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- Webliteralität und Webrhetorik

1. e Kumulativit t Bildungsstandards gehen ber die Beschreibung des Lernstoffes f r einzelne Unterrichtseinheiten oder Schuljahre hinaus Sie legen fest welche Kompetenzen bis zu ei nem bestimmten Zeitpunkt insgesamt erworben sein m ssen Dadurch soll sichergestellt 34 Klieme u a 2003 S 11f 7 vgl Klieme u a 2003 S 9 38 vgl Klieme u a 2003 S 9f 38 Klieme u a 2003 S 47 350 Klieme u a 2003 S 9 351 vgl Klieme u a 2003 S 19 352 vgl Klieme u a S 25f 353 vgl Klieme u a S 26 34 K ieme u a 2003 S 26 Hervorhebung dort Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 135 werden dass Inhalte und Prozesse aufeinander aufbauen systematisch vernetzt immer wieder angewandt und aktiv gehalten werden e Verbindlichkeit f r alle Bildungsstandards legen Mindestanforderungen fest die f r alle Sch ler der verschiedenen Schularten gelten Dadurch soll verhindert werden dass Leis tungsschw chere zur ckgelassen werden e Differenzierung Die in Niveaustufen und Teilkompetenzen aufgeschl sselten Kompetenz modelle machen es f r einzelne L nder Schulen und Schularten m glich Profile zu bilden indem sie ber die Mindestanforderungen heraus h here Anforderungen an leistungsst rkere Sch ler stellen Diese Profile sind allerdings nicht in den Bildungsstandards selbst festge legt Verst ndlichkeit Die Bildungsstandards sind klar knapp und nachvollziehbar formu l
2. Auch die allm hliche Entwicklung des Buchdrucks von Gutenbergs beweglichen Lettern bis hin zum Fotosatz ver nderte die Art und Weise in der gelesen wurde Texte konnten pl tzlich weit schneller und billiger reproduziert werden was zu ihrer Verbreitung auch au erhalb der Mauern von Kl stern und Universit ten beitrug Mit der gesellschaftlichen Verbreitung des Lesens wandelte sich dabei auch die Leserschaft von einer kleinen Priesterkaste hin zu einer fast vollst ndig alphabetisierten Bev lkerung 12 vgl Haarmann 1991 S 70ff 130 vgl Hartmann 2004 S 9 BI vgl Stiebner 1985 S 25ff 132 vgl Sch n 2001 S 7ff 133 vgl Sch n 2001 S 7ff 42 J rg Dieter Der bergang zu elektronisch gespeicherten Texten die am Monitor rezipiert werden und ihre Vernetzung zu elektronischen Hypertexten f hrten schlie lich zur Bildung des kommunikativen Formats der Website Der Einfluss dieses Formats auf das Lesen und Schreiben von Texten soll im Folgenden genauer untersucht werden Der Leseprozess Die moderne Leseforschung sieht Lesen als einen aktiven Konstruktionsprozess in dem ein Text mit dem Sprach und Weltwissen des Lesers verbunden wird In dieser Interaktion zwi schen Leser und Text laufen sowohl textgeleitete Prozesse ab die von der sprachlichen Informa tion zum rezipierten Wissen f hren als auch erwartungsgeleitete Prozesse die vom Vorwissen des Lesers zum konkreten Textverst ndnis f hren 4 Beim Lesen e
3. Wyder David Rychen Martina Das Internet ist kein Buch Lesen im Web Gefunden unter http visor unibe ch W S00 Internet protokolle lesen 20im 20web pdf Am 9 9 2003 Yahoo Deutschland Gefunden unter http de yahoo com Am 27 8 2003 ZDF heute Gefunden unter http www heute t online de ZDFheute artikel 7 0 1367 COMP O 2040583 00 html Am 18 8 2003 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 185 Anhang I Checkliste zur Analyse von Websites Checkliste zur Analyse von Websites Hintergrundinformationen Allgemeine Informationen Titel der analysierten Website URI der analysierten Website Datum der Analyse Name des Analysten Informationen zum Entstehungsprozess Welche Person oder Institution hat die Website in Auftrag gegeben Mit welchem Ziel bzw mit welchen Zielen wurde die Website erstellt Welche Zielgruppe soll mit der Website erreicht werden Wann wurde die Website urspr nglich erstellt und in welchem Umfang wurde sie seitdem ver ndert und berarbeitet Welche Personen haben an der Gestaltung der Website mitgewirkt und welche Aufgaben haben Sie dabei bernommen Mit Hilfe welcher Werkzeuge Editoren Grafikprogramme etc wurde die Website erstellt Wie wurde die Website bekannt gemacht Bisherige R ckmeldungen zur Website Wie haben sich die Webserverstatistiken seit der ersten Ver ffentlichung entwickelt Welche R ckmeldungen gibt es in Form von G stebucheintr ge
4. Lesen und Schreiben im World Wide Web 183 Russel Mark C Fortune 500 Revisited Current Trends in Sitemap Design Usability News 4 2 2002 Gefunden unter http psychology wichita edu surl usabilitynews 42 sitemaps htm Am 25 11 2003 Sch nefeld Tim Bedeutungskonstitution im Hypertext Networx 19 Ver ffentlicht 2001 Gefunden unter http www websprache net networx docs networx 19 pdf Am 20 12 2002 Schlobinski Peter David Crystal 2001 Languae and the Internet Rezensiert von Prof Dr Peter Schlobinski Hannover Gefunden unter http www mediensprache net en literatur rezensionen docs 1452 pdf Am 13 11 2004 Schmitz Ulrich Zur Sprache im Internet Skizze einiger Eigenschaften und Probleme URL http www linse uni essen de papers sprache_internet htm zuletzt besucht am 30 12 01 Shannon Ross HTMLSource Gefunden unter http www yourhtmlsource com Am 2 1 2002 Stadt Ravensburg Gefunden unter http www ravensburg de Am 23 3 2004 T Online Pressemitteilung Studie Deutschland Online Das Internet in Wirtschaft und Ge sellschaft Gefunden unter http www t online net c 10 26 71 1026712 html Am 6 6 2005 Tagesschau Die Nachrichten der ARD Gefunden unter http www tagesschau de Am 14 12 2003 The Internet Archive Gefunden unter http www archive org Am 14 6 2003 Touchgraph Gefunden unter http www touchgraph com Am 9 11 2003 Tr gerkreis Unito
5. 187 Checkliste zur Analyse von Websites Mittlere Ebene Es k nnen jeweils die Wertungen 0 vergeben werden berschaubarkeit u ere Gestaltung der einzelnen Seiten Besitzen die einzelnen Seiten der Website eine Gr e bzw L nge die vor dem Hinter grund g ngiger Bildschirmaufl sungen den Inhalten und der Platzierung innerhalb der Websitestruktur angemessen ist Sind die verschiedenen Elemente wie Navigationsleisten Bilder Texte etc auf den einzelnen Seiten sinnvoll angeordnet Werden die Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen der einzelnen Seiten durch die grafische Gestaltung Linien Rahmen Hintergrund etc unterst tzt Werden die Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen der einzelnen Seiten durch die Gestaltung der Schrift Schriftart Schriftgr e Schriftfarbe unterst tzt Gesamtwertung Weitere Auff lligkeiten Verbesserungsvorschl ge Gestaffeltheit Innere Strukturierung der einzelnen Seiten Gibt es berschriften und Zwischen berschriften die zeigen wie die verschiedenen Inhalte einer Website zusammengeh ren Gibt es Bildunterschriften die zeigen in welcher Beziehung die Bilder zum Text stehen Sind die Links die Inhalte innerhalb einer Webseite miteinander verbinden so gestaltet das sich erkennen l sst was sich hinter den Links verbirgt Gibt es Zusammenfassungen die einen berblick ber die Inhalte der einzelnen Seiten
6. 20 Onlineshopping 6 8 5 6 live Internetradio h ren 7 8 Buch CD Bestellungen 7 6 7 6 Gewinnspiele 4 4 Kartenservice 3 7 2 live im Internet fernsehen I u Basis nlinenutzer ab 14 Jahre in Deutschland 2005 n 1046 2002 n 1011 Onlinenutzer 14 19 Jahre in Deutschland 2003 n 195 2002 n 137 Onlineanwendungen 2002 und 2003 Je nach dem ob die Rezipienten von globalen oder konkreten Zielen geleitet werden wird auch ihr Surfverhalten und die Eigenschaften die sie an einer Website sch tzen ganz unterschiedlich ausfallen Rezipienten mit globalen Zielen werden sich eher durch das World Wide Web treiben lassen und dabei den Links folgen die auf den ersten Blick ihre Aufmerksamkeit und ihr Inte resse erregen w hrend Rezipienten mit konkreten Zielen mit Hilfe von mehr oder weniger elaborierten Suchstrategien nach bestimmten Informationen oder Angeboten Ausschau halten werden Umfasst die Zielgruppe des Textproduzenten sowohl Rezipienten mit globalen als auch mit konkreten Zielen sollte er bei der Websitekonzeption die Bed rfnisse beider Gruppen be r cksichtigen Die n chste Frage die sich stellt ist welches Verh ltnis die Ziele der Leserschaft zu den Zielen des Textproduzenten haben Abgesehen von einigen Ausnahmen wie z B Schm h oder Ankla geschriften ist es dem Textproduzenten nur m glich seine eigenen Ziele zu erreichen wenn es ihm gelingt eine positive Verkn pfung seiner e
7. blo er Gewohnheit oder auf Grund von sozialem Druck In vielen F llen ist es jedoch tats chlich so dass es den Umgang innerhalb einer Gruppe von Personen erleichtert wenn alle sich an Konventionen halten Dar ber hinaus wird derjenige der sich an eine Konvention h lt innerhalb der entsprechenden Gruppe akzeptiert und die restlichen Mitglieder Gruppe f hlen sich sicher da sie das Verhalten der Person verstehen und ein St ck weit voraussagen k nnen H lt sich eine Person nicht an Konventionen so hat sie in aller Regel mit Sanktionen zu rechnen diese k nnen von einem b sen Blick ber eine R ge bis zur zeitwei 9 Alexander u Tate 1999 besch ftigen sich in dem Buch Web Wisdom How to Evaluate and Create Information Quality on the Web ausf hrlich mit der Bewertung von Quellen im Web 170 vgl Duden Etymologie 1963 S 358 VI vgl Schwarz 2005 S 189f 52 J rg Dieter sen Nichtbeachtung oder sogar zum Ausschluss aus der jeweiligen Gruppe f hren Nur in den seltensten F llen wird ein Brechen von Konventionen als Zeichen der Genialit t akzeptiert Konventionen k nnen sich im Lauf der Zeit ver ndern indem die Mitglieder der Gruppe inner halb derer die Konvention besteht nach und nach beginnen sich auf eine andere Art und Weise zu verhalten Sie k nnen auch verschwinden wenn sie von immer mehr Mitgliedern einer Gruppe missachtet werden In gewisser Weise k nnen Konventionen als eine besonderer Art von Format
8. gt Die Bildungsziele die auf diesem Grundkonsens aufbauen k nnen unter R ckgriff auf fachdi daktische Erkenntnisse zu Bildungsstandards konkretisiert werden Verlangt der gesellschaftli che Grundkonsens beispielsweise die Beherrschung von Kulturtechniken wie Lesen Schreiben Rechnen usw so beschreiben Bildungsstandards welche Schreib Lese und Rechenkompeten zen von den Sch lern einer bestimmten Alterstufe vor dem Hintergrund der aktuellen gesell schaftlichen Situation mindestens erwartet werden Auf dieser Grundlage muss gefragt werden ob die momentane gesellschaftliche Situation und die Erwartungen an die Zukunft es rechtfertigen die Auseinandersetzung mit Lesen und Schrei ben im Websiteformat bei der Konkretisierung grundlegender Kulturtechniken im Unterricht zu ber cksichtigen Dies ist umso wichtiger als die verbindliche Festlegung von Inhalten in Form von Bildungsstandards erhebliche Konsequenzen nach sich zieht An s mtlichen Schulen m s sen Rahmenbedingungen geschaffen werden die eine sinnvolle Vermittlung dieser Inhalte erm glichen In Bezug auf das Lesen und Schreiben im Websiteformat bedeutet dies unter anderem die zahlenm ig ausreichende Bereitstellungen von Computern auf dem aktuellen Stand der Technik sowie die Fortbildung der betroffenen Lehrkr fte Sind diese institutionellen Rahmenbedingungen gegeben so l sst sich das Lesen im Websiteformat z B in Form der Re cherche mit Hilfe von Suchmaschinen relativ
9. nen vgl Onlinequellen Olympus 80 J rg Dieter e Bei der Verwendung von Mitteln zur Textoptimierung m ssen die besonderen Gegebenhei ten des Formats ber cksichtigt werden Die meisten Raster und Modelle zur Analyse von Texten in Printformaten sind nicht in der Lage diese Merkmale von Texten im Websiteformat auf angemessene Weise zu ber cksichti gen Einen interessanten Ansatz bietet jedoch das Groninger Textverst ndlichkeitsmodell das im Folgenden kurz vorgestellt werden soll Das Groninger Textverst ndlichkeitsmodell Das Groninger Textverst ndlichkeitsmodell wurde von Christoph Sauer an der Universit t Groningen entwickelt Es soll zur empirischen Erforschung des komplexen Zusammenhangs der visuellen Erscheinung und des Inhalts von Texten dienen Da wie im Abschnitt Multi medialit t dieser Arbeit bereits erl utert wurde das Zusammenspiel zwischen Textsegmenten und multimedialen Elementen eine der gro en Schwierigkeiten bei der Analyse von Texten im Websiteformat darstellt ist das Modell in diesem Zusammenhang sehr interessant Das Modell n hert sich dem Problem der Textverst ndlichkeit aus einer funktionalen Perspektive das hei t ein Text wird als verst ndlich angesehen wenn er bestimmte Leseaufgaben visuell und inhalt lich unterst tzt Auch dieser Ansatz kommt der Analyse von Websites entgegen bei der die Benutzbarkeit eine gro e Rolle spielt Dem Groninger Textverst ndlichkeitsmodell zu
10. Die Inhalte die interessant erscheinen werden mit Hilfe des Skimming genauer unter die Lupe genommen und wenn sie auch diese Pr fung auf Relevanz bestehen entweder am Monitor gelesen oder ausgedruckt In Anbetracht der gro en Bedeutung die Skimming und Scanning bei der Rezeption von Websites haben ist die Tatsache interessant dass nach empirischen Un tersuchungen das Skimming von Texten selbst an modernen Monitoren mit hoher Aufl sung ca 40 l nger braucht als auf Papier Ein weiteres Problem heutiger Monitore ist dass sie auf Grund von Gr e und Aufl sung nur einen relativ kleinen Ausschnitt aus einem Hypertext gleichzeitig darstellen k nnen Deswe gen ist es auch kaum m glich mehrere Hypertextknoten parallel anzuzeigen wie es das Format eigentlich nahe legen w rde Die M glichkeit mehrere Browserfenster bereinander zu ffnen und zwischen ihnen hin und her zu schalten ist daf r kein wirklicher Ersatz Bucher spricht in diesem Zusammenhang von informationeller Kurzsichtigkeit Um weitere Textausschnitte sichtbar zu machen muss entweder gescrollt oder durch das Aktivieren eines Links ein weiterer Abschnitt des Hypertextes sichtbar gemacht werden Dies erfordert eine weit gr ere kognitive und motorische Leistung als das Bl ttern in Druckerzeugnissen Bereits zu Beginn dieses Kapitels wurde an Hand des bergangs von der Papyrusrolle zum Pergamentkodex gezeigt welchen Einfluss das technische
11. Medium handelt oder nicht tritt dieses Problem bei der Verwendung des Formatbegriffs nicht auf Denn w hrend Sachen Medien sind oder auch nicht haben sie ein Format Buchstaben haben ein Format S tze haben ein Format Dateien haben ein Format Websites haben ein For mat ohne dass dadurch Probleme entstehen w rden dass Websites einerseits in Form von Da teien vorliegen und andererseits S tze enthalten die ihrerseits wieder Buchstaben enthalten Jeder dieser Gegenst nde besitzt sein Format innerhalb dessen sich eine ganze Variante an Formen entwickeln kann ohne dass dadurch Mehrdeutigkeiten entstehen w rden da sich immer genau angeben l sst ber welches Format gerade geredet wird Die zus tzliche Differenzierung in technisches strukturelles und kommunikatives Format hilft bei der Untersuchung komplexer Formate wie Websites Aspekte und Zusammenh nge in den Vordergrund zu r cken die ansonsten eventuell untergegangen w ren Auf diese Weise hilft der Formatbegriff dabei die Form von Websites zu beschreiben zu bewerten und zu optimieren 3 Holly 2000 S 82 38 Holly 2000 S 82 Holly 2000 S 84 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 13 Wie ist die Arbeit aufgebaut Aus der Zielsetzung der Arbeit den methodologischen berlegungen und der Begriffskl rung ergibt sich folgender Aufbau der Arbeit Im ersten Kapitel der Arbeit wird die Entwicklung der technischen und strukturellen Formate geschildert
12. Strukturebenen des World Wide Web zu verschaffen Zentrales Element ist hierbei die einzelne Webseite oder Webpage Eine Webseite kann Texte Bilder Filme Animationen und T ne enthalten wird vom Browser jedoch als eine Einheit dargestellt und entsprechend vom Nutzer auch so wahrgenommen ber Querverweise so genannte Hyperlinks k nnen Webseiten mit einander verbunden werden Mehrere zusammengeh rige Webseiten bilden eine Website Die Gesamtheit der Websites bildet schlie lich das World Wide Web Das World Wide Web lebt von den Verbindungen der verschiedenen Webseiten und Websites untereinander Legt man einen erweiterten Textbegriff zu Grunde w re es deshalb m glich das gesamte World Wide Web als einen einzigen gro en Text zu verstehen Um hier keine begriffli che Unsch rfe aufkommen zu lassen wird in dieser Arbeit f r einzelne Webseiten der Begriff Dokument und f r die im engeren Sinne textuellen Bestandteile von Webseiten der Begriff Textsegment verwendet Wird von Texten im Websiteformat gesprochen so sind damit sowohl einzelne Webseiten als auch ganze Websites mitsamt allen multimedialen Elementen gemeint Warum ist diese Arbeit notwendig Lesen und Schreiben lernt man in der Schule Beherrscht man diese Kulturtechniken dann ist es nicht allzu schwer das Surfen im World Wide Web zu erlernen Dar ber hinaus gibt es bereits eine fast un berschaubare Menge an Ratgebern die versprechen schnell und problemlos in die Ge
13. auf das ich im Folgenden noch detailliert eingehen werde Die Unterscheidung in globale mittlere und lokale Untersuchungsebene und die Differenzierung zwischen einer u eren sichtbar materiellen und einer inneren sprachlich bzw piktoral kognitiven Text oder Bilddimension bieten dabei eine gute theoretische Grundlage f r die Analyse von Text Bild Konglomeraten wie sie im World Wide Web h ufig vorkommen Multilinearit t Viele Printtexte sind linear aufgebaut Sie besitzen einen klar definierten Anfang und ein klar definiertes Ende Dazwischen reihen sich Worte in einer wohlgeordneten Prozession immer eines nach dem anderen Seit Hypertexte Objekt sprachwissenschaftlicher Untersuchung sind ist klar dass sie sich in dieser Hinsicht von Printtexten unterscheiden F r diese Andersartigkeit wird von manchen Autoren der Begriff der Nonlinearit r verwendet Er soll ausdr cken dass es bei Hypertexten in der Regel weder einen klar definierten Anfang noch ein klar definiertes Ende gibt und auch keine festgelegte Reihenfolge in der die dazwischenliegenden sprachlichen Elemente zu rezipieren sind Mit der Zeit wurde vielen Autoren die sich mit den Eigenschaften von Hypertext auseinander setzten klar dass der Ausdruck Nonlinearit t zu kurz greift und er wurde in vielen F llen durch den Begriff der Multilinearit t ersetzt Dieser Begriff will sagen dass der Hypertext eine Grundlage bildet auf der Rezipienten ihre eigene ind
14. hrend die Technik unter der Haube immer komplizierter wurde War es vor einigen Jahren noch m glich mit etwas technischem Geschick viele Wartungs und einige Reparaturarbeiten an seinem Auto selbst vorzunehmen so geht dies inzwischen nicht mehr m ssen doch bei modernen Fahrzeu gen in aller Regel zun chst einmal die Motordaten mit Hilfe eines speziellen Computers ausge lesen werden der nur der Werkstatt zur Verf gung steht Diese Entwicklung birgt die Gefahr in sich dass sich in den n chsten Jahren zwei Gruppen von Nutzern des World Wide Web herausbilden werden Diejenigen die passiv konsumieren was ihnen im Browser pr sentiert wird und diejenigen die den Aufwand auf sich nehmen und sich die Kompetenzen aneignen die notwendig sind um sich nicht nur im Netz treiben zu lassen sondern die M glichkeiten des Semantic Web zur Recherche auszusch pfen eigene Seiten zu erstellen oder sogar die Entwicklung des Websiteformats mitzugestalten Der Aufwand zum Erstellen von Seiten welche die neuesten M glichkeiten in Bezug auf das Semantic Web aber auch im gestalterischen Bereich aussch pfen wird dabei deutlich anwachsen Zwar werden nach wie vor alle die M glichkeit haben im World Wide Web zu publizieren die Unterschiede zwi schen den Seiten von professionellen Websiteproduzenten und Amateuren werden aber immer deutlicher sichtbar werden Ob alle St rken des Websiteformats wie die Verbindung der Vorteile von individueller Kom mun
15. inwieweit die Darstellung des Hypertextes vom Rezipienten beein flusst werden kann ete Das World Wide Web ist nur eines von vielen verschiedenen elektronischen Hypertextsystemen wenn auch das mit Abstand am weitesten verbreitete Um die kommunikativen Eigenschaften von Websites und die Besonderheiten ihrer Produktion und Rezeption zu analysieren ist es wichtig zu verstehen dass Hypertext die strukturelle Grundlage des World Wide Web bildet Aber auch die technische Umsetzung muss ber cksichtigt werden die Hypertext im World Wide Web eine ganz besondere Auspr gung gibt und das kommunikative Format der Website entstehen l sst Diese technische Umsetzung geht vor allem auf die Arbeit zur ck die Tim Berners Lee in den fr hen 90er Jahren am Europ ischen Labor f r Teilchenphysik CERN in Genf leistete Die Vision die ihn bei seiner Arbeit antrieb hilft zu verstehen wie Hypertext im World Wide Web seine charakteristische Auspr gung erhielt Er tr umte von einer vernetzten Welt die neue Freiheiten er ffnet und schnelleren Fortschritt erlaubt als es durch die Fesseln jener hierarchischen Klassifikationssysteme m glich w re an die wir uns selbst gebunden ha Gillies u Cailla 2002 S 109ff und Berners Lee 1999 S 17f The Web isn t hypertext it s DECORATED DIRECTORIES What we have instead is the vacuous victory of typesetters over authors and the most trivial form of hypertext that could have been imagined The orig
16. len dass ein einfach formuliertes Mehrfachziel aus einem ganzes B ndel miteinander verkn pf ter Ziele und damit verbundener Probleme besteht Da es in einem solchen Fall in der Regel nicht m glich ist alle Ziele auf einmal zu erreichen ist es notwendig die Beziehung dieser Ziele und der damit verbundenen Probleme untereinander n her zu betrachten e Gibt es zentrale Probleme von denen weitere Probleme abh ngen so sollte die L sung dieser zentralen Probleme vorrangig betrieben werden e Welche Probleme sind dringend und sollten deswegen schnell gel st werden und welche sind so wichtig dass die L sung anderer unwichtigerer Probleme um ihretwillen verz gert oder ganz aufgegeben werden darf e Ist es m glich Teilprobleme die nicht oder nur schwach mit anderen Problemen verkn pft sind zeitweise zu delegieren und erst sp ter wieder in den Gesamtprobleml seprozess ein zubinden e Sind Instrumentalziele negativ miteinander verkn pft so muss abgewogen werden ob vor dem Hintergrund des bergeordneten Fundamentalziels ein Instrumentalziel zu Gunsten des anderen aufgegeben werden kann beide nur teilweise verwirklicht werden oder ob es eine M glichkeit gibt die gesamte Situation so umzugestalten dass die negative Verkn pfung zwischen den Instrumentalzielen verschwindet Auch in Hinblick auf die Probleme die implizite Ziele verursachen k nnen deren Verwirkli chung eigentlich nie geplant war aber die als Nebeneffekt der expliz
17. lt blink gt hinzuf gten Dieser Wildwuchs gef hrdete die allgemeine Zu g nglichkeit der Daten im Web und damit dessen weitere Entwicklung Darum trieb Berners Lee die Gr ndung des W3C voran eines am Massachusetts Institute of Technology MIT beheimateten Konsortiums das einheitliche Standards f r das Web festlegen weiter entwickeln und ber ihre Einhaltung wachen sollte Die Entwicklung dieser Standards wirft ein interessan tes Licht auf die sich allm hlich ver ndernde Rolle und Nutzung von Text im World Wide Web HTML sollte ein Standard sein um eine Br cke zwischen verschiedenen Computersystemen zu schlagen Da die Darstellung von in HTML erstellten Dokumente auch auf lteren Gro rechnern m glich sein sollte die in ihren M glichkeiten zur Anzeige von Grafik und Schrift sehr einge schr nkt waren enthielt die erste von Berners Lee erstellte HTML Version kaum Befehle zur Textgestaltung Es gab nur eine Schriftart und gr e Text konnte fett kursiv und unterstrichen dargestellt werden und in den Text lie en sich Abs tze einf gen Damit waren die Gestaltungs m glichkeiten auch schon ersch pft Mit der Entwicklung und zunehmenden Verbreitung von Browsern f r PC und Mac deren typographische F higkeiten weit gr er waren als die der alten Gro rechner wuchs der Bedarf nach mehr Gestaltungsm glichkeiten Teilweise wurden von den Programmierern der Browser einfach neue HTML Tags eingef hrt diese konnt
18. rt Zusammen mit HTML 4 0 kam eine weitere wichtige Neuerung Cascading Stylesheets Css Jede der neuen HTML Versionen hatte eine ganze Reihe von neuen M glichkeiten zur Textges taltung gebracht Zuerst wurden Querstriche m glich etwas sp ter Tabellen die neue Formen der Textanordnung auf dem Bildschirm erm glichten Graphiken konnten in den Text integriert werden und es wurde m glich den Text um die Graphiken herumflie en zu lassen Die umstrit tenen Frames die es erlaubten die Inhalte mehrer URIs zu einer Seite zusammenzuf gen wur den eingef hrt und nat rlich die M glichkeit Schriftart Schriftgr e und Schriftfarbe zu mani pulieren Gerade letzteres wurde aber von vielen nicht gerne gesehen da es im Widerspruch zu einem wichtigen Prinzip von SGML stand der Trennung von Struktur und Darstellung Nach dem urspr nglichen HTML Konzept sollte lediglich die Textstruktur z B verschiedene Ebenen von berschriften ausgezeichnet werden Auf welche Weise diese Struktur dann darge stellt wurde sollte dem Browser berlassen werden der das Dokument verarbeitete Viele Ge stalter von Webseiten verlangten aber mehr Kontrolle ber das Aussehen ihrer Seiten und so wurde dieses Prinzip mehr und mehr unterlaufen CSS Cascading Style Sheets stellt eine elegante L sung f r diesen Konflikt dar In HTML wird wie urspr nglich gedacht lediglich die Struktur ausgezeichnet Gleichzeitig werden Stylesheets erstellt und dem Dokument zugeo
19. sichtigen Aus der charakteristischen Art der Zunahme psychologischer Wissensstruktur durch den Assimilationsprozess folgt dass die existierende kognitive Struktur selbst sowohl der Kerninhalt der Wissensstruktur eines Individuums als auch die wichtigsten organisatorischen Eigenschaften dieses Inhalts auf einem bestimmten Stoffgebiet zu jeder gegebenen Zeit der Hauptfaktor ist der sinnvolles Lernen und Behalten auf diesem gleichen Gebiet beeinflusst Ausubel nennt eine Reihe von Prinzipien die den Prozess der Einordnung von Wissen in die kognitive Struktur unterst tzen e Bei Advanced Organizern handelt es sich um kurze Vorstrukturierungen Sie stellen die wichtigsten Textinhalte in einer dem Leser vertrauten Ausdrucksweise und in abstrakterer und allgemeinerer Form dar als dies im Text selbst der Fall ist und unterst tzen damit die Einordnung von neuen Inhalten in die bereits vorhandene kognitive Struktur des Lesers und Lerners In Metaanalysen empirischer Untersuchungen zur Wirksamkeit von Advanced Organizern konnte ein schwach positiver Effekt besonders f r das langfristige Behalten fest gestellt werden Dieser Effekt wirkte sich vor allem bei Texten aus die f r den Leser unver vgl Christmann u Groeben 2001 S 183f und Groeben u Christmann 1989 S 176ff 150 vgl Christmann u Groeben 2001 S 184f und Groeben u Christmann 1989 S 180ff 151 vgl Christmann u Groeben 2001 S 185ff 152 Ausubel 1974
20. sst sich er kennen dass dieser Medienbegriff f r die Zwecke dieser Arbeit zu eng ist Holly der sich teilweise selbst mit dem World Wide Web auseinandersetzt versucht eine Defi nition von Medium zu finden die f r eine solche Auseinandersetzung geeignet ist Medien sind technische Artefakte sie dienen der Zeichenherstellung speicherung oder bertragung und damit der zwischenmenschlichen Kommunikation deren raumzeitliche Be schr nkung durch sie berwunden werden kann Durch diese zwar pr zise aber durch ihre Pr zision auch relativ enge Definition nach der so wohl Schrift und Sprache als auch Websites E Mail etc keine Medien mehr w ren sieht sich Holly gezwungen zwei weitere Begriffe einzuf hren Sprache und Schrift bezeichnet er als Zeichensysteme und Websites E Mail etc als Kommunikationsformen Diese Einteilung schafft zwar eine gewisse begriffliche Differenzierung f r die Analyse ist damit allerdings nicht viel gewonnen Auch der von Holly vorgeschlagene Begriff der Kommunikationsform scheint mir nicht besonders geeignet zu sein da Form etwas relativ Beliebiges ist und nicht die Implikation fester Grenzen enth lt wie der Begriff des Formats Der Begriff des Formats hilft die ganze Konfusion und begriffliche Unsch rfe die eine Ver wendung des Medienbegriffs mit sich bringt zu vermeiden W hrend man bei einer Verwen dung des Medienbegriffes immer wieder entscheiden muss ob es sich bei einer Sache um ein
21. von Informationen dienen und auf diese Weise das menschliche Ged chtnis bei der Bew ltigung der wachsenden Informationsf lle unterst tzen Dabei sollten die Informationen nicht hierar chisch wie in einem Bibliothekskatalog sondern assoziativ durch beliebig vom Benutzer an legbare Verbindungen zwischen einzelnen Texten verkn pft werden Dies entspricht ziemlich genau dem was heute allgemein unter Hypertext verstanden wird und geht mit der Forderung nach Assoziativit t sogar noch ber dar ber hinaus Gut zwanzig Jahre sp ter war die Technik dann so weit dass die Vision von Vannevar Bush tats chlich in die Realit t umgesetzt werden konnte Am Stanford Research Institut erstellte Doug Engelbart NLS das erste funktionierende Hypertextsystem das 1968 auf der Joint Com puter Konferenz in San Francisco vorgestellt wurde Das NLS System besa bereits interne und externe Hyperlinks und erm glichte somit Spr nge sowohl innerhalb eines Dokuments als auch zu anderen Dokumenten die in Fenstern parallel dargestellt werden konnten Dar ber hinaus erlaubte es mehreren Nutzern ber ein Netzwerk gleichzeitig auf ein Dokument zuzugreifen und im Wechsel nderungen daran vorzunehmen Um die Bedienung seines Systems zu verein fachen erfand Engelbart ganz nebenbei die heute allgegenw rtige Computermaus Mit der Implementierung dieses ersten Hypertextsystems wurde die T r aufgesto en zu einer neuen Form des Schreibens und Lesens Der Begr
22. werden indem der Schreiber ihn liest und wo er nicht den Schreibzielen entspricht so lange ver ndert bis eine bereinstimmung zwischen Text und Schreibzielen erreicht ist Die Koordi nation der verschiedenen Teilprozesse wird von einer Steuerungsinstanz dem sogenannten Monitor bernommen Der Monitor umfasst ein Set von Regeln die bestimmen unter welchen Bedingungen ein Prozess eingeleitet oder abgebrochen wird Die verschiedenen Teilprozesse sind dabei nach Hayes und Flower nicht als voneinander ge trennt zu verstehen wie in den fr heren Phasenmodellen sondern interagieren im Schreibpro zess miteinander und bilden rekursive Handlungsmuster We should caution the reader not to interpret our model as a stage model The model is recursive and allows for a complex intermixing of stages Den Grenzen ihres Modells ber die sp ter noch zu sprechen sein wird sind sich Hayes und Flower dabei deutlich bewusst Sie beschreiben ihr Modell als provisorisch und merken selbstkritisch an Further we should note that we do not intend to imply that all writers use all of the processes we have described Our model is a model of competent writers Andere Modelle z B das Parallel Stadien Modell von Beaugrande setzen sich mit Aspekten des Schreibprozesses auseinander die bei Hayes und Flower vernachl ssigt werden Das Parallel Stadien Modell von Beaugrande Das Parallel Stadien Modell von Beaugrande wurde auf Gru
23. 3 vgl Blatt 2000 S 215 164 J rg Dieter Zeitliche Verortung F r die Frage wann die Gestaltung von Websites am besten im Unterricht behandelt wird spielt die Entwicklung der prim ren Schreibkompetenzen eine gro e Rolle Auch wenn diese Kompe tenzen w hrend der Gestaltung von Websites bis auf das in den Bildungsstandards festgelegte Niveau weiterentwickelt werden k nnen muss eine gewisse Grundlage schon am Beginn der Auseinandersetzung mit der Gestaltung von Websites vorhanden sein Das absolute Minimum ist dabei dass die Sch ler das Stadium des performativen Schreibens bereits automatisiert ha ben so dass orthographische und grammatische Fragen ihre Aufmerksamkeit w hrend der Ar beit an Websites nicht zu sehr beanspruchen In Bezug auf das kommunikative und reflektierte Schreiben ist eine Automatisierung nicht notwendig die Sch ler m ssen sich aber bereits mit entsprechenden Fragestellungen auseinandergesetzt haben Ein solcher Entwicklungsstand in Bezug auf die prim ren Schreibkompetenzen ist normalerweise fr hestens in der siebten Klasse zu erwarten so dass die Behandlung der Gestaltung von Websites abh ngig vom Entwicklungs stand der jeweiligen Sch ler sinnvoller Weise in der siebten achten oder neunten Klasse zu verorten ist Da die zur Erstellung von Websites notwendigen Kompetenzen sehr eng miteinander verkn pft sind ist es angebracht die Gestaltung von Websites im Block innerhalb eines relativ eng umris se
24. 4 vgl Onlinequellen Projekt Xanadu Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 131 jedoch nichts aussagen ist wie Textproduzenten beim Erstellen von Internetseiten tats chlich vorgehen Dies zu leisten w re Aufgabe zuk nftiger empirischer Untersuchungen Vieles spricht daf r dass in Zukunft die Unterschiede zwischen den Websites von Amateuren die alles selbst machen und arbeitsteilig erstellten professionellen Websites immer deutlicher sichtbar werden Damit w rden auch Teile des World Wide Web das in der Vision von Tim Berners Lee ein Format des gegenseitigen Austauschs sein sollte Z ge eines Massenmediums annehmen das von wenigen professionellen Produzenten f r eine ungleich gr ere Menge an selbst nicht produktiv t tigen Rezipienten erstellt wird Eine Gegenbewegung stellen die im Abschnitt ber die Schreibwerkzeuge bereits erw hnten Web Logs dar Diese mit einem Mini mum an Kenntnissen und Aufwand zu erstellenden Onlinetageb cher stellen eine Einladung an alle dar das World Wide Web im Sinne von Berners Lee zu n tzen W hrend bei der arbeitsteiligen Produktion von Websites heute Aufgabengebiete und Zust n digkeitsbereiche h ufig noch ad hoc festgelegt werden je nach dem was die einzelnen Projekt mitarbeiter k nnen ist f r die Zukunft hnlich wie bei der Produktion von Printprodukten eine Unterteilung in verschiedene Berufe mit klar umrissenen Zust ndigkeitsbereichen zu erwarten Auch d
25. Format eines Textes auf die Art und Weise haben kann in der er gelesen wird Ganz hnlich beeinflussen auch die Unterschiede zwischen den heute blichen papierbasierten technischen Textformaten und den monitorbasier ten Formaten zu denen auch Texte im World Wide Web geh ren die Art wie wir lesen Multimedialit t Bereits im Abschnitt Kommunikation mit den Fingerspitzen wurde auf die multimedialen Eigenschaften des Websiteformats hingewiesen Texte Bilder Kl nge und Videoclips k nnen in einem einzigen Hypertextknoten vereint sein Oft finden sich auch Dokumente die lediglich aus Texten und Bildern bestehen aber Links enthalten die zu Klang oder Videodateien f hren Dieses multimediale Gemenge beeinflusst den Leseprozess in einer Form die bislang nur wenig erforscht ist 184 vgl Anderson 1989 S 340 185 vgl Anderson 1989 S 344 186 vgl Wirth 2002 S 207f und Onlinequellen Nielsen How Users Read on the Web 187 vgl Anderson 1989 S 344 188 vgl Bucher 1999 S 14 189 vgl Bucher 1999 S 12 vgl Schmitz 1997 S 131 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 57 Sowohl Texte als auch Bilder sind dazu geeignet Informationen zu codieren und weiterzugeben Die gro e St rke von Texten ist die M glichkeit abstrakte und komplexe Sachverhalte auszu dr cken die sich nur schwer in Form von Bildern ausdr cken lie en Sollen einem Text s mtli che Informationen entnommen werden muss er im
26. Humboldt 1999 e Nielsen Jakob Erfolg des Einfachen Jakob Nielsen s Web Design M nchen Markt und Technik 2000 e Siegel David Web Site Design Killer Web Sites der 3 Generation Frankfurt a M Zweitausendeins 1999 e Wirth Thomas Missing Links ber gutes Webdesign M nchen und Wien Hanser 2002 Gruppe 4 Ratgeber bei denen Schreibkompetenzen im Vordergrund stehen e Bla Bettina Teufel Stefanie Texte schreiben f rs Web M nchen Markt und Technik 2003 e Goldmann Martin Hoofacker Gabriele Online publizieren F r Web Medien texten konzipieren und gestalten Reinbek bei Hamburg Rowohlt 2001 Liste untersuchter Ratgeber Die Ratgeber die der ersten Gruppe angeh ren hneln sich vor allem darin dass sie den Lesern in Aussicht stellen die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln um selbst ohne Vorwissen schnell und einfach zur eigenen Website zu gelangen In dieser Arbeit wird daf r zusammenfas 144 J rg Dieter send der Begriff der Handlungskompetenz verwendet weil im Vordergrund steht die Leser zu eigener Aktivit t zu bef higen Betrachtet man die Ratgeber jedoch genauer so wird deutlich dass es bei dem was vermittelt wird um die grundlegenden technischen Kompetenzen handelt die zur Gestaltung und Ver ffentlichung einer Website notwendig sind Das Besondere dabei ist dass diese in einer Weise vermittelt werden die eine m glichst rasche Prozeduralisierung des neu Gelernten sicherstellen
27. Intimit t die das Einloggen auf Websites bietet kann naive Benutzer dazu verleiten Informationen ber sich preiszugeben die von unseri sen Seitenbetreibern weiter gegeben und missbraucht werden k nnen Insgesamt bietet das Websiteformat kommunikative M glichkeiten die kein anderes bestehen des kommunikatives Format aufweisen kann Die Nachteile die es gibt lassen sich durch die Entwicklung der notwendigen Kompetenzen auf Seiten der Nutzer zu einem gro en Teil aufhe ben und fallen deshalb im Vergleich zu den Vorteilen die das Websiteformat bietet nur wenig ins Gewicht Multifunktionalit t Da das World Wide Web zumindest in den Industriel ndern berall verf gbar und in seiner Anwendbarkeit so flexibel ist beginnt es immer mehr Funktionen zu bernehmen die bisher in anderen kommunikativen Formaten beheimatet waren e So finden sich Websites die Nachrichten bieten und die Funktionen von klassischen Zeit schriften und Nachrichtensendungen bernehmen dabei wird vermehrt auch Audio und Vi deomaterial pr sentiert Diese Nachrichtenseiten k nnen st ndig aktualisiert werden und bie ten so dem Nutzer die M glichkeit sich unabh ngig von festgelegten Sendezeiten ber die Themen zu informieren die ihn gerade interessieren e Andere Websites bernehmen die Funktion von Prospekten und Katalogen wobei ein Kata log im Websiteformat den Vorteil hat dass man die dargestellten Produkte mit einem Klick bestellen kann e M
28. Koh renzebenen treffen muss bildete das im vorhergehenden Kapitel erarbeitete Analyseraster die Grundlage Auch f r die Evaluationsphase konnte eine besondere Bedeutung in Bezug auf das Websiteformat festgestellt werden da Web sites trotz ihres ffentlichen Charakters die M glichkeit zur kontinuierlichen berarbeitung bieten Das im vorhergehenden Kapitel erarbeitete Analyseraster wurde in diesem Zusammen 170 J rg Dieter hang unter Einbeziehung verschiedener Aspekte des Schreibprozesses zu einer Checkliste er weitert die sich gut als Werkzeug zur Evaluation von Websites einsetzen l sst Das gesamte vierte Kapitel bildete eine wichtige Grundlage f r die Erstellung eines Kompe tenzmodells zur Gestaltung von Websites im f nften Kapitel Webdidaktik Im letzten Kapitel wurde zun chst die aktuelle Diskussion um nationale Bildungsstandards dargestellt Im Anschluss daran wurde ausf hrlich begr ndet warum es angesichts der derzeiti gen gesellschaftlichen Situation notwendig ist die Gestaltung von Websites als verbindlichen Unterrichtsinhalt an deutschen Schulen einzuf hren Aufbauend auf dieser grundlegenden Ent scheidung wurde ein Kompetenzmodell entwickelt in dem dargestellt wurde welche Teilkom petenzen zur Gestaltung von Websites notwendig sind und wie diese zusammenwirken Auf der Grundlage dieses Kompetenzmodells wurden die Mindeststandards festgelegt die von den Sch lern in Bezug auf die Gestaltung von Websites in de
29. Kompeten zen ersichtlich ist die zur Gestaltung von Websites notwendig sind Dabei soll der Zweck des Modells als Grundlage zur Formulierung von Bildungsstandards zu dienen von Anfang an ber cksichtigt werden Die konkrete Anforderungssituation auf die sich das Kompetenzmodell bezieht ist das Erstellen von Websites Betrachtet man die verschiedenen Ratgebergruppen und die Er rterungen in den vorhergehenden Kapiteln dieser Arbeit so ist es nahe liegend die dazu notwendigen Kompeten zen in drei gro e Kompetenzbereiche einzuteilen e Die technischen Kompetenzen beinhalten alles was man in technischer Hinsicht wissen und k nnen muss um eine Website zu erstellen und zu ver ffentlichen e Bei den kommunikativen Kompetenzen handelt es sich um das Wissen ber die besonderen Eigenschaften des Websiteformats und ihre Auswirkungen auf den Leseprozess Dazu geh ren auch gestalterische Kenntnisse die z B die Wirkung von Farben und Bildern betreffen e Da das Websiteformat stark textorientiert ist l sst sich die Erstellung von Websites als erweiterter Schreibprozess betrachten Zur Planung Ausf hrung und Evaluation dieses Pro zesses sind Schreibkompetenzen notwendig Bei der Untersuchung von Ratgebern wurde der ersten Ratgebergruppe der Begriff der Hand lungskompetenz zugeordnet Dabei handelt es sich jedoch um eine Kategorie die quer zu den drei eben genannten Kompetenzbereichen liegt Wie oben bereits angedeutet k nnen in
30. Kompetenzstufe schlie lich geht es um eine zunehmende Reflexion und Abstraktion die zur Entwicklung von metakognitivem Wissen f hrt Diese Ausdifferenzierung in unterschiedliche Kompetenzniveaus macht es m glich nicht nur die Mindestanforderungen darzustellen die die Sch ler erf llen sollen sondern dar ber hinaus Hinweise auf den Weg dorthin und zur F rderung leistungsf higer Sch ler zu geben 91 Die Diskussion ber das Verh ltnis von deklarativem und prozeduralem Wissen ist sehr umfassend Es w rde den Umfang dieser Arbeit sprengen sie an dieser Stelle weiter zu vertiefen 150 J rg Dieter Technische Kompetenzen Die Analyse der Ratgeber hat gezeigt dass in den ersten beiden Gruppen der Schwerpunkt eindeutig im Bereich der technischen Kompetenz gelegt wird Angefangen von den Kenntnissen die notwendig sind um einen einfachen WYSIWYG Editor zu bedienen bis hin zu Spezial kenntnissen im Bereich der Datenbankprogrammierung gibt es hier ein breites Angebot Durch die allm hliche Weiterentwicklung des World Wide Web zum Semantic Web und die Entwick lung immer neuer Plugins gibt es auf technischem Gebiet f r diejenigen die auf dem neuesten Stand bleiben m chten immer etwas dazu zu lernen Dies ist vermutlich auch der Grund daf r dass der Markt f r Ratgeber gerade in diesem Bereich boomt Der Bereich der technischen Kompetenzen ist vor allem wichtig f r die Umsetzung der Websi tes deren Konzeption und Planung auch all
31. Lewis dienen Konventionen dazu Koordinationsprobleme zu l sen Ein Koordinationsproblem entsteht dann wenn mehrere Personen ihre Handlungen aufeinander abstimmen m ssen um ein gemeinsames Ziel zu erreichen Lewis nennt als Beispiel eines Koordinationsproblems die Frage wer nach einem unterbrochenen Telefongespr ch erneut anruft und wer auf den Anruf des anderen wartet Die Konvention dass grunds tzlich der ur spr ngliche Anrufer erneut anruft w re in der Lage dieses Koordinationsproblem zu l sen Lewis nennt f nf Merkmale von Konventionen e Konventionen sind Verhaltensregularit ten von Personen die zu einer Gemeinschaft geh ren e Sie werden absichtlich und aus Eigeninteresse verfolgt und nicht auf Grund von biologi schen oder sozialen Zw ngen e Die Personen die zu einer Gemeinschaft geh ren w nschen dass die Konventionen durch alle befolgt werden e Eine Konvention liegt nur dann vor wenn es zu einem Verhalten eine akzeptable Alternative gibt e Den Personen die zu einer Gemeinschaft geh ren soll die Erf llung aller f nf Bedingungen bekannt sein Die Anforderungen die Lewis an Konventionen stellt sind jedoch immer wieder als zu stark kritisiert worden So scheint schon die Grundannahme von Lewis dass Konventionen dazu dienen Koordinationsprobleme zu l sen nicht immer erf llt zu sein Konventionen werden eben nicht immer wie Lewis meint absichtlich und aus Eigeninteresse verfolgt sondern oft auch aus
32. Magazine dann hat er schon eine relativ genaue Vorstellung davon wo innerhalb der Site struktur er sich befindet Retrospektive Hilfen lassen den Rezipienten erkennen woher er kam bzw wo er schon berall war Die meisten retrospektiven Hilfen sind in die g ngigen Browserprogramme integriert Dazu geh rt das F hren einer History einer Liste der bereits besuchten Seiten ber die jederzeit wieder auf die jeweiligen Seiten zugegriffen werden kann das Backtracing die M glichkeit den eigenen Navigationspfad zur ckzuverfolgen und die Breadcrumbs genannte Methode die in nerhalb eines bestimmten Zeitraumes bereits besuchten Links farblich zu markieren Diese Funktionen werden vom Browser automatisch ausgef hrt Eine weitere Form der browserge st tzten retrospektiven Hilfe die allerdings die aktive Mitwirkung des Rezipienten erfordert sind die sogenannten Bookmarks oder Lesezeichen Sie erlauben es dem Rezipienten die URI von Hypertextknoten die ihm interessant erscheinen zusammen mit einem Kurzkommentar innerhalb einer von ihm selbst bestimmten thematischen Struktur zu speichern Schlie lich gibt es Hilfsmittel die dem Rezipienten helfen den Weg zu den Informationen zu finden die er sucht Ich m chte diese Art von Hilfsmittel wegweisende Hilfen nennen Da Links in all ihren Variationen die Verbindungen zwischen verschiedenen Hypertextdokumenten her stellen ist ihre sinnvolle Gestaltung nat rlich die grundlegendste Art der wegwe
33. Modelle der Kon sumentenpsychologie verwenden Diese Sites bieten eine abgerundete Erfahrung je mehr Sie erforschen desto vollst ndiger erleben Sie die Site Allerdings muss angemerkt werden dass die von Siegel hochgelobten Websites der dritten Generation die versuchen hierarchische Strukturen aufzubrechen von vielen Webdesignern als un bersichtlich und wenig benutzer freundlich abgelehnt werden 172 Siegel 1999 S 12ff Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 53 Einen weiteren Eindruck von den Konventionen die sich im World Wide Web herausbilden erh lt man wenn man versucht Websites in verschiedene Kategorien einzuordnen In einer Studie des Software Usability Research Laboratory der Wichita State University wurden z B die 30 popul rsten Websites des Jahres 2001 in die Kategorien Unterhaltung Nachrichten Online Shopping und Reiseseiten eingeteilt Diese Seiten wurden in Bezug auf Layout Text menge und Text Link Verh ltnis Seitengr e Ladegeschwindigkeit und Benutzerf hrung untersucht Dabei lie en sich sowohl signifikante Gemeinsamkeiten der zur selben Kategorie geh renden Websites feststellen als auch deutliche Unterschiede zwischen den Websites die zu verschiedenen Kategorien geh rten Diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten sind so deut lich dass sie sich nicht allein durch die hnlichen gestalterischen Anforderungen von Websites der gleichen Kategorie erkl ren sondern auf da
34. Onlinequellen Shannon Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 25 Auch Plugins dienen der Bereicherung des Datum Zahl der Websites Website Formats Dabei handelt es sich um Programmmodule die dazu dienen die F hig Juni 1993 130 keiten eines Browsers zu erweitern so dass Juni 1994 2738 dieser Datenformate verarbeiten kann die vom Juni 1995 23500 Hersteller des Browsers urspr nglich nicht Juni 1996 252000 vorgesehen waren So erm glicht z B das Juni 1997 1117259 Shockwave Flash Plugin die Darstellung ani Juni 1998 2410067 mierter Vektorgraphiken mit Hilfe des Juni 1999 6177453 RealPlayer Plugins ist die Wiedergabe von Ton Juni 2000 17119262 und Filmdateien schon w hrend des Ladevor Juni 2001 29302656 gangs aus dem Netz m glich usw Viele der Juni 2002 38807788 multimedialen Inhalte des World Wide Webs Juni 2003 40936076 wurden erst durch den Einsatz solcher Plugins Juni 2004 51635254 m glich Juni 2005 64808485 Juni2006 85541228 Der Schritt von einer statischen zu einer dyna mischen Website ist mindestens so gro wie der Das Web wuchs und w chst noch mit atembe Schritt von normalem Text zu Hypertext Die raubender Geschwindigkeit W hrend sich in den Arbeit an dynamischen Dokumenten welche Anfangsjahren die Zahl der Websites jedes Jahr die M glichkeiten die Java JavaScript und ungef hr verzehnfachte verdoppelt sich die diverse Plugins bieten wirklich ausnutzen Anzahl d
35. S 136 Hervorhebung dort 153 vgl Ausubel 1974 S 146ff und S 365 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 47 traut und un blich organisiert waren Advanced Organizer die sich an der Textstruktur ori entierten f hrten dabei zu besseren Ergebnissen als inhaltsorientierte Au erdem erwiesen sich Advanced Organizer als vorteilhaft die nicht zu abstrakt gehalten waren sondern kon krete Modelle und Analogien enthielten e Mit der Technik des sequentiellen Arrangierens stellt Ausubel eine verst ndnisf rdernde Form der Textanordnung vor bei der die Textgliederung in der Regel mit den allgemeinsten und weitgehendsten Konzepten beginnt und dann im Verlauf des Textes mit immer speziel leren Konzepten fortf hrt Die Verf gbarkeit von relevanten verankernden Ideen f r den Gebrauch beim sinnvollen Lernen und Behalten kann ganz offensichtlich maximal vergr Bert werden wenn man die nat rlichen sequentiellen Abh ngigkeiten unter den Teilgebieten einer Disziplin ausnutzt die Tatsache dass das Verstehen eines bestimmten Themas oft das vorherige Verstehen irgendeines verwandten Themas logisch voraussetzt Allgemein gesagt hat es darum organisatorisch einen Sinn wenn der Darbietung von detaillierter oder spezifischer Information ein allgemeineres oder inklusiveres Prinzip vorausgeht auf das sie bezogen oder unter das sie subsumiert werden kann In empirischen Untersuchungen zeigte sich das
36. Satzschachtelungen eingebettete Relativ s tze Nominalisierungen und berlange S tze Die Begriffe Informationsdichte und semantische Redundanz beziehen sich auf den berra schungswert von Zeichen in einem Text Ist die kontextbedingte Vorhersagbarkeit von Zeichen in einem Text hoch so besitzt er eine geringe Informationsdichte und eine hohe semantische Redundanz Eine leichte Erh hung der Redundanz f hrte in verschiedenen Untersuchungen dazu dass Texte als verst ndlicher eingestuft und besser behalten wurden Auf der anderen Seite f hrt eine Erh hung der Redundanz auch zu l ngeren und langweiligeren Texten Wie der opti male Grad der Redundanz eines Textes bestimmt werden kann ist bislang noch nicht gekl rt und l sst sich vermutlich auch nicht endg ltig bestimmen da der Einfluss au ertextlicher Gr en wie Motivation und Vorwissen des Lesers hier sehr stark ist Die kognitive Gliederung oder Ordnung eines Textes stellt nach empirischen Untersuchungen die wichtigste Gr e f r seine Verst ndlichkeit dar Die Forschung orientiert sich dabei vor allem an der kognitiven Lerntheorie nach Ausubel die davon ausgeht dass bei der Rezeption eines Textes bedeutungshaltiges Material in die hierarchisch aufgebaute kognitive Struktur des Lesers integriert wird Die Gliederung des Textes darf sich daher nicht ausschlie lich am Textinhalt orientieren sondern muss auch die Wissensvorrausetzungen des Rezipienten ber ck
37. Schreiben in anderen Formaten unterscheiden ist in dieser Bezie hung das Modell von Hayes und Flower vorzuziehen Die grundlegenden kognitiven Prozesse die auf allen Ebenen des Schreibprozesses ablaufen werden jedoch im Modell von Beaugrande genauer herausgearbeitet Auch die Erkenntnis dass w hrend des Schreibens oftmals parallel auf mehreren Ebenen gleichzeitig gearbeitet wird was die kognitive Kapazit t des Schreibenden enorm belastet stellt eine wichtige Erg nzung des Modells von Hayes und Flower dar Das Schreibentwicklungsmodell von Bereiter wiederum vermag zu erkl ren wie es m glich ist dass kompetente Schreiber trotz einer begrenzten kognitiven Kapazit t in der Lage sind Aktivit ten die zu ganz unterschiedlichen F higkeitskomplexen geh ren parallel auszuf hren Das Modell legt nahe dass es um eine kognitive berlastung zu vermeiden auch f r kompetente Schreiber sinnvoll sein kann bestimmte Aspekte des Schreibprozesses zeitweise bewusst zu vernachl ssi gen z B w hrend des assoziativen Schreibens der Einhaltung orthographischer und grammati kalischer Normen keine Aufmerksamkeit zu schenken sondern erst bei einer sp teren berar beitung des Textes Eine Taktik die das Modell von Bereiter in Bezug auf das Schreiben im Websiteformat besonders interessant macht da dieses komplexer ist als das Schreiben in vielen anderen Formaten Eine weitere St rke des Modells von Bereiter ist die Ber cksichtigung des epistemische
38. Seite ist es f r ihn auf Grund des fehlenden institutionellen Rahmens oft schwierig die dargebotenen Inhalte richtig einzuordnen da ihm ber Hintergrund Intention und Glaubw r digkeit des Seitenbetreibers nichts bekannt ist Auch das Wissen des Rezipienten ber Textsor ten hilft ihm oft nicht weiter weil sich im bisher noch wenig konventionalisierten World Wide Web erst langsam Textsorten herauszubilden beginnen Eine zus tzliche Schwierigkeit besteht darin dass es dem Leser bei Printprodukten leicht m g lich ist Texte auszuw hlen die seinem bisherigen Kenntnisstand entsprechen Ist er Laie auf einem Gebiet w hlt er einen Text f r Laien ist er Experte einen Text f r Experten Im World Wide Web ist es jedoch nur schwer vorauszusehen wohin einen die Stichwortsuche nach einem bestimmten Thema f hrt Leicht ger t man als Laie auf eine Website die sich zwar mit der gew nschten Thematik besch ftigt aber auf einem Niveau das so viel Spezialwissen voraus setzt dass sich der Inhalt mittels Inferenz kaum erschlie en l sst Es gibt aber auch einige Aspekte welche die Inferenzbildung im Websiteformat gegen ber der Inferenzbildung in Printformaten erleichtern In Printformaten kann auf den Text selbst und das eigene Wissen zur ckgegriffen werden Wenn man einen Text danach nicht versteht ist es notwendig sich vom Text zu entfernen und entweder Experten um Rat zu fragen oder zu einem Nachschlagewerk zu greifen Die Hemmschwelle
39. Umst nde unter denen das Modell entstan den ist und zum anderen darauf dass der Einfluss lterer Schreibmodelle die von distinkten aufeinanderfolgenden Phasen im Schreibprozess ausgehen auch bei Hayes und Flower noch deutlich zu sp ren ist Einige der wichtigsten Kritikpunkte sind e Das Schreibmodell von Hayes und Flower st tzt sich auf eine Untersuchung des Schreibpro zesses erfahrener Schreiber beim Erstellen expositorischer Texte Diese Schreiber sind des wegen als erfahren zu bezeichnen weil sie das amerikanische Schul und Collegetraining zum Erstellen ebensolcher Texte durchlaufen haben Insofern ist die Frage angebracht ob das Modell tats chlich den Schreibprozess im Allgemeinen abbildet oder eher die Methode nach der expositorisches Schreiben in den USA gelehrt wird e Die grundlegenden kognitiven Prozesse der Sprachproduktion wie sie z B das Modell von Beaugrande herausarbeitet werden bei Hayes und Flower nicht ausreichend ber cksichtigt Insbesondere wird nicht deutlich dass beim Formulieren und berarbeiten die gleichen kog nitiven Prozesse zum Tragen kommen e Die R ckwirkung verschiedener Zwischenprodukte des Schreibprozesses auf den Planungs prozess und die kognitiven Strukturen im Langzeitged chtnis des Autors kommen im Modell nicht ausreichend zum Ausdruck Dadurch wird unter anderem der Aspekt des Schreibens als Probleml seprozess einseitig betont w hrend der Aspekt des Schreibens als Probleml sest
40. Universit t Frankfurt a M 27 11 2006 Doktorpr fung schriftlich cum laude m ndlich cum laude Gesamtnote cum laude Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 191 Praktische T tigkeiten 2000 2001 August 2001 Juli 2002 August 2002 M rz 2004 April 2004 Juli 2005 September 2005 Vorbereitungsdienst an der Realschule in Gammertingen Zweites Staatsexamen Notendurchschnitt 1 9 Lehrer f r Deutsch als Fremdsprache am Anglo German Institute Stuttgart Lehrer f r Deutsch als Fremdsprache an der VHS Weingarten Dozent in Trainingsma nahmen f r Arbeitslose bei der I amp Q GmbH Ravensburg Realschullehrer an der Linden Realschule Stuttgart Vortr ge und Ver ffentlichungen 1999 Dieter J rg Wie ein Kristall auf einem bunten Tuch Die Karawane als didaktisches Modell In Hugo Ball Almanach 23 1999 S 155 178 September 2002 Vortrag auf dem 14 Symposion Deutschdidaktik in Jena Lesen und Schreiben im Internet Eine Herausforderung f r den Schreibunterricht 2004 Dieter J rg Lesen und Schreiben im Internet Eine Herausforderung f r den Schreibunterricht In Inge Blatt und Wilfried Hartmann Schreibprozesse im media len Wandel Baltmannsweiler Schneider 2004 September 2006 Vortrag auf dem 16 Symposion Deutschdidaktik in Weingarten Schreiben im World Wide Web Bildungsstandards f r das Erstellen von Websites Projekte 19
41. Verlauf des Rezeptionsprozesses jedoch Wort f r Wort gelesen werden Einfache Bilder k nnen hingegen auf einen Blick erfasst wer den sie ziehen die Aufmerksamkeit st rker auf sich und k nnen schneller verarbeitet werden als ein Text Sie eignen sich gut um Konkretes r umliche Beziehungen und dynamische Prozesse darzustellen Allerdings k nnen Bilder mitunter auch ein hohes Ma an Ambiguit t besitzen und viele Interpretationsm glichkeiten bieten Beratung Qualit t Vertrauen Gewinn praktisch n tzlich einfach be quem aktuell neu interessant preiswert Kommunikation Si cherheit Service Unterhaltung Die St rken von Texten und Bildern Es d rfte fast ebenso schwer fallen f r die Adjektive und Abstrakta auf der linken Seite ad qua te bildliche Repr sentationen zu finden wie das Binden eines Krawattenknotens allein mit Worten zu beschreiben Es wurde bereits darauf hingewiesen dass auf Grund ihrer spezifischen Eigenschaften Worte und Texte eine gr ere Bedeutung f r die Rezeption von Dokumenten im World Wide Web haben als Bilder Entfernt man die Bilder bleiben die meisten Websites weitgehend benutzbar aber ohne Worte sind die meisten Websites nicht mehr navigierbar Kombiniert man einen Text und ein Bild gleichg l tig ob dies gezielt oder nach dem Zufallsprinzip EEE geschieht so beeinflussen sie sich gegenseitig F r BESCHWER
42. Websiteformat drei Ebenen der Koh renzbildung e Auf lokaler Ebene geht es um die Koh renzbildung innerhalb von Textsegmenten von denen in einem Hypertextknoten eine ganze Reihe enthalten sein k nnen Dabei spielen dieselben Koh sionsmittel eine wichtige Rolle die auch bei gedruckten Texten die Koh renzbildung erm glichen e Auf mittlerer Ebene geht es um die Bildung von Koh renz innerhalb eines Hypertextknotens bzw einer Webseite auf Grund der darin enthaltenen Textsegmente und multimedialen Ele 228 Storrer 1999 S 42 Hervorhebungen dort Ich befinde mich mit dieser Einteilung im Widerspruch zu Bucher 1999 S 20 der schreibt Analog zur textlin guistischen Unterscheidung zwischen lokaler und globaler Koh renz zwischen Mikrostrukturen und Makrostruktu ren von Texten kann man im Falle von Hypertexten zwei Organisationsebenen unterscheiden die Verbindung zwischen zwei benachbarten Knoten ist die lokale der Bauplan des gesamten Hypertextes die globale Koh renz Meiner Meinung nach werden bei dieser Einteilung die Unterschiede zwischen Printtexten und Hypertexten im World Wide Web und damit auch die spezifischen Schwierigkeiten denen sich Leser bei der Koh renzbildung im Web gegen bersehen nicht ausreichend ber cksichtigt 230 vgl den Abschnitt Multimedialit t dieser Arbeit Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 69 mente Alles was dazu beitr gt die Bez ge zwischen den verschi
43. das Erstellen von Web sites zu meistern handelt es sich um diese sekund re Schreibkompetenz Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 149 Gesamtkompetenz zur Meisterung der Anforderungssituation Sekund re Schreibkompetenzen f r das Websiteformat Kommunikative Kompetenzen Prim re Schreibkompetenzen Technische Kompetenzen Zusammenwirken der drei Kompetenzbereiche Auf der Grundlage dieser Grobeinteilung werden f r die drei Kompetenzbereiche die Niveaustu fen und die Teilkompetenzen herausgearbeitet welche die Sch ler beherrschen m ssen um die weiter oben beschriebenen Bildungsziele zu erreichen In vielen F chern in denen einzelne Kompetenzbereiche w hrend der gesamten Schullaufbahn der Sch ler vertieft und ausdifferenziert werden ist es dabei sinnvoll und notwendig die Kom petenzen sehr sorgf ltig zu stufen und in den Bildungsstandards f r jedes Schuljahr das Kompe tenzniveau anzugeben das die Sch ler erreichen m ssen um dem Bildungsauftrag gerecht zu werden F r die Kompetenzen im Bereich der Websitegestaltung ist dies nicht der Fall Die Kenntnisse die die Sch ler in diesem Bereich ben tigen lassen sich wenn die notwendigen Vorrausetzungen auf die sp ter noch einzugehen sein wird gegeben sind innerhalb weniger Wochen erwerben Eine Zuordnung von Kompetenzen zu einzelnen Schuljahren ist hier deswe gen unn tig Stattdessen soll in den Bildungsstandards kumula
44. das Linkziel in Abh ngigkeit vom gegenw rtigen Standort im Hypertext Solche Links k nnen 4 vgl den Abschnitt Kommunikation mit den Fingerspitzen dieser Arbeit Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 29 z B durch Texte wie vor zur ck Seitenanfang etc repr sentiert werden Sie bedienen sich in der Regel einer aus Printtexten bernommenen Raummetaphorik die im Folgenden noch ausf hrlich diskutiert wird Absolute Links hingegen verweisen mit Worten oder Symbolen auf Hypertextknoten oder auf andere m gliche Linkziele die nicht vom Ausgangspunkt des Links abh ngig sind Alles in allem scheinen Links fast magische F higkeiten zu haben Wir klicken auf ein Zeichen und schon passiert etwas Die M glichkeit Links einzusetzen stellt eine der wichtigsten Ei genschaften von Hypertext dar Die besondere technische Umsetzung im World Wide Web pr gt das Format und unterscheidet es von anderen Hypertextsystemen Repr sentation Start Ziel Beziehung Zielart Textlinks Absolute Links Anderer Hypertextknoten Wort Die Repr sentation des Verwei lokal Textpassage ses ist vom Startpunkt des Links _ intern unabh ngig Grafische Links extern Ilcon Relative Links Schaltfl che Die Repr sentation des Verwei Mediale Dateien Grafik i ses beschreibt das Ziel in Ab Textdateien Teil einer Grafik h ngigkeit von der Startposition Bilddateien Tondateien Vide
45. den der Websiteproduzent in punkto Zug nglichkeit beachten muss ist die Browserkombatibilit t W hlt er eine aufwendige Gestaltung die aber auf die neusten Browser versionen und Plugins angewiesen ist und deswegen von einem mehr oder weniger gro en Teil der Nutzer nicht rezipiert werden kann oder macht er bei der technischen Ausgestaltung Abstri che um auch Nutzern mit einer betagteren Hard und Softwareausstattung den Zugang zu er m glichen Die Entscheidung h ngt auch hier wiederum von den Zielen des Produzenten und der Zielgruppe ab die erreicht werden soll Nachvollziehbarkeit Der Aspekt der Nachvollziehbarkeit bezieht sich auf die sprachlich kognitiven Mittel die den Nutzer bei der Koh renzbildung auf globaler Ebene unterst tzen z B ein klarer und intuitiver Aufbau der Sitestruktur die verschiedenen Arten von Navigationshilfen und eine sinnvolle Linkgestaltung Um den Besonderheiten des Lesens im Websiteformat gerecht zu werden muss der Textproduzent dabei immer wieder aufs Neue einen Kompromiss zwischen den Erwartun gen der Benutzer der Struktur des Inhalts und den spezifischen Anforderungen des Mediums finden Da das Internet st ndig w chst und dadurch auch immer un berschaubarer wird wird es immer wichtiger Websites nicht nur f r Menschen sondern auch f r Maschinen nachvollziehbar zu gestalten Damit eine Website im informationellen Mahlstrom gefunden werden kann muss der Textproduzent denjenigen Elementen eine
46. den verschiedenen Suchmaschinen nach ausgekl gelten Kriterien so angeordnet werden dass die relevanten Treffer zu Beginn dieser Liste stehen In der Regel schenken Rezipienten nur den ersten Treffern dieser Liste ihre Aufmerksamkeit Aus diesem Grund ist es f r den Textpro 18 Eimeren Gerhard u Frees 2003 S 346 319 Bei den meisten Suchmaschinen werden jeweils zehn Treffer auf einer Seite angezeigt M chte man weitere Treffer der Liste sehen muss man ber einen Link die n chste Seite aufrufen Bei einer Studie die das Verhalten von 18113 Benutzern der Suchmaschine Exite untersuchte zeigte sich das 58 der Benutzer nur die Seite mit den ersten zehn Treffern beachteten 19 riefen die zweite Seite auf 9 die dritte 5 die vierte und lediglich 9 schenkten mehr als den ersten 40 Treffern ihre Beachtung Bei Trefferlisten die oft mehrere tausend Websites Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 109 duzenten wichtig bei der Websitegestaltung nicht nur die Bed rfnisse seiner menschlichen Leserschaft sondern auch die Eigenheiten der verschiedenen Suchmaschinen zu ber cksichti gen da er sonst mit Hilfe von Suchmaschinen seine Leserschaft nicht ereichen wird Im Gegen satz zu Suchmaschinen werden Webkataloge von redaktionellen Mitarbeitern erstellt welche Websites in eine hierarchisch aufgebaute Katalogstruktur einordnen und dabei h ufig mit Kurz kommentaren versehen Da diese Mitarbeiten auf Grund des schnel
47. der Untersuchung von Hayes u Flower dazu aufgefordert werden ihre Aktivit ten w hrend der gesamten Arbeitszeit durch lautes Denken zu kommentieren Ihre Aktivit ten am Computer sollten durch entsprechende Programme und ihre sonstigen Aktivit ten auf Video aufgezeichnet werden In der Auswer tungsphase lie e sich festhalten in welcher Weise die Probanten zwischen den verschiedenen Feldern des Rasters wechseln und welche kognitiven und mechanischen Aktivit ten dabei jeweils im Vordergrund stehen Auf Grund dieser Daten lie en sich Hypothesen ber die Probleml sestrategien der Probanten im Umgang mit der komplexen Herausforderung der Websiteerstellung gewinnen Es ist zu vermuten dass sich dabei verschiedene Typen von Websiteproduzenten herauskristallisieren In nachfolgenden Interviews mit den Probanten w re es m glich zu erheben in wie weit ihnen die Problematik mit der sie sich beim Erstellen von Websites konfrontiert sehen gegen w rtig ist und wie bewusst sie entsprechende Probleml sestrategien einsetzen Eine solche Untersuchung k nnte schlie lich zu einem umfassenden Modell der kognitiven Prozesse beim Erstellen von Websites f hren und hnlich Grundlegendes leisten wie es das Modell von Hayes u Flowers f r die Untersuchung des Schreibprozesses getan hat Die zeitlichen personellen und finanziellen Ressourcen welche die sinnvolle Durchf hrung eines solchen Projektes fordern w rde bersteigen jedoch die M glichkeiten die mir i
48. der rezeptiven Nutzung des World Wide Web ungef hrlich und sinnvoll sind Es bef higt sie au erdem dazu Entscheidungen dar ber zu treffen wie sie eine Website ges talten m ssen damit ihre kommunikativen Ziele erreicht werden e Stufe 3 Die Sch ler sind in der Lage ihnen unbekannte kommunikative Formate selbstst n dig zu analysieren und die charakteristischen Merkmale dieser Formate herauszuarbeiten Auf Grund ihres Wissens ber das jeweilige Format k nnen sie allgemeine Verhaltensregeln f r seine Nutzung und Hinweise f r seine Gestaltung ableiten Auch was die kommunikativen Kompetenzen betrifft bildet die erste Kompetenzstufe das Min destniveau das von allen Sch lern schulart bergreifend erreicht werden muss um dem Bil dungsauftrag gerecht zu werden Dar ber hinaus ist es w nschenswert dass eine m glichst gro e Zahl an Sch lern die zweite Kompetenzstufe zumindest teilweise erreicht weil erst hier die Sch ler in der Lage sind wirklich eigenst ndige Entscheidungen ber die Gestaltung von Websites zu treffen Die dritte Kompetenzstufe verlangt ein hohes Ma an analytischen F hig keiten und Abstraktionsverm gen die in der Schule vermutlich selten erreicht werden und in Bezug auf die Erf llung der Bildungsziele auch nicht notwendig sind Im Folgenden sollen als Grundlage f r die Festlegung der Bildungsstandards die Teilkompeten zen dargestellt werden welche die Sch ler meistern m ssen um die erste und bedingt d
49. die man in Schule und Universit t erlangen kann ist auch wenn sie gut ausgebildet ist zur Erstellung und Ver ffentlichung von Texten im Websiteformat nicht ausreichend Zus tzliche technische Kompetenzen sind notwendig deren Erlernen vor allem f r Personen die bislang nur wenig mit Computern gearbeitet haben relativ zeitaufwendig sein kann Diejenigen die diese Kompetenzen nicht besitzen und nicht in der Lage sind sie sich anzueignen sind von der produktiven Nutzung des Websiteformats praktisch ausgeschlossen Die Bedienung der verschiedenen Arten von HTML Editoren belastet die kognitive Kapazit t der Textproduzenten zus tzlich die durch die Komplexit t des Schreibprozesses ohnehin stark beansprucht wird Dadurch ist das Erstellen von Texten im Websiteformat f r den Produzenten anstrengender als das Schreiben in anderen Formaten Au erdem kann die Qualit t der erstellten Texte auf allen Ebenen von der Orthografie ber die syntaktische Struktur bis hin zu semanti schen und pragmatischen Aspekten auf Grund der zus tzlichen kognitiven Belastung des Text produzenten leiden Besonders beim Einsatz von Quelltexteditoren ben tigt der Schreibprozess im Websiteformat auch mehr Zeit als das Schreiben in vielen anderen Formaten Durch diese Verz gerung des Schreibprozesses ist es f r den Textproduzenten schwieriger sich des bereits geschriebenen Textes bewusst zu sein und ihn zu dem noch zu schreibenden Text in Beziehung zu setzen zu
50. dwest 1999 TNS Emnid und Initiative D21 Hg N onliner Atlas 2004 Eine Topographie des digitalen Grabens durch Deutschland Berlin K nigsdruck 2004 Vater Heinz Einf hrung in die Textlinguistik M nchen Fink 1992 Weinert F E Vergleichende Leistungsmessung in Schulen eine umstrittene Selbstverst nd lichkeit In F E Weinert Hg Leistungsmessung in Schulen Weinheim und Basel Beltz 2001 S 17 31 Weingarten R diger Textstrukturen in neuen Medien Cluster und Aggregation In Weingar ten R diger Hg Sprachwandel durch Computer Opladen und Wiesbaden Westdeutscher Verlag 1997 S 215 237 Weinhold Swantje Text als Herausforderung Zur Textkompetenz am Schulanfang Freiburg Fillibach 2000 Wimmeroth Ulrich und Brochhagen Thomas Webdesign Cult Guide D sseldorf Data Becker 2001 Wirth Thomas Missing Links ber gutes Webdesign M nchen und Wien Hanser 2002 Wrobel Arne Schreiben als Handlung berlegungen und Untersuchungen zur Theorie der Textproduktion T bingen Niemeyer 1995 Ziegler Arne Textstrukturen internetbasierter Kommunikation In OBST 68 Internetbasierte Kommunikation Osnabr ck 2004 S 159 173 Zumbach J rg und Andreas Rapp Wissenserwerb mit Hypermedien Eine kognitionswissen schaftliche Betrachtung In OBST 63 Hypermedien und Wissenskonstruktion Osnabr ck 2001 S 27 43 180 J rg Dieter Onlinequellen Adams Carol und Kleiss Jim An Overview
51. entwickelte Raster zur Analyse von Websites eignet sich sehr gut als Hilfsmittel bei der Evaluation In einem ersten Schritt kann diese Evaluation vom Textproduzen ten selbst durchgef hrt werden wobei wieder der R ckgriff auf die bereits im vorherigen Ab schnitt erw hnten greeked Text und Wireframe Versionen einer Website sinnvoll ist um dem Korrekturlesenden die Konzentration auf die sichtbar materiellen bzw kognitiv inhaltlichen Aspekte der Website zu erleichtern Auch hierbei sollten wie in der Ausf hrungsphase die drei 128 J rg Dieter Koh renzebenen in einer festgelegten Reihenfolge durchlaufen werden Die berarbeitung einer Website durch den Textproduzenten selbst wird jedoch in den meisten F llen nicht ausreichen da er sich auf Grund seiner Vertrautheit mit Inhalt und Struktur der Website nur schwer in die Situation von Rezipienten hineinversetzen kann welche die Website zum ersten Mal besuchen Deswegen sollte die Website zus tzlich von Experten evaluiert werden die an der Entwicklung der Website nicht beteiligt waren und die mit den Gr nden f r das Scheitern und Gelingen von Kommunikationsprozessen im Allgemeinen sowie mit den Eigenheiten des Lesens und Schrei bens im World Wide Web im Besonderen vertraut sind Auf Grund ihrer Erfahrung haben sie in der Regel ein scharfes Auge f r die Probleme die beim Erstellen von Websites auftreten k nnen und sind so in der Lage entsprechende Hinweise zur Verbesserung zu gebe
52. geben Gibt es sonstige Formulierungen oder Texte die verdeutlichen in welcher Beziehung die Inhalte einer Seite zueinander stehen Gesamtwertung Weitere Auff lligkeiten Verbesserungsvorschl ge 188 J rg Dieter Checkliste zur Analyse von Websites Lokale Ebene Es k nnen jeweils Wertungen die Wertungen O vergeben werden Leserlichkeit Gestaltung der verwendeten Schriften Kann die verwendete Schriftart in der verwendeten Schriftgr e am Monitor gut gelesen werden Ist die Schriftfarbe vor dem verwendeten Hintergrund gut zu erkennen Gesamtwertung Weitere Auff lligkeiten Verbesserungsvorschl ge Verstehbarkeit Inhaltliche und sprachliche Gestaltung der einzelnen Texte Sind die einzelnen Texte logisch aufgebaut Ist der verwendete Sprachstil einfach zu verstehen Gibt es zu viele Informationen auf engem Raum so dass ein ausf hrlicherer Text verst nd licher w re Gibt es zu wenig Informationen und zu viele Widerholungen so dass ein gestraffter Text verst ndlicher w re Gesamtwertung Weitere Auff lligkeiten Verbesserungsvorschl ge Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 189 Checkliste zur Analyse von Websites Zusammenfassung Wie l sst sich die untersuchte Website in einem Satz charakterisieren Was ist besonders negativ aufgefallen Was ist besonders positiv aufgefallen Lassen sich mit der W
53. gewonnenen Erkenntnisse wurden in den beiden folgenden Kapiteln in Zusammenhang mit der Gestaltung von Websites bzw mit den Schreibkompetenzen die Sch ler zur Gestaltung von Websites beherrschen sollten wieder aufgegriffen Webrhetorik Im vierten Kapitel wurden zun chst die Besonderheiten der Schriftsprachlichkeit beschrieben wobei immer auch die besondere Auspr gung der Schriftsprachlichkeit im Websiteformat be r cksichtigt wurde Um zu zeigen wie die verschiedenen Aspekte der Schriftsprachlichkeit zusammenspielen wurden im Anschluss daran die wichtigsten Schreibmodelle dargestellt Diese Modelle bildeten die Grundlage f r die folgenden berlegungen zum Schreiben im Web siteformat In diesem Zusammenhang wurden zun chst die Unterschiede zwischen dem Schrei ben f r und dem Erstellen von Websites herausgearbeitet und die verschiedenen Schreibwerk zeuge vorgestellt die bei der Produktion von Websites genutzt werden k nnen Im Anschluss daran wurde der Schreibprozess unterteilt in Planungs Ausf hrungs und Evaluationsphase diskutiert Dabei zeigte sich dass der Planungsphase bei der Gestaltung von Websites besonde re Bedeutung zukommt da der Produktionsprozess komplexer ist als beim Erstellen von Texten in anderen Formaten F r die Darstellung der Entscheidungsprozesse die der Produzent von Websites w hrend der Ausf hrungsphase in Bezug auf die Gestaltung der inhaltlich kognitiven und sichtbar materiellen Aspekte auf den drei
54. in den verschiedenen Printformaten deshalb m ssen auch Dinge beschrieben werden die bei der Beschreibung von Texten in Printformaten stillschweigend vorausgesetzt werden k n nen e Die besondere Lesesituation am Monitor und die Tendenz bei der Rezeption von Websites Schnelllesetechniken wie Skimming und Scanning anzuwenden muss bei der Bewertung der Lesbarkeit einer Website ber cksichtigt werden e Webseiten sind fl chig auf dem Bildschirm angeordnet und mit multimedialen Elementen angereichert e Websites sind multilinear und bieten den Rezipienten die M glichkeit sich immer neue Lesewege durch das vorhandene Material zu suchen e Die Orientierung in Websites erfordert spezifische Hilfen die es dem Nutzer unter anderem erm glichen ein mentales Modell vom Aufbau einer Website zu konstruieren e Bei der Rezeption von Websites m ssen st ndig Entscheidungen getroffen werden Daf r k nnen mehr oder weniger Optionen zur Verf gung stehen e Beim Aufbau eines koh renten Textverst ndnisses m ssen im Falle von Websites mehr Koh renzebenen ber cksichtigt werden als bei Texten in Printformaten e Die Eigenschaften des Websiteformats erfordern eine Neubewertung der verschiedenen Koh sionsmittel e Die Inferenzbildung im Websiteformat kann f r den Rezipienten deutlich schwieriger sein als in den verschiedenen Printformaten 9 Auf der deutschen Version der Website der Firma Olympus l sst sich z B eine solche Gestaltungsweise erken
55. in die g ngigen Browserpro gramme integriert wird Guided Tours stellen eine weitere Form der berblickshilfe dar Unter Guided Tour versteht man einen linearen Pfad durch einen Hypertext Der Autor verkn pft besonders wichtige Knoten in einer von ihm f r sinnvoll gehaltenen Reihenfolge und gibt dadurch dem Leser einen Weg durch das Hypertextnetz vor Der Leser hat so die M glichkeit die Struktur eines Hypertex tes quasi aus der Perspektive des Hypertextautors kennen zu lernen ohne selbst Navigationsent scheidungen treffen zu m ssen Oft sind Guided Tours nur mit Pfeilen gekennzeichnet mitunter sind sie aber auch mit Kommentaren versehen welche die Bedeutung des jeweiligen Knotens innerhalb einer Website erl utern Au erdem k nnen Guided Tours dazu genutzt werden inhalt liche Strukturen zu verdeutlichen die ber eine einzelne Website hinausgehen Es gibt inzwi schen Programme die aus einer Liste mit URIs automatisch Guided Tours erstellen gleichg l tig ob diese zur selben Website geh ren oder nicht Kontextualisierungshilfen werden diejenigen Hilfsmittel genannt die den Leser erkennen lassen wo innerhalb der Sitestruktur er sich momentan befindet Ein Beispiel daf r stellen die bereits erw hnten dynamischen Sitemaps dar die nicht nur die Struktur einer Site abbilden sondern auch die Position des Benutzers innerhalb dieser Struktur erkennen lassen Wichtig f r die Positionsbestimmung des Rezi
56. indem ihre Erfahrun gen im Unterricht aufgearbeitet werden 374 Eimeren Gerhard u Frees 2003 S 340 142 J rg Dieter Ausdifferenzierung des Bildungsauftrags Es herrscht in unserer Gesellschaft ein weitreichender Konsens dar ber dass Schule die Sch ler dazu bef higen soll am ffentlichen Leben teilzuhaben und ihr eigenes Leben als Lernprozess selbst zu gestalten Bereits heute spielt das World Wide Web als Informationsquelle und als Kommunikationsmittel im Leben zahlreicher Sch ler eine wichtige Rolle In Zukunft wird die Bedeutung der rezeptiven und gestalterischen Nutzung des World Wide Web f r den Einzelnen und die Gesellschaft als Ganzes noch weiter zunehmen Diejenigen die nicht ber entsprechen de Kenntnisse verf gen sind im gesellschaftlichen und beruflichen Leben deutlich benachtei ligt Um vor diesem Hintergrund dem oben beschriebenen Grundkonsens gerecht zu werden ist es unabdingbar dass sowohl die Nutzung des World Wide Web zu Informations und Recher chezwecken als auch die Gestaltung von Websites zu einem Pflichtbestandteil des Schulunter richts werden Dabei sollen die folgenden Bildungsziele verfolgt werden die eine Ausdifferen zierung des zuvor erl uterten Grundkonsenses darstellen e Die Sch ler lernen die M glichkeiten und Gefahren des World Wide Webs kennen Dadurch k nnen sie Inhalte im World Wide Web realistisch einsch tzen und kritisch bewerten e Die Sch ler lernen Websites zu erstellen mit
