereitung der Nachahmung Piaget beschreibt als Beispiel dass das Weinen eines Babys durch einen u eren Reiz wie das Weinen eines anderen Babys reflexartig ausgel st werden kann Sowie die Reflexe zu Wiederholungen wer den setzt die bung des Reflexes durch funktionelle Assimilation ein Die Nachah mung wird dadurch vorbereitet dass als Reaktion des geh rten Weinens das eigene Weinen des Kindes verst rkt wird Es findet schon eine Differenzierung des Ichs und der Umwelt statt denn damit beginnt die reproduzierende Assimilation indem schon u ere Elemente in die Reflexschemata Eingang finden Das zweite Stadium In diesem Stadium werden nach Piaget die genannten Reflexschemata durch die Assi milation von u eren Elementen zu Zirkul rreaktionen Das bedeutet f r die Sprachent wicklung d
267. erenzen in dieser Deutlichkeit zu finden sind da die bisherigen Ergebnisse soweit sie Altersunterschiede ber cksichtigen alle f r ein Abnehmen dieser Differenzen mit geringem Alter sprechen Beachtenswert ist in der Hauptuntersuchung auch die numerische Gr e des Unterschieds zwischen der Unter und der Mittelschicht Im Durchschnitt unterschei den sich die Sozialschichten immerhin um 5 7 Punkte von maximal 36 erh ltlichen Punk ten Wenn man es so sagen darf Die Unterschichtkinder x 17 79 haben durchschnitt lich nur 75 6 also nur von dem erreicht was die Mittelschichtkinder x 23 53 er reicht haben Der Unterschied ist also wirklich betr chtlich und wurde nicht nur aufgrund der gro en Vpn Anzall signifikant Schlee 1973 98 f Schlee sieht es nach seinen Untersuchungen als erwiesen an dass das andere Instruk tionsverst ndnis der Unterschichtkinder die Bildungsbenachteiligung dieser Kinder in wesentlichen Teilen erkl re Schlee geht mit Bezug auf Oerter davon aus dass es einen Zusammenhang zwischen Kognition und Sprache gebe denn Oerter sieht die Funktion der Sprache wie folgt Sprache dient bei fast allen Lernvorg ngen als Mittel der Instruktion Der Lernende wird mit Aufgaben konfrontiert und erf hrt meist durch verbale u erungen eines Instrukteurs was er tun soll Denkprobleme sind vielfach verbal gegebene Instruktionen Das Instrukti onsverst ndnis des Lernenden ist also ein wesentlicher Faktor
268. erikanischen Educaci n Popular und zur neueren Bildungsforschung Als Person kann Paulo Freire als Pate gesehen werden des sen Buch P dagogik der Unterdr ckten in drei ig Sprachen erschienen ist Lernen sagt Paulo Freire orientiert sich an den Schl sselsituationen Entrechteter zielt auf sozio politische Bewusstwerdung Ein Lehrer ist auch Sch ler und ein Sch ler auch ein Lehrer Der Dialog ersetzt die Dressur Lernen ist Ausstieg aus dem Mythos von der Unab nderlichkeit der Situation und handelnder befreiender Einstieg in die Geschichte Reflexion und Aktion sind untrennbar miteinander verbunden Lernen kann dazu beitra gen geschlossene Gesellschaften in offenere zu verwandeln die Beteiligung und Gleichwer tigkeit an die Stelle des Privilegs und der Oligarchie der Herrschaft kleinerer Gruppen zu setzten P dagogen k nnen keine Alleing nger sein sie brauchen sagte der alte Paulo Freire m chtige B ndnispartner soziale Bewegungen in Brasilien waren und sind das 271 die Bewegung der Landlosen die Frauenbewegung das Movimento Negro oder die Metall arbeiter S o Paulos Paulo Freires P dagogik der Unterdr ckten ist eigentlich so hat er ein neueres Buch genannt eine P dagogik der Hoffnung nicht nur f r Menschen an den Peri pherien dieser Welt Zimmer 2005 84 Der j dische ehemalige Direktor des Max Planck Institus f r Bildungsforschung in Berlin Shaul B Robinson ist ein weiterer wichtiger
269. ermutigt wurden Auch Lawton kam zu dem Ergebnis dass die Kinder der Arbeiterklas se sehr wohl ber den elaborierten Code verf gten dass ihnen allerdings die bung die zur Leichtigkeit f hre fehle Deswegen benutzten sie h ufiger den restringierten Code 5 Lawton bezieht sich auf Loban Walther D The Language of Elementary School Children Mimeograph 1961 100 da er ihnen vertrauter sei vgl Lawton 1973 178 ff Daraus leitet Lawton wichtige Konzequenzen f r die Erziehung von Arbeiterkindern ab wir k nnen wesentlich optimistischer ber die M glichkeiten der zuk nftigen Erziehung wirklicher Erziehung der Arbeiterkinder sein Es besteht eine eindeutige M glichkeit aber spezielle Techniken werden n tig sein die vielleicht die Kommunikation zwischen Lehrer und einzelnem Sch ler miteinbeziehen sollten Dies w rde noch ein weiteres Argu ment daf r liefern von der g ngigen Meinung abzur cken da die Aufgabe des Lehrers an den der h heren Schule in der gleichzeitigen Unterrichtung von drei ig Sch lern besteht Lawton 1973 191 Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Untersuchung Lawtons war dass es einen gr eren sozialen Klassenunterschied zwischen den F nfzehnj hrigen als zwischen den Zw lf j hrigen gab So folgert Lawton dass das lohnendste Programm mit Kleinkindern be ginnen m sse und man ihre Sprachentwicklung in Beziehung auf ihre allgemeine ko gnitive Entwicklung einige Jahre
270. ern Medizin vgl Bourdieu Passeron 1971 24 Die Studenten unterscheiden sich auch durch ihr Verhalten im Studium Bourdieu und Passeron zeigen auf dass sich die Studenten schon bei der Platzwahl im H rsaal unter scheiden Die Selbstverst ndlichkeit sich in die erste Reihe des H rsaals zu setzen h ngt mit dem von der Herkunftsfamilie gelernten Auftreten zusammen Somit werden in der Herkunftsfamilie von Akademikerkindern grunds tzliche Kompe tenzen erlernt von denen sie bei der Bew ltigung eines Studiums profitieren Ein wesentlicher Bereich der von der Herkunftsfamilie beeinflusst wird ist die F hig keit zu kommunizieren Deswegen sind Bourdieu und Passeron ausf hrlich auf die p d agogische Kommunikation an den Hochschulen eingegangen Professoren setzen durch ihren sprachlichen Habitus ein Grundwissen an Begriffen und das Verstehen ihres Codes voraus Da die Studenten in ihren Familien je nach ihrer Herkunft unterschied lich sozialisiert worden seien kann nicht davon ausgegangen werden dass es sich bei der Lehre um ein einfaches Senden vom Professor und Empfangen des Studenten handele Als Beispiel daf r geben Bourdieu und Passeron die Verwendung des Begriffs Epistemologie an den die Professoren selbstverst ndlich gebrauchten aber mit gro er Wahrscheinlichkeit 45 Prozent der Studenten f r diesen Begriff entweder gar nichts oder abwegige Bedeutungen zu setzen wagen Bourdieu Passeron 1971 104
271. ernUniversit t in Hagen Fakult t f r Kultur und Sozialwissenschaften 2005 Gogolin Ingrid F rMig ein Portrait Rede zur feierlichen Er ffnung des BLK Programms F rderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund F rMig Haus Rissen Hamburg 03 02 2005 Gogolin Ingrid Kr ger Potratz Marianne Einf hrung in die interkulturelle P dagogik Budrich Opladen Farmington Hill 2006 Gogolin Ingrid Roth Hans Joachim Bilinguale Grundschule ein Beitrag zur F rderung der Mehr sprachigkeit In Anstatt Tanja Hrsg Mehrsprachigkeit bei Kindern und Erwachsenen Narr Francke Attempo T bingen 2007 31 45 Gogolin Ingrid Die Verantwortung der Grundschule f r Bildungserfolge und misserfolge http 209 85 135 104 search q cache vJhR 6JM4skJ www forum bildung de bib material gogolin pdf Ingrid gogolin Die Verantwortung der Grundschule amp hl de amp ct clnk amp cd 1 amp gl de Stand 28 01 2008 291 Gopnik Alison Meltzhoff Andrew Kuhl Patricia Forschergeist in Windeln Wie ihr Kind die Welt begreift Fischer Frankfurt am Main 6 Aufl 2007 Graf Peter Fr he Mehrsprachigkeit und Schule Hueber M nchen 1987 Gregg Kevin R Krashen s Monitor and Occam s razor Applied Linguistics 5 1984 79 100 Grimm Hannelore Strukturanalytische Untersuchungen der Kindersprache Hans Huber Bern 1973 Grimm Hannelore Psychologie der Sprachentwicklung Kohlhammer Stuttgart 1977 Grundmann Matthias Bitt
272. erschiede zwischen den einzelnen Kindern die Piaget darauf zur ckf hrte dass die Kinder sich durch ihren Typ und das Milieu in dem sie aufgewachsen waren unterschieden Piaget sagt dass man diese Fak toren immer ber cksichtigen m sse Einen Sonderfall stellte das beobachtete Kind Rob dar da er die deutsche Sprache kaum beherrschte und mit der Forscherin Franz sisch sprach Dennoch war seine Sprache ge gen ber den Gleichaltrigen weniger egozentrisch als wenn er mit den Kindern sprach vgl Piaget 1979 60 ff Das ist wieder ein Indiz zugunsten unserer Hypothese da der Gedankenaustausch unter Gleichaltrigen einen anderen Typ der Sozialisation darstellt als die Beziehungen zum Er wachsenen allein Piaget 1979 67 Nun stellt sich die Frage ob auch die anderen Kinder genau wie Hans Erwachsenen gegen ber verh ltnism ig mehr Fragen stellten Das Ergebnis der Folgeuntersuchung war dass die Kinder je weniger egozentrisch sie dem Erwachsenen gegen ber waren um so mehr Fragen stellten denn die verbale Sozialisation gegen ber Erwachsenen ge schieht f r Piaget zum gr ten Teil ber Fragen 54 Auch bei dem Dialog und der angepassten Information als sozialisierte Form der Sprache ergaben die Untersuchungen der anderen Kinder hnlich Ergebnisse wie bei Hans Allerdings sagt Piaget ausdr cklich dass es individuelle Unterschiede zwischen den Kindern gebe Piaget setzte die Untersuchung von L
273. erschiedliche Sprachkombinationen anbie ten um m glichst viele Familiensprachen ber cksichtigen zu k nnen Sollten aber ein zelne Kinder nicht in diesen Gruppen ber cksichtigt werden k nnen k nnte man in den Einrichtungen immer speziell f r diese Kinder Mentoren einsetzen 285 Dieses Vorgehen w rde auch den einsprachig deutschsprachigen Kindern die M glich keit er ffnen verschiedene Sprachkombinationen schon im Vorschulalter erwerben zu k nnen Dann w rden alle Kinder beim Schuleintritt verschiedene Sprachen als Erst sprachen beherrschen wie z B Deutsch und T rkisch oder Deutsch und Italienisch oder sogar drei Sprachen wie z B Deutsch Sorbisch und Russisch etc Inzwischen gibt es in Deutschland zahlreiche private Initiativschulen die verschiedene Sprachkombina tionen ab der Grundschule als m glichen Anschluss an den Kindergarten anbeiten Der Spracherwerb mit dem Ziel der Mehrsprachigkeit sollte f r alle in Deutschland le benden Kinder schon im Vorschulalter am besten schon vor Beginn des dritten Lebens jahres gef rdert werden damit dann alle Kinder erstmalig mit den gleichen sprachli chen Voraussetzungen also mit gleichen Chancen in das Bildungssystem eintreten k n nen 286 13 Literaturverzeichnis Aichison Jean W rter im Kopf Eine Einf hrung in das mentale Lexikon Narr T bingen 1997 engl Orginal 1994 Ammon Ulrich Simon Gerd Neue Aspekte der Soziolinguistik Beltz Weinheim
274. ersuchte vier Kinderg rten die entweder nach dem Immersionsmodell oder nach dem Angebotsmodell die Sprachen Franz sisch und Deutsch vermitteln Zu den beiden Kinderg rten die Nauwerck als Beispiel f r das Immersionsmodell unter sucht hat geh rt der Kindergarten Villa P le M le Nach Nauwercks Angaben liegt der Kindergarten in einer Kleinstadt in Deutschland Die dreigruppige Einrichtung hat jeweils 20 Kinder in einer Gruppe in der jeweils eine deutsche und franz sische Erzie herin arbeiten die mit den Kindern nur in ihrer Muttersprache sprechen Interessan 257 terweise sprechen die Erzieherinnen innerhalb der Kindergartengruppe nur Franz sisch miteinander obwohl die franz sischen Erzieherinnen auch Deutsch sprechen k n nen Hintergrund ist die Absicht den Kindern den Eindruck zu vermitteln dass die fran z sischen Erzieherinnen kein Deutsch sprechen vgl Nauwerck 2005 110 Was an dieser Stelle sehr einfach klingt verlangt den Erzieherinnen im Alltag ein H chst ma an Konsequenz und Selbstkontrolle ab So d rfen sie um nicht aus ihrer Rolle her auszutreten nicht ber einen auf Deutsch erz hlten Witz eines Kindes lachen oder gar darauf reagieren wenn Eltern sie in Anwesenheit der Kinder auf Deutsch ansprechen Nauwerck 2005 110 Die Methode des so genannten Helfersystems d h ltere Kinder helfen j ngeren Kin dern wird in dieser Einrichtung durch viele altersgemischte T
275. es Lenneberg 1977 173 3 2 Kognitivistische Modelle 3 2 1 Jean Piaget Jean Piaget gilt als wesentlicher Vertreter der kognitivitischen Modelle der Sprachent wicklung Bei seinem Modell ist die Entwicklung der Sprache eng an die kognitive Ent wicklung des Kindes angelehnt Im Gegensatz zu den nativistischen Entwicklungstheo rien liegt dem Modell Piagets das Prinzip der Selbstregulierung zu Grunde Und vor allem erstreckt sich die Vererbung auf Inhalte die so wie sie sind bertragen oder nicht bertragen werden w hrend eine Selbstregulierung eine Richtung vorschreibt die mit einer Konstruktion vereinbar ist die Konstruktion ist zwingend weil ihr ein Plan zugrunde liegt Piaget 1973 86 Wichtige Grundbegriffe der Theorie Piagets die er f r die Beschreibung wie Kinder sich sukzessive intellektuelle F higkeiten aneignen verwendet sind die Begriffe Assi milation und Akkomodation Die beiden Begriffe beschreiben zwei verschiedene Ar ten der Anpassung des Organismus an seine Umwelt Die Anpassung nimmt zweierlei Formen an die simultan auftreten Assimilation und Ak komodation Assimilation ist der Proze ber den das was wahrgenommen wird so ver ndert wird da es zu den gegenw rtig vorhandenen kognitiven Strukturen pa t Akkomo dation ist dagegen der Proze ber den die kognitiven Strukturen so ver ndert werden da das was wahrgenommen wird zu ihnen pa t Assimilation
276. es K nnen sie dann in ihr Herkunftsland schicken und in den Herkunftsl ndern wird die Binnenwirtschaft un terst tzt Die Migration sorgt f r eine niedrigere Arbeitslosenrate in dem Herkunftsland und mindert somit soziale Spannungen Falls die Migranten in ihr Heimatland zur ck kehren k nnen sie ihr neu erlerntes Wissen der Weiterentwicklung ihres Herkunftslan des zur Verf gung stellen Allerdings muss diese Form der Migration auch kritisch be trachtet werden denn durch die Migration werden die Probleme im Herkunftsland nicht ver ndert sondern nur ins Ausland verschoben Eigentlich brauchen die Entwicklungs l nder gut ausgebildete Arbeitskr fte die es m glich machen die Probleme in dem je weiligen Land vor Ort zu l sen damit Migration nicht mehr n tig ist vgl Wenning 1996 31 Wenning nennt an Harbach orientiert folgende ganz konkrete Auswirkungen Neben diesen eher spekulativen Nachteilen zeigen sich ganz konkrete Auswirkungen Bei fehlender Innovation wird das industrielle Verarbeitungsniveau beibehalten oder geht so gar zur ck Damit sinkt in jedem Fall die Konkurrenzf higkeit der betroffenen Industrie zweige Die Geld berweisungen haben in erster Linie Konsumeffekte zur Folge und keine Kapitalbildung Es kann zu einer Lohn Preis Steigerung kommen und auf diese Weise die Konjunktur destabilisiert werden Durch die meist einseitige Orientierung der R ckkehrer auf Dienstleistungst tigkeiten kommt es zu einer
277. es Nationverst ndnisses in dieser Zeit Im 18 Jahrhundert z hlten die Ungebildeten also das Volk nicht zu der Nation mit Nation waren vielmehr die Gebildeten gemeint Das f hrte auch dazu dass sich die Herrschenden ber Gren zen hinweg als eine Nation f hlten waren sie doch untereinander durch denselben Sprachgebrauch wesentlich verbundener als mit den Mitgliedern der beherrschten Be v lkerung F r die Herrschenden war zu dieser Zeit die Heterogenit t ihrer Bev lkerung uninteressant Das sollte sich aber mit der Entstehung von moderneren Nationen ver n dern Als entscheidende Wende vom vormodernen Nationbegriff zum moderneren Nati onbegriff steht die franz sische Revolution von 1789 Durch die Revolution sollte die st ndische Ordnung abgeschafft werden und das Volk sollte als Souver n die Macht bernehmen Damit sollte die bisher gottgegebene Herrschaftsordnung abgeschafft wer den und die freien B rger sollten an der Macht teilhaben denn diese neue Nation ba sierte auf dem Prinzip der Br derlichkeit und vor allem der Gleichheit Die neue Herr schaftsordnung hatte wesentliche Konsequenzen denn nun mussten die B rger zu glei chen also homogenen B rgern eines Staats werden Dies ist eine grunds tzliche ideolo gische Ver nderung im Gegensatz zu den absolutistischen Staaten Die Gleichsetzung von Nation und Staat zeigte sich auch hinsichtlich der Sprachpolitik denn die Herr schenden waren nun darauf angewiesen im Gegensatz
278. etzten Klasse von Einheiten entnommen wer den Chomsky 1970a 36 Die formalen Universalien beziehen sich auf die Art der Regeln einer Grammatik und wie diese verkn pft werden Der interne Aufbau generativer Grammatiken wie die ge nerative Transformationsgrammatik wird von Chomsky als ein Kandidat f r formale Universalien gesehen Das impliziert da alle Sprachen demselben Muster nach angelegt sind aber impliziert nicht da es irgendeine Punkt f r Punkt Entsprechung zwischen den einzelnen Sprachen gibt Chomsky 1970b 37 Das Kind ist somit pr disponiert eine Transformationsgrammatik auszubauen um sich mit den Daten auseinander setzen zu k nnen Chomsky h lt noch ein weiteres Merkmal f r wichtig n mlich dass Sprache somit alle Sprachen ber eine Oberfl chen und Tiefenstruktur verf gen Als Beispiel hier folgen de S tze Manche Menschen sind schwer zu verstehen Manche Menschen sind unf hig zu verstehen Betrachtet man die S tze nach der vorgestellten Phrasenstrukturgrammatik haben die S tze die gleiche Struktur Die S tze besitzen aber ohne Zweifel auf einer anderen Ebene eine andere Bedeutung Obwohl die Oberfl chenstrukturen gleich aussehen ha ben die S tze auf einer tieferen Ebene eine andere Struktur 27 Es gibt auch das umgekehrte Ph nomen n mlich dass S tze eine unterschiedliche Struktur auf der Oberfl che aufweisen aber dennoch eine hnliche Bedeutung habe
279. euzinger Schuler in Zusammenhang mit seiner Untersuchung im Maison des Petits und kam zu folgenden Ergebnissen die rich tungsweisend f r die Arbeit mit Kindern zu sehen sind Die Sozialisation des Kindes verl uft auf zwei verschiedene Arten orientiert an den zwei verschiedenen Einstellungen gegen ber Erwachsenen und Gleichaltrigen Erwachsene seien dem Kind gegen ber berlegen und zugleich sehr nahe Das Kind sei noch eine Einheit mit der Mutter und es trenne noch nicht zwischen seinem Ich und sei ner Bezugsperson Deswegen w hle es als Sprachformen im Kontakt mit der Mutter den Monolog Fragen und Bitten Piaget beschreibt dass sich das Kind an den Erwachsenen wie an eine h here Intelli genz wende vgl Piaget 1979 67 ff Im Unterschied steht das Verh ltnis zu dem Spielkamerad Der Spielkamerad dagegen ist sowohl dem Ich des Kindes hnlich als auch davon ver schieden Er ist ihm hnlich weil er gleich ist im K nnen oder Wissen ganz verschieden aber gerade weil er auf demselben Niveau steht und nicht wie ein berlegener Erwachse ner in das Innere der W nsche oder in die Perspektive des eigenen Denkens eindringt Piaget 1979 72 Mich interessiert ob sich Kinder in Gruppen hnlich verhalten oder ob die bereits ge schilderten Ph nomene in Gruppen nicht zu beobachten sind Deswegen gehe ich hier auch noch auf das Experiment Piagets ein bei dem er ungef hr zwanzig Kinder im Al ter von vie
280. ezugsperson nur mit Einschr nkungen verstehen kann Unzufriedenheit und Verunsicherung als Folge an zunehmen ist sicher nicht berinterpretiert Schlee 1973 108 Schlees These ist dass der Gebrauch eines dem Sch ler unbekannten Sprachkodes un bewusst ein negatives Lehrer Sch ler Verh ltnis vermittelt denn je sicherer und je selbstverst ndlicher der Lehrer eine f r den Sch ler schwer verst ndliche Sprache ge brauche desto negativer und feindseliger m sse der Sch ler die Beziehung auffassen Schlee nimmt hier Bezug auf die von mir zu Beginn vorgestellte Untersuchung von Bourdieu und Passeron vgl Schlee 1973 109 Schlee sieht f r die Kinder der Unterschicht im Bildungssystem verschiedene Folgen dieser Situation Durch die Unzufriedenheit und Verunsicherung der Kinder leide ihre Lernmotivation und damit ihre Leistungsf higkeit Die negative Beziehung zu den Be zugspersonen die durch den unterschiedlichen Sprachgebrauch entstehe rufen nach Schlees Bef rchtungen Schwierigkeiten f r die Pers nlichkeitsentwicklung und die Identit tsentwicklung der Kinder hervor Diese Schwierigkeiten in der Identit tsent wicklung bilden f r Schlee den Ausgangspunkt f r Schwierigkeiten im sozialen Verhal ten der Kinder denn sprachliches Verhalten ist f r ihn auch immer soziales Verhalten vgl Schlee 1973 110 Schlee fordert dass Lehrer immer berlegungen ber die Ko dekenntnisse der Kinder in ihre Lehrt tigkeit mit einbeziehen
281. f Applied Linguistics in Language Tea ching 10 1972 209 231 Selinker Larry Swain Merrill Dumas Guy The interlanguage hypothesis extended to children In Language Learning 25 1975 139 152 Siebente Durchf hrungsbestimmung zum Gesetz ber die sozialistische Entwicklung des Schulwe sens in der Deutschen Demokratischen Republik vom 30 April 1964 In Hansen Georg Polm Rita Die Nation und ihre Aussenseiter Kurseinheit 2 Quellen und Darstellung zur Schulpolitik f r Sorben Hagen 1993 297 Siebert Ott Gesa Zweisprachigkeit und Schulerfolg Die Wirksamkeit von schulischen Modellen zur F rderung von Kindern aus zugewanderten Sprachminderheiten Ergebnisse der Schul forschung Internationale Fachtagung Zweisprachigkeit Schulerfolg und gesellschaft liche Integration vom 27 bis 29 Oktober 1999 im Landesinstitut f r Schule und Weiterbil dung NRW in Soest Siebert Ott Gesa Fr he Mehrsprachigkeit Max Niemeyer T bingen Habil Schrift 1998 2001 Sigaard Madsen Edith Die d nische Minderheit In Hansen Georg Schmalz Jacobsen Cornelia Hrsg Ethnische Minderheiten in der Bundesrepublik Deutschland Ein Lexikon Beck M nchen 1995 Skutnabb Kangas Tove Toukomaa Pertti Teaching migrant children s mother tongue and learning the language of the host country in the context of the sociocultural situation of the migrant fa mily Report written for Unesco Tampere University of Tampere Dept of Sociology and So c
282. f universale Be deutungen w hrend restringierte Codes ihre Benutzer zu partikularen Bedeutungen f h ren Die sprachliche Realisierung der beiden Systeme ist unterschiedlich wie auch die sozialen Beziehungen die sie verwirklichen Der elaborierte Code ist unabh ngig von der Sozialstruktur und weist einen autonomen Charakter auf Der restringierte Code ist im Gegensatz dazu mehr an die lokale Sozialstruktur gebunden Die Einschr nkung des Zugangs zu elaborierten Codes ist eine Auswirkung des Klassensystems Wichtig hier bei ist dass die Angeh rigen der Mittelklasse beide Codeformen verwenden k nnen w hrend die Mitglieder der Arbeiterklasse den Gebrauch des elaborierten Codes nicht als selbstverst ndlich gewohnt sind Bernstein bezieht Stellung gegen ber der kompen satorischen Erziehung Er kritisiert dass die kompensatorische Erziehung dazu f h re dass die Aufmerksamkeit von der Schule weg auf die Kinder gerichtet werde Diese Form der Erziehung geht davon aus dass den Kinder und ihren Familien etwas fehlt das durch Erziehung kompensiert werden muss Bernstein sieht bei den Kindern der Arbeiterklasse kein Defizit sondern die Lehrer m ssten vielmehr auf die Kultur des Kindes eingehen und es entsprechend f rdern Nach den Untersuchungen Oevermanns lassen sich die Ergebnisse Bernsteins auch auf Deutschland bertragen Nach der Unter suchung Schlees zeigten die Kinder bereits im Vorschulalter deutliche schi
283. fect gibt der bedeutet dass ein zweisprachiges Kind f r seine zus tzlichen Ge winne in L2 durch eine Verminderung seiner Fertigkeiten in der L1 bezahlen muss Heute bezieht sich die englische Fachliteratur zu meist auf die einfache Definition Weinreichs wonach Zweisprachigkeit einfach als der abwechselnde Gebrauch zweier Sprachen bezeichnet wird vgl Weinreich 1976 15 Bei dieser Definition werden Kinder ber cksichtigt die noch beide Sprachen lernen und in beiden Sprachen verschie dene Sprachkenntnisse aufweisen Weinreich differenziert die verschiedenen Formen des Bilingualismus in koordinierten gemischten und subordinierten Bilingualis mus So sind beim koordinierten Bilingualismus die linguistischen Zeichen getrennt Beim gemischten Bilingualismus wird die lautliche Zusammensetzung der Sprache ge trennt und beim subordinierten Bilingualismus wird zwar die lautliche Zusammenset 163 zung getrennt nicht aber in syntaktischer oder semantischer Hinsicht d h die Normen einer Sprache werden beim Sprechen einer anderen Sprache bertragen Carroll 1970 unterscheidet die verschiedenen Formen des Bilingualismus in gemisch ten und parallelen Bilingualismus Der gemischte Bilingualismus wird in einer mutter sprachlichen Lernsituation erworben d h das Bedeutungssystem der Muttersprache bleibt erhalten Nach Carroll kommt die Struktur der Muttersprache auch bei der Zweitsprache zu
284. ftliches Experiment eins von der brutalen Art die sich der modernen Wissenschaft verbieten Er wollte die Frage kl ren welches die Urspra che des Menschen sei Dazu lie er zwei neugeborene Kinder in der Wildnis aussetzen bei einem Ziegenhirten der kein Wort zu ihnen sprechen durfte Ihre einzigen Gef hrten wa ren die Ziegen die der stumme Hirt in ihre Behausung trieb und an deren Milch sie sich satt tranken W rden sie von sich aus eine Sprache entwickeln Welche Nach zwei Jah ren wurden sie zur ck geholt Sie sagten bek bek vermutlich ahmten sie nur das Me ckern der Ziegen nach den einzigen Laut den sie je geh rt hatten Als Psammetichos es nun selbst geh rt hatte erkundigte er sich danach ob das Wort bekos in irgendeiner Sprache irgendetwas bedeutet erz hlt Herodot der den Vorfall berliefert hat Er erfuhr dass die Phryger das Brot bekos nannten F r den k niglichen Psycholinguisten war da mit der Fall entschieden Das Phrygische mu te die Ursprache der Menschen sein die Phryger das lteste Volk Genau das gleiche Experiment schreibt der Chronist Salimbene von Parma dem Stauffer kaiser Friedrich II zu mit dem Unterschied da der feststellen wollte ob die Kinder He br isch Griechisch Latein Arabisch oder interessante Variante die Sprache der Eltern sp chen da sie ferner von Ammen aufgezogen wurden die kein Wort an sie richten und ihnen keinerlei Zuneigung zeigen durften und da
285. g Perspektivwechsel Waxmann M nster New York 1996 Hansen Georg Wenning Norbert Schulpolitik f r andere Ethnien in Deutschland Waxmann M nster New York 2003 Hansen Georg Wenning Norbert Andere Ethnien in Schulen in Deutschland FernUniversit t in Hagen Fakult t f r Kultur und Sozialwissenschaften 2005 Hansen Georg Perspektivwechsel FernUniversit t in Hagen Fakult t f r Kultur und Sozialwis senschaften 2005a Hansen Georg Die Ethnisierung des deutschen Staatsb rgerrechts und seine Tauglichkeit in der EU 2005 In Vormbaum Thomas Hrsg Institut f r Juristische Zeitgeschichte Hagen Jahrbuch der Juristischen Zeitgeschichte Band 6 2004 05 Berlin 2005b 502 523 Hansen Georg Gedenken gegen Vertreibung aber welche http babw fernuni hagen de studien inhalte module modul 1b dokumente materi Stand 10 04 2008 Hansen Hans Fr J bersicht ber die Geschichten des schleswigschen Grenzlandes In Materiali en zur Geschichte Schleswig Holstein Deutscher Schul und Sprachverein f r Norschleswig Hrsg Apenrade 1976 24 ff Harbach Heinz Internationale Schichtung und Arbeitsmigration Rowohlt Reinbeck bei Hamburg 1976 138 In Wenning Norbert Migration in Deutschland Waxmann M nster New York 1996 32 292 Hawellek Barbara Sprachorganisation im Gehirn bei mehrsprachigen Personen Kovac Hamburg 1992 Heckmann Friedrich Ethnische Minderheiten Volk und Nation Soziologie inter
286. g 1864 brachte entscheidende Ver nderungen denn die Her zogt mer wurden auf der Grundlage des Prager Friedens 1866 an Preu en abgetreten Preu en f hrte dann eine restriktive Sprachpolitik durch 7 2 1 Preu ische Herrschaft Weimarer Republik die Zeit des Na tionalsozialismus und die Nachkriegszeit Mit der Niederlage sterreichs von 1866 sicherte sich Preu en dauerhaft die Vorherr schaft in Deutschland Durch die Annektierung der Gebiete mit ca 180 000 d nisch sprachigen Staatsb rgern musste in Berlin f r diese eine Schulpolitik formuliert wer den Unter der preu ischen Herrschaft sollten aus den d nischsprachigen Preu en Deutsche werden vgl Hansen Wenning 2003 70 f Am 9 M rz 1878 wurde vom Regierungspr sidenten bestimmt dass die Unterrichtssprache Deutsch sein sollte 8 1 Der deutsche Unterricht ist f r s mtliche Kinder in den nordschleswig schen Volks schulen w hrend der ganzen Zeit der Schulzeit obligatorisch Schneider 1887 492 f zit nach Hansen Wenning 2005 75 Die d nisch sprachige Bev lkerung stand in der Zeit Preu ens unter einem enormen Assimilierungsdruck Dieser Druck galt nicht nur f r die Schule sondern erstreckte sich auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens vgl Christiansen 2006 51 Die Volksabstimmungen 1920 die 1919 im Versailler Vertrag festgelegt wurden und schon beim Prager Frieden vorgesehen waren f hrten dazu dass Nordschleswig an D nemark
287. gab dass ein Teil des Frontallappens der linken Hemisph re gesch digt war Dort lokalisierte Broca das Centre du langage arti cul Heute wird die von Broca erforschte Sprachst rung Broca Aphasie genannt Die Aphasie ist eine zentral bedingte St rung des Umgangs mit Sprache die von Funkti onsst rungen der ausf hrenden Organe d h von den Artikulationsst rungen Dysarthri en zu unterscheiden ist Der St rung liegt immer ein organischer Hirnschaden zugrunde der meist durch Hirngef erkrankungen aber auch durch Sch delhirntraumen Hirntu more und seltener Encephalitiden zustande kommt Da es sich hierbei um einen erworbe nen und meist nicht angeborenen Hirnschaden handelt bezeichnet man als Aphasie meist eine St rung die sich erst nach bereits vollzogenem oder teilweise vollzogenem Spracher werb manifestiert Friederici 1984 37 Wernicke ver ffentlichte in seinem Werk Der aphasische Symptomenkomplex 1874 seine These dass das Broca Zentrum lediglich f r die Sprachproduktion zust ndig ist und dass es ein weiteres Zentrum im Gehirn gibt das f r das Sprachverst ndnis zust n dig ist Dieses liegt nach seinen Angaben im hinteren Anteil der ersten Windung des linken Temorallappens vgl Abbildung Wernicke bezeichnete es als das sensorische Sprachzentrum im Gegensatz zu dem von Broca benannten Sprachzentrum das Werni cke als motorisches Sprachzentrum bezeichnete vgl Friederici 1984 17 A
288. gen Moment etc wird durch den sprachlichen Habitus die Be ziehung zwischen einer einsch chternden und einer eingesch chterten Person bestimmt vgl Bourdieu 1990 27 Die ber Dinge und Personen wirkende Suggestivkraft die dem Kind nicht als Befehl sagt was es tun soll sondern was es ist und es damit nachhaltig dazu bringt das zu wer den was es werden soll sie ist die Voraussetzung daf r da sp ter alle Arten von symbo lischer Macht einen f r diese Wirkung empf nglichen Habitus erfolgreich beeinflussen k nnen Das Verh ltnis zwischen zwei Menschen kann so beschaffen sein da bereits das Erscheinen des einen gen gt um beim anderen zwangsl ufig ohne da dies gewollt oder gar befohlen wird zu einer Definition der Situation und seiner eigenen Verfassung z B eingesch chtert zu f hren die da sie nicht einmal offen ausgesprochen werden mu nur um so absoluter und unumst licher ist Bourdieu 1990 28 f Die Durchsetzung der legitimen Sprache die die Sprache der Herrschenden war f hrte also nun dazu dass alle anderen Sprachpraxen an dieser Sprache gemessen wurden und nach Bourdieu in die H lle der von den Schulmeistern geahndeten landschaftlich ge bundenen Redeweisen falschen Redewendungen und Aussprachefehlern versto en wurden Damit wurde in dieser Hierarchie der Sprachen das System sozialer Un gleichheit verdeutlicht und verfestigt Die Unterschiede der verschiede
289. genannte Interdependenzhypothese die als Versuch gilt die vermeintlichen Widerspr che zwischen den Ergebnissen verschiedener Untersu chungen ber die Effekte in einer fr hen Erziehung im Medium einer Zweitsprache auf die Entwicklung in L1 und L2 aufzul sen indem er einen Zusammenhang zwischen dem Niveau der erstsprachlichen Entwicklung zu Beginn des erstmaligen Kontaktes mit der Zweitsprache und dem in der Zweitsprache erreichbarem Niveau herstellt Kinder aus Sprachminderheiten m ssen demnach dann schulisch zun chst in der Erst sprache gef rdert werden wenn diese Sprache au erhalb der Schule einem starken Ver dr ngungsdruck ausgesetzt ist Andernfalls ist bereits zu Beginn der Schulzeit eine Erzie hung im Medium einer Zweitsprache erfolgreich m glich Siebert Ott 1998 97 186 Siebert Ott gibt an dass diese Hypothesen obwohl Cummins noch weiter geforscht und diese Thesen modifiziert hat in Deutschland in der an anderer Stelle ausgef hrten Form weitestgehend rezipiert worden seien Graf kritisiert dass die Hypothesen ein Zirkelschluss darstellten da Cummins einen en gen Zusammenhang zwischen Denken und Sprechen herstelle der ihn dazu verleite be reits auf der Seite der unabh ngigen Variablen sprachliche und kognitive Elemente zu identifizieren Unabh ngig davon k nnten sie weder in ihren linguistischen noch in ih ren kognitionspsychologischen Aussagen empirisch gepr ft werden da die entsprechen den Beg
290. ghai Gruppe Songhai y I Buschm nnisch Hotteentottisch so Xhosa INDO EUROP ISCHE MANDE FAMILIE FAMILIE u Westliche Gruppe WW N rdliche Gruppe MALAYO Wachokwm Balunda talische Gruppe Sonne POLYNESISCHE Ovimbundu Herara Spanisch Franz sisch PRRI Ovambo Wayoyo un Portugiesisch Pygm isch Bantu oi Germanische E Madagassisch Gruppe Gruppe Pygm isch Bantu Engish und Afrikaans http www datenbank europa de erdkunde kontinent afrika sprachen htm Stand 15 11 2007 Nach Riehl gibt es bei territorialer Mehrsprachigkeit verschiedene Typen Mehrsprachige Staaten mit Territorialprinzip Mehrsprachige Staaten mit individueller Mehrsprachigkeit Einsprachige Staaten mit Minderheitsregionen h ufig mit Sonderregelungen St dtische Immigrantengruppen Riehl 2004 53 Die afrikanischen Staaten z hlen demnach fast alle zu dem Typ Mehrsprachige Staaten mit individueller Mehrsprachigkeit d h die Sprachen sind nicht auf Territorien ver teilt sondern werden je nach Gebrauchssituation verwendet in Afrika werden nicht nur innerhalb der Staatsgrenzen die meist von den Kolonialm ch ten gezogen wurden eine Vielzahl verschiedener Sprachen gesprochen sondern auch in ein und dem selben Territorium spricht ein und derselbe Sprecher mehrere Sprachen Da bei ist allerdings eine Sprache sozusagen die Hauptsprache eines Sprechers und in der Regel die Sprache der Ethnie aus der er stammt
291. gibt er ein Beispiel das der Linguist Hawkins ausarbeitete um das Sprachverhalten von f nfj hrigen Kin dern aus der Mittel und Arbeiterklasse zu vergleichen Die Kinder sollten eine Bilder geschichte die aus vier Bildern bestand nacherz hlen Auf dem ersten Bild waren eini ge Jungen abgebildet die Fu ball spielen auf dem zweiten Bild fliegt der Ball in eine Scheibe eines Fensters auf dem dritten Bild war ein Mann dargestellt der den Kindern droht und auf dem vierten Bild sah man die Kinder weglaufen vgl Bernstein 1972 284 Hier sind zwei Geschichten als Beispiel 1 Drei Jungen spielen Fu ball und ein Junge schie t den Ball und er fliegt durch das Fenster der Ball zertr mmert die Fensterscheibe und die Jungen schauen zu und ein Mann kommt heraus und schimpft mit ihnen weil sie die Scheibe zerbro chen haben also rennen sie fort und dann schaut diese Dame aus ihrem Fenster und sie schimpft hinter den Jungen her 2 Sie spielen Fu ball und er schie t ihn und er fliegt rein dort zertr mmmert er die Scheibe und sie schauen zu und er kommt raus und schimpft mit ihnen weil sie sie zerbrochen haben deshalb rennen sie weg und dann sieht sie raus und sie schimpft hinter ihnen her vgl Bernstein 1972 284 Bernstein hat dieses Beispiel angegeben um deutlich zu machen was er unter einem restringierten Code versteht Er arbeitet heraus dass die Erz hlung bei der ersten Ge schichte wesentlich unabh ngiger von dem
292. gisches Problem Wissen schaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1975 Borner Marc Philosophie der Hirnforschung Faszinierend oder erschreckend In Roth Gerhard Das Gehirn und seine Freiheit Beitr ge zur neurowissenschaftlichen Grundlegung der Philo sophie Vandenhoeck U Ruprecht G ttingen 2006 Bolder Axel Steinr cke Magareta Vorwort In Bourdieu Pierre Wie die Kultur zum Bauern kommt VSA Verlag Hamburg 2001 Bourdieu Pierre Passeron Jean Claude Illusion der Chancengleichheit Klett Stuttgart 1971 Bourdieu Pierre Kulturelle Reproduktion und soziale Reproduktion In Ders Jean Claude Passe ron Grundlagen einer Theorie der symbolischen Gewalt Suhrkamp Frankfurt am Main 1973 89 137 org 1972 Bourdieu Pierre konomisches Kapital kulturelles Kapital soziales Kapital In Kreckel Reinhard Hrsg Soziale Ungleichheiten Soziale Welt Band 2 G ttingen 1983 183 198 Bourdieu Pierre Was hei t sprechen Die konomie des sprachlichen Tauschs Braum ller Wien 1990 Bourdieu Pierre Die feinen Unterschiede Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft bers von Bernd Schwibs und Achim Russer Suhrkamp Frankfurt am Main 7 Aufl 1994 Braun Maximilian Beobachtungen zur Frage der Mehrsprachigkeit G ttingische Gelehrte Anzei gen CIC 115 13 Bremer Helmut Lange Vester Andrea Hrsg Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur Die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Strategie
293. greifen z B Jungenthemen auch bedeutsame Erfahrungen Partizipation der Kinder in klaren Strukturen realisieren Kinderrunden Mitsprache und Mitgestaltung Experimentier und Technik Bereiche Thiersch 2007 20 Thiersch h lt generell eine positive emotionale Beziehung f r eine Sprachf rderung wenn sie wirklich intensiv sein soll f r wichtig Sie kritisiert diese Programme bei de nen Personen von au en nur stundenweise die Sprachf rderung durchf hren denn sie h lt es f r schwierig so eine emotionale Bindung herzustellen Deswegen pr feriert sie Programme bei denen die Erzieher die fest in den Gruppen arbeiten f r die Sprachf r 265 derung geschult werden und diese dann durchf hren Au erdem sieht sie einen Vorteil bei diesen Programmen die sich nicht nur an die lteren Kinder sondern auch schon an die Dreij hrigen wenden wie z B das F rdermodell Tracys vgl Thiersch 2007 21 In ihrem Ansatz ist die sprachliche Bildung durch die Erzieher im Alltag wie z B im Freispiel beim Essen etc wichtig Sie fordert von den Erziehern dass sie ihren Sprach gebrauch reflektieren und mit den Kinder eine Kommunikation mit korrektiven Feed back pflegen sollten II Sprachliche Bildung durch die Erzieherin im Alltag e Die eigene Sprache bewusst einsetzen und sich als Sprachvorbild verstehen Wertsch tzender sprachlicher Umgang Reduktion der Befehle Genaues aber nicht seelenloses Sprec
294. gten im Proze der Auseinandersetzung mit diesen Situationen dar Die Entwicklung sprachlicher Handlungsf higkeit ist somit als Bestandteil dieser Entwicklung zu sehen Lipski 1975 108 ff zit nach Jampert 2002 121 Hinsichtlich mehrsprachiger Gruppen sieht Zimmer nach den Grunds tzen des Situati onsansatzes die Sprachen der Einwanderer als gleichberechtigt an Danach er brigt sich f r ihn auch die Diskussion der Sprachwissenschaftler ob man lieber erst eine und dann eine andere Sprache sprechen sollte da Kinder von Einwanderern sowieso zwei sprachig aufw chsen Daraus ergibt sich f r Zimmer das Ziel die Kinder so zu f rdern dass sie ihre Herkunftssprache die Sprache des Aufnahmelandes sprechen und schrei ben k nnen und dazu am besten noch eine Weltsprache in dieser Form beherrschen vgl Zimmer 2005 56 Kritisch muss man anmerken dass der Situationsansatz heute in vielen Einrichtungen falsch verstanden wird indem er nur auf die Situation selbst reduziert wird d h die 272 Kinder sind ohne Anleitung situativ allein ohne dass auf die Situation eine sprachliche Reaktion von Seiten der Betreuer erfolgt Zimmer selbst kritisiert Man mu allerdings aufpassen hier das Pendel nicht soweit zur ckschwingen zu lassen da man bei einem Bildungsbegriff landet der Bildungsprozesse wie sie der Situationsan satz unter Berufung auf das Robinson sche Strukturkonzept als kindgem e Herausforde
295. h aufgebaut indem nach den Lauten die diskreten W rter kommen Darauf folgen kurze und dann immer l nger werdende verbale Sequenzen bis hin zu Aufforde rungen mands und Feststellungen tacts vgl Grimm 1977 13 Chomsky kritisiert dass eine Theorie die durch Tierexperimente belegt werden k nne sich nicht auf das sprachliche Verhalten von Menschen bertragen lasse denn f r Chomsky ist das sprachliche Verhalten so komplex das es sich nicht einfach durch eine Stimulus Response Konstellation erkl ren l sst Aus der Perspektive Chomskys kann ein Kind v llig neue u erungen produzieren und verstehen Dieser Vorgang sei nicht mit Skinners Begriffen des Reinforcement und der Imitation zu fassen 25 Au erdem stellt Chomsky die These auf dass die Sprache generativ ist d h dass jeder Satz ber eine Tiefen und eine Oberfl chenstruktur verf gt und dass das Kind f r den Spracherwerb speziell vorprogrammiert ist Nach der Kritik Chomskys hat Skinner mit seiner black box das Kind als Organismus vollkommen in seiner Theorie vernachl s sigt F r Chomsky ist die Sprache hingegen etwas spezifisch Menschliches die Eigenschaft der Sprache ist die Kreativit t und es gibt nach Chomsky eine u ere und eine innere Sprache Ihm ist es wichtig neben den Oberfl chenstrukturen auch die Mechanismen aufzudecken die dem kreativen Aspekt des Sprachgebrauchs und dem Ausdruck se mantischer Inhalte zugrunde liegen Au erdem
296. h durch Zweisprachigkeit das Auftreten der Demenz verz gere Es gibt bisher kein pharmakologisches Mittel mit derart dramatischer Wirkung http www s cienceticker info 2007 01 12 zweisprachigkeit verzoegert demenz more 666 Stand 14 09 2007 M ller Lances These ist dass die verschiedenen Einzelsprachen nicht getrennt vonein ander im Gehirn abgespeichert sind das so genannte tagging das er im folgenden Beispiel erl utert sorge daf r dass die Elemente verschiedener Sprachen nicht durch einander gebracht w rden Nach M ller Lance sind die sprachlichen Informationen ent weder in Zellen Netzwerken Pulverm ller 1997 oder in sog Gro mutter Zellen re pr sentiert M ller Lance amp stellt die Vernetzung des Wortschatzes mehrerer Sprachen wie folgt dar Abbildung 15 Vernetzung des Wortschatzes mehrerer Sprachen lautl Form graph Form vasor Wasser tag dt L1 ii tag dt L1 Be dt Bed lautl Form T Se wata tag eng L2 ma lautl Form o tag frz L2 lautl Form Tagwa tag sp L2 M ller Lanc 2002 135 9 Das Markieren 246 Nach M ller Lance zeigt die Darstellung wie in einem neuronalen Netzwerk einzelne sprachliche Bedeutungen sowie lautliche und graphische Formen verschiedener Spra chen um ein gemeinsames Konzept Wasser geordnet sind Die einzelsprachlichen 10 Komponenten weisen einen tag auf der die Einzelsprache zeigt
297. h ein deutlicher Vorsprung der lteren intelligenteren Kinder Bez glich der geschlechtspezifischen Unterschiede im Instruktionsverst ndnis der Kinder kam Schlee nach seiner Untersuchung zu dem Er gebnis dass sich Jungen und M dchen zwar wie in anderen Studien belegt durch ihr aktives Sprachverhalten unterschieden aber beim passiven Repertoire liege kein Un terschied vor Bez glich des Alters der Vorschulkinder wurde in der Hauptuntersuchung Schlees kein gravierender Unterschied im Instruktionsverst ndnis zwischen den lteren und j ngeren Kindern festgestellt Daraus zog Schlee folgenden Schluss so kann man mit Vorsicht aus dem Ergebnis den Schlu ziehen da eine Lehrkraft in der Vorschule nicht zwischen lteren und j ngeren Kindern zu differenzieren braucht wenn sie verst ndliche Darstellungen bringen m chte Schlee 1973 97 Das Hauptinteresse der Untersuchung Schlees war die Frage nach der Abh ngigkeit des Instruktionsverst ndnisses von dem Sozialstatus der Vorschulkinder Dabei zeigten sich hochsignifikante Unterschiede zugunsten der Mittelschichtkinder Schlee bezieht dieses Ergebnis auf die Theorie Bernsteins und sieht diese unerwartet deutlich auch f r die Bundesrepublik Deutschland belegt Weiterhin hebt Schlee hervor dass sich schon im Vorschulalter deutliche schichtspezifische Unterschiede zeigten Es war auch nicht zu vermuten da bereits im Vorschulalter schichtspezifische Sprach diff
298. h eine Beteiligung bei der Analyse von Phonemen auf und die multimodalen temporalen und partietalen Rindenfelder sind Zwischenstationen f r die Laut Bedeu tungs Analyse vgl Hickock Poeppel 2004 Diese Felder sind um die Sylvi sche Fur che angelegt vgl Nitsch 2007 53 Dimond und Beaumont 1974 gingen mit ihren Untersuchungen der Annahme nach dass in der linken Hirnh lfte haupts chlich das verbale Lernen und Ged chtnis die pho nologische Analyse die serielle Verarbeitung und das schlussfolgernde Denken stattfin den w hrend in der rechten Hemisph re das bildliche Lernen und Ged chtnis die per zeptuelle Synthese das analoge Schlie en die parallele Verarbeitung und das konkrete Denken repr sentiert sind F r Selinger ist die rechte Hemisph re f r interaktive und si tuationsspezifische Aspekte verantwortlich vgl Selinger 1982 174 234 Rechte Hemisph re Linke Hemisph re 1 verarbeitet vorwiegend nat rliche Ge 1 verarbeitet vorwiegend sprachliche Ge r usche Anzeichen z B planschen r usche Tonh hen bei tonalen Sprachen bellen wiehern klingeln Applaus und z B Chinesisch Varianten im Wortschatz sprachliche Ger usche z B Intonation und in der Syntax intellektuelle Sprache emotionale Einstellungen Konkreta Schriftsprache Mathematik Ausrufe Ritualia automatische Sprache 2 verarbeitet Musik d h erkennt be 2 verarbeitet Musik d h erm glicht Analy kannte Melodien wieder
299. h heterogen F r ein Teil der Gruppe ist die L1 ihre L2 wie an dersherum die L2 f r diesen Teil der Gruppe die L1 Bei der two way immersion handelt es sich um Programme die sich an Sprecher zweier Sprachgruppen richtet zwei Gruppen von Sch lern von denen jeder eine Sprache flie end spricht z B eng lischsprachige Sch ler und spanischsprachige Sch ler dieselbe Klasse besuchen und in beiden Sprachen flie end sprechen lesen und schreiben lernen McLaughlin McLeod 1997 10 Dieses Modell ist im Hamburger Schulversuch im Jahr 2000 an vier Schulen inzwi schen an sechs Schulen die jeweils eine bilinguale Klasse haben nach dem two way Prinzip durchgef hrt worden F nfzig Prozent der Kinder waren einsprachig d h sie 181 besa en keine Vorkenntnisse der Partnersprache Die andere H lfte der Kinder sollte le bensweltliche aus der famili ren Sprachpraxis stammende Kenntnisse der Partnerspra che besitzen Der Schriftspracherwerb war in beiden Sprachen von Anfang an Teil der Didaktik Dazu geh rte auch dass der Sachunterricht nachdem er zun chst nur in Deutsch erfolgte sukzessive in der Partnersprache unterrichtet werden sollte um im vierten Schuljahr nur noch in der Partnersprache erteilt zu werden F r Mathematik und die anderen F cher war Deutsch als Unterrichtssprache geblieben Interessant sind die Ergebnisse die die Ergebnisse der internationalen Forschung best tigen Ein Zweits
300. he Mei nung mitzuteilen Piaget unterscheidet die primitive Diskussion folgenderma en von der echten Diskussion Ein Beweis liegt vor also eine echte Diskussion wenn die Behauptung und Begr ndung die das Kind f r die Stichhaltigkeit dieser Behauptung angibt mit einem Wort verbunden wird das als Konjunktion dient z B da weil denn usw und so diesen Beweis explizit zum Ausdruck bringt Solange der Beweis implizit bleibt und das Kind nur Behauptungen aneinander reiht die nicht miteinander verbunden sind handelt es sich um primitive Dis kussion Diese Regel ist ganz willk rlich aber n tzlich denn wenn man anf ngt subjektiv zu beurteilen wann ein Beweis vorliegt trifft man noch willk rlichere Entscheidungen Piaget 1979 109 Piaget ordnet die gesprochenen Auseinandersetzung und die primitive Diskussion die f r ihn auf der Ebene des Denkens nichts anderes ist als die Auseinandersetzung auf der Ebene des Handelns der Altersstufe von f nf bis f nfeinhalb Jahre zu Die echte Dis kussion tritt demnach erst im Alter von sieben bis siebeneinhalb Jahren auf 58 Stadium III B Die echte Diskussion Piaget gibt an dass er bei den untersuchten Kindern nur einen Fall der echten Diskussi on gefunden hat Pie 6 5 Jetzt kriegst du den Bleistift nicht weil du danach gefragt hast Hei 6 0 Doch weil er mir geh rt Nein der geh rt nicht dir der geh rt allen der geh rt allen Kin
301. he erwerben k nne Obwohl Lenneberg behauptet 35 dass es eben keinen Unterschied mache ob das Kind aus der Unter oder Oberschicht komme muss er eingestehen dass die Bereicherung durch die Umwelt die Sprachent wicklung des Kindes beschleunige Die Rolle der Umwelt ist am deutlichsten in den Untersuchungen ber die Entwicklung von Kindern in Waisenh usern dokumentiert Ohne die alte Frage nach einem m gli chen Unterschied in der biologischen Ausstattung zwischen dieser und der allgemeinen Po pulation zu betrachten kann man sagen es ist unbestreitbar da das institutionelle Le ben seine Narben im Sprech und Sprachverhalten zur ckl t Lenneberg 1977 170 Lenneberg vertritt aber generell die Auffassung dass der Zeitpunkt wann ein Kind zu sprechen beginnt durch Reifung bestimmt wird und nicht von der Umwelt beeinflusst werden kann Kurz es l t sich nicht nachweisen da die sprachliche Umwelt des aufwachsenden Kin des durch die ganze Kindheit hindurch unver ndert bleibt aber man kann zeigen da eine sehr gro e Anzahl von Umweltbedingungen zumindest einen Aspekt des Spracher werbs relativ unber hrt l t das Alter des Beginns bestimmter Sprech und Sprachf hig keiten Daher wird das Auftreten des Sprech und Sprachverhaltens eher durch die An nahme reifungsbedingter Ver nderungen innerhalb des Kindes erkl rt als durch das Pos tulat besonderer Erziehungsprozeduren in der Umwelt des Kind