57. ist Die Entwicklung im englischen Sprachraum scheint in Bezug auf die sprachwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Internet und World Wide Web etwas hinterher zu sein Dort berwogen lange Zeit popul rwissenschaftliche Arbeiten sowie Arbeiten aus dem Umfeld der Berufe die mit World Wide Web und Internet direkt zu tun haben wie beispielsweise Nielsens Erfolg des Einfachen in dem das Konzept der Usability der m glichst einfachen Benutzbarkeit einer Website propagiert wird In Bezug auf den Forschungsstand im englischen Sprachraum schreibt Crystal im Vorwort seines 2001 ver ffentlichten Buches Language and the Internet I wrote this book because I wanted to find out about the role of language in the Internet and the effect of the Internet on language and could find no account already written Runkehl Schlobinski und Siever 1998 S 7 7 vgl Weingarten 1997 8 vgl Knorr u Jakobs 1997 vgl Jakobs Knorr u Pogner 1999 1 vgl Lobin 1999 ll vgl C lfen Liebert u Storrer 2001 12 vgl Blatt u Hartmann 2004 13 C lfen Liebert u Storrer 2001 S 5 14 Crystal 2001 S viii 4 J rg Dieter Betrachtet man die vorhandenen Arbeiten so scheint die sprachwissenschaftliche Untersuchung von E Mail und Chatkommunikation bereits etwas weiter fortgeschritten zu sein als die Auseinandersetzung mit der Sprache von Websites Dies ist verst ndlich ist es doch bei den relativ eng eingrenzbaren Bereichen der
58. kommen e Navigations e dynamische Site e History e Linkgestaltung gestaltung maps e Backtracking e Suchfunktionen e Analogien e Pfadanzeigen e Bookmarks e Indizes e statische Sitemaps Seitentitel e Breadcrumbs e dynamische Site maps e Guided Tours Orientierungshilfen im World Wide Web Treffen von Entscheidungen Auf Grund der Tatsache dass bei der Navigation im World Wide Web in der Regel nur ein kleiner Ausschnitt der gerade besuchten Website und oftmals auch nur ein Teil des aktuellen Hypertextknotens zu bersehen ist wird der Rezipient gezwungen zur Fortsetzung des Rezepti 22 Onlinequellen Bernard Sitemap Design Alphabetical or Categorical 23 vgl Onlinequellen Warth Navigation Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 67 onsprozesses st ndig Entscheidungen zu treffen Dabei stehen ihm eine Vielzahl von Optionen offen die sich in drei Gruppen einordnen lassen kognitive Optionen Websiteoptionen und Browseroptionen Die kognitiven Optionen des Rezipienten bestehen darin dass er das Textbild das sich ihm auf dem Monitor bietet nach dem ersten berfliegen gr ndlich lesen nach bestimmten Informatio nen scannen oder schlicht sich von ihm abwenden kann Unter Website Optionen sind jene Entscheidungsm glichkeiten zu verstehen die vom Ersteller der Website vorgesehen wurden Hierbei handelt es sich vor allem um die verschiedenen Arten von Links Der Rezipient hat die M glic
59. machen Um die Navigationselemente ber cksichtigen zu k nnen die seiner Mei nung nach bei der Analyse elektronischer Texte eine herausragende Bedeutung spielen erwei tert er das Sechs Felder Modell zum Neun Felder Modell 246 vgl Sauer 1999 S 96 7 vgl Sauer 1999 S 96f 248 vgl Sauer 1999 S 97 29 vgl Sauer 1999 S 97ff 82 J rg Dieter Gestalt Inhalt Relation Untersuchungsebene NAVIGATION PETER NEBILD N INHALT ES URALT Vorhersagbarkeit u Richtung Nachvollziehbarkeit global Zug nglichkeit 7 Fokussierbarkeit 22 mittel berschaubarkeit ren Gestaffeltheit und Fish eye Lupe lokal Leserlichkeit erkennbare ung Verstehbarkeit Identifizierbarkeit Das Neun Felder Modell nach Sauer Das von Sauer vorgeschlagene Modell weist jedoch eine ganze Reihe von Schwierigkeiten auf Zun chst ist die neu eingef hrte Spalte zur Navigation eigentlich keine einfache sondern eine Doppelspalte da innerhalb der einzelnen Felder nochmals zwischen bildlichen und inhaltlichen Aspekten der Navigation unterschieden wird Bei genauem Hinsehen handelt es sich deswegen um ein verstecktes Zw lf Felder Modell Dass Sauer beide Aspekte in einer Spalte zusammen wirft ist bedauerlich da die deutliche Gegen berstellung sichtbar materieller und sprachlich kognitiver Elemente gerade eine der St rken des Groninger Modells ausmacht Diese Klarheit geht durch die Herausl sung der Navigationselemen
60. man diese auf den Websites der Parteien und Ministerien direkt einsehen Unabh ngige Nachrich tenwebsites und Weblogs bieten einen alternativen Blick auf das aktuelle Zeitgeschehen den die etablierten kommunikativen Formate wie Zeitungen Radio und Fernsehen mitunter vermissen lassen Diejenigen die keinen Zugang zu den Informationen haben die das World Wide Web bietet sind daher in ihrer M glichkeit am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen deutlich eingeschr nkt In Bezug auf den oben er rterten Grundkonsens w rde dies stark f r eine Ausei nandersetzung mit dem World Wide Web im Schulunterricht sprechen An dieser Stelle l sst sich nat rlich fragen ob es um den Sch lern den Zugang zu der Informa tionsf lle des World Wide Web zu er ffnen und so die umfassende Teilhabe am gesellschaftli chen Leben zu erm glichen nicht genug ist in der Schule den rezeptiven Umgang mit dem Websiteformat zu lehren das w re weit weniger aufw ndig als die Integration der Websiteges taltung in den Unterricht Mehrere Argumente sprechen dagegen Zum ersten geh rt zu einer umfassenden Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht nur die M glichkeit sich passiv zu informieren sondern auch die F higkeit sich aktiv in die Diskussion einzubringen Zum zwei 140 J rg Dieter ten ist das Websiteformat auf Grund seiner Offenheit und fehlenden institutionellen Kontrolle anf llig f r die Verbreitung manipulativer und tendenzi ser Informationen Di
61. nicht Aus diesem Grund werden immer wieder Tools zur Erstellung dynamischer Sitemaps entwickelt Sie erm glichen es eine Sitemap aus der Perspektive des augenblicklichen Standortes des Rezipienten darzustellen Bislang ist zur Darstellung dynamischer Sitemaps in der Regel noch die Installation zus tzlicher Software notwendig die in der Regel nur von eini gen wenigen Siteerstellern unterst tzt wird und dadurch in ihrer Funktionalit t eingeschr nkt ist Auch scheint die Darstellungsform dynamischer Sitemaps noch nicht v llig ausgereift zu sein Ihe greatest failures in our study came from site maps that attempted to lure the user into a dynamically twisting and expanding view rather than presenting a simple static representation of the information architecture The site map s goal is to give users a single overview of the information space If users have to work to reveal different parts of the map that benefit is lost Der Schwerpunkt dynamischer Sitemaps sollte also weniger in einer aufw ndigen Navigation als darin liegen dem Benutzer zu verdeutlichen wo in der aktuellen Struktur er sich befindet Eine so gestaltete Sitemap w re eine gute Verbindung aus berblickshilfe und der weiter unten er rterten Kontextualisierungshilfe Es ist zu hoffen dass eine dynamische Map pingfunktion die beim Betreten einer neuen Website automatisch einen auf den aktuellen Kno ten zentrierten Strukturplan anzeigt in nicht zu ferner Zukunft
62. nicht wohingegen bei unklaren Zielen solche Kriterien fehlen e Bei Mehrfachzielen liegen im Gegensatz zu Einfachzielen eine ganze Reihe von Zielkrite rien vor Diese Kriterien sind in aller Regel miteinander verkn pft Diese Verkn pfungen k nnen positiv sein so dass die Verwirklichung eines Zielkriteriums auch die Verwirkli chung der anderen bef rdert Es sind aber auch negative Verkn pfungen m glich bei denen sich die Verwirklichung eines Zielkriteriums hemmend auf die Verwirklichung anderer Kri terien auswirkt e Explizite Ziele sind solche die bewusst verfolgt werden Von expliziten Zielen h ngen h ufig zus tzliche implizite Ziele ab die der Textproduzent mitverfolgt ohne sich dar ber im Klaren zu sein was mitunter zu b sen berraschungen f hren kann Dar ber hinaus ist die Unterscheidung von Fundamentalzielen und Instrumentalzielen sinnvoll wie sie von Eisenf hr und Weber getroffen wird Ein Fundamentalziel ist ein Ziel das um seiner selbst willen verfolgt wird und f r den Entscheider keiner Begr ndung mehr bedarf Ein Instrumentalziel wird verfolgt weil man sich davon eine positive Wirkung auf die Errei chung eines anderen fundamentalen Ziels versprich Ganz richtig weisen Eisenf hr und Weber darauf hin dass es bei der Frage ob ein Ziel fundamental oder instrumental sei auf das Bezugssystem ankomme Ziele sind fundamental oder instrumental immer in Bezug auf einen bestimmten Kontext
63. nnen Um die widerspr chlichen Untersuchungsergebnisse verstehen zu k nnen ist es sinnvoll die Vor und Nachteile kurzer und langer Seiten im Einzelnen zu betrachten Eine bersicht hierzu findet sich ebenfalls bei Wirth Vor und Nachteile langer und kurzer Webseiten lange Seiten kurze Seiten Eisberg Effekt Verschwinden wichtiger Inhalte unter dem ja nein Bildschirmrand Klicks und Ladevorg nge wenige viele Ladezeit lange kurz mit Browser durchsuchbar ja nein Administrationsaufwand gering hoch Komfort beim Ausdrucken hoch gering Komfort beim Download hoch gering Navigation permanent sichtbar nur mit Frames m glich ja immer Gliederung langer Dokumente nicht gut zu erfassen gut zu erfassen Personen die die L sung bevor zugen 19 Vor und Nachteile langer und kurzer Webseiten Die bersicht zeigt dass lange und kurze Seiten jeweils ganz spezifische Vor und Nachteile besitzen Abh ngig von der Konzeption einer Untersuchung kann es dadurch leicht zu wider spr chlichen Untersuchungsergebnissen kommen Dar ber hinaus macht die bersicht deutlich dass die Frage ob lange oder kurze Seiten besser sind in dieser allgemeinen Form nicht beant wortet werden kann vielmehr muss gefragt werden wann Inhalte auf viele kurze Seiten zerlegt werden sollten und wann es g nstiger ist sie weniger stark zu zergliedern und daf r in Kauf zu nehmen dass Seiten entstehen bei
64. oder Foren die an das Websiteformat angegliedert sind bieten zus tz lich die M glichkeit direkten Kontakt zu den Produzenten der Websites oder zu anderen Websi tebesuchern aufzunehmen Zun chst wurden Texte aus anderen Formaten oft ohne gro e Ver nderung in das Websitefor mat bertragen Mehr und mehr werden sich die Produzenten von Websites und auch ihre Auftraggeber jedoch der besonderen St rken des Websiteformats bewusst und stellen diese bewusst in den Vordergrund so dass sich langsam Formen entwickeln die dem Websiteformat wirklich angemessen sind Das Websiteformat macht jedoch nicht halt vor der bernahme von Funktionen anderer kom munikativer Formate Auch Funktionen von Orten und Personen werden in das Websiteformat integriert e So finden sich im World Wide Web Einkaufszentren f r alle m glichen und unm glichen Dinge Auf Grund von eingesparten Personalkosten sind diese dort oft billiger zu haben als im realen Gesch ft um die Ecke und werden oft sogar kostenlos ins Haus geliefert e Eine besondere Form des Einkaufens im World Wide Web bieten die Auktionsh user die man dort besuchen kann Hier k nnen Dinge ersteigert aber auch eigener Besitz versteigert werden e Auch der Bibliotheksbesuch wird oft durch eine Webrecherche ersetzt Im World Wide Web lassen sich die Kataloge von unz hligen Bibliotheken online durchsuchen Viele Klassiker deren Copyright abgelaufen ist aber auch zahlreiche wissenschaft
65. of ergosoft s Mental Modeling Method Gefunden unter www ergolabs com mental_modeling pdf Am 5 12 2003 Amazon com Gefunden unter http www amazon com Am 14 12 2003 Baker Ryan Bernard Michael und Riley Shannon Reading Online News A Comparison of Three Presentation Formats Usability News 4 2 2002 Gefunden unter http psychology wichita edu surl usabilitynews 42 depth htm Am 3 12 2003 Basislexikon 3 4 3 elocutio Gefunden unter http www fernuni hagen de EUROL termini welcome html page EUROL termini 3430 htm Am 13 2 2005 Beck Klaus Das Computernetz als p dagogische Wunschmaschine Prognose ber den Ein satz und die Folgen computervermittelter Kommunikation im Bildungswesen Gefunden unter http www user tu chemnitz de koring sem medien beck1 int comp bildung htm Am 15 11 2004 Bernard Michael Criteria for optimal web design designing for usability Gefunden unter http psychology wichita edu optimalweb print htm Am 4 12 2003 Bernard Michael Examining the Effects of Hypertext Shape on User Performance Usability News 4 2 2002 Gefunden unter http psychology wichita edu surl usabilitynews 42 hypertext htm Am 25 11 2003 Bernard Michael Preliminary Findings on the Use of Sitemaps Usability News 1 1 1999 Gefunden unter http psychology wichita edu surl usabilitynews 1w Sitemaps htm Am 25 11 2003 Bernard Michael Constructing User Centered Websites Design Im
66. ra mit Arbei ten die mit Hilfe des Computers layoutet und bebildert wurden wie sie heute gang und g be sind Und auch die Formate im Bereich des Films und der Musik haben sich in einer Weise ver ndert wie es ohne Computer nicht m glich gewesen w re Die berwindung von Raum und Zeit Der vernetzte Computer stellt eine Erweiterung des allein stehenden Computers dar Mit seiner Hilfe kann neben der zeitlichen auch die r umliche Beschr nkung menschlicher Kommunikati on berwunden werden Auf vernetzten Computern setzen eine ganze Reihe von kommunikati ven Formaten auf wie E Mail FTP Chat und nat rlich das Websiteformat deren Eigenschaften bereits im vorigen Kapitel erl utert wurden War es fr her blich auf die einzelnen Formate mit unterschiedlichen Programmen zuzugreifen so k nnen sie heute alle mit Hilfe des Browsers verarbeitet werden dessen urspr ngliche Aufgabe lediglich die Darstellung von Websites war Websites nehmen im Reigen der Kommunikationsformen die auf vernetzten Computern beru hen insofern eine Sonderstellung ein als sie in der Lage sind die anderen Formate zu integrie ren Das Websiteformat verbindet die Vorz ge von Formaten zur bertragung z B Radio und Fernsehen und Speicherung z B Zeitschriften und B cher von Zeichen Die Kommunikation ist dabei rtlich und zeitlich entkoppelt Soweit die notwendigen technischen Vorrausetzungen gegeben sind kann zu jeder Zeit und von jedem Ort der Welt auf d
67. rige Inhalte an einem St ck pr sentiert werden Die Schwierigkeit dabei ist dass nicht alle diese Inhalte f r den Rezipienten gleichzeitig sichtbar sind Aus diesem Grund muss er in einem solchen Fall bei der Koh renzbildung auf mittlerer Ebene unterst tzt werden was z B durch kurze Zusammenfas sungen oder Inhalts bersichten mit seiteninternen Links am Anfang einer solchen Seite und durch aussagekr ftige Zwischen berschriften geschehen kann Ein Hauptproblem bei der Ver wendung langer Seiten ist dass wenn keine Frames benutzt werden die Navigationselemen te die h ufig links oben positioniert sind leicht aus dem Blick geraten und es dadurch f r den Rezipienten schwieriger ist sich ein Bild von der Gesamtstruktur einer Website zu machen Wichtige Links die von einer langen Seite abgehen sollten im oberen zu Anfang sichtbaren Teil angeordnet werden so dass sich der Rezipient auf den ersten Blick ber den Inhalt der Seite und ihre Beziehung zu anderen Webseiten orientieren kann Ber cksichtigt man diese berlegungen zur Koh renzbildung so scheint es sinnvoll zu sein auf den oberen Ebenen einer hierarchisch aufgebauten Website die vor allem strukturelle Informa tionen in Form von Links auf Seiten enthalten die auf tieferen Hierarchieebenen liegen kurze Seiten zu verwenden wohingegen auf den unteren Hierarchieebenen auf denen inhaltliche Informationen dominieren l ngere Seiten zu bevorzugen sind An dieser Stelle ist
68. sich beim Schreiben um einen komplexen Prozess handelt der die kognitiven F higkeiten des Textproduzenten stark belastet Beim Schreiben im Websiteformat wird die Komplexit t dadurch noch erh ht dass der Text ins HTML Format umgesetzt werden muss F ngt der Textproduzent sofort nach der ersten Planung an mit einem WYSIWYG oder Quell texteditor an einer Website zu arbeiten ist es m glich dass ein Gro teil seiner kognitiven Ka pazit t durch die Eigenheiten des HTML Formats und die Schwierigkeiten bei der Bedienung des Editors in Anspruch genommen wird Zur kognitiven Entlastung des Textproduzenten kann es aus diesem Grund sinnvoll sein die einzelnen Produktionsschritte so weit wie m glich von einander zu trennen e Die Sitestruktur kann hnlich wie bei der Erhebung der mentalen Modelle der Zielgruppe mit Hilfe kleiner Karten geplant und zun chst von Hand festgehalten werden 333 Onlinequellen Adams u Kleiss An Overview of ergosoft s Mental Modeling Method 118 J rg Dieter e Auch das Seitenlayout l sst sich zun chst von Hand skizzieren oder mit Hilfe eines Grafik programms entwerfen das nicht den Einschr nkungen des HTML Formats unterliegt e Texte lassen sich mit der Hand oder mit Hilfe eines g ngigen Textverarbeitungsprogramms vorformulieren Nat rlich werden auf diese Weise lediglich Zwischenergebnisse produziert die nach der Umset zung im HTML Format noch aufeinander abgestimmt werden m ssen Die da
69. sich verschiedene Rezep tionsstrategien Auf der Suche nach Informationen wird der Leser einen Hypertextknoten zun chst daraufhin scannen ob er die gew nschten Informationen enth lt oder nicht Erg nzend kann er vielver sprechend erscheinende Abs tze anlesen und bei umfangreichen Hypertextknoten mit Hilfe der Suchfunktion des Browsers nach Stichworten suchen Sind die gesuchten Informationen vor handen so kann er die Seite gr ndlich am Bildschirm lesen ausdrucken speichern oder die Adresse des Dokuments als Lesezeichen festhalten Werden noch weitere Informationen zum Thema ben tigt so kann der Hypertextknoten nach Links durchsucht und diesen so sie erfolg versprechend scheinen gefolgt werden Enth lt das Dokument die gesuchten Informationen nicht so kann der Leser ebenfalls berpr fen ob das Dokument Links zu m glichen Informati onsquellen enth lt Ansonsten wird er das Dokument in aller Regel schlie en und seine Suche 224 In Anbetracht der gro en Bedeutung des Browsers bei der Rezeption von Websites ist es verwunderlich dass der Gestaltung und sinnvollen Weiterentwicklung von Browsern in der gegenw rtigen Diskussion um Sprache im World Wide Web kaum Beachtung geschenkt wird Noch verwunderlicher ist es jedoch dass nach wie vor ber achtzig Prozent der Nutzer den in Windows vorinstallierten Standardbrowser verwenden 225 Storrer 1999 S 37 weist darauf hin dass der Leser bei der Informationssuche in Hypertextsyste
70. t Lesen und Schreiben im World Wide Web 59 Websites weniger fl chtige Gebilde als die bewegten Fernsehbilder aber auch sie sind unter Mitwirkung des Rezipienten steter Ver nderung unterworfen Ausgehend von dieser hnlich keit und in Anlehnung an die Rezeptionsforschung beim Fernsehen scheint es mitunter hilfrei cher zu sein ein Webdokument als bewegliches interaktives Bild mit Textelementen zu sehen und an diesem Ganzen anzusetzen als sich auf das kaum zu entwirrende Zusammenspiel der einzelnen semiotischen Elemente zu konzentrieren So wird der Bildschirm insgesamt leicht als Bild wahrgenommen in dem auch Texte stehen Er ist eben Bildschirm und nicht Textschirm Man liest nicht linear einer Zeile entlang sondern punktuell in der Fl che Es wird kaum gebl t tert sondern eher wird das Bild ver ndert Die Texte passen sich diesen Bedingungen an Ist es auch wie oben erl utert bislang kaum erkl rbar wie sich aus den einzelnen semiotischen Elementen eines Webdokuments eine Gesamtbedeutung ergibt so kann doch die Gesamtwir kung eines Webdokuments auf verschiedene Rezipienten empirisch erhoben und mit den Inten tionen des Sitebetreibers abgeglichen werden Ausgehend von der beobachteten Divergenz k nnen dann einzelne Elemente des multimedialen Gemenges ver ndert werden um eine Ann herung von Wirkung und Intention zu erreichen Ein solcher Ansatz wird beispielsweise mit dem Gr ninger Textmodell verfolgt
71. t ansonsten nur sehr bedingt ge eignet ist Da die Schreiber thematisch verwandter Web logs ihre Beitr ge oft gegenseitig ver linken und kommentieren scheint sich hier eine Kultur des gemeinschaftlichen epistemischen Schreibens herauszubilden Soll eine Website nicht nur Text sondern auch multimediale Elemente enthalten so reicht der Einsatz eines HTML Editors gleich welcher Art in der Regel nicht aus Zus tzliche Programme zur Erstellung oder Anpassung der verschiedenen Multimediadateien werden ben tigt Falls eine vgl M nz Stefan M nz SELFHTML Software 24 Tto geht in seinem Text Weblogs and Emergent Democracy ausf hrlich auf die gesellschaftlichen Auswirkun gen der zunehmenden Popularit t von Web logs ein und bringt in diesem Zusammenhang sogar den Begriff einer elektronischen Agora ins Spiel vgl Onlinequellen Ito 100 J rg Dieter entsprechende Funktion nicht im verwendeten HTML Editor integriert ist wird au erdem ein sogenanntes FTP Programm ben tigt das dazu dient die mit dem Editor erstellten Webseiten auf einen Rechner zu bertragen von dem aus sie im World Wide Web zug nglich sind In all diese Programme muss ein Textproduzent sich einarbeiten bevor er Dokumente im Website format ver ffentlichen kann sofern er nicht die M glichkeit hat auf Experten zur ckzugreifen die ihm einen Teil dieser Arbeit abnehmen Einfluss der Schreibwerkzeuge auf den Schreibprozess Die Schreibkompetenz
72. und auf verschiedene Zielgruppen zuschneiden Es ist beispiels weise m glich auf der Startseite einer Website f r Rezipienten die zu verschiedenen Gruppen mit jeweils eigenen Interessen und Voraussetzungen geh ren unterschiedliche Zug nge anzu bieten Auf diese Weise kann ein breites und gleichzeitig spezifisches Angebot an die Leser schaft gemacht werden Dieser Ansatz der die besonderen M glichkeiten des Websiteformats gut nutzt ist allerdings mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden und findet sich des wegen vor allem auf den Websites von gro en Institutionen und Unternehmen Hat der Text produzent entschieden in wie weit und nach welchen Kriterien die Zielgruppe eingeschr nkt werden soll dann r cken weitere Fragen in den Vordergrund deren Beantwortung entscheiden den Einfluss auf die Textgestaltung hat Welche Kompetenz besitzt die Zielgruppe in Bezug auf das Websiteformat Besteht die Leser schaft gr tenteils aus erfahrenen Webnutzern ist den meisten Lesern das kommunikative Format noch neu oder besteht innerhalb der Zielgruppe hinsichtlich dieses Kriteriums eine gro e Heterogenit t Die Antwort auf diese Fragen gibt dem Textproduzenten wichtige Hinweise f r die Gestaltung des globalen Designs der Website und die Navigationshilfen die angeboten werden m ssen Welches Vorwissen besitzt die Zielgruppe in Bezug auf die Inhalte die auf der Website dargebo ten werden Die Antwort auf diese Frage ist wichtig
73. und erschweren es auf diese Weise dem Rezipienten zu den gesuchten Informationen zu gelangen Ist es notwendig eine Website mit vier oder mehr Strukturebenen auszustatten so ist es nach mehreren empirischen Untersuchungen g nstig die Struktur auf der obersten und untersten Ebene m glichst breit und auf den dazwischen liegenden Ebenen schlank zu halten Dadurch hat der Rezipient auf der obersten Ebene die M glichkeit sich eine gute Orientierung ber den Inhalt einer Website zu verschaffen die es ihm erlaubt den richtigen Ast der Hierarchie f r seine weitere Suche zu w hlen Hat der Nutzer auf den n chsten Hierarchieebenen weniger Auswahlm glichkeiten ist es auch unwahrscheinlicher dass er in die Irre geht bevor ihm schlie lich die unterste Hierarchieebene eine breite Auswahl von spezifischen Inhalten bietet Komplexe Sitestruktur Bei komplexen Sitestrukturen scheint es oft g nstig zu sein die Struktur auf der obersten und untersten Ebene m glichst breit und auf den dazwischenlie genden Ebenen schlank zu halten 324 Onlinequellen Bernard Criteria for optimal web design vgl Onlinequellen Bernard Criteria for optimal web design und Onlinequellen Bernard Examining the Effects of Hypertext Shape on User Performance 326 vgl Onlinequellen Bernard Criteria for optimal web design und Onlinequellen Bernard Examining the Effects of Hypertext Shape on User Performance 327 Grafik entnommen aus On
74. und welche er noch besuchen wird m ssen die Informationen des aktuellen Knotens immer wieder in den Gesamtzusammenhang gestellt werden um dem Leser einen Einblick in die Struktur des Hypertextes zu geben Dies bedeutet in Bezug auf die Website insgesamt zwangs l ufig eine deutliche Zunahme an Redundanz Aber auch innerhalb eines Knotens l sst sich das Argument das Nielsen als Grund f r das radikale K rzen von Texten anf hrt die M hsal des Lesens am Monitor und die daraus resultierende Tendenz Texte zu skimmen und zu scannen auch als Argument f r eine Erh hung der Redundanz anf hren Wenn Leser einen Text nur berfliegen ist es sinnvoll ihn mit einem kurzen berblick am Anfang und einer Zusammen fassung am Schluss auszustatten auch wenn diese lediglich Informationen enthalten die im mittleren Teil des Textes nochmals ausf hrlich er rtert werden also sowohl Redundanz als auch L nge des Textes erh hen Wie l sst sich dieser Konflikt aufl sen Texte im Internet vor allem berblickstexte auf den oberen Hierarchieebenen einer Website sollten da ist Nielsen zuzustimmen kurz gehalten werden Allerdings nicht durch bertriebenes K rzen das nur noch Satzfragmente brig l sst und den Verzicht auf leserfreundliche Wiederholungen und Zusammenfassungen sondern in dem die eigentliche St rke des Formats genutzt wird Die Informationen die nicht f r alle Leser interessant sind lassen sich problemlos auf untergeordnete Sei
75. vom Autor und vom Prozess des Schreibens existiert Dies hat zur Folge dass ein Textproduzent seinem eigenen Text gegen bertreten kann Mit der Pro duktion eines Textes kann ein Autor so sein Ged chtnis entlasten Er kann ihn zeitlich versetzt rezipieren ihn berarbeiten und sich in anderen Texten auf ihn beziehen Im Schreiben und berarbeiten kann der Textproduzent einen Text nach und nach verfeinern so dass geschriebe ne Texte eine h here Komplexit t erreichen k nnen als die gesprochene Sprache Was dabei w hrend des Schreibens und berarbeitens verfeinert wird ist jedoch nicht nur der Text selbst Die Arbeit am Text wirkt auf die kognitiven Prozesse des Autors insbesondere auf die kognitive Repr sentation des behandelten Wissensgebiets im Langzeitged chtnis des Autors zur ck Wird das Schreiben zur Unterst tzung der kognitiven Prozesse des Autors eingesetzt spricht man h ufig auch von epistemischem Schreiben Das Schreiben im Websiteformat findet jedoch vorrangig unter kommunikativen und nicht unter epistemischen Aspekten statt Wie im Folgen den noch gezeigt wird erfordert das Schreiben im Websiteformat ein hohes Ma der kognitiven Kapazit t des Textproduzenten f r die Ber cksichtigung der technischen Rahmenbedingungen und der Bed rfnisse der Rezipienten so dass f r das epistemische Schreiben andere kommuni kative Formate besser geeignet sind Die vom Autor unabh ngige Textexistenz bedeutet auch dass ein Text s
76. von Wissen und K nnen So gibt es viele F lle in denen Menschen etwas k nnen ohne sich vorher entsprechen des deklaratives Wissen angeeignet zu haben z B beim Erlernen des Fahrradfahrens Das K n nen wird in solchen F llen durch Nachahmung oder durch die Verfolgung von Versuchs und Irrtumsstrategien erlangt Zur Entwicklung von Metawissen muss dar ber hinaus gesagt werden dass dieses nicht zwangsl ufig dadurch entsteht dass ein hohes Ma an deklarativem Wissen und Handlungskompetenz in einem Fachbereich vorhanden ist sondern einen Akt der Reflexion voraussetzt So beruht besonders die Handlungskompetenz von Experten oft auf implizitem Wissen dass von diesen zwar intuitiv angewendet aber nicht in Worten ausgedr ckt oder gar in Regeln gefasst werden kann F r die Schule taugliche Kompetenzmodelle m ssen diese ver schiedenen Auspr gungen von Kompetenzen und die komplexen Zusammenh nge zwischen ihnen ber cksichtigen ohne sie auf den Dreischritt deklaratives Wissen Handlungswissen metakognitives Wissen zu verk rzen Das in dieser Arbeit vorgestellte Modell der Entwicklung von Schreibstrategien nach Bereiter ist ein gutes Beispiel f r ein Kompetenzmodell in dem sowohl die zunehmende Prozeduralisierung und Automatisierung von Wissen als auch die Vernetzung verschiedener Kompetenzen deutlich hervortreten ohne dass die Zusammenh nge berm ig simplifiziert werden Kompetenzmodelle lassen sich zun chst auf Grund einer gr
77. weil er kaum die M glich keit hat ein mentales Modell der Struktur zu bilden Deshalb finden sie nur auf einigen we nigen experimentellen Websites Anwendung Allerdings kann das World Wide Web mit den unz hligen Links zwischen verschiedenen Websites insgesamt als ein gewaltiges Rhi zom angesehen werden Oft finden sich auf Websites Kombinationen der verschiedenen Grundstrukturen Dabei dient als Grundlage gew hnlich eine Baumstruktur Diese ist oft angereichert mit Querlinks zu an einer bestimmten Stelle interessanten Dokumenten der gleichen Website Dazu k nnen externe Links kommen welche die Website in das World Wide Web als Ganzes einbinden In den letz ten Jahren sind aber auch immer mehr Websites entstanden auf die diese statischen Struktur modelle nicht mehr anwendbar sind Solche Websites werden dynamisch aus Datenbanken zusammengestellt F r die Zusammenstellung werden dabei oft Informationen herangezogen die ber den Rezipienten bei vorherigen Besuchen gesammelt wurden Dadurch ist es m glich dem Rezipienten ma geschneiderte Angebote zu unterbreiten Viele Firmen wie z B der Buch versand Amazon nutzen diese Technik Andere Websites z B Suchmaschinen wie Google oder Bibliothekskataloge bestehen aus wenig mehr als einem Datenbankinterface In Zukunft werden in Zusammenhang mit der dynamischen Strukturierung und Darstellung von Daten vermutlich die so genannten Topic Maps stark an Bedeutung gewinnen Sie erm
78. welche die Grundlage des Websiteformats bilden Darauf aufbauend werden seine wichtigsten Eigenschaften beschrieben Im zweiten Kapitel wird das Websiteformat von anderen kommunikativen Formaten abgegrenzt und mit Hilfe der besonderen Charakteristika die es besitzt sein berw ltigender Erfolg erkl rt Im dritten Kapitel wird unter R ckgriff auf Ergebnisse der Leseforschung und empirische Un tersuchungen zum Lesen im World Wide Web erarbeitet welchen Einfluss das Websiteformat auf das Lesen von Texten hat und welche Unterschiede es zum Lesen von Texten in anderen kommunikativen Formaten gibt Auf dieser Grundlage wird ein Bewertungs und Analyseraster f r die Lesbarkeit von Texten im Websiteformat entwickelt Im vierten Kapitel wird auf der Grundlage verschiedener Modelle des Schreibprozesses darge stellt was das Schreiben f r das Websiteformat vom Schreiben f r andere Formate unterschei det was dabei besonders beachtet werden muss und welche Entwicklungen f r die Zukunft zu erwarten sind Dabei werden unter Ber cksichtigung des in Kapitel drei erarbeiteten Bewer tungs und Analyserasters Hinweise f r eine sinnvolle Vorgehensweise bei der Gestaltung von Websites gegeben Im f nften Kapitel wird vor dem Hintergrund der aktuellen bildungspolitischen Diskussion ein Kompetenzmodell f r die Gestaltung von Websites entwickelt das als Basis f r die Festlegung von Bildungsstandards und die Beschreibung der Rahmenbedingungen dient unt
79. www fask uni mainz de user warth hypertext diplom Hypertext 3 5 4 1 html Am 27 8 2003 Ausschnitt aus Diplomarbeit an der Johannes Gutenberg Universit t Mainz in Germersheim von Dora Warth Referent Univ Prof Dr Dieter Huber Koreferent Dr Frank Kr ger Pr fungstermin WS 1998 99 Webhits Web Statistiken Gefunden unter http www webhits de Am 16 12 2006 Webmasters akademie Kurs bersicht Gefunden unter http www webmasters de kurstermine kursuebersicht html Am 21 7 2004 Webmasters akademie Interface Design Gefunden unter http www webmasters de kurstermine awd02 html Am 21 7 2004 Wichita State University Software Usability Research Laboratory Gefunden unter http psychology wichita edw surl Am 13 11 2004 Wikipedia Die freie Enzyklop die Gefunden unter http de wikipedia org wiki Hauptseite Am 30 10 2004 Wikipedia Convention Gefunden unter http en wikipedia org wiki Convention Am 2 1 2005 Wikipedia Semantic Web Gefunden unter http en wikipedia org wiki Semantic_Web Am 24 11 2004 Wikipedia Topic Maps Gefunden unter http de wikipedia org wiki Topic_Maps Am 3 12 2004 Wirth Thomas KommDesign de Gefunden unter www kommdesign de Am 15 8 2003 Wilson Brian Index DOT Html Gefunden unter http www blooberry com indexdot html index html Am 2 1 2002 World Wide Web Consortium Gefunden unter www w3c org Am 19 6 2003
80. zuzuweisen Insgesamt muss das Neun Felder Modell als f r die Beschreibung und Analyse von Websites untauglich verworfen wer den Ein Analyseraster f r Websites Obwohl Sauers Versuch der Anpassung des Groninger Modells an die Besonderheiten des Websiteformats als gescheitert betrachtet werden muss kann das Groninger Modell eine sinn volle Grundlage f r die Beschreibung und Analyse von Websites bilden Eine Erweiterung um zus tzliche Felder wie sie von Sauer durchgef hrt wurde ist dazu gar nicht notwendig Was Not tut ist lediglich eine sinnvolle Zuordnung zwischen den Untersuchungsebenen des Modells und den Ebenen der Koh renzbildung im Websiteformat wie sie in dieser Arbeit entwickelt wurden Dabei lassen sich auch alle die Navigationselemente betreffenden Aspekte sinnvoll in 250 vgl Sauer 1999 S 106 35I vgl Sauer 1999 S 106 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 83 das Raster einordnen Die St rke des Rasters zeigt sich deutlich wenn man die zuvor beschrie benen Besonderheiten des Lesens im Websiteformat den verschiedenen Feldern zuordnet Gestalt Inhalt Relation TEXTBILD sichtbar materiell TEXTINHALT sprachlich kognitiv Zug nglichkeit Nachvollziehbarkeit u erer Ausdruck der Websitestruktur Innere Strukturierung der Website globale Ebene Sitestruktur Beziehungen Globales Layout zwischen den Seiten bergreifende Farbgestaltung Navigationshilfen einzelnen e V
81. 1991 S 257 266 Nelson Ted I don t buy it Gefunden unter http ted hyperland com buyin txt Am 2 1 2002 Networx Online Publikationsreihe Gefunden unter http www mediensprache net de networx index asp Am 18 11 2004 Nielsen Jakob Site Map Usability Alertbox January 6 2002 Gefunden unter http www useit com alertbox 20020106 html Am 26 8 2003 Nielsen Jakob How Users Read on the Web Alertbox October 1 1997 Gefunden unter http www useit com alertbox 9710a html Am 9 9 2003 Nielsen Jakob und Morkes John Concise Scannable and objective How to write for the web Ver ffentlicht 1997 Gefunden unter http www useit com papers webwriting writing html Am 27 12 2001 Olympus Gefunden unter http www olympus de Am 4 1 2005 Opera Software Gefunden unter http www opera com Am 10 5 2005 Patel M R Examining Web Design Vonventions Across Site Types Usability News 5 1 2003 Gefunden unter http psychology wichita edu surl usabilitynews 51 guest htm Am 20 11 2003 Projekt Gutenberg Gefunden unter http gutenberg spiegel de index htm Am 20 1 2004 Projekt Xanadu Gefunden unter http xanadu com Am 19 6 2003 Prokopczuk Klaudia und Tiutenko Arthur Text im Hypertext Ein Textlinguistischer Blick auf die Informationsgestaltung im Internet Gefunden unter http computerphilologie uni muenchen de jg01 tiutenko html Am 7 1 2002 Webliteralit t
82. 96 2001 Mitarbeit an der Multimedia CD ROM Interpretationen und Modelle f r den Deutschunterricht Berlin Cornelsen 2002 seit 2001 Konzeption Erstellung und Pflege des Internetauftritts der Zeitschrift Didaktik Deutsch www didaktik deutsch de seit 2005 Konzeption Erstellung und Pflege des Internetauftritts der Linden Realschule Stuttgart www linden realschule de Sprachkenntnisse Deutsch Muttersprache Englisch Sehr gute Kenntnisse Latein Kleines Latinum EDV Kenntnisse Programme Zus tzliche Fertigkeiten Stuttgart den 25 03 2007 J rg Dieter Umfangreiche Kenntnisse in Word Fusion Grundkenntnisse in FrontPage Access Excel und PowerPoint Erfahrung in der Konzeption und Erstellung von Websites
83. Ablauf des Leseprozesses im Websiteformat sind In diesem Zusammenhang ist es verwunderlich dass es zwar eine ganze Reihe empirischer Unter suchen ber den Einfluss bestimmter Merkmale von Websites auf das Lesen gibt aber keine die sich mit der Browsergestaltung besch ftigt Bezeichnend ist auch dass sich das Design des marktbeherrschenden Microsoft Internet Explorers in den letzten Jahren kaum ver ndert hat Dabei lie e sich mit einer Verbesserung des Browserdesigns auf einen Schlag die Lesbarkeit unz hliger Websites verbessern Dass in diesem Bereich Ver nderungen m glich sind zeigen Nischenprodukte wie zum Beispiel der Browser Opera Eine wissenschaftlich fundierte Auslotung m glicher Ver nderungen und Optimierungen auf der Grundlage von Erkenntnissen der Leseforschung steht jedoch noch aus Wie im Zusammenhang mit der Diskussion um Bildungsstandards bereits erw hnt wurde be steht auch im didaktischen Bereich noch erheblicher empirischer Forschungsbedarf F r das auf Grund analytischer berlegungen erstellte Kompetenzmodell ist an Hand entsprechend konzi pierter Aufgaben im Schulversuch festzustellen ob die verschiedenen Kompetenzen und Teil kompetenzen tats chlich in der Weise zusammenh ngen wie es das Modell unterstellt Ist das Modell best tigt so m ssen Aufgaben erarbeitet werden mit deren Hilfe das Erreichen der festgelegten Bildungsstandards berpr ft werden kann Auch diese Aufgaben m ssen im empi rischen Schulv
84. Auf Grund der herausragenden Bedeutung der Schulbildung in der heutigen Informationsgesell schaft nicht nur f r den Einzelnen sondern f r das gesamte Gemeinwesen ist es in einer Demo kratie folgerichtig dass die Politik in Zusammenarbeit mit P dagogen und Didaktikern die Richtlinien f r den Unterricht in Form von Bildungszielen und ihrer Ausarbeitung in Form von Bildungsstandards vorgibt Bildungsziele fallen nicht vom Himmel und sie haben nicht den Status unbefragter Gewissheit sondern verdanken sich historischen Kontexten und nationalen Traditionen Das bedeutet zwangsl ufig auch dass Bildungsziele beeinflusst sind von gesellschaftlichen Str mungen und Machtverh ltnissen Trotz dieser oft irrationalen Einfl sse und hitziger Debat ten ber die Zukunft von Schule und Bildung gibt es eine Reihe allgemeiner Grunds tze ber 368 Kliene u a 2003 S 81f 369 Klieme u a 2003 S 58 138 J rg Dieter deren Bedeutung f r die Erstellung von Bildungszielen ein weitgehender gesellschaftlicher Konsens besteht Menschen sind verschieden Sie bringen unterschiedliche Vorrausetzungen mit und haben unterschiedliche Bed rfnisse Bildungsziele m ssen aus diesem Grund so weit gefasst sein dass sie dem einzelnen Raum zur individuellen Entwicklung geben Andererseits soll der Prozess schulischen Lernens allen Lernenden unabh ngig von Status oder Herkunft gleicherma en die selbstst ndige Teilhabe an Gesellschaft und Kultur erm gl
85. Berners Lee 1999 S 67ff 68 vgl Berners Lee 1999 S 69ff Beispiel entnommen aus Onlinequellen Dippelhofer Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 21 In der ersten Zeile des Beispieldokuments wird zun chst die verwendete HTML Version ge nannt Im gleich darauffolgenden Head Bereich des Dokuments wird der Dokumententitel als Ein einfaches HTML Beispiel festgelegt dieser wird nicht innerhalb des Browserfensters angezeigt sondern in der Statuszeile des Browsers Der Head Bereich kann noch weitere Infor mationen enthalten die das gesamte Dokument betreffen Hier stehen h ufig solche Informatio nen die nicht im Browser angezeigt werden aber beispielsweise f r die Kategorisierung durch Suchmaschinen wichtig sind Im Body Bereich findet sich der sichtbare Text zusammen mit Informationen ber seine Strukturierung und Gestaltung Die Leerzeilen sind nicht unbedingt notwendig und dienen lediglich der besseren Lesbarkeit Das ist eine berschrift Gr e 1 Willkommen im World Wide Web Das ist eine Absatzmarke Paragraph Und dies ist eine zweite Dieser Text ist kursiv und dieser fett gedruckt Je nach Browser wird das obige HTML Dokument so oder hnlich dargestellt Die Entwicklung von HTML Nach dem erfolgreichen Start des World Wide Web begannen bald einige Leute die von Ber ners Lee eingef hrten Protokolle insbesondere HTML zu verbessern indem sie beispiels weise neue Tags wie
86. Computer ist ein relativ universelles Ger t zur Manipulation von Zeichen Ist er mit der entsprechenden Software ausger stet lassen sich mit seiner Hilfe Zeichen erzeugen speichern und wiedergeben z B k nnen mit einem Textverarbeitungsprogramm Texte geschrieben auf einem Datentr ger konserviert und zu einem sp teren Zeitpunkt auf dem Monitor dargestellt oder ausgedruckt werden hnliches ist mit Grafik und Kompositionspro grammen f r Bilder und Kl nge m glich Durch die M glichkeit Zeichen zu speichern hilft der Computer die zeitlichen Beschr nkungen menschlicher Kommunikation zu berwinden Da mit Hilfe eines Computers so viele verschiedene Zeichensysteme wie Schriften Symbolpa letten gesprochene Sprache Kl nge Bilder Videos etc verarbeitet werden k nnen wird er mitunter auch als Multimediamaschine bezeichnet F r die Speicherung und Verarbeitung der verschiedenen Zeichensysteme stehen dabei verschiedene technische Formate zur Verf gung Es gibt Dateiformate f r Grafiken f r Texte f r Kl nge etc und Programme die in der Lage sind Zeichen in diese Formate umzuwandeln Auch das HTML Format geh rt zu diesen Datei formaten Wie bereits erl utert wurde k nnen in diesem Format Texte gespeichert und multi mediale Elemente mit Hilfe ihres URI eingebunden werden Bei der Darstellung der HTML Dateien im Browser ist jedoch nicht mehr sichtbar dass Texte und Multimediaelemente in verschiedenen Dateien gespeichert s
87. DE die Art und Weise in der sie sich beeinflussen gibt es verschiedene M glichkeiten ABTEILUNG e Werden ein Bild und ein Text kombiniert so ist es m glich dass weder Text noch Bild f r sich allein verstanden werden k nnen sondern nur gemeinsam eine sinnvolle Bedeutung ergeben Bild und Text sind komplement r e Ein Bild kann das Verst ndnis eines Textes der auch f r sich allein verstanden werden kann er leichtern oder erschweren Das Bild ersetzt in ei nem solchen Fall oft den fehlenden Kontext der BITTE EINE NUMMER ZIEHEN T S Texte erhalten im Zusammenhang mit Bildern eine neue Bedeutung 11 vgl Wirth 2002 S 61ff 192 Wortliste und Idee zur Illustration mit dem Krawattenknoten entnommen aus Wirth 2002 S 64 58 J rg Dieter wirklichen Welt oder wirkt als Metapher die das Textverst ndnis erleichtert e Ein Text kann in hnlicher Weise das Verst ndnis eines Bildes das auch f r sich allein stehen kann erleichtern oder erschweren In diesem und im vorhergehenden Fall besteht eine Redundanz zwischen Text und Bild wobei entweder das Bild oder der Text als der erwar tungsleitende Kontext des Rezeptionsprozesses angesehen werden kann Ungleich komplexer wird die Situation wenn nicht ein einzelnes Bild mit einem einzelnen Text kombiniert wird sondern ein Text Bild Patchwork vorliegt wie auf vielen Websites Deutlich wird bei allen Arten der Schrift Bild Kombination dass die Schrift aufh rt
88. Format von Seiten im World Wide Web im Folgenden als Websiteformat bezeichnen Notwendige Bedingung daf r dass eine Form innerhalb des kommunikativen Formats funktio niert ist dass sie den Anforderungen der strukturellen und technischen Formate gen gt die seine Grundlage bilden Eine Website muss also sowohl das Konzept des Hypertextes als auch die technischen M glichkeiten die im World Wide Web zur Verf gung stehen sinnvoll nutzen Um diese notwendige Bedingung erf llen zu k nnen ist es wichtig sich gr ndlich mit den strukturellen und technischen Grundlagen des Websiteformats auseinander zu setzen Damit eine Form innerhalb eines kommunikativen Formats gut funktioniert muss zus tzlich ber cksichtigt werden welche besondere Rolle dieses Format im kommunikativen Prozess spielt und welche St rken und Schw chen es im Vergleich mit anderen kommunikativen Forma ten hat Nur dann kann eine Form gefunden werden welche die St rken des Websiteformats ausn tzt und seine Schw chen so weit wie m glich kompensiert Format Medium und Kommunikationsform In anderen Arbeiten ber das World Wide Web wird an der Stelle an der ich den Begriff des Formats verwende oft der Begriff des Mediums mitunter auch der Begriff der Kommunikati onsform verwendet Es gibt einige gute Gr nde daf r bei einer Untersuchung von Websites den Begriff des Formats vorzuziehen Der Medienbegriff wird in zahlreichen Wissenschaften verwendet und fast jede v
89. Grund ist es unabdingbar dass die einzelnen Spezi alisten die an einer Website arbeiten in st ndigem Kontakt zueinander stehen Es muss genau gekl rt werden welcher Spezialist was zu tun hat und bis wann das zu geschehen hat da sonst eventuell der gesamte Produktionsprozess blockiert wird M ssen die Spezialisten f r die Pro duktion von Printprodukten vor allem ihr Fachgebiet gut beherrschen so ist es f r die Spezialis ten die an der Produktion von Websites mitarbeiten wichtig dass sie auch die Fachgebiete ihrer Kollegen gut kennen damit eine sinnvolle Koordination des Arbeitsprozesses m glich ist 34 In David Siegels Buch Das Geheimnis erfolgreicher Websites Siegel 1999b werden zahlreiche Beispiele f r die gelungene und misslungene Koordination der Arbeitsprozesse bei der Erstellung von Websites beschrieben Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 119 Zusammenfassung Informationen ber das Fundamentalziele Informationen ber die kommunikative Format Zielgruppe konkretisieren dekomponieren strukturieren Rhetorische Planung Inhaltliche Strategische Planung Planung Zusammenspiel der verschiedenen Planungsprozesse Nachtr gliche nderungen an der Struktur einer Website sind oft sehr aufwendig Wie beim Bau eines Hauses ist deshalb auch bei der Erstellung einer Website eine sorgf ltige Planung notwendig bevor mit der Umsetzung begonnen wird Diese beginnt mit der Konkretisierung De
90. Hilfe beim Lesen von Papiertexten dar Werden Texte im Websiteformat rezipiert so ist die Bewegungsfreiheit des Rezipienten stark eingeschr nkt Die gro e Zahl von R ckenerkrankungen besonders im Bereich der Computer berufe macht deutlich wie belastend langes Sitzen in einer durch Tastatur Maus und Monitor aufgezw ngten Haltung sein kann Auch die abgesehen vom Laptop Immobilit t des Ar beitsplatzes kann sich negativ auf den Rezeptionsprozess auswirken Der ehemalige Werbeslo gan von Microsoft Where do you want to go today erh lt in diesem Zusammenhang einen bitteren Beigeschmack Texte am Computer und Texte auf Papier werden gleicherma en mit Hilfe der Augen rezipiert Papiertexte sind auf diese Art der Rezeption vorz glich abgestimmt Das im Buchdruck ver wendete Papier und auch die eingesetzten Schriftarten haben sich nicht zuf llig entwickelt sondern wurden durch Beobachtung und empirische Untersuchungen im Lauf vieler Jahre per fektioniert Computerbildschirme bieten im Gegensatz dazu keine optimalen Lesebedingungen Mehrere empirische Untersuchungen aus den achtziger Jahren ergaben eine um ca 30 ver minderte Lesegeschwindigkeit beim Lesen vom Monitor im Gegensatz zum Lesen von Pa pier Daf r scheint es eine ganze Reihe von Gr nden zu geben R hrenmonitore flimmern und erschweren dadurch das Lesen Sind Helligkeit und Kontrast falsch eingestellt kann dies zus tzlich zur Erm dung der Augen beitragen Sow
91. Inhalten durchst bern Diese Metatags enthalten in der Regel Informationen ber den Autor und das 337 vgl Onlinequellen Bernard Constructing User Centered Websites 126 J rg Dieter Erstellungsdatum der Seite aber auch was wichtiger ist eine Liste von f r die Seite relevan ten Schlagw rtern und eine Kurzbeschreibung des Inhaltes Diese Informationen werden von den verschiedenen Suchmaschinen in ganz unterschiedlicher Weise ber cksichtigt haben aber in vielen F llen gro en Einfluss darauf welche Platzierung eine Website in der Trefferliste der jeweiligen Suchmaschine erh lt Teilweise wird die in den Metatags hinterlegte Kurzbeschrei bung des Inhaltes von den Suchmaschinen in der Trefferliste mitangezeigt so dass der Autor damit zus tzlich die M glichkeit hat zielgruppenorientiert ber den Inhalt einer Website zu informieren Bei der Erstellung von Texten die von Programmen ausgewertet werden ist es notwendig zu ber cksichtigen dass diese die Bedeutung der Texte nicht verstehen sie k nnen bislang weder Synonyme einander zuordnen noch die Bedeutung einer Metapher aufl sen Der Textproduzent sollte sich aus diesem Grund berlegen unter welchen Begriffen seine Website von Suchma schinen gefunden werden soll und dann diese Begriffe zusammen mit ihren gel ufigsten Syn onymen explizit sowohl in der Schlagwortliste als auch in der Kurzbeschreibung verwenden Eine Kurzbeschreibung wie Sie suchen einen fahrba
92. Kopf und R ckenschmerzen Tumor schmerzen Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft 7 Hg vom Robert Koch Institut Berlin Verlag Robert Koch Institut nicht datiert D bert Marion Hubertus Peter Ihr Kreuz ist die Schrift Analphabetismus und Alphabetisie rung in Deutschland M nster und Stuttgart Bundesverband Alphabetisierung e V 2000 D rner Dietrich Die Logik des Misslingens Strategisches Denken in komplexen Situationen Reinbek Rowohlt 1989 Duden Etymologie Hg vom wissenschaftlichen Rat der Dudenredaktion Mannheim Wien Z rich Duden 1963 D rscheid Christa Zwischen M ndlichkeit und Schriftlichkeit die Kommunikation im Inter net In Papiere zur Linguistik 60 Heft 1 1999 S 17 30 D rscheid Christa Sprachliche Merkmale von Webseiten In Deutsche Sprache Zeitschrift f r Theorie Praxis Dokumentation 1 S 60 73 2000 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 175 Eigler Gunther Textverarbeiten und Textproduzieren Entwicklungstendenzen angewandter kognitiver Wissenschaft In Unterrichtswissenschaft 4 1985 S 301 318 Eimeren Birgit van Gerhard Heinz und Frees Beate ARD ZDF Online Studie 2003 In Media Perspektive 8 2003 S 338 358 Eimeren Birgit van Gerhard Heinz und Frees Beate ARD ZDF Online Studie 2004 In Media Perspektive 9 2004 S 350 370 Eisenf hr Franz und Weber Martin Rationales Entscheiden Berlin u a Springer 1994 Fle
93. Methoden der dynamischen Strukturierung abgel st wie sie im Kapitel Die Geschichte des World Wide Web bereits beschrieben wurden Aber selbst Websites die dynamisch mit Hilfe von Daten banken erzeugt werden ben tigen eine gewisse Grundstruktur in welche die dynamisch gene rierten Daten eingef gt werden k nnen Dynamische Websites ohne eine solche Grundstruktur w rden dem Rezipienten als unberechenbar erscheinen und ihn daher abschrecken Bei der Gestaltung einer solchen Grundstruktur kommt das in den vorherigen Abschnitten Gesagte wieder voll zum Tragen Strategische Planung Die Unterschiede zwischen dem Schreiben f r das Websiteformat und die verschiedenen Print formate betreffen auch die strategische Planung Besonders von l ngeren komplexeren Texten werden oft mehrere Fassungen erstellt Die Texte werden immer wieder berarbeitet und oft wird in diesem Prozess des berarbeitens auch die urspr ngliche Planung stark ver ndert Tex te die mit der Hand oder mit Hilfe einer Schreibmaschine geschrieben werden m ssen im Verlauf dieses Prozesses oft mehrmals geschrieben werden bis die endg ltige Fassung fertig gestellt ist Dies stellt einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand dar und motiviert die Textpro duzenten zu sorgf ltiger Planung um unn tige berarbeitungen zu vermeiden Der Einsatz von Textverarbeitungsprogrammen kann berarbeitungsprozesse erheblich erleichtern Teile des Textes lassen sich l schen umformen er
94. NIS 109 Strukturierung Von Inhalten u0uu0u20ele een 110 Strategische Planung users 116 Allsammentassung riesen ame ein a a 119 Ausfuhrungsphase ce sissainennteenteenienhhseheeereKern een eher 120 Globale Ebene are mine RA E E R AA E RE RERE 121 Z ganglhiehkeiten gero e a A a a E OE E E 122 NachyollzichDarkitie ee a e a ers 122 Mittlere Ebene m ik 123 berschaubarkeit a ter a a a se ii 123 Gestalfeltheil una inserieren 124 Tokale Ebene nenn nennen nen Dein Dumahtirane 125 Teserliehkeit u een 125 Verstehbarkeitae asus er eiraeansimene 125 IALA KED A i ee ee E ES 125 Z samme fass np oinin e E E a O EE O ER A E E 127 Eyvaluationsphase uses lesanseheksstssguenn 127 Evaluieren und berarbeiten 22 2 34 en ee an 127 Evaluation mit Hilfe des Rasters zur Analyse von Websites scnseeneessennnnennennnn 127 Evaluation durch Angeh rige der Zielgruppe uunsssensssssensnsnensennnnensnennnennnnn nn 128 Evaluation nach der Ver ffentlichung seta 129 Zusammenfassung aussehen liebes 129 Ausblickiusssssautsin asshsssssngnsskengseennnnstlssuisiunessnsunb schen gsns ssnehhetnladehsunutsnnnehendeeennun nee tehgeee need 130 WEBDIDAKTIK u ae I E 133 Bildunosstandards usennss asien 133 Warum sind nationale Bildungsstandards notwendig enennnennnnennnnennnn 133 Was sind Bildungsstandards Pen as anne deii ee 134 Kompetenzen und Kompetenzm delle u a ea 135 Bildungsstandards f
95. Nat rlich gibt es noch zahlreiche weitere Dinge die man mit WYSIWYG Editoren machen kann und die im Bedarfsfall vermittelt werden k nnen Diese werden jedoch zum Erreichen der ersten Kompetenzstufe nicht ben tigt Kenntnisse ber das HTML Format Auch wenn es f r die Sch ler nicht notwendig ist die Verwendung eines Quelltexteditors zu erlernen und auch wenn man bei der Arbeit mit einem WYSIWYG Editor kaum mit dem HTML Quelltext in Ber hrung kommt ist es wichtig dass die Sch ler einige grundlegende Kenntnisse ber das HTML Format besitzen denn viele Be schr nkungen und Besonderheiten die den Sch lern bei der Arbeit mit dem Editor im Vergleich mit Textverarbeitungs oder Desktop Publishing Programmen auffallen werden lassen sich nur so erkl ren Aus diesem Grund m ssen die Sch ler zun chst einmal wissen dass der von ihnen verwendete Editor Dateien im HTML Format erzeugt Sie m ssen weiter wissen dass sich eine 152 J rg Dieter HTML Datei mit Hilfe eines Texteditor auch im Quelltext betrachten und bearbeiten l sst und die wichtigsten Elemente einer solchen Datei Head Body und HTML Tags unterscheiden und benennen k nnen Auf Grund dieser Kenntnisse ber das Format k nnen sie die Einschr nkun gen des Editors verstehen und wissen dass es zur berwindung dieser Einschr nkungen zus tz liche Hilfsmittel wie z B JavaScript Java Flash etc gibt Die Beherrschung dieser Hilfsmittel ist f r die Sch ler auf der ersten K
96. Situation vorliegt ob der Text als Kontext zum Bild oder das Bild als Kontext zum Text be trachtet wird h ngt aber oftmals von der subjektiven Reaktion des Rezipienten auf die vorlie gende Bild Text Kombination ab Meutsch schl gt auch vor auf Grund der Unsicherheit die bez glich der Wechselwirkung von Text und Bild herrscht zu jedem Bild explizit anzugeben mit welcher Absicht es ausgew hlt wurde und zu welcher Stelle im Text es in Beziehung steht um so zumindest den Interpretati onsspielraum des Rezipienten einzuschr nken Dies mag f r einige Lehrb cher und wissen schaftliche Texte durchaus sinnvoll sein zur Entwirrung von komplexen Text Bild Kombinationen tr gt es jedoch nur wenig bei Im Falle von Webdokumenten ist die Lage noch komplizierter weil hier nicht nur Bilder und Texte miteinander kombiniert werden son dern noch zahlreiche andere Zeichensysteme hinzukommen k nnen Qualitativ bieten Websites dabei dasselbe multimediale Gemisch wie das Fernsehen W hrend beim Fernsehen die bewegten Bilder im Vordergrund stehen ist es bei Websites jedoch die Schrift Neben der Qualit t des multimedialen Gemischs besteht eine weitere Verbindung zwi schen Fernsehen und Websites beide werden mittels eines Bildschirms rezipiert Zwar sind vgl Schmitz 1997 S 138f 14 vgl Meutsch 1992 S 32f 195 vgl Schmitz 1997 S 131 1 vg Meutsch 1992 S 28ff 197 Meutsch 1992 S 32 vgl Meutsch 1992 S 25 Webliteralit
97. Sprache von E Mails und Chat viel einfacher sinnvolle empirische Untersuchungen durchzuf hren als beim fast uferlosen World Wide Web Es er scheinen inzwischen aber auch in zunehmendem Ma e empirische Untersuchungen zur Ver wendung von Sprache und zu den Nutzergewohnheiten im World Wide Web Was lange Zeit fehlte war eine Arbeit welche die verschiedenen Aspekte des Lesens und Schreibens im Websi teformat in Beziehung zueinander setzt und so eine Grundlage f r weiterf hrendes empirisches Arbeiten bietet Die gesellschaftliche Bedeutung des World Wide Web Das World Wide Web ist in den letzten Jahren nicht nur popul r geworden auch seine gesell schaftliche Bedeutung w chst st ndig Nach der ARD ZDF Online Studie 2004 nutzen inzwi schen mehr als 50 der ber 14j hrigen Deutschen das World Wide Web Es wird verwendet um sich zu informieren sich zu unterhalten um einzukaufen Kontakte zu kn pfen sich poli tisch zu bet tigen und zu vielen anderen Dingen Die Krise der New Economy und die Pleite zahlreicher Firmen die sich im World Wide Web engagierten darf nicht dar ber hinwegt u schen dass in den Industriel ndern f r viele Menschen die Nutzung des World Wide Web in zwischen zu einem festen Bestandteil des Lebens geworden ist Im Umkehrschluss bedeutet dies dass diejenigen denen aus irgendwelchen Gr nden der Zugang zum World Wide Web verwehrt ist in ihrer M glichkeit zur gesellschaftlichen Partizipation zunehmend ei
98. Standpunkt aus gesehen er etwas im Text findet Im Hinblick auf die Materialit t eines Buches bezogen muss hier noch nicht einmal eine Metapher vorliegen Etwas steht im Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 61 zwischen vorderen und hinteren Buchdeckel gepressten Text tats chlich weiter vorne oder weiter hinten e Oben und unten In Bezug auf heutige B cher ist die Rede davon dass etwas weiter oben oder weiter unten im Text zu finden sei metaphorisch zu verstehen Denkt man hingegen an Texte in Form von Papyrus oder Pergamentrollen kann man sich durchaus den nichtmeta phorischen Ursprung dieser Redeweise vorstellen Interessanterweise gibt die Erstellung von Texten mittels Textverarbeitung am Computer bei denen in der Regel mit einer vertikalen Scrollleiste navigiert wird den Begriffen oben und unten in Bezug auf Texte wieder einen w rtlichen Sinn e Fr her und sp ter Mitunter wird als Verweis auf eine Textstelle eine zeitliche Metapher verwendet Etwas wurde fr her oder zuvor bereits erw hnt von einer Sache wird sp ter o der im Folgenden noch zu reden sein Auch an Verben wie erw hnen und reden die mit temporalen Angaben wie fr her oder sp ter in diesem Zusammenhang in der Regel verwen det werden l sst sich der Bezug zur gesprochenen Sprache zum Vortrag erkennen in dem die eine Sache tats chlich fr her gesagt wird und die andere sp ter Welche Art der Metaphorik ist nun geeignet die Orientie
99. TML and a tool to render it perhaps Web browser software perhaps another user agent one can create and present a page that lists items for sale The HTML of this catalog page can make simple document level assertions such as this document s title is Wid get Superstore But there is no capability within the HTML itself to unambiguously assert that say item number X586172 is an Acme Gizmo with a retail price of 200 or that it is a con sumer product Rather HTML can only say that the span of text X586172 is something that should be positioned near Acme Gizmo and 200 etc There is no way to say this is a catalog or even to establish that Acme Gizmo is a kind of title or that 200 is a price There is also no way to express that these pieces of information are bound together in describing a discrete item distinct from other items perhaps listed on the page The Semantic Web addresses this shortcoming using the descriptive technologies RDF and OWL and the data centric cus tomizable markup language XML These technologies are combined in order to provide descrip tions that supplement or replace the content of Web documents Thus content may manifest as descriptive data stored in Web accessible databases or as markup within documents particu larly in XHTML interspersed with XML or more often purely in XML with layout rendering cues stored separately The machine readable descriptions allow content managers to add mean
100. Vergleicht man die Begrifflichkeit mit der Taxinomie von D rner so f llt auf dass Fundamentalziele sehr h ufig globale Ziele im Sinne von D rner sind w hrend es sich bei Instrumentalzielen h ufig um spezifische Ziele im Sinne D rners handelt Dennoch sind die Begriffe nicht deckungsgleich Eisenf hr und Weber weisen darauf hin dass es wichtig ist zwischen Fundamental und In strumentalzielen zu unterscheiden Zum einen damit nicht versehentlich Fundamentalziele f r Instrumentalziele geopfert werden in der f lschlichen Annahme diese seien fundamental zum anderen weil dadurch dass man sich bewusst macht welche Ziele eigentlich fundamental sind oft neue Handlungsm glichkeiten ins Blickfeld geraten Allerdings sind Fundamentalziele in vielen Entscheidungskontexten so zum Beispiel auch bei der Planung des Schreibprozesses zu global um als Grundlage f r konkretes Handeln dienen zu k nnen Es ist bei der Planung des Schreibprozesses aus diesem Grund notwendig eine Reihe von Instrumentalzielen zu formulie ren die versprechen zur Verwirklichung der ihnen bergeordneten Fundamentalziele zu f hren Das ist kein Problem solange der instrumentale Charakter dieser Ziele bedacht wird ein In strumentalziel kann und soll aufgegeben werden wenn sich im Laufe der Zeit herausstellt dass ein anderes Instrumentalziel besser zum Erreichen des bergeordneten Fundamentalziels bei tr gt gt 01 D rner 1989 S 76 302 vgl D r
101. Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie im Fachbereich Neuere Philologien 10 der Johann Wolfgang Goethe Universit t zu Frankfurt am Main vorgelegt von J rg Dieter aus Waiblingen Einreichungsjahr 2006 Erscheinungsjahr 2007 1 Gutachter Prof Dr Jakob Ossner Universit t Frankfurt 2 Gutachter Prof Dr Ulrich Schmitz Universit t Essen Tag der Promotion 27 11 2006 J rg Dieter Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie im Fachbereich Neuere Philologien 10 der Johann Wolfgang Goethe Universit t zu Frankfurt am Main vorgelegt von J rg Dieter aus Waiblingen Einreichungsjahr 2006 Erscheinungsjahr 2007 1 Gutachter Prof Dr Jakob Ossner Universit t Frankfurt 2 Gutachter Prof Dr Ulrich Schmitz Universit t Essen Tag der Promotion 27 11 2006 Inhalts bersicht EINLEITUNG sn Ra RR Omas 1 Worum geht es in dieser Arbeit esosssssossssonssssnnssssnnssnsnnnsnsnnssnsnnnnnnnnsnnnnnsnnnnnennnnnennnnsennnnnene 1 Warum ist diese Arbeit notwendig uursssossssnssssnsssnsnnssnsnnnsnsnnnnnnnnnnnnnnsnnnnnennnnnennnnnennnnnene 2 Ein interessantes Forschungsgebiet f r die Sprachwissenschaft eeeen 2 Bisherige Auseinand
102. Websites zu machen die sie besuchen Je nachdem mit welcher Motivation ein Rezipient im World Wide Web unterwegs ist wird also die Gestaltung nach dem einen oder anderen Prinzip wichtiger F r Websiteproduzenten ist es aus diesem Grund au erordentlich wichtig sich mit der Zielgruppe einer Website und deren Interessen auseinander zu setzen um eine angemessene Gestaltung w hlen zu k nnen Im fol genden Kapitel wird diese Thematik noch ausf hrlich diskutiert werden Es gibt jedoch auch die M glichkeit beide Prinzipien innerhalb derselben Website miteinander zu verbinden Die Eingangsseite einer Website kann nach dem MAYA Prinzip gestaltet werden um Surfer anzuziehen die unterhalten werden wollen Gleichzeitig kann die Eingangsseite 236 Abbildung entnommen aus Wirth 2002 S 177 7 vgl Wirth 2002 S 179f 38 vgl Wirth 2002 S 216f Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 79 jedoch einen deutlichen Hinweis auf eine Sitemap enthalten die nach dem KISS Prinzip gestal tet ist und denjenigen Orientierung gibt die schnell etwas suchen Ist die Website in Form einer Baumstruktur aufgebaut so wird mit jeder Hierarchieebene die Gestaltung nach dem MAYA Prinzip an Bedeutung verlieren und die Gestaltung nach dem KISS Prinzip wichtiger werden Auf der obersten Hierarchieebene unterhalb der Startseite gibt es also noch viele Elemente die dazu dienen das Interesse von Unterhaltungssurfern zu wecken Ist dieses Int
103. Wide Web 87 dung r umlicher Beschr nkungen k nnte sich jedoch langfristig negativ auf die berwindung zeitlicher Beschr nkungen auswirken Da Texte auf klassischen Tr gersubstanzen wie Stein Papyrus Pergament Papier etc immer nur an einem Ort zugleich rezipiert werden k nnen wurden und werden von solchen Texten besonders wenn sie wichtig erscheinen oft eine ganze Reihe von Kopien erstellt Selbst wenn der urspr ngliche Text und eine Reihe der Kopien zer st rt werden ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch dass Texte durch immer neue Duplizierung lange Zeitr ume berdauern Texte im World Wide Web k nnen auf der ganzen Welt zug ng lich aber dabei im Zweifelsfall nur auf einem einzigen Rechner gespeichert sein Sollte dieser Rechner kaputt gehen oder der Text dort aus irgendwelchen Gr nden gel scht werden so ist er f r immer verloren Zwar gibt es immer wieder Versuche den Inhalt des World Wide Web in seiner Ganzheit aufzuzeichnen und viele Texte sind sicherlich auf mehr als einem Rechner gespeichert aber die Wahrscheinlichkeit dass Texte die ausschlie lich im World Wide Web existieren im Laufe der Zeit unwiederbringlich verloren gehen ist dennoch relativ hoch Der Text als Produkt des Schreibens W hrend bei der direkten m ndlichen Kommunikation der Sprecher der Prozess des Sprechens und sein Produkt die gesprochene Sprache immer koexistieren entsteht als Produkt des Schreibens ein Text der unabh ngig
104. abh ngt e Welche Art von Editor wird benutzt e Werden die verschiedenen Arbeitsprozesse voneinander getrennt und in welchem Umfang geschieht dies e Arbeitet der Textproduzent allein oder im Team Auf welchen Kriterien beruht die Arbeits teilung e Besitzt der Textproduzent Erfahrungen mit dem Websiteformat und dem benutzten Editor so dass damit zusammenh ngende Prozesse teilweise automatisiert sind oder ben tigen diese Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 121 Prozesse seine volle Aufmerksamkeit und unterbrechen damit immer wieder den Schreibpro zess Besonders die Art des benutzten Editors hat gro en Einfluss auf die Ausf hrung des Schreib prozesses Ein Textproduzent der direkt mit einem WYSIWYG Editor arbeitet wird z B einige Zeilen Text schreiben die Gestaltung des Textes der Seite anpassen einen Link einf gen wie der etwas schreiben einen Text auf einer anderen Seite anpassen eine Grafik bearbeiten und einpassen und so st ndig zwischen verschiedenen T tigkeiten springen Bei der Arbeit mit einem Quelltexteditor kommt dazu noch die Notwendigkeit die verschiedenen HTML Tags in den Text einzuf gen und die HTML Datei immer wieder zu speichern und im Browser zu be trachten um zu kontrollieren ob die HTML Tags tats chlich den gew nschten Effekt haben Werden Texte zun chst von Hand oder mit Hilfe eines Textverarbeitungsprogramms geschrie ben wird der Wechsel zwischen den verschiedenen Eben
105. achte daran allerdings noch niemand Zur Sicherung des technischen Fort schritts gegen ber der sowjetischen Bedrohung wurde 1957 in den USA die ARPA Advan ced Research Projects Agency gegr ndet Anfang der 70er Jahre hatte sie ein dezentrales Com puternetzwerk entwickelt welches die Kommunikation auch f r den Fall eines Atombombenan griffs sicherstellen sollte Neben dem ARPANET entstanden im Lauf der Zeit eine Reihe kleine rer auf derselben Technologie basierender Netzwerke 1977 wurde ein Protokoll entwickelt das es erm glichte Daten zwischen verschiedenen Netzwerken auszutauschen Das Internet war geboren Schon bald zeigten Universit ten Interesse an der neuen Technologie und so entstanden in den fr hen 80er Jahren die ersten Forschungsnetzwerke Auf der Grundlage der technischen Platt form die das Internet bildete entwickelten sich in der folgenden Zeit eine ganze Reihe von kommunikativen Formaten wie E Mail das USENET und Chat Ins Bewusstsein der breiten ffentlichkeit r ckte das Internet jedoch erst mit der Entwicklung des World Wide Web im Jahre 1991 Dieses erm glichte es Dokumente mit immer mehr multimedialen Eigenschaften auszustatten Im folgenden Jahrzehnt trat das World Wide Web seinen Siegeszug um die Welt an W hrend in der Fr hzeit des Internets jeweils spezielle Programme genutzt wurden um auf die verschiedenen kommunikativen Formate zuzugreifen ist dies inzwischen alles mit dem Browser m glich eine
106. anizern um kurze Vorstruktu rierungen welche die wichtigsten Textinhalte in einer dem Leser vertrauten Ausdrucksweise und in orientierender Form darstellen und dadurch die Einordnung von neuen Inhalten in die bereits vorhandene kognitive Struktur des Rezipienten unterst tzen Bei Advanced Organizern f r Websites kommt zu dieser inhaltlichen Komponente eine struktu relle Komponente hinzu Aufgabe des Advanced Organizers ist es hier nicht nur den Rezipien ten auf die Integration von Inhalten in seine kognitive Struktur vorzubereiten sondern auch ihm Hinweise darauf zu geben welche Beziehung zwischen der Struktur der auf einer Website dar gebotenen Inhalte und dem Aufbau der Website besteht In Druckformaten werden Advanced Organizer wie der Name schon sagt dem eigentlichen Text voran gestellt Wo aber sollen sie auf Websites stehen bei denen es auf Grund ihrer Non bzw Multilinearit t ein klar definiertes Vorne oder Hinten nicht gibt Auch wenn die Knoten einer Website nicht in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen sind besitzen doch die meisten Websites einen Knoten der als Einstiegs oder Startseite konzipiert ist Eine solche Einstiegssei te ist normalerweise von jedem Punkt der Website aus zu erreichen und bietet sich geradezu an die wichtigsten Inhalte der Website in abstrakterer und allgemeinerer Form darzustellen als dies in den einzelnen Knoten geschieht und gleichzeitig Hinweise auf die Verortung dieser Inhalte in der Websitest
107. ann sie schlie lich ruhigen Gewissens ins Netz gestellt werden was aber keineswegs das Ende des Evaluationsprozesses bedeutet In der nun folgenden Zeit m ssen zum einen die direkten R ckmeldungen der Nutzer ber E Mail Foren G steb cher etc und zum anderen die Websitestatistiken ausgewertet werden An Hand der direkten R ckmeldungen l sst sich erkennen in wie weit die Website von der Zielgruppe angenommen wird Mit Hilfe der Websitestatistiken hingegen l sst sich erheben wie viele Besucher wann wie lange welche Webseite besuchten woher sie kamen wohin sie gingen und welchen Browser sie dabei verwendeten Sollte dabei z B vom Betreiber eines Webshops fest gestellt werden dass innerhalb der letzten Woche von hundert Nutzern Waren in den Waren korb gelegt worden sind aber nur f nfzehn Nutzer den Bestellvorgang abgeschlossen haben dann ist dies vermutlich ein Hinweis darauf dass das verwendete Bestellformular dringend einer berarbeitung bedarf Nachdem die Website bei den einschl gigen Suchmaschinen und Katalogen angemeldet wurde und einige Wochen im Netz stand k nnen die Informationen dar ber wie viele Nutzer auf den einzelnen Seiten einer Website landen und woher sie kommen auch dazu verwendet werden zu berpr fen wie gut eine Website mit anderen Seiten vernetzt ist Gleichzeitig ist der Einsatz sogenannter Ranking Tools sinnvoll die in Abh ngigkeit von verschiedenen Suchbegriffen testen an welcher Stelle der Treffer
108. annehmen dass es auch f r die Navigation im World Wide Web hilfreich ist m g lichst viele verschiedene Navigationshilfen zur Verf gung zu haben und das wird von einigen Autoren auch empfohlen Allerdings gibt es empirische Untersuchungen die darauf hinweisen dass es bei der Kombination verschiedener Orientierungshilfen auch zu Interferenzen kommen kann die den Aufbau eines mentalen Modells des Hypertextes durch den Rezipienten behin dern Dies scheint vor allem dann der Fall zu sein wenn inhaltsorientierte Hilfen wie Indizes und strukturorientierte Hilfen wie Sitemaps miteinander kombiniert werden Au erdem f gen eine Vielzahl von Navigationshilfen den vielen Entscheidungen die ein Leser beim Navigieren durch einen Hypertext treffen muss noch weitere hinzu Andererseits haben Rezipienten von Hypertexten ganz unterschiedliche Ziele und Strategien mit denen sie an einen Hypertext he rangehen so dass sowohl das Angebot inhaltsorientierter als auch strukturorientierter Hilfen notwendig erscheint Wie diese Hilfsmittel so kombiniert werden k nnen dass sie sich nicht gegenseitig st ren sondern erg nzen ist eine der offenen Fragen der Hypertextforschung berblickshilfen Kontextualisierungs Retrospektive Hilfen Wegweisende Hilfen hilfen Wie ist die Website als Wo innerhalb der Websi Woher komme ich bzw Wohin muss ich gehen Ganzes aufgebaut te befinde ich mich wo war ich schon um meinem Leseziel momentan n her zu
109. anziger und drei iger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts die elektronische Massenkommunikation Zun chst ganz unabh ngig von diesen kommunikativen Entwicklungen die rasch den Massen markt eroberten entwickelten sich Computer lange Zeit in fast verborgenen Nischen Die un handlichen Maschinen fanden sich vor allem in wissenschaftlichen Institutionen sp ter in mili t rischen Einrichtungen und bei einigen wenigen Firmen Die Kommunikation zwischen Ich m chte hier besonders verweisen auf Hafner u Lyon 1997 Berners Lee 1999 und Gillies u Caillia 2002 Eine gute Zusammenfassung findet sich in Runkehl Schlobinski und Siever 1998 S 9 23 Eine ausgezeichnete Onlinequelle zum Thema bietet Hobbes Internet Timeline vgl Gaebert 1974 S 217ff und Onlinequellen Varney Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 15 Mensch und Computer war anfangs ein m hsames und langwieriges Unterfangen und die Ver bindung verschiedener Computer zu Netzwerken konnte sich zun chst kaum jemand vorstel len E Mail Mailinglisten und Newsgroups Im Rahmen eines Forschungsprojektes der ARPA einer US Einrichtung die den Auftrag hatte milit risch verwertbare Grundlagenforschung zu betreiben wurden 1965 das erste Mal zwei Computer direkt miteinander verbunden Bei den Netzwerkexperimenten die in den n chsten Jahren folgten ging es vor allem um den Zugriff auf entfernte Gro rechner und um die bertra gung von Dateien mit H
110. apierform bietet ihm dabei eine Vielzahl von M glich keiten Er kann den Texttr ger bewegen das hei t so positionieren dass seine Arbeits oder Rezeptionssituation dadurch m glichst bequem wird Ein Buch erzwingt keine bestimmte Sitz haltung oder Blickrichtung sondern passt sich Blick und Haltung des Lesers an Beweglichkeit bedeutet aber auch Der Leser kann Texte auf Papiertr gern mit sich nehmen unterwegs lesen anderen etwas darin zeigen und sie in ganz verschiedenen Situationen rezipieren allein im 176 Grafik aus Onlinequellen Bernard Developing Schemas for the Location of Common Web Objects 177 Grafik aus Onlinequellen Bernard Developing Schemas for the Location of Common Web Objects 178 vgl Onlinequellen Bernard Examining User Expectations for the Location of Common E Commerce Web Objects 17 Grafik aus Onlinequellen Bernard Examining User Expectations for the Location of Common E Commerce Web Objects Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 55 Studierzimmer in einem Seminar zusammen mit anderen im Zug im Bett im Schwimmbad und wird dabei jeweils ganz eigene Rezeptionserfahrungen machen Dar ber hinaus ist es bei Papiertexten m glich Worte und Passagen im Verlauf der Rezeption anzustreichen und Anmer kungen am Seitenrand zu notieren Auch die M glichkeit wichtige Stellen mit B roklammern Selbstklebezetteln den eigenen Fingern oder anderen Lesezeichen zu markieren stellt eine wichtige
111. archie der Website Informationen hinzugef gt werden m ssen um die Koh renzbildung auf globaler Ebene zu gew hrleisten Noch kritischer sind nderungen an der Struktur einer Website nachdem diese bereits ver ffentlicht wurde Mit nderungen an der Struktur ndern sich h ufig auch die URIs von Knoten was bedeutet das Links von anderen Websites die auf nun nicht mehr existierende Knoten zeigen jetzt eventuell ins Leere laufen und zu Fehlermeldungen f hren was bei Rezipienten sicherlich keinen positi ven Eindruck hinterl sst Carol Adams und Jim Kleiss von den Ergosoft Laboratories dr cken die Problematik bildhaft aus Problems with a product s information architecture are especially serious because they are generally difficult to fix after code development is well underway A good analogy is that the information architecture provides the same sort of floor plan for a website that an architect s blueprint provides for a house It is easy to change the blueprint before construction begins but moving the kitchen from one side of the house to the other after the plumbing has been put in or deciding to add a second story after the first story has been Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 117 framed are generally not economically feasible changes for the home builder Similarly signifi cant changes to a website s information architecture late in the development cycle are generally not economically feasible f
112. assenmedium setzte die ab 1988 verf gbare Technik des IRC Inter Relay Chats Damit wurde wieder ein stark auf die individuelle Kommunikation zugeschnittenes Element in den Reigen der kommunikativen Formate im Internet eingef gt Beim Chat k nnen sich die Teilnehmer in virtuelle R ume bege ben Jeder Gespr chsteilnehmer kann per Tastatur Gespr chsbeitr ge eintippen und abschicken Die Gespr chsbeitr ge aller Teilnehmer werden fortlaufend auf dem Bildschirm dargestellt wodurch etwas entsteht was einem geschriebenen Gespr ch hnelt Durch die Geschwindigkeit mit der ein Chat abl uft haben sich zahlreiche sprachliche Kurz und Sonderformen herausge bildet dazu geh ren unter anderem Abk rzungen Emotikons lautmalerische Elemente und in Asterixen gesetzte Verbst mme wie freu oder heul die in der Regel ber die eigene Be vgl Onlinequellen Hobbes Internet Timeline Den besten Eindruck von der Kommunikation in einem MUD erh lt man wenn man sich selbst in eines hinein wagt Ich empfehle hierzu das an der Universit t Stuttgart entwickelte MUD Unitopia Zugang erh lt man ber die Internetseite http unitopia uni stuttgart de Dort findet man auch viele weiterf hrende Informationen zum Thema MUDs Onlinequellen Tr gerkreis Unitopia e V vgl Runkehl Schlobinski und Siever 1998 S 117ff und Onlinequellen Hobbes Internet Timeline Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 17 findlich
113. ate University wurde festgestellt dass die Nutzer beim Zugriff auf Artikel einer Zeitung Links die von Abstracts begleitet waren blo en Links gegen ber den Vorzug gaben vgl Onlinequellen Baker Bernard und Riley Reading Online News 72 J rg Dieter In vielen F llen ist es f r den Rezipienten hilfreich wenn er aus der Linkgestaltung ersehen kann in welcher Beziehung das Linkziel zum Ausgangspunkt steht Durch eine entsprechende sprachliche Gestaltung des Links ist das oft relativ einfach m glich Nat rlich k nnen Links nicht immer alle diese Informationen auf einmal enthalten sie w rden sonst so komplex und un bersichtlich dass sie die Rezeption des Ausgangstextes st ren w r den Das ist aber auch gar nicht notwendig Je nach Art des Ausgangsdokuments und des Links ergeben sich in der Regel einige Linkeigenschaften aus dem Kontext so dass nur eine kleine Auswahl markiert werden muss um den Rezipienten Orientierung zu geben Neben der Linkgestaltung ist die Verwendung sinnvoller Dokumenten und Dateinamen ein wichtiges Mittel zur Erzeugung von Koh sion auf globaler Ebene Der Dokumentenname des aktuellen Dokumentes wird je nach Browser an der oberen oder unteren Fensterkante ange zeigt Dieser Name kann bei der Erstellung des Dokumentes frei gew hlt werden Enth lt er sowohl Informationen ber die Website zu der das Dokument geh rt als auch ber die Funktion bzw den Inhalt des Dokuments selbst stellt er eine wich
114. atie notwendig Besonders in Fachtexten wird f r das Textverst ndnis oft so viel Vorwissen vorausgesetzt dass der Kreis der Rezipienten dadurch stark eingegrenzt wird Mitunter handelt es sich bei dem Wissen das zum Textverst ndnis notwendig ist auch um ein Wissen ber Textformate Wenn Peter wegen des umstrittenen Hauseingangs ans Bauamt schreibt Liebe Freunde Das k nnt ihr doch mit mir nicht machen l sst sich aus dem Wissen ber die Konventionen f r formelle Briefe im Deutschen schlie en dass Peter entweder nicht wei welche Konventionen hier gelten die Mitarbeiter des Bauamtes gut kennt oder bewusst provozieren m chte Wenn in einem Text das Wissen ber andere Texte zum Aufbau eines sinnvollen Textverst nd nisses beitr gt spricht man auch von intertextuellen Bez gen Findet sich in einem Text z B der Satz Als Peter die Orkf hrte in seinem Garten entdeckte lief ihm ein kalter Schauer ber den R cken so wird damit ein Bezug hergestellt zu Tolkiens Herr der Ringe und der davon inspirierten Fantasyliteratur Zumindest eine periphere Kenntnis dieser Literatur ist notwendig um zu verstehen warum die Orkf hrte Peter erschauern l sst Au erdem l sst das Auftreten Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 45 dieses Satzes in einem Text vermuten dass der Autor des Textes ihn dem Genre der Fantasylite ratur zugeschlagen wissen m chte und auch der Rest des Textes in diesem Sinne
115. ationszentrale werden soll Aber auch andere technische Ger te werden in zuneh mendem Ma e mit dem World Wide Web verbunden So wird es z B m glich sein auf dem Weg von der Arbeit nach Hause die Kaffeemaschine zu starten oder sich ein Vollbad einlaufen zu lassen In ihrem Funktionsumfang erweiterte Handys mit denen es m glich ist den ganzen Funktionsumfang des World Wide Web zu nutzen werden bei dieser Entwicklung eine Schl s selrolle spielen Half das World Wide Web bislang vor allem die r umlichen und zeitlichen Grenzen menschlicher Kommunikation zu berwinden so wird es in Zukunft verst rkt zu einer 123 Berners Lee 1999 S 230 124 Aktuelle Studien z B die ACTA 2002 des Allensbach Instituts weisen in diese Richtung Vgl Onlinequellen Institut f r Demoskopie Allensbach 125 vgl Berners Lee 1999 S 229ff 126 vgl Berners Lee 1999 S 232f 127 vgl Onlinequellen Berners Lee Hendler u Lassila 40 J rg Dieter Ausweitung der Mobilit t und der Handlungsf higkeit f hren da sich fast alles von jedem beliebigen Ort der Welt aus erledigen lassen wird Nat rlich wird dies alles nicht umsonst zu haben sein Bereits heute beanspruchen die Kosten f r elektronische Kommunikationsmittel einen immer gr eren Anteil am Budget vieler Haus halte Auf der anderen Seite bieten elektronische Kommunikations und Hilfsmittel in zuneh menden Ma e Unterst tzung und Annehmlichkeiten f r die bislang ein Butler oder ein Pr
116. ats chlich entlastet sind ist es notwendig dass sie in der Lage sind den Prozess des Sammelns und Strukturierens von Ideen separat durchzuf h 35 vgl Bereiter 1980 S 87 3 Bereiter 1980 S 86 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 159 ren Dazu m ssen sie die geeigneten Methoden wie Brainstorming Mindmapping und Cluste ring kennen und selbstst ndig anwenden k nnen Da diese bewusste Auslagerung einzelner Aspekte des Schreibvorganges wieder den Blick auf den Schreibprozess als Ganzes erfordert ben tigen die Sch ler hierf r Kompetenzen die dem Stadium des reflektierten Schreibens zu zuordnen sind Erstellung der Websitestruktur F r die Gestaltung von Websites reicht eine Strukturierung der Ideen nach inhaltlichen Aspekten nicht aus Es muss zus tzlich entschieden werden wie die Inhalte auf die einzelnen Knoten einer Website verteilt werden sollen Hierzu ist es notwendig dass die Sch ler ihre inhaltliche Strukturierung vor dem Hintergrund ihres Wissens ber den Einfluss der Multilinearit t auf das Lesen im Websiteformat weiter bearbeiten Um dies zu bewerkstelligen ben tigen sie geeignete Methoden Im vorigen Kapitel wurden mit der con cept analysis und dem mental modelling zwei Methoden angef hrt um dies zu bewerkstelli gen die jedoch beide f r eine verbindliche Einf hrung im Schulunterricht zu komplex sind Die Sch ler m ssen aber dazu in der Lage sein ihre Ideen mit Hilfe eine
117. aufsteigend von der Buchstaben Wort ber die Satz bis zur Textebene dann scheint sich das Lesen in den verschiedenen Printformaten und im World Wide Web zun chst sehr zu hneln Auch beim Lesen von Hypertexten im World Wide Web m ssen Buchstaben und Worte identifiziert und ihre Bedeutung erfasst werden m ssen auf Satzebene syntaktische und semantische Beziehungen zwischen Wortfolgen hergestellt und die S tze mit Hilfe der vorhandenen Koh sionsmittel und unter R ckgriff auf das Weltwissen des Lesers zu koh renten Strukturen zusammengef gt werden Lediglich die in den Hypertext eingebetteten Verweise und einige multimediale Spielereien kommen als zus tzliche den Leseprozess beein flussende Elemente hinzu Allerdings ist inzwischen nachgewiesen dass die Prozesse auf Wort Satz und Textebene nicht nacheinander sondern parallel ablaufen Dies hat zur Folge dass die in den Hypertext eingebet teten Verweise das Arrangement von Bild und Text auf der Lesefl che und die besondere Lese situation am Computer den Leseprozess weit st rker beeinflussen als es auf den ersten Blick scheinen mag Eine ganze Reihe von Faktoren unterscheidet das Lesen im Format des World Wide Web vom Lesen in den verschiedenen Printformaten der institutionelle Rahmen der konventionalisierte Aufbau von Papiertexten im Vergleich zu Texten im Netz die Lesesituation die Multimedialit t von Hypertextdokumenten im World Wide Web die Multilinearit t von Hyp
118. b cher und Webserverstatistiken erhalten bekommen sie dar ber hinaus einen besonderen Anreiz dazu ihren Texten immer wieder als Leser gegen berzutreten und sie kontinuierlich zu berarbeiten wodurch Kompetenzen im Bereich des reflektierten Schreibens vertieft werden k nnen Dazu tr gt auch die Komplexit t des Schreibens im Websiteformat bei Um diese Komplexit t zu reduzieren sind eine sorgf ltige Planung und der Einsatz geeigneter Methoden notwendig wodurch die Aufmerksamkeit der Sch ler immer wieder auf den Schreib prozess als Ganzes und seine einzelnen Aspekte gelenkt wird Zusammenfassend l sst sich sagen dass die Gestaltung von Websites einen funktional orientier ten Schreibunterricht sehr gut erg nzt und insbesondere in der Sekundarstufe dazu beitragen kann eines der Hauptprobleme dieses Ansatzes zu lindern das Schaffen einer ausreichenden Zahl realer Schreibanl sse W hrend ein funktional orientierter Schreibunterricht die zur Gestaltung von Websites notwen digen Kompetenzen sehr gut vorbereitet haben Sch ler die einen textsortenorientierten Schreibunterricht genossen haben besonders auf dem Gebiet des kommunikativen Schreibens tendenziell Schw chen da sie das Formulieren von und das Orientieren an themen und leserbe zogenen Schreibzielen weniger ge bt haben Die Arbeit an der Gestaltung von Websites kann helfen Defizite der Sch ler in diesem Bereich auszugleichen weil die entsprechenden prim ren Schreibkompeten
119. bei stattfindende kognitive Entlastung wird sich aber sicherlich positiv auf die Qualit t einer Website auswirken Eine Alternative zur Erstellung einer Website durch eine einzelne Person stellt eine gut ausge reifte Arbeitsteilung dar Wichtig ist dabei dass die Kompetenzen und Pflichten klar festgelegt werden Bei der Erstellung von Printprodukten k nnen sehr viele Arbeitsschritte hintereinander ausgef hrt werden Ein Autor erstellt ein Manuskript und gibt es an den Lektor weiter Der Lektor bearbeitet das Manuskript in R cksprache mit dem Autor Das fertige Manuskript geht weiter an einen Mediengestalter der eventuell unter Heranziehung weiterer Spezialisten f r die Einbandgestaltung die Druckvorlage f r das Buch erstellt Wenn das Buch in Druck geht haben Marketingspezialisten bereits damit begonnen f r seine Bekanntheit zu sorgen Wichtig in diesem Prozess ist vor allem dass das Produkt von jedem Spezialist ordentlich bearbeitet und p nktlich an den n chsten Spezialisten weitergegeben wird Die verschiedenen T tigkeiten die bei der Gestaltung von Websites anfallen k nnen jedoch nicht in dieser Weise hintereinander ausgef hrt werden weil sie viel st rker miteinander verwoben sind Die hier notwendige Ar beitsteilung l sst sich eher mit der Arbeitsteilung beim Bau eines Hauses vergleichen wo Ar chitekten Bauingenieure und die verschiedenen Handwerker bis zur Fertigstellung des Hauses eng zusammenarbeiten m ssen Aus diesem
120. beitung berblick ber die Evaluation und berarbeitung von Websites Diese M glichkeit zur st ndigen berarbeitung von Texten im ffentlichen Raum hat aber auch ihre Nachteile So verschwindet der Text als fertiges Produkt immer mehr im steten Wandel des Vorl ufigen Auflagen die der Entwicklung von B chern eine klare Struktur geben oder Text versionen und fassungen wie sie die Editionswissenschaft dokumentiert lassen sich praktisch nicht mehr ausmachen Das bedeutet dass der statische Bezug auf Websites mittels Zitat und Quellenangabe nur unter erschwerten Bedingungen m glich ist Zum Fundort eines Zitats muss hier stets auch die genaue Fundzeit angegeben werden weil jedes Dokument im World Wide Web vom einen auf den anderen Moment ver ndert oder ganz entfernt werden kann Und selbst das ist unbefriedigend l sst sich doch im Nachhinein au er mit Hilfe dokumentierender Ausdrucke kaum noch nachweisen dass ein bestimmtes Zitat wirklich zu einer bestimmten Zeit auf einer bestimmten Website zu finden war Ted Nelson der Entwickler des Hypertextsystems Xanadu sah diese Schwierigkeiten voraus und plante f r Xanadu ein System das die im berarbeitungsprozess entstehenden Versionen eines Dokumentes automatisch verwalten und parallel abrufbar halten sollte Aus den im Abschnitt Hypertext die strukturelle Grundlage des World Wide Web dieser Arbeit genannten Gr nden setzte sich aber Tim Berners Lees Konzeption de
121. ben 110 vgl das Kapitel Die Geschichte des World Wide Web dieser Arbeit l Ein Beispiel daf r dass es auch anders geht ist die freie Enzyklop die Wikipedia deren deutschsprachige Version inzwischen auf die beachtliche Zahl von 157640 Artikeln angewachsen ist Diese Artikel k nnen von den Nutzern nicht nur gelesen werden Es k nnen auch jederzeit neue Artikel hinzugef gt oder bestehende Artikel ver ndert werden Das Prinzip der Selbstkontrolle der Benutzer untereinander scheint dabei gut zu funktionieren wie sich an der ausgezeichneten Qualit t der meisten Artikel ablesen l sst Die St rken des Websiteformats werden bei einem Projekt wie Wikipedia noch besser ausgenutzt als bei Websites die nur den Lesezugriff erlauben vgl Onlinequellen Wikipedia Die freie Enzyklop die 36 J rg Dieter Obwohl das Websiteformat keine Dialoge mit Personen sondern nur mit Texten und anderen vorgefertigten Zeichenanh ufungen erm glicht neigen Menschen die mit Hilfe des Computers kommunikative Handlungen ausf hren auf Grund der Komplexit t seiner Reaktionen dazu ihn als einen Dialogpartner zu sehen ein Eindruck der durch die enge Verkn pfung von Websi tes mit wirklich dialogischen Kommunikationsformen wie E Mail und G steb cher noch ver st rkt wird In diesem Zusammenhang kann es durchaus sinnvoll sein die Interaktion zwischen Mensch und World Wide Web mit Mitteln der Gespr chsanalyse zu untersuchen Ich m c
122. ber auch andere Farben verwendet Bei Links die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes bereits besucht wurden wird die Unterstrei chung vom Browser oft in einer anderen Farbe g ngig sind hier rot und violett dargestellt Nicht alle Siteersteller halten sich jedoch an die Konventionen zur Gestaltung von Textlinks so dass sich in manchen Webdokumenten sowohl Textlinks finden die auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar sind als auch Textpassagen die wie Links aussehen aber keine sind l vgl Berners Lee 1999 S 137ff Gillies u Cailla 2002 S 286ff und Onlinequellen Wilson vgl Onlinequellen Webhits Unter dem Men punkt Galerie in Onlinequellen Wirth finden sich eine ganze Reihe von Beispielen f r nicht eindeutig gekennzeichnete Links 28 J rg Dieter Dies erschwert die Navigation in einem Hypertextdokument ungemein Dem Rezipienten bleibt nur die M glichkeit die zweifelhaften Passagen probeweise mit der Maus zu berfahren Han delt es sich um einen Link so ndert der Mauszeiger bei den meisten Systemen seine Erschei nung von einem Pfeil zu einer Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger Bei grafischen Links kann es sich um Icons Grafiken oder Ausschnitte aus Grafiken handeln Sogenannte Schaltfl chen stellen oft eine Kombination aus Grafik und Text dar Es sind kleine Grafiken die oft einem Schalter oder einem Knopf nachempfunden sind und die Texte enthalten k nnen die ihre Funktion kennzei
123. beschreiben zu analysieren in Bezug auf ihre Lesbarkeit zu bewerten und schlie lich zu optimieren Bisher sind in das Analyseraster allerdings lediglich die Aspekte eingeflossen die mit dem Leseprozess zu tun haben F r eine umfassende Analyse von Websites m ssen auch Faktoren ber cksichtigt werden die mit dem Schreibprozess zu tun haben der im folgenden Kapitel ausf hrlich er rtert wird 253 Eine f r den Einsatz in der Schule optimierte Checkliste die auf diesem Analyseraster beruht findet sich in Anhang A 86 J rg Dieter Webrhetorik Schreiben ist mehr als die blo e Aufzeichnung gesprochener Sprache Schriftliche Kommunika tion unterscheidet sich in wesentlichen ganz grunds tzlichen Merkmalen von m ndlicher Kommunikation Einige der Merkmale der geschriebenen Sprache haben sich dabei erst im Lauf der Schriftgeschichte herausgebildet Andere h ngen vom u eren Format ab in dem ein Text vorliegt In hnlicher Weise in der das Lesen von Texten von ihrer Materialit t beeinflusst wird beeinflusst das verwendete Schreibmaterial und werkzeug auch den Vorgang des Schreibens Mit einem Mei el in Stein schreibt man anders als mit Pinsel Feder oder Stift auf Papier Das Schreiben mit einer Schreibmaschine unterscheidet sich vom Schreiben mit der Hand Auch aus der Einf hrung der Textverarbeitung ergaben sich zahlreiche neue M glichkeiten aber auch Probleme f r die Produzenten von Texten Das Schreiben im Webs
124. bildertes Radio oder Heimkino usw hnliches lie sich in den letzten Jahren auch an der Entwicklung des World Wide Web verfolgen Nachdem lange Zeit Druckformate wie Brosch ren Zeitungs und Zeitschriftenarti kel ja selbst komplette B cher fast eins zu eins in das World Wide Web bertragen wurden In welcher Form sich diese Zusammengeh rigkeit ausdr cken kann wird im Laufe dieser Arbeit noch ausf hrlich er rtert Der Begriff des Formats wird im Verlauf der Einleitung noch ausf hrlich erl utert Holly 1997 S 8 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 3 was immer noch h ufig geschieht bilden sich inzwischen nach und nach Gestaltungsweisen heraus die versuchen die besonderen M glichkeiten die das World Wide Web bietet zu be r cksichtigen Die Ver nderung von Sprache die dabei stattfindet und die zur Zeit im World Wide Web live beobachtet werden kann macht es f r sprachwissenschaftliche Untersuchungen sehr interessant Bisherige Auseinandersetzung mit dem Thema Im Vorwort des 1998 erschienen Bandes Sprache und Kommunikation im Internet hei t es Bisher liegen nur vereinzelt systematische Analysen zur Sprache und Kommunikation im Internet vor Die meisten der bisherigen und durchaus nicht zahlreichen Publikationen gehen von empirisch ungepr ften Hypothesen aus und kommen folglich zu fraglichen Generalisierun gen Seit dieser Zeit sind im deutschsprachigen Raum zahlreic
125. cher B cher Elemente die dem Leser zeigen wie eine Seite als Ganzes aufgebaut ist werden berblicks hilfen genannt Eine wichtige M glichkeit um dem Leser einen berblick zu geben ist eine sinnvolle Gestaltung der Navigationselemente Diese sollten innerhalb der Website einen Fix punkt bilden d h in jedem Knoten an derselben Stelle zu finden sein Dar ber hinaus ist es sinnvoll sie an der Stelle zu verorten an der sie der Rezipient auf Grund der sich langsam her ausbildenden Konventionen am ehesten erwartet Ist die Seite hierarchisch aufgebaut so sollte die prim re Navigationsleiste die erste Hierarchieebene widerspiegeln Befindet man sich auf Knoten dieser ersten Hierarchieebene kann zus tzlich eine zweite anders gestaltete Navigati onsleiste eingeblendet werden die den Rezipienten erkennen l sst welche Unterknoten der aktuelle Knoten besitzt Auf diese Weise kann sich der Rezipient relativ schnell ein Bild vom Aufbau einer Website machen Dieser Prozess kann unterst tzt werden indem Navigationselemente und Seitengestaltung Ana logien zu Strukturen enthalten die dem Rezipienten bekannt sind So kann eine Seite z B einem Karteikasten nachempfunden sein und die Navigationselemente k nnen wie die Reiter auf dem Karteikasten gestaltet werden Eine weitere wichtige berblickshilfe stellen die sogenannten Sitemaps dar die auf immer mehr Websites zu finden sind Sie erf llen f r eine Website eine ganz hn
126. cher Verlag 1997 S 131 158 Schmitz Ulrich Stets heikle Koh renz in Text Bild Gef gen Sinnsuche auf Papier und Sinn konstruktion am Computer In Hess L ttich E W B Hg Medien Texte und Maschinen Angewandte Mediensemiotik Opladen und Wiesbaden Westdeutscher Verlag 2001 S 141 165 Sch n Erich Geschichte des Lesens In Franzmann Bodo u a Hg Handbuch Lesen Balt mannsweiler Schneider 2001 S 1 58 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 179 Sch tte Wilfried Sprache und Kommunikationsformen in Newsgroups und Mailinglisten In Kallmeyer Werner Hg Sprache und neue Medien Berlin und New York de Gruyter 2000 S 142 178 Siegel David Web Site Design Killer Web Sites der 3 Generation Frankfurt a M Zweitau sendeins 1999 Siegel David Das Geheimnis erfolgreicher Web Sites Frankfurt a M Zweitausendeins 1999b Stiebner Erhardt D Bruckmann s Handbuch der Schrift M nchen Bruckmann 1985 Storrer Angelika Vom Text zum Hypertext Die Produktion von Hypertexten auf der Basis traditioneller wissenschaftlicher Texte In Knorr Dagmar und Jakobs Eva Maria Hg Text produktion in elektronischer Umgebung Frankfurt a M Peter Lang 1997 S 122 139 Storrer Angelika Koh renz in Text und Hypertext In Lobin Henning Hg Text im digitalen Medium Opladen und Wiesbaden Westdeutscher Verlag 1999 S 33 66 Str h Christian Die eigene Homepage M nchen S
127. chnen Wird JavaScript oder Java eingesetzt so lassen sich sogenannte Rollovereffekte erzielen das bedeutet dass ein grafischer Link sich beim berfah ren farblich oder von der Gestaltung her ver ndert Grafische Links werden oft in Form von Imagemaps realisiert Innerhalb einer gro en Grafik werden verschiedene Teile als Links markiert Besitzt die daf r verwendete Grafik einen geeig neten symbolischen oder metaphorischen Gehalt k nnen auf diese Weise reizvolle Navigations systeme entwickelt werden Beispielsweise k nnten bei einer Website die sich mit dem Thema Gesundheit besch ftigt die einzelnen K rperteile eines Menschen auf diese Weise verlinkt sein Klickt man auf das Auge erh lt man Informationen zu Augenkrankheiten klickt man aufs Ohr zu Krankheiten des Ohrs etc Oft werden mehrere Textlinks oder Schaltfl chen zu Navigationsleisten zusammengefasst Sie befinden sich in der Regel an einem der Bildschirmr nder besonders h ufig am oberen oder linken Bildschirmrand Innerhalb einer Website sind diese Navigationsleisten oft in jedem Do kument gleich w hrend sich der restliche Inhalt der Dokumente ver ndert Auf diese Weise k nnen Navigationsleisten Fixpunkte bilden die es dem Rezipienten erlauben durch eine Web site zu navigieren ohne die bersicht zu verlieren Links lassen sich nicht nur nach ihrer Erscheinungsform sondern auch nach ihrem Ziel diffe renzieren Zun chst gibt es Links die auf HTML Dokumente zei
128. chr ckseite 383 Nielsen 2000 S 14f Hervorhebungen dort 384 Nielsen 2000 S 11 385 Nielsen 2000 Klappentext 146 J rg Dieter Begriff des Look and Feel beschrieben habe wird von den Anh ngern des Usability Ansatzes vernachl ssigt und allenfalls als Mittel zum Zweck akzeptiert Mit diesem Buch wollen wir Ihnen Grundlagen des Web Designs vermitteln damit Sie Ihre Online Inhalte so klar und an schaulich wie m glich darstellen Dabei verstehen wir Design lediglich als Instrument nicht als Ziel All diese Hilfen dienen nur einem Zweck Ihren Lesern das Anliegen das Sie mit Ihrer Site verbinden deutlich zu machen Ganz anders die Vertreter des k nstlerischen Ansatzes Viele Designer haben Erfahrung im Bereich TV oder mit CD ROMs mit Bewegung und zeit gesteuerten Ereignissen Sie wollen Online Galerien Freizeitparks Film Sites TV Kan le Underground Magazine oder Gemeindezentren erstellen Web Sites die um die Aufmerksam keit der Verbraucher k mpfen und so sch ne Erlebnisse vermitteln dass die Leute regelm ig zur ckkommen Effekte und frische Inhalte sind f r viele Sites wichtiger als eine berpr fbare strukturelle Auszeichnung Designer wissen dass Leute den Inhalt sofern dieser interessant ist unabh ngig von der Qualit t einer Seitenstruktur konsumieren Nur wenige Ratgeberautoren erkennen die Notwendigkeit die Kluft zwischen den beiden La gern zu berwinden Ein Internet Auftritt
129. ck sichtigt e Das globale Design sowie das Design der einzelnen Seiten muss entwickelt werden 0 Die zur Erstellung einer Website notwendigen Schritte werden hier der bersicht wegen zun chst als lineare Abfolge von Stufen dargestellt Der Zusammenhang zwischen den einzelnen Arbeitsschritten wird im Laufe der Arbeit noch diskutiert 98 J rg Dieter e Texte m ssen erstellt werden die Ziele potentielle Leser die Struktur des Inhalts und der Website ber cksichtigen und dar ber hinaus auf den verschiedenen Ebenen ein m glichst hohes Ma an Koh renz erzeugen Texte und multimediale Elemente m ssen in die Website integriert werden e Funktion und Wirkung der Website m ssen getestet und gegebenenfalls angepasst werden um ein Erreichen der intendierten Ziele zu gew hrleisten Sollen lediglich Texte f r eine bereits bestehende Website erstellt werden so sind nur die letzten drei Stufen notwendig Der Arbeitsaufwand ist hierbei viel geringer und der Schwerpunkt der Arbeit verlagert sich von der Planung hin zur Texterstellung Allerdings ist es auch bei der Erstellung von Texten f r eine bereits bestehende Website wichtig den Gesamtkontext zu be r cksichtigen Was das notwendige technische Wissen betrifft so sind f r das Erstellen von Texten f r eine bereits existierende Website viel geringere Kenntnisse notwendig als f r die Konzeption und Erstellung einer kompletten Website besonders wenn ein sogenanntes Content Manageme
130. ckt werden k nnten Bereits im ersten Kapitel dieser Arbeit wurde dargelegt dass Text das dominierende Element des Websiteformats ist Gut entwickelte Lese und Schreibkompetenzen spielen bei der Gestal tung von Websites daher eine entscheidende Rolle Wie aus den Kapiteln ber das Lesen und Schreiben im Websiteformat hervorgeht reicht das aber f r die Gestaltung von Websites nicht aus Es sind eine ganze Reihe weiterer Kompetenzen notwendig Um die Liste von Kompetenzen die zur Gestaltung von Websites notwendig sind nicht aus schlie lich von der in dieser Arbeit vorliegenden Analyse des Schreibens und Lesens im Websi teformat abh ngig zu machen sondern auf eine breitere Basis zu stellen werden im Folgenden einige Ratgeber zur Gestaltung von Websites daraufhin untersucht welche Kompetenzen darin vermittelt werden sollen Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 143 Kompetenzen in Ratgebern und Seminaren Betritt man einen Buchladen auf der Suche nach einem Ratgeber mit dessen Hilfe man das Gestalten von Websites erlernen kann so sieht man sich einem fast un berschaubaren Angebot gegen ber Besch ftigt man sich jedoch etwas eingehender mit den einzelnen Ratgebern so wird rasch deutlich dass sich diese vier Gruppen zuordnen lassen bei denen jeweils unter schiedliche Kompetenzbereiche im Vordergrund stehen Die erste Ratgebergruppe legt den Schwerpunkt auf Handlungskompetenz Die Ratgeber dieser Gruppe verspr
131. d Management Nr 36 2000 S 207 227 auch abrufbar unter http ist psu edu faculty_pages jjansen academic pubs ipm98 ipm98 pdf Keseling Gisbert Schreibprozess und Textstruktur Empirische Untersuchungen zur Produktion von Zusammenfassungen T bingen Niemeyer 1993 Klieme Eckhard u a Expertise zur Entwicklung nationaler Bindungsstandards Berlin Bundesministerium f r Bildung und Forschung 2003 Kluth Andreas Now you see it now you don t In The Economist A survey of information technology October 30th 2004 S 6 Knorr Dagmar und Jakobs Eva Maria Hg Textproduktion in elektronischer Umgebung Frankfurt a M Peter Lang 1997 Kubicek Herbert Offline in der Online Welt In Cover 4 2004 S 32 33 Kuhlen Rainer Hypertext Ein nicht lineares Medium zwischen Buch und Wissensbank Berlin u a Springer 1992 Leiter K hrer Ursula ber die Medienkompetenz zur Textkompetenz Schulisches Schreiben und die neuen Medien In Krumm Hans J rgen und Portmann Tselikas Paul R Textkompe tenz Neue Perspektiven f r das Lernen und Lehren Innsbruck u a Studienverlag 2002 S 177 196 Lieder Ralf und Filinski Peter WebDesign Power D sseldorf Sybex 2000 Linke Angelika u a Studienbuch Linguistik 3 unver nderte Auflage T bingen Niemeyer 1996 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 177 Lobin Henning Hg Text im digitalen Medium Opladen und Wiesbaden Westdeutsch
132. d dabei von Konventionen Moden und den verwendeten Schreibmaterialien beeinflusst wird Strukturelle Formate ben tigen um rezipierbar zu werden u ere oder technische Formate So kann derselbe Text in Stein gemei elt auf eine Papyrusrolle geschrieben in ein Buch gedruckt oder auf eine Diskette gespeichert werden Das technische Format ndert sich dabei jeweils w hrend das strukturelle gleich bleibt Obwohl das strukturelle Format eines Textes dasselbe bleibt ndert sich mit dem technischen Format seine kommunikative Wirkung und die Art wie er gelesen wird Der Einfluss des technischen Formats auf die Art und Weise in der ein Text gelesen wird l sst sich bereits am bergang von der in der griechischen und r mischen Antike blichen Papyrus rolle zum mittelalterlichen Pergamentkodex zeigen Eine Papyrusrolle war besonders bei nicht sehr umfangreichen Texten relativ klein und leicht Sie konnte problemlos auf Reisen mitge nommen und so fast berall rezipiert werden Zum Lesen ben tigte man jedoch in der Regel beide H nde um die Enden der Papyrusrolle festzuhalten und sie davon abzuhalten sich wieder zusammenzurollen Ein mittelalterlicher Pergamentkodex war hingegen gro und schwer Aus diesem Grund wurde er zumeist an einem Tisch oder Pult gelesen und selten von seinem Stand ort entfernt Allerdings hatte man beim Lesen die H nde frei konnte Notizen machen verschie dene Texte nebeneinander legen und vergleichen etc
133. d den neuesten technischen Finessen Bei dem vorliegenden Buch war es unser Ziel eine erprobte Auswahl der besten Programme Anleitungen Tipps und Tricks f r den Einsatz rund um das Design von Webseiten zusammenzustellen Zu diesem 375 Franke 2001 Buchr ckseite 376 Str h 1999 Buchr ckseite 377 Deutscher 2001 Buchr ckseite 378 Lieder u Filinski 2000 Buchr ckseite 37 M ller 1999 Buchr ckseite 380 Wimmeroth u Brochhagen 2001 S 7 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 145 Zweck besch ftigen sich die Ratgeber nicht nur mit den aktuellen HTML bzw XHTML Standards sondern auch mit Themen wie JavaScript Java verschiedenen Arten von Plugins der Aufbereitung von Grafiken und der Datenbankprogrammierung Oft wird dabei lediglich die Anwendung verschiedener Techniken erkl rt auf die kommunikative Funktion ihrer Anwen dung wird nur am Rande oder gar nicht eingegangen Es gibt jedoch auch Ratgeber die zu dieser Gruppe geh ren und die technischen Anwendungen in einen kommunikativen Kontext einbinden Dieses Buch widmet sich all denen die HTML tr umen Shockwave verg ttern und denen die Mailbox n her ist als der Briefkasten In insgesamt acht Kapiteln wird das Netz in all seinen Facetten dargestellt Im Vordergrund steht immer die Idee einer Web Applikation dann kommt der Nutzwert und schlie lich das besagt ja der Titel des Buches soll den Designern auf die Finger geschaut werde
134. damit der Autor wei welche Hinter grundinformationen er zur Verf gung stellen muss um den Lesern den Aufbau eines koh renten Textverst ndnisses zu erm glichen ohne sie zu langweilen oder zu berfordern Auch in diesem Fall bietet das Websiteformat eine M glichkeit an die dem Textproduzenten das Eingehen auf heterogene Zielgruppen erleichtert Hintergrundinformationen die ein Teil der Leser ben tigt um einen Text zu verstehen ber den ein anderer Teil der Leserschaft aber bereits verf gt k nnen mit Hilfe von Links ebenso ausgelagert werden wie weiterf hrende Informationen die nur f r einen Teil der Leserschaft von Interesse sind F r den Textproduzenten ist jedoch nicht nur interessant wie viel seine Leser bereits ber ein bestimmtes Thema wissen sondern auch wie dieses Wissen strukturiert ist denn wenn bei der Konzeption einer Website die Struktur ber cksichtigt wird die sich die Leser selbst von einem bestimmten Wissensgebiet machen so f llt es ihnen leichter ein kognitives Modell der Website aufzubauen und sich auf ihr zu orientie ren Welche Ziele haben die Mitglieder der Zielgruppe Ebenso wie der Textproduzent haben auch die Rezipienten von Websites Ziele die ihnen mehr oder weniger bewusst sind Dabei kann es sich um globale Ziele handeln wie unterhalten werden etwas Interessantes lesen etwas Neues erfahren oder um konkrete Ziele wie die Antwort auf eine bestimmte Frage finden ein be stimmtes Produkt m glichs
135. dem Benutzer in der Regel das Gef hl einen Dialog zu f hren Auf Webseiten wird der Nutzer oft direkt angespro chen und zu Handlungen aufgefordert Klicken Sie hier Mitunter werden die Besucher einer Website sogar begr t Willkommen auf meiner Homepage und verabschiedet Zudem rea gieren Webseiten auf die u erungen des Nutzers in Form von Mausklicks mit der Anzeige neuer Webseiten die vom Nutzer wiederum als u erungen interpretiert werden k nnen Dar ber hinaus scheinen Suchmaschinen Fragen zu beantworten und Eingaben in Formulare werden bem ngelt oder best tigt Diese Dialogizit t ist aber nur eine scheinbare Tats chlich ist das Websiteformat ebenso monologisch angelegt wie ein Lexikon mit Querverweisen Wie beim Verfolgen eines Schlagwortes in einem Lexikon f hrt das Anklicken eines Links auf einer Website oder das Eingeben eines Wortes in ein Formular oder eine Suchmaschine lediglich dazu dass eine vorher determinierte HTML Seite angezeigt wird oder Daten aus einer Daten bank abgerufen und auf dem Bildschirm dargestellt werden 108 vgl Onlinequellen The Internet Archive 10 Das hat zur Folge dass sich Inhalte die im World Wide Web ver ffentlicht werden praktisch nicht mehr zur cknehmen lassen Schon heute geh rt es zu den Standardchecks mancher Firmen bei der Einstellung von Mitarbeitern erst einmal zu schauen welche r hmlichen oder unr hmlichen Spuren diese im World Wide Web hinterlassen ha
136. den Ratgebern zur technischen und zur kommunikativen Gestaltung von Websites besteht Hinweise auf eine sich vermehrt durchsetzende arbeitsteilige Vorgehensweise diese zeichnet sich jedoch bislang auf dem Ratgebermarkt noch nicht in dem Umfang ab in dem sie im vorherigen Kapitel dieser Arbeit prognostiziert wurde Mit den verschiedenen Kompetenzen die sie vermitteln wenden sich die Ratgeber an verschie dene Zielgruppen e Die Ratgeber der ersten Gruppe wenden sich an Leser die sich rasch in die Funktionsweise eines WYSIWYG Editors einarbeiten und einfache Websites erstellen wollen die den im Ratgeber dargestellten Beispielen hnlich sind F r einen ersten Kontakt mit dem Schreiben im Websiteformat und das Erstellen kleiner privater und bedingt gesch ftlicher Websites ist 386 Lynch 1999 S 8 387 Siegel 1999 S 7f 388 Wirth 2002 S 14 389 Bla u Teufel 2003 3 Goldmann u Hoofacker 2001 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 147 das ausreichend bei gr eren und anspruchsvolleren Projekten sto en diese Ratgeber jedoch schnell an ihre Grenzen e Die Ratgeber der zweiten Gruppe vermitteln den Lesern auf unterschiedlichem Niveau tech nisches Wissen Die Kompetenzen die mit Hilfe dieser Ratgeber erworben werden k nnen sollten mit den Kompetenzen kombiniert werden welche die Ratgeber der dritten Gruppe vermitteln da sonst leicht technisch berfrachtete Websites entstehen die den kommunikati ven Pr
137. den mitunter zweifelhaften Wahrheitsgehalt von Inhalten im World Wide Web auf Grund fehlender institutioneller Kontrolle o die Gefahr auf pornografische gewaltverherrlichende und illegale Inhalte zu sto en o die Vorsicht die bei der Preisgabe pers nlicher Daten geboten ist e Die Sch ler kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen f r das Ver ffentlichen im World Wide Web e Die Sch ler kennen die wichtigsten Besonderheiten des Lesens im Websiteformat und k nnen auf dieser Grundlage Hinweise zur Gestaltung der unteren mittleren und globalen Koh renzebene ver stehen und bei der Umsetzung ihrer Websites ber cksichtigen Insbesondere wissen sie o wie der Monitor das Lesen im Websiteformat beeinflusst o dass Texte und Bilder sich gegenseitig verst rken und st ren k nnen o wie die multilineare Struktur das Lesen im Websiteformat beeinflusst Bildungsstandards f r den Bereich der kommunikativen Kompetenzen Mit der Beherrschung der hier beschriebenen Standards sind die Sch ler in der Lage in Verbin dung mit den Schreibkompetenzen Websites zu planen und in Verbindung mit den technischen Kompetenzen umzusetzen die den oben beschriebenen Zielen gerecht werden Sie haben zudem Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 157 allgemeine Grundkenntnisse in der Analyse kommunikativer Formate erworben die sich in auch bei der Entwicklung sekund rer Schreibkompetenzen f r andere Formate positiv auswirken k nnen Schr
138. denen der Rezipient ber mehrere Seiten scrollen muss 322 vg Wirth 2002 S 161f 323 Tabelle etwas umgestaltet bernommen aus Wirth 2002 S 163 112 J rg Dieter Im Abschnitt ber das Lesen im World Wide Web wurde als wesentlich herausgearbeitet dass Rezipienten in der Lage sind ein koh rentes Textverst ndnis aufzubauen dabei wurde die Koh renzbildung auf lokaler mittlerer und globaler Ebene unterschieden Bei der Verwendung kurzer Seiten wird die Koh renzbildung auf mittlerer Ebene insofern unterst tzt als alle Ele mente darunter auch der gesamte Text eines Knotens gleichzeitig am Bildschirm sichtbar sind was es den Rezipienten erleichtert diese Elemente in Beziehung zueinander zu setzen Aller dings werden bei der Verwendung kurzer Seiten oft auch Inhalte die eine enge Beziehung zueinander haben auf verschiedene Knoten verteilt wodurch Koh renzspr nge entstehen Da her ist es bei kurzen Seiten wichtig der Gestaltung der Navigation und vor allem der Linkgestal tung ein besonderes Augenmerk zu schenken um den Rezipienten bei der Koh renzbildung auf globaler Ebene zu unterst tzen Dabei ist wiederum die K rze der Knoten hilfreich da sie daf r sorgt dass der Rezipient alle zu anderen Knoten f hrenden Links einer Seite auf einmal berbli cken kann Dies kann ihm dabei helfen sich ein Bild von der Struktur der gesamten Website zu machen Durch die Verwendung langer Seiten k nnen dem Rezipienten zusammengeh
139. denen sie das World Wide Web aktiv als Kommunikationsmittel nutzen und am gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess_ teil nehmen k nnen e Die Sch ler erwerben grundlegende Kenntnisse ber die Gestaltung von Websites die es ihnen erm glichen sich weitere Kenntnisse selbstst ndig anzueignen wenn sie diese z B aus beruflichen Gr nden ben tigen Im Folgenden wird er rtert welche Kompetenzen die Sch ler zur Gestaltung von Websites ben tigen und welche Mindestanforderungen dabei an sie gestellt werden m ssen um die ange f hrten Bildungsziele zu erreichen Kompetenzen f r das Erstellen von Websites Ein Erstkl ssler kann weist man ihn in einen einfachen WYSIWYCG Editor ein mit rudiment rer Schreibkompetenz innerhalb kurzer Zeit etwas produzieren was sich als Website im World Wide Web ver ffentlichen l sst Aber besitzt er damit bereits Kompetenzen im Bereich der Websitegestaltung Geht man davon aus dass Kompetenzen denjenigen der ber sie verf gt dazu bef higen sie in variablen Situationen zur Probleml sung einzusetzen dann aller Wahr scheinlichkeit nach nicht Das liegt nicht daran dass die Einf hrung in den Editor m glicher weise zu kurz oder zu oberfl chlich war sondern daran dass zur Gestaltung von Websites zahl reiche weitere Kompetenzen notwendig sind die der Sch ler erst im Laufe der n chsten Jahre entwickeln wird und die zu breit gef chert sind als dass sie mit einer kurzen Einf hrung abge de
140. der ersten und zweiten Ratgebergruppe verwiesen Aller Wahrscheinlichkeit nach werden Sie zwei B cher kaufen m ssen Buchh ndler werden das gerne h ren dieses Buch um zu erfahren was Sie mit Ihrer Website machen sollen und ein weiteres Buch dar ber wie Sie Ihr Design ins Internet bringen Die Schl sse die Ratgeber dieser Gruppe aus der Analyse des Websiteformats ziehen sind ganz unterschiedlich und lassen sich in der Regel einem von zwei Lagern zuordnen die sich relativ unvers hnlich gegen ber stehen Es gibt im Grunde zwei Designans tze das k nstlerische Ideal der Selbstverwirklichung und das Ideal des Entwicklers ein Problem des Kunden zu l sen Die Ratgeber die sich dem sogenannten Usability Ansatz verschrieben haben stellen die Bed rfnisse der Benutzer in den Mittelpunkt wobei sie dem Bed rfnis schnell bestimmte Inhalte finden zu k nnen ein besonderes Gewicht beimessen Auf der Grundlage umfassender Untersuchungen und der st ndigen Zusammenarbeit mit Internet Nutzern kam Jakob Nielsen zu zwei einfachen aber nichtsdestoweniger wegweisenden Erkenntnissen 1 Ein Web Anwender m chte m glichst schnell das finden was er sucht und 2 wenn die Besucher nicht wissen was sie suchen m chten sie trotzdem schnell browsen k nnen und Informationen in logischer Struk tur vorfinden K nstlerische Aspekte aber auch das was ich in dieser Arbeit unter dem 381 Puscher 2000 S X 382 Wirth 2002 Bu
141. ders mit den kommu nikativen Besonderheiten des Websiteformats auskennen W hrend Webtexter und Webge stalter vom Webproduzent m glichst fr h in den Produktionsprozess miteinbezogen werden sollten kommen Webtester erst sp t zum Zug und sind an der Planung und Ausf hrung einer Website zun chst nicht beteiligt damit sie sich ein unvoreingenommenes Urteil bilden k n nen e Webvermarkter Alles was dazu dient Websites bekannter und erfolgreicher zu machen f llt in den Zust ndigkeitsbereich der Webvermarkter Ihnen obliegt es f r ein hohes Ranking der Website in den verschiedenen Suchmaschinen und f r eine Verlinkung in Suchkatalogen und anderen Websites zu sorgen Sie sorgen auch daf r dass Websites in Zeitung und Fernsehen Erw hnung finden und sind f r eine langfristige Bindung von Besuchern an Websites zust n dig Um diese Aufgaben erf llen zu k nnen m ssen sie besonders gut ber Zielgruppenori entierung und die Ausdifferenzierung von Zielen bescheid wissen und auf dieser Grundlage eng mit Webtextern und Webtechnikern zusammenarbeiten Webvermarkter sind noch lange nach der Ver ffentlichung mit der Betreuung einer Website besch ftigt In wie weit sich diese Berufsbilder tats chlich in der Weise herausbilden die hier prognostiziert wird k nnte ein Ansatzpunkt f r weiterf hrende empirische Untersuchungen an der Schnittstel le von Sprach und Gesellschaftswissenschaften sein Wegen der besonderen Anforderungen des Websi
142. des Schreibens in anderen Formaten so wird deutlich dass obwohl es sich bei der Ideengenerierung und Materialstrukturierung um Ausf hrungsprozesse handelt diese eher der beim Schreiben f r das Websiteformat in der Regel deutlich abgesetzten Planungsphase zuzuordnen sind Auch wenn Planungsprozesse alle Aspekte des Schreibprozesses begleiten ist es sinnvoll und wichtig sich zu Beginn des Schreibprozesses ausf hrlich mit den Zielen auseinander zu setzen die mit dem zu erstellenden Text erreicht werden sollen Nur wenn der Textproduzent ber eine klare Zielvorstellung verf gt ist er in der Lage seinen Text in Hinblick auf diese Ziele zu opti mieren Da der Autor abgesehen von einigen F llen des epistemischen Schreibens seine Ziele nicht alleine sondern nur in Wechselwirkung mit seinen Lesern erreichen kann muss er deren Vorraussetzungen und Ziele ebenfalls ber cksichtigen was mitunter nicht unproblema tisch ist Hoffmann fasst treffend zusammen Optimal sind Texte die f r Autoren oder Adres saten genau das leisten was sie leisten sollen und dies gerade aufgrund der Eigenschaften des Textes tun Sie m ssen s mtliche Ziele die mit der Produktion oder Rezeption verbunden sind realisieren Optimal f r den Autor ist nicht unbedingt deckungsgleich mit optimal f r den Adressaten obwohl ein solcher Gl cksfall nicht ausgeschlossen ist wir h tten dann das wahre Optimum Die Entwicklung von Schreibzielen D
143. die der Textproduzent hierbei treffen muss ist wie gro die Webseite sein soll Eine Seite die so klein ist dass sie als Ganzes auf dem Monitor dargestellt werden kann erfordert andere Gestaltungsmittel als eine Seite bei der hori zontales oder vertikales Scrollen erforderlich ist Welche Alternative jeweils angebracht ist wurde bereits im Abschnitt Strukturierung von Inhalten ausf hrlich er rtert Im Abschnitt konventionalisierter Aufbau wurde dar ber hinaus dargestellt dass sich in Bezug auf die Anordnung h ufig auf Webseiten vorkommender Elemente wie Navigationsleiste Warenkorb Suchfeld etc inzwischen Konventionen herausgebildet haben H lt sich der Textproduzent an diese Konventionen kann er dem Rezipienten die Orientierung auf der Website sehr erleichtern Ansonsten sollte der Produzent der Seite darauf achten graphische und typographische Gestal tungsmittel so einzusetzen dass dadurch die Beziehungen zwischen den Seitenelementen ver deutlicht werden Neben der berschaubarkeit dient die sichtbar materielle Gestaltung auf mittlerer Ebene jedoch auch dazu die Aufmerksamkeit des Rezipienten zu erhalten und eine m glichst hohe Lesemoti vation zu erzeugen Denn was n tzt die berschaubarste Seite wenn sie so langweilig aussieht dass sie sofort wieder weggeklickt wird Wie interessant eine Seite wirkt h ngt dabei stark von der Auswahl und Platzierung der verwendeten Bilder und Grafiken ab In Einzelf llen ka
144. die s dkoreanische B rse in Wallung Die Information bezogen sie von einer Website die vom Stil her der Website von CNN nachempfunden war vgl Onlinequellen ZDF 168 Dies l sst sich z B mit der Suchmaschine Google vgl Onlinequellen Google unkompliziert eruieren Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 51 Je nachdem mit welchem Interesse ein Leser an eine Website herantritt werden dabei manche Kriterien in den Vordergrund r cken und andere zu vernachl ssigen sein Dass eine kritische Pr fung von Quellen im World Wide Web notwendig ist wird der Leser aber schon nach kurzer Zeit bemerken Konventionalisierter Aufbau In diesem Abschnitt geht es um die Konventionen die sich nach und nach innerhalb des Websi teformats herausbilden Da der Begriff der Konvention dem in dieser Arbeit zentralen Begriff des Formats in manchen Punkten sehr hnelt soll jedoch zun chst kurz die Beziehung zwischen diesen beiden Begriffen gekl rt werden Wie eingangs bereits erl utert wurde setzt ein Format der Form eines Gegenstandes Grenzen Solange die Form sich innerhalb der Grenzen bewegt die das Format setzt kann man sagen dass der Gegenstand das jeweilige Format besitzt Das Wort Konvention geht auf das lateinische Wort conventio Zusammenkunft bereinkunft zur ck Der amerikanische Philosoph David Kellogg Lewis hat den in der Sprachwissenschaft gebr uchlichen Begriff der Konvention stark gepr gt Nach
145. dierung des neu erwor benen Wissens beitragen Nachgestellte Zusammenfassungen haben dabei erwiesenerma Ben einen positiven Effekt auf das Behalten w hrend die Wirksamkeit von Hervorhebungen und Unterstreichungen bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte Der Begriff der motivationale Stimulanz bezieht sich auf die Auswirkung der Interessantheit eines Textes auf das Textverst ndnis In diesem Zusammenhang konnte festgestellt werden dass interessante Texte nachweislich zu einer besseren Behaltensleistung f hren Allerdings konnte bisher nicht im Einzelnen gekl rt werden welche Merkmale einen Text interessant machen Ans tze hierzu finden sich jedoch in der Neugiermotivationstheorie nach Berlyne Nach dieser Theorie f hren kognitive Konflikte die den Leser mit etwas Neuem berraschendem konfron tieren das in Widerspruch zu seinen Erwartungen oder zu seinem Vorwissen steht zu einem gesteigerten Interesse am Text Textelemente die solche kognitiven Konflikte erzeugen k nnen z B konfliktevozierende Fragen inkongruente R ckbez ge auf Bekanntes widerspr chliche Alternativen oder neue und berraschende Textelemente sein Die wichtigsten Mittel zur Textoptimierung 1 Sprachliche Einfachheit 1 1 Kurze Worte 1 2 Gel ufige Worte 1 3 Konkrete Worte 1 4 Steigerung der Anschaulichkeit durch Bilder und Grafiken 1 5 Vermeidung von Satzschachtelungen Nominalisierungen und berlangen S tzen 2 Informationsdichte und se
146. dig keit einer Website einzusch tzen und auch die notwendigen Kenntnisse zur Durchf hrung effek tiver Onlinerecherchen besitzen werden die Hilfestellung die das World Wide Web bei der Inferenzbildung bieten kann zu sch tzen wissen Textoptimierung im Websiteformat Am Anfang dieses Kapitels habe ich bereits einige Mittel zur Optimierung klassischer gedruck ter Texte er rtert Im Folgenden m chte ich diskutieren ob diese Mittel auch zur Optimierung von Texten im World Wide Web tauglich sind und in wie weit sie eventuell erg nzt oder ange passt werden m ssen 74 J rg Dieter Sprachliche Einfachheit Beim Lesen im World Wide Web werden Texte zun chst oft nur berflogen Dabei m chte der Leser m glichst schnell entscheiden ob ein Text f r sein Rezeptionsziel relevant ist oder nicht Dieses Scannen oder Skimmen von Texten wird durch die unter dem Oberbegriff der sprachli chen Einfachheit zusammengefassten Kriterien wie der Verwendung kurzer gel ufiger und konkreter Worte sowie der Vermeidung von Satzschachtelungen Nominalisierungen und ber langen S tzen unterst tzt Auch die Verwendung von Bildern und Grafiken zur Steigerung der Anschaulichkeit bietet sich im World Wide Web auf Grund der Multimedialit t des Formats an Dem Merkmal der sprachlichen Einfachheit kommt auf Grund der besonderen Rezeptionssitua tion im World Wide Web eine noch gr ere Bedeutung zu als in gedruckten Texten Informationsdichte Ob Text
147. ds f r den Bereich der technischen Kompetenzen Zu erreichende Gesamtkompetenz Die Sch ler kennen die grundlegenden Funktionen eines WYSIWYG Editors und eines Grafikprogramms und sind in der Lage damit einfache Websites zu erstellen wobei sie teilweise darauf angewiesen sind im Handbuch nachzuschlagen nachzufragen oder Funktionen auszuprobieren Zu erreichende Teilkompetenzen e Die Sch ler sind in der Lage folgende Funktionen eines WYSIWYG Editor zu nutzen o ffnen und Speichern von Dateien o Manipulieren von Schriftart gr e und farbe o Manipulieren der wichtigsten Seiteneigenschaften Hintergrundfarbe Seitenbreite Seitentitel und Metatags Setzen von Links Einf gen von Grafiken Einf gen und Manipulieren von Tabellen Verwenden von Tabellen zur Gestaltung des Seitenlayouts und damit sowohl Websites nach bestimmten Vorgaben als auch nach eigenen Vorstellungen zu erstellen e Die Sch ler wissen dass der WYSIWYG Editor Dateien im HTML Format erzeugt und kennen die wichtigsten Elemente eines HTML Dokuments e Die Sch ler kennen die Begrenzungen des HTML Formats und wissen dass zur Erzielung mancher Effekte zus tzliche Hilfsmittel wie JavaScript Java Flash usw notwendig sind e Die Sch ler k nnen mit Hilfe eines Grafikprogramms Bilder zur Verwendung im Websiteformat vorbe reiten e Die Sch ler kennen Provider von Gratiswebspace und k nnen eine fertiggestellte Website ver ffentli chen o00 00 Bildungssta
148. du zent bzw die Produzenten einer Website werden immer wieder zwischen den verschiedenen Aspekten der Planung wechseln Auch w hrend der Ausf hrungsphase wird es mitunter wieder notwendig sein die urspr ngliche Planung zu ver ndern Auf Grund der Schwierigkeiten die damit im Websiteformat verbunden sein k nnen sollte jedoch die Planung vor Beginn der Umsetzung bereits so weit wie m glich vorangetrieben werden Ausf hrungsphase Es wurde bereits deutlich dass beim Formulieren von Texten eine ganze Reihe von kognitiven Prozessen ablaufen deren Zusammenspiel bis heute nicht vollst ndig gekl rt ist Beim Erstellen von Websites gewinnt das Formulieren von Texten zus tzlich an Komplexit t Es geht nicht nur wie beim Schreiben in vielen anderen Formaten darum vernetzte nonlineare sprachlose kogni tive Strukturen in lineare sprachliche Sequenzen umzuwandeln Da Websites eine multilineare Struktur besitzen und weil selbst einzelne Knoten oft aus mehreren Textsegmenten bestehen ist es dar ber hinaus notwendig die Linearit t dieser sprachlichen Sequenzen immer wieder aufzu brechen und die so entstehenden Teilsequenzen auf die Knoten und Textsegmente zu verteilen Damit die Rezipienten auf der Grundlage der so entstehenden multilinearen Struktur ein koh rentes Textverst ndnis aufbauen k nnen ben tigen sie zus tzliche Unterst tzung durch eine sinnvolle Gestaltung auf sichtbar materieller und sprachlich kognitiver Ebene welche die
149. e Speicherkapazit t und die Rechenleistung stellt Zus tzlich ist zur Arbeit mit dem Websiteformat eine schnelle Internetanbindung notwendig in der Regel eine der verschiedenen DSL Varianten Damit von jedem Rechner auf das World Wide Web zugegriffen werden kann ist es dabei notwendig die einzelnen Rechner zu vernet zen Das hat den zus tzlichen Vorteil dass es bei einer entsprechenden Einrichtung des Netz werks m glich ist Dateien zwischen den einzelnen Rechnern hin und her zu schicken und von einem Lehrercomputer aus zentral auf die Sch lercomputer zuzugreifen z B um diese zeitweise zu sperren oder um das was gerade auf einem Sch lercomputers zu sehen ist zu Demonstrati onszwecken ber einen Beamer an die Wand zu werfen Die Einrichtung und Pflege eines solchen Netzwerkes ben tigt viel Sachkompetenz und Zeit besonders wenn es dem st ndigen Zugriff lernbegieriger und experimentierfreudiger Sch ler Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 163 ausgesetzt ist In der Industrie wird pro 30 50 Nutzer eines Netzwerkes eine volle Administra torenstelle eingeplant Die Empfehlungen zu Beschaffung und Betrieb von Informatikmitteln an allgemeinbildenden Schulen der Eidgen ssischen Technischen Hoch schule Z rich raten dazu pro Computer mindestens ein Stellenprozent einzuplanen was sicher lich nicht zu hoch gegriffen ist wenn man die zahlreichen Aufgaben eines Schulrechnerbetreu ers ber cksic
150. e sich auf diese Weise vom B rocomputer oder vom Handy aus fernsteuern lassen Zusammen mit weiteren Standards dienen XML und XHTML dem Aufbau des Semantic Web Dabei handelt es sich um ein von Tim Berners Lee und dem W3C vorangetriebenes Projekt das es sich zum Ziel gesetzt hat daf r zu sorgen dass die unglaubliche Menge an Daten im World Wide Web f r Computer interpretierbar wird Bislang sind HTML Dokumente in zwei Teile aufgeteilt in Head und Body Die Textauszeich nungen im Body enthalten dabei vor allem Informationen zur Strukturierung des Dokuments und zu seiner Darstellung im Browser Die im Head enthaltenen Daten bekommt der Nutzer normalerweise nicht zu Gesicht Sie enthalten Informationen ber den Autor des Dokumentes Erstellungsdatum Schlagw rter f r Suchmaschinen etc in Form so genannter Meta Tags Im Semantic Web soll die M glichkeit Webdokumente mit maschinenlesbaren Auszeichnungen zu versehen stark ausgeweitet und erheblich verfeinert werden Es werden nicht nur zahlreiche neue maschinenlesbare Kategorien eingef hrt sondern auch die M glichkeit Beziehungen zwischen diesen Kategorien zu definieren so dass sich das World Wide Web in Richtung einer gigantischen relationalen Datenbank entwickeln wird Die englische Version der Online Enzyklop die Wikipedia erl utert die Unterschiede zu ge w hnlichen HTML Seiten und Dokumenten im Semantic Web am Beispiel eines Onlinekata logs For example with H
151. e Besucher auf die jeweiligen Knoten kamen Auf diese Weise kann ein Textproduzent auf einen Blick erken nen welche Teile seiner Website bei den Lesern beliebt sind und welche verschm ht werden Fehlender gemeinsamer Kontext Dadurch dass Textproduzent und Rezipient nicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind wie beim direkten Gespr ch fehlt ein gemeinsames Zeigefeld und ein gemeinsamer Kontext auf den sich der Textproduzent beziehen kann Der gesamte Kontext der bei einer bestimmten 20 vgl Molitor 1984 S 7 und Weinhold 2000 S 27f 26l Ein Webspaceprovider vermietet Speicherplatz auf Computern die st ndig mit dem Internet verbunden sind Auf diesen k nnen Webseiten abgelegt werden die dann ber das World Wide Web zug nglich sind vgl Weinhold 2000 S 28 90 J rg Dieter Lesergruppe nicht als Allgemeinwissen vorausgesetzt werden kann muss vom Autor im Text selbst geschaffen werden Bei Texten im World Wide Web tritt die zus tzliche Schwierigkeit auf dass ein Autor nicht wei welche Bestandteile eines Hypertextes ein Leser bereits rezipiert hat wenn er zu einem bestimmten Knoten gelangt so dass er denselben Kontext in verschiede nen Hypertextknoten zur Verf gung stellen muss Dies wird ihm bei Texten im Websiteformat jedoch dadurch erleichtert dass es nicht immer notwendig ist den ben tigten Kontext in voller L nge in verschiedenen Hypertextknoten zu wiederholen Es reicht aus mit Hilfe eines aussa
152. e Entlastung stattfindet Focus Reader Social u Communicative Cognition m EEEE R e Er er Critical Rules of l Product I Style and Judsement Mechanics Literary SOE i Logical _ Controlled i Association ee Process Associative Reflective nein Writing Thinking Written een Language Production Bereiters Modell der Integration von F higkeitskomplexen bei der Entwicklung von Schreibstra 282 tegien Auf der Grundlage der schrittweisen Integration der verschiedenen F higkeitskomplexe entwi ckelt Bereiter ein Stufenmodell des Schreibenlernens e Assoziatives Schreiben Der Fokus liegt auf dem Prozess der Ideenproduktion und des Her vorbringens von Sprache Dabei findet keine vorgreifende konzeptionelle Planung statt e Performatives Schreiben Es wird versucht ein Schreibprodukt zu erzeugen das grammati schen und orthographischen Normen folgt e Kommunikatives Schreiben Das Schreiben wird an potentiellen Adressaten orientiert e Reflektiertes Schreiben Der Schreibende tritt seinem eigenen Text als kritischer Leser gegen ber und bewertet ihn in Bezug auf die eigenen Anspr che und Ziele e Epistemisches Schreiben Beim Schreiben werden gedankliche Konzepte gebildet und neue Zusammenh nge hergestellt Das Schreiben wird so zu einem integralen Bestandteil des Denkens Diese Stufen sollten nicht im piagetschen Sinne missverstanden we
153. e Schlachten die teilweise auf Kosten allgemeiner Standards ausgetragen wurden Mit jeder Browserversion warteten die Konkurrenten mit neuen Features auf die nur der eigene Browser unterst tzte was zur Folge hatte dass manche Internetseiten nur mit dem Internet vgl Gillies u Cailla 2002 227ff vgl Gillies u Cailla 2002 S 266f Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 27 Explorer und andere nur mit dem Netscape Navigator ordentlich aussahen Entwickler von Websites waren dadurch mitunter gezwungen mehrere Versionen derselben Website ins Netz zu stellen Microsoft gewann schlie lich nicht zuletzt wegen der Integration des Browsers in das Betriebssystem Windows die teilweise auch die Gerichte besch ftigte den Kampf um die Vorherrschaft auf dem Browsermarkt Wie zuvor schon Mosaic nahmen auch Netscape und Microsoft bei der Entwicklung ihrer Brow ser die Idee des World Wide Web als einem kommunikativen Format zur Zusammenarbeit nur sehr bedingt auf Neue Features mit denen die Browser ausgestattet wurden wiesen viel mehr in die Richtung eines Massenmediums das der Informationssuche und der Unterhaltung dienen sollte Marktanteile der Browser heute stand Oktober 2004 MS Internet Explorer 71 0 Verglichen mit der wilden Anfangszeit des World Wide Mozilla 23 1 Web ist heute eine zunehmende Monopolisierung des as I Browsermarktes erkennbar F r Autoren von Websites ist Opera 14 dies ang
154. e Web auch als Blogs bekannt han delt es sich um Websites die mit extrem simplifizierten Content Management Systemen erzeugt werden Web logs besitzen nicht die oft komplexen Strukturen anderer Websites Texte und Links werden einfach in umgekehrt chronologischer Reihenfolge angeordnet Auch in Bezug auf die Gestaltung ist der Nutzer stark eingeschr nkt er hat lediglich die M glichkeit unter verschiedenen vorgegebenen Grundlayouts auszuw hlen die allenfalls noch in einigen Parame tern wie Farbe und Schriftart modifiziert werden k nnen Mit Hilfe der so erzeugten Instantweb sites k nnen Texte sehr schnell und unkompliziert im World Wide Web ver ffentlicht werden Blogs erfreuen sich vor allem in Form regelm ig aktuellisierter Webtageb cher gro er Be liebtheit Viele besch ftigen sich aus subjektiver Perspektive mit einem thematischen Schwer punkt und bieten oft alternative Perspektiven auf aktuelle Ereignisse so gab es z B ein Web log in dem eine Belgrader Studentin ihre Erlebnisse w hrend der Bombardierung Serbiens schilderte und ein anderes in dem der US Pr sidentschaftswahlkampf aus der Sicht eines in den USA lebenden Deutschen geschildert wurde Da man sich beim Schreiben f r Blogs fast gar nicht mit den technischen M glichkeiten und Einschr nkungen des World Wide Web auseinan dersetzen muss lassen sich hier am ehesten Aspekte des epistemischen Schreibens verwirkli chen f r die das Websiteformat auf Grund seiner Komplexit
155. e im Websiteformat eine gr ere oder geringere Informationsdichte als gedruckte Texte besitzen sollten ist hingegen umstritten Die unangenehmen Begleitumst nde des Lesens am Monitor die ich bereits geschildert habe legen es nahe Texte im World Wide Web kurz zu halten so dass im Sinne des Lesers der Rezeptionsprozess m glichst schnell abgeschlossen werden kann Dies w rde bedeuten auf Redundanz so weit wie m glich zu verzichten und das Maximum an Information in eine minimale Textmenge zu verpacken Der Usability Guru Jakob Nielsen vertritt diese Position in extremer Weise Er ist der Ansicht dass Texte im World Wide Web nur ca 50 der L nge haben sollten wie Texte desselben Inhalts auf Papier In einem seiner Beispiele bearbeitet er einen Text so lange bis dieser auf eine Liste aus blo en Faktenaussagen reduziert ist die nicht nur frei von Redundanzen ist sondern auch einen guten Teil des Informationsgehalts eingeb t hat die der Ausgangstext besa Dieser Version des Textes billigt er dann eine um 124 bessere Lesbarkeit zu als dem urspr nglichen Text Wie er zu dieser u erst pr zisen Aussage kommt bleibt allerdings sein Geheimnis Man kann aber auch daf r argumentieren dass besonders zwischen den verschiedenen Knoten einer Website ein h heres Ma an Redundanz erforderlich ist als bei gedruckten Texten Da nie sicher ist ber welchen Knoten ein Leser eine Website betritt welche Knoten er bereits besucht hat
156. e k nnen dann nur noch blindlings zappen oder neue Kommunikationsweisen entwickeln Diese Schwierigkeiten in der Rezeption und Produktion 103 vgl Schmitz 1997 S 132 ff 104 Schmitz 1997 S 147 34 J rg Dieter zeigen wie wichtig es ist ein fundiertes Verst ndnis des Websiteformats und seiner Wirkung zu entwickeln Bei der Bedienung des Computers werden bislang bevorzugt sensorische Eingabekan le sprich Tastatur und Maus verwendet Die Bedienung des Computers ber einen akustischen Eingabe kanal ist in Erprobung hat jedoch noch viele Kinderkrankheiten und ist aus diesem Grund kaum verbreitet Als Hauptausgabekanal wird in der Regel der Monitor als optischer Kanal benutzt dieser kann mittels Lautsprecher durch einen akustischen Kanal unterst tzt werden Der Benut zer hat dabei in der Regel den Eindruck durch seine Eingabe den Ausgabekanal direkt zu mani pulieren durch das Tippen auf der Tastatur direkt auf den Bildschirm zu schreiben oder durch das Bewegen der Maus den Mauszeiger zu verschieben Der Umwandlungsprozess der zwi schen Ein und Ausgabe stattfindet bleibt dem Nutzer in der Regel verborgen und wird ihm nur im Falle seines Scheiterns bewusst Bereits die technischen Formate die der unvernetzte Computer zur Verf gung stellte wirkten auf kommunikative Formate zur ck die nicht computerbasiert waren Man vergleiche nur die mit Schreibmaschine geschriebenen wissenschaftlichen Arbeiten der Vorcomputer
157. e und einer fachdidaktischen Modellierung des Gegenstandsbereichs fest welche Kompetenzen die Sch ler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe mindestens erworben haben m ssen und beschreiben diese Kompetenzen so konkret dass sie zu Aufgabenstellungen umgesetzt und mit Hilfe von Testverfahren berpr ft werden k nnen Durch diese fachdidakti sche Modellierung die ein Referenzsystem schafft das trotz seiner Verbindlichkeit viel Frei raum f r die individuelle Planung l sst helfen Bildungsstandards zum einen den Lehrkr ften und Schulen dabei die angestrebten Bildungsziele im Unterrichte umzusetzen und erlauben es zum anderen durch die systematische Erfassung und Bewertung von Lernergebnissen festzu stellen in wie weit die angestrebten Bildungsziele durch das Bildungssystem tats chlich erreicht werden Im sprachdidaktischen Teil der Arbeit wird diese Diskussion um die Festlegung nationaler Bildungsstandards aufgegriffen Die Erkenntnisse ber das Lesen und Schreiben im Website format die im sprachwissenschaftlichen Teil dieser Arbeit gewonnen wurden k nnen dabei als Grundlage zur Aufstellung von Bildungsstandards f r den Bereich der Websitegestaltung in der Schule genutzt werden F r die Ausarbeitung der Bildungsstandards sind mehrere Schritte not wendig Zun chst muss unter Ber cksichtigung der politisch gewollten Bildungsziele entschie den werden ob und in welchem Umfang das Erstellen von Websites im Schulunterricht behan del
158. e zwischen Ideen auszukund schaften signifikante hnlichkeiten und Unterschiede herauszustellen und wirkliche oder scheinbare Unvereinbarkeiten auszus hnen z B Erl uterungen Spezifizierungen Beispiele und Analogien Diese Elaborationen sollen beim Rezipienten zu einer guten Ver netzung des neuen Wissens f hren Nach empirischen Untersuchungen machen sie sich be sonders bei der Anwendung von Wissen positiv bemerkbar und sind effektiver wenn sie dem eigentlichen Text folgen als wenn sie ihm vorangestellt sind Von den verschiedenen Formen der Elaboration hat sich dabei die Analogie als besonders wirksam erwiesen Dabei werden Merkmale eines bekannten Sachverhalts auf einen unbekannten Sachverhalt bertra gen wodurch strukturelle und inhaltliche Entsprechungen zwischen Bekanntem und Neuem herausgearbeitet werden k nnen Einige Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin dass bereichsferne Analogien die unterschiedliche Wissensbereiche miteinander verkn pfen be sonders wirksam sind 154 Vgl Christmann u Groeben 2001 S 185ff 155 Ausubel 1974 S 170f 156 Ausubel 1974 S 367 157 vgl Christmann u Groeben 2001 S 186f 158 vgl Christmann u Groeben 2001 S 187f 159 Ausubel 1974 S 167 16 vg Christmann u Groeben 2001 S 188f 48 J rg Dieter e Zusammenfassungen Unterstreichungen und Hervorhebungen sollen wichtige Konzepte des Textes klar herausstellen unterscheidbar machen und so zur Konsoli
159. eben Bildungsstandards notwendig ist nicht nur in Hinblick auf die am Anfang dieses Kapitels beschrieben Bildungsziele sondern auch aus deutschdidaktischer Sicht Voraussetzung daf r dass diese Ziele erreicht werden und eine positive R ckwirkung auf die Schreibkompetenzen der Sch ler stattfindet ist allerdings dass in diesem Unterricht die Beson derheiten des Lesens und Schreibens im Websiteformat ber cksichtigt werden wie sie in dieser Arbeit dargestellt wurden Aufbauend auf dieser Grundlage sind mannigfaltige methodische Umsetzungen denkbar die ihrer Erprobung in der Schule harren 168 J rg Dieter Zusammenfassung Am Beginn dieser Arbeit stand das Ziel die Besonderheiten des Lesens und Schreibens im World Wide Web herauszuarbeiten und auf dieser Grundlage die Kompetenzen zu ermitteln und in Beziehung zueinander zu setzen die zur Erstellung von Websites notwendig sind Diese analytische Arbeit sollte zum einen als Grundlage f r die weiterf hrende empirische Forschung dienen und zum anderen dazu die M glichkeiten f r eine Integration der Arbeit an Websites in den Schulunterricht auszuloten Im Folgenden wird noch einmal der Weg nachvollzogen der dabei eingeschlagen wurde und aufgezeigt in welcher Weise in Unterricht und Forschung sinn voll an diese Arbeit angekn pft werden kann Die Geschichte des World Wide Web Im ersten Kapitel wurde die Entwicklung geschildert die das World Wide Web m glich machte und seine Eigensc
160. ebsite die vom Auftraggeber gew nschten Ziele erreichen Begr ndung Was muss an der Website ver ndert werden damit diese Ziele besser erreicht werden k nnen Welche Vorgehensweise ist bei der Umsetzung dieser Ver nderungen sinnvoll 190 J rg Dieter Anhang II Lebenslauf Pers nliche Daten Name J rg Dieter Anschrift Nauener Stra e 15A 70597 Stuttgart Telefon 0711 3275677 E Mail mail joergdieter de Geburtsdatum und ort 23 8 1971 Waiblingen Familienstand verheiratet Schulbildung 1978 1982 Grundschule Leutenbach 1982 1991 Georg B chner Gymnasium Winnenden Abitur Notendurchschnitt 2 0 Zivildienst 1991 1992 Zivildienst in der Paulinenpflege in Winnenden Arbeit auf einer Geh rlosenwohngruppe Studium 1992 1995 Studium der Philosophie und der Literaturwissenschaft an der Universit t Konstanz 1995 1999 Studium f r das Lehramt an Realschulen in den F chern Deutsch Mathematik und Physik an der P dagogischen Hochschu le in Weingarten Erstes Staatsexamen Notendurchschnitt 1 2 2001 2003 Studium f r die Erg nzungspr fung Deutsch an der Johann Wolfgang Goethe Universit t Frankfurt Erg nzungspr fung im Mai 2003 Note 1 0 Promotion Januar 2002 Annahme als Doktorand f r das Promotionsvorhaben mit dem Arbeitstitel Webrhetorik Eine Analyse von Ratgeberli teratur zur Gestaltung von Internetseiten bei Prof Dr Jakob Ossner an der Johann Wolfgang Goethe
161. ebsite verantwortlich Damit befindet er sich was die Arbeitsteilung im Schreibprozess anbetrifft auf dem Stand eines mittelalterlichen Schrei bers Warum ist dies so Ein Grund besteht sicherlich in der Tatsache dass die inhaltlich kognitive und sichtbar materielle Gestaltung im Websiteformat viel st rker miteinander verwo ben sind als im Bereich der verschiedenen Printformate Ein anderer Grund daf r ist dass das Websiteformat noch jung ist und sich in der kurzen Zeit seines Bestehens so schnell ver ndert hat dass f r die Herausbildung einer entsprechenden Arbeitsteilung einfach noch keine Zeit war Dagegen spricht allerdings dass es die entsprechenden Berufsbilder und Spezialisten wie Onlineredakteure Onlinetexter Contentmanager Interfacedesigner Mediendesigner Online Marketing Manager Screendesigner Webdesigner Webdeveloper Webmanager etc durchaus gibt Der Vielzahl der Berufsbilder und ihrer oft unklaren Abgrenzung kann man aber auch entnehmen dass die Arbeitsteilung dort wo es sie bereits gibt noch sehr in der Schwebe und die Verteilung der Kompetenzen noch lange nicht so klar ist wie im Bereich der Printformate Dabei f llt besonders Folgendes auf im Bereich der Printprodukte stehen zahlreiche Spezialisten gleichsam im Dienste des Autors und nehmen ihm einen Teil der Arbeit ab so dass er sich ganz auf die inhaltlich kognitive Textproduktion konzentrieren kann Wird hingegen bei der Produk tion von Websites arbeitsteili
162. echen den Lesern schnell und einfach zur eigenen Website zu kommen Die Ratgeber der zweiten Gruppe stellen technische Kompetenzen in den Vordergrund die Ratgeber der dritten Gruppe betonen kommu nikative Kompetenzen und die Ratgeber der vierten Gruppe stellen schlie lich Kompetenzen in den Vordergrund die sich speziell auf das Schreiben im Websiteformat beziehen Im Folgenden werden die Charakteristika der einzelnen Gruppen an Hand von einigen Beispielen herausgear beitet Liste der untersuchten Ratgeber Gruppe 1 Ratgeber bei denen Handlungskompetenz im Vordergrund steht e Deutscher Udo Websites geil gestalten Lichtenau AOL 2001 e Franke Jochen u a Webauftritt echt einfach Poing Franzis 2001 e Lieder Ralf und Filinski Peter WebDesign Power D sseldorf Sybex 2000 e Str h Christian Die eigene Homepage S dwest 1999 Gruppe 2 Ratgeber bei denen technische Kompetenzen im Vordergrund stehen e Abrar Marco Das gro e Webdesigner Buch D sseldorf Data Becker 2001 e M ller Peter Eigene Homepage optimieren So machen Sie das Beste aus Ihrer Website D ssel dorf Data Becker 1999 e Pusher Frank Die Tricks der Internet K nstler Heidelberg dpunkt 2000 e Wimmeroth Ulrich und Brochhagen Thomas Webdesign Cult Guide D sseldorf Data Becker 2001 Gruppe 3 Ratgeber bei denen kommunikative Kompetenzen im Vordergrund stehen e Lynch Patrick J und Sarah Horton Erfolgreiches Web Design M nchen
163. edenen Elementen eines Hypertextknotens zu verdeutlichen ist hier Koh renz f rdernd Dies k nnen zum einen die klassischen aus den Printformaten bekannten Koh sionsmittel sein aber auch Koh sions mittel die f r das Websiteformat typisch sind wie interne Links sowie typographische und graphische Gestaltungsmittel So kann z B die Verwendung gleicher Schriftarten oder die Hinterlegung mit derselben Farbe die strukturelle N he von Textsegmenten kennzeichnen Andere Hervorhebungen k nnen der Markierung von Fremdkommentaren Zusammenfas sungen etc dienen und so dem Rezipienten helfen die einzelnen Teile zu einem sinnvollen Ganzen zu verbinden Auch die Anordnung der einzelnen Elemente auf der Lesefl che ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung Wie im Abschnitt Konventionalisierter Aufbau bereits erl utert wurde kann es die Koh renzbildung erleichtern wenn bestimmte Elemente immer im gleichen Bereich der Lesefl che angeordnet sind z B die Navigationselemente immer auf der linken Seite etc e Auf globaler Ebene schlie lich geht es um die Bildung von Koh renz innerhalb einer aus mehreren Hypertextknoten bestehenden Website und bedingt auch zwischen den durch Links verbundenen Hypertextknoten verschiedener Websites Die besondere Schwierigkeit besteht dabei darin dass der Rezipient immer nur einen Hypertextknoten auf einmal sieht und oft nur einige Knoten einer Website besucht also versuchen muss sich auf Grund sehr bruch st ck
164. efunden das hei t Ideen produziert werden Dabei lassen sich dieselben Hilfsmittel anwenden die zur Ideenproduktion f r das Schreiben in anderen Formaten eingesetzt werden wie z B die ver schiedenen Spielarten des Brainstorming Mindmapping Clustering etc Beim Schreiben f r das World Wide Web bietet sich noch eine weitere Methode an Ideen zu finden Sie besteht darin Stichworte zu bereits vorhandenen Ideen in eine Suchmaschine einzugeben und einige Websites aus der Trefferliste zu studieren Dabei erh lt man oftmals sehr berraschende Ergebnisse die v llig neue Aspekte des Themas aufzeigen und auf diese Weise die eigenen Assoziationen zum Thema anregen k nnen Dar ber hinaus ist in vielen F llen eine Sichtung anderer Websites die sich derselben Thematik widmen sowieso notwendig Denn wenn der Textproduzent m chte dass sich seine Website positiv von anderen Websites zum selben Thema absetzt so muss er sich zun chst einmal mit diesen auseinandersetzen Wurden auf die eine oder andere Weise gen gend Ideen produziert lassen sich nun vor dem Hintergrund dessen was ber die Zielgrup pe bekannt ist diejenigen ausw hlen die am besten geeignet sind die Ziele des Rezipienten zu verwirklichen Strukturierung von Inhalten Sind Inhalte gefunden so m ssen diese strukturiert werden Die Produktion Auswahl und Strukturierung von Ideen sind in der Realit t eng miteinander verbunden und werden hier ledig 321 vgl Onlinequellen Pro
165. eht die prozessorientierte Schreibdidaktik die sich an drei wesentlichen Aspekten des Schreibens orientiert an der Fertigkeit der schriftlichen Probleml sung und der Konventionalit t Aus dem Aspekt der Fertigkeit ergibt sich der Arbeitsbereich Schreiben und Gestalten der sich mit dem gestalterischen Akt des Schreibens dem technischen oder u eren Format der geschriebenen Sprache besch ftigt Der Aspekt des schriftlichen Probleml sens f hrt zum Arbeitsbereich Texte schreiben der sich zum einen mit Inhalt und Struktur eines Textes also dem strukturellen oder inneren Format geschriebener Sprache aber auch mit der Wirkung und Funktion von Texten und damit ihrem kommunikativen Format auseinandersetzt Der As pekt der Konventionalit t schlie lich bildet die Grundlage f r den Arbeitsbereich Rechtschrei ben denn soll der eigene schriftliche Ausdruck von anderen rezipiert werden ist die Einhal tung von Konventionen unumg nglich Die Arbeit in diesen drei Bereichen kann als prozessori entiert angesehen werden weil dabei nicht das fertige Produkt im Vordergrund steht sondern sowohl in Bezug auf den einzelnen Text als auch auf den Erwerb der Schriftlichkeit insgesamt der Weg vom Unvollkommenen zum Vollkommenen Auf Grund dieser beiden Versuche die Komplexit t des Schreibens in den Griff zu bekommen ergeben sich auch verschiedene Herangehensweisen an das Verfassen von Texten in der Schule Die klassische Unter
166. eibkompetenzen Kulturgeschichtlich hat es sich berall auf der Welt gezeigt dass Kinder am g nstigsten im Alter von f nf bis sechs Jahren ins Schreiben einzuf hren sind Dabei entwickeln sie zun chst eine prim re Schreibkompetenz die es ihnen erlaubt einigerma en zu lesen und zu schreiben und auf diese Weise am kulturellen Leben ihrer Gesellschaft teilzuhaben Je nach Dauer und Intensit t des Schreibunterrichts kann die dabei entwickelte prim re Schreibkompetenz besser oder schlechter ausgepr gt sein Es wird heute allgemein davon ausgegangen dass der Prozess der prim ren Literalisierung in mehreren Stadien erfolgt Eine m gliche Darstellung solcher Stadien stellt Bereiters Modell der Entwicklung von Schreibstrategien dar das bereits im vorherigen Kapitel er rtert wurde Betrachtet man die kognitive Entwicklung die zur Meisterung der einzelnen Stadien notwendig ist genauer so wird deutlich dass der Prozess der Literalisierung weit mehr erfordert als das Erlernen der Laut Buchstaben Zuordnung und die Einhaltung orthografischer Normen Wie bereits erl utert wurde unterscheidet sich schriftliche Kommunikation in einigen wesentlichen Aspekten von m ndlicher Kommunikation Schriftliche Kommunikation ist in der Lage Raum und Zeit zu berwinden und richtet sich damit an einen nichtanwesenden Leser dessen Zeige feld und Kontext sich in aller Regel von denen des Schreibers unterscheiden Im Prozess der Literalisierung m ssen die Sc
167. ein zelnen Textsegmente mit Hilfe von Koh sionsmitteln Links und grafischen Elementen in Be ziehung zueinander setzt Der Gedanke liegt nahe dass das Schreiben von Hypertext f r den Schreiber eine Erleichterung gegen ber dem linearen Schreiben darstellt weil die vernetzte und nonlineare Struktur von Hypertexten den kognitiven Strukturen des Textproduzenten entspricht Dabei wird jedoch bersehen dass Sprachproduktion egal ob m ndlich oder schriftlich zun chst immer mit einer Linearisierung verbunden ist und dass es den Schreibprozess nicht vereinfacht sondern kompli ziert auf Grundlage dieses Linearisierungsprozesses eine neue vernetzte und multilineare Struk tur aufzubauen Erschwerend kommt hinzu dass sich bei einem zielgruppenorientierten Hyper text die Struktur des Hypertextes oft deutlich von der kognitiven Struktur des Textproduzenten unterscheidet Durch die Produktion kurzer Textsegmente und die Notwendigkeit f r den Rezipienten Hilfen zum Aufbau eines koh renten Textverst ndnisses auf lokaler mittlerer und globaler Ebene bereitzustellen ist der Textproduzent im Websiteformat gezwungen viel h ufiger die Arbeits ebene zu wechseln und mehr Entscheidungen zu treffen als beim Schreiben in anderen Forma ten Die Analyse des komplexen Vorgangs des Schreibens im Websiteformat wird dadurch zus tz lich kompliziert dass das was ein Textproduzent beim Erstellen einer Website tats chlich macht von zahlreichen Faktoren
168. ein auf Grund der kommunikativen Kompetenzen in Kombination mit den Schreibkompetenzen m glich w re F r diesen Kompetenzbereich werden drei Niveaustufen unterschieden Die erste Kompetenzstufe beinhaltet dabei die grundlegenden Kenntnisse die zur Umsetzung einfacher Websites ben tigt werden und entspricht damit dem was in der ersten Ratgebergruppe angestrebt wird Auf der zweiten Kompetenzstufe werden diese Kompetenzen zunehmend routiniert angewendet und durch Kompetenzen wie sie die Ratgeber der zweiten Gruppe vermitteln erg nzt Auf der dritten Kompetenzstufe wird schlie lich ein berblick ber den gesamten Bereich der technischen Kompetenzen erlangt der eine sehr gezielte Auswahl der zur technischen Umsetzung notwendigen Mittel erlaubt In Hinblick auf die Schule und die Ziele die dort erreicht werden sollen lassen sich diese Kom petenzstufen folgenderma en konkretisieren e Stufe 1 Die Sch ler kennen die grundlegenden Funktionen eines WYSIWYCG Editors und eines Grafikprogramms und sind in der Lage damit einfache Websites zu erstellen wobei sie teilweise darauf angewiesen sind im Handbuch nachzuschlagen nachzufragen oder Funktionen auszuprobieren e Stufe 2 Die Sch ler benutzen Standardwerkzeuge zur Erstellung einfacher Websites WY SIWYG Editoren und Grafikprogramme routiniert und k nnen unter R ckgriff auf Nach schlagewerke und durch Ausprobieren auch zus tzliche technische M glichkeiten nutzen z B Einsatz ein
169. ein blo es Zeichen system zur Darstellung gesprochener Sprache zu sein Texte erhalten in Kombination mit Bil dern eine neue Bedeutung die unter Verzicht auf eben diese Bilder kaum zu beschreiben ist Meutsch fasst in seinem Aufsatz Text und Bildoptimierung Forschungsarbeiten aus dem Bereich der kognitiven Psychologie zusammen die sich mit der Art der Repr sentation von Bildern im Ged chtnis den kognitiven Abl ufen beim Bildverstehen und der Interaktion von Text und Bild besch ftigen Dabei stellt er fest dass die Einzelergebnisse die es bei unter schiedlichen Untersuchungen durchaus gibt kaum integriert werden k nnen da ein einheitlicher theoretischer Rahmen weitgehend fehlt Dies hat zur Folge dass aus den bestehenden For schungsergebnissen nur wenige allgemeing ltige Schlussfolgerungen gezogen werden k n nen Meutsch nennt in diesem Zusammenhang eine Liste von 5 Punkten 1 Komplement re Bilder f rdern die Informationsaufnahme 2 Redundante Bilder und oder mehrdeutige Bilder st ren die Aufnahme von Informati on 3 Die Folge erst Bild dann Text wirkt f rdernd auf den Aufbau von Information 4 Sprache steuert die Bilddetailselektion 5 Ein redundanter Text erh ht eventuell die Intensit t der Bildverarbeitung Aber schon bei diesen einfachen Regeln zeigen sich die Schwierigkeiten der Materie W hrend redundante Bilder st rend wirken kann ein redundanter Text sich positiv auswirken Welche