302. heit Muttersprache in der Landessprache Submersion Fremdsprache Zweitsprache L2 Mainstream Sprachmehrheit Landessprache gute Kenntnisse monolingual Sprachminderheit in der Landessprache Submersion F rderunterunterricht in L2 Transitionale zun chst gute Kenntnisse bilinguale Erziehung Sprachminderheit Muttersprache in der Landessprache early exit sp ter Landessprache Transitionale zun chst gute Kenntnisse bilinguale Erziehung Sprachminderheit dominiert Muttersprache iin der Muttersprache late exit sp ter und in der dominiert Landessprache Landessprache IMaintenancel verschiedene Modelle gute Kenntnisse Heritage Language Sprachminderheit h ufig dominiert in der Muttersprache Muttersprache und in der Landessprache Immersion 1 Sprachgruppe verschiedene Modelle gute Kenntnisse bilingualer Unterricht 2 Sprachgruppen Dominanz von LI in der Muttersprache one way und L2 variiert und in einer zweiten two way eher parit tisch Sprache Partnersprache vgl Baker 1993 153 191 7 Gelebte Zweisprachigkeit Lernen von auto chthonen Minderheiten 7 1 Die Sorben Als Beispiel f r gelebte Zweisprachigkeit auf dem Boden der heutigen Bundesrepublik beschreibe ich als erste Gruppe die autochthone Gruppe der Sorben die mit ihren didak tisch umgesetzten Konzepten die auch im Raum der Bundesrepublik Deutschland gut funktionieren als Vorbild f r die M glichkeit der zweisprachigen Erziehung
303. hen in ganzen S tzen beim allt glichen Um gang Dialekt kontrollieren auch Hochsprache einsetzen Entwickelnde Gespr chsf hrung mit Kindern Gespr che mit Kindern so f hren dass sie Gelegenheit haben ihre Erfahrungen und Gef hle auszudr cken Kommunikation mit erweiterter Sprachwiederholung korrektives Feedback Kind Ich das spielt Erzieherin Ja du hast das Memory gespielt Thiersch 2007 21 Thiersch sieht auch die Kommunikation unter den Kindern als wichtig an Allerdings glaubt sie dass zu viele Migrantenkinder den Deutscherwerb untereinander erschweren k nnten Diese Situation k nne nur durch mehr Erzieher aufgefangen werden II Sprachliche Bildung in der Peer Kommunikation Gespr chsanl sse schaffen Gestaltung eines Rollenspielbereichs und F rderung von Rollenspielen Beispiel Verkleidungsm glichkeiten auch mit Sachen aus dem Berufsleben aus den Kulturen der Kinder Pflege einer Kinderdikussionskultur etwa in Kinderrunden Funktionierende Telefone Kasettenrecorder e Schreibmaschinen Computer Thiersch 2007 22 Au erdem soll nach Thiersch die Sprachf rderung in den Angeboten des Kindergartens vorkommen IV Sprachf rderung in den Angeboten des Kindergartens Sprachspiele in Klein und Gro gruppe Beispiel Fingerspiele zur Sprachanreicherung und zur Koordination von Sprache und Bewegung Singen gemeinsames Sprechen Silben klatschen Reime Verse Gedichte V
304. hen wichtig ist denn vor dem Alter von drei Jahren lernten Kinder Sprachen ohne sich der Grammatik be wusst zu sein da sie sich auf die Bedeutungen konzentrierten Die Regeln werden dann nach Paradis einfach nebenbei unbewusst mit erlernt Lerne man eine Sprache sp ter m sse man diese Regeln b ffeln Nach De Bleser wachsen immer mehr Kinder in multikulturellen mehrsprachigen Um gebungen auf und es ist kein entsprechender Unterricht von N ten denn wer schon im Kindergarten oder sogar noch fr her mit vielen Sprachen konfrontiert werde dem falle es leichter vielerlei Sprachen nicht ber Regellernen sondern implizit zu lernen vgl De Bleser 2006 56 Ergebnisse der Hirnforschung zeigen das Wenn jemand als kleines Kind eine zweite Spra che gelernt hat dann werden in seinem Gehirn sp ter die gleichen Areale wie bei seiner Muttersprache aktiviert wenn er diese Sprache spricht Das hei t Das Gehirn behandelt bei einem solch fr hen Erwerb Erst und Zweitsprache gleich De Bleser 2006 56 Dieser Vorgang ist auch auf weitere Sprachen bertragbar die in diesem Alter dazu kommen denn diese werden so automatisch gelernt dass sie alle zur Erstsprache wer den Nach De Blesers Eindruck scheinen bilinguale Kinder ihre Aufmerksamkeit besser auf mehrere Aufgaben aufteilen zu k nnen als monolinguale Kinder Ein bilinguales Kind lernt also nicht nur mehrere Sprachen vern nftig und nicht keine richtig wie la
305. herrschten Mehrsprachigkeit ist Selbst Cummins der oft falsch zitiert als Kronzeuge gegen fr he Mehrsprachigkeit herange zogen wird sagt dass in Immersion Programmen f r Kinder die Mehrheitssprache L1 so entwickelt werde dass sie auch bei intensivem Kontakt mit der L2 unbesch digt bleibe Folglich k nnten die Fertigkeiten in der L1 und in der L2 sowie auch andere Aspekte kognitiver Funktionen durch den einfachen Zugang zu zwei Sprachen gestei gert werden Deswegen muss bei richtig durchgef hrten Immersionsprogrammen nicht erst die Muttersprache der Kinder gefestigt werden bevor eine weitere Sprache gelernt werden kann Nach Untersuchungen zur Immersionsmethode ist es f r Kinder m glich drei Sprachen parallel zu erlernen ohne dass sie in einer Sprache Defizite zei gen Kinder die zun chst nur Deutsch gelernt haben k nnen problemlos im Vorschul 283 bereich eine andere Sprache bzw zwei andere Sprachen durch die Methode des Sprachbads erlernen Dabei m ssen erstsprachige Betreuer oder Mentoren die konse quent ihre Erstsprache verwenden in ausreichender Zahl im Verh ltnis zu der Gruppen gr e vorhanden sein Die Immersionsmethode bietet die M glichkeit dass sich die El tern mit ihren Kindern f r die verschiedenen Sprachkombinationen entscheiden und m glichst viele Sprachen ber cksichtigt werden k nnen Da die erwachsenen Erst sprachler entgegen aller Sollvorstellungen zahlreich mitten unte
306. hlehrstrategien sowie zweitsprachliche Kommuni kation nicht alleine dem Immersionsmodell vorbehalten sondern treten in unterschiedli cher Quanti t und Qualit t bei beiden Ans tzen der fr hen Fremdsprachenvermittlung in Erscheinung Beiden bergeordneten Konzeptionen der bilingualen Bildung Immersion Angebot ist dies umso mehr angemessen da die entwicklungspsychologischen Vorausset zungen der Kinder eher f r einen Spracherwerb als f r ein Sprachenlernen sprechen Nauwerck 2005 175 Allerdings traten trotz dieser hnlichkeiten der Modelle bei der Auswertung der sprach lichen Daten grunds tzliche Unterschiede auf denn im Immersionsansatz wurde nach den Ergebnissen von Nauwerck ein vielseitigerer Wortschatz eine komplexere Syntax und insgesamt ein breiteres sprachliches Repertoire an die Kinder weitergegeben als beim Angebotsmodell Nauwerck res miert dass bei optimalen Bedingungen der Ange botsansatz wegen der Quantit t und der Beschaffenheit des zweitsprachlichen Inputs nicht den gleichen Effekt habe wie der Immersionsansatz F r Nauwerck ergibt sich aus ihrer Arbeit folgende spannende Botschaft Bilinguale Bildung ist keineswegs eine elit re Angelegenheit sondern kann grunds tzlich von allen Kindern unabh ngig von ihrer Herkunft oder ihren bisherigen Spracherfahrun gen bew ltigt werden Die Elternschaft einer Einrichtung setzt sich zwar durchaus in Ab h ngigkeit von der Struktur und dem Betreuungsangebo
307. hlen was sie am Vortag erlebt hatten Da bei wurde im Tomographen als Ged chtnisst tze ein Bild eingeblendet das eine Sonne in drei Positionen darstellte Am Morgen am Mittag und am Abend Die Probanden wurden gebeten sich eine reale Person vorzustellen mit der sie in der Regel in dieser L1 L2 und L3 sprechen W hrend dessen lagen die Probanden im Tomographen und sollten sich nicht bewegen Dabei wurde dann nur inneres Sprechen gemessen Nach Franceschini gr nden fast alle bisherigen Studien zur Sprachproduktion auf dieser sog Silent oder covert speech Methode Dabei werden in der Zeit der Aufgabe und in den Ruhephasen die zwischen den Aufgaben liegen die Gerhirnaktivit ten gemessen Diese 239 werden dann in einer sehr aufwendigen Datenaufarbeitung und auswertung bearbeitet und dann in eine Darstellungsform bersetzt Die Bilder die errechnet wurden zeigen dass die Sprache die bei der Erz hlung ver wendet wurde das Aktivit tsmuster nicht beeinflusst hat Das Gehirn benutzt nach die sen Befunden nicht eine bestimmte Region f r eine bestimmte Sprache Au erdem zeigte sich dass bei der Sprachproduktion von Sprachen die man nicht so gut be herrscht ber das gesamte Gehirn mehr Gehirnaktivit t n tig ist als bei Sprachen die man gut beherrscht Der Schwerpunkt der Forschungsgruppe liegt allerdings auf der aufgef hrten ersten Forschungsfrage der Gruppe also auf der Frage ob Fr h oder Sp tmehrsprachige
308. hmen k nnten vgl Bach mann 1975 70 Leider sieht Bachmann bei den Bauspielen als Teil des mathematisch technischen Bereichs keine M glichkeit f r die Verwendung der sorbischen Sprache und ihr Kon zept erh lt hier einen Bruch vgl Bachmann 1975 70 f Die Bewegungsspiele sind f r Bachmann dann wieder geeignet das Sorbische durch Tanz und Kreisspiele einzubringen Didaktische Spiele die als Spiele mit lehrhaftem Charakter bezeichnet werden sind Spiele die eine Mittlerstellung zwischen der Spiel und Lernt tigkeit einnehmen Eine besondere Stellung weist Bachmann den didaktischen Rollenspielen zu So k nnten z B didaktische Rollenspiele gestaltet werden ber eine Reise durch den zweisprachigen Heimatort ber den Verkauf im zweisprachigen Heimatort ber das Leben der Kinder in einem sorbischen Kindergarten ber das Leben in einer sorbischen Familie u a Bachmann 1975 71 f Im Gegensatz zu den an anderer Stelle in dieser Arbeit vorgestellten Ergebnissen des Immersions Konzepts in Kanada h lt Bachmann den alleinigen Gebrauch der sorbi schen Sprache gegen ber den deutschen Kindern nicht f r ratsam Didaktische Spiele mit ausschlie lich sorbischsprachigen bungen und Lernaufgaben Einf hren oder Festigen sorbischsprachiger Satzmodelle sollten nicht durchgef hrt wer den Spiel Unterrichts Sprache sollte die Muttersprache der Kinder bleiben damit auch das selbst ndige Spiel dur
309. hnet diese verschiedenen Bedeutungssysteme als universa listisch und als partikularistisch Als universale Bedeutungen werden diese charak terisiert in denen Prinzipien und Operationen sprachlich explizit ausgedr ckt werden wohin gegen diese Bedeutungssysteme als partikularistisch bezeichnet werden in de nen Prinzipien und Operationen sprachlich relativ implizit sind Partikulare Bedeutungs systeme sind mehr von dem Kontext abh ngig und somit in ihrem Verst ndnis einge schr nkt w hrend universale Bedeutungen weniger an Kontexte gebunden sind und sich in der Meta Sprache ffentlicher Denkformen wiederfinden vgl Bernstein 1972 263 Bernstein definiert zwei verschiedene codes Die Sprechcodes bezeichnet er als pu blic language und formal language 1961 ndert er die Bezeichnung in restricted restringierten Code und elaborated elaborierten Code ich vertrete die Ansicht da Sozialisationsformen das Kind auf Sprechcodes hin orientie ren die den Zugang zu relativ kontextgebundenen oder relativ kontext unabh ngigen Be deutungen kontrollieren Ich behaupte ferner da elaborierte Codes ihre Benutzer auf uni versale Bedeutungen verweisen w hrend restringierte Codes ihre Benutzer zu partikularen Bedeutungen f hren und ihnen gegen ber sensibilisieren da weiterhin die sprachliche Realisierung der beiden Systeme unterschiedlich ist wie auch die sozialen Beziehungen es
310. homogene Nationalstaaten hervorgebracht So betont Hansen dass ethnische 144 Homogenit t werde sie am Merkmal Sprache gemessen weder in der Bundesrepublik Deutschland noch in den meisten anderen europ ischen Staaten vorzufinden sei Sprachliche Vielfalt in Deutschland Anfang des 21 Jahrhunderts Ausl ndische Bev lkerung nach Geburtsland am 31 12 2004 Land der Staatsangeh rigkeit Land der Staatsangeh rigkeit Europa Insgesamt 6251 73365 178616 35441 1764318 128110 43039 5340344 Norwegen Belgien 21791 Rum nien D nemark Russische F deration Estland Schweiz Finnland T rkei Frankreich Ukraine Griechenland briges Europa Irland Europa zusammen Italien Lettland Au ereurop ische Staaten Litauen Afrika Luxemburg Algerien Malta Ghana Niederlande Marokko sterreich Tunesien Polen Afrika zusammen Portugal Amerika Schweden Argentinien Slowakei Vereinigte Staaten Slowenien Amerika zusammen Spanien Asien Tschechische Republik Afghanistan Ungarn China Vereinigtes K nigreich Indien Zypern Iran Islam Republik EU Staaten Libanon Pakistan Albanien Sri Lanka Bosnien und Herzegowina Vietnam Bulgarien Asien zusammen Ehem Jugoslawien 1 Serbien und Montenegro 2 Staatenlos Kroatien Ungekl rt und ohne Angabe Mazedonien Insgesamt Quelle Statistisches Bundesamt 2005 http www destatis de basis d bevoe bevoetabl0 php in Hansen 2005a 33 1316203 14480 20636 73027 22429 276973 4725 96642 20
311. hr zwanzig Jahren und er ist danach wieder frei nun er wird k nnte wieder anfangen Du w rdest w nschen da er geh ngt wird nicht wahr und aus dem Weg ger umt ist Lawton 1973 171 Lawton kam wie Bernstein zu dem Schluss dass es eindeutige Unterschiede zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gebe wobei die Untersuchung Lawtons zeigte dass die Unterschiede bei den F nfzehnj hrigen gr er als bei den Zw lfj hrigen waren Interessanterweise waren die Unterschiede geringer als bei der geschriebenen Sprache den zuvor analysierten Aufs tzen Bei der Analyse der im Anschluss gef hrten Einzelinterviews ging es Lawton wie schon zuvor Bernstein darum zu sehen inwiefern sich die Kodierungsgeschwindigkeit in einer kritischen Situation bei den verschiedenen Gruppen unterscheide und ob es Un terschiede bei den von Bernstein definierten Kategorien Deskription und Abstrakti on gebe Lawton interviewte die Jungen einzeln in ihrer Schule Die Jungen kannten Lawton nun schon besser da er die Jungen der Mittelklassengruppe schon zweimal bei dem IQ Test und dann bei den Gruppendiskussionen getroffen hatte Einige Jungen der Arbeiterklas se hatte Lawton ein paar Wochen unterrichtet und die anderen Jungen kannten ihn durch seinen Aufenthalt in der Schule Die Jungen trafen im Interview somit auf eine ihnen vertraute Person Zu Beginn des In terviews stellte Lawton einige leichte Routinefragen wie nach
312. hstuhl ange boten etc Die Videoaufnahmen wurden zun chst durch eine Scheibe aus dem Neben raum mit einer Standkamera gefilmt und dann sp ter wurden die Kinder als sie moto risch mobiler waren mit einer Handkamera gefilmt vgl Papou ek 1994 44 f 74 Ziel der von Mechthild Papousek vorgelegten Arbeit ist es durch die Methoden der Vo kalisationsanalyse eine umfassende Bestandsaufnahme von kindlichen und m itterli chen Verhaltensmuster zu erzielen die Aufschluss ber die vorsprachlichen Kommuni kationsprozesse gibt und ihren Einfluss auf den Spracherwerb zu erkl ren versucht In einem systemischen Forschungsansatz scheiden f r die Zusammenhangsanalyse von kindlichen und m tterlichen Verhaltensparametern alle auf linearen Modellen beruhenden Verfahren aus Die Verhaltensformen sind Teil eines dynamischen in Entwicklung begrif fenen Interaktionssystems und lassen sich weder als pr diktive Faktoren noch als abh n gige Zielvariabeln auf sinnvolle Weise isolieren Papou ek 1994 55 Mechthild Papou ek w hlte den interaktiven Wortschatz der Kinder mit 15 Monaten als Zielvariable aus Sie teilte die Kinder ihrem Wortschatz entsprechend in drei Gruppen mit je sechs Kindern ein Sie verglich die Gruppe mit dem niedrigsten Wortschatz und die Gruppe mit dem h chsten Wortschatz in Bezug auf das m tterliche und kindliche Verhalten in den Stufen des Vorsilbenalters Silbenalters und dem beginnenden Sprach alters F r das
313. hten Ortsnamen einen sorbischen Ursprung ab so ist der Name Leipzig zum Bei spiel eine Ableitung von dem sorbischen Wort lipa Linde Es gibt erst schriftliche sor bische Zeugnisse von Beginn des 16 Jahrhunderts woraus sich aber nicht folgern l sst dass das Sorbische nur im h uslichen und b uerlichen Leben vorkam Toivanens Erkl rung ist dass bis Mitte des 16 Jahrhunderts ein eigenst ndiges sorbisches Schrifttum fehlte weil durch die soziale und nationale Unterwerfung unter das Heilige R mische Reich deutscher Nation die notwendigen gesellschaftlichen Voraussetzungen fehlten Erst seitdem die Sorben Wenden sich dem Christentum anschlossen gab es eine religi se sorbische Terminologie Durch die Reformation wurde die Luthersche Lehre in die Erstsprache der Gl ubigen bersetzt so auch ins Sorbische die zun chst in dialekt hnli che Versionen bersetzt wurde Das erste sorbische Buch wurde 1574 von dem Pfarrer Albin Moller der in Straupnitz nordwestlich von Cottbus lebte in Form einer Samm lung sorbischer Kirchenlieder ver ffentlicht Das Buch ist durch westniedersorbische dialektale Z ge gepr gt Im Jahr 1597 wurde in der Oberlausitz der Kleine Katechismus 195 von Wenzel Warichius ver ffentlicht der auch durch mundartliche Formulierungen ge kennzeichnet war Durch die Wirren des Drei igj hrigen Krieges wurde nach Kunze die Entwicklung der Verschriftlichung der sorbischen Sprache f r Jahrzehnte unterbro
314. i schen Vorschulklasse waren wesentliche Defizite hatten denn sie zeigten Schwierig keiten in der phonetischen und kin sthetischen Differenzierung Die Kinder der finni schen Vorschulkasse hatten Schwierigkeiten bei der kin sthetischen Differenzierung 177 die Kinder die zuvor aber einen finnischen Kindergarten besucht hatten zeigten we sentlich weniger Schwierigkeiten Aber nur der ganz muttersprachlich ausgerichtete Kindergarten konnte ein Defizit hinsichtlich der Artikulationsf higkeit verhindern und die Erstsprache war hinsichtlich der auditiven Rezeption der auditiven Assoziation des verbalen Ausdrucks und ab dem Vorschulalter hinsichtlich der Grammatikbeherrschung unauff llig Um dieses Niveau zu halten reicht allerdings in der Vorschulklasse weder die Anwesenheit der finnischen Hilfskraft noch die der finnischen Mitsch ler aus denn die Kinder fielen in den n chsten Jahren bis auf eine geringe positive Abweichung der Grammatik auf das Niveau der auffallenden Kinder zur ck die nur in den finnischen und schwedischen Vorschulklassen ohne vorausgehenden Kindergartenbesuch waren vgl Fthenakis u a 1985 41 Skutnaab Kangas und Toukomaa haben die von ihnen gemachten Beobachtungen in ei nem Diagramm das von Cummins 1979 bernommen worden ist und sich immer wie der in der Literatur finden l sst dargestellt Typen von Zweisprachigkeit Kosnitive Effekte Additive Zweisprachigkeit Positive kogni
315. i den beiden dem Angebotsmodell zugeord neten Kinderg rten denn bei dem Kindergarten Raupe Nimmersatt betrug der Anteil des zweitsprachlichen Sprachgebrauchs 17 der Gesamt u erungen w hrend der An 260 teil in der zweiten Einrichtung Pusteblume nur bei 2 lag vgl Nauwerck 2005 139 f Die tiefgreifende qualitative Analyse der kindlichen Sprachdaten lieferte Anhaltspunkte welche Faktoren sich auf das fr he Fremdsprachenlernen im Kindergarten g nstig bzw hemmend auswirken So sprechen die Diskrepanzen im Ergebnis der beiden Immersions modelle daf r dass die individuellen Bedingungen hier Organisation und Methodik der fr hen Fremdsprachenvermittlung den sprachlichen Ertrag der Kinder wesentlich mitbe stimmen Unterschiede in den sprachlichen Resultaten der Angebotss tze lassen sich au erdem durch die jeweils fr hen Fremdsprachenvermittlung verbundenen Zielsetzungen erkl ren Nauwerck 2005 139 Au erdem beobachtete Nauwerck bei allen Kindern ausgepr gte rezeptive Fertigkeiten und Nauwerck berichtet dass auch die Kinder die weniger u erungen auf Franz sisch zeigten die franz sischen u erungen der Erzieherinnen sehr wohl verstanden h tten Nauwerck bezieht sich bei ihrer Interpretation der Ergebnisse auf die Entwicklungsab folge Rezeption vor Produktion des Erstspracherwerbs Au erdem zeigten die Kinder in allen Einrichtungen durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Franz
316. ial Psychology Research Reports 15 1976 99 p Soler Clau Sprachkontakt Sprachwechsel Deutsch und Romanisch in Graub nden In Werlen Iwar Hrsg Mehrsprachigkeit im Alpenraum Sauerl nder Aarau Frankfurt Salzburg 1998 Sonner Adelheid Bilinguale bilingual bikulturelle und multikulturelle Erziehungsmodelle In Zweisprachigkeit im Kindergarten Gemeinsame F rderung ausl ndischer und deutscher Kin der Staatsinstitut f r Fr hp dagogik Ludwig Auer Donauw rth 1985 Spitzer Manfred Lernen Gehirnforschung und die Schule des Lebens Springer Heidelberg 2007 Squire Larry R Bloom Floyd E McConnell Susan K Roberts James L Spitzer Nicholas C Zig mond Michael J Fundamental Neuroscience San Diego London 2003 In Nitsch Cordula Mehrsprachigkeit eine neurowissenschaftliche Perspektive In Anstatt Tanja Hrsg Mehr sprachigkeit bei Kindern und Erwachsenen Narr Francke Attempo T bingen 2007 Statistisches Bundesamt Deutschland 2006 Aktualisiert am 29 August 2006 http www destatis de basis d bevoe bev_bsp_t3 php Stand 04 05 2007 Steininger Rolf S dtirol Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart Innsbruck Wien 2003 In Hansen Georg Gedenken gegen Vertreibung aber welche http babw fernuni hagen de studieninhalte module modul 1b dokumente materi 6 Stand 10 04 2008 Stendler Lavatelli Celia Fr herziehung nach Piaget Ernst Reinhardt Verlag M nchen 1976 Stern Hans H Bilingu
317. ical foundations of language Wiley New York 1967 Lenneberg Eric H Biologische Grundlagen der Sprache Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft Frankfurt am Main 1977 Leschinsky Achim Roeder Peter Martin Schule im historischen Proze Zum Wechselverh ltnis von institutioneller Erziehung und gesellschaftlicher Entwicklung Klett Stuttgart 1976 List Gudula Psycholinguistik Eine Einf hrung Kohlhammer Stuttgart Berlin K ln Mainz 2 Aufl 1973 List Gudula Qualit t von Sprachf rderung in KiTas Kriterien von Sprachf rderung in Kinderta geseinrichtungen Vortrag gehalten am 10 11 2005 Universit t Dortmund Fachtagung Qualit t von Sprachf rderung in Kindertageseinrichtungen Praxis und Wissenschaft im Dia log Litauischer Schulplan Humboldt 1963 81 Berlin 1809 d IV 188 f In Gogolin Ingrid Materia lien zu Mehrsprachigkeit Fern Universit t Hagen 2005 24 Loban Walther D The Language of Elementary School Children Mimeograph 1961 L ck Kurt Deutsche Volksgruppen aus dem Osten kehren heim ins Vaterland o O Tornister schrift des Oberkommandos der Wehrmacht Abt Inland Heft 19 1941 In Hansen Georg Gedenken gegen Vertreibung aber welche http babw fernuni hagen de studieninhalte mo dule modul 1b dokumente materi Stand 10 04 2008 L di Georges Py Bernhard Zweisprachig durch Migration Einf hrung in die Erforschung in der Mehrsprachigkeit am Beispiel zweier Zuwanderungsgrup
318. ich 1796 end 123 g ltig in Berlin ansiedelten Interessant ist dass sie als katholische Emigr amp s Familie Zu gang zu der protestantischen Gemeinde fanden vgl Feudel 1988 5 Fuhrich Gubert 1997 zit nach Gogolin Kr ger Potratz 2006 33 Die Zeit von 1800 1845 kann in Bezug auf Migration besonders wenn man diesen Zeitraum mit der zweiten H lfte des 19 Jahrhunderts vergleicht als relativ ruhige Zeit verstanden werden In der zweiten H lfte des 19 Jahrhunderts wanderten massenhaft Menschen aus Deutschland aus Bade beschreibt dass es im 19 und im fr hen 20 Jahr hundert Massenauswanderungen aus Deutschland gegeben habe wobei Bade fast sechs Millionen Menschen angibt Nach seinen Angaben handelt es sich zum gr ten Teil um berseeauswanderungen Diese Auswanderungen hatten seit 1830 einen wellenf rmi gen Gesamtverlauf eine erste Welle gab es 1846 1857 mit dem Gipfel im Jahr 1854 eine zweite 1864 1873 eine dritte 1880 1893 und eine letzte 1923 Bade 1983 17 Ursachen f r diese Bewegungen waren der Druck auf die Bev lkerung durch Freiset zungsprozesse Besitzregulierungen Lastenabl sungen und Gemeinheitsteilung auf dem Lande die Bodenzersplitterung und die Einf hrung der Gewerbefreiheit Im Verh ltnis zur Bev lkerung gab es ein zu geringes Erwerbsangebot vgl Bade 1983 17 Ziel der deutschen berseeauswanderungen war im 19 Jahrhundert Nordamerika Die Nordamerika Einwanderung betrug im Bezug auf d
319. ich als Fortsetzung noch 1776 in Adelungs Deutschem W rterbuch finden Nation die eingeborenen Einwohner eines Landes so fern sie einen gemeinschaftlichen Ursprung haben eine gemeinsame Sprache reden und in engerem Sinne auch durch eine 148 ausgezeichnete Denk und Handlungsweise oder den Nationalgeist sich von anderen V l kerschaften unterscheiden sie m gen brigens einen einzigen Staat ausmachen oder in mehrere verteilt sein Kremnitz 2005 72 Schon im Sp tmittelalter aber wesentlich in der beginnenden Neuzeit erh lt der Begriff natio eine politische Bedeutung Diese Entwicklung hat wahrscheinlich im dreizehn ten Jahrhundert in England begonnen und hat sich dann sp ter in den franz sisch be herrschten Gebieten fortgesetzt um sich dann in ganz Europa auszubreiten Der Titel Heiliges R misches Reich Deutscher Nation wurde zum ersten Mal im Jahre 1474 ge braucht Im vormodernen Nationverst ndnis wird mit der Nation aber nicht ein Staat be zeichnet sondern es sind vielmehr nur die Regierenden gemeint und Montesquieu sagte noch in der Mitte des 18 Jahrhunderts dass sich in den etats generaux die Nation das hei t alle Adligen und die Bisch fe versammeln w rden vgl Kremnitz 2005 72 Der Begriff deutsche Nation stand bei seiner ersten Verwendung im Jahre 1438 f r alle weltlichen und geistlichen Reichsf rsten und die Reichsst dte Das zeigt die Elite orientierung als Grundlage d
320. iche St tze Sonner 1985 24 Maintenance Programme und Heritage Language Programme k nnen auch zu dieser Form der Programme gez hlt werden Diese Programme sind speziell an Kinder aus allochthonen und autochthonen Minder heiten gerichtet Durch die zeitweilige oder dauerhafte Trennung von den brigen Kin dern soll ein Erhalt der Sprache gew hrleistet werden Ein Beispiel daf r ist die d ni sche Minderheit die eigene Kinderg rten und Schulen betreibt in denen D nisch Unter richtssprache und Deutsch Unterrichtsfach ist hnliche Ziele k nnen Transitionale bilinguale Erziehungsprogramme haben Sie wenden sich an Sprachminderheiten Dabei wird zwischen early exit und late exit Programmen unterschieden TBE Programme werden oft als Early Bilingual Educati on eingeordnet w hrend Heritage Language und Maintance Programme als Late Exit Bilingual education eingeordnet werden Die Early exit Programme sind oft extrinsisch motiviert d h die Kinder sollen in einer m glichst kurzen Zeit z B auf den Unterricht in der Schule zum Mainstream hin gef rdert werden Late exit Pro gramme sind auch intrinsisch motiviert d h die Erstsprache wird als f rderungsw r dig und als Voraussetzung zum Erwerb weiterer Sprachen anerkannt vgl Siebert Ott 1999 19 190 6 3 4 Muiltikulturelle Modelle Multikulturelle Modelle gab es nach Sonner f r ethnische Minderheiten meis
321. ichheit Ein berblick ber ltere und neuere Ans tze FernUniversit t in Hagen Fakult t f r Kultur und Sozialwissenschaften 2003 Calvin William H Ojeman George A Inside the Brain Mapping the Cortex Exploring the Neur on New American Library 1980 chapter 3 Calvin William H Ojeman George A Einsicht ins Gehirn Wie Denken und Sprache entstehen Hanser M nchen 1995 In Apeltauer Ernst Grundlagen des Erst und Fremdsprachener werbs Universit t Gesamthochschule Kassel Druck 7 2006 Carroll John Bissell The study of Language Cambridge Harvard University Press 1 Aufl 1953 Carroll John Bissell Kieli ja ajattelu Jyv skyl Gummerus 1970 Chomsky Noam Sprache und Geist Suhrkamp Frankfurt am Main 1970a Engl Orginal 1968 Chomsky Noam Jacobs Roderick A Rosenbaum Peter S Remarks on nominalization In Rea dings in English Transformational Grammar 1970b 184 221 Chomsky Noam Reflexion ber die Sprache Suhrkamp Frankfurt am Main 1977 Chomsky Noam Probleme sprachlichen Wissens Aus dem amerikanischen bersetzt von Michael Schiffmann Beltz Athen um Weinheim 1996a Chomsky Noam Remarks on Nominalisation In Jacobs Roderick A Rosenbaum Peter S Eds Readings in English Transformational Grammar Ginn and Company Waltham Mass In Bri gitte Bartschat Methoden der Sprachwissenschaft Von Hermann Paul bis Noam Chomsky Erich Schmidt Berlin 1996b Christiansen Arthur Die
322. icht nur Dinge erreichen sondern man erlernt die Regeln die in der umgebenden Kulturgemeinschaft herrschen Die Bezugspersonen als Mitglieder die ser Gemeinschaft fordern von dem Kind das passende Benehmen ein Laut Bruner geht es beim Spracherwerb gerade um die bessere Regulierung soziokultu reller Prozesse Die Kommunikation zwischen Mutter und Kind geschieht in einem ver trauten Kontext Der Kontext kommt in den von Bruner bezeichneten Formaten zum Ausdruck denn die Mutter gestalte die Formate den F higkeiten des Kindes entspre chend Die Kontextualisierung geschehe durch Formate die das Kind verarbeiten kann Nach Bruner weisen die Konventionen des Zeigens und Bittens neben der sprachlichen Komponente eine wesentliche kulturelle Komponente auf Im Laufe der Zeit wird das Kind kontext mobil indem es in der Lage ist eine neue Situation mit einem ihm be kannten Kontext zu berlagern und somit seinem Interaktionspartner klar machen 72 kann wie dieser die neue Situation interpretieren soll Diese Konventionalisierung ge schieht schon bevor das Kind spricht denn das Kind passt schon seine Gesten und seine Mimik dem Interaktionsrahmen an vgl Bruner 1987 108 ff Das Kind schreit wenn es Nahrung oder einen ihm aufgezwungenen Gegenstand ablehnt Andere weniger nat rliche Laut u erungen ersetzten das Schreien Wenn das konventio nelle Verneinen einsetzt finden wir das erste Nein
323. icklung Klett Stuttgart 1976 Moscovitch Morris Language and the cerebral hemispheres Reaction time and their implications for modeles of celebral dominance In Pliner Patricia Kramer Lester Alloway Thomas Eds Communication and effect Language and Thought Academic Press New York 1973 M nz Rainer Phasen und Formen der europ ischen Migration In Angenendt Steffen Hrsg Mi gration und Flucht Aufgaben und Strategien f r Deutschland Europa und die internationale Gemeinschaft Bundeszentrale f r politische Bildung Bonn 1997 Nauwerck Patricia Zweisprachigkeit im Kindergarten Fillibach Freiburg im Breisgau 2005 Nelde Peter Hans Sind Sprachkonflikte vermeidbar In Helfrich Uta Riehl Claudia M Hrsg Mehrsprachigkeit in Europa Hindernis oder Chance Egert Wilhelmsfeld 1994 Nelson Katherine Structure and strategy in learning to talk Monographs of the Society of Research in Child Development 38 nos 1 2 Serial no 149 1973 Neuropsychologia Vol 45 2 pp 459 64 DOI 10 1016 j neuropsychologia 2006 10 009 http www scienceticker info 2007 0 1 12 zweisprachigkeit verzoegert demenz more 666 Stand 09 09 2007 Nitsch Cordula Mehrsprachigkeit eine neurowissenschaftliche Perspektive In Anstatt Tanja Hrsg Mehrsprachigkeit bei Kindern und Erwachsenen Narr Francke Attempo T bingen 2007 OECD Starting strong II Early Childhood Education and Care 11 9 2006 Oerter Rolf Psychologie de
324. ie Kommunikation unter den Erzieherinnen auf Deutsch stattfinden musste Interessan terweise war hier die zweisprachige Erziehung in R umen aufgeteilt d h es gab ein Franz sischzimmer in dem sich die Kinder zwei Vormittage in der Woche aufhielten Nauwerck berichtet dass es zun chst eine Freispielphase gab auf die dann am sp teren Vormittag ein Angebot wie z B ein Stuhlkreis folgte Die Eltern wurden in die Arbeit insofern eingebunden indem sie regelm ig Informationen ber zweisprachliche Akti vit ten wie Lieder etc erhielten um diese mit den Kindern zu vertiefen Nauwerck 258 konzentrierte sich bei ihrer Untersuchung auf die Kinder die in diesem Kindergarten jahr dauerhaft von einer franz sischen und einer monolingualen deutschen Zweitkraft betreut wurden vgl Nauwerck 2005 111 Die zwei anderen Kinderg rten die Nauwerck dem Angebotsansatz zuordnet sind der Kindergarten Raupe Nimmersatt und der Kindergarten Pusteblume Die Erziehe rinnen die f r die bilinguale Bildung zust ndig sind besitzen sehr gute Franz sisch kenntnisse da beide bereits am Gymnasium Franz sisch gelernt haben und im Elsass le ben Im Kindergarten Raupe Nimmersatt besteht nach den Angaben von Nauwerck die M glichkeit die Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren in der Zeit von 7 bis 17 Uhr betreuen zu lassen Die 74 Kinder der Einrichtung werden von 16 Erziehern die nach dem Schichtmodell
325. ie deutsche berseeauswanderungen bei der ersten Auswanderungswelle des 19 Jahrhunderts 85 bei der zweiten 91 und bei der dritten Welle 92 Die n chsten wichtigsten Auswanderungsziele waren Kanada Brasilien Argentinien und Australien vgl Bade 1983 24 Vor 1860 wurden die berfahrten auf Segelschiffen unternommen erst in den 1860er Jahren setzten sich die Dampfschiffe auf der Nordatlantik Route durch 124 Abbildung 2 Einwanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika 1821 1980 TOTAL IMMIGRATION FO THE UNITED STATES Homann Moot ns251965 BY COUNTRY OF ORIGIN 1821 1980 B NEWISSI JI OURRENTII96B IISO Rn USSE choslasakns Hi mikr Aria J Hoerder Knauf 1992 129 Quelle Ellis Island Museum New York Im Gegenzug wanderten Menschen da der Staatsapparat noch nicht weit genug entwi ckelt war mehr oder minder unkontrolliert ein Im ersten Weltkrieg erh hte sich die Zahl der Zuwanderer durch Zwangsarbeiter Kriegsgefangene und Saisonarbeitskr fte die durch den Kriegsbeginn an ihrer Heimreise gehindert wurden etwa auf zwei Millio nen ausl ndische Arbeitskr fte in Deutschland Die Binnenwanderung war quantitativ wesentlich bedeutender als die Wanderungen ber die Grenzen hinweg denn die Bin nenwanderungen f hrten schon am Ende des 19 Jahrhunderts zu den heutigen Bev lke rungsstrukturen in den Ballungsgebieten und den l ndlichen Regionen 1907 lebte fast jede zweite Person 48 au erhalb der Ge
326. ie f r eine Einb rgerung notwendige Aufenthaltsdauer Hatte Ende der 60iger Jahre nicht ein mal jeder 30 B rger einen nicht deutschen Pass 3 2 Prozent der Gesamtbev lkerung ist es heute jeder elfte 8 9 Prozent Deutschland amp Europa 2004 44 Da Zuwanderer nicht nur Arbeitskr fte sind die vor bergehend zu Gast sind haben auch Zuwanderer Familien sprich Kinder Diese Kinder sind dann auch nicht berra schend in den Bildungssystemen in Deutschland wiederzufinden Abbildung 5 Angemeldete ausl ndische Kinder in Tageseinrichungen in NRW 50 202 http www mgffi nrw de pdf kinder jugend tageseinrichtungen zahlen16 02 pdf Stand 11 11 2007 131 Abbildung 6 Anteil der ausl ndischen Kinder an der Bev lkerung und in Tages einrichtungen f r Kinder in NRW 17 57 17 54 17 63 16 33 16 49 15 25 15 57 15 69 15 73 1557 45 27 15 84 15 58 8 r E een Fe A Sn 15 10 ss 15 27 15 28 gt Anteil ausl ndischer Ganzt ags kinder in T http www mgffi nrw de pdf kinder jugend tageseinrichtungen zahlen17 02 pdf Stand 11 11 2007 Es wird hier bei der kurzen Vorstellung der Ein und Auswanderungsbewegungen deut lich dass Migration kein neues Ph nomen auch nicht f r Deutschland darstellt Men schen sind selten ihr Leben lang sesshaft und wandern innerhalb von Grenzen oder ber Grenzen Aber eine Wanderung die zu gewisser Zeit eine Binnenwander
327. ie in unterschiedlicher Weise in ihren Familien kennenlernen Nicht die Kinder sind restringiert sondern manche Kinder verwenden den restringierten Code h ufiger als den elaborierten Code und sind deswegen beim Gebrauch des elaborierten Codes unsicher Darum sollte eine F rderung der deutschen Bildungssprache und der Bil dungssprache der anderen erworbenen Sprachen erfolgen damit die Kinder den Ge brauch dieser wagen Die F rderung sollte sich nicht nur auf die grammatikalisch richti ge Verwendung der jeweiligen Bildungssprache beschr nken sondern spielerisch den Habitus der mit der Bildungssprache verbunden ist ein ben Kinder k nnen z B durch Rollenspiele lernen in Gruppen das Wort zu ergreifen vor anderen ihre Meinung zu vertreten etc 12 2 Rolle der Eltern und Mentoren Die F rderung zur Mehrsprachigkeit aller in Deutschland lebenden Kinder im Vor schulalter ist nicht ohne die Beteiligung der Eltern und Verwandten der Kinder m glich Eltern m ssen ein Mitspracherecht haben welche Sprachen ihre Kinder sprechen sollen Es geht nicht um die jeweilige Abstammung der Kinder und Eltern sondern vielmehr darum welche Familiensprachen gesprochen werden Die T ren der Einrichtungen d r fen f r die Eltern nicht geschlossen bleiben sondern die Eltern sollten durch die Begeg nung mit anderen Eltern und Kindern erfahren welche Sprachen in den Gruppen ihrer Kinder z
328. ie zugewanderten Arbeitskr fte zu einer Aufwertung der bisherigen Arbeitskr fte so dass soziale Spannung ausgeglichen werden k nnen Au erdem kann eine Steigerung der Kapazit t und die Optimierung des Faktoreneinsat zes verzeichnet werden Das bedeutet dass die eingewanderten Arbeitnehmer zu den Standorten wandern wo ein Bedarf herrscht In letzter Zeit ist allerdings ein gegenl ufi ger Trend zu beobachten denn viele Firmen wandern nun zu den billigeren Arbeitskr f ten ins Ausland ab Wenning nennt eine weitere wesentliche Funktion von Migration die Stabilisierung so zialer Ungleichheit Die Sozialisationsbedingungen in komplexen Gesellschaften erzeugen zunehmend Pers n lichkeitsstrukturen wie etwa Ich Identit t und kommunikative Kompetenz die genauso f r die Aufrechterhaltung der Gesellschaft notwendig sind wie sie benutzt werden k nnen sich gegen nicht mehr einleuchtende Ungleichheiten zu wehren Das Stillhalten kann man in einem begrenzten Ma e durch die Verteilung materieller Leistungen erreichen aber die Kapazit t f r die Erbringung dieser Leistungen st t schnell an seine Grenzen In dieser Situation ist es hilfreich wenn die Gesellschaft in verschiedene Gruppen gegliedert ist die nicht gleichwertig sind Diese Voraussetzung erf llen z B Gruppen die nacheinander in eine Region kommen und jede f r sich als relativ homogen wahrgenommen werden Sie werden sich in dem Fall jeweils unterschichten
329. ifft liegt eine Einwanderung in Bezug auf das aufnehmende Land bzw eine Auswanderung in Bezug auf das abgebende Land vor Bei der Aus und Einwanderung kommt es allerdings auf die Aufenthaltsdauer an Die Voraussetzung f r die Zuordnung zu dieser Kategorien ist die dauerhafte Verlagerung des Wohnsitzes Wenning bezeichnet den Fall wenn Auswanderungen nicht freiwillig geschehen als Emigration Im Aufnahmeland handelt es sich dann um eine Immigration Es gibt aber auch zeitlich begrenzte Wanderungen wie bei Saisonarbeitern und Wanderarbeitern die nach getaner Arbeit wieder an einen anderen Ort zur ckkehren vgl Wenning 1996 11 f Bade und Oltmer sagen dass es im deutschsprachigen Raum seit der Fr hen Neuzeit die verschiedensten Formen von grenz berschreitenden Wanderungen gegeben habe Begriffe wie Aus Ein und Transitwanderung Arbeitswanderung Flucht und Zwangswanderung umschreiben f r die Autoren sehr abstrakt eine kaum berschaubare Vielfalt von Migrationen von Deutschen ins Ausland und von Ausl ndern nach Deutschland Neben den grenz berschreitenden Wanderungen ber weite Distanzen geh ren kleinr u mige Wanderungen zu jedermanns Alltag z B Arbeitswanderungen vom Land in die Stadt oder in den n chstgr eren Ort Ausbildungswanderungen oder Heiratswanderungen Bade Oltmer 2004 5 Nach den Autoren leistet der Begriff Binnenwanderung auf der Zeitachse nicht viel und Hansen weist deutlich d
330. ig ist Diese Annahme leitet Piaget von seinen Beobachtungen der laut gef hrten Selbstgespr che und kollektiven Monologe ab siehe folgendes Kapitel Mit der fortschreitenden Ent wicklung wird demnach die F higkeit der inneren Sprache immer weiter ausgebildet In diesem Zusammenhang unterscheidet Piaget zwischen dem Symbol das er als Bild bezeichnet und den arbitr ren Zeichen die die Sprache bilden Denn das geistige Bild bleibe individuell weil es nur dem Individuum inne wohne und dessen ganz eigene Er fahrungen enthalte w hrend die innere Sprache schon sozialisiert sei und so auch nach au en treten k nne vgl Piaget 1975 83 ff Darum bleibt die interiorisierte Sprache wenn sie auch innerlich ist viel sozialisierter als das Vorstellungsbild und sie bewahrt auch stets eine Tendenz sich zu exteriorisieren Sie ist auf allen Stufen daher eine Skizze eines m glichen u eren Sprechens Dagegen enth lt die Transformation der Nachahmung in Vorstellungsbilder einen viel gr eren Anteil echter Interiorisation Piaget 1975 96 3 2 1 3 Spiel und Sprache Piaget beschreibt seiner Ausgangsthese folgend neben der Entwicklung der Nachah mung die Entwicklung des Spiels w hrend der sensomotorischen Phase F r Piaget stellt das Spiel w hrend der ersten Entwicklungsphase den Pol der Verhaltensweisen dar der durch Assimilation gekennzeichnet ist Piaget grenzt das Spiel von der Imitati on ab denn das Spiel stellt
331. igkeit gef rdert Die Sprachkompetenz im Deutschen war nicht wesentlich anders als bei der zu erst be schriebenen Gruppe Bei den Kindern die ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen in die Schule kamen waren die m ndlichen Sprachf higkeiten im Deutschen schon weit entwickelt wenn auch nicht auf dem gleichen Niveau wie bei den anderen Kindern Nach Gogolin und Roth m ssten die Deutschkenntnisse dieser Kinder in Vergleichs gruppen mit anderen Kindern verglichen werden die nicht in einer bilingualen Klasse sind vgl Gogolin Roth 2007 44 Die Evaluation der bilingualen Schulen Hamburgs bildet eine gute Ausgangsbasis f r wei tere empirische Untersuchungen zum Streitfall Zweisprachigkeit Unsere Ergebnisse zei gen dass zweisprachige Modelle einen Beitrag zur F rderung der Zwei und Mehrsprachig keit zu leisten imstande sind Alle Kinder im Hamburger Schulversuch auch die deutsch einsprachig aufwachsenen haben sich Kenntnisse der Partnersprachen angeeignet Dar ber hinaus haben alle Kinder bemerkenswerte Leistungen im Deutschen erbracht nicht zuletzt in jenem Bereich den wir als Bildungssprache bezeichnen Gogolin Roth 2007 44 Die doppelte immersion ist nach Wode nur in einem Fall evaluiert worden In Mon treal wurde in einer Schule Hebr isch und Franz sisch als immersion Sprachen unter richtet w hrend Englisch die L1 war das evaluierte Sachfach war Mathematik Verglichen wurde
332. ihrem Vorsprung ein d h dass diese im Vergleich gut gebildete Eltern haben Wenn man alle Variablen aus der Familien und Migrationsbiographie kontrolliert hat dann ndert sich f r den schulischen Erfolg kontrolliert ber die Ber cksichtigung der Bildungsstufen bei den ethnischen Differenzen kaum noch etwas Jetzt verschwinden so gut wie alle Unterschiede zu den einheimischen deutschen Kindern Es bleiben aber im mer noch die Nachteile bei den t rkischen Kindern bestehen Esser 2006 317 Abbildung 8 Die Ver nderung der ethnischen Unterschiede in den Leseleistun gen unter schrittweiser Kontrolle der Hintergrundvariablen rmm Er I J111 Pisa Studie OLS Koeffizienten Referenzkategorie Deutsche Esser 2006 316 136 Esser ordnet das Ergebnis der t rkischen Kinder als ausgesprochen beunruhigend ein da dieses Ergebnis zeige dass nach vierzig Jahren t rkischer Immigration scheinbar eine verfestigte Unterschichtung durch die t rkische Bev lkerung in West Deutsch land festzustellen sei Insgesamt kann man von den gezeigten Modellen der Leseleistungen den Schluss zie hen dass sowohl die schulischen Leseleistungen wie die zuvor erfolgenden Zuweisungen in die Bil dungsstufen jedoch durchaus nach meritokratischen Gesichtpunkten verlaufen Es ser 2006 319 Nach Esser sind die kulturellen Komponenten der Bildungsn he oder ferne und die da durch schon vor dem Schuleintr
333. ihrer Aus stattung mit bildungsrelvanten Ressourcen allgemein also um die Akkulturation an die kulturellen Vorgaben der Bildungseinrichtungen Davon sind schon die Einheimischen in den ebenfalls meist bildungsfernen Unterschichten auch in Hinsicht auf sprachliche Kom petenzen und kulturellen Vorwissen betroffen Bei fremdkulturellen Migranten wird das Problem zus tzlich noch einmal um ethno linguistische Distanzen Stereotypisierungen und Kommunikationsprobleme in den Schulen und Schulklassen versch rft Esser 2006 289 Im Sinne dieser Argumentation stellt Esser die Ergebnisse der Leseleistungen der PISA Studie 2000 dar In diesem PISA Lesetest werden die Leseleistungen in einem validier ten Test mit dem Mittelwert von 500 Punkten gemessen Die Variablen zeigen den Zu gang zur L2 ber die Familiensprache die individuelle Migrationsbiographie ber Einreise und erfragtes Lernalter und die famili ren Umst nde Bildung Status und ber die Anzahl der B cher im Haushalt gemessenes kulturelles Kapital auf 134 Abbildung 7 Die Erkl rung der Leseleistungen Variablen Modell 1 Modell 2 Modell 3 Geschlecht 26 25 15 Deutsche u S S Polen 29 24 8 Russen 82 5 1 Gastarbeiter 65 8 6 T rken 117 37 32 Familiensprache L1 22 13 In Deutschland geboren Einreisealter 1 bis 4 30 15 Einreisealter ber 4 17 4 Einreisealter ber 7 33 19 Eineisealter ber 12 74 50 Ler
334. ikel ber cksichtigt Auszug aus der Verfassung des Freistaates Sachsen das sorbische Volk betreffend aus 1992 Artikel 2 Hauptstadt und Landessymbole 1 Die Hauptstadt des Freistaates ist Dresden 2 Die Landesfarben sind Wei und Gr n 3 Das Landeswappen zeigt ein neunmal in Schwarz und Gold geteiltes Feld mit ei nem schr grechten gr nen Rautenkreuz Das N here bestimmt ein Gesetz 4 Im Siedlungsgebiet der Sorben k nnen neben der Landesfahne und dem Landes wappen Farben und Wappen der Sorben im schlesischen Teil des Landes die Far ben und das Wappen Niederschlesiens gleichberechtigt gef hrt werden Artikel 6 Das Volk des Freistaates Sachsen 1 Die im Land lebenden B rger sorbischer Volkszugeh rigkeit sind gleichberechtigter Teil des Staatsvolkes Das Land gew hrleistet und sch tzt das Recht auf Bewah rung ihrer Identit t sowie auf Pflege und Entwicklung ihrer angestammten Spra che Kultur und berlieferung insbesondere durch Schulen vorschulische und kulturelle Einrichtungen 214 2 In der Landes und Kommunalplanung sind die Lebensbed rfnisse des sorbischen Volkes zu ber cksichtigen Der deutsch sorbische Charakter des Siedlungsgebietes der sorbischen Volksgruppe ist zu erhalten 3 Die landes bergreifende Zusammenarbeit der Sorben insbesondere in der Ober und Niederlausitz liegt im Interesse des Landes Verfassung des Freistaates Sachsen vom 27 Mai 1992 Auszug aus der Verfassu
335. ilden kann W hrend Braun 1937 sagt Unter Mehrsprachigkeit ist aktive vollendete Gleichbeherrschung zweier oder mehrerer Sprachen zu verstehen ohne R cksicht darauf wie sie erworben ist Braun 1937 115 Und Eduard Blocher definiert den Begriff Zweispachigkeit wie folgt Unter Zweisprachigkeit ist zu verstehen die Zugeh rigkeit eines Menschen zu zwei Sprachgemeinschaften in dem Grade da Zweifel dar ber bestehen k nnen zu welcher der beiden Sprachen das Verh ltnis enger ist oder welche als Muttersprache zu bezeichnen 162 ist oder welche mit gr erer Leichtigkeit gehandhabt wird oder in welcher man denkt F r unsere Betrachtung sind au erdem alle F lle zu ber cksichtigen wo das sprachliche Ver halten durch den Gebrauch mehrerer Sprachen f hlbar beeinflu t wird Nat rlich bezie hen sich alle diese Betrachtungen auch auf die F lle von Drei Vier oder Mehrsprachig keit diese besonders zu behandeln liegt aber kein Grund vor denn von ihnen die zudem wegen ihres weit selteneren Vorkommens weniger ins Gewicht fallen gilt einfach in ver st rktem Grade was von der Zweisprachigkeit zu sagen ist Blocher 1982 17 Anzumerken ist dass Blocher aber die Meinung vertritt dass die Nachteile die Vorteile so sehr berwiegen w rden so dass er fordert ohne dringende Notwendigkeit soll Zweisprachigkeit nicht erzeugt oder gef rdert wer den Die Muttersprache geh rt zur geistigen Heimat des Men
336. im Kindergarten zielt auf die Verdr ngung der nichtdeutschen Sprache Hansegard 1968 hat den Begriff der doppelten Halbsprachigkeit eingef hrt der bedeu tet dass manche zweisprachige Kinder angeblich keine der beiden Sprachen so gut sprechen wie einsprachig aufgewachsene Kinder Graf betont aber dass dies zun chst erst einmal nicht berrasche dass diese Kinder zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt der Sprachentwicklung nicht auf dem gleichen Sprachstand wie einsprachig aufwachsende Kinder seien dass dies aber dennoch eine gr ere Lernleistung sei als der alleinige Er werb einer Sprache Diese Beobachtung l t aber keinen Schlu auf eine allgemeine etwa gar halbierte Sprachkompetenz zu wie sie die Begriffe Halbsprachigkeit oder semilingualism unter stellen Jene Autoren die regelm ig auf diese Begrifflichkeit zur ckgreifen haben keinen Beleg daf r vorgelegt da Halbsprachigkeit charakteristisch f r den Sprachgebrauch er wachsener Menschen die einigerma en normale Phasen der Kindheit und Jugend erlebt haben ist Graf 1987 19 Fthenakis et al weisen ausdr cklich darauf hin dass das Auftreten von so genannter Halbsprachigkeit bzw von Semilingualismus ein gesellschaftliches Ph nomen ist das auf Diskriminierung von Minderheiten hinweist vgl Fthenakis et al 1985 19 Ervin und Osgood haben 1954 noch behauptet dass es unterschiedliche Verarbeitungs mechansimen im Gehirn von S
337. immersion Programm erstmals in Wales in den welsh medium schools als eine fremdsprachendidaktische Konzeption erarbeitet In diesen Schulen wurde Walisisch bzw Kymrisch als Unterrichtssprache gebraucht und sp ter kam Englisch hinzu Die erste dieser Schulen wurde 1939 als Privatschule in Aberyst wyth er ffnet und galt als Modell f r viele bilinguale Primarschulen in Wales Die Kin der erhielten bis zum Alter von sieben Jahren Unterricht nur auf Walisisch und dann kam Englisch als Unterrichtsfach hinzu Interessant ist dass die Kinder vor Eintritt in die Schule in der Regel ein bis zwei Jahre lang einen walisischsprachigen Kindergarten besuchten Diese Schulen werden heute von monolingual walisischen monolingual an glophonen und anglophon walisisch bilingualen Kindern besucht Die in Kanada durch gef hrten Programme nahmen keinen Bezug auf die Programme in Europa vgl Wode 1995 58 Das kanadische Bildungssystem unterscheidet sich wesentlich vom deutschen Bildungs system denn in Kanada gibt es keine leistungsorientierte Gliederung nach Hauptschule Realschule und Gymnasium und die Schulen in Kanada sind Ganztagsgesamtschulen Der Schule kann ein Jahr Vorschule vorangehen und vor dieser Vorschule kann noch ein Junior kindergarten vorausgehen Normalerweise besuchen die Sch ler bis zum 8 Schuljahr gemeinsam in einer Klasse die elemantary school Erst in diesem Alter trennen sich die Wege der Sch ler auf der high school