170. einander abstimmen solle da sie ein Harmonisches und gerade deshalb wirkungstr chtiges Ganzes ergeben Entspricht eine Seite diesem erwarteten Look and Feel nicht so wird sie m glicherweise sofort wieder verlassen ohne dass die auf der Seite vorhandenen Inhalte ber haupt wahrgenommen wurden Stimmt das Look and Feel einer Website hingegen mit den Erwartungen der Rezipienten berein erscheint sie vertrauensw rdig und ist den Rezipienten 314 vgl Wirth 2002 S 31ff 315 vgl hierzu beispielsweise das Buch Farben im Webdesign von Stefanie Bartel 2003 das sich ausf hrlich mit allen Aspekten dieser Materie auseinandersetzt 316 Onlinequellen Basislexikon 3 4 3 elocutio 317 vgl Wirth 2002 S 31ff 108 J rg Dieter noch dazu behilflich dabei ihre Ziele zu erf llen so wird sie mit Sicherheit einen positiven Eindruck hinterlassen Wie l sst sich die Zielgruppe erreichen Damit eine Website einen positiven Eindruck auf die Zielgruppe machen kann muss diese zun chst einmal erreicht werden F r Texte in anderen Formaten gibt es in der Regel bew hrte Wege auf denen diese ihre Adressaten erreichen Die Bandbreite reicht dabei vom gezielt an eine einzelne Person zugestellten Brief bis zu Zeitschrif ten und B chern die in Superm rkten und Buchhandlungen zum Kauf ausliegen und mitunter zus tzlich in anderen kommunikativen Formaten beworben werden Von einer neuen Website wei zun chst einmal nie
171. eine deutliche Parallelit t zum Umgang mit den Mitteln zur Erzeugung motivationalen Stimulanz mit Hilfe des MAYA und KISS Prinzips erkennbar wie sie im Kapitel ber das Lesen beschrieben wurden Zusammenfassend l sst sich sagen dass auf den oberen Hierarchieebenen kurze nach dem MAYA Prinzip gestaltete und so das Interesse der Leser weckende Seiten dominieren sollten w hrend auf den unteren Hierarchieebenen l ngeren nach dem KISS Prinzip klar und einfach strukturierten inhaltsdominierten Seiten der Vorzug gegeben werden sollte Sind die Inhalte auf mehr oder weniger umfangreiche Seiten verteilt dann ist es notwendig sie durch Links zu verkn pfen Durch diese Verkn pfungen entsteht die Struktur einer Website Die wichtigsten Strukturen die sich auf Websites finden wurden im Abschnitt Strukturen im Web dieser Arbeit bereits erl utert Abgesehen von einigen Spezialf llen besitzen im World Wide Web hierarchische Strukturen die gr te Bedeutung Damit die Rezipienten sich einen guten ersten berblick ber Inhalt und Aufbau einer Website machen k nnen bietet es sich an sie mit einer zentralen Startseite auszustatten die gleichzeitig die Funktion eines Advanced Organizers bernimmt Ausgehend von dieser Startseite k nnen verschiedene Hauptkategorien erreicht werden von diesen aus eine Reihe von Unterkategorien usw Diese hierarchische Struktur wird mitunter von Querlinks durchbrochen wenn inhaltliche Bez ge Verbindungen zu ander
172. eise von E Mail vgl Runkehl Schlobinski und Siever 1998 S 28ff vgl Gillies u Cailla 2002 S 34 und Onlinequellen Hobbes Internet Timeline vgl Runkehl Schlobinski und Siever 1998 S 45ff und Onlinequellen Hobbes Internet Timeline 48 vgl Runkehl Schlobinski und Siever 1998 S 53 16 J rg Dieter Deutlich l sst sich an Hand der E Mail und verwandter kommunikativer Formate eine Entwick lung aufzeigen Die einfache E Mail besitzt nur einen einzigen oder wenige Empf nger die dem Sender der E Mail bekannt sind Die Empf ngerzahl von Mailinglisten kann recht gro sein diese sind zwar irgendwo registriert dem einzelnen Listennutzer aber nicht immer bekannt Im USENET schlie lich sehen sich die Verfasser der Beitr ge einer Vielzahl anonymer Leser ge gen ber Die logische Fortsetzung dieses Prozesses bildete die Einf hrung von moderierten Newsgroups innerhalb des USENET 1984 Der Zugang f r die Leser der Newsgroup blieb zwar offen auf der Produzentenseite wurde der Zugang jedoch beschr nkt Die neuen kommunika tiven Formate nahmen zusehends die Z ge eines Massenmediums an das von einer kleinen aktiven Gruppe f r eine gro e Zahl anonymer und passiver Rezipienten produziert wurde MUD und IRC Auch die Ver ffentlichung des ersten MUD Multi User Dungeon 1979 l sst sich in diese Entwicklung einordnen Durch das Aufrufen eines MUDs ber das Internet betritt man eine neue Welt die in der Fr hzeit der MUDs fast n
173. eit zu wecken und den Kapitelbeginn auf neuen Seiten In hnlicher Weise kann das Bed rfnis eine angemessene Gestaltungsm glichkeit zur Darstellung von inneren Formaten zur Verf gung zu haben die Entwicklung u erer Formate beeinflussen Dies l sst sich an der Entwicklung des HTML Formats sehr gut beobachten die in dieser Arbeit noch ausf hrlich geschildert wird Formen innerhalb des Formats Be u eres oder techni Kommunikatives Format Inneres oder sches Format strukturelles Format Form und Format u ere und innere Formate gehen oft Verbindungen ein Bew hrt sich eine solche Verbindung so dass sie immer wieder verwendet wird entsteht ein kommunikatives Format Ein kommuni katives Format wird sowohl von technischen als auch von strukturellen Eigenschaften gepr gt Ein sehr bekanntes kommunikatives Format ist beispielsweise das Telefongespr ch Es besitzt ein technisches Format Jeder Gespr chsteilnehmer hat ein Telefon mit einem Lautsprecher und einem Mikrofon die dazu dienen Schall vor allem in der Form gesprochener Sprache in elekt ronische Signale umzuwandeln die auf diese Weise mittels Leitungsnetz oder Funk ber lange 35 Hartmann 2004 S 26 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 11 Strecken transportiert werden k nnen um schlie lich wieder in Schall umgewandelt zu werden Des Weiteren besteht die M glichkeit ber das W hlen einer Nummer einen bestimmten ande ren Telefo
174. eltweite Zusammenarbeit erm glichte die Berners Lee urspr nglich im Sinn hatte ist durch die Entwicklung die in der Zwischenzeit stattgefunden hat fast ganz durch seine Funktion als ein der Information und Unterhaltung dienendes Format verdr ngt worden Dazu haben nicht zuletzt die gro en Browserhersteller einiges beigetragen In der Fr hzeit des World Wide Web gab es neben dem hochentwickelten Browser f r die NEXT Plattform f r andere Computersysteme zun chst nur relativ unkomfortable Zeileneditor 7 vgl Onlinequellen Hobbes Internet Timeline 88 vgl Berners Lee 1999 S 51ffu 91f Gillies u Cailla 2002 S 217ff 26 J rg Dieter Browser die allenfalls mit viel Phantasie einen Eindruck von den M glichkeiten des Website formats vermitteln konnten Da Berners Lee jedoch alle Informationen und Hilfsmittel die notwendig waren um Browser zu entwickeln kostenlos zur Verf gung stellte begannen bald Programmierer berall auf der Welt an Browsern f r verschiedene Systeme zu arbeiten In Finnland wurde Ende 1991 von Studenten der Helsinki University of Technology der Browser Erwise f r das Unix basierte X Windows System geschaffen Fast zur gleichen Zeit entstand VIOLA ein weiterer Browser f r X Windows der in der Lage war Graphiken und Tabellen anzuzeigen und der auch als erster Browser kleine Programme ausf hren konnte wie sie sp ter mit Java popul r werden sollten 1992 erschienen dann mit Samba und Cello zwei komfo
175. em ngelt sie dass der Einsatz von vgl z B Bei wenger 2000 D rscheid 1999 Runkehl Schlobinski und Siever 1998 Sch tte 2000 F r den englischen Sprachraum geben hier die regelm igen Publikationen des Software Usability Research Laboratory der Wichita State University einen guten berblick f r den deutschen Sprachraum ist die Website www websprache net eine gute Adresse zur Orientierung F r den deutschsprachigen Raum sind hier vor allem die j hrlich erscheinende ARD ZDF Online Studie Eime ren Gerhard u Frees 2003 und 2004 und der N onliner Atlas des Emnid Instiuts TNS Emnid 2004 zu nennen vgl Eimeren Gerhard u Frees 2004 S 351 Kubicek 2004 S 33 2 Blatt u Hartmann 2004 S 30 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 5 Hypertextsystemen im Unterricht lange Zeit vor allem in Form von Erfahrungsberichten ohne empirische Grundlage abgehandelt wurde Inzwischen scheint die erste Euphorie ber das Internet als p dagogische Wunschmaschine verflogen zu sein und die im Unterricht gewonnenen Erfahrungen mit dem Einsatz des Compu ters und insbesondere des World Wide Web werden zunehmend kritisch interpretiert Unter richtserfahrungen zeigten dass Sch ler keineswegs automatisch vom Computereinsatz profitier ten Gerade der Einsatz des Internets machte deutlich dass im Unterricht gezielt an der Entwick lung von Kompetenzen gearbeitet werden muss damit sinnvoll m
176. em g ngigen Instrumentarium der Textanalyse teilweise entziehen Fragen der Verst ndlichkeit werden dementsprechend auf Fragen der sprachlichen und textlichen Gestaltung beschr nkt Diese Blindheit gegen ber der medialen Vermitteltheit jeder Form der Kommunikation mag im Falle von Face to Face Dialogen oder im Falle monologischer Schriftkommunikation forschungsstrategisch sinnvoll sein Hinsichtlich non linearer Formen der Kommunikation bleiben durch diese Ausblendung allerdings gerade jene Aspekte au er Sichtweise die das Spezifische dieser Kommunikationsformen ausma chen Etwas einfacher f llt es die Besonderheiten der multilinearen Strukturierung von Texten im Websiteformat herauszuarbeiten wenn man einen Medienvergleich z B zwischen den Druck und Onlineausgaben von Zeitschriften anstellt wie er vermutlich unter anderem aus diesem Grund in der j ngeren Forschung relativ h ufig zu finden ist Schlie lich besteht bei einer reinen Analyse von Websites die Gefahr die Prozesshaftigkeit des Lesens und Schreibens die durch die Ergebnisse der Lese und Schreibforschung ausf hrlich dokumentiert ist aus den Augen zu verlieren Der empirisch kommunikationswissenschaftliche Zugang Ist es in Anbetracht all dieser Probleme vielleicht sinnvoller nicht die Dokumente im World Wide Web selbst sondern den Nutzer beim Umgang mit diesen Dokumenten zu untersuchen In Bezug auf Dokumente im World Wide Web bietet sich hier ei
177. emantische Redundanz e Kognitive Gliederung Ordnung e Motivationale Stimulanz 18 Christmann u Groeben 2001 S 160 144 Christmann u Groeben 2001 S 161 14 gl Christmann u Groeben 2001 S 161f 146 vg Groeben u Christmann 1989 S 168 14 vgl Groeben u Christmann 1989 S 168 und Meutsch 1992 S 12ff 148 vg Christmann u Groeben 2001 S 179ff und Groeben u Christmann 1989 S 169ff 46 J rg Dieter Die sprachliche Einfachheit wird zum einen von der Wortwahl und zum anderen von der gram matischen Struktur der S tze bestimmt Was die Wortwahl betrifft so haben sich in empirischen Unsuchungen kurze gel ufige Worte als verst ndniserleichternd erwiesen ihr exzessiver Gebrauch kann jedoch zu einem langweiligen Text f hren und sich dadurch negativ auf die motivationale Stimulanz des Textes auswirken Auch konkrete Worte wirken verst ndniserleich ternd Da sie zweifach kodiert werden verbal und bildhaft k nnen sie besser behalten werden als Abstrakta Au erdem k nnen Texte die ein hohes Ma an Konkretheit aufweisen nachweis lich besser reproduziert werden und f hren zu pr ziseren Schlussfolgerungen Ein hnlicher Effekt wie durch die Verwendung konkreter Worte kann durch den Einsatz von Bildern und Grafiken erreicht werden die den Text sinnvoll erg nzen Was die Satzstrukturen anbelangt ist die empirische Lage nicht so eindeutig wie bei der Wort wahl Einen eindeutig negativen Effekt haben jedoch
178. en sten der Struktur sinnvoll erscheinen lassen Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 113 Hat sich der Textproduzent f r die Verwendung einer hierarchischen Struktur entschieden so ist die n chste berlegung wie breit und wie tief diese Struktur sein soll Bernard vom Software Usability Research Laboratory der Wichita State University sagt hierzu it is generally found that people make fewer mistakes if the hierarchical structure of the site is broader rather than deeper In fact research has generally found that ideally all information should be placed within three hierarchical levels from the initial homepage of the site Specifically the more levels users have to take in order to get the information they want the less chance they will find this infor mation Hierf r gibt es mehrere Gr nde Je mehr Ebenen einer hierarchischen Struktur ein Benutzer auf der Suche nach Informationen berwinden muss desto st rker wird sein Kurzzeit ged chtnis damit belastet sowohl sein Ziel als auch seine aktuelle Position innerhalb der Websi te pr sent zu halten Au erdem m ssen f r jede Strukturebene einer Website zus tzliche Ober kategorien eingef hrt werden Dabei ist es oft nicht einfach Oberkategorien so zu benennen dass deutlich wird welche spezifischen Inhalte sich dahinter verbergen Links auf solche Ober kategorien wie sie in tiefen Hierarchien zwangsl ufig vorkommen sind aus diesem Grund oft vage
179. en Kompetenzen im Bereich des Schreibens besitzen die Sch ler in Kombi nation mit den entsprechenden technischen und kommunikativen Kenntnissen eine gute Grund lage zur Gestaltung von Websites im Rahmen des Bildungsauftrags Dar ber hinaus haben sie die Grundlage f r eine sinnvolle Auseinandersetzung mit anderen kommunikativen Formaten erworben 162 J rg Dieter Rahmenbedingungen Nachdem nun die Mindestkompetenzen erarbeitet wurden die notwendig sind um die aus dem Bildungsauftrag abgeleiteten Ziele zu erf llen ist es notwendig zu kl ren welche Rahmenbe dingungen in der Schule daf r notwendig sind und in welchen F chern und welchem Zeitfenster sich diese Kompetenzen am besten vermitteln lassen Institutioneller Rahmen Was die institutionellen Bedingungen betrifft so muss zun chst einmal eine quantitativ und qualitativ ausreichende Computerausstattung an der Schule vorhanden sein Dies bedeutet nicht unbedingt dass jeder Sch ler seinen eigenen Laptop ben tigt aber zumindest dass die Schule ber Computerr ume verf gt die jeweils mit einer Anzahl von Computern ausgestattete sind die mindestens dem halben Klassenteiler entspricht Ein einziger Computerraum wird dabei abh ngig nat rlich auch von der Gr e der Schule in der Regel nicht ausreichen da er zumeist bereits durch den verbindlich vorgeschriebenen Informatikunterricht v llig ausgebucht ist und somit f r die Gestaltung von Websites im Rahmen des Fac
180. en als optionales Zusatzangebot zu behandeln wie es heute bereits geschieht Die Neuheit und Popularit t des World Wide Web allein reicht als Begr ndung f r die verbind liche Behandlung der Websitegestaltung mit Sicherheit nicht aus Es l sst sich an zahlreichen Beispielen zeigen dass P dagogik und Didaktik Modestr mungen unterworfen sind und dass das enthusiastische Verfolgen neuer und popul rer Ideen f r die Bildungstr ger zwar oft teuer aber nicht immer fruchtbar ist Man denke in diesem Zusammenhang nur an die berschw ng lich gefeierten Sprachlabore die in vielen Schulen inzwischen als Abstellraum genutzt werden an das programmierte Lernen oder an die neue Mathematik Im Folgenden sollen daher die verschiedenen Argumente die f r eine Behandlung der Website gestaltung in der Schule sprechen angef hrt und auf ihre Gewichtigkeit gepr ft werden Bedeutung f r die Gesellschaft Wie ich bereits im Kapitel Kommunikation mit den Fingerspitzen geschildert habe ber nimmt das Websiteformat auf Grund seiner gro en Flexibilit t und hohen Verf gbarkeit immer mehr Funktionen aus anderen Formaten und Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Unter anderem wird der Prozess der politischen Meinungsbildung und der gesellschaftlichen Diskussi on inzwischen stark durch das World Wide Web beeinflusst M chte man sich ausf hrlich ber die Programme politischer Parteien oder aktuelle Gesetzesvorhaben informieren so kann
181. en betrachtet werden die sich nicht auf die u ere oder innere Form eines Gegens tandes beziehen sondern auf seine Akzeptanz innerhalb einer Gruppe Auch kommunikative Formate werden stark von Konventionen bestimmt So hat sich f r die meisten Papiertexte im Lauf der Jahre ein stark von Konventionen gepr gter Aufbau entwickelt Nimmt man ein Buch zur Hand so findet man auf der vorderen Umschlagseite und dem Buch r cken den Buchtitel und den Namen des Autors Auf der hinteren Umschlagseite kann man h ufig eine kurze Zusammenfassung des Buchinhaltes lesen Auf den ersten Innenseiten finden sich ausf hrliche bibliografische Angaben sowie Angaben zum Verlag und mitunter ein paar Informationen ber den Autor Nach einer Wiederholung von Titel und Autor folgen das In haltsverzeichnis und der eigentliche Text des Buches Mitunter gibt es am Ende des Buches noch einen Index und diverse Anh nge Auch Zeitungen und Zeitschriften folgen Konventionen wobei diese sich je nach Genre unterscheiden k nnen und einem st rkeren Wandel unterliegen als die Konventionen f r B cher Die Konventionen von Zeitungen oder Zeitschriften r cken immer wieder ins Bewusstsein der ffentlichkeit wenn ein solcher Wandel stattfindet und sich eine Zeitung oder Zeitschrift dazu entschlie t ihre Gestaltung in einer Weise zu ver ndern die sich ber bisherige Konventionen hinwegsetzt Dies f hrt in aller Regel zu heftigen Diskussio nen zwischen Bef rwortern und Gegne
182. en dann jedoch nur auf einzelnen Systemen und mit bestimmten Browsern richtig interpretiert werden was die Funktion von HTML als Br ckensprache stark gef hrdete Der aus diesem Grund von Tim Berners Lee und Dave Rag 7 Beispiel entnommen aus Onlinequellen Dippelhofer 7 Wie der Name schon sagt bringt der lt blink gt Tag Text innerhalb eines HTML Dokuments zum Blinken 7 vgl Onlinequellen World Wide Web Consortium vgl Gillies u Cailla 2002 S 297ff 74 vgl Gillies u Cailla 2002 S 231ff 22 J rg Dieter gett vorgeschlagene Standard HTML 1 0 wurde von den Browserprogrammierern mehr oder weniger ignoriert Erst mit HTML 2 0 gelang es dem W3C 1995 dem Chaos einigerma en Herr zu werden und einen Standard einzuf hren der praktisch von allen Browserherstellern unterst tzt wurde auch wenn die meisten noch eine ganze Reihe zus tzlicher HTML Tags verwendeten die in diesem Standard nicht enthalten waren Der nur wenig sp ter vom W3C vorgeschlagene Standard 3 0 wurde hingegen von den Browserherstellern nicht angenommen Das Projekt war zu ambitio niert und die nderungen zu gro so dass die Browserhersteller nicht willens oder in der Lage waren sie umzusetzen Erst mit HTML 3 2 dessen M glichkeiten im Vergleich zu HTML 3 0 deutlich eingeschr nkt waren gelang es 1997 wieder einen gemeinsamen Standard zu etablie ren Als letzte Version klassischen HTMLs wurde schlie lich 1998 HTML 4 0 zum neuen Standard erkl
183. en reduziert Allerdings muss sich der Textproduzent dabei die Erfordernisse des Websiteformats und die verschiedenen Koh renzebe nen st ndig vergegenw rtigen und geistig zwischen ihnen hin und herspringen m chte er Texte erstellen die f r die Verwendung auf der geplanten Website wirklich geeignet sind Auch wenn beim Erstellen von Websites st ndig zwischen den verschiedenen Ebenen der Koh renz gesprungen wird lassen sich dabei verschiedene Strategien unterscheiden Es ist m glich bei der Erstellung einer Website mit der Gestaltung der globalen Ebene zu beginnen und diese dann nach und nach mit Inhalten auszugestalten Diese Vorgehensweise setzt eine sehr umfas sende und sorgf ltige Planung voraus da sonst die f r eine sinnvolle Gestaltung der globalen Ebene notwendigen Entscheidungen nicht getroffen werden k nnen Bei dieser Vorgehensweise ist es zudem oft schwierig nachtr gliche nderungen an der globalen Ebene vorzunehmen was die Flexibilit t des Textproduzenten deutlich einschr nkt sie hat allerdings den Vorteil dass es nach der Erstellung der globalen Ebene relativ einfach ist Teilaufgaben zu delegieren und die Arbeit mehrerer Personen an einer Website zu koordinieren Deshalb ist dieses Verfahren bei der arbeitsteiligen Produktion von Websites vorzuziehen Eine andere m gliche Vorgehensweise besteht darin zun chst die einzelnen textlichen und multimedialen Elemente zu erstellen und erst nachtr glich die globale Ebene z
184. en sich viele Entwickler jedoch die M glichkeit Seiten zu erstellen die dynamisch auf das reagieren konnten was der Benutzer am Bildschirm tat Mit der Programmiersprache Java schuf die Firma Sun Microsystems 1995 die M glichkeit hierf r Java erzeugt auf dem Rechner des Benutzers einen virtuellen Computer in dem kleine Programme Java Applets ausgef hrt werden k nnen Durch diesen Kunstgriff sind Java Applets plattform bergreifend auf praktisch allen Rechnern lauff hig Java hatte jedoch den Nachteil dass es f r viele Einsatzbereiche z B der Farb nderung von Buttons bei Mauskontakt schlicht zu langsam war Um diese L cke zu schlie en f hrte die Firma Netscape kurze Zeit sp ter JavaScript ein eine Kommandosprache die viel einfacher war als Java selbst und die vom Browser direkt interpretiert werden konnte JavaScript erm glichte es zum einen auf die Handlungen des Nutzers mit Maus und Tastatur so zu reagieren dass der Eindruck von Interaktivit t entstand und zum anderen die Darstellung von Webseiten an die Gegebenheiten auf dem Computer des Benutzers z B die Bildschirmgr e anzupassen Auch bei JavaScript gab es anfangs gro e Kompatibilit tsprobleme zwischen den einzelnen Browsern die inzwischen jedoch durch die Standardisierungsbem hungen des W3C weitgehend ausge r umt sind 83 vgl Lobin 1999 S 157f 84 vgl Berners Lee 1999 S 223ff 85 vgl Berners Lee 1999 S 154ff und Onlinequellen Shannon 86 vgl
185. en und f hlen zu tun Sein Stellenwert bei der Rezeption von Websites ent spricht ungef hr der Bedeutung der Mimik in der m ndlichen Kommunikation Von Bedeutung ist dabei vor allem der erste Eindruck den der Rezipient von einer Website bekommt noch ehe er sich mit den darin enthaltenen Inhalten auseinandergesetzt hat Dieser erste Eindruck beruht vor allem auf einem Zusammenspiel der verschiedenen graphischen Komponenten einer Websi te der Gr e Art und Anzahl der Bilder und ihrer Anordnung sowie der verwendeten Vorder und Hintergrundfarben der verwendeten Schriftarten und der Anordnung der Textsegmente und Navigationselemente Besonders was die Wirkung verschiedener Farben und Farbkombinati onen angeht gibt es im Bereich des Grafikdesigns ausgekl gelte Theorien Einen guten Ein druck vom Look and Feel einer Webseite kann man sich machen wenn man einen Screenshot der Webseite so weit verkleinert dass es m glich ist ihr Aussehen zu beurteilen ohne von den Inhalten beeinflusst zu werden Rezipienten erwarten in Verbindung mit bestimmten Inhalten oft ein bestimmtes Look and Feel Der Begriff des Look and Feel ist in diesem Zusammenhang als eine besondere Auspr gung des rhetorischen Prinzips des Aptum dt das Angemessene zu verstehen Dieses Prinzip besagt da der Redner verschiedene Elemente Aspekte Teile usw die f r die Rede bzw den Text und seine u erungssituation bedeutsam sind m glichst so auf
186. en vorge schlagen und von einem f r den Katalogbetreiber t tigen Redakteur best tigt wird ist es hier aber nicht so wichtig auf die Maschinenkonformit t der Texte zu achten Bei Katalogen die sich speziell an eine bestimmte Zielgruppe richten empfiehlt sich vielmehr eine Anpassung an deren Eigenheiten und Bed rfnisse Sucht man nach einer Entsprechung zu diesen Zusatztexten im Bereich traditioneller Printforma te so findet man diese am ehesten in den Klappentexten von B chern und in den Kurztexten mit denen B chern in Verlagsprospekten vorgestellt und beworben werden Allerdings richten sich diese ausschlie lich an Menschen so dass bei ihrer Erstellung die Auswertbarkeit durch Maschinen nicht ber cksichtigt werden muss Im Printbereich werden diese Zusatztexte in der Regel nicht vom Buchautor sondern von den Marketingspezialisten der Verlage erstellt Im Bereich der Websitegestaltung muss der Produzent entscheiden ob er diese f r den Erfolg einer Website au erordentlich wichtige Aufgabe selbst bernehmen oder Spezialisten hinzuziehen m chte 338 Die meisten Suchmaschinen erkennen inzwischen Substantivflektionen so dass es keine Rolle spielt ob im Text Fahrzeug im Singular oder Plural verwendet wird Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 127 Zusammenfassung Die Darstellung der Entscheidungsprozesse die auf globaler mittlerer und lokaler Ebene in Bezug auf die sichtbar materielle und in
187. endig sind Im Fall des Schreibens f r das Websiteformat ben tigt der Textproduzent zur Aufstellung von als Handlungsrichtlinie geeigneten Zielen vor allem Informationen ber die Eigenheiten und M glichkeiten des kommunikativen Formats und ber die Zielgruppe die erreicht werden soll Vor dem Hintergrund dieser Informationen l sst sich auf Grund der urspr nglichen Fundamentalziele eine rhetorische Planung entwickeln eine Hierarchie voneinander abh ngiger Fundamental und Instrumentalziele die konkret genug ist um als Richtschnur f r die inhaltliche und strategische Planung des Schreibprozesses dienen zu k nnen Zielgruppe Die Eigenheiten und M glichkeiten des Websiteformats wurden im Lauf dieser Arbeit bereits ausf hrlich er rtert so dass an dieser Stelle das Augenmerk vor allem der Zielgruppe gelten soll Bei der Auseinandersetzung mit der Zielgruppe hat es der Textproduzent im Websiteformat schwerer als beim Schreiben in vielen anderen Formaten Beim Schreiben eines Briefes einer wissenschaftlichen Arbeit oder von Artikeln f r Zeitungen und Zeitschriften ist die Zielgruppe in der Regel bereits klar definiert so dass der Textproduzent seinen Text nur den gegebenen Vorrausetzungen anpassen muss f r die es oft bereits eine ganze Reihe von Konventionen gibt Ein im World Wide Web ver ffentlichter Text kann potentiell eine viel breitere Leserschaft erreichen als Texte in den verschiedenen Printformaten Auch sind die Konventionen
188. enehm da sie wissen mit welchen Programmen Andere 0 1 ihre Seiten rezipiert werden Die zunehmende Monopolisie rung birgt aber auch unbestreitbare Gefahren in sich Marktanteile der Browser heute Wichtige Eigenschaften des Formats Betrachtet man die technischen und die strukturellen Eigenschaften des Websiteformats so stellen Links die wichtigste Verbindung zwischen beiden dar Ihre Auspr gung unterscheidet das World Wide Web von anderen Hypertextsystemen und beeinflusst die Strukturen die inner halb des World Wide Web auf verschiedenen Ebenen gebildet werden k nnen Links halten das Web zusammen Links sind Verweise oder Bindeglieder die Hypertextknoten untereinander oder Hypertextkno ten und andere Dokumente miteinander verbinden Grunds tzlich bestehen Links im World Wide Web aus einem URI Universal Ressource Identifier im HTML Quelltext der auf die unterschiedlichsten Ressourcen wie Hypertextdokumente Dokumente anderen Formats Pro grammdateien etc verweisen kann und einer Repr sentation dieser URI im Ausgangshypertext Sie besitzen somit einen technischen und einen strukturellen Aspekt Auf Grundlage der Erscheinungsform dieser Repr sentation lassen sich Textlinks und grafische Links voneinander unterscheiden Textlinks sind in der Regel dadurch gekennzeichnet dass das entsprechende Wort oder die entsprechende Textpassage unterstrichen ist Die Unterstreichung hat dabei standardm ig die Farbe blau es werden a
189. ensatz zu anderen kommunikativen Formaten sind im World Wide Web alle vorhandenen Inhalte jederzeit und von jedem Ort aus verf gbar Dadurch ist der Konkurrenzdruck auf Websites die sich mit gleichen oder hnlichen Inhalten besch ftigen deutlich h her als bei Publikationen in den verschiedenen Printformaten umfassen bedeutet dies das ein Gro teil des World Wide Webs von den 71 der Benutzer die neue Inhalte mittels einer Suchmaschine oder eines Suchkatalogs suchen schlicht ignoriert wird vgl Jansen Spint und Sarace vic 2000 S 215 320 vg Onlinequellen Certo GmbH 110 J rg Dieter Soll eine Website nicht nur auf Grund einer intensiven Bewerbung sondern auf Grund ihrer Inhalte erfolgreich sein so m ssen sich diese in irgendeiner Weise positiv von den Inhalten der Websites abheben die sich mit der gleichen oder einer hnlichen Thematik besch ftigen Dazu gibt es verschiedene M glichkeiten e Eine Website kann Inhalte bieten die auf Grund ihrer Aktualit t zum ersten Mal f r das World Wide Web aufbereitet werden z B aktuelle Nachrichten aus allen m glichen Berei chen e Es k nnen Inhalte angeboten werden die zwar nicht neu sind aber bislang nicht ber das World Wide Web zug nglich waren Die Publizierung von literarischen Texten deren Copy right abgelaufen ist im Rahmen des Projekts Gutenberg stellt daf r ein gutes Beispiel dar e Auch Inhalte in Hinblick auf die der Textproduzent einen Wissensvorsp
190. enten zu schaffen gr er als in vielen anderen Formaten besonders wenn es sich um Websites handelt die einen wirtschaftli chen Gewinn erzielen sollen und in unmittelbarer Konkurrenz zu einer Vielzahl anderer Websi tes stehen Wie ist es m glich bei den Mitgliedern der Zielgruppe einen positiven Eindruck zu hinterlas sen Auf Grund der Konkurrenzsituation bei der die n chste Website zum gleichen Thema nur einen Mausklick entfernt ist muss sich der Textproduzent Gedanken dar ber machen wie er bei seinen Rezipienten einen positiven Eindruck hinterlassen kann Nun ist einen positiven Ein druck hinterlassen ein globales Ziel und muss als solches zerlegt werden um handhabbar zu werden Es scheinen vor allem drei Aspekte einer Website zu sein die bei Rezipienten zu einem guten Eindruck f hren wenn eine Website den Rezipienten bei der Erreichung ihrer Ziele hilf reich ist wenn sie vertrauensw rdig erscheint und wenn um einen Ausdruck aus der Werbe sprache zu verwenden das Look and Feel der Website stimmt Die Vertrauensw rdigkeit einer Website kann entscheidend daf r sein ob deren Inhalt nur kurz berflogen oder eingehend studiert wird Die Faktoren die dazu f hren dass eine Website einen vertrauensw rdigen Ein druck macht wurden im Abschnitt Institutionelle Rahmenbedingungen dieser Arbeit bereits erw hnt Das Look and Feel einer Website hat wie der englische Ausdruck bereits besagt etwas mit schau
191. enzbildung in Printformaten und im Websiteformat Koh sionsmittel im Websiteformat Koh sionsmittel markieren semantische und syntaktische Bez ge zwischen Textteilen und sind deswegen sowohl beim Lesen von klassischen gedruckten Texten als auch bei der Rezeption von Texten im Websiteformat von gro er Bedeutung 70 J rg Dieter Auf lokaler Ebene d h innerhalb eines Textsegments k nnen die klassischen Koh sionsmittel die im Abschnitt der Leseprozess dieser Arbeit bereits vorgestellt wurden mit einigen Abstri chen gleich verwendet werden wie in Printtexten Explizite Textverkn pfungen wie siehe oben oder im Folgenden sollten dabei wie im Abschnitt Orientierung bereits erl utert nur mit gro er Sorgfalt verwendet werden und sich ausschlie lich auf das aktuelle Textsegment beziehen Die Reihenfolge in der die Text und Multimediaelemente eines Knotens auf mittlerer Ebene rezipiert werden ist nicht festgelegt Dies hat einige Folgen f r den Einsatz von Koh sionsmit teln e Rekurrenz partielle Rekurrenz und Substitution k nnen verwendet werden um Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen eines Knotens zu verdeutlichen Dabei sollten die Aus dr cke die sich aufeinander beziehen so gew hlt werden dass ihre Verbindung klar ist gleichg ltig welche Textstelle zuerst rezipiert wird Der Einsatz dieser Koh sionsmittel ist dabei in berschriften und Bild berschriften besonders wichtig um dem Lese
192. er Verlag 1999 Lobin Henning Intelligente Dokumente Linguisitsche Repr sentation komplexer Inhalte f r die hypermediale Wissensvermittlung In Lobin Henning Hg Text im digitalen Medium Opladen und Wiesbaden Westdeutscher Verlag 1999 S 156 177 Lynch Patrick J und Horton Sarah Erfolgreiches Web Design M nchen Humboldt 1999 Maier Rabler Ursula und Latzer Michael Hg Kommunikationskulturen zwischen Kontinui t t und Wandel Universelle Netzwerke f r die Zivilgesellschaft Konstanz UVK 2001 McLuhan Marshall und Quentin Fiore The Medium is the Massage New York Bantam Books 1967 Meutsch Dietrich Text und Bildoptimierung In Antos Gerd und Augst Gerhard Hg Text optimierung Frankfurt a M Peter Lang 1992 Molitor Sylvie Kognitive Prozesse beim Schreiben T bingen Deutsches Institut f r Fernstu dien an der Universit t T bingen 1984 Molitor L bbert Sylvie Schreiben und Kognition In Antos Gerd und Krings Hans P Hg Textproduktion T bingen Niemeyer 1989 S 278 296 Molitor L bbert Sylvie Wissenschaftliche Textproduktion unter elektronischen Bedingungen Ein heuristisches Modell der kognitiven Anforderungen In Knorr Dagmar und Jakobs Eva Maria Hg Textproduktion in elektronischer Umgebung Frankfurt a M Peter Lang 1997 S 47 66 M ller Peter Eigene Homepage optimieren So machen Sie das Beste aus Ihrer Website D s seldorf Data Becker 1999 Neverla I
193. er Sites im Moment nur noch gleicht eher der Erstellung und Umsetzung eines Wachstum des World Wide Web Drehbuches als dem Vorgang der normalerwei se unter dem Schreiben eines Textes verstanden wird Das volle Potential dieser dynamischen M glichkeiten wird allerdings bislang nur selten wirklich ausgesch pft Zugriff auf das Format Die Programme mit denen der Benutzer auf das Websiteformat zugreift werden Browser ge nannt Der Benutzer wird nur das sehen und nur das im World Wide Web tun k nnen was sein Browser zul sst Die F higkeiten der Browser beeinflussen deshalb im hohem Ma e die Lese gewohnheiten im World Wide Web sind aber auch wichtig f r die Autoren von Webseiten die bei ihrer Arbeit die Eigenheiten der verschiedenen Browser ber cksichtigen m ssen Der von Berners Lee f r den NEXT Computer entwickelte Urbrowser hatte bereits viele F higkeiten die bei den Browsern die nach und nach f r andere Plattformen entwickelt wurden erst lange sp ter umgesetzt wurden Zus tzlich wies er eine Besonderheit auf die bis heute viele Browser vermissen lassen es handelte sich um eine Kombination aus Browser und Editor Webseiten konnten von Grund auf neu gestaltet werden es war aber auch m glich aus dem World Wide Web geladenen Webseiten zu ver ndern z B zu kommentieren und zu erg nzen und sie in ver nderter Form zur ck ins Netz zu stellen Die Funktion des World Wide Web als kommunikatives Format das die w
194. er Websiteproduktion in Zukunft eine arbeitsteilige Vorgehensweise durchsetzten wird Evaluationsphase Evaluieren und berarbeiten Die einfachste Form der Evaluation ist das blo e Durchlesen eines Textes durch den Autor selbst das in der Regel w hrend des Schreibprozesses immer wieder stattfindet Oft wird ein Text auch nach seiner vorl ufigen Fertigstellung nochmals als Ganzes durchgelesen und bei Bedarf berarbeitet Mitunter werden in den berarbeitungsprozess zus tzlich weitere Personen wie Bekannte des Autors oder im Bereich des professionellen Schreibens geschulte Lektoren miteinbezogen Der Ma stab der an einen Text angelegt wird und der ber die G te des Textes sowie dar ber entscheidet ob eine weitere berarbeitung notwendig ist beruht dabei entweder auf den selbstgesetzten Zielen des Autors oder wenn es sich um eine Auftragsarbeit handelt auf den Zielen der Auftraggeber Auch bei der Evaluation von Websites beh lt das wiederholte Durchlesen des Geschriebenen w hrend der Produktionsphase seine Bedeutung Dass das nicht genug ist m sste aber aus dem bisher Gesagten bereits klar hervorgegangen sein Da sich das Lesen von Websites deutlich vom Lesen gedruckter Texte unterscheidet ist es notwendig zahlreiche Aspekte die bei der berar beitung gedruckter Texte keine Rolle spielen in den Evaluationsprozess miteinzubeziehen Evaluation mit Hilfe des Rasters zur Analyse von Websites Das in dieser Arbeit
195. er denen diese in der Schule verwirklicht werden k nnen In einer abschlie enden Diskussion werden die wichtigsten Ergebnisse nochmals herausgearbei tet und es wird auf Perspektiven f r zuk nftige sprachwissenschaftliche und sprachdidaktische Forschungsvorhaben hingewiesen 14 J rg Dieter Die Geschichte des World Wide Web Die Entwicklung eines kommunikativen Formats Das Websiteformat ist noch relativ jung und besitzt dennoch bereits eine Geschichte die sich aus unterschiedlichen Quellen speist Da ist zum einen die Idee Dokumente durch Querverwei se miteinander zu verbinden und durch Kommentare und anderes Zusatzmaterial anzureichern die sich ansatzweise bereits in klassischen Texten der Antike findet und in der Mitte des letzten Jahrhunderts von Vannevar Bush radikal weiter gedacht wurde zum anderen die technische Entwicklung im Bereich der Computer Hard und Software die es erlaubte diese Idee auf eine bisher nicht gekannte Weise umzusetzen Dazu kommen weitere kommunikative Formate wie E Mail Chat usw die mit dem Websiteformat in engem Kontakt stehen und teilweise in dieses Format integriert werden k nnen Um die heutigen Eigenschaften von Websites und die Art ihrer Nutzung zu verstehen ist es hilfreich einen Blick auf die Entwicklung zu werfen die schlie lich zu diesem neuen kommunikativen Format f hrte Da es bereits eine ganze Reihe von B chern und Websites gibt in denen die Geschichte des Internet und des Wo
196. er neuen Art Dokumente zu strukturieren durch auch wenn diese dem Websiteformat eher angemessen war und vermutlich ein h heres Potential besa Im Laufe der Zeit begannen immer mehr Dokumente im World Wide Web den Seiten von Zeitungen oder Zeitschriften zu hneln Die Idee eines kombinierten Browser Editors wurde von Mosaic nicht aufgegriffen So ent wuchs das Web mit dem Erfolg von Mosaic zwar dem Dunstkreis der Computerbastler und Universit ten wurde aber gleichzeitig zu einem kommunikativen Format mit vielen Rezipienten und einigen wenigen Produzenten Es fand eine ganz hnliche Entwicklung statt wie sie sich Jahre zuvor bereits bei E Mail und den damit verwandten Formaten beobachten lie Kurz nach dem Erfolg von Mosaic verlie der gr te Teil des Entwicklerteams das NCSA um bei einer neu gegr ndeten Firma mitzuarbeiten die kurze Zeit sp ter den Browsermarkt aufrol len sollte Netscape Der Netscape Navigator war der erste wirklich mit kommerziellen Ambiti onen erstellte Browser und er schlug alles was vorher da war um L ngen Innerhalb kurzer Zeit beherrschte er rund 95 des Browsermarktes Das lag unter anderem daran dass er kostenlos an alle Interessierten verteilt wurde Nur wenig sp ter entwickelte Microsoft auf Grundlage des alten Mosaic Codes mit dem Internet Explorer einen Browser der k nftig in das Betriebssystem Windows integriert werden sollte Netscape und Microsoft lieferten sich in den folgenden Jahren heftig
197. er weggeklickt als ein Text im Printformat aus der Hand gelegt und die direkte Konkurrenz ist oft nur einen Link entfernt Aus diesem Grund besitzt die motivatio nale Stimulanz im World Wide Web einen besonderen Stellenwert Da die Rezeption von Tex ten im Websiteformat durch die Notwendigkeit st ndig Entscheidungen zu treffen h here kognitive Anforderungen an den Rezipienten stellt als das Lesen in Printformaten ist es beson ders schwierig ihn in geeigneter Weise zu motivieren und zu stimulieren Nach Berlynes Neu giermotivationstheorie stellt der kognitive Konflikt ein geeignetes Mittel dar um das Interesse des Rezipienten an einem Text zu steigern Die Schwierigkeiten beim Aufbau eines koh renten Textverst ndnisses die im Prozess der Rezeption von Websites oft auftreten und die Wahl zwischen Links hinter denen sich nur allzu oft ganz berraschendes und Unvorhergesehenes verbirgt st rzen den Leser jedoch gleichsam in einen permanenten kognitiven Konflikt Ist es m glich und sinnvoll etwas das st ndig vorhanden ist noch zus tzlich zur Motivation einzu setzen Wirth f hrt zwei Prinzipien aus der Werbepsychologie an die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind Mit der steigenden kognitiven Konflikthaftigkeit bzw Dissonanz von Texten oder Bildern ver ndert sich deren Wirkung auf den Rezipienten Fehlt jede Dissonanz so wer den Informationen im negativen Sinne als langweilig eingestuft bei steigender Dissonanz als neutral da
198. erbunden werden um die sekund ren Schreibkompetenzen f r das Format zu erlangen Im Folgenden wird gekl rt welche Aspekte der prim ren Schreibkompetenzen f r die Entwick lung der sekund ren Schreibkompetenzen zur Erstellung von Websites von besonderer Bedeu tung sind und welche Entwicklungsstadien nach dem Modell von Bereiter dabei eine besondere Rolle spielen Dabei wird auf die Er rterungen ber die Besonderheiten des Schreibens im Websiteformat im vorhergehenden Kapitel dieser Arbeit zur ckgegriffen 393 Ossner 1995 S 46 34 vg Ossner 1995 S 46f 158 J rg Dieter Erkennen von Komplexit t Der Schreibprozess ist ein komplexer Vorgang der an die Schrei benden enorme kognitive Anforderungen stellt F r Sch ler die ihre Schreibkompetenz gerade erst entwickeln ist die kognitive Belastung besonders gro weil manche Aspekte des Schreib prozesses bei ihnen noch nicht oder nur teilweise automatisiert ablaufen In Bezug auf die Ges taltung von Websites ist f r die meisten Sch ler dar ber hinaus der Umgang mit dem Editor und die Auseinandersetzung mit dem kommunikativen Format neu Sollen die Sch ler nun gleich zeitig den Schreibprozess koordinieren den Editor handhaben und die Besonderheiten des Web siteformats ber cksichtigen so stellt dies eine kognitive berforderung dar als deren Resultat vermutlich sehr d rftige Websites entstehen an denen ersichtlich ist dass einer oder mehrere Aspekte im Gestaltungsproz
199. eresse einmal geweckt und sind diese Rezipienten tiefer in die Website eingedrungen wird auch f r sie die Gestaltung nach dem KISS Prinzip zunehmend wichtiger werden Ganz allgemein l sst sich sagen dass der kognitive Konflikt als Mittel zur Motivation mit Bedacht und an den richtigen Stellen eingesetzt auch bei der Rezeption von Websites seine Bedeutung hat Die Beschreibung und Analyse von Websites Nachdem der Leseprozess im Allgemeinen und das Lesen im Websiteformat im Besonderen nun ausf hrlich diskutiert wurden soll auf der Grundlage dieser Informationen ein Raster zur Analy se von Texten im Websiteformat entwickelt werden Dieses Raster soll es erm glichen Websi tes nach vorgegebenen Kriterien zu beschreiben und auf diese Weise zumindest eingeschr nkt vergleichbar zu machen Auf der Grundlage dieser Beschreibung soll es m glich sein begr nd bare Aussagen ber die Lesbarkeit und Verst ndlichkeit von Websites zu machen und Hinweise auf Schwachstellen und Verbesserungsm glichkeiten geben zu k nnen Im Folgenden sind die wichtigsten Merkmale des Websiteformats die von einem solchen Ana lyseraster ber cksichtigt werden m ssen nochmals kurz zusammengefasst e Auf Grund des fehlenden institutionellen Rahmens kommt der Feststellung der Glaubw r digkeit eines Textes eine gr ere Bedeutung zu als bei Texten in Printformaten e Der Aufbau von Websites ist bisher weniger konventionalisiert als der Aufbau von Texten
200. ergaben dabei f r nachge stellte Zusammenfassungen einen st rker positiven Effekt f r das Behalten als bei Zusammen fassungen die dem Text vorausgehen Auf Grund der Art und Weise in der Websites rezipiert werden scheint es jedoch hier angemessener zu sein Zusammenfassungen dem eigentlichen Text voranzustellen In aller Regel geht es dem Rezipienten zun chst vorrangig darum sich zu orientieren und Informationen zu finden und erst wenn die geeigneten Quellen gefunden sind m glicherweise darum einzelne der gesichteten Informationen auch zu behalten Die Unterschiede in der Rezeption von Texten im Websiteformat und von gedruckten Texten legen es nahe dass Hervorhebungen im Websiteformat eine gr ere Rolle spielen als in ge druckten Texten mit Sicherheit l sst sich dies aber bislang auf Grund fehlender empirischer Befunde nicht sagen Das Websiteformat erm glicht es die ganze Bandbreite typografischer Gestaltungsmittel einzusetzen und diese k nnen wenn sie konsequent angewandt werden viel Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 77 dazu beitragen die Struktur einer Website f r den Rezipienten transparent zu machen Un terstreichungen sollten dabei jedoch ausschlie lich der Markierung von Links vorbehalten blei ben da unterstrichene Textpassagen bei denen es sich nicht um Links handelt beim Leser leicht zu Verwirrung und Frustration f hren k nnen Motivationale Stimulanz Eine Website ist viel schnell
201. ersetzung mit dem Thema s ssssssssessessrsssessessrssresseeseseesseesresrssseesse 3 Die gesellschaftliche Bedeutung des World Wide Web esennsennnnsnennnnnennnn 4 Die Notwendigkeit didaktischer Aufbereitung ussnsensssesssensnnennnennnnensnnnnnnennn nenn 4 Was will diese Arbeit eessessoesoosseesoesoesoosseesoesoosseesoesoossoesoesoossoesoeseoesoesoeseossossoeseossoessessossoosse 5 Welche Vorgehensweise ist sinnvoll seessoessoessseessecssoessoossoosssoesssesssocssoossoossssessoessseessoosss 5 Der empirisch linguistische Zugang 1 ac een keeieeiuiee 5 Der empirisch kommunikationswissenschaftliche Zugang eenennneenn 6 Der ph nomenologische Zugang u a een 7 Der didaktische Zupang ernannten 8 Welche Begriffe sind im Vorfeld zu kl ren ssssssosssssosssssnssssnsssnonnsnnnnnsnnnnnsnnnnnennnnnennnnnene 9 Der Formalbestiff als Schl ssel m ale e a i ih 9 Format und Schriftspt che een aa e ae es a ER 9 Format und Websttes s ana 11 Format Medium und Kommunikationsform uuus0usssessnsssnneneeneessennnnnnnnnnnnnennnnnnnnnnnnn 11 Wie ist die Arbeit aufgebaut seosseossooesooesooessscessocesoossoossssssssesssosssoossooessoessseessosssosssossssse 13 DIE GESCHICHTE DES WORLD WIDE WEB 2cssus5au0es50 uausis2s ennsss neesnekndnnanssstaehnsheneshnsunern neeee 14 Die Entwicklung eines kommunikativen Formats u sssusssosssonsssnnssonssnnnsnonns
202. erssosscsstisssozsste scorsi oserei vrier genen 37 Ein Blick in die Zukunft e 0seesoeoooos0ssssesoesossssssosoososssossesoesossssssssosososssssssosossssossssosoosssossss 39 LESEN reellen 41 Der LeseprozeS sire n a T E R O EE EE E E 42 KoharenZ daane a E E T E a e e E NE 43 Kohasion sranna a e n a ATAA ER a a a aaa 43 Inferenz u E A E A E E E A 44 Textoptimier ngs ua an e a a Rein 45 Lesen im Websitelormat u an 49 Instifttioneller Rahmen np en altes 49 K nventionalisierter Aufbau 2 20 20 en ha 51 Lesesittati omeia auer a a a A nA a A A E a EA 54 M ltimedialitatz saae e a E se ee E 56 M ltilinearitat sonen aaa a E E R R A AR E aa T 59 PrIENtIETING eaen a e a E a A a N a EN 60 Treffen von Entscheidungen aaa Ra ia 66 K oh renzbildung im Websitef rm t n a es na ui 68 Koh sionsmittel im Websiteformat es nenne ea 69 Inferenz im ebsiteformalans zelnen 72 Textoptimierung im Websiteformat ssssssssonssssnnssnsnnssnsnnsnnnnnssnnnnsnnnnnsnnnnnsnnnnnennnnnennnnnene 73 Sprachliche Einfachheit u a seen A EE E 74 Intormationslichte susanne iss 74 K gmtive Gliederung ee reelle 75 MotivalionaleStimulanz an nass Ba 77 Die Beschreibung und Analyse von Websites usssssssssonsssssnnssnnnnsnnnnnennnnnennnnnennnnnennnnnennnnne 79 Das Groninger Textverst ndlichkeitsmodell 02200200sssesnseensnensnenenneenneenneen nenn 80 Ein Analyseraster f r Websites una aa erh 82 WEBRHETORIK 2 820 en neeennes
203. ersteht darun ter etwas anderes e Ein sehr weit gefasster Medienbegriff der vor allem in der Soziologie seine Anwendung findet versteht unter Medien alle Arten von abstrakten Vermittlungsinstanzen Die gro e Spannweite dieses Medienbegriffes zeigt sich an Ph nomenen wie Sprache Geld Gesund heit Macht Intelligenz Kunst Freude Liebe Glaube etc die von verschiedenen Autoren alle in der einen oder anderen Weise als Medien verstanden werden F r die Untersuchung Holly 2000 S 82 12 J rg Dieter zwischenmenschlicher und institutioneller Beziehungen durchaus interessant ist dieser weite Begriff f r eine Analyse des World Wide Webs wenig tauglich e Eine zweite Weise den Medienbegriff zu fassen bezieht sich auf den semiotischen Prozess und versteht unter Medium alles was als Mittel oder Mittler an diesem Prozess beteiligt ist Auch dieser Begriff ist f r die Bed rfnisse einer Analyse des World Wide Webs noch relativ weit umfasst er doch neben technischen Medien wie z B Fernsehapparaten auch biologi sche die an der Kommunikation beteiligten K rperorgane physikalische elektromagneti sche Felder welche die Grundlage f r den Funkverkehr bilden ete e Schlie lich gibt es den in der Kommunikationswissenschaft g ngigen Medienbegriff der als Medien vor allem die klassischen Massenmedien Presse Radio und Fernsehen versteht Schon an der Tatsache dass das World Wide Web in dieser Aufz hlung fehlt l
204. ersuch auf ihre Angemessenheit hin untersucht werden In diesem Zusammen hang ist auch zu kl ren ob die normativ festgelegten Bildungsstandards tats chlich auf einem Niveau angesiedelt sind das sich an deutschen Schulen fl chendeckend erreichen l sst Falls dies nicht der Fall ist muss untersucht werden ob die Situation durch eine Ver nderung der schulischen Rahmenbedingungen verbessert werden kann oder ob das Niveau der Bildungsstan dards angepasst werden muss Schlusswort Zu Beginn der Arbeit stand die Konfrontation mit der fast un berschaubaren F lle an Formen und Inhalten der sich der Sprachwissenschaftler im World Wide Web gegen ber sieht W h rend die Arbeit fortschritt f gten sich berlegungen zu den verschiedenen Aspekten des Websi teformats seinen Wurzeln seiner kommunikativen Funktion seiner rezeptiven und produktiven Nutzung sowie seiner Bedeutung im schulischen Kontext immer mehr zu einem Ganzen bis schlie lich ein Bild entstand aus dem die Zusammenh nge der verschiedenen Teilbereiche klar hervortraten Am Ende der Arbeit steht der Wunsch dass die Grundlage die durch die analyti sche Auseinandersetzung mit dem Websiteformat f r die zuk nftige Forschung und die Umset zung der Websitegestaltung in der Schule geschaffen wurde auch genutzt wird 404 vgl Onlinequellen Opera Software 172 J rg Dieter Danksagungen Ich danke Herrn Prof Dr Jakob Ossner aus ganzem Herzen f r seine Hilfe bei der Planun
205. ert entstanden in der Folgezeit eine ganze Reihe von Hyper textsystemen die alle eine Gemeinsamkeit aufwiesen Links wurden nicht innerhalb der Text elemente verwaltet sondern in einer separaten Linkdatenbank Daraus ergaben sich eine ganze Reihe von Vorteilen Die Erstellung von bi direktionalen Links wurde erm glicht gleichzeitig konnten tote Links wie sie im World Wide Web so oft auftreten vermieden werden und schlie lich lie en sich mehrere verschiedene Linknetze die z B von unterschiedlichen Personen erstellt wurden ber dasselbe Quellenmaterial legen Dieser Ansatz wies jedoch auch ein Prob lem auf Hypertextsysteme die mit einer Linkdatenbank arbeiteten waren nur schwer skalierbar und erforderten eine zentrale Verwaltung Ab einer gewissen Gr e des Systems wuchs der Verwaltungsaufwand f r die Linkdatenbank fast ins Unermessliche Da die damaligen Hyper textanwendungen aber vor allem f r Einzelnutzer oder kleine abgeschlossene Netzwerke konzi piert waen fiel dieser Nachteil wenn er berhaupt bemerkt wurde zun chst kaum ins Ge wicht Schon die erw hnten fr hen Hypertextsysteme lassen erkennen dass das strukturelle Format des Hypertextes technisch sehr unterschiedlich umgesetzt werden kann wodurch sich ganz ver schiedene kommunikative Eigenschaften ergeben Die Unterschiede k nnen z B darin liegen wie die Verwaltung der Links organisiert ist welche multimedialen Elemente in den Hypertext integriert werden k nnen
206. ertext die Schwierigkeit der Orientierung in Hypertexten die Notwendigkeit st ndig Entscheidungen zu treffen Diese Faktoren beeinflussen den Aufbau eines koh renten Textverst ndnisses bei der Rezeption von Websites und machen es notwendig die Rolle der klassischen Koh sionsmittel der Infe renzbildung und der Mittel zur Textoptimierung in Bezug auf Hypertexte im World Wide Web zu berdenken Auf der Grundlage dieser berlegungen kann schlie lich ein Modell zur Be schreibung und Analyse von Websites konzipiert werden Institutioneller Rahmen Lesen und Schreiben sind in einen starken institutionellen Rahmen eingebettet Das beginnt damit dass Lesen und Schreiben in der Regel in der Schule gelernt wird Dort werden gesell schaftliche Konventionen weitergegeben Die Sch ler lernen welche Arten des schriftlichen Ausdrucks akzeptiert und welche sanktioniert werden von der Orthographie ber die Beach tung von Gattungsmerkmalen bis hin zu stilistischen Feinheiten Die Art und Weise in der ein Text zu lesen und zu interpretieren ist wird auf hnliche Art tradiert F r den Hausgebrauch kann nach Erwerb der entsprechenden F higkeiten jeder schreiben was und wie er will sobald jedoch ein Text ber die klassischen Printmedien einem breiteren Publikum zug nglich gemacht werden soll wird der Druck der Institutionen wieder sp rbar Zeitungen Zeitschriften und Buchverlage haben Kontrollmechanismen die sicherstellen dass nicht alles ve
207. erto GmbH Suchmaschinetricks Gefunden unter http www suchmaschinentricks de Am 24 1 2004 Charlier Michael Jakob Nielsen s Web Design Erfolg des Einfachen Ver ffentlicht 2000 Gefunden unter www webwriting magazin de nielsen htm Am 22 7 2003 Dippelhofer Mischa Wie schreibe ich ein HTML Dokument Gefunden unter http gaius jura uni sb de HTML Kapitel2 html Am 3 2 2004 Dk Computerschule Kursangebot Gefunden unter http www edv seminar org schulung internet index htm Am 21 7 2004 Erziehungswissenschaftliches Institut der Universit t Heidelberg Gefunden unter http www ews uni heidelberg de Am 3 12 2004 Forschungsstelle Abmahnwelle e V Gefunden unter http www abmahnungswelle de Am 24 10 2004 Google Gefunden unter www google com Am 20 8 2003 Grepper Yvan und D beli Beat Empfehlungen zu Beschaffung und Betrieb von Informatik mitteln an allgemeinbildenden Schulen 3 erweiterte Auflage Juni 2001 Gefunden unter http www educeth ch informatik berichte wartung docs wartung pdf Am 7 4 2005 Hobbes Internet Timeline v5 6 Erstellt von Zakon Robert H obbes Gefunden unter http www zakon org robert internet timeline Am 16 12 2006 Institut f r Demoskopie Allensbach ACTA 2002 Computer und Telekommunikationsm rkte im Transformationsprozess Gefunden unter www acta online de Am 15 1 2002 Ito Joichi Weblogs and Emergent Democracy Editedby Jon Lebkows
208. erungen auf ein realisti sches Ma zur ckgeschraubt werden Bildungsstandards f r das Schreiben im Websiteformat In Bezug auf die Entwicklung von Bildungsstandards f r das Schreiben im Websiteformat soll in dieser Arbeit die analytische Grundlage f r die weiterf hrende empirische Forschung gelegt werden Dazu sind mehrere Schritte notwendig e Auf der Grundlage gesellschaftlich sinnvoller und politisch gewollter Bildungsziele muss entschieden werden ob und in welchem Umfang das Erstellen von Websites im Schulunter richt behandelt werden soll e Unter R ckgriff auf fachwissenschaftliche und fachdidaktische Erkenntnisse wie sie in dieser Arbeit f r das Lesen und Schreiben im Websiteformat er rtert werden muss ein Kompetenzmodell entwickelt werden welches das Zusammenwirken der f r die Erstellung von Websites notwendigen Kompetenzen beschreibt e Auf dieser Grundlage m ssen Bildungsstandards in der Form von Minimalanforderungen festgelegt werden die von den Sch lern erreicht werden sollen e Schlie lich m ssen die Rahmenbedingungen beschrieben werden unter denen diese Bil dungsstandards in der Schule verwirklicht werden k nnen Sowohl das so entstehende Kompetenzmodell das den Status einer begr ndeten These besitzt als auch die aus den Bildungszielen abgeleiteten und normativ festgelegten Bildungsstandards stehen dabei unter dem Vorbehalt einer empirischen berpr fung Bildungsziele und das Erstellen von Websites
209. erwendung von Analogien e berblickshilfen Knoten einer Gestaltung der Navigationselemente e _Kontextualisierungshilfen Website e Retrospektive Hilfen e Wegweisende Hilfen Sinnvolle Linkgestaltung berschaubarkeit Gestaffeltheit u erer Gestaltung der einzelnen Seiten Innere Strukturierung der einzelnen Seiten Gr e der einzelnen Seiten Inhaltliche Beziehung der Knotenelemente e _Knoteninterne Koh sionsmiittel ittlere Eb metere SIENE Anordnung der Seitenelemente auf der e berschriften augen Lesefl che e Bildunterschriften innerhalb eines as e Interne Links Beziehungen zwischen den Elementen e Zusammenfassungen einer Seite durch die grafische und typo grafische Gestaltung e Schriftart e Schriftgr e e Schrift Hintergrund Verh ltnis Leserlichkeit Verstehbarkeit lokale Ebene Typografische Gestaltung Beziehungen uuenelb zeig Sad e _Textsegmentinterne Koh sionsmiittel Textsegments Schriftgr e Schrift Hintergrund Verh ltnis e Sprachliche Einfachheit e Informationsdichte Syntaktische und semantische Struktur Ein Analyseraster f r Websites Auf lokaler Ebene geht es um die Koh renzbildung innerhalb einzelner Textsegmente Was das Textbild anbelangt ist hier vor allem die typografische Gestaltung von Bedeutung f r die Les barkeit ist die verwendete Schriftart gut am Bildschirm zu lesen ist die Schriftgr e angemes sen und wurde ein sinnvolles Verh ltni
210. es Quelltexteditors Integration von JavaScripts Erstellen animierter Grafi ken etc e Stufe 3 Die Sch ler verf gen ber ein gro es Repertoire an technischen Mittel zur Erstel lung von Websites aus denen sie je nach Bedarf gezielt ausw hlen und die sie routiniert an wenden k nnen Es stellt sich die Frage welche dieser Kompetenzstufen in der Schule verpflichtend f r alle angestrebt werden soll Es gibt eine Reihe von Gr nden die daf r sprechen die in der Schule vermittelten technischen Kompetenzen auf ein Minimum zu beschr nken Die Kompetenzen die den Sch lern in Bezug auf die Gestaltung von Websites vermittelt werden sollen es ihnen zum einen erm glichen am gesellschaftlichen Kommunikations und Meinungsbildungsprozess im World Wide Web teilzuhaben und sie zum anderen auf die Anforderungen vorbereiten die im Berufsleben auf sie zukommen Dazu sind technische Kompetenzen nur in relativ geringem Umfang notwendig Den Sch lern detaillierte technische Kompetenzen zu vermitteln wie sie sie in manchen Berufen m glicherweise einmal brauchen in vielen anderen aber nicht ist hingegen nicht Aufgabe der Schule sondern der entsprechenden berufsbildenden Institutionen Dar ber hinaus ver ndert sich das World Wide Web sehr schnell Technische Kompetenzen die den Sch lern in diesem Bereich vermittelt werden k nnen deswegen schon veraltet sein bis sie schlie lich im Berufsleben stehen Und schlie lich kann die Schule die Vermittl
211. es einzelnen Fensters beziehen Relative lokale Verweise machen dar ber hinaus h chstens dann noch Sinn wenn sie in Formen wie weiter oder n chste Seite auf Hypertextknoten verweisen die sich kontextuell nahtlos an den aktuellen Knoten anschlie en Ansonsten sollte man absoluten Verweisen den Vorzug geben Schlie lich ist es eine der St rken des Websiteformats den Rezipienten mit Hilfe von Links direkt an die Stelle bringen zu k nnen auf die verwiesen wird Da der Bezug auf r umliche Metaphern die Orientierung in Hypertexten nicht hinreichend zu erleichtern vermag sind zus tzliche Hilfen f r den Leser notwendig Um sie systematisch er r tern zu k nnen m chte ich einige Grundfragen ins Blickfeld r cken mit denen sich der Rezi pient bei dem Versuch einen Hypertext mit einem bestimmten Leseziel zu rezipieren und zu diesem Zweck ein mentales Modell desselben aufzubauen bewusst oder unbewusst konfrontiert sieht e Wie ist der Hypertext als Ganzes aufgebaut e Wo innerhalb des Hypertextes befinde ich mich momentan e Woher komme ich bzw wo war ich schon e Wohin muss ich gehen um meinem Leseziel n her zu kommen Erlaubt ein Hypertextdokument dem Rezipienten nicht diese Fragen in ausreichendem Ma e zu beantworten so stellt sich vor allem bei unerfahrenen Hypertextlesern leicht der sogenannte 26 Die Surfmetapher wird in der Regel katachretisch verwendet da sie weder zur Netz noch zur Raummetapher richtig pas
212. ese Gefahr l sst sich weit besser einsch tzen wenn man durch eigene Erfahrung gelernt hat wie leicht sich Inhalte im World Wide Web ver ffentlichen und ver ndern lassen Und schlie lich erm glicht der produktive Umgang mit einem Gegenstand ein tiefergehendes Lernen als eine lediglich rezeptive Nutzung Nicht zu vernachl ssigen ist nat rlich auch die zunehmende Bedeutung des World Wide Web als Produktivit tsfaktor Ganz abgesehen von der zunehmenden Menge an Waren die der Han del ber das World Wide Web absetzt erwarten laut der Studie Deutschland Online Das Internet in Wirtschaft und Gesellschaft ca 50 der befragten Unternehmen f r das Jahr 2005 einen hohen Einfluss des Word Wide Web auf ihre Gesch ftst tigkeit Vor diesem Hinter grund ist es f r die Wirtschaft die unsere Gesellschaft am Leben erh lt wichtig dass die he ranwachsende Generation ber Kompetenzen im Umgang mit dem World Wide Web verf gt Bedeutung f r die Zukunft der Sch ler Bereits heute spielen die rezeptive Nutzung des World Wide Web und die Gestaltung von Web sites in zahlreichen Berufen eine wichtige Rolle e Da immer mehr Inhalte die bisher in anderen Formaten ver ffentlicht wurden ins Website format bertragen werden sind diejenigen die bislang Inhalte f r diese anderen Formate be reitgestellt haben nun oftmals gezwungen sich umzuorientieren und Inhalte f r das Websi teformat zu gestalten Dar ber hinaus werden auch
213. eser Entwicklung ist dass die Technik bei der Nutzung von Computer und World Wide Web in den n chsten Jahren vermutlich immer mehr im Hintergrund verschwinden wird Ein Internetzugang wird so selbstverst ndlich zur Grundausstattung der meisten Haushalte geh ren wie heute ein Telefon oder ein Fernscher Mit Protokollen wie TCP IP die dazu dienen einen Rechner ber einen Telefonanschluss mit dem Internet zu verbinden wird der gew hnliche Nutzer dabei praktisch nichts mehr zu tun haben Der Computer ist standardm ig mit dem Netz verbunden sobald er eingeschaltet wird Durch die st ndige Verf gbarkeit des Netzes und weit h here bertragungsraten als heute wird es immer unwichtiger ob Daten auf der heimischen Festplatte oder irgendwo im Netz gespei chert sind Dadurch wird die Trennung zwischen Desktop und Browser obsolet Anstelle von verschiedenen Programmen zum Zugriff auf den heimischen Computer und das World Wide Web werden sich Programme und Oberfl chen entwickeln die ohne Unterschied auf Ressour cen im Netz und auf dem eigenen Computer zugreifen Dabei wird wie im ersten Kapitel bereits angedeutet eine zunehmende Integration verschiede ner Ger te in dieses gigantische Netzwerk stattfinden So gibt es bereits heute das so genannte Unified Messaging das die Funktionen von Telefon Fax Anrufbeantworter und E Mail unter einer einheitlichen Oberfl che am Computer oder am Handy verbindet und so zur mobilen Kommunik
214. ess stark vernachl ssigt wurden Um mit dieser Komplexit t umge hen zu k nnen m ssen die Sch ler diese zun chst einmal erkennen damit sie motiviert sind Methoden zur kognitiven Entlastung anzuwenden wie z B die bewusste Trennung von Pla nungs Ausf hrungs und Evaluationsprozessen In diesem Prozess erlangen sie Kompetenzen die im Modell von Bereiter dem Stadium des reflektierten Schreibens zuzuordnen sind das dadurch charakterisiert ist dass der Schreibende in der Lage ist seinem Text bewusst als Leser gegen berzutreten und ihn vor dem Hintergrund des Entstehungsprozesses zu bewerten Auswahl und Formulierung von Schreibzielen Besonders Planungsprozesse spielen bei der Gestaltung von Websites eine gro e Rolle So m ssen die Sch ler in der Lage sein Schreibziele auszuw hlen und zu formulieren Die Auswahl und Formulierung geeigneter Schreibziele durch die Sch ler ist au erordentlich wichtig da diese als die Kontrollinstanz dienen mit der die fortschreitende Arbeit an einer Website immer wieder abgeglichen wird Im vorhergehenden Kapitel dieser Arbeit wurde erl utert wie Schreibziele durch Konkretisierung Dekomponierung und Strukturierung nach und nach zu einer rhetorischen Planung ausgebaut werden k nnen Diesen Aspekt in der Schule zu sehr zu vertiefen ist aber nicht sinnvoll da es die kognitive Komplexit t nicht verringern sondern erh hen w rde Um dem Planungs und Produktionspro zess Richtung zu geben m ssen d
215. f r Texte im Websiteformat bislang noch nicht sehr ausgepr gt so weit es sich nicht um Websites han delt die in direkter Verbindung mit Publikationen aus dem Printbereich stehen und deren Kon ventionen bernommen haben Dies bedeutet dass sich ein Textproduzent bei der Konzeption von Texten f r das Websiteformat mehr und grundlegendere Gedanken ber die Zielgruppe machen muss als beim Schreiben in anderen Formaten Da die Leserschaft durch die Tatsache allein dass Leser auf einer bestimmten Website im World Wide Web landen erst schwach eingeschr nkt ist findet diese Einschr nkung zwangsl ufig durch die Gestaltung der Website selbst statt die einige Leser zum schnellen Weiterklicken und andere zum Verweilen und Lesen veranlasst M chte der Textproduzent seinen Text in Hinblick auf seine eigenen Ziele optimie ren sollte er bei der Konzeption die Zielgruppe ber cksichtigen und sich zu diesem Zweck eine Reihe von Fragen stellen Wer soll angesprochen werden Zun chst ist es notwendig zu entscheiden wer mit einer Websi te eigentlich erreicht werden soll Ist es wichtig eine m glichst breite Leserschaft zu erreichen oder soll eine Zielgruppe mit ganz spezifischen Eigenschaften angesprochen werden Besteht die Zielgruppe die angesprochen werden soll aus Personen die dem Textproduzenten bekannt sind z B aus Freunden und Verwandten Mitgliedern eines Vereins etc oder ist die Leserschaft dem Textproduzenten unbekannt Lassen sich k
216. f r sich allein genommen nur wenig aussagekr ftig So kann eine lange Verweildauer sowohl f r die gro e Attraktivit t einer Seite sprechen als auch f r eine schlechte Strukturierung die langes Suchen nach den gew nschten Informationen zur Folge hat Frageb gen mit denen der subjektive Ein druck der Nutzer erfasst werden soll haben den Nachteil dass die Befragten beim Ausf llen oft ganz andere Absichten verfolgen als die Interviewer z B die Darstellung eines m glichst posi tiven Selbstbildes Bucher geht davon aus dass eine solche Untersuchung nur dann Aussicht auf Erfolg hat wenn sie Angebotsvariablen Nutzervariablen und die Variablen des Rezeptionsvorganges erfasst und diese in Verbindung miteinander bringt In Folge dessen zeichnet er bei der von ihm durchge f hrten Untersuchung zur Rezeption von Online Zeitungen die Navigationshandlungen auf dem Bildschirm auf filmt die Nutzer beim Navigieren und versucht zus tzlich durch die Methode des lauten Denkens den Rezeptionsvorgang transparent zu machen Mit diesem Verfahren scheinen die wichtigsten Probleme dieses Zuganges ausger umt zu sein Die Vorgehensweise gestaltet sich allerdings insbesondere bei einem gr eren Korpus so aufw ndig dass zu ihrer Durchf hrung erhebliche technische und personelle Ressourcen not wendig sind Dies mag der Grund daf r sein dass bislang nicht sehr viele Studien auf diese Weise durchgef hrt wurden Der ph nomenologische Zuga
217. fiehlt sich die Ver wendung einer Wireframe Version der Seite die eine hnliche Funktion erf llt wie der Einsatz von greeked Text bei der sichtbar materiellen Gestaltung Die Wireframe Version besitzt nur ein Minimum an grafischer Gestaltung S mtliche Bilder und multimedialen Elemente sind durch einfache Platzhalter ersetzt um den Textproduzenten nicht von der Konzentration auf die inhaltlich kognitiven Aspekte der Gestaltung abzulenken In den fr hen Phasen der Arbeit an einer Website ist der Einsatz von Wireframe Versionen und greeked Text au erordentlich sinnvoll um den Textproduzenten kognitiv zu entlasten Ist der Arbeitsprozess aber bis zu einem gewissen Punkt fortgeschritten ist es unabdingbar beide Versionen zusammenzuf hren so dass die sichtbar materielle und kognitiv inhaltliche Gestal tung aufeinander abgestimmt werden k nnen Diese Zusammenf hrung ist besonders dann ein kritisches Unterfangen und muss mit besonderer Sorgfalt erfolgen wenn die sichtbar materielle und die kognitiv inhaltliche Seitengestaltung von verschiedenen Personen durchgef hrt wurde Lokale Ebene Bei der Gestaltung der lokalen Ebene muss der Textproduzent die Eigenheiten des Lesens am Monitor in besonderer Weise ber cksichtigen wie sie im zweiten Kapitel dieser Arbeit bereits ausf hrlich er rtert werden Leserlichkeit Was die sichtbar materielle Gestaltung auf lokaler Ebene betrifft bedeutet dies vor allem Schriftart Schriftg
218. folge besteht ein Text aus einem Textbild und dem organisierten Textinhalt Unter Textbild wird dabei die Anordnung der Textteile auf der Lesefl che verstanden dazu geh ren auch Bilder und Visualisierungen Es wird davon ausge gangen dass der Leser zun chst das Textbild wahrnimmt und die bildliche Information sp ter in inhaltliche Information umsetzt Die funktionale Qualit t eines solchen Text Bild Kommunikats besteht in der Art und Wei se wie Leseaufgaben unterst tzt werden und welche Rolle dabei verschiedene sprachlich semiotische Elemente spielen Der Text dient dem Lesenden dabei dazu einen bestimmten Zweck zu erf llen um dessentwillen er ihn zur Hand genommen hat Sauer gibt dazu folgende Beispielliste einen Apparat bedienen wollen einen Text beurteilen m ssen vorhandenes Wissen erg nzen ein Problem l sen eine Entscheidung treffen ein Examen vorbereiten auf Initiativen reagieren orientierend berfliegen scannen Die Liste macht deutlich dass sich das Modell vor allem an der Analyse von Sachtexten orien tiert und in Bezug auf die Analyse von Websites vor allem zu den Lesezielen der Rezipienten passen w rde die im World Wide Web gezielt nach Informationen suchen Es w re aber durch aus m glich die Liste so zu erweitern dass sie auch die Leseziele derjenigen Rezipienten er fasst die sich ohne spezifische inhaltliche Ziele im Netz treiben lassen wie Neues entdecken unterhalten werden sich d
219. g nzen und anders anordnen ohne dass der ganze Text neu geschrieben werden muss Dadurch ist es relativ unproblematisch und mitunter f r die Ideenproduktion sogar fruchtbar mit einer groben Zielvorstellung einfach drauflos zu schrei ben und w hrend des Schreibens zu planen zu verwerfen und neu zu planen Auch die verschiedenen Editoren f r das Erstellen von Websites k nnen als eine Art von Text verarbeitungsprogramm betrachtet werden In vielen Bereichen reichen sie jedoch nicht an den Funktionsumfang und Bedienkomfort g ngiger Textverarbeitungsprogramme wie z B Microsoft Word heran wohingegen sie in anderen Bereichen hochspezialisiert sind Auch diese Editoren beherrschen in aller Regel die g ngigen Methoden der Textmanipulation Allerdings ist es besonders bei komplexen Websites an denen mehrere Leute mitarbeiten sehr aufwendig die Struktur einer Website zu ver ndern nachdem die Arbeit an der Website ber die Planungspha se hinaus fortgeschritten ist nderungen an der Struktur einer Website z B das Umstellen eines Knotens innerhalb der Hierarchie wirken sich nicht nur auf diesen einen Knoten aus sondern auch auf viele andere Alle Links die von diesem Knoten ausgehen und zu ihm f hren m ssen ge ndert werden Eventuell kann sich das Umstellen eines wichtigen Knotens auch auf das Design der globalen Navigationsmen s auswirken Dar ber hinaus muss berpr ft werden ob dem Knoten an der neuen Stelle in der Hier
220. g der grafischen Gestaltung einer Website muss der Textproduzent entscheiden ob er dieser Aufgabe selbst gewachsen ist oder Unterst tzung bei einem professionellen Grafiker sucht Gestaffeltheit Der Begriff der Gestaffeltheit beschreibt die inhaltlich kognitive Gestaltung auf mittlerer Ebene Eine besondere Bedeutung spielen hierbei die seiteninternen Koh sionsmittel Dabei h ngt wieder viel davon ab ob der Textproduzent sich f r eine Webseite entscheidet die als Ganzes auf den Monitor passt oder f r eine die dar ber hinaus reicht Wie im Abschnitt Strukturierung von Inhalten dieser Arbeit bereits erl utert wurde stellen lange und kurze Seiten unterschiedli che Anforderungen an den Leser was einen jeweils anderen Einsatz seiteninterner Koh sions mittel verlangt Je l nger eine Seite ist umso wichtiger werden zus tzliche Hilfen zur Gliederung wie eine bersicht ber den Seiteninhalt am Beginn der Seite eine klare Struktur mit berschriften und Zwischen berschriften die so gew hlt sind dass sie dem Leser bereits beim berfliegen einen Eindruck vom Inhalt des gesamten Dokuments und der einzelnen Abschnitte geben und hervor gehobene Zusammenfassungen die es dem Rezipienten erm glichen den ersten Eindruck vom Inhalt des Dokuments den er sich beim berfliegen gemacht hat zu objektivieren Ab einer gewissen Seitenl nge ist es auch notwendig dem Rezipienten eine seiteninterne Navigation anzubieten die es ihm erm
221. g eines themen und leserorien tierten Schreibziels durch den Schreiber selbst Dieses Schreibziel und nicht die Einhaltung von Textsortenmerkmalen ist hier der Ma stab f r die erfolgreiche Bew ltigung einer Schreibaufga be Der Schreibende versucht sich diesem Ziel durch das Verfassen und berarbeiten seines Textes so lange anzun hern bis eine zufriedenstellende Angleichung zwischen Ist und Sollzu stand erreicht ist Diese Vorgehensweise macht eine st ndige Evaluation des Geschriebenen durch den Schreiber selbst und andere notwendig Trotz der Orientierung an einem Schreibziel und an der Funktion von Texten sind Textsorten auch in einem funktional orientierten Schreib 400 Vgl Ossner 1995 S 32f I vgl Ossner 1995 S 32ff 402 vgl Baurmann u Ludwig 2001 S 7f und Ossner 1995 S 34f 166 J rg Dieter unterricht nicht berfl ssig sie k nnen als bew hrte Muster angesehen werden die der Schrei bende bei Bedarf einsetzt um sein Schreibziel zu erreichen Es ist offensichtlich dass die prim ren Schreibkompetenzen die bei einem funktional orientier ten Schreibunterricht im Vordergrund stehen genau diejenigen sind die auch zur Entwicklung sekund rer Schreibkompetenzen im Bereich der Websitegestaltung ben tigt werden Von daher stellt ein funktional orientierter Schreibunterricht eine sehr gute Vorbereitung f r die Gestaltung von Websites dar Durch die Formulierung von Schreibzielen und den fortlaufenden Abgleich diese
222. g und Umsetzung dieser Arbeit sowie Herrn Prof Dr Ulrich Schmitz f r seine zus tzliche Unterst t zung Au erdem danke ich den vielen Leuten die Teile der entstehenden Arbeit gelesen haben und durch ihre konstruktive R ckmeldung dazu beitrugen sie stetig zu verbessern Vor allem aber danke ich meiner Frau deren liebevolle F hrsorge mir die Kraft gab diese Arbeit zu schreiben Stuttgart 1 Mai 2006 J rg Dieter Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 173 Literaturverzeichnis Abrar Marco Das gro e Webdesigner Buch D sseldorf Data Becker 2001 Anderson John R Kognitive Psychologie Heidelberg Spektrum 1989 Alexander Janet E und Tate Marsha A Web Wisdom How to Evaluate and Create Informa tion Quality on the Web Lawrence Erlbaum Associates 1999 Antos Gerd Laien Linguistik Studien zu Sprach und Kommunikationsproblemen im Alltag am Beispiel von Sprachratgebern und Kommunikationstrainings T bingen Niemeyer 1996 Assmann Aleida Spurloses Informationszeitalter In Cover 4 2004 S 75 77 Ausubel David P Psychologie des Unterrichts Band 1 Weinheim und Basel Beltz 1974 Bartel Stefanie Farben im Webdesign Berlin Springer 2003 Baurmann J rgen und Ludwig Otto Schreibaufgaben und selbst organisiertes Schreiben In Praxis Deutsch 168 2001 S 6 11 Beck Klaus Glotz Peter und Vogelsang Gregor Die Zukunft des Internet 2000 Bei wenger Michael Kommunikation
223. g vorgegangen so scheint mitunter der Autor und damit die kogni tiv inhaltliche Komponente der Gestaltung im Reigen der Technik und Designspezialisten fast unterzugehen was man dem einen oder anderen im Websiteformat ver ffentlichten Text durch aus anmerkt Ob sich eine generelle Arbeitsteilung wie im Bereich der Printformate im Websiteformat in absehbarer Zeit durchsetzen wird ist fraglich Denn w hrend im Printbereich die Verg tung der entsprechenden Spezialisten ber den Verkauf der fertigen Produkte finanziert werden kann gibt es bei Websites diese Finanzierungsm glichkeit bislang nicht Manche Websites werden aus dem Etat f r Werbung und ffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Institutionen finan ziert andere versuchen sich ber die Schaltung von Werbeanzeigen zu finanzieren ein Kon zept das jedoch nur bei sehr erfolgreichen Websites tragf hig ist und manche Websites bestehen nur auf Grund des Idealismus ihrer Produzenten die Zeit und Energie in eine Idee investieren von der sie berzeugt sind Alternative Finanzierungswege z B ber Zusatzangebote die nur f r 29 vgl Hofert 2001 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 89 Abonnementen nutzbar oder gegen Bezahlung einsehbar sind haben sich bisher nur in sehr begrenztem Ma e durchgesetzt Teilweise weil die daf r notwendigen Mikropaymentsysteme noch nicht ausgereift oder verbreitet genug sind und teilweise weil kostenpflichtige Angebote von
224. gekr ftigen Hyperlinks auf den Ort zu verweisen an dem der entsprechende Kontext zu finden ist Dieser braucht nicht einmal vom selben Autor erstellt worden sein Jede der vielen Seiten im World Wide Web kann mit Hilfe von Links dazu herangezogen werden einen Kontext f r eige ne Texte zu bilden wie auch eigene Webseiten auf diese Weise zum Kontext f r fremde Texte werden k nnen Text kann gestaltet werden Ist bei gesprochener Sprache die Gestaltung sehr stark vom Sprecher und seinen stimmlichen M glichkeiten abh ngig die durch nonverbale Kommunikationsmittel noch unterst tzt werden k nnen so gibt es f r Texte zahlreiche vom Autor unabh ngige Gestaltungsm glichkeiten Diese haben sich jedoch erst allm hlich entwickelt Zun chst l sst sich in vielen fr hen Schrift zeugnissen der Versuch erkennen in Analogie zum steten Fluss der gesprochenen Sprache ein eindimensionales unsequenziertes Schriftband zu erhalten wie in der spiralf rmig angeordneten scriptio continua oder furchenwendigen Schriften Bald wurde es allgemein als zweckm ig erkannt einen Text durch Segmentierung an geeigneten Stellen dem Format der meist zweidi mensionalen Schreibfl chen anzupassen So entstand nach und nach die uns heute gel ufige Gliederung in Worte und S tze Im Laufe der Zeit wurden in Abh ngigkeit von den verwende ten Schreibmaterialien und Techniken immer neue Gestaltungsm glichkeiten entwickelt Buch staben verschiedener Gr e versc
225. gen Ein solcher Link kann auf eine andere Stelle desselben Dokuments zeigen auf ein anderes Dokument das zur gleichen Website geh rt oder auf ein beliebiges anderes HTML Dokument in den Weiten des World Wide Web Da es im World Wide Web keine zentrale Datenbank zur Speicherung der Links gibt sondern die Links in den einzelnen HTML Dokumenten gespeichert werden kommt es vor dass ein Link auf ein Dokument verweist das nicht oder nicht mehr existiert In diesem Fall wird eine Fehlermeldung angezeigt Links k nnen auch auf Text Bild Ton oder Videodateien verweisen die bei Aktivierung des Links je nach Konfiguration und Einstellung des Browsers direkt angezeigt oder auf den eigenen Rechner geladen werden Auch auf Programmdateien k nnen Links verweisen Handelt es sich dabei um Java Applets dann k nnen diese direkt im Browser gestartet werden Handelt es sich um betriebssystemspezifische Programmdateien so k nnen diese auf den eigenen Rechner geladen und dort falls sie mit dem installierten Betriebssystem kompatibel sind gestartet werden Schlie lich k nnen Links auch zu anderen kommunikativen Formaten f hren die mit vernetzten Computern m glich sind Dabei kann es sich um G steb cher und Foren E Mail Adressen oder Chat Rooms handeln Eine weitere M glichkeit Links zu differenzieren die ebenfalls mit dem Linkziel in Verbin dung steht ist die Unterteilung in relative und absolute Links Relative Links beschreiben dabei