338. in abstraktere Kategorien ein Und sie k nnen alle Unterschie de treffen die in s mtlichen Sprachen der Welt gemacht werden Babys sind Weltb rger Vielleicht haben wir erwachsenen Wissenschaftler das nicht vorausgesehen weil unsere ei genen Fertigkeiten so viel eingeschr nkter sind Unsere Weltb rger Babys berrunden ihre kulturgebundenen Eltern eindeutig Gopnik Meltzhoff Kuhl 2006 132 Kuhl sagt dass mehrere Studien vermuten lie en dass Kinder diese F higkeit bis zum f nften Lebensjahr behielten W hrend dieser Zeit legt das Gehirn laut Kuhl eine neue Sprache in denselben Arealen der Gro hirnrinde ab wie die Erstsprache In sp teren Jahren m ssten daf r eigene Sprachzentren geschaffen werden Das Kleinkindalter ist nach den Untersuchungen Kuhls ideal um ein Kind gezielt zu f rdern etwa in einem zweisprachigen Kindergarten in dem beide Sprachen m glichst gleichberechtigt und von Erstsprachlern gesprochen werden sollten Sp ter pr ge sich meist ein Akzent in den Sprachfluss ein vgl Kuhl et al 2006 Nach Meltzoff verf gen Kinder ber die F higkeit der Imitation nach seiner Ansicht eine angeborene F higkeit Das hei t aber auch dass Kinder Vorbilder brauchen die sie imitieren k nnen Kuhl warnt vor dem Boom den ihre Ver ffentlichungen in den USA n mlich Kinder mit Kassetten in verschiedene Sprachen zu beschallen ausgel st habe Kinder brauchten Bezugspersonen um die Nuancen verschieden
339. inander oder geh ren sie zu bestimmten Entwicklungsstadien 3 Wenn sie Stadien konstituieren welches ist ihre zeitliche Genealogie Stammen sie aus der egozentrischen Sprache Wenn ja welche Entwicklung durchl uft das Kind um von der egozentrischen Sprache zu den h heren Typen des Gespr chs zu gelan gen Piaget 1979 95 Als Antwort auf diese Fragen hat Piaget ein Ablauf verschiedener Stadien entwickelt Stadium I Stadium I beinhaltet den kollektiven Monolog Wie schon ausgef hrt h rt der Ge spr chspartner bei dem kollektiven Monolog nicht zu Piaget ordnet den kollektiven Monolog der Altersstufe zwischen drei und vier Jahren bis zum Alter von f nf Jahren zu vgl Piaget 1979 99 f Stadium II A Erster Typ Jeder wird in das Handeln einbezogen In diesem Stadium spricht jeder Gespr chspartner von seinem Standpunkt aus und jeder h rt zu und versteht Es gibt noch keine Kooperation als gemeinsames Handeln Piaget nennt als typische Situation f r dieses Stadium die Situation am Maltisch Alle Kinder sprechen ber die Zeichnung die sie gerade erstellen Dennoch spricht jedes Kind eben von seiner Zeichnung und es gibt noch keine kooperative Zusammenarbeit vgl Piaget 1979 100 56 Stadium II A Zweiter Typ Die Zusammenarbeit im Handeln oder im nicht abstrakten Denken Kennzeichnend f r dieses Stadium ist die gemeinsame Aktion Es gibt eine Zusammen arbeit unter den Gespr chspartnern und sie f hre
340. inen und dann wieder vollst n dig verschwinden Nach Piagets Modell zeigt sich dass wenn ein Kind im Alter von 5 bis 7 Monaten einen Gegenstand ergreifen will und man diesen Gegenstand dann ver steckt das Kind vor Entt uschung zu weinen anf ngt da es annimmt der Gegenstand sei f r immer verschwunden Im vierten Stadium der sensomotorischen Intelligenz be ginnt das Kind dann den Gegenstand zu suchen es sucht ihn allerdings zun chst noch an dem Ort wo er verschwunden ist Erst im f nften Stadium kann das Kind die m gli chen Ortsver nderungen in seine Suche integrieren Im sechsten Stadium kann das Kind eine praktische Schlussfolgerung ziehen indem es einen versteckten Gegenstand auch unter einem Kissen das noch mit einem Tuch abgedeckt ist entdecken kann Der Raum und die Zeit entwickeln sich wie die Objektpermanenz erst im Laufe der sensomotorischen Phase Bei den raumzeitlichen Strukturen stellt man fest da am Anfang weder ein einziger Raum noch eine zeitliche Ordnung existieren die die Gegenst nde und die Ereignisse um fassen so wie Beh lter ihre Inhalte Gegeben ist nur ein System von heterogenen R umen die alle auf den eigenen K rper zentriert sind Mund Stern Tast Seh H r Positural raum und einige zeitliche Eindr cke Warten usw ohne objektive Koordinierungen Diese R ume werden dann durch den Mund und das Greifen fortschreitend koordiniert Piaget et al 1986 25 Das Grundger
341. insichtlich der Sprache Um dies zu belegen wird ein histori scher R ckgriff vorgenommen 122 ber die Migration vor 1800 in der Region des sp teren Deutschlands liegen kaum ex akte Daten vor Ein grunds tzliches Problem ist dass die Grenzen anders verliefen und die statistischen Daten wenn sie denn berhaupt erhoben worden sind keine eindeuti gen Hinweise liefern vgl Wenning 1996 Es gibt allerdings ein paar Einzelf lle wie die Wanderung der Hugenotten und den franz sischen katholischen Emigr s die doku mentiert worden sind Die Hugenotten mussten nach der Aufhebung eines Toleranzedikts am 17 Oktober 1685 aus Frankreich fliehen und wurden dann in verschiedenen protestantischen L n dern aufgenommen Nach den Niederlanden war Brandenburg Preu en der zweitgr te Zufluchtsort Am 8 November 1685 wurde das Edikt von Potsdam erlassen das den zu gewanderten Protestanten weitgehende Freiheiten wie die Gewerbefreiheit Steuerfrei heit finanzielle Unterst tzung bei Unternehmungsgr ndungen das Recht auf eigene Schulen den Gebrauch der franz sischen Sprache und eine eigene Gerichtsbarkeit ein r umte Ursache daf r waren die Verluste des 30 j hrigen Kriegs die zu einer drasti schen Reduzierung der Bev lkerung gef hrt hatten die Hugenotten waren als gebildete B rger wie rzte Richter etc mit ihrem Wissen und know how herzlich willkom men Sie gr ndeten circa vierzig neue Handwerkszweige und die ersten
342. integriert werden und dieser Vorgang wird als nachzeitiger Erwerb einer fremden Sprache bezeichnet Jacobs gibt an dass wenn eine Sprache fr her gelernt werde spezifische neuronale Verbindungen ausgebildet werden k nnten w hrend bei sp terem Erlernen fremder Sprachen diese dann in die bestehenden neuronale Struktur eingepasst werden m ssten vgl Jacobs 1988 328 237 Zurzeit gibt es verschiedene Forschungsprojekte die zum Thema Mehrsprachigkeit for schen Franceschini f hrt mit der Neuroanatomin Nitsch und anderen in Basel ein Projekt mit dem Titel Neurobiologische Korrelate der Mehrsprachigkeit im nat rlich mehrsprachi 777 gen Umfeld der Regio basiliensis durch Das Ziel des interdisziplin ren Projekts ist der Organisation von Mehrsprachigkeit im Gehirn nachzugehen Dazu werden mehr sprachige Testpersonen hinsichtlich ihrer L1 L2 und L3 untersucht Die Probanden sind nach den Angaben von Franceschini gesunde Probanden beiderlei Geschlechts die Rechtsh nder keine starken Raucher und meist Studierende resp Doktoranden der Medizin und Philologie sind vgl Franceschini 2002 47 Als Verfahren dient die Ma gnetresonanz die in der Medizin verwendet wird und die Durchf hrung von funktionel len Untersuchungen das functional magnetic resonance imaging fMRI erm glicht Dieses Verfahren hat die Entwicklung der Kognitionsforschung wesentlich unterst tzt Um detaillierte Angaben ber den Ze
343. ion und die fachliche Ausgestaltung der Sprachf rderung dem Tr ger der jewei ligen Kindertageseinrichtung Es gibt kein wissenschaftlich fundiertes und empirisch berpr ftes Programm das speziell als Folgeschritt des Delfin4 Tests entwickelt wor den ist und den Erziehern in der Praxis zur Verf gung gestellt wird Sollten Eltern ihre Kinder nicht zu der angeordneten Sprachtestung und Sprachf rderung schicken wird laut K lner Stadtanzeiger 10 08 2007 ein Bu geld gegen die Eltern verh ngt Auf der Homepage des Ministeriums f r Generationen Familie Frauen und Integration von NRW das den Sprachkompetenztest in NRW verantwortet wird angegeben dass Kinder in den ersten Lebensjahren vor der Einschulung Tag f r Tag Neues lernten und dass die Fortschritte der Kinder deutlich sichtbar w rden Sprache spiele in diesem Pro zess eine wichtige Rolle Sichere deutsche Sprachkenntnisse und eine gute Sprachf hig keit seien f r Kinder die grundlegende Voraussetzung f r den sp teren Erfolg in Schule und Beruf Sprache sei der Schl ssel zur Integration Es wird vom Ministerium die An sicht vertreten dass dies f r alle Kinder gelte und in besonderer Weise f r Kinder mit Zuwanderungsgeschichte http www mgffi nrw de Stand 12 04 2008 Das Sprachf rderungskonzept bezieht sich unausgesprochen auf die hochdeutsche Sprachvariet t der Nationalsprache Deutsch Allen Kindern die eine andere Sprache oder Sprachvariet t sprechen wird gene
344. ird das Monitor Modell von seinen Benutzern auf zwei verschiedene Weisen benutzt 173 1 Die Monitor under users verwenden w hrend einer Kommunikation selten be wusst erlernte sprachliche Regeln 2 Die monitor over users dagegen zeigen oft einen berm igen Gebrauch der Monitor Kontrollinstanz auf Weil sie sich auf eine korrekte Verwendung der Spra che konzentrieren verlieren sie die Gel ufigkeit und sprechen langsam vgl Felix 1982 279 Zusammenfassend kann man sagen dass f r Krashen das bewusste Sprachlernen nicht zur gleichen Sprachf higkeit f hrt wie das unbewusste Erwerben Au erdem haben Autoren nachgewiesen dass die Voraussetzungen die Krashen als Voraussetzungen f r die Wirksamkeit des Monitor ansieht wie die Zeit die Formorien tierung und das Regelwissen wirklich derartig wichtig sind Nach Hulstijn und Hulsti jn 1984 zeigten Personen die ohne unter Zeitdruck zu stehen auf die Richtigkeit der sprachlichen Form achteten eine hohe Sprachgenauigkeit Dieses Ergebnis konnte auch bei Personen festgestellt werden die die sprachliche Form nicht im Auge hatten und die ebenfalls nicht unter Zeitdruck standen vgl Hulstijn Hulstijn 1984 An Krashen orientiert hat es Schlussfolgerungen f r den Erwerb einer fremden Sprache gegeben F r Werner Bleyhl gibt es Probleme bei der enge n Koppelung von Sprachrezeption und Sprachproduktion im Unterricht Aus ngstlichkeit o
345. ische Impulse an andere Neurone oder an die Erfolgsorgane wie z B Dr sen etc Nervenzellen k nnen bis zu 10 000 Synapsen haben und somit zu Tausenden von Zellen Kontakt aufnehmen Die im Gehirn vorhandenen Netzwerke bestehen aus durch Synapsen verbundene Ner venzellen Der Aufbau dieser Netzwerke wird durch zwei Mechanismen beeinflusst auf der einen Seite durch die genetische Ausstattung des Individuums und auf der anderen Seite durch die Interaktion des Individuums mit der Umwelt vgl Spitzer 2007 51 ff Die folgende Abbildung ein Ausschnitt aus einem Sprachzentrum eines menschlichen Gehirns zeigt links die Nervenzellen bei der Geburt und rechts nach sechs Lebensjah ren Abbildung 11 Ausschnitt Sprachszentren LANGUAGE CORTEX Calvin Ojemann 1980 Bei der Reifung des Embryos werden Nervenzellen nach einem festen Zeitplan gebildet Das Gehirn des S uglings ist noch sehr unausgereift Die beim Menschen im Gegensatz zu anderen Arten daher so auff llige Nachreifung des Gehirns nach der Geburt betrifft ins besondere den frontalen Kortex in dem bekannterma en die h chsten geistigen F higkei ten des Menschen komplexe Strukturen abstrakte Regeln repr sentiert sind Der frontale Kortex ist in die Informationsverarbeitung anderer Hirnteile auf ganz bestimmte Art und Weise eingebunden Er sitzt ber den einfacheren Arealen hat deren Output zum Input und bildet auf diese Weise interne Regelhaftigkeiten der neuronalen Ak
346. isprachigen Ge biets Rechnung getragen wird e bei der Vermittlung der Inhalte zum Vertrautmachen mit der sorbischen Sprache zielgerichtet und planm ig vorzugehen und ihre Aneignung durch die Kinder zu motivieren zu f hren und zu lenken Bachmann 1975 17 Bei den Kindern die die sorbische Sprache als zweite Sprache erlernen will Bachmann mit ihrem Konzept erreichen dass die Kinder durch dass Wissen ber ihre zweisprachig gepr gte Umwelt und durch ihre eigenen ersten Spracherfahrungen in der Zweitsprache eine grunds tzlich positive Haltung entwickeln Daraus soll sich die Perspektive erge ben die sorbische Sprache auch weiter in der Schule zu erlernen Die positive Haltung zur sorbischen Sprache soll nicht nur zu Toleranz gegen ber der sorbischen Sprache f hren sondern sich zu einer aktiven Pers nlichkeitseigenschaft und Haltung entwickeln die f r die weitere Verwirklichung der marxistisch leninistischen Nationalit tenpolitik wirksam wird und damit den gesellschaftlichen Erfordernissen im zweisprachigen Gebiet entspricht Bachmann 1975 19 Au erdem fordert Bachmann dass die Erzieher ein Vorbild mit einer positiven Haltung f r die Kinder sein sollten d h sie auch bereit sein sollten sorbische Sprachkenntnisse zu erwerben diese Kenntnisse zu verwenden um dann letztlich ihre Sprachkenntnisse zu vervollst ndigen Das k nnten die Erzieher aber nur erreichen wenn sie sich fortlau fend weiterbildeten
347. isprachigen Gebiets ist die Redaktion Sorbi sche Lehrb cher beim VEB Domowina Verlag Bautzen verantwortlich Zur wissenschaftlichen methodischen und praktischen Anleitung des sorbischen Sprachunterrichts und des Unterrichts an zweisprachigen Schulen wird die Fach zeitschrift f r zweisprachige Lehrer und Erzieher die Serbska Sula herausgege ben 204 7 1 3 Exkurs Bachmann ein Konzept In ihrer Diplomarbeit mit dem Thema Zu Zielen Inhalten und Arbeitsformen f r das Vertrautmachen der Vorschulkinder mit der sorbischen Sprache die von der Hum boldt Universit t zu Berlin 1973 angenommen wurde stellt Bachmann einen interessan ten Ansatz zur F rderung von Zweisprachigkeit im Kindergarten vor Sie bezieht sich dabei auf die sorbische Sprache als notwendigen Bestandteil der Bildungs und Erzie hungsarbeit im Kindergarten im zweisprachigen Gebiet 1 In Kinderg rten im zweisprachigen Gebiet sind ausgehend von den muttersprach lichen Voraussetzungen der Kinder die deutsche bzw sorbische Sprache in der Bildungs und Erziehungsarbeit anzuwenden und die muttersprachliche Entwick lung der Kinder zu f rdern 2 In Kinderg rten im zweisprachigen Gebiet sind wenn die erforderlichen Vorausset zungen Sprachkenntnisse der Kinder und ausreichende Anzahl von Kindern ge geben sind Gruppen f r Kinder mit sorbischer Muttersprache zu bilden Besuchen Kinder mit sorbischer und Kinder mit deutscher Muttersprache
348. it d nischer Unterrichtssprache ist ein zureichender Unterricht in deut scher Sprache zu erteilen Eltern und Erziehungsberechtigte k nnen frei entscheiden ob ihre Kinder Schulen mit d nischer Unterrichtssprache besuchen Sigaard Madsen 1995 141 Hinsichtlich der Sprache hat Pedersen wie eingangs schon kurz erw hnt im Jahr 2000 festgestellt dass bei der d nischen Minderheit D nisch nicht Haussprache ist was oft bei Minderheitensprachen der Fall ist Pedersen 2000 379 Pedersen f hrt aus dass in der Privatsph re Fragebogenuntersuchungen und Interviews zeigen dass D nisch in erster Linie Haussprache ist und einen hohen Status in denjenigen Familien genie t in denen ein oder beide Elternteile aus D nemark zugezogen sind und sich der Minderheit angeschlossen haben Pedersen 2000 379 ff Die Mehrheit der Befragten gebrauchen aber als Erstsprache Deutsch Somit ergibt sich dass D nisch als Haussprache und Erstsprache eher selten ist Dies gilt sowohl f r Variet ten der d nischen Haussprache als auch f r den d nischen Dialekt S nderjysk Somit ist die Erstsprache der Mitglieder keine Konstituente der natio nalen Minderheit Pedersen 2000 379 ff Nach den Aussagen Pedersens eignen sich die d nischen Kinder D nisch als Zweit sprache meistens in Kinderg rten und Schulen an Hier ist D nisch Institutions und Unterrichtssprache und wird von den Kindern in der Kom
349. itpunkt und die Umst nde des fr hkindlichen Spra cherwerb zu gewinnen wird von jedem Probanden mittels eines qualitativen Tiefenin terviews eine Sprachbiographie erstellt Dabei interessiert die Forscher zum Beispiel das Aufwachsen in einer bilingualen Familie in einem mehrsprachigen Kontext die schuli sche Umgebung Auslandsaufenthalte etc Die Interviews werden in philologisch her meneutischer interpretativer Vorgehensweise analysiert um die reichen direkten und indirekten Hinweise entsprechend interpretieren zu K nnen Erst diese sprachbiographischen Interviews erm glichen es uns die spezielle hochvaria ble Kartographie des Gehirns man m ge diese geographische Metapher verzeihen wie sie sich ein jedes Individuum durch sein Leben ausgeformt hat ad quater zu interpretieren als dies in vielen neurobiologischen Studien der Fall ist Sprache ist neben angelegten F higkeiten ein durch das eigene Leben geformtes Kulturprodukt das eine jede Person aus zeichnet Ein Gehirn ist auch kulturell geformt es stellt zu einem gewissen Anteil eine Kul turlandschaft dar die die Erfahrungen und Lernprozesse w hrend des Lebens widerspie gelt Gerade die vielf ltigen Kontakte mit denen man in Ber hrung gekommen ist das kontextuelle Erleben von Sprachen in der Interaktion bilden Multikompetenzen aus Um mehrsprachig zu werden braucht es eine Umgebung eine Umwelt man erf hrt einschnei dende Ma nahmen wie bspw hochnormatives Schul
350. itt mitgebrachten bzw vererbten sprachlichen F higkei ten eine besonders wichtige Voraussetzung f r die Bildungskarrieren aller in Deutsch land lebenden Kinder mit oder ohne so genannten Migrationshintergrund Um seine These der fr hen Akkulturations und Verteilungseffekte durch ethnische und ethno linguistische Konzentration zu belegen stellt Esser die Untersuchung von Becker und Biedinger 2006 vor Sie haben bei ihrer Untersuchung die Einfl sse der Dauer des Vorschulbesuchs bei Kontrolle einer Reihe familien und migrationbezogenen Hinter grundvariablen auf die Entwicklung der kognitiven F higkeiten der sprachlichen Fer tigkeiten gemessen als F rderungsbedarf in Deutsch und der daraus resultierenden Schulf higkeit der Kinder herausgearbeitet Abbildung 9 Vorschulbesuch und Schulf higkeit bei Migrantenkinder Modell 1 Modell 2 Modell 3 Modell 4 amp Familien amp Vorschul amp kognitive variablen besuch und sprachli che Fertig keiten deutsche Kinder t rkische Kinder russische Kinder andere Kinder keine Vorschule Besuch bis 1 Jahr Besuch bis 2 Jahre Besuch bis 3 Jahre mehr als 3 Jahre kognitive F higkeiten F rderbedarf Sprache N 7551 nach Becker Biedinger 2006 Tabelle 4 Logit Koeffizienten signifikante Ergebnisse kursiv Becker 2006 356 137 Generell kann man als Fazit der Untersuchung sagen dass sich eine l ngere Aufen
351. klaren Manko Sie ist falsch Es gibt Lern schwierigkeiten und Fehler wo gro e strukturelle Unterschiede vorliegen aber solche Strukturen werden oft auch sehr leicht gelernt Und umgekehrt gibt es Lernschwierigkei ten und Fehler oft gerade dort wo die Strukturen sehr hnlich sind Halten l t sich die Kontrasthypothese nur wenn man sie zu der Feststellung abschw cht da es positive und negative Einwirkungen aus der Erstsprache gibt dies ist aber ziemlich trivial Klein 1992 38 6 2 1 2 Identit tshyothese Dulay und Burt konnten in ihren Untersuchungen belegen dass nur wenige Fehler die Lerner der L2 aufwiesen durch den Sprachkontrast begr ndet waren Ihre These ist vielmehr dass orientiert an der Theorie Chomskys die Grammatik der Zielsprache ur s chlich f r die Fehler ist Sie konstatieren dass Kinder auch bei dem Erwerb ihrer Erstsprache Fehler machten indem sie zum Beispiel berregularisierten Die so genann te Identit tshypothese der Forscher bedeutet dass ein Lerner einer weiteren Sprache unabh ngig von seinem Alter und seiner Erstsprache die Sprache hnlich erwirbt wie seine Erstsprache d h er zeigt hnliche Fehler wie beim Erstspracherwerb vgl Burt Dulay 1974 235 f Im Gegensatz zur Kontrasthypothese wird bei dieser Hypothese zu Grunde gelegt dass die Erstsprache keinen Einfluss auf den Erwerb der Zweitsprache hat Die Fehler die beim Erwerb der Zweitsprache auftreten werden vielmehr durch die
352. l an Ob jekV Person Namen und Einwort u erungen im Wortschatz der ersten f nfzig W rter eine selektive Nachahmung von Objektnamen und gr ere Flexibilit t im Gebrauch ein zelner W rter Nach Nelson zeigt sich beim expressiven Stil ein seltener Gebrauch von Namen berwiegen von handlungsbezogenen sozialregulativen W rtern fr h auftau chenden grammatisch komplett formelhaften Phrasen und Nachahmung aller Arten von W rter Die beiden Stile unterscheiden sich auch bei der Phonologie der referentielle Stil wird von Nelson durch ein deutlicheres Artikulieren durch eine konsistente Aus sprache einzelner W rter und viele gut differenzierte Konsonanttypen charakterisiert Im Unterschied dazu beobachtete Nelson nach seinen Angaben beim expressiven Stil fter eine undeutliche Artikulation eine variable Aussprache mit wenig Konsonanten und vielmehr eine ausgepr gte prosodische Modulation Jargon vgl Mechthild Pa pouSek 1994 168 Nelson nimmt aus meiner Sicht mit dieser Beschreibung eine Wertung der beiden Stile vor Der referentielle Stil wird als h herwertiger als der expressive Stil dargestellt F r meine Arbeit ist es wichtig dass es anscheinend einen Unterschied der verschiedenen Sprachstile gibt ich schlie e mich einer negativen Bewertung eines Stils nicht an Im brigen weisen alle Kinder nach Nelson beide Sprachstile auf Mechthild Papousek zieht eine Verbindung zwischen den verschiedenen sozialen Schichten de
353. lands vertrauen und m ssen ihre Sprache ohne die Unterst t zung eines sorbischen Staates erhalten Als das sorbische Dorf Horno sich 1996 massiv gegen die Abbaggerungsma nahmen f r den Braunkohlebau wendete haben nach der Ansicht von Toivanen viele Westdeut sche zum ersten Mal von der Existenz eines Teils der Bev lkerung Deutschlands erfah 192 ren die sich als nichtdeutsche Nation in Deutschland begreift vgl Toivanen 2000 29 Nach eigenen Angaben leben 60 000 Sorben die bis dahin f r die meisten Men schen jedenfalls im Westen fast v llig unbekannt waren in Deutschland Das Siedlungsgebiet der Sorben ist in den stlichen Gebieten Sachsens Oberlausitz Bautzen und Umgebung und Brandenburgs Niederlausitz Cottbus und Umgebung In der Oberlausitz sprechen die Sorben Obersorbisch und in der Niederlausitz sprechen sie Niedersorbisch Nach Toivanen stammt der Begriff Sorben von dem sorbischen Ethn onym serbja obersorbisch bzw serby niedersorbisch ab Vor dem Jahr 1933 wurde blicherweise der Begriff Wenden gebraucht Bei den Sorben handelt es sich nicht um eine zugewanderte ethnische Minderheit son dern vielmehr um langans ssige Bewohner in einem relativ geschlossenen Siedlungsge biet Die Sorben werden zum ersten Mal 631 in der fr nkischen Chronik des Fredegar genannt Die Sorben bzw Wenden sind Westslaven die w hrend der Ostkolonisation in die Lau sitz kamen Die
354. las sen Sie m chten mehr f r ihre Kinder als die Programme an denen sie selbst arbeiteten und denen es nicht gelang wirkliche Kompetenz zu vermitteln Aber wir zeichnen einen sehr scharfen Kontrast zwischen der oben beschriebenen additi ven Zweisprachigkeit und der substraktiven Form die mit anderen Resultaten anderen m glichen Gefahren und anderen Mittel Zweck Forderungen etwas v llig anderes darstellt Das Kind einer amerikanischen Minderheit betritt ebenso wie das franz sichkandische Kind den Weg der substraktiven Zweisprachigkeit sobald es in eine Schule aufgenommen wird an der eine gesellschaftlich bedeutende dominate Sprache mit hohem Prestige wie Englisch entweder Unterrichtssprache oder Unterrichtsfach ist Scharfsichtige Mitglieder ethnologischer Minderheiten haben gute Gr nde sich ernsthafte Sorgen ber den Dampf walzeneffekt einer stark dominierenden Sprache zu machen Lambert 1982 48 f Der substractive bilingualism bedeutet dass die zweite Sprache die erste Sprache ver dr ngt und diese Sprache dann nicht mehr richtig gelernt und beherrscht wird Von die sem Fall kann man bisher in den Kinderg rten in Deutschland ausgehen Die Kinder die neben Deutsch noch eine andere Sprache mitbringen k nnen diese durch den mono lingualen Einfluss des Kindergartens nicht weiter erlernen bzw oft wird die andere 164 Sprache als minderwertig gegen ber dem Deutschen gesehen und die Erziehung
355. leichbar sind wenn auch das Sprachenlernen langsamer stattfindet als bei denen die zwei Jahre fr her eingewanderten Skutnabb Kangas Toukomaa 1976 75 bers v Ft henakis Auch wenn Skutnaab Kangas und Toukomaa noch die heute umstrittene negative Hal tung gegen ber Semilingualismus vertreten ist f r mich wesentlich dass nach ihrer Un tersuchung das Erreichen eines abstrakten Sprachniveaus in der Erstsprache f r die wei tere Entwicklung und den weiteren schulischen Erfolg wichtig ist wie die weiteren Er gebnisse der Untersuchung belegen Als Konsequenz aus dieser Untersuchung haben Skutnaab Kangas und Toukomaa 1977 eine weitere Untersuchung unterst tzt durch die UNESCO ber die Auswirkung der muttersprachlichen F rderung im Vorschulalter erstellt Die vier F rderungsbedin gungen waren e T glich zwei Stunden ein Besuch eines Kindergartens in dem Finnisch gesprochen wurde e Einj hrige Teilnahme an einer Vorschulklasse die von einem schwedischen Lehrer in der Zweitsprache geleitet wurde und der von einer finnischen Hilfskraft unterst tzt wurde e Besuch eines Kindergartens in dem Finnisch gesprochen wurde oder der Besuch ei ner finnischen Vorschulklasse e Einj hrige Teilnahme einer schwedischen Vorschulklasse in der einige Stunden pro Woche muttersprachlicher Unterricht erteilt wurde vgl Fthenakis u a 1985 40 Das Ergebnis der Untersuchung war dass die finnischen Kinder die in den schwed
356. leichberechtigung der sorbi schen Sprache und Kultur in den Schulen in der Kirche und vor Gericht vgl Toivanen 2000 32 ff Die sorbische Sprache geh rt zu der Familie der slawischen Sprachen und innerhalb dieser zur Gruppe der Westslawinen Sie ist somit verwandt mit der tschechischen pol nischen und slowakischen Sprache allerdings handelt es sich bei dem Sorbischen um eine eigenst ndige Sprache An den folgenden Begriffen kann man die Verwandtschaft zu den anderen Sprachen gut erkennen deutsch sorbisch tschechisch polnisch slowakisch russisch serbo kroa tisch Flu r ka eka rzeka rieka reka reka Eiche dub dub d b dub dub dub Marder kuna kuna kuna kuna kunica kuna Brot chl b chleb chleb chlieb chleb hleb Seele du a du e dusza du a du a du a Jen 1993 96 Laut Jen gab es in dem heutigen Deutschland eine ganze Anzahl nichtdeutscher Spra chidiome die zur slawischen Reihe geh rten Im heutigen Mecklenburg Vorpommern Brandenburg und Sachsen sprachen die Bewohner im Mittelalter vorwiegend slawische 194 Dialekte und das heutige Sorbisch besteht als einziges erhaltenes slawisches Sprachidi om in Deutschland Neben diesem Idiom hat bis vor zweihundert Jahren noch das Dra wehnopolabische im Hannoverschen Wendland am l ngsten berlebt vgl Jen amp 1993 97 Die heutige Verbreitung der sorbischen Sprache entspricht bei weitem nicht dem histori
357. leswig und Holstein Als Folge gab es eine Verwaltung in deutscher Sprache Die Sprachgrenze zwischen dem Deutschen und dem D nischen lag weiter s dlicher als heute und das Deutsche wurde zur Kirchen und Amtssprache Durch die Reformation eingeleitet gewann das Hochdeutsche als Schriftsprache in der Region auf Kosten des Niederdeutschen mehr und mehr an Bedeutung Festzuhalten bleibt dass noch um 1800 die Sprecher in den Gebieten s dlich der Linie Husum Schleswig Schlei das Niederdeutsche als Volkssprache benutzten allerdings mehr und mehr von der Schriftsprache dem Hochdeutschen beeinflusst wurden Dieses f hrte letztlich zum R ckgang der Niederdeutschen Sprache w hrend sich n rdlich dieser Linie mit bemerkenswerter Z higkeit die j tische d nische Mundart gehalten hat Christian sen 2006 32 Im Zuge der Zeit wurde das Niederdeutsche von den Menschen angenommen In Schleswig war die Bev lkerung zweisprachig und unter Ber cksichtigung der Enklave Nordfriesland vielmehr dreisprachig Der Erfolg des Hochdeutschen das durch die Herrschenden initiiert wurde war begrenzt In Schleswig waren D nisch J tisch und Niederdeutsch von vorrangiger Bedeutung vgl Christiansen 2006 32 Im 19 Jahrhundert wurde dann versucht den Sprachgebrauch des D nischen zu sichern indem zum Beispiel ab 1811 in den beiden Gebieten der beiden Herzogt mer in denen eine gro er Teil der d nisch sprechenden Bev lkerung lebte die d nische
358. lgaren ca 3 800 000 T rken ber 500 000 D nemark 38 969 qkm 2 757 076 E 1911 Deutsches Reich 540 857 qkm 64 925 993 E 1910 darunter Polen einschlie lich Masuren und Kassuben 3 746 000 Franzosen 216 000 D nen 142 000 Litauer 106 000 Frankreich 536 646 qkm 39 602 258 E 1911 darunter etwa 1 200 000 Bretonen 350 000 Italiener auf Corsica und in Nizza 220 000 Basken 150 000 Vlamen Griechenland 120 063 qkm 4 821 832 E darunter Albanesen Kutzowalachen Bul garen T rken Gro britannien und Irland 317 915 qkm 45 370 530 E 1911 davon in Irland 4 375 554 Die Zahl der g lisch und irisch Sprechenden l t sich nicht genau ange ben Italien 286 682 qkm 34 671 377 E 1911 darunter in den sieben und dreizehn Gemeinden bei Verona und Vicenza sowie am Monte Rosa deutsch Sprechende im Friaul Furlaner und in den T lern westlich von Saluzzo franz sisch in Apulien grie chisch Redende Luxemburg 2586 qkm 259 891 E 1910 Montenegro 14 138 qkm 435 000 E darunter besonders in den Erwerbungen von 1913 Albanesen Niederlande 34 186 qkm 5 858 175 E 1909 Norwegen 322 909 qkm 2 357 790 E 1910 sterreich Ungarn 676 615 qkm 51 390 223 E 1910 a sterreich Reichsratsl nder Cisleithanien 300 004 qkm 28 571 934 E darunter 9 950 000 Deutsche 6 436 000 Tschechen 4 968 000 Polen 3 519 000 Ruthenen Ukrainer 1253 000 Slowenen 783 000 Serbokroaten
359. lich bei diesem immersion Programm ist dass die Erstsprache erst ab dem dritten Schuljahr unterrichtet wird und die Pflege der Erstsprache den Familien der Kin der und ihrer Umgebung obliegt Au erdem wird die Zweitsprache von Anfang an die Sprache f r alle Bereiche und wird nicht mit einer bestimmten Fremdspachendidaktik eingef hrt Besonders an diesem kanadischen Immersionsmodell ist dass es auf Wunsch der Eltern erfolgte und somit eine ausgesprochen positive Unterst tzung von den Eltern erfahren hat Das immersion Programm basiert auf einer Theorie des Sprachlernens die auf den Neurologen Penfield zur ckgeht und in erster Linie mit den bereits vorgestellten Theorien Lennebergs in Verbindung gebracht wird Wie im ersten Teil der Arbeit bereits ausgef hrt ist die Theorie Lennebergs inzwischen kritisch be trachtet worden war aber in der Zeit der Entstehung des kanadischen immersion Pro gramms sehr popul r Die Eltern der Kinder die das Programm aus Sorge um die Chan cen ihrer anglophonen Kinder in einer frankophonen Umgebung initiierten setzten die Schulverwaltung derartig unter Druck dass das Programm 1965 als Schulversuch gest artet wurde Lambert und Tucker beschreiben die Einstellung der Eltern der Kinder so They were impressed with recent educational research which showed what could be ac complished in teaching science and mathematics in the kindergarten and elementary gra des and they realized how
360. lien betroffen sein k nnten Auch manche Kinder mit einsprachig deutschem Hintergrund h tten wegen unzureichender sprachlicher Kompetenz Schwierigkeiten in der Schule mitzukommen vgl List 10 11 02 2005 Universit t Dortmund Die Kinder werden bei den beschriebenen Sprachf rderungskonzepten der deutschen Sprache nach ethnischen Merkmalen gruppiert und es wird die Frage vernachl ssigt ob es nicht vielmehr auf die soziale Lage der Kinder ankommt die dann allerdings durch Zuweisungen und Diskriminierung wegen der ethnischen Herkunft mit verursacht wird Wenn Chancengleichheit erreicht werden soll m ssen die Konfigurationen der Bedin gungen die auch Sprache bzw den Spracherwerb beeinflussen betrachtet werden In der Sozialisationsforschung hat im Verlauf der 1980er und 1990er Jahre ein Perspek tivwechsel stattgefunden In dieser Zeit wurde Sozialisation sukzessive zu einem Indi vidualisierungspol hin aufgel st d h die Perspektive die sich mit sozialer Un gleichheit und Sozialisation besch ftigt galt als veraltet und uninteressant Vielmehr wurde nun jeder selber seines Gl ckes Schmied in der Gesellschaft die allen angeblich die gleichen Chancen bietet Damit hat die Sozialisationsforschung die in Deutschland von Politikern und der Wirtschaft organisierte soziale Ungleichheit affirmativ flankiert Ulrich Bauer und Matthias Grundmann kritisieren in ihrem 2007 erschienen Artikel Sozialisation und Selektion
361. lingmayer Uwe H Dravenau Daniel Groh Samberg Olaf Die Umwand lung von Differenz in Hierarchie Schule zwischen einfacher Reproduktion und eigenst ndi ger Produktion sozialer Bildungsungleichheit Zeitschrift f r Soziologie der Erziehung und Sozialisation 24 2 2004 124 145 Grundmann Matthias Sozialisation Skizze einer allgemeinen Theorie UVK Konstanz 2006 Gudjons Herbert P dagogisches Grundwissen Klinkhardt Bad Heilbrunn 1993 Hagoort Peter Hald Lea Bastiaansen Marcel Petersson Karl Magnus Integration of word meaning and word knowledge in language comprehension In Science 304 5669 438 441 Hamburger Franz Badawia Tarek Hummrich Merle Hrsg Migration und Bildung Verlag f r Sozialwissenschaften Wiesbaden 2005 Han Petrus Soziologie der Migration Lucius amp Lucius Stuttgart 2000 Hansegard Nils E Tvasprakighet eller Halvsprakighet Aldus Bonniers Stockholm 1968 Hansen Georg Diskriminiert ber den Umgang der Schule mit Minderheiten Beltz Weinheim Basel 1986 Hansen Georg Jannasch Klaus Peter wir seien l nger hier wie die Deitschen Hagen 04 02 1992 Hansen Georg Polm Rita Die Nation und ihre Aussenseiter Quellen und Darstellung zur Schulpo litik f r Sorben Studienbrief Kurseinheit 2 FernUniversit t Hagen 1993 Hansen Georg Schmalz Jacobsen Cornelia Hrsg Ethnische Minderheiten in der Bundesrepublik Deutschland Ein Lexikon Beck M nchen 1995 Hansen Geor
362. ll kann nicht sichergestellt werden da das Kind wirklich eine kor rekte Grammatik bildet Dazu m te es n mlich erkennen k nnen warum seine Hy pothesen falsch sind Es m te also negative Evidenzen im Input vorfinden Das ist aber nicht der Fall Ohne diese negativen Evidenzen kann das Kind aber nicht wissen ob seine Hypothesen per Zufall im Datenmaterial best tigt wird oder ob sie deshalb nicht im Datenmaterial vorgefunden wird weil sie falsch ist Klann Delius 1999 51 f Szagun fasst zusammen Es ist wichtig zu sagen was ein Wissen im Sinne einer genetischen Pr disposition nicht bedeutet Und um diesen Punkt hat es bei der Interpretation von Chomskys Theorie viele Mi verst ndnisse gegeben Sprachliche Strukturen die genetisch pr disponiert sind m s sen sich nicht von Beginn der Sprachentwicklung an im Sprachverhalten manifestieren Wichtig ist bei Chomsky da Sprache sich aus angeborenem rein sprachlichem Wissen entwickelt Andere vor oder nichtsprachliche geistige F higkeiten des Kindes sind nicht notwendig Chomsky sieht die Sprachentwicklung als ein Ph nomen das isoliert dasteht und zu anderen geistigen Entwicklungen des Kindes in keiner Beziehung steht Sprache erkl rt sich aus sich selbst Szagun 1986 78 3 1 2 Lenneberg Lenneberg ist wie Chomsky ein Vertreter des nativistischen Ansatzes des Spracher werbs Er vertritt die Ansicht dass es einen festen Entwicklungsablauf der Sprachent
363. lle Kinder die in Deutschland leben ber cksichtigt werden und das Modell auf alle Kinder ausgeweitet werden damit alle Kinder die Vorteile der Mehrsprachigkeit nutzen k nnten Deswegen w ren Modellprojekte w nschenswert die f r alle Kinder vom Elementarbereich bis zur Berufsbildung eine mehrsprachige F r derung beinhalten w rden Dabei sollten die Begegnungssprachen der Kinder ber ck sichtigt werden und nicht nur Deutsch Englisch und die jeweilige Herkunftssprache 9 3 Sprachf rderung mehrsprachiger Kinder im Kindergar ten Renate Thiersch hat auch durch die politische Aufladung des Themas Sprachf rde rung angeregt ein Konzept der Sprachf rderung entworfen Sie stellt voran dass sie kein Programm f r spezielle F rderungsstunden entwerfen wolle sondern die p dagogi sche Praxis in ihrer ganzen Breite ber cksichtige Bei ihrem Programm steht allerdings der Erwerb des Deutschen im Vordergrund Thiersch stellt nachdem sie die Situation mehrsprachiger Kinder ausf hrlich beleuchtet hat verschiedene Punkte vor die sie f r wichtig h lt I Gute Arbeit im Kindergarten als Basis Emotionale Beziehungen zu jedem einzelnen Kind aufbauen Auf jedes einzelne Kind achten sich ihm emotional zuwenden seine Bed rfnisse und Interessen wahrnehmen Ansprechen aller Sinne vielf ltige T tigkeiten Bewegung Beispiel Kochen Backen Bauen Kneten usw jeden Tag nach drau en gehen Die Themen der Kinder auf
364. llen Besonderheiten im zweisprachigen Gebiet Bach mann 1975 24 f Interessant ist dass Bachmann bei der weiteren Ausf hrung dieses Punktes auch auf die Kinder mit deutscher Muttersprache eingeht und sie fordert dass diese Kinder zielge richtet und altersgem an die Sprachen ihrer Umgebung hier an die sorbische Sprache herangef hrt werden m ssten Bachmann pl diert daf r die Begegnungssprachen der Kinder aufzugreifen und zu f rdern 2 Die sprachlichen Ziele beim Vertrautmachen mit der sorbischen Sprache sind differen ziert festzulegen d h sie m ssen dem unterschiedlichen Wirkungsgrad der unterschied lichen Stellung und Bedeutung der sorbischen Sprache im gesellschaftlichen und kulturel len Leben in verschiedenen zweisprachigen Orten Rechnung tragen und deshalb von sprachlichen Minimalanforderungen ausgehend nach vorn offen sein Die entsprechenden Sprachinhalte m ssen so ausgew hlt und angeordnet werden da sie in enger Verbindung zu den T tigkeiten der Vorschulkinder im Tagesablauf stehen und dif ferenzierte M glichkeiten f r die Anwendung im Kindergarten und in der Umwelt bieten bei pers nlichen Kontakten mit sorbischen Kindern Jugendlichen und Werkt tigen Vor rangig sind die sorbischsprachigen Inhalte sorbischsprachige Kenntnisse Mittel zum Zweck folgende spezifische Erziehungsziele zu erreichen die interessierte sozialistisch motivierte Einstellung zur sorbischen Sprache
365. ln waren wendeten sie diese nicht zweisprachig in deutscher und sorbischer Sprache an sondern bevorzugten das Sorbische und die Kunden die Kraft fahrer M tter etc wollten alle die Rolle der sorbischen Mitspieler haben vgl Bachmann 1975 67 Das Beispiel macht auch deutlich da die Erzieherin ber ihr Mitspiel ber ihre ber nommene Rolle die Kinder zum Anwenden bekannter sorbischen Redewendungen anregen kann Bachmann 1975 68 Neben dem Rollenspiel gibt Bachmann noch andere Formen des Spiels als M glichkeit des Erlernens der sorbischen Sprache an Beim Stegreifspiel wird den Kindern die Umwelt k nstlerisch in verschiedenen lite rarischen Formen gestaltet geboten Es erg ben sich allerdings nur Potenzen f r das Vertrautmachen mit der sorbischen Sprache wenn die sorbischen literarischen Kunst werke auch in deutscher Sprache angeboten w rden vgl Bachmann 1975 69 Das Handpuppenspiel bietet nach dem Konzept Bachmanns die M glichkeit dass die Erzieherin den Kindern zun chst sorbische Handpuppen anbietet Erst sollte den Kin dern eine kurze Szene vorgespielt werden die das freundschaftliche Zusammenleben sorbischer und deutscher Kinder Jugendlicher und Werkt tigen zeige um die Kinder 211 zu motivieren diese Szene nachzuspielen Die vorgespielte Szene sollte dann sorbische Sprachanteile beinhalten damit die Kinder diese dann berne
366. lodisch mo dulierten Lauten und zentralen Vokanten Mechthild Papou ek stellt aber auch fest dass die Gruppen sich aber nicht beim Anteil der regul ren Silben unterschieden und Mecht 80 hild Papou ek zieht daraus den Schluss dass diese Silben im kindlichen Lautrepertoire einen weniger wichtigen Stellenwert h tten als in den kindlichen Monologen Im Alter von dreizehn Monaten kam es noch einmal zu einem wesentlichen Entwicklungsschub bei den Kindern mit der rascheren Sprachentwicklung der sich durch den h ufigeren Gebrauch von tieferen hinteren Vokalen von Lauten mit konsonanten artigen vor al lem vorderen Elementen von vorderen Plosiven und mit f nfzehn Monaten hinteren Plosiven von vorderen Frikativen und von Laterallauten zum Ausdruck kam vgl Mechthild Papousek 1994 176 Mechthild Papousek beobachtete dass sich die beiden Gruppen schon im Alter von neun Monaten in der Wortschatzentwicklung und mit dreizehn Monaten auch im kom munikativen Wortschatzgebrauch unterschieden Au erdem nahm die Differenz in Wortschatz und Wortgebrauch zwischen den Gruppen von neun bis 15 Monaten zu Das weitgehende Fehlen von Unterschieden im Lautrepertoire des Vorsilbenalters kann die Hypothese st tzen da die fr hen Unterschiede im m tterlichen Sprachangebot des ersten Halbjahres insbesondere das deutliche Artikulieren die reziproken Angleichungen in artikulatorisch relevanten Merkmalen das artikulatorisch explorative Nachah
367. lopment of celebral dominance was complete by around the puberty firmly established According to Lenneberg the infant brain is not firmly lateralizes in case of damage to the left hemisphere or in case of removal of the left hemisphere hemispherectomy the right hemisphere is able to assume the language function Lenneberg presented evidence that suggested that this function to transfer he mispheres lasts until puberty a conclusion that appeared to be consistent with reports of better recovery from acquired aphasia in children under 10 or so Krashen 1981 72 Krashen 1973 konstatiert dass es eine Phase gebe in der die Sprachf higkeit von ei ner Hemisph re in die andere verschoben werden k nne und diese im Gegensatz zu Lennebergs Annahme vor dem f nften Lebensjahr liege Nach Woods 1980 Erkennt nissen kommen beide Hemisph ren ab der Geburt f r die Sprachentwicklung in Frage nur dass die linke Hemisph re schon fr h syntaktische Aspekte verarbeitet vgl Friede rici 1984 31 8 2 Hirnforschung und Mehrsprachigkeit Die Erkenntnisse der Hirnforschung werden in den Argumentationen sowohl von den Kritikern als auch von den Bef rwortern von Mehrsprachigkeit verwendet So ist die Bewertung neurowissenschaftlicher Daten einerseits durch eine kritiklose Ak zeptanz gekennzeichnet anderseits durch abwertenden Tadel Dies betrifft auch das The ma Mehrsprachigkeit und des Spracherwerbs wo gar nicht so s
368. lphrase VP traf den Ball Die als Einheiten oder Konstituenten zusammengefassten W rter geben Auskunft ber grammatikalische Funktionen wie Subjekt des Satzes Pr dikat des Satzes Objekt des Pr dikats Diese Informationen sind nach Chomsky notwen dig damit der Satz verstanden werden kann Diese hierarchische Struktur wird als Baumdiagramm besonders deutlich Mr Be ung NP a N Er u i Fu ii AE traf Al den Ball Szagun 1986 11 f Die Bildung solcher Satzstrukturen werden in der Phrasenstrukturgrammatik formali siert Dort bildet S das Anfangssymbol Dieses wird dann so lange ersetzt bis ein Satz generiert ist 1 S Np VP 2 NP gt Art N 3 VP gt V NP 4 Art der den 5 N 9 Junge Ball 6 V 2 traf S wird durch NP VP ersetzt und danach erlaubt die Regel 2 NP durch Art N zu erset zen wie es Regel 4 erlaubt Art durch der und Regel 5 N durch Junge zu ersetzen Jetzt sind wir bei einem Endsymbol angelangt das nicht mehr weiter ersetzt werden kann Wir gehen zum n chsten Element des Anfangssymbols VP zur ck Durch Anwendung von Re gel 3 wird V NP V wird durch traf ersetzt indem wir Regel 6 anwenden und NP wird 29 durch Regel 4 und 5 zu den Ball Damit ist das Generieren des Satzes abgeschlossen Szagun 1986 11 f Regeln werden nach Chomsky zum Generieren von S tzen nicht bewusst angewandt Diese Regeln stellen das sprachliche Wissen bzw die
369. ls Trotz der Unterst tzung der Muttersprachler ist es aber aus Sicht des Vereins not wendig die sorbische Sprachausbildung in die Erzieherausbildung im Land Branden burg zu integrieren Im Februar 2006 nahmen bereits 330 Institutionen wie Kindertagesst tten Horte und Schulen am WITAJ Projekt teil Zo Wo Kita Schule Hort nur Hort Zylow Sielow 55 61 Ch sebuz Cottbus 43 0 Hochoza Drachhausen 8 1 Jan ojce J nschwalde 12 22 We toSow Vetschau 23 19 Nowa Niwa Neu Zauche 11 17 B rkowy Burg 0 8 34 StrjaZow Striesow 16 0 Celkownje Gesamt 168 128 34 Celkownje Gesamt 330 Elle 2006 13 Nach Elle h ngt das Gelingen einer gefestigten Zweisprachigkeit davon ab ob die im Kindergarten begonnene Zweisprachigkeit in der Grundschule und den daran anschlie Benden Schulen fortgef hrt werde Um diese Fortf hrung zu erm glichen sieht Elle das sorbische Bildungsnetzwerk das am 13 03 2006 offiziell ins Leben gerufen wurde als hilfreich an Ziel des gegr ndeten Bildungsnetzwerk ist es ein durchg ngiges Bildungs angebot mit sorbischer Sprache im allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulbe 218 reich bis hin zur Erreichung aller Bildungsabschl sse zu erm glichen Schwerpunkte dieses Bildungsnetzwerkes sind e Das Niedersorbische Gymnasium im Netzwerk als die zentrale Bildungseinrichtung mit sorbischer Pr gung aufzubauen e Kindertagesst tten und schulischen
370. ls erste Stufe des Bildungswesen anerkennen wollte Auf der anderen Seite sollten die F nfj hrigen aber schon der Schule zugeordnet werden Insgesamt sollte der Kindergarten aber nicht mehr nur Aufbewahrungsst tte sondern ein Bildungsort sein Nach Zimmer zeigte das Konkurrenzverh ltnis Ost West Wirkung In den siebziger Jahren wurde der vorschulische Bereich quantiativ erweitert Im Ge gensatz zu 1970 als es nur f r ein Drittel der Drei bis F nfj hrigen Pl tze gab gab es keine zehn Jahre sp ter f r zwei Drittel der Kinder Pl tze Zimmer res miert dass egal wie die Ausgestaltung der vorschulischen Erziehung die von Bundesland zu Bundes land verschieden gewesen sei ausgesehen habe in dieser Zeit gute p dagogische Arbeit geleistet worden sei Obwohl neun Bundesl nder in der Zeit von 1975 bis 1979 in einem Erprobungsprogramm im Zentrum dieser das Konzept situationsbezogener Arbeit er probten verpuffte f r Zimmer die Priorit t f r die Erziehung im Vorschulbereich und das Instrument Modellversuch wurde zu einer zu kurzfristigen bertragungsstrategie In den achtziger Jahren gab es nach den Angaben Zimmers noch einige Einrichtungen die versuchten im Sinne der Reform weiterzuarbeiten aber die Arbeit dieser wurde nicht bertragen und die Erfahrungen zu wenig weitergegeben vgl Zimmer 2005 81 ff Ideengeschichtlich hat der Situationsansatz einen Bezug zu der europ isch nordameri kanischen Reformp dagogik zur lateinam
371. ls monolinguale Kinder Das hei t dass alle Kinder mehrsprachig aufwachsen sollten und zwar schon bevor sie drei Jahre alt sind denn Mehrsprachigkeit macht schlau Allerdings ist es aus Sicht der verschiede 278 nen Forschungsrichtungen wichtig dass die mehrsprachige F rderung nicht nach dem Vorschulalter endet sondern dass diese im Bildungssystem bis hin zur Berufsausbil dung weitergef hrt wird damit sie nachhaltig ist vergleiche Kapitel sechs und acht Als p dagogischer Rahmen kann der Situationsansatz zur F rderung von Mehrsprachig keit in Vorschuleinrichtungen eingesetzt werden Es gibt eine klare Korrespondenz zwi schen dem Ansatz Sprache als Basiskompetenz f r die Gestaltung von Lebenssituatio nen oder Schl sselsituationen als wesentlich zu sehen und dem Situationsansatz Die Schl sselsituation Sprache dient als Anregung Sprache in ihren spezifischen Erschei nungen bei den Kindern zu sehen Dieser Ansatz bietet die M glichkeit die Kinder zu animieren ihre sprachliche Kompetenz einzusetzen und weiter zu entwickeln Sprache spielt bei allen Schl sselsituationen eine Rolle und kann somit durch den Situations ansatz im Gegensatz zum gezielten Fremdsprachenunterricht dem Entwicklungsstand von Vorschulkindern entsprechend gef rdert werden vergleiche Kapitel zehn Aktuelle Programme f r den Vorschulbereich seien sie auch noch so gut gemeint und didaktisch gut angelegt beziehen die deutschen
372. ls weitere Erstsprache neben der Familiensprache des Kindes erworben werden kann Eine weitere Gruppe die als Vorbild f r eine zweisprachige F rderung ab dem Vor schulalter dienen kann ist die Gruppe der D nen Die d nischen Kinder eignen sich D nisch als Zweitsprache in Kinderg rten und Schulen an Die Kinder werden in den Kinderg rten in einer Sprache betreut die sie zu Hause oft nicht sprechen Das ist mit 277 dem kanadischen Immersionsprogramm vergleichbar Diese Kinder weisen keine kogni tiven Defizite auf Deswegen sollten bilinguale Kinderg rten f r alle Kinder er ffnet werden egal welche Sprachkombinationen geboten werden Ausschlaggebend ist bei den D nen nicht das Prinzip der Abstammung sondern das Prinzip des Bekenntnisses d h Eltern k nnen sich f r die zweisprachige Erziehung ihrer Kinder ab dem Kinder gartenalter entscheiden die dann kontinuierlich in den folgenden Bildungsinstitutionen weiter gef rdert wird Zusammenfassend kann man sagen dass auf dem Boden der heu tigen Bundesrepublik von autochthonen Minderheiten schon lange eine zweisprachige Erziehung ab dem Kindergarten erfolgreich praktiziert wird Voraussetzung daf r war allerdings das Einr umen von Autonomie durch den Staat in Bezug auf die Sprachaus bung vergleiche Kapitel sieben In der aktuellen Diskussion wird immer wieder erw hnt dass nach der Hirnforschung nun diese oder jene Bedingungen f r den Spracherwerb bzw f r den
373. lsprachiger Willkommensgru im Kindergarten Lieder Reime und Z hlen in den verschiedenen Sprachen der Kinder Sprechen in den Familiensprachen sowohl der Erzieherinnen mit den Kindern als auch der Kinder untereinander aber nat rlich ist Deutsch Kommunikationss prache Beispiel Erzieher sprechen mit kleinen Kindern die noch kaum Deutsch k nnen in ihrer Familiensprache um ihnen etwas zu erkl ren oder sie zu tr sten wenn sie ungl cklich sind Es wird akzeptiert dass Kinder der gleichen Familiensprache untereinander in be stimmten Situationen ihre Familiensprache sprechen Thiersch 2007 24 Au erdem ber cksichtigt Thiersch die Eltern in ihrem Konzept VII Zusammenarbeit mit den Eltern Mit den Eltern ber die sprachliche Praxis in der Familie und ihre Vorstellung von Sprachf rderung sprechen sie anregen zur Benutzung ihrer starken Sprach n als Familiensprache n Eltern Vorschl ge zur Sprachpflege zuhause machen Beispiel Vorlesen oder Geschichten erz hlen Eltern k nnen mehrsprachige B cher im Kindergarten und in der Schulb cherei ausleihen Eltern kommen zum Vorlesen in ihrer Familiensprache oder zu anderen Aktivit ten mit den Kindern in den Kindergarten Mit den Eltern ber den Stellenwert von Fernsehen sprechen Thiersch 2007 25 Nach Thiersch sollen der Kindergarten und die Grundschule f r eine erfolgreiche F r derung der Sprachentwicklung zusammenarbeiten 267 VIII Koope