226. glich Der Sprecher wird zum Schreiber und der H rer zum Leser die beide zeitlich und r umlich mehr oder weniger beliebig weit voneinander getrennt existieren k nnen Auf diese Weise tr gt die Schrift dazu bei zwei gro e Beschr nkungen menschlicher Kommunikation zu berwinden Mit Hilfe der Schrift ist es m glich Wissen ber Generationen weiter zu geben ohne dass es durch die unsichere Prozedur des Erinnerns und Weitererz hlens verf lscht werden kann Aber nicht nur die zeitliche Beschr nkung menschlicher Kommunikati on kann mit Hilfe der Schrift berwunden werden sie erm glicht auch die berwindung ihrer r umlichen Beschr nkung da schriftliche Dokumente weit einfacher zwischen verschiedenen Orten hin und her transportiert werden k nnen als ihre Verfasser Texte im World Wide Web zeichnen sich gegen ber Texten auf Stein Papier etc durch die besondere Art ihrer Zug nglichkeit aus Um sie rezipieren zu k nnen ist die entsprechende technische Ausr stung in Form einer Telefonverbindung und eines geeigneten Computers not wendig Sind diese Vorraussetzungen gegeben so sind Dokumente im World Wide Web prak tisch von jedem Ort der Welt aus zug nglich und damit besonders gut geeignet die r umlichen Beschr nkungen menschlicher Kommunikation zu berwinden Diese St rke bei der berwin 254 vgl Molitor L bbert 1997 255 vgl Weinhold 2000 S 27 und Crystal 1995 S 178 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World
227. glichen es Informationen in Form von Topics Themen Personen Orte Associations Verkn pfun gen zwischen Topics und Occurrences Instanzen von oder Dokumente zu Topics zu struk turieren Dar ber hinaus lassen sich f r Topics Namen und Rollen vergeben Was mit Topic vgl Onlinequellen Google und Onlinequellen Karlsruher Virtueller Katalog 7 vgl Freisler 2001 S 72ff Onlinequellen Wikipedia Topic Maps Hervorhebung durch den Autor vgl Onlinequellen Wikipedia Topic Maps Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 31 Maps m glich ist l sst sich am Beispiel der Website des Erziehungswissenschaftlichen Semi nars der Ruprecht Karls Universit t Heidelberg erkennen Ruft man die Homepage des Insti tuts auf so findet man auf der rechten Seite zun chst eine Reihe von Rollen die Personen in diesem Institut spielen k nnen z B Professor Sekretariat Leitung Studienberatung etc Klickt man auf den Punkt Professor erh lt man eine Liste der Namen aller Topics in diesem Fall Personen welche am Institut die Rolle Professor spielen W hlt man einen Namen aus so erh lt man einige Informationen ber die entsprechende Person und gleichzeitig eine Liste mit weiteren Rollen welche sie spielt Auf hnliche Weise lassen sich die Beziehungen zwischen Texten Autoren Herausgebern Ver ffentlichungsorten und zeiten etc modellieren Topic Maps bieten so die M glichkeit hochkomple
228. glichkeiten sich daraus f r den Schreibenden ergeben Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Modellen des Schreib prozesses die versuchen die verschiedenen Aspekte des Schreibens in Beziehung zueinander zu setzen Das Schreibmodell von Hayes und Flower Eines der Standardmodelle auf das sich zahlreiche Autoren bei der Untersuchung von Schreib vorg ngen beziehen ist dabei das 1980 in den USA ver ffentlichte Modell von Hayes und Flower Es l ste die bis dahin vorherrschenden Phasenmodelle des Schreibvorganges ab die von einer Gliederung des Schreibprozesses in zeitlich getrennte Produktionsabschnitte ausgin gen Das Modell von Hayes und Flower hat seine Wurzeln in der Kognitionspsychologie und versucht die verschiedenen kognitiven Aktivit ten die ein routinierter Schreiber w hrend des Schreibvorganges ausf hrt in einen Zusammenhang zu bringen Hayes und Flower wollten herausfinden was Studenten beim Verfassen von expositorischen Texten tats chlich tun In einer Untersuchung lie en sie Studenten also erfahrene Schreiber solche Texte schreiben und w hrend des Schreibens ihre Gedanken verbalisieren Aus der Auswertung der dabei produ zierten Texte und der Protokolle in denen das laute Denken der Studenten aufgezeichnet wurde leiteten sie ein Modell ab das Schreiben als einen zielgerichteten Probleml seprozess betrachtet innerhalb dessen sich verschiedene Teilprozesse unterscheiden lassen die sich ge genseit
229. glicht zwischen den verschiedenen Segmenten und Abschnitten einer Seite hin und her zu springen F r den Textproduzenten bedeuten diese Anforderungen an die inhaltlich kognitive Gestaltung auf mittlerer Ebene dass Texte nicht nur f r das World Wide Web im Allgemeinen aufbereitet werden m ssen sondern f r eine ganz spezifische Seitengr e Selbst wenn der Produzent auf einen bereits bestehenden Text zur ckgreifen kann ist oft noch eine Menge Arbeit notwendig da in der Regel Inhalts bersichten und Zusammenfassungen erstellt sowie zus tzliche ber schriften und Zwischen berschriften eingef gt werden m ssen Bei der Anordnung der Inhalte empfiehlt es sich das Wichtigste oftmals die Konklusion eines Textes an den Beginn zu stellen Zum einen damit der Leser auf den ersten Blick entscheiden kann ob ihn der Inhalt einer Webseite interessiert oder nicht und zum anderen damit er nicht beim berfliegen den am Ende versteckten entscheidenden Gedanken bersieht Da wissen 336 vgl Onlinequellen Bernard Constructing User Centered Websites Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 125 schaftliche und er rternde Texte oft genau umgekehrt aufgebaut sind das hei t mit den Vorrau setzungen beginnen und mit der Konklusion enden m ssen sie f r eine sinnvolle Integration in Webseiten vom Textproduzenten oft vollst ndig umgeschrieben werden Bei der Arbeit an der inhaltlich kognitiven Gestaltung von Webseiten emp
230. h ler lernen ihren eigenen egozentrischen Standpunkt zu relativie ren und diesen nichtanwesenden Leser mit seinen Bed rfnissen Verst ndnisproblemen und m glichen Einw nden zu ber cksichtigen So erlernen die Sch ler eine v llig neue Art zu den ken und machen den Schritt von der konzeptionellen M ndlichkeit zur konzeptionellen Schrift lichkeit Eine voll ausgebildete prim re Schreibkompetenz w re somit die F higkeit einen Text abstrahiert vom Hier und Jetzt ber die unmittelbare Schreibzeit und den Schreibort hin aus prinzipiell f r jedermann lesbar verfassen zu k nnen Wann die f r diesen Schritt not wendige Dezentralisierung stattfindet und die F higkeit sich in einen abwesenden Leser hinein zuversetzen erlangt wird h ngt nicht von einem bestimmten Alter ab sondern allein vom Fort schritt im Prozess der Literalisierung Aufbauend auf diesen prim ren Schreibkompetenzen auch wenn sie noch nicht voll ausgebil det sind k nnen sekund re Schreibkompetenzen entwickelt werden die von ihrer inneren und u eren Form her den Anspr chen bestimmter kommunikativer Formate gen gen Dazu sind neben den prim ren Schreibkompetenzen die technischen und kommunikativen Kompetenzen notwendig die f r das Websiteformat soeben beschrieben wurden Die prim ren Schreibkompe tenzen m ssen mit diesen Kenntnissen ber die Funktionsweise des jeweiligen Formats im kommunikativen Prozess und seine technische Handhabung v
231. h ufig in der rechten Bildschirmh lfte vgl Wirth 2002 S 173 175 vgl Onlinequellen Bernard Developing Schemas for the Location of Common Web Objects 54 J rg Dieter In einer Folgestudie zeigte sich dass die Nutzer auch in Bezug auf die speziellen Elemente von Shoppingsites wie Einkaufswagen Login Funktion etc sehr klare Erwartungen hatten Da Konventionen sich vor allem in den K pfen der Menschen herausbilden zeigen beide Studien deutlich dass in manchen Bereichen die Konventionalisierung des Websiteformats schon weit fortgeschritten ist Allerdings ist das World Wide Web immer noch in gro er Ver nderung begriffen was auch mit der st ndigen Weiterentwicklung der technischen M glichkeiten zu sammenh ngt und es gibt eine gro e Zahl experimenteller und innovativer Websites die sich nach wie vor einer Konventionalisierung entziehen f W H7 Eine kombinierte Darstellung der Nutzerer wartungen ber die Anordnung von Siteele menten auf Shoppingwebsites Backto N Links to Account Home N Merchandise Order Login 7 Search Shopping pa Register g Engine Cart Lesesituation Die Lesesituation bei der Rezeption von Texten im Websiteformat unterscheidet sich deutlich von der Situation beim Lesen von gedruckten Texten Beim Lesen von gedruckten Texten hat der Leser den Text als Buch Heft Zeitung Loseblatt etc entweder vor sich auf einem Tisch liegen oder er h lt ihn in der Hand Die P
232. h durch den Input gesteuert d h durch Haushaltspl ne Lehrpl ne und Rahmenrichtli nien Ausbildungsbestimmungen f r Lehrpersonen Pr fungsrichtlinien usw so ist nun immer h ufiger davon die Rede die Bildungspolitik und die Schulentwicklung sollten sich am Out put orientieren d h an den Leistungen der Schule vor allem an den Lernergebnissen der Sch lerinnen und Sch ler Bildungsstandards erlauben es Input und Outputsteuerung miteinan der zu verbinden indem sie auf der Grundlage der politisch gewollten Bildungsziele festlegen welche Kompetenzen die Sch ler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe mindestens erworben haben m ssen und diese Kompetenzen so konkret beschreiben dass sie zu Aufgabenstellungen umgesetzt und mit Hilfe von Testverfahren berpr ft werden k nnen Bildungsstandards haben in diesem Zusammenhang also eine doppelte Funktion Sie helfen den Lehrkr ften und Schulen die angestrebten Bildungsziele im Unterricht umzusetzen indem sie in Form von Kompetenzmodellen ein verbindliches Referenzsystem schaffen das viel Freiraum f r die indi viduelle Planung l sst Gleichzeitig erlauben sie die systematische Erfassung und Bewertung von Lernergebnissen und machen es damit m glich festzustellen in wie weit die angestrebten Bildungsziele durch das Bildungssystem tats chlich erreicht werden Was sind Bildungsstandards Im Grunde l sst sich die Funktion von Bildungsstandards mit einem Satz be
233. haften pr gte Dabei wurden zwei Entwicklungsstr nge unterschieden zum einen die Entwicklung der technischen Grundlagen vom Telegraphen bis zum modernen Com puternetzwerk und zum anderen die Entwicklung des Hypertextformats das in seiner besonde ren durch HTML gepr gten Form dem World Wide Web seine Struktur gibt Aus dem Zu sammenspiel dieser beiden Entwicklungsstr nge lie en sich wichtige Erkenntnisse ableiten auf die in den nachfolgenden Kapiteln immer wieder zur ckgegriffen werden konnte e Aus den im ersten Kapitel beschriebenen technischen M glichkeiten und Grenzen des For mats und aus der besonderen Art und Weise in der das Hypertextprinzip umgesetzt wurde konnten im zweiten Kapitel die St rken und Schw chen des Websiteformats im Vergleich mit anderen Formaten abgeleitet werden e Die berlegungen zu den Strukturen die mit Hilfe von Links verwirklicht werden k nnen f hrten zur Identifizierung von sechs Strukturebenen im World Wide Web die im dritten und vierten Kapitel eine wichtige Rolle bei der Analyse der Lese und Schreibprozesse spiel ten und die entscheidend zur Entwicklung des dort vorgestellten Rasters zur Analyse von Websites beitrugen e Schlie lich erm glichten die Er rterungen ber die technischen Grundlagen des World Wide Web eine fundierte Diskussion ber die zur Gestaltung von Websites notwendigen technischen Kompetenzen im f nften Kapitel Kommunikation mit den Fingerspitzen Im zweiten Kapitel w
234. hafter Informationen ein Bild des Ganzen zu machen Zur Bildung der globalen Koh renz von Hypertexten besitzen Links und ihre Gestaltung eine besondere Bedeutung aber auch Seiten und Dokumentennamen und die bereits beschriebenen Hilfsmittel zur Orientie rung spielen hier eine wichtige Rolle Auf allen drei Ebenen immer wieder koh rente Textmodelle aufzubauen stellt an den Rezipien ten von Texten im Websiteformat weit gr ere Anforderungen als die denen sich ein Leser bei der Bildung von lokaler und globaler Koh renz in Printtexten gegen bersieht Besonders die Koh renzbildung auf globaler Ebene wird oft dadurch erschwert dass der Rezipient beim ersten Betreten einer Website nicht auf der Einstiegs oder bersichtsseite der Website landet sondern von einer Suchmaschine auf irgendeinen Knoten in den Tiefen der Websitehierarchie verlinkt wird So entsteht ein Koh renzbruch den der Rezipient selbst mit Unterst tzung der besten Orientierungshilfen nur schwer ausgleichen kann Koh renzbildung in Printformaten Koh renzbildung im Websiteformat Lokale Koh renzbildung Koh renzbildung auf lokaler Ebene Zwischen r umlich benachbarten Textsegmenten Innerhalb eines Textsegments Globale Koh renzbildung Koh renzbildung auf mittlerer Ebene Innerhalb des ganzen Textes Zwischen den Textelementen und Multimediaele menten einer Website Koh renzbildung auf globaler Ebene Zwischen verschiedenen Hypertextknoten Koh r
235. haltlich kognitive Gestaltung getroffen werden m ssen macht deutlich mit welcher ungeheuren Komplexit t sich der Produzent von Websites konfron tiert sieht Strategien um mit dieser kognitiven Belastung sinnvoll umzugehen sind noch in der Entwicklung begriffen Vor dem Hintergrund der besonderen Eigenschaften des Websiteformats und des Modells von Beaugrande das die Parallelit t verschiedener kognitiver Prozesse im Schreibprozess betont scheint es jedoch eine Reihe sinnvoller Ans tze zu geben e Fine umfassende Vorbereitung der Ausf hrungsphase durch eine sorgf ltig ausgef hrte Planungsphase e Fine gute Strukturierung der Ausf hrungsphase die je nach Anforderung des Projekts den Produktionsprozess von der globalen ber die mittlere hin zur lokalen Ebene organisiert top down oder umgekehrt buttom up e Die kognitive Entlastung des Produzenten durch die zeitweise getrennte Bearbeitung der sichtbar materiellen und kognitiv inhaltlichen Gestaltung der Homepage e Eine weitere kognitive Entlastung durch die Verlagerung von Korrekturprozessen in eine sorgf ltig durchgef hrte Evaluationsphase die den Produzenten davon entbindet w hrend der Auseinandersetzung mit der Komplexit t der Websitegestaltung allzu sehr auf Recht schreibfehler und hnliches zu achten Betrachtet man die in der Ausf hrungsphase anfallenden T tigkeiten so weist vieles darauf hin dass sich hnlich wie im Bereich der Printprodukte auch im Bereich d
236. hat bis er entscheidet dass die Seite ihm nichts Interessantes mehr zu bieten hat ausgelesen ist In Hypertextdokumenten finden sich zwei Arten der Multilinearit t Die erste die Multilineari t t innerhalb eines Hypertextknotens hnelt sehr derjenigen die sich auch in zahlreichen Zeitun gen und Zeitschriften findet und h ngt eng zusammen mit der Lesefl che die durch den Bild schirm konstituiert wird Bilder und Texte spielen hier zusammen wie es im Abschnitt Multi medialit t beschrieben wurde Eine Steigerung der Komplexit t gegen ber multilinearen Print texten besteht im Falle von Hypertextdokumenten darin dass in Hypertextdokumenten auch dynamische Elemente wie Animationen und Videosequenzen integriert sein k nnen die der zweidimensionalen Lesefl che eine zus tzliche zeitliche Dimension hinzuf gen denn bewegli che Elemente k nnen nicht sofort beim berfliegen rezipiert werden sondern nur indem die Aufmerksamkeit auf ihnen verweilt Eine weitere Art der Multilinearit t die sich von der ersten deutlich unterscheidet besteht zwi schen den einzelnen Hypertextknoten W hrend der Rezipient bei der ersten Art der Multilinea rit t die Lesefl che mit allen Optionen als Ganzes vor sich hat was ihm die M glichkeit gibt seine Rezeptionsroute zu planen oder sich zwischen den dargebotenen Informationen hin und her treiben zu lassen sieht er bei der zweiten Art der Multilinearit t lediglich den aktuellen Hyperte
237. he Arbeiten und Sammelb nde erschienen die sich aus sprachwissenschaftlicher Perspektive mit dem World Wide Web dem Internet und verwandten Themen besch ftigen Zu verweisen ist hier zum Beispiel auf die Sammelb nde Sprachwandel und Computer Textproduktion in elektronischer Umge bung Textproduktion Hypertext Text KonText Text im digitalen Medium Hyper medien und Wissenskonstruktion und Schreibprozesse im medialen Wandel Auch einige Publikationen der Onlinereihe Networx zeigen interessante Aspekte der Thematik auf Die Vielzahl an Publikationen die in rascher Folge erschienen bewegte im Jahr 2001 die Her ausgeber des Bandes Hypermedien und Wissenskonstruktion zu der Aussage Der seit Ende der neunziger Jahre auch in der Linguistik zu beobachtende Boom an Arbeiten zu Hypermedien und die Vielzahl an Projekten in denen man sich mit der Produktion und Rezeption meist inter netbasierter hypermedialer Lernsoftware befasst f hren uns heute eher zu neuen Fragen Wie ist es um eine kritische Reflexion neuer Medien und vor allem um die Gefahr einer auch in didak tischer Sicht bersch tzung eben dieser Medien bestellt Nachdem es zun chst nur sehr wenige Arbeiten gab die sich mit dem World Wide Web auseinander setzten wird nun ange sichts einer regelrechten Schwemme von Arbeiten mehr und mehr deutlich wie wichtig eine sorgf ltige und kritische Besch ftigung mit dem Thema
238. hen unmissverst ndlichen Linkrepr sentation sind die Mittel der vollst ndigen und partiellen Rekurrenz von gro er Bedeutung So k nnen z B in der Linkrepr sentation Teile aus berschriften von Textelementen wieder aufgenommen werden Bei der Verwendung der klassischen Koh sionsmitteln zur Herstellung von Bez gen zwischen verschiedenen Knoten auf globaler Ebene gibt es zwei gro e Hindernisse Der Rezipient sieht in der Regel jeweils nur einen der Knoten zwischen denen eine Beziehung hergestellt werden soll und er hat einen Teil der Knoten die mit dem aktuellen Knoten verbunden sind bereits besucht und einen anderen noch nicht Dem Medium entsprechend werden Bez ge zwischen verschiedenen Hypertextknoten fast immer in Form von Links verwirklicht Denn welchen Sinn sollte es machen sich auf einen anderen Hypertextknoten zu beziehen ohne einen Link dahin zu setzen Tritt ein solcher Fall auf so ist er f r den Rezipienten von Hypertexten in der Regel ein rgernis und oft ein Hinweis darauf dass Printtexte ohne ausreichende berarbeitung ins Web bernommen wurden Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 71 Soll die Beziehung zwischen zwei Knoten durch das Setzen eines Hyperlinks explizit gemacht werden so spielt die Gestaltung des Links eine herausragende Rolle Damit der Link seine Funktion als Koh sionsmittel auf globaler Ebene sinnvoll erf llen kann sollte er die Informati onen enthalten die der Rezipie
239. hiedene Schriftarten und Bebilderungen die schlie lich zu dem multimedialen Gemenge f hrten wie es im World Wide Web zu finden ist Texte im Web siteformat haben sich weit von den eindimensionalen Schriftb ndern fr her Texte entfernt Wie im vorigen Kapitel beschrieben kann bereits eine einzelne Webseite eine ganze Reihe von Textsegmenten enthalten die in einer komplexen Beziehung zueinander und zu nichttextlichen multimedialen Seitenbestandteilen stehen Diese Webseiten sind ihrerseits ber Links in ein multidimensionales Beziehungsgeflecht eingebunden Das Websiteformat bietet dem Textpro duzenten dadurch nicht nur viel Freiheit bei der Textgestaltung und dem Einsatz multimedialer Elemente sondern auch ganz spezifische Einschr nkungen die zumeist auf den technischen Grundlagen des Formats z B der Monitorgr e beruhen Intra und intertextuelle Bez ge Auf Grund der Linearit t des Redeflusses und der begrenzten Aufmerksamkeitsspanne der Zuh rer ist in der gesprochenen Sprache die M glichkeit zur Bildung von Beziehungen inner halb von und zwischen verschiedenen Redeeinheiten eingeschr nkt Koh sionsmittel machen es hingegen m glich innerhalb geschriebener Texte zahlreiche Bez ge herzustellen Dabei bieten Texte den zus tzlichen Vorteil dass zur Kl rung der Bez ge bereits gelesene Textpassagen jederzeit nochmals rezipiert werden k nnen Durch die r umliche und zeitliche Verbreitung von Texten die es einem Autor erm g
240. hierzu ist normalerweise relativ hoch denn dazu ist wenn das Lexikon nicht bereits auf dem Tisch liegt ein geh riges Ma an physischer Aktivit t notwendig Durch die zeitliche Unterbrechung des Leseprozesses besteht dar ber hinaus die Gefahr dass der Kontext der zu kl renden Stelle w hrend des Suchens und Nach schlagens vergessen wird Im Websiteformat hingegen ist der Weg zu den Informationen die dem Rezipienten zum Text verst ndnis noch fehlen in Form von Links oft schon vorbereitet Und auch wenn das nicht der Fall ist k nnen mit Hilfe von Suchmaschinen Onlinew rterb chern und lexika mit wenigen Mausklicks Hintergrundinformationen zu allen nur vorstellbaren Themen erlangt werden Die Hemmschwelle ist dabei deutlich niedriger da der Rezipient seinen Lese bzw Arbeitsplatz nicht verlassen muss und den Ursprungstext pr sent halten kann indem die Recherche nach den gesuchten Hintergrundinformationen in einem zus tzlichen Browserfenster durchgef hrt wird wodurch ein einfaches Hin und Herwechseln zwischen Ursprungstext und Hintergrundinforma tionen m glich ist Zusammenfassend l sst sich sagen dass f r Rezipienten die im Umgang mit dem World Wide Web unerfahrenen sind die Inferenzbildung in Printformaten deutlich einfacher ist als im Web siteformat Erfahrene Benutzer jedoch die gelernt haben auf Grund von Hinweisen wie sie im Abschnitt institutioneller Rahmen erl utert wurden Hintergrund Intention und Glaubw r
241. hkeit den Text zu dem ein intertextueller Bezug besteht sofort einzusehen Probleml seprozess und Probleml sestrategie Die verschiedenen Aspekte der Schriftlichkeit f hren dazu dass Schreiben unter zwei Perspek tiven betrachtet werden kann als Probleml seprozess und als Probleml sestrategie Die Absicht oder Aufgabe etwas zu schreiben l sst sich als Problem betrachten das es zu l sen gilt Der Schreibprozess wird dabei zum Probleml seprozess Schreiben als Probleml seprozess findet sich vor allem in Schreibsituationen in denen der Textproduzent einen bestimmten kommunika tiven Zweck erreichen m chte Das Problem ist gel st wenn die Erwartungen die der Textpro duzent an den entsprechenden Text hat erf llt werden das hei t wenn seine expliziten oder impliziten Schreibziele erreicht werden Im Prozess der Ann herung von Text und Schreibziel kann sich jedoch nicht nur der Text ndern auch das Schreibziel kann gegebenenfalls angepasst werden Werden Schreibprozesse mit Probleml seprozessen verglichen so r cken die kogniti ven F higkeiten die zur Bew ltigung des Schreibprozesses notwendig sind in den Mittelpunkt des Interesses In diesem Zusammenhang k nnen auch kognitionspsychologische Ans tze die sich mit der L sung komplexer Probleme besch ftigen z B der Ansatz von D rner f r die Schreibforschung fruchtbar sein Schreiben schafft aber nicht nur Probleme die es zu l sen gilt es kann den Textprod
242. hkeit einem oder mehreren dieser Links zu folgen oder nicht bzw durch das Aktivieren eines Links Dateien auf den eigenen Rechner zu laden oder Multimediadateien zu starten Java Applets und Flash Animationen bieten mitunter noch weite re Auswahl und Steuerm glichkeiten Die gr te Vielfalt bieten jedoch die Browseroptionen das sind die Auswahlm glichkeiten die vom zur Rezeption von Websites genutzten Programm zur Verf gung gestellt werden Dazu geh ren die M glichkeiten Hypertextdokumente zu schlie en zu speichern zu drucken die URI des Dokumentes den Lesezeichen bzw Favoriten hinzuzuf gen das Aussehen der Seite zu manipulieren die Seite nach Stichworten zu durchsuchen den Quelltext der Seite zu betrachten zur zuletzt besuchten Seite zur ckzubl ttern und vieles mehr Die Vielzahl der Optionen die durch den Browser zur Verf gung gestellt werden macht deutlich wie wichtig seine Gestaltung f r den Ablauf von Leseprozessen im World Wide Web ist Ein sinnvoll gestalteter an die per s nlichen Bed rfnisse des Rezipienten angepasster Browser kann die Rezeption von Websites deutlich vereinfachen Auf welcher Grundlage kann der Rezipient aus dieser Vielzahl von Entscheidungsm glichkeiten ausw hlen In der Regel wird der Rezeptionsprozess im World Wide Web entweder von dem Wunsch geleitet Informationen zu einem bestimmten Thema oder Unterhaltung und Zer streuung zu finden Aus diesen unterschiedlichen Motiven ergeben
243. hlichen Prozesse die de Beaugrande in drei Ebenen unterteilt Zun chst werden konzeptuelle Einheiten mit abstrakten sprachlichen Forma ten verkn pft diese werden dann syntaktisch linearisiert und schlie lich phonologisch bzw graphemisch realisiert Der gezackte Graph macht deutlich dass es im Prozess der Textpro duktion zwar eine Tendenz von tieferen zu h heren Ebenen gibt dass jedoch oft auf mehreren Ebenen gleichzeitig gearbeitet wird und auch jederzeit auf tiefere Ebenen zur ckgewechselt werden kann Auf allen Ebenen laufen dabei immer wieder die gleichen grundlegenden kognitiven Prozesse ab Abrufprozesse Ideation bei denen auf im Ged chtnis gespeicherte Inhalte zugegriffen wird Linearisierungsprozesse Linearization die vernetzte nonlineare und oft sprachlose kognitive Strukturen in lineare sprachliche Sequenzen umwandeln und Verbalisierungsprozesse Expression Die berlappung der verschiedenen Produktionsphasen macht es notwendig dass der Textproduzent seine Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Prozesse und Ebenen verteilt was zu einer hohen kognitiven Belastung f hren kann Bereiters Modell der Entwicklung von Schreibstrategien W hrend sich die Modelle von Hayes und Flower sowie Beaugrande mit dem Schreibprozesse von routinierten Schreibern besch ftigt setzt sich das auf Erkenntnissen der Entwicklungspsy chologie beruhende Modell Bereiters mit der Entwicklung von Schreibstrategien im Rahmen des Schrift
244. hte das Websiteformat aus diesem Grund als pseudodialogisch bezeichnen Wie Holly und Habscheid richtig feststellen darf auch der in Bezug auf Computer und das World Wide Web verwendete Begriff der Interaktivit t nicht mit einem handlungstheoretischen Interaktionsbegriff verwechselt werden Zwar werden zwischen Mensch und Computer Daten ausgetauscht im Gegensatz zu menschlichen Gespr chspartnern fehlt Computern aber die F higkeit zur Erzeugung und Einhaltung kommunikativer Verpflichtungen Diese Pseudodialogizit t ist nicht unbedingt als Nachteil zu werten Dem Websiteformat gelingt es damit einige Vorteile monologischer und dialogischer kommunikativer Formate zu vereinen Monologische Formate erlauben es dem Rezipienten nur in sehr beschr nkter Weise zwischen verschiedenen Inhalten auszuw hlen Er muss rezipieren was ihm pr sentiert wird und kann lediglich die Art der Rezeption beeinflussen Die St rke monologischer Formate ist dabei ihre Verbindlichkeit gleichg ltig ob es sich um Formate zur Speicherung von Zeichen wie B cher und Zeitschriften oder um Formate zur Zeichen bertragung wie Radio und Fernsehen handelt So kann man sich auf die Inhalte monologischer Formate entweder auf Grund der gro en Rezi pientenzahl bei den bertragenden oder durch ihre st ndige Verf gbarkeit bei den speichernden Formaten mit relativ gro er Sicherheit beziehen Dialogische Formate hingegen erlauben es dem Rezipienten durch seine Beit
245. htigt wie sie auf der Website der Kreismedienstelle Waldshut nachzulesen sind Erfolgt die Pflege des Rechnernetzes nicht in ausreichendem Ma e so wird die Qualit t des Netzwerkes darunter zwangsl ufig leiden Lehrer die mit ihrer Klasse aus dem Fachunterricht heraus in den Computerraum gehen werden dann oft wertvolle Unterrichtszeit verlieren bis alles so funktioniert wie es soll was bei dem 45 Minuten Rhythmus an unseren Schulen leicht dazu f hren kann dass eine Unterrichtsstunde die eigentlich zur Gestaltung von Websites ge nutzt werden sollte ganz ins Wasser f llt Abgesehen von den Fachkr ften welche die Computerausstattung der Schule betreuen m ssen nat rlich auch die Lehrer die die Gestaltung von Websites in ihren Unterricht integrieren m ch ten ber die daf r notwendigen Kompetenzen verf gen Das bedeutet sie m ssen neben Kennt nissen in der Gestaltung von Websites auch grundlegende Kenntnisse in der Handhabung des Schulnetzes besitzen Fachliche Verortung Bei den Kompetenzen zur Erstellung von Websites handelt es sich nicht um grundlegend neue Kompetenzen sondern um sekund re Kompetenzen die eine Erweiterung der prim ren Schreibkompetenzen der Sch ler darstellen Aus diesem Grund ist der nat rliche Ort der Websi tegestaltung in der Schule der Deutschunterricht Dies wird noch deutlicher wenn man die zur Erstellung von Websites notwendigen Kompe tenzbereiche im Einzelnen betrachtet e Der Bere
246. hung von Websites mit einem g ngigen WYSIWYG Editor die sich nur wenig von dem unterscheidet was sich im Benutzerhandbuch eines solchen Editors findet und allenfalls didaktisch etwas besser aufbereitet ist Oft finden sich gegen Ende von Ratgebern dieser Kategorie Zusatzkapitel oder Anh nge mit erg nzenden technischen Informationen Auf die Besonderheiten des Lesens und Schreibens im Websiteformat wird praktisch gar nicht eingegangen Alles ist auf die Ver mittlung von Handlungskompetenz ausgerichtet die dadurch erlangt werden soll dass man den in den Ratgeber dargestellten Schritt f r Schritt Anleitungen folgt Dabei wird schlicht unter stellt dass der Leser sp ter f hig sein wird das auf diese Weise erworbene Wissen auf andere Situationen und Problemstellungen zu bertragen Die zweite Ratgebergruppe legt den Schwerpunkt auf die Vermittlung der technischen Kompe tenzen die zur Websitegestaltung notwendig sind Dass die Leser in der Lage sind mit WYSI WYG und Quelltexteditoren umzugehen wird dabei h ufig bereits vorausgesetzt Diese Ratge ber haben es sich zum Ziel gesetzt den Lesern die Kompetenzen zu vermitteln die notwendig sind um Websites zu erstellen welche die technischen M glichkeiten des Websiteformats voll ausnutzen Die M glichkeiten des Webdesigns sind nahezu unbegrenzt Es wird immer leich ter aus der eigenen Homepage einen echten Webhit zu machen Mit verbl ffenden Animatio nen Effekten Interaktionen un
247. hunterrichts oder in Form von Projek ten nicht zur Verf gung steht Im Idealfall steht im Computerraum jedem Sch ler ein eigener Computer zur Verf gung Bei der Gestaltung von Websites ist es aber auch m glich dass die Sch ler in Zweierteams arbeiten und entweder eine gemeinsame Website erstellen oder sich wechselseitig beraten und unterst t zen Teilen sich mehr als zwei Sch ler einen Arbeitsplatz verliert die Arbeit stark an Effektivi t t Schon allein aus Platzgr nden ist es bei drei Sch lern nicht mehr zu gew hrleisten dass alle eine gute Sicht auf den Monitor haben Bei der Arbeit an einer gemeinsamen Website steht daher zu bef rchten dass ein Sch ler passiv bleibt und nicht wirklich in den Arbeitsprozess integriert wird Wird hingegen wechselseitig an Einzelwebsites gearbeitet bedeutet dies bei drei oder mehr Sch lern die nacheinander am selben Computer arbeiten einen enormen Zeitauf wand Um den Computerraum sinnvoll nutzen zu k nnen ist es dar ber hinaus notwendig dass die Hardware und Softwareausstattung neueren Datums ist Eine aktuelle Softwareausstattung ist bei der Arbeit mit dem Websiteformat wichtig da wegen der st ndigen Weiterentwicklung der Standards bereits mit einem drei Jahre alten Browser viele Websites nicht mehr korrekt ange zeigt werden k nnen Der Einsatz aktueller Software zieht zwangsl ufig den Einsatz neuer Hardware nach sich weil jede neue Softwaregeneration auch h here Anforderungen an di
248. ich der Schreibkompetenzen beinhaltet vor allem Teilkompetenzen die im Rahmen des Deutschunterrichts sowieso erlangt werden sollen auch wenn auf diese Teilkompeten zen normalerweise kein solcher Schwerpunkt gelegt wird wie bei der Erstellung von Websi tes e Auch der Bereich der kommunikativen Kompetenzen bei dem der Umgang mit dem kom munikativen Format und die Besonderheiten des Lesen in diesem im Vordergrund stehen ist im Deutschunterricht gut aufgehoben geh rt doch auch der Bereich der Medienerziehung zu dessen Aufgabengebiet e Der Bereich der technischen Kompetenzen schlie lich l sst sich auch im Informatikunter richt verorten Auf Grund der starken Verzahnung der Kompetenzen aus den verschiedenen Bereichen ist aber eine separate Behandlung dieses Kompetenzbereichs nur wenig sinnvoll In Anbetracht der Tatsache dass die zur Gestaltung von Websites notwendigen technischen Mindestkenntnisse nicht sehr umfangreich sind und deswegen in relativ kurzer Zeit vermit telt werden k nnen ist es sinnvoll diese gemeinsam mit den Kompetenzen der beiden ande ren Bereichen ebenfalls im Deutschunterricht zu vermitteln Inwiefern die Verortung der Websitegestaltung im Deutschunterricht f r diesen nicht nur eine Belastung und einen Verzicht auf andere Inhalte bedeutet sondern auch eine Bereicherung wird im Folgenden noch er rtert 97 vgl Onlinequellen Grepper u D beli 38 vo Onlinequellen Kreisbildstelle Waldshut Schulnetzberatung
249. ichen und er soll zugleich einen Mindeststandard an kulturellen Gemeinsamkeiten sichern auf die alle Gesellschaften an gewiesen sind Bildungsziele m ssen zwischen diesen beiden Polen der Gleichheit und der Individualisierung die Balance halten Bildungsziele stehen au erdem im Spannungsfeld zwischen den aktuellen Bed rfnissen und den Erwartungen an eine Zukunft die niemand mit Sicherheit vorhersagen kann und die zudem oft von Gruppeninteressen bestimmt werden Da die Aufgaben und Anforderungen die sich den Sch lern von heute in Zukunft stellen werden nicht sicher sind m ssen Bildungsziele m g lichst offen und anschlussf hig f r Neues sein und sich was zuk nftige Entwicklungen betrifft im Bereich des gesellschaftlichen Mainstreams bewegen Ber cksichtigt man diese Aspekte gelangt man zu einem Bildungsauftrag der auf einem laten ten gesellschaftlichen Konsens beruht der in einer modernen demokratischen Gesellschaft allgemeine Akzeptanz findet Dieser Konsens bezieht sich sowohl gesellschaftlich gesehen auf die Erwartung dass das Bildungssystem mit daran arbeitet auf die Staatsb rgerrolle vorzu bereiten also zur Teilhabe am ffentlichen Leben zu bef higen als auch im Blick auf die Sub jekte auf die Erwartungen dass im Bildungswesen die F higkeiten erworben werden das eige ne Leben als Lernprozess selbst gestalten zu k nnen trotz der Unsicherheit von Beruf und Arbeit Karriere und sozialer Lage
250. icht haben sollen In wie weit das Gestalten von Websites zur Entwicklung der prim ren Schreibkompetenzen beitragen kann wird noch zu diskutieren sein Ein wichtiger Unterschied der zwischen den Bereichen der technischen und kommunikativen Kompetenzen einerseits und dem Bereich der Schreibkompetenzen andererseits besteht ist jedoch dass die Schreibkompetenzen zumindest teilweise bei den Sch lern schon vorhanden sind wenn sie mit der Gestaltung von Websites beginnen Vorrangiges Ziel ist es deshalb hier die Schreibkompetenzen zu den von den Sch lern neu erworbenen technischen und kommunika tiven Kompetenzen in Beziehung zu setzen Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 161 Bildungsstandards f r den Bereich der Schreibkompetenzen Zu erreichende Gesamtkompetenzen Die Sch ler verf gen ber prim re Schreibkompetenzen die zur Gestaltung von Websites notwendig sind insbesondere ber F higkeiten auf den Gebieten des performativen kommunikativen und reflek tierten Schreibens e Performatives Schreiben Die Sch ler k nnen weitgehend automatisiert Texte erstellen die orthogra phischen und grammatikalischen Normen folgen e Kommunikatives Schreiben Die Sch ler k nnen sich beim Schreiben an potentiellen Adressaten orientieren e Reflektiertes Schreiben Die Sch ler k nnen ihren Texten als kritische Leser gegen bertreten und sie in Bezug auf ihre eigenen Anspr che und Ziele bewerten Zu er
251. ie bernahme von immer mehr Funktionen des gesellschaftlichen Lebens finden sich in der ARD ZDF Online Studie 2004 zahlreiche Belege vgl Eimeren Gerhard u Frees 2004 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 39 In den vorhergehenden Abs tzen ging es vor allem darum die Vorz ge des Formats herauszu streichen um seinen berw ltigenden Erfolg verst ndlich zu machen Dass durch die bernahme gesellschaftlich relevanter Funktionen in das Websiteformat auch viele Probleme entstehen soll hier jedoch nicht verschwiegen werden Eines der gravierendsten ist dass eine immer gr er werdende Kluft entsteht zwischen denjenigen die in der Lage sind kompetent mit dem Format umzugehen und denjenigen denen der Zugang dazu verschlossen bleibt Dies ist ein wichtiger Grund daf r sich mit dem Lesen und Schreiben im Websiteformat detailliert auseinander zu setzen und zu berlegen wie auch diejenigen einen Zugang zu diesem immer wichtiger werden den kommunikativen Format erhalten k nnen denen es im Moment noch verschlossen bleibt Ein Blick in die Zukunft Wenn der gesamte Traum einmal verwirklicht ist wird das Web ein Ort sein an dem die emotionalen F higkeiten eines Menschen und das logische Denken eines Computers in einer idealen leistungsf higen Mischung nebeneinander existieren Mit diesen Worten beschreibt Tim Berners Lee der Erfinder des World Wide Web seine Vision f r dessen Zukunft Ein Aspekt di
252. ie Angeh rigen dieser Berufe m ssen jedoch neben ihrem Spezialwissen ber ein ge meinsames Grundwissen verf gen um die Kooperation im Produktionsprozess zu erm glichen Ebenso ist zu erwarten dass sich aus rationellen Gr nden feste Strukturen herausbilden werden an denen sich der Produktionsablauf orientiert und die Schnittstellen f r den Austausch der verschiedenen Spezialisten vorsehen Es ist schlicht zu zeitaufwendig den Produktionsprozess bei jedem neuen Projekt von Grund auf neu zu strukturieren Auf Grund der Anforderungen welche die Produktion von Websites stellt l sst sich die Her ausbildung von f nf bis sechs Berufsbildern prognostizieren e Webproduzent Es wird Spezialisten geben die sich um die Planung und Koordination einer Website k mmern Sie begleiten eine Website vom ersten Kundenkontakt bis zur Endab nahme Ihre Aufgabe ist es die Website zu planen und ihre Ausf hrung unter Hinzuziehung entsprechender Spezialisten aus den Bereichen Text Gestaltung und Technik zu koordinieren sowie die Evaluation und berarbeitung der Website zu berwachen Die Rolle dieser Spezi alisten hnelt der Rolle des Architekten beim Bau eines Hauses Sie m ssen entscheiden was 42 Vor dem Hintergrund des in dieser Arbeit vorgestellten Rasters w re es sinnvoll eine ganze Reihe von Proban ten mit unterschiedlichen Vorrausetzungen beim Erstellen von Websites zu vorgegebenen Themen zu beobachten Sie sollten dabei hnlich wie in
253. ie Sch ler die wichtigsten Besonderheiten des Lesens im Websiteformat kennen Denn nur wenn diese den Sch lern bekannt und bewusst sind k nnen sie bei der Gestaltung von Websites ber cksichtigt werden Diese Besonderheiten wur den im dritten Kapitel dieser Arbeit bereits ausf hrlich er rtert k nnen aber in dieser Ausf hr lichkeit schon allein aus zeitlichen Gr nden nicht in der Schule behandelt werden Das Wissen um einige Kernpunkte das die Sch ler dazu bef higt ihre Websites auf unterer mittlerer und globaler Ebene sinnvoll zu gestalten ist jedoch f r das angestrebte Kompetenzniveau unabding bar e Einfluss des Monitors Die Sch ler m ssen wissen dass das Lesen am Monitor anstrengen der ist und mehr Zeit ben tigt als das Lesen auf Papier weswegen Texte am Monitor h ufig nur berflogen werden Dadurch erkennen sie die Notwendigkeit Texte aus anderen Forma ten nicht eins zu eins ins Websiteformat zu bernehmen sondern auf unterer und mittlerer Koh renzebene sowohl in inhaltlich kognitiver als auch in sichtbar materieller Hinsicht so zu gestalten dass ihr Inhalt auch beim blo en berfliegen schnell und einfach aufgenom men werden kann e Gestalterische Kompetenz Auch gestalterische Kompetenzen spielen bei der Gestaltung von Websites eine gro e Rolle dazu geh rt z B der gesamte Bereich der psychologischen Wir kung von Bildern und Farben der in dieser Arbeit nur angedeutet wurde Um die dabei auf tretenden teil
254. ie Sch ler sich jedoch dar ber klar sein wozu ihre Website dienen soll Sie m ssen daher auf die Frage Was m chte ich mit meiner Website erreichen eine klare und konkrete Antwort geben k nnen Bei Bereiter ist writing that is calculated to have a desired effect on an audience der Stufe des kommunikativen Schreibens zugeord net Zielgruppenorientierung Im vorhergehenden Kapitel wurde erl utert dass die uneingeschr nkte Zug nglichkeit von Websites es notwendig macht sich beim Schreiben m glichst klar an einer bestimmten Zielgruppe zu orientieren Die F higkeit sich auf eine Gruppe nichtanwesender Leser und deren Bed rfnisse auszurichten r hrt an den Kern konzeptioneller Schriftlichkeit und erfordert von den Sch lern ebenfalls die Beherrschung von Kompetenzen die auf der Ebene des kommunikativen Schreibens nach Bereiter angesiedelt sind Auch hier ist es in Hinblick auf die besondere Situation in der Schule nicht notwendig dass die Sch ler sich mit s mtlichen Fein heiten der Zielgruppenfindung und orientierung auseinandersetzen Sie m ssen jedoch in der Lage sein die Fragen Wer soll meine Website lesen und Was interessiert diese Gruppe von Leuten klar zu beantworten Sammeln und Strukturieren von Ideen Die Formulierung eines Schreibziels und die Orientie rung an der Zielgruppe geben dem Planungsprozess Richtung Damit die Sch ler bei der sp te ren Umsetzung der Websites mit dem Editor t
255. ie Zeit vertreiben etc Als Raster zur Analyse der auf eine Leseaufgabe bezogenen funktionalen Textqualit t wird das sogenannte Sechs Felder Modell SFM eingesetzt 240 Sauer 1999 S 93 41 Sauer 1999 S 93 22 vgl Sauer 1999 S 95 243 Sauer 1999 S 94 244 Sauer 1999 S 96 Der letzte Punkt der Liste orientierend berfliegen scannen f llt etwas aus dem Rahmen weil es sich dabei nicht um einen Zweck handelt den der Leser mit Hilfe des Textes erreichen m chte sondern um ein Mittel dass dazu dient sich rasch einen berblick ber einen Text zu verschaffen Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 81 Gestalt Inhalt Relation Untersuchungsebene TEXTBILD sichtbar materiell TEXTINHALT sprachlich kognitiv global Zug nglichkeit Nachvollziehbarkeit mittel berschaubarkeit Gestaffeltheit lokal Leserlichkeit Verstehbarkeit Das Sechs Felder Modell nach Sauer Nach Sauers Beschreibung des Modells bezieht sich die globale Ebene des Modells auf den Gesamttext die mittlere Ebene auf Abschnitte und Paragraphen und die lokale Ebene auf W r ter S tze Satzkonstruktionen und Abs tze Die Felder Nachvollziehbarkeit Gestaffeltheit und Verstehbarkeit beziehen sich auf die kognitive Verarbeitung des Textes auf den verschiedenen Ebenen Die Felder Zug nglichkeit berschaubarkeit und Leserlichkeit hingegen beschreiben die u ere Form des Textes Die gro e St r
256. ie anf nglichen Ziele von Textproduzenten sind oft sehr global und relativ unklar Ein Text soll erfolgreich sein gut sein den Textproduzenten reich und ber hmt machen oder ihm zumin dest die Anerkennung der Leser sichern So ehrlich solche Zielbeschreibungen sein m gen so untauglich sind sie in ihrer Allgemeinheit um konkrete Pl ne f r das Schreiben und Optimieren von Texten zu entwickeln Um hier Abhilfe zu schaffen ist es sinnvoll einen Blick auf die Zieltaxiometrie von D rner zu werfen der f nf Gegensatzpaare unterscheidet e Positive Ziele beschreiben einen w nschenswerten Zustand der verwirklicht werden soll w hrend negative Ziele einen als unbefriedigend empfundenen Zustand beschreiben der be endet werden soll Positive Ziele sind in der Regel konkreter als negative weil sie nicht nur einen Mangel beschreiben sondern einen Zustand der erreicht werden soll 2 Molitor 1984 S 20 7 vgl Molitor 1984 S 20f vgl Molitor 1984 S 24 2 Hoffmann 1992 S 52 300 Ygl D rner 1989 S 74f 102 J rg Dieter e Ein globales Ziel ist ein Ziel welches nur hinsichtlich weniger Kriterien festgelegt ist unter Umst nden nur hinsichtlich eines einzigen Ein spezifisches Ziel ist hinsichtlich vieler Krite rien festgelegt kann also sehr genau beschrieben und vorgestellt werden e Klare Ziele sind solche bei denen Kriterien vorliegen auf Grund derer eindeutig entschie den werden kann ob sie erreicht wurden oder
257. ie ganze Vielfalt des World Wide Web zugegriffen werden Bereits 1967 beschrieb der Medientheoretiker Marshall McLu han die Auswirkungen elektronischer kommunikativer Formate sehr treffend und f hrte die bis heute viel zitierte Metapher vom globalen Dorf ein Ours is a brand new world of allatonce ness Time has ceased space has vanished We now live in a global village a simultaneous happening F r die Auswirkungen des Websiteformats gilt diese Aussage noch mehr als f r andere kommunikative Formate die gegen ber dem Websiteformat deutliche Einschr nkungen aufweisen So sind Radio und Fernsehen ber Satellit zwar auch weltweit verf gbar man kann zu einem gegebenen Zeitpunkt jedoch nur auf die gerade ausgestrahlten Programme zugreifen und nicht auf das gesamte Programmangebot In Zeitschriften und B chern wird zwar das ganze 105 vgl Onlinequellen Linguatec 106 vgl Onlinequellen Prokopczuk u Tiutenko 107 McLuhan u Fiore 1967 S 63 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 35 Angebot parallel bereit gehalten um darauf zugreifen zu k nnen muss man sich aber zun chst an einen der Orte begeben wo die entsprechenden B cher und Zeitschriften vorhanden sind Im Websiteformat ist es dar ber hinaus m glich das Informationsangebot aktuell zu halten Das bedeutet nicht zwangsl ufig dass alte Inhalte verloren gehen Oftmals werden alte Inhalte von ihren Produzenten in einem Archiv bere
258. ie thematische und funktio nale Gliederung des ganzen Textes in Textsegmente determiniert Koh sion Koh sionsmittel markieren syntaktische Bez ge zwischen Textteilen und erm glichen dem Leser dadurch die Bildung semantischer Beziehungen Dabei h ngt in der Regel die Interpretati on eines Textelements von einem anderen Textelement ab Koh sionsmittel k nnen sowohl auf Textelemente als auch auf die Welt und das Weltwissen des Lesers verweisen Die wichtigsten Koh sionsmittel sind e Rekurrenz Wiederaufnahme eines bereits eingef hrten Textelements das sich dabei auf dasselbe Referenzobjekt in der Welt bezieht wie bei der vorigen Verwendung e Partielle Rekurrenz Gleiches morphologisches Material wird in abge nderter Form oder erg nzt durch andere Morpheme wiederholt e Substitution Ein Wort oder eine Wortgruppe wird im folgenden Text durch ein inhaltlich verbundenes Textelement wieder aufgenommen das sich auf dasselbe au ersprachliche Ob jekt bezieht Substitution wirkt schw cher koh sionserzeugend als Rekurrenz erlaubt es je doch neue Bedeutungsaspekte in Bezug auf das Referenzobjekt einzubringen e Ellipse Verweis mittels einer Leerstelle deren Besetzung sich meist aus der Satzstruktur ergibt e Proformen Verweise mit inhaltsleeren sprachlichen Elementen die keinen Welt sondern nur einen Textbezug besitzen Sie k nnen dabei r ckw rts anaphorischer Verweis und vorw rts kataphorischer Verweis gewandt
259. ie zwei te Kompetenzstufe zu erreichen St rken des Websiteformats Um bei der Planung und Konzeption von Websites zielgerichtete Entscheidungen treffen zu k nnen bzw in der Lage zu sein solche Entscheidungen nachzuvoll ziehen m ssen die Sch ler die wichtigsten St rken des Websiteformats im Vergleich mit ande ren kommunikativen Formaten kennen Dazu geh rt vor allem die M glichkeit die Eigenschaf ten bertragender und speichernder sowie multimedialer und schriftbasierter Formate mitein ander zu verbinden Wie im zweiten Kapitel herausgearbeitet wurde gibt es noch weitere Be sonderheiten des Websiteformats im kommunikativen Prozess wie die Kombination der Vorz ge dialogischer und monologischer Formate sowie von individueller Kommunikation und Mas senkommunikation Diese sind im Hinblick auf die angestrebte Kompetenzstufe aber zu ver nachl ssigen Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 155 Gefahren des Websiteformats Was jedoch nicht vernachl ssigt werden darf ist das Wissen ber die Gefahren des World Wide Web die ebenfalls im zweiten Kapitel dieser Arbeit er rtert wurden e die mangelnde Qualit t und der mitunter zweifelhaften Wahrheitsgehalt von Inhalten im World Wide Web auf Grund fehlender institutioneller Kontrolle e die Gefahr auf pornografische gewaltverherrlichende und illegale Inhalte zu sto en e die Vorsicht die bei der Preisgabe pers nlicher Daten geboten ist Die Sch ler we
260. iert e Realisierbarkeit Die Anforderungen stellen eine Herausforderung f r die Lernenden und die Lehrenden dar sind aber mit realistischem Aufwand erreichbar Kompetenzen und Kompetenzmodelle Die in den Bildungsstandards verwendeten Kompetenzmodelle schl sseln Kompetenzen nach Teilkompetenzen und Niveaustufen auf um auf diese Weise die Grunddimensionen der Lern entwicklung in einem Gegenstandsbereich abzubilden Sie beschreiben dadurch zum einen welche Kenntnisse von Sch lern in den verschiedenen Altersstufen und Fachbereichen erwartet werden und zum anderen welche Wege zur Entwicklung dieser Kenntnisse f hren Die Anforderungen die dabei in den Kompetenzmodellen festgelegt werden m ssen zumutbar sowohl in Bezug auf den Bildungsauftrag als auch unter fachdidaktischen Gesichtspunkten begr ndbar und mit Hilfe von Testverfahren berpr fbar sein Dar ber hinaus sollen die Kom petenzmodelle auch beschreiben in welchen Kontexten bei welchen Altersstufen und unter welchen Einfl ssen sich die einzelnen Kompetenzbereiche entwickeln um den Schulen eine entsprechende Umsetzung zu erleichtern Die Autoren der Expertise zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards verstehen unter Kom petenzen die bei Individuen verf gbaren oder von ihnen erlernbaren kognitiven F higkeiten und Fertigkeiten bestimmte Probleme zu l sen sowie die damit verbundenen motivationalen volitionalen und sozialen Bereitschaften und F hig
261. iff Hypertext wurde schlie lich von Ted Nelson gepr gt Er ersann ein fast allumfas sendes Hypertextsystem namens Xanadu das sich in seiner Konzeption in einigen wichtigen Punkten vom heutigen World Wide Web unterschied Es sollte bi direktionale Links besitzen wann immer ein Link von Seite A auf Seite B eingef gt w rde entst nde auch ein Link von 5 vgl Runkehl Schlobinski und Siever 1998 S 72ff vgl z B Storrer 1997 S 121 Ramm 1995 S 1 Onlinequellen Sch nefeld Onlinequellen Prokopczuk u Tiutenko 55 vgl z B Storrer 1997 S 121 Storrer 1999 S 35 Onlinequellen Sch nefeld vgl Onlinequellen M nz Arnold Schmidt und sein Zettels Traum 7 vgl Onlinequellen Bush 58 vgl Gillies u Cailla 2002 S 99ff Gillies u Cailla 2002 S 101ff 18 J rg Dieter Seite B auf Seite A Auch Zahlungen von Tantiemen an Autoren von Seiten die innerhalb des Systems aufgerufen w rden waren vorgesehen Das Besondere an der Konzeption dieses Sys tems war aber dass darin nichts gel scht werden sollte Neue Versionen eines Textes sollten den alten hinzugef gt werden und alle parallel zug nglich sein Auf diese Weise sollte Xanadu in der Lage sein die Gesamtheit alles Geschriebenen zu bewahren Xanadu wurde bis heute nicht fertig gestellt obwohl Nelson nach wie vor daran arbeitet und teilweise heftig gegen das aus seiner Sicht unausgegorene World Wide Web polemisiert Von den fr hen Vision ren inspiri
262. ig beeinflussen TASK ENVIRONMENT WRITING ASSIGNMENT TEXT Topic PRODUCED Audience SO FAR Motivating Cues THE WRITER S LONG TERM TRANSLATING REVIEWING MEMORY Knowledge of Topic ORGANIZING READING EDITING Knowledge of Audience GOAL SETTING Stored writing Plans MONITOR Das Schreibmodell von Hayes und Flower GENERATING 268 vgl Hayes u Flower 1980 20 vgl Weinhold 2000 S 40 21 Grafik entnommen aus Hayes u Flower 1980 S 11 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 93 Das Modell besteht aus drei Feldern einem f r den Schreibprozess selbst einem f r das Lang zeitged chtnis des Autors und einem f r das Aufgabenumfeld Unter dem Einfluss eines Schreibauftrages der das zu l sende Problem darstellt und ein Thema eine Zielgruppe sowie einen Schreibanreiz umfasst werden aus dem Langzeitged chtnis das Wissen ber das Thema die Zielgruppe des Textes und Schreibpl ne enth lt Ideen in Form assoziativer Ketten abgeru fen Brauchbare Ideen werden in Form von Notizen festgehalten Die auf diese Weise gewonne nen Ideen werden strukturiert und bilden zusammen mit den Zielen die sich der Schreiber f r den zu produzierenden Text setzt einen Schreibplan Auf Grundlage der im Schreibplan festge haltenen Notizen werden S tze produziert die sobald sie niedergeschrieben sind selbst zu einem Teil des Aufgabenumfeldes werden Dieser schon produzierte Text kann nun berarbeitet
263. igenen Ziele mit den Zielen der Rezipienten zu schaffen Ergibt sich eine solche Verkn pfung nicht automatisch wie z B im Falle der Website eines begeisterten Hobbyastronomen der sein Wissen mit Gleichgesinnten teilen m chte muss sie unter Umst nden ber Umwege hergestellt werden Auf einer Website deren Betreiber eigentlich das Ziel hat eine bestimmte Ware zu verkaufen mag beispielsweise ein Preisr tsel angeboten werden um Lesern die nach Unterhaltung suchen ein Angebot zu machen Beginnt 31 Die ARD ZDF Online Studie ist an dieser Stelle von der Terminologie her nicht sehr ausdifferenziert es w re pr ziser vom Surfen zu reden das von globalen bzw konkreten Zielen geleitet wird Eimeren Gerhard u Frees 2003 S 347 313 vgl Bucher 2001 S 56f Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 107 ein Teil der Rezipienten sich w hrend des Verweilens auf der Seite f r die dort angebotenen Produkte zu interessieren oder kehrt er zu einem sp teren Zeitpunkt wenn er am Kauf eines bestimmten Produktes interessiert ist auf diese Seite zur ck weil sie ihm bereits bekannt und mit positiven Assoziationen verbunden ist dann hat der Produzent der Seite sein Ziel erreicht Auf Grund der Vielzahl verschiedener Rezipienten die auf eine Seite gelangen k nnen und ihrer unterschiedlichen oft globalen Ziele ist die Notwendigkeit im Websiteformat positive Verkn p fungen zwischen den Zielen von Textproduzenten und Rezipi
264. ihnsnsterinneare 86 Aspekte der Schriftsprachlichkeit sssossssossssnssssonssnsnnssnsnnnnnsnnnsnsnnsnnnnnsnnnnnsnnnnnesnnnsennunne 86 Abl sung von der unmittelbaren Sprechsituation uersesssesssenssessnnsnennnnennneennen nenn 86 Der Text als Produkt des Schreibens aan 87 Einflussnahme auf die Leser een 89 Fehlender gemeinsamer Kontt 22 89 Text kann gestaltet werden iarainn iie ie i a Ea E a aaia 90 Intra und intertextuelle Bezug laesst ae 90 Probleml seprozess und Probleml sestrategie n nnsesenssesnesseessesesesressessrssresseeseesresseesees 91 Der Schreibprozess aussen 92 Das Schreibmodell von Hayes und Flower ssssseessessnesnnsnnennnnensnennnenne nennen 92 Das Parallel Stadien Modell von Beaugrande unsesssesssessnnnsnensnneenneenne nennen 93 Bereiters Modell der Entwicklung von Schreibstrategien enennennnennnn 94 Bewertung der verschiedenen Schreibmedelle au asien lien 96 Schreiben im Websiteflormatl 2 nen 97 Erstellen von Websites und Schreiben f r Websites ccssenssnnsessnnnsnneennenneennen nn 97 SCHFEIDWEIKZEUDE et na ei en 98 Einfluss der Schreibwerkzeuge auf den Schreibprozess 00nssenesnenneennennn 100 Planungsphase unse Binnen usos vssssores dosse si svssos os isss 100 Die Entwicklung von Schteibzielen uses ka ie 101 Rheiorische Planung er ee ee seen 103 FE IOTIDDE Enns 104 Die Auswahl von Inhalten an au a
265. ikation und Massenkommunikation sowie die Verbindung der Vorz ge monologischer und dialogischer Formate erhalten bleiben wird abzuwarten sein Nur eines scheint sicher der Siegeszug des World Wide Web ist nicht aufzuhalten 128 vgl Kluth 2004 S 6 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 41 Webliteralit t Lesen Das Lesen ist untrennbar mit der Schrift verbunden Erste schriftliche Zeugnisse auf Kultge genst nden der in S dosteuropa beheimateten Vinca Kultur lassen sich ungef hr auf die Zeit um 5000 vor Christus datieren In der westchinesischen Provinz Henan wurden bei Ausgrabungen ca 8000 Jahre alte mit Symbolen versehene Artefakte gefunden wobei allerdings noch nicht endg ltig gekl rt ist ob es sich bei diesen Zeichen um Schrift handelt Dass die Menschheit auf eine ber 7000 j hrige Geschichte des Lesens zur ckblicken kann darf jedoch als gesichert angenommen werden Lesen ist sowohl an strukturelle als auch an technische Formate gebunden Die meisten Schrift systeme beruhen auf Buchstaben Ein Buchstabe besitzt ein strukturelles Format Entspricht er den Regeln des Formats so l sst er sich identifizieren gleichg ltig ob er in Stein gemei elt auf Papier geschrieben oder von einem Kathodenstrahl auf einen Bildschirm geworfen wird An der Entwicklung der Buchstaben verschiedenster Schriftsysteme l sst sich nachvollziehen wie sich ein strukturelles Format im Lauf der Zeit ver ndert un
266. ilfe von Protokollen wie FTP Dies nderte sich mit einem Schlag als 1971 das erste E Mailprogramm entwickelt wurde Dadurch wurde es m glich ohne gro en Aufwand Textnachrichten ber das Netzwerk zu versenden das inzwischen aus den Bem hun gen der ARPA entstanden war Ein neues Format f r die sprachliche Kommunikation wurde geboren und von den ARPANET Nutzern sogleich stark genutzt Der gro e Erfolg von E Mail ist vermutlich dadurch zu erkl ren dass es sich in seiner Funkti onsweise an zwei bereits gut eingef hrte schriftliche Formate anlehnt und viele ihrer Vorz ge miteinander vereint Telegraphie und Briefpost Wie bei einer telegraphierten Nachricht ge schieht die bermittlung einer E Mail fast augenblicklich Sofern Sender oder Empf nger Zu gang zu einem Computer oder Terminal mit E Mailfunktion besitzen sind jedoch weder Tele grafenamt noch Morsekenntnisse notwendig Eine Nachricht kann jederzeit ber die Tastatur eingegeben und beim Empf nger als Text auf Bildschirm oder Drucker ausgegeben werden Wie ein Brief ist eine E Mail auf Seiten des Empf ngers praktisch beliebig lange verf gbar Neben der unschlagbaren Geschwindigkeit bietet das E Mail Format gegen ber der Briefpost noch weitere Vorteile Nachrichten lassen sich unkompliziert an mehrere Teilnehmer gleichzeitig verschicken sind leicht kommentierbar und k nnen ver ndert und weitergeleitet werden Bei all diesen Vorteilen verwundert es kaum dass E Mail bereit
267. immer mehr Funktionen von Orten und Personen wie Einkaufzentren Bibliotheken Auktionsh usern Beratern etc in das Website format integriert wodurch ein zus tzlicher Bedarf an Textproduzenten entsteht die in der Lage sind Inhalte speziell f r das Websiteformat aufzubereiten oder bei einer arbeitsteili gen Vorgehensweise zu dieser Aufbereitung beizutragen e In vielen F llen werden diese Arbeiten von Spezialisten bernommen die an der arbeitstei ligen Erstellung von Websites beteiligt sind und die einer Gruppe neuer teilweise bereits e xistierender teilweise sich noch herausbildender Berufsbilder zuzuordnen sind Aber auch von Berufst tigen die keinem dieser Spezialberufe angeh ren wird immer h ufiger die Mitwirkung an der Gestaltung und Pflege von Websites erwartet da sich besonders kleine Unternehmen die dauerhafte Besch ftigung von Spezialisten nicht leisten k nnen e Immer mehr wissenschaftliche Forschungsergebnisse werden im World Wide Web pr sen tiert Daher wird es auch f r Akademiker immer wichtiger im Web recherchieren zu k nnen und in der Lage zu sein dort eigene Forschungsergebnisse zu ver ffentlichen e Nicht nur f r diejenigen die im Angestelltenverh ltnis arbeiten auch f r Selbstst ndige werden Kenntnisse im Bereich der Websitegestaltung immer wichtiger Schon heute ist es f r Gesch ftsleute ein Vorteil im World Wide Web pr sent zu sein Das gilt nicht nur wenn sie das World Wide Web als Vertriebs
268. in virtuellen Welten Sprache Text und Wirklichkeit Eine Untersuchung zur Konzeptionalit t von Kommunikationsvollz gen und zur textuellen Konstruktion von Welt in synchroner Internet Kommunikation exemplifiziert am Beispiel eines Webchats Stuttgart Ibidem Verlag 2000 Bereiter Carl Development in Writing In Gregg Lee W und Steinberg Erwin R Hg Cognitive Processes in Writing Hillsdale Erlbaum 1980 S 73 93 Berners Lee Tim Der Web Report M nchen Econ 1999 Berners Lee Tim Hendler James Lassila Ora The Semantic Web A new form of Web con tent that is meaningful to computers will unleash a revolution of new possibilities In Scientific American May 2001 Internetausgabe Biere Ulrich und Holly Werner Medien im Wandel Wiesbaden Westdeutscher Verlag 1998 Bla Bettina Teufel Stefanie Texte schreiben f rs Web M nchen Markt und Technik 2003 Blatt Inge Lernziel Medien Schrift Kompetenz im Deutschunterricht In Witte Hansj rg Garbe Christine Holle Karl St ckrath J rn und Willenberg Heiner Hg Deutschunterricht zwischen Kompetenzerwerb und Pers nlichkeitsbildung Tagungsband zum Germanistentag 1999 in L neburg Baltmannsweiler Schneider Verlag Hohengehren 2000 S 212 230 Blatt Inge und Hartmann Wilfried Hg Schreibprozesse im medialen Wandel Baltmannswei ler Schneider 2004 174 J rg Dieter Bucher Hans J rgen und Barth Christof Rezeptionsmuster der Online Kommu
269. inal hypertext project Xanadu has always been about pure document structures where authors and readers don t have to think about computerish structures of files and hierarchical directories The Xanadu project has endeavored to implement a pure structure of links and facilitated re use of content in any amounts and ways allowing authors to concentrate on what mattered Onlinequellen Nelson Gillies u Cailla 2002 S 139ff 6 Jakob Nielsen gibt in seinem Buch Multimedia Hypertext und Internet einen interessanten wenn auch nicht mehr ganz aktuellen berblick ber verschiedene Hypertextsysteme vgl Nielsen 1996 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 19 ben In dieser Vision berdauern alle bisherigen Arten zu arbeiten als eine Vorgehensweise unter vielen Und die Funktionsweise der Gesellschaft n hert sich der Funktionsweise unse res Gehirns an Bernes Lee war klar um seine Vision in die Realit t umzusetzen bedurfte es nicht nur eines ausgekl gelten Systems wie z B Ted Nelsons Xanadu dieses System musste sich vor allem schnell verbreiten und allgemein angenommen werden Um das zu erreichen hielt er sich bei der Entwicklung des World Wide Web an eine Reihe von Grunds tzen Das System sollte so einfach wie m glich und leicht zu verstehen sein es sollte plattform bergreifend von verschie denen Computern zug nglich sein und es sollte in der Lage sein bisher vorhandene Formate u
270. ind Die Webseite mit ihren Texten und Grafiken erscheint wie eine Einheit Das Websiteformat ist dabei nicht das einzige Format das in der Lage ist ganz verschiedene Zeichensysteme miteinander zu verbinden auch im Fernsehen ist dies beispielsweise m glich Allerdings werden im Websiteformat die St rken der Multimedialit t mit den St rken der Schriftbasiertheit kombiniert Im Fernsehen ist eine Einbindung von Schrift in gro em Umfang kaum machbar weil der Betrachter die Geschwindigkeit des Programms nicht beeinflussen kann Da der Nutzer im World Wide Web eine Seite jedoch betrachten kann so lange er m chte stellt hier die Kombination von Schrift und multimedialen Elementen kein Problem dar Da durch k nnen ganz neue Formen des Ausdrucks und der Kommunikation entstehen Die Wirkung der Kombination unterschiedlicher zum Teil dynamischer Zeichensysteme ist noch lange nicht abschlie end untersucht So stellt sowohl die Komposition als auch die Rezep tion dieser Zeichenkonglomerate eine gro e Herausforderung dar die leicht zur berforderung werden kann Schmitz schildert die Situation treffend Auf elektronischer Grundlage wu chern Zeichen immer schneller massenhafter und komplexer Beschleunigung und Beweglich keit Partikularisierung und Komplexit tszunahme Verg nglichkeit und Neugeburt treiben einander an bis immer fl chtigere Produktion und Rezeption die hergebrachten kognitiven F higkeiten der Menschen bersteigt Si
271. ine Postadresse Telefon nummer oder E Mail Adresse vorhanden die es erlaubt mit dieser Institution oder Person in Kontakt zu treten und ihre Identit t zu berpr fen e Wird an irgendeiner Stelle deutlich welchen Zweck der Autor mit der Website verfolgt Welche Topleveldomain besitzt die Seite F r deutsche Websites erkennbar an der Tople veldomain de gelten z B relativ strenge rechtliche Vorschriften bez glich der Gestaltung eines Websiteimpressums e Geh rt der Autor der Website einer vertrauensw rdigen Institution an z B einer Universit t oder einer renommierten Firma Gibt es Links von der Website dieser Institution zur in Fra ge stehenden Website Zu welchen anderen Seiten f hren Links von der Website Von welchen anderen Seiten f hren Links auf die in Frage stehende Website Ist ersichtlich wann die letzten nderungen an der Website vorgenommen wurden Macht es das Vorwissen des Lesers m glich die inhaltliche Qualit t der Website zu beurtei len e Wie sorgf ltig ist die Website gearbeitet Gibt es viele Orthographie und Grammatikfehler ist die technische Umsetzung gelungen 16 Die vom Akademie Verlag betriebene Seite http www online recht de bietet einen umfassenden berblick ber alle Aspekte des Online Rechts 167 Im April 2003 ver ffentlichten z B mehrere s dkoreanische Nachrichtensender die Meldung Bill Gates sei auf einer Benefizveranstaltung erschossen worden und brachten damit
272. ing to the content thereby facilitating automated information gathering and research by computers Durch das Hinzuf gen dieser maschinenlesbaren Komponenten soll die Funktionalit t des World Wide Web in verschiedenen Bereichen stark erweitert werden e Suchmaschinen sollen weit treffsicherer werden als sie es heute sind So wird es z B bei der Eingabe des Schlagwortes K fer m glich sein zu definieren ob man Informationen ber Autos oder Insekten m chte Da auch viele Websites entsprechend ausgezeichnet sein wer 78 vgl Onlinequellen Wilson und Onlinequellen Shannon P vgl Berners Lee 1999 S 257ff Onlinequellen Berners Lee Onlinequellen World Wide Web Consortium 8 vgl Berners Lee 1999 S 262f 81 Onlinequellen Wikipedia Semantic Web 82 vgl Berners Lee 1999 S 223ff 24 J rg Dieter den k nnen die f r die Suchanfrage tats chlich relevanten Treffer problemlos selektiert werden e In einem weiteren Schritt sollen spezielle Programme so genannte Software Agenten im Semantic Web eigenst ndig Recherchen durchf hren und auch Vereinbarungen treffen k n nen Ein solcher Software Agent kann z B beauftragt werden einen Ohrenarzt im Umkreis von 30 km um einen beliebigen Ort zu finden der an einem bestimmten Tag um 10 00 Uhr einen Termin frei hat Mit Hilfe des Semantic Web kann der Software Agent einen solchen Arzt nicht nur finden sondern auch gleich einen Termin vereinbaren e Das Semantic Web wi
273. ingerspitzen cssssssssssssnnssnnnssssnnsnnnnnennnnnnnnnnnennnnnennnnsnnnnnsnnnen 168 Webhteralt t nssskenekasrehsarnkikeitinnnnsser er lireierhilneiesseirie 169 Webrhet rik susanne 169 Webdidaktik anne iaelnieae 170 Was noch zu tan bleibt 170 SCHIISSWOR ae nn E E Teer 171 DANKSAGUNGEN essen Be ar uiieiiinieiniseisirkihissigenstigeieehiernn engen 172 LITERATURVERZEICHNIS ns RR 173 ONLINEOUELLEN uses een eier 180 ANHANG I CHECKLISTE ZUR ANALYSE VON WEBSITES zeesanssnsssonsssnnssonssnnnsnonsnsnnsnnnssnnnsnonnnnnne 185 ANHANG I EERENSLAUF eisen sanken enennnnn enhnne eesosas saene Sease aso 190 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 1 Einleitung Worum geht es in dieser Arbeit Dies ist eine Arbeit ber Websites Dar ber wie sie gelesen und geschrieben werden und wie man das lernen kann Da es in dieser Arbeit um Lesen Schreiben und Lernen geht flie en in sie sowohl Aspekte der Sprachwissenschaft als auch der Sprachdidaktik ein Websites bilden einen Teil des World Wide Web das wiederum auf dem Internet basiert Das Internet ist in den letzten Jahren mit atemberaubender Geschwindigkeit gewachsen Gutenbergs Buchdruckkunst Radio oder Fernsehen verbreiteten sich im Vergleich dazu im Schneckentem po Die gesellschaftlichen Kommunikationsprozesse die sich durch das Internet ver ndern beeinflussen Kultur Wirtschaft Politik und die Lebensgewohnheiten vieler einzelner Men schen Als alles anfing d
274. ionsziel interessant sind und welche nicht Zusammenfassend l sst sich sagen dass besonders die Koh sionsmittel die dazu dienen die verschiedenen Knoten einer Website aneinander zu binden dar ber entscheiden ob es dem Rezipienten gelingt ein koh rentes Verst ndnis der Websitestruktur aufzubauen oder nicht Inferenz im Websiteformat Neben den verschiedenen Koh sionsmitteln spielt beim Aufbau eines koh renten Textverst nd nisses Inferenz eine wichtige Rolle Dies gilt auch f r Texte im Websiteformat allerdings gibt es dabei einige wichtige Unterschiede zu Texten in den verschiedenen Printformaten Auf Grund der starken Konventionalisierung von Texten in Printformaten lassen sich diese vom Leser relativ gut einordnen Bei Zeitungstexten k nnen sowohl aus der Textsorte Bericht Kommentar Glosse etc als auch aus der Orientierung der Zeitung in der ein Text ver ffent licht wird in der konservativen FAZ oder in der linksalternativen taz R ckschl sse darauf gezogen werden wie der Text zu verstehen ist hnliches gilt f r B cher bei denen der Leser in aller Regel Informationen ber den Hintergrund die Glaubw rdigkeit und die Intention eines Autors besitzt Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 73 Im World Wide Web gilt dies nur f r Seiten die der Rezipient bereits gut kennt oder die sich direkt an bestimmte Printprodukte anlehnen Besucht der Rezipient hingegen eine ihm unbe kannte
275. isenden Hilfe Dar ber wie eine sinnvolle Linkgestaltung aussieht wird innerhalb dieser Arbeit noch einiges zu sagen sein An dieser Stelle nur so viel der Rezipient sollte aus der Repr sentation des Links m glichst klar und eindeutig erkennen k nnen wohin der Link f hrt Ein weiteres Hilfsmittel um gezielt Informationen zu finden sind Suchfunktionen In den meis ten Browsern ist eine Suchfunktion integriert mit der sich der aktuelle Hypertextknoten nach einem oder mehreren Stichworten durchsuchen l sst Auf vielen Websites sind inzwischen auch Suchfunktionen integriert mit deren Hilfe sich die gesamte Website untersuchen l sst Nat rlich k nnen auch die bei den berblickshilfen bereits erw hnten Sitemaps hilfreich sein bestimmte Inhalte zu finden Neben den Sitemaps stellen Indizes eine weitere Form wegweisen der Hilfen dar W hrend Sitemaps sich an der Struktur einer Website orientieren sind Indizes nach anderen Kriterien organisiert und listen die Inhalte einer Seite beispielsweise alphab ethisch nach Aktualit t oder Themengruppen sortiert auf Nach einer empirischen Untersu chung des Software Usability Research Laboratory der Wichita State University bevorzugen die Besucher von Websites jedoch nach Kategorien geordnete Sitemaps gegen ber alphabetischen Indizes The results from this study demonstrate that sitemaps with categorical menus are superior in both search performance and satisfaction to alphabetized site
276. it den neuen Medien gelernt werden kann Er Trotz des zunehmend kritischen und reflektierten Blicks auf den Einsatz des World Wide Web im Unterricht sind empirische Untersuchungen in diesem Zusammenhang immer noch Mangelware Das verwundert nicht da empirische Arbeiten einen theoretischen Hintergrund ben tigen der in Bezug auf den Einsatz des World Wide Web im Unterricht kaum vorhanden ist Was bislang fehlt ist eine Arbeit die sprachwissenschaftliche Erkenntnisse ber die Besonderheiten des World Wide Web zu Ergebnissen der Lese und Schreibforschung in Beziehung setzt und damit als Grundlage f r die didaktische Modellierung sowie die zuk nftige empirische Unterrichtsforschung dienen kann Um den Anforderungen der Unterrichtsforschung gerecht zu werden muss eine solche Arbeit ber den reinen Deskriptivismus hinausgehen der linguistische Arbeiten oft beherrscht und die Bed rfnisse der Praxis wahrnehmen um die gewonnen Erkenntnisse in diesem Licht sinnvoll auszuwerten Damit r ckt sie in den Bereich der von Antos eingeforderten angewandten Lingu istik die bei der Wahl ihrer Gegenst nde von Bed rfnissen und Problemen der ffentlichkeit ausgeht und sprachlich kommunikative Wissens und Fertigkeitsdefizienzen sowie Optimie rungsm glichkeiten im Kontext einer Theorie der produktiven wie rezeptiven Sprachverarbei tung theoretisch zu erkl ren versucht Was will diese Arbeit Diese Arbeit hat zwei Ziele ein sprachwissenschaf
277. it der zunehmenden Verbreitung des Websiteformats wurde es auch f r die Werbewirt schaft interessant welche die M glichkeit sch tzt im World Wide Web relativ g nstig und au erdem zielgruppenspezifisch werben zu k nnen da sich die Darstellung von Werbeban nern beispielsweise mit den Suchworten verkn pfen l sst die Nutzer in einer Suchmaschine eingeben e Es gibt immer mehr Zeitschriften die einen Ableger im Websiteformat besitzen oder sogar ausschlie lich im Websiteformat erscheinen Dazu geh ren vermehrt auch wissenschaftliche Publikationen die auf diese Weise teure Produktions und Versandkosten sparen und oftmals ein gr eres Publikum erreichen als im Printformat Die Liste lie e sich noch lange fortsetzen So finden sich Websites welche die Funktionen von Anzeigenseiten Tageb chern Telefonb chern Fahrpl nen Lexika etc bernehmen die zuvor H8 vgl Onlinequellen Ito 1 Ein gutes Beispiel f r eine Nachrichtenwebsite ist die Website der bekannten ARD Nachrichtensendung Tages schau vgl Onlinequellen Tagesschau 38 J rg Dieter in anderen kommunikativen Formaten beheimatet waren Dabei bietet das Websiteformat in fast allen F llen Vorteile gegen ber der Umsetzung der Inhalte in anderen Formaten Die Inhalte stehen nun jederzeit an jedem Ort und oft kostenlos zur Verf gung und k nnen mit Hilfe von Suchmaschinen gezielt nach den gew nschten Informationen durchsucht werden Kommunika tive Formate wie E Mail
278. iteformat verlangt dem Textproduzent eine noch gr ere Umstellung ab Die Besonderheiten die das Schreiben im Websiteformat auszeichnen m chte ich im Laufe dieses Kapitels darstellen Dazu werden zu n chst die Unterschiede von M ndlichkeit zu Schriftlichkeit im Allgemeinen und zum Schrei ben im Websiteformat im Besonderen an Hand verschiedener Aspekte herausgearbeitet Im n chsten Schritt werden einige Modelle diskutiert die diese Aspekte in Beziehung zueinander setzen Auf der Grundlage dieser Modelle werden die Besonderheiten bei der Erstellung von Texten im Websiteformat dann im Einzelnen analysiert Dabei wird unter anderem zu beachten sein dass ein erheblicher Unterschied besteht zwischen dem Erstellen von Texten f r Websites und der Gestaltung von Websites Vor dem Hintergrund dieses Spannungsfeldes wird die derzei tige Arbeitsteilung im Bereich der Websitegestaltung mit der Arbeitsteilung bei der professio nellen Produktion der klassischen Printformate verglichen und eine Prognose f r die zuk nftige Entwicklung gewagt Abschlie end werden die in diesem Kapitel gewonnenen Erkenntnisse zur Erweiterung des Analyserasters f r Websites genutzt Aspekte der Schriftsprachlichkeit Abl sung von der unmittelbaren Sprechsituation M ndliche Kommunikation findet immer in einer unmittelbaren Sprechsituation statt in der Sprecher und H rer gleichzeitig anwesend sind Mit Hilfe der Schrift ist eine Abl sung von dieser Sprechsituation m
279. iten Ziele mitverwirklicht wurden ist eine genaue Situationsanalyse notwendig Das Augenmerk sollte dabei vor allem darauf liegen welche Aspekte einer Situation auch w hrend und nach der Verwirklichung der expliziten Ziele beibehalten werden sollen so dass man nicht ohne es zu wollen das Kind mit dem Bade aussch ttet Findet keine hinreichende Konkretisierung Zerlegung und Strukturierung der Ziele statt so besteht die Gefahr in das sogenannte Reperaturdienstverhalten zu verfallen Es wird unsystema tisch nach Missst nden gesucht und die Behebung des Missstandes der am meisten ins Auge f llt oder zu dessen Behebung zuf llig die Mittel vorhanden sind wird zum aktuellen Ziel er kl rt Dabei kann es geschehen dass man sich zu intensiv mit unwichtigen Teilproblemen be sch ftigt Ein Instrumentalziel wird als Fundamentalziel missverstanden und beginnt die gesam te Energie des Handelnden zu absorbieren Die zentralen Probleme die der Erreichung des urspr nglichen Fundamentalziels im Wege stehen werden dabei gar nicht bemerkt oder be kommen nicht die notwendige Aufmerksamkeit 307 vgl D rner 1989 S 87ff 104 J rg Dieter W hrend Fundamentalziele die h ufig am Beginn eines Schreibprozesses stehen oft aus dem Bauch heraus festgelegt werden k nnen stellt die Konkretisierung Zerlegung und Strukturie rung von Zielen einen Entscheidungsprozess dar zu dessen sinnvoller Durchf hrung eine ganze Reihe von Informationen notw
280. ites erstellt werden die allerdings in verschiedenen Bereichen starke M ngel aufweisen werden So wird die Gestaltung auf allen drei Koh renzebenen den Besonderheiten des Formats nicht angemessen sein und besonders die Eigenheiten des Lesens im Websiteformat nicht in aus reichendem Ma e ber cksichtigen Websites mit diesen M ngeln findet man immer wieder besonders dann wenn Texte aus anderen Formaten ohne weitere Bearbeitung ins Website format bertragen werden e Fehlen schlie lich die Schreibkompetenzen ist die resultierende Gesamtkompetenz noch st rker eingeschr nkt als wenn die technischen oder kommunikativen Kompetenzen fehlen Es lassen sich zwar eventuell noch eindrucksvolle multimediale Arrangements erstellen es ist jedoch fraglich ob die Bezeichnung Website f r diese angemessen ist Hier zeigt sich dass der Bereich der Schreibkompetenzen bei der Erstellung von Websites eine zentrale Rol le einnimmt Eine Frage die sich in diesem Zusammenhang aufdr ngt ist warum in den meisten Ratgebern zur Erstellung von Websites den technischen und kommunikativen Kompetenzen weit mehr Raum und Bedeutung zugemessen wird als den zentralen Schreibkompetenzen Die Antwort ist einfach weil die zur Erstellung von Websites ben tigten Schreibkompetenzen keine grundle gend anderen sind als diejenigen die in der Schule erworben werden Im vorigen Kapitel wurde deutlich dass vorhandene Schreibmodelle gut in der Lage sind als Grundlage f r ei
281. itgehalten Inzwischen gibt es aber auch spezielle Web dienstleister die es sich zur Aufgabe gemacht haben den gr ten Teil des World Wide Web in regelm igen Abst nden komplett zu archivieren so dass auf fr here Versionen von Webdo kumenten auch dann noch zugegriffen werden kann wenn diese nicht von ihren Produzenten selbst archiviert wurden Dass im Web alle Informationen st ndig verf gbar gehalten werden ist eine seiner gr ten St rken die aber auch zu Problemen f hren kann So wird es f r den Nutzer in diesem st ndig wachsenden Ozean von Informationen immer schwieriger das zu finden was er eigentlich sucht Kommunikation ohne Grenzen Mit Hilfe des Websiteformats k nnen Zeichen gespeichert werden ber Computernetze k nnen diese Zeichen bertragen und an anderer Stelle wiedergegeben werden Die Erzeugung von Zeichen durch den Nutzer zum Zeitpunkt der Rezeption wie sie der Vision von Tim Berners Lee entspr che ist zum jetzigen Zeitpunkt auf den meisten Websites nicht m glich da die notwendigen Zugriffsrechte verweigert werden Auch in den meisten Browserprogrammen sind entsprechende Funktionen nicht vorgesehen Um dieses Defizit auszugleichen sind h ufig E Mail Formulare G steb cher Foren und Chatr ume in Websites eingebunden sie bieten die M glichkeiten zur Zeichenerzeugung welche das Websiteformat selbst vermissen l sst Trotz der fehlenden M glichkeit zur Zeichenerzeugung geben Websites
282. ivat sekret r n tig gewesen w ren und die so v llig au erhalb des f r einen Durchschnittsverdiener M glichen gelegen h tten Die Frage ist jedoch ob sich die F higkeit alles jederzeit und von jedem beliebigen Ort aus erledigen zu k nnen f r viele nicht schon bald in die B rde der st ndigen Erreichbarkeit und Verf gbarkeit verwandeln wird Der eine oder andere fragt sich heute bereits ob er es sich leisten kann sein Firmenhandy im Urlaub auszuschalten oder seine E Mails einige Tage lang nicht abzurufen So ist es durchaus m glich dass in einigen Jahren die Freiheit nicht stets erreichbar und verf gbar sein zu m ssen als der wahre Luxus angesehen wird Durch die Nutzung des World Wide Web in immer neuen Anwendungsgebieten wird die jetzt schon un berschaubare Datenmenge weiter anwachsen Mit Hilfe des im ersten Kapitel bereits beschriebenen Semantic Web soll diese Datenf lle in den Griff bekommen werden W hrend der gew hnliche Nutzer dabei immer weniger Technik zu Gesicht bekommt und immer intuiti ver im Netz agieren kann wird der technische Aufwand im Hintergrund deutlich zunehmen Dass die Komplexit t unter der Oberfl che zunimmt damit sie an der Oberfl che abnehmen kann ist eine Entwicklung die sich an Hand zahlreicher technischer Produkte nachverfolgen l sst So ben tigte man z B zur Bedienung der ersten Autos fast eine Ausbildung als Mechani ker Im Lauf der Zeit wurde die Bedienung von Autos immer einfacher w