374. ltsdauer von 1 5 Jahren in Schweden gravierende Defizite der finnischen Erstsprache Die Defizite traten massiv ohne muttersprachliche F rderung in der Altersgruppe unter sieben Jahren auf und diese Gruppe entspricht ungef hr dem Vorschulalter vgl Fthenakis u a 1985 35 Die Schwedischkenntnisse wurden auch mit l ngerer Aufenthaltsdauer in Schweden nicht wesentlich besser denn nach einem Aufenthalt von sieben und mehr Jahren entsprachen die Schwedischkennt nisse den untersten 30 der Norm bei den 9 bis 10j hrigen entsprachen sie den un tersten 20 der Norm und bei den 7 bis Sj hrigen sogar nur noch den untersten 10 Es l sst sich somit ein Zusammenhang zwischen dem niedrigen Niveau der erstsprachli chen F higkeiten und dem Versagen in der Zweitsprache herstellen Bei einer Aufent haltsdauer von sieben und mehr Jahren lag das Niveau der Schwedischkenntnisse bei der Altersgruppe von 0 bis 8 Jahren bei den untersten 30 der Norm bei der Alters gruppe von 0 bis 3 Jahren lag die Norm bei 20 und in der Altersgruppe von 0 bis ei nem Jahr bei 10 Fthenakis et al halten dieses Ergebnis f r besonders interessant da die Erstsprachkompetenz immer bei einem Wert von 10 der Norm lag und folgern dass dieses Ergebnis auf eine positive Funktion der Erstsprachenentwicklung zu einem fr heren Zeitpunkt hinweise 176 Entsprechend den Ergebnissen empirischer Forschung haben diejenigen Immigrantenkin der die i
375. lucht von vielen Menschen ausl ste In den Jahren 1997 und 1998 wanderten mehr Ausl nderinnen und Ausl nder aus Deutschland fort als ein Seit 1999 wandern wieder mehr Ausl nder ein als aus d h der Ausl nder Wande rungssaldo ist wieder positiv Am Ende der 1990er Jahre verf gten circa ein Viertel der Zugewanderten ber eine deutsche Staatszugeh rigkeit drei Viertel der Zugewanderten waren Menschen ohne deutschen Pass vgl Gogolin Kr ger Potratz 2006 17 Hauptanziehungspunkte in Deutschland sind wie berall auf der Welt die Gro st dte und die st dtischen Konglomerate Abbildung 3 Einwanderungsland Deutschland Deutschland amp Europa 2004 51 130 Abbildung 4 Ausl nder unter uns Ausl nder unter uns Ausl ndische Bev lkerung in Deutschland Zahl der Ausl nder Ende 2003 in 1 000 in M llonen ido 22 am st rksten vart m tonen Nationalit ten 73 71883 38 W w W 1878 Sows f2 Deutschland amp Europa Quelle Statistisches Bundesamt 2004 44 7 3 Millionen Ausl nder und Ausl nderinnen leben in Deutschland Jeder f nfte von ih nen insgesamt 1 5 Millionen ist hier geboren Besonders hoch ist dieser Anteil unter den T rken Italienern und Griechen Kindes Kinder der so genannten Gastarbeiter die in den 60er Jahren als Arbeitskr fte angeheuert wurden Rund f nf Millionen Ausl nder etwa zwei Drittel leben bereits acht Jahre oder l nger in Deutschland und haben damit d
376. m Alter von 7 bis 8 Jahren nach Schweden eingewandert sind die schlechtesten Voraussetzungen f r das Erlernen des Schwedischen Die verbale Entwicklung dieser Kin der die gerade zum Schulbeginn eingewandert sind erlitt nach der Immigration einen schweren Schaden Dies beeintr chtigt zudem das Erlernen des Schwedischen In dieser Gruppe und bei den vor Schulbeginn Eingewanderten ist das Risiko des Semilingualismus am gr ten In einer viel besseren Lage befinden sich zumindest in den ersten Schuljah ren die vor dem Alter von 6 Jahren eingewanderten und die in Schweden geborenen Immi grantenkinder Doch endet ihre schwedische Sprachentwicklung oft mit etwa 12 Jahren offensichtlich wegen ihrer d rftigen Grundlagen in der Muttersprache Auch in dieser Gruppe ist Semilingualismus wahrscheinlich Am besten sind die Bedingungen f r die Entwicklung guter Kenntnisse in der Muttersprache f r die im Alter von etwa 10 Jah ren Eingewanderten Ihre muttersprachlichen F higkeiten sind bereits bis zu einem ab strakten Niveau entwickelt Daher erreichen sie in einer kurzen Zeit einen h heren Stand in der Beherrschung schwedisch sprachiger Begriffe als diejenigen die vor oder mit Schul beginn umzogen und berholen in B lde sogar die Migrantenkinder die in Schweden gebo ren wurden Diejenigen die mit etwa 12 Jahren eingewandert sind haben ebenfalls die Voraussetzungen zur Erlangung von Sprachkenntnissen die denen der Schweden ver g
377. m Tragen Beim parallelen Bilingualismus werden durch das getrennte Erlernen der Sprache in verschiedenen Situationen zwei parallel existierende Sprach systeme gebildet vgl Fthenakis u a 1985 17 Nach Graf setzt Zweisprachigkeit im Sinne von zweisprachiger Erziehung auch keinen bestimmten Sprachstand in den beiden Sprachen voraus es bedeutet aber den fr hzeiti gen Erwerb einer zweiten Sprache neben der Erstsprache sowie das Erlangen eines ver gleichbaren Sprachstandes bezogen auf den m ndlichen und schriftlichen Bereich in beiden Sprachen vgl Graf 1987 19 ff In der kanadischen Literatur wird von den bei den Begriffspaaren die von Lambert gebraucht wurden dem additive bilingualism und dem subtractive bilingualism gesprochen Wir haben dieses Verfahren nach dem englischsprachige Kinder in Kanada oder in den vereinigten Staaten sich Fertigkeiten in zwei Sprachen und Kulturen aneignen eine Form additive Form der Zweisprachigkeit genannt und dabei angedeutet da diese Kinder ohne eine ethnische oder sprachliche Erosion zu bef rchten ihren wachsenden Kenntnissen eine oder mehrere Fremdsprachen hinzuf gen und in psychologischer sozialer und sogar wirtschaftlicher Hinsicht enorm davon profitieren k nnen Lambert 1978 brigens sind diese Vorteile mainstream Eltern durchaus bewu t und sie sind im allgemeinen sehr darauf bedacht ihre Kinder durch immersion oder hnliche Programme ausbilden zu
378. machen mit der sorbischen Sprache sieht Die Kinder wissen da die sorbischen Menschen ihre sch nen Lieder T nze Be wegungsspiele Gedichte Reime M rchen Bilderb cher und Erz hlungen in sorbi scher Sprache schreiben Sie wissen da die sorbischen K nstler auch zu diesen Liedern schaffen und die Bilder zu ihren M rchen malen Die Kinder sind interessiert aufgeschlossen und bereit einige sorbische Lieder T nze und Bewegungsspiele in sorbischer Sprache zu erlernen Sie kennen durch Erl uterungen in der Muttersprache bildliche Darstellungen Demonstrationen et al den Inhalt und erfassen die Aussage und Stimmung dieser Lieder in ihrer Ein heit von Text und Melodie Ihre Gef hle der Zuneigung Anteilnahme und Liebe zu den Liedern dargestellten Erscheinungen und Beziehungen aus Natur und Gesell schaft werden entwickelt und vertieft ebenso ihr Interesse ihre Verbundenheit und Liebe zu sorbischen Menschen zu ihrer Sprache und Kultur e Die Kinder h ren gern sorbische Lieder und Musikst cke und k nnen mit Hilfe sorbischer Lieder und Musikst cke H raufgaben und Musizieraufgaben mit Kin derinstrumenten l sen ihre musikalische F higkeiten und Fertigkeiten entwickeln und festigen e Bei pers nlichen Begegnungen mit sorbischen Kindergruppen empfinden sie Freu de am gemeinsamen Singen und Tanzen sorbischer und deutscher Lieder und T n ze und festigen dabei ihre freundschaftlichen Beziehungen
379. mal herausgebildeten verfestigten kognitiven Struk turen erhebliche Schwierigkeiten bereiten d rfte In diesem Kapitel ist anhand der Analyse verschiedener Untersuchungen der Zusam menhang zwischen sozialstrukturellen Bedingungen und Sprache bzw Sprachgebrauch vorgestellt und diskutiert worden Kinder unterscheiden sich nicht nur durch ihren klas senspezifischen bzw schichtspezifischen Sprachgebrauch Im n chsten Kapitel wird auf die Tatsache eingegangen dass Kinder in Vorschuleinrichtungen verschiedene Famili ensprachen gebrauchen die dann allerdings auch durch ihren sozialen Status beeinflusst werden 111 5 Mehrsprachigkeit als Normalfall Die sechs Milliarden Menschen die auf der Erde leben sprechen insgesamt zwischen sechs und siebentausend Sprachen F r viele Europ er ist die Einsprachigkeit die Norm ihres Alltags obwohl die Mehrheit der Weltbev lkerung zweisprachig bzw mehrspra chig ist Mehrsprachigkeit ist somit als Normalzustand zu bezeichnen und Einsprachig keit als Ausnahmezustand der aber durchaus heilbar ist Es mag aus unserer mitteleurop ischen Perspektive befremdlich klingen aber statistisch gesehen gibt es weltweit mehr mehrsprachige als einsprachige Menschen Man denke nur an die afrikanischen Staaten den indischen Subkontinent weite Teile Asiens und Osteu ropas Viele Forscher gehen daher davon aus dass Mehrsprachigkeit die Regel ist und Einsprachigkeit die Ausnahme Riehl 2006 3
380. meinde in der sie geboren wurde vgl Wenning 1995 333 ff F r den Zeitraum vom ersten Weltkrieg bis 1950 sieht Wenning verschiedene Faktoren f r Migration als wichtig an In der Zeit zwischen den Weltkriegen also zur Zeit der Weltwirtschaftskrise wurde die Zuwanderung durch die staatlichen Institutionen ge lenkt Die Besch ftigung von ausl ndischen Arbeitskr ften wurde so zur Dispositionsmasse staatlicher Wirtschafts und damit Gesellschaftspolitik eine Idee die die Ausl ndergesetz gebung sowie die Besch ftigungspolitik gegen ber ausl ndischen Arbeitskr ften bis heute bestimmt Die Instrumente erm glichten eine tendenzielle Steuerung der Ausl nderbe sch ftigung im Interesse anderer Ziele Sie boten militaristischem Denken die menschen verachtenden M glichkeiten Arbeitskr fte ausschlie lich als nutzbaren Rohstoff zu be greifen den man nur erst gewinnen mu wenn n tig durch Krieg Wenning 1995 335 ff In der Zeit um 1930 war Deutschland definitiv ein Einwanderungsland da es eine gro e Anzahl von R ckwanderungen aus Amerika gab In den Jahren von 1920 bis 1930 war die Besch ftigung ausl ndischer Arbeitskr fte geringer Die Ausl nderbesch ftigung 125 wurde in Deutschland dann bergangslos in Zwangsarbeit umgewandelt In der Zeit zwischen 1939 und 1945 wurden vierzehn Millionen Menschen nach Deutschland ver schleppt zehn Millionen wurden als zivile Arbeitskr fte eingesetzt
381. men und das Modellieren von artikulatorisch korrekten Sprachlautmodellen den fr hen Schub in der artikulatorischen Entwicklung unterst tzt oder gebahnt haben Papou ek 1994 176 Mechthild Papou ek sagt dass man diese Ergebnisse auch nach der Theorie Lennebergs so interpretieren k nne dass der fr he Beginn artikulatorischer Differenzierung gene tisch bestimmt sei Mechthild Papousek moniert dass dieser Ansatz aber die Unter schiede des m tterlichen Sprechangebots v llig au er Acht lasse Man kann nach Mechthild PapouSeks Auffassung die genetische Disposition allerh chstens in Einklang mit ihrem interaktionistischen Ansatz bringen indem man davon ausgeht dass die ge netischen Faktoren bei Mutter und Kind g nstige Voraussetzung f r die Verhaltensbe reitschaft geben vgl Mechthild Papousek 1994 177 Dar ber hinaus kann ein prim r genetisch bedingter g nstiger Ablauf der Vokalisations entwicklung positiv auf die Mutter zur ckwirken sie in ihren Verhaltensbereitschaften be st rken und fr her differenzierte Formen der F rderung ausl sen Papousek 1994 177 Insgesamt sieht Mechthild Papou ek aber die wechselseitige Beziehung als Grundlage f r die vorsprachliche Kommunikation Mechthild Papou ek zieht aus ihrer Untersuchung folgendes Fazit Trotz des rein deskriptiven Charakters der Daten kommt die Arbeit zu einem Ergebnis das zu denken gibt und zu weiteren gezielten Untersuchungen herausfordert S
382. milien Zeigen etwa nahverwandte Sprachen berlappende Aktivie rungen gegen ber typologisch entfernteren Sprachen Franceschini 2002 49 Interessant ist dass sich die Baseler Forschungsgruppe dagegen entschieden hat Einzel wortaufgaben zu verwenden sondern die Gruppe untersucht die mehrsprachige Kompe tenz in ihrer globalen Produktionskompetenz Grundlage ist also ein lato sensu syste mischer Ausgangspunkt der eben nicht atomistisch und reduktionistisch ist Die Grup pe sieht von solchen Testverfahren ab die zum Beispiel die Sprachaktivierung im Ge hirn durch die Unterscheidung von non sense W rtern von sinnhaften W rtern durch Knopfdruck untersuchen sondern die Gruppe interessiert welche Aktivierungsbilder bei der Produktion entstehen wenn die Sprache ann hernd wie im Alltag gebraucht wird Die Baseler Gruppe hat sich bei der Auswahl der Sachaufgaben an der von Kim und an deren 1997 durchgef hrten Untersuchung orientiert Bei dieser Untersuchung wurden die Probanden aufgefordert zu berichten was sie am Vortag gemacht haben Dabei soll ten sie entweder ihre L1 oder L2 verwenden Die Baseler Gruppe will diese Untersu chung durch die Untersuchung einer dritte Sprache ver ndern Nach den Angaben von Franceschini gibt es nur wenige Untersuchungen die sich mit der Verwendung und dem Erwerb von drei Sprachen besch ftigen Also wurden die bisher untersuchten Baseler Probanden gebeten in drei Sprachen zu erz
383. munikation mit erwachsenen Funktion ren benutzt d h Mitarbeitern der Minderheit die von Berufs wegen D nisch sprechen Pedersen 2000 379 ff Der D nische Schulverein f r S dschleswig betreibt diese Institutionen von denen am 01 08 2006 folgende bestanden e 55 Kinderg rten e 47 Schulen e Gymnasium e Sch lerwohnheim in Flensburg Ungdomskollegiet 224 1 Heimvolkshochschule Jaruplund H jskole 2 Landschulheime 1 Zentrale f r Unterrichtsmaterialien 1 Schulpsychologischer Dienst Erwachsenenbildung Per 1 Juni 2006 war die Anzahl der Kinder in den d nischen Kinderg rten 1 882 Per 1 September 2006 war die gesamte Sch lerzahl 5 714 Der D nische Schulverein f r S dschleswig d nisch Dansk Skoleforening for Sydsles vig gibt folgende Zielsetzung f r den Kindergarten und die Schularbeit des Vereins an Die Kindergarten und Schularbeit des D nischen Schulvereins ist ein Teil der d nischen Volksgruppenarbeit in S dschleswig In der Satzung des D nischen Schulvereins werden die Aufgaben des Vereins folgenderma en beschrieben 1 Es ist die Aufgabe des Vereins d nische p dagogische T tigkeit f r die d nische Minderheit in S dschleswig und die mit ihr zusammenarbeitenden Friesen zu be treiben 2 Die Aufgabe des Vereins wird vor allem durch den Betrieb von Kinderg rten allge mein bildenden Schulen sowie durch Erwachsenenunterricht gel st 3 Die Arbeit des Vereins ist ein Be
384. n Daf r gibt sie ein Beispiel das sich auf Aktiv und Passivs tze bezieht Die Katze fra zwei M use Zwei M use wurden von der Katze gefressen Szagun beschreibt dass Chomsky deswegen gezwungen gewesen sei zwischen Tie fenstruktur und Oberfl chenstruktur zu unterscheiden So h tten Aktiv und Pas sivs tze in Chomskys Grammatik die gleichen Tiefenstruktur aber eine unterschiedli che Oberfl chenstruktur Die Tiefenstruktur werde mittels Transformationen in unter schiedliche Oberfl chenstrukturen umgewandelt Szagun stellt heraus dass es f r Chomsky unbedingt zur Beschaffenheit der Sprache ge h re dass sie Tiefenstrukturen und Oberfl chenstrukturen habe F r Chomsky gen gt es f r eine ad quate Beschreibung der Sprache nicht die Satzkonstituenten und deren m gliche Umordnung zu bestimmen Satzsegmente die als Einheiten behandelt werden k nnen hei en in der sog Phasenstrukturgrammatik Konstituenten In dem Beispielsatz geschieht mehr als nur eine Umordnung der Konstituenten des Aktivsatzes und das Hin zuf gen von werden und von In dem Beispielsatz wird die Vertauschung von Subjekt und Objekt und die Addition von wurde und von vorgenommen nachdem fra ver schwunden ist und gefressen hinzutritt Das Hilfsverb erh lt die Endung der 3 Person Plural und schlie lich wird noch der Artikel von Katze angepasst Chomsky schlie t aus seinen Beobachtungen als Fazit dass der Passivsatz von dem Aktiv
385. n u erungen und deswegen wurden die Satztypen und die Oberfl chenstruktur untersucht Um die Art der Sprachverwendung feststellen zu K nnen wurde in einem n chsten Analyse schritt die Anzahl der turns festgestellt Nauwerck teilte die franz sischen Sprechakte in verschiedene Kategorien ein wie die Kategorie Imitation Reproduktion und Kom munikation die sich in Gespr chsroutinen zeigten Bei dem Umgang mit zwei Sprachen zeigte sich Codeswichting und nach Nauwerck ist dabei zwischen dem Bem hen sich trotz eines begrenzten Sprachverm gens in der Zweitsprache auszudr cken der Sprachlernstrategie und der Sprachaufmerksamkeit Selbstkorrekturen und Metaspra che Sprachbetrachtung Sprechen ber Sprache zu unterscheiden vgl Nauwerck 2005 108 256 Sprachlernstrategien kann man f r Nauwerck an der Erschlie ung von Wort Bedeutun gen und ber die Suche des fremdsprachlichen Ausdrucks erkennen Als Vermeidungs strategien charakterisiert Nauwerck das Verhalten der Kinder inhaltlich richtige deut sche Antworten auf eine franz sische Frage zu geben Dieses Verhalten und die Form der bersetzung zeigen nach Nauwerck die rezeptiven F higkeiten der Kinder und in wie weit sie in der Zweitsprache bleiben m chten Die Richtung der bersetzungen welche berwiegen deutsch franz sisch oder franz sisch deutsch liefern ebenso einen Anhaltspunkt zum Verh ltnis der beiden Sprachen bzw der Auspr gung b
386. n gemeinsam ihre Sprache und Kultur pflegen und ein gemeinsames Kulturzentrum bilden konnten Kunze 2001 42 Ab dem Jahr 1840 gab es eine Zeit der Bl te der sorbischen Kultur und nach Jen gab es einen Aufschwung von sch ngeistiger Literatur Zeitungswesen und wissenschaftli chem Schrifttum Die sorbische Sprache nahm also an der allgemeinen Entwicklung des 197 b rgerlichen Zeitalters teil wenn auch nicht in der gleichen Intensit t wie die anderen europ ischen Sprachen Jen beschreibt dass der Einfluss der nationalen Wiedergeburt im niedersorbischen Sprachraum weniger ausgepr gt gewesen sei als im obersorbischen Sprachraum und im Bezug auf die Schriftsprache gab es einen wesentlich geringeren Einfluss Auch gegen ber den Sorben wie gegen ber Polen verfocht die preu ische Administration zu Beginn der vierziger Jahre eine gem igtere Sprachpolitik In ersten Ans tzen zeigte sie sich anl lich der Diskussion der Gesetzes ber die gerichtliche Verhandlungen mit Wen den zu beobachtenden Formen als die Mehrzahl der h chsten preu ischen Beamten das bisherige rigorose Vorgehen gegen die sorbische Sprache aus Gr nden der Humanit t und aus politischen Erw gungen ablehnte und ein vorsichtigeres Taktieren bei Beibehaltung des Endziels vorschlug Noch deutlicher kommt der modifizierte Standpunkt der Adminis tration bei den zaghaften Bem hungen um die Trennung des sorbischen vom deutschen Gottesdienst zum Ausdru
387. n Sprache blau und der dritten Sprache gr n ergibt bei der berlagerung aller drei Aktivierungen dass die einzelnen Sprachen getrennte Bezirke im Broca Areal Kreis benutzen Franceschini 2002 54 Abbildung 13 Hirnaktivit t eines Fr h Bilingualen Franceschini 2002 55 241 Abbildung 14 Hirnaktivit t eines einsprachigen Probanden Franceschini 2002 55 Nach den Untersuchungen der Baseler Gruppe kann man zusammenfassend sagen dass bei Personen die fr h also unter drei Jahren Sprachen gelernt haben das Gehirn bei beiden Sprachen auf gleiche oder berlappende Areale zur ckgreift Im Gegensatz dazu weisen die sp t Mehrsprachigen eine eher getrennte Repr sentation der fr hen gegen ber den sp ter erworbenen Sprachen auf Es spielt nach dieser Untersuchung also eine Rolle wann man Sprachen lernt und wie gut man diese dann beherrscht Franceschini fragt welche Bedeutung diese Ergebnisse f r die Didaktik der F rderung von Mehrsprachigkeit haben k nnten Sie folgert dass durch einen fr hkindlichen Er werb von mindestens zwei Sprachen Anschlussm glichkeiten f r sp tere Sprachen ge geben seien Sie h lt deswegen den Aufbau von Netzwerken schon bei Kindern f r sinnvoll Sie verweist allerdings darauf dass sie als Forscher erst am Anfang des Jahr hunderts des Gehirns stehen Franceschini 2002 59 Meisel beschreibt dass die menschliche Sprachf higkeit eine Bef higung zur Mehrspra
388. n Sprachen und benutzen Codeswichting das nicht als defizit r zu betrach ten ist Vielmehr ist es wichtig die Kinder in ihren vertrauten Situationen langfristig zu beobachten dann darauf ad quat zu reagieren und die F rderung der Kinder dort anzu setzen Der Situationsansatz muss allerdings richtig durchgef hrt werden damit die Kinder nicht ohne Angebote ihrem Selbstbildungsprozess berlassen in den Situa tionen allein gelassen werden 12 6 Viele Sprachen in einer Gruppe was nun Oft wird die Idee dass alle Sprachen gleichberechtigt gef rdert werden sollten mit dem Einwand abgelehnt dass eine derartige F rderung nicht umsetzbar sei weil man in Kin dergruppen zu viele verschiedene Sprachen vorfindet Deswegen sei es besser sich auf die F rderung der deutschen Sprache zu konzentrieren Man k nnte die verschiedenen Sprachen als Kapital aufgreifen indem man zun chst feststellt welche Familiensprachen in den Kindergruppen vorhanden sind Dann k nnte man dementsprechend in Einrichtungen Gruppen bilden und dort k nnten Erstsprachler nach der Immersionsmethode die Familiensprachen aufgreifen Das k nnten pro Gruppe Deutsch und zwei weitere Sprachen sein Damit k nnte man z B in viergruppi gen Einrichtungen viele verschiedene Sprachen f rdern Vorstellbar ist auch dass in ei nem Einzugsgebiet das hei t in einem Radius der vom Wohnort der Kinder gut er reichbar ist verschiedene Einrichtungen unt
389. n Stadt Essen Land Quelle Ludolf Maa Deutsche Binnenwanderung mit besonderer Ber cksichtigung des deutschen Wesens in Staat und Volkstum 2 Bd Berlin 1926 S 357 Anmerkung Im Original als Polen bezeichnet es bleibt unklar ob damit sie Sprache oder eine Herkunfts region gemeint ist eine polnische Staatsangeh rigkeit gibt es in diesem Zeitraum nicht Hansen 1996 15 Hansen belegt mit der folgenden Tabelle dass auch die Wohnbev lkerung Preu ens und des Deutschen Reiches weder ethnisch noch sprachlich homogen war denn im Jahr 1905 sprachen 11 0 der preu ischen Untertanen eine andere Muttersprache als Deutsch ca 8 der Reichsb rger verf gten ber eine andere Muttersprache Preu ische B rger bzw Reichsb rger mit nicht deutscher uttersprache ethnische Minderheiten Preu en Muttersprache absolut Polnisch 8 92 Masurisch Kaschubisch 0 19 Sorbisch Wendisch 0 17 Tschechisch M risch 0 28 Franz sisch Wallonisch 0 03 D nisch 139 577 0 37 Litauisch 101 534 0 27 Friesisch 19 885 0 05 Einwohner insgesamt 37 293 324 100 00 Quelle Broesicke Max Volksz hlungsergebnisse von 1905 in Preu en in Zeitschrift des k niglich preussischen statistischen Landesamtes XL VII Jahrgang 1908 Hansen 1996 16 Au erdem zeigt Hansen dass ethnische und sprachliche Heterogenit t nicht allein ein Charakteristikum des historischen Deutschen Kaiserreichs war Hansen zeigt diese
390. n Umsiedler aus Ost und S dosteuropa In Zeitschrift f r osteurop isches Recht Heft 1 6 N F 10 Jahrgang 1943 1 26 In Hansen Georg Gedenken gegen Vertreibung aber welche http babw fernuni hagen de studienin halte module modul 1b dokumente materi 3 ff Stand 10 04 2008 Gogolin Ingrid Chancen und Risiken nach Pisa ber die Bildungsbeteiligung von Migrantenkin dern und Reformvorschl ge In Schieflagen im Bildungssystem Die Benachteiligung der Mi grantenkinder Verlag f r Sozialwissenschaften GWV Fachverlage Wiesbaden 2 berarbei tete und erweiterte Aufl 2006 Gogolin Ingrid Sprachf rderung von Migrantenkindern und Jugendlichen In Schule in der Ein wanderungsgesellschaft Gespr chskreis Migration und Integration Dokumentation im Auf trag der Friedrich Ebert Stiftung 2007 Gogolin Ingrid Der monolinguale Habitus der multilingualen Schule M nster Waxmann 1994 Gogolin Ingrid Neumann Ursula Bilinguale Kinder in der monolingualen Schule Abschlussbericht an die DFG Hamburg 1994 Gogolin Ingrid Sprache und Migration In Hansen Georg Schmalz Jacobsen Cornelia Hrsg Ethnische Minderheiten in der Bundesrepublik Deutschland Ein Lexikon Beck M nchen 1995 481 490 Gogolin Ingrid Neumann Ursula Hrsg Gro stadt Grundschule Waxmann M nster 1997 Gogolin Ingrid Erziehungsziel Zweisprachigkeit Bergmann Helbig Hamburg 1988 Gogolin Ingrid Materialien zu Mehrsprachigkeit F
391. n als eher affektiv als intellektuell denn sie setzen den Zuh rer herab Deswegen k nnten aber auch diese u erungen als egozentrisch bezeichnet werden 50 aber vielmehr in intellektueller nicht in moralischer Hinsicht Aber Kinder wirken bei diesen u erungen eindeutig aufeinander ein wie zum Beispiel bei Streitereien und Ri valit ten 6 Die Befehle Bitten und Drohungen Hier wirkt das Kind ganz klar auf sein Gegen ber ein 7 Die Fragen Nach Piaget fordern die meisten Fragen eines Kindes ein anderes auf eine Antwort zu geben 8 Die Antworten Piaget bezeichnet damit gegebene Antworten auf wirkliche Fragen und auf Befehle Ausgenommen seien Antworten die w hrend eines Dialoges auf Vorschl ge gegeben werden Piaget weist darauf hin dass diese Einteilung rein k nstlich sei Allerdings sollten die Kategorien so objektiv sein dass ein Au enstehender die u erungen der Kinder der selben Kategorie wie die der Forschergruppe zuordnen w rde Piaget hat sich im weiteren Verlauf f r das Ausma des Egozentrismus interessiert und hat besonders die Typen der egozentrischen Sprache untersucht n mlich die Wiederho lung den Monolog und den kollektiven Monolog Bei einem der beobachteten Kinder Lev stellte Piaget fest dass das Verh ltnis von egozentrischer Sprache 0 47 betr gt spontane Sprache Piaget beobachtete dass die beiden 6 Y j hrigen Kinder eine egozentrische Sprache hat ten
392. n als zu sch tzendes Gut betrachtet Bilinguale Modelle haben nach Son ner zwei verschiedene Ausgangspunkte Zum Ersten die Annahme dass die Erstsprache 189 eine grundlegende Bedingung f r den erfolgreichen Zweitspracherwerb also der im Bil dungssystem verwendeten Sprache ist Zum Zweiten dass das Akzeptieren und Achten der sprachlichen Identit t des Kindes ein ethisches und psychologisches Postulat ist vgl Sonner 1985 24 Praktisch bedeutet das f r den Vorschulbereich dass ausl ndi sche und deutsche Kinder in einer Gruppe sind und die ausl ndischen Kinder von mut tersprachlichen Erziehern in ihrer Erstsprache begleitet werden Der Ansatz des Staats instituts f r Fr hp dagogik der von Fthenakis und seinen Mitarbeitern 1985 vorgestellt wurde hat als Ziel den Besuch der deutschen Grundschule oder aber auch einer Schule im Heimatland zu erm glichen Ein ausl ndischer Erzieher zus tzlich zum deutschen Erzieher ist unabdingbarer Be standteil des Modells Allein durch seine Gegenwart erh lt die ethnische Eigenart des aus l ndischen Kindes einen h heren Stellenwert Seine Wirkung als Vorbild und die Kommu nikation zwischen ihm und dem Kind verleihen der kindlichen Identit t Entfaltungsm g lichkeiten und Verst rkung Zugleich ist der ausl ndische Erzieher Tr ger der Spracherzie hung und Vermittler f r die neue und ungewohnte Umwelt und damit auch bei der Einge w hnung in den Kindergarten eine unentbehrl
393. n der Form und dem In halt f hig folgerichtig ber Aussagen nachzudenken an die er nicht oder noch nicht glaubt die er also als reine Hypothesen betrachtet er wird somit f hig aus blo m glichen Wahrheiten die notwendigen Folgerungen zu ziehen was den Anfang des hypothetisch de duktiven oder formalen Denkens darstellt Piaget et al 1986 132 42 3 2 1 2 Die Rolle von Nachahmung Spiel und Traum f r die Sprachent wicklung In seinem Werk Nachahmung Spiel und Traum versucht Piaget eine Br cke zwi schen der intensiv von ihm untersuchten sensomotorischen Aktivit t die f r ihn der Vorstellung vorausgeht und den operatorischen Formen des Denkens zu schlagen Es versteht sich von selbst da diese verschiedenen Probleme die Frage der Rolle die der Sprache zukommt aufwerfen wir werden bem ht sein darzustellen da der Erwerb der Sprache der bung einer Symbolfunktion untergeordnet ist was sich in der Entwicklung der Nachahmung und des Spiels ebenso best tigt wie in der Entwicklung der verbalen Mechanismen Piaget 1975 15 Piaget setzt als Ausgang seiner Arbeit zwei Thesen Die erste These bezieht sich auf das Thema Spiel und die zweite auf das Thema der Nachahmung denn damit kann Piaget nach seiner Meinung kontinuierlich den bergang von der sensomotorischen Assimila tion und Akkomodation zur geistigen Assimilation und Akkomodation die die Anf nge der Vorstellung charakterisi
394. n der sozialen Gruppen VS Verlag Wiesbaden 200 Breuer Hubertus Gro e kleine K pfe http 209 85 135 104 search q cache hMXzgwqgdy_AJ ilab s washington edu news GeoW issenHighlight pdf Patricia Kuhl und HueiMei Liu Manda rin amp hl de amp ct clnk amp cd 2 amp gl de Stand 10 04 2008 Bringuier Jean Claude Jean Piaget Im Allgemeinen werde ich falsch verstanden Aus dem Franz bersetzt von Enrico Heinemann und Reinhard Tiffert Mit einem Vorw zur dt Ausgabe Ausg von May Widmer Perrenoud Europ ische Verlagsanstalt Hamburg 1996 288 Br chner Hans Die Schulpolitik der deutschen Faschisten gegen ber den slawischen Minderheiten 1933 1945 Reihe Beilage der Serbska Sula Bautzen 3 Aufl 1965 Bruner Jerome S Child s Talking Learning to use Language Norton amp Company Inc New York London 1983 deutsche Ausgabe Wie das Kind sprechen lernt Hans Huber Bern 1 Aufl 1987 Bruner Jerome Acts of meaning Cambridge Ma London 1990 In Klann Delius Gisela Sprach erwerb Metzler Weimar 1999 Burgd rfer Friedrich Die Wanderungen ber die Deutschen Reichsgrenzen im letzten Jahrhundert In Allgemeines statistisches Archiv 20 1930 161 196 383 419 537 551 Burt Martina K Dulay Heidi C A New Perspective on the Creative Construction Prozess in Child Second Language Acquisition In Language Learning 24 2 Ann Arbor University of Michi gan 1974 235 278 Burzan Nicole Soziale Ungle
395. n der vorsprachlichen Entwicklungsphase in komplement rem Bezug zu den F higkeiten und Grenzen des Kindes Die Folgen der unterschiedlichen Unterst tzung des Spracherwerbs lassen sich schon bei Kindern im Alter von f nfzehn Monaten beobachten Es gibt einen Zusam menhang zwischen dem Verhalten der Bezugspersonen gegen ber den Kindern und der Schichtzugeh rigkeit der Bezugspersonen vergleiche Kapitel drei Es gibt verschiedene Sprechweisen oder Codes die die Form der sozialen Beziehun gen symbolisieren Die Familie ist die Sozialisationsagentur die eine entscheidende Rolle beim Spracherwerb spielt Die Struktur der Familie l sst sich verschiedenen Klas sen zuordnen und es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Klassenzugeh rig 275 keit und der Sozialisation Dieser Einfluss der Klassenstruktur l sst sich auf die Tiefen struktur der Kommunikation bertragen Wichtig dabei ist dass dieser Einfluss nicht endg ltig und unwiderruflich ist Bernstein kritisiert dass nur einem winzigen Prozent satz der Bev lkerung der Zugang zu den Grundlagen intellektueller Differenzierung und geistigem Wandel erlaubt werde Bernstein definiert zwei verschiedene codes Die Sprechcodes bezeichnete er zun chst als public language und formal language 1961 nderte er die Bezeichnung in restricted restringierten Code und elaborated elaborierten Code Die elaborierten Codes verweisen ihre Benutzer au
396. n des Projekts Bilinguale Bildung Franz sisch im Kindergarten in der Fremdspra che und in Fremdsprachendidaktik geschult vgl Nauwerck 2005 94 ff 254 Bei der Durchf hrung ihrer Untersuchung hat Nauwerck sprachliche Daten mit Hilfe der teilnehmenden Beobachtung verbunden mit Elementen des Partial Holismus und des Lerndisposition Ansatzes gesammelt indem sie in einer Feldstudie Sprachproben durch Tonbandaufnahmen Transkripte Protokolle Tagebuchnotizen gesammelt hat Sie lehnt aus meiner Sicht richtig Sprachtests bei Vorschulkindern ab Sie sieht die Verwendung von Sprachtests im Vorschulalter als problematisch an da es zum einen noch kein gesichertes Grundlagenwissen ber den Erwerb einer Zweitsprache im Vor schulalter gebe und zum anderen gibt sie Apeltauers These an dass m gliche Reaktio nen der Kinder in der besonderen Testsituation anders sind da es sich um eine asymme trische Situation handelt Nauwerck bem ngelt dass bei der Testsituation nur ein Aus schnitt des kindlichen Sprachverm gens getestet werde und dies nichts ber die generel le Sprachf higkeit aussage Nauwerck orientiert sich an der Empfehlung von Apeltauer als Alternativen Sprachtests und Beurteilungsb gen einzusetzen die neben Spontanda ten auch Sprachlernstrategien und Sprechverhalten dokumentieren sollen Au erdem wird bei diesem Verfahren nicht wie bei vielen Tests darauf geachtet M ngel und Un verm gen zu diagnostizieren sondern es wird he
397. n des Sprechers in jeder einzelnen Sprache bedenklich insbesondere aber f r seine Ichwerdung und Charakterbildung vgl Epstein die Vorurteile gegen das Halbblut bertrugen sich nur allzuleicht auf den Sprecher von zwei oder mehr Sprachen Schlie lich wurde das Problem vor allem dort als solches erkannt und benannt wo es auch ein soziales war in zweisprachigen Gebieten Kremnitz 1994 21 Yvan Lebrun und Michel Paradis konstatieren dass die Kontroverse zwischen den Be f rwortern und Gegnern von fr her zweisprachiger Erziehung eine alte Debatte sei In 1808 a German teacher named Jahn warned that bilingual education was likely to entail verbal and cognitive retardedness Just as a child could have only one mother so he could have only mother tongue Jahn argued If he were taught two ore more languages he would not be able to master any of them In addition he would have a confused mind as each of his several languages offered a different world view In Germany especially un der the Nazi regime stress was laid on the sharping force of language and on the definite influence each language exerts on the thinking of those using it This theory had it origins in the Romantic views of such writers as Johann Georg Hamann 1730 1788 Johann Gottfried Herder 1744 1803 and Wilhelm von Humboldt 1767 1835 It culminated in te achings of Weisgerber 1929 and of Schmidt Rohr 1933 Weisgerber contended that the way people
398. n dieser Phase k nnen noch nicht erkennen dass die Menge konstant bleibt sondern sie orientieren sich nur an der Form der Beh lter und folgern daraus dass die Menge der Fl ssigkeit in dem h heren Gef mehr sei Diese Form des Denkens zeigt sich auch wenn man Kindern bis 7 Jahre bittet St cke ihrer Gr e nach in einer Reihe zu ordnen Die Kinder k nnen nach der Theorie Piagets noch keine Gesamtbeziehung herstellen d h sie k nnen immer nur zwei St cke in Be ziehung setzen sie k nnen aber keine Gesamtabfolge bilden wie a lt b lt c Au erdem unterscheidet sich die F higkeit der Klassifizierung je nach Alter Piaget be schreibt dass man wenn man Kinder zwischen 3 und 12 Jahre die Aufgabe stelle Ge 41 genst nde zu klassifizieren drei gro e Etappen beobachten k nne Die j ngsten Kinder beginnen mit fig rlichen Sammlungen das hei t sie ordnen die Gegenst nde nicht nur nach ihrer hnlichkeiten und individuellen Unterschie den sondern stellen sie r umlich in Reihen Quadraten Kreisen usw zusammen so da die Sammlung selbst eine Figur im Raum bildet die als wahrnehmungsm iger oder bild hafter Ausdruck f r die Ausdehnung der Klasse dient Piaget et al 1986 105 Die zweite Etappe bezeichnet Piaget als Etappe der nicht fig rlichen Sammlungen Kinder im Alter von 5 bis 6 Jahren k nnten jetzt scheinbar rational klassifizieren bei genauer Betrachtung w rden sich a
399. n ein Gespr ch ber ihre gemeinsame Handlung Nach Piaget tritt dieser Typ im Zusammenhang mit dem vorherigen Stadium auf Beide Stadien treten demnach im Alter zwischen f nf und sieben Jahren auf vgl Piaget 1979 102 f Stadium III A Zusammenarbeit im abstrakten Denken Nach Piaget sind allein die Gespr che dieses Stadiums einem echten Gedankenaus tausch zuzuschreiben denn die Kinder denken nach Piagets Einsch tzung mehr als sie sagen Piaget geht davon aus dass es bei den Kindern schon bevor sie sieben Jahre alt sind ein Interesse an der Erkl rung von Handlungen und Ph nomenen gebe Die zahlreichen warum der Kinder zwischen drei und sieben Jahren beweisen das Zu diesem Typ rechnen wir die Gespr che die sich auf zwei Punkte beziehen 1 auf die Erkl rung der Dinge und das Motiv der Handlungen 2 auf die Wirklichkeit der Ereignisse Stimmt das Warum usw Piaget 1979 105 Piaget hat nur ein Gespr ch von diesem Typ bei den zwanzig beobachteten Kindern ge funden und erkl rt es damit da das Durchschnittsalter von den Kindern ungef hr sechs Jahre gewesen sei dass das Kind noch zu sehr egozentrisch gepr gt sei und noch nicht in die Phase der Sozialisation des Denkens eingetreten sei vgl Piaget 1979 104 f Piaget und seine Mitarbeiter haben im Maison des Petites nur einen Dialog zwischen einem siebenj hrigen M dchen und einem sechsj hrigen Jungen gefunden der di
400. n fr hen Fremd sprachenerwerb als wichtig an 261 die Erzieherin als Sprachmodell und Vermittlerin der anderen Sprache und Kul tur die Kinder mit ihrer entwicklungspsychologischen Disposition e der angemessen ausgew hlte Sprachvermittlungsansatz mit seiner spezifischen Methodik Quantit t und Qualit t des Inputs ausgerichtet auf die jeweiligen Ziele Eltern und Kindergartentr ger als erweiterter Rahmen Nauwerck 2005 162 Bei ihrer zusammenfassenden Interpretation ihrer Ergebnisse sagt Nauwerck dass eine strikte Trennung beider Modelle dem Angebotsmodell und dem Immersionsmodell nicht grunds tzlich richtig sei Zwar stehe das Angebotsmodell eher f r das fr he spie lerische Sprachenlernen w hrend das Immersionsmodell eher mit einem unbewussten und nat rlichen Sprachenlernen in Verbindung gebracht werde vgl Nauwerck 2005 175 Die Untersuchung zeige aber dass eine so strikte Trennung der Modelle so nicht existiere denn Ritualisierte Sprachspiele Lieder und Reime die sonst eher mit dem Angebotsansatz as soziiert werden kamen auch im Immersionskindergarten regelm ig als integraler Be standteil der Sprachf rderung zum Einsatz Beim Angebotsmodell hingegen entstanden ge legentlich Situationen die als Minikommunikation sowohl zwischen der Erzieherin und den Kindern als auch den Kindern untereinander bezeichnet werden k nnen Folglich sind das Wirksamwerden m tterlicher Sprac
401. n m sse wie dies heute allgemein als unhintergehbare Anforderung an den Lehrerberuf postuliert wird Gogolin 2005 25 Damit wird wie nach Bourdieu ausgef hrt jede Sprachvariet t die nicht dem legitimen Sprachgebrauch entspricht abgewertet und verliert an sozialem Status Das bedeutet auch dass Sprecher der nicht mehr erw nschten Variet t durch ihren Sprachgebrauch auf ihre soziale Position verwiesen werden und es wird eine Sprachbarriere die sich bis heute im Bildungssystem bemerkbar macht geschaffen Wenning gibt als Beispiel die Zunahme des deutschsprachigen Anteils der Bev lkerung in den Kreisen des damaligen Ostpreu ens bei der er darauf hinweist dass man diese mit Vorsicht betrachten sollte da Sprachstatistiken vor einem politischen Hintergrund entstehen und durchaus f r poli tische Interessen genutzt werden k nnen 156 In den Kreisen Es sprachen deutsch pro Hundert der Bev lkerung 1831 1861 1890 1900 1910 Ortelsburg 7 13 24 24 33 Jahannisburg 8 18 23 27 35 Neidenburg 8 17 26 30 40 Lyck 12 21 36 44 54 Sensburg 10 25 29 45 55 Osterode 36 37 48 54 61 L tzen 14 36 52 58 68 Oletzko 16 42 54 64 74 Quelle Leo Wittschell 1926 Die v lkischen Verh ltnisse in Masuren und dem s dlichen Ermland Hamburg 23 25 zitiert nach Hansen 1994a 21 in Wenning 2005 76 Auch wenn diese Statistik die Annahme nahe legen k nnte dass es eine st ndige Zu nahme der deuts
402. n man dann getrost der Initiativkraft den Ambitionen und den Talenten der Migranten und ihrer Kinder berlassen Sie brauchen weder motiviert noch besch tzt betreut belehrt oder gar erzogen werden etwa ber Integrationskurse Ebenso wenig wie man verlangen m sste dass sie sich selbst mit irgendwelchen kollektiven Werten etwa nationaler oder religi ser Art identifizieren m ssten die ber das hinausgehen was dort 139 als Leitkultur selbstverst ndlich ist die Anerkennung der Prinzipien von Liberalit t Indi vidualit t und ausgleichender Gerechtigkeit Esser 2006 554 5 3 Sprachliche Vielfalt Bisher wurde aufgezeigt dass die Gesellschaft in Deutschland eine pluralistische in jeglicher Hinsicht heterogene Gesellschaft ist Migration ist eine Ursache davon aber auch alle Deutschen sind andere Deutsche im Grunde sind alle Deutsche andere Deutsche rothaarige Deutsche krummnasige Deut sche schwarzhaarige Deutsche sozial liberale Deutsche Deutsche italienischer Abstam mung Deutsche rum nischer Herkunft Deutsche an der Wolga in Australien in Tansania und Chile Deutsche die stolz sind deutsch zu sein Deutsche die sich dessen sch men Deutsche mit und ohne deutschen Pa deutsche Juden homo und heterosexuelle Deut sche intellektuelle Deutsche und erzkonservative nationalistische und transnationalisti sche Mit anderen Worten ethnische nationale kulturelle Identit ten
403. n soll aus dem Li tauischen Schulplan Berlin 1809 Humboldt 1963 81 Bd IV 188 f in Gogolin 2005 24 Nach Gogolins Zusammenfassung wohnt dem Allgemeinbildungskonzept das im Vor m rz vertreten wurde die Vorstellung inne dass alle Menschen das hie vorerst alle M nner eine Grundbildung ungeachtet von Stand und Klasse erhalten sollten Dabei sollten auch dem Deutschen bildende Funktion zukommen Das Gymnasium war somit als Schule gedacht die eine grundlegende Bildung vermitteln sollte Zun chst hatten diese neuen Bildungsideen tats chlich eine Aufhebung der St nde zur Folge aber die soziale Ordnung wurde durch das Bildungssystem schnell wieder herge stellt Das Gymnasium erhielt seinen elit ren Charakter und fungierte als Instanz sozia ler Statuszuweisung Dem Deutschen wurde zun chst die Rolle eines Mediums der Ver mittlung von Kenntnissen und eines Instruments begrifflich formaler Verallgemeine rung zugewiesen In der zweiten H lfte des 19 Jahrhunderts erfolgte dann durch die Etablierung der Germanistik als Wissenschaft und des Berufs des Deutschlehrers die Statussicherung des Deutschen Bei einer detaillierten Betrachtung bis zum Jahrhundertende l sst sich auch die Entwick lung eines monolingualen Habitus der Lehrerschaft berhaupt nachzeichnen Die Entste hung des Selbstverst ndnisses n mlich dass ein jeder guter Lehrer ungeachtet seines Fa ches auch ein guter Lehrer der deutschen Sprache sei
404. n un abh ngig vom Niveau der gemessenen Intelligenz Oevermann 1973 94 Um methodische M ngel die Oevermann bei der Untersuchung Bernsteins sah zu ver meiden ging Oevermann bei verschiedenen Punkten anders als Bernstein vor Eine der gr ten Schwierigkeiten sah Oevermann darin dass die von Bernstein untersuchten Kinder auf zwei verschiedene Schulen gegangen sind Damit wurde f r Oevermann nicht klar ob die von Bernstein entdeckten Unterschiede im Sprachverhalten der Kinder wirklich auf das Elternhaus oder einfach nur auf den verschieden erteilten Unterricht der zwei Schulen zur ckzuf hren seien Um dieses in seiner Untersuchung auszuschlie en untersuchte Oevermann nur Kinder in einer Klasse und nahm an dass dann Unterschie de im Sprachverhalten durch das schichtspezifische au erschulische Erziehungsmilieu beeinflusst seien Oevermann hielt das Raster das Bernstein f r die Zuteilung zur Mittel und Arbeiter klasse gew hlt hat f r zu grob und kritisiert So wissen wir nicht ob die Ursache f r die von Bernstein festgestellten Unterschiede im Kommunikations und Erziehungsstil des Elternhauses im Kommunikationsstil am Ar beitsplatz des Vaters in den unterschiedlichen Formen der peer group Beziehungen oder 102 eher generell im Zusammenwirken all dieser Faktoren in dem was man als soziales Kli ma einer Subkultur bezeichnen k nnte zu suchen ist Oevermann 1973 96 Deswegen hat Oevermann
405. n und die Wortwahl vgl Bruner 1987 38 f Jonathan stieg langsam auf das Spiel ein Seine Anteilnahme wurde zwischen dem f nf ten und neunten Monat immer aktiver Die Mutter ging mit ihrem Verhalten darauf ein und variierte ihr Verhalten dementsprechend Die stimmliche Markierung der Mutter w hrend des Spiels wurde immer differenzierter Jonathan schien nach Bruners Mei nung diese stimmliche u erung dann auch zu erwarten denn er blickte vom ver schwundenen Clown zu seiner Mutter und l chelte Langsam begann dann auch Jona than sich stimmlich an dem Spiel zu beteiligen Anf nglich begleitete die Mutter fast jede Konstituente des Spiels stimmlich In dem Ma e wie Jonathan das Spiel meisterte lie die Mutter die stimmliche Begleitung ein zelner Konstituenten weg Jonathan versuchte im Alter von f nf Monaten zun chst den Clown zu fassen dann mit sechs Monate wurde dieser Versuch von undifferenzierten Lauten begleitet Mit sieben Monaten reagierte Jonathan auf den zu erwarteten Spielablauf mit einem L cheln und Lachen Dann im Alter von acht Monaten war Jonathan mit seiner passiven Rolle nicht mehr zufrieden und wollte den Clown selbst verschwinden lassen Mit neun Monaten 65 ber hrte er den Clown und hielt ihn auch selbst in den H nden Zu diesem Zeitpunkt be gleitete er schon immer mindestens eine Komponente stimmlich mit der Mutter Am Ende des neunten Monats wurde ihm das Spiel zu langweilig Allerdings fand er In
406. n vier Sch lergruppen Konventioneller FU einfache IM und drei Schulen DI 1 3 mit doppelter fr her IM Letzte re unterschieden sich im Hinblick auf die anfangs auf Franz sisch entfallende Unterrichts zeit Die wichtigsten Ergebnisse sind Die Entwicklung des Englischen als L1 hatte bei kei ner Variante gelitten Defizite in Mathematik traten nicht auf Das Leistungsniveau im Franz sischen war f r DI 1 und DI 2 fast so gut wie f r die einfache IM DI 3 erbrachte schlechtere Ergebnisse als DI 1 und DI 2 Bei jeder IM Variante war das Leistungsniveau in der Fremdsprache jedoch h her als beim konventionellen FU Wode 1995 67 Der Ansatz des early total immersion Modells wurde von verschiedenen Forschern untersucht Die Kinder waren nach diesem Modell nach mehreren Jahren in der Lage an dem Unterricht in der Zweitsprache so teilzunehmen als w ren sie in der Erstsprache unterrichtet worden Allerdings erreichten die F higkeiten der Zweitsprache nicht das Niveau eines Muttersprachlers denn die Kinder gebrauchten eine einfachere Syntax als die Muttersprachler vgl Lambert Tucker d Anglejan 1974 51 zit nach Graf 183 1987 45 Die Kinder brauchten nach den Untersuchungen von Swain bis zu sieben Jahre um gleichwertige Leistungen wie die monolinguale Vergleichsgruppe zu errei chen vgl Swain 1978 145 Die Kinder zeigten bei dem Immersionsmodell lange ein Defizit bei der Verwendung eines begrifflich gegliederten
407. n zu schaffen so w re es sehr unwahrscheinlich da Geldmit tel verf gbar w ren um sie in dem erforderlichen Umfange zu verwirklichen Bernstein 1972 291 Ein f r mich wichtiger Punkt ist die Frage Bernsteins welche Schlussfolgerungen man nach seinen Untersuchungen f r die Arbeit in Bildungseinrichtungen ziehen k nne Da er konstatiert dass der Sprachgebrauch eng mit der Sozialstruktur verbunden sei kommt er zu zwei m glichen Wegen die eine Ver nderung des Spracherwerbs bedin gen w rden Der erste Weg w re eine Ver nderung der Sozialstruktur der zweite Weg w re eine direkte Einflussnahme auf die Sprechweise Den ersten Weg schlie t Bern stein als M glichkeit von P dagogen bzw des Erziehungssystems aus und h lt dies f r eine politische Aufgabe Der zweite Weg k nnte durch aufgekl rte P dagogen in den verschiedenen Bildungseinrichtungen des Bildungssystems in enger Zusammenarbeit mit den Eltern ein m glicher Weg sein Bernstein warnt aber vor den Gefahren die mit 95 dieser Einflussnahme f r die Kinder der Arbeiterklasse entstehen k nnten Er fordert immer dass die Kinder ihre Selbstachtung nicht verlieren d rften d h P dagogen soll ten ihnen mit Achtung entgegen treten Im Anschluss an Bernstein haben Sch ler und Mitarbeiter weitere Untersuchungen durchgef hrt Einer davon ist Lawton der mit vier Gruppen von je f nf Jungen im Alter von zw lf bzw fast f nfzehn Jahren verschiedene
408. nachzuge hen Au erdem k nnte ein weiterer Kritikpunkt sein dass bei den Schichtmodellen die aus der sozialen Ungleichheit resultierenden Herrschaftsverh ltnisse und das Konflikt potential nicht ber cksichtigt werden und vielmehr von systemstabilisierender Harmo nie und Integration ausgegangen wird Auf der anderen Seite k nnten die Vertreter von Schichtmodellen kritisieren dass die klassenorientierten Ans tze zu sehr auf ein Kriteri um n mlich auf das Kriterium des Eigentums an Produktionsmitteln fokussieren So k nnte man sagen dass diese Ans tze die gesellschaftlichen Verh ltnisse im 19 Jahr hundert gut analysieren k nnen aber auf die Mobilt tsprozesse des 20 Jahrhunderts nicht anwendbar sind vgl Burzan 2003 58 Allerdings k nnte man dieser Kritik ent gegensetzen dass z B Bourdieu das Klassenmodell weiterentwickelt hat indem in sei ner Theorie neben dem konomischen Kapital auch das kulturelle und soziale Kapital eine Rolle spielt und er z B Lebensstile und Milieu etc in seinen Ansatz integriert hat Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten der beiden Richtungen wie die vertikale Untertei lung der Gesellschaft in ungleichheitsrelevante Gruppen und der Idee dass die Zugeh 85 rigkeit zu einer Klasse oder Schicht zu typischen Handlungsorientierungen f hrt vgl Burzan 2003 58 die sich auch auf den Sprachgebrauch auswirken 4 1 Basil Bernstein Bernstein hat sich eingehend mit dem Zusammenhang der spr
409. nalter bis 5 Lernalter ber 5 4 3 Lernalter ber 9 25 15 Bildung Eltern 11 2 Status Eltern 14 6 B cher 16 9 Hauptschule Integrierte Gesamtschule 63 Realschule 81 Gymnasium 151 R 0 07 0 29 0 51 N 25049 24713 24713 Tab 5 3 Die Erkl rung der Leseleistungen Re Anahse der Daten der PISA 2000 Studie OLS Koeffizienten signifikante Ergebnisse kursiv Re Analyse der Daten der PISA 2000 Studie OLS Koeffizienten signifikante Ergebnisse kursiv Es ser 2006 312 Das Modell 1 in der Abbildung zeigt zun chst die bivariaten ethnischen Differenzen verglichen mit den einheimischen deutschen Sch lern als Referenzgruppe Dem nach haben die t rkischen Kinder mit einem Abschlag von 117 Index Punkten des ver wendeten Lesetest die gr ten Leseschw chen die aus Russland und besonders die aus Polen eingewanderten Kinder weisen gute Leistungen auf Ber cksichtigt man aber die migrations und familienbiographischen Hintergr nde ver ndert sich das Ergebnis drastisch Die t rkischen Kinder holen mit einem R ckstand von nur noch 37 Punkten gegen ber den deutschen Sch ler betr chtlich auf und die eth nischen Differenzen verringern sich deutlich Noch interessanter ist dass die Aussied lerkinder sogar noch bessere Ergebnisse aufweisen als die deutschen Sch ler insbe sondere die polnischen Aussiedlerkinder alle Variablen die mit der sozialen Position und der Bildungsn he
410. nd Abstiegskarrieren Heranwachsen der gestellt werden Dann entspricht f rdern und fordern einfach nur der blo en Anerken nung von sozialer Ungleichheit Dann werden Herkunftsunterschiede mit denen die Her anwachsenden in das Erziehungs und Bildungssystem eintreten und die sich wie wir wissen schon dort als manifeste Kompetenz und F higkeitsunterschiede geltend machen nicht mehr als ver nderbar angesehen Bauer Grundmann 2007 116 ff Wenn die sozialstrukturellen Bedingungen die auch den Sprachgebrauch bzw Sprach erwerb beeinflussen nicht betrachtet werden greift ein Sprachf rderungskonzept zu kurz und kann soziale Ungleichheit verst rken Nicht nur die Migrantenkinder weichen von der in den Testungen f r den Vorschulbereich erwarteten Variet t des Deutschen ab Auch die Kinder die durch Dialekte Soziolekte Mischformen Codeswitching etc von dem deutschen Sprachgebrauch der Mittelschicht abweichen gelten in dem Bil dungssystem der Bundesrepublik Deutschland als defizit r Da im Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland der deutsche Sprachgebrauch der Mittelschicht als Norm gesetzt wird verwundert das Ergebnis der PISA Studie dass in Deutschland ein enger Zusammenhang zwischen Elternhaus und erreichtem Schulabschluss besteht nicht Eine rationale P dagogik wie Bourdieu sie entwickelt hat w rde vom Kindergarten bis zu Hochschule selbstverst ndlich nach den sozialen Voraussetzungen ihrer Sch lerin
411. nd kinder nrw sprachfoerderung index php Stand 12 04 2008 Hompage des Ministeriums f r Generationen Familie Frauen und Integration von NRW In den Ta geseinrichtungen f r Kinder in NRW 191 2002 angemeldete ausl ndische Kinder http ww mgffi nrw de pdf kinder jugend tageseinrichtungen zahlen 16 02 pdf Stand 11 11 2007 Hompage des Ministeriums f r Generationen Familie Frauen und Integration von NRW Anteil der ausl ndischen Kinder an der Bev lkerung und in Tageseinrichtungen f r Kinder in NRW 1991 2002 in http www mgffi nrw de pdf kinder jugend tageseinrichtungen zahlen17 02 pdf Stand 11 11 2007 Homepage des D nischen Schulvereins f r S dschleswig http www skoleforeningen org Stand 29 01 2008 Hulstijn Jan Hulstijn Wouter Grammatical errors as a function of processing constraints and expli cit knowledge Language Learning 34 1984 32 43 H ther Gerald Bedienungsanleitung f r ein menschliches Gehirn Vandenhoeck u Ruprecht G t tingen 3 Aufl 2002 Iven Claudia Sprache in der Sozialp dagogik Bildungsverlag EINS Troisdorf 2006 Jacobs Bob Neurobiological Differentiation of Primary and Secondary language acquisition In Studies in Second Language Acquisition 1988 Bd 10 H 3 1988 303 339 Jampert Karin Schl sselsituation Sprache Spracherwerb im Kindergarten unter besonderer Ber ck sichtigung des Spracherwerbs bei mehrsprachigen Kindern Leske Budrich Opladen 2002 Jen Helm
412. nd selbst ernannte Fachleute die L sung der nach der PISA Studie beklagten deutschen Bildungsmisere in einer einseitigen fr hen F rderung der deutschen Sprache Mit der Schlagzeile Jedes f nfte Kind muss zum Deutschkurs wird in dem am 10 08 2007 im K lner Stadt Anzeiger ver ffentlichten Artikel behauptet dass fast ein F nftel aller Vierj hrigen in NRW unzureichende Sprachkenntnisse habe Das habe ein Sprachtest bei den 180 000 getesteten Kindern in diesem Alter die in zwei Jahren ein geschult werden ergeben Der Artikel bezieht sich auf das zur Zeit durchgef hrte Sprachf rderungsprogramm der deutschen Sprache des Landes NRW Als erster Schritt dieses Programms wird die Testung der vierj hrigen Kinder mit dem von der Universi t t Dortmund entwickelten Delfin4 Test in den Kinderg rten vorgenommen Der Test ist in zwei Stufen unterteilt die erste Stufe ist ein Gruppentest bei dem mit dem Spiel Besuch im Zoo die deutsche Sprachkompetenz berpr ft werden soll Sind Kinder bei diesem Test nicht erfolgreich wird ein Einzeltest der als Besuch im Pfiffikus Haus bezeichnet wird durchgef hrt Fallen die Kinder durch die Tests m ssen sie zur deut schen Sprachf rderung Das F rderungsprogramm f r die als defizit r getesteten Kinder besteht bisher aus Empfehlungen von der f r das Konzept verantwortlichen Professorin Fried und aus einem Verweis auf andere F rderungskonzepte Grunds tzlich obliegt die Konzept
413. nde Ausgangspunkte Es gibt verschiedene M glichkeiten auf die in Deutschland real existierende sprachli che Heterogenit t von Kindergruppen zu reagieren Man kann diese Heterogenit t als Bedrohung empfinden und sie durch Homogenit tskonzepte bek mpfen oder man kann die Heterogenit t der Kindergruppen also auch die sprachliche Vielfalt der Kinder als Gewinn und als Ressource von Wert betrachten Mehrsprachigkeit ist f r die kognitive Entwicklung von Vorschulkindern wertvoll Wenn mehrere Sprachen schon im Vor schulalter erworben werden weisen alle erworbenen Sprachen den Charakter der Erst sprache auf d h es gibt die M glichkeit mehrere Sprachen als Erstsprachen zu lernen Diese M glichkeit bietet nicht nur den so genannten Migrantenkindern Chancen auch die so genannten deutschen Kinder sollten diese Chance des Erwerbs von mehreren Erstsprachen erhalten Alle in Deutschland lebenden Kinder im Vorschulalter sollten eine mehrsprachige F rderung erhalten Jedes Kind hat unabh ngig davon ob es einen deutschen Pass hat aus sozial schwa chen Verh ltnissen kommt hochbegabt ist etc im Hinblick auf Chancengleichheit ein Recht auf F rderung Das schlie t jedes Kind mit ein das von dem im deutschen Bil dungssystem gesetzten Normalit tskonstrukt des richtigen Kindes abweicht Das Nor malit tskonstrukt bedeutet dass dieses Kind m nnlich und gesund ist aus der b rgerli chen Mittelschicht stammt die de
414. nder die nach Bernstein dem restringierten Code zuge teilt werden niemals differenziert sprechen sondern es kommt immer auf den kontextu ellen Rahmen an Es bedeutet nach der Theorie Bernsteins nur dass die differenzierte ren Ausdrucksmuster einfach im Sozialisierungsprozess des Kindes in seiner Familie seltener gebraucht werden vgl Bernstein 1972 286 Da die Subkultur oder Kultur durch die Formen ihrer sozialen Integration einen restrin gierten Code bewirkt bedeutet jetzt aber nicht da das daraus folgende Ausdrucks und Bedeutungssystem sprachlich und kulturell depriviert ist da die Kinder der Schule nichts anbieten k nnen da ihre eigenen Vorstellungen nicht bedeutsam sind Bernstein 1972 290 Vielmehr m sse der Lehrer Erzieher in der Lage sein die Sprache und auch eventuell den Dialekt des Kindes zu verstehen anstatt zu versuchen den Sprachgebrauch des Kin des grunds tzlich zu ver ndern Deswegen sollte keine kompensatorische Erziehung sondern schlichtweg Erziehung in den Bildungseinrichtungen stattfinden Im Gegensatz zu der Anpassung an die Norm der Mittelklasse w rde dann eine individuelle Erzie hung der Kinder stattfinden Trotz dieser Forderungen sieht Bernstein durchaus die Problematik dass das Erzie hungssystem durch die gesellschaftlichen Machtverh ltnisse beeinflusst ist wie wir bis jetzt noch ber keine Theorie verf gen die uns in die Lage versetzt opti male Lernumgebunge
415. ndern und dessen Erwerb zu zeigen dass Sprechen kulturell gepr gt ist Bruner geht davon aus dass Kinder zun chst nat rlich signalisierten was sie m chten indem sie anf nglich ihre W nsche und ihren rger durch Schreien zum Ausdruck br chten Nach Ricks k nnen M tter schon wenn die Kinder drei bis vier Monate alt sind das Schreien differenzieren Laut Bruner erfolgt im Alter von acht Monaten ein Wandel denn das Kind zeigt nun was es m chte Bruner bezeichnet diesen Versuch als ziem lich sozialisiert Die Gespr chs Aspekte des Bittens beginnen sich zu entwickeln bevor das Bedeutungs element dazutritt Solange die Mutter die entsprechende Bedeutung aus dem Kontext er schlie en kann pa t das Kind sein Schreien einfach den von der Mutter aufgestellten Rahmenbedingungen an Verbot des unb ndigen Schreiens Warten da man aufgenom men wird usw Aber sobald das Kind in der Lage ist nicht nur zu signalisieren da es et was will sondern auch was es will macht die Konventionalisierung viel schnellere Fort schritte Bruner 1987 77 Bruner differenziert das Bitten nach den Beobachtungen der Kinder in drei Haupttypen 1 Das Erbitten eines Gegenstandes 2 Die Einladung 3 Bitte um Hilfe vgl Bruner 1987 78 70 Beim ersten Typ fragt das Kind zun chst nach sichtbaren Gegenst nden sp ter dann nach Gegenst nden die nicht mehr in seinem Gesichtsfeld liegen Beim zweiten Typ bittet
416. ne deutschen Pass Deutschland war und ist mit seiner sozialen sprachli chen kulturellen und ethnischen Vielfalt eine pluralistische Gesellschaft auf die man sich einstellen m sste Alle Menschen sind mit Migration konfrontiert selbst wenn sie selber nicht migrieren da sich L nder als Einwanderungs und Auswanderungsl nder stetig ver ndern Es geh rt zu den verbreitetsten und hartn ckigsten Irrt mern in den Einwanderungsge sellschaften die Thematik Sprache und Migration ber hre nur Probleme der gewanderten Minderheiten selbst Die sprachliche Lage der se haften Mitglieder der Majorit t sei nicht von nderungen betroffen und daher reichten auch L sungen aus die allein an die Min derheiten gerichtet sind und die berbr ckung ihrer Sprachschwierigkeiten intendieren Doch ist dies eine entschieden verk rzte Sichtweise die sprachliche Gesamtlage der hiesigen Gesellschaft ist von migrationsbedingten Ver nderungen betroffen Daher sind L sungsversuche die den bergangs und Ausnahmecharakter ge nderter sprachli cher Verh ltnisse postulieren kurzsichtig und von geringer Erfolgschance Gogolin 1995 481 Esser weist darauf hin dass der Kern jeder nachhaltigen Integration sowohl f r die Mi granten als auch f r die Aufnahmegesellschaft die Platzierung zumindest der Folgege neration auf attraktive Positionen auf dem ersten Arbeitsmarkt und in den ffentlichen Institutionen sei Dabei bildet
417. ne hochdeutsche Sprache und versteht es in dieser sein Interesse zu artikulieren Gogolin 1991 45 Her vorhebung N W in Wenning 2005 117 In der Zeit des Vorm rz von 1815 bis 1848 ergab sich nach Gogolin somit eine Ver n derung der Idee von Bildung Das Latein verlor in der Schulbildung an Bedeutung und das Deutsche wurde wesentlich f r die Bildung von Abiturienten Das Gymnasium hatte zu dieser Zeit seinen heutigen elit ren Charakter noch nicht denn es war zu dieser Zeit vielmehr als berufsst ndische Einheitsschule gedacht Gogolin bezeichnet das Gymnasi um als Gelenkstelle zwischen Elementarschule und der Universit t oder einem ande ren beruflichen Werdegang Die Kinder verschiedener st dtischer Schichten die nicht alle eine anschlie ende universit re Ausbildung anstrebten besuchten das Gymnasium Damit war das Gymnasium eine moderne Schule die wie heute zum Beispiel in Schweden zu einer allgemeinen Grundbildung f hren sollte und erst nach dem Ab schluss dieser sollte eine Spezialisierung stattfinden 155 Der allgemeine Schulunterricht geht auf den Menschen berhaupt Dieser gesamte Unterricht kennt daher auch nur ein und dasselbe Fundament Denn der gemeinste Tage l hner und der am feinsten Ausgebildete muss in seinem Gem th urspr nglich gleich be stimmt werden wenn jener nicht unter der Menschenw rde roh und dieser nicht unter der Menschenkraft sentimental chim risch und verschroben werde
418. nem Risiko ausgesetzt sind was sich nach der deutschen Ge schichte auch annehmen lassen k nnte Gogolin interpretiert den Begriff der Risiko gruppe indem sie feststellt dass das Leben in mehr als einer Sprache f r ein Kind das in Deutschland zur Schule geht im Normalfall nichts Gutes bedeute es sei eine der Ur sachen f r die anhaltende Bildungsbenachteiligung von Zuwandererkindern in deut schen Schulen vgl Gogolin 03 02 2005 Interessant an dieser Diskussion ist dass die nach dem ius sanguinis deutschen Kin der als unsere Kinder bezeichnet werden w hrend die anderen Kinder die Risiko gruppe irgendwie an unsere Kinder angepasst werden m ssen Diese Diskussion f hrt sich selbst ad absurdum da sp testens bei der Vorlage der statistischen Daten deutlich wird dass unser Land keine ethnische Homogenit t keine Einsprachigkeit und keine kulturelle Homogenit t aufweist Um deutlich zu machen wie kurz der An satz greift der die angebliche Homogenit t also auch sprachliche Homogenit t wieder herzustellen versucht wird im folgenden Kapitel auf das Thema Migration eingegan gen Es soll belegt werden dass die Grunds tze des Nationalstaats die die ethnische kulturelle und gerade sprachliche Homogenit t der Bev lkerung unterstellen schon im mer eine Fiktion gewesen sind Als eine Ursache der Heterogenit t unserer Gesellschaft wird der Themenbereich Migration in dieser Arbeit behandelt de
419. nen Sprachfor men sind also nicht nur rein sprachwissenschaftlich auf die Unterschiede der Gramma tik Syntax etc zu beschr nken die Unterschiede zeigen aus soziologischer Sicht ein Machtgef lle das soziale Ungleichheit widerspiegelt vgl Bourdieu 1990 30 F r Bourdieu bedeutet sprechen sich einen der Sprachstile anzueignen der bereits vor handen ist und in der Hierarchie der Sprachstile die ein Abbild der Hierarchie der ent sprechenden sozialen Gruppen ist eingeordnet ist Es reicht auch nicht die Grammati kalit t einer Sprache perfekt zu beherrschen um geh rt zu werden vielmehr geht es 152 darum wie man die Sprache habituell gebraucht damit man geh rt wird denn Sprecher ohne legitime Sprachkompetenz seien in Wirklichkeit von den sozialen Welten in de nen von dieser Kompetenz ausgegangen wird ausgeschlossen oder sogar dazu verurteilt zu schweigen vgl Bourdieu 1990 32 Nicht die im biologischen Erbgut angelegte universelle also ihrem Wesen nach nicht di stinktive Sprachf higkeit ist also selten sondern diejenige Sprachkompetenz die man braucht um die vom sozialen Erbe abh ngige legitime Sprache zu sprechen die die sozia len Unterschiede in die genuin symbolische Logik der differentiellen Unterschiede oder mit einem Wort in die Logik der Distinktion bersetzt Bourdieu 1990 32 Der Distinktionsprofit f r eine Sprachvariet t ergibt sich nach Bourdieus Auffassung auch nur daraus dass
420. nen die M tter zugeteilt werden und dem Spracherwerb des Kindes 82 So haben M tter die in Spielsituationen mehr mit ihrem S ugling sprechen Kinder mit gr erem Vokabular Smolak amp Weinraub 1983 Ethnografische Vergleichsstudien zeigen da wenig ausgebildete M tter aus konomisch benachteiligten Schichten seltener mit ih ren S uglingen sprechen als gut ausgebildete M tter aus der Mittelschicht und da Kin der ein kleineres weniger differenziertes Vokabular entwickeln Schachter 1979 Einen po sitiven Zusammenhang zwischen dem Umfang des m tterlichen Sprachangebots und dem kindlichen Wortschatz zeigt auch eine neuere L ngsschnittstudie an 22 S uglingen von 14 bis 26 Monaten Huttenlocher et al 1991 sowie eine Untersuchung von 1 bis 2 j hrigen Zwillingen Tomasello Mannle amp Kruger 1986 Papou ek 1994 170 f Im folgenden Kapitel werde ich nun der von Mechthild Papousek schon angesproche nen These nachgehen dass Sprache klassen bzw schichtspezifisch gepr gt ist 83 4 Klassenspezifischer und schichtspezifischer Sprachgebrauch In diesem Kapitel wird beschrieben dass der Erwerb und somit auch der Gebrauch von Sprache durch die soziale Lage beeinflusst wird Es gibt daf r verschiedene Modelle die in verschiedene wissenschaftliche Str nge einzuordnen sind Bevor auf den Sprach erwerb bzw Sprachgebrauch eingegangen wird werden die verschiedenen Modelle kurz voneinander abgegrenzt Die
421. nen und Sch ler fragen und den Schein der Chancengleichheit nicht gerade dadurch ze mentieren dass die unterschiedlichen Voraussetzungen vielleicht durchaus in wohlwol lender Absicht ignoriert werden Sie h tte die Vorspr nge nicht vorauszusetzen die die Kinder des Bildungsb rgertums mitbringen sondern sie zu reflektieren und die Differenz systematisch in die Curricula einzubeziehen Bolder Steinr cke 2001 12 1 Menschen wohnen gew hnlich in einer H hle und sind von Kindheit an so gefesselt berichtet Platon da sie vor sich auf der hinteren H hlenwand nur Schattenbilder sehen k nnen Das ist die Ausgangslage der H hlen bewohner Gefesselt sind die Griechen des 4 vorchristlichen Jahrhunderts z B von den Schattenbildern Homers und der Trag diendichter Griechenlands deren Thema nicht die ideenhafte Gestalt der Wirklichkeit ist sondern die Sagen und M rchen verk ndigen welche die vortragenden Rhapsoden ohne eigenes Nachdenken von anderen bernommen haben Gebunden an die Meinungen doxa der Rhapsoden und der Dichter f hlen sich die Grie chen der damaligen Zeit wohl und bemerken nicht da sie gekettet bleiben an die Ansichten eikasia der ande ren Meinung doxa nennt Platon das F rwahrhalten von Ansichten die nicht wirkliche Einsichten sind Die Ansicht eikasia ist die Anschauungsweise die sich auf die sinnliche Welt der dunklen Schatten st tzt die sich laufend ver ndern
422. nes Amtes an jenem Verm gen das den Ausdruck jedweden Gedankens oder Gef hls gestattet an der Sprache Kinder die diese Sprache kaum kennen oder gar Dialekt und Patois sprechen lehrt er die eine und einzige klare und geregelte Sprache und weckt bei ihnen eben damit ganz nat rlich die Neigung die Dinge gleich zu sehen und zu empfinden so arbeitet er am Aufbau des gemeinsamen Be wu tseins einer ganzen Nation Bourdieu 1990 25 Das Bildungssystem hat einen wichtigen Beitrag zur Durchsetzung der Nationalsprache geleistet indem dort die vom legitimen Sprachgebrauch abweichenden Mundarten ge zielt abgewertet wurden Kremnitz verweist darauf dass es auch neben der Schule ande re Wege der Alphabetesierung gegeben habe und dass diese Wege auch heute noch Pra xis seien Allerdings haben diese Sprachen einen anderen gesellschaftlichen Wert als Sprachen die es wert sind im Erziehungssystem ber cksichtigt zu werden So hatte das Okzitanische in Frankreich noch einen wesentlich h heren Stellenwert zu der Zeit als nur kleine Gruppen mit dem Bildungssystem in Ber hrung kamen als heute wo je des Kind in Frankreich in der Schule das richtige Franz sisch lernt vgl Kremnitz 2005 46 f Nach Bourdieu arbeiteten aber die Inhaber der nun unerw nschten Sprach variet t selbst an der Entwertung mit da sie glaubten nur durch den Gebrauch der legi timen Sprache zum Beispiel in den schwach industrialisierten Regionen Arbeit zu er
423. ng des Landes Brandenburg 4 Abschnitt Rechte der Sorben Wenden Artikel 25 1 Das Recht des sorbischen Volkes auf Schutz Erhaltung und Pflege seiner nationa len Identit t und seines angestammten Siedlungsgebietes wird gew hrleistet Das Land die Gemeinden und Gemeindeverb nde f rdern die Verwirklichung dieses Rechtes insbesondere die kulturelle Eigenst ndigkeit und die wirksame politische Mitgestaltung des sorbischen Volkes 2 Das Land wirkt auf die Sicherung einer Landesgrenzen bergreifenden kulturellen Autonomie der Sorben hin 3 Die Sorben haben das Recht auf Bewahrung und F rderung der sorbischen Spra che und Kultur im ffentlichen Leben und ihre Vermittlung in Schulen und Kinder tagesst tten 4 Im Siedlungsgebiet der Sorben ist die sorbische Sprache in die ffentliche Beschrif tung einzubeziehen Die sorbische Fahne hat die Farben Blau Rot Wei 5 Die Ausgestaltung der Rechte der Sorben regelt ein Gesetz Dies hat sicherzustel len da in Angelegenheiten der Sorben insbesondere bei der Gesetzgebung sorbi sche Vertreter mitwirken Verfassung des Landes Brandenburg vom 20 August 1992 Gesetz ber die Rechte der Sorben im Freistaat Sachsen S chsisches Sorbengesetz S chs SorbG Vom 31 M rz 1999 Der S chsische Landtag hat am 20 Januar 1999 das folgende Gesetz beschlossen Pr ambel In Anerkennung des Willens des sorbischen Volkes das in der Nieder und Oberlausitz sei ne anges
424. ng zur Solidarit t verweist darauf da wir nicht allein auf der Welt sind sondern gemeinsam mit anderen leben da wir Schw chere sch tzen Andersartige nicht diskriminieren Mitmenschen mit H me berziehen oder dem Spott aussetzen dass wir nicht nach unten treten nicht bel nachreden auf Fairplay achten Kompetenz bedeu tet Bildung Wissen Bef higung Man braucht Kompetenzen um in komplexen Realsitua tionen sachangemessen handeln zu k nnen Als jene Ziele Ende der sechziger Anfang der siebziger Jahre formuliert wurden war die Zeit durch eine st rmische Auseinanderset zung der j ngeren Generation mit jenen Teilen der lteren Generation gepr gt die unter Berufung auf Sekund rtugenden den Nationalsozialismus mitgetragen hatten Zimmer 2005 14 f Jampert sieht eine klare Korrespondenz zwischen dem Ansatz Sprache als Basiskompe tenz f r die Gestaltung von Lebenssituationen oder Schl sselsituationen als wesentlich zu sehen und dem Situationsansatz der bedeutet dass Lernen und Experimentieren in Situationen passieren sollte die f r Kinder von Bedeutung sind Jampert sieht Sprach f rderung so dass die Schl sselsituation Sprache als Anregung dient Sprache in ih ren spezifischen Erscheinungen bei den Kindern zu sehen Die Kinder k nnen so ani miert werden ihre sprachliche Kompetenz einzusetzen und weiterzuentwickeln Spra che spiele bei allen Schl sselsituationen eine Rolle k nne aber
425. nge angenommen sondern es lernt auch besser mit anderen kognitiven Aufgaben umzugehen De Bleser 2006 57 Ein Fazit k nnte sein dass nicht nur die so genannten Migrantenkinder in Deutsch land Deutsch lernen m ssen sondern alle Kinder sollten mehrsprachig aufwachsen und zwar schon bevor sie drei Jahre alt sind denn Mehrsprachigkeit macht nach De Bleser schlau Interessant sind auch die Untersuchungen von Kuhl und Liu am Institute for Learning and Brain Sciences der Universit t Washington die mit Vorlesen versuchen das poly glotte Talent der Kinder das sie mit auf die Welt bringen zu bewahren Wo men yao jiang yi ge gu shi wird neun Monate alten amerikanischen Kindern in Form einer Kindergeschichte in der chinesischen Hochsprache Mandarin von der Kognitionswis senschaftlerin Huei Mei Liu vorgelesen Mit diesen Versuchen eruieren die beiden For scherinnen ob sich die F higkeit den Lauten fremder Sprachen aufmerksam zu folgen l nger bewahren l sst vgl Breuer 10 04 2008 Ergebnis der Untersuchungen ist dass 244 Babys die ihr Geh r bereits der englischen Sprache angepasst hatten nach nur zw lf Sitzungen neue neuronale Netzwerke im Gehirn entwickelten oder alte reaktivierten Demnach wissen Babys bei der Geburt weit mehr ber Sprache als wir jemals geglaubt h tten Neugeborene gehen bereits weit ber die eigentlichen physikalischen T ne hinaus die sie h ren und teilen sie
426. ngen Darauf folgten die Gastarbeiter aus Italien dann aus Jugoslawien und danach aus der T rkei Sp ter spiel ten wenn auch von der Zahl geringf giger als die Nicht EG Staaten die au ereurop i schen L nder eine Rolle Zun chst waren die nach Deutschland Zugewanderten Arbeits kr fte zum gr ten Teil M nner In der Folgezeit gab es dann eine Normalisierung d h Ehegatten zogen aus den Heimatl ndern nach und Kinder kamen in der Bundesre publik Deutschland zu Welt vgl Thr nhardt 1993 7 129 Seit den Jahren 1988 und 1989 ergab sich wieder die M glichkeit der Aufnahme der traditionellen Wanderungsbewegungen zwischen Ost und Westeuropa In diesem Zeit raum war die Binnenwanderung quantitativ bedeutender als die Einwanderungs und Auswanderungszahlen denn in den letzten vier Jahrzehnten verlegten jeweils zwischen 35 Millionen in den 1960er Jahren und 27 Millionen Personen in den 1980er Jahren ih ren Wohnsitz in eine andere Gemeinde Die Binnenwanderung ist seit der Zwischen kriegszeit r ckl ufig Laut Wenning ist die Migarationsentwicklung Deutschlands im Vergleich mit anderen europ ischen L ndern kein Sonderfall In den Jahren 1991 bis 1993 gab es in Deutschland mehr Zuz ge von Ausl ndern als Fortz ge Eine wesentli che Ursache daf r war der Zusammenbruch der sozialistischen Staaten und die daraus resultierende leichtere M glichkeit der Ausreise Ein anderer Grund war der Krieg im ehemaligen Jugoslawien der die F
427. nguistics across cultures University of Michigan Press Ann Arbor 1957 Lado Robert Moderner Sprachunterricht Eine Einf hrung auf wissenschaftlicher Grundlage Hue ber M nchen 1969 55 73 Lambert Wallace E Tucker Richard G Bilingual Education of Children Newbury House Publish ers Inc Rowley Massachusetts 1972 Lambert Wallace E Tucker Richard G d Anglejan Alison A innovative approach to second lan guage learning The St Lambert Experiment In Carey Stephen T Bilingualism Bicultur alism and Education Edmonton 1974 47 53 294 Lambert Wallace E Some cognitive and sociocultural consequences of being bilingual In Alatis James E Ed International Dimensions of Bilingual Education Georgetown UP Washing ton D C 1978 Lambert Wallace E Die zwei Gesichter zweisprachiger Erziehung In Swift James Hrsg Bilin guale und multikulturelle Erziehung K nighausen und Neumann W rzburg 1982 Lauren Christer Die Fr herlernung mehrerer Sprachen Theorie und Praxis bers aus dem Schwe dischen von Silke Rose ALPHA amp BETA Verlag Meran Lauben 2006 Lawton Denis Soziale Klasse Sprache und Erziehung P dagogischer Verlag Schwann D sseldorf 3 Aufl 1973 Lebrun Yvan Paradis Michel To be or not to be an early bilingual In Lebrun Yvan Paradis Michel Ed Early bilingualism and child development Swets amp Zeitlinger BV Lisse 1984 9 19 Lenneberg Eric H Biolog
428. niversalgram matik zu konstruieren eine Theorie der feststehenden und invarianten das menschliche Sprachverm gen konstituierenden Prinzipien sowie der mit ihnen verbundenen Variations parameter Wir k nnen dann die einzelnen Sprachen letztendlich herleiten indem wir die Parameter in der einen oder anderen Weise festlegen Dar ber hinaus k nnen wir bei Ge gebenheiten des Lexikons das ebenfalls den Prinzipien der Universalgrammatik gehorcht und sobald die Parameter auf eine bestimmte Weise festgelegt sind erkl ren warum die S tze der in Frage stehenden Sprachen die Form und Bedeutung haben die sie tats chlich haben indem wir ihre strukturierten Repr sentationen aus den Prinzipien der Universal grammatik ableiten Chomsky 1996a 131 Die LAD Konzeption ist nach Klann Delius an zwei Punkten kritisiert worden 1 Das Hypothesenverwertungsverfahren aber auch das Hypothesenbildungsverfahren sind unzureichend bestimmt Damit l t sich in dem Modell nicht erkl ren wie es zu den systematischen Entwicklungsabfolgen im Spracherwerb kommt Das Kind w hlt ja nicht einfach die korrekte Struktur aus dem Input aus Es konstruiert die korrekten Strukturen in einem Lernproze Dieser Lernproze verl uft ber eine Reihe von Zwi schenstufen d h es gibt offenbar eine Abfolge von Hypothesenbildungen Warum aber bestimmte Hypothesenbildungen systematisch vor anderen auftreten kann das LAD Modell nicht erkl ren 2 Mit dem LAD Mode
429. nlichkeitsentwicklung Das Plus an Sprache f rdert das Denkverm gen das Erlernen weiterer Sprachen wird erleichtert Tore zu anderen Kulturen ffnen sich All diese Vorz ge werden ihrem Kind in einer WITAJ Kindertagesst tte oder Gruppe im sorbischen Siedlungsgebiet Sachsens und Brandenburgs geboten Spielend kann sich das Kind dort zus tzlich zu seiner Muttersprache die sorbische Spra che praktisch als zweite Muttersprache aneignen Erfahrene Erzieherinnen arbeiten nach einer Methode der nat rlichen Sprachvermittlung die sich international bew hrt hat Die Wissenschaft nennt sie Immersion http www witaj projekt de deutsch projekt pro jekt_d htm Stand 31 08 2007 216 1991 wurde der Sorbische Schulverein SSV e V gegr ndet und damit begann die Su che nach Wegen einer effektiven und dauerhaften Vermittlung der sorbischen Sprache Der Verein besch ftigte sich mit den Wegen des Spracherhalts der d nischen Minder heit in Schleswig Holstein aber vor allem mit dem DIWAN Modell zum Erhalt des Bretonischen einer keltischen Sprache die vor hundert Jahren noch von der gesamten Landbev lkerung in der Niederbretagne gesprochen wurde heute aber in Gefahr ist aus zusterben Bei diesem Modell wird mit der an einer anderen Stelle dieser Arbeit bereits vorgestellten Methode der Immersion gearbeitet d h die Kinder tauchen praktisch in das Bretonische ein Diwan ist das bretonische Wort f r Keim und die von dem DIWA
430. nstitutionen des Bildungssystems Deswegen sprechen Bourdieu und Passeron von der Illusion der Chancengleichheit Ein Kind das die im Bildungssys tem aufgegriffene legitime Sprache in seiner Familie nicht erwirbt kann sich noch so sehr bem hen es wird nicht die sprachlich richtigen Antworten geben k nnen Das Bil dungssystem verlangt von den Kindern dass sie das bereits besitzen sollten was das Bildungssystem nicht vermittelt Bourdieu fordert dass die Sprache der Bildungsinstitu tionen durch die im Bildungssystem t tigen Personen als Technik an alle vermittelt wer den sollten damit sich die Chancen der Kinder angleichen k nnen Fasst man die Erkenntnisse Bourdieus zusammen so wird deutlich dass der Sprachge brauch bereits im Vorschulbereich gef rdert werden m sste damit Kinder dann mit m glichst gleichen Startvoraussetzungen in das zukunftsbestimmende Bildungssystem eintreten k nnten Allerdings hilft keine Vorverlagerung schulischer Strukturen die die 274 Auslese nur noch fr her geschehen l sst sondern im Vorschulbereich sollte die M g lichkeit der wirklichen F rderung zur Chancengleichheit genutzt werden vergleiche Kapitel zwei Nach der Analyse verschiedener Spracherwerbstheorien der Positionen des Nativismus in Abgrenzung zum Behaviorismus des Kognitivismus und des Interaktionismus Kann man zusammenfassend sagen dass nach heutigem Erkenntnisstand der Spracherwerb in der selbst organisierten
431. nt an diesem Konzept ist dass Sprachf rderung in allen Formen der Bildungs stufen vom Elementarbereich bis zur Berufsausbildung ber cksichtigt wird Au erdem ist wichtig dass in dem Projekt durch den Kontakt mit Partnern wie den Eltern oder Migrantengemeinschaften die Vielsprachigkeit der Kinder zur Quelle der Begegnung mit Sprachen und der F rderung von Zwei oder Mehrsprachigkeit bei allen Kindern oder Jugendlichen werden soll vgl Gogolin 2007 23 Abbildung 18 Modellprogramm F rMig Das Modellprogramm F rMig besitzt den folgenden Aufbau Durchg ngige Sprachf rderung Arbeitswelt Berufsausbildung Au erschulische Partner z B Eltern Betriebe Vereine Pi E Deutsch Fremdsprachen Herkunftssprachl Unterricht I ll Sekundarbereich Au erschulische Partner z B Eltern Bibliothek Vereine m E Deutsch Fremdsprachen Herkunftssprachl Unterricht I ll Primarbereich Au erschulische Partner z B Eltern KITAS Vereine n Deutsch Englisch Herkunftssprachl Unterricht Buepu ryde HoiqsHunpj g Jap uy fi Elementarbereich Gesamtsprachencurriculum und Kooperationen Gogolin 2007 23 264 Von dem F rMig Modell das sich mit seinem Titel zun chst erst einmal an die Mi granten richtet kann man lernen dass die Vielsprachigkeit der Migrantenkinder dazu genutzt werden k nnte dass alle Kinder mehrsprachig aufwachsen k nnten Dann soll ten aber in dem Projekt a
432. ntersuchung ist es die Wahrscheinlichkeit f r den Besuch einer Hochschule in Abh ngigkeit zu dem Beruf der Eltern zu ermitteln Es wird z B die Wahrscheinlichkeit des Studiums von Landarbeiterkindern untersucht Dazu wird nicht allein ihr relativer Anteil an der Gesamtzahl der Studenten ber cksich tigt sondern es wird auch die Gr e der Berufsgruppe der Landarbeiter im Gesamt der Bev lkerung beachtet Hinzu kommt als zweite Gr e zur Berechnung der Wahrschein lichkeit des Hochschulbesuches die Zahl der neu immatrikulierten Landarbeiterkinder und somit wird nicht allein die Gesamtzahl der studierenden Landarbeiterkinder ber ck sichtigt Ein Ergebnis ist dass die Aussichten auf ein Hochschulbesuch f r den Sohn eines F h rungskaders achtzigmal gr er ist als f r den Sohn eines Landarbeiters und vierzigmal gr er f r den Sohn eines Arbeiters als f r den Sohn eines Landarbeiters vgl Bour dieu Passeron 1971 20 Nach den Untersuchungen von Bourdieu und Passeron spielt die soziale Herkunft nicht nur bei dem Zugang zur Hochschule eine Rolle sondern sie hat auch Einfluss auf die Art und Weise des Studiums So h ngt die Wahl des Studienfaches mit der Klassenher kunft eng zusammen Unterpriviligierte Studenten studieren h ufiger F cher mit weni ger Prestige nur 3 6 Prozent der neu immatrikulierten Landarbeiters hne studierten im Vergleich zu 15 Prozent der neu immatrikulierten S hne von Freiberuflern und F h rungskad
433. o blem der berwindung des kindlichen Egozentrismus zugunsten von sozialisiertem Ver halten Egozentrismus ist Piagets Generalnenner f r kindliche Insuffizienz die eigene Per spektive aufgeben und den Standpunkt des anderen einnehmen zu k nnen Entsprechend ist kindliche Sprache monologisch und nicht zu dem Zweck ge u ert vom Gegen ber ver standen zu werden Diese generelle Unf higkeit differenzierte Perspektiven einzunehmen konstatiert auch Wygotsky und er vermerkt ebenso wie Piaget den Abfall der egozentri schen Sprache um das sechste Lebensjahr Jedoch unterscheiden sich beide Autoren in der Auslegung grundlegend F r Piaget wandelt sich die egozentrische Sprache in eine so 61 zialisierte Die damit vollzogene Gleichsetzung von egozentrisch und vor sozialisiert ist es die Wygotsky ablehnt Urspr ngliche Sprache des Kindes versteht er als rein sozial Erst sp ter differenziert sich nach Wygotskys Sicht kindliche Sprache ihrer Funktion nach in eine egozentrische und eine kommunikative wobei die egozentrische Sprache ein ber gangsstadium von sozialer Sprache zum sprachlichen Denken zur inneren Sprache ist List 1973 82 3 3 Der interaktionistische Ansatz Wygotski hat an der kognitivistischen Theorie Piagets kritisiert dass die Sprachent wicklung nicht von den realen Situationen getrennt sprich auch nicht ohne die Bezugs personen betrachtet werden k nne Auf diese Tatsache beziehen sich die inter
434. och stillschwei gend aber umso nachdr cklicher abverlangte Preis f r den Eintritt in ihr Universum Bourdieu 1994 57 Welche Sprache oder welcher Sprachgebrauch zum legitimen Sprachgebrauch erho ben wird h ngt stark mit gesellschaftlichen Machtinteressen zusammen Der gesell schaftliche Standort eines Menschen bestimmt ob sein Sprachgebrauch ein legitimer Sprachgebrauch ist oder nicht Dabei spielt das Zusammenspiel der verschiedenen Kapi talsorten ber die Menschen verf gen eine wesentliche Rolle Ohne konomisches kulturelles und soziales Kapital kann eine Sprache nicht zu einer gesellschaftlich legiti men Sprache erhoben werden Das Schaffen von Nationalsprachen wurde bzw wird un ter anderem durch das Bildungssystem erreicht und nur gesellschaftlich hochstehende Personen verf gen ber die Kapitalien dieses zu beeinflussen Nach Bourdieu spielt die Klassenherkunft selbst nach dem Erreichen von gleichen Bil dungsabschl ssen eine Rolle und zwar in diesen Bereichen in denen kein Schulwissen gefragt ist Kinder aus der herrschenden Klasse sind zum Beispiel in einem ge schmackvollen eingerichteten Zuhause mit Parkett anstatt Linoleum aufgewachsen Sie haben schon als Kind das Beherrschen eines Musikinstruments wahrscheinlich die Be herrschung des legitimen Klaviers und das automatische Verwenden der legitimen Sprache gelernt Diese Lernumgebung verschafft Kindern die aus der herrsch
435. oder sthetische Kategorien aufzuschl sseln und zu ge brauchen nach Bourdieus These zum Teil von der Komplexit t der von zu Hause mitge brachten Sprache abh ngt Nach Fuchs Heinritz und K nig arbeitete Bourdieu verschiedentlich an Ansatzpunkten f r eine rationale P dagogik Aus diesen Vorschl gen ergibt sich f r die Autoren dass f r Bourdieu aus der Analyse des Bildungssystems keineswegs Defaitismus folgen muss etwa in dem Sinne einer deprimierten Abwertung der Anforderungen die Universit t und Wissenschaft an alle Studierenden stellen nachdem deren heimliche Funktion ent larvt ist Als wichtigstes Hilfsmittel nennt er Die akademischen Dozenten m ssten sich dazu verstehen insbesondere den Studierenden aus Familien mit geringem kulturellen Ka pital zun chst die Technik des Studierens und des wissenschaftlichen Arbeitens zu lehren Auch den Lehrern an den Schulen macht Bourdieu entsprechende Vorschl ge Fuchs Heinritz K nig 2005 44 In seiner Studie Die feinen Unterschiede 1979 die 1982 erstmals ins Deutsche ber setzt wurde hat Bourdieu diesen Gedanken der sozialen Ungleichheit weiterverfolgt Bourdieu charakterisiert dort die franz sische Gesellschaft die als Beispiel f r westli che Industrienationen gesehen werden kann als Klassengesellschaft Die Klassen unter scheiden sich durch die Verf gung von drei Kapitalsorten dem konomischen dem kulturellen und dem sozialen Kapital Da
436. odischen Prototypen Papou ek 1994 130 Mechthild Papou ek ordnet der Melodik im Gegensatz zu der Kommunikation unter Er wachsenen eine eigenst ndige Funktion zu und die linguistischen Funktionen scheinen eher eine untergeordnete Funktion zu haben M tter gebrauchen laut PapouSek eher stei gende Melodien wenn sie die Aufmerksamkeit des Kinder erregen wollen und w hlen niederfrequente langsam fallende Melodien wenn sie ihr unruhiges Kind beruhigen wollen Ein L cheln des Kindes wird von ihnen mit angenehmen Lauten verst rkt Warnende Melodien sind nach PapouSeks Aussagen gegen ber jungen Kindern un b lich werden aber ab dem zweiten Lebenshalbjahr des Kindes f r Verbote verwendet um das Kind vor Unf llen zu sch tzen M tter benutzten also melodische Gesten um das Verhalten ihres Kindes zu beeinflussen vgl Mechthild Papou ek 1994 132 Interessant sind die transkulturellen Vergleiche der Sprechmelodik von M ttern Mecht hild Papou ek stellt dazu einen Vergleich zwischen einer asiatischen Sprache dem Mandarin Chinesisch einer Tonsprache und dem Deutschen und dem Amerikanischen 77 die als Betonungssprachen bezeichnet werden vor Die Hypothese des Vergleichs ist dass chinesische M tter im Vergleich zu deutschen und amerikanischen M ttern weni ger frei sind in Zwiegespr chen mit ihren 2 monatigen S uglingen die Sprechmelodie im Sinne der basalen melodischen Gestern zu vereinfachen und zu expandi
437. oler illustriert die Zwangssituation bei diesen zwischenstaatlich vereinbarten Bev lkerungsverschiebungen Eine Vereinbarung zwischen Italien und Deutschland vom 23 Juni 1939 sah vor dass S dtiroler entweder f r Italien oder Deutschland optieren sollten Optanten f r Deutsch land sollten gem dieser Vereinbarung aus Italien ausgesiedelt und ausgeb rgert werden Als Zielgebiete wurden im Deutschen Reich sowohl Burgund immer noch Teil von Frank reich als auch besetzte und einverleibte Gebiete im Osten Protektorat B hmen und M h ren also Tschechien oder der Reichsgau Wartheland also Polen in Aussicht genom men vgl Steininger 2003 56 Anfangs scheint die Willigkeit zur Option f r Deutschland eher gering Dann setzten Propaganda und Druck ein Einerseits wurden den Optanten bessere wirtschaftliche Verh ltnisse sowie die Befreiung vom italienischen Wehrdienst ver sprochen Andererseits kursierten Ger chte ber bervorstehende Enteignungen oder die Deportation nach Sizilien diese Ger chte sind offenbar gezielt gestreut worden vgl Stei ninger 2003 48 f Im Ergebnis optierte eine gro e Mehrheit der S dtiroler f r Deutsch land und damit f r die Umsiedlung Knapp die H lfte der Optanten wurde auch tats ch lich umgesiedelt Im Ergebnis sind etwa 75 000 S dtiroler umgesiedelt worden Zu den von Globke ange f hrten 553 000 addiert ergibt sich die Zahl von 628 000 Umsiedler auf der Basis dieser zwischenstaatlichen V
438. on der Muttersprache implizieren und eine mehr Werkzeugfunktion der anderen Sprache Oksaar 1987 31 166 L di und Py geben wiederum an dass sich individuelle Mehrsprachigkeit ganz ver schieden u ern k nne e zwei mehrere Gebrauchssprachen die t glich in einer Vielfalt von Situationen ge sprochen werden sei es in einsprachigen Situationen A oder B sei es in mehr sprachigen Situationen AB mit oder ohne Prestigehierachie e eine Gebrauchssprache in der Jugend eine andere im Erwachsenenalter eine Wochenendsprache die bei der w chentlichen Heimkehr in die Familie ge sprochen wird und eine Wochentagssprache die alle t glichen Bed rfnisse erf llt e eine gesprochene Sprache und eine geschriebene Sprache e eine einzige Gebrauchssprache gepaart mit sehr guten fremdsprachlichen Kennt nissen die sporadisch im Kontakt mit Fremden Arbeit Ferien Zufallskontakte verwendet werden usw Ludi Py 1984 8 Wie diese Ausf hrungen zeigen ist die Frage was Zweisprachigkeit bzw Mehrspra chigkeit ist kontrovers diskutiert worden Eine Definition die f r die weitere Ausarbei tung hilfreich ist ist die von Els Oksaar Mehrsprachigkeit definiere ich funktional Sie setzt voraus dass der Mehrsprachige in den meisten Situationen ohne weiteres von der einen Sprache zur anderen umschalten kann wenn es n tig ist Das Verh ltnis der Sprachen kann dabei durchaus verschi
439. on der Umgebung und der Anregung durch diese abh ngig Die Kinder mit dem gr ten interaktiven Wortschatz machten nach der Untersuchung von Mechthild Papousek andere Erfahrungen mit ihrer sprachlichen Umwelt als die Kinder aus der Gruppe mit dem geringsten Wortschatz Die Umwelt unterscheidet sich durch die prosodischen und linguistische Aspekten des Sprechangebots der Responsivit t Nachahmungsbereitschaft der Gestaltung der Interaktionskontexte und dem Interakti onsstil Die M tter der Kindergruppe mit dem gr ten interaktiven Wortschatz wiesen im ersten und zweiten Halbjahr bei ihrem sprachlichen Kontakt mit den Kindern einen gr eren Stimmumfang mit h herer Stimmlage auf Im ersten und dritten Halbjahr be 78 obachtete Mechthild Papou ek dabei eine ausgepr gtere Intonation h ufigere dyna misch angepasste Variationen besser ausgepr gte melodische Gesten nur im zweiten Halbjahr signifikant Im zweiten und dritten Halbjahr war der sprachliche Kontakt durch ein langsameres Sprechtempo und im dritten Halbjahr von einer ausgedehnteren Silbendauer bzw einem verlangsamten Artikulationstempo gekennzeichnet vgl Mechthild Papou ek 1994 173 f Bei den linguistischen Strukturmerkmalen beobachtete Mechthild PapouSek bei dieser Gruppe in dem Zeitraum vom ersten bis zum dritten Halbjahr h ufiger eine deutliche Artikulation im zweiten Halbjahr eine st rker vereinfachte Syntax und im zweiten und dritten Halbjahr benutzten die M
440. orbischen Sprache in der Schule Bachmann 1975 19 Bachmann sieht das Vertrautmachen mit der sorbischen Sprache im Kindergarten als Grundlage f r eine bleibende positive Einstellung gegen ber der sorbischen Sprache Damit die Kinder mit der sorbischen Sprache nach den Vorstellungen von Bachmann vertraut gemacht werden k nnen sieht sie es als wichtig an e geeignete Inhalte auszuw hlen die einerseits Bildungs und Erziehungsvorg nge in ihrer Einheit andererseits ein emotional betontes vorrangig auf Erziehung ge richtetes Vorgehen erm glichen 205 e die ausgew hlten Inhalte eng in die allgemeing ltigen Inhalte der Sachgebiete und Organisationsformen einzuordnen und als ihren integranten Bestandteil zu vermit teln e im Rahmen der ausgew hlten Inhalte auch sorbische Sprachinhalte einfache u erungen und Redewendungen Namen Bezeichnungen Lieder Reime und Spiele in sorbischer Sprache zu vermitteln um den Kindern freudebetonte Erlebnisse erster eigener Sprachaus bungen zu erm glichen und um die beabsichtigten akti ven Beziehungen der Kinder zur sorbischen Sprache herzustellen und ihre Bereit schaft und ihr Interesse zu wecken die sorbische Sprache in der Schule zu erler nen e diese sorbischen Sprachinhalte im Umfang differenziert auszuw hlen damit unter schiedlichen Anwendungs und Wirkungsgrad der sorbischen Sprache entspre chend dem Anteil der sorbischen Bev lkerung in den Orten des zwe
441. orden seien 64 Bruner beginnt mit der Beschreibung eines Spiels zwischen Mutter und Kind Die Mut ter von Jonathan benutzte im Spiel mit ihrem Sohn einen Clown der an einem Stab be festigt war und aus einem Tuchumhang heraustrat bzw immer wieder darin verschwin den konnte Sie begann diese Spiel mit Jonathan als er 0 5 Jahre alt war Nach Bruner bestand das Spiel aus einem Anfangsthema und einem Fortsetzungsthema also aus dem anf nglichen Verschwinden des Clowns und dann aus seinem Wiederauftauchen Die Vorbereitung des Spiels begann nach Bruners Beobachtungen mit einer Konstituente in welcher die Mutter die Aufmerksamkeit des Kindes durch ihr Herumschwenken des Clowns oder durch ihren Ausruf Wer ist das auf den Clown lenkte Die Mutter legte die Rollenverteilung in Aktor und Erlebenden fest Dann beobachtete Bruner die Pha se des Verschwindens die er in drei Phasen unterteilt Start Vollendung und Suche Alle drei Konstituenten k nnen von W rtern begleitet werden Die Mutter schien den Gebrauch der Sprache w hrend mehrerer Spiele so verschieden zu variieren indem sie immer eine andere Konstituente sprachlich begleitete Bruner nimmt an dass sie damit einen sprachlichen Platzhalter f r die einzelnen Elemente in der Konstituentenabfolge schaffen wolle Das Spiel an sich wurde zwischen der Mutter und Jonathan zur Ge wohnheit w hrend die Konstituenten des Spiels variiert wurden wie zum Beispiel die Pausenl nge
442. orlesen dialogisches Lesen Beispiel Vorlesen eines thematischen interessanten Buches mit einer kleinen Gruppe und mit den Kindern dar ber sprechen Vorlesen von Texten M rchen Geschichten und B cher in Hochsprache 266 Leseecke Ein Angebot zur selbst ndigen Besch ftigung mit B chern Geschichten Diktat Beispiel die Erzieherin notiert eine Geschichte oder eine Beobachtung die das Kind erz hlt Sie erarbeitet dabei mit dem Kind einen Text Verwendung von Symbolen Zeichen und Buchstaben im Alltag des Kindergar tens Beispiel Treppenstufen mit Ziffern bekleben Namensschilder und Symbole zur Kennzeichnung verwenden Thiersch 2007 23 Thiersch glaubt nicht ohne Sprachstandserhebung auszukommen V Sprachstandserhebung Allgemeine Beobachtungen der Kinder im Bezug auf verschiedene Dimensionen ihres Verhaltens Standardisierte Sprachstandserhebungen z B SISMIK Ulich Mayr 2003 er lauben vergleichende Aussage ber die F higkeiten eines Migrantenkindes in der deutschen Sprachen und sein Interesse an ihr Erg nzend werden bei Bedarf muttersprachliche Sprachstandserhebungen durchgef hrt Sprachstandserhebungen werden auf differenzierte F rderungsm glichkeiten hin ausgewertet Thiersch 2007 24 Die Familiensprachen erhalten bei Thiersch schon einen gewissen Stellenwert VI Akzeptanz und Repr sentation der Familiensprachen Akzeptanz und Repr sentation der Familiensprachen Beispiel Vie
443. ot der M tter schon im Alter von neun Monaten in der Wortschatzentwicklung und mit dreizehn Mo naten auch im kommunikativen Wortschatzgebrauch Das spricht f r eine m glichst fr he F rderung der Kinder die aber nicht bedeutet dass die Kinder in diesem Alter von ihren M ttern getrennt werden sollten Die Eltern k nnten vielmehr mit ihren verschie denen Sprachen als Mentoren mit eingebunden werden um mit den Betreuern zusam men eine fr he mehrsprachige F rderung durchf hren zu k nnen Die Gruppen zur F rderung von Mehrsprachigkeit im Vorschulalter sollten also ber zahlreiches Betreu ungspersonal verf gen Der Schl ssel von zwei Betreuern f r drei ig Kinder ist f r eine effektive mehrsprachige F rderung nicht ausreichend Au erdem sollte wieder ber al tersgemischte Gruppen die in NRW gerade zum Auslaufmodell erkl rt worden sind nachgedacht werden in denen auch Kinder unter drei Jahren ab dem vierten Monat inte griert sind Eine Alternative sind die so genannten U3 Gruppen in denen Kinder unter drei Jahren mit einem Alter von zwei Jahren integriert sind Diese Gruppenstruktur er ffnet den Kindern unter drei Jahren auf jeden Fall die M glichkeit mehrere Sprachen 282 als Erstsprachen zu erwerben da wenn mehrere Sprachen fr h eben am besten unter drei Jahren erworben werden diese im Gehirn als Erstsprachen verarbeitet werden Um allen Kindern Mehrsprachigkeit zu erm glichen sollte man von dem starren Konze
444. ouvernement aus Serbien und aus Griechenland geschahen die Umsiedlungen auf Grund von Vereinbarungen mit den Regie rungen der L nder in denen die Volksdeutschen bisher ans ssig waren In Betracht kom men folgende Umsiedlungsabkommen 1 das Protokoll mit Estland ber die Umsiedlung der deutschen Volksgruppe Est lands in das Deutsche Reich vom 15 10 1939 2 der Vertrag mit Lettland ber die Umsiedlung lettischer B rger deutscher Volkszu geh rigkeit in das Deutsche Reich vom 30 10 1939 3 die Vereinbarung mit der Sowjetunion ber die Umsiedlung der deutschst mmigen Bev lkerung aus dem zur Interessenzone der UdSSR und der ukrainischen und wei russischenBev lkerung aus dem zur Interessenzone des Deutschen Reichs ge h renden Gebiet des fr heren polnischen Staates vom 16 11 1939 4 die Vereinbarung mit der Sowjetunion ber die Umsiedlung der deutschst mmigen Bev lkerung aus den Gebieten von Bessarabien und der N rdlichen Bukowina in das Deutsche Reich vom 5 9 1940 5 die Vereinbarung mit der Sowjetunion ber die Umsiedlung der deutschen Reichs angeh rigen und der Personen deutscher Volkszugeh rigkeit aus der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik in das Deutsche Reich und die Umsiedlung der li tauischen Staatsangeh rigen und der Personen litauischer russischer und belo russischer Volkszugeh rigkeit aus dem Deutschen Reich ehemaliges Memelgebiet und Suwalkigebiet in die Litauische Sozialistische Sowjet