283. ividuelle Linearisierung vornehmen k n nen Bei jedem Rezeptionsprozess wird der Rezipient irgendwo im Hypertext beginnen zu lesen an anderer Stelle aufh ren und die Elemente dazwischen eines nach dem anderen rezipieren In welcher Weise dies geschieht ist jedoch durch den Hypertext nicht determiniert sondern ergibt sich erst im Leseprozess Auch Zeitungen Zeitschriften und einige B cher weisen multilineare Strukturen auf Charak teristisch f r multilinear organisierte Texte ist dass sie dem Rezipienten nicht in Form einer 1 Schmitz 1997 S 145 200 vgl Sauer 1999 S 96f 20 vgl z B Storrer 1999 S 34f Bucher 1999 S 10 Leiter K hrer 2002 S 180 202 vgl z B Rothkegel 1999 S 42 203 vgl Bucher 1999 S 10f 60 J rg Dieter fortlaufenden Reihe von Zeichen begegnen sondern in Form einer Lesefl che oder eines Text bildes auf dem Texte Textfragmente und Bilder angeordnet sind ohne dass eine Reihenfolge vorgegeben w re in der diese zu rezipieren seien Eine Zeitungsseite z B wird nur in den seltensten F llen von links oben nach rechts unten gele sen Der Leser l sst seinen Blick ber die Seite schweifen dieser bleibt zun chst an einigen berschriften und Bildern h ngen und kehrt zur ck zu dem was interessant erscheint Der Leser beginnt einen Artikel zu lesen vielleicht nur ein paar Zeilen vielleicht bis zum Ende und springt dann zum n chsten Punkt auf der Seite der sein Interesse erweckt
284. jedem dieser Kompetenzbereiche verschiedene Formen der Kompetenz erlangt werden Deklaratives Wissen das zwar wiedergegeben werden aber nur bedingt in Handlungen umgesetzt werden kann Handlungskompetenz die mitunter dadurch entsteht dass deklaratives Wissen durch wiederholte Anwendung nach und nach prozeduralisiert wird die sich aber auch unabh ngig von deklarativem Wissen z B durch Nachahmung oder die Ausprobieren entwickeln kann und 148 J rg Dieter Metawissen die durch Reflektion und die Bildung von Verkn pfungen zu anderen Kompeten zen entstehende F higkeit die verschiedenen Handlungsm glichkeiten die einem zu Verf gung stehen zu vergleichen und kritisch gegeneinander abzuw gen Um das Zusammenspiel dieser drei Kompetenzbereiche bei der Erstellung von Websites zu verdeutlichen soll im Folgenden berlegt werden was geschieht wenn jeweils einer davon vernachl ssigt oder gar nicht entwickelt wird e Wird der Bereich der technischen Kompetenzen nicht ausgebildet lassen sich mit Hilfe der Schreibkompetenzen und der kommunikativen Kompetenzen immer noch Websites planen und konzipieren allerdings nur auf dem Papier Diese Entw rfe k nnen von hoher Qualit t sein und als Vorlage f r die sp tere technische Umsetzung dienen wenn sie auch vereinzelt Elemente enthalten k nnen deren technische Umsetzung schwierig oder unm glich ist e Sind nur Schreibkompetenzen und technische Kompetenzen vorhanden so k nnen Webs
285. jekt Gutenberg Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 111 lich der bersicht halber als getrennte Arbeitsphasen dargestellt So findet bei der Anwendung von Methoden zur Ideenproduktion wie Clustering oder Mindmapping zwangsl ufig bereits eine erste Strukturierung statt und beim Versuch eine Reihe von Einf llen zu einem Thema zu struk turieren werden h ufig neue Inhalte hinzukommen und andere verworfen werden Der Hauptunterschied der das Strukturieren von Inhalten f r Websites vom Strukturieren von Inhalten f r andere kommunikative Formate unterscheidet ist dass im Websiteformat die Inhal te auf die einzelnen Knoten verteilt und die Verkn pfungen dieser Knoten untereinander festge legt werden m ssen Eine wichtige Frage ist dabei wie fein die Inhalte untergliedert werden bzw wie umfangreich die einzelnen Webseiten sein sollen Wirth f hrt eine Reihe von Untersu chungen an die in dieser Frage zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen Nach einem Teil dieser Untersuchungen ist es vorteilhaft Inhalte auf so viele Seiten zu verteilen dass die einzelnen Seiten so kurz sind dass sie ganz auf dem Bildschirm dargestellt werden k nnen ohne dass ein horizontales Scrollen der Seiten notwendig w re Andere Untersuchungen sehen es als vorteilhaft an die Inhalte weniger stark zu unterteilen obwohl dadurch der Rezipient mitunter gezwungen ist ber mehrere Bildschirmseiten zu scrollen um alle Inhalte sehen zu k
286. kanal nutzen sondern auch wenn sie ihre Waren und Dienstleistungen nur lokal anbieten denn immer mehr Menschen nutzen bei der Suche nach Dienstleistungen Einkaufsm glichkeiten und Freizeitangeboten nicht mehr die klassischen Gelben Seiten sondern das World Wide Web Wer sich dort gut pr sentiert und leicht auf findbar ist besitzt einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil Auf Agenturen und Spezialis ten wollen Kleinunternehmer dabei oft nicht zur ckgreifen Die Gr nde daf r liegen auf der Hand Spezialisten kosten oft mehr Geld als Kleinunternehmer sich leisten k nnen das Ar beitsergebnis das diese Spezialisten abliefern entspricht nicht immer den Erwartungen des Unternehmers und dieser ist relativ unflexibel in der Um und Neugestaltung seines Webauf tritts Diejenigen die in der Lage sind selbst Websites zu gestalten sind hier also deutlich im Vorteil 37 vg Onlinequellen T Online Deutsch Pressemitteilung Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 141 Die zunehmende Bedeutung der Websitegestaltung in zahlreichen Berufen f hrt au erdem dazu dass entsprechende Kompetenzen bei Bewerbungen f r Arbeits und Ausbildungspl tze eine immer gr ere Rolle spielen und diejenigen die diese Kompetenzen nachweisen k nnen ent sprechend bessere Chancen haben Nach ihrem Selbstverst ndnis ist Schule in Deutschland nicht Zulieferer f r die Wirtschaft oder gar einzelne Berufe sondern der Vermittlung von m glichs
287. ke des Modells besteht darin dass es in der Lage ist die sprachlichen und bildlichen Elemente von Texten in Beziehung zueinander zu setzen Eine Leistung die zur Analyse von Texten im Websiteformat au erordentlich wichtig ist Zur Analyse von im Text enthaltenen Grafiken und Bildern steht ein zus tzliches Raster zur Verf gung das sogenannte Vier Felder Modell VFM Gestalt Inhalt Relation Untersuchungsebene VISUELLE GESTALT VISUELLER INHALT sprachlich sichtbar materiell kognitiv global Einpr gsamkeit Deutlichkeit lokal Erkennbarkeit Informativit t Die Dimensionen des Vier Felder Modells erkl rt Sauer dabei wie folgt Das Vier Felder Modell nach Sauer 249 e Erkennbarkeit Die Elemente einer Visualisierung sind wahrnehmbar unterscheidbar hin reichend kontrastreich von angemessener Gr e und stehen nicht zu dicht beieinander e Informativit t Die Elemente erzeugen in ihrer Anordnung und Zuordnung funktionalen Sinn so dass Teilbedeutungen klar erkennbar sind e Einpr gsamkeit Informativit t und Erkennbarkeit sind gew hrleistet e Deutlichkeit Die Visualisierungen erf llen ihre inhaltliche Funktion In der hier beschriebenen Form ist das Groninger Textverst ndlichkeitsmodell in erster Linie zur Analyse von Texten in den verschiedenen Printformaten gedacht Sauer unternimmt jedoch auch den Versuch das Modell durch eine Anpassung f r die Analyse von Texten im Websiteformat tauglich zu
288. keit Auskunft geben Andere sprachliche Konventionen wie Rechtschreibung und Satz bau werden hingegen relativ lax gehandhabt Die strukturelle Grundlage des World Wide Web W hrend die im vorigen Abschnitt beschriebenen Formate vor allem durch ihre technischen Eigenschaften charakterisiert wurden wird ein Hypertext vor allem durch seine Struktur ge kennzeichnet die von der technischen Umsetzung zun chst unabh ngig ist Die meisten Defini tionen gehen davon aus dass Hypertexte aus einer Menge von Teiltexten bestehen die oft auch Hypertexteinheiten oder Hypertextknoten genannt werden Diese Teiltexte sind durch Verweise auch Hyperlinks genannt miteinander verbunden Einige Definitionen geben als zus tzliches Merkmal an dass ein Hypertext elektronisch realisiert sei oder die Links in einer Datenbank verwaltet w rden und vermischen damit technische und strukturelle Aspekte Diese Fin schr nkungen sind jedoch nicht notwendig lassen sich doch Lexika mit ihren Querverweisen oder Werke wie beispielsweise Arno Schmidts Zettels Traum ebenso als Hypertexte betrach ten So dachte auch schon Jahrzehnte bevor die daf r ben tigte Technik tats chlich verf gbar wur de der Elektroingenieur Vannevar Bush ber ein Hypertextsystem nach In einem 1945 im Atlantic Monthly erschienen Artikel mit dem Titel As We May Think beschrieb er ein Sys tem namens Memex Dieses sollte der schnellen Speicherung R ckgewinnung und Bearbeitung
289. keiten die Probleml sungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu k nnen Kompetenz ist nach diesem Verst ndnis eine Disposition die Personen bef higt bestimmte Arten von Problemen erfolg reich zu l sen also konkrete Anforderungssituationen eines bestimmten Typs zu bew ltigen Betrachtet man den Kompetenzbegriff genauer so lassen sich zwei Aspekte herausarbeiten die in dieser Definition nicht klar voneinander abgegrenzt werden Zum einen gibt es die Kompe tenzen ber welche die Sch ler bereits verf gen und die mit Hilfe geeigneter Aufgabenstellun gen empirisch erhoben werden k nnen Zum anderen gibt es die normativ festgelegten Kompe tenzen deren Beherrschung zu einem bestimmten Zeitpunkt von den Sch lern erwartet wird Aufgabe der Schule ist es daf r zu sorgen dass die Sch ler empirisch feststellbare Kompeten 355 Klieme u a 2003 S 27 36 yo Klieme u a S 27f 7 vgl Klieme u a S 28f 358 Klieme u a 2003 S 25 3 Klieme u a 2003 S 25 300 vg Klieme u a 2003 S 21f 361 vgl Klieme u a 2003 S 71 3 Klieme u a 2003 S 23 3 Weinert 2001 S 27f zitiert nach Klieme u a 2003 S 72 136 J rg Dieter zen entwickeln die den Erwartungen entsprechen welche durch die politisch festgelegten Bil dungsziele gesetzt werden Die Kompetenzen der Sch ler lassen sich empirisch nur mit Hilfe von Aufgaben also in Bezug auf konkrete Anforderungssituationen erfassen S
290. kom mentieren Ihre Aktivit ten am Computer sollten durch entsprechende Programme und ihre sonstigen Aktivit ten auf Video aufgezeichnet werden In der Auswertungsphase lie e sich festhalten in welcher Weise die Probanden zwischen den verschiedenen Feldern des Analyse rasters wechseln und welche kognitiven und mechanischen Aktivit ten dabei jeweils im Vorder grund stehen Auf Grund dieser Daten lie en sich Hypothesen ber die Probleml sestrategien der Probanden im Umgang mit der komplexen Herausforderung der Websiteerstellung gewin nen Es ist zu vermuten dass sich dabei verschiedene Typen von Websiteproduzenten heraus kristallisieren In nachfolgenden Interviews mit den Probanden w re es m glich zu erheben in wie weit ihnen die Problematik mit der sie sich beim Erstellen von Websites konfrontiert sehen gegenw rtig ist und wie bewusst sie entsprechende Probleml sestrategien einsetzen Eine solche Untersuchung k nnte schlie lich zu einem umfassenden Modell der kognitiven Prozesse beim Erstellen von Websites f hren und hnlich Grundlegendes leisten wie es das Modell von Hayes und Flower f r die Untersuchung des Schreibprozesses getan hat Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 171 Ein weiterer Bereich in dem in dieser Arbeit Forschungsbedarf festgestellt wurde ist die Brow sergestaltung Im dritten Kapitel dieser Arbeit wurde deutlich wie wichtig die vom Browser zur Verf gung gestellten Optionen f r den
291. komponierung und Strukturierung der Fundamentalziele des Textproduzenten vor dem Hin tergrund der Besonderheiten des Websiteformats und unter Heranziehung m glichst vieler Informationen ber die Zielgruppe Auf der Grundlage der so entstehenden rhetorischen Pla nung k nnen Ideen generiert Inhalte ausgew hlt und strukturiert werden Bei der Auswahl von Inhalten sollte dabei die Konkurrenzsituation bedacht werden die im World Wide Web zwi schen thematisch hnlichen Websites herrscht Bei der Strukturierung der Inhalte sollten die mentalen Modelle ber cksichtigt werden die sich die Rezipienten von den entsprechenden Themengebieten machen oder auf die M glichkeiten der flexiblen Strukturierung zur ckgegrif fen werden Bei der strategischen Planung geht es schlie lich darum die zur Erstellung einer Website notwendigen Arbeitsprozesse zu koordinieren Dabei sollte sowohl die Vielzahl an Kompetenzen die zur Erstellung einer Website notwendig sind als auch deren Verwobenheit bedacht werden Arbeitet der Produzent allein ist es sinnvoll die Produktion von inhaltlichen Elementen und ihre Umsetzung ins HTML Format voneinander zu trennen um die Komplexit t 120 J rg Dieter des Produktionsvorgangs zu reduzieren Wird eine Website arbeitsteilig von einem Team von Spezialisten erstellt so ist eine gute Planung und Koordination der Arbeitsabl ufe wichtig Rhetorische inhaltliche und strategische Planung beeinflussen sich gegenseitig und der Pro
292. ky Version 3 2 Gefun den unter http joi ito com static emergentdemocracy html Am 5 1 2005 Karlsruher Virtuelle Katalog KVK Gefunden unter http www ubka uni karlsruhe de kvk html Am 20 8 2003 Kreisbildstelle Waldshut Schulnetzberatung Gefunden unter http www kreismedienzentrum landkreis waldshut de netzwerk htm Am 7 4 2005 Kresic Marijana Kommunikationstheorie und Internet Networx 15 Ver ffentlicht 2000 Ge funden unter http www websprache net networx docs networx 15 pdf Am 20 12 2002 182 J rg Dieter Linguatec Grundlagen der Spracherkennung Gefunden unter http www spracherkennung de service sebuch htm Am 30 10 2004 Max Hueber Verlag Gefunden unter www hueber de Am 1 2 2004 Metaluna Webpublishing und Computertraining Gefunden unter http www metaluna de Am 21 7 2004 M nz Stefan Arno Schmidt und sein Zettels Traum Ver ffentlicht 1996 Gefunden unter http carpacio cs tu berlin de jp Muenz hypertext htxt304 htm Am 24 7 2003 M nz Stefan SELFHTML M nz Stefan SELFHTML Software Ver ffentlicht 2001 Gefunden unter http selfhtml teamone de intro hilfsmittel software htm Am 17 1 2004 Muter Paul und Maurutto Paula Reading and skimming from computer screens and books the paperless office revisited Gefunden unter http www psych utoronto ca muter pmuter2 htm Am 9 9 2003 Auch in Behaviour amp Information Technology 10
293. l sst sich nicht von Experten einer Disziplin herstel len genauso wie ein Haus nicht von Maurern Installateuren Schreinern Zimmerleuten oder Architekten jeweils im Alleingang gebaut werden kann Nach meinen Erfahrungen entstehen die wirklich schwerwiegenden Probleme im Web eben dadurch dass Auseinandersetzungen um Technik Formen und Inhalte als Verdr ngungswettbewerb oder Vernichtungsfeldzug gef hrt werden Jeder versteht alles und die anderen sind bestenfalls Banausen Hinweise zum Schreiben im engeren Sinn werden in den meisten Ratgebern dieser Gruppe wie auch der zwei zuvor beschriebenen relativ kurz abgehandelt Die Ratgeber der vierten Gruppe setzen sich hingegen intensiv mit der Thematik des Schreibens im Websiteformat auseinander z B Texte schreiben f rs Web und Online publizieren F r Web Medien texten konzipie ren und gestalten Die in diesen Ratgebern enthaltenen berlegungen zum Schreiben im World Wide Web gehen deutlich ber das hinaus was sich in anderen Ratgebern findet Die Darstellungen orientieren sich jedoch stark am journalistischen Schreiben und gehen aus diesem Grund auf viele der Kompetenzen die in dieser Arbeit erarbeitet werden nicht ein Auch der Aspekt der Teamarbeit der zumindest im Bereich der professionellen Gestaltung von Websites immer mehr an Bedeutung gewinnt wird in den Ratgebern aller drei Gruppen nur wenig ber cksichtigt Allerdings gibt die deutliche Trennung die zwischen
294. le ip amp A 3 une d h Da A g z p nee ee baane Ih en Eusgpiignta mdai ah Fik P R Dag Irs ig cacag Kasei D Auswertung einer concept analysis nach der Methode des Software Usability Research Laboraty Die Methode des mental modeling die von den Ergosoft Laboratories eingesetzt wird ist st rker quantitativ orientiert Auch hier werden Probanten eingesetzt die der Zielgruppe der Website entsprechen Diese bekommen ebenfalls den Auftrag Karten die Inhalten der geplan ten Website entsprechen zu gruppieren Allerdings werden hierbei keine Kategorien vorgege ben und die Auswertung erfolgt in anderer Weise Zur Auswertung wird allen m glichen Paa ren die sich aus den sortierten Begriffen bilden lassen ein Zahlenwert zugewiesen Wurde ein Begriffspaar von einem Probanden der gleichen Kategorie zugeordnet erh lt es den Zahlenwert 0 ansonsten den Zahlenwert 1 Die Ergebnisse der verschiedenen Probanten f r die einzelnen Begriffspaare werden summiert Kleine Zahlenwerte kennzeichnen eng verwandte Begriffspaa re w hrend gro e Werte Begriffspaare kennzeichnen die nach Ansicht der Probanten fast nichts miteinander zu tun haben Die Matrix die auf diese Weise entsteht wird einer Cluster analyse unterzogen The group distance matrix is submitted to cluster analysis which computes distances among all the items based on the similarity data and links the two mo
295. len Wachstums des World Wide Web nicht in der Lage sind dem Katalog alle neuen Websites hinzuzuf gen muss eine Website entweder bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzen um hier Aufnahme zu finden oder der Textproduzent muss f r die Aufnahme in den Katalog bezahlen Die zweitwichtigste Art und Weise auf neue Inhalte im World Wide Web aufmerksam zu wer den stellen Hinweise von Freunden und Bekannten dar Das ist insofern nicht verwunderlich als Freunde und Bekannte oft gemeinsame Interessen teilen und so h ufig zur selben Zielgruppe geh ren Sie werden es in der Regel aber nur f r notwendig erachten eine neuentdeckte Website weiter zu empfehlen wenn diese im oben erl uterten Sinne einen positiven Eindruck hinterlas sen hat Auf Platz drei und f nf der Statistik stehen zwei eng miteinander verwandte Arten auf neue Webangebote aufmerksam zu werden durch das Surfen auf anderen Seiten und durch Links In der ARD ZDF Onlinestudie wird leider nicht erl utert worin genau der Unterschied zwischen beidem liegt Es wird jedoch deutlich dass es f r die Bekanntheit und Erreichbarkeit einer Website innerhalb des World Wide Web wichtig ist dass von Websites die von der ange peilten Zielgruppe h ufig frequentiert werden Links auf die eigene Website f hren Dazu m s sen diese Websites aufgesp rt deren Betreiber auf die Existenz der eigenen Website aufmerk sam gemacht und vom Nutzen einen Link darauf zu setzen berzeugt werde
296. liche Aufs tze sind im Volltext zug nglich Auf der US Website des Amazon Buchversands lassen sich inzwischen praktisch alle angebotenen B cher im Volltext durchsuchen und einzelne Seiten k nnen zum Probelesen auf den eigenen Rechner geladen werden e In Form von Foren die dem Websiteformat h ufig angegliedert sind findet ein reger Aus tausch von Meinungen und Informationen zu allen nur denkbaren Themenbereichen statt und es ist m glich Antworten und Ratschl ge von Experten zu bekommen die ohne das World Wide Web kaum erreichbar w ren Bei den vielen Funktionen die das Websiteformat aus anderen Bereichen bernommen hat kommen immer wieder dieselben bereits erw hnten Qualit ten zum Tragen die es anderen kommunikativen Formaten voraushat Das Websiteformat e vereint die Eigenschaften bertragender und speichernder Formate und berwindet dadurch die zeitlichen und r umlichen Grenzen menschlicher Kommunikation e vereint die Qualit ten multimedialer und schriftbasierter Formate und schafft damit neue M glichkeiten des Ausdrucks kombiniert Vorz ge dialogischer und monologischer Formate miteinander e verbindet Vorteile von individueller Kommunikation und Massenkommunikation 12 Belege daf r in welchem Ma e in Deutschland die verschiedenen Angebote im World Wide Web genutzt werden finden sich in der ARD ZDF Online Studie 2004 vgl Eimeren Gerhard u Frees 2004 121 vgl Onlinequellen Amazon com 122 Auch f r d
297. liche Funktion wie ein Inhaltsverzeichnis f r ein Buch In einer Sitemap werden alle Knoten oder zumindest ein gro er Teil der Knoten einer Website dargestellt Dabei werden f r die Knoten m glichst sprechende Titel gew hlt die manchmal durch kurze Zusammenfassungen erg nzt werden Die Darstellung erfolgt in einer Weise die dem Rezipienten verdeutlichen soll in welcher Beziehung die einzel nen Knoten zueinander stehen Auch dabei werden oft Analogien eingesetzt die es dem Rezi pienten erleichtern die Sitestruktur zu erfassen An Hand gro er Firmenwebsites konnte die Wirksamkeit von Sitemaps empirisch belegt werden Mit der Sitemap als Ausgangspunkt gelang 08 Auch dieser Begriff geh rt in das Umfeld der Raummetapher 20 vgl Storrer 1999 S 50 210 vgl Storrer 1999 S 51 211 Nach einer Erhebung des Usability Research Laboratory der Wichita State University verf gten von den Inter netseiten der 500 reichsten Unternehmen im Jahr 2002 59 ber eine Sitemap im Vergleich zu 54 im Jahr 1999 vgl Onlinequellen Russel Fortune 500 Revisited 212 vgl Bucher 1999 S 25ff Hier finden sich auch einige Bespiele f r Sitemaps die auf Analogien beruhen 64 J rg Dieter es Nutzern Aufgaben auf diesen Websites signifikant schneller zu l sen als mit der eigentlichen Startseite der Firmenwebsites als Ausgangspunkt Normale statische Sitemaps ber cksichtigen den augenblicklichen Standort des Benutzers auf einer Site
298. licht davon auszugehen dass ein bestimmter Text einem relativ gro en Teil seiner Leserschaft be kannt oder zumindest zug nglich ist wird der Einsatz der verschiedenen Spielarten intertextuel ler Bez ge m glich Hierbei soll ein intersubjektiver Intertextualit tsbegriff zu Grunde gelegt werden der davon ausgeht dass Intertextualit t dann vorliegt wenn sich Gr nde anf hren 26 vgl Weinhold 2000 S 29f und Weingarten 1997 S 218ff Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 91 lassen aus denen hervorgeht warum ein Rezipient in einer Formulierung einen Bezug auf andere Texte erkennen kann Das bedeutet dass der Rezipient in der Lage sein muss eine Mar kierung der Intertextualit t zu identifizieren Die Markierungen von Intertextualit t k nnen sehr unterschiedlich ausfallen Sie k nnen explizit sein wenn auf einen Autor auf einen be stimmten Text oder auf eine ganze Gruppe von Texten ausdr cklich verwiesen wird Sie k nnen aber auch implizit sein wenn nur gewisse Elemente oder Strukturen des Bezugstextes ber nommen werden was vom Leser verlangt dass er den Bezugstext und oder den textstrukturel len Rahmen des Bezugstextes kennt damit er die notwendigen Relationen herstellen kann Im Websiteformat finden sich Hyperlinks als Sonderform intertextueller Bez ge Diese sind eindeutig markiert was bei vielen anderen Formen intertextueller Bez ge nicht der Fall ist und bieten zus tzlich die M glic
299. lichung reicht nicht allein der Autor sondern zahlreiche Personen beteiligt sind W hrend bei den Autoren der Antike oder den schreibenden M nchen in mittelalterlichen Kl stern oft die ganze Produktionskette in einer Hand lag hat sich in diesem Bereich im Lauf der Jahrhunderte nicht zuletzt auf Grund der Erfindung des Buchdrucks eine ausdifferenzierte Arbeitsteilung herausgebildet Der Autor ist im Rahmen dieser Arbeitsteilung vor allem f r die kognitiv inhaltliche Textgestaltung zust ndig die sichtbar materielle Gestal tung wird von entsprechenden Fachleuten wie Lektoren Mediengestaltern und Grafikdesignern bernommen Auch um die Ver ffentlichung und Vermarktung k mmern sich entsprechende Experten Organisiert wird der gesamte Produktionsprozess von der Akquirierung und Betreu ung der Autoren bis hin zur Bewerbung des fertigen Produktes durch Verlage Sie finanzieren sich zum einen durch den Verkaufserl s der fertigen Produkte und im Bereich von Zeitungen und Zeitschriften zum anderen auch durch Werbung Einen Teil der Einnahmen geben die Ver lage in Form von Geh ltern und Honoraren an Mitarbeiter und Autoren weiter und erm glichen es diesen so ihre Zeit in die Produktion von Texten zu investieren Anders sieht die Situation im Bereich des Websiteformats aus Hier bernimmt der Autor h ufig sowohl die inhaltlich kognitive als auch die sichtbar materielle Gestaltung und ist zus tzlich f r die Ver ffentlichung und Bewerbung einer W
300. linequellen Bernard Criteria for optimal web design 114 J rg Dieter Die erw hnten empirischen Untersuchungen zur Sitestruktur folgen alle dem Ansatz dieselben Inhalte in Form unterschiedlicher Strukturen zu pr sentieren und zu testen wie lange Probanten dazu ben tigen Suchauftr ge in diesen Strukturen auszuf hren Die in den Untersuchungen verwendeten Inhalte m ssen zu diesem Zweck in Bezug auf die verschiedenen Arten der Struk turierung neutral sein Dies ist ein absoluter Sonderfall denn normalerweise lassen sich Inhalte nicht in beliebige Strukturen pressen Aus diesem Grund sollte man mit der Verallgemeinerung der Ergebnisse aus diesen empirischen Untersuchungen vorsichtig sein und sie allenfalls als grobe Richtlinie bei der Sitestrukturierung betrachten Bereits im Kapitel ber das Lesen im Websiteformat habe ich auf Ausubels Erkenntnis hinge wiesen dass sich die Gliederung eines Textes nicht nur am Textinhalt orientieren darf sondern auch die Wissensvorausetzungen des Rezipienten ber cksichtigen muss Auf Grund der kom plexen Struktur von Websites gilt dies f r Texte im Websiteformat noch mehr als f r Texte in den verschiedenen Printformaten Damit sich die Rezipienten schnell in der Struktur einer Web site zurechtfinden ist es notwendig die Vorstellung zu ber cksichtigen die sie sich von der Struktur der auf der Website pr sentierten Inhalte machen ihr mentales Modell der Website Dieses mentale Modell unter
301. liste einer Suchmaschine eine Website gef hrt wird Das Ergebnis einer solchen Erhebung kann die Notwendigkeit aufzeigen die Website in Bezug auf die Auffindbarkeit in Suchmaschinen zu optimieren Zusammenfassung Betrachtet man den Prozess der Evaluation und berarbeitung von Websites als Ganzes so kann man ihn in vier Phasen gliedern wie sie in der untenstehenden Abbildung dargestellt sind Der zeitliche und personelle Aufwand der notwendig ist um alle vier Phasen der Evaluation und berarbeitung sorgf ltig durchzuf hren wird das was privaten Websiteproduzenten und selbst kleinen gewerblichen Produzenten m glich ist mit Sicherheit oft bersteigen Dennoch sollte auch wenn die Ressourcen knapp sind die Bedeutung der Evaluation und berarbeitung von Websites nicht untersch tzt werden Die M glichkeit st ndig R ckmeldungen entgegenzu nehmen Websites auf Grund dieser R ckmeldungen zu verbessern und fast ohne Verz gerung 130 J rg Dieter in berarbeiteter Form der ffentlichkeit zug nglich zu machen stellt eine der gro en St rken des Formats dar berblick ber die Evaluation und berarbeitung von Websites Phase 1 Evaluation durch den die Textproduzenten selbst gt berarbeitung Phase 2 Evaluation durch unabh ngige Experten gt berarbeitung Phase 3 Evaluation durch Testpersonen die der Zielgruppe entsprechen gt berarbeitung Phase 4 Evaluation durch die tats chlichen Nutzer gt berar
302. llen ist jedoch 122 J rg Dieter spezifisch f r das Schreiben von Texten im Websiteformat und einigen anderen auf Hypertext basierenden Formaten Zur Unterst tzung der Koh renzbildung auf globaler Ebene k nnen dabei sowohl sichtbar materielle als auch sprachlich kognitive Mittel eingesetzt werden Zug nglichkeit Die sichtbar materiellen Mittel die den Leser unabh ngig vom Textinhalt dabei unterst tzten sich ein Bild vom Aufbau einer Website zu machen werden unter dem Begriff der Zug nglich keit zusammengefasst Dazu geh ren ein globales Layout eine seiten bergreifende Farbgestal tung die Verwendung von Analogien und eine sinnvolle Gestaltung der Navigationselemente Um diese Hilfsmittel gezielt einsetzen zu k nnen ben tigt der Produzent einer Website selbst einen guten berblick ber deren Aufbau den er entweder in einer dem Produktionsprozess vorgelagerten Planungsphase oder w hrend des Produktionsprozesses selbst entwickelt hat Au erdem sind bei der globalen Seitengestaltung berlegungen zur Zielgruppe sehr wichtig denn diese ist ma geblich f r das bereits erw hnte Look and Feel einer Website das den entscheidenden ersten Eindruck pr gt den eine Website auf seine Besucher macht In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig eine Gestaltung zu w hlen die es auf den ersten Blick erm glicht die verschiedenen Seiten einer Website als Bestandteile desselben Ganzen zu identi fizieren Ein weiterer Aspekt
303. llerdings werden nur diejenigen die M glichkeiten die das World Wide Web in dieser Hinsicht bietet voll nutzen k nnen die ber Kenntnisse in der Gestaltung von Websites verf gen Bedeutung f r das aktuelle Leben der Sch ler Der Anteil der gelegentlichen Onlinenutzer lag im Jahr 2003 nach der ARD ZDF Online Studie in der Gruppe der Vierzehn bis Neunzehnj hrigen in Deutschland bei einem Anteil von 91 6 F r die Gruppe der unter Vierzehnj hrigen finden sich in der Studie keine Zahlen Der hohe Anteil bei Jugendlichen l sst jedoch vermuten dass es auch unter den j ngeren Sch lern zahlreiche Onlinenutzer gibt Gibt man in eine Suchmaschine wie Google den Begriff Sch lerhompages ein so erh lt man eine ganze Menge von Beispielen f r die Aktivit ten von Sch lern in World Wide Web Bereits eine fl chtige Sichtung solcher Sch lerwebsites zeigt dass diese vor allem auf kommunikative Zwecke wie die Selbstdarstellung und den Aufbau und die Pflege von Freundschaften ausge richtet sind Die Auseinandersetzung mit der Gestaltung von Websites im Unterricht besitzt also nicht nur gro e Bedeutung f r die Zukunft der Sch ler sondern auch einen starken Bezug zu ihrer aktuel len Lebenswelt Die im zweiten Kapitel dieser Arbeit geschilderten Gefahren des World Wide Web lassen es dabei ratsam erscheinen die Sch ler mit diesem komplexen Format nicht alleine zu lassen sondern ihnen einen kritischen Umgang damit zu erm glichen
304. m Programm das urspr nglich lediglich zur Rezeption von Websites konzipiert war Durch diese M glichkeiten des Browsers k nnen fast alle kommunikativen Formate die auf der technischen Plattform die das Internet bietet aufsetzen in Webseiten integriert werden Websites kristallisieren sich dadurch immer mehr als das verbindende Element heraus das die verschiedenen Teile des Internets zusammenh lt und sie dem unbedarften Betrachter gegen ber fast wie eine Einheit erscheinen l sst Zudem handelt es sich beim World Wide Web um den seit Jahren am schnellsten wachsenden Teil des Internets Auf Grund der M glichkeit andere kom munikative Formate in Websites zu integrieren werden die Begriffe World Wide Web und Internet in der Umgangssprache sehr oft synonym verwendet was sich auch in Begriffen wie Internetsurfen und Internetseite niederschl gt Ich m chte diese begriffliche Unsch rfe hier vermeiden Daher verwende ich im Rahmen dieser Arbeit Internet stets f r die technische Platt form und World Wide Web f r das darauf aufsetzende kommunikative Format vgl Maier Rabler u Latzer 2001 S 11f vgl Onlinequellen Hobbes Internet Timeline 2 J rg Dieter Besch ftigt man sich als Sprachwissenschaftler mit dem World Wide Web so sieht man sich einer unglaublichen F lle an verschiedenen Elementen gegen ber M chte man von dieser F lle nicht berw ltigt werden so ist es notwendig sich eine Orientierung ber die verschiedenen
305. m Rahmen dieser Arbeit zur Verf gung stehen 38 Im Folgenden werden bewusst nicht die g ngigen Bezeichnungen bereits vorhandener Webberufe verwendet um deutlich zumachen dass es sich nicht um die Beschreibung der aktuellen Berufsbilder sondern um eine Prog nose f r die Zukunft handelt 132 J rg Dieter ihm Rahmen eines bestimmten Projektes sinnvoll und m glich ist und ben tigen aus diesem Grund ein besonders umfassendes Wissen ber das Websiteformat e Webtexter F r die inhaltlich kommunikative Gestaltung von Websites bedarf es Spezialisten die sich vor allem mit den Besonderheiten des Lesens und Schreibens im Websiteformat aus kennen und in der Lage sind auf der Grundlage dieses Wissens zielgruppenorientierte Texte zu verfassen e Webgestalter Mit dem Webtexter kooperiert der Webgestalter der f r die sichtbar materielle Ausf hrung einer Website zust ndig ist Webtexter und Webgestalter m ssen eng zusam menarbeiten um eine gute Abstimmung von inhaltlich kognitiver und sichtbar materieller Gestaltung sicherzustellen e Webtechniker F r die Umsetzung der Vorschl ge bzw Rohfassungen von Webtextern und Webgestaltern auf hohem technischem Niveau sind Webtechniker zust ndig die Spezialisten f r die technischen Grundlagen und M glichkeiten des Websiteformats sind e Webtester Um Websites zu testen zu evaluieren und Hinweise zu ihrer Verbesserung ma chen zu k nnen wird es spezialisierte Webtester geben die sich beson
306. mal f r ihn hnlich wie bei der Rezeption von Texten im Websiteformat immer nur ein kleiner Teil des gesamten Textes auf dem Bildschirm sichtbar ist Aufgrund dieses Einflusses der Schreibwerkzeuge auf den Schreibprozess scheint es nahelie gend zu sein bei der Erstellung von Websites die einzelnen Teilprozesse des Schreibprozesses st rker zu trennen als beim Schreiben in anderen Formaten um auf diese Weise den Textprodu zenten kognitiv zu entlasten Dies kann zum einen dadurch geschehen dass die Erstellung von Texten und Multimediaelementen von der Umsetzung ins HTML Format getrennt wird und zum anderen dadurch dass die Planungs und Evaluationsphase bewusst von der Ausf hrungsphase abgesetzt und besonders sorgf ltig ausgef hrt werden Planungsphase Nach dem Modell von Hayes und Flower geht es beim Planen darum auf der Grundlage von Informationen aus dem Aufgabenumfeld und dem Langzeitged chtnis des Autors Ziele zu setzen und Pl ne zur Steuerung des Schreibprozesses aufzustellen Dabei werden Generie rungs Strukturierungs und Zielsetzungsprozesse unterschieden Diese Prozesse f hren zu drei verschiedenen Kategorien von Planung Die rhetorische Planung umfasst sowohl die Zielset zung des Textproduzenten als auch berlegungen zur Autor Leser Interaktion und die Ausrich tung auf eine bestimmte Zielgruppe Die inhaltliche Planung bezieht sich auf den Text als Pro dukt und f hrt in der Regel zu einer schriftlich fixierten e
307. mand etwas und so kann es auch bleiben wenn der Textproduzent nichts unternimmt um sie bekannt zu machen Der Kontakt zur Ziel gruppe kann dabei sowohl innerhalb als auch au erhalb des Websiteformats hergestellt werden Abb 4 Wege auf Internetseiten aufmerksam zu werden 2003 h ufig gelegentlich in Suchmaschinen und Suchkataloge Empfehlungen von Freunden Bekannten Surfen auf anderen Seiten Hinweise in Zeitschriften und Zeitungen Links Hinweise im Fernsehen Hinweise im Radio 0 25 50 75 Basis Onlinenutzer ab 14 Jahre in Deutschland n 1046 Teilgruppe BRD West n 861 BRD Ost n 267 Frauen n 462 M nner n 584 14 19 Jahre n 137 20 29 Jahre n 196 30 39 Jahre n 267 40 49 Jahre n 222 ab 5 Jahre n 224 Wege auf Internetseiten aufmerksam zu werden 2003 Die ARD ZDF Onlinestudie nennt die h ufigsten Wege auf neue Angebote im World Wide Web aufmerksam zu werden In den meisten F llen bedienen sich die Rezipienten dabei einer Suchmaschine oder eines Suchkataloges Suchmaschinen setzen sogenannte Robots ein Pro gramme die das World Wide Web st ndig nach neuen Seiten durchsuchen und diese einem Schlagwortindex hinzuf gen Werden nun ein oder mehrere Schlagworte in eine solche Such maschine eingegeben so erh lt der Rezipient eine Liste von Websites die zu den angegebenen Schlagworten passen Eine solche Liste kann leicht mehrere tausend Websites umfassen die von
308. mantische Redundanz 3 Kognitive Gliederung 3 1 Advanced Organizer 3 2 Sequentielles Arrangieren 3 2 1 Textgliederung vom Allgemeinen zum Speziellen 3 2 2 Beachtung der Superstrukturen der jeweiligen Textsorte 3 2 3 Transparenz der Textstruktur durch koh rente Markierungen 3 3 Mittel zur kognitiven Vereinigung 3 4 Mittel zur Konsolidierung 3 4 1 Zusammenfassungen 3 4 2 Hervorhebungen und Unterstreichungen 4 Motivationale Stimulanz Es ist wichtig sich der Relativit t der Mittel zur Textoptimierung bewusst zu sein Betrachtet man Lesen als eine aktive T tigkeit von Rezipienten bei der eine Interaktion zwischen dem Text und dem Vorwis sen den Absichten und F higkeiten der Rezipienten in einer bestimmten Lesesituation stattfindet dann k nnen Textmerkmale die sich f r bestimmte Rezipienten und in bestimmten Lesesituationen als f rder lich erweisen f r andere Rezipienten und in anderen Situationen einen negativen Effekt haben Ein Text ist also nicht f r sich verst ndlich sondern er ist das immer f r konkrete Leser in einer konkreten Situati on bersicht ber die wichtigsten Mittel zur Textoptimierung 16l vgl Ausubel 1974 S 172f und S 366 162 vgl Christmann u Groeben 2001 S 189 16 vgl Christmann u Groeben 2001 S 189f und Groeben u Christmann 1989 S 185f 164 Vgl Meutsch 1992 S 14f Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 49 Lesen im Websiteformat Betrachtet man den Leseprozess
309. maps One of the main reasons that was cited by the participants for this superiority was that it was more difficult to find information in the alphabetized sitemap because they had to guess how this information was worded in the menu Since index menus are generally based on the alphabetization of the first letter of the hyperlink names in the menus users may have to guess the wording of the 220 vgl Onlinequellen Yahoo Deutschland 21 vgl Bucher 1999 S 25f 66 J rg Dieter hyperlink name in order to search in the appropriate area Alphabetische Indizes scheinen also vor allem da angebracht wo die Alphabetisierung der Stichworte eindeutig ist z B bei Autorennamen Titeln von B chern und Musikst cken Fachw rtern etc d h in den Bereichen in denen auch in Printformaten Indizes eingesetzt werden Auch in papierbasierten Textformaten werden oft eine ganze Reihe von Navigationshilfen paral lel eingesetzt Es gibt B cher mit Inhaltsverzeichnis mehreren Indizes Lesezeichen durchlau fenden Kopf oder Fu noten die dar ber informieren zu welchem Kapitel eine Seite geh rt usw Bei Zeitschriften und Zeitungen sind es ebenfalls Inhaltsverzeichnisse und oft die Eintei lung in Ressorts die dem Leser die Orientierung erleichtern Die verschiedenen Orientierungs hilfen sind dem Leser dabei in der Regel gel ufig so dass er auf diejenigen zur ckgreifen kann die seinem momentanen Leseziel am ehesten dienlich sind Man k nnte
310. mats orientieren wie sie in dieser Arbeit diskutiert werden 154 J rg Dieter Auch f r den Bereich der kommunikativen Kompetenzen lassen sich drei Kompetenzstufen unterscheiden die sich vor allem durch ihr unterschiedliches Abstraktionsniveau unterscheiden Auf der ersten Kompetenzstufe stehen grundlegende Verhaltensregeln f r den rezeptiven und produktiven Umgang mit dem World Wide Web im Vordergrund Auf der zweiten Kompetenz stufe ist das Wissen ber die Besonderheiten des Websiteformats so weit durchdrungen dass es als Grundlage f r eigenst ndige Entscheidungen dienen kann Die dritte Kompetenzstufe schlie lich umfasst die F higkeit die Merkmale des Websiteformats und anderer kommunikati ver Formate selbst ndig herauszuarbeiten In Hinblick auf den Unterricht in der Schule k nnen die drei Kompetenzstufen folgenderma en konkretisiert werden e Stufe 1 Die Sch ler beachten grundlegende Verhaltensregeln bei der rezeptiven Nutzung des World Wide Web und verstehen die Sinnhaftigkeit dieser Regeln auf Grund ihres Wis sens ber die wichtigsten Besonderheiten des Websiteformats Auf Grund dieses Wissens k nnen sie auch Hinweise zur sinnvollen Gestaltung von Websites verstehen und bei der Umsetzung ihrer Websites ber cksichtigen e Stufe 2 Die Sch ler besitzen umfassendes Wissen ber die Besonderheiten des Websitefor mats Aus diesem Wissen k nnen sie im konkreten Einzelfall selbst ableiten welche Verhal tensweisen bei
311. men h ufig noch keine klar umrissene Fragestellung besitzt sondern diese sich erst langsam abzuzeichnen beginnt 226 vgl Eimeren Gerhard u Frees 2003 S 347 27 vgl Bucher 1999 S 16 68 J rg Dieter an anderer Stelle fortsetzen oder mit Hilfe der Backtracking Funktion des Browsers zum letzten Dokument zur ckkehren von dem noch vielversprechende Links ausgehen Ist die Suche nach Unterhaltung und Zerstreuung das Leitmotiv des Rezipienten so wird sein Vorgehen weit weniger systematisch ausfallen als bei der Suche nach Informationen Er wird sich dabei vermutlich von dem leiten lassen was ihm im Augenblick der Rezeption interessant erscheint oder seine Neugier erweckt Da die Motivation mit der die Rezeption von Websites erfolgt oft gemischt ist kann es h ufig vorkommen dass der Rezipient seine bisherige Rezeptionsstrategie aufgibt um einem interes sant erscheinenden Link zu folgen und sein urspr ngliches Rezeptionsziel entweder erst sp ter weiter verfolgt oder ganz vergisst Gleichg ltig jedoch welche Motivation dem Leseprozess im Websiteformat jeweils zu Grunde liegt der Rezipient kann diesen Prozess ohne das st ndige Treffen von Entscheidungen nicht fortsetzen Dies f hrt zu einer st ndigen kognitiven Belas tung die weit gr er ist als beim Lesen in den verschiedenen Printformaten Koh renzbildung im Websiteformat Bereits im Abschnitt Orientierung wurden einige Ma nahmen beschrieben die den Rezipie
312. n Wird das Analyseraster zur Evaluation von Websites durch den Textproduzenten oder Experten eingesetzt so ist es sinnvoll es zu einer Checkliste zu erweitern in die zus tzlich einige der Aspekte einflie en die in diesem Kapitel in Bezug auf das Schreiben im Websiteformat und die Erstellung von Websites er rtert wurden Besonders wenn Websites von Experten analysiert werden sollen die an deren Erstellung nicht beteiligt waren ist es wichtig diesen eine Reihe von Informationen ber den Entstehungsprozess der Website zur Verf gung zu stellen e Welche Person oder Institution hat die Website in Auftrag gegeben e Mit welchem Ziel bzw welchen Zielen wurde die Website erstellt e Welche Zielgruppe soll mit der Website erreicht werden e Wann wurde die Website urspr nglich erstellt und in welchem Umfang wurde sie seitdem ver ndert und berarbeitet e Welche Personen haben an der Gestaltung der Website mitgewirkt und welche Aufgaben haben Sie dabei bernommen e Mit Hilfe welcher Werkzeuge Editoren Grafikprogramme etc wurde die Website erstellt e Wie wurde die Website bekannt gemacht e Gibt es bereits R ckmeldungen zur Website in Form von Webserverstatistiken G stebuch eintr gen E Mails und Erw hnungen in anderen kommunikativen Formaten e Von welchen Websites f hren Links auf die zu analysierende Website Eine Bewertung der sprachlich kognitiven und sichtbar materiellen Aspekte einer Website ist zwar auch allein a
313. n ten von Websites bei der Koh renzbildung unterst tzen Die Bedeutung von Koh renzbildung in Bezug auf gedruckte Texte und Texte im Websiteformat soll jedoch in diesem Abschnitt noch mals systematisch er rtert werden Zum Aufbau einer koh renten Textstruktur nutzt der Leser zum einen die bereits im Abschnitt Der Leseprozess er rterten Koh sionsmittel zum anderen greift er immer wieder auf sein Weltwissen zur ck um eine f r ihn sinnhafte Textbedeutung zu konstruieren In Bezug auf gedruckte Texte wird hierbei in der Regel unterschieden zwischen lokaler Koh renz dem Sinnzusammenhang zwischen r umlich benachbarten Textsegmenten und globaler Koh renz dem Gesamtzusammenhang der die thematische und funktionale Glie derung des ganzen Textes in Textsegmente determiniert In Bezug auf Texte im Websiteformat ist die Lage etwas komplexer Bereits im Abschnitt Strukturen im World Wide Web habe ich f r das Websiteformat sechs Strukturebenen unter schieden In Hinblick auf die Untersuchung der Koh renzbildung m chte ich die beiden obers ten Strukturebenen World Wide Web und Websites zusammenfassen weil es bei beiden jeweils um die Bildung von Koh renz zwischen verschiedenen Hypertextknoten geht Auch die drei untersten Ebenen Texte S tze und Worte und Buchstaben m chte ich zusammenfas sen da es sich bei ihnen um die traditionellen Textebenen handelt Auf diese Weise entstehen f r Texte im
314. n Dar ber hinaus l sst sich die Bekanntheit einer Website dadurch steigern dass sie in anderen kommunikativen Formaten wie Zeitschriften Zeitungen Radio oder Fernsehen erw hnt wird Dies kann in Form bezahlter Werbung geschehen aber auch dadurch dass ein Webangebot so interessant ist dass es journalistische Aufmerksamkeit erf hrt Ob die Aktivit ten zur Steigerung der Bekanntheit einer Website von Erfolg gekr nt sind l sst sich mit Hilfe der Webserverstatistik feststellen die fast alle Webspaceprovider anbieten Es wird deutlich dass sich der Produzent von Websites auf Grund der Besonderheiten des For mats der breiteren und undifferenzierteren Leserschaft der direkten Konkurrenz zu anderen Websites und dem Mangel an Konventionen im World Wide Web intensiver mit der Zielgruppe auseinandersetzen m ssen als Autoren die f r Printformate schreiben Zus tzlich werden sie durch die im Bereich der Websiteproduktion bisher nur bedingt realisierte Arbeitsteilung oft mals dazu gezwungen auch die zielgruppenspezifischen berlegungen anzustellen die den Autoren im Bereich der Printformate von Spezialisten wie Marketing Werbe und Vertriebs fachleuten abgenommen werden Die Auswahl von Inhalten Bei der inhaltlichen Planung geht es um die Auswahl und Strukturierung von Inhalten Es gibt einige wichtige Punkte welche die inhaltliche Planung f r das Websiteformat von der inhaltli chen Planung f r andere Formate unterscheiden Im Geg
315. n So besitzt jedes Kapitel einen technischen Teil Die dritte Gruppe von Ratgebern stellt die kommunikativen Kompetenzen die bei der Website gestaltung eine Rolle spielen in den Vordergrund Die Ratgeber dieser Gruppe unterscheiden sich weit st rker voneinander als die Ratgeber der ersten beiden Gruppen Gemeinsam ist dieser Gruppe von Ratgebern dass sie diskutieren wie eine Website gestaltet werden muss um eine bestimmte kommunikative Funktion zu erf llen Dass sich die Wirkung von Websites gr ten teils aus der Psychologie der Besucher ergibt liegt eigentlich auf der Hand Doch bisher gibt es kaum etwas Fundiertes zu diesem Thema zu lesen Dieses Buch versucht einige der Missing Links zu kn pfen die es zwischen dem Wissen der Grundlagenforschung Erkenntnissen aus Nutzer Studien und den Kriterien f r die Bewertung und Gestaltung von Websites gibt Die Ratgeber dieser Gruppe setzen sich in der Regel ausf hrlich mit den kommunikativen St r ken und Schw chen des Websiteformats sowie mit den Besonderheiten des Lesens im World Wide Web auseinander Was die Besonderheiten des Schreibens im Websiteformat betrifft so wird in dieser Ratgebergruppe vor allem Konzeptions und Planungsprozessen viel Raum gege ben Hinweise zur technischen Umsetzung sind hingegen oft gar nicht vorhanden oder werden sehr knapp abgehandelt Die entsprechenden technischen Kompetenzen werden vorausgesetzt oder es wird auf einschl gige Literatur aus
316. n Schreibens das besonders bei Hayes und Flower kaum Beachtung findet Beh lt man seine Schwachstellen im Auge so eignet sich das Modell von Hayes und Flower besonders auf Grund der Ber cksichtigung der u eren Einfl sse auf den Schreibprozess gut dazu berlegungen zum Schreiben im Websiteformat eine erste Struktur zu geben Dabei m s sen aber auch wichtige Erkenntnisse die aus den Modellen Beaugrandes und Bereiters entsprin gen ber cksichtigt werden Schreiben im Websiteformat Erstellen von Websites und Schreiben f r Websites Was den Schreibprozess und die dabei notwendigen kognitiven Aktivit ten betrifft so macht es einen gro en Unterschied ob eine komplette Website konzipiert und erstellt oder lediglich Texte f r eine bereits bestehende Website geschrieben werden Beim Erstellen einer kompletten Website sind in der Regel folgende Arbeitsschritte notwendig e Es m ssen berlegungen ber die Ziele die mit der Website verfolgt werden angestellt werden e Damit diese Ziele erreicht werden k nnen ist es notwendig sich Gedanken ber die kogni tiven Vorrausetzungen und Interessen potentieller Leser sowie die Eigenschaften des For mats zu machen e Vor diesem Hintergrund m ssen Inhalte f r die Seite ausgew hlt und strukturiert werden e Eine Gliederung der Website in einzelne Knoten muss entwickelt werden die sowohl die Struktur des Inhalts als auch die Interessen und das Vorwissen potentieller Leser ber
317. n der Lage sein ihre Website in Hinblick auf das Schreibziel zu berarbeiten Da die Sch ler auch hierbei ihrem eigenen Text als Leser gegen bertreten m ssen ben tigen sie Kom petenzen auf der Ebene des reflektierten Schreibens Betrachtet man die verschiedenen Teilkompetenzen so f llt auf dass wegen der gro en Kom plexit t des Schreibens im Websiteformat Teilkompetenzen eine besondere Bedeutung zu kommt bei denen die kognitive Entlastung des Schreibenden im Vordergrund steht Das ist auch der Grund daf r dass es sich bei einem Gro teil der Kompetenzen um solche handelt die der Planungsphase zuzuordnen sind In Bezug auf die einzelnen Teilkompetenzen spielen bestimmte Stadien nach dem Modell von Bereiter eine besondere Rolle Bei den Teilkompetenzen die sich auf die Umsetzung beziehen ist dies das performative Schreiben bei den Teilkompetenzen die sich auf die Planung und Evaluation beziehen das kommunikative und das reflektierte Schreiben Um Websites nach den Vorgaben der zuvor er rterten Ziele gestalten zu k nnen ist es notwendig dass die Sch ler das Stadium des performativen Schreibens weitgehend automatisiert haben und solide Kompetenzen auf dem Gebiet des kommunikativen und reflektierten Schreibens entwickeln Dabei ist zu betonen dass diese Kompetenzen nicht die Voraussetzung daf r sind mit der Arbeit an Websi tes beginnen zu k nnen sondern die Kenntnisse beschreiben die die Sch ler am Ende des Lehr gangs erre
318. n erscheinen sichtbar im Text in der Regel andersfarbig und optisch gut erkennbar dargestellt Syntax Highlighting Auf diese Weise erleichtern quelltextbasierte Editoren das Erlernen der verschiedenen Tags da die wichtigsten von ihnen auch ber das Men system des Editors zug nglich sind Au erdem helfen sie dem Textproduzenten bei der Auszeichnung des Textes und halten durch die farbliche und strukturelle Gestaltung das Doku ment bersichtlich Auch f r die Arbeit mit quelltextbasierten Editoren ist jedoch eine nicht unerhebliche Einarbeitungszeit notwendig vor allem wenn es darum geht komplexe Websites zu erstellen Bei der Verwendung sogenannter WYSIWYCG Editoren What you see is what you get muss der Textproduzent sich wenn er nicht m chte berhaupt nicht mit dem HTML Format aus einandersetzen Der Quelltext des HTML Dokuments wird nur auf ausdr cklichen Wunsch angezeigt Stattdessen wird in einem WYSIWYCG Editor eine Arbeitsversion des Dokuments I Content Managment Systeme werden im n chsten Abschnitt ausf hrlich erl utert 2 Onlinequellen M nz SELFHTML Software Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 99 angezeigt die seinem sp teren Erscheinungsbild im Browser schon relativ hnlich sieht Diese Arbeitsversion kann der Textproduzent nun wiederum ber ein Men system und Steuerungsbe wegungen mit der Maus im sogenannten Drag and Drop Verfahren manipulieren Mit einigen Editoren is
319. n seiner Leserschaft bilden Dies ist beim Schreiben im Websiteformat schwieriger als beim Schreiben in vielen anderen Formaten da es kaum vorhersehbar ist wer wann unter welchen Bedingungen auf einer bestimmten Website landet Die damit zusammenh ngenden Schwierigkeiten werden noch zu diskutieren sein Beim kommunikativen Schreiben k nnen dem Textproduzenten R ckmeldungen helfen die sich indirekt durch den mehr oder minder gro en Erfolg eines Textes und direkt durch die R ckmeldungen von Lesern an den Textproduzenten Kritiken etc u ern k nnen Bei der Ver ffentlichung von Texten im World Wide Web kann ein Textproduzent auf Grund der Ei genschaften des Websiteformats in der Regel auf zeitn here und zahlreichere R ckmeldungen zur ckgreifen als bei gedruckten Texten Indem er im Zusammenhang mit dem Text auch seine E Mailadresse angibt oder den Text auf einer Website mit G stebuch ver ffentlicht kann er den Lesern eine sehr komfortable R ckmeldem glichkeit zur Verf gung stellen Die potentielle Anonymit t der R ckmeldung senkt zus tzlich die Hemmschwelle von diesem Angebot auch tats chlich Gebrauch zu machen Auch eine ausf hrliche indirekte R ckmeldung steht dem Textproduzenten zur Verf gung Fast alle Webspaceprovider bieten inzwischen standardm Big Statistikwerkzeuge an mit deren Hilfe sich feststellen l sst welche Knoten einer Website wann und wie oft aufgerufen wurden und von welchen anderen Websites aus di
320. n und E Mails Von welchen Websites f hren Links auf die zu analysierende Website Welche Erw hnung findet die Website in anderen kommunikativen Formaten 186 J rg Dieter Checkliste zur Analyse von Websites Globale Ebene Es k nnen jeweils die Wertungen O vergeben werden Zug nglichkeit u erer Ausdruck der Websitestruktur Gibt es ein durchg ngiges globales Layout das deutlich macht dass die einzelnen Seiten zur selben Website geh ren Werden Farben eingesetzt um zusammengeh rige Teile der Website zu kennzeichnen Werden Analogien Zeitung Karteikasten etc verwendet um dem Leser die Orientierung auf der Website zu erleichtern Sind die globalen Navigationselemente einfach zu erkennen und in ihrer Funktionalit t zu erfassen Gesamtwertung Weitere Auff lligkeiten Verbesserungsvorschl ge Nachvollziehbarkeit Innere Strukturierung der Website Besitzt die Website eine Struktur die einfach zu erfassen und nachvollziehbar ist Gibt es berblickshilfen die die Navigation erleichtern Gibt es Kontextualisierungshilfen die die Navigation erleichtern Gibt es retrospektive Hilfen die die Navigation erleichtern Gibt es wegweisende Hilfen die die Navigation erleichtern Sind die Links gut als solche erkennbar Gesamtwertung Weitere Auff lligkeiten Verbesserungsvorschl ge Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web
321. nahtlos und mit geringem Aufwand in bestehende Unterrichtsg nge einf gen Die Behandlung des Schreibens im Websiteformat also das Erstel 370 Klieme u a 2003 S 59 37 vgl Klieme 2003 S SYff 372 Klieme 2003 S 62f Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 139 len kompletter Websites erfordert jedoch zus tzlich einen erheblichen planerischen und zeitli chen Aufwand und zieht grundlegende nderungen an bestehenden Curricula sowie die Ver dr ngung anderer Inhalte nach sich Vergleicht man das Schreiben im Websiteformat mit dem Lesen im Websiteformat so wird deutlich dass es sich beim Schreiben um die umfassendere und komplexere Kompetenz handelt W hrend es f r das Lesen im Websiteformat nicht wichtig ist zu wissen wie Websites erstellt werden sind f r das Erstellen von Websites die ihren kommunikativen Zweck erf llen um fangreiche Kenntnisse ber die Besonderheiten des Lesens im Websiteformat notwendig Dieser komplexere und damit strittigere Fall das Schreiben im Websiteformat Websites soll im Folgenden im Vordergrund stehen Dabei soll diskutiert werden ob das was die Sch ler bei der Gestaltung von Websites lernen so wichtig ist dass die Erhebung der Websitegestaltung zum verbindlichen Curriculumsbestandteil und der damit verbundene zeitliche organisatorische und finanzielle Aufwand gerechtfertigt ist oder ob es nicht ausreichend w re die Gestaltung von Websites an einzelnen Schul
322. nanschluss auszuw hlen Das strukturelle Format eines Telefongespr chs gliedert sich in Gespr chsannahme das eigentliche Gespr ch und die Gespr chsbeendigung Wenn das Tele fon klingelt meldet sich ein Gespr chsteilnehmer normalerweise entweder mit Namen oder einer anderen u erung die seinem Gespr chspartner zeigt dass er zur Gespr chsaufnahme bereit ist Das Gespr ch kann dabei ganz verschiedene Formen annehmen denen durch das Format jedoch bestimmte Grenzen gesetzt sind Die Beendigung des Gespr chs wird gew hn lich durch eine Abschiedsformel eingeleitet Damit eine kommunikative Form als Telefonge spr ch eingeordnet werden kann muss sie den Vorgaben des strukturellen und des technischen Formats gen gen Bei einem Gespr ch zwischen zwei Leuten die sich von Fenster zu Fenster unterhalten handelt es sich nicht um ein Telefongespr ch auch wenn es eine ganz hnliche Struktur haben mag Ebenso wenig handelt es sich um ein Telefongespr ch wenn die technische Einrichtung Telefon lediglich dazu genutzt wird Daten von einem Computer zu einem anderen zu bertragen Format und Websites Um ein kommunikatives Format handelt es sich auch bei Seiten im World Wide Web Das strukturelle Format von Websites ist eine Sonderform des Hypertextformats w hrend das tech nische Format in der spezifischen Umsetzung von Hypertext mit Hilfe von vernetzten Compu tern und einer Reihe technischer Standards besteht Ich m chte das kommunikative
323. nd Arbeitsweisen zu integrieren Aus diesem Grund verzichtete er zun chst auf vieles was in ande ren Hypertextsystemen bereits Standard war Ganz bewusst entschied er sich z B daf r Links nicht in einer externen Datenbank sondern in den Dokumenten selbst zu verwalten Dies bedeu tete zwar dass bi direktionale Links nicht m glich waren und es leicht zu Fehlermeldungen kommen konnte wenn ein verlinktes Dokument entfernt wurde es garantierte aber dass das World Wide Web einfach und unproblematisch zu erweitern war Meilensteine auf dem Weg zur Entwicklung des Websiteformats 1837 Patentierung des elektrischen Telegraphen 1868 Erste dauerhaft funktionsf hige transatlantische Telegraphenverbindung 1876 Erfindung des Telefons 1945 Vannevar Bush ver ffentlicht den Artikel As We May Think 1965 Erste Verbindung zwischen zwei Computern 1968 Doug Engelbart erstellt das erste funktionsf hige Hypertextsystem 1969 Start des ARPANET 1971 E Mail 1975 Mailinglisten 1979 USENET und MUDs Multi User Dungeons 1984 Moderierte Newsgroups 1988 IRC Inter Relay Chat 1991 World Wide Web Meilensteine auf dem Weg zur Entwicklung des Websiteformats Die technische Grundlage des World Wide Web Die Technik war inzwischen so weit fortgeschritten dass Berners Lee die Puzzelteile nur noch zusammensetzen musste Ich kam zuf llig zur rechten Zeit und mit den passenden Interessen und Neigungen nachdem der Hypertext und das I
324. nd von Untersuchungen aus dem Bereich der linguistischen Satzverarbeitung und Computersimulationen zur Textverarbeitung entwickelt Es ber cksichtigt den Schreibkontext in viel geringerem Ma e als das Modell von Hayes und Flower Stattdessen betont das Modell von Beaugrande den Aspekt des parallelen Zusammenwirkens verschiedenartiger Ebenen im Schreibprozess und die damit verbundenen grundlegenden kognitiven Prozesse 27 Hayes u Flower 1980 S 29 272 vgl Hayes u Flower 1980 S 10 7 Hayes and Flower 1980 S 29 274 vgl Molitor 1984 S 15f 94 J rg Dieter Sounds Letters Ar Sounds Letters Bi Phrases Phrases Me Expression AAN Expression Conceptual Conceptual Development en is n Ideas Dee Goals a Goals time Illustration des Parallel Stadien Modells von Beaugrande Wrobel erl utert zum Modell von Beaugrande Ausgangspunkt der Textproduktion sind zu n chst die praktischen Ziele die mit einem Text erreicht werden sollen Auf der Basis solcher Ziele werden dann Ideen generiert die eine erste noch abstrakte Gesamtrepr sentation des Textinhalts liefern und derart als Kontrollinstanzen f r weitere Prozesse der Konkretisierung fungieren Ideen bilden dann die Grundlage der konzeptuellen Entwicklung in der detaillierte Vorstellungen des intendierten Textes ausgearbeitet werden text world model Erst auf dieser Basis operieren dann die im engeren Sinne sprac
325. ndards f r den Bereich der technischen Kompetenzen Erreichen die Sch ler die hier aufgelisteten Standards so reicht dies zur Auseinadersetzung mit der Gestaltung von Websites im schulischen Rahmen v llig aus Sie erlauben es den Sch lern das World Wide Web nicht nur als Rezipienten sondern auch als Produzenten zu nutzen und geben ihnen eine solide Grundlage die es ihnen erm glicht sich bei Bedarf selbstst ndig zu s tzliche technische Kompetenzen anzueignen Durch die Beschr nkung auf ein Minimum sind diese Kenntnisse von den Sch lern in relativ kurzer Zeit zu erlernen und auch die Lehrkr fte die diese Inhalte vermitteln sollen k nnen mit relativ wenig Aufwand geschult werden Kommunikative Kompetenzen Mit den zuvor beschriebenen technischen Kompetenzen in Kombination mit Schreibkompeten zen lassen sich bereits Websites erstellen Um jedoch gute Websites erstellen zu k nnen Web sites die den vom Websiteproduzenten intendierten kommunikativen Zweck erf llen sind zus tzlich eine Reihe von kommunikativen Kompetenzen notwendig Diese Art von Kompeten zen werden in den Ratgebern der dritten Gruppe ausf hrlich er rtert die dabei wie bereits erw hnt zu sehr unterschiedlichen Schlussfolgerungen und Empfehlungen kommen Der Unter richt in der Schule darf sich deswegen auch nicht auf diese Schlussfolgerungen konzentrieren sondern muss grundlegender argumentieren und sich dabei an den besonderen Eigenschaften des Websitefor
326. nder J rgen Vom Durchklicken zum Durchklingen Musikalische Koh renzbildungshilfe in Hypermedia Anwendungen In OBST 63 Hypermedien und Wissenskonstruktion Osna br ck 2001 S 5 7 Franke Jochen u a Webauftritt echt einfach Poing Franzis 2001 Freisler Stefan Problemfelder industrieller Hyper textproduktion In OBST 63 Hypermedien und Wissenskonstruktion Osnabr ck 2001 S 67 77 Gaebert Hans Walter Der gro e Augenblick in der Physik Von den fr hen physikalischen Versuchen bis zur Kernphysik Bayreuth Loewes 1974 Gillies James und Caillia Robert Die Wiege des Web Die spannende Geschichte des WWW Heidelberg dpunkt 2002 Goldmann Martin und Hoofacker Gabriele Online publizieren F r Web Medien texten kon zipieren und gestalten Reinbek bei Hamburg Rowohlt 2001 Groeben Norbert und Ursula Christmann Textoptimierung unter Verst ndlichkeitsperspektive In Antos Gerd und Krings Hans P Hg Textproduktion T bingen Niemeyer 1989 S 165 196 Haarmann Harald Universalgeschichte der Schrift Frankfurt und New York Campus 1991 Hafner Katie und Lyon Matthew Arpa Kadabra Die Geschichte des Internet Heidelberg dpunkt 1997 Hartmann Wilfried Geschichte der Schriftmedien In Blatt Inge und Hartmann Wilfried Hg Schreibprozesse im medialen Wandel Baltmannsweiler Schneider Verlag Hohengehren 2004 S 8 29 Hayes John R und Flower Linda S Identifying the Organization
327. ndlichen Analyse des Gegenstands bereiches aufstellen Wissenschaftlich besitzen sie damit jedoch lediglich den Status einer be gr ndeten Hypothese Mit Hilfe geeigneter Aufgabenstellungen muss in empirischen Studien 3 Kliene u a 2003 S 74 365 Kliene u a 2003 S 76 36 Kliene u a 2003 S 78f 367 vgl Neuweg 2005 S 8f Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 137 berpr ft werden ob die einzelnen Kompetenzen und Teilkompetenzen wirklich in der Art zusammenh ngen und aufeinander aufbauen wie es das Kompetenzmodell vorhersagt Abh n gig vom Ausgang dieser empirischen berpr fung muss das Kompetenzmodell gegebenenfalls ausdifferenziert oder angepasst werden Ist ein Kompetenzmodell auf diese Weise empirisch best tigt k nnen auf seiner Grundlage Bildungsstandards aufgestellt und Testverfahren zu ihrer berpr fung entwickelt werden Diese Testverfahren m ssen sowohl die Teilaspekte als auch die Niveaustufen der Kompetenzmodelle in angemessener Weise ber cksichtigen Da die Kompetenzmodelle zwar empirisch berpr ft die Bildungsstandards jedoch normativ festgelegt wurden muss nun auf der Grundlage der Testergebnisse nochmals berpr ft werden ob die in der Schule herrschenden Bedingungen den Sch lern erlauben die Standards zu erf l len Ist dies nicht der Fall m ssen entweder die Lehr und Lernbedingen in der Schule entspre chend angepasst oder die in den Bildungsstandards festgelegten Anford
328. ne Analyse des Schreibens im Websiteformat zu dienen Zwar stehen beim Schreiben f r das Websiteformat einzelne Aspekte des Schreibprozesses und bestimmte Teilkompetenzen st rker im Vordergrund als beim Schreiben f r andere Formate und diese m ssen dar ber hinaus mit technischen und kommunikativen Kompetenzen in Verbindung gebracht werden die grundlegenden Schreib kompetenzen bleiben aber die gleichen In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll zwischen prim ren und sekund ren Schreibkompe tenzen zu unterscheiden Prim re Schreibkompetenzen sind die von verschiedenen Formaten weitgehend unabh ngigen Schreibkompetenzen wie sie in der Regel zun chst in der Schule erworben werden Aufbauend auf diesen prim ren Schreibkompetenzen k nnen sekund re Schreibkompetenzen entwickelt werden Unter sekund ren Schreibkompetenzen sollen hier die F higkeiten verstanden werden die notwendig sind um Texte zu erstellen die von ihrer inneren und u eren Form her den Anspr chen bestimmter kommunikativer Formate gen gen also z B Texte f r Zeitungen wissenschaftliche Zeitschriften das Radio oder eben das Websiteformat Die prim ren Schreibkompetenzen m ssen mit den Kenntnissen ber die Funktionsweise des jeweiligen Formats im kommunikativen Prozess und seine technische Handhabung verbunden werden um die sekund ren Schreibkompetenzen f r das Format zu erlangen Bei der Gesamt kompetenz die notwendig ist um die konkrete Anforderungssituation
329. ne M glichkeit die bei gedruckten Texten so nicht existiert W hrend die Lekt re monologischer Texte weitestgehend still erfolgt ist f r die Rezeption non linearer digitaler Kommunikationsangebote eine Sequenz von Aneig nungshandlungen konstitutiv die manifest beobachtbar sind Wer Hypertexte und Hypermedia 3 Bucher 2001 S 46 vgl z B Bucher 1999 Bucher u P schel 2001 Neuberger u Tonnenmacher 2000 und Rada 1999 77 Zur Leseforschung findet sich ein guter berblick bei Christmann u Groeben 2001 zur Schreibprozessforschung bei Eigler 1985 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 7 Angebote nutzen will muss den Cursor bewegen Seiten scrollen Links aktivieren zur cknavi gieren auf Dialogfragen antworten Seitenadressen eingeben nach Verkn pfungsstellen suchen usw In ganz hnlicher Weise steht auch der Prozess der Produktion von Websites der Beo bachtung offen Dieser Zugang hat den entscheidenden Vorteil dass die Prozesshaftigkeit des Lesens und Schreibens nicht nur ber cksichtigt wird sondern im Zentrum der Untersuchung steht Aber auch hier tun sich eine ganze Reihe von Problemen auf die ihren Ursprung vor allem darin haben dass es nur schwer m glich ist das beobachtete Nutzerverhalten mit spezifischen Eigen schaften der rezipierten Dokumente im World Wide Web in Verbindung zu bringen Quantitati ve Daten wie die Verweildauer auf einer Seite die Klickh ufigkeit usw sind
330. nen Zeitraumes einzuf hren und die Behandlung der einzelnen Kompetenzbereiche und Teil kompetenzen nicht zu sehr auseinander zu rei en Um eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema zu gew hrleisten und sicherzustellen dass alle Sch ler die Gelegenheit haben die in den Bildungsstandards festgelegten Kompetenzen zu entwickeln sind ca sechs Wochen des Deutschunterrichts am St ck notwendig also je nach Schulart und Bundesland ca 24 30 Unterrichtsstunden Das mag auf den ersten Blick sehr viel erscheinen und Sorge in Bezug auf die Inhalte erregen die f r die Websitegestaltung geopfert werden m ssen Aus der Beschrei bung der einzelnen Teilkompetenzen sollte jedoch deutlich geworden sein dass bei der Behand lung der Gestaltung von Websites viele Inhalte auf sinnvolle Weise miteinbezogen werden k nnen die in den Klassen sieben acht und neun sowieso behandelt werden so dass sich der Zeitverlust in einem ertr glichen Rahmen h lt Wechselwirkungen mit anderen Inhalten des Deutschunterrichts Vor allem in zwei Bereichen gibt es Wechselwirkungen zwischen den Kompetenzen die zur Gestaltung von Websites notwendig sind und anderen Kompetenzen die im Deutschunterricht vermittelt werden Beide wurden in diesem Kapitel bereits angedeutet So kann die Auseinan dersetzung mit der Gestaltung von Websites sich sowohl auf die Entwicklung einzelner Teil kompetenzen der prim ren Schreibkompetenz positiv auswirken als auch die Entwicklung sek
331. ner 1989 S 76 303 vg D rner 1989 S 76f 304 vg D rner 1989 S 78 305 vgl Eisenf hr u Weber 1994 306 Eisenf hr u Weber 1994 S 54 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 103 Rhetorische Planung Am Beginn des Schreibprozesses stehen zun chst oft sehr global und unklar formulierte Fun damentalziele die noch dazu implizite Elemente enthalten derer sich der Textproduzent nicht bewusst ist Damit solche Ziele hilfreich f r die Steuerung des Schreibprozesses werden k nnen ist es notwendig sie so weit wie m glich in konkretere Fundamental und Instrumentalziele zu untergliedern sie zu strukturieren und ihre Verwirklichung berpr fbar zu machen Das ist aber h ufig nicht einfach weil zu Beginn eines Planungs und Arbeitsprozesses nicht immer abseh bar ist welche konkreten Schritte zur Umsetzung eines Fundamentalzieles notwendig sind D rner schl gt aus diesem Grund vor Zwischenziele nach dem Kriterium der maximalen Effi zienz Divergenz zu bilden das bedeutet solche Zwischenziele zu w hlen deren Erreichen m g lichst viele erfolgversprechende Optionen f r das weitere Handeln offen l sst Hinter unklaren Zielen Zielen f r die sich kein eindeutiges Erfolgskriterium angeben l sst verbergen sich oft Mehrfachziele In diesem Fall sollte der Versuch unternommen werden die Ziele in ihre einzel nen Komponenten zu zerlegen sie zu dekomponieren Dabei kann es sich mitunter herausstel
332. ng Angesichts der offensichtlichen Schwierigkeiten von empirischen Zugangsweisen scheint es sinnvoll zu sein die Besonderheiten die bei der Rezeption und Produktion von Websites auftre ten k nnten einmal aus den technischen und strukturellen Eigenschaften des World Wide Webs selbst abzuleiten Aus diesen Eigenschaften ergeben sich die Funktionen die das World Wide Web im kommunikativen Prozess bernehmen kann Vor dem Hintergrund der Lese und Schreibprozessforschung w re dann zu fragen in welcher Weise sich f r den Rezipienten das Lesen im World Wide Web vom Lesen in einem Buch oder einer Zeitschrift unterscheidet bzw in welcher Weise die Produktion von Texten f r das World Wide Web oder von ganzen Websi tes dem Produzenten eine neue Arbeitsweise abverlangt Beide Fragen h ngen eng miteinander zusammen da der Produzent von Texten f r das World Wide Web gezwungen ist die besonde ren Bed rfnisse des Rezipienten beim Lesen im World Wide Web zu ber cksichtigen wenn er erfolgreich kommunizieren m chte Bucher 2001 S 49 vgl Bucher 2001 S 52f 3 vgl Bucher 2001 S 53f 3l Einige interessante Beispiele finden sich auf der Website des Software Usability Research Laboratory der Wichi ta State University vgl Onlinequellen Wichita State University 8 J rg Dieter Diese berlegungen werden sicherlich zu einigen interessanten Ergebnissen in Bezug auf das Lesen und Schreiben im World Wide Web f hren die sich schl
333. ngeschr nkt sind Da eine demokratische Gesellschaft von der Partizipation m glichst vieler an den gesell schaftlichen Prozessen lebt ist es von gr ter Wichtigkeit hier eine sinnvolle Hilfestellung anzubieten es sind Angebote notwendig die den Menschen helfen das World Wide Web rezep tiv und produktiv zu nutzen die f r die heranwachsende Generation nat rlicherweise in der Schule zu verorten sind Die Notwendigkeit didaktischer Aufbereitung Damit die Auseinandersetzung mit Lesen und Schreiben im World Wide Web im Schulunter richt effektiv sein kann ist eine fundierte didaktische Aufbereitung notwendig die sich auf sprachwissenschaftliche Erkenntnisse st tzt So schreibt z B Kubicek Erfahrungen in einigen Bremer Jugendzentren zeigen allerdings dass die erforderliche Qualifizierung nicht durch das Aufstellen von Computern erfolgt Die Hoffnung ber spielerische Anwendungen wie Chatten und Downloads schrittweise zu den st rker berufsrelevanten Anwendungen wie Informationsre cherche zu gelangen hat sich bei den meisten Jugendlichen aus benachteiligten Verh ltnissen nicht best tigt Ihnen fehlen sowohl die Sprachkompetenz und die Rechtschreibkenntnisse als auch die Disziplin zum Lernen In ihrem Aufsatz Schreiben und Schreibenlernen mit neuen Medien gibt Inge Blatt einen berblick ber die deutsch und mediendidaktischen Bestrebungen die neuen Schreibmedien im Unterricht zu erproben und zu erforschen Darin b
334. ngierens gesagt wurde l sst sich auch auf Texte im Websiteformat bertragen Eine hierarchische Glie derung vom Allgemeinen zum Speziellen l sst sich mit Hilfe von Hypertext im World Wide Web gut verwirklichen Auf den oberen Hierarchieebenen einer Website erh lt der Rezipient relativ knappe und allgemein gehaltene Informationen ber deren Inhalt w hrend auf den unte ren Hierarchieebenen speziellere Informationen zu finden sind die oftmals nur einen Teil der Rezipienten interessieren Um sich in einer solchen hierarchischen Struktur zurechtzufinden ist es hilfreich wenn bei ihrer Gestaltung die sich langsam herausbildenden Konventionen f r das Format ber cksichtigt werden beispielsweise die Verwendung feststehender Navigationsele mente f r die oberste Hierarchieebene ein gleichbleibendes Grundlayout f r alle Seiten Ver wendung von Standardbegriffen wie Home Kontakt usw Auch die koh rente Markierung von berschriften und Links kann die Rezipienten beim Erfassen der Sitestruktur unterst tzen Hilfreich ist es zur Verdeutlichung der Sitestruktur und funktion au erdem wenn die Website sich selbst erkl rt das hei t Anmerkungen dar ber enth lt was der Leser in den einzelnen Bereichen der Homepage finden und machen kann Zusammenfassend l sst sich sagen dass Gliederung und Gestaltung einer Website so beschaffen sein sollten dass sie vom Rezipienten m glichst intuitiv erfasst werden k nnen Auch die Mittel zur k
335. nikation Empi rische Studie zur Nutzung der Internetangebote von Rundfunkanstalten und Zeitungen In Me dia Perspektive 10 1998 S 517 523 Bucher Hans J rgen Die Zeitung als Hypertext Verstehensprobleme und Gestaltungsprinzi pien f r Online Zeitungen In Lobin Henning Hg Text im digitalen Medium Opladen u Wiesbaden Westdeutscher Verlag 1999 S 9 32 Bucher Hans J rgen Von der Verst ndlichkeit zur Usability Rezeptionsbefunde zur Nutzung von Online Medien In OBST 63 Hypermedien und Wissenskonstruktion Osnabr ck 2001 S 45 66 Bucher Hans J rgen und P schel Ulrich Hg Die Zeitung zwischen Print und Digitalisie rung Wiesbaden Westdeutscher Verlag 2001 Christmann Ursula und Groeben Norbert Psychologie des Lesens In Franzmann Bodo u a Hg Handbuch Lesen Baltmannsweiler Schneider 2001 S 145 223 C lfen Hermann Liebert Wolf Andreas und Storrer Angelika Hypermedien und Wissenskon struktion Editorial In OBST 63 Hypermedien und Wissenskonstruktion Osnabr ck 2001 S 5 7 Crystal David Die Cambridge Enzyklop die der Sprache Frankfurt a M Campus 1995 Crystal David Language and the Internet Cambridge Cambridge University Press 2001 Curtis Hillman MTIV Process Inspiration and Practice for the New Media Designer M n chen Markt und Technik 2003 Deutscher Udo Websites geil gestalten Lichtenau AOL 2001 Diemer Wolf Burchert Heiko Chronische Schmerzen
336. nische und strukturelle Aspek te des World Wide Webs treffen sind Links die eine wichtige Grundlage f r die Unterteilung des World Wide Web in sechs Strukturebenen bilden Sowohl die technische als auch die struk turelle Entwicklung des Websiteformats sind bislang nicht abgeschlossen wie sich an den im mer neuen vom W3C gesetzten Standards und der Entwicklung auf dem Browsermarkt ablesen l sst Da die technische und strukturelle Entwicklung des Websiteformats gro en Einfluss dar auf hat wie Websites erstellt und rezipiert werden bildet ihre Darstellung eine wichtige Grund lage f r ein Verst ndnis der kommunikativen Besonderheiten des Websiteformats sowie der Lese und Schreibprozesse im World Wide Web 102 Auf diese interessante Parallele zum Verh ltnis von Text und Bildern im World Wide Web machte mich Prof Dr Jakob Ossner aufmerksam Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 33 Kommunikation mit den Fingerspitzen Im letzten Kapitel wurde die Entwicklung des Websiteformats aus seinen technischen und struk turellen Wurzeln heraus beschrieben In diesem Kapitel soll er rtert werden warum gerade das Websiteformat und nicht eines der anderen bereits etablierten oder in Verbindung mit der Ent wicklung der Computertechnik neu entstandenen Formate so eine rasante Entwicklung durchlief und innerhalb k rzester Zeit so eine weite Verbreitung erfuhr Der Computer als Universalmaschine Bereits ein allein stehender
337. nktionelle Analphabeten Eine gut ausgebildete Lese und Schreibf higkeit er ffnet andererseits den Weg in gut bezahlte Berufe und zu gesellschaftlichem Ansehen Durch die wachsende Verbreitung von Computern im pri vaten und beruflichen Bereich und nicht zuletzt durch das Wachstum des World Wide Web das immer mehr gesellschaftliche Funktionen bernimmt hat die Literalit t in den letzten Jahren zus tzlich an Bedeutung gewonnen Das Schreiben von Texten f r und das Gestalten von Web sites stellt die Schreibenden dabei vor neue Herausforderungen In diesem Kapitel soll begr ndet werden warum die zunehmende gesellschaftliche Bedeutung des World Wide Web es notwendig macht der Gestaltung von Websites in der Schule einen festen Platz einzur umen Zun chst werden dazu vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Ver n derungen und der aktuellen bildungspolitischen Debatte die Gr nde f r eine Behandlung von Websitegestaltung im Schulunterricht herausgearbeitet und die Ziele dargestellt die damit er reicht werden sollen Anschlie end wird auf der Grundlage der Erkenntnisse die in dieser Ar beit ber das Lesen und Schreiben im World Wide Web gesammelt wurden er rtert welche Kompetenzen zum Erstellen von Websites ben tigt werden und wie diese zusammenh ngen Darauf aufbauend werden die Mindestanforderungen dargestellt die von den Sch lern erreicht werden m ssen um die gesellschaftlich erw nschten Ziele sinnvoll umzusetzen F r die Ges
338. nn auch ein bewusster Bruch der oben erw hnten konventionellen Anordnung von Standardelemen ten dazu dienen beim Rezipienten einen kognitiven Konflikt zu erzeugen und so die motivatio nale Stimulanz der Seite erh hen 2 vgl den Abschnitt Motivationale Stimulanz dieser Arbeit 124 J rg Dieter Zur kognitiven Entlastung des Textproduzenten bei der sichtbar materiellen Gestaltung auf mittlerer Ebene bietet sich mitunter die Verwendung von greeked Text an Das bedeutet dass zun chst Nonsenstexte oder beliebige fremdsprachige Texte an den Stellen der Webseite einge f gt werden an denen sp ter die tats chlich f r die entsprechende Webseite vorgesehen Texte stehen sollen Auf diese Weise kann sich der Textproduzent einen Eindruck von der grafischen Wirkung der Texte machen ohne durch deren Inhalt von der grafischen Gestaltung der Website abgelenkt zu werden Zusammenfassend l sst sich sagen dass der Textproduzent mit der sichtbar materiellen Gestal tung auf mittlerer Ebene den Leser dabei unterst tzen sollte sich m glichst schnell auf der Lesefl che zurechtzufinden Dar ber hinaus dient die sichtbar materielle Gestaltung der mittle ren Ebene der Erregung von Aufmerksamkeit und der Erzeugung einer m glichst hohen Lese motivation und pr gt schlie lich ma geblich das Look and Feel einer Website das oft dar ber entscheidet ob sie von der Zielgruppe angenommen wird oder nicht Auf Grund der gro en Bedeutun