445. pe e Erzieherin in einer Rolle z B sorbische Handpuppe Kind Kindergruppe 213 2 Korrektur fehlerhafter sprachlicher u erungen des Kindes wobei durch Aufmun terung und Lob die Freude am Sprechen erhalten werden soll 3 Anregen der Kinder eingef hrte sorbische Redewendungen oft anzuwenden e Vorbild der Erzieherin e Perspektiven Traditionen Organisieren geeigneter M glichkeiten zur Anwen dung in und au erhalb des Kindergartens Motivierung Bachmann 1973 76 Insgesamt steht und f llt nach Bachmann das ganze Konzept mit der erforderlichen po sitiven Haltung der Erzieher gegen ber der neu zu erlernenden Sprache Das Konzept Bachmanns zeigt ideal auf wie man im Vorschulalter Umgebungsspra chen aufgreifen kann Schade ist dass sie einen Bruch in ihrem Konzept aufweist da sie die Verwendung der sorbischen Sprache nicht f r den mathematischen Bereich einplant Ansonsten bietet das Konzept eine interessante Orientierung f r die Erstellung von Sprachf rderungskonzepten im Vorschulalter 7 1 4 Die Sorben in der Bundesrepublik Deutschland Nach der Wiedervereinigung sind die L nder Brandenburg und Sachsen seit 1990 f r die Bildungspolitik gegen ber den Sorben verantwortlich Anders als in der Verfassung der DDR gibt es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland keine Schutzbestim mung f r ethnische Minderheiten In den Verfassungen der L nder Brandenburg und Sachsen wurden allerdings entsprechende Art
446. pen in Neuenburg Schweiz Niemeyer T bingen 1984 Macnamara John Theodore Bilingualism and primary education A study of Irish experience Edin burgh University Press Edinburg 1966 Mahling Jan Zur politischen und kulturellen Geschichte der Sorben In Die Sorben in Deutschland Domowina Verlag Bautzen 1991 M sch Nando Bilingualer Bildungsgang In Bausch Karl Richard Christ Herbert Krumm Hans J rgen Hrsg Handbuch Fremdsprachenunterricht Francke T bingen 3 Aufl 1995 338 342 McLaughlin Barry Second Language Acquisition in Childhood Vol 1 Hillsdale Erlbaum New York 1984 McLaughlin Barry McLeod Beverly Lernen in einer Zweitsprache Entwicklungen in den USA Bildung und Erziehung 50 Jg H 1 1997 1 22 Mecheril Paul Teo Thomas Zur Einf hrung Andere Deutsche In Mecheril Paul Teo Thomas Hrsg Andere Deutsche Zur Lebenssituation von Menschen multiethnischer und multikul tureller Herkunft Dietz Berlin 1994 295 Meisel J rgen M Zur Entwicklung der kindlichen Mehrsprachigkeit Expertise als Beitrag zur 6 Empfehlung der Bildungskommission der Heinrich B ll Stiftung Bildung und Migration Berlin Heinrich B ll Stiftung 2003 Merz Hannelore Die Bedeutung der Muttersprache In Zweisprachigkeit im Kindergarten Ge meinsame F rderung ausl ndischer und deutscher Kinder Staatsinstitut f r Fr hp dagogik Ludwig Auer Donauw rth 1985 Miller Max Zur Logik der Sprachentw
447. prache durch so genannter trigger words ausgel st wird Diese frigger words stehen an der Schnittstelle zwischen zwei Sprachsystemen d h man kann sie weder der Sprache A noch der Sprache B zuordnen Dem bergang von einer Sprache in die andere liegt keine bewusste Absicht zugrunde Es gibt auch den Ansatz diesen Sprachwechsel als lan guage mixing zu bezeichnen Francechini 1998 bezeichnet den ersten Fall als funktionales und den zweiten Fall als nicht funktionales Codeswitching vgl Riehl 2002 64 Es gibt verschiedene Arten von frigger words wie 1 Eigennamen Es war Mr Fred Burger der wohnte da in Gnadenthal and he went out there on day and Mrs Roehr said to him Wer sind die M nner do her Clyne frothc ch 6 zit nach Riehl 2002 65 Da das Wort Gnadenthal als Bezeichnung einer alten deutschen Siedlung in Australi en in beiden Sprachen in gleicher Form auftritt bewirkt es bei dem gezeigten Beispiel den bergang von einer Sprache in die andere 2 Lexikalische bernahmen Ich les grade eins das is ein handelt von einem alten secondhand dealer and his son Clyne 1991 194 zit nach Riehl 2002 65 Hier dienen lexikalische Einheiten als trigger words Wenn es ad hoc bernahmen sind dann handelt es sich nach Riehl die sich Poplack Meechan 1998 anschlie t nicht um codeswitching 11 Ausl sew rter 249 3 Kompromissformen Kompromissformen sind Formen die in dem jeweiligen Idiol
448. pracherwerb dauert lange und zwar meistens l nger als der Bildungsab schnitt Grundschule den unsere Evalution berblickt Die vorliegenden berwiegend US amerikanischen Forschungsergebnisse zur Frage der notwendigen Dauer von gezielter Sprachf rderung bei Kindern die mit einer anderen als der Hauptsprache der Schule ein geschult werden zeigen an dass man von etwa vier bis sechs Jahren ausgehen muss bis ein Sprachstand erreicht ist der zu der schulischen Bildung den gleichen Zugang erlaubt wie ihn einsprachige Kinder besitzen vgl z B MacSwan Pray 2005 Gogolin Roth 2007 40 Gogolin und Roth nehmen bei der Auswertung ihrer Untersuchung noch einmal Bezug auf die Tatsache dass schulische Bildung zur Reproduktion der Abh ngigkeit des Er folgs von der sozialen Herkunft f hrt vgl Gogolin Roth 2007 41 Sie werten die ih nen vorliegenden Sprachproben aus den bilingualen Modellen nach spezifischen Ph no men aus die man der so genannten Bildungssprache zuordnen kann Die Definition von Bildungssprache orientiert sich nach Gogolin Roth an Cummins der die bil dungsrelevante Sprache der Schule auf mentale Leistungen den Cognitive Academic Language Proficiency zur ckf hrt vgl Gogolin Roth 2007 41 Dabei zeigt der Mo dellversuch aus Hamburg richtungweisende Ergebnisse Bei den Kindern aus den bilingualen Klassen wurden die Sprechproben im Deutschen ber diese Komponenten des akademischen und des el
449. prechern gebe Sie unterscheiden zwischen compound bilinguals und coordinate bilinguals Als compound bilinguals bezeichnen sie die jenigen die ber einen gemeinsamen semantischen Speicher f r beide Sprachen verf gen w hrend die andere Gruppe die Bedeutung der W rter aus den beiden verschiede nen Sprachen in getrennten Speicher abspeichern und deswegen die Sprachen nicht so sehr vermengen Diese Gruppe der getrennten Speicherung sind dann angeblich die echten Zweisprachigen Diese Definition wird aber von vielen Forschern angezweifelt und wird heute nicht mehr verwendet In der deutschen Fachliteratur spricht man blicherweise von der Erst und Zweitspra che bzw L1 L2 Das Verh ltnis zwischen den beiden Sprachen ist nach Graf durch zwei Merkmale gekennzeichnet 1 Die Zweitsprache kann wie die Erstsprache durch notwendige soziale Kontakte mit der eigenen Umwelt erlernt Dies hat einen parallelen Gebrauch der beiden Spra chen zur Folge denn die Zweitsprache wird wie die Erstsprache meist m ndlich verwendet Beide Sprachen werden schon sehr fr h von den Sprechern gesprochen und die Grammatik wird nicht durch gezielte F rderung sondern vielmehr durch learning by doing erlernt Graf bezieht sich hier auf Weiss der 1959 den Begriff 165 des nat rlichen Bilingualismus eingef hrt hat und damit die Situation beschrie ben hat bei der die Zweitsprache wie von selbst in der nat
450. pril 1964 Folgendes erlassen 203 8 5 Die Bildungs und Erziehungsarbeit in den Einrichtungen der Vorschulerziehung des zweisprachigen Gebiets wird auf der Grundlage der entsprechenden Pl ne und Weisungen des Ministeriums f r Volksbildung durchgef hrt In den Einrichtungen der Vorschulerziehung des zweisprachigen Gebiets sind alle Kinder ihren sprachlichen Voraussetzungen entsprechend an die sorbische Kultur heranzuf hren In Kinderg rten die zum Einzugsbereich der Oberschulen mit sorbischem Sprach unterricht geh ren sind den Kindern auch Kenntnisse in der sorbischen Sprache zu vermitteln In denvgl Baker 1993 153 Kinderg rten der Einzugsbereiche der Oberschulen ist die sorbische Sprache als Mittel der Verst ndigung und Unterweisung anzuwen den Zur Vorbereitung auf den Deutschunterricht in der Schule sind den Kindern auch Kenntnisse in der deutschen Sprache zu vermitteln Besuchen Kinder mit sorbischer Kultur und Kinder mit deutscher Muttersprache gemeinsam einen Kindergarten und ist die Bildung von Parallelgruppen nicht m g lich sind beide Sprachen entsprechend den Voraussetzungen und Bedingungen in der Bildungs und Erziehungsarbeit anzuwenden Kinder die den Antrag der Eltern eine sorbische Oberschule oder eine Schule mit sorbischem Sprachunterricht besuchen wollen und vom Elternhaus nicht die daf r notwendige sprachlichen Voraussetzungen f r die Aufnahme an der jeweiligen Schule mitbringen vgl 3 Abs 5
451. pt des Aufnahmealters von drei Jahren in den Kindergarten Abstand nehmen und Institu tionen gr nden die j ngeren Kindern Gruppen zur F rderung von Mehrsprachigkeit an bieten K nnen Wichtig ist dass alle Kinder mehrsprachig werden damit sie dann mit gleichen Startvoraussetzungen eingeschult werden Dann w re erstmals Chancengleich heit f r alle Kinder zu Beginn ihrer Schulkarriere gegeben Die Schule als Institution m sste sich dann auf die Kinder die dann alle mehrsprachig w ren einstellen und soll te dieses Konzept dann weiterf hren damit das fr h erworbene Sprachkapital nicht ver loren geht sondern durch die Weiterf hrung des Konzepts gefestigt wird Nun stellt sich die Frage ob man Eltern dazu zwingen sollte ihre Kinder in den Kinder garten zu geben und sie notfalls mit Bu geldern zu belegen das ist sicher der falsche Weg Es m ssen vielmehr positive Kontakte mit Eltern hergestellt werden da sie als Bezugspersonen mit ihrer Haltung gegen ber Mehrsprachigkeit wichtig f r den Erfolg der Sprachf rderung sind 12 4 Methode Immersion Die Immersionsmethode d h die Methode des Sprachbads ist vielfach durch Unter suchungen als sinnvolle Methode zum Erwerb von Mehrsprachigkeit von Kindern be st tigt worden Bei diesen Untersuchungen ist festgestellt worden dass eine early immmersion fr he Immersion mit einer kontinuierlichen Weiterf hrung dieser Me thode der ideale Weg zu einer langfristig be
452. r 2 transfer of training 3 strategies of second language learning 4 strategies of second language communication 5 overgeneralisation of target material vgl Selinker 1974 34 171 Mit dem ersten Punkt macht Selinker deutlich dass es in seiner Theorie sehr wohl einen Transfer gibt bei dem die Erstsprache der Ausgangspunkt ist Bausch und Kasper zei gen als Beispiel f r den Punkt des transfer of training den progressive aspect im Englischen f r deutsche Lerner auf Dieser Aspekt k nne zu so genannten bungstrans ferfehlern f hren Der bungstransfer geschehe durch das Ein ben der to be V ing Form der im Deutschen keine Entsprechung hat vgl Bausch Kasper 1979 16 Die strategies of second language learning sind nach Selinker langfristige interlan guage Regelbildungsprozesse Diese w rden vom Lerner zur berpr fung und Anpas sung von Hypothesen ber die Zweitsprache verwendet Nach Fervers werden interlan guages nicht durch Vereinfachungen des Sprachsystems ausgebildet sondern es werde auf ein universelles einfaches Basissystem zur ckgegriffen Dieses werde zunehmend komplexer vgl Fervers 1983 65 Die strategies of second language communication K nnten so Knapp Potthoff und Knapp als produktive und rezeptiven Verfahren bezeichnet werden mit denen ein Le ser schnell und zielorientiert eine Kommunikationsaufgabe auf der Basis von interlan guage l se Ein
453. r nen Wer kann sich erinnern schon einmal geh rt zu haben dass aus diesen d nischen Schulen in Schleswig Holstein Kinder kommen die kognitiv defizit r sind die sich berfor dert f hlen oder die Deutsch nicht beherrschen Ganz im Gegenteil Es w re ver antwortungslos die fr he Zweisprachigkeit der Mehrzahl der jungen Europ er also all je nen die nicht einen bilingualen Kindergarten gehen k nnen vorzuenthalten Es muss da f r gesorgt werden dass viel mehr solche Kinderg rten eingerichtet werden gleichg ltig welche zus tzliche Sprache geboten wird Wode 1999 7 Siebert Ott gibt zu bedenken dass diese Konzepte f r Minderheiten auch wenn sich die Situation allochthoner Minderheiten von der der autochthonen Minderheiten unterschei de eine Perspektive f r die Verbesserung der p dagogischen Arbeit mit zugewanderten Minderheiten aufzeigen k nnten Nach Siebert Ott sind folgende Punkte die von der Arbeit mit d nischen Minderheiten abgleitet werden k nnten auch wichtig f r die p d agogische Arbeit mit Kindern von zugewanderten Minderheiten e ein unangefochtener und gro z gig gew hrter Minderheitenschutz e eine Schulphilosophie die es auch Eltern und Sch lern aus den Minderheiten erlaubt die Schule als ihre Schule zu akzeptieren e das Eingehen auf die tats chlich vorhandenen F higkeiten der Sch ler 226 e die Koordination des in den Schulen erteilten Sprachunterrichts Erziehung zur Zw
454. r Uwe H Bauer Ullrich Die Wissensgesellschaft Mythos Ideologie oder Realit t VS Verlag Wiesbaden 2006 223 250 Bauer Ullrich Grundmann Matthias Sozialisation und Selektion die Wiederentdeckung sozialer Ungleichheit in der Sozialisationsforschung In Zeitschrift f r Soziologie der Erziehung und Sozialisation 27 Jg 2007 H 2 115 129 Bausch Karl Richard Kasper Gabriele Der Zweitsprachenerwerb M glichkeiten und Grenzen der gro en Hypothesen In Linguistische Berichte 64 1979 3 35 Becker Birgit Biedinger Nicole Der Einfluss des Kindergartens als Kontext zum Erwerb der deutschen Sprache bei Migrantenkindern Zeitschrift f r Soziologie Jg 35 2006 In Esser Hartmut Sprache und Integration Die sozialen Bedingungen und Folgen des Spracherwerbs von Migranten Campus Fankfurt New York 2006 Bernstein Basil A Public Language Some Socilogical Implications of a Linguistic Form In Bri tisch Journal of Sociology 10 1959 Bernstein Basil Social class linguistic codes and grammatical elements In Language and Speech 5 1962 Bernstein Basil Soziale Struktur Sozialisation und Sprachverhalten De Munter Amsterdam deut sche Erstausgabe 1970 Bernstein Basil Studien zur sprachlichen Sozialisation Schwann D sseldorf 1 Aufl 1972 Bernstein Basil Der Unfug mit der Kkompensatorischen Erziehung In Familienerziehung Sozial schicht Schulerfolg Beltz Weinheim Basel 5 Aufl 19
455. r 10 Magyaren 10 Serbokroaten 8 Tschechen 6 5 Schweden 6 Portugiesen 5 5 Griechen 5 6 Bulgaren 5 6 Finnen 5 Tataren 4 5 Ru thenen 4 D nen 2 9 Georgier und Kaukasier 2 5 Norweger 2 4 Slowaken 2 T rken 2 Al banesen 2 Litauer 2 Letten 1 7 Slowenen 1 2 Esten 1 Romanen Ladiner und Furlaner 0 2 Millionen Anmerkung 1 Zeitpunkt und Art der Darstellung lassen auf eine politische Absicht des Autors schlie en Ganz offenbar sch tzte der Autor eine einheitliche Bev lkerung und hob hervor dass nur zwei von den Gro m chten alle Angeh rigen ihres Volkes innerhalb ihrer Herrschafts gebiete vereinigt haben Hieraus k nnte man und wurde damals die Forderung nach anderen Grenzen stellen Anmerkung 2 Dem Autor gelten alle Luxemburger als Deutsche f r das Deutsche Reich werden z B kei ne Sorben oder Friesen angegeben in den Niederlanden fehlen ebenso die Friesen f r Spa nien wird nicht zwischen kastilisch und katalanisch sprechenden Einwohnern unterschie den kurz die Aufstellung ber cksichtigt nur einen Teil ethnischer und sprachlicher Viel falt Hansen 1996 19 ff Diese Auflistung verdeutlicht dass zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durchaus eine Wahrnehmung f r die Heterogenit t der Bev lkerung vorhanden war Nach Hansen haben weder die Flurbereinigung unter dem Deckmantel des Selbstbe stimmungsrecht der V lker noch die Bev lkerungsverschiebungen ethnisch und sprachlich
456. r Fiktion bewu t w rde d h so tue als ob es schliefe statt einfach den Zyklus der blichen Bewegungsfolgen ablaufen zu lassen Und genau das werden wir im n chsten Stadium beobachten k nnen Piaget 1975 125 Piaget bezeichnet das f nfte Stadium als bergang zwischen dem vierten und dem sechsten Stadium Im Gegensatz zum vierten Stadium werden die Handlungen nach sei nen Angaben nun nicht mehr den angepassten Schemata entnommen sondern werden unabh ngig davon als Spiel entwickelt Au erdem ist hier f r Piaget schon der Beginn des Symbolspiels des sechsten Stadiums erkennbar Piaget 1975 125 Piaget gibt folgendes Beispiel im Alter von 1 0 h lt sie J sich die Haare mit der rechten Hand w hrend des Bades Aber die nasse Hand gleitet aus und schl gt auf das Wasser J wiederholt das sofort legt zun chst sorgf ltig ihre Hand auf die Haare und l t sie dann auf das Wasser fallen Sie variiert die H he und die Position der Hand und man k nnte an eine terti re Zirkul rreak tion denken wenn die Mimik des Kindes nichts sagte da es sich um rein spielerische Handlungskombinationen handelte berings wird dieses Spiel mit ritueller Regelm igkeit auch an den folgenden Tagen des Bades wiederholt So schl gt sie z B im Alter von 1 0 Jahren direkt auf das Wasser sobald sie im Bad sitzt aber sie h lt inne als ob ihrer Be wegung etwas fehlte dann legt sie ihre H nde auf die Haare und findet so ihr Spiel wie
457. r bis sieben Jahren beobachtet hat Die Beobachtungen wurden genau wie die erw hnten Beobachtungen Piagets in dem Maison des Petits gemacht Dort hatte die untersuchte Gruppe eine ganze Etage mit f nf R umen Rechenzimmer Bauzim mer Bastelzimmer etc f r sich Die Kinder durften sich frei durch die R ume bewegen und wurden nicht zu einer kontinuierlichen Arbeit angehalten Bei Lev und Pie den von Piaget zuvor beobachteten Kindern unterschieden sich die Egozentrismus Koeffizienten nur geringf gig sie lagen bei 0 47 und 0 43 Die Frage die Piaget stellte war ob der Egozentrismus Koeffizient nicht im Durchschnitt bei 0 45 liege Er untersuchte wie zuvor eine kontinuierliche Folge von 100 S tzen Es waren 55 nun keine S tze mehr die ein Kind hintereinander gesprochen hat sondern es waren S tze die in einer Gruppe von drei bis vier Kindern gesprochen wurden Das Durch schnittsalter der Kinder lag bei sechs Jahren Diese Untersuchung unterschied sich von der zuvor von Piaget vorgenommenen Unter suchung da es um die Untersuchung ganzer Gespr che ging Piaget definiert dass ein Gespr ch stattfindet sobald mindestens drei u erungen hintereinander die wenigstens von zwei Gespr chspartnern stammen sich auf den selben Gegenstand beziehen vgl Piaget 1979 72 ff Piaget ging den folgenden Fragen nach 1 Welche Typen des Gespr chs unter Kinder gibt es 2 Finden sich diese Typen zeitlich nebene
458. r die d nische Minderheit eine spezielle H rde war wie sich aus den oberen Ausf hrungen erkl rt Es bestanden dann auch nur 83 von 295 an gemeldeten Pr flingen die Pr fung vgl Christiansen 2006 56 In der Zeit des Nationalsozialismus gab es f r die d nische Volksgruppe erhebliche Einschr nkungen ihrer politischen und kulturellen Aktivit ten vgl Pedersen 1996 39 ff Die Mitglieder des SF und die Eltern deren Kinder auf d nische Schulen gin gen wurden zunehmend unter Druck gesetzt indem zum Beispiel die Winterhilfe und andere soziale Leistungen f r Kinderreiche Familien verweigert wurden Hinzu kam der Boykott gegen ber d nischen Kaufleuten und Handwerkern Dieser Druck f hrte dazu dass Ummeldungen der schulpflichtigen Kinder einen R ckgang auf 440 Sch ler erga ben und Austritte aus dem SF erfolgten vgl Sigaard Madsen 1995 144 Nach der Besetzung Deutschlands durch die Alliierten wurden alle parteipolitischen Aktivit ten verboten so auch der SF Als Nachfolge des SF wurde der SSV dessen Sat zung am 9 September 1946 von der Milit rregierung anerkannt wurde gegr ndet Am 25 Juni 1948 wurde der SSW S dschleswigscher W hlerverband als politische Inter essenvertretung der d nischen Minderheit und der national friesischen Volksgruppe eta bliert nachdem dem SSV die Zulassung zur politischen Arbeit entzogen worden war In der Kieler Erkl rung vom 26 September 1949 wurde Folgendes festgelegt
459. r uns leben ist es wenn Zweisprachigkeit bzw Mehrsprachigkeit wirklich gewollt w rde kein Problem die Gruppen mit den entsprechenden Betreuern zu besetzen Es sollten Erstsprachler der verschiedenen Sprachen f r die Ausbildung zu Betreuern gewonnen werden da sie ber ein unsch tzbares Gut verf gen Es m sste entgegen der stattfindenden Einsparungspo litik allerdings in das Bildungssystem investiert werden denn diese Betreuer und Men toren m ssten ad quat bezahlt und in angemessener Zahl in den Gruppen vorhanden sein damit die Kinder wirklich gef rdert werden k nnten Das sollte nach dem PISA Schock nicht mehr zur Diskussion stehen 12 5 Situationsansatz Es stellt sich abschlie end die Frage in welcher didaktisch methodischen Form die Kinder mehrere Sprachen erwerben sollten Es sollte f r diese Altersgruppe von einem Fremdsprachenunterricht der stundenweise abgekoppelt von dem Alltag der Kinder stattfindet abgesehen werden Vielmehr sollte der Erwerb der Sprachen in den ganzen Tagesablauf der Kinder in den Vorschuleinrichtungen integriert sein Die Kinder k n nen im Kindergarten durch die ganzt gige musisch sthetische Bildungs und Erzie hungsarbeit mit Sprache in Kontakt kommen Man kann das Vertrautmachen mit den verschiedenen Sprachen in die verschiedenen Sachgebiete wie z B in die Sachgebiete Malen Zeichnen Bekanntmachen mit der Kinderliteratur Bekanntmachen mit der Natur
460. r vor allem durch eher redundante adverbiale und attributive Zus tze erfolgt die wiederum mehr die Funktion einfacher Deskription und Bedeutungsverst rkung als differenzierender Analyse und lo gischer Verkn pfung habe Diese bez gen sich relativ selten auf die Verdeutlichung so zialer sthetischer und moralischer und emotionale Aspekte der zu beschreibenden Sachverhalte vgl Oevermann 1973 311 Einschr nkungen und ein individuelles Urteil ausdr ckende Vergleiche erscheinen recht sel ten und die im Pr dikat signalisierten Zeitperspektiven werden wenig differenziert Die Ten 105 denz zu einer mehr statisch blo abbildend konkreten Beschreibung f hrt zur h ufigen Ver wendung von Substantiven w hrend Adjektive und Adverbien zur Akzentuierung von Be deutungsgehalten nur in beschr nkter Anzahl zur Verf gung stehen Allerdings scheint in nerhalb dieser konkretistischen wenig abstrakten Schreibweise ein relativ reichhaltiger und nicht oft wiederholter Wortschatz zum Vorschein zu kommen Logische und raum zeitliche Beziehungen werden eher in pr positionalen Ausdr cken als im Gebrauch analytischer Konjunktionen signalisiert Die eigene Person tritt in den Erz hlungen selten in den Vorder grund sie geht auf in der Identifikation mit der eigenen Bezugsgruppe und der kollektiven Distanzierung von Fremdgruppen Entsprechend finden eigene Intentionen nur selten ihren sprachlichen Ausdruck in pr gnanten Verben und Adj
461. r wichtig zum Ver st ndnis der Forderung nach einem Sprachf rderungskonzept zur Mehrsprachigkeit aller Kinder ist 5 1 1 Ursachen und Folgen von Migration Der amerikanische Soziologe Robert E Park ist in den zwanziger Jahren davon ausge gangen dass die Fortschritte in der Geschichte und die Prozesse der Zivilisation nur durch kontinuierliche Migrationsbewegungen von Menschen und den dadurch hervor gerufenen Austausch von Kulturen m glich geworden seien park bezeichnet die Migrationsbewegungen die einschneidende Ver nderungen und Fort schritte in Kultur und Zivilisation brachten als historische Bewegungen the historical mo vement Zivilisation ist dabei das Ergebnis von Kontakt und Kommunikation der Men schen die im Zuge solcher historischen Migrationsbewegungen zusammen kamen und ge zwungen waren zu konfrontieren und zu kooperieren F r ihn ist daher die Untersuchung der Migrationsprozesse identisch mit der Verfolgung von Spuren der Kultur und Zivilisati on Park 1928 883 zit nach Han 2000 18 116 Ravenstein stellt in seinen beiden Artikeln von 1885 und 1889 sieben Gesetze auf die der Migration zugrunde liegen 1 a Migration ber kurze Distanzen ist h ufiger als Migration ber l ngere Distanzen b Die Migrationsstr me bewegen sich in Richtung der gro en Handels und Indus triezentren die die Migranten absorbieren Der Absorptionsproze verl uft schrittweise Zun chst wandert di
462. rachiges Kind zu einem fr hen Zeitpunkt so gef rdert werden k nne dass es in der Zweitsprache zu lernen vermag F r Graf verweist diese Frage auf den Weg den das early total immersion Konzept vorschl gt vgl Graf 1987 67 Cummins selbst schw cht seine Thesen ab und stellt klar Solche und andere Forschungsergebnisse werden manchmal als Widerspruch zu den Befunden der immersion Programme verstanden s z B Engle 1975 in denen ja die Un terrichtssprache S2 ist Wenn man aber all die Ergebnisse im Rahmen sowohl der Schwel lenniveau wie auch der Inderdependenz Hypothese versteht kann man sehen da identi sche Mechanismen f r den Erfolg beider Schulprogramme verantwortlich sind Der Schl s sel zu dieser Einsicht besteht in der Anerkennung der funktionalen Bedeutung der Mutter sprache des Kindes im Entwicklungsproze In immersion Programmen f r Kinder der Mehrheitssprache wird S1 so entwickelt da sie auch bei intensivem Kontakt mit der S2 unbesch digt bleibt Folglich k nnen die Fertigkeiten in der S1 und in der S2 sowie auch andere Aspekte kognitiver Funktionen durch den einfachen Zugang zu zwei Sprachen ge steigert werden Cummins 1982 40 f Allerdings ist die Idee dass die Erstsprache von Minderheitenkindern erhalten werden muss ein wesentlicher Punkt f r Sprachf rderungskonzepte Au erdem macht Siebert Ott deutlich dass nach der neueren Mehrsprachigkeitsforschung die Annahme dass
463. ration mit der Grundschule Die Einschulungskooperation gut gestalten e Mit den Lehrerinnen an einem gemeinsamen institutionen bergreifenden Sprachentwicklungskonzept arbeiten Sich ber Vorstellungen von sprachlichen Kompetenzen und Sprachf rderungs m glichkeiten austauschen und gemeinsame Vorstellungen ber die F rderung von Kindern in beiden Einrichtungen entwickeln Formen der gegenseitigen Hospitation und Auswertung Gemeinsam Fortbildungen entwickeln Thiersch 2007 26 Insgesamt stellt Thiersch in ihrem Ansatz verschiedene wichtige Punkte heraus Aller dings bezieht sie die so genannten deutschen Kinder nicht mit ein Es geht nur um die mehrsprachigen Migrantenkinder die Deutsch lernen sollen Die Perspektive bleibt auch hier trotz des Bezugs auf den aktuellen Forschungsstand darauf beschr nkt dass die Migrantenkinder ihre Familiensprachen behalten d rfen Diese werden aber nicht als sprachliches Kapital f r alle Kinder verstanden Au erdem ist Thiersch der Mei nung dass Kinder nur mit Hilfe von Sprachstandserhebungen richtig gef rdert werden k nnten Immerhin bezieht sie Sprachstandserhebungen in der Muttersprache mit ein Dennoch fehlt ihr das Vertrauen dass die Kinder wie man z B aus den Immersions programmen und der Hirnforschung wei wenn sie richtig unterst tzt werden mehrere Sprachen lernen k nnen Diese F higkeit muss auch nicht immer wieder ber Testungen nachgepr ft werd
464. rdination der Mittel und Zwecke zwar neu sei doch die Mittel w rden nur bekannten Assimilationsschemeta entliehen Das f nfte Stadium 12 bis 18 Monat ist durch die Suche neuer Mittel durch die Differenzierung der bekannten Schemata ge kennzeichnet vgl Piaget et al 1986 18 Stadium VI 18 bis 24 Monat Das sechste Stadium ist das letzte Stadium der sensomotorischen Entwicklung In die sem Stadium wird das Kind f hig neue Mittel nicht mehr nur durch u ere und materielle tastende Ver suche sondern durch innere Kombinationen zu finden die zu einem pl tzlichen Verstehen oder insight f hren Piaget et al 1986 22 Die sensomotorischen Phase f hrt dazu dass das Kind Assimilationsschemata erwirbt die zu einer Art Logik des Tuns f hren d h es werden Ordnungs und Verbindungs 39 strukturen erworben die die Substruktur der k nftigen Denkoperationen darstellen Die sensomotorische Intelligenz organisiert das Wirkliche indem sie durch eben ihr Funktionieren die gro e Kategorien des Tuns aufbaut n mlich die Schemata des permanenten Gegenstandes des Raumes der Zeit und der Kausalit t Substrukturen der entsprechenden k nftigen Begriffe Piaget et al 1986 23 Das Kind verf gt bis zum 4 Stadium der sensomotorischen Intelligenz noch nicht ber Objektpermanenz d h nach Piaget ist das Universum des Kindes eine Welt die aus unbest ndigen beweglichen Bildern besteht die ersche
465. rdings der Weg den Bachmann f r die Vermittlung der sorbischen Sprache w hlt Sie geht gerade f r das Vorschulalter davon aus dass ein direkter Sprachunterricht nicht sinnvoll sei sondern dass das Spiel das zum Beispiel nach Erik son das Thema dieser Altersgruppe ist als Weg des Erlernens der sorbischen Sprache ad quat sei Sie schildert in ihrer Arbeit eine Szene bei der die Kinder den Ausflug zum Haus des Buches spielerisch verarbeiten Im Haus des Buches werden B cher in deutscher und sorbischer Sprache angeboten und die K ufer werden auch in der sorbi schen Sprache beraten Die Kinder konnten bei diesem Beobachtungsgang den sorbi schen Leiter und Verk ufer des Hauses des Buches Herrn H beobachten wie er in sorbischer und deutscher Sprache K ufer beriet Au erdem entdeckten die Kinder Bil derb cher in sorbischer und deutscher Sprache Dieses Erlebnis spielten die Kinder dann sp ter im Kindergarten nach Dabei spielten die Kinder den Buchverkauf zwei sprachig nach indem der Verk ufer die Kunden in der sorbischen Sprache begr te und mit dem Satz ProSu to je rjana kniha bot er die sorbischen B cher an Nach dem Bericht Bachmanns war ein Kind in die Rolle des sorbischen Verk ufers so vertieft dass es von einem deutschen Kind als Kunde verlangte dass es auch auf Sorbisch gr en sollte Da die deutschen Kinder so fasziniert von den neuen sorbischen Gru und H flichkeitsforme
466. rell unterstellt dass ihnen Sprachkompetenz fehle Ein Kind das z B drei andere Sprachen als Deutsch als hochdeutsche Variet t spricht gilt nach dem Sprachkompetenztest in NRW als Kind ohne Sprachkompetenz Damit wird deutlich welche Sprache als einzige Sprache in dem Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland gew nscht und wertgesch tzt wird Wenn die Kinder die gew nschte Variet t des Deutschen nicht sprechen werden sie schon als Vierj hrige als defizit r stigmatisierte Gruppe von den Kindern der Mittelschicht separiert Die Tatsa che dass die Mehrheit der Weltbev lkerung mehrsprachig ist und auch Sesshaftigkeit von Menschen der Ausnahmefall ist wird grunds tzlich ignoriert Menschen sind schon immer gewandert heute migriert In allen L ndern auch in Deutschland leben und lebten Menschen unterschiedlicher Herkunft mit verschiedenen kulturellen Hintergr n den Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit ist somit der Normalfall vgl Hansen 1996 Als Ziel einer Sprachf rderung wie in NRW zeigt sich statt einer F rderung von Mehr sprachigkeit f r alle vielmehr die Strategie die deutsche Hochsprache durch staatliche Eingriffe gegen die sprachliche Heterogenit t der Gruppen des Vorschulbereichs durch zusetzen Das Potential und die Ressourcen die sprachlich heterogene Gruppen aufwei sen werden nicht aufgegriffen sondern als St rung der herzustellenden Normalit t ge sehen Im Fokus der Aufmerksamkeit hinsichtlich der
467. republik vom 10 1 1941 6 die Vereinbarung mit der Sowjetunion ber die Umsiedlung von Reichsdeutschen und Volksdeutschen aus den Gebieten der lettischen und der Estnischen Sowjetre publiken in das Deutsche Reich vom 10 1 1941 7 die Vereinbarung mit Rum nien ber die Umsiedlung der deutschst mmigen Be v lkerung in der S dbukowina und der Dobrudscha in das Deutsche Reich vom 22 10 1940 8 der Notenwechsel mit Bulgarien ber die Umsiedlung von berwiegend verm gens bzw existenzlosen Familien und Volksdeutschen aus Bulgarien vom 22 1 1943 9 die Vereinbarung mit Kroatien ber die Umsiedlung von Angeh rigen des deut schen Volkstums aus bestimmten Gebieten des Unabh ngigen Staates Kroatien in das Deutsche Reich vom 30 9 1942 und 10 die Vereinbarungen mit Italien ber die Umsiedlung der deutschen Staatsangeh rigen und Volksdeutschen aus der Provinz Laibach vom 31 8 1941 Globke 1943 2 f zit nach Hansen 2007 3 f Die genannten Bev lkerungsverschiebungen haben in aller Regel zwei Voraussetzungen 1 Das Deutsche Reich reklamierte Staatsangeh rige eines anderen Staates als Volks deutsche und 2 diese anderen Staaten erkl rten sich bereit ihre so etikettierten Staats b rger auswandern zu lassen Das Ziel dieser Umsiedlungen wird zeitgen ssisch so be nannt Am 6 Oktober 1939 verk ndete er Hitler in seiner gro en Reichstagsrede das Programm einer besseren und dauerhaften Neuordnung un
468. rganisieren Sie ent stehen durch Interaktion zwischen dem Handeln des Subjektes und den Reaktionen des Objektes Piaget zit nach Bringuier 1996 69 Hinsichtlich der Etappen der Intelligenzentwicklung die im Anschluss n her erl utert werden sagt Piaget auf die Nachfrage ob es richtig sei dass von jeder Etappe aus die n chste erreicht werden kann Folgendes Genau Sie wird wahrscheinlich w hrend sie dies zun chst nicht war Das sieht man berall sehr gut Allerdings kann sich die Entwicklung verz gern oder beschleunigen Piaget zit nach Bringuier 1996 55 37 Auf die Nachfrage ob Piaget den Eindruck habe dass das soziale Umfeld mit zuneh menden Alter des Kindes wichtiger werde antwortet Piaget kurz Ganz bestimmt Piaget zit nach Bringuier 1996 65 3 2 1 1 Exkurs Die Intelligenzentwicklung Piagets Modell der Intelligenzentwicklung besteht aus vier aufeinander folgenden Stu fen Die erste Stufe bezeichnet Piaget als Stufe der sensomotorischen Intelligenz die zweite als Stufe des intuitiven Denkens die dritte als Stufe der konkreten Operationen und die vierte als die Stufe der abstrakten formalen Operationen Die sensomotorische Intelligenz Die Stufe der sensomotorischen Intelligenz ist nach Piaget dadurch gekennzeichnet dass die geistige Entwicklung im Laufe der ersten achtzehn Monate des Lebens beson ders rasch und besonders wichtig ist weil das Kind auf dieser Stufe die Gesamthei
469. riffe zu ungenau definiert seien vgl Graf 1987 64 Der erstaunliche Widerhall den Cummins Hypothesen in der Literatur gefunden haben liegt weniger in der methodischen Strenge seiner Argumentation als vielmehr in der neuen Perspektive die er vorschl gt Zun chst verweist Cummins darauf neben den positiven auch die m glichen negativen Auswirkungen von fr her Zweisprachigkeit ins Auge zu fassen Niemand zweifelt grund s tzlich an der M glichkeit Kinder bereits in der Grundschule zweisprachig zu erziehen Tats chlich jedoch versagen Kinder sehr h ufig wenn sie nicht in ihrer Muttersprache un terrichtet werden Eben diesen Punkt gilt es zu kl ren Ferner schl gt Cummins vor die Zusammenh nge zwischen Erstspracherwerb Zweitspracherwerb und schulischem Lernen vorwiegend unter sprachlichen Gesichtspunkten zu behandeln Er wendet sich daher ge gen eine weitverbreitete Tendenz die Kenntnis der Erstsprache als zweitrangig zu betrach ten gegen ber sozialen Faktoren mit denen sie ihrerseits verquickt ist Schlie lich vertritt Cummins eine lernpsychologische Position die Abh ngigkeit der kognitiven F higkeiten von sprachlicher Kompetenz ausgedr ckt in seinem language thought issue Cum mins geht eindeutig davon aus da die Erstsprache mehr darstellt als den ersten kommu nikativen Kode den ein Mensch erlernt Sie beinflu t nach Cummins die kognitive Ent wicklung und damit auch den weiteren Spracherwerb Da bei
470. rit t auf Bernstein 1972 258 Eine weitere Theorie zur Entwicklung von symbolischen Strukturen und von ihrem Wandel ist f r Bernstein die Theorie Karl Marx da er uns einen Schl ssel zum Ver st ndnis ihrer Institutionalisierung und ihres Wandels an die Hand gebe Der Schl ssel liegt in der sozialen Bedeutung des gesellschaftlichen Produktionssystems und der Machtverh ltnisse die aus diesem System erwachsen Weiterhin bestimmen die Machtverh ltnisse wie sie in der Klassenstruktur verk rpert sind der Theorie zufolge den Zugang zu die Kontrolle ber die Orientierung an und den Wandel in entscheidenden symbolischen Strukturen Es ist nicht nur das Kapital im streng konomischen Sinn un ter dem sich Aneignung Manipulation und Ausbeutung vollziehen sondern auch das kul turelle Kapital in der Form von symbolischen Systemen durch das der Mensch die Gren zen seiner Erfahrung erweitern und ver ndern kann Bernstein 1972 259 In den deutschen bersetzungen des Werks Bernsteins findet sich immer wieder der Be griff Schicht f r class mit der Begr ndung dass die politisch konomischen Asso 86 ziationen die mit dem deutschen Terminus Klasse verkn pft seien angeblich nicht den Intentionen Bernsteins entspr chen und dass sein an der Berufst tigkeit orientierter Klassenbegriff im Rahmen herk mmlicher Schichtungsmodelle zu verstehen sei vgl Vorwort der Herausgeber von Bernstein
471. rkartiger Verflechtungen 229 Beide Gehirnh lften k nnten zwar verschiedene Schwerpunkte entwickeln aber die Verarbeitung im Gehirn geschehe nicht linear sondern parallel und vernetzt Wir sollten uns daher die Chance eines ganzheitlichen Lernens durch verschieden Wahr nehmungskan le nicht entgehen lassen und Hypertrophie des Kopfes entgegenwirken Overmann 2005 21 Au erdem wei man heute dass das Gehirn zeitlebens zur adaptiven Modifikationen und Reorganisationen seiner ein mal angelegten Verschaltungen bef higt ist und weniger ein Denk als vielmehr ein So zialorgan ist weil es in besonderer Weise f r Aufgaben optimiert ist die wir unter dem Begriff psychosoziale Kompetenz zusammenfassen H ther 2002 18 Das Gehirn ver ndert sich also st ndig und zeitlebens durch die Anforderungen die an dieses gestellt werden Eine dieser Anforderungen ist dass sich Neurowissenschaften und Geisteswissenschaften gegenseitig anerkennen k nnen hneln wir nicht dem Philosophen aus Brechts Das Leben das Galilei als jener Galileis Fernrohr ignoriert und anstatt dessen versucht diesen in einen unergiebigen Disput ber die Unm glichkeit und Unn tigkeit der Existenz dessen zu verwickeln was das Rohr zeigt wenn wir behaupten die neurowissenschaftlichen Ergebnisse m gen zwar nett und bunt sein sie gehen mich jedoch nichts an Erweisen sich die Beitr ge neurowissenschaftlicher und philosophischer Seite
472. rliche Umgebung er lernt wird Als Gegensatz zu dem nat rlichen Bilingualismus sieht Weiss den kulturellen Bilingualismus der durch das Erlernen von Sprachen in der Schule entsteht 2 Au erdem bezeichnet dieses Begriffspaar auch die Rangfolge der Sprachen Als Erstsprache wird diese Sprache bezeichnet die das Kind zuerst erlernt Dies muss nicht unbedingt die Sprache der Mutter sein also nicht die Muttersprache vgl Graf 1987 21 Graf gibt zu bedenken dass f r Familien wo Mutter und Vater gleichberechtigt jeweils eine Sprache mit den Kindern dem Kind sprechen nicht mehr von Erst und Zweitspra che gesprochen werden k nne Es handele sich vielmehr um bilinguale Kinder Man kann bei fr hen zweisprachigen Kindern angelehnt an McLaughlin zwei Gruppen unterscheiden die Kinder die simultan zwei Sprachen lernen und die Kinder die nach einer monolingualen Lernphase eine zweite Sprache hinzulernen die so genannten se quentiellen Lerner Bei Minderheitengruppen die nicht den privilegierten Schichten zuzurechnen sind kom men sozial bedingte Faktoren hinzu die die Sprachlernsituation der Kinder zus tzlich ver ndern Bei ihnen ist in der Regel von einem sequentiellen Lernen von Erst und Zweit sprache auszugehen wobei das Sprachangebot in der Erstsprache wie auch in der Zweit sprache hier weniger den Standardnormen der Hochsprache entspricht als dort wo in der Familie selbst zwei Sprachen gespro
473. rozess die Kultur an das Kind weiter Diese Einf hrung in die Kultur beginnt nach Bruner schon durch die vorsprachliche Kommunikation zwischen dem Er wachsenen und dem Kind Bruner kritisiert die Idee dass das Kind die Grammatik um ihrer selbst willen lerne Er nimmt an dass das Kind die Sprache berhaupt erlerne weil es mit Sprache etwas be wirken k nne Das Kind muss f r Bruner drei Aspekte beim Spracherwerb bew ltigen die Syntax die Semantik und die Pragmatik Bruner merkt aber an Zwar lassen sich sprachliche u erungen konstruieren welche syntaktisch wohlgeformt sind und dennoch nichts bedeuten aber wir tun das kaum je weder als Kinder noch als reife Sprachben tzer Bruner 1987 13 Nach Bruner liegt der Fortschritt des Spracherwerbs nicht so sehr im Bereich der Wohl geformtheit oder der Bedeutung sondern in der Entwicklung der Wirksamkeit oder der Effektivit t Bruners Frage ist ob das Kind den Bedingungen gerecht werde welche die Gesellschaft ihren Mitgliedern auferlege indem sie lernten zu bitten zu danken etc Bruners Idee ist dass die drei Aspekte des Spracherwerbs untrennbar miteinander ver bunden sind Der Spracherwerb beginnt f r Bruner vor dem ersten lexikalisch gramma tikalischen u erungen des Kindes indem das Kind mit seiner Mutter einen Interakti onsrahmen schafft Bruner bezieht sich auf Noam Chomsky indem er darauf verweist dass das Kind nicht in der Lage w re die Sprache
474. rrschung der Landes und Unterrichtssprache Deutsch auch Anfang des 21 Jahrhunderts eine entschiedene Differenzlinie sei die Kinder nicht deutscher Familiensprachen ausgrenze vgl Kr ger Potratz 2005 92 167 6 2 Der Zweitspracherwerb Beim Erwerb der Zweitsprache kann man zwischen ungesteuertem und gesteuertem Er werb unterscheiden vgl Klein 1992 28 Riehl 2004 64 Ungesteuerter Zweitspracherwerb Der ungesteuerte Erwerb geschieht in der allt glichen Kommunikation und ohne syste matisches Eingreifen Klein differenziert zwei Merkmale des ungesteuerten Spracher werbs auf der einen Seite ist dieser durch die allt gliche Kommunikation charakterisiert und erfolgt auf der anderen Seite ohne systematische intentionale Versuche im ungesteuerten ZSE hat der Lerner zu jedem Zeitpunkt ein bestimmtes Ausdrucksre pertoire zur Verf gung das am Anfang fast v llig aus nonverbalen Mitteln besteht und er sieht sich fortw hrend mit zwei Aufgaben konfrontiert Er mu dieses Repertoire optimal nutzen und zwar in der Produktion wie im Ver stehen Kommunikationsaufgabe Er mu es immer besser an die Zielsprache anpassen d h an die Art wie seine soziale Umgebung sprachlich handelt Lernaufgabe Klein 1992 29 Nach Klein gibt es noch einen weiteren wesentlichen Aspekt f r das Lernen in Alltags situationen n mlich die geringe Fokussierung auf die Sprache an sich F r den Sprecher ist nicht die form
475. rten gewinnbringend genutzt wer den sollte Bei ihrer dritten Vorannahme grenzt sie die beiden von ihr untersuchten Mo delle nach dem Immersionsmodell und dem Angebotsmodell voneinander ab Sie cha 253 rakterisiert das Immersionsmodell als ein Modell das grenzwertig zwischen simultanem und leicht nachzeitigem Bilinguismus liegt das Angebotsmodell beschreibt sie als spie lerisches Fremdsprachenlernen Sie sieht bei beiden Modellen nicht die Gefahr dass die Sprachen verwechselt werden k nnten da sie die Kinder als gefestigt in ihrer Mutter sprache sieht In den von ihr untersuchten Kinderg rten die nach dem Immersionsmo dell arbeiten ist eine muttersprachliche Erzieherin der Zweitsprache anwesend w h rend bei dem Angebotsmodell die Zweitsprache nur in einer bestimmten Situation ein gef hrt wird wie zum Beispiel im Stuhlkreis Nauwerck rechnet bei ihrer Untersuchung mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen da sie das Immersionsmodell als ein Modell sieht das auch den soziokulturellen Hintergrund ber cksichtigt und die Zweitsprache durch die muttersprachlichen Erzieher in allen Alltagssituationen gebraucht wird Ihre These ist dass Kinder die nach dem Immersionsmodell die Zweitsprache lernen ber umfangreichere und komplexere Sprachkenntnisse verf gen Im Gegensatz dazu erwar tet sie beim Angebotsmodell eher eine begrenzte M glichkeit des Zweitspracherwerbs da die Kinder Alltagskommunikation der Zweitspr
476. rung meint ausblendet und idealtypisch nur mehr den irgendwie sich vollziehenden Selbstbildungsproze des Kindes bestehen l t der sich zur Freude zivilisationskritischer P dagogen fast nur noch im Spiel in der Phantasiet tigkeit und dem k nstlerischen Ent wurf ausdr ckt Zimmer 1999 10 zit nach Jampert 2002 125 273 11 Zusammenfassung der Ergebnisse der Analyse 11 1 Ziel der Analyse Ziel der Analyse ist festzustellen durch welche Ma nahmen und Lernarrangements so wohl Chancen f r Kinder angeglichen werden k nnen als auch eine F rderung von Mehrsprachigkeit erreicht werden kann Die Analyse ergibt dass die unterschiedlichen Ausgangssituationen der Kinder ausreichend ber cksichtigt werden m ssen d h es ist sinnvoll ist die in Gruppen vorhandene Mehrsprachigkeit aufzugreifen und die Begeg nungssprachen auch f r Einsprachige nutzbar zu machen 11 2 Zusammenfassung der Ergebnisse der Analyse Demokratische Gesellschaften beanspruchen Chancengleichheit zu gew hren und nur durch Leistung zu selektieren Bourdieu und Passeron kommen bei ihren Untersuchun gen zu dem Ergebnis dass der Bildungserfolg eines Menschen bis zur Universit t von der Art seines Sprachgebrauchs abh ngig ist Sie decken auf dass im Bildungssystem die Sprache verwendet wird die dem Sprachgebrauch der Herrschenden n her steht als dem Sprachgebrauch der Beherrschten So beh lt die herrschende Klasse das Mo nopol ber die I
477. rvative Funktion besitzt Die Lehrenden so Bourdieus Kritik unterwerfen sich ge rade durch die scheinbare Freiheit der Lehre dem System und manifestieren damit die bestehenden Klassenverh ltnisse Durch die Einstellung zur Sprache kommen somit die Gesamtheit der Relationen die zwischen Bildungssystem und der Struktur der Klassen beziehungen bestehen zum Ausdruck Damit sind f r Bourdieu um den Umgang mit Sprache im Bildungssystem zu ver ndern grunds tzliche nderungen notwendig Die ses Bildungssystem m sste in einer ganz anderen Relation zur Struktur der Klassenbe ziehungen stehen damit es nicht ausschlie lich an den Normen des Bildungsb rgertums ausgerichtet w re Die Lehrenden m ssten verpflichtet werden sich an einer rationalen P dagogik zu orientieren und somit w rde die Verzauberung des Genies des Meisters unweigerlich aufgehoben Bisher schafft das Bildungssystem eine Situation die immer eine Familiarisierung voraussetzt deren sozialen Bedingungen nur in den Fa milien gegeben sind deren Kultur die der herrschenden Klasse ist vgl Bourdieu Passe ron 1971 116 ff Da das System nicht explizit liefert was es verlangt verlangt es implizit da seine Sch ler bereits besitzen was es nicht liefert eine Sprache und Kultur die au erhalb der Schu le durch unmerkliche Familiarisierung gleichzeitig mit der entscheidenden Einstellung zur Sprache und Kultur ausschlie lich auf diese Weise erworb
478. rvorgehoben was gelernt worden ist vgl Nauwerck 2005 97 ff Nauwerck w hlte vier Kinderg rten aus die ihrem Vorhaben positiv gegen berstanden und von denen zwei nach dem Immersionsmodell und zwei nach dem Angebotsmodell arbeiteten Nauwerck besuchte im Kindergartenjahr 2001 2002 die verschiedenen Ein richtungen acht bis zehn Mal bei denen sie Sequenzen zwischen 20 und 45 Minuten auf Band aufnahm w hrend sie den Ablauf das nonverbale und sprachliche Verhalten der Kinder und den Erzieherinnen sowie Besonderheiten mitschrieb Zum Schluss f hrte sie Abschlussgespr che mit den Erzieherinnen durch um den Verlauf des Fanz sisch programms und offene Fragen abzukl ren Um ihre Beobachtungen zu berpr fen gab Nauwerck jedem Kindergarten einen identischen Aufgabenkatalog der sich auf ver schiedene sprachliche Gebiete wie H rverstehen Wortschatz Pragmatik der Zweitspra che bezog Die Kinder bemerkten nichts von einer Testsituation da die Erzieherinnen diesen Katalog in das bekannte Franz sischprogramm einflie en lie en Au erdem wur de eine Bilderbuchbetrachtung zur Ermittlung der rezeptiven und kommunikativen F higkeiten durchgef hrt beobachtet und protokolliert Untermauert wurde die Untersu chung Nauwercks noch durch zwei Einzelfallstudien von einem Jungen namens Timon und einem M dchen mit dem Namen Valerie Bei der Datenauswertung wurde im ersten 255 Schritt die Gesamtzahl aller W rter erar
479. s konomische Kapital ist unmittelbar und direkt in Geld konvertierbar und eignet sich besonders zur Institutionalisierung in der Form des Eigentumsrechts das kulturelle Kapi tal ist unter bestimmten Voraussetzungen in konomisches Kapital konvertierbar und eig net sich besonders zur Institutionalisierung in Form von schulischen Titeln das soziale Kapital das Kapital an sozialen Verpflichtungen oder Beziehungen ist unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls in konomisches Kapital konvertierbar und eignet sich beson ders zur Institutionalisierung in Form von Adelstiteln Bourdieu 1983 185 Das kulturelle Kapital wird von Bourdieu in drei Formen unterschieden Das kulturelle Kapital kann in drei Formen existieren 1 in verinnerlichtem inkorporier tem Zustand in Form von dauerhaften Dispositionen des Organismus 2 in objektiviertem Zustand in Form von kulturellen G tern Bildern B chern Lexika Instrumenten oder Ma schinen in denen bestimmte Theorien und deren Kritikern Problematiken usw Spuren hinterlassen oder sie verwirklicht haben und schlie lich 3 in institutionalisiertem Zu stand einer Form der Objektivation die deswegen gesondert gehandelt werden mu weil sie wie man beim schulischen Titel sieht dem kulturellen Kapital das sie garantieren soll ganz einmalige Eigenschaften verleiht Bourdieu 1983 185 Das Verf gen ber Kapital hat Einfluss auf Bildungschancen und Lebensqualit t weil
480. s generalisierte und situations bergreifende linguistische Kodes er worben hat Die lebensgeschichtlich pr genden linguistischen Kodes erzeugen vorg n gig einen Sprachgebrauch der erstens objektiv die sp teren Interaktionssituationen in die ein Individuum ger t in spezifischer Weise strukturiert weil er selbst Element der Interak tionssituation wird und der zweitens subjektiv zu Realit tsdeutungen f hrt die eine spezi fische Vorstrukturierung der Interaktionssituation bedeuten In dieser Hinsicht assimilie ren die Sprecher einerseits objektiv vorgegebene Handlungssituationen immer bis zu einem gewissen Grade jenen Interaktionssituationen die im prim ren Sozialisationsproze zum Erwerb der lebensgeschichtlich pr genden linguistischen Kodes gef hrt haben Anderer seits werden die Sprecher aufgrund der Wirkungen ihrer dominanten linguistischen Kodes objektiv in die Teilnahme an jenen Interaktionssituationen selegiert die Analogien zu den Strukturen von Sozialbeziehungen aufweisen welche den linguistischen Kodes zugrunde liegen Oevermann 1973 348 Es ergibt sich bei der These dass die verbale Planung des restringierten und elabo rierten Kodes nicht im Zusammenhang mit der Intelligenz sondern im Zusammenhang 106 mit der Schichtzugeh rigkeit steht die dann wiederum die Intelligenzentwicklung be einflusst ein Widerspruch Denn dann m ssten die Kinder die mit dem restringierten Kode aufgewachs
481. s und Pfarrbezir ke berein Die Dialekte des Franz sischen wiesen zum Teil Charakteristika von Spra chen auf da sie in notariellen Urkunden Gemeinderatsbeschl ssen etc gebraucht wur den Sie wurden erst nach und nach von der allgemeinen Sprache die aus Paris von den Gebildeten stammte die dann zur offiziellen Sprache erhoben wurde verdr ngt Auf der anderen Seite bedeutete das dass die vom offiziellen Sprachgebrauch abweichenden Sprachvariet ten die oft von den Bauern gebraucht wurden zum patois der negativ als unverst ndliche Sprache definiert wurde erkl rt wurde vgl Kremnitz 2005 74 F r Bourdieu geh rt die Durchsetzung der legitimen Sprache gegen Idiome und Patois zu den politischen Strategien mit denen die Errungenschaften der Revolution auf Dauer verankert werden sollten Denn Condillacs Sprachtheorie bei der die Sprache zur Me thode wurde habe es erlaubt revolution re Sprache mit revolution rem Leben gleichzu setzen Die Sprache zu erneuern sie vom Sprachgebrauch der alten Gesellschaft zu reinigen und derart gereinigt f r verbindlich zu erkl ren bedeutet ein Denken f r verbindlich zu erkl ren das seinerseits gel utert und gereinigt ist Bourdieu 1990 24 Bourdieu h lt es f r naiv wenn man allein daran glauben w rde dass die sprachliche Vereinheitlichung nur auf die technischen Erfordernisse der Kommunikation zur ckge he vielmehr sei es nicht nur darum gegangen zu kommuni
482. s Denkens Auer Donauw rth 1971 Oevermann Ulrich Sprache und soziale Herkunft Suhrkamp Frankfurt am Main 1973 Oksaar Els Mehrsprachigkeit Sprachkontakt Sprachkonflikt In Nelde Peter H Hrsg Sprach kontakt und Sprachkonflikt Steiner Wiesbaden 1980 43 52 Oksaar Els Zweitspracherwerb Wege zur Mehrsprachigkeit und zur interkulturellen Verst ndi gung Kohlhammer Stuttgart 2003 Oschlies Wolf Die Sorben Slawisches Volk im Osten Deutschlands Friedrich Ebert Stiftung Bonn Bad Godesberg 1991 Overesch Manfred Das IH Reich 1939 1945 Eine Tageschronik der Politik Wirtschaft Kultur Droste D sseldorf 1983 Overmann Manfred Emotionales transnationales hyper tele und multimediales Fremdsprachen lernen Peter Lang Frankfurt Berlin Bruxelles New York Oxford Wien 2005 Papou ek Mechthild Vom ersten Schrei zum ersten Wort Anf nge der Sprachentwicklung in der vorsprachlichen Kommunikation Huber Bern G ttingen Toronto Seattle 1 Aufl 1994 Pedersen Karen Margrethe Die deutsche Minderheit in D nemark und die d nische Minderheit in Deutschland In Robert Hinderling Hrsg Handbuch der mitteleurop ischen Sprachminder heiten Gunter Narr T bingen 1996 Pedersen Karen Margrethe Dansk sprog i Sydslesvig Abenra Institut for grenseregionsforskning Bd 2 2000 2 Peltzer Karpf Annemarie Zangl Renate Die Dynamik des fr hen Fremdsprachenerwerbs Narr T bingen 1998 296
483. s Thema Mein Leben in zehn Jahren Wenn ich mich umsehe und die Wunder der modernen Naturwissenschaft und all die phantastischen Neuentwicklungen sehe berf llt mich ein leichtes Gef hl der Verzweif lung Deshalb weil ich mich anfange zu wundern wer die Welt in zehn Jahren beherrschen wird die Maschine oder der Mensch Schon werden Menschen rund um die Erde in Rake ten geschossen und schon werden Maschinen gebaut die schneller und schneller fahren werden als die zuvor Ich frage mich ob die Welt ein riesiges Irrenhaus sei wird wenn ich zehn Jahre lter sein werde Man sagt uns wir werden berschallwagen mit phantasti schen Geschwindigkeiten fahren mit Fernsehen Betten und sogar automatischer Len kung Wollen wir das wollen wir von der Maschine beherrscht werden Vorbei sind dann die Zeiten in denen die Familien am Sonntagnachmittag zum Picknick fuhren wir werden ber weite flache Autobahnen gejagt werden wir werden auf einen Knopf an der Wand dr cken und es kommt ein Teller mit fertiggemachten belegten Broten heraus du k nntest denken da dies ein bi chen weit hergeholt ist aber wenn sich die Dinge weiter verbes sern wird der Mensch nicht mehr denken m ssen und wir werden eine Rasse glotz ugiger Buschneger Es gibt wenn dies geschieht keinen Weg es zum Stillstand zu bringen Man sagt wir werden nur noch den einen oder den anderen zus tzlichen Luxus haben und es h rt nie auf Ich genie e die Annehmlichkeiten von he
484. s an der Auflistung sprachlicher Heterogenit t die aber unvollst ndig ist in Europa auf L nder und V lkerkarte Europas Prof Dr Dietrich Sch fer Verlag und Druck Dietrich Reimer Ernst Vohsen Berlin Auflage abgeschlossen Oktober 1917 Ma stab 1 4 000 000 142 Bev lkerung nach Staaten und Nationalit ten Von den europ ischen Staaten haben nur D nemark Luxemburg Deutsche die Nieder lande Norwegen Portugal und Schweden ganz einheitliche Bev lkerung Norwegen und Schweden auch nur wenn man die Lappen ihrer Nordbezirke unber cksichtigt l sst Zwei von den Gro m chten Gro britannien und Ru land haben alle Angeh rigen ihres Volkes innerhalb ihrer Herrschaftsgebiete vereinigt von den minder m chtigen Staaten nur noch Norwegen Portugal und Spanien die allerdings nur soweit Europa in Frage kommt 1 10 11 12 13 Belgien 29 452 qkm 7 423 724 E 1910 darunter vlamisch sprechende 3 220 662 franz sisch 2 833 334 deutsch 31 415 zwei oder alle drei Sprachen 1 007 480 keine der drei Sprachen wozu Taubstumme und Kinder unter zwei Jahren gerechnet sind 330 833 Die Mehrsprachigen sind zum weitaus gr eren Teile Vlamen und Deutsche von der letzten Rubrik ber die H lfte Vlamen so da deren Gesamtzahl jetzt auf etwa 4 3 die der Wallonen auf etwa 3 Millionen die der Deutschen auf reichlich 100 000 gesch tzt werden kann Bulgarien 114 005 qkm 4 766 913 E 1910 darunter Bu
485. s das Kind nicht ob ihm jemand zuh rte und mit wem es sprach Piaget bezeichnet diese Art von u erungen als egozentrisch weil das Kind die Warte des Zuh rers nicht interessiert vgl Piaget 1979 19 ff Es geht hier wie bei so manchem Kaffeekr nzchen zu Jeder redet von sich und keiner h rt zu Piaget 1979 21 Piaget teilt die egozentrische Sprache in drei Kategorien ein 1 Die Wiederholung Echolalie Das Kind wiederholt einfach aus Vergn gen am Sprechen einzelne Silben und W rter Dabei interessiert es das Kind nicht ob seine Worte einen Sinn haben oder nicht Piaget sieht darin ein berbleibsel des Lallens des S uglings 2 Der Monolog Das Kind spricht mit sich selbst und wendet sich an niemand 3 Der Monolog zu zweit oder der kollektive Monolog Beim kollektiven Monolog lassen die Kinder jeden an ihrem augenblicklichen Handeln teilnehmen ohne sich darum zu k mmern ob sie jemand versteht oder h rt Bei der sozialisierten Sprache unterscheidet Piaget folgende Aspekte 4 Die angepasste Information Piaget grenzt diese Kategorie vom kollektiven Monolog ab denn bei der angepassten Information beachtet das Kind den Standpunkt seines Zuh rers und informiert ihn ber etwas das ihn eventuell interessieren k nnte oder das eine Beeinflussung seiner Hand lung darstellen k nnte 5 Die Kritik Bei dieser Form beziehen sich die u erungen konkret auf den Zuh rer Piaget bezeich net die u erunge
486. satz gar nicht abge leitet wird sondern von einer abstrakten Form des Satzes Diese Form nennt Choms ky die Tiefenstruktur die ein abstraktes Schema ist das in der gesprochenen Sprache niemals realisiert wird In ihr unterscheiden sich Subjekt und Objekt aber sie ist ob wohl sie dem Aktivsatz f r Szagun n her sein mag weder aktiv noch passiv So h lt Chomsky eine Transformationsgrammatik f r notwendig um Sprache ad quat zu be schreiben vgl Szagun 1986 13 f Szagun beschreibt die Theorie Chomskys als eine Theorie die in S tzen ein abstraktes allgemein anwendbares Muster sieht W rter lassen sich in Einheiten zusammenfassen und diese Einheiten sind hierarchisch angeordnet Ein Beispiel ist der Satz Der Junge traf den Ball Einige W rter geh ren n her zusammen als andere Der Junge wird als Einheit empfunden und den Ball aber nicht traf den Eine gr ere Art von Ein heit kann dann noch traf den Ball bilden Diese Einheiten werden verdeutlicht indem 28 im Folgenden gezeigt wird wie man Zusammengeh riges durch ein anderes Wort erset zen kann Der Junge traf den Ball Er traf ihn Er handelte Die verschiedenen Konstituenten k nnen mit Namen versehen werden In dem Beispiel satz bilden die Artikel Art der und das Nomen N Junge eine Nominalphrase NP Das Verb V traf bildet zusammen mit dieser Nominalphrase die Verba
487. saufenthalt mehr aktiviert sein kann obwohl sie eigentlich nicht am besten beherrscht wird Au er dem gibt es nach dem Modell M ller Lance amp s Unterschiede zwischen der Produktion und der Rezeption bedeutet dass schnelles Wechseln der Fremdsprache nur in der Sprachproduktion ein Problem ist Das Vokabular das ausschlie lich in reziptiver Form gebraucht wird steht den Strategien der Erschlie ung nicht zu Verf gung vgl M ller Lance 2002 139 W nscht man einen multilingualen B rger so die Folgerung M ller Lance amp s der zwi schen seinen Sprachen hin und herspringen k nne und weiterhin offen f r weitere Sprachen sei dann m sse man aus seiner Sicht auf das Ideal der native speaker hnli chen Kompetenz oder auf das Ideal des koordinierten Bilingualen verzichten Denn wenn die neuronalen Verbindungen zwischen Repr sentationen verschiedener Sprachen st rker gebahnt w rden so M ller Lanc amp dann w rde es keine Sprache mehr geben die eine muttersprachliche Dominanz im Gehirn aus bt M ller Lance amp bezieht sich auf die Schule und sagt dass durch eine andere Didaktik dann generell eine neuronale Ba sis f r mehrere Sprachen gelegt werden m sste Sp ter im Leben k nne dann eine Wahl von so genannten Leitsprachen stattfinden Es handele sich dann nicht mehr um Spach kompetenz sondern um Sprachenkompetenz vgl M ller Lance 2002 141 Tracy fordert dass wir uns auch von unsinnigen Erwartungen
488. schen Blocher 1982 24 Aus seiner Sicht gehen Gefahren f r K rper Leib und Seele von Zweisprachigkeit aus Also erster Nachteil ein ungemein gro er Aufwand an Zeit und geistiger Kraft mu auf die Erhaltung und Verwirklichung der Zweisprachigkeit verwendet werden Ein weiterer Nachteil ist die Abstumpfung und Schw chung des Sprachgef hls Nat rlich gibt es hier nach Begabung Erziehung Umgebung sehr gro e Unterschiede Aber die Schw chung ist immer da Die h chsten sprachlichen Leistungen sind nur dem Einsprachigen m glich Sind alle Sch digungen sprachlicher Art berwunden so zeigt immer noch das Denken gewisse Spuren der Zweisprachigkeit Zusammenfassung der Nachteile die aber nicht alle bei demselben Menschen vorzukommen brauchen gro er Aufwand von Zeit und Kraft auf Kosten anderer Arbeit Schw chung des Sprachgef hls durch gegenseitige Beeinflus sung der beiden Sprachen Unsicherheit des Ausdrucks Sprachmengerei Armut des le bendigen Wortschatzes Lockerung der geistigen Gemeinschaft mit den Einsprachigen d h mit der gro en Mehrzahl der Volksgenossen Blocher 1909 12 f zit nach Kr ger Potratz 2005 88 Selbst die UNESCO geht im Jahr 1953 davon aus dass es einleuchtend sei dass ein Kind am g nstigsten in seiner Muttersprache unterrichtet werden k nne vgl UNESCO 1953 11 Macnamara vertritt 1966 die These dass es einen so genannten Schaukeleffekt ba lance ef
489. schen Verbreitungsbild Die Sprachwissenschaft hat aufgrund von Ortsnamen die ur spr ngliche etwa zehnfach gr ere Ausdehnung des sorbischen Sprachgebiets ermit telt Danach wurden die sorbischen Dialekte in einem geographischen Raum gesprochen der sich mit folgenden Grenzangaben umrei en l sst Im Osten reichte das Gebiet etwa bis zu den Fl ssen Bober und Queis zwei linken Nebenfl ssen der Oder im heutigen Polen Von der M ndung des Bobers verlief die stliche Sprachgrenze entlang der Oder bis F rstenberg heute Eisenh ttenstadt s dlich von Frankfurt e Im Norden bildete eine Linie von der Oder ber K penick vor den Toren Berlins ge legen und weiter ber die St dte J terbog Zerbst und Barby an der Elbe unweit von Magdeburg die ungef hre sprachliche Grenze Im Westen reichten die zusammenh ngenden Siedlungsgebiete sorbischsprachiger St mme etwa bis zur Th ringer Saale und zwar von ihrer M ndung in die Elbe bis zur Quelle im Fichtelgebirge Westlich dieser Grenze gab es vereinzelte sorbische Streusiedlungen Im S den schlie lich schufen Fichtelgebirge Erzgebirge und Lausitzer Gebirge eine nat rliche geographische Scheide gegen ber den Nachbarn die gleichzeitig auch die sprachliche Grenze darstellte Jen 1993 98 In diesem beschriebenen Gebiet war der sorbische Sprachraum zu finden Es gab bis 1500 keine eigenst ndigen sorbischen Schriftst cke aber Jen leitet von vielen einge deutsc
490. schiedenheit der neuen T ne und Bewegungen im Gegensatz zu denen die es am ei genen K rper wahrgenommenen hat entdeckt Das f hrt dazu dass das Kind versucht diese neuen T ne in ein bereits vorhandenes Schema zu integrieren Bei diesem Prozess werden sowohl die bekannten T ne wiederholt als auch die neuen T ne ausprobiert vgl Piaget 1975 26 ff im brigen handelt es sich hier um den gleichen Vorgang den man von Anfang der erwor benen Verhaltensweisen Ende des ersten Stadiums an beobachtet n mlich in dem was die eigene Aktivit t des Subjekts betrifft Alle Zirkul rreaktionen verlaufen in der Tat nach diesem gleichen Schema Interesse f r das durch Zufall entdeckte neue Resultat wenn dieses andere schon bekannte Resultate in Erinnerung ruft und Versuch zur Reprodukti on dieses Resultates Piaget 1975 73 Auf die Sprachentwicklung bezogen gibt Piaget folgendes Beispiel Der neue Ton gaga l st mama aha baba vava und schlie lich papa aus Oder aus pou pou ergibt sich brr dann abou danach als eine Art Kreuzung der beiden vou und bou Laute die schlie lich zur korrekten Kopie pou ou f hren Aus Pia gets Sicht muss das Kind nicht verschiedene Schemata ausprobieren sondern es w hlt das hnlichste Schema aus um dieses dann so weit zu differenzieren bis es mit dem an deren bereinstimmt vgl Piaget 1975 26 ff Das f nfte
491. se aufgreifen vorgestellt Diese Konzepte der F rderung von Zwei bzw Mehrsprachigkeit f r den deutschen Kinder garten bzw f r den Bildungsverlauf von Kindergarten bis zur Berufsausbildung in der Bundesrepublik Deutschland die zum Teil empirisch berpr ft worden sind werden beschrieben und ausgewertet Die Erfahrungen und Ergebnisse werden dann in die Ent wicklung der abschlie enden Kriterien einflie en Als grundlegender p dagogischer Ansatz zur Sprachf rderung wird der Situationsansatz in Kapitel zehn vorgestellt Sprache ist ein wesentlicher Teil der ganzheitlichen Ent wicklung von Kindern die wesentlich komplexer ist als dass sie in einzelne F rde rungsschwerpunkte zu zerlegen w re z B 8 00 Uhr 8 30 Uhr motorische F rderung 8 30 Uhr 9 00 Uhr sprachliche F rderung usw Der Ansatz wird in diesem Kapitel mit seiner Entstehungsgeschichte kurz erl utert und es wird gezeigt wie der Situations ansatz mit seinen Prinzipien des Lernens in Lebenssituationen und Sinnzusammenh n gen vgl Jampert 2002 17 als Rahmen f r die Sprachf rderung von Kindern sinnvoll sein kann Das Kapitel elf beinhaltet die Zusammenfassung der Befunde des Analyseteils Danach werden auf der Grundlage der Befunde der Analyse Kriterien f r m gliche Sprachf rde rungskonzepte entwickelt Die Gliederung orientiert sich an verschiedenen The menschwerpunkten die in Sprachf rderungskonzepten wiederholt aufgegriffen werden Die Kriterien
492. se der vorsprachlichen Kommunikation zwischen dem 2 und 15 Monat zu analysieren vgl Papou ek 1994 41 Nach Mechthild Papouseks Erfahrungen wurde das Studium der stimmlichen Kommu nikation zwischen Eltern und S ugling in den fr hen siebziger Jahren noch mit der Er forschung einer unbekannten Tierart gleichgesetzt Durchf hrung der Studie Mechthild PapouSek gewann die Familien die an ihrer Untersuchung teilnahmen aus dem Geburtenregister der Lokalzeitung Die Familien wurden zun chst angeschrieben ber das Vorhaben informiert und dann telefonisch kontaktiert An der Untersuchung nahmen schlie lich 18 gesunde termingerecht geborene S uglinge teil Davon waren 8 Jungen und 10 M dchen 14 davon waren Erstgeborene 4 Zweit und Drittgeborene aus Normalfamilien nach weitgehend komplikationsfreien Schwangerschaften und Geburten vgl Papou ek 1994 44 Die M tter kamen in monatlichen Abst nden in einen wohnlich eingerichteten Unter suchungsraum und sollten dann wie zu Hause mit ihren Kindern spielen und sprechen Die Aufnahmedauer der ges ttigten und ausgeschlafenen Kinder wurde dem Alter ange passt d h die Kinder im Alter von 2 bis 5 Monaten wurden drei Minuten aufgenom men im Alter von 7 bis 15 Monaten zwanzig Minuten von denen sechs Minuten zur Auswertung der Aufnahme gew hlt wurden Auch das r umliche Setting wurde am Al ter der Kinder orientiert so wurde zum Beispiel ab dem 11 Monat ein Hoc
493. senen Piaget 1979 60 f 53 Kinder beginnen nach Piaget auch erstmalig mit der Diskussion als Form der soziali sierten Sprache in der Kindergruppe und erreichen schon auf der Ebene der Funktion die Kooperation Als Konsequenz kann man sagen dass Kinder sp testens ab dem vierten Lebensjahr in Kontakt mit anderen Kindern kommen sollten Allerdings kann man diese Kindergruppe nicht sich selbst berlassen denn in der weiteren Untersuchung Leuzinger Schulers zeigte sich dass sich u erungen als Fragen gegen ber Erwachsenen im Laufe des Be obachtungszeitraumes verdreifachten w hrend die Anzahl der Fragen zwischen den Kindern konstant blieben Die Fragen die die Kinder an die Erwachsenen richteten sei en Fragen die dazu dienten ihr Wissen zu erweitern und die den Erwachsenen als H ter der Wahrheit anerkennen Fragen an andere Kinder unterschieden sich davon da die Kinder offensichtlich nicht mehr w ssten als das fragende Kind selbst Piaget verweist darauf dass man bei der Untersuchung damit man sie berhaupt als all gemein g ltig bezeichnen k nne pr fen m sste ob nur Hans der Sohn der Forscherin sich derart verhalten habe oder ob die anderen Kinder ein hnliches Verhalten zeigen w rden Die Auswertung der Beobachtungen der anderen Kinder ergab dass die ande ren Kinder sich genau wie Hans Erwachsenen gegen ber weniger sozialisiert zeigten als gegen ber ihren Kameraden Es gab leichte Unt
494. ser Untersuchung sp testens ab dem Beginn des vierten Lebensjahr andere Kinder f r ihre sprachliche Entwicklung und f r ihre So zialisation brauchen Die Kinder m ssen durch Erwachsene so begleitet werden dass je des Kind mit einem Erwachsenen in einen so engen Kontakt treten kann dass die Kin der Fragen an den Erwachsenen richten K nnen Diese Ergebnisse setzten dem Betreu ungsschl ssel in Kindergruppen einen festen Rahmen 59 3 2 2 Wygotski Wygotskis Kritik an der Theorie Piagets Der russische Psychologe Wygotski bezieht sich in seinem 1934 kurz nach seinem Tod ver ffentlichen Buch Denken und Sprechen direkt auf die Theorie Piagets zum Den ken und Sprechen des Kindes Grunds tzlich besch ftigt sich Wygotskis marxistische Bewusstseinstheorie mit der Historizit t des Bewusstseins und seine Bindung an die vergesellschaftete menschliche Praxis Wygotski betont bei seiner Vorstellung der Theorie Piagets zun chst dass Piaget mit seiner Theorie eine v llig neue Sicht auf das Kind er ffnet habe indem er das Kind nicht im Gegensatz zu dem Erwachsenen als defizit r betrachte sondern Piaget hebe die qualitative Eigenart des Kindes hervor Fr her interessierte man sich daf r was das Kind nicht hat und man definierte die Ei genarten des kindlichen Denkens als seine Unf higkeit zur Abstraktion zur Begriffsbil dung zur Verbindung von Urteilen zur Schlu folgerung usw Nun wurde dasjenige in den Mittelpunkt d
495. sie an den Monolog des Kindes in Gegenwart der Mutter erinnert Piaget 1979 59 Hier wird ganz deutlich dass Kinder in dieser genannten Altersstufe nicht nur eine di rekte Bezugsperson f r ihre Entwicklung brauchen sondern zur erfolgreichen Sozialisa tion und f r die Sprachentwicklung auch und gerade den Kontakt zu Gleichaltrigen be n tigen Denn im Gegensatz zu den Erwachsenen die berlegen seien und als Identifi kationsobjekte dienten seien die Gleichaltrigen dem Kind hnlich und diese Tatsache f hre zu einer Notwendigkeit einer ausgepr gten Differenzierung Ein deutliches Zeichen f r diese Unterscheidung ist dass Kinder laut der Untersuchung den Dialog und die angepasste Information als Formen der sozialisierten Sprachen deut lich h ufiger im Gespr ch mit anderen Kindern als mit Erwachsenen gebrauchten zwischen 3 1 und 3 4 macht der Dialog mit Kindern 23 aus gegen ber 16 mit Er wachsenen das ist nat rlich weil der Egozentrismus Koeffizient im gleichen Alter 71 im Gespr ch mit Erwachsenen und 56 im Gespr ch mit Kindern betr gt Am Ende des Jah res 3 11 4 1 sind die Egozentrismus Koeffizienten bei Gespr chen mit Erwachsenen und mit Kindern ungef hr gleich 43 5 und 46 der Dialog macht aber nur 19 des Ge spr chs mit den Erwachsenen aus erreicht aber 35 im Gespr ch mit anderen Kindern Am Ende des 4 Lebensjahres ist der Dialog mit Kindern fast doppelt so wichtig wie mit Er wach
496. sitionen der Gesellschaft f r alle Individuen unabh ngig von der sozialen Herkunft in gleicher Weise m glich ist Ein sinnvolles Konzept f r die Sprachf rderung des Vorschulalters sollte die Tatsachen dass Migration fast alle Menschen betrifft oder betreffen kann und dass die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland durch Migration gepr gt ist als Ausgangspunkt nehmen Damit ergibt sich f r mich die Aufgabe Kriterien f r Sprachf rderungskonzepte zu entwickeln die von sprachlicher Homogenisierung Ab stand nehmen und keine monokulturell gepr gten Vorschuleinrichtungen mehr hervor bringen Die der Arbeit zugrunde liegende Fragestellung versucht zu kl ren ob Chancengleichheit nicht an den verschiedenen Ausgangssituationen der Kinder ansetzten muss denn Kindergruppen sind sprachlich heterogen ob Chancengleichheit die nicht national beschr nkt sein soll Mehrsprachigkeit er fordert ob Mehrsprachigkeit wenn sie in Gruppen vorhanden ist nicht aufgegriffen werden sollte ob Mehrsprachigkeit auch bei Einsprachigen gef rdert werden sollte ob die Umgebungssprachen der Kinder um metasprachige F higkeiten zu f rdern aufgegriffen werden sollten 3 1 Sprachstandserhebung Deutsch Plus Vorschulische Sprachf rderung in Berlin 2 Deutsch f r den Schulstart Universit t Heidelberg Seminar f r Deutsch als Fremdsprachenphilologie 3 Sprachf rderung f r Vorschulkinder PH Weingarten 11 Die
497. slawische Volksgruppe gliederte sich in verschiedene St mme Im Nor den zwischen Spreewald und Cottbus wohnten die Lusizer Lunsizi s dlich davon um Bautzen als Budusin im Jahr 1002 erstmalig erw hnt die Milzener Au erdem gab es die St mme wie Besunzaner Nisaner Daleminzer usw Im Jahr 806 stand in den fr nkischen Reichsannalen terra Sclavorum qui dicuntut Sorabi qui sedent super Al bim fluvium Land der Slawen die Sorben Wenden hei en und am Fluss Elbe sie deln In der Zeit des 6 bis zum 10 Jahrhunderts war das Siedlungsgebiet sch tzungs weise etwa 40 000 Quadratkilometer gro In dieser Zeit wurde dort Altsorbisch gespro chen vgl Oschlies 1991 11 Nach arch ologischen Funden waren die Sorben Wenden friedliche und flei ige Landwirte Sie hielten Haustiere und bauten mehrere Getrei desorten an betrieben Fischfang brauten Met und Bier und waren ausgezeichnete Pfer dez chter Nach Ansicht von Oschlies waren die Sorben Wenden schon immer Men schen von gesunder Vorsicht denn sie bauten ihre Siedlungen mit Vorliebe auf leich ten Anh hen und in der N he von B chen und Seen Oschlies beschreibt dass man noch heute in der Lausitz immer wieder auf einen hrodzisco also auf einen Burgwall sto e vgl Oschlies 1991 12 Ungef hr im 12 und 13 Jahrhundert gab es die zweite Expan sion nach Osten Schon bald darauf wurde der Gebrauch der sorbischen Sprache in An halt und in Magdeburg Pr
498. sollten direkte Kontakte zu sorbischen Menschen Kindern Jugendlichen und Werkt tigen herstellen damit die Kinder di rekte Begegnungen mit der sorbischen Umwelt erf hren Zur Sinnerfassung stellt Bach mann die folgenden Methoden und Verfahren vor 1 Demonstrationen zum Veranschaulichen des Inhalts e Vorf hren von T tigkeiten Einsatz von Mimik und Gestik Zeigen von Gegenst nden oder deren Abbildungen von Bildern oder Bildfolgen 2 K nstlerischer Vortrag eines Textes in enger Verbindung mit einem entsprechen den unmittelbaren Erlebnis e sprachlich Reime Gedichte e musikalisch Lieder e musikalisch mit Bewegungen T nze Bewegungsspiele 3 Erl uterung sinngem e bersetzung in der Muttersprache w rtliche bersetzung in die Muttersprache e autorisierte bersetzung von Liedern und Gedichten die Dichter in die deut sche Sprache bertragen haben Hinweis auf Thematik besonders bei ad quaten Aussagen deutscher Lieder und Gedichte 4 Gespr ch zur Bedeutungserschlie ung in Verbindung mit Anschauungsmaterial Bachmann 1973 75 Zum Einpr gen bestimmter Redewendungen Lieder u a Einpr gen und sie anwenden lernen eignen sich folgende Methoden und Verfahren 1 Wiederholtes lautreines und grammatisch fehlerfreies Vor und Nachsprechen bzw Vor und Nachsingen bung Erzieherin Kind Kindergruppe vom Tonband oder von der Schallplatte Kind Kindergrup
499. sollten und zitiert Bour dieu und Passeron 110 in der Tat hei t lernen immer zugleich Kenntnisse und die Kenntnis des Kodes erwerben aufgrund dessen die Wissensvermittlung erfolgen soll Bourdieu Passeron 1971 94 zit nach Schlee 1973 111 Oft w rden die Schwierigkeiten der Kinder nicht auf Verst ndnisprobleme zur ckge f hrt sondern auf mangelnde Begabung Der statusgegebene Verzicht auf ein mehr als approximatives Verst ndnis ist zugleich Produkt und Bedingung ihrer Anpassung an ein Bildungssystem das von der Sexta an vor allem von ihnen verlangt nicht die Fiktion zu widerlegen die es zu seinem Funktionieren gebraucht Da von vornherein angenommen wird die Sch ler h tten verstanden da sie verstanden haben m ssen ist der Gedanke an ein Recht auf Verst ndnis von Anfang an ausgeschlossen und sie m ssen sich infolgedessen damit begn gen die eigenen Anforde rungen im Verstehenwollen zu senken Bourdieu Passeron 1971 107 zit nach Schlee 1973 112 Schlee sieht allerdings dass F rderung in der Schule f r die Unterschichtkinder schwie rig sei da er schon bei den Vorschulkindern wie an anderer Stelle ausgef hrt starke Abweichungen des Sprachgebrauchs von den Mittelschichtkindern feststellen konnte Deswegen greifen die Forderungen an die Lehrer zu kurz und nach Schlees Ergebnis sen sollte eine F rderung der Kinder schon im Vorschulbereich beginnen Denn Schlee sagt dass die Ver nderung von ein
500. sprache Bei diesem Eintauchen in die Sprache ohne die Formulie rung von Regeln und ohne direkte Korrektur liegt der Schwerpunkt auf der Kommuni kation d h das Verstehen und das Verstanden werden Das Eintauchen steht im Ge gensatz zum Lernen einer Sprache mit direkter Unterweisung und Korrektur vgl Kras hen 1993 Krashen gibt dem unbewussten Spracherwerb also dem von ihm so genannte acqui sition gegen ber dem bewusste Sprachlernen als Methode den Vorzug The Acquisition Learning Distinction acquisition learning similar to child first language acquisition formal knowledge of language picking up a language knowing about a language subconscious conscious implicit knowledge explicit knowledge formal teaching does not help formal teaching helps Krashen Terrell 1983 29 Das bewusste Lernen ist nach Krashen immer nur durch einen Monitor m glich Der Monitor wirkt f r Krashen als eine Kontrollinstanz die das Wissen beeinflusst und lenkt Durch diese Kontrollinstanz gest rt werde die nat rliche Gel ufigkeit flu ency der Sprache behindert Der Monitor kann aber nur unter drei Bedingungen berhaupt wirksam werden 1 Der Sprecher hat ausreichend Zeit 2 Die Aufmerksamkeit des Sprechers ist auf die Korrektheit und die sprachliche Form gerichtet 3 Der Sprecher muss die relevanten Regeln kennen vgl Klein 1992 39 Nach Krashen w
501. standteil der d nischen Volkstumsarbeit in S d schleswig und die Kinderg rten und Schulen dienen dem d nischen Bev lke rungsteil Die Schulen und Kinderg rten sollen die Sch ler und Kinder in die d ni sche Sprache und Kulturwelt hineinf hren und es geh rt zum Auftrag der Schule das Bewusstsein der Sch ler f r die Zusammengeh rigkeit mit dem d nischen Be v lkerungsteil S dschleswigs und dem d nischen Volk zu f rdern Gleichzeitig hat die Schule die Aufgabe die Sch ler dazu zu bef higen in der deutschen Gesell schaft leben und wirken zu k nnen 4 Die Sprache im Verein und in seinen Institutionen ist D nisch 5 Das Schulsystem wird so organisiert und die Schularbeit so durchgef hrt dass die Schulen als staatlich anerkannte Schulen dazu berechtigt sind nach den f r ent sprechende ffentliche Schulen in Schleswig Holstein geltenden Bestimmungen Zeugnisse zu erteilen Entscheidungen ber das Aufsteigen im Unterricht nach Klassenstufen zu treffen und Abschlusspr fungen abzuhalten die dieselben Be rechtigungen verleihen die in ffentlichen Schulen in Schleswig Holstein erreicht werden k nnen Aus diesen Bestimmungen geht hervor dass sich die Kinderg rten und Schulen des D ni schen Schulvereins als Einrichtungen der nationalen d nischen Minderheit in S dschles wig verstehen Sie sollten nicht als neutrale Sprachkinderg rten oder neutrale Sprach schulen interpretiert werden http www skoleforeningen
502. sten Halbjahr beobachtete Mechthild Papousek bei den M ttern der Gruppe der Kinder mit dem gr Beren interaktiven Wortschatz dass sie die Kinder deutlich mehr als in der Vergleichs gruppe zum stimmlichen Nachahmen ermutigten und mehr explorative Nachahmungs spiele vornahmen Im dritten Halbjahr traten in der ersten Gruppe vermehrt m tterliche Nachahmungen Wortnachahmungen und syntaktisch expansive Nachahmungen auf 79 Schon im ersten Halbjahr pr sentierten die M tter dieser Gruppe h ufiger Modelle zum Nachahmen besonders Modelle die korrekt artikulierte Sprachlaute und spielerisch ex plorative Laute beinhalteten Dieses Verhalten zeigte sich auch im zweiten und dritten Halbjahr Auch bei der Gestaltung des Interaktionsrahmen konnte Mechthild Papou ek im zweiten und dritten Halbjahr zwischen den beiden Gruppen signifikante Unterschiede feststel len Die M tter der Kinder mit der fr heren Wortschatzentwicklung zeigten eine fr here und deutlichere Ausrichtung auf Gegenst nde im zweiten Halbjahr und h ufigere sozial konventionelle Routinen im dritten Halbjahr Im Vergleich zu der Gruppe der Kinder mit dem geringsten Wortschatz war in der Gruppe mit dem fr heren Wortschatz der In teraktionsstil vom ersten zum dritten Halbjahr signifikant einf hlsam w rmer und lehr bereiter im ersten und zweiten Halbjahr au erdem auch spielbereiter vgl Mechthild PapouSek 1994 173 ff Nach ihrer Untersuchung zieht Mechthild Papou
503. subtiles Repertoire von mimischen lautlichen und gestischen Verhaltensweisen mit denen er den Betreuungs personen seine Befindlichkeit deutlich machen kann und die Interaktionsangebote dieser mitgestaltet Das bedeutet der S ugling ist ein aktiver Teilnehmer der seine Betreu ungspersonen genauso beeinflusst wie diese ihn vgl Dornes 2000 22 Nicht mehr das Bild des satten selig an der Brust in den Schlaf sinkenden S uglings sondern das des reziproken L chelspiels zwischen Mutter und Kind das mit drei oder vier Monaten seinen H hepunkt erreicht symbolisiert nun den aktiven Ursprung der menschli chen Existenz Dornes 2000 22 4 Es wird hier der Vorname Mechthild zur Abgrenzung von Hanus Papou ek verwendet 62 3 3 1 Jerome Bruner Bruner der zu den Hauptvertretern der interaktionistischen Sprachtheorie z hlt vertritt die These dass nur angeborene F higkeiten f r den Spracherwerb nicht ausreichen we come initially equipped if not with a theory of mind then surely with a set of pre dispositions of construe the social world in a perticular way and to act upon our con struals Bruner 1990 73 in Klann Delius 1999 137 Die Grundthese Bruners ist dass die Kinder mit der Sprache die Kultur erlernen in die sie hinein geboren werden Nach Bruner gibt es ein Hilfssystem f r den Spracher werb das biologisch und kulturell fundiert ist Erwachsene geben demnach in einem wechselseitigen P
504. sucht er nach Gesetzm igkeiten die verschiedenen Sprachen zugrunde liegen Der Spracherwerb ist nach der Theorie Chomskys nicht von den psychischen Strukturen des Kindes zu trennen d h die ange borenen Dispositionen m ssen ber cksichtigt werden Die Sprache werde von dem Kind in einem Entwicklungsabschnitt in dem die kognitiven F higkeiten noch nicht ganz entwickelt sind relativ schnell gelernt Die Sprache der Umwelt des Kindes habe einen unsystematischen Charakter und weise berdies viele St rfaktoren auf Nach Chomsky sind die Sprachkompetenzen von Kindern von der Umgebung in der sie auf wachsen unabh ngig vgl Grimm 1997 13 f Chomskys Fazit ist dass das Kind ber angeborene Universalien zum Gebrauch der Sprache und ihrer Grammatik verf gt Dieses dem Kind angeborene und genetisch be stimmte System nennt Chomsky LAD language acquisition device Das LAD kann als ein Arsenal mentaler Schemata bezeichnet werden die vorgeben welche Strukturen in der menschlichen Sprache m glich sein k nnen vgl Wode 1988 53 Das LAD bietet dem Kind folgende M glichkeit Nachdem es eine zul ssige Hypothese gew hlt hat kann es induktiv Daten zum Zweck ei ner korrektiven Handlung benutzen wobei es seine Wahl best tigt oder nicht best tigt Ist einmal die Hypothese hinreichend gut best tigt dann kennt das Kind die durch die Hypo these definierte Sprache folglich reicht seine Kenntnis unerme lich weit ber seine Erfah
505. t haltsdauer in der Vorschule f r alle Kinder auch f r die t rkischen russischen und an deren positiv auf alle untersuchten Bereiche wie die kognitiven F higkeiten die Sprachf higkeit gemessen an dem gesch tzten F rderbedarf in Deutsch und der attes tierten Schulf higkeit auswirkt Bei der Untersuchung zu den kognitiven F higkeiten zeigt sich wieder dass sich die ethnischen Unterschiede sofort vermindern wenn man die Kontrolle durch die Familienvariablen wie Geschlecht Geschwisterzahl sowie Er werbsf higkeit und Bildung von Vater und Mutter durchf hrt Bei der Sprachf higkeit gemessen an dem gesch tzten F rderbedarf in Deutsch bildet die Vergleichsgruppe die Gruppe der russischen Kinder Wieder ergibt sich eine Aufhe bung der Nachteile der Kinder ber die Kontrolle der Familienvariablen mit Ausnahme der t rkischen Kinder Hier zeigt sich f r die Dauer des Besuchs erst ein positiver Ef fekt nach zwei Jahren der dann durch eine Besuchsdauer von drei Jahren verst rkt wird T rkische Kinder zeigen selbst nach drei Jahren Aufenthaltsdauer noch einen F rde rungsbedarf der Sprache Esser vermutet dass zum Beispiel unkontrollierte Diskrimi nierungsmechanismen die Ursache seien oder die teilweise fast homogene Konzentrati on der t rkischen Kinder in Gruppen abh ngig vom Einzugsgebiet die dazu f hre dass T rkisch allein als lingua franca verwendet werde Bei der attestierten Schulf higkeit weisen die anderen
506. t der kognitiven Substrukturen aufbaut die als Ausgangspunkt f r seine sp teren perzep tiven und intellektuellen Konstruktionen dienen Piaget et al 1986 15 Piaget konstatiert dass es vor der Sprache eine Intelligenz gebe Mangels einer Sprache und einer symbolischen Funktion st tzen sich die Konstruktionen ausschlie lich auf Wahrnehmungen und Bewegungen sie vollziehen sich mittels senso motorischer Koordination ohne da die Vorstellungskraft oder das Denken mitwirken Piaget et al 1986 15 Piaget unterteilt die sensomotorische Intelligenz in sechs Stadien Stadium I von Geburt bis 1 Monat Dieses Stadium ist gekennzeichnet durch angeborene Reflexe die nach Piaget als so ge nannte Reflex bung ge bt werden d h es findet eine Konsolidierung durch funktio nelle bung statt Nach einigen Tagen saugt das Neugeborene mit Sicherheit es findet die Brustwarze nachdem es sie verloren hat leichter usw als bei den ersten Versuchen Piaget et al 1986 18 In diesem fr hen Stadium wird schon assimiliert und der Reflex kann nicht als einfa cher angeborener Automatismus betrachtet werden Als Beispiel f r den Lerneffekt gibt Piaget das Daumenlutschen an bei dem es sich aus seiner Sicht nicht um einen angebo renen Reflex handelt sondern der Reflex des Saugens durch Assimilation orientiert an dem ausgebildeten Reflexschema erweitert werde 38 Stadium II 1 bis 4
507. t des jeweiligen Kindergartens zu sammen Insofern mag der Einwand zutreffen dass ein Immersionskindergarten wie die Villa P le M le bevorzugt von Eltern der gehobenen Mittelschicht mit entsprechendem Bil dungshintergrund gew hlt wird Der Gr e des Einzugsgebiets und des Mitarbeiterstam mes im Kindergarten Raupe Nimmersatt entsprechend wird hier von f hmorgens bis zum sp ten Nachmittag eine Rundumbetreuung der Kinder angeboten D h in dieser Einrich tung sind Kinder aus allen Schichten vertreten Meine Beobachtungen haben gezeigt dass 262 das Franz sischangebot auch dort durchweg positiv aufgenommen wurde wenngleich die jungen Lerner je nach Alter Pers nlichkeit und Begabung durchaus unterschiedlich von der bilingualen Bildung profitieren Nauwerck 2005 176 f Generell sieht Nauwerck durch den fr hen Fremdsprachenerwerb die M glichkeit mehr Chancengleichheit zu erreichen Die F rderung der fr hen Fremdsprachenvermittlung im Kindergarten erm glicht Kinder aller Schichten Zugang zum Erwerb einer zweiten Sprache Sprachliche Bildung stellt in unserer multikulturellen Gesellschaft und einer immer enger zusammenr ckenden Welt f r diese und kommende Generationen eine Basisqualifikation dar Bilinguale Bildung tr gt zu mehr Chancengleichheit bei Die Aufwendungen daf r kommen den Kindern also unmittelbar zugute Als Zukunft unseres Landes sollten sie den Verantwortlichen diese In vestition wert sein
508. t in der Lage sei ungef hr ein Dutzend verschiedene Ein stellungen zu erzeugen Im vorsprachlichen Entwicklungsstadium ist das Kind nach sei nen Angaben noch nicht in der Lage seinen Kehlkopf zu kontrollieren Durch die Ver vollkommnung der Fertigkeit verschiedene Einstellungen und Kombinationen von Ein stellungen zu beherrschen wird eine Ordnung in die unkontrollierten Schwankungen der lauterzeugenden Bewegungen gebracht Durch die Ordnung dieser zuf lligen Laute entst nden verschiedene Grundklassen der Laute vgl Lenneberg 1977 337 ff Beispiel eines primitiven Phonem Repertoires Stimme vorhanden fehlend Lippen rhythmisch bewegt b hnliche p hnliche Laute Laute Lippen unbewegt Vokalische _ Laute Lenneberg 1977 341 Lenneberg weist darauf hin dass diese Einteilung f r ihn rein akademisch zu sehen sei denn er zweifelt daran ob die Distinktion zwischen stimmhaften und stimmlosen Lip penlauten im ersten Stadium jemals vorkomme Als wichtigen Punkt hebt Lenneberg hervor dass die ersten W rter nicht aus akusti schen invarianten Lautklassen zusammengesetzt werden sondern dass es gleichwertige Lautklassen gibt bei der jede Klasse als primitives Phonem fungiert Schlie lich werden die Lautklassen laut Lenneberg immer komplexer und die Differen zierung geht mit der Entwicklung artikulatorischer Fertigkeiten einher bis die Auspr gung der Matrix der distinktiven Merkmale vollzogen ist
509. t verbundene sprachliche Vielfalt zu reagieren Aus der Analyse der genannten Modelle ergibt sich dass die Immersionsmodell als geeignetes Modell f r den Erwerb von Mehrsprachigkeit im Vorschulalter gesehen werden kann Wichtig ist das Ergebnis dass von den verschiedenen Arten der immersion das im Vorschulalter einsetzende Programm das Erfolgreichste ist Der fr he Zweitspracherwerb nach den kanadischen immersion Programmen f hrt bei den Kindern zu h heren Intelligenzwerten Diese Kinder besitzen eine berdurchschnittliche gedankliche Flexibilit t und einen gro en Einfallsreichtum Eine wesentliche Voraussetzung f r das Fremdsprachenlernen ist das Sprachbad durch Erst Muttersprachler aber wenn Vorschuleinrichtungen keine M glichkeit haben nach der Immersionsmethode zu arbeiten ist der grunds tzliche Ver zicht des Fremdsprachenlernens keine Alternative Eine passende Alternative k nnte das richtig durchgef hrte Angebotsmodell sein vergleiche Kapitel sechs und neun Die in Deutschland lebenden autochthonen Gruppen die Sorben und D nen k nnen als Vorbild f r gelebte Zweisprachigkeit dienen Die Sorben f hren eine erfolgreiche zweisprachige F rderung von Vorschulkindern in Deutschland im WITAJ Projekt durch Das Projekt WITAJ ist ein Angebot f r alle Vorschulkinder im sorbischen Sied lungsgebiet Sachsens und Brandenburgs Das WITAJ Projekt arbeitet nach der Immer sionsmethode so dass Sorbisch a
510. tammte Heimat hat und seine Sprache und Kultur bis in die heutige Zeit bewahrt hat seine Identit t auch in Zukunft zu erhalten unter Ber cksichtigung der Tatsache da die Sorben au erhalb der Grenzen der Bundesrepublik Deutschland keinen Mutter staat haben der sich ihnen verpflichtet f hlt und Sorge f r den Schutz und die Bewah rung ihrer Sprache Kultur und berlieferung tr gt im Bewu tsein da der Schutz die Pflege und Entwicklung der sorbischen Werte sowie die Erhaltung und St rkung des sor bisch deutschen Charakters der Lausitz im Interesse des Freistaates Sachsen liegen in Er kenntnis da das Recht auf die nationale und ethnische Identit t sowie die Gew hrung der Gesamtheit der Volksgruppen und Minderheitenrechte keine Gabe und kein Privileg sondern Teil der universellen Menschen und Freiheitsrechte sind in Erf llung der von der Bundesrepublik Deutschland ratifizierten internationalen bereinkommen zum Schutz und zur F rderung nationaler Minderheiten und Volksgruppen unter Berufung auf Artikel 3 des Grundgesetzes Artikel 35 des Einigungsvertrages erg nzt um die Protokollnotiz Nummerl4 und die Verfassung des Freistaates Sachsen beschlie t der S chsische Land tag ausgehend von Artikel 16 der S chsischen Verfassung das nachstehende Gesetz ber die Rechte der Sorben im Freistaat Sachsen 88 Sorbische Sprache Der Gebrauch der eigenen Sprache ist ein wesentliches Merkmal sorbischer Identit t Der Freistaat S
511. ten gibt es solche die anderswo ein von Riehl bezeichnetes Mutterland haben oder solche die nirgendwo eine Nation haben in der man diese Sprache verwendet Dazu geh ren zum Beispiel die autochthonen Minderheiten wie die Friesen und Sor ben in Deutschland vgl Riehl 2004 55 ff 114 Als vierte Gruppe nennt Riehl die st dtischen Immigranten die so genannten allo chthonen Minderheiten Sie verweist darauf dass st dtische Migration historisch kein neues Ph nomen sei sondern es sich in der Geschichte immer wieder finden w rde vgl Riehl 2004 60 f Sie unterscheidet diese Gruppe in Anlehnung an Nelde 1994 119 in drei Untergruppen e sozial schwache Migrantengruppen e Mittelschichtsangeh rige wie Facharbeiter die in den reichen Metropolen in Westeu ropa zu finden sind e minorities from affluent countries zu denen Diplomaten Eurokraten oder Kultur vermittler Sprachlehrer Akademiker geh ren vgl Riehl 2004 60 Auch diese Gruppe die in den gro st dtischen Ballungsgebieten lebt kann ihre Sprache zum Teil bewahren der Kontakt zwischen den Minderheiten und Mehrheitssprachen h ngt von der M glichkeit der Abschottung nach Au en und dem von der Mehrheitss prache ausge bten Druck ab vgl Riehl 2004 62 Als Bedingungen der Mehrsprachigkeit in den verschiedenen Territorien nennt Riehl Wanderungen von Sprachgemeinschaften Eroberungen und Migration vgl Riehl 2004 158 f
512. ten sei ob so eine muttersprachliche Kompetenz je er reicht werden k nne vgl Meisel 2003 7 Nach Meisel ist es selbstverst ndlich dass der simultane Erwerb von verschiedenen Sprachen aber nicht bedeutet dass alle Sprachen zur gleichen Zeit immer gleich entwi ckelt sein m ssten Es g be biographische Gr nde f r die unterschiedliche Verwendung der Sprachen denn Mehrsprachige sind eben nicht doppelte oder mehrfache Einspra chige Meisel 2003 7 Wichtig ist nach Meisels Aussagen dass der fr he Erwerb der Mehrsprachigkeit die M glichkeit der Entwicklung einer muttersprachlichen L1 Kompetenz in zwei oder mehreren Sprachen biete die von sp ten L2 Lernen so wahrscheinlich nicht mehr er reicht werden k nne Paradis der als Pionier der Bilingualismusforschung gilt und de Bleser Professorin f r Patholinguistik an der Universit t Potsdam bezeichnen Zweisprachigkeit als nicht Exotisches denn auch Menschen die nur Englisch oder nur Deutsch als Mutterspra che spr chen spr chen nicht immer die gleiche Sprache Vielmehr w rden sie ver schiedene Variet ten oder Jargons nutzen Auch diese verschiedenen Variet ten k nnten durch eine Hirnsch digung verloren gehen Paradis f hrt als Beispiel den Fall eines Bri ten an der nach einem Schlaganfall nur noch Cockney Dialekt sprechen konnte aber keine Hochsprache mehr 243 Paradis best tigt dass der Zeitpunkt des Erwerbs mehrerer Sprac
513. tens in den USA Die Programme erinnern an kompensatorische Programme da auf die Kultur des Kindes wohlwollend eingegangen wird um die Anpassung an die herrschende Kultur zu erleichtern letztendlich wird der Kultur der Minderheiten jedoch kein zu erhaltender Wert zugeschrieben Eine Gefahr liegt f r Sonner in der berbetonung der Differenz insbesondere bei den Lerninhalten der Majorit t da dadurch der Erhalt bestehender berlegenheits und Unterlegenheitsordnungen gef rdert w rde Als Gegenpol dieser Assimilationsprogramme gibt es noch Programme als multikulturelle Modelle die als Grundlage eine Anerkennung des kulturellen Pluralismus haben Sie werden haupts ch lich vom Deutschen Jugendinstitut in M nchen vertreten und wurden in Modellversu chen in Berlin und Offenbach erprobt Als Ziel gilt Gemeinsamkeiten erkennen Unterschiede erkl ren und akzeptieren lernen dadurch Ab bau von Vorurteilen und F rderung von Freundschaften zwischen ausl ndischen und deutschen Kindern Sprachf rderung durch t gliches Zusammenleben in einer stabilen Gruppe Kinder helfen Kindern festes Bezugssystem emotionale Sicherheit kein Sprach training Preissing Berlin zit nach Sonner 1985 26 Abbildung 10 Programme zwei t sprachiger Erziehung Programmtyp Zielgruppe Unterrichts angestrebte sprache sprachliche Kompetenz Mainstreaml Sprachmehrheit Landessprache gute Kenntnisse monolingual Sprachminder
514. ter esse an einer ver nderten Variante des Spiels bei der die Mutter ein Stofftier hinter ih rem R cken verschwinden lie und es mit einem Buuh begleitet wieder auftauchen lie Dabei setzte Jonathan erstmalig eine eigene Standard u erung in Form eines Lip penvibrators ein Vier Wochen sp ter versteckte sich die Mutter hinter einem Stuhl und Jonathan beglei tete das Wiederauftauchen der Mutter mit Lauten und Lachen Als er zw lf Monate alt war versteckte sich Jonathan selbst hinter dem Stuhl Zu Beginn und zum Ende des Spiels w hlte er den Laut uuuh Bemerkenswert ist dass Jonathan schon in diesem Alter in der Lage war einen der Be obachter in das Spiel zu integrieren indem er wenn dieser sich versteckte fort rief Mit vierzehn Monaten setzte wieder das Spiel mit dem Clown ein nur dass Jonathan da bei auch eine aktive Rolle einnehmen konnte Er war nun in der Lage den Clown selbst aus dem Tuch aufsteigen zu lassen Das Aufsteigen des Clowns begleitete er mit dem ihm bekannten Uuh Das Hineinstopfen des Clowns als Wiederverstecken begleitete er mit den Lauten a ga die dem englichen all gone fort der Mutter entsprach Dann lie er den Clown wieder auftauchen und ahmte das peekaboo seiner Mutter als pick nach Jonathan konnte das Spiel nun aktiv gestalten und konnte es mit den von ihm gelernten Lauten richtig begleiten vgl Bruner 1987 41 ff Bruner stellt dieses
515. tion im Hinblick auf die Form der Grammatik pr dis poniert ist Diese angeborene Restinktion ist im kantischen Sinne eine Vorbedingung f r sprachliche Erfahrung und sie scheint der entscheidende Faktor in der Bestimmung des Verlaufs und des Resultats der Spracherlernung zu sein Chomsky 1970 149 zit nach Klann Delius 1999 50 Chomsky hat seine Theorie als Gegenposition zur der behavioristischen Theorie von Skinner entworfen In seiner behavoristischen Theorie zieht Skinner der davon ausgeht dass verbales Verhalten genau wie anderes Verhalten durch Verhaltenresponses zu be schreiben sei eine Verbindung zwischen tierischem und menschlichem Verhalten Er beschreibt Verhalten mit Hilfe der Begriffe Stimulus Reinforcement Verst rkung und Deprivation Nach Skinners Erkenntnissen verl uft der Sprachlernprozess so In der pr linguistischen Phase bildet das Kind zun chst nicht reaktive Laute die im Ge gensatz zu den elicited Responses hervorgerufenen Reaktionen als ermitted Re sponses ge u erten Reaktionen oder Operants spontanes emittierendes Verhalten bezeichnet werden Diese ersten Versuche der Artikulation stellen das Ausgangs bzw Rohmaterial f r den darauf folgenden Gestaltungsprozess dar Die Kinder n hern sich dann durch selektive Verst rkung mit ihren Lauten der Erwachsenensprache an Das ge samte verbale Repertoire wird nach Skinner mittels instrumenteller Konditionierung synthetisc
516. tionellen 188 Kontexten entsprechend zu verwenden Die erste F higkeit nennt Cummins basic in terpersonal communication skills BICS die andere F higkeit nennt er cognitive aca demic language proficiency CALP Siebert Ott sieht eine N he zu den Begriffen kon zeptioneller M ndlichkeit N hesprache und Konzeptioneller Schriftlichkeit Distanz sprache N hesprache und Distanzsprache lassen sich unterscheiden im Hinblick auf Kommunika tionsbedingungen und auf Versprachlichungsstrategien Eine f r konzeptionelle M ndlich keit typische Kommunikationsbedingung ist raumzeitliche N he und pers nliche Vertraut heit der Partner Charakteristisch f r die mit konzeptioneller M ndlichkeit verbundenen Versprachlichungsstrategien ist ein geringer Grad an Formalisierung Die Ausf hrungen sind eher parataktisch strukturiert insgesamt weniger komplex und weisen ein geringeres Ma an Informationsdichte auf Eine f r konzeptionelle Schriftlichkeit typische Kommuni kationsbedingung ist die raumzeitliche Trennung und geringe Vertrautheit der Partner Charakteristisch f r die mit konzeptioneller M ndlichkeit verbundenen Versprachli chungsstrategien ist ein h herer Grad an Formalisierung Die u erungen sind eher hypo taktisch strukturiert komplexer elaborierter und weisen ein h heres Ma an Informati onsdichte auf Siebert Ott 1998 147 Siebert Ott interpretiert die These von Cummins in diesem Zusammenhang so