339. nn als interessant und schlie lich als provokant im positiven Sinne bis die Einsch t zung der Rezipienten wieder kippt und die Informationen im negativen Sinne als bizarr und unverst ndlich eingestuft werden Der aus Sicht der Werbepsychologie optimale die meiste Aufmerksamkeit erregende Bereich ist der in dem die Informationen bereits als ungew hnlich und provokativ aber noch nicht als inakzeptabel oder unverst ndlich eingestuft werden Dieser Bereich optimaler Aufmerksamkeitserregung wird mit dem MAYA Prinzip Most Advanced Yet Acceptable beschrieben Nach dem MAYA Prinzip gestaltete Websites erregen zwar Auf merksamkeit und f hren zun chst zu einer hohen Lesemotivation erschweren es aber den Le sern oft sich einen berblick ber den Inhalt einer Website zu verschaffen und gezielt nach Informationen zu suchen 235 vgl Wirth 2002 S 176f 78 J rg Dieter angenehm MAYA langweilig neutral interessant provokativ Dissonanz bizarr unverst ndlich unangenehm j 236 Bewertung von Informationen bei wachsender Dissonanz Das Optimum der Benutzerfreundlichkeit liegt in dem Bereich in dem die Inhalte f r den Rezi pienten so vertraut und vorhersagbar wie m glich sind Dadurch wird es dem Rezipienten er leichtert ein kognitives Modell eines Textes aufzubauen allerdings um den Preis dass die entsprechenden Texte relativ langweilig erscheinen Das damit zusammenh ngende Gestal tungsprinzip wird auch KISS Prin
340. notens ausdr cken k nnen Im sprachlich kognitiven Bereich steht auf dieser Ebene der inhalt liche Bezug der Knotenelemente zueinander im Vordergrund und wird mit dem Begriff der Gestaffeltheit sinnvoll bezeichnet Hier spielen die knoteninternen Koh sionsmittel eine wichti ge Rolle Besondere Bedeutung kommt ihnen in berschriften und Bildunterschriften zu da diese vom Leser in der Regel als erstes erfasst werden und ihm dazu dienen die einzelnen Ele mente einer Seite in Beziehung zueinander zu setzen Interne Links und Zusammenfassungen helfen dem Rezipienten zus tzlich dabei einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Elementen einer Webseite herzustellen Die globale Untersuchungsebene besitzt besondere Bedeutung f r die Herstellung von Koh renz zwischen den verschiedenen Knoten einer Website Im sichtbar materiellen Bereich geht es hier um die Zug nglichkeit einer Website das bedeutet darum welchen sichtbaren Ausdruck die Seitenstruktur findet Dazu geh rt zum Beispiel ein globales Layout an dem die Zugeh rigkeit der einzelnen Seiten zur selben Website erkennbar ist Dieses kann unterst tzt werden durch eine Farbgestaltung die verschiedene Seiten der Website miteinander verbindet oder voneinan der abhebt und durch die Verwendung von Analogien aus anderen Bereichen die dem Benutzer gel ufig sind und ihm so die Orientierung erleichtern wie Karteikasten Zeitung etc Schlie lich spielt die sinnvolle Gestaltung der Navigatio
341. nselemente eine wichtige Rolle Im sprachlich kognitiven Bereich geht es um die Nachvollziehbarkeit der Struktur einer Website das hei t darum inwiefern es dem Benutzer m glich ist sich ein mentales Modell einer Website aufzu bauen Ein entscheidender Punkt ist dabei der Aufbau der Website selbst Wie sind die einzelnen Knoten miteinander verbunden Ist die Site linear als Matrix rhizomatisch oder hierarchisch angelegt Ist die Platzierung der einzelnen Knoten innerhalb der Sitestruktur nachvollziebar Wird der Rezipient zus tzlich von den Siteelementen die als berblickshilfen Kontextualisie rungshilfen retrospektive Hilfen und wegweisende Hilfen beschrieben wurden unterst tzt Die sinnvolle Gestaltung von Seiten bergreifenden Links ist schlie lich ein weiteres Mittel das dem Rezipienten dabei hilft die verschiedenen Knoten einer Website in Beziehung zueinander zu setzen Die Lesbarkeit und Verst ndlichkeit einer Website und weitere Eigenschaften wie die motivati onale Stimulanz oder die Glaubhaftigkeit die von ihr ausgehen ergeben sich aus dem Zusam menspiel der Elemente auf den verschiedenen Ebenen Obwohl es schwierig ist die Wichtigkeit der einzelnen Elemente zu gewichten l sst sich dieses Analyseraster gut zu Checklisten ausbau en Solche Checklisten k nnen an verschiedene Anforderungen und Bed rfnisse angepasst und Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 85 dazu eingesetzt werden Websites zu
342. nt System verwendet wird Schreibwerkzeuge Wie im ersten Kapitel dieser Arbeit bereits erl utert wurde beruhen Websites auf dem soge nannten HTML Format Das HTML Format kann optional durch CSS Cascading Style Sheets JavaScript Java und Formate die den g ngigen Plugins entsprechen erg nzt werden deren Funktion ebenfalls im ersten Kapitel dieser Arbeit er rtert wurde Zur Erstellung von Dokumenten im Websiteformat gibt es verschiedene M glichkeiten Zu n chst k nnen HTLM Dokumente in jedem beliebigen Textverarbeitungsprogramm erzeugt werden Zum Text der sp ter im Browser erscheinen soll m ssen dabei nur die entsprechenden Tags hinzugef gt werden Dazu ist es notwendig dass der Textproduzent die verschiedenen HTML Tags und die Weise in der sie verwendet werden kennt oder sich eines entsprechenden Nachschlagewerkes bedient Sowohl das Erlernen der entsprechenden HTML Tags als auch das Erstellen von Websites auf diese Weise ist relativ zeitaufwendig Es muss dabei erheblich mehr geschrieben werden als sp ter an Text auf dem Bildschirm erscheint Um Produzenten von Websites bei dieser aufwendigen Arbeit zu unterst tzen wurden verschie dene Arten von Editoren entwickelt Quelltextbasierte Editoren arbeiten direkt mit den HTML Auszeichnungen Solche Editoren verf gen in der Regel ber eine Werkzeugleiste und diverse Men befehle oder Dialoge um die HTML Auszeichnungen in den Text einzuf gen Die HTML Auszeichnunge
343. nt ben tigt um zu entscheiden ob das Verfolgen des Links f r ihn n tzlich ist oder nicht Bei der Gestaltung sollten verschiedene Aspekte ber cksichtigt wer den Identifizierbarkeit Wie bereits erl utert k nnen praktisch alle Elemente einer Website als Link verwendet werden Aus diesem Grund ist es wichtig Links so zu gestalten dass sie eindeutig identifizierbar sind Art des Linkziels Aus der Linkgestaltung sollte hervorgehen auf welche Art von Ressource der Link verweist auf ein HTML Dokument auf eine Multimediadatei eine Programmdatei oder auf ein anderes kommunikatives Format wie E Mail Chat etc Inhaltliche Informationen ber das Linkziel Der Rezipient einer Webseite sollte aus einem Link die inhaltliche Dimension des Linkziels m glichst klar erkennen k nnen Was ist das Thema des Linkziels Handelt es sich um einen Knoten der vorrangig inhaltliche oder vorrangig struk turelle Informationen bietet Strukturelle Beziehung zwischen Ausgangspunkt und Linkziel Um sich ein mentales Modell der Hypertextstruktur aufbauen und sich orientieren zu k nnen sind strukturelle Informationen f r den Rezipienten wichtig Geh rt das verlinkte Dokument zur gleichen Struktureinheit d h zur gleichen Website Wenn ja ist es innerhalb dieser Struktureinheit auf der gleichen einer ber geordneten oder einer untergeordneten Strukturebene angeordnet Wenn nein zu welcher Struk tureinheit geh rt es dann Funktionale Be
344. nternet ihre Vollj hrigkeit erreicht hatten Die einzige Aufgabe die mir blieb war es die beiden miteinander zu verheiraten Die besondere Leistung von Berners Lee war ein strukturelles Format mit einem ihm angemessenen techni schen Format zu verbinden Alles was dazu noch fehlte war eine Reihe von Protokollen welche die Kommunikation zwischen verschiedenen Computern regelte Diese Protokolle bilden bis heute die Grundlage des World Wide Web URIs Universal Resource Identifiers oft auch als URLs Universal Source Locators bezeichnet stellten einen eindeutigen Namen dar der jedem Dokument zugewiesen werden konnte und der es erm glichte dieses Dokument zu finden und 6 Berners Lee 1999 S 11f 65 vgl Berners Lee 1999 S 61ff 6 Berners Lee 1999 S 19 20 J rg Dieter in angemessener Weise darauf zuzugreifen HTTP das Hypertext Transfer Protokoll wurde von Rechnern verwendet um miteinander zu kommunizieren Dokumente und mit diesen zusam menh ngende Metadaten anzufordern und zu versenden Das System war dabei so offen gehal ten dass es auch den Zugriff auf andere zur Entstehungszeit des World Wide Web verbreitete Dienste wie FTP WAIS und Gopher erlaubte HTML die Sprache des World Wide Web Um seine Vision zu verwirklichen ben tigte Berners Lee noch ein Dateiformat das so univer sell und einfach war dass es von jedem Computersystem verarbeitet und angemessen dargestellt werden konnte und das es gleichzei
345. ntnimmt der Leser visuelle Informationen aus graphischen Gebilden und verbindet sie mit einer Bedeutung Dabei laufen Vorg nge auf Wort Satz und Textebene ab Empirische Befunde sprechen daf r dass die Prozesse auf diesen drei Ebenen nicht nacheinander sondern parallel ablaufen und sich gegenseitig beeinflussen Auf Wortebene werden Buchstaben und Worte identifiziert und die Bedeutungen der einzelnen Worte erfasst Das interaktive Aktivationsmodell von McClelland Rumelhart geht davon aus dass die visuell wahrgenommenen Buchstaben und Worte des Textes mit im Ged chtnis gespei cherten Merkmalsb ndeln verglichen werden bereinstimmende Merkmale aktivieren fehlen de oder nicht bereinstimmende Merkmale hemmen den entsprechenden Buchstaben bzw das entsprechende Wort Ein Wort oder Buchstabe ist identifiziert wenn das Aktivationsniveau einen bestimmten Schwellenwert bersteigt Unterst tzt wird dieser visuelle Verarbeitungspro zess vor allem bei f r den Leser neuen oder komplexen Worten durch sein implizites Wissen ber das phonologische und morphologische System einer Sprache Auf Satzebene werden syntaktische und semantische Beziehungen zwischen Wortfolgen herge stellt Dabei wird vielfach davon ausgegangen dass der Bedeutungsgehalt von S tzen sich durch Pr dikat Argument Strukturen sogenannte Propositionen repr sentieren l sst Nach neueren Untersuchungen wird die Extraktion dieser Propositionen aus dem Satz vor allem v
346. o wie ihn ein Autor aus der Hand gibt seiner Kontrolle entzogen wird Was schriftlich vorliegt kann nicht so einfach zur ckgenommen oder abgestritten werden wie das gesprochene Wort Dies gibt der geschriebenen Kommunikation einen hohen Grad an Verbindlichkeit die sich beispielsweise in Vertr gen oder Gesetzestexten als sehr n tzlich erweist Texte k nnen aber auch vervielf ltigt interpretiert kritisiert ver ndert und in neue Kontexte gestellt werden oft ohne dass der Autor Einfluss darauf h tte was mit seinem Text geschieht Dies kann mit Texten im Websiteformat noch leichter geschehen als mit gedruckten Texten Mit wenigen Mausklicks ist ein Text auf eine andere Website bertragen und steht dort in einem v llig neuen Kontext Leicht sind einige Worte und Abs tze vertauscht und sogar der Name des Autors ndert sich mitunter auf wunder same Weise Die Sicherung der geistigen Urheberschaft ist im dezentral organisierten World Wide Web in dem es fast keine Kontrollinstanzen gibt nicht nur bei Musikst cken und Filmen ein Problem sondern auch bei Texten 0 vgl Onlinequellen The Internet Archive 257 vgl Assmann 2004 S 77 vgl Molitor 1984 S 10f und Molitor L bbert 1989 S 279 88 J rg Dieter Die Abl sung des Textes vom Autor wird im Bereich von Printformaten wie B chern Zeitun gen und Zeitschriften auch daran deutlich dass an der Produktionskette die vom ersten Entwurf eines Textes bis zu seiner Ver ffent
347. odateien Programmdateien im Browser ausf hrbar nicht im Browser ausf hrbar Anderes kommunikatives For mat E Mail G stebuch Forum Chat M glichkeiten der Kategorisierung von Hyperlinks Strukturen im Web Innerhalb des World Wide Web lassen sich verschiedene Strukturebenen unterscheiden Die zentrale Strukturebene wird dabei von den Elementen eingenommen die einen eigenen URI besitzen das k nnen sowohl HTML Dokumente als auch Multimedia und Programmdateien sein HTML Dokumente nehmen dabei insofern eine Sonderstellung ein als nur von ihnen Links zu weiteren Dokumenten ausgehen k nnen Betrachtet man das World Wide Web als Netzwerk so k nnen nur HTML Dokumente Knoten des Netzwerks bilden w hrend Multime dia und Programmdateien als lose Enden an einem oder mehreren dieser HTML Knoten h n gen F r HTML Dokumente im World Wide Web sind auch die Ausdr cke Internetseite Web dokument Webpage oder Webseite blich 5 vgl Schmitz 1997 S 148 30 J rg Dieter Die n chst h here Strukturebene wird von Websites gebildet Dabei handelt es sich um eine Gruppe von HTML Knoten die von einem Autor oder einer Autorengemeinschaft kontrolliert werden und f r Rezipienten auf Grund ihrer Gestaltung ihres Inhalts oder gleichbleibender Elemente im URI als zusammengeh rig erkennbar sind Der Umfang einer Website kann von einem einzelnen Knoten bis zu mehreren tausend reichen Oft gibt es innerhalb eine
348. of Writing Processes In Gregg Lee W und Steinberg Erwin R Hg Cognitive Processes in Writing Hillsdale Erl baum 1980 S 3 30 Hofert Svenja Internet Jobs Karriere mit Internet und Multimedia Frankfurt a M Eichborn 2001 Hoffmann Ludger Textoptimierung am Beispiel Grammatik In Antos Gerd und Augst Ger hard Hg Textoptimierung Frankfurt a M Peter Lang 1992 176 J rg Dieter Holly Werner Zur Einf hrung Was sind Medien und wie gehen wir mit Medien um In Der Deutschunterricht Nr 3 1997 S 3 9 Holly Werner Was sind Neue Medien was sollen Neue Medien sein In Vo G nter Holly Werner und Boehnke Klaus Hg Neue Medien im Alltag Opladen Leske Budrich 2000 S 79 106 Holly Werner und Habscheid Stephan Die sprachliche Aneignung von Computermedien Vorstellung eines Projekts In Kallmeyer Werner Hg Sprache und neue Medien Berlin und New York de Gruyter 2000 S 127 141 Ipsen Guido Dynamische Verweise in Hypertexten In Jakobs Eva Maria Knorr Dagmar und Pogner Karl Heinz Hg Textproduktion HyperText Text KonText Frankfurt M Peter Lang 1999 S 11 27 Jakobs Eva Maria Knorr Dagmar und Pogner Karl Heinz Hg Texproduktion Hypertext Text KonText Frankfurt a M Peter Lang 1999 Jansen B J Spink A und Saracevic T Real life real users and real needs A study and analysis of user queries on the web In Information Processing an
349. ognitiven Vereinigung wie Erl uterungen Spezifizierungen Beispiele und Analogien sollen bei der Eingliederung des zu rezipierenden Materials in die kognitive Struktur des Lesers helfen In Bezug auf Websites lassen sich zwei Verwendungsweisen der Mittel zur kognitiven Vereinigung unterscheiden Eine Verwendungsweise bezieht sich auf die inhaltliche Dimension von Websites und hnelt der Art in der die Mittel zur kognitiven Vereinigung auch in gedruckten Texten eingesetzt werden Dabei bietet es sich an diese Mittel mitunter mit Hilfe von Links auszulagern so dass die einzelnen Knoten berschaubar bleiben wie es bereits im Abschnitt Informationsdichte erl utert wurde Die andere Verwendungsweise betrifft die strukturelle Dimension von Websites Hier k nnen die Mittel zur kognitiven Vereinigung dem Leser die Orientierung erleichtern Die M glichkeiten die sich in diesem Zusammenhang bie ten z B Websites analog zu Strukturen zu gestalten die dem Rezipienten bekannt sind wie Karteik sten etc oder die Website mit Erl uterungen zum Aufbau und zur Funktionsweise auszustatten wurden bereits erw hnt Als weitere Mittel zur Optimierung der kognitiven Gliederung von Texten gibt es die Hilfen zur Konsolidierung Zusammenfassungen Unterstreichungen und Hervorhebungen die dazu dienen sollen den rezipierten Inhalt m glichst gut in der kognitiven Struktur des Rezipienten zu veran kern Empirische Untersuchungen an Hand von gedruckten Texten
350. ohl R hren als auch LCD Bildschirme arbeiten zur Zeit in der Regel mit Aufl sungen zwischen 72 und 120 dpi wohingegen selbst einfache Ausdrucke 300 dpi erreichen und im Offsetdruck h ufig mit 2400 dpi gearbeitet wird Nach neueren Untersuchungen scheint die Bildschirmaufl sung ein wichtiger Faktor f r die Lesegeschwindigkeit am Monitor zu sein In mehreren Studien konnte festgestellt werden dass sich bei Verwendung von Monitoren mit h herer Aufl sung die Lesegeschwindigkeit am Moni tor der auf Papier angleicht Die Textdarbietung Schriftart Schriftgr e Formatierung scheint im ea zur Aufl sung nur einen relativ geringen Effekt auf die Lesegeschwindigkeit zu haben Die Schwierigkeiten die mit dem Lesen am Monitor verbunden sind haben zur Folge dass bei der Rezeption von Texten im Websiteformat die eine bestimmte L nge berschreiten h ufig Schnelllesetechniken zum Einsatz kommen Diese Schnelllesetechniken werden auch beim Lesen von Papiertexten verwendet wenn es darum geht sich einen groben berblick ber den Inhalt eines Textes zu verschaffen oder gezielt Informationen in einem Text zu suchen Nicht nur wegen der M he die das Lesen am Monitor macht sondern auch wegen der Informations f lle und oft schlechten Strukturierung im World Wide Web die es h ufig n tig machen gro e Textmengen auf ihre Relevanz f r ein bestimmtes Leseziel zu pr fen kommen Schnelllesetech niken beim Lesen im World Wide Web eine besonde
351. olche Anforderungssituationen bringen es mit sich dass zu ihrer Bew ltigung eine einzelne Kompetenz oder gar Teilkompetenz zumeist nicht ausreicht sondern dass dazu das Zusammenwirken eines ganzen Spektrums verschiedener Kompetenzen notwendig ist Das komplexe Zusammenwirken von Kompetenzen und Teilkompetenzen bei der Bew ltigung konkreter Aufgaben wird von sogenannten Kompetenzmodellen beschrieben Dabei spielt neben dem parallelen Zusammenwirken verschiedener Kompetenzen die Ber cksichtigung von Kompetenzstufen eine entscheidende Rolle Jede Kompetenzstufe ist durch kognitive Prozesse und Handlungen von bestimmter Qualit t spezifiziert die Sch lerinnen und Sch ler auf dieser Stufe bew ltigen k nnen nicht aber auf niedrigeren Stufen In der Expertise zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards wird weiter davon ausgegangen dass sich h here Kompetenzstufen in einem Fachbereich unter anderem durch zwei Charakteris tika auszeichnen e Zun chst lediglich deklarativ abrufbares Wissen wird nach und nach prozeduralisiert und wandelt sich dadurch in K nnen e Die einzelnen Wissenselemente werden zunehmend miteinander vernetzt und eine Reflekti on ber die Struktur und die Anwendbarkeit des eigenen Wissens wird m glich Metawis sen entwickelt sich Teilweise mag der Wissenserwerb auf diese Weise stattfinden insgesamt zeigt sich hier in der Expertise jedoch eine sehr simplifizierte Sichtweise auf das Zusammenspiel
352. ompetenzstufe jedoch nicht notwendig Bearbeitung von Grafiken Neben Text spielen Bilder und Grafiken im Websiteformat eine herausragende Rolle F r die Sch ler die oft selbstgestaltete Grafiken oder selbstgemachte Fotos auf ihren Websites verwenden wollen ist es nicht ausreichend zu wissen wie diese im Editor eingef gt werden Da viele Internetverbindungen nach wie vor relativ langsam sind m ssen die oft sehr gro en Fotos und Grafiken f r die Verwendung auf Websites vorbereitet werden Die Sch ler m ssen daher in der Lage sein Bilder mit Hilfe eines Grafikprogramms so zu manipulieren dass sie m glichst wenig Speicherplatz ben tigen Ver ffentlichung von Websites Ist eine Website fertig gestellt so muss diese um ihren kommu nikativen Zweck erf llen zu k nnen auch ver ffentlicht werden Um eine Webseite zu ver f fentlichen ben tigt man einen Webspaceprovider Die Sch ler m ssen zumindest einen der Webspaceprovider kennen die kostenlosen Webspace anbieten und wissen wie sie sich dort anmelden und eine Website ver ffentlichen k nnen damit sie die M glichkeit haben auch unabh ngig von der Schule in der ihnen eventuell schuleigener Webspace zur Verf gung ge stellt wird Inhalte zu ver ffentlichen Auf der Grundlage dieser Teilkompetenzen lassen sich die Bildungsstandards f r den Bereich der technischen Kompetenzen formulieren Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 153 Bildungsstandar
353. on der se mantischen Struktur gesteuert Nur bei S tzen mit schwachem semantischem Kontext konnten Hinweise auf eine autonome Verarbeitung der Syntax gefunden werden Auf Textebene findet eine Integration von S tzen zu umfassenden Bedeutungseinheiten statt die schlie lich zum Aufbau einer koh renten Struktur der Globalbedeutung des Textes f hrt Beim Aufbau einer koh renten Textstruktur kann sich der Leser einerseits auf Koh sionsmittel st t zen die syntaktische Bez ge zwischen S tzen markieren und andererseits auf sein Weltwissen zur ckgreifen das es ihm erlaubt schlussfolgernd auch solche Zusammenh nge zu erschlie en die im Text nicht explizit markiert sind Sowohl die Koh renzbildung mit Hilfe von Koh si onsmitteln als auch mittels nferenzbildung ist durch zahlreiche empirische Untersuchungen belegt 134 vg Christmann u Groeben 2001 S 146ff 135 vgl Christmann u Groeben 2001 S 148 136 vgl Christmann u Groeben 2001 S 148ff und Crystal 1995 S 210f 137 vgl Christmann u Groeben 2001 S 152ff 38 Vgl Christmann u Groeben 2001 S 157ff und Linke 1996 S 215ff Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 43 Koh renz Es gibt verschiedene Definitionen des Koh renzbegriffs die sich in zwei gro e Gruppen eintei len lassen Von manchen Autoren wird Koh renz als etwas Statisches betrachtet als eine Eigen schaft des Textes selbst Andere sehen Koh renz als etwas Dynamisches Pro
354. onkrete und klare Kriterien formulieren auf Grund derer entschieden werden kann ob eine Person zur Zielgruppe einer Website geh rt oder nicht Soll eine spezifische Zielgruppe angesprochen werden so ist es im World Wide Web sinnvoll dies sehr deutlich zu machen und unter Umst nden an exponierter Stelle der Website explizit zu formulieren Die Informationsflut im World Wide Web ist inzwischen so gro dass die meisten Rezipienten sehr dankbar daf r sind wenn sie auf den ersten Blick erkennen k n nen ob sich eine Website an sie richtet oder nicht Soll eine m glichst breite Leserschaft er reicht werden so muss bedacht werden dass dadurch auch eine gro e Variet t an unterschiedli chen Vorrausetzungen und Interessen zu ber cksichtigen ist worunter der Nutzen den die Website f r den Einzelnen bringt oft leidet Wer allen etwas sagen will kann nur wenigen 308 vo D rner 1989 S 95 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 105 Spezifisches sagen wer Spezifisches sagt schlie t viele aus Der Textproduzent ist in einem solchen Fall gezwungen abzuw gen und einen Kompromiss zwischen der Breite des Angebots und seiner Spezifik zu schlie en Im Websiteformat in dem sich dieses Problem h ufiger stellt als in anderen Formaten gibt es jedoch auch eine geschickte M glichkeit damit umzugehen Der Textproduzent kann auf Grund der multilinearen Struktur des Formats sein Angebot in mehrfacher Weise aufbereiten
355. or product developers Es ist aus diesen Gr nden sehr wichtig die Struktur komplexer Websites m glichst sorgf ltig zu planen bevor mit der eigentlichen Produk tion begonnen wird Das setzt wiederum voraus dass auch die Auseinandersetzung mit den Schreibzielen und den geplanten Inhalten vor Beginn der Ausf hrungsphase intensiver ist als beim Schreiben f r viele andere Formate Sind Ziele Inhalte und Struktur einer Website vorl ufig festgelegt kann der weitere Produkti onsprozess geplant werden Abh ngig von der Gestaltung einer Website kann deren Produktion zahlreiche verschiedene T tigkeiten umfassen die ber die Aktivit ten die f r das Schreiben in vielen anderen Formaten notwendig sind hinausgehen das Erstellen und Bearbeiten von Grafi ken und anderer multimedialer Elemente der Website die bertragung der Inhalte ins HTML Format die Programmierung interaktiver Seitenelemente in JavaScript oder Java die Erstellung von Datenbankschnittstellen das Anmelden einer Domain das Einrichten eines eigenen Servers oder die bertragung der Website zu einem Webspaceprovider und schlie lich das Testen der Website auf Benutzerfreundlichkeit F r diese T tigkeiten ist eine Vielzahl verschiedener Kom petenzen notwendig die der Textproduzent oft nicht alle selbst besitzt Deswegen ist es notwen dig genau zu berlegen welche Kompetenzen zur Erstellung der jeweiligen Website notwendig sind und zu entscheiden ob die noch nicht
356. ozess eher st ren als f rdern e Die Kompetenzen welche die Ratgeber der dritten Gruppe vermitteln erg nzen die durch die Ratgeber der zweiten Gruppe vermittelten technischen Kompetenzen Hier erf hrt der Leser wie er die technischen M glichkeiten des Websiteformats sinnvoll einsetzen kann e Die Ratgeber der vierten Gruppe schlie lich vermitteln Kompetenzen die sich auf das Schreiben im Websiteformat beziehen Um diese sinnvoll einsetzen zu k nnen muss auf kommunikative und technische Kompetenzen zur ckgegriffen werden wie sie die Ratgeber der ersten drei Gruppen vermitteln Es wird deutlich dass zur Gestaltung guter Websites das Zusammenspiel einer ganzen Reihe verschiedener Kompetenzen notwendig ist Da keine Ratgebergruppe alle diese Kompetenzen vermittelt wird der Leser soweit er selbstst ndig Websites erstellen m chte aus dem gro en Angebot mehrere Ratgeber ausw hlen m ssen die seinen Bed rfnissen und seinem aktuellen Kenntnisstand entsprechen Aufstellen eines Kompetenzmodells Kompetenzen auf einem Gebiet und das gilt auch f r das Gebiet der Websitegestaltung kann man eigentlich nie genug besitzen und vorhandene Kompetenzen lassen sich ein Leben lang verbessern und ausbauen Der Versuch alle Kompetenzen zu erfassen die in irgendeiner Weise zur Gestaltung von Websites beitragen k nnen w rde deshalb schnell ausufern Im Folgenden soll daher ein Modell erstellt werden aus dem das Zusammenspiel der wichtigsten
357. pia e V Unitopia Gefunden unter http unitopia uni stuttgart de Am 22 12 2002 Vannevar Bush As We May Think Zuerst in Atlantic Monthly Juli 1945 Gefunden unter http www w3 org History 1945 vbush Am 22 12 2002 Varney Alan Leon AT amp T Network Systems a chronologie of Telegraph Telephone and Radiotelephone Gefunden unter http www internetvalley com archives mirrors telegraph _radio_timeline 3 htm Am 8 12 2002 VHS Stuttgart Schnell bersicht Gefunden unter http www2 vhs stuttgart de vhs_dasprogramm vhs_schnelluebersicht html Am 20 7 2004 VHS Stuttgart Kurs 9600 Die eigene Homepage Gefunden unter http www2 vhs stuttgart de EDV E_Web_und_ Multimedia E 4_Webpublishing E 4 1_Einsteiger 9600 html Am 20 7 2004 VHS Stuttgart Kurs 9603 Screendesign f r das Internet Gefunden unter http www2 vhs stutt gart de EDV E_Web_und Multimedia E 4_Webpublishing E 4 2 Der Weg_zum erfolgreichen Internetprojekt 9603 html Am 20 7 2004 184 J rg Dieter Warth Dora Guided Tour Gefunden unter http www fask uni mainz de user warth hypertext diplom Hypertext 3 5 4 1 4 html Am 27 8 2003 Ausschnitt aus Diplomarbeit an der Johannes Gutenberg Universit t Mainz in Germersheim von Dora Warth Referent Univ Prof Dr Dieter Huber Koreferent Dr Frank Kr ger Pr fungstermin WS 1998 99 Warth Dora Navigation Gefunden unter http
358. pienten sind ein sorgf ltig gew hlter Dokument name der mit in die URI des Knotens eingeht und ein aussagekr ftiger Seitentitel der im Brow 2B vgl Onlinequellen Bernard Preliminary Findings on the Use of Sitemaps 214 vgl Bucher 1999 S 28ff Bucher weist hierbei unter anderem auf Hyperbolic Trees hin eine Form dynamischer Sitemaps ber die unter http www inxight com products vizserver mehr zu erfahren ist 215 Onlinequellen Nielsen Site Map Usability 216 Wie eine solche Sitemap aussehen k nnte davon kann man sich auf der Seite von Touchgraph einen Eindruck machen Dort werden einige interessante Prototypen vorgestellt die sich allerdings noch im Experimentierstadium befinden vgl Onlinequellen Touchgraph 217 Onlinequellen Warth Guided Tour 8 vgl Onlinequellen Warth Guided Tour 219 vgl Storrer 1999 S 55 N Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 65 ser angezeigt wird Der Seitentitel sollte dabei sowohl erkennen lassen welche Funktion bzw welchen Inhalt der jeweilige Knoten hat als auch zu welcher Website er geh rt Ein weiteres Hilfsmittel zur Kontextualisierung sind Pfadangaben die den Benutzer erkennen lassen welcher Weg von der Startseite einer Website zum aktuellen Knoten f hrt Findet er z B innerhalb des Onlinekatalogs von Yahoo Deutschland am oberen Seitenrand die Angabe Web Verzeichnis gt Computer und Technik gt Netzwerke gt Zeitschriften und Online
359. plexit t beim Schreiben in ande ren Formaten und vom Komplexit tsniveau allenfalls mit der v lligen Neukonzeption einer Zeitschrift zu vergleichen Besonders in Hinblick auf die st ndige technische Weiterentwicklung des World Wide Web die auch den Produzenten von Websites immer neue Kenntnisse abver langt wird deutlich dass bei der professionellen Gestaltung von Websites eine arbeitsteilige Vorgehensweise fast unvermeidlich ist Mittlere Ebene Auf mittlerer Ebene geht es um die Gestaltung einer einzelnen Webseite Diese weist deutliche Parallelen zur Gestaltung einer Zeitungs oder Zeitschriftenseite auf Die verschiedenen Text segmente und multimedialen Elemente m ssen so auf der Lesefl che angeordnet werden dass es f r die Rezipienten m glichst einfach ist daraus ein koh rentes Ganzes zu konstruieren W hrend Zeitungs und Zeitschriftenseiten vom Leser auf einmal berblickt werden k nnen wird der Blick auf Webseiten ab einer gewissen Gr e durch den Monitor eingeschr nkt Der Textproduzent muss aus diesem Grund zus tzliche Hilfsmittel einsetzen die es den Rezipienten erlauben sich trotz dieser Einschr nkung einen berblick ber die Website zu bilden und zu bewahren Auch hierbei k nnen wieder sichtbar materielle und sprachlich kognitive Mittel eingesetzt werden berschaubarkeit Die sichtbar materiellen Gestaltungsmittel auf mittlerer Ebene dienen dazu eine Webseite berschaubar zu machen Die erste Entscheidung
360. plications for Content Organization Usability News 2 2 2000 Gefunden unter http psychology wichita edu surl usabilitynews 2S webdesign htm Am 12 6 2004 Bernard Michael Sitemap Design Alphabeticl or Categorical Usability News 1 2 1999 Gefunden unter http psychology wichita edu surl usabilitynews 1s sitemap htm Am 25 11 2003 Bernard Michael Constructing User Centered Websites The Early Design Phases of Small to Medium Sites Usability News 2 1 2000 Gefunden unter http psychology wichita edw surl usabilitynews 2W webdesign htm Am 25 11 2003 Bernard Michael u a A Comparison of Popular Online Fonts Which is Best and When Usability News 3 2 2001 Gefunden unter http psychology wichita edu surl usabilitynews 3S font htm Am 3 12 2003 Bernard Michael Developing Schemas for the Location of Common Web Objects Usability News 3 1 2001 Gefunden unter http psychology wichita edw surl usabilitynews 3W web_object htm Am 24 11 2003 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 181 Bernard Michael Examining User Expectations for the Location of Common E Commerce Web Objects Usability News 4 1 2002 Gefunden unter http psychology wichita edu surl usabilitynews 41 web_object ecom htm Am 24 11 2003 Berners Lee Tim Hendler James und Lassila Ora The Semantic Web Gefunden unter http www sciam com 200 1 0501 1issue 0501bernerslee html Am 15 5 2001 C
361. r e und Schrift Hintergrund Verh ltnis so zu w hlen dass der Text f r den Rezipienten m glichst gut und schnell zu lesen ist Diese Aufgabe wird f r den Textproduzenten dadurch erschwert dass er die unterschiedliche Soft und Hardwareausstattung verschiedener Nutzer ber cksichtigen muss Verstehbarkeit Die kognitiv inhaltliche Gestaltung der lokalen Ebene betrifft die Verstehbarkeit der Texte die auf ihrer syntaktischen und semantischen Struktur beruht Durch den sinnvollen Einsatz Text segmentinterner Koh sionsmittel sprachliche Einfachheit und eine an Inhalt und Zielgruppe angepasste Informationsdichte kann der Textproduzent Texte erzeugen die auch beim Scannen und Skimmen leicht zu erfassen sind Allerdings kann es auch hierbei wieder notwendig werden bereits bestehende Texte gr ndlich zu berarbeiten Zusatztexte Zur Ausf hrungsphase geh rt nicht nur die Erstellung der Texte die f r menschliche Benutzer gedacht und auf der Website selbst zu lesen sind In vielen F llen m ssen zus tzliche Texte erstellt werden die f r den Erfolg einer Website ebenfalls von gro er Bedeutung sind Zur ersten Art solcher Texte geh ren die sogenannten Metatags die in Zusammenhang mit der Struktur von HTML Dokumenten bereits erw hnt wurden Metatags sind Eintr ge im Kopf eines HTML Dokumentes die vor allem von Crawlern und Spidern ausgewertet werden den Programmen mit deren Hilfe Suchmaschinen das World Wide Web st ndig nach neuen
362. r ffentlicht wird sondern nur das was bestimmte Kriterien erf llt Texte die ein gewisses Qualit tsniveau auf weisen von einem Autor verfasst wurden der auf Grund seiner Biografie als kompetent erachtet wird oder schlicht in der Tradition der entsprechenden Institution stehen 16 Ganz hnlich wenn auch auf der Grundlage eines anderen Rezeptionsmodells argumentieren z B Zumbach u Rapp 2001 S 29f Da sich auch in dem von ihnen zu Grunde gelegten Modell die Prozesse auf den verschiedenen Ebenen gegenseitig beeinflussen scheint mir diese Argumentation nicht statthaft zu sein 50 J rg Dieter Das hat Vor und Nachteile Der Nachteil besteht darin dass durch diese Kontrollmechanismen mancher Text der es wert w re nie das Licht einer breiten ffentlichkeit erblickt Der Vorteil ist dass der Leser beim Lesen einer Tageszeitung einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift oder eines Romans zumindest die begr ndete Hoffnung hegen darf dass gewisse Qualit tsstandards eingehalten werden die ihm lieb und teuer sind F r das Ver ffentlichen im World Wide Web sind die institutionellen Schranken weit niedriger Jeder der sich das entsprechende Wissen aneignet und sich den Zugang zur entsprechenden Technik verschafft kann im Web ver ffentlichen was er m chte Zwar gibt es nationale Geset ze die auch im World Wide Web die Ausdrucksfreiheit einschr nken und beispielsweise belei digende gewaltverherrlichende oder das Urheberrecht ve
363. r ge zum Kommunikationsprozess die Inhalte die ihm pr sentiert werden entscheidend mitzubestimmen Allerdings bieten dialogische Formate nur wenig Si cherheit in dem Sinne dass die stattfindenden Rezeptionsprozesse in der Regel nicht wiederhol bar sind Das Websiteformat bietet dem Rezipienten einen Zugang der in seiner Flexibilit t und Steuerbarkeit dialogischen Formaten nahe kommt und gleichzeitig die Sicherheit diesen Rezep tionsvorgang beliebig wiederholen und sich auf ihn beziehen zu k nnen weil er auch von anderen durchgef hrt werden kann ber diese Pseudodialogizit t hinaus bietet das Websiteformat Schnittstellen zu wirklich dialo gischen Formaten Auf vielen Websites ist es m glich ber E Mail Chat oder G steb cher in direkten Kontakt zu Seitenerstellern Experten oder anderen Besuchern der Seite und somit aus der anonymen Masse der Nutzer heraus zu treten Auf diese Weise wird im Websiteformat die Grenze zwischen Massenkommunikation und individueller Kommunikation immer mehr aufgel st Durch die M glichkeit sich auf Websites anzumelden und als bekannter Kunde oder Benutzer zu identifizieren erreicht das Internet dabei einen Grad der Intimit t die keine andere Form der Massenkommunikation besitzt Schlie lich steht es jedem frei selbst Websites zu erstellen und im World Wide Web zu ver f fentlichen Die Produktionskosten sind sehr niedrig und Kontrollinstanzen wie beim Publizieren 112 vgl Holly
364. r Inferenz auf die Textbedeutung schlie en In diesem Zusammenhang ist oft die Rede vom Weltwissen des Lesers um zu verdeutlichen dass es sich um etwas handelt das nicht bereits im Text enthalten ist Dieser Begriff ist aber in zweierlei Hinsicht problema tisch Zum einen weil die Fragen was die Welt eigentlich ist und in welchem Verh ltnis unser Wissen von der Welt und die Welt selbst stehen seit Jahrtausenden diskutiert werden ohne dass eine Einigung abzusehen w re Zum anderen weil das Wissen auf das der Leser bei der Infe renzbildung zur ckgreift ganz unterschiedlicher Art ist und sich nicht immer dem Begriff des Weltwissens unterordnen l sst In vielen F llen ist f r das Textverst ndnis ein sehr allgemeines Wissen dar ber notwendig wie die Welt funktioniert In diesem Fall w re der Begriff Weltwissen wohl noch am ehesten ange bracht Im Falle eines Satzes wie Als die Sonne im Westen stand entz ndete Peter ein Feuer sagt dieses Wissen dem Leser dass die Sonne bald untergehen wird dass es dann dunkel und kalt wird und dass ein Feuer dagegen Abhilfe schaffen kann In vielen F llen ist das Wissen auf das der Leser zur ckgreifen muss spezieller und steht nicht allen Rezipienten zur Verf gung Peter wollte den Hauptzugang seines Hauses im S den ha ben aber das Bauamt legte ihm Steine in den Weg Um diesen Satz richtig zu interpretieren ist schon einiges Wissen ber die Funktionsweise der deutschen B rokr
365. r Schule erreicht werden m ssen Abschlie end wurden die Rahmenbedingungen diskutiert die notwendig sind um diese Bil dungsstandards in der Schule umsetzen zu k nnen Was noch zu tun bleibt Die analytischen und strukturellen Grundlagen die in dieser Arbeit gelegt wurden k nnen zum Ausgangspunkt f r weiterf hrende empirische Forschungen in verschiedenen Bereichen werden Einen wichtigen Ankn pfungspunkt stellt dabei das im dritten Kapitel vorgestellte Raster zur Analyse von Websites dar In Bezug auf das Lesen im Websiteformat kann dieses Analyseraster zu vergleichenden Unter suchungen von Websites genutzt werden Bei der Untersuchung einer gr eren Anzahl von Websites mit Hilfe des Rasters w re es unter anderem interessant herauszufinden ob sich eine Typologie von Websites bilden l sst die auf den St rken und Schw chen beruht die Websites in Bezug auf die einzelnen Felder des Rasters aufweisen Aber nicht nur zur empirischen Analyse von Websites auch in Bezug auf die Schreibprozess forschung kann das Analyseraster sinnvoll eingesetzt werden Ankn pfend an die Vorgehens weise von Hayes und Flower w re es hier sinnvoll eine ganze Reihe von Probanden mit unter schiedlichen Voraussetzungen beim Erstellen von Websites zu vorgegebenen Themen zu beo bachten Sie sollten dabei hnlich wie in der Untersuchung von Hayes und Flower dazu aufge fordert werden ihr Vorgehen w hrend der gesamten Arbeitszeit durch lautes Denken zu
366. r Website an denen sich Suchmaschinen orientieren seine besondere Aufmerksamkeit schenken Dazu geh rt die sinnvolle Gestaltung der Metatags die f r den menschlichen Benutzer in der Regel unsichtbar sind und sich ausschlie lich an die Robots der Suchmaschinen wenden ebenso wie die Wahl geeigneter Seiten und Dokumenten namen Es ist aber auch wichtig darauf zu achten dass in den verwendeten Texten relevante Stichworte in m glichst gro er Zahl und in expliziter Form vorkommen da auch dies die Kate gorisierung durch die Suchmaschinen beeinflusst Der Textproduzent muss also die Robots der Suchmaschinen als zus tzliche Zielgruppe stets mitdenken Sollte sich das vom World Wide Web Consortium propagierte Semantic Web durch setzen so wird der an Maschinen gerichtete Teil von Websites im Verh ltnis zu dem Teil der Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 123 sich an Menschen richtet stark anwachsen Die Arbeit eines Websiteproduzenten wird dann immer mehr Aspekte der Arbeit eines Programmierers umfassen Nat rlich wird niemand ge zwungen sein diese maschinenlesbaren Elemente in eine Website zu integrieren Durch das Fehlen dieser Elemente wird sie f r die Suchmaschinen jedoch praktisch unsichtbar und ist dadurch auch f r menschliche Nutzer kaum aufzufinden Insgesamt ist die Komplexit t mit der sich ein Textproduzent bei der Gestaltung der globalen Ebene von Websites konfrontiert sieht weit gr er als die Kom
367. r Website einen zentralen Knoten der von den Autoren der Website als Ausgangspunkt f r die Rezeption vorgesehen ist und Startseite oder Homepage genannt wird Mit Hilfe von Links k nnen die zu einer Website geh rigen Webdokumente zu verschiedenen Strukturen geordnet werden Im Prinzip l sst sich dabei fast jede vorstellbare Struktur verwirkli chen Insgesamt lassen sich diese Strukturen vier Gruppen zuordnen e Reihenstruktur Reihen sind rein sequentielle Strukturen von Webdokumenten Ein Webdo kument ist dabei lediglich mit dem vorhergehenden und nachfolgenden Dokument verlinkt Diese Art der Struktur gibt dem Rezipienten vor was er wann zu lesen hat und kommt in der Regel nur in besonderen F llen z B bei der Aufnahme von Daten f r eine Bestellung zur Anwendung e Baumstruktur Gr ere Websites besitzen oft eine zentrale Startseite von dieser aus gelangt man zu verschiedenen Unterseiten von den Unterseiten zu Unterunterseiten und so fort Eine solche Website ist hierarchisch aufgebaut und hnelt in der Struktur einem Baum e Matrix Websites auf denen gro e Wissensbest nde bereitgestellt werden sind mitunter in Form einer Matrix meist mit zwei manchmal mit mehr Dimensionen aufgebaut e Rhizom Ein Rhizom ist eine netzartige Struktur ohne definierbaren Anfang und definierba res Ende Das Netz weist dabei in der Regel keine klaren Strukturmerkmale auf Rhizomati sche Strukturen k nnen f r den Rezipienten sehr verwirrend sein
368. r Websitegestaltung die genau diese Kompetenzen vermitteln wol len Mit den heutigen WYSIWYG Editoren lassen sich mit relativ wenig Aufwand gute Ergeb nisse erzielen und da die Sch ler in der Regel bereits Erfahrung mit Textverarbeitungspro grammen haben die in ihrer Bedienung WYSIWYG Editoren hneln ist der Umgang mit ihnen f r die Sch ler einfach zu erlernen Der Aufwand der notwendig ist um mit einem Quelltext editor hnliche Ergebnisse wie mit einem WYSIWYG Editor zu erzielen ist ungleich h her und f r die Erreichung der Ziele die mit der Websitegestaltung in der Schule verfolgt werden nicht notwendig Die bekannten WYSIWYG Editoren wie Adobe GoLive Macromedia Dreamwea ver Microsoft FrontPage oder NetObjects Fusion bieten alle einen Funktionsumfang der dem was in der Schule ben tigt wird v llig gen gt und teilweise weit dar ber hinaus geht Aus diesem Grund ist es nicht notwendig einen bestimmten WYSIWYCG Editor vorzuschreiben oder zu empfehlen Es gibt jedoch einige Handlungen die zur sinnvollen Gestaltung von Websites notwendig sind und die daher alle Sch ler beherrschen m ssen e ffnen und Speichern von Dateien e Manipulieren von Schriftart gr e und farbe e Manipulieren der wichtigsten Seiteneigenschaften Hintergrundfarbe Seitenbreite Seitenti tel und Metatags Setzen von Links Einf gen von Grafiken Einf gen und Manipulieren von Tabellen e Verwenden von Tabellen zur Gestaltung des Seitenlayouts
369. r Ziele mit dem Text ist der Schreibende st ndig damit konfrontiert sich Gedanken ber seine Leserschaft zu machen wodurch die Entwicklung von Kompetenzen im Bereich des kommunikativen und reflektierten Schreibens gef rdert wird Dem Lehrer fordert ein solcher Schreibunterricht allerdings ab gen gend reale oder wenigstens realit tsnah modellierte Schreibanl sse und damit Handlungsziele zur Verf gung zu stellen mit denen die Sch ler zur Entwicklung von Schreibzielen motiviert werden k nnen Dies stellt eines der gr ten Probleme bei der Umsetzung dieses ansonsten gut durchdachten didaktischen An satzes in der Schule dar Die Gestaltung von Websites erm glicht den Sch lern die Herstellung von Produkten f r eine echte Leserschaft und erf llt damit den Prozess der Hervorbringung von Schreibzielen und einer an diesen Zielen orientierten Textgestaltung und berarbeitung mit Sinn Dadurch entsteht eine Vielzahl neuer situativer Handlungsziele die zu authentischen Schreibanl ssen f hren k nnen Auf diese Weise kann durch die Gestaltung von Websites in der Sekundarstufe ein hnlicher Effekt erzielt werden wie durch den Einsatz der Freinetschen Schuldruckerei in der Primarstufe bei der ebenfalls Texte f r echte Leser erstellt werden und so die Orientierung an Schreibziel und Leserschaft mit Sinn erf llt wird Durch die direkte und indirekte R ckmeldung welche die Sch ler bei der Gestaltung von Web sites ber E Mail G ste
370. r das Schreiben im Websiteformat oneesessnsenseesneseennennn 137 Bildungsziele und das Erstellen von Websites esoussssonssssnsssnsnsssnsnnsnnnnnsnnnnnsnnnnnennnnsennnnne 137 Bedeutung f r die Gesellschaft san 222 ae Een 139 Bedeutung f r die Zukunft der Schuler Srenek elek la 140 Bedeutung f r das aktuelle Leben der Sch ler usnsesssesseenseessnensnenenneenne nenn 141 Ausdifferenzierung des Bildungsauftrags 0s0000seesesenensnnnnnsnennennenensnnennsnnnnnnnn 142 Kompetenzen f r das Erstellen von Websites ssosssssonssssnnssnsnnssnsnnsnssnnsnnnnnennnnnennonnnnnnnne 142 Kompetenzen in Ratgebern und Seminaren ueensessnssnoesnnesnneensnnnsnnnsnnensnnnnsnensnnennnensnnnenn 143 Aufstellen eines Kompetenzmodells 3 u 20222R Seen a 147 Techrische kompetenzen sr iinei aoin 150 kommunikative Kompelenzend asien 153 Seire GKO e E E a ee esse late 157 R ahmenbedingunigEi sssssietssessssessoversrissssossisvsesersssisseessosicoresso osos ttvnso nose sesoses orris o sosis vesse 162 Institufioneller Rahmens anann a R T E ame 162 Fachliche Vertonung ee rare len 163 Zeitliche Verotl ng una gt mn a a a a 164 Wechselwirkungen mit anderen Inhalten des Deutschunterrichts ee 164 ZUSAMMENFASSUNG ln a aa A Ee EA a AAE NEn 168 Die Geschichte des World Wide Web crsersennonsossonsessesnnnnnsnsnnnensennnnnnnnsnnnensesnnnnnnnsnsnensennnene 168 Kommunikation mit den F
371. r eine m g lichst schnelle Orientierung dar ber zu erm glichen wie die einzelnen Elemente des Kno tens zusammenh ngen e Auf Proformen sollte so weit wie m glich verzichtet werden Denn wenn Proformen vor dem Wort oder Textabschnitt rezipiert werden auf den sie sich beziehen sind sie nur sehr schwer verst ndlich e Explizite Textverkn pfungen wie siehe oben im Folgenden etc k nnen benutzt werden wenn sie sich auf die Anordnung der Text und Multimediaelemente auf der Lesefl che be ziehen Dabei ist jedoch zu beachten dass je nach Bildschirm und Fenstergr e die Anord nung der Elemente variieren kann auch ist es m glich dass einige Rezipienten die Anzeige von Bildern deaktiviert haben oder einzelne Multimediaelemente nicht angezeigt werden k nnen e Ein zus tzliches Koh sionsmittel auf mittlerer Ebene das es in klassischen Printtexten nicht gibt stellen knoteninterne Links dar Mit ihrer Hilfe l sst sich vor allem bei umfangreichen Hypertextknoten ein Zusammenhang zwischen zwei Elementen eindeutig aufzeigen Aller dings sollte der Rezipient den Link nicht erst aktivieren m ssen um zu erfahren zu welchem anderen Element des Knotens hier eine Verbindung besteht Das hei t die Linkrepr sentati on sollte so gew hlt sein dass zwei Dinge unmissverst ndlich sind dass der Link zu einem Element innerhalb desselben Knotens f hrt und auf welches Element des Knotens er ver weist Bei der Gestaltung einer solc
372. r einfachen Strukturlege technik zu einer Website zu strukturieren Dabei ben tigen sie sowohl Kompetenzen aus dem Bereich des kommunikativen als auch des reflektierten Schreibens Erstellen eines Schreibplans Besonders bei umfangreichen Websites ist zur kognitiven Entlas tung w hrend der Umsetzung die Erstellung eines Schreibplanes sinnvoll Die Sch ler m ssen aus diesem Grund wissen wie ein solcher Plan erstellt und genutzt wird Ein solcher Schreib plan besteht aus einer Liste der T tigkeiten die bis zur Fertigstellung einer Website noch auszu f hren sind Optional kann vermerkt werden wie lange die Erledigung dieser Arbeiten vermut lich dauern wird und in welcher Reihenfolge sie erledigt werden sollen Die so entstehende Liste arbeiten die Sch ler dann nach und nach ab und behalten so den berblick ber den Schreibpro zess Da die Sch ler dabei sowohl den Schreibprozess als Ganzes als auch seine einzelnen As pekte im Blick haben ben tigen sie Kompetenzen aus dem Bereich des reflektierten Schreibens Schreiben von Texten Ist die Planung so weit fortgeschritten geht es darum sie umzusetzen also die drei Koh renzebenen der Website mit Hilfe des Editors und unter Ber cksichtigung der vorausgegangenen Planung und der Besonderheiten des Formats zu gestalten Dabei muss im mer wieder gewechselt werden zwischen dem Schreiben von Texten und Operationen mit dem Editor die dazu dienen diese Texte zu manipulieren und in die Website z
373. r technischen Forma ten So kann derselbe Text in Stein gemei elt auf eine Papyrusrolle geschrieben in ein Buch gedruckt oder auf einer Diskette gespeichert werden Das u ere Format ndert sich dabei je weils w hrend das innere gleich bleibt Obwohl das innere Format eines Textes hier gleich bleibt ndert sich mit dem u eren Format auch seine kommunikative Wirkung denn es macht einen Unterschied ob man eine Botschaft auf einer Pergamentrolle berreicht oder per E Mail geschickt bekommt u ere und innere Formate beeinflussen sich gegenseitig So kann die Entwicklung neuer u e rer Formate zur Ver nderung bereits bestehender innerer Formate und zur Entwicklung von neuen kommunikativen Formaten beitragen Die Nutzung des teuren Pergaments als Tr ger medium f hrte in Rom dazu dass die griechische Antiquaschrift ganz aufgegeben wurde und die Uniziale immer schmaler dargestellt wurde Als dann das in China um 100 n Chr erfundene Baumwolllumpenpapier im 12 Jahrhundert in Europa durch leinenbasiertes Papier ersetzt und in Papierm hlen in gro en Mengen hergestellt wurde waren Beschr nkungen in der Schriftgr e und Positionierung dank des billigeren Materials nicht mehr notwendig Die Handschriften wurden nicht nur wieder gr er das neue Medium erlaubte auch die h ufigere Hervorhebung von W rtern durch Majuskeln und auff llige Initialen die Gliederung durch Abs tze die Iso lierstellung von W rtern um Aufmerksamk
374. rategie kaum Ber cksichtigung findet Der Verdienst des Modells von Hayes und Flower besteht darin die wichtigsten Aspekte die den Schreibprozess beeinflussen auf einem berschaubaren Komplexit tsniveau in einen Zu sammenhang zu stellen Es macht deutlich was die kognitiven Prozesse beim Schreiben zu leisten haben z B Pl ne aufstellen Ideen abrufen und teilweise auch wodurch diese Prozesse beeinflusst bzw gesteuert werden k nnen z B Aufgabenumfeld Vorwissen des Autors Dabei sollte jedoch bedacht werden dass die R ckkopplungen des Schreibprozesses auf die kognitiven Strukturen des Autors weit st rker ausfallen k nnen als dies von Hayes und Flower dargestellt wird und dass Planungs Ausf hrungs und Evaluationsprozesse den gesamten Schreibprozess begleiten und auf allen Komplexit tsniveaus von der Grobstrukturierung bis zur 284 Bereiter 1980 S 82 9 vol Bereiter 1980 S 89 286 vgl Keseling 1993 S 15f 287 vgl Molitor 1984 S 16 88 vgl Molitor 1984 S 16f 289 Molitor 1984 S 16 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 97 formal korrekten Niederschrift und in allen zeitlichen Phasen der Textproduktion von der ersten Idee bis zur letzten Korrektur auftreten k nnen Beaugrandes Modell ber cksichtigt u ere Einfl sse auf den Schreibprozess weit weniger als das Modell von Hayes und Flower Da es jedoch solche u eren Einfl sse sind die das Schrei ben im Websiteformat vom
375. rd auch die Entwicklung von vorgefertigten Standard Websites die jeder Benutzer zu Gesicht bekommt hin zu dynamischen Seiten die f r den einzelnen Be nutzer individuell aus einer Datenbank zusammengestellt werden verst rken Eine Technik die bereits heute von gro en Portalseiten und kommerziellen Anwendern wie Yahoo und Amazon genutzt wird Dar ber hinaus erm glicht das Semantic Web die flexible Struktu rierung von Inhalten in Form so genannter Topic Maps die dem Nutzer die effektive und schnelle Orientierung in gro en Datenbest nden erm glichen sollen Einer der gr ten Kritikpunkte am Semantic Web ist dass Datensammlern und Manipulateuren T r und Tor ge ffnet wird So k nnen beispielsweise die Nutzerprofile auf denen die Zusam menstellung dynamischer Seiten beruht sowohl mit als auch ohne Wissen und Einverst ndnis der Nutzer zu Stande kommen Begegnet werden soll dieser Gefahr mit Hilfe von Zertifikaten durch die sich Nutzer und Websites gegenseitig Vertrauen und Verl sslichkeit bescheinigen Mit ihrer Hilfe sollen menschliche Netzwerke nachgebildet werden Inwieweit sich die Neuerun gen die das Semantic Web bietet durchsetzen werden ist abzuwarten Die technischen Grund lagen daf r sind bereits vorhanden Erweiterungen von HTML Von seiner urspr nglichen Konzeption her war HTML eine Sprache zur Darstellung statischer Dokumente Um dem Format der Website einen interaktiveren Charakter geben zu k nnen w nscht
376. rde bedeuten ein gewisses Korpus an Websites auszuw hlen und dieses einer gr ndli chen Untersuchung zu unterziehen wie es etwa in der Text oder Gespr chsanalyse gang und g be ist Was auf den ersten Blick so einfach aussieht f hrt im Falle des World Wide Web jedoch zu einer ganzen Reihe von Problemen Die Anzahl existierender Websites ist inzwischen sehr gro und w chst st ndig weiter Dar ber hinaus sind diese Websites von unterschiedlichster Art und dienen ganz verschiedenen kommu nikativen Zwecken Diese Umst nde machen es fast unm glich ein Korpus auszuw hlen das f r das World Wide Web als Ganzes auch nur ann hrend repr sentativ ist Arbeiten die dem empirisch linguistischen Ansatz folgen schr nken sich aus diesem Grund oft auf die Untersu chung einer bestimmten Art von Websites ein z B Websites von Privatpersonen von Zeit schriften oder bestimmten Institutionen Ein weiteres Problem ist die Fl chtigkeit von Websites Was man heute untersucht kann mor gen schon aus dem Netz verschwunden sein Standards und Moden im World Wide Web wech seln schnell So ist es m glich dass eine zur Zeit der Konzeption hochaktuelle Arbeit schon bei ihrer Fertigstellung nur noch historischen Wert besitzt Wie eingangs bereits erl utert wurde ist eine Besonderheit von Texten im Websiteformat dass sie mit Hilfe von Hyperlinks miteinander verbunden werden k nnen Durch diese Querverweise entstehen multilineare Strukturen die sich d
377. rden A stage is simply a form of organization that is preceded or followed by other forms To suggest that there may be distinct stages in the development of writing is not to suggest that those stages are universal or 280 Bereiter 1980 S 81 28I vgl Bereiter 1980 S 82f 282 Abbildung entnommen aus Bereiter 1980 S 84 283 vgl Bereiter 1980 S 83ff 96 J rg Dieter that they have a necessary order much less that they are yoked to the Piagetian stages of cogni tive development Die von Bereiter vorgeschlagene Anordnung der Stufen wird von ihm deswegen auch nicht als zwingend notwendig sondern lediglich als nat rlich in dem Sinne verstanden dass die automatisierte Beherrschung der vorhergehenden die Erlangung der folgen den in gr tm glicher Weise unterst tzt W hrend beim assoziativen und epistemischen Schreiben der Schreibprozess im Vordergrund steht bildet beim performativen und reflektierten Schreiben das Produkt des Schreibens den Fokus beim kommunikativen Schreiben schlie lich steht der Leser im Zentrum des Interesses Die verschiedenen Stufen die im Prozess des Schreibenlernens durchlaufen werden stehen dem kompetenten Schreiber als Schreibstrategien zur Verf gung zwischen denen er nach Bedarf wechseln kann Bewertung der verschiedenen Schreibmodelle Schon kurz nach der Ver ffentlichung des Schreibmodells von Hayes und Flower wurde Kritik laut Diese st tzte sich zum einen auf die besonderen
378. rden dadurch in die Lage versetzt Verhaltensma regeln in Bezug auf die rezep tive Nutzung des World Wide Web zu verstehen und gef hrliche Verhaltensweisen zu vermei den Rechtliche Vorschriften f r das Ver ffentlichen In diesem Zusammenhang m ssen die Sch ler auch wissen dass das World Wide Web zwar schwierig zu kontrollieren aber kein rechtsfreier Raum ist Besonders bei der Ver ffentlichung eigener Websites sind die gesetzlichen Regelun gen zu beachten Viele der im World Wide Web ver ffentlichten Inhalte sind urheberrechtlich gesch tzt und d rfen nur mit ausdr cklicher Erlaubnis des Rechteinhabers in eigenen Websites weiterverwendet werden Inhalte welche die Pers nlichkeitsrechte anderer verletzen oder gegen die guten Sitten versto en sind verboten Das gilt auch f r Links die auf Seiten verweisen auf denen solche Inhalte dargeboten werden Dar ber hinaus muss jede in Deutschland ver ffent lichte Website ein Impressum besitzen das bestimmten Kriterien gen gt Wird diesen Vor schriften zuwider gehandelt so drohen ernsthafte rechtliche Konsequenzen die bei der Erstel lung von Websites im Unterricht auch auf den Lehrer zur ckfallen der gegen ber seinen Sch lern aufsichtspflichtig ist Die Besonderheiten des Lesens im Websiteformat Zus tzlich zu den M glichkeiten und Gefah ren des Websiteformats und den rechtlichen Rahmenbedingungen ist es f r das zielgerichtete Erstellen von Websites notwendig dass d
379. rdnet die Informationen dar ber enthalten wie das Dokument vom Browser dargestellt werden soll Auf diese Weise konnten neue Gestaltungsm glichkeiten eingef hrt und dennoch der eigentli che HTML Code sauber gehalten werden Zus tzlich erleichterte CSS auch die Verwaltung gro er Websites da man nur noch eine nderung in den Stylesheets vornehmen musste um das Aussehen aller Dokumente gleichzeitig zu ndern Es dauerte einige Zeit bis CSS von den wichtigsten Browsern ordentlich unterst tzt wurde inzwischen ist dies aber weitgehend gesche hen Zur Zeit findet die Umstellung des klassischen HTML auf XHTML statt Im Gegensatz zu HTML das auf SGML basiert beruht XHTML auf XML einer weiteren Markup Sprache die zwar auch von SGML abgeleitet aber sehr viel einfacher ist Die Syntax von XHTML ist im Vergleich zu HTML sehr strikt was die korrekte Darstellung von Seiten auf verschiedenen Plattformen garantieren soll Au erdem besteht die M glichkeit nur einzelne Module von XHTML zu verwenden Das ist vor allem dann von Bedeutung wenn Ger te mit minimaler Prozessorleistung ans World Wide Web angeschlossen werden wie es in Zukunft z B f r gt vgl Onlinequellen Wilson 7 vgl Onlinequellen Wilson und Onlinequellen Shannon 7 vgl Onlinequellen Wilson und Onlinequellen Shannon Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 23 Haushaltsger te wie Kaffeemaschinen Waschmaschinen und K hlschr nke vorgesehen ist di
380. re Bedeutung zu Beim normalen Lesen bei dem alle Worte erfasst werden und das zum Ziel hat den Inhalt eines Textes vollst ndig aufzunehmen liegt die Lesegeschwindigkeit normalerweise bei 200 180 Vgl Diemer u Burchert vgl Onlinequellen Muter u Maurutto 182 Dpi dots per inch ist eine gebr uchliche Einheit zur Angabe der Aufl sung von Schriften 183 vgl Onlinequellen Wyder und Onlinequellen Muter u Maurutto 56 J rg Dieter 400 Worten pro Minute Beim sogenannten Skimming liegt die Lesegeschwindigkeit bei ca 800 1500 Worten pro Minute Dabei wird nicht mehr jedes einzelne Wort gelesen Skimming dient dazu sich einen berblick ber einen Text zu verschaffen und seine wesentlichen Inhalte zu erfassen Noch h her ist die Lesegeschwindigkeit beim Scanning dabei kann von ge bten Lesern in einer Minute eine Textmenge von ber 10000 Worten berflogen werden Dies bedeu tet allerdings auch dass nur ein Bruchteil des Inhalts aufgenommen werden kann und mitunter ganze Abs tze bergangen werden Scanning dient vor allem dazu die Relevanz eines Textes f r das eigene Leseziel zu bewerten und ihn gezielt nach Informationen zu einem bestimmten Thema zu durchsuchen Bei der Rezeption von Texten im Websiteformat kommen h ufig beide Schnelllesetechniken zum Einsatz Zuerst wird eine Webseite als ganzes berflogen Dabei werden berschriften Links und Grafiken nach interessanten Informationen abgesucht
381. reichende Teilkompetenzen Planungsphase e Die Sch ler erkennen die Gestaltung von Websites als komplexen kognitiven Vorgang und verstehen auf dieser Grundlage die Notwendigkeit Methoden zur kognitiven Entlastung anzuwenden e Die Sch ler sind in der Lage sich ein Schreibziel zu setzen indem sie die Frage Was m chte ich mit meiner Website erreichen beantworten e Die Sch ler k nnen ihr Schreiben an einer Zielgruppe orientieren und die Fragen Wer soll meine Website lesen und Was interessiert diese Gruppe von Leuten beantworten e Die Sch ler kennen Methoden zur Generierung und Strukturierung von Ideen und k nnen diese selbstst ndig anwenden e Die Sch ler sind in der Lage ihre Ideen mit Hilfe der Strukturlegetechnik zu einer Website anzuord nen e Die Sch ler sind in der Lage Schreibpl ne aufzustellen und als Hilfsmittel zur kognitiven Entlastung zu nutzen Ausf hrungsphase e Die F higkeit zur Erstellung orthographisch und grammatisch korrekter Texte ist bei den Sch lern weitgehend automatisiert e Die Sch ler kennen die Methode der Planung mit Stift und Papier und k nnen diese zur kognitiven Entlastung w hrend der Ausf hrungsphase anwenden Evaluationsphase e Die Sch ler sind in der Lage ihre Websites unter Einbeziehung der Meinung Dritter in Hinblick auf ihr Schreibziel zu bewerten und zu berarbeiten Bildungsstandards f r den Bereich der Schreibkompetenzen Mit den beschrieben
382. ren Untersatz Unsere Website bringt Sie in Schwung ohne Ihr Konto zu belasten f r einen Autoh ndler der sich im World Wide Web pr sentiert h rt sich vielleicht pfiffig an ist aber f r die Auswertung durch Suchmaschi nen absolut ungeeignet da sie keines der Worte enth lt die eine Person auf der Suche nach einem Autoh ndler im Internet vermutlich in eine Suchmaschine eingeben wird Besser w re eine Formulierung wie Autohandlung M ller in 88250 Weingarten Fahrzeuge aller Art Sie suchen ein g nstiges Auto Wir bieten Gebrauchtwagen zahlreicher Fabrikate wie VW Merce des BMW Opel etc Diese Beschreibung mag zwar etwas h lzern klingen aber daf r enth lt sie die Schlagworte Auto Fahrzeug 38 und Gebrauchtwagen sowie diverse Markennamen also die Begriffe die ein Nutzer der im World Wide Web nach einem Gebrauchtwagen sucht mit gro er Wahrscheinlichkeit in eine Suchmaschine eingeben wird Auch f r den Fall dass ein Nutzer speziell nach der Autohandlung M ller oder nach einer Autohandlung in Weingarten sucht ist mit dieser Beschreibung vorgesorgt Eine hnliche Funktion wie die Kurzbeschreibungen in den Metatags erf llen die Texte die eingegeben werden k nnen wenn eine Website bei Suchkatalogen angemeldet wird Oft k nnen sogar die gleichen Texte wie in den Metatags verwendet werden Durch die Einordnung der Seite in die Baumstruktur des Kataloges die in der Regel durch den Textproduzent
383. rene Hg Das Netz Medium Kommunikationswissenschaftliche Aspekte eines Mediums in Entwicklung Opladen und Wiesbaden Westdeutscher Verlag 1998 Neuweg Georg Hans Wie grau ist alle Theorie wie gr n des Lebens goldner Baum LehrerIn nenbildung im Spannungsfeld von Theorie und Praxis In sterreichische Gesellschaft f r Forschung und Entwicklung im Bildungswesen Hg FEB Newsletter 1 2005 S 5 15 Neuberger Christoph und Tonnemacher Jan Online Die Zukunft der Zeitung Das Engage ment deutscher Tageszeitungen im Internet Opladen und Wiesbaden Westdeutscher Verlag 2000 Nielsen Jakob Multimedia Hypertext und Internet Braunschweig Vieweg 1996 Nielsen Jakob Erfolg des Einfachen Jakob Nielsen s Web Design M nchen Markt und Technik 2000 Nielsen Jakob und Tahir Marie Homepage Usability 50 enttarnte Websites M nchen Markt und Technik 2002 178 J rg Dieter Ossner Jakob Proze orientierte Schreibdidaktik in Lehrpl nen In Baurmann J rgen und Weingarten R diger Hg Schreiben Prozesse Prozeduren und Produkte Opladen und Wies baden Westdeutscher Verlag 1995 S 29 50 Ossner Jakob Schreibhandeln und Schriftdenken In Adrion Dieter Lukawec Manuela Sch fer Eckhard und Schneider Karl Hg Besinnen und Beginnen Ludwigsburg Schuldruckzent rum 1999 S 159 178 Pusher Frank Die Tricks der Internet K nstler Heidelberg dpunkt 2000 Rada Holger Von der Druckerpresse
384. rld Wide Web von den Anf ngen bis heute ausf hrlich nachgezeichnet wird m chte ich mich in dieser Arbeit darauf beschr nken die Entwicklungsschritte darzu stellen die auf die Kommunikation im Internet insbesondere aber auf das Lesen und Schreiben im World Wide Web den gr ten Einfluss hatten und zu den Rahmenbedingungen des Formats f hrten denen sich Autoren und Nutzer von Websites heute gegen bersehen Im Anschluss daran werde ich einige Perspektiven und Szenarien f r die zuk nftige Entwicklung des Internets aufzeigen Die Vorl ufer des neuen Formats Die kommunikative Nutzung der Elektrizit t Kaum war die Elektrizit t so weit erforscht und beherrschbar geworden dass sie sich technisch nutzbar machen lie wurde sie auch schon f r kommunikative Zwecke eingesetzt 1837 meldete Charles Wheatstone den electric telegraph zum Patent an und 1868 wurde die erste dauerhaft funktionsf hige transatlantische Telegraphenverbindung eingerichtet dadurch konnten Nach richten von Europa in die USA die mit dem Schiff mindestens zehn Tage gebraucht h tten innerhalb weniger Minuten bertragen werden Die Welt schrumpfte zusammen Die Erfindung des Telefons durch Alexander Graham Bell im Jahr 1876 erm glichte schlie lich auch die bertragung von Sprache ber gro e Entfernungen Waren Telegraph und Telefon auf jeweils zwei oder zumindest wenige Kommunikationspartner beschr nkt so erm glichte die Entwicklung des Radios in den zw
385. rletzende Publikationen verbieten Diese Gesetze k nnen aber leicht umgangen werden indem z B anonym auf Servern in Staaten ver ffentlicht wird in denen diese Gesetze nicht gelten 66 Den Leser von Websites stellt das vor eine g nzlich neue Situation Sucht er im World Wide Web nach Informationen zu einem Thema sieht er sich in der Regel einer Vielzahl von Quellen gegen ber welche die f r Printmedien geltenden Kontrollinstanzen nur in den seltensten F llen durchlaufen haben Das bedeutet der Leser muss eigene Kriterien entwickeln um zu entschei den welche Qualit t und welchen Wahrheitsgehalt er einer Quelle im Internet zubilligt So ist es z B bei der Bestellung von Waren auf einer Website wichtig zu wissen ob der jeweilige H nd ler seri s ist und die versprochene Ware zu den vereinbarten Bedingungen liefern wird Auch wenn Anleitungen von Websites bernommen werden die praktisch umgesetzt werden sollen z B Kochrezepte oder Tipps zur Hausrenovierung ist um Sch den zu vermeiden eine genaue Quellenpr fung sinnvoll Besonders bei Recherchen f r die journalistische oder wissenschaftli che Arbeit ist es wichtig dass diese Quellenpr fung sehr sorgf ltig erfolgt Der Leser kann dabei eine Website nach ganz unterschiedlichen Kriterien unter die Lupe nehmen e Gibt es ein Impressum oder wird an anderer Stelle auf der Website deutlich welche Person bzw Institution f r den Inhalt der Website verantwortlich ist Ist e
386. rmats Weil dieser Begriff innerhalb der Arbeit in einer ganz spezifischen Weise verwendet wird bedarf es hierzu einiger Erl uterungen Der Formatbegriff als Schl ssel Der Begriff Format ist vom lateinischen formare formen ordnen abgeleitet Formatum ist das substantivierte Partizip dieses Verbs also das Geformte bzw das Geordnete Im Gegensatz zur Form die eine mehr oder weniger beliebige Gestalt beschreiben kann muss ein Format einer ganzen Reihe von Regeln Bedingungen oder Konventionen gen gen Im 16 Jahrhundert wurde Format zun chst als Fachwort in der gerade aufbl henden Buchdruckerei verwendet Dabei bezeichnete es die nach L nge und Breite genormten Gr enverh ltnisse von Papierbogen Sp ter bildete sich eine auf Personen bezogene bertragene Bedeutung heraus Eine Person von Format ist eine Person mit klar definierten Charaktereigenschaften Ein Format bildet die Schnittstelle zwischen dem Gegenstand der das Format besitzt und seiner Umwelt so dass sich zwei Relationen ergeben die Relation zwischen dem Format und dem Gegenstand der in das Format gefasst ist und die Relation zwischen dem Format und seiner Umgebung Soll ein Gegenstand in ein Format gefasst werden so macht das Format zun chst Vorgaben und setzt Grenzen f r die Form die der Gegenstand annehmen darf Ein Gegenstand dessen Form diese Vorgaben erf llt entspricht dem Format Die Einschr nkungen die ein Format bei der Gestaltung eines Gegenstandes a
387. rn der nderungen Die Leser sind an die bestehenden Konventionen gew hnt und finden sich zurecht so dass auch sinnvolle Neuerungen oft erst nach einer Phase des Widerwillens angenommen werden Im Websiteformat das noch relativ jung ist beginnen sich erst langsam einige Konventionen herauszubilden Die Einteilung des bekannten Webdesigners David Siegel in Websites der ersten zweiten und dritten Generation vermittelt einen guten Eindruck dieser Entwicklung Sites der 1 Generation sind linear Die Seiten mussten funktionell sein damit Wissenschaftler ihre Entdeckungen weltweit austauschen konnten An einer derartigen Seite erkennt man klar die Einschr nkungen durch langsame Modems monochrome Bildschirme und die standardm Bigen Style Sheets der Browser Man sieht eine Sequenz von Text und Bild von oben nach unten und von links nach rechts aufgelockert durch Abs tze Blickfangpunkte Querbalken und hnlichem Alle fr hen HTML Werke waren nach diesem Fernschreiber Modell aufgebaut Sites der 2 Generation geh ren im wesentlichen noch immer zur ersten Generation nur sind es jetzt Icons Symbolbildchen statt W rter gekachelte Bilder statt des grauen Hintergrundes und Banner statt schlichter berschriften Sie verwenden ein Modell bei dem man von einer Homepage zu hierarchisch geordneten Unterbereichen kommt Sites der 3 Genera tion locken Besucher durch sie hindurch indem sie Metaphern und bekannte
388. rsten Gliederung oder einem ersten Entwurf des Textes Die strategische Planung schlie lich bezieht sich auf den Schreibprozess und die berwindung der Probleme die seiner Durchf hrung eventuell im Wege stehen k nn ten 95 vgl Molitor 1984 S 18ff Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 101 Wie bereits erw hnt greifen die verschiedenen Aspekte des Schreibprozesses st rker ineinander als dies im Modell von Hayes und Flower zum Ausdruck kommt So weist Molitor darauf hin da Planungsprozesse irgendwelcher Art jeden anderen Teilproze des Schreibens begleiten und nicht prim r als zeitlich vorgelagerte Vorbereitungsaktivit t des Schreibens angesehen werden sollten Planungsprozesse spielen bei der Bildung globaler Ziele und Ideen genauso eine Rolle wie bei der Verbalisierung einzelner S tze Sie helfen dabei den Schreibprozess zu steuern bei Bedarf die Arbeitsebene zu wechseln und den Rezipienten kognitiv zu entlasten Die Prozesse der Ideengenerierung und der Materialstrukturierung die von Hayes und Flower und auch in dieser Arbeit der Planungsphase zugeordnet werden z hlt Molitor dar ber hinaus zu den Ausf hrungsprozessen Aus kognitionspsychologischer Sicht und in Hinblick auf die grundlegenden kognitiven Prozesse wie sie z B Beaugrande herausarbeitet ist eine solche Zuordnung sicherlich sinnvoll Betrachtet man aber den Prozess des Schreibens im Websitefor mat im Vergleich zum Prozess
389. rsucht werden wie sich die Interaktion zwischen Leser und Text verbessern l sst Dabei kann zum einen das Textverst nd nis und zum anderen die Textverst ndlichkeit in den Fokus der Betrachtung ger ckt werden Untersuchungen zum Textverst ndnis besch ftigen sich mit der Frage was ein Leser tun kann um einen gegebenen Text besser zu verstehen w hrend Untersuchungen zur Textverst ndlich keit die im Zusammenhang dieser Arbeit im Vordergrund stehen fragen welche Textmerkmale relevant f r die Verarbeitung des Textes sind wie sie sich auf das Verstehen und Behalten des Textes auswirken und wie auf dieser Grundlage Regeln und Techniken f r die Optimierung von Texten abgeleitet werden k nnen Auch die Textverst ndlichkeitsforschung kann sich jedoch nicht mit dem Text allein besch fti gen sondern muss immer den Leser mitdenken Nach der kognitiv konstruktivistischen Sicht des Lesens die den Untersuchungen zur Textverst ndlichkeit zu Grunde liegen handelt es sich beim Lesen stets um eine Interaktion zwischen dem Text und dem Kognitionssystems des Le sers Das bedeutet dass die Verst ndlichkeit eines Textes davon abh ngig ist inwieweit seine Merkmale zu den Kenntnissen spezifischer Rezipienten passen Vergleicht man verschiedene Untersuchungen zur Textverst ndlichkeit so kristallisieren sich vier Faktoren heraus die f r die Textverst ndlichkeit eine besondere Bedeutung haben e Sprachliche Einfachheit e Informationsdichte s
390. rtabel zu bedienende Browser f r die PC und Mac Plattform auf der Bildfl che Damit begann das Web langsam auch f r private Anbieter interessant zu werden Der Durchbruch gelang schlie lich mit dem Browser Mosaic der am National Center for Super computing Applications NCSA in den USA erstellt wurde Das NCSA hatte die Kapazit t ein professionelles Entwicklerteam an Mosaic arbeiten zu lassen und den neuen Browser offensiv zu vermarkten Im Sommer 1993 waren Versionen von Mosaic f r X Windows PC und Mac erschienen die sich von anderen Browsern vor allem durch die Einfachheit ihrer Bedienung unterschieden Mosaic wurde bald zum Quasistandard und ver nderte die Art wie Dokumente im Websiteformat wahrgenommen und gelesen wurden entscheidend Alle bisherigen Browser hatten im Hauptfenster reinen Text dargestellt und Graphiken soweit sie berhaupt dargestellt werden konnten in zus tzlichen Fenstern ge ffnet Das war ein f r viele Belange praktisches Verfahren da man eine Graphik im Blick behalten konnte solange man wollte w hrend man im Text weiterlas F r Leute die an Zeitungen und Zeitschriften mit ihren collagehaften Mischun gen aus Text und Bildern gewohnt waren erforderte es jedoch eine Umstellung Mosaic erlaubte es als erster Browser Bilder in den Text zu integrieren so dass es nun m glich war Seiten zu gestalten die den bekannten Druckformaten glichen Schnell setzten sich die alten Rezeptions gewohnheiten gegen ber d
391. ruktur zu geben Die Einstiegsseite kann wenn sie entsprechend konzipiert ist also sehr gut die Funktion eines Advanced Organizers bernehmen Dieser kann auf einer Web site sogar mehr leisten als in Printformaten weil man ber Links direkt auf die Informationen zugreifen kann die im Advanced Organizer zusammengefasst sind und ebenso einfach auf die Startseite mit dem Advanced Organizer zur ckkehren kann Soll die Startseite anders konzipiert werden und steht daher als Advanced Organizer nicht zur Verf gung so bietet es sich auch an auf die oftmals vorhandene Sitemap zur ckzugreifen Zu diesem Zweck ist es notwendig die origin re Funktion der Sitemap dem Rezipienten zu ver deutlichen wie die einzelnen Knoten einer Website zusammenh ngen und wo in dieser Struktur er sich momentan befindet so zu erweitern dass sich dem Rezipienten auch die inhaltlichen Zusammenh nge erschlie en Abh ngig davon wie sich das Verh ltnis zwischen der u eren Struktur einer Website und ihrer inhaltlichen Struktur darstellt kann eine solche Verbindung zwischen Advanced Organizer und Sitemap jedoch so komplex werden dass die bersichtlich 34 vgl Onlinequellen Charlier 76 J rg Dieter keit und somit die Funktionalit t von Advanced Organizer und Sitemap leidet In diesem Fall ist es sinnvoller der Sitemap einen separaten Advanced Organizer zur Seite zu stellen Was bereits im Abschnitt ber Textoptimierung zur Technik des sequentiellen Arra
392. rung gegen ber anderen Textproduzenten besitzt k nnen angeboten werden In diese Kategorie geh ren z B Experten die ihr Fachwissen teilen Leute die auf ihrer Website f r Freunde und Be kannte einen Bericht vom letzten Urlaub pr sentieren und ganz allgemein Firmen Institutio nen und Privatpersonen die in irgendeiner Weise ber sich selbst Auskunft geben ist man doch in der Regel in der Lage ber sich selbst in einer Weise zu informieren in der das kein anderer kann e Unter Umst nden k nnen sich auch Inhalte die an anderer Stelle im World Wide Web bereits vorhanden sind positiv aus der Masse der Angebote hervorheben wenn sie in inhalt lich kognitiver oder sichtbar materieller Hinsicht besser aufbereitet sind wenn sie besser auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten sind oder wenn sie besser strukturiert und mit an deren Inhalten vernetzt sind e Eine besondere Form von Inhalten die sich nur im Websiteformat finden stellen Linklisten dar Ihr Mehrwert besteht darin dass sie an anderer Stelle im World Wide Web vorhandene Inhalte miteinander vernetzen und eventuell mit kurzen Kommentaren auf Art und Qualit t dieser Inhalte hinweisen Solche Linklisten k nnen eine gro e Hilfe f r Rezipienten darstel len die sich einen berblick ber das Informationsangebot machen wollen das im World Wide Web zu einem bestimmten Thema vorhanden ist Nat rlich m ssen auch beim Schreiben f r das World Wide Web erst einmal Inhalte g
393. rung in multilinearen Hypertexten zu erleichtern Um diese Frage zu beantworten soll zun chst untersucht werden welche Meta phernfelder in Bezug auf Hypertexte im World Wide Web berhaupt Anwendung finden Die Metapher des Netzes findet in Ausdr cken wie Internet World Wide Web Hypertextknoten weaving the web etc ihren Niederschlag Ein Ursprung dieser Metapher ist in den tats chlich mit Hilfe von Kabeln zu Netzwerken verbundenen Computern zu sehen welche die Grundlage f r das World Wide Web bilden Auf ganz hnliche Weise wie die Computer selbst scheinen auch Hypertextknoten durch Links miteinander verbunden zu sein Diese Metapher hat jedoch zwei Probleme Im Zusammenhang mit dem Begriff Netz denken wir oft an etwas Zweidimen sionales wie ein Fischernetz diese Vorstellung wird den vielf ltigen Strukturen im World Wide Web die sich nicht zweidimensional und nur mit M he dreidimensional darstellen lassen je doch nicht gerecht Au erdem legt die Netzmetapher nahe dass im Web jedes Dokument seinen Platz hat so wie ein Knoten im Netz und mit Dokumenten die ihm nahe sind st rker verkn pft ist als mit solchen die ihm fern sind Auch das ist nicht der Fall Zwar ist jedes Webdokument irgendwo auf einem Computer materiell gespeichert Dieser Speicherort sagt aber ber seine Verbindung zu anderen Dokumenten berhaupt nichts aus Die Raummetapher zeigt sich in Ausdr cken wie Hyperspace Cyberspace virtueller Raum etc Ipsen hie
394. rzu In der Tat bietet sich der Vergleich an denn hnlich den Galaxien oder Sternsys temen im tats chlichen Weltraum sind die Informationen im Hyperspace hierarchisch gruppiert lassen sich aber beliebig verkn pfen etwa in der Art eines freien Fluges eines Raumschiffes von einem Stern zum andern hnlich wie die Netzmetapher st t auch die Raummetapher an ihre Grenzen wenn es um die Verortung einzelner Dokumente im Hyperspace und die Verbin dungen zwischen ihnen geht Eine weitere dynamischere Metapher ist die des Datenhighways Sie bezieht sich jedoch eher auf die technische Grundlage des Internets auf die Leitungen in denen Datenpakete hin und herflitzen wie Autos auf einer Autobahn und weniger auf die hypertextuellen Strukturen des Webs Diese Metaphorik findet sich daher auch meist in Zusammenh ngen wie Stau auf dem Datenhighway oder Datenhighway ausgebaut 204 vgl Ipsen 1999 S 14f 205 Ipsen 1999 S 14f 62 J rg Dieter Die Raummetapher ist verwandt mit dem Feld der Bewegungsmetaphern die das Handeln der Rezipienten im Hyperspace bezeichnen Hier ist die Rede vom Surfen Browsen und Navi gieren man geht auf eine Website und folgt Links verliert sich im Hyperspace Die dabei verwendeten Programme hei en Browser und die lange Zeit verbreitetsten Modelle nennen sich Navigator und Explorer Obwohl keine wirkliche Bewegung stattfindet sondern sich lediglich die Zeichen auf dem Monitor ndern schein