517. tive Effekte gute Kompetenz in beiden Sprachen Dominante Zweisprachigkeit Weder positive noch negative kognitive Effekte gute Kompetenz in einer der beiden Sprachen Semilingualismus Negative kognitive Effekte geringe Kompetenz in beiden Sprachen nach Appel Muysken 1987 112 Diese Untersuchung unterst tzt meine These dass ein Kindergarten mit Erstsprachf r derung wichtig f r die gesamte Sprachentwicklung gerade in Bezug auf die Zweitspra che des Kindes ist Allerdings zeigt diese Untersuchung auch dass die erstsprachliche F rderung kontinuierlich und gleich intensiv verfolgt werden muss damit die Kinder wirklich erfolgreich und gefestigt ihre Erstprache erlernen Es sei angemerkt dass heute die Entstehung des Semilingualismus mit seinen negativen Auswirkungen umstritten ist 6 3 2 Immersionsmodell Das Immersionsmodell ist haupts chlich in Kanada verwendet worden und basiert auf dem St Lambert Program Projekt in Montreal Im Jahr 1965 wurden unter der Lei 178 tung von W E Lambert und G R Tucker zwei Kindergartengruppen gegr ndet in de nen die Kinder aus alteingesessenen anglophonen Familien ausschlie lich in Franz sisch begleitet wurden An den Kindergarten schloss sich in der Grundschule ein Unter richt an in dem die Kinder von zweisprachigen Lehrern in der Zweitsprache Franz sisch unterrichtet wurden Dieses Konzept wird als early total immersion bezeichnet Wesent
518. tivit t einfacherer Areale noch einmal im Gehirn ab Spitzer 2007 235 Bis zum Alter von zwei Jahren werden lange zahlreiche Verbindungen gebildet danach werden nicht ben tigte Verbindungen abgebaut Eine Folge davon ist dass auch die 231 Nervenzellen wo die Verbindungen entspringen zu Grunde gehen vgl Squire et al 2003 525 zit nach Nitsch 2007 49 Die neuronale Dichte im visuellen Cortex wird zum Beispiel bis auf drei Prozent reduziert Embryo 21 Woche 1 000 000 mm Geburt 90 000 mm 4 Monate 40 000 mm Erwachsener 30 000 mm Peltzer Karpf Zangl 1998 14 Laut Spitzer werden die verbindenden Fasern erst im Schulalter myelinisiert F r den Spracherwerb bedeutet dies dass es eine kritische Periode f r diesen zu geben scheine In diesem Zeitabschnitt m sse der sprachliche Input und die Auseinandersetzung mit ihm erfolgen Laut Spitzer m ssen der Input und die Auseinandersetzung bis zum 12 oder 13 Lebensjahr erfolgen sonst kann Sprache nie mehr vollends gelernt werden vgl Spitzer 2007 236 Durch neuroantomische Untersuchungen Brown Hopkins und Keynes 1991 Dawson und Fischer 1994 Huttenlocher 1994 Rakic 1995 konnten systemspezifische Wachs tumssch be festgestellt werden so genannte kritische Phasen zu denen das Gehirn be sonders sensibel f r die Aufnahme und Verarbeitung von Information ist Die molekulare Uhr kennt zwei besonders dramatische Momente mit zwei Jahr
519. tral sind die u eren Merkmale bzw Be rufsprestige Bildung und Einkommen bei eindimensionalen Modellen ist meist die Stellung im Beruf das ausschlaggebende Kriterium z B Hartfield 1978 99 Die Bedeutung der einzelnen Kriterien f r die Schichtzugeh rigkeit kann je nach Gesellschaft und betrachteten Zeitraum variieren Nach den ausgew hlten Kriterien ergibt sich eine vorwiegend vertikale Abstufung von mindestens drei Schichten Es handelt sich also um einen hierachischen Auf bau mit Untergliederungen nicht etwa um die Vorstellung eines Kontinuums Wie die Ans tze die genaue Abgrenzung von Schichten vornehmen ist nicht theoretisch vorbestimmt und an berg ngen k nnen die an sich klar voneinander getrennten Schichten unscharf sein Eine Prozessbetrachtung meint in der Schichtforschung eher die Auswirkungen in dividueller Mobilit t die sich als durchaus m glich angesehen wird indem z B der einzelne mehr leistet und so beruflich aufsteigt Aufgrund der Mobilt tschancen geht es in erster Linie nicht darum Ungleichheit m glichst zu beseitigen sondern die Ans tze sehen soziale Ungleichheit mindes tens teilweise als notwendig f r die Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Ord nung an so der funktionalistische Schichtungsansatz Burzan 2003 57 f Ein Vertreter der Klassentheorie k nnte den Theoretikern der Schichtmodelle vorwer fen dass sie nur beschreiben ohne den Ursachen von sozialer Ungleichheit
520. tter mehr Wortwiederholungen Im dritten Halbjahr benutzen die M tter au erdem mehr W rter aus dem Kindersprachenlexikon Weiter hin stellte Mechthild Papou ek fest dass sich eine erh hte Responsivit t gegen ber den kindlichen Vokalisationen manifestierte Das zeigte sich im ersten Halbjahr durch h ufi geres Loben im zweiten Halbjahr durch mehr kontingente Antworten und im zweiten und dritten Halbjahr durch ausgepr gteres dialogartiges Abwechseln und einer Bereit schaft kindliche Vokalisationen als Wort auszulegen vgl Mechthild Papou ek 1994 175 Besondere Unterschiede entdeckte Mechthild Papousek im m tterlichen Nachahmungs und Modellverhalten Die Unterschiede betrafen auch die wechselseitige Angleichung von Artikulationsmerkmalen In der Gruppe mit dem fr heren interaktiven Wortschatz konnte Mechthild Papousek einen signifikant h heren Anteil der kindlichen Vokalisati on als in artikulatorische Nachahmungssequenzen eingebunden nachweisen in Form von stimmlichen Kind Mutter Sequenzen von Mutter Kind Sequenzen oder l ngeren reziproken Sequenzen Es ergab sich so Mechthild Papou ek ein signifikanter Unter schied zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf das Nachahmen von artikulatorisch relevanten Merkmalen Dieser betraf im ersten Halbjahr die Vokale den stimmlichen Rhythmus und die Sprachlaute insgesamt und im zweiten Halbjahr wiederum die Voka le den stimmlichen Rhythmus und au erdem die Silben und W rter Im er
521. u f r dieses eine verwirrende und potentiell sch dliche Erfahrung bewirken Bernstein 1972 273 Hier wird deutlich dass durch die Abweichung der von der Schule geforderten Rollen die Kinder aus Familien die berwiegend einen restringierten Sprachcode verwenden von vornherein benachteiligt sind Bernstein wertet damit den restringierten Code auch nicht als defizit r Er macht lediglich darauf aufmerksam dass sich der Sprachgebrauch in der Schule eben nicht an Kindern aus Familien mit restringierten Code orientiere Da durch werden diese Kinder aus seiner Sicht am Zugang zur Bildung gehindert Damit wird aufgedeckt dass Schule nicht nach Begabung sondern nach sozialer Herkunft se lektiert Bernstein verbindet die verschiedenen Sprachvarianten mit verschiedenen Klas sen Die Mittelklasse ist durch den h ufigeren Gebrauch des elaborierten Codes gekenn zeichnet w hrend er den h ufigeren Gebrauch des restringierten Codes der Arbeiter klasse zuordnet Er macht damit deutlich dass die Schule zu der Reproduktion des be stehenden Klassensystems der Gesellschaft beitrage vgl Bernstein 1972 273 Bernstein wei um die Gradwanderung die er mit seiner Theorie und den Begriffen die er f r die verschiedenen Sprachvarianten gew hlt hat macht Er sagt dass eine Schwie rigkeit seines Ansatzes darin bestehe implizite Werturteile ber den relativen Wert von Sprachsystemen und Kulturen die er mit den Sprachvarianten verbindet zu
522. u Beginn des Jahres 1937 gab es dann einen Wechsel zur offenen und gewaltsamen Liquidierung jeglicher Regung sorbischen nationalen und kulturellen Eigenlebens vgl Kasper Sol ta 1960 5 Mahling berichtet dass die Nationalsozialisten einen Aussiedlungsplan f r die Sorben nach dem Endsieg entworfen h tten vgl Mahling 1991 14 Interessant ist dass die Nationalsozialisten ihre Aufmerksamkeit auch auf den Vor schulbereich richteten Um die sorbische Sprache im Keim zu ersticken griffen sie schon im Vorschulalter ein damit sich in dieser Zeit die sorbische Muttersprache nicht bei den Kindern verfestigte Dieses Regime setzte mit dem Wissen um die wichti ge Zeit des Vorschulalters schon dort an um die Sorben zu germanisieren An diesem Beispiel l sst sich verdeutlichen wie wichtig eine tolerante P dagogik gegen ber Min derheiten schon im Vorschulbereich ist So schreibt Br chner dass im Jahr 1937 nicht 201 nur die Domowina verboten worden sei sondern dass es auch geheime Anweisungen an alle Schulen des deutsch sorbischen Gebiets gegeben h tte Die Germanisierungsma nahmen lauteten nach Br chner folgenderma en 1 Keine Vortr ge ber wendisches Volks und Brauchtum wie es j ngst wieder in einer Gruppe des NSLB ein Wendenfreund halten wollte W hrend des ganzen Unterrichts besonders in den Pausen wird deutsch gesprochen Eine F lle deutscher Spiele und Liedwerke werden den Kindern vermittelt
523. u finden sind Da man grunds tzlich davon ausgehen kann dass alle Eltern ob 281 mit deutschem oder anderem Pass ihre Kinder f rdern wollen sollte man den Eltern das Modell der F rderung der Begegnungssprachen vorstellen und mit ihnen diskutie ren Au erdem sollten die Eltern Verwandte und Freunde der Kinder mit ihrem ver schiedenen sprachlichen Kapital in die t gliche Arbeit der Vorschuleinrichtungen mit eingebunden werden Die erstsprachlichen Mentoren k nnten die Erzieher im Alltag be raten und sie bei der Erstellung der sprachlichen didaktischen Konzepte unterst tzen Damit w rden Vorschuleinrichtungen nicht nur zu Begegnungsst tten f r Kinder durch die Beteiligung der Eltern und Mentoren w rden sich die Einrichtungen auch f r Er wachsene ffnen Um den Status der Mentoren zu festigen sollten diese bezahlt wer den 12 3 _Gruppenstruktur Alter der Kinder Der Spracherwerb erfolgt durch die selbstorganisierte Auseinandersetzung des Kindes mit der Umwelt Das Kind braucht Bezugspersonen mit denen es um Sprache zu erwer ben in enge Interaktion treten kann aber auch Gleichaltrige mit denen es auf einer an deren Ebene kommunizieren Kann Es muss somit eine ausreichende Anzahl von Be treuern bzw Mentoren vorhanden sein aber die Kinder sollten durchaus fr h in Kinder gruppen sein damit sie dort mit Gleichaltrigen kommunizieren k nnen Kinder unter 15 Monaten unterscheiden sich durch ein unterschiedliches Sprachangeb
524. u machen Bruner kommt nach der Analyse seiner Beobachtungen zu dem Ergebnis dass ein Mensch egal welche angeborenen F higkeiten er auch mitbringt noch lernen muss wie die Sprache zu gebrauchen ist Sein interessantes Fazit ist dass grammatikalische Wohl geformtheit u erungen noch lange nicht passend macht Was Sprache auch immer sonst noch sein mag sie ist ein systematisches Verfahren mit anderen zu kommunizieren fremdes und eigenes Verhalten zu beeinflussen Aufmerksam keit zu lenken und Realit ten zu schaffen mit welchen wir nachher rechnen und umge hen wie wir mit den Tatsachen der Natur umgehen La t uns nicht staunend vor den Fragen der Grammatiker stehen bleiben Die Fragen der Pragmatik sind genauso stau nenswert und mysteri s Tats chlich Wie lernen wir denn mit Worten Dinge geschehen zu machen Bruner 1987 102 Bruner folgert dass das von ihm genannte Hilfssystem LASS die Interaktion des Men schen so beeinflusse dass das Kind in der Lage sei die Verwendung der Sprache zu ler nen Dieses Hilfssystem bestimme auch die Qualit t des Spracherwerbs d h zum Bei spiel wie schnell Sprache gelernt werde F r Bruner ist der Spracherwerb nicht von der 71 bermittlung der Kultur zu trennen Das Spiel bezeichnet Bruner als Kultur der Kind heit und so weisen nach den Untersuchungen von Bruner sprachliche Formate von Kin dern oft einen spielerischen Charakter auf Spiele sind in ihrem Rahmen sprach
525. ublik durchaus ein mehrsprachiges Leben vor dreihundert Jahren m glich war und es vielmehr im Gegen satz zur Geschichtsschreibung aus nationalstaatlicher Sicht eine Tradition von Zwei sprachigkeit in Deutschland gibt Wesentlich ist auch die weitere Ausf hrung von Jen dass der Einfluss des Deutschen auf das Sorbische nicht so stark war dass der Gesamt charakter des Sorbischen beeintr chtigt wurde denn der ererbte Wortbestand slawischer Herkunft war in der Schriftsprache wie in der Volkssprache fest in das lexikalische System integriert Es ist also durchaus m glich dass eine Sprache ihren eigenen Cha rakter neben dem Deutschen behalten kann und nicht zwangsl ufig germanisiert werden muss vgl Jene 1993 98 ff Allerdings gab es auch in dieser Zeit Bem hungen diese Eigenst ndigkeit des Sorbi schen zu brechen F r die Sorben Wenden bedeutete diese Politik wie in Verordnung vom 2 Dezember 1717 wegen Abschaffung der wendischen Sprache Geheimes Staatsarchiv zu Berlin Rep 56 Nr 28 deutlich wird Folgendes 196 Der K nig wollte die wendische Sprache beseitigen weil sie ein Verkehrshindernis bildete Lysius die litauische weil sie die Herstellungskosten der religi sen B cher verteuerte Keil Volksschulwesen 119 entr stet sich freilich dar ber da Rogge dem Lysius einen so ma teriellen Grund unterschiebe da jener aber die eigenen Worte des K nigsberger Predigers anf hrt so ist in Wirklichkeit Keil
526. ubmersionsmodell Das Submersionsmodell ist weniger ein Modell als vielmehr eine Beschreibung der Si tuation der Kinder einer ethnischen Minorit t die mit der Sprache ihres Gastlandes berschwemmt werden In diesem Fall wird weder ihre Sprache noch ihre Kultur beach tet Das f hrt zu dem in der amerikanischen Literatur benannten sink or swim Pro gramm das die vollst ndige Assimilation der Minderheiten zum Ziel hat Sonner nennt folgende Konsequenzen des Programms e Kaum gefestigt in der eigenen Sprache ist dann auch das Lernen der neuen Sprache in Gefahr und somit ist da Sprachf higkeit die Grundlage des schulischen Lernens ist die Schullaufbahn gef hrdet e Durch die fehlende Anerkennung der Identit t des Kindes durch die Missachtung sei ner Sprache ist das Selbstwertgef hl des Kindes gef hrdet Dies erschwert zus tzlich den weiteren Werdegang des Kindes im Bildungssystem vgl Sonner 1985 22 Eine abgeschw chte Form des Submersionsmodells stellt die Kkompensatorische Erzie hung dar wobei die fehlende Zweitsprache durch zeitlich begrenzten Muttersprachen unterricht kompensiert wird d h dass Inhalte zeitweilig in der Muttersprache vermittelt werden Das ndert aber nichts daran dass das wesentliche Ziel die Assimilation der Minderheit ist Die bekannte Untersuchung von Skutnaab Kangas und Toukomaa 1976 bei der 351 finnische Kinder die keinen Muttersprachenunterricht erhielten in Schwedischen
527. uch hier einen historischen R ckgriff vornehmen Vor der Bildung der Nationalstaaten war auch in dem deutsch d nischen Grenzraum weder im Mittelalter noch in der Fr hen Neuzeit die Sprache und Nationalit t f r die Identit tsbildung wichtig In diesem Gebiet trafen aus sprachgeschichtlicher Perspektive 220 in Schleswig drei Sprachen Deutsch D nisch und Friesisch aufeinander Wesentlich ist dass Latein in dieser Region nicht Schriftsprache war sondern seit dem 15 Jh viel mehr das Niederdeutsche das wiederum in vielen Teilen Schleswigs nicht als Mund sprache fungierte vgl Christiansen 2006 25 Es ist festzustellen dass kulturelle Identit t in Bezug auf eine Ethnizit t nicht bestan den hat Der Zuzug nach Schleswig ist vielmehr ein evolution rer Prozess gewesen der von der herrschenden Klasse aus konomischen Interessen gef rdert wurde Dabei war es f r die K nige der damaligen Zeit nicht entscheidend welcher Herkunft die Bev lkerung war Wichtiger war vielmehr die Sprache zur Verwaltungs Gerichts und Verkehrssprache zu machen die man selbst verstand und die von jenen verstanden wurde mit denen man Handel und Wandel betrieb Christiansen 2006 30 Im Jahr 1460 entstand ein Vertrag zwischen den holsteinischen Landgrafen und schles wigschen Landgrafen mit dem d nischen K nig der dem Reich eine gewisse Selbst n digkeit erm glichen sollte Der d nische K nig wurde damit Herzog der Herzogt mer Sch
528. uchung Interessante Ergebnisse ergaben sich bei der Intelligenzuntersuchung der Kinder Nach der Untersuchung Oevermanns wiesen die M dchen im Durchschnitt in der verbalen In telligenz ein h heres und in der nicht verbalen Intelligenz ein niedriges Niveau als die Jungen auf Diese Intelligenzunterschiede seien zwischen den M dchen und Jungen in der Schichtgruppe st rker ausgepr gt als in der Gesamtgruppe Oevermann sagt dass die Sch ler aus den unteren Schichten ihre aufgrund der sozialen Herkunft geringere Bildungschance durch ein h heres Intelligenzniveau kompensieren m ssten Das Kom pensieren betreffe sowohl die verbale als auch die nicht verbale Intelligenz Es zeigte sich im Gegensatz zu repr sentativen Stichproben ein interessanter Zusammenhang 103 durch eine negative Korrelation zwischen Intelligenz und Schichtzugeh rigkeit denn je h her der sozio konomische Status desto geringer sei die Intelligenz im Durchschnitt vgl Oevermann 1973 141 Die entscheidende Grenze verl uft dabei zwischen dem manuellen und nicht manuellen Stratum w hrend innerhalb der nicht manuellen Schicht mit ihren verschiedenen Straten nur noch ein sehr geringer negativer Zusammenhang zwischen dem sozio konomischen Stratus und der Intelligenz besteht Oevermann 1973 143 Das hei t generell dass die Kinder der Unterschicht ein h heres Intelligenzniveau auf weisen m ssten als die Kinder der Mittelschicht um die intelligenz
529. uktur in Anspruch genommen wird Diese wird nicht nur explizit f r den Spracherwerb genutzt Diese interlangua ges bergangssysteme zeigen zwei Merkmale auf der einen Seite ein systemisches Merkmal als language und auf der anderen Seite ein vor bergehendes Merkmal das Selinker durch inter beschreibt Die interlanguage ist somit variabel und systema tisch vgl Knapp Potthoff Knapp 1982 51 Beim Erwerb einer zweiten Sprache bildet der Lerner ein spezifisches Sprachsystem her aus das Z ge von Grund und Zweitsprache sowie eigenst ndige von Grund und Zweit sprache unabh ngige sprachliche Merkmale aufweist Bausch Kasper 1979 15 Grunds tzlich ist unter Spracherwerb der Aufbau einer interlanguage zu verstehen also eines mentalen Konstrukts von Regeln auf das Lerner zur ckgreifen um sich zu verst n digen Die interlanguage unterliegt einer kontinuierlichen Ver nderung die im Idealfall zu einer mentalen Grammatik f hrt die auch ein Muttersprachler besitzt Weskamp 2001 26 Nach dieser These existiert nicht eine Sprachgemeinschaft sondern jeder Sprecher be sitzt seine eigenen individuellen interlanguages Diese interlanguages sind varia bel Sie ver ndern sich st ndig im g nstigsten Fall in Richtung der Zielsprache Selinker gibt f nf zentrale psycholinguistische Prozesse an die die Entwicklung der interlanguage charakterisieren 1 language transfe
530. unabh ngigen Aus lesebarrieren zu berwinden Damit wird die schon in der Analyse der Sozialdaten nachgewiesene Diskriminierung der unteren Schichten auch bei der Auslese zur Realschule best tigt Nicht nur finden wir in unserer Gruppe von Realsch lern aus der Unterschicht vornehmlich solche deren Fa milien zu den oberen Statusbereichen der Unterschicht zu z hlen sind und von ihrer Tra dition her der Kultur der Mittelschicht wahrscheinlich nicht fremd gegen berstehen es zeigt sich vielmehr zus tzlich da Sch ler intellektuell ihren Altersgenossen aus der Mit telschicht berlegen sein m ssen wenn sie an denselben Ausbildungsprozessen teilneh men wollen wie diese Oevermann 1973 143 f Oevermann nahm verschiedene Gr nde f r die Diskriminierung der Unterschicht in der intelligenzunabh ngigen Auslese an Zum einen entschieden sich Eltern der Unter schicht erst f r den Besuch einer weiterf hrenden Schule wenn ihnen die F higkeiten des Kindes offenkundig seien und wenn auch sie einen Schulerfolg f r wahrscheinlich hielten Au erdem seien leistungsunabh ngige Kriterien wie etwa die Einsch tzung der Angepasstheit des sozialen Verhaltens und die Einsch tzung der u eren Erscheinung im Spiel Kriterien die die Kinder der Unterschicht beim Zugang zur Realschule be nachteiligten Denn f r die Auslese zu weiterf hrenden Schulen sind nach Oevermann F higkeiten verantwortlich die nicht durch Intelligenz
531. und 4 Abs 3 sind sp testens ein Jahr vor Schuleintritt in einer Vorschuleinrichtung aufzunehmen in der sprachlichen Vor aussetzungen geschaffen werden Interessant ist auch dass die Ausbildung der Erzieher gemeinsam mit den Lehrern der Unterstufe erfolgte so dass ein einheitlicheres Konzept f r die Schule und Kindergarten vorhanden war w hrend heute die gemeinsame Ausbildung von Erziehern und Grund schullehrern in der Bundesrepublik Deutschland eher die Ausnahme ist 8 T7 1 Die Ausbildung der Lehrer der Unterstufe der Erzieher und Kinderg rtnerinnen f r die zweisprachigen Bildungs und Erziehungseinrichtungen wird im Sorbischen Institut f r Lehrerbildung in Bautzen durchgef hrt Aufgenommen werden Bewer ber die die Aufnahmebedingungen f r Institute der Lehrerbildung erf llen und die Sorbische Sprache in notwendigem Ma e beherrschen Au erdem wurde die Arbeit auch die der Erzieher wissenschaftlich begleitet 39 1 Die wissenschaftlich p dagogische Arbeit zu speziellen Fragen der Bildungs und Erziehungsarbeit im zweisprachigen Gebiet und die Ausarbeitung entsprechender Grundsatzmaterialien bernimmt das Deutsche Zentralinstitut mit seiner Sektion f r Bildung und Erziehung im zweisprachigen Gebiet F r die Entwicklung und Herausgabe von entsprechenden Lehr und Lernmateria lien und von Materialien zur Unterst tzung der Arbeit der Lehrer und Erzieher an Schulen und Einrichtungen des zwe
532. und es wird so sicht bar ob es sich um die Muttersprache oder eine Fremdsprache handelt M ller Lance h lt die getrennte Markierung von der Muttersprache und der Gesamtheit der Fremd sprachen deswegen f r sinnvoll weil viele erfahrene Lerner bei der fremdsprachlichen Produktion gerade ihre Muttersprache als Transferquelle mieden entgegen aber nicht die Fremdsprachen Es gibt nach M ller Lanc amp s Modell ein Wissen dar ber dass von der Muttersprache die meisten Interferenzen ausgehen Die Dicke der Striche zeigen den Grad der Bahnung d h die dicken Linien stehen f r die schnellen Verbindungen Die Entfernung der Elemente sagt nichts ber die Verbindung der Neuronen aus sprich weiter entfernte Regionen k nnen durch schnellere Verbindungen besser verbunden sein als nahegelegende vgl M ller Lance 2002 134 f M ller Lance arbeitet anhand des Kriteriums das auf der einen Seite durch die Anzahl und die Verteilung fremdsprachiger Assoziationen in einem mehrsprachigen Wortasso ziationstest und auf der anderen Seite durch die Anzahl von Erschlie ungen unbekann ter W rter mit Hilfe von fremdsprachigen Transferbasen charakterisiert ist drei Tyen aus 1 Monolinguoider Typ Beim monolinguoiden Typ sind nur die Verbindungen zwischen den graphischen phonologischen und semantischen Einheiten der Muttersprache stark gebahnt Einigerma en brauchbare Verbindungen bestehen noch zu den Elementen der best
533. und vor Kin dern machten Der Sohn von Leuzinger Schuler Hans war ein Einzelkind und besuchte eine Privatschule die Leuzinger Schuler selbst leitete Somit sind die anderen beobach teten Kinder Klassenkameraden aus der Schule die hnlich wie die Maison des Petits gef hrt wurde wo Piaget die Kinder beobachtet hat Ein wichtiges Untersuchungsergebnis von Leuzinger Schuler war dass Hans in Gegen wart anderer Kinder eine st rker sozialisierte Sprache aufwies als in Gegenwart von Er wachsenen Ein weiteres erstaunliches Ergebnis das Leuzinger Schuler feststellte war dass die Sprache der Kinder gerade am Anfang des vierten Lebensjahres einen viel h heren Egozentrismus Koeffizienten 71 2 gegen 56 2 in den Beziehungen zu den Erwachsenen als zu den gleichaltrigen Kindern aufwiesen Das bedeutet dass gerade f r j ngere Kinder hier zu Beginn des vierten Lebensjahres der Kontakt zu gleichaltrigen Kindern wichtig ist Leuzinger Schuler beobachtete dass vom Anfang bis zum Ende des beobachteten Jahres der Egozentrismus Koeffizient in den Beziehungen zu den Erwachsenen sp rbar von 71 auf 43 also um 28 sank w hrend die Abschw chung in den Beziehungen zu anderen Kindern geringer war 10 52 Leuzinger Schuler beobachtete dass die Kinder lange Monologe mit ihrer Mutter f hr ten und sie nahm an dass das Kind sich gerne in der N he von der Mutter wisse F r das Kind selbst scheine es dasselbe zu sein zu sich
534. ung nstigen Steigerung der Angebote im terti ren Sektor So wird insgesamt die Wirtschaft des Landes geschw cht F r die Sozial struktur ergeben sich durch die Abwanderung Verschlechterungen der demographischen Struktur Die bestehende soziale Schichtstruktur wird ebenso stabilisiert wie das politi sche System In einem internationalen Rahmen gesehen ist die Abh ngigkeit des Landes unterst tzt und die Position am Rande des Internationalen Systems verst rkt Harbach 1976 138 zit nach Wenning 1996 31 f 119 Es gibt im Gegenzug auch Folgen f r das Aufnahmeland F r das aufnehmende Land sieht es allerdings besser aus denn die billigen Arbeitskr fte aus den weniger entwi ckelten L ndern erm glichen die Produktion auf einem hohen Niveau und dieses zieht die Stabilisierung der Konjunktur nach sich Die Folge ist ein von Industriestaaten im mer gew nschtes Wirtschaftswachstum und die Konkurrenzf higkeit auf dem interna tionalen Markt Ein ganz wesentlicher und nicht zu untersch tzender Aspekt sei die Un terschichtung Es kommt zu einer Unterschichtung so da insgesamt die alte soziale Schichtstruktur und das politische System stabilisiert werden Harbach 1976 138 f zit nach Wenning 1996 32 Allerdings k nnen die zugewanderten Arbeitskr fte den bisherigen Arbeitnehmern auch als Konkurrenten erscheinen und zu ngsten und Ablehnung f hren In den meisten F llen allerdings f hrt die Unterschichtung durch d
535. ung darstellte konnte zu einem sp teren Zeitpunkt durch Grenzverschiebungen eine Auswanderung bzw Einwanderung sein Zusammenfassend kann man sagen Zuwanderung ist keine neue Erscheinung sie war zu fast allen Zeiten zu ver zeichnen Die Zuwanderungszahlen sind nur die eine Seite des Migrationsgeschehens jede Zuwanderung ist von Abwanderungen begleitet und umgekehrt Die aktuellen Zuwanderungszahlen erscheinen sehr hoch in der Vergangenheit gab es schon st rkere Zuwanderungen e Zu und Abwanderungen ber die jeweiligen Staatsgrenzen sind oft beachtet wor den die Wanderungen innerhalb der Grenzen waren quantitativ und qualitativ be deutender Wanderungen ber Grenzen und Binnenwanderungen lassen sich nicht eindeutig voneinander trennen Staatsgrenzen sind ein untaugliches Abgrenzungskriterium e Die Entwicklung der Wanderungsverflechtung ist kein spezifisch bundes deut sches Ph nomen alle hnlich entwickelten Industriestaaten zeigen gleiche Er scheinungen e Politische Einflu m glichkeiten auf die Wanderungszahlen sind geringer als Politi ker glauben machen wollen andere Faktoren sind f r die Entwicklung der Migra tion entscheidender e Migration ist damit eine der grundlegenden Voraussetzungen f r die moderne Ge sellschaft Migration geht deshalb jede und jeden etwas an nicht nur die so ge nannten Gastarbeiter Asylsuchenden Aussiedler Kriegsfl chtlinge Wen ning
536. ungen die urs chlich f r die Nachteile in der kognitiven Entwicklung und der sprachlichen Akkulturation schon in der Vorschule seien als Ursache f r die fr he Selektion Insgesamt gibt Esser f r den Zusammenhang von Migration und Sprache zwei m gliche Perspektiven an Die erste Perspektive geht davon aus dass ethnische Gruppen als neue eigenst ndige kollektive Gruppen in der Aufnahmegesellschaft und als soziale Untersysteme anzuer kennen seien diese Perspektive bedeute bezogen auf die Sprache dass im Bildungssys tem als Anerkennung dieses sprachlichen Guts f r diese verschiedenen ethnischen Gruppen gezielter muttersprachlicher Unterricht erfolge Die zweite Perspektive wird von Esser wie folgt beschrieben Die zweite Perspektive geht davon aus dass eine derartige kollektive und die funktionale Differenzierung berlagernde L sung des Problems mit den Mechanismen der Positionsver gabe nach universalen Kriterien in funktional differenzierten Gesellschaften nur schwer vereinbar ist und mittelfristig sowohl Nachteile f r die Migranten etwa ber den Me chanismus der Mobilit tsfalle wie Produktivit tsverluste insgesamt mit sich bringen vor allem ber die mit jeder askriptiven Grenzziehung verbundenen politischen wie konomi schen Transaktionskosten Die Systemintegration der derart kulturell und ethnisch plura lisierten Gesellschaften wird daher nicht ber die Anerkennung der ethnischen Gruppen
537. ungsmerkmal ist der Gebrauch der Sprache Der Sprachgebrauch kann sich dadurch unterscheiden ob schnell mit gezielten Pausen etc gesprochen wird Die K rpersprache unterscheidet Bourdieu je nach Klassenhabitus so 21 dort heftiges Gestikulieren und bewegtes Mienenspiel hier Bed chtigkeit die langsa me Geb rde der langsame Blick des Adels nach Nietzsche Zur ckhaltung und Kaltbl tigkeit als Zeichen h heren Rangs Bourdieu 1994 288 Durch die feinen Unterschiede im Gebrauch der Sprache werden Klassengrenzen auf recht gehalten und immer wieder neu geschaffen Das hei t im Bezug auf Chancen gleichheit dass Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen auch hinsichtlich des Sprachgebrauchs in das Bildungssystem eintreten Nach Bourdieu wird im Bildungs system die legitime Sprache neben anderen automatisch mitgebrachten F higkeiten der herrschenden Klasse vorausgesetzt ist auf den ersten Augenschein die noch weniger sichtbare Wirkung der Schulinstitu tion in Rechnung zu stellen die diese vermittels ihr eigent mlichen Bedingungen der Lehr und Lernsituation entfaltet und darin den Einflu der b rgerlichen Familie noch ver st rkt Der Bildungstitel bildet eine Art Folie auf der sich bestimmte Existenzbedingungen abzeichnen konstitutive Bedingungen gleicherma en f r die Erlangung der Titel wie den Erwerb der sthetischen Einstellung der von der legitimen Kultur stets n
538. untersuchte Bernstein die von Chomsky bezeichnete Performanz der Sprache im Gegensatz zur Kompetenz Kompetenz bezieht sich demnach auf Menschen die von kontextuellen Zw ngen losgel st betrachtet werden Perfomanz im Gegensatz dazu be zieht sich auf den Menschen inmitten der kontextuellen Zw nge die ihre Sprache be stimmen Nach Chomskys These der Kompetenz m ssten alle Menschen den gleichen Zugang zum Regelsystem der Sprache haben und es best nde somit kein Unterschied zwischen den Menschen Damit befasst sich Bernstein nicht Bernstein interessiert sich vielmehr f r die Beziehung zwischen dem linguistischen und dem kulturellen Regelsys tem vgl Bernstein 1972 260 Bernstein nimmt den Standpunkt ein da der Code den der Linguist postuliert um die formalen Eigenschaften der Grammatik zu erkl ren eine beliebige Anzahl von Sprachcodes speech codes zu erzeugen vermag 87 und es besteht kein Grund f r die Annahme da irgendein Sprachcode language code in dieser Hinsicht besser als ein anderer ist In unserer Argumentation ist Sprache language eine Folge von Regeln die alle Sprachcodes speech codes erf llen m ssen Welche Sprachcodes realisiert werden ist eine Funktion der Kultur die durch soziale Beziehungen in spezifische Situationen hineinwirkt Bernstein 1972 261 Somit symbolisieren so die Theorie Bernsteins verschiedene Sprechweisen oder Co des die Form der sozialen Beziehungen Sie steuern d
539. ut Scholze Dietrich Hrsg Die Sorben in Deutschland Lusatia Bautzen Budysin 1993 Jessen Franz von Det slesvigske Sporgsm l Bd H Reitzels Forlag K benhavn C A 1937 293 Johnstone Richard Immersion in a second or additional language at school A review of the interna tional research Scottish CILT Institute of Education Universitiy of Stirling http www scil t stir ac uk pubs htm immersion Stand 19 10 2006 Kasper Martin Solta Schulz Jan Aus den Geheimakten nazistischer Wedenpolitik Domowina Verlag Bautzen 1960 Killisch Winfried F R umliche Mobilit t Grundlegung einer allgemeinen Theorie der r umlichen Mobilit t und Analyse des Mobilit tsverhaltens der Bev lkerung in den Kieler Sanierungsge bieten Selbstverlag des Geographischen Instituts Kiel 1979 Kim Karl H S Relkin Norman R Lee Kyoung Min Hirsch Joy Distinct cortical areas associated with native and second languages In Nature 388 10 July 1997 171 174 Klann Delius Gisela Spracherwerb Metzler Weimar 1999 Klein Wolfgang Zweitsprachenerwerb Studienbuch Linguistik Hain Frankfurt am Main 1992 Knapp Potthoff Annelie Knapp Karlfried Fremdsprachenlernen und lehren Eine Einf hrung in die Didaktik der Fremdsprachen vom Standpunkt der Zweitsprachenerwerbsforschung Kohl hammer Stuttgart 1982 K lner Stadtanzeiger 10 08 2007 Neven DuMont K ln 2007 Krappmann Lothar Warnung vor dem Begriff der Selbstsozialisation ZSE
540. ute aber meiner Meinung nach gibt es eine Grenze Aber wer entscheidet wo die Grenze ist Niemand wei es ist nur eine Men ge von Leuten die sich alle auf einen verlassen der dieses Geschehen aufh lt aber nie mand tuts Wir sind verdammt Keine Gebete k nnen uns jetzt retten wir werden Sklaven riesiger wandelnder Monster werden Machtlos in den H nden von etwas was wir halfen zu schaffen Ich mache mir Sorgen ber mein Leben in zehn Jahren Lawton 1973 156 f Interessant ist dass Lawton nicht auf den Inhalt der Aufs tze einging denn der zweite Aufsatz mag zwar l nger und abstrakter sein aber ob er inhaltlich sinnvoller ist m chte ich bezweifeln Dennoch zog Lawton das Fazit dass wenn es einen Zusammenhang zwischen der Quantit t und der Schwierigkeit der Aufgabe gebe es den Jungen der Ar beiterklasse schwerer falle etwas zu dem abstrakten Thema zu schreiben w hrend die Kinder der Mittelklasse wie schon Bourdieu feststellte egal zu welchem Thema weit schweifig irgendetwas ausf hren k nnten egal ob es sinnvoll ist oder nicht Diese Un terschiede bei der Bearbeitung der Aufgabe kamen durch die Auswahl der W rter Ad jektive Adverbien Pronomina und auch durch den Satzbau Passivgebrauch Arten der Hypotaxe Nebens tze verschiedenen Abh ngigkeitsgrades zum Ausdruck Lawton sah die These best tigt dass Kinder der Arbeiterklasse die nach den Voruntersuchungen 97 Bernsteins den restringierten Code spre
541. ute imitieren zu wollen aber die Imitationen sind nie ganz erfolgreich beginnt zwischen geh rten Worten zu unterscheiden indem es unterschiedlich darauf reagiert 12 Monate Identische Lautsequenzen werden mit h herer relativer Auftretungsh u figkeit wiederholt und W rter mamma oder dadda treten auf deutliche Zeichen des Verstehens einiger W rter und einfacher Aufforderungen zeig mir deine Augen 18 Monate Verf gt ber ein Repertoire von W rtern mehr als drei aber weniger als f nfzig lallt noch viel aber jetzt in mehreren Silben mit schwierigen Intonationsstrukturen keine Versuche Informationen mitzuteilen und keine Frustration wenn es nicht verstanden wird W rter k nnen eine Einheit wie thank you und come here umfassen aber geringe F hig keit lexikalische Einheiten zu spontanen Ausdr cken aus zwei Einheiten zu verbinden schnelle Fortschritte im Verstehen 24 Monate Vokabular gr er als 50 Einheiten manche Kinder scheinen jeden Ge genstand in ihrer Umgebung benennen zu k nnen beginnt lexikalische Einheiten spontan zu Ausdr cken aus zwei W rtern zu verbinden alle Ausdr cke scheinen eigene Sch pfungen zu sein deutliche Steigerung des kommunikativen Verhaltens und Interesse an der Sprache 30 Monate Schnellste Zunahme des Vokabulars jeden Tag kommen neue W rter hinzu kein Lallen mehr u erungen haben kommunikative Absicht ist frustriert wenn es von Erwachsenen ni
542. utsche Staatsangeh rigkeit besitzt und einsprachig die hochdeutsche Sprache verwendet Man kann F rderungsprogramme nun normalit tsbe zogen ausrichten d h man erwartet die Anpassung aller Kinder an das Normalit tskon strukt indem man das ausschlie liche Erlernen der Standardsprache als Ziel setzt Ein 280 anderer Ansatz der Minderheiten eine gewisse Autonomie einr umt sieht vor die ver schiedenen Sprachen zu respektieren und durch muttersprachlichen Unterricht zu er halten Eine sinnvolle Alternative ist die F rderung von Mehrsprachigkeit aller Kinder im Vorschulalter da dieses Vorgehen die real existierende sprachliche Heterogenit t von Kindergruppen als Kapital aufgreift so dass alle Kinder davon profitieren Es soll ten somit die Begegnungssprachen der Kinder gef rdert werden Dabei sollte ber ck sichtigt werden dass die Sprachen auch als Variet t der Bildungssprache gebraucht werden k nnen Der Erwerb von Bildungssprachen wird durch fr he mehrsprachige Erziehung unterst tzt Allerdings sollten die Variet ten die die Kinder in den verschie denen Sprachen mitbringen nicht abgewertet werden und die Bildungssprache ist le diglich eine Technik neben den anderen Sprachvariet ten Alle Kinder kennen die Ebe ne der Bildungssprache ihrer verschiedenen Sprachen Die Kinder unterscheiden sich lediglich durch den elaborierten oder restringierten Gebrauch der Sprachen den s
543. valuable early experience with foreign language can be since in bilingual settings young children become bilingual as a matter of course when given the opportunity to interact regularly with those who speak the other language Lambert Tu cker 1972 3 Wode erkl rt den Erfolg der Eltern damit dass das angels chsische Schulsystem anders als das deutsche Schulsystem aufgebaut sei Im angels chsischen Schulsystem gibt es Entscheidungsgremien die school boards die ber die wesentlichen Angelegenheiten wie die Anstellung von Lehrkr ften Finanzierung aber auch ber die wesentlichen Aspekte der Unterrichtsgestaltung entscheiden Die Mitglieder dieser school boards sind keine Staatsbedienstete sondern sie sind von der Bev lkerung direkt gew hlt Die Mitglieder sind Rechtsanw lte Pastoren Sportler etc und sind unabh ngiger von Par teizw ngen als in Deutschland vgl Wode 1995 58 179 Nach den Angaben Wodes wird das immersion Programm heute 1995 in allen Pro vinzen Kanadas eingesetzt Wode weist allerdings darauf hin dass das immersion Programm aber keine kanadische Erfindung sei vermutlich sei es das lteste Verfahren zur Vermittlung von Fremdsprachen denn schon in der Antike und im Mittelalter seien Griechisch bzw Latein die Unterrichtssprachen gewesen und in den L ndern der dritten Welt w rde heute zwangsl ufig nach IM Art verfahren Nach den Angaben Wodes wur de in diesem Jahrhundert das
544. verschiedene Daten f r die Schichtzugeh righeit wie Be rufserfahrung der Eltern Ausbildungsgrad Art der beruflichen T tigkeit etc erhoben Ein weiterer Kritikpunkt Oevermanns an der Untersuchung Bernsteins war dass Bern stein bei der Erhebung seines Materials bei der Form der Gruppendiskussion Gruppen effekte nicht ber cksichtigt habe sondern dass er die u erungen der einzelnen Kinder einfach als individuelle von Gruppeneffekten unabh ngige u erungen angenommen habe Um diese Fehlerquelle auszuschlie en untersuchte Oevermann nur schriftliche u erungen der Kinder Die Untersuchungsgruppen bestanden aus Jungen und M d chen die in ein sechstes Schuljahr einer Realschule in Frankfurt am Main gingen vgl Oevermann 1973 96 Die Struktur des Untersuchungsdesigns sah folgenderma en aus Die unabh ngigen Variablen waren Soziale Hintergrunddaten wie Beruf und Erzie hung der Eltern Beruf der Gro v ter Einkommen Berufswechsel Geschwisterzahl kulturelle Gewohnheiten wie Lesegewohnheiten und die Gr e des Buchbesitzes Als Kontrollvariablen dienten die gemessene Intelligenz als Gesamtleistung die sprachliche Intelligenz und die nicht verbale Intelligenz Indirekt kam der Sozialisationseffekt der Schule hinzu Die abh ngigen Variablen waren die Indikatoren des Sprachverhaltens die durch die Erstellung der schriftlichen Aufs tze der Kinder erfasst wurden vgl Oevermann 1973 99 f Ergebnisse der Unters
545. vorgestellt werden Dazu sei angemerkt dass dies eine sehr ver einfachte Form der komplexen Theorie Piagets ist und diese zwingende zeitliche Abfol ge der Stadien eine idealtypische Konstruktion ist In der Rezeption von Piagets Theorie wurde diese dann oft f lschlicherweise eins zu eins auf die Praxis bertragen w hrend Piaget selbst Abweichungen einr umte Er betonte nicht den zwingenden zeitlich ge nauen Ablauf sondern bestand ausdr cklich darauf dass jedes Kind hinsichtlich seiner Konstruktionsleistung individuell sei und das Phasenmodell ein idealtypischer Orientie rungsrahmen sei Piaget ist im Rahmen eines Interviews von Jean Claude Bringuier gefragt worden ob er da er im Zusammenhang mit der Entwicklung der Intelligenz mehrfach das Wort Struktur gebraucht habe sich selbst als Strukturalisten bezeichne und er hat geant wortet Das kann man sagen auch wenn es einen grundlegenden Unterschied zu vielen Struktu ralisten gibt f r die Strukturen etwas Vorgeformtes sind Sie sind ein f r allemal vorgege ben und werden erst im nach hinein wahrgenommen Ich glaube dagegen da alle Struk turen entstehen da das grundlegende Faktum im Proze der Konstruktion liegt und da am Anfang nichts vorgegeben ist au er einigen beschr nkten Punkten auf die sich das brige st tzt Aber Strukturen sind nicht von vornherein vorgegeben weder im menschli chen Geist noch in der u eren Welt wie wir sie wahrnehmen und o
546. weiligen Einzelsprache Gogolin 2006 189 Sie konstatiert dass nach von ihr ausgewerteten Untersuchungen sprachliche Heteroge nit t in der von Migration gepr gten Gesellschaft die Lebenswirklichkeit aller Kinder und Jugendlichen beeinflusse und damit nicht allein f r die Heranwachsenden aus zuge wanderten Familien bedeutsam sei Sie fordert dass Erzieherinnen und Erzieher als eine wichtige Voraussetzung des professionellen Handelns profunde Kenntnisse ber die Sprachenvielfalt in Deutschland ber die konkrete sprachliche Lage in ihren Institu tionen und in den Regionen in denen sie arbeiten besitzen sollten da sprachliche Hete rogenit t in der von Migration gepr gten Gesellschaft die Lebenswirklichkeit aller Kin der und Jugendlichen beeinflusse vgl Gogolin 2006 193 Meine jahrelange Arbeit mit Kindern im Vorschulalter hat mich motiviert der Frage nachzugehen wie Kinder im Vorschulalter sinnvoll sprachlich gef rdert werden k n nen um allen gleiche Chancen zu er ffnen Ich habe w hrend meiner T tigkeit als Er zieherin Kinder getroffen die bereits im Vorschulalter spielend von einer Sprache in eine andere Sprache oder von einer Sprachvariet t in eine andere wechseln konnten Ich war als Betreuungsperson in den Gruppen oft die einzige die diese F higkeit nicht be sa und ich hatte sprachliche Defizite Um mit den Kindern und ihren Eltern wirklich ad quat arbeiten zu k nnen fehlte mir Sprachkompetenz und nicht
547. weiten Teil wurden Fragen zur Schule gestellt die einen deskriptiven und daran an schlie end einen abstrakten Sprachgebrauch verlangten Im dritten Teil wurden vier Fragen gestellt die von den Befragten eine moralische Wertung forderte vgl Lawton 1973 144 ff Bei der Auswertung der Aufs tze kam Lawton zu dem Ergebnis dass die Kinder der Mittelklasse ihre Aufs tze wesentlich l nger formulierten als die Kinder der Arbeiter klasse Bei dem abstrakten Aufsatzthema Mein Leben in zehn Jahren schrieben die Jungen doppelt so viel wie die Jungen aus der Arbeiterschicht Hier zwei Beispiele Aufsatz eines f nfzehnj hrigen Jungen aus der Arbeiterschicht ber das Thema 96 Mein Leben in zehn Jahren Ich hoffe Tischler zu sein kurz vor der Heirat und m chte in einem modernen Haus woh nen eine Menge auf der Umgehungsstra e von Sidcup herumkurven mit einem Motorrad und auch in der Stammkneipe trinken Mein Hobby wird Hundezucht sein und in der Freizeit verkaufe ich Haustiere Und ich wer de Kleider nach der neuesten Mode tragen Ich hoffe mein in zehn Jahren wird ein gl ckliches Leben ohne Sorgen und ich habe viel Gelt auf der Bank Ich werde ein lustiges Leben haben Ich werde hart arbeiten um etwas in der Welt erreichen Eins was ich in meinem Leben nicht tun werde ist Schande und Ungl ck ber meine Fa milie zu bringen Lawton 1973 156 Aufsatz eines f nfzehnj hrigen Jungen aus der Mittelschicht ber da
548. wesen und Elternhaus Interaktionen im umfassenden Sinne geben den entscheidenden Input um Sprachen und Variet ten zu festigen und auszudifferenzieren Franceschini 2002 48 Die Forschungsgruppe vergleicht in ihrem Projekt die Aktivierungsbilder f r fr h er worbene Sprachen vor dem dritten Lebensjahr und sp t erworbene Sprachen nach dem zehnten Lebensjahr Das wirft die folgenden Fragen auf 1 Zeitpunkt Existieren unterschiedliche Aktivierungen im Gehirn bez glich fr h oder sp t erworbener Sprachen Kann man eine Altersschwelle nachweisen nach der die Gehirnaktivit ten sich unterscheiden die Frage nach der kritischen Peri ode des Spracherwerbs oder l sst der Zeitpunkt des Erwerbs bspw fr hkindlich 238 simultan vs sukzessiv bei Erwachsenen in der heutigen Aktivierung keine Unter schiede mehr erkennen 2 Art des Erwerbs Wie wirkt sich Regelwissen explizites Wissen und schulisches Lernen gegen ber implizitem Spracherwerb aus Ellis 1994 3 Kompetenz Sehen hnlich gut beherrschte Sprachen in ihren Aktivierungsmustern gleich aus ungeachtet des Zeitpunkts des Erwerbs K nnen sp t erworbene Spra chen die zum Messzeitpunkt gut beherrscht werden fr h erworbenen Sprachen hneln 4 Emotion Ist die emotionale und identit re Bindung an Sprachen in unterschiedli chen Aktivierungsmustern erkennbar 5 Organistationsprinzipien Organisiert das Gehirn Sprachen nach den uns bekann ten Sprachfa
549. wird Bezogen auf die Sprachentwicklung sagt Wygotski dass die egozentrische Sprache eben nicht von den praktischen T tigkeiten und der realen Anpassung losgel st betrachtet werden k n ne Piaget glaubt da die Dinge den Verstand des Kindes nicht beeinflussen Wir haben aber gesehen da in einer realen Situation in der egozentrische Sprache des Kindes mit prakti scher T tigkeit verbunden ist die Dinge durchaus den Verstand des Kindes beeinflussen Die Dinge sind die Wirklichkeit aber keine in den Wahrnehmungen des Kindes passiv wi dergespiegelte sondern eine Wirklichkeit mit der es im Verlauf seiner Praxis in Ber hrung kommt Wygotski 1974 48 Au erdem kritisiert Wygotski dass das soziale Milieu in der Arbeit Piagets zu wenig ber cksichtigt werde denn die Kinder entstammten alle dem sozialen Milieu Genfs Piaget selbst schreibt in dem Vorwort zur russischen Ausgabe Wenn man so arbeitet wie ich zu arbeiten gezwungen war innerhalb eines einzigen sozia len Milieus wie das der Kinder in Genf dann ist es unm glich die Rolle des Individuellen und des Sozialen im Denken des Kindes zu bestimmen Um das zu erreichen mu man die Kinder unbedingt in den verschiedensten und m glichst verschiedenartigsten Milieus studieren Piaget zit nach Wygotski 1974 64 List fasst die Kritik Wygotskys an Piaget wie folgt zusammen Wygotsky wendet sich gegen Piagets Darstellung der Sprachentwicklung als Teilpr
550. www documentarchiv de nzjh verfdr1848 htm Stand 10 04 2008 4 Durchf hrungsbestimmung vom 20 12 1968 4 4 http www ddr schulrecht de Schulrechts sammlung 20 20DDR Dateien Gesetze html Stand 10 04 2008 In Bachmann Helga Zu Zielen Inhalten und Arbeitsformen f r das Vertrautmachen der Vor schulkinder mit der sorbischen Sprache Akademie der p dagogischen Wissenschaften der deutschen Demokratischen Republik Arbeitsstelle f r Schulen im zweisprachigen Gebiet Bautzen 1975 7 Durchf hrungsbestimmung zum Gesetz ber die sozialistische Entwicklung des Schulwesens in der Deutschen Demokratischen Republik vom 30 April 1964 http www ddr schulrecht de Schulrechtssammlung 20 20DDR Dateien Gesetze html Stand 10 04 2008 In Bachmann Helga Zu Zielen Inhalten und Arbeitsformen f r das Vertrautmachen der Vorschulkinder mit der sorbischen Sprache Akademie der p dagogischen Wissenschaften der deutschen Demokratischen Republik Arbeitsstelle f r Schulen im zweisprachigen Gebiet Bautzen 1975 300 14 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Sprachen Afrikas s0eienkensnnigekieiiien 112 Abbildung 2 Einwanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika 1821 1980 124 Abbildung 3 Einwanderungsland Deutschland z222000sser ner snnennnennnnne 129 Abbildung 4 Ausl nder unter uns u 222 220 a2 130 Abbildung 5 Angemeldete ausl ndische Kinder in Tageseinrichtungen in NRW 130 Abbildung 6 Ant
551. zieren sondern auch darum eine neue Sprache der Macht zu manifestieren um damit auch die sozialen Vorstellun gen der neuen Gesellschaft zu vermitteln Erst als die v llig neuen Gebr uche und Funktionen in Erscheinung treten die mit der Konstituierung der Nation einhergehen dieser v llig abstrakten und nur rechtlich begr n 150 deten sozialen Gruppe wird die Hochsprache unpers nlich und anonym wie die offiziel len Verwendungen f r die sie bestimmt ist und damit die Arbeit der Normierung der Pro dukte der sprachliche Habitus eine Notwendigkeit Bourdieu 1990 24 Durch die neue Situation entstand zum Teil ein Bilinguismus denn die Mitglieder der unteren Klassen wie die Bauern sprachen oft die nun so genannten Dialekte w hrend die Mitglieder des Adels Kaufleute aus dem B rgertum und in erster Linie die gebilde ten Kleinb rger fter den nun als legitim erkl rten Sprachgebrauch erlernten und ver wendeten Den Angeh rigen des lokalen B rgertums wie Pfarrern rzten und Lehrern kam eine Vermittlerfunktion zu bei der sie an gesellschaftlichem Ansehen gewannen da sie sowohl die Mundart als auch den nun gew nschten Sprachgebrauch beherrschten Bei diesem Prozess der Legitimierung und Durchsetzung des neuen Sprachgebrauchs hatte das Bildungssystem eine entscheidende Funktion denn es sollte ein gemeinschaft liches Bewusstsein der neuen Nation herstellen T glich arbeitet er der Lehrer kraft sei

Mehrsprachigkeit im Vorschulalter

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