395. s 1973 kaum zwei Jahre nach ihrer Einf hrung 75 des gesamten Datenverkehrs im ARPANET ausmachte Die besonderen M glichkeiten der E Mail Kommunikation f hrten 1975 schlie lich zu einem weiteren Format im Internet den sogenannten Mailinglisten Bei einer Mailingliste schicken alle Listenteilnehmer ihre Nachrichten per E Mail an einen Verteiler der sie wiederum an s mtliche anderen Listenteilnehmer weiterleitet Dieser Verteiler kann entweder ein Mailserver sein der die Beitr ge vollautomatisch verarbeitet oder ein menschlicher Moderator der nur ausgew hlte Beitr ge zul sst Man spricht in diesem Zusammenhang auch von unmoderierten und moderier ten Mailinglisten Die Newsgroups des USENET das 1979 eingerichtet wurde hneln in ihrer Funktionsweise den Mailinglisten tragen aber einen ffentlicheren Charakter Die Nachrichten werden hier nicht lediglich an eine begrenzte Zahl von Listenteilnehmern verschickt sondern in den thematisch geordneten Newsgroups gespeichert Dort ist es jedem m glich sie einzusehen und um weitere Beitr ge zu erg nzen vgl Gillies u Cailla 2002 S 11ff Bei FTP File Transfer Protocol handelt es sich um ein Protokoll das es erm glicht ber ein Netzwerk Dateien zwischen verschiedenen Computern auszutauschen vgl Gillies u Cailla 2002 S 34 und Onlinequellen Hobbes Internet Timeline Zu einer ausf hrlichen Er rterung der kommunikativen Eigenschaften und technischen Funktionsw
396. s Institut der Universit t Heidelberg 101 vgl Wirth 2002 S 69f 32 J rg Dieter man hingegen nur die Vokale stehen so m gen diese zu interessanten Klangexperimenten ein laden der urspr ngliche Sinn des Textes geht jedoch verloren Betrachtet man Text als den wichtigsten Bestandteil von Webdokumenten dann lassen sich den Strukturebenen im World Wide Web noch die Satz und die Wort Buchstabenebene hinzuf gen auf die ich im Abschnitt ber das Lesen im Websiteformat noch n her eingehen werde Strukturebenen im World Wide Web 1 Ebene World Wide Web 2 Ebene Websites 3 Ebene Webseiten Programmdateien Multimediadateien 4 Ebene Textsegmente interaktive Elemente Multimediaelemente 5 Ebene S tze 6 Ebene Worte und Buchstaben Das World Wide Web l sst sich in sechs Strukturebenen einteilen unter denen der dritten und vierten Ebene eine besondere Bedeutung zukommt da Sie Elemente mit einem eigenen URI enthalten k nnen Strukturebenen im World Wide Web Zusammenfassung In diesem Kapitel wurde die Entwicklung des Websiteformats aus einer technischen und einer strukturellen Wurzel heraus erkl rt Die technische Wurzel des Websiteformats besteht in der Kommunikation auf elektronischer Basis die ihre fortgeschrittenste Auspr gung in Computer netzwerken findet Die strukturelle Wurzel bildet das Hypertextformat das im World Wide Web in besonderer Weise umgesetzt wird Der Punkt an dem sich tech
397. s Vorhandensein von Konventionen schlie en lassen Ein noch deutlicheres Ergebnis ergab eine empirische Studie desselben Instituts in der die Erwartungen von Internetnutzern in Bezug auf die Lokalisierung wichtiger Bestandteile einer Webseite untersucht wurden z B den Link zur Homepage die siteinterne Navigationsleiste die siteinterne Suchfunktion und Werbebanner Eine gro e Mehrheit der 346 Testpersonen erwarte te diese Sitebestandteile in einem Raster von 8 mal 7 Feldern jeweils an derselben Stelle wobei sich kaum Unterschiede in den Erwartungen von erfahrenen und unerfahrenen Webnutzern zeigten Dies legt nahe dass Nutzer im Internet sehr schnell eine Vorstellung von der typi schen Anordnung der Elemente auf einer Website aufbauen Erwartungen ber die Anordnung siteinterner Erwartungen ber die Anordnung siteinterner Navigationselemente von Nutzern mit weniger Navigationselemente von Nutzern mit mehr als als einem Jahr Erfahrung Je dunkler die drei Jahren Erfahrung Einf rbung desto gr er war der Anteil der Nutzer der an der entsprechenden Stelle des Bildschirms siteinterne Navigationselemente erwartete vgl Onlinequellen Patel 174 Die Ergebnisse der Studie scheinen allerdings nur f r Websites zu gelten die auf der lateinischen Schrift basie ren Bei Websites die mit von rechts nach links laufenden Schriften wie Hebr isch oder Arabisch gestaltet sind finden sich die Navigationselemente
398. s World Wide Web gegen Nelsons Xanadu durch so dass das globale Hypertext system bis heute keine Versionsverwaltung besitzt Was als Ausweg bleibt ist die Verwendung von dynamischen Verweisen mit Hilfe von Links wodurch aber auch der Verweisende zur st ndigen Pflege und berarbeitung seiner Dokumente gezwungen ist da sich die Inhalte der verlinkten Dokumente jederzeit ndern und dadurch Ver nderungen auch am Ausgangsdoku ment der Links notwendig machen k nnen Auf diese Weise ist die st ndige berarbeitung und Ver nderung gleicherma en Segen und Fluch des World Wide Web Ausblick Es hat sich gezeigt dass die Planung Erstellung und berarbeitung von Texten im Websitefor mat in vielen Aspekten komplexer ist als die Planung Erstellung und berarbeitung von Texten f r andere Formate Dennoch reichen die traditionellen Modelle von Hayes und Flower Bereiter und Beaugrande aus um die Problematik vor der ein Textproduzent hier steht erfassen zu k nnen wenn man sie ihren jeweils spezifischen St rken gem ber cksichtigt Auch lassen sich aus diesen Modellen einige wichtige Hinweise ableiten die dem Textproduzenten als Hilfe stellung beim Umgang mit dieser komplexen Situation dienen k nnen Wor ber die Modelle gt Runkehl u Siever 2001 setzen sich ausf hrlich mit der Problematik des Zitierens von Texten im World Wide Web auseinander a vgl den Abschnitt Die strukturelle Grundlage des World Wide Web dieser Arbeit
399. s bei dieser deduktiven Form der Textstrukturierung der Behaltenseffekt deut lich gr er war als bei anderen Sequenzierungsvarianten Auch die Schemaforschung die etwas j nger ist als die Lerntheorie von Ausubel spricht sich f r eine hierarchische Textor ganisation aus Sie geht dabei von sogenannten Superstrukturen aus einer globalen Ordnung von Textteilen die f r die jeweiligen Textsorten spezifisch ist Eine Textstrukturierung ge m der textsortenspezifischen Superstrukturen wirkt sich dabei nachweislich behaltensf r dernd aus Zusammenfassend l sst sich sagen dass sich die Textstruktur am Sachverhalt bzw der Textsorte orientieren dem Leser m glichst vertraut und f r ihn transparent sein sollte Transparenz l sst sich dabei durch eine koh rente Markierung der Textstruktur errei chen Auf lokaler Ebene l sst sich ein Themenwechsel durch syntaktische Sonderstellung und Themenbeibehaltung durch nominale oder pronominale Wiederaufnahme markieren Auf globaler Ebene k nnen Signale an der Textoberfl che z B das explizite Benennen von Themenwechseln und fortf hrungen Zusammenfassungen etc dem Leser die Textstruktur verdeutlichen und so die Verarbeitung des Textes unterst tzen e Eine weitere Hilfe bei der Eingliederung von Material in die kognitive Struktur des Lesers stellen Hilfen zur integrativen Auss hnung oder kognitive Vereinigung dar Darunter versteht man eine ganze Reihe von Strategien um Unterschied
400. s von Schriftfarbe und Schrifthintergrund gew hlt Der Begriff der Leserlichkeit bezeichnet diese Kategorie treffend Was den Textinhalt betrifft 252 Zum Thema Schriftart gibt es eine interessante empirische Untersuchung des Software Usability Research Instituts der Wichita State University vgl Onlinequellen Bernard A Comparison of Popular Online Fonts Zum Schrift Hintergrund Verh ltnis vgl Wirth 2002 S 148f 84 J rg Dieter geht es auf dieser Ebene um die Verstehbarkeit Hier steht die syntaktische und semantische Struktur der einzelnen Textsegmente im Vordergrund Die Lesbarkeit wird hier erleichtert durch die sinnvolle Verwendung textsegmentinterner Koh sionsmittel und durch die Mittel die in den Abs tzen Sprachliche Einfachheit und Informationsdichte dieser Arbeit beschrieben wur den Auf mittlerer Ebene geht es um die Elemente einer Website die in Zusammenhang mit der Koh renzbildung innerhalb eines Hypertextknotens stehen Im sichtbar materiellen Bereich ist das die berschaubarkeit einer einzelnen Webseite Dazu geh rt zun chst einmal ihre Gr e und die Anordnung der einzelnen Elemente Textsegmente Navigationsleisten Bilder und Multimediaelemente auf der Lesefl che Au erdem sind grafische und typographische Gestal tungsmittel von Bedeutung die durch gemeinsame oder verschiedene Schriftart Schriftgr e Schriftfarbe oder Hintergrundfarbe Beziehungen zwischen verschiedenen Elementen eines K
401. scheidet sich oft stark von demjenigen das sich der Textproduzent macht Das mentale Modell des Textproduzenten mag oft ausgefeilter sein da er sich lange mit den entsprechenden Inhalten auseinander gesetzt hat allerdings werden sich Rezipienten nur selten lange genug mit einer Website besch ftigen um sich das mentale Modell des Textprodu zenten zu eigen zu machen Und selbst wenn sie das doch tun sollten m ssen sie bereits zu einem Zeitpunkt zu dem sie das mentale Modell des Textproduzenten noch nicht bernommen haben in der Lage sein sich auf der Website zu orientieren Aus diesen Gr nden tut der Text produzent gut daran bei der Strukturierung einer Website die Vorstellungen die sich die Rezi pienten von der Struktur des Inhalts machen zu ber cksichtigen Entspricht eine Website dem mentalen Modell eines Rezipienten dann ist sie f r ihn intuitiv zu bedienen und er wird die Informationen die er sucht schnell und zuverl ssig finden Um das mentale Modell der Rezipienten zu erfassen gibt es eine Reihe von Techniken Bei der vom Software Usability Research Laboraty der Wichita State University verwendeten Methode der concept analyses wird einer Gruppe von Probanten die m glichst repr sentativ f r die Ziel gruppe ist eine Reihe von kleinen Karten vorgelegt Jede dieser Karten repr sentiert einen Knoten der geplanten Website und enth lt eine kurze Beschreibung seines Inhalts Die Proban ten erhalten den Auftrag diese Kar
402. schreiben Sie arbeiten in klarer und konzentrierter Form heraus worauf es in unserem Schulsystem an kommt Um diese Funktion erf llen zu k nnen m ssen Bildungsstandards gewissen Anfor derungen gen gen In der Expertise Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards des Bun desministeriums f r Bildung und Forschung hei t es Nationale Bildungsstandards formulieren verbindliche Anforderungen an das Lehren und Lernen in der Schule Bildungsstandards benennen pr zise verst ndlich und fokussiert die wesentlichen Ziele der p dagogischen Arbeit ausgedr ckt als erw nschte Lernergebnisse der Sch lerinnen und Sch ler Damit konkretisieren sie den Bildungsauftrag den die Schule zu erf llen hat Bildungsstandards beruhen also auf gesellschaftlichen und p dagogischen Zielentscheidungen konkretisieren diese unter Ber ck sichtigung wissenschaftlicher Aussagen zum Aufbau von Kompetenzen und bilden auf diese Weise die Grundlage f r die Entwicklung von Aufgaben und Tests Damit Bildungsstandards das leisten k nnen m ssen sie einer Reihe von Kriterien gen gen e Fachlichkeit Die Bildungsstandards orientieren sich an den Kernideen der einzelnen F cher und arbeiten diese so gut wie m glich heraus e Fokussierung Im Gegensatz zu vielen bisherigen Lehrpl nen und Curricula konzentrieren Bildungsstandards sich auf die verbindlichen zentralen Aspekte eines Fachbereichs und las sen dar ber hinaus Raum f r Variationen
403. sein und sich sowohl auf einzelne Worte als auch auf Wortgruppen S tze und Satzgruppen beziehen Proformen sind z B Pronomen Adverbien Pronominaladverbien und Demonstrativpronomen 13 vgl Storrer 1999 S 40f 14 vgl Storrer 1999 S 43 141 Storrer 1999 S 42 Hervorhebungen dort 142 Zur gesamten Liste der Koh sionsmittel vgl Linke 1996 S 215ff und Vater 1992 S 32ff 44 J rg Dieter e Konnektive Konjunktionen und Pronominaladverbien Konnektive verweisen nicht auf ein Textelement wie die Proformen sondern verbinden zwei Textelemente miteinander und le gen die Art ihrer Beziehung fest e Bestimmte und unbestimmte Artikel Die Art des verwendeten Artikels gibt Hinweise darauf ob eine Sache im Text neu eingef hrt wird unbestimmter Artikel oder auf Grund des bishe rigen Textes oder des vom Autor vorausgesetzten Weltwissens bereits als bekannt ange nommen wird bestimmter Artikel e Tempus Sowohl Tempuskontinuit t als auch eine bestimmte Tempusfolge sind wichtig f r die Konstruktion einer koh renten Textbedeutung e Explizite metakognitive Textverkn pfung Zu den metakognitiven Textverkn pfungen z hlen Formulierungen wie siehe oben im Folgenden wie bereits erw hnt etc Inferenz Die in einem Text vorhandenen Koh sionsmittel reichen in der Regel nicht dazu aus eine koh rente Textstruktur aufzubauen Der Leser muss hierzu auf sein Wissen zur ckgreifen und auf Grund dieses Wissens pe
404. sen mag Interessanterweise konnte sich ein passender Begriff wie Datenozean oder Hypermeer bislang nicht durchsetzen 207 vgl Ipsen 1999 S 15f Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 63 Lost in Hyperspace Effekt ein ein Gef hl kognitiver berforderun das sich in Frustrati ypersp 8 8 on und Ersch pfung ausdr cken kann Aber auch wenn es nicht so weit kommt beansprucht die st ndige Notwendigkeit mentale Modelle aufzubauen und wieder zu verwerfen die kognitiven F higkeiten des Rezipienten in weit gr erem Ma e als dies beim Lesen eines Buches oder einer Zeitschrift der Fall ist Was die Situation zus tzlich erschwert ist der st ndige Wechsel von einer Website zur n chs ten Kaum hat sich der Rezipient auf einer Website zurechtgefunden und ein mentales Modell ihrer Struktur gebildet so f hrt ihn ein Link auf die n chste die wieder vollkommen anders aufgebaut ist Besonders bei aufwendigen Recherchen kommt es auch vor dass mehrere Seiten parallel ge ffnet werden Der Wechsel zwischen diesen Seiten zwingt den Rezipienten zur st ndigen Anpassung der mentalen Modelle Gl cklicherweise setzen sich auf zahlreichen Websites nach und nach einige Gestaltungsele mente durch die dem Leser die Orientierung erleichtern Es steht zu vermuten dass diese Ele mente eines Tages genauso zum Standardaufbau vieler Websites geh ren werden wie heute ein Inhaltsverzeichnis und ein Index zum Aufbau zahlrei
405. snnsnnnssnnnsnnnnsnnne 14 Die Vorl ufer des neuen Formals u uu u unnn een 14 Die kommunikative Nutzung der Elektrizit t eesssenssenenensnensnenennenneenennnenn nn 14 E Mail Mailinglisten und Newsgroups an anal 15 MU Dd TR ae a EEE 16 Die strukturelle Grundlage des World Wide Web ssssssssssssnsssnsnsssssnnssnnnnsnnnnnesnnnnnnnnnnene 17 Die technische Grundlage des World Wide Web u s0us200ss000000000000200000000000000002000000000000000 19 HTML die Sprache des World Wide Web ka ea 20 Die Entwicklung von HIML sa ee reine 21 Erweitertunsen von HTML 24 Zugriff auf das Format u a visits sss ssessersssos srosssess r soos scosse sses 25 Wichtige Eigenschaften des Formats e ssessoesoesoesoeseoesoesoeseossoesoeseoesoossessossoossessossoossossossooe 27 Links halten das Web zusammen u a ak eek 27 Strukturen im Web 2 ee ee ERK A AEE 29 FOSam menTfassung aka rar DEU Ball 32 KOMMUNIKATION MIT DEN FINGERSPITZEN ssssssesssesooesoeseeseoesoesoeseoesoossessoesoossossossoossoesosseossoesoeee 33 Der Computer als Universalmaschine ssoosssossssonssssonssssnnssnsnnssnsnnsnnnnnssnnnnennnnnennnnsennnnnene 33 Die berwindung von Raum und Zeit cuessasnssscnensenenensenenenensnnenensensnensenensenenensenensenenensenensenen 34 Kommunikation ohne Grenzen eeseessessoesoessesseseoesossseseossoossecsoesoossossoeeoossoesoesoossoesoeseossossseee 35 Multif nktionalit t ssssssesssesserscssssessseesssssssesssvecsoscsssss
406. soll So hei t es zum Beispiel Sie wollen endlich einen eigenen Internet Auftritt Sie m chten Ihre Website so gestalten dass man sie gerne besucht und weiter empfiehlt Sie wollen schnelle Ergebnisse wenig Stress und viel Spa Dann brauchen Sie dieses Buch Auf weiteren Ratgebern dieser Gruppe finden sich folgende Aussagen die ganz hnliches zum Ausdruck bringen Das Buch zeigt selbst Internet Neulingen wie in k rzester Zeit die erste eigene Ho mepage steht wie sie den richtigen Feinschliff erh lt und mit Multimedia zur interaktiven Ho mepage wird Die Stufe 2 Der PC ist da die ersten E Mails wurden erfolgreich verschickt nun fehlt eigentlich nur noch die eigene Homepage Jetzt will ich selbst ran Ich mache meine eigene Homepage und zwar so dass sie das Portal zu mir und meiner Familie zu meiner Firma zu meiner Lebensidee ist Mit wenig Aufwand aber professionell Das alles kann ich jetzt mit Websites geil gestalten verwirklichen Schnell und einfach zur eigenen Homepage Dieses Buch zeigt Einsteigern und fortgeschrittenen Anwendern wie sie eindrucksvolle Webseiten erstellen und gestalten ohne in die Tiefe von HTML vordringen zu m ssen Von Inhalt und Aufbau her hneln sich die Ratgeber dieser Gruppe sehr berlegungen zur Planung von Websites werden wenn berhaupt sehr kurz abgehandelt Dann wird sofort bergegangen zu einer Schritt f r Schritt Anleitung zur Erstellung und Ver ffentlic
407. spracherwerbs auseinander Das Modell gibt aber auch wichtige Hinweise darauf wie erfahrene Schreiber mit den komplexen Anforderungen des Schreibprozesses umgehen Mature writing involves a large number of skills at different processing levels Adequate mature func tioning can be possible only when many of the skills are highly automated and when they are 275 Abbildung entnommen aus Wrobel 1995 S 15 276 Wrobel 1995 S 15 277 vgl Wrobel 1995 S 15 78 vgl Molitor 1984 S 15f 2P vgl Bereiter 1980 S 73 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 95 well enough coordinated to permit efficient time sharing Bereiter unterscheidet sechs F higkeitskomplexe die eine entwickelte Schreibkompetenz kennzeichnen Fl ssigkeit im Her vorbringen geschriebener Sprache Fl ssigkeit in der Produktion von Ideen Beherrschung von Schreibkonventionen Ber cksichtigung des Lesers beim Schreiben Bewertung von Texten und reflexives Denken Im Laufe der individuellen Schreibentwicklung steigt nach und nach die Anzahl der F higkeitskomplexe die innerhalb des Schreibprozesses koordiniert werden k nnen Da die kognitive Kapazit t des Menschen begrenzt ist k nnen nicht alle F higkeitskomplexe gleichzeitig in den Schreibprozess integriert werden Die Integration neuer F higkeitskomplexe wird erst dadurch erm glicht dass durch die weitgehende Automatisierung bereits vorhandener F higkeitskomplexe eine kognitiv
408. ssig aus seinen besonderen Eigenschaften ableiten lassen Menschen handeln allerdings nicht immer rational Will man nicht nur etwas ber Lesen und Schreiben in einem angenommenen idealen World Wide Web erfahren sondern dar ber wie sich Produzenten und Rezipienten tats chlich verhalten dann k nnen solche berlegungen allein die Empirie nicht ersetzen Diese Schw che des ph nomenologischen Ansatzes kann jedoch ausgeglichen werden indem auf die bereits erw hnten immer zahlreicher werdenden Ergebnisse empirischer Untersuchun gen zur Verwendung von Sprache und zu den Nutzergewohnheiten zur ckgegriffen wird Die theoretischen auf den Besonderheiten des World Wide Web basierenden berlegungen k nnen dann einen Kontext bilden in dem die noch vereinzelten Ergebnisse empirischer Forschung sinnvoll interpretiert werden k nnen Auf diese Weise entsteht ein sowohl theoretisch als auch empirisch fundiertes Gesamtbild das eine solide Grundlage f r zuk nftige Forschungsvorhaben bietet Dieser Weg wird in der vorliegenden Arbeit eingeschlagen Der didaktische Zugang Auf Grund von Zweifeln an der Leistungsf higkeit des deutschen Bildungssystems wie sie beispielsweise durch die internationalen Vergleichstudien TIMMS und PISA ausgel st wurden sind sowohl in der Bildungspolitik als auch in der Fachdidaktik Bildungsstandards in den Brennpunkt des Interesses ger ckt Bildungsstandards legen auf der Grundlage der politisch gewollten Bildungsziel
409. st similar items together to form a single item or cluster It then recomputes the distances and continues linking the two most similar items at each stage of the process until all items have been grouped into a single cluster The distances at which items are linked at each stage of the clustering process are examined to identify the point at which they begin to grow notably large This indicates the point at which clusters have become conceptually dissimilar to one another The number and composition of the clusters present at this point are optimal for consistency with distinctions that are psychologically meaningful to users Die Methode des mental modelings ist etwas auf wendiger als die Methode der concept analysis verspricht aber auch exaktere Ergebnisse Wel che Methode angebracht ist muss im Einzelfall entschieden werden Werden bei der Strukturierung einer Website sowohl die mentalen Modelle der Rezipienten als auch die Notwendigkeit Koh renz auf den verschiedenen Ebenen aufzubauen ber cksichtigt dann lassen sich Websites erzeugen die sehr intuitiv zu bedienen sind 330 Grafik entnommen aus Onlinequellen Bernard Constructing User Centered Websites 31I vgl Onlinequellen Adams u Kleiss An Overview of ergosoft s Mental Modeling Method 332 Onlinequellen Adams u Kleiss An Overview of ergosoft s Mental Modeling Method 116 J rg Dieter In letzter Zeit werden die klassischen Formen der Strukturierung immer mehr von
410. staltung von Websites einzuf hren Welchen Sinn hat es da ber eben diese Themen eine Arbeit aus sprachwissenschaftlicher und sprachdidaktischer Perspektive zu schreiben Ein interessantes Forschungsgebiet f r die Sprachwissenschaft Zun chst einmal ist Lesen nicht gleich Lesen und Schreiben nicht gleich Schreiben Ein Buch liest man anders als eine Zeitschrift oder eine Zeitung und es wird auch anders geschrieben und gestaltet Webseiten liegen nicht auf Papier sondern in elektronischer Form vor und werden infolgedes sen meist am Monitor rezipiert Dar ber hinaus k nnen sie mit Hilfe von Hyperlinks miteinan der verbunden werden Sie unterscheiden sich auf Grund dieser Eigenschaften stark von Texten in den verschiedenen Druckformaten Diese Unterschiede f hren dazu dass sich das Lesen und Schreiben von Webseiten vom Lesen und Schreiben gedruckter Texte unterscheidet Die Unter schiede im Rezeptions und Produktionsprozess wirken dabei in zunehmendem Ma e auf die verwendete Sprache zur ck Betrachtet man die Fr hzeit von Telefon Radio oder Fernsehen so wird deutlich dass sehr oft nur Altes in den neuen Medien geboten wird denn diese werden ja besonders in ihrer An fangsphase das zeigt die gesamte Mediengeschichte noch gar nicht in ihrer Medienspezifik genutzt sondern nach dem Vorbild anderer Medien etwa Telefon als bertragungslautspre cher f r Konzerte Radio als verlesene Zeitung Fernsehen als be
411. t die Bewegungsmetapher das subjektive Empfin den der Rezipienten so gut auszudr cken dass sie bislang ohne Konkurrenz ist M chte man auf dieser Grundlage der Raum und Bewegungsmetaphorik lokale Adverbien wie oben unten vorne hinten etc verwenden um Rezipienten die Orientierung in Hyper texten zu erleichtern st t man schnell auf Probleme Da der Autor einer Website nie wei auf welchem Weg ein Rezipient zum aktuellen Hypertextknoten gekommen ist und auf welche Weise er ihn wieder verlassen wird machen solche relativen lokalen Verweise zwischen ver schiedenen Hypertextknoten nur wenig Sinn Innerhalb eines Hypertextknotens lassen sich lokale und temporale Verweise jedoch durchaus analog der Form verwenden die in Printmedien Anwendung findet Auch in Bezug auf den Rezeptionsprozess des Einzelnen sind lokale Verweise sinnvoll Die meisten Browser halten die Reihenfolge fest in der ein Rezipient verschiedene Hypertextknoten besucht und erlauben es ihm sich mittels der Schaltfl chen vor und zur ck in dieser pers n lichen Rezeptionsgeschichte zu bewegen ein Prozess der auch Backtracking genannt wird Gest rt werden kann diese Form der Orientierung jedoch wenn der Rezipient nicht in einem einzelnen Browserfenster surft sondern immer wieder neue Browserfenster ffnet und zwischen diesen wechselt da sich die Schaltfl chen vor und zur ck nur auf die Rezeptionsgeschichte ein
412. t es auch m glich auf unkomplizierte Weise HTML Erweiterungen wie CSS oder JavaScript einzusetzen Viele WYSIWYCG Editoren sind so intuitiv aufgebaut dass Nutzer die Erfahrungen mit einem Textverarbeitungsprogramm besitzen mit ihrer Hilfe bereits innerhalb kurzer Zeit auch komplexe Websites erstellen k nnen Allerdings ist das Versprechen des What you see is what you get dabei mit Vorsicht zu genie en Was im Editor toll aussieht ver ndert sich mitunter auf die absonderlichste Weise wenn eine Seite mit verschiedenen Browsern und Rechnern getestet wird Dar ber hinaus ist auch der von WYSIWYG Editoren automatisch erzeugte HTML Code nicht immer optimal und um einiges l nger als der von einem Experten mit Hilfe eines Quelltexteditors erzeugte Dies f hrt zu gr eren Dateien und damit zu l ngeren Ladezeiten f r den Rezipienten Eine besondere Art von WYSIWYCG Editoren stellen sogenannten Content Management Syste me dar Sie dienen jedoch in aller Regel nicht dazu neue Websites zu erstellen sondern dazu vorhandene Websites zu pflegen Aufbauend auf einer bereits bestehenden Website erm glichen es Content Management Systeme auch unerfahrenen Nutzern Inhalte auszutauschen und zu erg nzen Dabei besteht die M glichkeit nur bestimmte Bereiche einer Website zur Edition freizugeben so dass versehentliche Fehler die Funktion der Website nicht zu sehr beeintr chti gen k nnen Bei den sogenannten Web logs im Jargon des World Wid
413. t g nstig erwerben eine passende Arbeitsstelle finden etc Einen ersten Eindruck der Ziele von Rezipienten im Internet kann man aus der unten abgebildeten Hoffmann 1992 S 53 310 So gibt es z B auf der Startseite der Website des Max Hueber Verlags der vor allem Materialien f r den Sprachunterricht vertreibt unter anderem die Auswahlm glichkeiten Lehrer innen Lerner innen Handel und Presse W hlt man einen dieser Links aus so erh lt man zielgruppenorientierte Informationen ber das Verlags angebot vgl Onlinequellen Max Hueber Verlag Auf der Website der Stadt Ravensburg kann man zwischen Menues f r die Personengruppen B rger Tourist und Unternehmer w hlen vgl Onlinequellen Stadt Ra vensburg 106 J rg Dieter Statistik erhalten die der ARD ZDF Online Studie 2003 entnommen ist Interessant ist hier vor allem dass sich das ziellose und zielgerichtete Surfen fast die Wage halten AD Onlineanwendungen 2002 und 2003 mindestens einmal w chentlich genutzt in Gesamt 14 19 1419 2002 2003 2002 2003 Versenden Empfangen von E Mails 81 73 87 74 zielgerichtet bestimmte Angebote suchen 55 52 54 57 zielloses Surfen im Internet 54 51 77 64 Homebanking 32 32 13 8 Download von Dateien 35 29 53 47 Gespr chsforen Newsgroups Chats 23 18 59 47 Audiodateien anh ren 17 36 Onlineauktionen Versteigerungen 3 16 15 13 Computerspiele 15 11 29 29 Videos ansehen 10
414. t in den beiden folgenden Kapiteln Sie spielten au erdem eine wichtige Rolle bei der Diskussion dar ber ob die Gestaltung von Websites in der Schule behan delt werden sollte und welche Kompetenzen im kommunikativen Bereich die Sch ler dabei ben tigen Webliteralit t Im dritten Kapitel wurden zun chst einige Erkenntnisse der Leseforschung dargestellt wobei ein Schwerpunkt dabei der Optimierung von Texten in Bezug auf den Leseprozess galt Darauf aufbauend wurden die Besonderheiten des Lesens im Websiteformat herausgearbeitet die stark von den im zweiten Kapitel beschriebenen spezifischen Eigenschaften des Formats beeinflusst werden Unter Ber cksichtigung dieser Besonderheiten wurde daraufhin diskutiert wie sich Texte am besten f r das Websiteformat optimieren lassen Nachdem die Besonderheiten des Lesens im Websiteformat und die Kriterien zu seiner Optimie rung aufgelistet waren tat Systematisierung not Was fehlte war ein umfassendes Modell das als Grundlage f r die Analyse von Websites in Hinblick auf ihre Lesbarkeit dienen konnte Dieses wurde unter R ckgriff auf das Gr ninger Textverst ndlichkeitsmodell entwickelt indem die dort eingef hrte Trennung in sichtbar materielle und sprachlich kognitive Textaspekte zu den Ebenen der Koh renzbildung beim Lesen im Websiteformat in Beziehung gesetzt wurde So entstand ein Raster das sich gut dazu eignet Websites zu beschreiben und zu analysieren Die im dritten Kapitel
415. t universell einsetzbarem Wissen und einer allgemeinen Bildung im oben beschriebenen Sinne verpflichtet Andererseits sollten alle Sch ler mit der M glichkeit aus der Schule entlassen werden sich beruflich zu verwirkli chen auch wenn sie aus Familien kommen bei denen kein Computer zu Hause steht Da in Zukunft das Gestalten von Websites in fast allen Berufen eine mehr oder weniger gro e Rolle spielt und bereits heute auf manche Stellen im IT und Medienbereich eine Bewerbung im Web siteformat erwartet wird ist es wichtig dass Kinder und Jugendliche in der Schule auf die An forderungen vorbereitet werden die auf sie zukommen Ansonsten besteht die Gefahr dass sich langfristig eine neue Unterschicht von Webanalphabeten herausbildet Auch jenseits des Berufslebens hat die Gestaltung von Websites eine Bedeutung f r die Zukunft der Sch ler Lebten die Menschen fr her oft lange Zeit am selben Ort und konnten auf diese Weise Freundschaften und soziale Kontakte pflegen so verlangt ihnen die heutige Arbeitswelt immer mehr Mobilit t ab Kommunikative Formate wie Telefon Fax etc k nnen dabei helfen trotz der r umlichen Trennung Kontakt zu Familie und Freunden zu halten Durch seine multi medialen Eigenschaften die F higkeit Inhalte nicht nur zu bertragen sondern auch zu spei chern und seine weltweite Zug nglichkeit wird das World Wide Web in Zukunft bei der Kon taktpflege ber gro e Entfernungen eine immer wichtigere Rolle spielen A
416. t werden soll Danach muss auf der Grundlage fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Erkenntnisse ein Kompetenzmodell entwickelt werden welches das Zusammenwirken der f r die Erstellung von Websites notwendigen Kompetenzen beschreibt Dieses Kompetenzmodell bildet schlie lich die Basis f r die Festlegung der Bildungsstandards und die Beschreibung der Rahmenbedingungen unter denen diese in der Schule verwirklicht werden k nnen Sowohl das auf diese Weise entstehende Kompetenzmodell als auch die aus den Bildungszielen abgeleiteten und normativ festgelegten Bildungsstandards m ssen im Anschluss daran noch einer empirischen berpr fung unterzogen werden In dieser Arbeit soll in Bezug auf die Ent 3 vgl Klieme u a 2003 S 9 3 vgl Klieme u a 2003 S 9f Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 9 wicklung von Bildungsstandards f r das Schreiben im Websiteformat jedoch zun chst die analy tische Grundlage f r die weiterf hrende empirische Forschung geschaffen werden Welche Begriffe sind im Vorfeld zu kl ren Wenn man die Sprache im World Wide Web thematisiert gibt es naturgem eine Vielzahl technischer Begriffe die erl utert werden m ssen In den meisten F llen ist es nicht notwendig diese Begriffe im Vorfeld zu kl ren es gibt jedoch einen Begriff dem innerhalb dieser Arbeit eine ganz besondere Bedeutung zukommt und der wesentlich f r den Aufbau und die Struktur der Arbeit ist der Begriff des Fo
417. tal tung eines Unterrichts der es den Sch lern erlaubt diese Mindestanforderungen zu erreichen m ssen an den Schulen die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden Daher wird zu er rtern sein welchen organisatorischen Rahmen die Gestaltung von Websites in der Schule erfordert und wie sich die damit zusammenh ngenden Inhalte am besten in das bestehende F cherspektrum integrieren lassen Diese Arbeit schlie t damit an die Diskussion um nationale Bildungsstandards an wie sie in der Expertise des Bundesministeriums f r Bildung und Forschung dargestellt und momentan in den verschiedenen Fachdidaktiken gef hrt wird und arbeitet Bildungsstandards f r den Bereich der Websitegestaltung aus Aus diesem Grund soll das Verst ndnis von Bildungsstandards wie es aus der Expertise hervorgeht zun chst kurz dargestellt werden Bildungsstandards Warum sind nationale Bildungsstandards notwendig Die Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien wie TIMSS oder PISA haben in den letzten Jahren dazu gef hrt dass die Leistungsf higkeit des deutschen Bildungssystems zunehmend in Frage gestellt und ihm ein gro er Reformbedarf attestiert wurde Als eine Ursache der Miss 4 vgl D bert u Hubertus 2000 38 vgl Klieme u a 2003 134 J rg Dieter st nde wurde eine jahrzehntelange Vernachl ssigung der wissenschaftlichen Evaluation der Lernergebnisse an deutschen Schulen identifiziert Wurde unser Bildungssystem bisher haupt s chlic
418. te aus dem Zusammenspiel zwischen dem spontan auf den Rezipienten wirkenden Textbild und dem Textinhalt der nach und nach erlesen werden muss leider verloren Die Schwierigkeiten die Sauer selbst mit der neu eingef hrten Spalte zu haben scheint zeigen sich unter anderem in den nur wenig aussagekr ftigen und etwas unbeholfen anmutenden Benennungen die Sauer f r die neu entstandenen Felder w hlt Eine weitere Schwierigkeit besteht in der Zuordnung der Felder zu den verschiedenen Untersu chungsebenen die Sauer w hlt F r die erste und dritte Spalte beh lt Sauer die Untersuchungs ebenen in der Form bei in der sie zur Analyse von Texten in den verschiedenen Printformaten verwendet wurden Da sich diese Einteilung jedoch nicht ohne weiteres auf die Navigationsele mente bertragen l sst w hlt er hier eine neue Zuordnung Er ordnet der lokalen Ebene den einzelnen Knoten und der globalen Ebene das Hypertextganze zu Dadurch fehlt ihm aber etwas Dazwischenliegendes das er der mittleren Ebene zuordnen kann weswegen er sie im Modell auch mit drei Fragezeichen kennzeichnet Sein Versuch diese L cke mit Methoden zu f llen die verschiedene Knoten gleichzeitig am Bildschirm zeigen wie Framesets oder Fish eye Lupen eine besondere Form von Sitemaps ist nicht berzeugend da diese in Bezug auf Hy pertexte im Allgemeinen und das Websiteformat im Besonderen keine so wichtige Rolle spielen dass es gerechtfertigt w re ihnen eine eigene Ebene
419. teformats wird auch nach der Herausbildung von Berufsbildern mit einer klaren Abgrenzung der jeweiligen Zust ndigkeitsbereiche und einem konventionalisierten Ablauf des Produktionsprozesses die Websiteproduktion immer komplexer sein und flexibler bleiben m ssen als die f r Printprodukte blichen Produktions prozesse Welche M glichkeiten es gibt sich die Kenntnisse anzueignen die notwendig sind um diesen komplexen Produktionsprozess zu meistern wird im n chsten Kapitel er rtert Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 133 Webdidaktik In der Informationsgesellschaft in der wir heute leben besitzt Literalit t eine gro e Bedeutung Schrift durchzieht alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und beherrscht die Arbeitswelt ebenso wie den Freizeitbereich Selbst kommunikative Formate bei denen das Lesen und Schreiben auf den ersten Blick keine gro e Rolle spielt wie das Fernsehen oder DVDs besitzen eine Verbindung zur Schrift sei es die Fernsehzeitschrift die zur gezielten Programmauswahl ben tigt wird oder das Auswahlmen der DVD Der Prozess der Literalisierung in der Schule ist hoch institutionalisiert und f r alle Heranwachsenden verbindlich vorgeschrieben Illiteralit t ist ein Stigma und wird von den Betroffenen aus Angst vor Ausgrenzung so gut wie m glich ver borgen Dabei gibt es nach Angaben des Bundesverbandes Alphabetisierung in Deutschland unter den Erwachsenen immerhin um die vier Millionen fu
420. teilung in Rechtschreibdidaktik Aufsatzdidaktik und Anfangsunterricht f hrt zum traditionellen Aufsatzunterricht bei dem das Ein ben von Aufsatzformen oder Textsorten wie Erz hlung Bericht Er rterung etc im Vordergrund steht Es wird dabei davon ausgegangen dass die Sch ler durch das wiederholte Ein ben dieser Textsorten die Kompetenz entwickeln diese zu reproduzieren und bei Bedarf auch auf neue Aufgabenstellungen zu ber tragen Ob eine den Sch lern gestellte Schreibaufgabe erf llt wird misst sich dabei unter ande rem daran in wie weit die Merkmale der verschiedenen Aufsatzformen eingehalten werden Das Problem bei dieser Art des Aufsatzunterrichts ist dass den Sch lern die kommunikative Funkti on des Geschriebenen oft nicht hinreichend deutlich wird da die Ein bung der Textsorten nicht in einem f r den Sch ler nachvollziehbaren kommunikativen Kontext stattfindet Auf diese Weise haben sie auch nur bedingt die M glichkeit zu lernen den nichtanwesenden Leser als relevante Gr e bei der Textproduktion zu reflektieren was ja einer der Kernpunkte beim Erwerb von Schreibkompetenzen ist Die prozessorientierte Modellierung des Schreibens hingegen f hrt zu einem Schreibunterricht der sich an der Funktion des Schreibens orientiert und danach fragt welchen Zweck ein Text f r einen bestimmten Schreiber im Hinblick auf eine bestimmte Leserschaft und Situation hat Ausgangspunkt des funktionalen Schreibens ist die Entwicklun
421. ten auslagern Sind die dabei 232 Die Usability Forschung erhebt Benutzerfreundlichkeit und Funktionalit t zu den obersten Kriterien f r die Gestaltung von Websites vgl Nielsen 2000 S 10ff 233 vgl Nielsen 2000 S 101ff Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 75 verwendeten Links sinnvoll gestaltet st ren sie nicht beim berfliegen des Textes und bieten dem interessierten Leser die M glichkeit auf vertiefende Informationen zuzugreifen Dadurch k nnen Texte kurz gehalten werden ohne dass wichtige Detailinformationen auf der Strecke bleiben Kognitive Gliederung Gedruckte Texte besitzen eine feste Gliederung auch wenn diese wie im Fall von Zeitungs oder Zeitschriftenseiten nicht unbedingt linear sein muss Die Gliederung von Websites ist jedoch ungleich flexibler Ein Autor mag zwar beim Erstellen einer Website eine bestimmte Struktur im Kopf gehabt haben und diese mag sich auch auf der Website z B in der Gestaltung der Navigationselemente niederschlagen dennoch k nnen verschiedene Rezipienten durch ihren jeweils individuellen Rezeptionsprozess zu unterschiedlichen Schl ssen ber die Gliederung der Website kommen Umso wichtiger ist es den Leser bei der Integration des rezipierten Materials in seine eigene kognitive Struktur zu unterst tzen Ein wichtiges Mittel das dem Leser bei diesem Integrationsprozess helfen kann sind Advanced Organizer Wie bereits erw hnt handelt es sich bei Advanced Org
422. ten unter einer Reihe vorgegebener Oberkategorien anzuord nen Dabei werden sie angehalten ber Probleme und Zweifelsf lle zu sprechen wenn z B eine Karte in keine oder in mehrere der vorhandenen Kategorien passt Die Strukturen die dabei entstehen werden am Computer in standardisierter Weise aufgezeichnet und qualitativ analysiert Here nodes that are regularly placed under a particular category should obviously be hierarchically linked to that category On the other hand nodes which do not easily fall under any major category or are consistently grouped by several representative users under more than one category should be linked to the associated categories as well The reasoning here is that the representative users have different ideas as to where certain information should be found To illustrate this we used arrows to show the linking of nodes between more than one category The circles serve as a placeholder that represents the same node that is linked to another cate gory Mit Hilfe dieser Methode wird erkennbar welches mentale Modell sich die Rezi pienten von den Inhalten einer Website machen und diese kann entsprechend strukturiert wer den 328 vgl Onlinequellen Bernard Constructing User Centered Websites 32 Onlinequellen Bernard Constructing User Centered Websites Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 115 gereg Preje Adawa lls ne Lines z w Lee to matara Alleneen Pot Cal
423. tig erm glichte Hypertextlinks einzubinden Zu diesem Zweck entwickelte Berners Lee auf der Grundlage der bereits gut eingef hrten aber f r das World Wide Web zu komplizierten Standard Generalized Markup Language SGML die Hy pertext Markup Language HTML HTML das urspr nglich eher als Hilfskonstrukt oder Br ckensprache konzipiert war entwickelte sich binnen k rzester Zeit zum Standarddateiformat des rasch wachsenden World Wide Web Ein HTML Dokument enth lt sowohl den sp ter tats chlich angezeigten Text als auch zus tzli che Informationen in Form von Auszeichnungen so genannten Tags die Informationen dar ber enthalten welche Struktur ein Dokument hat und auch wenn dies nicht unbedingt der ur spr nglichen Konzeption von HTML entspricht in welcher Weise der Text darzustellen ist Tags werden immer von spitzen Klammern eingerahmt lt DOCTYPE HTML PUBLIC W3C DTD HTML 3 2 Final EN gt lt HTML gt lt HEAD gt lt TITLE gt Ein einfaches HTML Beispiel lt TITLE gt lt HEAD gt lt BODY gt lt Hl gt Das ist eine berschrift Gr e 1 lt Hl gt lt P gt willkommen im World Wide Web Das ist eine Absatzmarke Paragraph lt P gt Und dies ist eine zweite lt P gt lt I gt Dieser Text ist kursiv lt I gt lt P gt lt B gt und dieser fett gedruckt lt B gt lt P gt lt BODY gt lt HTML gt Ein einfaches HTML Dokument 67 vgl
424. tige Orientierungshilfe f r den Rezi pienten dar Der Dateiname eines Dokuments im World Wide Web geht in den URI ein Er unterliegt gewissen Einschr nkungen was die L nge und die Verwendung von Sonderzeichen betrifft Der Dateiname ist in der Regel mit einer aus wenigen Buchstaben bestehenden Endung versehen die durch einen Punkt vom eigentlichen Dateinamen abgesetzt wird wie htm html pdf avi jpg etc und die Auskunft ber das technische Format des Dokuments gibt Da beim berfahren von Links mit dem Mauszeiger von den meisten Browsern der URI des Zieldokumentes angezeigt wird kann ein sinnvoll gew hlter Dateiname einiges zur Kl rung der Zusammenh nge zwischen Webdokumenten beitragen Besitzt zum Beispiel ein Dokument den Dokumentennamen Didaktik Deutsch 14 Inhalt und den Dateinamen inhalt14 html der in den URI in der Form http www didaktik deutsch de Hefte Heft_14 inhalt14 html ein geht dann hilft dies dem Rezipienten weit mehr als wenn er mit einem Dokumentennamen wie Dokumentl und einem Dateinamen wie dok1 html konfrontiert ist Auch bei der Recherche in Suchmaschinen spielen Dokumenten und Dateinamen eine wichtige Rolle Da sie zu den sp rlichen Informationen ber eine Webseite geh ren die dort angezeigt werden bilden sie die Grundlage auf der Benutzer entscheiden m ssen welche von den oft vielen tausend zu einem Stichwort gefundenen Dokumenten f r ihr Rezept
425. tiv angegeben werden welche Kompetenzen die Sch ler schulart bergreifend bis zum Ende der neunten Klasse mindestens beherrschen m ssen Wann die Sch ler diese Kompetenzen erwerben bleibt den jeweiligen Institutionen und Lehrkr ften berlassen Dennoch ist auch f r die Kompetenzen zur Websitegestaltung eine Stufung in unterschiedliche Kompetenzniveaus sinnvoll Auf Grund der Unterschiede zwischen den einzelnen Kompetenz bereichen kann diese Stufung jedoch nicht in allen Bereichen nach einheitlichen Kriterien vor genommen werden so wird z B im Bereich der Schreibkompetenzen das Modell zur Entwick lung von Schreibstrategien nach Bereiter eine wichtige Rolle spielen Insbesondere soll eine irref hrende Zuordnung zwischen den Kompetenzstufen einerseits und deklarativem prozedura lem sowie metakognitivem Wissen andererseits vermieden werden denn auch im Bereich der Websitegestaltung ist es oft so dass die Sch ler wissen wie man etwas macht bevor sie ber das entsprechende deklarative Wissen verf gen Zusammenfassend l sst sich jedoch sagen dass auf der ersten Kompetenzstufe grundlegendes prozedurales Wissen im Vordergrund steht wel ches dort wo es notwendig erscheint durch deklaratives Wissen erg nzt wird Auf der zwei ten Kompetenzstufe liegt der Schwerpunkt auf der Erweiterung und zunehmenden Verkn pfung dieses Wissens so dass die Sch ler nicht nur Wissen wie sondern auch warum man etwas macht Auf der dritten
426. tliches und ein sprachdidaktisches In sprachwissenschaftlicher Hinsicht sollen auf der Grundlage einer gr ndlichen Analyse seiner Eigenschaften die Besonderheiten des Lesens und Schreibens im World Wide Web herausgear beitet werden Aufbauend auf dieser Analyse sollen im sprachdidaktischen Teil der Arbeit die Kompetenzen ermittelt und in Beziehung zueinander gesetzt werden die zur Erstellung von Websites notwendig sind Das so entstehende Kompetenzmodell bildet die Basis f r eine zielge richtete effektive und evaluierbare Umsetzung der Gestaltung von Websites in der Schule und die Grundlage f r weiterf hrende empirische Arbeiten Welche Vorgehensweise ist sinnvoll Wie geht man vor um der eben erl uterten doppelten Fragestellung am Besten gerecht zu wer den In Bezug auf die sprachwissenschaftliche Fragestellung welche die Grundlage der didakti schen Fragestellung bildet bieten sich mehrere methodische Ans tze an die ihre jeweils spezifi schen St rken und Schw chen haben Der empirisch linguistische Zugang M chte man etwas ber das Lesen und Schreiben im World Wide Web erfahren so besteht ein m glicher Zugang darin Websites selbst zu analysieren Diese sind zum einen das Produkt von vgl Blatt u Hartmann 2004 S 32 vgl Onlinequellen Beck 3 Blatt u Hartmann 2004 S 36 Antos 1996 S 2 6 J rg Dieter Schreibprozessen und bilden zum anderen die Grundlage f r Leseprozesse im World Wide Web Dies w
427. tten die dem Leser die Orientierung und das Treffen von Entscheidungen erleichtern Sie erlangen dadurch die F higkeit die sie ben tigen um die globale Ebene sinnvoll zu gestalten Auf Grund der hier aufgelisteten Teilkompetenzen k nnen folgende Bildungsstandards f r den Bereich der kommunikativen Kompetenzen formuliert werden Bildungsstandards f r den Bereich der kommunikativen Kompetenzen Zu erreichende Gesamtkompetenz e Die Sch ler beachten grundlegende Verhaltensregeln bei der rezeptiven Nutzung des World Wide Web und verstehen die Sinnhaftigkeit dieser Regeln auf Grund ihres Wissens ber die wichtigsten Besonderheiten des Websiteformats Auf Grund dieses Wissens k nnen sie auch Hinweise zur sinn vollen Gestaltung von Websites verstehen und bei der Umsetzung ihrer Websites ber cksichtigen Zu erreichende Teilkompetenzen e Die Sch ler k nnen auf Grund ihres Wissens ber die St rken des Websiteformats Hinweise f r die Planung und Konzeption von Websites nachvollziehen und sinngem umsetzen Unter anderem wissen sie o dass das Websiteformat die St rken speichernder und bertragender Formate verbindet o dass das Websiteformat die Qualit ten multimedialer und schriftbasierter Formate vereint e Die Sch ler kennen die Gefahren des World Wide Web und verhalten sich auf dieser Grundlage beim rezeptiven Umgang mit dem World Wide Web entsprechend vorsichtig Sie wissen insbesondere um o die mangelnde Qualit t und
428. u Habscheid 2000 S 127ff 13 vgl Internetquelle Schmitz 114 vgl Runkehl Schlobinski und Siever 1998 S 210 115 vgl Holly u Habscheid 2000 S 135ff 116 vgl hierzu auch Onlinequellen Kresic S 48ff 117 Solange die entsprechende Webseite nicht ge ndert wird Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 37 von B chern oder Zeitschriften gibt es fast keine Dadurch kann das Websiteformat auch denje nigen eine Stimme bieten denen aus finanziellen oder institutionellen Gr nden der Zugang zu anderen kommunikativen Formaten verschlossen bleibt Besonders in Form sogenannter Web logs besonders einfach gestalteter vom Aufbau her Tageb chern hnelnder Websites sind in zunehmendem Ma e alternative Sichtweisen auf aktuelle Geschehnisse zug nglich In der besonderen Verbindung von breiter und individueller Kommunikation die das Website format erm glicht stecken aber auch eine ganze Reihe von Gefahren e Durch die M glichkeit fast ohne Einschr nkung im World Wide Web zu publizieren ist die Qualit t und der Wahrheitsgehalt von Webangeboten oft fraglich Die an die Kontrollinstan zen anderer Formate gew hnten Benutzer m ssen erst lernen wie man die Verl sslichkeit von Quellen im World Wide Web beurteilt e Durch die fehlende Kontrolle gibt es gewaltverherrlichende pornografische oder in anderer Weise anst ige Websites gegen die wegen seines dezentralen Aufbaus kaum vorzugehen ist e Die scheinbare
429. u gestalten die diese in einen koh renten Zusammenhang stellt Auf diese Weise bleibt der Produktionsprozess auf allen Ebenen lange Zeit flexibel und es kann w hrend des Schreibens und Gestaltens mehr experimentiert werden Dadurch ist es auch m glich dass im Verlauf des Produktionsprozesses hinzukommende neue Inhalte und Ideen die Gestaltung der gesamten Website st rker beeinflus sen Die der Produktionsphase vorausgehende Planung muss bei dieser Vorgehensweise nicht so ausf hrlich sein da Planungsvorg nge st rker in die Produktionsphase integriert werden Aller dings ist es bei dieser Vorgehensweise sehr schwierig im Team zu arbeiten und einzelne Auf gaben zu delegieren Au erdem kann es sich mitunter als schwierig erweisen die verschiedenen Mosaiksteinchen nachtr glich zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzusetzen Im Folgenden sollen besonders die Entscheidungen die der Textproduzent treffen muss um dem Rezipienten die Koh renzbildung auf den verschiedenen Ebenen zu erleichtern nochmals genau unter die Lupe genommen werden Dabei sollen die Felder des im Zusammenhang mit dem Lesen im Websiteformat entwickelten Analyserasters zur Strukturierung genutzt werden Globale Ebene Was die Gestaltung der globalen Ebene anbelangt besteht der Hauptunterschied zu den meisten anderen kommunikativen Formaten darin dass diese dort nicht oder nur rudiment r existiert Die Notwendigkeit Koh renz zwischen verschiedenen Hypertextknoten herzuste
430. u integrieren Hierzu m ssen die Sch ler ber Kompetenzen im Bereich des performativen Schreibens verf gen und so in der Lage sein Texte zu erstellen die den orthographischen und grammatikalischen Nor men entsprechen Kognitive Entlastung w hrend der Umsetzung Besonders Sch ler bei denen die Ebene des performativen Schreibens noch nicht vollst ndig automatisiert ist ben tigen w hrend der Um setzung weitere Hilfe zur kognitiven Entlastung Die im vorherigen Kapitel geschilderten Ver fahren wie der Einsatz von Wireframed oder Greeked Text Versionen einer Website sind f r den Einsatz in der Schule zu komplex Eine Methode die die Sch ler jedoch kennen m ssen ist die Planung mit Stift und Papier Wie der Name bereits sagt werden dabei einzelne Textseg mente und Webseiten zun chst auf Papier entworfen bevor sie mit dem Editor umgesetzt wer den Evaluation und berarbeitung Auf Grund des ffentlichen Charakters von Websites erkennen die Sch ler die Notwendigkeit zu ihrer Evaluation und berarbeitung Hierbei ist es nicht not wendig dass die Sch ler den ganzen vierstufigen Evaluationsprozess anwenden k nnen der im vorigen Kapitel dieser Arbeit beschrieben wurde Sie m ssen aber in der Lage sein ihre Website in Bezug auf die Anfangs aufgestellten Schreibziele kritisch zu bewerten und dabei auch die 160 J rg Dieter Hinweise anderer Personen ber cksichtigen k nnen Auf der Grundlage dieser Bewertung m s sen sie i
431. uf Grund des Analyserasters m glich diese zus tzlichen Informationen er leichtern es aber dem Analysten die Ursache von Problemen zu identifizieren und Hinweise zur Problembeseitigung zu geben Eine Checkliste die auf diesen berlegungen beruht findet sich im Anhang A dieser Arbeit Evaluation durch Angeh rige der Zielgruppe Die auf Grund der R ckmeldung solcher Experten berarbeitete Website sollte schlie lich noch von einer Gruppe von Testpersonen evaluiert werden die in ihrer Zusammensetzung m glichst der Zielgruppe entspricht die mit der Website erreicht werden soll Da wie bereits erw hnt im Word Wide Web die Gruppe der Nutzer die sich von sehr allgemeinen Zielen wie dem Wunsch nach Zerstreuung und Unterhaltung leiten lassen und derjenigen die gezielt nach bestimmten Informationen suchen ungef hr die Waage halten sollten auch hier beide gleicherma en be r cksichtigt werden Das hei t dass ein Teil der Testpersonen lediglich den Auftrag erh lt sich auf der Website umzusehen w hrend der andere Teil Arbeitsauftr ge erh lt die sich an den Zielen orientieren die der Textproduzent seiner Zielgruppe unterstellt Durch die Aufzeichnung des Nutzerverhaltens am Computer l sst sich die Verweildauer auf einzelnen Seiten und die Zeit sowie die Anzahl der Mausklicks die zur Bearbeitung der ver schiedenen Aufgaben ben tigt werden objektiv erheben Diese objektiven Daten geben wichti ge Hinweise auf Probleme mit der Na
432. uferlegt k nnen sehr hilfreich dabei sein Din ge Inhalte oder Vorg nge klar zu strukturieren Dinge und Inhalte die in einem bekannten Format vorliegen sind zudem leichter zu erfassen oder zu verstehen als solche in einem unbe kannten Format Mitunter schr nkt ein Format einen Gegenstand zu sehr ein man kann dann auch davon spre chen dass der Gegenstand das Format sprengt Dies kann zur Entwicklung von neuen dem Gegenstand angemesseneren Formaten f hren Ein Format kann zu einer bestimmten Umge bung einer bestimmten Situation passen oder nicht passen es kann angemessen oder unange messen kompatibel oder inkompatibel sein Sowohl materielle als auch immaterielle Entit ten k nnen ein Format besitzen Auf dieser Grundlage lassen sich u ere oder technische und innere oder strukturelle Formate unterschei den Format und Schriftsprache Innere und u ere Formate lassen sich auch im Bereich der Schriftsprache unterscheiden Innere Formate werden zum einen durch das verwendete Schriftsystem und seine orthographischen und grammatischen Regeln und zum anderen durch die Normen die f r verschiedene Textsorten und Gattungen gelten festgelegt Wie sich beispielsweise an der Diskussion um die deutsche Recht schreibung erkennen l sst k nnen sich diese inneren Formate im Lauf der Zeit ver ndern 4 vgl Duden Etymologie 1963 S 181 10 J rg Dieter Innere oder strukturelle Formate stehen oft in Verbindung mit u eren ode
433. und rer Schreibkompetenzen f r andere Formate f rdern Auf welche Weise sich die Gestaltung von Websites in den Deutschunterricht einf gen l sst und auf diesen zur ckwirken kann h ngt dabei von der Art und Weise ab in welcher der Schreibun terricht durchgef hrt wird Daher sollen an dieser Stelle zwei verschiedene Ans tze des Schreibunterrichts kurz beschrieben und ihre Auswirkungen auf den Erwerb sekund rer Schreibkompetenzen er rtert werden Um die Komplexit t des Schreibens in den Griff zu bekommen wird in der Deutschdidaktik schon lange versucht verschiedene Problembereiche des Schreibenlernens isoliert voneinander zu behandeln So wurde die Rechtschreibdidaktik von der Aufsatzdidaktik getrennt und der Anfangsunterricht eingef hrt in dem die Technik des Schreibens weitgehend unabh ngig vom Schreiben von Inhalten erlernt werden sollte Zwar findet durch diese traditionelle Aufteilung tats chlich eine Komplexit tsreduzierung statt gleichzeitig bringt sie aber einige gravierende Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 165 Nachteile mit sich den Sch lern die sich mit den eigentlich zusammengeh rigen Kompetenz bereichen separat auseinandersetzen fehlt der Blick f r das Ganze Dadurch sind sie zum einen f r das ben einzelner Teilkompetenzen nur schwer zu motivieren und k nnen zum anderen die in verschiedenen Bereichen erworbenen Kompetenzen nur bedingt miteinander verbinden Einen anderen Weg g
434. ung umfassen der technischer Kompetenzen wie sie der dritten Kompetenzstufe entsprechen zeitlich gar nicht Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 151 leisten ansonsten m sste auf sehr gro e Bereiche des brigen Unterrichtsstoffes verzichtet werden Aus diesen Gr nden ist es nicht nur sinnvoll sondern notwendig die technischen Kompetenzen die in Bezug auf die Websitegestaltung in der Schule vermittelt werden sollen auf ein Minimum zu beschr nken Die erste hier beschriebene Kompetenzstufe stellt daher den Mindeststandard dar den alle Sch ler bis zum Ende der neunten Klasse erreichen m ssen Die zweite Kompetenzstufe auf der die Sch ler ber etwas mehr deklaratives Wissen verf gen vor allem aber die Kompetenzen der ersten Stufe routinierter anwenden k nnen kann st rkeren Sch lern zur Orientierung dienen wohingegen das Erreichen der dritten Kompetenzstufe umfangreiches Spezialwissen voraus setzt dessen Vermittlung in der Schule nicht notwendig ist Im Folgenden sollen die Teilkompetenzen herausgearbeitet werden die zur Meisterung der ersten und bedingt der zweiten Kompetenzstufe notwendig sind und als Grundlage zur Festle gung der Bildungsstandards f r den Bereich der technischen Kompetenzen dienen Nutzung eines WYSIWYG Editors Grundvoraussetzung f r die Erstellung von Websites sind Kompetenzen in der Handhabung eines Editors Dies ersieht man auch aus den zahlreichen einf hrenden Ratgebern zu
435. ur durch Texte inzwischen auch h ufig mit Hilfe von Grafiken erschaffen wird Man nimmt einen Charakter an der sich in dieser Welt eine Existenz aufbaut Abenteuer erlebt und vor allem mit den oft vielen hundert anderen Benutzern kommuniziert und interagiert die sich zur gleichen Zeit in derselben virtuellen Welt tummeln Oder um es mit den Worten passionierter MUD Spieler zu sagen Nun ein MUD ist eine Form des Rollenspiels bei dem die Mitspielenden jedoch nicht Chips essend und Cola trinkend um einen Tisch bei Kerzenlicht mit W rfeln bewaffnet herumsitzen sondern stattdessen Chips essend und Cola trinkend bei Kerzenlicht an einem Rechner sitzen nur bewaffnet mit der Tasta tur Und die Mitspielenden sitzen auch nicht beieinander um einen Tisch herum sondern an Rechnern auf der ganzen Welt verteilt Nachdem eine Spielfigur die MUD Welt betreten hat kann sie sich dort bewegen und herumlaufen sich umschauen Gegenst nde finden und n her untersuchen sich mit anderen unterhalten Pilze pfl cken und essen S fte trinken Gegenden erforschen Spiele spielen Abenteuer bestehen und und und Mit den MUDs wurde das Internet erstmals als Unterhaltungsmedium genutzt Dabei wurde wenn auch die Kommunikation innerhalb eines MUD relativ gleichberechtigt ablief die Tech nik selbst von einigen wenigen Produzenten f r eine gro e Zahl von Benutzern bereitgestellt Einen Kontrapunkt zur Entwicklung der Netzkommunikation in Richtung M
436. urden die Besonderheiten des Websiteformats im kommunikativen Prozess herausgearbeitet e die Verbindung der Eigenschaften bertragender und speichernder Formate e die Verbindung der Eigenschaften multimedialer und schriftbasierter Formate e die Vereinigung der Vorz ge dialogischer und monologischer Formate e die Vereinigung der Vorz ge von individueller Kommunikation und Massenkommunikation Es zeigte sich dass diese St rken des Websiteformats dazu f hren dass nach und nach immer mehr Funktionen von anderen kommunikativen Formaten sowie von Orten und Personen der wirklichen Welt ins World Wide Web bernommen werden Hingewiesen wurde aber auch auf einige Probleme des World Wide Web e die mangelnde Qualit t und der mitunter zweifelhafte Wahrheitsgehalt von Inhalten auf Grund fehlender institutioneller Kontrolle e die Gefahr auf pornografische gewaltverherrlichende und illegale Inhalte zu sto en e die Vorsicht die bei der der Preisgabe pers nlicher Daten geboten ist Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 169 Schlie lich wurde auf der Grundlage der gegenw rtigen technischen Entwicklung ein Blick in die Zukunft gewagt in der sich eine weitere Zunahme der Bedeutung des World Wide Web abzeichnet Die Erkenntnisse die in diesem Kapitel ber die Funktion des Websiteformats im kommunika tiven Prozess gesammelt wurden bildeten eine wichtige Grundlage f r die Analyse des Lesens und Schreibens im Websiteforma
437. uzenten auch bei der L sung von Problemen z B der Entlastung seines Ged chtnisses der Strukturie rung seiner Gedanken oder der Selbstfindung unterst tzen In diesem Zusammenhang kann Schreiben als Bestandteil des Denkens gesehen werden und nicht nur als dessen Produkt Es wird vom Problem zu einem Teil der L sung Dieser epistemische Aspekt des Schreibens findet nach Molitor L bbert in der Schreibforschung bislang zu wenig Beachtung Wie bereits erw hnt wird bei der Untersuchung von Schreiben im Websiteformat zun chst der kommunikative Aspekt des Schreibens Schreiben als Probleml seprozess im Vordergrund stehen Als Probleml sestrategie scheint das Schreiben im Websiteformat auf Grund der hohen kognitiven Beanspruchung des Textproduzenten nur bedingt geeignet zu sein Ausnahmen bilden allenfalls Sonderformen wie das Schreiben von Web logs die im Folgenden noch erl u tert werden 264 Ziegler 2004 S 164 265 vgl Molitor 1984 S 9f und Molitor L bbert 1989 S 282f 266 vgl D rner 1989 20 vgl Molitor 1984 S 10f und Molitor L bbert 1989 S 284f 92 J rg Dieter Der Schreibprozess Im vorhergehenden Abschnitt wurden verschiedene Aspekte herausgearbeitet die m ndliche Kommunikation von schriftlicher Kommunikation unterscheiden Betrachtet man den Prozess des Schreibens als Ganzes r ckt die Frage in den Vordergrund wie die verschiedenen Aspekte der Schriftsprachlichkeit zusammenspielen und welche Probleme und M
438. vielen Nutzern die bislang kostenfrei Angebote im World Wide Web gewohnt waren abgelehnt und gemieden werden Es ist aus diesen Gr nden durchaus m glich dass sich im Laufe der Zeit im World Wide Web zwei Klassen von Websites herausbilden werden diejeni gen die so finanziert werden dass eine arbeitsteilige und damit in allen Aspekten hochwertige Gestaltung m glich ist und diejenigen bei denen der Autor aus Mangel an Mitteln den gesam ten Produktionsprozess selbst bernehmen muss Ein Unterschied der mit der zunehmenden technischen Entwicklung des Websiteformats und den damit zusammenh ngenden Anforderun gen an den Gestalter von Websites immer deutlicher zu sp ren sein wird Einflussnahme auf die Leser Im Gegensatz zur m ndlichen Kommunikation ist beim Schreiben eine direkte Einflussnahme auf den Leser und ein Eingehen auf seine Reaktionen nicht m glich Dient das Schreiben einem kommunikativen Zweck so ist es notwendig dass sich der Textproduzent in potentielle Leser hineinversetzt und deren m gliche Reaktionen antizipiert Daf r sind nicht nur Kenntnisse ber die Interessen der Leser und ihr Vorwissen notwendig sondern auch dar ber wie der Rezepti onsprozess in einem bestimmten kommunikativen Format abl uft und mit welchen Schwierig keiten sich die Leser in diesem Prozess m glicherweise konfrontiert sehen Um sich in seine Leserschaft hineinversetzen zu k nnen muss ein Autor Hypothesen ber das Wissen und die Interesse
439. vigation und der Seitenstruktur Brauchen z B mehrere Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 129 Probanten f r die Suche nach vermutlich h ufig ben tigten Informationen relativ lange so besteht dringender Anderungsbedarf an der Navigation oder Struktur der Website W hrend der Nutzung der Website k nnen die Probanten au erdem zum lauten Denken auf gefordert und ihre Kommentare aufgezeichnet werden Auch aus den so entstehenden Aufzeich nungen lassen sich sehr pr zise Hinweise auf Schwachstellen einer Website gewinnen Zus tz lich ist es m glich im Anschluss an die Nutzung den subjektiven Eindruck der Probanten mit Hilfe von Interviews oder Frageb gen zu erheben Auf diese Weise kann der Textproduzent erfahren ob die Website die Bed rfnisse der Zielgruppe erf llt ob Inhalte vermisst oder als berfl ssig empfunden werden und schlie lich ob das Look and Feel der Website bei der Zielgruppe ankommt Das Analyseraster sollte bei der Evaluation durch Angeh rige der Zielgruppe nicht eingesetzt werden weil durch den Einsatz eines komplexen Analyserasters die spontane und subjektive Reaktion der Rezipienten auf eine Website in erheblicher Weise beeinflusst und das Ergebnis der Evaluation dadurch verf lscht wird Evaluation nach der Ver ffentlichung Wenn eine Website auf diese Weise mit einer ausreichend gro en Gruppe von Probanten getes tet und auf Grund dieser Evaluation berarbeitet wurde k
440. vorhandenen Kompetenzen im Verlauf der Arbeit an der Website erworben werden sollen oder die Hilfe zus tzlicher kompetenter Personen in An spruch genommen werden muss Da die Arbeitsteilung bei der Arbeit im Websiteformat bisher nur bedingt blich ist gibt es keine festgelegten Arbeitsabl ufe wie im Bereich der Printformate wo im Prozess der Produktion einer Zeitung oder eines Buches in der Regel v llig klar ist wer wann was zu tun hat Wenn im Bereich der Websiteerstellung zus tzliche Hilfe in Anspruch genommen wird muss daher ganz genau gekl rt werden f r welche Arbeitsschritte diese Hilfe notwendig ist wie die verschiedenen Arbeitsschritte aufeinander aufbauen und wie viel Zeit f r ihre Ausf hrung n tig ist Nur wenn das gekl rt ist kann die Arbeit der verschiedenen Personen die an der Erstellung einer Website beteiligt sind sinnvoll koordiniert werden Als eine wichtige Hilfe bei der strategischen Planung kann das im vorigen Kapitel vorgestellte Analyseraster f r Websites dienen Orientiert man sich an diesem Raster l sst sich relativ rasch abkl ren welche Ressourcen zur Erstellung einer Website notwendig sind und wer bei einer arbeitsteiligen Erstellung wem zuarbeiten muss Die Gefahr wichtige Aspekte zu bersehen oder zu vergessen ist bei einem Einsatz des Rasters weitgeringer als bei einer freih ndigen Planung Es wurde in Zusammenhang mit den verschiedenen Modellen des Schreibprozesses bereits erl utert dass es
441. w hrend multimediale Elemen te auch wenn sie bei der Darstellung in die Webseite integriert erscheinen an anderer Stelle gespeichert sind und im HTML Dokument lediglich durch ihren URI repr sentiert werden Interaktive Elemente k nnen wie im Fall von Java Skript direkt in das HTML Dokument einge bettet oder wie im Fall von Plugins in gesonderten Dateien gespeichert sein Die Beziehung zwischen Textsegmenten und multimedialen Elementen innerhalb eines HTML Dokuments kann u erst komplex sein und wird in einem sp teren Abschnitt dieser Arbeit noch ausf hrlich er rtert Thomas Wirth zeigt in seinem Buch Missing Links in einem interessanten Gedankenexperi ment eindrucksvoll dass Text das dominierende Element des Websiteformats ist Denkt man sich aus den meisten Webseiten s mtliche Grafiken und multimedialen Elemente weg so bilden diese zwar einen relativ tristen Anblick bleiben aber in weiten Teilen noch benutzbar und ver st ndlich Entfernt man jedoch s mtliche Texte ist das was brig bleibt in den allermeisten F llen eine Ansammlung von Bildern Animationen und Symbolen deren Bedeutung und Zu sammenhang sich nur schwer erschlie t Texte und Bilder im Websiteformat weisen damit ein hnliches Verh ltnis auf wie Konsonanten und Vokale in vielen Schriften Entfernt man die Vokale so bleibt der Text in weiten Teilen verst ndlich verliert jedoch an Klang farbe L sst 10 vgl Onlinequellen Erziehungswissenschaftliche
442. weise sehr komplexen Wechselwirkungen wirklich zielgerichtet nutzen zu k n nen sind umfangreiche Spezialkenntnisse notwendig die im Rahmen des Schulunterrichts kaum vermittelbar und auch in Hinblick auf die Ziele die mit der Websitegestaltung in der 32 Auf der Website der Forschungsstelle Abmahnwelle e V findet sich ein guter berblick ber die rechtlichen Fallstricke die im World Wide Web lauern und eine Anleitung zur Erstellung eines rechtlich einwandfreien Im pressums Onlinequellen Forschungsstelle Abmahnwelle e V 156 J rg Dieter Schule erreicht werden sollen nicht notwendig sind Die Sch ler m ssen jedoch wissen dass eine Wechselwirkung zwischen Bildern und Texten besteht und dass diese sich sowohl gegenseitig verst rken als auch gegenseitig st ren k nnen Dies versetzt sie in die Lage auf ihren Websites Bilder bewusst zur Erzielung bestimmter Effekte einzusetzen und die mittle re Koh renzebene sinnvoll zu gestalten e Multilineare Struktur Eine der charakteristischen Eigenschaften des Websiteformats die das Lesen besonders stark beeinflusst ist seine multilineare Struktur Diese zwingt den Le ser dazu st ndig Entscheidungen zu treffen und sich immer wieder neu zu orientieren wo durch ein gro er Teil seiner kognitiven Kapazit t gebunden wird Dieses Wissen ist f r die Sch ler notwendig um zu verstehen warum es wichtig ist eine klare Websitestruktur zu entwickeln und Websites mit Navigationshilfen auszusta
443. xe und dennoch klar strukturierte Informationsnet ze zu bilden Damit stellen Sie ein wichtiges Hilfsmittel dar um die ausufernde Informationsflut im World Wide Web in den Griff zu bekommen Die oberste Strukturebene bildet schlie lich das World Wide Web selbst in dem die Websites mehr oder weniger stark vernetzt sind Der Normalfall ist dabei dass von einer Website sowohl Links zu anderen Websites ausgehen als auch von anderen Websites dort ankommen Es sind aber auch Inselwebsites denkbar die durch Links nicht mit anderen Seiten verbunden sind und nur direkt ber ihre URI aufgerufen werden k nnen Trotz der fehlenden Vernetzung sind auch sie dem World Wide Web als Ganzem zuzurechnen Auch unterhalb der Ebene des einzelnen HTML Dokuments gibt es weitere Strukturebenen Ein HTML Dokument kann eine mehr oder weniger beliebige Anzahl von Texten sowie multimedi ale und interaktive Elementen enthalten hnlich wie die Artikel auf einer Zeitungsseite k nnen die Texte in einem HTML Dokument sich ganz unterschiedlichen Themen widmen die nicht immer einen inhaltlichen Zusammenhang aufweisen Um zu verdeutlichen dass es sich um inhaltlich mehr oder weniger abgeschlossene Texte handelt die dennoch Teil eines HTML Dokumentes sind das wenn die Monitorgr e es erlaubt als Ganzes ins Blickfeld des Nut zers ger t m chte ich in diesem Zusammenhang auch von Textsegmenten sprechen Textsegmente sind dabei direkt im HTML Dokument enthalten
444. xtknoten und in Form von Links mehr oder weniger deutliche Hinweise auf die m gli chen n chsten Stationen seines Rezeptionsweges Aus diesen muss er ausw hlen ohne klar zu wissen was ihn erwartet wenn er den entsprechenden Links folgt geschweige denn welche weiteren Optionen zur Fortsetzung seines Weges er dort vorfinden wird Besonders auf die Schwierigkeit die diese zweite Art der Multilinearit t im Rezeptionsprozess bietet wird noch vermehrt einzugehen sein Orientierung Zur Orientierung ganz egal ob in einem Text oder in der wirklichen Welt ist es notwendig sich ein mentales Modell aufzubauen das dem Text oder der Szenerie in der man sich bewegt in bestimmten Aspekten entspricht Durch den bereits angesprochenen konventionalisierten Aufbau von Printmedien wie B chern Zeitschriften und Zeitungen f llt es hier dem Leser relativ leicht entsprechende mentale Modelle aufzubauen bzw bereits vorhandene an die leicht ver nderten Gegebenheiten eines neuen Textes anzupassen Bei Hypertexten im World Wide Web ist dies wegen ihres komplexeren Aufbaus und auf Grund mangelnder Konventionalisie rung weit schwieriger Als Hilfe zur Bildung von mentalen Modellen dienen h ufig Metaphern und Analogien Im Fall von mehr oder weniger linearen Printmedien gen gen einige einfache Gegensatzpaare um dem Leser die Orientierung zu erleichtern e Vorne und hinten Dieses Gegensatzpaar sagt dem Leser ganz klar wo von seinem gegen w rtigen
445. zen dabei zwangsl ufig immer wieder ben tigt und thematisiert werden Allerdings ist mit einem etwas gr erem Arbeits und Zeitaufwand zu rechnen als bei Sch lern die einen funktional orientierten Schreibunterricht genossen haben 403 Vgl Ossner 1999 Webliteralit t Lesen und Schreiben im World Wide Web 167 Neben den positiven R ckwirkungen auf die prim ren Schreibkompetenzen im Bereich des kommunikativen und reflektierten Schreibens wirkt sich die Gestaltung an Websites auch posi tiv auf die Entwicklung sekund rer Schreibkompetenzen f r andere Formate aus Auf Grund der Neuheit des World Wide Web und des deutlichen Unterschieds zwischen dem Websiteformat und anderen Textformaten kann hier die Art und Weise in der die Merkmale eines Textes von den Eigenschaften des Formats beeinflusst werden exemplarisch aufgezeigt werden Bei der Erarbeitung sekund rer Schreibkompetenzen f r andere Formate l sst sich auf diese Erfahrun gen der Sch ler zur ckgreifen Gleichg ltig welche Art von Deutschunterricht die Sch ler bislang genossen haben durch die Gestaltung von Websites l sst er sich auf jeden Fall bereichern und die Sch ler k nnen in den Bereichen des kommunikativen und reflektierten Schreibens sowie bei der Entwicklung sekun d rer Schreibkompetenzen gef rdert werden Aus diesem Grund lohnt sich der zeitliche und materielle Einsatz der f r die Gestaltung von Websites in der Schule und das Erreichen der beschri
446. zesshaftes das erst in der Interaktion von Leser und Text entsteht und keine reine Texteigenschaft ist In diesem Sinne soll auch in dieser Arbeit unter Koh renzbildung der Aufbau einer mentalen Repr senta tion der globalen Bedeutungsstruktur eines Textes durch den Rezipienten verstanden werden in welche die Einzelbedeutungen kleinerer bedeutungstragender Texteinheiten m glichst vollst n dig und widerspruchsfrei integriert werden Die Koh renzbildung wird dabei von Vorwissen Lesesituation und Motivation des Lesers beeinflusst weswegen Koh renz nicht als reine Text eigenschaft aufgefasst werden kann Ein dynamischer Koh renzbegriff ist besser in der Lage die Vorg nge bei der Rezeption von Websites zu beschreiben als ein statischer Au erdem bietet er den gro en Vorteil dass sich die Frage er brigt ob Hypertexte berhaupt Koh renz besitzen die sich stellen mag wenn man Koh renz als reine Texteigenschaft betrachtet Zum Aufbau einer koh renten Textstruktur zu der unter anderem die Bildung von Kausalit ts Referenz und Zeitbeziehungen geh rt nutzt der Leser zum einen die im Texte vorhandenen Koh sionsmittel zum anderen greift er immer wieder auf sein Weltwissen zur ck um eine f r ihn sinnhafte Textbedeutung zu konstruieren Hierbei wird in der Regel unterschieden zwi schen lokaler Koh renz dem Sinnzusammenhang zwischen r umlich benachbarten Textseg menten und globaler Koh renz dem Gesamtzusammenhang der d
447. ziehung zwischen Ausgangspunkt und Linkziel Die funktionale Beziehung zwi schen Ausgangspunkt und Linkziel wird nur selten bedacht spielt aber im Rezeptionsprozess eine gro e Rolle wenn es darum geht zu entscheiden ob die Aktivierung des Links den Rezi pienten seinem Leseziel n her bringt Es lassen sich eine ganze Reihe m glicher funktionaler Beziehungen unterscheiden e Vorg nger Nachfolgerdokument F hrt der Link auf ein Dokument das die logische Fort setzung des aktuellen Dokumentes darstellt oder ihm im Rezeptionsprozess eigentlich vo rausgehen sollte Diese Art von Link spielt vor allem dann eine Rolle wenn lange Texte zum Zwecke der besseren bersichtlichkeit und Navigierbarkeit auf mehrere Hypertextkno ten verteilt werden e Explikation Der Link f hrt zu weiteren Informationen e Exkurs Der Link f hrt zu weiterf hrenden Informationen oder multimedialen Zusatzmateri alien ber ein Thema das im Ausgangsdokument nur angerissen wird e Verwandtes Thema Eine Verbindung zu einem verwandten Thema wird hergestellt dass f r den Rezipienten an dieser Stelle von Interesse sein k nnte e Quellenmaterial Der Link f hrt zu Quellenmaterial auf das im Ausgangsdokument Bezug genommen wird e Beleg ber den Link k nnen Dokumente erreicht werden welche Aussagen die im Aus gangsdokument gemacht werden belegen oder helfen diese zu verifizieren 3I In einer Studie des Software Usability Research Laboratory der Wichita St
448. zip Keep It Simple and Stupid genannt Da sich das KISS und das MAYA Prinzip ganz offensichtlich widersprechen stellt sich die Frage welchem der beiden bei der Rezeption von Websites die gr ere Bedeutung zukommt Um diese Frage sinnvoll zu beantworten ist es notwendig sich nochmals die bereits angespro chenen Typen von Rezipienten im World Wide Web vor Augen zu f hren F r diejenigen die gezielt nach Informationen suchen ist das KISS Prinzip wichtiger Sie besitzen bereits eine starke Lesemotivation und ein Leseziel das sie m glichst schnell erreichen wollen Dabei helfen ihnen klar strukturierte bersichtliche Websites deren Aufbau sich m glichst gut vorhersehen l sst Nach dem MAYA Prinzip konzipierte Websites lenken hier nur ab und machen die Suche nach den gew nschten Inhalten unn tig schwierig und zeitaufw ndig F r Rezipienten die im World Wide Web nach Unterhaltung und Zerstreuung suchen und sich ohne auf bestimmte Inhalte aus zu sein von einem interessanten Link zum n chsten klicken ist die Gestaltung nach dem MAYA Prinzip wichtiger Da sie kein inhaltlich definiertes Leseziel haben sondern nur unterhalten werden wollen folgen sie den Links von denen auf Grund ihrer Gestaltung die gr te Motivation ausgeht Die Klarheit welche die Gestaltung nach dem KISS Prinzip bietet ben tigen sie nicht Bei ihrem ziellosen Bummel durchs Web ist es f r sie nicht unbedingt notwendig sich ein koh rentes Bild vom Aufbau der
449. zu interpretie ren ist Es ist unbestreitbar dass diese ganz verschiedenen Arten des Leserwissens zum Aufbau eines koh renten Textverst ndnisses notwendig sind Uneinigkeit besteht jedoch dar ber in welchem Umfang beim Lesen auf dieses Wissen zur ckgegriffen wird Nach der minimalistischen Positi on werden nur zwei Typen von Inferenzen gebildet Inferenzen die zum Aufbau der lokalen Koh renz eines Textes notwendig sind und Inferenzen die auf unmittelbar verf gbarem Wissen oder auf expliziten Textaussagen basieren Die konstruktivistische Position geht dagegen davon aus dass ohne Inferenzbildung kein Verstehen stattfinden kann Danach konstruiert die Leserin auf der Grundlage ihres Wissens von der Welt eine semantische Beschreibung von Situationen bei der ber den unmittelbar gegebenen sprachlichen Input hinausgegangen wird indem durch Schlussfolgerungsprozesse die vorgegebenen Informationen mit bereits vorhande nem Wissen integriert werden Die Ergebnisse empirischer Untersuchungen zu dieser The matik sind so uneinheitlich dass sich auf dieser Grundlage keine Entscheidung f r oder wider eine dieser Positionen treffen l sst Der Widerspruch zwischen den beiden Standpunkten l sst sich jedoch entsch rfen wenn man dem Leser die F higkeit zubilligt je nach Lesesituation und intention mal mehr und mal weniger Inferenzen zu bilden Textoptimierung Aufbauend auf diesem Verst ndnis des Leseprozesses kann nun unte
450. zum Web Server Zeitungen und Magazine im Internet Berlin wvb 1999 Ramm Frederik Recherchieren und Publizieren im World Wide Web Braunschweig und Wiesbaden Vieweg 1995 Rosebrock Cornelia Lesen im Medienzeitalter Weinheim Juventa 1995 Rothkegel Annely Textproduktion mit Hypertext In Knorr Dagmar und Jakobs Eva Maria Hg Textproduktion in elektronischer Umgebung Frankfurt a M Peter Lang 1997 S 191 204 Rothkegel Annely Produktionswerkzeug und Anwendungsdesign In Jakobs Eva Maria Knorr Dagmar und Pogner Karl Heinz Hg Texproduktion Hypertext Text KonText Frankfurt a M Peter Lang 1999 S 41 53 Runkehl Jens Schlobinski Peter und Siever Torsten Sprache und Kommunikation im Inter net berblick und Analysen Opladen und Wiesbaden Westdeutscher Verlag 1998 Runkehl Jens und Siever Torsten Das Zitat im Interent Ein Electronic Style Guide zum Publi zieren Bibliografieren und Zitieren Hannover Revonnah 2001 Sauer Christoph Die Verst ndlichkeit von Texten Visualisierungen und Bildschirmen In Jakobs Eva Maria Knorr Dagmar und Pogner Karl Heinz Hg Texproduktion Hypertext Text KonText Frankfurt a M Peter Lang 1999 S 94 109 Schmitz Ulrich Computerlinguistik Opladen und Wiesbaden Westdeutscher Verlag 1992 Schmitz Ulrich Schriftliche Texte in multimedialen Kontexten In Weingarten R diger Hg Sprachwandel durch Computer Opladen und Wiesbaden Westdeuts

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